NBG „Auf der Ley“ in der OG Entwässerungskonzept ______

1. Allgemeines

Die OG Monzingen plant im südöstlichen Bereich der Ortsgemeinde nördlich der Bundesstra- ße B 41 die Erschließung eines Neubaugebietes „Auf der Ley“. An die Fläche grenzen südlich fast unmittelbar Weinberge an. Die Größe der Fläche beträgt ca. 2,8 Hektar. Die Erschließung soll in 2 Bauabschnitten erfolgen; der BA 1 hätte eine Größe von ca. 1,5 ha und der BA 2 ent- sprechend rund 1,3 ha. Durch die Strukturentwicklungsgesellschaft der Sparkasse Rhein- (SEG) in Bad Kreuz- nach wurden die im ersten Bauabschnitt liegenden Flächen komplett erworben. Die SEG hat mit der OG Monzingen einen Erschließungsvertrag zur Umsetzung des Projekts abgeschlos- sen. Die SEG hat die WVE GmbH Kaiserslautern mit der Projektsteuerung und den Ingenieur- leistungen zu den Erschließungsanlagen (Bebauungsplan, Vermessungsleistungen und Ver- kehrsanlagen) beauftragt. Die VG-Werke Nahe-Glan (ehem. VG-Werke ) wiederum haben die WVE GmbH mit den Ingenieurleistungen für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung beauftragt.

2. Schmutzwasserableitung

Das anfallende Schmutzwasser wird in einem neuen Schmutzwasserkanal gesammelt. Dieser wird in der anschließenden Ortslage an den dort vorhandenen Mischwasserkanal in der Stra- ße „Im Palmenstich“ angeschlossen.

3. Oberflächenwasserbeseitigung

Die zur Bebauung vorgesehenen Flächen fallen zur Ortslage nach Nordwesten hin. Aufgrund der Hauptausrichtung der Bauabschnitte von Nordosten nach Südwesten ergibt sich trotz- dem im Neubaugebiet, sowohl im ersten als auch im zweiten Bauabschnitt, ein Gefälle in die- ser Richtung. Somit kann das anfallende Oberflächenwasser nach Südwesten transportiert werden. Dort ist die Anordnung von Regenrückhaltebecken, gemäß der geplanten Erschlie- ßung ebenfalls den Bauabschnitten zugeordnet, vorgesehen. Die Ableitung des in den Regenrückhaltebecken gespeicherten Oberflächenwassers erfolgt, sehr stark gedrosselt, in die vorhandene Hangentwässerung der Weinberge. Hier sind Ent- wässerungsrinnen und Kaskaden sowie vor der Kreuzung von Wegen Einlaufbauwerke (Sand- fänge u. ä.) vorhanden. Das Wasser wird so nach Süden in Richtung Nahe geleitet. Nach Kreuzung der Bundesstraße B 41 und der Weiterleitung in einem vorhandenen Graben wird der vorhandene parallel zur Bahnlinie verlaufende Weg (öffentlich im Eigentum der Ortsge- meinde) mittels Durchlass DN 600 gekreuzt. Dieser Durchlass schließt nicht an den zur Kreuzung der Bahnlinie dienenden Durchlass DN 800 an; er ist schräg abgewinkelt und mündet in den vorhandenen Graben zwischen dem erwähnten Weg und der Bahnlinie. Das abgeleitete Oberflächenwasser wird in diesem Gra-

NBG „Auf der Ley“ in der OG Monzingen Entwässerungskonzept ______ben (öffentlich, im Eigentum der Ortsgemeinde) zunächst parallel zur Bahn nach Osten gelei- tet. Der Graben schließt erst weiter im Osten an einen weiteren Bahndurchlass an.

Grundsätzlich bestünde am Standort der geplanten Regenrückhaltebecken die Möglichkeit der Versickerung von Oberflächenwasser. Jedoch hatten im Rahmen eines Baugrundgutach- tens durchgeführte Rammkernsondierungen zum Ergebnis, dass am Standort des RRB 1 be- reits nach etwa 2 Metern der Felshorizont erreicht wird. Somit ist davon auszugehen, dass hier das oberflächlich versickerte Wasser unterirdisch auf der Felsschicht entlangläuft und der Topographie folgend in Richtung zur Ortslage läuft. Außerdem ist davon auszugehen, dass durch die Notwendigkeit der leitungsgebundenen Ableitung des Regenwassers im Bau- gebiet zur Schaffung des notwendigen Volumens im Becken bereits der Felshorizont erreicht und teilweise in diesen eingegraben wird. Planmäßige Versickerung kann aus diesen Gründen nicht empfohlen werden. Durch die Ableitung des Wassers aus Regenrückhaltebecken direkt nach Süden wird die ei- gentliche Entwässerungsrichtung des Neubaugebietes (zur Ortslage, also nach Westen) ver- ändert. Jedoch wird dadurch auch die angrenzende Bebauung vor zufließendem Oberflä- chenwasser geschützt. Diese Variante wird deshalb empfohlen.

4. Erforderliche Volumina der Becken, Ausgleich der Wasserführung

In den beiden Regenrückhaltebecken soll auch der Ausgleich der Wasserführung gemäß LWG Rheinland-Pfalz geleistet werden. Hierzu ist ein Volumen von mindestens 500 m³ je Hektar abflusswirksamer Fläche für die erhöhte Abflusswirksamkeit oder die Bemessung für ein 20 – jährliches Starkregenereignis erforderlich. Die geplanten Regenrückhaltebecken werden mit Mönchbauwerken zur Regelung des Ab- laufs und anschließender Rohrleitung ausgerüstet. Die Mönchbauwerke nehmen auch bei größeren Regenereignissen die ersten Überlaufwassermengen auf und leiten diese zur vor- handenen Hangentwässerung. Um bei weiter ansteigendem Wasserspiegel bei sehr starken Regenereignissen einen geplanten und für die Becken schadlosen Überlauf zu ermöglichen, werden diese am südlichen Rand (Talseite) über eine gewisse Länge in der Böschung abge- senkt und befestigt. Dies auch vor dem Hintergrund des Schutzes der Unterlieger im Bereich der bestehenden Bebauung westlich des Plangebietes. Um die Unterlieger bis zu seltenen Starkregenereignissen mit langen Wiederkehrzeiten nicht mit signifikant erhöhten Abflusswassermengen zu belasten wurde festgelegt, den Abfluss aus den Regenrückhaltebecken mit Schieber auf sehr niedrige Mengen zu drosseln. Festgelegt

wurde für die Becken ein Qab von jeweils 1,5 l/s. Hierdurch liegen auch bei 20-jährlichen Starkregenereignissen die aus dem Gesamtgebiet abgeleiteten Wassermengen mit 3,0 l/s wesentlich unter einem natürlichen Gebietsabfluss. Da jedoch auch, wie oben erwähnt, die natürliche Entwässerungsrichtung verändert wird und die Anzahl von Überlaufereignissen zu minimieren, sind weitere Varianten untersucht worden.

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Die Berechnung gemäß DWA-Richtlinie A 117 für ein 20-jährliches Starkregenereignis mit ei-

ner Ablaufwassermenge von jeweils Qab = 1,5 l/s ergibt folgende Volumina:

- RRB 1 = 555 m³ - RRB 2 = 472 m³

Die Berechnungen wurden mithilfe eines EDV-Programms durchgeführt. Die entsprechenden Ausdrucke sind beigefügt.

Im jetzigen Stand der Planungen wurden bezüglich der Ableitung des gesammelten Oberflä- chenwassers des zweiten Bauabschnittes Varianten untersucht; so wurde auch gezeigt, dass die Einleitung des Ablaufs aus dem RRB 2 in das RRB 1 möglich ist und dann eine gemeinsa- me Ableitung über das Mönchbauwerk des RRB 1 erfolgen kann. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass für diesen Fall das Volumen im RRB 1 um 10 % zu erhöhen ist. Eventuell

erfolgt dann auch die Betrachtung als 1 Becken mit entsprechend höherem Qab von 3,0 l/s.

5. Außengebietszufluss zum Durchlass an der Bundesstraße B 41

Da bei Realisierung des Neubaugebietes „Auf der Ley“ der OG Monzingen für diesen Bereich die Entwässerungsrichtung verändert wird, wird zusätzlich die Erhöhung der Wassermenge am Durchlass der Bundesstraße B 41 durch die gedrosselte Einleitung von Wasser aus den Regenrückhaltebecken berechnet. Die Fläche, die heute zu dem Durchlass an der B 41 ent- wässert, ist in dem beigefügten Übersichtslageplan dargestellt. Die Größe wurde mit etwa 5,4 Hektar ermittelt. Die für die Ermittlung der Abflusswirksamkeit des Außengebietes maßgebende Regenspende kann über das Verfahren von Kalweit für kleine Außengebiete (kleiner 2 km²) ermittelt wer- den. Die so ermittelte „Konzentrationszeit“ entspricht der maßgebenden Regendauer.

Höhenunterscheid im Gebiet: ΔH ≈ 90 m Längster Fließweg: L ≈ 750 m

Hieraus ermittelt sich ein für die Berechnung anzusetzendes Gefälle von J = 12 %.

Gemäß Kalweit ermittelt sich die Konzentrationszeit aus folgender Formel:

tc = 0,06222 x (L / √J) ^ 0,77 mit L in km

tc = 0,06222 x (0,75 / √0,12) ^ 0,77

tc = 0,11275 h = 6,8 min.

Die Fließzeit und somit die Regendauer für die Berechnung beträgt also 6,8 Minuten. Auf- grund des Geländegefälles wird der k-Wert (entspricht dem Abflussbeiwert) mit

NBG „Auf der Ley“ in der OG Monzingen Entwässerungskonzept ______k = 0,20 angenommen.

Die Regenspende für 20 Jahre wird linear zwischen 5 min und 10 min interpoliert. Gemäß KOSTRA-DWD 2010R ist für Monzingen

r 5, n=0,05 = 411,0 l/s x ha

r 10, n=0,05 = 299,3 l/s x ha

Der für ein Regenereignis der Dauer 6,8 Minuten maßgebende Wert beträgt dann:

r 6,8, n=0,05 = 370 l/s x ha

Damit ergibt sich die über die vorhandene Hangentwässerung im Bestand bei einem 20- jährlichen Regenereignis zum Durchlass an der B 41 abgeleitete Wassermenge zu:

Q 6,8, n=0,05 = 5,4 ha x 0,20 x 370 l/s x ha = 400 l/s.

Die durch das Neubaugebiet bis zu diesem Regenereignis zusätzlich eingeleitete Wassermen- ge von 3,0 l/s entspricht also einer Erhöhung um etwa 0,75 %.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die zugrundeliegenden Vorgaben und Berech- nungen gemäß DWA-Richtlinie A 117 für ein 20-jährliches Starkregenereignis mit einer Ab-

laufwassermenge von jeweils Qab = 1,5 l/s die bestehende Hangentwässerung nachweislich nur in einem sehr geringen Umfang zusätzlich belastet wird.

Aufgestellt, August 2020

Wolfgang Wüst

nach Langenthal

L229 Ortsgemeinde Monzingen

baum Nuß nach

K19

Neubaugebiet "Auf der Ley" DATUM NAME ÄNDERUNG nach Kirn

B41 Außeneinzugsgebietsfläche A=54380m²

B41

Stand 13.08.2020 Vorhandene KOORDINATENSYSTEM: ETRS89 / UTM Zone 32 Hangentwässerung B41 Datenquelle: Geobasisinformation mit Genehmigung der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland - Pfalz - nach Bad Sobernheim © 9/2001 Technische Maßnahme - Kein amtlicher Katasterauszug Vorplanung

Der Bauherr: Bauherr: Ortsgemeinde Monzingen

Projekt: Erschließung Neubaugebiet "Auf der Ley" nach in der Ortsgemeine Monzingen

Der Entwurfsverfasser: Teil: Übersichtsplan Außeneinzugsgebiet -Entwässerung-

Zeichen Datum geändert Maßstab Beilage L232 1:5000 aufgenommen Sä Feb. 2020 Zeichen Datum Blattgröße bearbeitet Wü Aug. 2020 nach 81 x 42 Blatt Nr. gezeichnet Lam Aug. 2020 Kostenstelle geprüft 1 Koordinatensystem UTM Zone 32 / DHHN92 Kartengrundlage: WVE GmbH K a i s e r s l a u t e r n Blechhammerweg 50 67659 Kaiserslautern R:\OG\Monzingen\NBG Auf der Ley\Infrastruktur\Vorplanung\Übersichtspläne_5000__25000.dwg So be rn he 58-3 31 ime 29 95 35 16 62 r Str 12 91-5 29 91-21 25 9 a ß 5 15 14 45 e 14 91-24 75 94 91-19 Legende 63 11 60 31 91-6 91-25 35 57 14 56 91-26 34 Polygonpunkt 2

32 17 34 91-4 Auf Ebenhöh 74 15 36 55 64-1 7 91-32 16 46 38 Laterne 64-2 6 59 3 8 91-3 6 91-31 91-43 19 91-42 73 127-1 54 13 4 91-44 Schachtdeckel 65 124-21 51 33 91-1 91-2 1 16 91-30 5 50 58 6 91-29 91-40 61 Sinkkasten 53 57 127-2127-3 10 30 91-41 91-46 72 18 91-28 4-1 Setzling 2 91-33 52 66 67 28 3-1 12 Schieber (Wasser) 21 91-27 124-7 51 8 62 Ebenhöh 26 4-2 Auf 71 55 91-34 Hydrant (Wasser) 68 18 Ortslage 54 Soonwaldblick 18 124-6 50 2-1 3-2 5 14 124-5

10 24 Messpunkt 23 OG Monzingen 8 70 56 63 91-38 2-2 53 49 20 91-35 91-39 22 124-4 Mauer 7 16 20 12 1 91-36 124-18 9 52 64 Zaun 124-3

22 14 65 91-48 124-2 22 Kataster 23 87 10 Gesamtgeltungsbereichsgrenze B-Plan 11 91-47125-2 48 21 Neubaugebiet 24 125-3 24 69-1 69-2 66 "Auf der Ley" Flurstücksnummer 13 88 126-2 68-1 86 126-3 Mischwasserkanal 11-1 67 20 21 Regenwasserkanal 25 26 Klonkert 70 85 15 Hinweis: Schmutzwasserkanal Bei Ablauf RRB 2 über RRB 1, 127-4 84 27 ist ein Zuschlag von 10% 245 68-2 für RRB 1 erforderlich! 83 Höhenschichtlinien (1m) 28 19 13 82 128 RRB 1 Auf der Ley 245.50 V=550m³ Höhenschichtlinien (0.5m) 74-3 (n= 0,05) 29 129 14 Zulauf aus gepl. NBG 74-1 1 : 2 1 : 2 130 RRB 2 V=470m³ (n= 0,05) 131 30 1 : 2 Zufahrt in Becken Zulauf aus 1 : 2 V1 gepl. NBG 18 1 : 2 31 V1 V2 Ablauf RRB 2 132 15 um Ablauf RRB 1 77 1 : 2 76 Zufahrt in Becken 11 A 32 133 Ablaufkanal 78 81 ca.120m 134 80 83

DN200 82 V3 80 79

Ablaufkanal 16 ca.190m DN400 84 85 17 75 74 V1 76 86 35 66-2 163 68 161 87 162 Auf der Ley 77

79 78 Vorhandene Hangentwässerung

88-2 67 89 36 88-1 Vorhandener Graben 73 130 69 Gebelstich 66-1 129 70 39 71 37-3 72 128 125 7 40

5 65 8 127 42 38-1 64 43 37-1 3 37-2 41 51 52 63 126 44-3 1 55 5 53 62 131 124 50 61 nach Kirn 6 4 Unter der Ley 132 79-4 44-4 Binger 48 79-3 80-3 -Landst 79-8 r 1 aße 54 Vor dem Bahnhof80-4 44-6 79-6482-37 2 133 123 79-5 46 482-32 4 Halenberg 79-9 82-5 482-33 482-19 2 45 57 B 41 58 82-6 82-3 59 Anschluss der Hangentwässerung 60-1 134 135 an vorhandenen Sandfang 136 82-4 82-7 56 137 87-4 138 12-8 139 87-5 141 12-10 Offener Graben 142 143 84-1 Nauboren Öffentlicher Weg, 87-11 im Eigentum der 13 85-2 B 41

7 OG Monzingen Auslauf in Seitengraben, 152 150 DATUM NAME ÄNDERUNG 85-1 66 85-3 kein Anschluss an Durchlass 65-2 unter der Bahn Bad Sobernheimnach

B DN600

65-1 Öffentlicher Graben, 9 im Eigentum der 70-1 87-10 OG Monzingen 67 93-1 68 11 95-1 69 Stahl DN 800 87-6 92-1 Im Werth Bahnlinie 50-3

94-1 96-1

14-2 6 88-1 101 58-1 Keine Ableitung von Wassermengen aus dem Neubaugebiet über den Stand 17.08.2020 vorhandenen Bahndurchlass KOORDINATENSYSTEM: ETRS89 / UTM Zone 32

Datenquelle: Geobasisinformation mit Genehmigung der Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland - Pfalz - © 9/2001 Technische Maßnahme - Kein amtlicher Katasterauszug Vorplanung

Der Bauherr: Bauherr: Ortsgemeinde Monzingen

Projekt: Erschließung Neubaugebiet "Auf der Ley" in der Ortsgemeine Monzingen

Der Entwurfsverfasser: Teil: Lageplan -Entwässerung-

Zeichen Datum geändert Maßstab Beilage 1:1000 aufgenommen Sä Feb. 2020 Zeichen Datum Blattgröße bearbeitet Wü Juli 2020 78 x 85 Blatt Nr. gezeichnet Lam Juli 2020 Kostenstelle geprüft 1 Koordinatensystem UTM Zone 32 / DHHN92 Kartengrundlage: Nahe WVE GmbH K a i s e r s l a u t e r n Blechhammerweg 50 67659 Kaiserslautern R:\OG\Monzingen\NBG Auf der Ley\Infrastruktur\Vorplanung\2020-08-11_Lp_Becken.dwg