E-Peti… was? Wie Du erfolgreich mit einer E- durchstartest

petition-guide.de Inhalt

1. Basics S. 2 1.1 Glossar

2. Papierkram S. 5 2.1 Antragstellung in 5 Schritten 2.2 Ablauf Deiner Petition im Bundestag 2.3 Rund ums Unterzeichnen

3. Deine Kampagne S. 9 3.1 Vorüberlegungen 3.2 Organisation 3.3 Das Multiplikatoren-Prinzip 3.4 Social-Media-Strategie & Spickzettel 3.5 Inhaltliche Aufbereitung Deiner Petition

4. Vorlagen S. 18 4.1 Offline-Unterschriftenliste 4.2 Zeitplan für Social Media

4.3 Zeitplan für die Projektorganisation

5. Impressum

1 1. B a s i c s

Platz für gute Ideen

2 1. B a s i c s

Du willst etwas bewegen? Politik aktiv mit­gestalten? bspw. eine konkrete Gesetzesänderung fordert. Das heißt Mit Deinen Ideen durchstarten? Dann bist Du hier Petitionen, die sich z. B. an Konzerne richten, sind beim genau richtig. Denn nur wer sich ­engagiert, kann Petitionsausschuss fehl am Platz. wirklich etwas erreichen. Für diese Fälle gibt es aber zahlreiche private ­ Wenn Du Dir diesen Guide heruntergeladen hast, dann plattformen, wie openpetition, change, avaaz und ­viele weißt Du vermutlich schon, was E-Petitionen sind. Trotz- weitere, an die Du Dich wenden kannst. dem will ich Dir nochmal kurz die Basics erklären, bevor Du mit Deiner Kampagne loslegst. Warum solltest Du eine E-Petition beim Bundestag veröffentlichen? Was sind E-Petitionen überhaupt? Eine Besonderheit von E-Petitionen ist die öffentliche Bei E-Petitionen (elektronische Petitionen) handelt es Anhörung. Erreicht Deine Petition mindestens 50.000 sich um Petitionen, die auf der Webseite des Petitions- Unterschriften (das sogenannte Quorum), darfst Du Dein ausschusses zum Unter­zeichnen veröffentlicht ­werden Anliegen höchstpersönlich im Petitionsausschuss vor- können. Das Recht sich mit einer Petition an den Bun- tragen und mit den Abgeordneten diskutieren. So kannst destag zu wenden, ist sogar im Grundgesetz Art. 17 Du wichtige Argumente noch einmal unmittelbar in die ­verankert. Diskussion einbringen.

E-Petitionen sind das einzige Instrument (ja, wirklich), Und genau deshalb sind wir hier. 50.000 Unterschriften mit dem Du Dich bundesweit mit einem Anliegen direkt klingen zwar viel, sind aber zu schaffen. Also: Lass uns an das Parlament wenden kannst. Jede Petition, auch gleich loslegen! Hier erfährst Du wie’s geht. wenn sie nur eine einzige Stimme hat, wird vom Peti- tionsausschuss geprüft und behandelt. Damit bekommst Du mit Deiner Petition die beste Gelegenheit Dich direkt bei der Regierung vorzustellen und lautstark Dein An- liegen zu vertreten.

Wann solltest Du eine E-Petition starten? Eine E-Petition ist dann sinnvoll, wenn Dein Anliegen unter die Verantwortlichkeit der Bundesregierung fällt,

4 3 1.1 Glossar Bevor wir gleich mit Anleitungen und Tipps loslegen, findest Du hier noch einmal alle wichtigen Begriffe, die mit E-Petitionen im Bundestag zu tun haben. Dir fallen noch weitere wichtige Begrifflichkeiten ein? Schreib sie einfach auf und nutze diese Seite als hilfreichen Spickzettel!

· Anhörung: Öffentliche Beratung zwischen den Petent*innen, Abge­ Platz für gute Ideen ordneten und Vertreter*innen der Bundesregierung, in der über das Petitions­thema diskutiert wird.

· Ausschussdienst: Unterstützt die Arbeit des Petitions­ausschusses, z. B. durch Recherchearbeit und Organisation.

· Berichterstatter: Zwei Abgeordnete (in der Regel ein Mitglied der Regierungsfraktion und eines der Opposition), die für die parlamen­ tarische Prüfung der Petition zuständig sind und je eine Beschluss­ empfehlung verfassen.

· Beschluss: Vorbereitung für Bundestagsentscheidungen. In den Aus- schüssen werden die Gesetzesentwürfe abstimmungsreif ­gemacht.

· E-Petition: Bezeichnung für elektronische Petition.

· Gesetztesentwurf: Vollständig ausformulierter Gesetzestext, der zur Beratung und Abstimmung vorgelegt wird.

· Mitzeichnung: Digitale oder analoge Unterschrift von Unterstützern auf einer Petitionsliste.

· Mitzeichnungsfrist: Zeitraum, in dem eine Petition unter­zeichnet ­werden kann. Die Frist beträgt vier Wochen.

· Petent/Petentin: Person, die eine Petition einreicht.

· Petitionsausschuss: Parlamentarischer Ausschuss des Deutschen Bundestages, der sich mit Petitionen von Bürger*innen befasst.

· Quorum: Anzahl der Stimmen (50.000), die erreicht werden muss, da- mit eine Petition im Petitionsausschuss öffentlich mit den Petent*innen beraten wird.

4 4 2. Papierkram

Platz für gute Ideen

5 5 2.1 Antragstellung in 5 Schritten So beantragst Du eine E-Petition beim Petitionsausschuss:

Rufe die Webseite epetitionen.bundestag.de auf. → Anforderungen an 1 Deine E-Petition Klicke auf Petition zur Veröffentlichung einreichen. Eine Petition, die im Bundes­tag → veröffentlicht werden soll, muss 2 einige Voraussetzungen ­erfüllen, Als nächstes musst Du ein Benutzerkonto anlegen: Klicke auf Registrieren (mit diesem Konto kannst Du dann auch andere unter anderem diese: 3 → ­Petitionen unterzeichnen). Hierfür musst Du alle mit * gekenn- · Dein Anliegen muss von allge- zeichneten ­Felder ausfüllen und anschließend den Bestätigungslink meinem Interesse sein. per Mail anklicken (siehe auch Erläuterung auf S. 8). · Der Petitionstext darf keine persön­lichen Bezüge enthalten. Nun kannst Du Dich in Deinen Account einloggen und die Petition 4 einreichen. In drei Schritten wirst Du durch den Antrag geleitet: · Dein Anliegen und Deine Begrün- dung müssen knapp und einfach 4.1 Gebe als erstes Deine Daten ein (Name, Adresse). formuliert sein. 4.2 Trage dann Deinen Petitionstext in die beiden vorgesehen Text­ felder ein: Beschreibe das Ziel Deiner Petition in max. 500 Zeichen · Es werden nur Themen veröffent- und begründe Dein Anliegen in max. 3.000 Zeichen. licht, bei denen eine sachliche Diskussion zu erwarten ist. Prüfe Deine Daten, bestätige die Datenschutzerklärung und ent- · Im Petitionstext dürfen keine 5 scheide, ob Du die Petition per Mail geschickt bekommen möchtest. Dann klicke auf Petition absenden. Verweise auf andere Webseiten → enthalten sein. Yeah! Du hast Deine Petition beantragt! Jetzt musst Du abwarten. Und viel Tee trinken.

Allgemeine Hinweise:

Du hast vier Wochen Zeit, Unter­ Ab 50.000 Unterschriften gibt es eine Bereits ab einer Unterschrift ist jede schriften für die Petition zu sammeln. öffentliche, im Internet übertragene An- Petition gültig und muss im Petitions- hörung, bei der Du und ein Regierungs­ ausschuss behandelt ­werden. Offline-Unterschriften ­müssen per vertreter Eure Interessen persönlich Post oder Fax bis zum letzten Tag der Bei ­abgeschlossenen öffentlichen Peti- vortragen könnt. Eine Anhörung kann Online-­Petition beim Ausschuss ein­ tionen kann die ­Beschlussbegründung mit einer Zweidrittelmehrheit­ ab­gelehnt gegangen sein. herunter­geladen werden. werden. Es können aber auch ­Petitionen mit weniger Unterschriften ein­geladen werden.

6 2.2 Ablauf Deiner E-Petition Das passiert mit Deiner Petition, nachdem Du sie eingereicht hast:

Eingangsprüfung: Parlamentarische Prüfung durch Nachdem Du Deine E-Petition im Peti- zwei Berichterstatter: tionsausschuss beantragt hast (unter Der Petitionsausschuss bestimmt zwei epetitionen.bundestag.de), erhält sie Berichterstatter (in der Regel ein Mit- → eine Nummer und wird im Ausschuss- glied der Regierungsfraktion und eines 1 dienst bearbeitet. Damit die Petition der ­Oppositionsfraktion). Sie sind An- veröffentlicht werden kann, muss sie 5 sprechpartner für Deine ­Petition und bestimmte formelle sowie inhalt­liche legen ebenfalls eine Beschlussemp­ Kriterien erfüllen. fehlung an den Ausschuss vor.

Bestätigung: ­Anhörung und Abstimmung: Als nächstes erhältst Du per Post eine Im Petitionsausschuss wird über die Eingangsbestätigung Deiner Petition. Petition beraten und abgestimmt. Es 6 liegen die ­Empfehlungen der Berichter- 2 statter und des Ausschussdienstes vor. Inhaltliche Prüfung durch den Im Falle einer öffentlichen Anhörung Ausschussdienst:­ darfst Du Dein Anliegen persönlich im Ein Mitarbeiter recherchiert, kontak- Petitionsausschuss vortragen. tiert Ministerien, Behörden, bittet um Stellungnahmen, tritt eventuell mit ­dir in Kontakt und empfiehlt die Petition zu schließen, falls es z. B. zuvor schon Beschlussempfehlung: einen Beschluss der Regierung zum Der Petitionsauschuss verabschiedet Inhalt Deiner Petition . 3 eine finale Beschlussempfehlung, über 7 die der deutsche Bundestag abstimmt.

Empfehlung und Übergabe: Wenn noch keine Lösung für Dein An- liegen vorliegt, dann wird die Petition Abstimmung und Ergebnis: mit einer ­Beschlussempfehlung an den Der deutsche Bundestag fällt darauf- Petitions­auschuss weiter­geleitet. hin eine Entscheidung, die dir und der ­Regierung übermittelt wird. 4 Diese inhaltliche Prüfung findet ­parallel 8 zum Mitzeichnungszeitraum statt.

Achtung! Die Petition wird ohne Vorankündigung automatisch veröffentlicht! Auf Wunsch können eigeneTermine ­ vorgeschlagen werden. Die Bearbeitungszeit beträgt nach Beantragung etwa drei Wochen.

7 2.3 Rund ums Unterzeichnen Erkläre Deiner Zielgruppe, wie sie online unterschreiben können:

Rufe die Petition auf der Webseite Kannst Du bei anderen epetitionen.bundestag.de auf. 1 → Plattformen unter- Logge Dich in Dein Benutzerkonto ein oder erstelle schreiben? 2 einen neuen Account. Melde Dich dazu mit Nein, die dort gesammelten Unter- Deiner E-Mail Adresse an. schriften werden vom Petitionsaus- schuss nicht anerkannt. Wähle ein Passwort. Hinweis: Das Passwort muss aus acht Zeichen bestehen und mindestens einen Trotzdem ist es sinnvoll über die 3 Groß- und einen Kleinbuchstaben, eine Ziffer sowie Verteiler von privaten Petitionsplatt- ein Sonderzeichen enthalten. formen für Deine Petition zu werben, mit dem Verweis, dass über die Aus- Trage nun in alle mit * gekennzeichneten Felder schussseite unterschrieben werden Deine Kontaktdaten ein (Vorname, Name, Straße, muss. 4 Postleitzahl, Ort).

Bestätige die Datenschutzhinweise und 5 Nutzungsbestimmungen. Jetzt kannst Du das Formular abschicken. Klicke dazu auf Jetzt registrieren und mitzeichnen. 6 → Du erhältst im Anschluss eine E-Mail mit einem Be- stätigungslink. Wenn Du diesen anklickst, hast Du 7 die Registrierung und Mitzeichnung abgeschlossen.

Kannst Du auch offline unterschreiben? Das Quorum kann neben der Online-Unterschriften, auch über

Offline-Unterschriften erreicht werden. Diese Listen müssen Diskussionsforum (grün) auf der Petitionsseite bis zum letzten Tag der Online-Mitzeichnungsfrist per Post oder Fax eingegangen sein. Vorausetzung dafür ist, dass neben der Unterschrift auch der vollständige Name sowie die Adresse der Wozu dient das Forum? Unterstützer*innen auf der Liste aufgeführt werden. Auf der Seite jeder Petition gibt es ein Diskussionforum, in dem sich Sende die Unterschriftenliste per Post an: Interessierte über das Petitionsthema Deutscher Bundestag, Petitionsausschuss, Platz der Republik 1, austauschen können. Ziel ist es, über 11011 Berlin — oder per Fax an den Ausschussdienst. den Sachverhalt Deiner Petition auf- zuklären und Dein Anliegen unter Digitale Versendungen sind leider nicht möglich! verschiedenen Gesichtspunkten zu beleuchten.

8 3. Deine Kampagne

Platz für gute Ideen

9 3.1 Vorüberlegungen Großartig, dass Du eine Petition beim Bundestag starten willst! Aber bevor Du Deinen Antrag beim Petitions­ ausschuss einreichst, solltest Du Dir ein paar Gedanken machen: Schärfe Dein Konzept, bedenke die Rahmen­ bedingungen, strukturiere Deinen Ablauf – dann steht Dir und Deiner Petition nichts mehr im Wege!

Platz für gute Ideen Was willst Du erreichen? Q Was ist die Kernaussage und der ­Inhalt Deiner Petition? Q Was soll mit Deiner Petition erreicht werden? Q Warum und für wen ist Dein Thema relevant und notwendig? Q An wen wendet sich Deine Petition? Q Wie soll das Ziel erreicht werden? Q Welchen Nutzen bietet Deine Petition? Q Was unterscheidet Deine Petition von vorherigen Petitionen mit ähnlichem Thema?

Ist der Zeitpunkt richtig? Q Liegt die Mitzeichnungsfrist an Feiertagen oder in den Ferien? Oder kalten/nassen Jahreszeit, falls du draußen Unterschriften sammeln möchtest? Q Gab es bereits Petitionen zu Deinem Thema? Waren diese erfolgreich oder sind gescheitert? Q Hat das Thema bereits mediale Aufmerk­sam­keit erhalten, die genutzt werden kann? Q Ist das Thema vielleicht aktuell schon erschöpft bzw. zu oft behandelt worden? Q Hat das Thema aktuell Relevanz im Parlament? Q Betrifft es einen bestimmten Gesetzes­entwurf? Wenn ja, wie dringend ist die Durchführung der Petition? Q Gab es bereits Demonstrationen oder andere Aktionen? Sind welche in Planung? Q Findet demnächst eine themen­relevante Veranstaltung statt, die Du nutzen könntest?

10 3.2 Organisation Dass hinter Dir ein Team aus freiwilligen Helfer*innen steht, ist klasse – und wirklich wichtig! Darum ist es essen- ziell, dieses Engagement gezielt zu nutzen. Findet heraus, wo Eure Stärken liegen. Teile Arbeitsgruppen ein und arbeitet gemeinsam effektiv an ­Eurem Ziel.

Platz für gute Ideen Teamorganisation & Projektmanagement Q Antragstellung: Wer verfasst den Petitionstext? Gibt es Fachexpert*innen, die konsultiert werden können? Gab es bereits Petitionen aus dem gleichen Fachbereich, an denen Du Dich orientieren kannst? Q Welche Personen/Organisationen/Vereine können kontaktiert werden, um Deine Reichweite zu erweitern? Q Erstelle einen Zeitplan (bereits vor Veröffentlichung): Q Wann wird welche Organisation von wem kontaktiert? Q Wann wird was wo gepostet? Q Gibt es themenrelevante Veranstaltungen im Mitzeichnungszeit- raum, auf denen vor Ort geworben werden kann? Q Während der Mitzeichnung: Wie viele Stimmen wurden ­bereits gesammelt, wie viele fehlen noch für den restlichen Zeitraum? Q Aufbereitung von Informationsmaterialien: Q Welche Werbemittel benötigst Du, um Deine Zielgruppe zu erreichen? Offline/Online? Q Gibt es Verantwortliche für Werbemittel? (Flyer, Grafiken, usw.) Q Leite Deine freiwilligen Helfer*innen an: Wie können sie Euch konkret unterstützen (Listen, Texte, usw.)? Q Wer ist verantwortlich für Social Media? Q Wer erstellt Mustertexte für Newsletter und Social Media? Q Wer ist der/die Ansprechpartner*in für Pressearbeit? Q Wer behält den Überblick über alle Aufgabenbereiche und den Status quo des Teams?

11 3.3 Das Multiplikatoren-Prinzip Du musst davon ausgehen, dass Deine eigene Reichweite nicht ausreicht, um 50.000 Unter­schriften zu sammeln. Das Prinzip der Multiplikatoren ist daher entscheidend bei der ­Verbreitung Deiner Petition: Nutze bestehende Kontakte und kontaktiere zusätzlich weitere Gruppen, die sich für Deine Petition stark machen.

Platz für gute Ideen It’s all about networking! Q Zunächst musst Du dir grundlegend Gedanken zu Deiner Zielgruppe ­machen: Wen betrifft Deine Petition? Wo und wie erreichst Du diese ­Personen? Q Welcher Interessensverband könnte sich für das Thema ­Deiner Petition interessieren? Welche Organisationen, ­Personen, Vereine, Verbände, Influencer, Unternehmen,­ Blogs etc. passen­ zu Eurem Profil? Wer macht sich für die gleiche oder eine ähnliche Zielgruppe stark? Q Mediale Aufmerksamkeit erschließt neues Publikum: ­Kontaktiere Journalist*innen, Zeitungen, Redaktionen, oder Politiker*innen. Q Nutze soziale Netzwerke (v. a. , und ) und relevante Newsletter (von Multiplikatoren) zur Verbreitung Deiner Petition. Q Es gilt das Motto: „Mach es dem Multiplikator so einfach wie möglich !“ Im Idealfall muss dieser keine zusätzliche Arbeit ­investieren, um Deine Petition zu verbreiten! Q Erstelle Textvorlagen für Newsletter, Bilder sowie Bildunter- schriften für Posts und passe den Inhalt an die jeweilige Ziel­ gruppe an. Q Verkürze lange Kommunikations- und Entscheidungs­wege: Finde heraus, wer der/die ­konkrete Ansprechpartner*in für das Posten Deiner Petition ist. Q Kontaktiere Deine Multiplikatoren zum richtigen Zeitpunkt: Und zwar genau dann, wenn Deine Petition ­verbreitet werden soll. So muss dieser nicht über lästige Termine nachdenken. Q Kontaktiere andere Petitionswebseiten (bspw. ­­campact, change, openpetition, avaaz u. w.), um für die Unterzeichnung über den ­Verteiler oder die Webseite zu werben. Q Finde heraus, welche Abgeordnete für Deine Petition zuständig und damit Ansprechpartner*innen (sogenannte Berichterstatter) sind, falls ­inhaltliche oder organisatorische Fragen aufkommen.

12 3.4 Social Media Strategie Ich muss Dir nicht erklären, dass soziale Netzwerke wichtig bei der Vermarktung Deiner Petition sind. Gerade bei E-Petitionen spielen Online-Unterschriften eine entscheidende Rolle. Hier findest Du einige Tipps, die für Dein Social-Media-Marketing hilfreich sein können.

Platz für gute Ideen Marketing-Strategien auf Social Media Q Ermögliche eine breite Präsenz auf verschiedenen Social-Media-­ Plattformen, um eine große Zuhörerschaft zu erreichen. Q Besonders jüngere Zielgruppen lassen sich durch soziale ­Netzwerke mobilisieren, jedoch gibt es Unterschiede beim Durchschnittsalter der Nutzer*innen von Plattform zu Plattform. Recherchiere, welche Netzwerke am besten für Deine Petition geeignet sind. Q Um ein Netzwerk aufzubauen, solltest Du vielen ­Accounts ­folgen und auch zurückfolgen. Nutze außerdem beliebte ­, um auf Deinen Kanal aufmerksam zu machen. Recherchiere dafür andere ­Accounts mit relevantem Inhalt. Vielleicht findest Du so auch Kanäle, die für Deine Petition werben wollen. Q Regelmäßiges Posten ist essenziell: Führe feste Post-­Tage ein, mindestens vier Mal die Woche, um im Feed der Abonnent*innen zu landen (so dass Deine Inhalte nicht durch den Algorithmus heraus­ gefiltert werden). Q Interagiere mit der Community: Beantworte Kommen­tare, like, fördere einen Austausch. Q Nutze die individuellen Tools der jeweiligen Plattformen (Bspw. Instagram-). Q Passe je nach Zielgruppe Sprache und Inhalt Deiner Posts an: Wie soll der Account wirken? Auf welchem Weg soll der Inhalt präsentiert werden? Seriös, locker, humorvoll, ernst, … ? Q Verleihe Deinen Accounts eine persönliche Note. Eine ­lockere, eventuell auch unterhaltsame Aufbereitung, kann einen komplizierten Sachverhalt zugänglicher machen und so mehr ­Menschen erreichen. Q Bleibe konsequent bei Deiner Kanal-Inszenierung, um die Authentizität­ Deines Kanals aufrecht zu erhalten.

13 3.4 Social Media Spickzettel Um keines Deiner Fotos an den Seiten beschneiden zu müssen, solltest Du darauf achten, sie im richtigen Format anzulegen. Das erspart Deinem Multiplikator Arbeit und Du kannst sicher sein, dass Dein Post genau so erscheint, wie Du es Dir wünschst. Auf den folgenden Seiten findest Du die empfohlenen Formate von den wichtigsten ­sozialen Netzwerken Instagram, Twitter und Facebook aufgeführt.

Instagram

1. Profil: Dein Profilbild wird als Kreis mit 110 Pixel Durchmesser dargestellt. 2. Bildformate im Feed: Hoch: Breite mind. 1.080 x 1.350 Pixel Quer: Breite mind. 1.080 Pixel Quadratisch: 1.080 x 1.080 Pixel Story-Bild: 1.080 x 1.920 Pixel

Auf der Übersichtsseite (Abb. 4) werden Bilder mit 161 x 161 Pixel angezeigt, im Feed (Abb. 2) Abb. 1: Profilbild Abb. 2: Feed messen sie dann 510 x 510 Pixel. Macht aber alles nichts, denn die empfohlene Bildgröße beträgt 1080 x 1080 Pixel. Deine Bilder werden von In- stagram angepasst – also brauchst Du Dir eigent- lich nur die letzte Zahl zu merken. Wenn die Bilder ein anderes Format oder Seiten- verhältnis aufweisen, dann achte darauf, dass sich keine wichtigen Informationen oder Bild­elemente an den Bildrändern befinden. Andernfalls werden sie auf den Übersichtsseiten und im Feed be- schnitten.

Textlänge für Deine Posts Bei Instagram geht es zwar hauptsächlich um das Abb. 3: Stories Abb. 4: Übersicht Bild, aber dennoch solltest Du nicht vergessen, einen erklärenden Text anzugeben. Du kannst Dich bei der Textlänge an 150 Zeichen orientieren.

14 3.4 Social Media Spickzettel

Twitter

1. Profil: Dein Profilbild wird als Kreis mit 400 Pixel Durchmesser dargestellt. Titelbild: 1.500 x 500 Pixel 2. Bildformate im Feed: Die Breite von Posts sollte 506 Pixel betragen. Die Höhe variiert entspre- chend der Seitenverhältnisse (siehe Abb. 7 und 8). Max. empfohlene Pixel: 1.024 x 512 Pixel

Abb. 5: Profilbild Abb. 6: Titelbild Auch wenn bei Twitter Text im Mittelpunkt steht, solltest Du, um mehr Aufmerksamkeit zu bekom- men, ein Bild in Deinen Posts integrieren.

Textlänge für Deine Tweets Tweets sind auf eine Zeichenlänge von 280 be- grenzt. Die optimale Länge für einen Tweet liegt zwischen 100 und 150 Zeichen. Vergiss nicht, dass Links, Hashtags, oder Verlinkungen zu anderen Accounts auch Platz beanspruchen. Alle Arten von Links werden von Twitter ganz unabhängig von ihrer Länge als 23 Zeichen gezählt.

Abb. 7: Feed Querformat Abb. 8: Feed quadratisch

15 3.4 Social Media Spickzettel

Facebook

1. Profilbild: Dein Profilbild wird als Kreis mit 170 Pixel Durchmesser dargestellt. Titelbild: 820 x 312 Pixel 2. Bildformate im Feed: Hoch: Breite mind. 1.080 x 1.350 Pixel Quer: 1.200 x 630 Pixel Quadratisch: 1.200 x 1.200 Pixel Story-Bild: 1.080 x 1.920 Pixel

Abb. 9: Profilbild Abb. 10: Titelbild Wenn Du eine Veranstaltung auf Facebook er- stellst, kannst Du dort ein Titelbild mit den Ma- ßen 640 x 360 Pixel hochladen (siehe Abb. 11).

Textlänge für Deine Posts Fasse Dich kurz! Die optimale Länge für Face- bookposts beträgt 40 Zeichen. Um Deinen Inhalt zu komprimieren, kannst Du Emojis nutzen und so wortreiche Erklärungen vermeiden.

Abb. 11: Veranstaltungsseite Abb. 12: Feed

16 3.5 Inhaltliche Aufbereitung Dir ist klar, wie wichtig Deine Petition ist. Deiner Zielgruppe aber noch nicht. Deshalb musst Du dafür sorgen, dass alle wissen, worum es in Deiner Petition geht und warum sie dafür unterschreiben sollen. Das gilt besonders, wenn Dein Petitionsthema sehr kompliziert oder auf den ersten Blick langweilig erscheint.

Platz für gute Ideen Mach Deine Petition schmackhaft! 1. Petitionstext Q Benenne Deine Petition! Sei dabei konkret, kurz und prägnant! Q Recherchiere Vorgänger-Petitionen aus Deinem Bereich: Welche Texte haben in der Vergangenheit gut funktioniert? Q Beschreibe das Problem und formuliere einen konkreten Lösungsansatz. Q Komme den Gegenstimmen zuvor: Entkräftige potenzielle Gegenargumente. Q Nicht so viel verschachteln! Benutze einfache Formulierungen und eine leicht nachvollziehbare Argumentationslinie. Q Verwende keine Verweise auf andere Webseiten (URLs)! Die Nennung ist vom Ausschuss nicht erlaubt. 2. Texte für Newsletter und Social Media Q Benutze erfolgreiche Hashtags aus Deinem Fachbereich. Q Auch hier gilt: Fasse Dich kurz bei Deinen Posts, Du musst davon ausgehen, dass keiner lange Texte lesen wird! Q Vergiss nicht, stets alle nötigen Informationen in der Beschreibung zu verlinken! (Speziell auf Facebook: Achte darauf, dass Dein Beitrag geteilt werden kann.) Q Passe Deine Texte an die Zielgruppe an! Ein Newsletter für Tierschutz vertritt bspw. andere Interessen als ein Sportverein. 3. Visuelle Aufbereitung von Posts Q Sei plakativ und laut: Ziel ist es, aufzufallen! Beim Scrollen durch den Feed soll das Auge hängen bleiben. Nutze bewegte Bilder (Videos, Gifs) und starke Farben. Arbeite mit vielen Bildern und Kontrasten. Auch Schrift kann plakativ sein: Setze aussagekräftige Wörter oder Sätze in Deinen Posts in Szene! Q Wenn es Dir schwer fällt, Inhalte zu gestalten, lasse Dich von anderen erfolgreichen Kanälen inspirieren. Fehlt Dir das passende Bildmaterial, erkundige Dich auf Bilddaten­banken (bspw. für Icons The Noun Project oder für Illustrationen und Fotos freepik). Solange Du die Urheber*innen namentlich nennst, ist die Verwendung der Grafiken oftmals kostenlos.

17 4. Vorlagen

Platz für gute Ideen

18

Worauf wartest Du noch? Viel Erfolg mit Deiner E-Petition

Impressum

Alle Inhalte des Guides wurden nach bestem Diese Broschüre ist Teil der Masterarbeit Wissen und Gewissen zu­sammengestellt. „E-Peti…was? Ein Kampagnenguide für Bundestagspetitionen“. Bei Fragen wende Dich gerne an: [email protected] Studiengang: Design- und Kommunikations­­- Text und Gestaltung: Lena Albert strategie, Hochschule Ausgburg, 02.2020

Vielen Dank! An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Ralf Uwe-Beck (Petition Tempolimit, Verein Mehr Demo­ kratie), Maria Heuring (Petition für Psychologiestudierende), Andrea Baumgärtel (Petition zum Mietspiegel, Bürger­ initative ausspekuliert), Prof. Ulrich Fleischmann und Prof. Gudrun Müllner für die hilfreichen Anregungen und den konstruktiven Input für die Erstellung dieser Arbeit bedanken.

www.petition-guide.de