BEREITSCHAFTSDIENST „Es gibt Dinge, da irrt man sich gern!“

Anfang Oktober nahmen im Zuge der Bereitschaftsdienstreform zwölf neue Bereitschaftspraxen an Kliniken in Sachsen ihren Betrieb auf. Der Vorstand der KV Sachsen besuchte viele Kliniken, um sich vor Ort ein Bild zur Startphase zu machen.

Die erste Veranstaltung fand Mitte Oktober im Diakonissen­ das kollegiale Miteinander und bezeichnete die Einrichtung der krankenhaus statt. Da hatte die Bereitschaftspraxis – Bereitschaftspraxis als sinnvollen Schritt zur Verzahnung von wie die anderen auch – ihre erste Bewährungsprobe schon ambulantem und stationärem Sektor. Dr. Sylvia Krug, stellver­ bestanden. Denn mit dem Feiertag am 3. und dem Brückentag tretende Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen, würdigte das am 4. Oktober 2019 sowie dem sich anschließenden Wochen­ Entgegenkommen des Klinikums bei der Erfüllung des sehr straf­ ende wurde der Behandlungsbetrieb sofort von sehr vielen fen Zeitplans und betonte das gemeinsame Ziel, Patienten in die Patienten in Anspruch genommen. Dirk Hermann, Kaufmän­ richtigen Strukturen zu leiten. nischer Geschäftsführer des Diakonissenkrankenhauses, lobte Andrea Keßler, Referatsleiterin im Sächsischen Staatsministe­ rium für Soziales und Verbraucherschutz, begleitete ebenfalls die Veranstaltungen. In ihren Ansprachen betonte sie, dass Portalpraxen und Notaufnahmen mit ihrem oft gemeinsamen ­Tresen bzw. kurzen Wegen eine passgenaue Notfallversorgung der Patienten ermöglichen. Die Neuorganisation des Bereit­ schaftsdienstes resultiert aus der bundesweiten Gesetzgebung und wird von der KV Sachsen schrittweise bis 2021 umgesetzt.

Weitere Veranstaltungen folgten in Aue, Freital, Glauchau, ­Meißen, Oschatz, , Torgau und Weißwasser. Neben dem Vorstand, Vertretern der Bezirksgeschäftsstellen sowie der Ärzte­schaft, Klinikverantwortlichen und Praxispersonal nahmen auch Vertreter der Kommunalpolitik aus der jeweiligen Regionen­ daran teil.

Aue Freital

Bereitschaftspraxis am Helios Klinikum Aue Bereitschaftspraxis am Klinikum Freital

Bereitschaftsdienst KVS-Mitteilungen Heft 02/2020 Bereits eröffnete Bereitschaftspraxen in Sachsen

Delitzsch/ 16 13 Eilenburg 14 Torgau/ 12 Oschatz 9 / Leipzig 17 Weißwasser 18 19 20 21 15 Riesa/Großenhain 11

Kamenz Görlitz 7 10 Meißen /Döbeln 22 23 8 Löbau/ Zittau

Freital/ Pirna Dippoldiswalde 5 (Land) 24 Chemnitz 4 14 Eilenburg 6 3 Annaberg/ 15 Oschatz Mittlerer Landkreis Zwickau 16 Torgau 5 Glauchau Leipzig 2 1 6 Zwickau 17 Diakonissenkrankenhaus Aue/Schwarzen- 7 Meißen 18 Klinikum St. Georg berg/Stollberg 8 Freital 19 Universitätsklinikum (Start 01.02.2020) 9 Hoyerswerda 20 Thonbergklinik MVZ Landkreis Görlitz 21 Kindernotfallzentrum Landkreis Erzgebirgskreis 10 Görlitz Dr. Teichmann 1 Annaberg 11 Niesky Dresden 2 Aue 12 Weißwasser 22 Universitätsklinikum 3 Stollberg Landkreis 23 Städtisches Klinikum 4 Zschopau 13 24 Chemnitz Stand: Februar 2020

Glauchau Leipzig

Bereitschaftspraxis am Rudolf Virchow Klinikum Glauchau Bereitschaftspraxis am Diakonissenkrankenhaus ­Leipzig

KVS-Mitteilungen Heft 02/2020 Bereitschaftsdienst Meißen

Die insgesamt

23 Bereitschaftspraxen in Sachsen versorgten mehr als 40.000 Behandlungsfälle allein im 4. Quartal 2019

Bereitschaftspraxis am Elblandklinikum Meißen

Weiß­ Torgau wasser

Bereitschaftspraxis am Kreiskrankenhaus Torgau Bereitschaftspraxis am Kreiskrankenhaus Weißwasser

Bereitschaftsdienst KVS-Mitteilungen Heft 02/2020 Oschatz Stollberg

Bereitschaftspraxis an der Collm Klinik Oschatz Bereitschaftspraxis am Kreiskrankenhaus Stollberg

Zur Veranstaltung im Kreiskrankenhaus Stollberg resümier­ Mit Hinweis auf das vom Bundesgesundheitsministerium geplan­ te Andreas Stark, der als Vertreter des Landratsamtes des te Gesetz zur Reform der Notfallversorgung sagte er: „Der Gesetz­ Erzgebirgs­kreises teilnahm: „Es gibt Dinge, da irrt man sich gern. entwurf setzt dort an, wo die Kassenärztlichen Vereinigungen Ich gebe zu, ich war anfangs sehr skeptisch, als ich das erste Mal bereits gehandelt haben. Die KV Sachsen hat mit der Reform des von der Bereitschaftsdienstreform gehört habe. Die Zusammen­ Bereitschaftsdienstes schon jetzt funktionierende Strukturen ge­ arbeit ist aus meiner jetzigen Sicht sehr positiv zu bewerten.“ schaffen, die den ambulanten mit dem stationären Sektor in den Bereitschaftspraxen zusammenführen und die bei den Patienten Diese Eindrücke setzten sich über die gesamten Veranstaltungen in den Regionen als Anlaufstellen sehr gut angenommen worden fort. „Die persönlichen Kontakte haben einen sehr wichtigen und sind. Sowohl Klinikärzte als auch die in den Bereitschaftspraxen angenehmen Nebeneffekt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der diensthabenden Ärzte schätzen das kollegiale Miteinander und KV Sachsen, Dr. Klaus Heckemann­ . Kolleginnen und Kollegen sorgen dafür, dass Patienten auf Basis einer Ersteinschätzung aus den Bereitschaftspraxen und den Kliniken verstünden sich eine indikationsgerechte Versorgung erhalten. Darum ist es nun gegenseitig jetzt sehr viel besser. Wiederholt appellierte er an wichtig, dass die Umsetzung der neuen Gesetzgebung zur Not­ die Politik, die erneute Einführung einer Notfallgebühr als Mittel fallreform diese bestehenden Strukturen weiterführt und nicht zur Patientensteuerung in Betracht zu ziehen. konterkariert – denn das wäre eine Verschwendung von Ressour­ cen und öffentlichen Geldern.“ – Öffentlichkeitsarbeit / pfl –

KVS-Mitteilungen Heft 02/2020 Bereitschaftsdienst Neue Regelung in der Bereitschaftsdienstordnung

Aufgrund der Feiertage und Brückentage über Weihnachten und Neujahr war eine Vielzahl von Bereitschaftsdiensten abzu­ decken. Rückblickend hat dies gut funktioniert.

Herzlichen Dank an alle Ärzte, welche das ganze Jahr über ge­ Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass Sie verpflich­ wissenhaft ihrer Verpflichtung zur Teilnahme am Bereitschafts­ tet sind, an Tagen, die keine Brückentage im Sinne der Bereit­ dienst nachkommen. Dennoch gab es um den Jahreswechsel schaftsdienstordnung sind, bei Abwesenheit in der Praxis einen Ärzte, welche ihren Dienst versäumt haben! Vertreter zu benennen. Insbesondere am 2. und 3. Januar 2020 hatten Praxen auf den Bereitschaftsdienst verwiesen. Der Bereit­ Um der Wichtigkeit der Diensteinhaltung im Bereitschaftsdienst schaftsdienst war an diesen Tagen nicht besetzt und dies führte Rechnung zu tragen, wurde in der Vertreterversammlung am deshalb bei den diensthabenden Kollegen zu einer massiven Be­ 29. November 2019 u. a. eine Regelung in die Bereitschafts­ lastung und bei den Patienten zu Verärgerung. dienstordnung aufgenommen, welche festlegt, dass bei Nicht­ antritt eines Dienstes im Bereitschaftsdienst ohne Benennung Im Jahr 2020 gibt es lediglich einen Brückentag (Freitag, der eines Vertreters bzw. bei Nichterreichbarkeit während der 22. Mai 2020), welcher ganztags durch den Bereitschaftsdienst Dienstzeit ein pauschaler Aufwandsersatz erhoben wird (§ 9 abgesichert wird. Abs. 6. BdO). Die Höhe des Aufwandsersatzes ist in der Gebüh­ renordnung geregelt, aktuell beträgt sie 100 Euro je Stunde. Informationen Bitte beachten Sie, dass diese Regelung auch für Dienstverpflich­ www.kvsachsen.de > Mitglieder > Arbeiten als Arzt tete gilt, welche noch nicht in einem reformierten Bereich Bereit­ > Bereitschaftsdienst schaftsdienst leisten (§ 14 Abs. 2 BdO). Bereitschaftsdienstordnung und Gebührenordnung Die geänderte Bereitschaftsdienstordnung i. d. F. vom 29. No­ www.kvsachsen.de > Mitglieder > Rechtsquellen vember 2019 mit Gültigkeit ab 1. Januar 2020 finden Sie auf der Internet­präsenz der KV Sachsen. Darüber hinaus wird diese der – Sicherstellung / ole – Märzausgabe der KVS-Mitteilungen beigelegt.

Bereitschaftsdienst KVS-Mitteilungen Heft 02/2020