Tourist-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter Marketing Steinfurter Land: dem Klapper Alte Münsterstraße 23 | 48268 Greven | Tel.: 02571 1300 www.greven-marketing.de | [email protected] Schlehenroute

Gemeindeverwaltung Kirchstraße 25 | 48341 Altenberge | Tel.: 02505 82 - 32 www.altenberge.de | [email protected]

Gemeindeverwaltung Bahnhofstraße 2 | 48356 Nordwalde | Tel.: 02573 929 0 www.nordwalde.de | [email protected] Durch Sand und Klei

45 Kilometer Radvergnügen zwischen Biologische Station Greven, Nordwalde und Altenberge Kreis www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de

Impressum: www.natourismus-st.de Inhaltliche Bearbeitung: Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Bahnhofstraße 71 | 49545 Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu 1. Auflage 2015

Bildnachweis: Biologische Station Kreis Steinfurt außer: S. 4 (unten) Archiv LWL- Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Museum f. Naturkunde, S. 7 (oben) T. Israel, S. 8 (Buntspecht) T. Israel, S. 8 (Luft- bild) © Dietmar Rabich, lizenziert unter CC BY-SA 4.0., S. 10 (Dorngrasmücke) Ländlicher Raum 2007 – 2013“ T. Israel, S. 11 (Eiskeller) Gemeinde Altenberge, S.11 (Wasserfledermaus) Gilles San Martin, lizenziert unter CC BY-SA 2.0, S. 12 (Heckenbraunelle) T. Israel, S. 14 Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (Blutbär) T. Huntke, lizenziert unter CC BY-SA 3.0, S. 16 (Laubfrosch) U. Haufe, ländlichen Raums (ELER). S. 20 (Wildbiene) R. Büdenbender, S.21 (Luftbild) © Geobasis NRW 2015

Rheine

Neuenkirchen

Ochtrup Wettringen

Emsdetten Steinfurt

Horstmar Nordwalde Greven Schöppingen Altenberge

Große NaTourismus-Route Steinfurter Land

Lokale Rundrouten: Lerchenroute – Neuenkirchen Schnepfenroute – Metelen Bächeroute – Schlehenroute – Greven Heideroute – Vennroute – Emsdetten

Pocketguides zu allen Routen erhalten Sie bei den örtlichen Touristinformationen.

Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis NRW 2013 Herzlich Willkommen! 3

Die NaTourismus-Route im Steinfurter Land

Das Steinfurter Land ist Münsterland im besten Sinne. Von den Ausläufern der Baumberge im Süden bis zu den sandigen Niederungen im Norden bietet es die ganze Vielfalt der münster- ländischen Parklandschaft. Wälder, in denen der Bärlauch seinen charakteristischen Duft verströmt, Kornfelder, über denen die Feldlerche jubiliert, karge Heide und Hecken mit Hagebutten und Schlehen als herbstliche Farbtupfer – dem Radler bieten sich vielfältige Naturerlebnisse. Gräftenhö- fe und Wassermühlen sind Teil einer Kulturland- schaft, die sich noch einiges an Ursprünglichkeit bewahrt hat. Mit den NaTourismus-Routen sind Sie nah dran am Geschehen. Sechs lokale Routen zwischen 30 und 45 Kilometern Länge eignen sich ideal, um die Region mit dem Rad peu à peu für sich zu entdecken. Wer es eilig hat, kann das Steinfurter Land in einem Rutsch auf der knapp 200 Kilometer langen Großen NaTourismus-Route Steinfurter Land erfahren. Viel Vergnügen dabei!

Wie finde ich den Weg? Die NaTourismus-Routen sind in das Radverkehrs- netz NRW integriert. Achten Sie bei den Pfeilweg- weisern auf Einschübe mit dem NaTourismus- Logo. Die große Route hat weiße Einschübe. Bei der lokalen Rundroute ist der Einschub farbig und trägt den Routennamen. Folgen Sie den Zwi- schenwegweisern bis zum nächsten Pfeilwegwei- ser. Befindet sich an einem Abzweig kein Zwi- schenwegweiser, heißt es: geradeaus fahren. Die Anbindung der Bahnhöfe, sofern sie nicht an der Route liegen, erfolgt über entsprechende Symbole.

Pfeilwegweiser mit Zwischen- NaTourismus-Logo wegweiser Greven 10 Nordwalde 2,5 Die in Greven 4 Die Ems in Greven 5

45 Kilometer sind kein Pappenstiel …

Schon gar nicht, wenn es zwischendurch einige Anstiege zu bewältigen gilt und der Untergrund nicht immer aus Asphalt vom Feinsten besteht. Sprich: Die Schlehenroute ist etwas für ambitionierte Radler, die bereit sind, für ihr Naturerlebnis auch ein paar Tropfen Schweiß zu vergießen. Der Broschürentitel „Durch Sand und Klei“ steht für den naturräumlichen Gegensatz auf der Route. Während Greven noch ganz vom feinen „Karnickelsand“ der Emssandebene geprägt ist, setzen sich weiter westlich die „fetten“ Lehmböden, im Münsterland auch als Klei be- zeichnet, gerne mal im Reifenprofil fest. Hier Sand, da Klei – das waren früher nicht nur landschaftliche, sondern durchaus auch soziale Gegensätze. Die „dicken“ Bauern saßen im Klei, die armen im Sand. Das hat sich heute geändert.

Überschwemmte Emsaue Nordwalde Greven Wir starten an der Ems in Greven. Manch Füße bekommen. Immerhin, an einem kleinen einer wundert sich vielleicht, warum die Stadt Emsabschnitt nördlich der Brücke darf die Ems

Altenberge Gimbte sich mit hohen Deichen vor einem Flüsschen an ihrem Ufer knabbern. Dort hat man die schützt, das meist friedlich in seinem Bett obligatorische Steinschüttung entfernt. Eine schlummert und in trockenen Sommern in Aktionsfläche in der stadtnahen Aue ist im kurzer Hose durchwatet werden kann. Sommer beliebter Treffpunkt für verschiedene Freizeitaktivitäten. Die meisten Strandbesucher Ins Korsett gezwängt – die Ems dürften kaum ein Auge für die bunte Vielfalt in Greven haben, die sich ihnen auf der gegenüberliegen- den Seite der Ems in einer extensiv genutzten Skabiosen-Flockenblume Aber der Eindruck täuscht: Zwei, drei Tage Wiese und an den Dammböschungen bietet. Dauerregen, schon kann das Emswasser bis Echtes Labkraut, Skabiosen-Flockenblume und dicht an die Deichkrone schwappen. Rosen-Malve sorgen für Farbtupfer, die den meisten Wiesen heute fehlen. Wo reichlich Dünger verteilt wird und der Mähbalken im Bei der Emsbegradigung in den 1950er Jahren Monatsturnus anrückt, sind Gräser klar im Mühsame Handarbeit – Emsausbau in den 1930er hat man den Fluss kurzerhand nach Westen Vorteil. Jahren verlegt und dabei in ein so enges Korsett Rosen-Malve gezwängt, dass es schnell aus den Nähten Wir verabschieden uns vorerst von der Ems. platzt. Vorher floss die Ems da entlang, wo Über stellenweise etwas holprige Wege geht es heute Baumarkt und Discounter Konsumenten- durch das Waldgebiet „Gronenburg“. Der wünsche befriedigen. Weil man den Fluss in Wald hat eine im wahrsten Sinne des Wortes die Zange genommen hat, mussten die Deiche bewegte Geschichte, denn in den letzten kräftig in die Höhe wachsen. Ohne sie hätten Tagen des 2. Weltkriegs, am Karfreitag 1945, die Grevener schon so manches Mal nasse ließen deutsche Truppen hier bei ihrem Rückzug Greven 6 Gräftenhöfe Nordwalde 7

Zunge Insekten aus der Rinde zu „angeln“. Am Vosskotten fällt der Blick auf Grevens bislang einzigen Windpark, in dem die Zahl der Windmühlen möglicherweise noch weiter wachsen wird. Denn seit Berlin die Energie- wende ausgerufen hat und der Kreis Steinfurt bis 2050 energieautark sein will, rechnen Experten damit, dass die Zahl der Windkraft­ Ehemalige Fischteiche und anlagen sich verdoppeln wird. Konflikte sind Schwarzspecht Entenfänge sorgen für das ein riesiges Munitionsdepot in die Luft gehen, da vorprogrammiert, denn nicht alle kommen bewegte Relief in der das die Nazis eingerichtet hatten. Die mit den riesigen Rotorblättern klar. Greifvögel, Gronenburg. Explosion verwüstete nicht nur den Wald, Kiebitze, Fledermäuse und andere Nutzer des sondern richtete auch an den Häusern in der Luftraums haben ihre Probleme. So mancher Umgebung beträchtliche Schäden an. Der ins Auge gefasste Standort bleibt aus Arten- Eigentümer des Waldes ließ die Gronenburg in schutzgründen auf der Strecke, sowohl den 1950er Jahren wieder aufforsten und Windmüller als auch Naturschützer werden errichtete einen Gedenkstein aus Ibbenbürener Kröten schlucken müssen. Sandstein mit der Inschrift: „Was aus Ödland, Sumpf und Heide einst / der Ahnen Fleiß ge- Nordwalde Schattenblümchen schaffen / ward zerstört in dunkler Stunde / 2 Die Wasserschlösser der Bauern – Greven durch die Wut der eig´nen Waffen / Möge sie Gräftenhöfe

bald wieder grünen / Jahr um Jahr in Frieden Altenberge Gimbte wachsen / schön und stark, wie wir sie sahen / Mit Hof Reckfort stoßen wir auf den ersten Gronenburg, die Burg der Sachsen.“ Gräftenhof auf unserer Route. Ein Hinweis Eine Sachsenburg hat es hier allerdings nicht zugleich, dass wir allmählich vom Sand in den gegeben. Das bewegte Relief im Wald erklärt Klei wechseln. Die Verbreitung der Gräftenhöfe sich vielmehr durch Fischteiche und Entenfänge deckt sich sehr stark mit dem Bereich der des münsterischen Domkapitels, die es hier Streusiedlung und hat daher im Münsterland Offenbart seine zarte Schönheit erst bei genauerem Hinsehen: früher gab. Die Fischereirechte standen dem ihren Schwerpunkt. der Sauerklee. Bischof von Münster als Landesherrn und dem Besitzer der Burg Schöneflieth zu, was die Grevener Bauern im 15. und 16. Jahrhundert Hier wiederum ist es das wohlhabende Kern- aber nicht daran hinderte, verbotenerweise auf oder Kleimünsterland, das dem in der Ver­ Fischzug zu gehen. Der Wald selber ist eher gangenheit vergleichsweise „ärmlichen“ artenarm. Es dominieren Farne, Gräser und Sandmünsterland­­ deutlich den Rang abläuft. Brombeeren, für etwas Blütenschmuck sorgen Nicht zuletzt auch, weil die Wasserhaltung auf Sauerklee und Schattenblümchen. Eine den durchlässigen Sandböden nicht ganz akustische Abwechslung sind die klagenden einfach war. Gräftenhöfe sind – etwas verein- Rufe des Schwarzspechts, der im Umfeld einen facht – die Wasserschlösser der Bauern, nach Brutplatz hat und vor allem die Kiefern in der dem Motto: Was „die da oben“ können, kann Gronenburg bearbeitet, um mit seiner langen ich schon lange. Das Repräsentationsbedürfnis Gräftenhöfe Nordwalde 8 Nordwalde 9

ist wohl eines der wesentlichen Motive für den ▶ Pflanzengallen: Unter- wickelt sich die Larve, die sich sulfat gewonnen wird. Ihre Bau von Gräftenhöfen gewesen. Nur größere mieter mit originellen Be- an dem umgebenden Nähr­ Herstellung ist bereits für das Bauern – im Münsterland also vor allem die hausungen gewebe satt frisst. 3. Jahrhundert belegt. Eisen- Schulzen – konnten sich eine derart aufwendige Appetitlich sehen sie aus, wie Meistens schädigen Pflanzen- gallustinte ist dokumentenecht Mini-Äpfel mit roten Bäckchen. gallen die Wirtspflanze nicht. und wird heute noch zur Un- Hofanlage leisten. Daneben hat sicher auch das Aber das, was da an der Am häufigsten betroffen sind terzeichnung wichtiger Doku- Schutzbedürfnis eine wichtige Rolle gespielt. Unterseite von Eichenblättern Eichen. Andere beliebte An- mente genutzt. Etwa 800 Gräftenhöfe gab es zu Beginn des zu kleben scheint, sind keine griffsziele von Gallbildnern Hof Reckfort 19. Jahrhunderts in Westfalen. Früchte, sondern Pflanzengal- sind Wildrosen. Bekanntestes Der denkmalgeschützte Hof Reckfort kann auf len. Genauer gesagt Eichengal- Beispiel sind die von der Rosen- len, weil sie nur an den Blät- gallwespe erzeugten Gallen, die eine über 400-jährige Geschichte zurückblicken tern von Eichen zu finden sind. wie krause Puscheln aussehen. und ist sicherlich einer der schönsten Gräften- Pflanzengallen sind Wachs- Mit Namen wie Rosen- Buntspecht höfe im Steinfurter Land. Wer einmal am tumsänderungen, die durch schwamm, Schlafapfel oder prasselnden Herdfeuer in der großen Diele einen fremden Organismus Rosenkönig haben sie den ausgelöst werden. Bei den Volksglauben zu allerlei Spe- gesessen hat, weiß westfälische Gemütlichkeit Eichengalläpfeln ist es die kulationen angeregt. Frisch zu schätzen. Der Hof vertreibt Produkte aus der Eichengallwespe, deren Weib- Verliebte versteckten gegenseitig Schäferei. An der komplett erhaltenen Gräfte chen ihre Eier in Eichenblätter Rosenäpfel im Bett und macht der Eisvogel gelegentlich eine Stippvisite, legt. Die junge Larve erzeugt hofften so auf ewige Treue. die alten Eichen rund um den Hof suchen Stoffe, die als Abwehrreaktion Beweiskräftiger ist die Eisen- zur Entstehung der Eichengalle gallustinte, die aus gekochten Kleiber und Buntspecht nach Essbarem ab. führt. In ihrem Innern ent­ Eichengalläpfeln und Eisen- Vielleicht entdecken sie dabei auch merkwürdige Gebilde. [ ▶ Steckbrief Pflanzengallen] dass es hier im Mittelalter weitaus mehr Wald gab als die mageren 15 Prozent, die heute noch In Sachen Gräftenhöfe geht es jetzt Schlag auf übrig sind. Andere alte Wörter in Orts- und Schlag. Als nächstes ist Gut Althaus an der Flurnamen mit Bezug zum Wald sind z. B. -hart, Reihe, ein ehemaliges Rittergut. Der südliche Teil -holz‚ -horst, -loh, -hagen und -rode. der Gräfte ist erhalten und von durchaus stattlicher Größe, so dass hier Stockenten und Die Route zwängt sich zwischen Bahnlinie und Dornige Hauhechel Blessrallen anzutreffen sind. Es folgt der der neuen Umgehungstraße von Nordwalde Bispinghof am Westrand von Nordwalde. Der Richtung Süden. Auch wenn das früher für Gut Althaus in Nordwalde Name zeigt an, dass es ein Hof des münsteri- Dörfer typische „Weichbild“ mit einem durch schen Bischofs war. Das Gegenstück stellt am ortsnahe Weiden und Obstwiesen geprägten Bispinghof Ostrand von Nordwalde der Schultenhof Übergang vom Dorfrand in die freie Landschaft Pröbsting dar, der dem Dompropst gehörte. dank Neubau- und Gewerbegebieten schon Im Hochmittelalter war der Kirchenbesitz lange passé ist: Die in Dammlage geführte zwischen Bischof und Propst als Führer des Umgehung ist eine Trennlinie, die Nordwalde Domkapitels aufgeteilt. unwiederbringlich von seiner Feldflur trennt. Wir radeln auf Altenberge zu. Es geht merklich Zwischen diesen beiden Keimzellen hat sich bergauf. Altenberge thront auf dem Alten­ Nordwalde entwickelt. Der Name geht, wie berger Höhenrücken, und der will erst einmal viele münsterländische Ortsnamen, auf Wald­ erklommen sein. Der Boden ist kalkhaltig, was bezeichnungen zurück, ein Hinweis darauf, sich auch in der Vegetation widerspiegelt. Altenberge 10 Altenberge 11

An den Wegsäumen wachsen Kalkzeiger wie kühl zu halten, was besonders in den Sommer- Nesselblättrige Glockenblume und Hauhechel, monaten ein Problem war. Das eingelagerte Eis in den Wäldern Aronstab, Waldmeister und wurde im Winter in nah gelegenen Eisteichen Nesselblättrige Waldzwenke. In den Hecken und an den gestochen. Statt Fässern voller Bier beherbergt Glockenblume Waldrändern blüht im zeitigen Frühjahr der der Eiskeller heute Fledermäuse, die hier vor Strauch, der Namenspate unserer Route ist. Frost geschützt den Winter verschlafen. [ ▶ Steckbrief Schlehe ] Wasser-, Fransen- und Langohrfledermäuse sind Spaltenflüchter, die sich in Ritzen und Löchern ▶ Schlehen: Manche täuscht. Denn wegen seiner einen roten Farbstoff für Wolle mögen,s herb. sparrigen Verzweigung und und Leinen. In Gradierwerken verstecken und nicht – wie andere Arten – kopf- Wie viele Schlehen es in den langen Sprossdornen ist die leitet man die Sole durch eine über frei im Raum hängen. Die ortstreuen Tiere Hecken und an Waldrändern Schlehe ein überaus beliebtes dichte Schlehen-Füllung, um kommen jeden Winter wieder, so dass der tatsächlich gibt, fällt meistens Nistgehölz für Buschbrüter durch Verdunstung ihre Kon- Heimatverein diesen Bereich ab Oktober sperrt. nur im zeitigen Frühjahr auf. wie Neuntöter, Dorngras­ zentration zu erhöhen. Dann weckt das Meer aus mücke und Mönchsgrasmücke, Die Früchte haben wegen ihres In den Sommermonaten finden an den unzähligen weißen Blüten die hier vor Nesträubern gut hohen Gerbstoffgehalts einen Wochenenden regelmäßig Führungen statt. gleichermaßen Erinnerungen geschützt sind. Wer sich im pelzigen Geschmack, der sich Der Eiskeller und einer seiner an den Winter als auch die Winter einen kahlen Schlehen- durch Frost etwas mildert. Die Lage Altenberges auf dem höchsten Punkt Bewohner, eine Wasserfleder- Vorfreude auf den Sommer. busch genauer anschaut, ent- Trotzdem: Schlehenmarme- des Altenberger Höhenrückens ist einmalig im maus. Danach dauert es bis zum deckt viele Nester. lade ist eher was für herbe Herbst, ehe die blau bereiften Schon sehr früh hatte die Typen. Münsterland. Mittelpunkt ist die in ihren Ur­ Früchte wieder auf die Schlehe Schlehe auch Bedeutung für sprüngen aus dem 14. Jahrhundert stammende aufmerksam machen. In der den Menschen. Araber, Grie- katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Zwischenzeit gibt sich der chen und Römer nutzten die Wir verlassen Altenberge über den „Alten Strauch mit den schwarz- Blüten und Früchte als Heil- grauen Zweigen – daher auch und Nahrungsmittel. Die Münsterweg“. Am Ortsausgang stoßen wir auf der Name Schwarzdorn – eher Rinde lieferte eine wasser­ eine mächtige Sommerlinde. Die „Krüselinde“, unauffällig. Ein Eindruck, der beständige Tinte, die Früchte die sich auch im Wappen von Altenberge wiederfindet, begleitet die Geschichte des Ortes Krüselinde mit den Symbolen Der Mühlenweg führt uns in den bebauten seit rund 300 Jahren. Noch älter ist der durch der Gerichtsbarkeit – Schwert Bereich hinein und – heute nicht mehr unbe- Weidenschlinge und Schwert als Symbole der und Weidenschlinge dingt selbstverständlich – tatsächlich zu einer Gerichtsbarkeit kenntlich gemachte Freistuhl an Mühle. „Kuhmanns Mühle“, um 1820 erbaut, dieser ehemals exponierten Stelle, an der ist die einzig erhaltene von ehemals drei vermutlich schon zu Zeiten Karls des Großen Dorngrasmücke Dorfwindmühlen in Altenberge und präsentiert Gericht gehalten wurde. Leider sind der sich, nachdem sie knapp dem Abriss entging, Krüselinde Neubaugebiete dicht auf die Pelle frisch renoviert in strahlendem Weiß. Der Putz gerückt, was ihr einiges von ihrem majes­ Kuhmanns Mühle überdeckt den Altenberger Bruchstein, aus dem tätischen Charakter genommen hat. Weil die sie ursprünglich erbaut wurde. Westfalenmetropole mittlerweile durch besser Ein weiteres kulturhistorisches Kleinod liegt nur ausgebaute Straßen erreichbar ist, reicht für den rund 250 Meter von der Mühle und unserer alten Münsterweg heute ein schmales Pättken, Route entfernt. Es ist ein historischer Eiskeller, das sich Radler mit Spaziergängern und Joggern erbaut 1860, um den Gerstensaft der im teilen. Aber nicht nur deshalb ist Konzentration gleichen Jahr gegründeten „baierischen angesagt. Schließlich wollen wir nicht, dass Bier­brauerei Beuing“ während des Reifeprozesses seltene Pflanzen unter die Räder kommen. Altenberger Höhenrücken 12 Altenberger Höhenrücken 13

Nordwalde Greven Pättken mit Aussicht

Altenberge Gimbte Die Gefahr besteht auf dem Altenberger Höhenrücken tatsächlich, denn mit etwas Glück lassen sich sogar Orchideen wie das Purpur-Knabenkraut und die Waldhyazinthe am Wegesrand entdecken. Aus den Gebüschen erklingt der Gesang von Rotkehlchen, Mönchs- grasmücke und Heckenbraunelle.

Die Kombination aus kalkhaltigem Boden, eher artenarm. Immerhin zeigen sich ab und an Hecken, die Halbschatten spenden und vor ein Wiesenschaumkraut oder eine Kuckucks- allem der fehlende Düngereinfluss kommt nicht Lichtnelke, was schon fast mehr als das ist, was nur den etwas kapriziösen Orchideen ent­ das Gros der intensiv genutzten Wiesen und gegen. Vielleicht sehen wir noch einen anderen Weiden heute an Farbtupfern zu bieten hat. Kalkliebhaber, der im Schneckentempo unseren Dafür sind die Wegränder umso spannender. Weg kreuzt. [ ▶ Steckbrief Weinbergschnecke ] Hier haben Arten ein Refugium gefunden, die Heckenbraunelle Wir fahren weiter auf dem „Kamm“ des früher auch im benachbarten Grünland Limousinrinder Altenberger Höhenrückens ungefähr entlang wuchsen, wie Wiesen-Silge, Rosen-Malve und der 100-Meter-Höhenlinie. Dann biegen wir in Wiesen-Bocksbart. Auch das Jakobs-Kreuzkraut östlicher Richtung ab. Die Höhenmeter, die wir wächst hier, eine Pflanze, die wegen ihrer giftigen Purpur-Knaben- uns zuvor mühsam erarbeitet haben, schmelzen Inhaltsstoffe „ins Gerede“ gekommen ist. Wiesen-Bocksbart kraut jetzt rasch wieder dahin. Der Weg wie auch einer der angrenzenden Höfe tragen den ▶ Weinbergschnecke: Das war nicht immer so: Aus- Pflanzen und Algen. Namen „Wiesker“. Der Hofname Wiesker geht Entschleunigung ist alles grabungen belegen, dass die Weinbergschnecken brauchen auf das Wort Wiese zurück und verweist auf „Il pleut, il fait beau, c’est la Mollusken schon in der Alt- kalkhaltige Böden, um ein sta- den früheren Wiesenbau. Für diesen war meist chasse aux escargots.“ Wie im- steinzeit den Menschen als biles Gehäuse zu entwickeln. mer man zu den kulinarischen Nahrung dienten. Die antiken Sie sind sehr anpassungsfähig ein fließendes Gewässer zur Bewässerung und Vorlieben der Franzosen ste- Römer waren geradezu verses- und fallen bei ungünstiger Gelbstern Düngung notwendig. Deshalb finden sich noch hen mag: Sie wissen, wann die sen auf ihr zartes Fleisch; be- Witterung in eine Kälte- oder bis ins 19. Jahrhundert hinein Wiesen zumeist Suche nach Leckerbissen be- tuchtere Bürger hielten sich Trockenstarre. Ansonsten sind an Fluss- und Bachläufen. sonders erfolgversprechend ist. private Schneckengärten mit sie im Schneckentempo unter- Schneeglöckchen, Scharbockskraut und „Erst regnet es, dann scheint eigenen Hirten, die für eine wegs: Sieben Zentimeter in der die Sonne, jetzt beginnt die Mast aus Milch, Kräutern und Minute sind bei guten Be­ Gelbstern, die hier zu den ersten Frühjahrsboten Schneckenjagd“ bedeutet das mit Most getränktem Mehl dingungen durchaus drin. gehören, bleiben bei dem rasanten Tempo oft Sprichwort. Gemeint ist die sorgten. Was heute als Schne- unbeachtet. Auf den Wald folgen weitläufige Weinbergschnecke, der wohl cke auf den Teller kommt, Weiden, auf denen sich „portionsweise“ bekannteste Vertreter des doch stammt meist aus Zuchtanla- weitgehend unbekannten gen. Weinbergschnecken selbst eine Herde Limousinrinder satt frisst. Ist eine Schneckenvolks. Bei uns ist die sind Vegetarier: Ihre mit rund Weide kurz gefressen, wechseln die Tiere zur Weinbergschnecke eine ge- 40 000 Zähnchen bedeckte nächsten Fläche. So bleiben die Weiden doch schützte Art. Raspelzunge bearbeitet welke Altenberger Höhenrücken 14 Naturschutzgebiet Hanseller Floth 15

Viel Jakobs-Kreuzkraut muss Vor allem Pferde sind gefährdet. Die Pflanze ist die Raupe des Blutbärs fressen sowohl im frischen Zustand als auch getrocknet bis zur Metamorphose zum im Heu giftig. Aber nicht für jeden. Manchmal fertigen Nachtfalter. entdeckt man auf den Pflanzen die Raupen des Jakobskrautbärs oder Blutbärs, die dort trotz ihres schwarz-orange geringelten Körpers erstaunlich gut getarnt sind und die Pflanzen ratzeputz kahl fressen. Schaden tut es ihnen nicht. Im Gegenteil: Aus den Raupen entstehen später hübsche Nachtfalter.

Wir überqueren die Bahnstrecke zwischen Münster und Enschede. Aus den dichten Hanseller Floth Gebüschen entlang der Strecke lässt im Früh- sommer die Nachtigall ihr Schluchzen hören. Kurz danach passieren wir die zweite Wind- Nordwalde Windmühle in Hansell mühle auf unserer Tour, genauer gesagt eine Klein, aber fein: Greven rund 300 Jahre alte Holzholländerachteckwind- Naturschutzgebiet Hanseller Floth

mühle auf gemauertem Untergeschoss, die sich Altenberge Gimbte aber flügellahm präsentiert und heute als Im Naturschutzgebiet „Hanseller Floth“ schickes Wohnambiente dient. Wir sind in der kommen vor allem Liebhaber nassen Milieus Bauerschaft Hansell, die es als einzige der auf ihre Kosten. Was bei der Bedeutung des Altenberger Bauerschaften zu einer eigenen Wörtchens „Floth“ als „überschwemmtes Pfarrkirche gebracht hat. Land“ nicht ganz überraschend ist.

Gegenüber vom Hanseller Friedhof führt der Weg an einem Waldstück vorbei, das im Wenn viele Wiesen bereits den ersten Schnitt Frühjahr mit einem Meer von Buschwind­ hinter sich haben, ist es im Hanseller Floth röschen den Radler erfreut. Auch Goldnessel, meist noch richtig nass: Statt sattem Grün ist Waldveilchen und Große Sternmiere wachsen tristes Grau angesagt. Pfeifengraswiesen – so unter Buchen, Stieleichen und Hainbuchen. bezeichnet der Botaniker diesen Wiesentyp – Eichen-Hainbuchenwälder sind typisch für die können erst so spät gemäht werden, dass es staunassen Böden im Kleimünsterland. Wir sich nicht mehr lohnt, das Heu zu verfüttern. Waldveilchen sollten den Anblick im Gedächtnis behalten. Wertlos war es früher damit nicht, denn im Denn allmählich nähern wir uns wieder san- Winter kam es als Einstreu in die Ställe. dige­­ r­en Gefilden, in denen es meist weniger Angesichts moderner Viehställe mit Spalten­ bunt blühend zugeht. Bis dahin passieren böden sind diese Zeiten natürlich längst vorbei. wir aber noch ein kleines Gebiet, dass es in Die früher verbreiteten „Streuwiesen“ gehören sich hat. daher heute zu den seltensten Wiesentypen überhaupt, wodurch sich das Hanseller Floth sogar den Rang eines europäischen Schutz­ Teufelsabbiss Naturschutzgebiet Hanseller Floth 16 Aldruper Mark 17

gebietes verdient hat. Arten wie Pfeifengras, Wiesen-Silge, Teufelsabbiss oder Breitblättriges Auf dem Marktplatz in Knabenkraut haben sich an diese Nutzungs- Greven ist mit einem Brunnen weise angepasst. Allerdings: Was durch eine der Männertaufe ein Denkmal gesetzt. bestimmte Nutzungsweise entstanden ist, muss auch weiterhin so genutzt werden. Dies geschieht im Hanseller Floth im Rahmen des Vertragsnaturschutzes. In diesem Falle heißt das nichts anderes, als dass der Eigentümer Ausgleichszahlungen für eine Bewirtschaftung bekommt, die für ihn nicht mehr rentabel ist. Laubfrosch Eingelagert in die Wiesen sind kleinere Tümpel. dahin die Flächen, die von der Allgemeinheit Aus ihnen ertönt im Frühsommer das charakte- der Anlieger als Viehtrift, für Holzeinschlag und ristische „räp-räp-räp“ der Laubfrösche, das Plaggenstich genutzt werden konnten. Für die allerdings immer leiser wird. Die Population im Marken galt eine Nutzungsordnung. Alle Hanseller Floth ist wohl zu klein und isoliert, sechs Jahre wurden die Grenzen und die um dauerhaft überleben zu können. Dezenter Einhaltung der Verordnungen beim Marken- ist die Sumpfschrecke, die mit einem „Knipsen“ gang überprüft. Der Markengang endete in auf sich aufmerksam macht. Gar stumm, dafür Greven feuchtfröhlich mit einem Schützenfest Wespenspinne optisch umso auffälliger ist die Wespenspinne, und einer Männertaufe für die neuen Marken- die sich aus Südeuropa kommend mittlerweile genossen. Wir überqueren auf einer für die auch im Münsterland etabliert hat und auch Münsterland-Reitroute errichteten Brücke die bei uns immer häufiger ihr Netz in Wiesen Münstersche Aa, die hier in „den letzten knüpft. Zügen“ liegt und 43 Kilometer nach ihrem Start in den Baumbergen nur einen Steinwurf Mädesüß Kurze Zeit später kreuzen wir den ehemaligen entfernt in die Ems mündet. Dass der Fluss hier Max-Clemens-Kanal, dessen wenig erfolgreiche mehr in die Breite geht als ihm eigentlich Geschichte schon in der Broschüre zur Venn­ zusteht, liegt an der Wassermühle des route geschildert wird. Feuchte Hochstauden­ ehemaligen Schulzenhofes Höping-Pellengahr. fluren mit Mädesüß und Wasserminze erinnern Das Mühlenwehr staut die Aa zurück, damit Ein Ochsenauge tut sich an daran, dass hier vor 200 Jahren noch Schiffe, früher das Wasserrad und heute eine Turbine der Blüte der Wasserminze die sogenannten Trekschuten, verkehrten. zur Stromerzeugung immer ausreichend gütlich. Es geht weiter durch die Aldruper Mark. Die Wasserkraft zur Verfügung hatten. Landschaft mit abgezirkelten Wegen und Grenzen kann ihre planmäßige Aufteilung in Nach der nicht ganz ungefährlichen Querung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der B 219 ist der Oberesch eine der großen nicht verleugnen. Die Aldruper Mark Eschfluren, die uns auf den nächsten Kilome- und drei angrenzende Marken wurden tern begleiten. Wo früher viele Jahrhunderte am 31. Dezember 1832 unter 78 lang Roggen angebaut wurde, wächst heute Interessenten aufgeteilt. Marken waren bis korrekt frisiertes Grün: Ein Golfplatz nimmt Sumpfschrecke Gimbte 18 5 Bockholter Berge 19

große Teile des ehemaligen Eschs ein. Ob Oberesch, Niederesch oder Überesch – allen gemeinsam ist ihre Entstehung. Hätte Justus von Liebig nicht den Kunstdünger erfunden, die Bauern müssten ihre Äcker heute noch mühsam mit Plaggen düngen. Die stachen sie dort, wo das Land eher unfruchtbar war. Das allein reichte natürlich nicht, um den Roggen, der hier früher fast ausschließlich angebaut wurde, dauerhaft sprießen zu lassen. Ihren wahren Wert bekamen die Plaggen im Winter, wenn die Kühe ihre Fladen darauf verteilten. Die so „angereicherten“ Plaggen landeten im Bockholter Berge Frühjahr auf dem Esch – eine überaus mühselige Form der biologisch-dynamischen Landwirt- schaft, die im Münsterland mehr als 1000 Nordwalde Jahre lang betrieben wurde. Gimbte ist eine 5 Ein Rest Heideromantik – Greven der typischen Drubbelsiedlungen im Münster- Bockholter Berge

land. Drubbel und Esch bildeten eine enge Altenberge Gimbte Verbindung. Im Zentrum der fruchtbaren In den Bockholter Bergen sind die ausgangs Eschfluren siedelten sich die Bauernhöfe in der letzten Eiszeit aufgewehten Emsdünen kleinen Gruppen an. Ende des 18. Jahrhunderts mit einer Wacholderheide bedeckt. Sie zu waren es 15 Bauernhöfe, neun Kötter und erhalten hat schon so manchen Tropfen ebenso viele Heuerlinge. Heute prägen nicht Schweiß gekostet. mehr Bauernhöfe den Dorfkern, sondern die Dorfkirche in Gimbte Gastronomie. Der Radler hat die Qual der Wahl, für welches kulinarische Angebot er sich Ehrenamtliche Naturschützer reißen regelmäßig entscheiden möchte. Und da Münster nicht Brombeeren und andere aufkommende fern ist und der beliebte Emsradweg durch Gehölze aus dem sandigen Boden. Unterstützt Gimbte führt, steht er mit seiner Entscheidung werden sie von einer Schafherde, die einige meist nicht allein. Wer sich für altes landwirt- Wochen im Jahr durch die Heide zieht und die schaftliches Gerät interessiert, wird im Bauern- Vegetation kurz hält. Wenn selbst das nicht hofmuseum Averkamp, das sich nicht weit mehr ausreicht, kommt schweres Gerät zum vom Dorfkern an der Straße nach Greven Einsatz. Alleine schaffen Besenheide, Wacholder befindet, fündig. und andere lichthungrige Pflanzen es nicht, sich der übermächtigen Konkurrenz der Bäume zu In Gimbte sollte unbedingt ein kurzer Abstecher erwehren. zu den Bockholter Bergen auf dem Programm Die Mühe lohnt. Seltene Pflanzen und Tiere wie stehen. Dabei treffen wir zunächst auf die Ems, Bauernsenf, Sandrapunzel, Silbergras, Sandlauf- die an dieser Stelle bis 1950 nur per Fähre käfer und Wildbiene haben in den Bockholter überquert werden konnte. Bergen ein wichtiges Refugium. Daran hätte 6 Emsaltarm Hassel 20 6 Emsaltarm Hassel 21

bestimmt auch Hermann Löns seine helle Freude gehabt. Der Heidedichter, übrigens auch ein anerkannter Naturforscher, weilte gelegentlich in den Bockholter Bergen und hat hier 1934, sicher unter ideologisch fragwürdigen Vorzeichen, einen Gedenkstein bekommen.

Zurück in Gimbte treten wir die letzte Etappe der Tour an. Wir fahren am Rand der Emsaue entlang. Der Fluss selbst versteckt sich in seinem Bett, in das er sich seit seiner Begradigung immer tiefer eingraben hat. Bald stoßen wir auf Sandlaufkäfer einen der Altarme, die beim Emsausbau vom Fluss abgetrennt wurden.

Der Teppich aus Teichrosen ist nicht nur optisch hübsch anzusehen, sondern dient auch als Bühne für ein sommerliches Froschkonzert. Der Weg verläuft weiter entlang der Terrassen- kante, die die Aue begrenzt. Kurz bevor wir die Ems an der Bundesstraße überqueren, läge Wildbiene Sandrapunzel rechts die alte Raubritterburg und spätere Zollstation Schöneflieth – wenn nicht Anfang Die Bühne für das Froschkonzert: des 19. Jahrhunderts geschäftstüchtige Teichrosenblätter Nordwalde Greven 6 Menschengemacht – Emsaltarm Hassel Grevener Kaufleute die Reste der damals schon baufälligen Burg ersteigert und die Steine als

Altenberge Gimbte Der „Altarm an der Hassel“ südlich von Baumaterial verhökert hätten. Greven ist ein typischer „menschengemachter“ Altarm. Er wurde in den 1930er Jahren beim Ausbau der Ems vom Flusslauf „abgehängt“. Emsaltarm an der Hassel aus der Vogelperspektive Nickende Distel Zusammen mit den angrenzenden Wiesen und Weiden, in denen es kleinere, im Frühjahr mit Wasser gefüllte Mulden gibt, ist er ein Schwanenblume Eldorado für viele Tier- und Pflanzenarten. Schwanenblume, Langblättriger Ehrenpreis und Nickende Distel blühen hier, der Eisvogel sitzt auf überhängenden Ästen und lauert auf Beute, und die Haubentaucher machen mit ihren Jungen im Rückengefieder Ausflüge. Ziel: Greven 22

Hochbetrieb am Grevener Beach Die letzten Meter bis zu Start und Ziel haben wir die Ems dann tatsächlich im Blick. Es geht über den Deich. Wer mehr über ihn wissen will, muss wieder 20 Seiten zurückblättern. 45 anstrengende Kilometer liegen hinter uns. Entspannungsmöglichkeiten gibt es am Grevener Beach genug. Zum Beispiel einen Cocktail schlürfen. Oder einfach die Füße in der Ems baumeln lassen …

Tourist-Informationen: Karte unter Steinfurt-Touristik e.V. dem Klapper Markt 2 | 48565 Steinfurt Tel. 02551 1383 [email protected] NaTourismus-Routen www.steinfurt-touristik.de Steinfurter Land: NaTourismus-Routen Lerchenroute Gemeinde Laer Steinfurter Land: Mühlenhoek 1 | 48366 Laer Stadt Horstmar Bürgerservice Bächeroute Tel. 02554 91034 Kirchplatz 1–3 | 48612 Horstmar Tourist-Informationen: [email protected] Tel. 02558 7934 www.laer.de [email protected] Lust auf mehr NaTourismus? Verkehrsverein Pro Neuenkirchen e.V. www.horstmar.de Von Kalkhügeln Karte unter Alphons-Hecking-Platz 1 | 48485 Neuenkirchen dem Klapper Tel.: 0 59 73 / 54 54 und KirchgängernBärlauch, Bagno, [email protected] www.neuenkirchen.de Biologische Station Burgmannshöfe

Kreis Steinfurt Verkehrsverein 36 Kilometer Radvergnügen Bahnhofstraße 14 | 48431 Rheine zwischen Neuenkirchen und Rheine Tel.: 0 59 71 / 80 06 50 | Fax 0 59 www.biologische-station-steinfurt.de71 / 80 06 520 | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de [email protected] 35 Kilometer Radvergnügen www.rheine.de zwischen Horstmar, Laer und Steinfurt

Impressum: Lust auf mehr NaTourismus? Einige Facetten Biologische Station Inhaltliche Bearbeitung: Kreis Steinfurt Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. www.natourismus-st.de Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg Tel. 05482 92910 [email protected] www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de Projektpartner | Kofinanzierung: www.natourismus-st.de NaTourismus-Routen der reizvollen Landschaft des Steinfurter Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Steinfurter Land: Kartenerstellung: Vennroute Impressum: Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt Inhaltliche Bearbeitung: Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg 1. Auflage 2014 Durch Venn und Landes haben wir auf der Schlehenroute Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Feuchtwiesen Tourist-Informationen: Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: 34 Kilometer Radvergnügen Verkehrsverein Emsdetten e.V. Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- Hierund investiert Planungsamt Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Friedrichstr. 2 rund um das Emsdettener Venn Karte unter Ländlicher Raum 2007 – kennengelernt. Es gibt aber noch viel mehr 48282 Emsdetten Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs 2013“ dem Klapper Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.euGefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Bildnachweis: Biologische Station Steinfurt, S. 5 (Libelle) © als - Fotolia, S. 5 Tel.: 02572/93 07 0 1. Auflage 2015 ländlichen Raums (ELER). (Speck) © W. Heiber Fotostudio, S. 7 (rechts) Th. Israel, S. 13 (Fledermaus) © Fax: 02572/93 07 50 cheri131 - Fotolia, S. 13 (unten) U. Schneiders, S. 14 (Uhu) © Megan Lorenz - Fotolia, S. 15 (Äpfel) © xiangdong- Li - Fotolia, S. 16 (unten) B. Stemmer, S. 18 (unten) H.D. Kampf, S. 19 (oben) Th.- Israel, S. 20 (unten) P. Große, S. 21 (Eidechse) Bildnachweis: Biologische Station Kreis Steinfurt© Undine außer: Aust Titel: - Fotolia C. Gelpke, S. 4 [email protected] Fotolia, S. 5 unten © Geobasis NRW, S. 6 (Kie www.vvemsdetten.de (Wanderfalke) Trisha Shears, lizensiert unter CC BY-SA 3.0, S. 5 (Turmfalke) T. Isra el, S. 5 Ammonit ©B. Wylezich – bitze) T. Israel, S.7 (Feldlerche) C. Gelpke, S. 8 (Bekassine) T. Israel, S. 9 (Schafstelze) zu entdecken. Bärlauchreiche Buchenwälder T. Israel, S. 11 Buchecker: ©Philipp Gabrys – Fotolia, Eichel: ©Dionisvera – Fotolia, S. 13 unten: [email protected], S.14 (Stör) gemeinfrei, S. 17 oben W. Grenzheuser, S. 17 unten Montage D. Spradau, S. 18 (Eidechse) M. Gebel, S. 19 Hier investiert Europa in die2013“ ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms unten ©thomasklee – Fotolia, S. 20 (Goldammer) T. Israel Ländlicher Raum 2007 –

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Biologische Station ländlichen Raums (ELER). Kreis Steinfurt auf der Bächeroute oder himmlische www.natourismus-st.de www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de Gesänge auf der Lerchenroute, um nur zwei Impressum: Inhaltliche Bearbeitung: Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Beispiele zu nennen. Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: - Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt

Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs - Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu 1. Auflage 2015 Bildnachweis: Biologische Station Kreis Steinfurt außer: S. 5 (oben) Stadt Ems detten, S. 5 (Eisvogel) H.-D. Kampf, S. 6 (Karte) © Geobasis NRW, S. 6, S. 7 (oben) L.Klasing, S. 8 (oben) Archiv LWL-Museum f. Naturkunde, S. 8 (unten) H.-D. Kampf, S. 10 (Kornweihe, Bekassine) T. Israel, S. 11 (Raubwürger, Neuntöter) T. Israel, S. 13 (Haubentaucher) H.-D. Kampf, S. 15 (Brachvogel) T. Israel, S. 18 (un ten) B. Walther, S. 19 (oben) Stadt Emsdetten, S. 18 (Wasserhahn) © K.-U. Häßler – Fotolia.com

2013“ Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Ländlicher Raum 2007 – Weitere Naturschätze entlang der

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). NaTourismus-Route warten darauf, von Ihnen gehoben zu werden, auf geht’s!

Rheine

Neuenkirchen

Ochtrup Wettringen

Emsdetten Steinfurt Metelen

Horstmar Nordwalde Greven Schöppingen Laer Altenberge

Große NaTourismus-Route Steinfurter Land

Lokale Rundrouten: Lerchenroute – Neuenkirchen Schnepfenroute – Metelen Bächeroute – Horstmar Schlehenroute – Greven Heideroute – Ochtrup Vennroute – Emsdetten

Pocketguides zu allen Routen erhalten Sie bei den örtlichen Touristinformationen.

Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Geobasis NRW 2013 Tourist-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter Greven Marketing Steinfurter Land: dem Klapper Alte Münsterstraße 23 | 48268 Greven | Tel.: 02571 1300 www.greven-marketing.de | [email protected] Schlehenroute

Gemeindeverwaltung Altenberge Kirchstraße 25 | 48341 Altenberge | Tel.: 02505 82 - 32 www.altenberge.de | [email protected]

Gemeindeverwaltung Nordwalde Bahnhofstraße 2 | 48356 Nordwalde | Tel.: 02573 929 0 www.nordwalde.de | [email protected] Durch Sand und Klei

45 Kilometer Radvergnügen zwischen Biologische Station Greven, Nordwalde und Altenberge Kreis Steinfurt www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de

Impressum: www.natourismus-st.de Inhaltliche Bearbeitung: Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu 1. Auflage 2015

Bildnachweis: Biologische Station Kreis Steinfurt außer: S. 4 (unten) Archiv LWL- Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Museum f. Naturkunde, S. 7 (oben) T. Israel, S. 8 (Buntspecht) T. Israel, S. 8 (Luft- bild) © Dietmar Rabich, lizenziert unter CC BY-SA 4.0., S. 10 (Dorngrasmücke) Ländlicher Raum 2007 – 2013“ T. Israel, S. 11 (Eiskeller) Gemeinde Altenberge, S.11 (Wasserfledermaus) Gilles San Martin, lizenziert unter CC BY-SA 2.0, S. 12 (Heckenbraunelle) T. Israel, S. 14 Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (Blutbär) T. Huntke, lizenziert unter CC BY-SA 3.0, S. 16 (Laubfrosch) U. Haufe, ländlichen Raums (ELER). S. 20 (Wildbiene) R. Büdenbender, S.21 (Luftbild) © Geobasis NRW 2015 Tourist-Informationen: NaTourismus-Routen Karte unter Greven Marketing Steinfurter Land: dem Klapper Alte Münsterstraße 23 | 48268 Greven | Tel.: 02571 1300 www.greven-marketing.de | [email protected] Schlehenroute

Gemeindeverwaltung Altenberge Kirchstraße 25 | 48341 Altenberge | Tel.: 02505 82 - 32 www.altenberge.de | [email protected]

Gemeindeverwaltung Nordwalde Bahnhofstraße 2 | 48356 Nordwalde | Tel.: 02573 929 0 www.nordwalde.de | [email protected] Durch Sand und Klei

45 Kilometer Radvergnügen zwischen Biologische Station Greven, Nordwalde und Altenberge Kreis Steinfurt www.biologische-station-steinfurt.de | www.naturschutzstiftung-kreis-steinfurt.de

Impressum: www.natourismus-st.de Inhaltliche Bearbeitung: Biologische Station Kreis Steinfurt e.V. Bahnhofstraße 71 | 49545 Tecklenburg Tel. 05482 92910 [email protected] Projektpartner | Kofinanzierung: Naturschutzstiftung Kreis Steinfurt Kartenerstellung: Ute Blume, Kreis Steinfurt | Umwelt- und Planungsamt Redaktion: Thomas Starkmann, Nicole Heinrichs Gestaltung: büro margo, Münster, www.margo.eu 1. Auflage 2015

Bildnachweis: Biologische Station Kreis Steinfurt außer: S. 4 (unten) Archiv LWL- Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete im Rahmen des „NRW-Programms Museum f. Naturkunde, S. 7 (oben) T. Israel, S. 8 (Buntspecht) T. Israel, S. 8 (Luft- bild) © Dietmar Rabich, lizenziert unter CC BY-SA 4.0., S. 10 (Dorngrasmücke) Ländlicher Raum 2007 – 2013“ T. Israel, S. 11 (Eiskeller) Gemeinde Altenberge, S.11 (Wasserfledermaus) Gilles San Martin, lizenziert unter CC BY-SA 2.0, S. 12 (Heckenbraunelle) T. Israel, S. 14 Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (Blutbär) T. Huntke, lizenziert unter CC BY-SA 3.0, S. 16 (Laubfrosch) U. Haufe, ländlichen Raums (ELER). S. 20 (Wildbiene) R. Büdenbender, S.21 (Luftbild) © Geobasis NRW 2015