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L E S B A L L E T S RUSSES VOL.10 L’oiseau de feu Apollon musagète

SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Zoltán Peskó Gérard Korsten IGOR STRAVINSKY (1882–1971) L’oiseau de feu | Der Feuervogel | * 46:20 bo Carillon Féerique, apparition des monstres-gardiens de Kachtcheï et capture Conte dansée en deux tableaux | Märchen- in zwei Bildern | d’Ivan Tsarévitch | Zauber-Glockenspiel, Erscheinen der Ungeheuer Kaschtscheis Fairy-tale ballet in two tableaux und Gefangennahme des Iwan Zarewitsch | Magic carillon, appearance of Kashchei’s guardian monsters and the capture of Ivan-Tsarevich 1:24 1 Introduction 2:29 bp Apparition de Kachtcheï | Ankunft Kaschtscheis | Appearance of Kashchei 1:12 Premier Tableau | Erstes Bild | First Tableau bq Dialogue de Kachtcheï avec Ivan Tsarevitch | Zwiegespräch Kaschtscheis mit 2 Iwan Zarewitsch | Kashchei’s dialogue with Ivan-Tsarevich 1:15 Le jardin enchanté de Kachtcheï | Kaschtscheis Zaubergarten | br Kashchei’s magic garden 1:52 Intercession des princesses | Fürsprache der Prinzessinnen | Intercession of 3 the princesses 1:02 Apparition de l’Oiseau de feu, poursuivi par Ivan Tsarévitch | Der Feuervogel bs erscheint, verfolgt von Iwan Zarewitsch | Appearance of the Firebird, Apparition de l’Oiseau de feu | Erscheinen des Feuervogels | Appearance of the Firebird 0:35 pursued by Ivan-Tsarevich 2:15 bt 4 Danse de l’Oiseau de feu | Tanz des Feuervogels | Dance of the Firebird 1:21 Danse de la suite de Kachtcheï | Tanz der Gefolgschaft Kaschtscheis | 5 Dance of Kashchei’s retinue 0:47 Capture de l’Oiseau de feu par Ivan Tsarévitch | Iwan Zarewitsch nimmt den bu Feuervogel gefangen | Ivan-Tsarevich captures the Firebird 0:57 Danse infernale de tous les sujets de Kachtcheï | Höllentanz aller Untertanen Kaschtscheis | Infernal Dance of all Kashchei’s subjects 4:50 6 Supplications de l’Oiseau de feu | Des Feuervogels Flehen | cl Berceuse | Wiegenlied | Lullyby 2:51 The Firebird’s entreaties 5:47 cm 7 Apparition des treize princesses enchantées | Erscheinen der 13 verzauberten Réveil de Kachtcheï | Kaschtschei erwacht | Kashchei wakes up 1:09 Prinzessinnen | Appearance of the 13 enchanted princesses 2:21 cn Mort de Kachtcheï | Kaschtscheis Tod | Death of Kashchei 0:06 8 Jeu des princesses avec les pommes d’or | Spiel der Prinzessinnen mit den co Profondes ténèbres | Tiefe Dunkelheit | Deep Darkness 1:20 goldenen Äpfeln | The princesses’ game with the golden apples 2:27 Second Tableau | Zweites Bild | Second Tableau 9 Brusque apparition d’Ivan Tsarévitch | Plötzliches Erscheinen des Iwan Zarewitsch | Sudeen appearance of Ivan-Tsarevich 1:33 cp Disparition du palais et des sortilèges de Kachtcheï, animation des bl Ronde des princesses | Reigen der Prinzessinnen | The princesses’ round dance 4:08 chavaliers pétrifiès, allégresse générale | Kaschtscheis Reich verschwindet, Wiederbelebung der versteinerten Ritter, allgemeine Freude | bm Lever du jour | Tagesanbruch | Daybreak 1:26 bn Disappearance of the palace and dissolution of Kaschchei’s enchantments, Ivan Tsarévitch pénètre dans la palais de Kachtcheï | Iwan Zarewitsch dringt animation of the petrified knights; general rejoicing 3:09 in den Palast Kaschtscheis | Ivan-Tsarevich enters Kashchei’s palace 0:04

2 3 Verehrte Ballettfreunde und Musikliebhaber! Apollon musagète ° 29:34 Ballet in deux tableaux | Ballet in zwei Bildern | Ballet in two acts Als ich die erste CD dieser Reihe in meine Malern wie Alexandre Benois, Léon Bakst, Hände bekam, war ich mehr als nur erfreut Konstantin Korovin, Alexander Golowin, dem Premier tableau (prologue) | Erstes Bild | First Tableau über den Beginn dieser Ausgabe, die schon Kritiker Walter Nouvel sowie den Komponis- lange ein Desiderat sowohl der Tanz- als auch ten Nikolai Tscherepnin und später Igor Stra- cq Naissance d’Apollon 4:47 der Musikwissenschaft darstellt, aber sicher winsky. Wegweisend war das Erlebnis einer auch einen Wunsch vieler Liebhaber der Bal- Vorstellung von Lohengrin auf einer seiner Eu- Second Tableau | Zweites Bild | Second Tableau lettmusik erfüllt. Das Verdienst von Serge de ropareisen, das Konzept des Gesamtkunst- Diaghilev, die Revolution des europäischen werks hinterließ bleibenden Eindruck. Diaghi- cr Variation d’Apollon (Apollon et les ) 2:35 cs Balletts durch die Russes, gründet ge- lev selbst hinterließ wiederum als Dramaturg Pas d’action. Apollon et les trois Muses: , Polymnie et 4:34 rade auch auf der Musik, die ihm von früh an Eindruck am Kaiserlichen Theater mit der Her­ ct Variation de Calliope 1:23 von großer Bedeutung und Wichtigkeit war. ausgabe der dortigen Jahrbücher, die er zu Als 18-Jähriger ging er 1890 nach St. Peters- Kunstbüchern entwickelte, der dann seine cu Variation de Polymnie 1:16 dl burg, um am dortigen Konservatorium Ge- Aufsicht über die Neueinstudierung des Bal- Variation de Terpsichore 1:32 sang und Komposition zu studieren – wo er letts Sylvia folgte. Sein aufstrebendes und si- dm Variation d’Apollon 2:26 allerdings abgewiesen wurde. Es folgte ein cher zielgerichtetes Talent rief Gegner in die- kurzes Intermezzo an der juristischen Fakul- sem Traditionshaus auf den Plan, die ihn nur dn (Apollon et Terpsichore) 3:17 tät, dann gab er das Studium auf, um Privat- mit einer Intrige stoppen konnten. Sein Ver- do DEUTSCH Coda (Apollon et les Muses) 3:16 unterricht bei Nikolai Rimsky-Korsakov zu trag wurde zurückgezogen, und so endete dp Apothéose 4:06 nehmen. Dieser hielt den anhaltenden jede weitere Zusammenarbeit mit dem Kai- Wunsch Diaghilevs, doch noch zum Kompo- serlichen Theater. Diesem Eklat verdanken wir, nisten zu avancieren, für schlichtweg absurd! dass sich Diaghilev dem Ausland zuwandte. Total Time: 76:06 Die erfolgreiche Ausstellung russischer histo- Doch die Kunstkreise der Hauptstadt waren rischer Portraits im Taurischen Palais im ers- die Welt Diaghilevs. Er wandte sich der mo- ten Revolutionsjahr 1905 war Anstoß für die * Dirigent: Zoltán Peskó | ° Dirigent: Gérard Korsten dernen russischen Kunst zu, organisierte 1897 im Folgejahr stattfindende Ausstellung im eine erste von mehreren Ausstellungen, es Salon d’Automne in Paris. 1907 folgte der folgte die aufwändig gestaltete Kunstzeit- Kunst die Musik, ein Konzert mit den besten schrift Mir Isskustva, in der er sich erstmals russischen Solisten, 1908 das erste Opern- nachdrücklich für den Austausch zwischen gastspiel mit Boris Godunow von Modest Russland und den westlichen Ländern ein- Mussorgsky mit Fjodor Schaljapin in der setzte. Zunehmend wurde Diaghilev der Mit- Hauptrolle. telpunkt eines Künstlerkreises bestehend aus

4 5 Am 19. Mai 1909 war es dann so weit, die Bal- Zu Handlung, Bühne und um Iwan Zarewitsch, der die schöne Zarewna lets Russes eroberten aus dem Théâtre du nebst weiterer Prinzessinnen aus dem Reich Châtelet erst Frankreich, dann die westliche Kostümen des bösen Kaschtschei befreit. Dies gelingt Welt. Der nie vorher gekannte Zusammen- Müsste man aus den Werken der Ballets Rus- ihm mit Hilfe des Feuervogels, einem wunder- klang aus Bühnenbild, Choreographie und ses – oder der Ballettgeschichte überhaupt – samen Wesen, das Iwan zu Beginn des Bal- Musik revolutionierte die Kunst des Balletts. einschneidende Wegmarken nennen, L’oiseau letts gefangen, dann aber aus Mitleid wieder de feu und Apollon musagète gehörten sicher- freigelassen hat. Als Kaschtschei mit seinen Die Bedeutung der Musiken kann aber hierbei lich dazu. In den Jahren 1910 bzw. 1928 ent- dunklen Gestalten auftaucht, fliegt der Vogel gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. standen, überspannen sie beinahe die gesam- herbei und dankt Iwan seine Barmherzigkeit, Wir wissen nicht nur aus Augenzeugenberich- te Lebensdauer der legendären , indem er die Monster in den Schlaf singt, ten, welche Sensation die Werke Rimsky-Kor- die von 1909 bis 1929 zunächst in Paris und während der Prinz das Ei zerbricht, das Kasch­ sakovs, Tscherepnins, Strawinskys oder Ravels später in Europa und Amerika mit avantgar- tscheis Unsterblichkeit repräsentiert. Das in Paris hervorriefen. Besonders in den Rezen- distischem Ballett für Furore sorgten. Zu- dunkle Reich geht unter und das Werk mündet sionen, ob in Europa oder auch in Amerika, gleich ist L’oiseau de feu die erste Komposition in den zweiten Aufzug, eine stilisierte Hoch-

H C S T U E D wird der Musik ein so wesentlicher Stellen- des jungen Igor Strawinsky für jene Truppe, zeit von Zarewitsch und Zarewna, die an die wert zugemessen, wie wir ihn heute in den über die er später bei der Arbeit an Apollon russische, den Zarismus verherrlichende Bal- Kritiken, ob Tages- oder Fachpresse, nicht musagète den Choreographen George Balan- letttradition des 19. Jahrhunderts anschließt. mehr finden. Für mich als Choreograph ist das chine kennenlernen sollte. Zwischen Stra- unverständlich. Was auch immer Diaghilev winsky und Balanchine entwickelte sich eine Der Choreograph von L’oiseau de feu, Michail vollbrachte, zum Ballett kam er nur dank jahrzehntelange Herzens- und Arbeitsfreund- Fokin, ein Zögling der zaristischen Ballett- DEUTSCH seiner Neigung zur Musik. Bei allen Rekon­ schaft, die ohne jede Übertreibung ein schule und Tänzer des Mariinski-Theaters, struktionen, Bühnenimpressionen oder den Glücksfall für die Ballettgeschichte zu nennen galt als Reformer seiner Kunst im Sinne einer zahlreichen Interpretationen der damaligen ist. Wären jene beiden Werke nicht entstan- stilistischen Einheit von Libretto, Tanz, Musik Choreographien wird aus der Ära der Ballets den, sähe das Ballett des 20. und 21. Jahrhun- und Dekor. „Bei der Choreographie der Tänze“, Russes, durch unzählige Neudeutungen der derts heute anders aus. schrieb er über sein L’oiseau de feu, „wurden von Diaghilev in Auftrag gegebenen Partitu- drei in Charakter und Technik nach verschie- ren und Ballette, vor allem eines überdauern, L’oiseau de feu repräsentiert stilistisch den dene Methoden erarbeitet. Das schreckliche und das ist die Musik! Foto: Steve Haberland Ausgangspunkt der Ballets Russes, russische Zarenreich stellte ich auf groteske, eckige, Kunst in höchster Qualität im Westen be- manchmal hässlich-abstoßende, manchmal kannt zu machen. Was bot sich also mehr an, komische Weise dar. Die Ungeheuer krochen als einen Stoff, der Figuren aus der reichen auf allen Vieren, sprangen wie Frösche, (…) russischen Mythen- und Märchenwelt kombi- schlangen die Arme in sich verknotet hin und niert, in einer damals modernen Gestaltung her, wälzten sich (…) Die schöne Zarewna auf die Bühne zu bringen? Im Ballett geht es tanzte barfuß. Das ermöglichte natürliche,

6 7 graziöse, weiche Bewegungen mit Anklängen ne Kappe mit bunten Federn ausgetauscht, klassischen Danse d’école, allerdings nicht in wurde, bei der die Kostüme später noch durch an den russischen Volkstanz. Den Tanz des die beim Tanzen weniger störte. Ivan Zare- der noch von Fokin angestrebten Natürlich- kurze Tuniken und Damen-Hauben mit Blüm- Feuervogels baute ich auf Spitzentanz und witschs Wams war auf Kniehöhe durch Reifen keit. Vielmehr scheinen die Bewegungen eine chen von ausgetauscht wurden, Sprüngen auf (…). Die Arme wurden wie Flü- ausgestellt, die Prinzessinnen trugen lange erneute Reduktion und Stilisierung durchlau- ist heute vergessen. In den weißen Trikots mit gel hochgeworfen oder umschlangen, entge- bestickte Gewänder. Für den zweiten Aufzug fen zu haben, indem Balanchine die Tänzerin- kurzem Rock bzw. der schlichten Hose mit gen allen Ballettpositionen, Körper und Kopf.“ verwandelte sich der verzauberte Garten in nen und den Tänzer in Apollon musagète in halb die Brust bedeckendem Oberteil, mit Dass das Werk also nicht auf die bekannten eine helle, bilderbuchartige Stadtansicht in geometrischen Formen und kunstvoll ver- denen das Ballett heute unter dem verkürz- Bewegungsmuster zurückgriff, um eine Ge- Rot und Gold, aus der die Zwiebeltürmchen schlungenen Posen arrangierte. Nach einem ten Namen gegeben wird, wurde es schichte zu erzählen, sondern über eine eige- sämtlicher Kirchen des großen Zarenreiches gemeinsamen Auftritt überreicht Apollo den 1957 erstmals gezeigt. Ein vorangestellter ne Bewegungssprache verfügte, darin lag die hervorzufunkeln schienen. Das Ballett erfreu- drei Musen ihre Insignien. Kalliope erhält als Prolog, in dem die Göttin Apoll gebiert, Modernität der Choreographie. te sich beim Publikum größter Beliebtheit Göttin der Dichtung ein Papyrus, entfiel 1979, so dass heute meist nur noch der und verblieb bis zum Schluss und mit nur we- als Göttin der Pantomime eine Maske, Terpsi- Handlungskern zu sehen ist. Hinzu kam neben Strawinskys Partitur das nigen Änderungen in der Ausstattung im Re- chore als Göttin des Tanzes eine Lyra. Gemäß Constanze Müller phantastische, von russischen Avantgarde- pertoire der Ballets Russes. ihrer Bestimmung bewegen sich die Tänzerin-

H C S T U E D künstlern geschaffene individuelle Bühnen- nen: Kalliope lyrisch und mit deklamieren- bild – das Publikum war damals Kulissen ge- Der Kontrast zu Apollon musagète, das auf lee- dem Armgestus, Polyhymnia virtuos beweg- wohnt, die zum Beispiel einen „neutralen“ rer Gassenbühne mit beleuchtetem Rückaus- lich und mit dem Finger an den Lippen. Zoltán Peskó Wald mit Schloss zeigten und in mehr als hang getanzt wird, könnte größer kaum sein. Terpsichore kombiniert die Qualitäten der bei- einem Ballett einsetzbar waren – und die be- Den Uraufführungstermin in der Version Geor- den anderen, verweist dabei aber auf nichts Zoltán Peskó wurde 1937 in Budapest in eine sonders phantasievollen und aufwendigen ge Balanchines – wenige Wochen zuvor hatte weiter als auf sich selbst, ihren Körper und Musikerfamilie geboren. Er besuchte zu- DEUTSCH Kostüme, bei denen die Damen keineswegs Adolphe Bolm, ein weiteres Mitglied der Ballets dessen Bewegungen. Mit den aneinanderge- nächst die Franz Liszt Musikakademie seiner alle ein trugen. Alexander Golovin, ein Russes, das Ballett für eine Vorabaufführung in legten Zeigefingern, einer Geste, die auf die Heimatstadt und studierte in den 1960er Jah- Kenner des altrussischen Stils, hatte die Washington choreographiert – pflegt die Bal- Erschaffung Adams in Michelangelos Decken- ren in Rom Komposition und Dirigieren bei Bühne im ersten Akt als einen unheimlichen, lettgeschichtsschreibung als die Geburtsstun- fresko in der Sixtinischen Kapelle anspielt, er- Goffredo Petrassi und Franco Ferrara, danach scheinbar undurchdringlichen Garten in Grün, de der Ballett-Neuzeit zu nennen. Der tänzeri- wählt Apoll Terpsichore zu seiner Gefährtin. in der Schweiz bei Pierre Boulez. Von 1966 bis Gold, Braun und Silber dekoriert. Die mär- sche Neoklassizismus George Balanchines, der Von den Musen wie in einer Troika gezogen, 1973 wirkte er an der Deutschen Oper Berlin. chenhaften und reich bestickten Kostüme hier erstmals in Reinform zu sehen war, sollte kehrt Apoll auf den (imaginären) Parnass zu- In den Folgejahren führten ihn Gastdirigate kreierte der Maler Léon Bakst und sah für die danach für gut vierzig Jahre die Bühnen der rück, wo das Ballett in der berühmten Pose an Konzert- wie Opernhäusern durch Europa, androgyne und mit einer Tänzerin besetzte westlichen Welt prägen und sogar bis hinter endet, in der die drei Musen nebeneinander Südamerika, die Sowjetunion und die USA. Rolle des Feuervogels eine transparente, bis den eisernen Vorhang ausstrahlen. im Profil stehend hinter Apoll ihre Beine zu Zoltán Peskó war Chefdirigent an den Bühnen zum Knie reichende Pumphose und ein golde- einer Arabeske auffächern. von Bologna, Venedig, des Orchesters des Ita- nes, mit Ornamenten verziertes Mieder vor. Wie die schnörkellos konturscharfe Ästhetik lienischen Rundfunks RAI; von 1995 bis 1999 Eine ausladende, oben abgerundete Mitra als dieses Choreographen überhaupt, basiert Dass das Ballett ursprünglich in einer Aus- GMD an der Deutschen Oper am Rhein, da- Kopfbedeckung wurde später gegen eine klei- auch dieses Ballett auf dem Vokabular der stattung von André Beauchant gegeben nach am Teatro San Carlo in Lissabon. Sein Re-

8 9 pertoire umfasst Oper und Orchestermusik SWR Sinfonieorchester und Freiburg in Donaueschingen, aber auch große Tournee mit Arnold Schönbergs Gurre- von der Renaissane bis in die Gegenwart. Zol- darüber hinaus, ein unverzichtbarer Partner liedern durch insgesamt fünf Länder. Noch bis tán Peskó ist regelmäßiger Gast bei wichtigen Baden-Baden und Freiburg für die Komponisten unserer Zeit. 2014 war Michael Gielen als Ehrendirigent re- Musikfestivals und den großen Orchestern. Das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und gelmäßig beim Orchester zu Gast. Seine Vielseitigkeit ist in zahlreichen Rund- Freiburg gibt immer neuen Bewegungen, Die besondere Flexibilität und Souveränität, funk- und CD-Produktionen dokumentiert. Gästen und Musikstücken Raum, im Sendege- die das Orchester kennzeichnen, wurde auch Zu den wachsenden Herausforderungen der biet des SWR und auch unterwegs: Die Saison für internationale Dirigenten und Solisten jüngeren Zeit gehören auch zahlreiche Kinder- 2014/15 führte die Musiker u.a. zu den gro- zum Anziehungspunkt – und ließ die Musiker und Jugendprojekte. 2014 verbanden die Patch- ßen Festivals in Berlin, Luzern, Wien und Paris. als musikalische Botschafter reisen und bei Days die Orchestermusiker in mehreren intensi- Gérard Korsten An der Opéra Dijon spielten sie Alban Bergs zahlreichen renommierten Festivals in Paris, ven Arbeitsphasen mit insgesamt 300 Kindern „Wozzeck“, in Baden-Baden einen mehrteiligen Luzern, Hamburg, Wien, Berlin … zu regelmä- und Laien zu Workshops, Filmprojekten und ge- Gérard Korsten, 1960 in Pretoria (Südafrika) Schwerpunkt mit Musik von Pierre Boulez zu ßigen Gästen werden. Über 600 Werke aus meinsamen Aufführungen im Freiburger Kon- geboren, studierte Violine bei Ivan Galamian dessen 90. Geburtstag. Unter der Überschrift drei Jahrhunderten hat das SWR Sinfonieor- zerthaus, 2015 folgte ein sinfonischer PatchDay am Curtis Institute in Philadelphia und bei „Beethoven plus“ konfrontierte ein Freiburger chester Baden-Baden und Freiburg auf Ton- mit einem Orchester aus Freiburger Amateur-

H C S T U E D Sándor Végh in Salzburg. Er war Konzertmeis- Festival unter Leitung von François-Xavier trägern eingespielt. musikern, Musikschülern und Profis. ter und stellvertretender Musikalischer Leiter Roth große Werke Beethovens mit sinfoni- der Camerata Salzburg. 1987 übernahm er scher Musik jüngerer und jüngster Zeit. Motoren dieser vielfältigen Aktivitäten waren 2014 erhielt das Orchester den Ehrenpreis der die Stelle des Konzertmeisters beim Chamber und sind die profilierten Chefdirigenten von Deutschen Schallplattenkritik für seine Ver- Orchestra of Europe, die er neun Jahre inne- François-Xavier Roth trat seinen Posten als Hans Rosbaud über Ernest Bour bis zu Sylvain dienste „um eine lebendige heutige Musik- hatte. Seit 1996 ist er ausschließlich als Diri- Chefdirigent mit dem Abschlusskonzert der Cambreling und François-Xavier Roth. kultur“, den Special Achievement Award der DEUTSCH gent tätig. Gérard Korsten war Chefdirigent in Donaueschinger Musiktage 2011 an – ein kla- International Classical Music Awards, den Uppsala (Schweden) und am Opernhaus von res Signal für den Stellenwert, den Neue Musik Prägend wurde der Musikdenker Michael Gie- ECHO Klassik als Orchester des Jahres 2014 Pretoria. Von 1999 bis 2005 hatte er die Positi- auch für ihn einnimmt. Seit ihrer Neu-Grün- len, der das SWR Sinfonieorchester Baden-Ba- für die Einspielung der Logos-Fragmente von on des Musikdirektors am Teatro Lirico in Cag- dung im Jahr 1950 sind die Donau­eschinger den und Freiburg von 1986 bis 1999 als Chef- Hans Zender, 2015 eine Grammy-Nominie- liari (Sardinien) inne. Seit Herbst 2005 ist Musiktage und das SWR Sinfonie­orchester Ba- dirigent leitete. In dieser Zeit bestach er durch rung für die CD Moses und Aron, die unvollen- Gérard Korsten Chefdirigent des Symphonie- den-Baden und Freiburg untrennbar miteinan- analytisches Feingefühl und durch Programm­ dete Oper von Arnold Schönberg. orchesters Vorarlberg. Von 2009 bis 2014 war der verbunden. An die 500 Kompositionen ideen, die mit Gewohnheiten brachen: be- er darüber hinaus Music Director der London wurden dort durch das Orchester uraufge- kannte Kompositionen wurden neu und oft Zur Saison 2016/17 wird das SWR Sinfonieor- Mozart Players. Unter seinen zahlreichen CD- führt, und das Orchester schrieb Musikge- epochenübergreifend kombiniert, unbekann- chester Baden-Baden und Freiburg mit dem und DVD-Produktionen sind Werke von schichte: mit Musik von Hans Werner Henze te Stücke vorgestellt. Mit dem Requiem eines Radiosinfonieorchester Stuttgart des SWR fu- Tschaikowsky mit dem Chamber Orchestra of oder Bernd Alois Zimmermann, von Karlheinz jungen Dichters von Bernd Alois Zimmermann, sionieren. Das neue SWR Symphonieorchester Europe sowie die Opernproduktionen Don Stockhausen oder Olivier Messiaen, Helmut dessen amerikanische Erstaufführung Gielen wird seinen Sitz in Stuttgart haben und der Pasquale, Die ägyptische Helena, Euryanthe Lachenmann oder Wolfgang Rihm. Bis heute dirigierte, gastierte das Orchester 1999 in der künstlerischen Tradition seiner Vorgänger ver- sowie Alfonso und Estrella. ist das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden New Yorker Carnegie Hall, 2006 gab es eine pflichtet bleiben.

10 11 Honored friends of the ballet and music lovers! Western world. The previously unheard-of harmony of staging, choreography and music When the first CD in this series arrived in my Golovin, the critic Walter Nouvel, as well as revolutionised the art of ballet. hands, I was more than happy about the be- the composer Nikolai Tcherepnin and later ginning of this edition, which has long been a Igor Stravinsky. A decisive experience for Di- It is impossible to overestimate the signifi- desideratum in the fields of dance studies aghilev was a performance of Lohengrin he cance of the music in this. It is not only from and musicology – but no doubt also some­ attended on his travels through Europe; the eye witness accounts that we know what sen- thing wished for by many lovers of ballet concept of the Gesamtkunstwerk made a last- sations were caused by the works of Rimsky- music. The achievement of Serge de Diaghilev, ing impression on him. And Diaghilev, in turn, Korsakov, Tcherepnin, Stravinsky or Ravel in namely revolutionising European ballet with made an impression at the Imperial Theatre Paris. In the reviews especially, whether in the Ballets Russes, was based not least on the with his edition of the yearbooks there, which Europe or America, the music was accorded music, which had always been of great he expanded into art books; this was fol- an importance that one no longer encounters import­ance to him. In 1890, at the age of 18, lowed by his supervision of a new production in reviews today, be they in the daily press or he went to St Petersburg to study singing and of the ballet Sylvia. His impetuous and clearly specialist journals. Speaking as a choreogra-

H S I L G N E composition at the conservatory – where he directed talent aroused opposition in this the- pher, I find this baffling. Whatever Diaghilev was turned down, however. There followed atre, a house of tradition; the only way to stop achieved, he only came to the ballet because a brief intermezzo in which he began study­­ him was through an intrigue. His contract of his love of music. For all the reconstruc- ing law, then he abandoned his studies al­ was revoked, ending this and all further col- tions, stage impressions or numerous realisa- together to take private lessons with Nikolai laboration with the Imperial Theatre; it was tions of the original choreographies, the Rimsky-Korsakov. He, however, believed that this scandal that caused Diaghilev to look countless reinterpretations of the scores and ENGLISH Diaghilev’s persistent desire to become a abroad. The successful exhibition of Russian ballets commissioned by Diaghilev, it is above composer after all was simply absurd! historical portraits at the Tauride Palace in all one thing that will survive from the era of 1905, the first year of the Revolution, led to an the Ballets Russes: the music! But the artistic circles of the capital were Di- exhibition at the Salon d’Automne in Paris the aghilev’s world. He turned to modern Russian following year. In 1907 visual art was suc- art and organising the first of several exhibi- ceeded by music, with a concert featuring the tions in 1897. This was followed by the elab­ best Russian soloists, and in 1908 the first orately designed art journal Mir Isskustva, in opera performance abroad: Boris Godunov by Foto: Steve Haberland which he emphatically propagated exchange Modest Mussorgsky, with Fyodor Shalyapin in between Russia and the Western countries for the leading role. the first time. Diaghilev increasingly became the central figure in a circle of artists compris- Then, on 19 May 1909, the time had come: ing painters such as Alexandre Benois, Léon from the Théâtre du Châtelet, the Ballets Bakst, Konstantin Korovin and Alexander Russes conquered first France – then the

12 13 About the plot, scenery and fairytale, staged in a modern setting. This bal- back and forth into knots, and roll around (…) that was less likely to get in the way during let centres around Prince Ivan, who releases The lovely Tsarevna danced barefoot. That en- the dance sequences. Ivan’s jacket was flared costumes twelve princesses and the tsar’s daughter abled her to use natural, graceful, supple out down to knee height using hoops, while Asked to name prominent milestones in the from the spell of the sorcerer Kashchei. He is movements reminiscent of Russian folk the princesses all wore long, embroidered repertory of the Ballets Russes – or indeed in aided in his task by the Firebird, a miraculous dances. The Firebird danced en pointe, and I robes. For tableau II the enchanted garden the – most people would be creature which Ivan had captured but then included lots of leaps (…). She threw her arms was transformed into a bright, picturesque compelled to name L’oiseau de feu and Apol- set free out of pity right at the beginning of up like wings or entwined them, contrary to townscape in red and gold, with the onion lon musagète. Created in 1910 and 1928 re- the ballet. When Kashchei appears with his all the usual ballet positions, it was all about domes of great Russian orthodox churches spectively, these two works straddle almost sinister minions, Ivan summons the Firebird, the body and head.” The fact that this ballet sparkling in the distance. This ballet was ex- the entire lifetime of the legendary Ballets who rewards Ivan for his mercy by singing did not draw on stereotypical ways of moving tremely popular with the public and re- Russes, the company which from 1909 to Kashchei and his entourage to sleep, while in telling a story, but had its own language of mained to the end in the repertory of the Bal- 1929 caused many a sensation, first in Paris Ivan destroys the magic egg that was the key motion, reveals the modernity of this new lets Russes with very few changes to the and later throughout Europa and in America to Kashchei’s immortality. In Act II of the bal- choreography. scenery and costumes. with its avant-garde ballets. The Firebird was let the sorcerer’s evil realm disappears and

H S I L G N E the first composition by the young Igor the work culminates in a stylized wedding be- In addition to Stravinsky’s score there was the The contrast between the colourful Firebird Stravinsky for the troupe; he would later pro- tween Ivan and the Tsarevna, the leader of singular, fabulous set, designed by Russian and Apollo, which was danced on an empty, duce Apollo for them, during which he was to the princesses, a scene in the 19th-century avant-garde artists – audiences in those days two-dimensional stage, with an illuminated make the acquaintance of the choreographer Russian ballet tradition of glorifying tsarism. were accustomed to seeing something like a backdrop, could hardly be greater. The date for . A profound personal and forest with a castle in the distance which the premiere of George Balanchine’s version – professional friendship developed between The choreographer of The Firebird, Mikhail could be used for more than one ballet – and just a few weeks after Adolphe Bolm, another ENGLISH Stravinsky and Balanchine which was to last Fokine, was a pupil of the tsarist ballet school the stupendous and lavishly finished cos- member of the Ballets Russes, had choreo- for decades, and that relationship proved to and a dancer at the Mariinsky Theatre. He was tumes, which meant that not all of the balle- graphed the ballet for a preview performance be, without exaggeration, a real stroke of luck seen as a reformer of the art form in the sense rinas wore tutus. Alexander Golovine, a con- in Washington – is often referred to in the his- for the world of ballet. If Stravinsky had not of uniting the stylistic elements of libretto, noisseur of the old Russian style, had tory of the dance form as the birth of the new composed those two works, the history of dance, music and scenery. “When choreo- transformed the stage for tableau I into an era of ballet. George Balanchine’s neoclassi- dance in the 20th and 21st centuries would graphing the dance sequences,” he wrote of eerie, enchanted garden in green, gold, brown cism, seen here for the first time its pure form, have been very different. his Firebird, “I developed three sets of charac- and silver. The magical, richly-embroidered was to shape ballet in the West for forty years ters using different methods to bring out the costumes were created by the artist Léon thereafter and even penetrate behind the Stylistically, The Firebird represents the start- attributes through movement technique. Bakst. The androgynous role of the Firebird Iron Curtain. ing point for the Ballets Russes in their aim of I portrayed the dreadful tsarist empire in a was danced by a ballerina in diaphanous, acquainting the West with the Russian art grotesque, awkward, sometimes ugly and re- knee-length oriental pantaloons and a gold- Like the choreographer’s no-frills, sharply con- form in its most superior quality. As the con- pellent, sometimes comic manner. I made coloured, ornamented bodice. The original toured style itself, this ballet is centred on the tent of their first ballet, they offered charac- Kashchei’s horrid minions crawl around on all wide mitre rounded at the top was later re- classical danse d’école technique, though not ters from the rich world of Russian myth and fours, jump like frogs, (…) wind their arms placed by a small cap with coloured feathers in the natural manner then still aspired to by

14 15 Fokine. In fact, the movement sequences gotten. The version shown today, in which the Gérard Korsten SWR Sinfonieorchester seem to have gone through yet another pro­ ballerinas wear short skirts and the male cess of reduction and stylization, because Bal- dancer plain white tights with a diagonal top Born in Pretoria (South Africa), Gérard Korsten Baden-Baden und Freiburg anchine arranged the ballerinas and male showing part of his chest was first given in began his career as a violinist after studying As it has done in the past, the SWR Symphony dancers in Apollo in geometric formations 1957 and it has henceforth been known with Ivan Galamian at the Curtis Institute Orchestra Baden-Baden and Freiburg con­ and artfully entwined poses. When all four simply as Apollo. An introductory prologue and with Sándor Vegh in Salzburg. Following tinues to provide space for new movements, characters are introduced, Apollo, Leader of featuring the birth of Apollo by the goddess his studies in the US and Europe he became new guests, and new works, both in its broad- the Muses, assigns insignia to the three god- Leto was cut in 1979, so that only the core of Concertmaster and Assistant Music Director cast area and on tour. The 2014–15 season desses. Calliope, goddess of poetry, receives a the plot remains. of the Camerata Salzburg and later Concert- took the musicians to major festivals in Berlin, papyrus scroll, Polyhymnia, goddess of mime Constanze Müller master of the Chamber Orchestra of Europe. Lucerne, Vienna and Paris, among other a mask, and Terpsichore, goddess of the dance In 1996 he left the COE to concentrate on con- places. They played Alban Berg’s “Wozzek” at a lyre. The ballerinas dance according to their Zoltán Peskó ducting. He held positions as Principal Con- the Dijon Opéra, and in Baden-Baden a series calling: Calliope in lyric style with liberal use ductor of the State Theatre in Pretoria and the of concerts focusing on music by Pierre Boulez of declamatory arm movements, Polyhymnia Zoltán Peskó was born 1937 in Budapest into Uppsala Chamber Orchestra (Sweden) before for his 90th birthday. Sporting the title of

H S I L G N E in virtuoso style, with her finger to her lips. a family of musicians. He attented the Franz he was appointed Music Director of the Or- “Beethoven plus”, a Freiburg festival under the Terpsichore combines the qualities of the Liszt Academy of Music in his home town and chestra del Teatro Lirico di Cagliari (Sardinia) direction of François-Xavier Roth confronted other two goddesses, while staying true to studied in the 1960s in Rome composition from 1999 to 2005. Since 2005 Gérard Korsten major works by Beethoven with symphonic herself, her body and her movements. By and conducting with Goffredo Petrassi and is Principal Conductor of the Symphonie- music of more recent and most recent date. aligning their forefingers in allusion to the Franco Ferrara, later in Switzerland with orchester Vorarlberg Bregenz (Austria). CD re- creation of Adam in Michelangelo’s ceiling Pierre Boulez. From 1966 until 1973 he held a cordings include Tchaikovsky’s and When François-Xavier Roth took up his post as ENGLISH fresco in the Sistine Chapel, Apollo chooses position at the Deutsche Oper Berlin. In the Souvenir de Florence with the Chamber Or- principal conductor, he did so at the final con- Terpsichore as his companion. Pulled by the following years he appeared as guest conduc- chestra of Europe. With the Orchestra del Tea- cert of the Donaueschingen Festival in 2011— muses in a kind of troika, Apollo returns to the tor at numerous concert halls and opera tro Lirico di Cagliari he has recorded CDs of signalling clearly the significance he too (imaginary) Mount Parnassus, where the bal- houses in Europe, South America, Russia and Die ägyptische Helena and Euryanthe, and places on new music. Ever since the festival’s let ends in the famous pose of the three the United States. Zoltán Peskó has held pres- DVDs of Alfonso und Estrella and Don Pas- reestablishment in 1950, it has been inextric­ muses standing in a line behind Apollo, their tigious positions as music director at the quale. ably linked with the SWR Symphony Orches- legs extended in an arabesque at different Teatro Comunale di Bologna, the Fenice in tra Baden-Baden and Freiburg. The orchestra heights to form a fan effect. Venice, the Orchestra Nazionale della RAI in has premiered approximately 400 composi- Turin, the Deutsche Oper am Rhein (1995– tions at the festival and made music history The fact that this ballet was originally staged 1999) and the Teatro San Carlo in Lisbon. His with the works of Hans Werner Henze and with sets and costumes by André Beauchant symphonic and opera repertory ranges from Bernd Alois Zimmermann, Karlheinz Stock- and that the latter were later replaced by the renaissance to the contemporary. His hausen and Olivier Messiaen, Helmut Lachen- short tunics and caps decorated with flowers great versatility is witnessed by numerous mann and Wolfgang Rihm. To this day, the or- designed by Coco Chanel has long been for- broadcasts and recordings.

17 1986–1999, became a formative figure. Dur- of the Year 2014 for the recording of the ing that time, he impressed with his great “Logos Fragments” by Hans Zender, and in analytical sensitivity and programming ideas 2015 a Grammy nomination for the CD that broke away from old patterns: familiar “Moses and Aron”. compositions were presented in new combin­ ations, often crossing historical periods, and For the 2016–17 season, the SWR Symphony audiences were introduced to unfamiliar Orchestra Baden-Baden and Freiburg is going pieces. In 1999 the orchestra guested at New to merge with the Radio Symphony Orchestra York’s Carnegie Hall with Bernd Alois Zimmer- of the the SWR. This new SWR Symphony Or- mann’s “Requiem for a Young Poet“, with Gie- chestra will be headquartered in Stuttgart len conducting the work’s US premiere; in and remain true to the artistic tradition of its 2006 there was a major tour through five predecessors. countries with Arnold Schönberg’s “Gurre­ lieder“. Until 2014, Gielen was a regular guest

H S I L G N E with the orchestra as Honorary Conductor. Aufnahme | Recording 1–cp 06.–10.07.2001 Freiburg Konzerthaus cq dp The growing challenges of recent times also in- – 12./13.06.2012 Freiburg Konzerthaus clude numerous projects for children and Tonmeister | Artistic Director Helmut Hanusch young people. In 2014, the PatchDays saw the Toningenieur | Sound Engineer

1–cp Norbert Vossen • cq–dp Robert Müller ENGLISH orchestral musicians joining forces with a total Digitalschnitt | Digital Editor Helmut Hanusch Foto: Wolfram Lamparter of 300 children and amateurs in several inten- Mastering Klaus-Dieter Hesse sive work phases for workshops, film projects Orchestermanager | Orchestra manager chestra is an indispensable partner for the Baden-Baden and Freiburg has recorded over and joint performances at the Freiburg Reinhard Oechsler composers of our day, both in Donaueschin- 600 works from three centuries. Konzerthaus, followed in 2015 by a symphonic Ausführender Produzent | Executive Producer gen and beyond. PatchDay with an orchestra of Freiburg resi- Dr. Sören Meyer-Eller The driving force behind these manifold activ- dents consisting of amateur musicians, music Einführungstext | Booklet Notes The special flexibility and mastery that char- ities were, and still are, the orchestra’s promi- school students and professionals. Dr. Constanze Müller acterize the orchestra also became an attrac- nent principal conductors, from Hans Ros- Design Wolfgang During Verlag | Publisher tor for international conductors and soloists – baud via Ernest Bour to Sylvain Cambreling In 2014 the orchestra received the German 1 cp cq dp and allowed the musicians to travel as and François-Xavier Roth. Record Critics’ Certificate of Special Merit for – Schott • – Boosey & Hawkes musical ambassadors, becoming regular its work in the service of “a vibrant contem­ Cover Valerian Svétlow, Le Ballet contemporain. Ouvrage édité avec la collaboration de L. Bakst, guests at numerous renowned festivals in The musical thinker Michael Gielen, who was porary music culture”, the Special Achieve- St. Petersburg 1912, S. 83/John Neumeier Stiftung Paris, Lucerne, Hamburg, Vienna, Berlin and Principal Conductor of the SWR Symphony Or- ment Award of the International Classical Übersetzung | Translation Janet & Michael Berridge other cities. The SWR Symphony Orchestra chestra Baden-Baden and Freiburg from Music Awards, the ECHO Klassik as Orchestra

18 19 Ballets Russes Vol. 1 Ballets Russes Vol. 2 Ballets Russes Vol. 3 Le Sacre du printemps Daphnis et Chloé L’après-midi d’un faune 1 CD | 93.196 1 CD | 93.197 1 CD | 93.223

Ballets Russes Vol. 4 Ballets Russes Vol. 5 Ballets Russes Vol. 6 El sombrero de tres picos 1 CD | 93.234 1 CD | 93.253 1 CD | 93.237 Bereits erschienen | Already available Already | erschienen Bereits

Ballets Russes Vol. 7 Ballets Russes Vol. 8 Ballets Russes Vol. 9 Les Facheux Scheherazade La chatte 1 CD | 93.265 1 CD | 93.289 1 CD | 93.296