der ehemaligen Kirchengemeinden Landsberg/Warthe Stadt und Land

Dezember 1996 Organ der Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg/W. Heft 13

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes und gesundes Jahr 1997

1 Gedanken zur Weihnachtszeit

von Elli Michler

Wir wünschen Ihnen Zeit

Wir wünschen Ihnen nicht alle möglichen Gaben. Wir wünschen Ihnen nur, was die meisten nicht haben: Wir wünschen Ihnen Zeit, sich zu freun und zu lachen, und wenn Sie sie nützen, können Sie etwas daraus machen.

Wir wünschen Ihnen Zeit, nach den Sternen zu greifen, und Zeit, um zu wachsen, daß heißt, um zu reifen. Wir wünschen Ihnen Zeit, neu zu hoffen, zu lieben. Es hat keinen Sinn diese Zeit zu verschieben.

Wir wünschen Ihnen Zeit für Ihr Tun und Ihr Denken, nicht nur für sich selbst, sondern auch zum Verschenken. Wir wünschen Ihnen Zeit, nicht zum Hasten und Rennen, sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.

Wir wünschen Ihnen Zeit, nicht nur so zum Vertreiben. Wir wünschen, sie möge Ihnen übrigbleiben, als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun, anstatt nach der Zeit auf die Uhr nur zu schaun.

Wir wünschen Ihnen Zeit, zu sich selber zu finden, jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden. Wir wünschen Ihnen Zeit, auch um Schuld zu vergeben. Wir wünschen Ihnen: Zeit zu haben zum Leben!

Titelbild: Der neu gestaltete Altarraum der Kirche in Vietz 2 Liebe Landsberger aus Stadt und Kreis, liebe Landsleute!

Schon wieder - das Jahr 1996 man nie, wenn man Ziele verfolgt, zeitig Ihre Planungen bekannt. Wir nähert sich dem Ende, es wird Zeit aber viel haben wir geschafft. möchten sie gern, auch in Ihrem zum alljährlichen Nach- und Vor- Wir haben unsere zwei Zeitun- Interesse, veröffentlichen. denken. Das Jahresende ist aber gen zuwege gebracht, mit der Hilfe Viel - genug - zuviel? Jedenfalls auch die Zeit, in der man beson- von vielen fleißigen Briefschrei- eine ganze Menge, ich denke, es ders häufig Wünsche ausspricht. bern, aber auch mit vielen Stun- war ein gutes Stadt-und-Kreis- Uns so wünsche ich Ihnen allen den, die wir drei Hauptakteure am Landsberg-Jahr. Nur wenn Sie zunächst, daß das zurückliegende Heimatblatt, am Computer und unsere Familien fragen: es war Jahr für Sie erfreulich war, bei leid- Schreibtisch zugebracht haben. zuviel. Aber trotzdem, wir erhoffen licher Gesundheit, in einer Woh- Wir haben ein schönes Treffen in Ihre Anregungen und Wünsche. nung, in der man sich heimelig Herford vorbereitet und organisiert, Soweit zur Rechenschaft über fühlt, im Kreise einer Familie oder wie ich meine, mit zufriedenen das vergangene Jahr und nun zur umgeben von guten Freunden. Gästen. Sie haben darüber in un- Planung. Ich deutete es schon an, Und vielleicht war auch eine kleine serer vorigen Zeitung gelesen und es stehen zwei große Ereignisse oder große Reise darin - vielleicht finden in diesem Heft die schöne ins Haus: Zunächst das Treffen in gar „nach Hause“? Bei näherer und nachdenkenswerte Predigt am 31.Mai 1997. Sie finden Betrachtung wäre das eine ganze unseres Landsmanns Professor die Einladung dazu in diesem Heft. Menge, aber wünschen darf ich es Luck, die er zur „Goldenen Konfir- Wir wollen bis zu diesem Termin Ihnen ja. Und das nicht nur für die mation“ hielt. Ich möchte ihm noch einen Kalender mit 12 Monats- zurückliegende Zeit, sondern erst einmal herzlich dafür danken. blättern für das Jahr 1998 heraus- recht auch für das kommende Jahr. Wir waren nach Aussage unserer bringen, der Motive aus Kreis und Was ich mir für die Bundes- Herforder Paten und unserer Stadt Landsberg tragen soll. Der arbeitsgemeinschaft wünsche: Daß Gorzówer Gäste die „Brücke“ zum Kalender soll in Berlin bei dem Sie wieder in so großer Zahl wie Freundschaftsvertrag zwischen Treffen verkauft werden (ca. 12.00 vor zwei Jahren zu unserem „Tag beiden Städten. DM). Wenn wir damit Erfolg haben, der Landsberger“ nach Berlin kom- Zahlreiche Reisen nach Lands- kann daraus eine Reihe werden. men und dann im Juli mit nach berg/Gorzów und in den Kreis gal- Besonders aber möchte ich Sie Landsberg fahren zur Einweihung ten der Rekonstruktion des auf die Einweihungsfeier des des neu errichteten Pauckschbrunnens und Planungen Pauckschbrunnens hinweisen. Sie Pauckschbrunnens. Ein weiterer mit der Stadtverwaltung über zu- wird am 2. Juli 1997 sein. Dies ist großer Wunsch ist, daß sich noch künftige Projekte, hier besonders nicht der Jahrhundert-Tag der Er- mehr jüngere Leute für die Heimat der Einweihungsfeier am 2. Juli. steinweihung, sondern der 740. ihrer Vorfahren interessieren, ein- Wir versuchen aber auch, bei der Jahrestag der Gründung der Stadt fach einmal bei uns anrufen oder Museumsarbeit zu kooperieren und Nieuw Landisbergh, um die alte sich schriftlich melden und auch bei der Aufarbeitung der Geschich- Schreibweise zu kopieren. Die um das Heimatblatt bitten. Sie soll- te. Ich betone es hier noch einmal: Stadtverwaltung Gorzów plant ein ten auch einmal in die Heimat der Wir würden gern auch Arbeiten in ganzes Festjahr, um diesen Grün- Vorfahren reisen, sehen und be- Vietz (dort tun wir es schon, indem dungstag festlich zu begehen und wundern und auch mit den jetzigen wir z.B. einen Zuschuß gaben für die Brunneneinweihung soll ein Bewohnern unserer Städte und das Dach des Museums) und den Höhepunkt sein. Es wäre gut, Gemeinden Kontakt aufnehmen. Dörfern fördern und begleiten. wenn wir in großer Zahl dabei wä- Das hat die Generation der „Alten“ Auch hier bitte ich Sie um Ihre An- ren. Sie haben in so großer Zahl schon mit Erfolg getan, aber nach regungen. gespendet, nun sollten Sie auch Ihr uns muß es weitergehen. Wir haben die 1. Hauptversamm- Werk bewundern.Wir haben ge- Zu den Gedanken am Jahresen- lung der BAG mit Wahlen zum Vor- meinsam gearbeitet, nun sollten de gehört die Rechenschaft vor tand und Beirat durchgeführt. Un- wir auch gemeinsam feiern. Bitte sich selber und vor anderen über sere erste gemeinsame Sitzung beachten Sie auch hierzu unsere das, was man im letzten Jahr ge- fand statt. Sie diente in erster Linie Ausschreibung in diesem Heft. Und tan hat. War es genug? War es gar der Bestandsaufnahme und Pla- bitte, halten Sie die Meldetermine zuviel? Hätte man etwas fortlassen nung. Wir wollen uns gegenseitig ein, anders können wir nicht pla- sollen, um an anderer Stelle mehr anregen, bitten aber auch Sie, wie nen! Kräfte zu haben? Was alles hätte schon häufig, um Mitarbeit und die Ja, wenn ich so nachlese was ich man mehr oder besser tun kön- Bekanntgabe Ihrer Wünsche. Zu eben geschrieben habe, so fällt mir nen? Ich will einmal versuchen, meinen Wünschen in diesem Zu- auf, daß dies eine rechte Mischung meine Fragen für den BAG-Vor- sammenhang gehört die Bitte an von Bericht und Wünschen gewor- stand zu beantworten. Genug tut alle Veranstalter von Treffen oder den ist. So sind wir Menschen Reisen: geben Sie uns bitte recht- eben, wir können nicht das eine

3 säuberlich vom anderen trennen, schönen Erinnerungen an die Fei- deutlicher und klarer zum Ausdruck vielleicht ist das gerade das Leben- ertage „zu Hause“. als dann, wenn es sonst in unserer dige an uns. Fröhliche Weihnachten und ein Welt nichts mehr zu glauben Ich kehre an den Anfang dieses gutes neues Jahr! und nichts mehr zu hoffen gibt. Briefes zurück und wünsche Ihnen Ihre Aber wovon lebt ein solcher noch einmal viel Gutes für das Jahr Ursula Hasse-Dresing Glaube, was nährt die Hoffnung 1997, davor aber noch schöne und Garzweg 25 wenn es nichts mehr zu glauben besinnliche Festtage, mit vielen 32602 Vlotho und zu hoffen gibt, wenn alles zu- sammengebrochen ist? Wir wollen ehrlich sein: Sicher nicht das oft berufene Gottvertrauen, das mich Was bleibt? in der größten Not das Beten leh- Predigt von Prof. Dr. Ulrich Luck, anläßlich der ren soll. Das reicht doch dann Goldenen und Diamantenen Konfirmation am 19. Mai nicht weiter als unser Selbstver- 1996 in der Münsterkirche zu Herford trauen und hält der immer wieder gestellten Frage nicht stand: Wie 1.Kor. 13,13: Nun aber bleibt enkirche oder in Landsberger Hol- kann Gott solche Katastrophen, Glaube, Hoffnung, Liebe, diese länder, da war auch dieses Wort solches Elend zulassen? Und es drei; aber die Liebe ist die größte unter den Konfirmationssprüchen, ist ja nicht nur damals über uns unter ihnen. die diesen Konfirmanden ein Licht hereingebrochen, die Flüchtlings- Liebe Gemeinde! Ein Wort für auf ihrem Weg in eine nun wirklich ströme haben bis heute noch nicht alle Fälle, so könnte man diesen dunkle Zukunft sein sollten: Nun aufgehört. Ein auf unser Vertrauen 13. Vers aus dem 13. Kapitel des aber bleibt Glaube, Hoffnung, Lie- sich gründendes Hoffen und Har- 1.Korintherbriefes bezeichnen. Es be, diese drei; aber die Liebe ist ren macht in der Tat Menschen zu gibt wohl keinen unter uns, dem es die größte unter ihnen. Narren. nicht mehrfach bei sehr verschie- Und wenn wir jetzt einmal die Liebe Gemeinde! Der Glaube, denen Anlässen seines Lebens fragen würden, die damals dabei der bleibt, der unserem Leben auf begegnet ist: Bei Konfirmationen waren, die diese für die deutsche dieser Grundlage Bestand gibt in ebenso wie bei Trauungen und Bevölkerung apokalyptischen allen Höhen und Tiefen, der lebt nicht zuletzt auch an Gräbern. Es Tage, Wochen und Monate erlebt von etwas anderem, von einem ist ein Wort, das zur eisernen Rati- haben: Was ist denn geblieben, anderen, er lebt von der Erinne- on eines Christenlebens gehört. was hat denn Bestand gehabt, was rung an Jesus Christus. Darum ist Es ist aber auch ein Wort, das heu- hat denn Menschen getragen als es doch einmal in unserem Konfir- te manchmal gerade noch den buchstäblich alles in Scherben mandenunterricht gegangen, des- letzten Restbestand dessen aus- gefallen war? War da noch etwas, halb haben sich unsere Pastoren - macht, was man so vom Christen- was Halt geben konnte? War da und nun denke jeder einmal an tum weiß. noch etwas, was Mut machen seinen alten Pfarrer - mit uns her- Doch warum hat sich gerade konnte zum Leben, einfach zum umgeplagt, damit wir etwas von dieser Vers bei so vielen von uns Weiterleben? dieser Erinnerung an Jesus Chri- festgesetzt, auch wenn sie sonst Und doch, liebe Gemeinde, sie stus mitbekommen und behalten. von Glaube und Kirche nur wenig haben weitergelebt, und wenn wir Es ist die Erinnerung an ein wissen wollen? Hier wird eine Fra- uns fragen, warum haben sie denn Menschenschicksal, das diese ge bewußt gemacht und beantwor- weitergelebt, dann gibt es zunächst Welt in ihrer ganzen Abgründigkeit, tet, an der sich keiner vorbei- wohl nur eine Antwort: Weil sie in ihrem ganzen Elend durchlebt drücken kann. Sie begleitet uns mußten, weil es ja keine lebbare und erlitten hat. Ein Schicksal, das immer, sie entscheidet über Erfolg Alternative gab. Über sie war das aber gerade deshalb nicht im Tode oder Mißerfolg, über Sinn oder Rad der Geschichte hinweggegan- blieb, sondern zum Symbol für Sinnlosigkeit unseres Lebens, und gen, und sie mußten nun die Fol- Leben geworden ist. sie lautet ganz einfach: Was bleibt? gen tragen für alles das, was vor- Glaube an Jesus Christus, das Ja, was bleibt? Und wenn wir her geschehen war. ist der Glaube, der auf ein Leben diese Frage etwas auseinanderle- Doch Menschen leben nicht ein- vertraut, das im Kommen, im Ster- gen, dann heißt das doch: Was hat fach weiter, weil sie müssen, sie ben und in der Auferstehung Jesu Bestand in unserem Leben, worauf leben weiter, weil es da etwas gibt, sichtbar geworden ist. Dieses Le- können wir uns denn noch verlas- was hinausreicht über den Tag ben ist es, das Hoffnung gibt, wo sen? Was trägt uns über Abgrün- über die Stunde, was sie auch in es für Menschen nichts mehr zu de und Untiefen? Was gibt uns den dunkelsten Stunden tragen hoffen gibt. Dieses Leben ist es, Zukunft? kann. Genau dies nennt unser das Hoffnung schenkt, die nicht Liebe Gemeinde! Ich bin sicher: Wort beim Namen: Glaube und zuschanden werden läßt. Wenn Bei jenen denkwürdigen letzten Hoffnung. Glaube und Hoffnung unsere Generation eine Erfahrung evangelischen Konfirmationen im sind es, die unserem Leben Be- gemacht hat, die sie nicht verges- Juni 1945 in der Landsberger Mari- stand geben, wann kommt das sen sollte, dann ist es doch wohl 4 die: Der Gott, dem wir in der Erin- gebracht? Schließlich die, die auf Miteinander von Menschen gibt. nerung an Jesus Christus vertrau- der Flucht oder durch die Vertrei- Vielleicht sollten wir in unserer en und dem wir unser Leben an- bung diese Stadt wieder verlassen angeblich so aufgeklärten und sich vertrauen können, das ist nicht ein mußten, was haben sie denn mit- fortschrittlich gebenden Zeit einmal Gott der gesicherten Wohlstands- genommen, nicht nur für das Über- darüber nachdenken, ob wir diesen welt, sondern der Gott, der aus leben, sondern um einen neuen Mittelpunkt unseres Lebens und dem Tode rettet, immer und immer Anfang zu machen? unseres Gemeinwesens wirklich wieder bis in diese Stunde. Der Nun, es war doch zunächst ein- nicht mehr nötig haben. Glaube und die Hoffnung, die sich mal nichts anderes als das, was Doch die Liebe, so wie sie uns auf ihn gründen, geben unserem heute genauso gilt wie damals: Jesus gelehrt hat, die Liebe, von Leben Bestand und Zukunft. Es ist Glaube und Hoffnung. Sie waren der Paulus hier redet, die fordert, schon einigermaßen beschämend, es, was in dem Auf und Ab der nein die schenkt uns noch viel wie schnell das in den letzten 50 Jahrhunderte, das Leben der Men- mehr. Sie begründet nicht nur Ge- Jahren wieder vergessen worden schen getragen hat. Und überall meinschaft und Miteinander, sie ist. da, wo wir uns daran halten, wo wir überwindet und heilt gerade die Aber, liebe Gemeinde, für uns, diesem Wort vertrauen, da nehmen Brüche und Katastrophen, in die die wir hier zu unserem Heimattref- wir auch ein Stück dessen auf, was Menschen unsere Welt gestürzt fen zusammenkommen, hat wohl diesen Menschen, diesen lebendi- haben und offensichtlich immer diese Frage „Was bleibt?“ noch gen Steinen einmal Leben gege- wieder stürzen. Jawohl, das ist einen besonderen Klang. Gerade ben hat. das Wirken der Liebe: sie heilt! So mit diesen letzten Landsberger Aber, liebe Gemeinde, Paulus haben auch wir allen Grund zu Konfirmanden wird es ja nun un- redet ja nicht nur von Glaube und glauben und zu hoffen, daß sie übersehbar, daß wir auch die letzte Hoffnung, es ist ein Dreiklang, der auch den Bruch heilen wird, daß Generation, die letzten Jahrgänge angeschlagen wird: Glaube, Liebe, sie die Folgen der Katastrophe sind, die noch eine lebendige Erin- Hoffnung. Und der Apostel setzt heilen wird, die unsere Heimatstadt nerung an unser altes Landsberg nun die Liebe an den Schluß, weil in ihrer Geschichte zerrissen hat: an der Warthe haben. Was bleibt sie der Höhepunkt dieses Drei- Bis 1945 Landsberg, seit 1945 denn nun von unsrer Heimatstadt klanges ist. Glaube und Hoffnung Gorzòw. Aber Landsberg und in Zukunft übrig? Ein paar alte sind kein Selbstzweck. In Glaube Gorzòw müssen miteinander ver- Bilder, ein paar alte Bücher im und Hoffnung, da geht es nicht söhnt werden, sie können mitein- Dunkel der Archive? Was bleibt allein um mich, um mein Bestehen ander versöhnt werden. Sicher von all dem, was Generationen in der Not, um meinen Lebenser- nicht allein mit dem guten Willen geschaffen haben? folg, um mein Glück. Glaube und der alten und der neuen Bürger Wer heute nach Landsberg / Hoffnung werden zu einer welt- dieser Stadt, sicher nicht allein Gorzòw kommt, und Gott sei Dank gestaltenden Realität, wo dieses durch Festreden und Predigten, sind solche Reisen schon fast zu Dritte ist, wo sie in der Liebe zu sondern weil es das gibt, was Pau- einer Selbstverständlichkeit gewor- einer Wirklichkeit mitten unter uns lus uns heute wieder mit auf den den, wer heute in diese Stadt werden. Da, wo Glaube und Hoff- Weg gibt: Glaube, Hoffnung und kommt, der spürt es sofort: Das ist nung sind, da werden Menschen Liebe, diese drei. Darauf können eine andere Stadt, das ist ein an- fähig nicht nur sich selbst zu leben, wir vertrauen, darauf können wir deres Land, obwohl nicht nur ihre eigenen Vorteile bauen. Darauf können wir das da noch die alten Häuser stehen, überall und immer im Auge zu ha- bauen, was bleibt. vielleicht sogar unsere ben, da sehen sie die Weltge- Amen Elternhäuser. Was ist geblieben schichte nicht nur durch ihre Brille Dr. Ulrich Luck und was wird bleiben? und von ihren Interessen her, da Königsweg 78F Eine Stadt, liebe Gemeinde, das lernen sie, mit anderen und für 24114 Kiel sind nicht nur die Gebäude, die andere zu leben. Liebe, das ist großen und die kleinen, eine Stadt, das, was uns Menschen und die das sind, um es einmal biblisch zu Welt im Innersten zusammenhält. sagen, die lebendigen Steine, das Muß das angesichts der Bürger- sind die Menschen, die ihr Leben, und Bruderkriege unserer Zeit die ihre Geschichte ausmachen. noch weiter belegt werden? Nun zündet alle Kerzen Und die Generationen in unserer Weshalb hat man einst die Kir- der Freude in euch an. Heimatstadt, wovon haben sie che mitten in die Stadt gesetzt, Der Dunkelheit und Schmerzen denn in diesen 700 Jahren gelebt? so wie das unsere Landsberger in Licht verwandeln kann, Die, die 1257 den Grundstein ge- Vorväter mit St. Marien auch getan Gott hat den Sohn gesandt, legt, die ersten Häuser und Mauern haben? Sicher nicht, um dem lie- in ihm uns zu begegnen, gebaut haben, oder die, die nach ben Gott etwas Reverenz zu erwei- zu rufen und zu segnen, der Trockenlegung des Warthe- sen, die hat er gewiß nicht nötig, und reicht uns seine Hand. bruches in die neuen Dörfer ge- sondern weil es ohne Glaube, Hoff- kommen sind, was haben sie mit- nung und Liebe kein lobenswertes 5 6 7 8 9 10 Aus der Geschichte unserer Heimat

550 Jahre Landsberger Schützengilde

Vor 550 Jahren, am 8. Dezember serer Stadt. Es war der Tag, an seiner Überlieferung, den Gedan- 1446 wurde in Landsberg a.d. War- dem die Familien mit Kindern ihren ken des Schützenbrüderlichkeit the die neue Schützengilde ge- Ausflug machten, wo die Mütter mit nach dem letzten Krieg in Deutsch- gründet. Sie würde heute zu den dem Topf Kartoffelsalat und land wieder zu neuem Leben zu ältesten Gilden im deutschen Kessners Würstchen hinauf zur erwecken. Es gibt auch heute noch Schützenbund zählen, wenn die kleinen Anhöhe des Zanziner Ber- unter uns viele Mitbürger, die da Stadt noch Landsberg/Warthe hei- ges zum Mittagstisch im Freien meinen, die Schützengesellschaft ßen würde, und viele seiner Nach- eingeladen haben. Von dort hatte sei eine Vereinigung, die nur Feste kommen gehörten in dieser traditi- man eine gute Aussicht über den feiern will. Ihnen sollen nachste- onsreichen Schützengesellschaft ganzen Platz und konnte das bunte hende Worte gelten, die einzig und heute mehr denn je als volles Mit- Treiben in Augenschein nehmen. allein den Zweck haben, die ural- glied an. Nachdem wir unsere Der Geruch von gebrannten Man- ten Aufgaben dieser Vereine und schöne Stadt verloren haben, sind deln und das Essen aus der Gu- ihre heimatverbundene Tradition die ehemaligen Landsberger ver- laschkanone, dazu das Singen der unter Beweis zu stellen. streut in Deutschland und in Über- Schützen zur der Molle Kohlstocks- Die alten Schützengilden, die auf see, wo sie eine neue Heimat ge- bier ist so manchem noch heute im viel hundertjährige Geschichte funden haben und sich dort in der Gedächtnis geblieben und nicht in zurückblicken können, entstanden Gemeinschaft der Vereine und Vergessenheit geraten. Das auch in einer Zeit, als man zum Schutz Verbände als Mitglieder ange- im Sinne der Gründer ist, dies ist der Dörfer und Städte noch keine schlossen haben. Heimat, mit der man sich identifi- regulären Truppen zur Verfügung Doch so mancher Landsberger zieren kann. Sie haben in früheren hatte. Sie übernahmen den Schutz erinnert sich noch gern zurück an Jahren nicht mehr Kommunikation von Haus und Hof und der gesam- die Landsberger Schützengilde. mit allen möglichen Leuten ge- ten Heimat. Hier hat sich die Nachdem im Jahre 1653 das erste braucht, sondern vor allem Zeit Landsberger Bürgergarde anstelle Königsschießen der Landsberger und Ruhe zum Denken. der Schützengilde im Jahre 1812 Schützengilde begonnen hatte, So wie die Turner und Sänger gebildet, um Übergriffe der franzö- wurde auch im Jahre 1734 mit dem haben die Schützengesellschaften sischen Soldaten zu verhindern. Bau des Schützenhauses begon- und Schützengilden zur Einheit Nicht selten waren diese Gilden mit nen. Danach konnten sie ihre all- Deutschlands wesentlich beigetra- besonderen Privilegien ausgestat- jährlich wiederkehrenden Schüt- gen und dadurch eine besondere tet, die sich bis auf unsere Tage zenfeste feiern. Sie waren die Hö- Bedeutung erhalten. Diese Bruder- erhalten haben. Verloren die Gil- hepunkte in der Stadt an denen die schaften haben sich in der damali- den auch nach und nach ihre mili- ganze Bevölkerung mit Freude und gen Zeit zu einer eigenen Gesell- tärische Bedeutung, so haben sie Fröhlichkeit teilnahmen. Sie haben schaft vereinigt, so muß dies als sich doch zur Pflege alten Brauch- mit den Ausmarsch zur Ausdruck engster Stadt- und Dorf- tums und Hüterin hoher Kulturwer- Konkordienkirche begonnen, wo gemeinschaft gewertet werden. Ich te erhalten. der traditionsreiche Feldgottes- glaube sagen zu können, daß so Der Wahlspruch der uralten dienst begann. Danach marschier- mancher ehemaliger Landsberger Gründer der Schützengilden hat ten sie mit Musik durch die Stadt heute stolz sein würde, diesen noch heute im deutschen Bundes- zum Zanziener. Das bunte Treiben traditionsreichen Verein als Mit- verband der Schützen- auf dem Schützenplatz durch Ka- glied anzugehören. Doch sie ha- gesellschaften seine Gültigkeit und russells und Buden machte die ben sich in der neuen Heimat ihren wurde nicht geändert. Landsberger Schützengilde be- Schützengesellschaften ange- „Wahrung und Förderung des kannt zu einem traditionsreichen schlossen. Mancher ehemalige Gemeinsinns und der Eintracht“ ist Volksschützenfest von Landsberg/ Landsberger konnte in diesen Ver- immer schon der Leitsatz ihrer Warthe weit über die Grenzen un- einen hohe Ämter bekleiden, Vereine gewesen. Und deshalb ist Schützenkönig werden und hoher ihre Grundtendenz sozial und Schützenoffizier, und führen die volksversöhnend. Sie hat in der Das Original der „Zeitschrift für Tradition von der Landsberger heutigen Zeit nichts mehr mit Heimatkunde und Heimatpflege, Schützengilde von 1446 in ihrer Soldatspielen zu tun. Wenn auch für Wandern und Reisen“ wurde neuen Heimat fort. harmlose Gewehre vielleicht dem uns von Herrn Günter Stabenow, Denn auch heute ist die große Mißgünstigen Anlaß zu solchen Hermann-Heyne-Str. 8, 06295 Gegenwartsaufgabe des Deut- Gedanken geben könnten, so sei Bischofrode zur Verfügung gestellt. schen Schützenbundes, getreu gerade ihm ins Gedächtnis zurück- 11 gerufen, daß es im Laufe der Ver- Schützenausmarsch am 17. Mai 1932 gangenheit immer wieder unzähli- ge deutsche Männer geben mußte, (Dienstag nach Pfingsten) die auch ihr Eigentum und ihre Das traditionelle Schützenfest Auf der linken Seite sieht man: Angehörigen zu verteidigen hatten. begann am Dienstag nach Pfing- Oberbürgermeister Dr. Gerloff und Und gerade die damaligen und sten mit dem Ausmarsch der dahinter Stadtverordnetenvor- heutigen Schützengesellschaften Schützengilde zum Schützenhaus steher W. Groß (beide im Frack); dürfen für sich in Anspruch neh- im Zanziner Wäldchen. Die akti- dazu Stadtrat Dr. Hartwig (in men, daß sie immer von Männern ven Mitglieder der Gilde versam- Schützenuniform), der im Auftrag geleitet wurden, die aber auch gar melten sich am Bahnhof. Sie bil- der Stadt das Amt eines Syndikus nichts mit „Militarismus“ zu tun deten eine Kompanie. An der Spit- der Schützengilde innehatte. hatten. Die Gründer sowie ihre ze stand als Kornpanieführer Ober- In der angetretenen Schützen- Nachfolger waren alle Kaufleute. leutnant Muhlack. Der erste Zug kompanie sind von vorn rechts an Sie alle hatten immer nur die Pfle- trat unter Gewehr als Fahnenzug u.a. zu erkennen: W. Schulz, A. ge des Gemeinsinns und der Ein- an (s. Bild). Die Schützen mar- Kurzweg (als Vizefeldwebei und tracht zum Ziele. schierten dann durch die Küstriner Zugführer mit Säbel), E. Bolduan, Es darf deshalb festgestellt wer- Straße, Luisenstraße, Schloß- F. Kessner, E. Krause, R. Roick den, daß die Schützengilde unse- straße zum Rathaus in der (Feldwebel und Zugführer). rer Heimat und die Landsberger Richtstraße. Die Vertreter der Stadt nahmen Schützengilde im Besonderen un- Das Bild zeigt die Schützen- in einer Kutsche Platz und fuhren beirrt und mit makelloser Fahne kompanie in Paradeformation vor an der Spitze des Zuges. Die durch die wechselvollen Zeiten dem Rathaus. Dort fand zunächst Schützenkompanie marschierte dieses bewegten Jahrtausends die Fahnenparade statt. Die Fah- vom Rathaus ab mit dem traditio- gegangen sind. Sie haben immer ne hatte im Rathaus in einem Glas- nellen Schützenmarsch „Weid- Männer jeden Standes in sich ver- schrank ihren ständigen Platz. Sie mannsheil“. Der Weg führte dann eint, die gewillt waren, hohe Ziele wurde nun unter den Klängen des weiter durch die Richtstraße, anzustreben, die den Begriffen Präsentiermarsches an die Spitze Wollstraße und Hindenburgstraße Heimat und Mensch zugrunde lie- der Schützenkompanie (s. Bild). zum Schützenhaus. gen. Jeder junge Landsberger, der Im Hintergrund Kapellmeister H. Das Schützenfest hatte seinen in der damaligen Zeit diesen hohen Niele (in weißer Hose) getragen. Höhepunkt im Königsschießen am Zielen dienen wollte, hätte in der Danach schritten das Königs- Donnerstag der Woche nach Pfing- Landsberger Schützengilde von haus des vergangene Jahres, die sten. Nach dem Königsschießen 1446 die wärmste Aufnahme und Aldermänner der Schützengilde erfolgte der Einmarsch der Schüt- Kameradschaft gefunden. und die Repräsentanten der Stadt zengilde. Die Fahne wurde wieder Nachdem die Schandmauer ge- Landsberg die Front der Schützen- zum Rathaus gebracht. Anschlie- fallen ist und die Wiedervereini- kompanie ab (s. Bild). ßend der neue Schützenkönig gung ihren Fortschritt nahm, haben Das Bild zeigt zunächst das Kö- nach Hause geleitet. sich die dortigen früheren Schüt- nigshaus des Jahres 1931: W. Während der Pfingstwoche war zengilden ihrer alten Tradition be- Kessner, K. Luck und dahinter ver- vor dem Schützenhaus der „Schüt- sonnen und ihre Schützen- deckt K. Marten. Außerdem noch zenplatz“ mit Karussells, Achter- gesellschaften und Gilden ins Le- Aldermann 0. Feist. bahn, Schießbuden und Bierzelten ben zurückgerufen. So wird am 26. aufgebaut. Das Schützenfest war Juli 1997 zum ersten für die Stadt Mal der Deutsche zugleich das Schützentag in Mag- bedeutendste deburg stattfinden, Volksfest des an dem etliche Tau- Sommers. send Schützen teil- nehmen. Professor Günther Schülke, Dr. Ulrich Luck z.Z. Hauptmann und Köngigsweg 76F Kompanieführer der 24114 Kiel Schützen- gesellschaft Bünde/ Westf. Wedekindstraße 29 32257 Bünde

12 Das Landsberger Wappen Nahrung. Viele waren krank oder verwundet. Nur noch ein Wunder Vor vielen hundert Jahren, als die sammen und der Bürgermeister konnte die Stadt vor dem Unter- Welt noch weit und unerforscht, schickte einen Boten zu dem gang retten. In dieser Stunde der war Landsberg ein kleiner Ort mit Wächter hinauf, um zu erkunden, größten Not rief der Bürgermeister wenigen hundert Einwohnern. Zum was der Ruf zu bedeuten habe. alle Bürger, außer den Wachpo- Schutze vor feindlichen Überfällen Der Alte ließ ausrichten, man möge sten, in der Marienkirche zusam- hatte man eine Kirche und feste sofort alle Tore schließen, die men. Und alle, Frauen , Kinder Mauern um die kleine Siedlung Wachtürme besetzen, Vorräte in Kranke und Greise beteten ge- gebaut und davor breite Gräben die Stadt schaffen und sich auf meinsam, um Erlösung aus der gezogen, gefüllt mit dem Wasser eine lange Notzeit vorbereiten. großen Not. Sie hatten gerade das der . Viele Bürger meinten, der Alte sei Amen gesprochen, da ging noch Doch was nützte das alles, wenn nicht mehr ganz recht im Kopf, einmal die Tür auf und der alte im Notfalle keine Hilfe von außen denn weit und breit war kein Feind Türmer kam herein. Nie war er, zu erwarten war. Man war völlig auf zu sehen. Der Bürgermeister stieg solange er in Landsberg lebte, sich selbst angewiesen, und so daher selbst auf den Turm, aber bisher in der Kirche gewesen. Jetzt waren die Bürger der kleinen Stadt auch er konnte nichts Außerge- ging er langsam vor den Altar, zugleich eine wehrhafte Mann- wöhnliches entdecken. Der alte kniete nieder und betete still. Kein schaft, die auf Gedeih und Verderb Türmer beschwor ihn jedoch ein- Laut war in der Kirche zu hören. verbunden war. dringlich, seine Warnung ernstzu- Plötzlich rauschten durch die offe- Eines Tages kam ein einsamer nehmen. Beeindruckt von der un- nen Fenster die Adler herein, flo- Wanderer von weither in die Stadt. gewohnten Beredsamkeit des Al- gen einmal die Runde und ließen Er war schon ziemlich alt, doch ten, gab er schließlich Anweisung sich auf den Schultern des Alten ging etwas Seltsames von ihm aus. zur erhöhten Alarmbereitschaft. Seine Blicke schienen durch alles Vorräte wurden eingebracht, das hindurchzugehen, als könne nichts Vieh in die Mauern der Stadt ge- vor ihm verborgen bleiben. Doch trieben, die Tore geschlossen und das Wunderlichste waren zwei die Wehrtürme besetzt. große Fischadler, die ständig in Zwei Tage vergingen. Schon großer Höhe über ihn kreisten und, glaubten die Bürger, es wäre alles wenn er die Arme ausstreckte, nur blinder Alarm. Doch am Mor- herunterschossen und auf seinen gen des dritten Tages tauchten Schultern aufsetzten. Ihm gefiel plötzlich von Zantoch her große dieser kleine Ort, und so bat er Reiterhorden auf. Im Handstreich bleiben zu dürfen. Da der alte Tür- versuchten sie auf ihren struppigen mer vor kurzem verstorben war, kleinen Pferden in die Stadt einzu- bot man ihm die Stelle an. Der dringen, aber die wachsamen Bür- wortkarge Mann bedankte sich ger wehrten den Angriff ab. Im Nu beim Bürgermeister und zog mit war die Stadt umzingelt und die seinen Adlern hinauf in das hoch- Belagerung begann. Brandpfeile obengelegene Türmerstübchen wurden geschossen und schnell von St. Marien. Man sah ihn nur erbaute Steinschleudern richteten selten, denn seine von der Stadt großen Schaden an. Viele wurden gelieferte Verpflegung zog er in verletzt. Nacht für Nacht hatte man einem Korb zu seiner Höhe hinauf. viel zu tun, um alle Schäden an der Das Adlerpaar hatte sich in der Mauer wieder notdürftig auszubes- Laterne auf der Spitze des Turmes sern. seinen Horst ausgebaut und die Unterdessen wurden die mongo- vielen Gewässer des weiten lischen Reiterhorden immer größer. nieder. Und jetzt sahen es alle. Sie Warthebruches lieferten reiche Von überall her stießen neue trugen grüne Kleeblätter in ihren Nahrung. Die Jahre gingen dahin. Trupps dazu und es sah für die Schnäbeln, ließen sie vor dem Der wunderliche Alte, hoch oben Belagerten gar nicht gut aus. Der Altar fallen und flogen mit sausen- im Turm, wachte über die Sicher- Winter brach herein. Die Vorräte dem Flügelschlag hinaus in den heit der Stadt und die Bürger wa- gingen zur Neige. Eis bedeckte die abendlichen Himmel. Der Alte er- ren mit ihrem Türmer zufrieden. Wassergräben vor den Mauern. hob sich und stieg wieder wortlos Doch eines Tages sah man die Nur die Warthe mit ihrer starken auf seinen Turm. Adler steil auf den Turm zustoßen Strömung schützte vor Angriffen Als die Menschen nun ins Freie und gleich darauf ertönte, weithin von dieser Seite. Weihnachten drängten, verschlug es ihnen die schallend, das Signalhorn des kam heran. Die Not war riesen- Sprache. Überall auf den Straßen, Türmers. Alle Bürger liefen auf groß. Das Vieh hungerte und auch Plätzen und Gärten waren Schnee dem Marktplatz vor der Kirche zu- die Menschen hatten kaum noch und Eis verschwunden, saftiger 13 Klee grünte, das Vieh fraß sich Landsberg im Winter satt. Die Gräben vor den Mauern führten wieder Wasser, doch dahin- ter herrschte nach wie vor der Win- Herr Horst Abraham reagierte fangsgeschwindigkeit zu erreichen ter mit Eis und Schnee. Nun war auf unsere Bitte um Wünsche für - und ab ging die Fahrt! Auf der die größte Not vorbei. Die Kühe das Heimatblatt mit „Gedanken halben Strecke der Bahn - genau gaben wieder Milch, die Hühner und Erinnerungen“. Er schreibt: „ dort, wo die größte Geschwindig- legten wieder Eier und die Schwei- Bleibt unser Heimatblatt auch nach keit erreicht wurde - hatte man ne wurden dick und fett. uns für die Generation unserer durch einen Erdaufwurf eine Schi- Die Belagerer sahen in den Enkel interessant? Warum animie- kane vorgesehen, zur Freude aller nächsten Tagen, was sich da vor ren wir nicht die Erlebnisgeneration Kinder, sonstigen Sportfreunde und ihnen tat und wurden von großer zu berichten über ihr Erleben, Den- Zuschauer. Zum Jubel der Unruhe erfaßt. Hoch über ihnen ken und Fühlen in der Heimatstadt Schlittenbesatzung sauste der kreisten die Adler und stießen selt- zu einer Zeit, als keine Not und Schlitten dann einige Meter durch same, durchdringende Schreie Krieg der Tageslauf war? Warum die Luft und man war heilfroh, aus. Schon bald wurden diese von versuchen wir nicht durch Erinne- wenn das Gefährt unbeschadet weither erwidert, und immer mehr rungen des täglichen Lebens unse- wieder auf den Kufen landete. Adler kamen und kreisten am Him- ren Enkeln das Gefühl zu vermit- Wehe aber einem altersschwachen mel. Die Pferde der Belagerer wie- teln, daß nicht nur wir, sondern Untersatz, wenn dieser den Auf- herten schrill und wollten aus-bre- auch sie einen jahrhundertealten prall nicht überlebte und die Besat- chen. Nur mit Mühe gelang es den Besitz, eine Heimat, verloren ha- zung sich bei dem Gelächter der Reitern, sie zum Gehorsam zu ben? Warum versuchen wir nicht, unbeteiligten Zuschauer vor den zwingen. diese Zeit mit lesenswerten Berich- nachfolgenden Schlitten zu retten In einem überhasteten, ungeord- ten deutlich zu machen? ... Ich bin versuchte. Ein Winterspaß, den neten Sturmlauf wollten sie nun überzeugt, daß es unter den Ver- sich die beteiligten „Sportsfreunde“ doch noch die Stadt überrennen. triebenen auch solche gibt, die niemals trüben ließen. Aber da stießen die Adler, inzwi- Episoden ihres eigenen Lebens Das Rodeln war aber nur eine schen viele hunderte, steil aus dem gern den Gleichbetroffenen mittei- der Freuden, die Landsberg seinen Himmel auf die Reiterhorde herab. len würden! Der primäre Sinn eines Bewohnern, insbesondere den Die Pferde scheuten, bäumten sich Heimatblattes ist doch der, die Ge- Kindern und Jugendlichen, bieten auf, warfen Ihre Reiter ab und jag- danken an das Verlorene wachzu- konnte. Meine Heimatstadt war in ten, wie von Furien gehetzt, in alle halten als einen Teil Deutscher der glücklichen Lage, im Winter die Winde davon. Die restlichen An- Geschichte!. bei Eisstau der zugefrorenen War- greifer wurden von den Bürgern Nachfolgend ein Auszug aus den the zu erwartenden Wassermassen vernichtend geschlagen. Die Stadt Erinnerungen von Herrn Abraham: auf den Zechower Wiesen aufneh- war gerettet. Hatte der Wettergott den Lands- men zu können. War aber dem Der alte Türmer lebte noch lange bergern einmal einen schnee- Winter eine längere Regenperiode danach mit seinen Adlern auf dem reichen Winter beschert, so wuß- vorausgegangen, sodaß der Pegel Turm von St. Marien. Nach seinem ten sich deren Kinder froh auf die der Warthe bereits seinen Höchst- Tode flogen sie noch einmal um veränderten Spielmöglichkeiten stand erreichte und die Zechower den Turm und zogen dann auf einzustellen. Wozu gab es denn Wiesen bis zum Bahndamm der Nimmerwiedersehen mit heiserem Schlitten und Schlittschuhe? Ostbahnstrecke überflutet waren, Ruf der Sonne entgegen. Landsberg bot herrliche Gelegen- dann bildete sich bei einem anhal- Der Landsberger Rat aber be- heiten, diese jahreszeitlichen Mög- tenden und plötzlichen Kälteein- schloß zum Dank und als dauern- lichkeiten bestens zu nutzen. bruch eine kilometerweite Eisflä- de Erinnerung an die wunderbare Im Schönfließpark gab es eine che. Die Jugend erwartete selbst- Rettung von nun an ein Stadtwap- künstlich angelegte Rodelbahn mit verständlich eine „eisige“ Jahres- pen zu führen: Den roten Adler auf einem beachtlichen Gefälle. Die zeit. Nicht so die Landsberger Be- weißem Grund mit grünen Klee- Länge betrug einige hundert Meter völkerung. Brachte doch ein ein blättern in den Fängen. bei einer Breite von ca. 5 Metern. harter Winter nicht nur durch Hoch- So blieb es bis heute. Der Adler Zum Zwecke des Ausruhens hatte wasser und Schnee Unbill und als Symbol der standhaften Tapfer- man den Sportbegeisterten auf der häusliche Sorgen. Gottlob nahmen keit, die Kleeblätter als Zeichen für Höhe eine Rodelhütte errichtet, ja die Zechower Wiesen bei Fleiß und Glück. Und Glück einen Holzrundbau: an den Wän- Schnee und Eisstau die Wasser- brauchte unsere Heimatstadt wahr- den einfache Holzbänke, um den massen auf, so daß der Wasser- lich noch oftmals in den folgenden Sportbegeisterten das Ausruhen stand am Bollwerk berechenbar Jahrhunderten. nach dem Aufstieg oder die Vorbe- blieb. Gefahr bestand aber stets für reitung für die erneute Abfahrt zu die damals noch hölzerne Warthe- Fritz Strohbusch ermöglichen. Von hier aus startete brücke, bei Eistau und Eisgang! Marlistraße 23 man von einer künstlichen Erhö- Die mit Eisen beschlagenen höl- 23566 Lübeck hung, um eine möglichst hohe An- zernen Eisbrecher vor der Brücke 14 waren bei einem starken Eisgang das sportliche Betätigungsfeld den großen hölzernen Schnee- und Eisschollen überfordert. Muti- auch erst nach einem langen schaufel den mitunter gar nicht so ge Männer der Wasserschutz- Marsch zu erreichen! kurzen Weg zum Häuschen mit behörde (?) versuchten dann durch Aber mit den vorgenannten dem Herz in der Tür freizu- Zersägen des Eises - noch in sei- Wintersportgelegenheiten nicht schaufeln. Die dortige Aufenthalts- nem unaufgetauten Zustand - die genug! Die frühere Koch´sche Wie- dauer war Maßstab für die Minus- Schollen klein zu halten, damit se im Kaiser-Wilhelm-Park (Anm.: grade, je kürzer die Sitzung um so keinerlei Gefahr für die Holzbrücke später Stadtpark), die im Sommer tiefer die Temperaturen. Allein aus entstehen sollte. Später erfolgte, den Landsbergern als Wildwiese diesem Grund war es nicht gebo- soweit ich mich entsinne, diese Freude bereitete, war im Winter ten, die gevierteilten Generalan- notwendige Vorsorgemaßnahme eine absichtlich durch zeigerblätter am Wursthaken zu durch einen Eisbrecher, ein Dampf- Kladowwasser überflutete Eisbahn. studieren, sondern nunmehr schiff der Wasserschutzbehörde. Wenn die winterlichen Temperatu- ungebremst den Rückweg anzutre- Hatte der Wettergott die Wün- ren es zuließen, dann tummelte ten. Inzwischen hatte die Mutter sche der Kinder und Jugendlichen sich darauf Jung und Alt, Anfänger im Küchenherd das Feuer entfacht, erhört, dann fand die Begeisterung und begeisterte Schlittschuhläufer das Kaffeewasser aufgesetzt und der Schlittschuhläufer keine Gren- oft bis zum späten Abend. In der zweigte großzügig mit der Mah- zen. Beim Holzlager Bigalke wur- des Eisfeldes war eine Flä- nung, nicht soviel auf die Dielen zu den die damals noch primitiven che von der Größe eines Hockey- plempern, einen warmen Schlurf Schlittschuhe mit einem Schlüssel feldes abgegrenzt, die zur Benut- für das kalte Wasser in der Wasch- an die Schuhsohlen angeschraubt. zung zum Eiskunstlauf und zum schüssel ab. Ein kräftiges Früh- Dann konnte auf schier endloser, Hockeyspiel reserviert war. Die stück mit heißem Malzkaffee weck- wenn auch mit Grasbüscheln Jugend, die Pennäler und Backfi- te letztendlich die Lebensgeister durchsetzter Strecke, das schon sche, bevorzugten gern diese Eis- und die über Nacht mit Zeitungspa- lang ersehnte Vergnügen begin- bahn im Kaiser-Wilhelm-Park, war pier ausgestopften nun trockenen nen. Wer sich rühmen konnte, be- sie doch nicht nur für sportliche Stiefel wurden eiligst für den Schul- reits ein Paar Schlittschuhe mit Ambitionen, sondern auch beim weg eingewachst. In der Schule einem Hohlschliff zu besitzen, des- Paarlauf für erste zärtliche Erfah- verbreitete der vom Schuldiener sen Hosenboden brauchte auch rungen bestens geeignet. Lang ist angeheizte Kanonenofen schon nicht so oft die lustige Bekannt- es her! Ob wohl auch die jetzigen eine mollige Wärme, wir pulverten schaft mit der „hubbeligen“ und Bewohner Landsbergs diese herrli- noch kräftig nach, sehr zum Leid- unebenen Eisfläche zu machen. chen wintersportlichen Möglichkei- wesen des Lehrers, der von sei- Die Zechower Wiesen lagen für ten zu nutzen wissen? nem in Ofennähe stehenden Pult manchen Sportbegeisterten weit Horst Abraham leider nicht thermostatgesteuert außerhalb Landsbergs. Damals Finkenweg 8 regulieren konnte, warum sollte machte es der Jugend nichts aus, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler nicht auch er, egal aus welchem Grund auch immer, in Schweiß geraten. Wieder daheim verbreite- Heimatliche Winterfreuden te der wunderschöne Kachelofen, ich habe ihn jetzt nach über einem Wenn heute im Zeitalter modern- der Regel, ich bin in ländlicher Um- halben Jahrhundert wieder in Au- ster Technik mit satelliten- gebung mit typisch dörflichem Cha- genschein nehmen und bewundern gesteuerter Nachrichtenübermitt- rakter aufgewachsen und eben an können, seine wohltuende Wärme, lung, elektronischem und sanitä- dieses Umfeld sind meine Erinne- die malerischen Eisblumen am rem Komfort im Haushalt, rungen hellwach und ich denke als Fenster waren längst dahin- thermostatgesteuerter Raum- heutiger Großstädter gern fröhlich geschmolzen, die Mutter hatte die temperatur als selbstverständliche schmunzelnd an diese Zeit zurück. strohummantelte Pumpe auf dem Gegebenheiten, der Herrgott be- Es mag für unsere Enkel wie ein Hof mit heißem Wasser aufgetaut sorgt durch das Ozonloch im Him- Märchen „Es war einmal“ klingen und damit war die Wasserversor- melszelt auf eine mehr oder minder und ist dennoch ein Traumbild aus gung wieder gesichert. Den so friedliche Welt mit Naturkatastro- jüngster Vergangenheit, wenn wir vorsintflutlich anmutenden und phen, Atommüll und vom sauren beispielsweise die herrlich kuriosen doch so wahren morgendlichen Regen arg gebeutelten Wäldern heimatlichen Winterfreuden Revue kapriolen Kuriositäten schloß sich herabschaut, den „Inshandwerk- passieren lassen. am Nachmittag ein abwechslungs- pfuschern“ mahnend die Unsinnig- Oft begann es nach nächtlich reich sportliches Freizeitprogramm keit ihrer Verhaltensweise aufzei- starkem Schneefall in der Morgen- in der glitzernden Winterpracht an. gend, sollten wir uns jener Zeit frühe nach dem Sprung unter der Die „Miniabfahrtsläufer“ präparier- erinnern, die unsere Kindheit ge- warmen Zudecke hervor in den ten mit Besen, Schaufel und bei prägt hat. Städtische Regionen Mantel mit einem schnellen, jedoch Bedarf mit ein paar Eimern Wasser waren sicher etwas anders struktu- gebremst vorsichtigen Spurt, um die hausnahe Eisbahn an der Stra- riert und somit eine Ausnahme von mit der im Hausflur bereitstehen- ßenböschung, um sie für die 15 Schlitterpartie auf möglichst ab- gewann an Lebendigkeit, wenn die mierten, um für den nächsten Som- gelatschten Holzpantinen wieder Pferdeschlitten mit lautem Glok- mer den Eiskeller zu bestücken; so schnell zu machen. Sausten auf kengeläut in der Feldmark und im trollten wir uns grollend, schließlich überschnellen Eisbahnen die Pan- Dorf unterwegs waren oder zur waren wir bei dem breitgefächerten tinen, was nicht selten vorkam, sonntäglichen Andacht oder gar Angebot flexibel in der Freizeitge- sogar dem Läufer voraus, sorgten am Weihnachtsabend laternen- staltung. die Erwachsenen mit ein paar beleuchtet an der Kirche vorfuhren. Jeder Tag war ein Geschenk, Schaufeln Asche für gebremstes Wir Kinder sind gern, wegen der auch wenn wir uns dessen erst Pistentempo. Für fortgeschrittene Unfallgefahr aber ungern gesehen, jetzt im nachhinein so recht bewußt Wintersportler war der Rodelschlit- auf den Schlittenkufen mitgefahren werden, viel zu schnell neigte sich ten das weitaus gebräuchlichste oder aber spannten einsichtig statt immer der Tag, warf die Sonne Sportgerät und die engen kurven- dessen unsern Ziehhund vor den lange Schatten und wenn der reichen Waldwege, aber auch Rodelschlitten, allein die Lenkung Mond schließlich in langer Winter- unbewaldete Hügel des Neu- versagte oft, weil der Hund eigene nacht mit dem Schnee um die Wet- märkischen Höhenzuges sowohl Wege ging und letztlich war des- te glänzte, träumten wir selig von für rasante Abfahrten als auch für halb auch diese Wintersportart riesigen Schneemassen in den Bobfahrten, zu denen mehrere nicht ganz ungefährlich, wenn der neuen Tag hinein. Der freizuschaufelnde Weg zum Häuschen mit dem Herz in der Tür und die kerzengewachsten Tonnenbretter bleiben uns gegen- wärtig als „Schnee von gestern“ gern in Erinnerung, möge die idylli- sche Winterlandschaft auch künftig für gemeinsame Winterfreuden offenstehen und umweltfreundlich erhalten bleiben. Rudi Frohloff Georg-Büchner-Straße 13 30559 Hannover

Der Winter ist gekommen

Der Winter ist gekommen, Schlitten aneinandergekoppelt Gegenverkehr ein gleiches Ge- verstummt ist der Hain; wurden, waren dafür maßge- spann war und die Artgenossen nun soll uns im Zimmer schneidert. Das Schilaufen, heute sich ineinander verbissen. Zu ei- ein Liedchen erfreun. ein volkstümlicher Breitensport, ner weiteren sportlichen Betäti- besaß damals bei uns und unse- gung, dem Schlittschuhlaufen, bo- Das glitzert und flimmert rem schmalen Geldbeutel noch ten unsere langzeitzugefrorenen und leuchtet so weiß, nicht diesen Stellenwert, wir be- Dorfteiche, Torfgräben und andere es spiegelt die Sonne gnügten uns statt dessen ersatz- Eisflächen jeglicher Art Gelegen- im blitzblanken Eis. weise mit der Fortbewegung auf heit. Besonders gefragt war neben kerzengewachsten lederberiemten dem Eisschnelllauf das Eishockey- Wir gleiten darüber untergeschnallten Tonnenbrettern, spiel und im Umgang mit dem mei- auf blinkendem Stahl sicher zu Unrecht auch stens hölzernen Puck, beim Penal- und rodeln und jauchzen Flurschadenbretter genannt und ty, insbesondere aber bei Rauferei- vom Hügel ins Tal. brachten es dabei nicht nur im en unter Zuhilfenahme der selbst- Langlauf in der Loipe, sondern geschnitzten Hockeykellen standen Und senkt sich der Abend auch in der Abfahrt und sogar beim wir Amateure den Profis um nichts geht’s jubelnd nach Haus Sprung von der Eigenbauschnee- nach. In die Rauferei mit einbezo- ins trauliche Stübchen schanze mit viel Geschick zu be- gen hätten wir auch manchmal zum Bratapfelschmaus. achtlichen Leistungen. Das idyl- gern die Bierkutscher der Brauerei- lisch winterliche Landschaftsbild en, wenn sie unser Spielfeld mini- Aus einem Lesebuch 16 Heimat - ist Erinnerung 2. Teil verlassen. Sie wollten es nicht wahrhaben, die Heimat (Lorenz- dorferstraße) im Stich zu lassen. Szenen meiner Jugendzeit mal in einem Vierer oder Achter zu Nach einiger Zeit stimmten sie sitzen, dank des Rudervereins. dann zu. Heute möchte ich aus meiner Auch im Winter das Schlittschuh- Wir packten einige Sachen zu- Jugendzeit berichten. laufen oder Eishockeyspielen im sammen und ab zum Bahnhof. Treffpunkt: Konkordienplatz Stadtpark war ein großes Vergnü- Dort hatten wir Glück, es stand ein Hinter der Konkordienkirche war gen. Zug bereit. In letzter Minute stiegen damals ein schöner Spielplatz, dort So ging die Zeit dahin und wir Mutter und Schwester ein und ab trafen wir Jung’s uns regelmäßig, kamen in die Jahre, daß wir den ging es ins Ungewisse. Sie lande- um Fußball zu spielen. Kam dann Mädchen nachschauten. Zwangs- ten dann in Ruhla, Thüringen. der Schanzenwärter (gen. Nante), läufig ergab sich dann das Aufein- Ich mußte dann zurück ins Laza- mußten wir fluchtartig den Platz andertreffen beim Dienst der HJ - rett, stellte dann fest, daß keine verlassen, weil dort das Fußball- BDM. Wir gingen dann zusammen Parteiführung mehr anwesend war. spielen verboten war. Kehrte er ins Kino oder Theater und sonn- Mit einigen Landsern durchsuchten uns den Rücken, kamen wir aus tags in die Kneipe Stielicke, wir das Parteigebäude im unserem Versteck und spielten Wollstraße. Dort spielten wir dann Wohlfahrtshaus und mußten erfah- weiter, so hatten wir dann wieder Schafskopf. Frau Stielicke drückte ren, wie fluchtartig die Parteigenos- freie Bahn. dann ein Auge zu, denn wir waren sen das Weite gesucht haben. Die ersten Zigaretten Marke ja erst 16 Jahre alt und ab 18 durf- Im Keller bekamen wir dann gro- Schwarz-Weiß (4 Stück 10 Pfen- te man ja erst ein Lokal besuchen. ße Augen, dort lagerten in großen nig) haben wir dort auch probiert, Aber in die neue Spielhölle Mengen Lebensmittel, Spirituosen, natürlich wurde uns sehr übel da- Marktplatz kamen wir natürlich Zigaretten und neue Bekleidung. von. Zu Hause wurde es natürlich nicht hinein, schade. Wir deckten uns reichlich ein und auch bemerkt und es gab ein Don- Die Zeit verging, wir wurden 18 gaben Leuten , die gerade vorbei- nerwetter, na wir probierten es Jahre und auch gleich gemustert, kamen, natürlich ab. Es waren in weiter. dann eingezogen, ab zur Wehr- der Hauptsache Frauen mit Kin- Unsere Klicke, wir waren ca. 10 macht. Drei Jahre Rußland im dern, sie waren überglücklich. Jungs Jahrgang 1923-26, hatten Fronteinsatz. Am 30.01.1945 verließen wir den Konkordienplatz fest in unse- Im Oktober 1944 kam ich als Landser auf Umwegen unsere ge- rer Hand. Verwundeter ins Heimatlazarett liebte Heimatstadt. In der Friedebergerstraße, Ecke nach Landsberg. Im Wahlfahrts- Seit der Wende fahre ich mit Bergstraße war das Lebensmittel- haus in der Turnhalle waren wir mit meiner Frau jedes Jahr nach Hau- geschäft und Kneipe Bartels. Dort ca. 150 Landsern untergebracht, se und suche jedes Fleckchen auf, holten wir immer Salzgurken, das vorwiegend waren es Schwerver- den ich in meiner Jugend betreten Stück 5 Pfennig. Das Faß mit den wundete. habe. Gurken stand gleich am Eingang, Auch die Turnhalle vom Lyzeum Möchte nun die Namen meiner daneben ein Faß mit Petroleum. wurde als Lazarett benutzt. Dort Jugendfreunde nennen, mit denen In der Kneipe trafen sich die lag auch ich zeitweise und wurde ich gemeinsam eine sehr schöne Langholzfahrer, die auf dem Rück- von einer sehr lieben Schwester, Zeit in Landsberg verbracht habe: weg von Bigalke nach Kladow wa- Betty Raabe, betreut, sie stammte Bruno Klähn, ren und Pause machten. Sie waren östlich von Landsberg. Am FriedebergerstraßeKurt Hempe, dem Kutscherkorn sehr zugetan, 25.01.1945 wurden die Verwunde- Zechowerstraße na die Pferde fanden ihren Weg ten, die noch in der Lage waren, zu Günter Rahmel, Zechowerstraße zum Stall schon allein. laufen, in Marsch gesetzt. Es war Heinz und Willi Schulz, In unmittelbarer Nähe gab es sehr traurig, die Schwerverletzten Zechowerstraße auch den Kolonialladen Fabienke. blieben zurück. Hänschen Jäger, Theaterstraße Dort holten wir uns den ersten Am 27.01.1945 kam eine An- (Versuchsanstalt) Wein „Süßer Cyder“, die Flasche sprache im Drahtfunk-Radio von Kalle Balfans, Kammerlichtspiele für 55 Pfennig. Beim Öffnen der einem Pastor, der Name ist mir Herbert und Harry Kietzmann, Bis- Flasche verletzte ich mich am Fin- leider entfallen. Der erklärte, marktstraße ger, die Narbe habe ich noch heu- Landsberger Einwohner brauchten Leider habe ich von diesen alten te; also ein Andenken von Lands- keine Angst zu haben, der Russe Kumpeln nie wieder etwas gehört berg aus meiner Jugend. Erwäh- wird zurückgeschlagen, notfalls oder im Heimatblatt gelesen. nen möchte ich noch unser werden Frauen und Kinder die Vielleicht jetzt? Schwimm- und Angel-Paradies bei Stadt verteidigen. Dieser Pastor In französischer Kriegsgefangen- Bigalke (Warthe). Ab und zu durf- hat dann das Weite gesucht, ohne schaft war ich mit einigen Lands- ten wir auch mal in ein Ruderboot die Stadt zu verteidigen. Am bergern zusammen, wir litten und steigen und mitrudern. Für uns 27.01.1945 habe ich meine Ange- hungerten gemeinsam. Jungs war es eine große Freude, hörigen überredet, die Stadt zu Ihre Namen waren: 17 Heinz Draheim, Zimmerstraße 51 Erinnerungen aus meinem langen Ernst Kleinschmidt, Maydamstraße 19 und bewegten Leben Herbert Tetzlaff, Hindenburgstraße 12 Im Dezember 1994 erhielt ich Schulhaus war ein großer Platz mit Paul Scherse, Friedrichstadt 116 von einer Verwandten zum ersten vielen Laubbäumen. In der Hoffnung, mal etwas von Male das „Heimatblatt von Lands- In der Angerstraße war die den Kameraden zu hören, verblei- berg/Warthe und Land“. Es interes- Knabenvolksschule II (zu meiner be ich mit den besten Grüßen sierte mich alles sehr, was ich dar- Schulzeit gab es noch getrennte P.S. Herzlich danken möchten in las. Zum Beispiel die Erzählun- Schulen für Mädchen und Jungen). wir für die vielen Anrufe und Briefe gen und Berichte von meiner Hei- Durch einen kleinen Park von der anläßlich unseres Artikels in der matstadt und den bekannten Dör- Angerstraße zur Dammstraße wur- Weihnachtsausgabe des Heimat- fern. Erinnerungen wurden wach; de der Weg für die Jungens abge- blattes 1995. denn ich Gertrud Kutz, geb. kürzt, die in der Dammstraße und 1996 Blawert, bin am 2. Oktober 1905 in jenseits hinter der Kanalbrücke Im Mai 1996 zog es uns wieder Landsberg/Warthe in der Damm- wohnten (z.B. Roßwieser-, in die Heimat. Dort besuchten wir straße 27, Brückenvorstadt, gebo- Neusöster- und Kuhburger Straße. als erstes den Pfarrer der Luther- ren. 1910 kauften meine Eltern das Während meiner Schulzeit erinnere kirche Kazimierz Buchalik, wohn- Grundstück Neusösterstr. 1, Nähe ich mich an die Lehrerinnen Frl. haft in der ul. Woskowa 1b, denn Brenkenhofkanal (hinter der Kanal- Schulz, Frl. Richter und Frl. wir hatten einen großen Koffer mit brücke), wo ich eine glückliche Schneider, die besonders nett war neuer und sehr gut erhaltener Gar- Kindheit verlebte. und öfters Elternbesuche machte. derobe mitgenommen, die mit gro- Erwähnen möchte ich noch, daß Dann Herr Strempel, bei dem ich ße Freude entgegengenommen die Brücke über dem auch gern Unterricht hatte sowie wurde. Brenkenhofkanal aus Holz war und bei Rektor Giese, der im letzten Der Pfarrer erzählte uns, daß in einer Nacht (das Jahr weiß ich Schuljahr uns einige Unterrichts- noch sehr viele Bedürftige in seiner nicht) abbrannte. Ich ging schon stunden gab und den ich sehr ver- Gemeinde leben, die sich sehr zur Schule; Kähne wurden zur Ver- ehrte, weil er so interessant erzäh- darüber freuen würden. Wir wur- fügung gestellt, die uns Schulkin- len konnte und den Unterricht so den gleich zu Kaffee und Kuchen der zum anderen Ufer brachten. abwechslungsreich gestaltete. eingeladen. Auch Anwohner, die in die Stadt Ich kann mich auch noch an eini- Im Hotel Miesco angekommen, zum Einkauf oder andere Dinge ge Mitschülerinnen erinnern und ging es gleich wieder auf die Piste. erledigen wollten, mußten per hätte gern gewußt, wer von den Es kam auch noch am Abend ein Kahn zum anderen Ufer gebracht nachstehend aufgeführten Schul- Bus mit ehemaligen Landsbergern werden. Eine neue Brücke wurde freundinnen noch lebt: im Hotel an, die aus allen Gegen- an derselben Stelle aus Beton ge- „Erna Dolgener und Getrud den aus Deutschland kamen. baut, die heute noch stehen soll. Klawe, auch war ich des öfteren Abends dann bei Gesprächen Gleichzeitig wurde ein Zöllner- mit Helene Welk stellte es sich heraus, daß ich mit häuschen am Ende der Damm- und Erna Koch zusammen. Ei- einigen in meiner Kindheit zusam- straße (Anfang der neuen Brücke nen gemeinsamen Schulweg hatte men gespielt habe und daß wir gebaut. Ein Ehepaar bewohnte ein ich mit Else Reek Nachbarn waren, es handelte sich großes Zimmer mit Küche im und Klara Futterlieb, deren Eltern um Familie Schwanz. Zöllnerhaus. eine Landwirtschaft im Hauptan- Am nächsten Tag hatten wir dann Es wurden einige Jahre Zollge- gerweg die Gelegenheit, mit dem Bremer bühren von den Fuhrwerks- in der Nähe der Mahlmühle Luck Bus eine Stadt- und Landfahrt zu besitzern erhoben. Innsbesondere hatten.“ machen. An der Gedenktafel im an den drei Tagen in der Woche, Ein Klassentreffen wird von un- Park machten wir eine Picknick- wenn in der Stadt Markttag war, serem Jahrgang nicht mehr mög- pause bei Kartoffelsalat mit Würst- kamen viele Bauern aus den Dör- lich sein. Getroffen habe ich mal chen. fern und fuhren über die Brücke in meine Klassenkameradin Rose Der Höhepunkt unserer Land- die Stadt. Dieses Geld war nach- Scholz, verheiratet mit dem Lehrer fahrt war die Besichtigung des träglich ein Zuschuß für den Bau Ernst Wiesenthal, wohnhaft in Fal- Schlosses Königswalde, jetzt ein der Brücke. kensee/bei Berlin, Schubertallee. Hotel und Reiterpension. Es waren Schulzeit Seit zwei Jahren höre ich nichts wieder sehr schöne Tage bis es Ab 1912 besuchte ich acht Jahre mehr von ihr. Wir haben uns immer heißt, 1997 wieder auf nach Lands- die Mädchenvolksschule II, die zum Weihnachtsfest geschrieben. berg zur Einweihung des Pauksch- nicht in der Angerstraße, wie in Nach meiner Schulentlassung Brunnen. Mit heimatlichen Grüßen dem Heimatblatt Heft 9 von einer besuchte ich noch ein Jahr die Alfred Schönborn früheren Landsbergerin berichtet Privathandelsschule von Klara Berliner Straße 2b wurde, sondern das Schulhaus Thym, die in der Nähe vom Stadt- 30890 Barsinghausen stand in der Dammstraße. Vor dem park eine Etage in einem großen 18 Eckhaus in der Bismarkstraße hat- Wepritz. Dank denen im Rathaus ihren beiden Kindern hatte sie im te. der Stadt, die diese neue Straßen- Haus, wo wir wohnten, von Herrn Jugendzeit bahnlinie ermöglichten. Beißer ein großes Zimmer bekom- Ich hatte eine schöne Jugend- Im Jahre 1926 heiratete ich in men. Ihr Mann Alfred war 1941 zeit; auch als ich als Buchhalterin der St. Josefkapelle Herrn Paul Soldat geworden. Wir beiden Fami- bei der Fa. Emil List & Joh. Weinert Kutz, Sohn des Sägewerkbesitzers lien lebten ruhig und harmonisch tätig war. Paul Kutz, Landsberg/Warthe, beisammen. Mit meiner Jugendfreundin Else Roßwieser Straße. Das Sägewerk Im April 1944 kam auch mein Schwierzke, wohnhaft wurde im Frühjahr 1930 an das Mann zur Wehrmacht und wurde in Feldstraße(auch in der Brücken- Zimmerei- und Baugeschäft Rathenow ausgebildet. Später wur- vorstadt), war ich unzertrennlich. Gohlke, Roßwieser Str. verpachtet de er im besetzten Norwegen ein- Wir verübten manchen kleinen und einige Jahre später auch an gesetzt. Streich. Manchmal war Martha Herrn Gohlke verkauft. Auch unsere beiden ältesten Windt, die in der Stadt wohnte und Ab Herbst 1930 wohnten wir 6 Söhne wurden eingezogen ( 16 u. eine Kollegin von Else war, dabei. Jahre in Schlesien, Glogischdorf 17 Jahre ). In meiner Heimatstadt hatten wir bei Glogau. In dem kleinen Dorf Meine Schwägerin und ich sorg- an den Wochenenden viel Ab- hatte ich Heimweh nach meiner ten für unsere Kinder, die noch zur wechslung. So gab es einige Tanz- Heimatstadt Landsberg. Das gab Schule gingen. Wir bangten um lokale. Zum Beispiel der Viktoria- sich, als ich dort Freundinnen in unsere Männer; denn die russi- garten in der Kuhburger Str. war meinem Alter fand. schen Soldaten kamen immer nä- nur 10 Minuten von meinem Zu- Als mein Schwiegervater Ende her an die Grenzen Deutschlands. hause entfernt. Dort fand im gro- Januar 1936 starb und in Lands- Vergebens hofften wir auf die Wun- ßen Saal manche Feier von Verei- berg/Warthe beerdigt wurde, kaufte derwaffe, die in der Nähe der Ost- nen statt. die Fa. Kutz das Waldsägewerk in see unterirdisch hergestellt aber Auch die Gaststätte „Weinberg“, Kladower Teerofen ( an der Straße nie fertig wurde. die in der Cladowstr. weit draußen gelegen, die von Landsberg über Flucht am 1. Februar 1945 im anderen Stadtteil war. besuch- Kladow nach Berlinchen führte). Weihnachten 1944, das wir noch ten wir manchmal. Dann war noch Ich war froh, wieder in der Nähe ruhig verlebten und unsere Kinder das vornehme Restaurant „Eldora- meiner geliebten Heimatstadt zu mit Kleinigkeiten beschenkten. Es do“ in der Zimmerstr. in der Nähe sein und somit auch öfter meine fehlte auch nicht an selbstgebacke- vom Lützowpark. Dort war es sehr Eltern besuchen konnte. nen Plätzchen und Kuchen . gemütlich und auch das Angebot Damit unsere Söhne nicht so Anfang Januar 1945 kamen an Speisen war ganz prima. Es weiten Schulweg (3 km) hatten (die durch unsere Stadt die ersten gab damals viele Vereine in Lands- beiden ältesten waren in Lands- Flüchtlinge auf Pferdewagen, die berg/Warthe, die es sich leisten berg geboren sowie ein Sohn und weiter ins Innere des Reiches fuh- konnten, im „Eldorado“ zu feiern. eine Tochter in Schlesien) zogen ren. Uns taten die Menschen leid, Nur wer vom Verein eine Einla- wir im August 1939 nach Kladow in die aus Ostpreußen und anderen dungskarte hatte, konnte an der die Himmelstädter Str. in das Haus Orten des Ostens kamen; denn wir Veranstaltung teilnehmen. der Familie Böttcher. Wir verstan- hatten 1945 einen strengen Winter. In der Stadt gab es auch Kaffee- den uns gut mit den Wirtsleuten, Noch hatten wir in Sonnenburg häuser mit Unterhaltung und Tanz. ebenso ihre Kinder Friedhelm und eine warme Wohnung aber wie Langeweile hatten wir in unseren Gisela mit unseren Kindern. lange noch? Jugendjahren nicht. Im Sommer Im November 1940 (es war Sorgenvoll vergingen die Tage im 1926 wurden die Straßenbahn- schon Krieg) bewarb sich mein Januar. In den letzten Januartagen schienen vom Marktplatz über die Mann auf eine Anzeige im hieß es auch für uns Sachen pak- Gerloffbrücke, die lange Damm- Generalanzeiger bei dem ken, die wir mitnehmen wollten und straße entlang und über die Sägewerkbesitzer Herrn Beißer in konnten. Am 31. Januar bekamen BrenkenhofKanalbrücke auf einen Sonnenburg/Nm, der meinen Mann wir Bescheid vom Bürgermeister, freien Platz am Anfang der sofort als Werkmeister einstellte. daß Frauen und Kinder die Stadt Roßwieser- und Kuhburger Straße Wir bekamen dort eine Werkwoh- verlassen sollen und sich am gelegt. Hier war nun Endstation. nung von 3 Zimmern und einer 02.02. um 5.00 Uhr früh auf dem Alle Bewohner auf dem sogenann- großen Küche. Bahnhof einzufinden haben, wo ein ten Anger hinter dem Im Juni 1941 wurde in Sonnen- Güterzug bereit steht, der nach Brenkenhofkanal freuten sich, daß burg unsere jüngste Tochter gebo- Küstrin fährt. Dort ging es dann sie nun schnell ins Zentrum der ren. nach einem Aufenthalt von mehre- Stadt sowie mit einer Umsteigekar- Im Frühjahr 1943 kam meine ren Stunden weiter nach Berlin, wo te vom Markt bis zum Hauptbahn- Schwägerin Helena Puff geb. Kutz, wir mittags ankamen. Auf dem hof oder nach Friedrichstadt, End- die seit 1928 Bahnhof waren unzählige Men- station am anderen Ende von in Berlin wohnte, wegen der Flie- schen, alte Leute, Frauen und Kin- Landsberg, fahren konnten. Von gerangriffe auf die Hauptstadt zu der. Von organisierten weiblichen hier war es nicht weit bis zum Dorf uns nach Sonnenburg/Nm. Mit und männlichen Helfern wurden 19 die vielen Menschen ins Innere des In Teterow waren Frauen von der Unsere Kinder spielten im Wald. deutschen Reiches per Bahn be- Partei eingesetzt, die sich um die Sie wußten nicht, wie uns Frauen fördert. Flüchtlinge kümmerten, die aus zumute war und wußten nichts von Meine Schwägerin Helena fuhr dem Zug stiegen. Da wir zu meiner unseren Angstgefühlen. Wie würde mit mir und den Kindern mit der Tante nach Matgendorf wollten, der Tag für uns enden? Was wird Straßenbahn in ihre Wohnung wurden wir zu dem Kleinbahnzug alles auf uns zukommen? Auf der Katzbachstraße 7, Nähe Kreuz- gebracht, der zu später Stunde zu Straße tauchten die ersten russi- berg. In der großen 3-Zimmer- den Dörfern fuhr. schen Panzer auf und immer mehr Wohnung hatten wir alle Platz. Bei Meine Tante wurde von unserem folgten, die in Richtung Rostock Tage war es in Berlin ruhig, aber Kommen benachrichtigt. So war rollten. Später kamen dann die Nacht für Nacht kamen die feindli- auf dem Bahnhof in Groß-Wüsten- feindlichen Soldaten zu Fuß. Wir chen Flugzeuge und warfen Bom- felde ein Pferdewagen, der Kut- konnten beobachten, daß einige in ben auf die Häuser. Bevor die scher ein Franzose, der als Gefan- die Häuser gingen. Nachmittags, Flugzeuge Berlin erreichten, gab gener bei meiner Tante in der als es ziemlich ruhig war, fuhren es Fliegeralarm. Wir eilten dann Landwirtschaft beschäftigt war. wir zurück auf den Hof meiner Tan- zwei Häuser weiter in einen großen Mein Onkel Heinrich war 1943 ver- te. Im Haus stellten wir fest, daß Luftschutzkeller. Wir zogen uns storben. Im Haus meiner Tante Kleidungsstücke verschwunden abends erst gar nicht aus, auch angekommen, begrüßte mich mit und die Schränke durchwühlt wa- unsere Taschen waren immer ge- Tränen der Freude meine Schwe- ren. Bald kamen wieder Soldaten, packt mit Lebensmitteln, unseren ster Lieschen, 2 1/2 Jahre älter als die etwas auf russisch zu uns sag- Papieren und was wir sonst noch ich, die mit ihrer Tochter Gertraude, ten, was wir nicht verstanden. Sie brauchten. 16 Jahre, eine Woche vorher ließen sich in der großen Küche Meine jüngste Tochter, 3 1/2 Jah- Landsberg/Warthe verlassen hatte meiner Tante häuslich nieder und re, weinte jedesmal und sagte zu (einen Tag später, 30. Januar, wa- verlangten etwas zu essen. Ich war mir: „Mutti, ich will nach Hause.“ ren die russischen Soldaten in der am mutigsten und machte ihnen Was sollte ich darauf antworten? Stadt). eine Pfanne mit Spiegeleiern. Sie Dann kam die Nacht zum 3. Fe- Meine Nichte Gertraude Lojak waren wohl mit dem Essen zufrie- bruar 1945. Wieder Fliegeralarm lernte 1944 Verkäuferin im Lebens- den, wollten aber über Nacht im und schnell in den Luftschutzkeller. mittelgeschäft Ihlenfeld am Haus bleiben. Der Krach, den die Bomben mach- Sonnenplatz in Landsberg/Warthe. Als wir uns unbeobachtet fühlten, ten, war furchtbar. Wir alle zitterten Meine Tante Marie sorgte dafür, nahmen wir Frauen unsere Tasche und beteten. Als die Entwarnung daß wir Flüchtlinge alle im Haus mit den wichtigsten Sachen, nah- war und wir aus dem Keller gehen Platz hatten. Am nächsten Tag men einige Lebensmittel und ver- konnten, war der Hof voller Glas- meldete ich mich und meine Kinder schwanden mit unseren Kindern splitter. Alle Fenster in den Häu- in der Dorfgemeinde beim Bürger- wieder im Wald. Diesmal waren wir sern waren in die Brüche gegan- meister an. Dort bekam ich die auf der anderen Seite von der Stra- gen. Wir standen wie auf einer Lebensmittelkarten und später ße. Am Waldrand fanden wir einen Insel und ringsumher ein Feuer- auch das Geld, das die Frauen tiefen Graben, wo wir uns gut ver- meer. Wir und die vielen Menschen vom Staat bekamen, deren Männer stecken konnten und über Nacht aus der Katzbachstraße sind noch an der Front waren. blieben. Wir waren warm angezo- einmal am Leben geblieben. Ich Wir verlebten in Mecklenburg die gen, mein Sohn hatte noch einige war mit meinen Nerven fertig und Wintermonate ruhig und ohne Flie- Decken geholt. Nach zwei Tagen, überlegte nicht lange. Zu meinen gerangriffe Ende April hörten wir, die wir in dem Versteck verbrach- Verwandten sagte ich, daß ich mit daß die russische Armee schon in ten, entdeckte uns der Bürgermei- meinen 3 Kindern nach Mecklen- der Nähe der Kreisstadt Teterow, ster, dem das Waldstück, wo wir burg fahren werde, wo in die von Matgendorf 12 km entfernt lagen, gehörte. Er sorgte dafür, Matgendorf bei Teterow eine Tante ist, im Anmarsch sind. Am 30. April daß wir unterhalb des Dorfes in von mir wohnt, die dort früher eine packten wir die wichtigsten Sa- einem Bauernhaus aufgenommen Landwirtschaft hatte. chen, auch einige Lebensmittel, wurden. Wir bekamen von dem Am 6. Februar fuhr ich mit mei- auf das Fuhrwerk meiner Tante. In Bauernehepaar, die auch zwei nen Kindern zum Ostbahnhof. Dort der Frühe des 1. Mai 1945 fuhren Kinder hatten, zu essen und konn- stand ein Zug, der nach Neu- wir in den nahe gelegenen Wald ten dort wohnen bleiben, bis die brandenburg fuhr. In Neu- und machten in einer Waldlichtung Zeit ruhiger wurde. Mit meinen 3 brandenburg mußten alle Flüchtlin- halt. Von der Waldlichtung konnten Kindern (13 1/2, 10 und knapp 4 ge aussteigen. In der großen wir bis zur Landstraße schauen, Jahre) hatte ich eine Kammer mit Bahnhofshalle standen oder saßen die nach Rostock führte. Von der einem Bett, das ausreichte für mich auf ihrem Gepäck viele Flüchtlinge, Straße kamen noch drei deutsche und meine beiden Töchter; mein die alle in Richtung Westen woll- Soldaten, die in unserer Nähe in Sohn schlief auf dem Fußboden ten. Stunden vergingen, bevor ein den Wald flüchteten. Sie hatten auf einem Strohsack. Zug kam, mit dem wir bis Teterow noch ihre Gewehre bei sich. Ob Meine Tante ging Mitte Mai mit fahren konnten. ihnen wohl die Flucht gelungen ist? ihrer Schwiegertochter und deren 2 20 Kindern sowie mit meiner Schwe- lebten den Krieg und kamen Ende fünfziger Jahren alle Sägewerke in ster und ihrer Tochter wieder in ihr 1946 sowie Mai 1947 zu mir nach den Volkseigentum übergingen, Haus an der Hauptstraße des Dor- Mecklenburg (meinen Wohnort wurde das Sägewerk Fürstenberg fes zurück. Ich blieb bis Sommer hatten sie vom Roten Kreuz erfah- Kombinat und mein Mann wurde 1945 mit meinen Kindern bei dem ren). 1958 zum Betriebsteil nach Menz, 14 km von Fürstenberg entfernt, versetzt. Dort hatten wir ein kleines Häuschen, das dem Kombinat gehörte. Inzwischen waren auch unsere jüngeren Kinder verheiratet und wohnten ca. 30 bis 60 km von uns entfernt. 1986 starb mein Mann im Alter von 84 Jahren. Eine Woche vorher konnten wir noch unsere diaman- tene Hochzeit erleben. Mögen wir nie wieder solche Zeiten erleben, wo wir Hab und Gut verlieren und flüchten müssen. Nie wieder Krieg! Ich wünsche sehr, daß meine Kinder, Enkel und Urenkelkinder sowie alle Men- schen, die ihre Heimat lieben, in Frieden leben können Bauernehepaar. Dort machte ich Die Erinnerungen an meine Hei- mich nützlich; denn auf einem Bau- Von der Gemeinde Matgendorf matstadt Landsberg/Warthe wer- ernhof gab es ja genügend Arbeit. bekamen wir eine 2-Zimmer-Woh- den immer in meinem Herzen sein Die Wochen vergingen und es nung für 7 Personen. 1949 heirate- und bleiben. gab manche Ärgernisse, auch war ten meine beiden ältesten Söhne Nach einem langen und beweg- manches schmerzlich, an das ich und zogen nach Rostock, um sich ten Leben habe ich bei meiner heute nicht mehr denken möchte. eine Existenz zu gründen. älteren Tochter und meinem Traurig war ich, als ich hörte, daß Durch Zufall lasen wir in einer Schwiegersohn Ruhe gefunden. wir nie wieder in unsere Heimat Fachzeitschrift, daß in Fürsten- Sie wohnen in Zehdenick-Neuhof zurück können, da diese hinter der berg/Havel ein Werksleiter für ein (60 km nördlich von Berlin entfernt) Oder lag und das Land bis zur Sägewerk gesucht wurde. Mein in einem Eigenheim. Dort werde Oder und Neiße von den Sieger- Mann bewarb sich und wurde ein- ich liebevoll betreut. mächten dem polnischen Staat gestellt. Zum 1. Oktober 1950 zo- Gertrud Kutz, geb. Blawert, zugesprochen wurde. gen wir nach Drogen bei Fürsten- Schulstraße 24 Trotz allem hatte ich Glück; denn berg/ Havel, wo wir uns etwas hei- 16792 Zehdenick-Neuhof mein Mann und meine Söhne über- mischer fühlten. Da in den

Erinnerungen an die Kindheit

Jedesmal, wenn ich in die alte die „Wepritzer Berge“. Auf der erledigten wir aufgetragene kleine- Heimat komme, die vertrauten zugefrorenen, über die Ufer getre- re Arbeiten wie Wäsche legen oder Straßen, Wege, Häuser oder die tenen Warthe, fuhren wir gerne mit dem Fräulein Birnbaum in der Kü- Warthe sehe, fühle ich mich in mei- den Schlittschuhen und versuchten che zu helfen. Diese Arbeit mach- ne Kinderzeit versetzt. Es werden auch, Eishockey zu spielen. ten wir besonders gern, da es dort Erinnerungen aus dem „Butter- Als ich vor dem Kinderheim der oft ein Extra gab. Anschließend steig“ wach, wie wir auf den Höfen ehemaligen Max-Bahr-AG Jute- wurde das Frühstück eingenom- spielten, uns täglich trafen, um im fabrik stand, mußte ich daran den- men und dann ging es zur Schule. Sommer in der Warthe neben der ken, wie uns die Erzieherinnen (wir Je nach dem Schulende ging es Eisenbahnbrücke baden zu gehen nannten sie Tanten), für das weite- zurück ins Kinderheim oder wir oder mit einem Ruderkahn zu fah- re Leben erzogen haben. Der Tag machten einen Abstecher an den ren. Auch mit der Angel versuch- begann im Kinderheim um 6.30 Kanal bzw. zur warmen Renne, die ten wir unser Glück, einen Fisch zu Uhr mit der persönlichen Körper- an der Jutefabrik war, wo warmes ergattern. Im Winter gingen wir pflege: Zähne putzen, waschen. Brauchwasser hineinfloß. Im Kin- zum Schlittenfahren an den „Wall“, Jeder bekam eine Schürze umge- derheim gab es Mittagessen, was oder, als wir etwas älter waren, in bunden und bis zum Frühstück ich trotz der damaligen Kriegsum- 21 stände als gut empfand. Nach chen, recht herzlich zu bedanken werde ich im Kinderheim einen dem Essen mußten wir, unter Auf- für die gute Arbeit, die sie geleistet Besuch realisieren. sicht und Kontrolle der Tanten haben. Wenn ich 1997 wieder Ich lege 2 Bilder aus der Lydia oder Erika, unsere Schulauf- nach Landsberg/Warthe komme, Kinderheimzeit (die „Tanten“ und die Kindergruppe) bei. Sollte jemand Interesse an den Bildern haben, können diese bei mir bestellt wer- den. Günter Stabenow Ingenieur a.D. Hermann-Heyne-Straße 8 06295 Bischofrode Telefon: 03475/719765

gaben erledigen. Heute verstehe ich, daß diese Aufsicht und Kon- trolle gut und richtig war, wurde doch erreicht, daß wir uns im Le- ben besser zurecht gefunden ha- ben, einen Beruf erlernen und evtl. ein Studium absolvieren konnten, um z. B. Ingenieur zu werden. Nach Erledigung der Hausaufga- ben wurde uns gestattet, unbe- schwert auf dem großen Hof hinter dem Kinderheim nach Lust und Laune zu spielen . Es sei mir gestattet, mich an dieser Stelle bei den Erzieherin- nen, sofern sie diese Zeilen errei-

erhalten wollen, geben auch Ge- Und bitte bedenken Sie, wir Geburtstage burtstag, -namen und Geburtsort gratulieren in jedem Heft für das an. Und so entstehen in unserer kommende Halbjahr, damit Liebe Landsleute! Datei eben Lücken, die wir nur mit Freunde auch noch rechtzeitig Immer wieder erreichen uns trau- Ihrer Hilfe schließen können: schreiben können. rige Briefe, weil wir in unserem Bitte schreiben Sie uns nach Danke für Ihre Hilfe Verzeichnis der Geburtstags- folgendem Muster: Die Redaktion gratulationen jemanden „verges- Name sen“ haben. Bitte verzeihen Sie Vorname uns und helfen Sie uns! Das Pro- Geburtsname blem ist nämlich nicht das Verges- Straße und Hausnummer sen, sondern das Nichtwissen. PLZ Wohnort Nicht alle Landsleute, die uns Geburtstag schreiben, weil sie das Heimatblatt Heimatort

22 Aus der Arbeit der BAG

Einladung

zum „Tag der Landsberger in Berlin“ am Samstag den 31.5.1997 in den Tegeler Seeterrassen

Liebe Landsleute aus Stadt und Land! Unser Treffen vor zwei Jahren war mit 1500 Teilnehmern ein großartiges Ereignis. Wir wollen es wiederholen!

Ab 10.00 Uhr treffen wir uns in den Tegeler Seeterrassen, Berlin-, Wilkestraße 1.

Es soll wieder ein Tag der Wiedersehensfreude werden. Immer wieder erleben wir, daß nach so vielen Jahren die Nachbarn, Freunde, ja sogar Verwandte gesucht werden und sich bei solchen Großtreffen wiederfinden. Vielleicht gehören Sie auch zu den Gesuchten! Ein kleines kulturelles Programm ist nach Ansprache und Grußworten der Ehrengäste vorgesehen. Selbstverständlich können Sie an einem Stand die Landsberger Bücher, Post- und Landkarten erwerben, ebenso liegt das Adreßbuch mit mehr als 6000 Adressen aus. Es steht uns zwar wie vor 2 Jahren das gesamte Haus zur Verfügung, dennoch bitten wir, daß sich Vertrauensleute aus den einzelnen Orten zwecks Platzreservierung melden.Wir möchten so gern, daß alle Landsleute in ihren Dorf- und Stadtteilgemeinschaften ausreichend Platz vorfinden. Das geht nur, wenn wir die Zahl der Gäste einschätzen können. Meldungen zur Platzreservierung an: Alfred Walther, Morsbronner Weg 40, 12109 Berlin, Tel.: 030/7057452 Wenn Übernachtungsmöglichkeiten gesucht werden, bitte wenden Sie sich an die gleiche Adresse. Wir bitten alle Landsleute, diesen Tag fest einzuplanen, das Datum wird sich nicht ändern, auch nicht der Ort. Und: Wir können aus Kostengründen nicht alle Landsleute noch einmal einladen.

In diesem Jahr verzichten wir auf die anschließende Fahrt nach Landsberg und Vietz. Dafür bieten wir die Fahrt am 1. bis 3. Juli an zur Einweihung des mit Ihrer Hilfe restaurierten Pauckschbrunnens. Ein großes Ereignis für die Landsberger und Gorzówer! Bitte beachten Sie die Anmeldung auf der folgenden Seite.

Der Vorstand der BAG: Ursula Hasse-Dresing, Barbara Beske, Horst Eisermann Die Berliner Organisatoren: Hannelore Günther, Alfred Walther

Kennen Sie die Autobahn-Raststätte Landsberg an der Warthe? Sie liegt an der A 3 am rechten richt weiter, ich holte die Zustim- Rheinufer in der Nähe von mung des Vorstandes ein, auch der Montabaur (etwa gegenüber von Beirat fand die Idee gut. Und so Koblenz). Herr Dietrich Stephani werden wir passende Bilder aussu- aus Landsberg, jetzt in Hamburg chen, vergrößern lassen und in der lebend, kam eines Tages dort vor- Raststätte „Landsberg an der War- bei. Er stellte fest, daß es dort kein the“ wird es in Zukunft Bilder von Bild der namengebenden Stadt Landsberg geben. gab! Ein Gespräch mit der Pächte- Wenn Sie einmal dort vorbeikom- rin ergab die Bereitschaft, Bilder men, versäumen Sie nicht einen von Landsberg dort aufzuhängen, Besuch! Ich danke Herrn Stephani wenn wir, die BAG, sie zur Verfü- für seine Aufmerksamkeit und die gung stellen würden. Herr Stephani gute Idee. rief mich an und, die Zustimmung Ursula Hasse-Dresing des Vorstandes voraussetzend, stimmte ich zu. Er gab diese Nach- 23 Noch einmal: Neues vom Pauckschbrunnen des Stifters, der Sohn des ältesten Sohnes von Herrmann Paucksch, Modell. Dies schrieb uns ein Uren- Bald ist es endlich soweit, wir Die Figuren wurden 1942 demon- kel von Herrmann Paucksch, Herr werden im Jahr 1997 den neu er- tiert und sind als Kriegsfolge zer- Hans-Dietrich John, der heute in richteten Pauckschbrunnen einwei- stört. Und nun kommen die Kinder Berlin wohnt. Nun bin ich wirklich hen. Aber vorher noch ein paar wieder zurück in unser Leben. Hier gespannt, ob wir auch noch her- Bilder zur Vorfreude. Haben Sie auf den Bildern sind sie noch im ausbekommen, wer das Modell gewußt, was für schöne Kinder der Gipsmodell - wenn Sie dies lesen, des 2. Mädchens war und erst

Pauckschmarie zu Füßen saßen? sind sie zum Guß in Posen und am recht möchte ich wissen, wer das Als ich im Juni die 1:1-Modelle sah, 2. Juli 97 können Sie sie wiederse- Vorbild der Pauckschmarie war. Da mußte ich für mich selbst zugeben, hen. Wir weisen in diesem Heft muß es auch ein Vorbild gegeben daß ich sie als Kind nie so genau mehrmals auf die geplante Fahrt haben, so lebendig wirkt die junge betrachtet hatte. Der Brunnen war zur Einweihung in Landsberg/ Frau. eben da, er gehörte zu unserem Gorzów hin. Kommen Sie mit! Ich freue mich ganz schrecklich Leben, um ihn herum war der Aber ich hatte Ihnen ja Neues auf den 2.Juli 1997 und hoffe, viele Markt, man saß zu Füßen der Kin- versprochen. Im letzten Heft er- von Ihnen bei der Brunnenein- der und lutschte sein Eis - es zählte ich Ihnen, daß die vielen von weihung zu sehen! schien alles so unabänderlich. uns bekannte und hochverehrte Ihre Warum hätte man sich die Bilder Frau Dr. Paucksch als Kind Modell Ursula Hasse-Dresing so genau einprägen sollen, man für das Mädchen mit dem Schiff- Garzweg 25 konnte ja jederzeit zu ihnen zu- chen war. Nun wissen wir noch 32602 Vlotho rückkehren. So habe ich es damals mehr. Für den Jungen mit dem empfunden - dann kam es anders. großen Hammer stand ein Enkel

50 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit Personenkenntnisse. Hans Beske schrieb weiter „wenn Frau Krüger Ein offener Brief an Frau Irma Krüger - Berlin nicht nach dem Tode von Pfarrer Verehrte liebe Frau Krüger! Wegner in Berlin zusammengear- Wegner, Else und Paul Schmaeling Im Juni d.J. trafen wir uns zufällig beitet. Es wurde gemeinsam eine mit einem Helferkreis treuer Lands- im Hotel Mieszko in Gorzów/Lands- Kartei der Flüchtlinge und Vertrie- berger den Mut aufgebracht hätte, berg/W. „Wieder einmal„ haben Sie benen aus Landsberg/Warthe diese Arbeit verantwortlich weiter- mit einer Gruppe von Landsleuten Stadt und Land angelegt, die bald zuführen, wäre das kirchliche die alte Heimat besucht. über 42.000 Adresse umfaßte. Betreuungswerk Landsberg/Warthe Diese Fahrten, liebe Frau Krüger, Durch Ihre Mitarbeit von der „er- Stadt und Land abgeschlossen sind es auch, die mich veranlaßt sten Stunde“ an, verfügen Sie, wie worden“. Für diesen Mut und die haben, Ihnen zu schreiben. Hans Beske Ihnen zu Ihrem 50. aufopfernde Arbeit danken wir Ih- Seit 1946 haben Sie mit Else und Geburtstag im Heimatblatt 10/11 nen auch im Namen unserer Paul Schmaeling und Pfarrer 1970 schrieb, über unersetzliche Landsleute. 24 Anmeldung

An der Gemeinschaftsfahrt nach Landsberg zur Neueinweihung der wiederhergestellten Figuren auf dem Pauckschbrunnen

vom 1. bis 3. Juli 1997

nehme ich teil. Busse fahren in Berlin am 1. Juli 1997 von Reißeckstr./Mariendorfer Damm ab (U-Bahnstation Alt-Mariendorf der Linie 6). Wir bieten zwei Zeiten an: - Für diejenigen, die möglichst viel Zeit in Landsberg haben wollen, vielleicht auch für einen Ausflug, um 8.00 Uhr (nur für diesen Bus besteht Zusteigemöglichkeit um 9.30 Uhr in Seelow/Busbahnhof) - Für diejenigen, die erst am 1. Juli nach Berlin anreisen, um 12.00 Uhr. Rückfahrten aus Landsberg sind am 3. Juli 1997 vorgesehen, so daß mit einer Ankunft in Berlin am Nachmittag zu rechnen ist. Die genauen Abfahrtszeiten in Landsberg werden im Bus bekanntgegeben.

Ich melde mich hiermit verbindlich zu dieser Fahrt mit .... Personen an. Ich/wir steigen zu um 8.00 Uhr in Berlin um 9.00 Uhr in Seelow um 12.00 Uhr in Berlin Ich benötige in Landsberg ..... Doppelzimmer ...... Einzelzimmer (soweit vorrätig)

Da wir aber schon jetzt verbindlich die Bus- und Hotelkapazitäten einplanen müssen, bitten wir Sie um Ihre Nachricht bis zum 28. Februar 1997. Bitte haben Sie Verständnis, daß wir Ihnen eine verbindliche Zusage nur machen können, wenn Sie uns durch Zahlung des Betrages von DM 240,- pro Person im Doppelzimmer bzw. DM 270,- pro Person im Einzelzimmer (im Preis enthalten sind 2 Übernachtungen im Hotel Mieszko mit Halbpension) in die Lage versetzen, rechtzeitig endgültige Vereinbarungen mit den Bus- und Hotelunternehmen zu treffen. Bitte zahlen Sie den Betrag bis zum 31.03.1997 auf das Konto Hannelore Günther bei der Berliner Volksbank (BLZ 100 900 00), Kto.-Nr. 230 95 521 - Verwendungszweck: „Landsbergfahrt“ ein. Alle Teilnehmer benötigen unbedingt einen gültigen Reisepass

Bei Rückfragen wenden sie sich bitte an unsere „Berliner Organisatoren“ unter der Tel.: 030/7057452

Vorname...... Zuname......

Postleitzahl...... Wohnort...... (bitte in Druckschrift)

Straße und Hausnummer...... Tel.Nr.:......

...... (Datum) (Unterschrift)

Bitte sofort absenden an: (sie können den Brief falten und einen Fensterumschlag verwenden)

Alfred Walter

Morsbronner Weg 40

12109 Berlin 25 Hier heraustrennen Hier 26 Für Ihren großen Einsatz erhiel- Liebe Frau Krüger, Ihre ruhige, ten Sie am 9. Oktober 1981 das auch beruhigende und freundliche Bundesverdienstkreuz. Begrüßung half schon über Herz- Einen, bisher kaum erwähnten klopfen und Angst hinweg. In aber sehr wesentlichen Aspekt Frankfurt/Oder bzw. Slubice erwar- Ihrer Arbeit, möchte ich heute her- tete uns Frau Barbara Greczner. ausstellen. Ihre Fahrten mit Lands- Bei diesen Gruppenreisen ist Frau leuten in die alte Heimat. Seit 1973 Barbara, wie sie von unseren organisieren Sie von Berlin aus Landsleuten liebevoll genannt wird, Gruppenreisen nach Landsberg/ die ideale Ergänzung zu Ihnen, Warthe und Umgebung. Wissen liebe Frau Krüger. Mit guten Sie, wieviele Reise mit wievielen Deutschkenntnissen ausgestattet, Bussen und wievielen Landsleuten führte und führt Frau Barbara die Sie bisher unternommen haben? Gruppen durch die alte Heimat; mit Mit diesen Fahrten haben Sie, lie- großem Verständnis für den Kum- be Frau Krüger, nicht nur eine or- mer, den wir in unserer Heimat ganisatorische Leistung vollbracht, nicht verbergen können und auch sondern eine Hilfeleistung beson- nicht zu verbergen brauchen. derer Art. Sie haben Menschen Freundlich und temperamentvoll, wieder in ihre Heimat geführt! Das aber auch, mit Blick auf die Uhr, ist etwas anderes als eine Bil- energisch, zeigt uns Frau Barbara dungsreise mit dem Bus nach Flo- mit Stolz unsere alte Heimat, die renz oder eine Busreise in den zugleich auch ihre neue Heimat ist. Frau Krüger und Frau Greczner 1985 Schwarzwald. Durch die Hilfe von Frau Barbara fand ich den Ort, in dem mein Va- Dies ist es, liebe Frau Krüger, was ich Ihnen schrei- ben wollte. Durch die von Ih- nen organisierten Reise, den Begegnungen mit den jetzigen Bewohnern der Neumark, wur- de auch ein Klima des gegen- seitigen Kennenlernens und Verstehens geschaffen. Dazu haben Sie einen großen Bei- trag geleistet. Staatsmänner können Ver- träge schließen, aber wir, die Menschen aus der Neumark, aus dem Stadt- und Landkreis Landsberg/Warthe und die Menschen aus Gorzów/ Wielkopolska sind das Funda- ment, auf dem gebaut werden kann. Liebe Frau Krüger, der Vor- stand der Bundes- arbeitsgemeinschaft dankt Ihnen für alle geleistete Arbeit sehr herzlich und wünscht Frau Krüger mit Landsleuten in der alten Heimat Aus persönlicher Erfahrung weiß ter, Karl Luck, 1945 beerdigt wur- Ihnen weiterhin alles Gute und ich, wie Menschen zumute ist, de, nachdem er in einem russi- hofft auf Ihre weitere Unterstüt- wenn sie ihre erste Fahrt in die alte schen Lager bei Schwiebus umge- zung. Heimat unternehmen. Bei meiner kommen war. Auf Wiedersehen im Juni 1997 in sehr kurzfristigen Anmeldung er- Die Reisen nach Landsberg fri- Berlin und hoffentlich auch am 2. lebte ich eine unkonventionelle Art schen aber nicht nur Erinnerungen Juli 1997 in Landsberg/Warthe zur der Erledigung von Formalitäten, auf. Es sind bei den Besuchen Einweihung des Pauckbrunnens. die mir diese Fahrt erst ermöglich- zwischen Polen und Deutschen Ihre ten. Es war zu Himmelfahrt 1985. gute Kontakte gewachsen, Gesprä- Christa Greuling, geb. Luck Um 6.00 Uhr morgens fuhren zwei che geführt und es werden gegen- Niemandsfeld 28 Busse vom Funkturm Berlin ab. seitige Besuche abgestattet. 60435 Frankfurt 27 Heiko - Plöger - Bürgerpreis Mit dieser Auszeichnung verband der Bürgermeister seinen Dank an Günter Lücking hat seit 1957 an der Landsberger an die heutige die gesamte BAG Landsberg für verantwortlicher Stelle der Kreis- Stadt Gorzów. die Mitarbeit am Zustandekommen verwaltung die Arbeit der BAG Daß die Landsberger heute nach der heutigen Städtepartnerschaft Landsberg/Warthe begleitet. Er neuen Erfahrungen so unbe- Herford-Gorzów, in der die Paten- steht dem Vorstand auch nach schwert ihre alte Heimat besuchen schaft Herford-Landsberg fest ein- seiner Pensionierung im Jahr 1994 können, daß ihnen heute auch die gebunden bleibt. mit Rat zur Verfügung. Rathaustüren für Auskünfte offen- An der Feier zur Preisverleihung Er schreibt zur Verleihung des stehen, ist der beharrlichen und nahm eine Delegation aus Gorzów Heiko-Plöger-Preises der Stadt konsequenten Haltung der BAG, unter der Leitung des Vizepräsi- Herford an die Vorsitzende der immer stark geprägt vom jeweili- denten des Stadtrates, Marek BGA Landsberg/Warthe, Frau Has- gen Vorsitzenden, zu verdanken. Surmacz, teil. se-Dresing: „Treue zur Heimat schließt den Günter Lücking Frau Ursula Hasse-Dresing wur- Versöhnungsgedanken mit den Untere Wiesenstraße 25 de von Bürgermeister Dr. Gerhard östlichen Nachbarn ein“. Dieses 32120 Hiddenhausen

Liebe Ursula! Manche Gedenken lassen sich besser zu Papier bringen, als sie in öffentlicher Rede auszusprechen. So erging es mir an Deinem Ehren- tag am 29.September im großen Sitzungssaal des Herforder Rat- hauses. Du erhieltest eine hohe Aus- zeichnung: den Heiko-Plöger- Bürgerpreis, der an Bürger und Bürgerinnen der Stadt Herford für ihr Engagement für „Frieden, Abrü- stung, Freiheit, Menscbenrechte und demokratische Rechte“ alle 2 J. Finster, U. Hasse-Dresing, Dr. Klippstein, M. Surmacz, J. Derech-Krzycki Jahre verliehen wird. Bisher erhiel- ten diesen Preis ehemalige Opfer Klippstein in Herford mit dem Hei- war einer der Kerngedanken des und Verfolgte des Nationalsozialis- ko-Plöger-Preis ausgezeichnet. verstorbenen Vorsitzenden Hans mus. Du bist die erste, die diesen Eine erfolgreiche Arbeit für Frie- Beske, der konsequent von Frau Preis erhält in Anerkennung Dei- den, Freiheit und Menschenrechte Hasse-Dresing weiter ausgebaut nes Einsatzes in der Bundes- und Demokratie fand die verdiente wurde. arbeitsgemeinschaft Anerkennung seitens der Paten- Vom Beginn der Patenschaft im Landsberg(Warthe) und Deines stadt Herford. Erinnern wir uns: Jahre 1957 bis heute durfte ich an Engagements für dir Verständigung 1957 fand in Herford das erste verantwortlicher Stelle im Paten- mit den Menschen in unserer alten Bundestreffen statt. Über 10.000 kreis die Arbeit der BAG begleiten. Heimat in der Stadt und dem Land- Menschen aus Stadt und Land Wieviel Stolpersteine waren in kreis, dem heutigen Gorzów. Landsberg/Warthe, so schätzten Gorzów, in Herford und in den Rei- Wir überreichten Dir einen gro- die Herforder Tageszeitungen, tra- hen der BAG selbst zu beseitigen, ßen Herbststrauß, lauter bunte fen sich erstmals nach Flucht und bis der Titel des schönen Bildban- Blumen verschiedenster Art. Dabei Vetreibung zur Wiedersehensfeier. des „Wege zueinander - Lands- kam mir der Gedanke, daß diese Am 2. Juni 1997 werden Bürge- berg-Gorzów-Herford“ seine Be- Vielfalt übertragbar ist auf die Men- rinnen und Bürger aus Landsberg, rechtigung gefunden hatte. schen, mit denen Du es im BAG Stadt und Land, nach dem heuti- Mit Frau Hasse-Dresing wird Vorstand und weit darüber hinaus gen Gorzów fahren, um ein beson- erstmalig eine Persönlichkeit aus- zu tun hast. Ich denke an unsere deres geschichtliches Ereignis gezeichnet, die mutig dafür einge- Sitzungen am großen runden Tisch dieser Stadt zu begehen, die treten ist, willkürlich gezogene im Landkreisraum des Heimatmu- 740ste Wiederkehr der Stadt- Grenzen friedlich zu überwinden. seums. Wie gut, daß es ein runder gründung und die Einweihung des Heiko Plöger selbst hatte seinen Tisch ist, es gibt kein oben und neu geschaffenen mutigen Widerstand nach 1933 mit unten, wir können uns alle anse- Paukschbrunnen, ein Geschenk dem Tode bezahlen müssen. hen, all die verschiedenen Gesich- 28 ter, von unterschiedlichsten Tem- Das einzige, was mir in der Fei- beneinander gelebt hatten. Das peramenten geprägt, eigentlich erstunde beim Überreichen des Wort schloß schon damals unsere eine bunte Gesellschaft wie der Blumenstraußes zu sagen einfiel, Paten in Stadt und Kreis Herford Herbststrauß den Du bekamst. war: Wir sind stolz auf Dich. ein. Dabei stimmt sogar der herbstliche Deine - - Wege, der Plural gefällt mir. Begriff auch für die Menschen: Bärbel Beske Es gibt immer viele Wege, das gilt Jugendlich ist keiner mehr, und Waldweg 30 für privates und öffentliches Tun. einige von uns haben schon die 29313 Hambühren Ich mißtraue eigentlich immer, Siebzig recht weit überscbritten; wenn man sagt, daß nur ein Weg das sind diejenigen die in vier Jahr- zu einem Ziel möglich sei. zehnten die Arbeit im Heimatkreis In unserem Falle gab es wirklich begleitet haben und alle Entwick- viele Wege zueinander: lungen miterlebten. Die meisten - die der privaten Begegnung, sind noch in den Sechzigern, wie Wege zueinander des Besuchs im alten Hause. Du zum Glück auch. Aber ob jün- Rede der Vorsitzenden der BAG Zbigniew Czarnuch aus Vietz hat ger oder älter eint uns alle die ge- anläßlich der Verleihung des Hei- es einmal mit Erstaunen registriert, meinsame Aufgabe und die Freude ko-Plöger-Bürgerpreises daß aus dem gemeinsamen Haus daran, etwas davon bewahren zu Herr Bürgermeister, meine Da- der früheren und heutigen Bewoh- können, das für uns Heimat bedeu- men und Herren Abgeordneten, ner nicht Rivalitäten, sondern tete. Die Treffen in Herford und sehr geehrte Damen und Herren, freundschaftliche Kontakte entstan- Berlin sind Ausdruck dieses Zu- liebe Freunde, liebe Gäste aus den. sammengehörigkeitsgefühls, und Gorzów! - der Besichtigungsreisen Erinnerungen, die manchmal Danke für das heute ausgespro- - der offiziellen Kontaktaufnah- schon fast verblassen, erhalten in chene Lob, für die Ehre, in die me, wie wir vom Vorstand sie prak- den Gesprächen neue Farbe und Nachfolge eines Mannes gestellt tizieren es gab Leben. zu sein, der sich mit Enge und Dik- - gemeinsame Tagungen Du hast einen großen Kreis an tatur nicht abfinden konnte. - gemeinsames Trauern an den Mitarbeitern und Helfern, aber ir- Es ist der große Arbeitseinsatz Gräbern der Vergangenheit gendwie richten sich die Augen gelobt worden. Und ich will unbe- - Begegnungen, bei denen aus immer auf Dich - wie auch am run- scheiden bestätigen, daß die Arbeit Gesprächen und Diskussionen - den Tisch im Heimatmuseum. Ja, vielfältig und zeitaufwendig ist. mit durchaus nicht immer einver- es geht dabei auch um Demokratie Man ist aber bei der Arbeit nie ständlichem Ende - Verständnis in unserer Runde, die Du sorgfältig allein, deshalb will ich diese Aner- füreinander wuchs, gemeinsame beachtest und jeden zu Wort kom- kennung weitergeben. An alle Projekte entstanden. men läßt, auch wenn die Wogen Freunde im Vorstand der BAG, an Wenn es auch viele Wege wa- plötzlich hochgehen. Das gehörst meine Landsleute aus Kreis und ren, sie auch nicht immer geradli- auch zu der herbstlichen Buntheit Stadt Landsberg. nig verliefen, so hatten sie doch ein unseres Straußes, daß es manch- Ich habe das Glück mancher, die Ziel: sich zu treffen. Und dieses mal viele Meinungen sind, die ver- als Nachfolger, als Zweite eine Ziel erreichten alle auf ihre eigene eint werden müssen. Geduld Arbeit tun: Das Glück, Erfolge Art. Man begegnete sich privat in brauchst Du dazu, denn beson- vorweisen zu können. Den Weg ganz kleinem Kreise, verstand sich ders, wenn der Nachmittag fort- begonnen hat ein anderer, hier bei über Sprachschwierigkeiten hinaus schreitet und Du weißt, daß Dein uns Hans Beske, der den Weg der und legte hier die Wurzeln zu ei- Mann auf Dich wartet. Verständigung mit unseren polni- nem Miteinander. Man begegnete Das Beantworten der Briefe und schen Nachfolgern in Landsberg sich offiziell, stellvertretend für vie- Anfragen unserer Landsleute ge- suchte, deshalb möchte ich den le, dachte dabei an neue Wege, hören zu Deinem Tagesprogramm, Dank posthum auch an ihn weiter- um mehr Menschen ein Miteinan- Vorbereitungen für das nächste geben. der zu ermöglichen. Dies Miteinan- Heimatblatt, die Sorge um eine Seit vielen Jahren leben wir der möchte ich hier betonen. passende Unterbringung für das Landsberger aus Stadt und Kreis - - Wege Heimatmuseum, der Buchversand unter dem Motto „Wege zueinan- zufällig sah ich vor ein paar Ta- der durch Deine Hände geht, die der“ es war Hans Beskes Idee, gen beim Blick in eine Buchhand- Fahrten nach Gorzòw, wenn die diese Worte 1982 als Titel unseres lung Kalender für das nächste Figuren des neu erstehenden Bildbandes zu wählen. Gemeint Jahr. Einer von ihnen hieß „Wege,“ Pauckscbbrunnens begutachtet waren natürlich die Wege, auf de- ganz einfach. - Auf dem Titelbild werden sollen..... das sind nur Aus- nen Deutsche und Polen sich be- führte ein Weg, eigentlich nur 2 schnitte eines Einsatzes, den Du gegnen sollten. Bewohner einer Spuren, über eine Wiese. Das für die Landsberger tust. Stadt und eines Kreises aus zwei Ende war nicht zu erkennen, ge- Haben wir Dir schon einmal rich- Völkern, die viele Jahrhunderte nau so wenig war ein Anfang sicht- tig dafür gedankt? mehr unfriedlich als friedlich ne- bar. Diese Unbestimmtheit war

29 vom Fotografen sicher gewollt. Ich menden Jahr gemeinsam einwei- Und so kann ich davon sprechen, verstand sie als Bestätigung mei- hen. Dabei wird der 740. Grün- was mit dem mit dem Preise ver- ner Behauptung, daß immer viele dungstag der Stadt Landsberg, die bundenen Geld geschehen soll. Wege möglich seien. heute Gorzów heißt, begangen. Es soll ein Mittel sein, ein weiteres Was mich aber irritierte: der Weg Und dies letztere ist die polnische Projekt in Gorzów/Landsberg zu war leer. Kein Mensch, kein Tier, Initiative! verwirklichen. Ein Preis, eine Eh- nur die Spur. Natürlich kann man - Wir versuchen bei der Restau- rung bezieht sich ja immer zu- sich Menschen auf diesem Weg rierung und der Gestaltung der nächst auf Vergangenes. Sie ha- vorstellen, ich denke, das muß alten Häuser und Parks durch Bild- ben aber nur wenig Sinn, wenn sie man sogar, denn was soll ein Weg material zu helfen. nicht auch in die Zukunft zeigen. ohne den, dem er dient? Und man Und - aus dem Weg zueinander Ich wünsche mir eine Erinnerung muß ihm, obwohl es nicht sichtbar wurde eine Freundschaft zwischen an einen unserer großen Lands- war, wenigstens in Gedanken ein Herford und Gorzów, zu der wir die berger: Max Bahr. Er war ein be- Ziel geben. An der Stelle unter- Brücke waren. deutender Fabrikant, er war dabei scheidet sich der Weg auf dem Natürlich sind auf beiden Seiten ein Mann, der seine Arbeiterinnen Foto von unserem Motto „Wege nicht alle für sich persönlich soweit, und Arbeiter als ihm anvertraut zueinander.“ In unserem Falle war es gibt immer noch Vorbehalte, die betrachtete und für sie sorgte. das Ziel klar, wir wollten zueinan- aus der Geschichte zu erklären Häuser, Krankenhaus, Kinderheim der finden, uns kennenlernen, aus sind. Das müssen wir wissen, nicht waren mustergültige soziale Lei- der Kenntnis heraus Verständnis aber auf Dauer akzeptieren. Wir stungen. Das Volksbad war sein füreinander gewinnen, Verzeihen müssen dafür arbeiten, daß die Geschenk an die Stadt. Es gab lernen, lieben lernen. Menschen auf dem Wege zueinan- eine Tafel, die an ihn erinnerte an Diese“ Wege zueinander“ haben der bleiben. Wir anderen aber, der Max-Bahr-Eiche, die zu seinem wir teilweise bewältigt. Mit unseren haben wir einen Endpunkt erreicht, 80. Geburtstag gepflanzt wurde. polnischen Nachbarn treffen wir wenn das Ziel „zueinander“ erreicht Der Baum steht noch, die Tafel ist Landsberger aus Stadt und Kreis ist? Ich denke, wir müssen aus verschwunden. Ich wünsche mir, ganz selbstverständlich zusam- dem Zueinander ein Miteinander diese Erinnerungstafel wieder an- men. machen, ich betonte das Miteinan- zubringen. So ehren wir die Erinne- - Wir haben den 50. Jahrestag der schon vorhin. rung und geben wieder ein Vorbild der Polen in Landsberg würdig Es wäre ja schrecklich, wenn wir für die Zukunft. begangen, gemeinsam der Toten uns sagten, nun haben wir zuein- Ich danke Ihnen, Herr Bürger- beider Völker gedacht. ander gefunden, jetzt ist es ge- meister, meine Damen und Herren - Wir haben das große Projekt schafft, nun ist Schluß! Wozu sollte Abgeordneten, daß Sie mir mit der Rekonstruktion des man aufeinander zugehen, wenn diesem Preis die Möglichkeit dazu Pauckschbrunnens in Angriff ge- man nicht miteinander weitergehen geben. nommen und werden ihn im kom- will? Ursula Hasse-Dresing

Ein Mensch von sprödem Stolze (Die Legende vom „Neumärker“)

Der Herr, der durch die Zeiten schreitet, Nun sah man weithin Buntes sprießen, wobei ihn Petrus meist begleitet, die Oder und Warthe fließen, war noch einmal des Wegs gekommen, bis hin zum Wald nur Busch und Wiese, den er einst durch die Mark genommen. ein Land, fast wie im Paradiese. Des Abends sprach er zu dem Knecht: Auch Petrus fand die Gegend stark „Die Gegend scheint nicht recht noch schlecht.“ und taufte sie die „Neu(e)Mark.“

„Der Sumpf, der Sand, die Kiefernhaine, Begeistert rief der Landerfinder: Gewässer, voller Kieselsteine. „Hier fehlen nur noch Menschenkinder, Vor Nebel kann man kaum noch sehen. die auf der sandig-grünen Auen Drum laßt uns morgen weitergehn“. Kartoffeln und auch Korn anbauen,“ Gesagt, getan. Die Nacht war lau, Der Herr, der dieses auch empfand, doch anderntags der Himmel blau. war mit dem Wunder prompt zur Hand.

30 Die Kiefernwurzel, die sie fanden, Da reckte sich der Märker mächtig, die trat er unsanft fast zuschanden. besah sich seine Welt bedächtig, Und sieh’, aus dem Wurzelholze begann die Sümpfe zu entwässern, erwuchs ein Mensch von sprödem Stolze, den Lauf der Flüsse zu verbessern, der drohte laut dem Himmelslicht: und so, im Kampf mit der Natur, „Ich weiche vor der Sonne nicht!“ ertrutzte er sich Feld und Flur.

„Nun“, meinte da der Herr verlegen, Dann bot er Schutz verfolgten Christen, „auch Kühnheit braucht noch Gottes Segen. verschenkte Land an Kolonisten Setzt Du auf Hochmut nur und Stärke, und ließ, um dies der Welt zu zeigen, mißlingen glücklos Deine Werke. nun hoch den „roten Adler“ steigen. Doch wo sich Mut mit Erfurcht paart, So hat er friedlich, ohne Schwert, bleibt Dein und Gottes Recht gewahrt.“ der Markt die „Neumark“ einst beschert.

Siegbert Dittmann - 1925 Großfallenwerder b. Soldin/ Neumark

Spendenaufruf für die Vietzer Heimatstube

Viele Besucher der Heimat in essieren. Deshalb sollte es unsere Vietz und Umgebung haben die Aufgabe sein, dazu beizutragen, Heimatstube von Herrn Czarnuch das die Arbeiten an in Vietz schon besucht. Herr diesem Haus recht Czarnuch ist seit Jahren bemüht, bald weitergehen alles zu sammeln was für uns können und somit in eventuell noch einen Erinnerungs- angemessenen Räu- wert haben könnte. Leider sind die men auch das ge- Räumlichkeiten sehr beengt, so zeigt werden kann, daß dem Besucher nur ein Teil der was jetzt noch in vielen Exponate gezeigt werden Kisten und Kartons kann. Wie schon im Heimatblatt Nr. liegt. 11 von Dezember 95 berichtet, hat Bitte überweisen die Stadt Witnica in der Hermann - Sie Ihre Spende auf Strunk-Str., die frühere Villa der das Sonderkonto der Familie Fabian gekauft, um dort BAG bei der Spar- eine Stätte der Begegnung zu kasse Herford (494 schaffen. Unter anderem soll dort 501 20) 119594 unter auch Herr Czarnuch Räume für ein dem Stichwort Museum bekommen. Es sind in- „Heimatstube Vietz“. zwischen der Stadt Witnica große Eine Spendenquit- Auflagen zur Restaurierung des tung für das Finanz- Hauses gemacht worden. Die da- amt wird Ihnen auf durch entstehenden Mehrausga- Wunsch ausgestellt. ben können von der Stadt nicht voll Kurt Rajchowicz aufgebracht werden. Obwohl die Henri Dunant Str. 16 BAG 5.000,-DM Zuschuß gegeben 50374 Erftstadt hat, ist doch eine große finanzielle Tel.: 02235/41426 Lücke entstanden. Vielleicht kön- nen wir diese mit einer Spende schließen. Dieses Haus soll täglich „Gruß aus Vietz“ Zum Aufhängen einer Taschenuhr. geöffnet sein und somit haben Porzellan - der Haken ist abgebrochen. dann alle Besucher Gelegenheit, Original in der Heimatstube in Vietz. das Museum zu besuchen. Die Sternfahrten nach Vietz ha- Wer kann Angaben machen über ben gezeigt, das sich immer mehr den Ort und die Firma, die diese junge Menschen für die Heimat Andenken hergestellt hat. Wo wur- ihrer Eltern oder Großeltern inter- den sie verkauft? 31 Aus der Arbeit der Landsmannschaft

Vom 20. bis 22. Juni 1996 fanden in Frankfurt/Oder die Kulturtagung und die Landesversammlung der Lands- mannschaft Berlin - Mark Brandenburg statt. Als Delegierte der Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg (Warthe) nahmen Frau Christa Greuling und Herr Horst Eisermann teil. Nachfolgend sind der Bericht der Landsmannschaft und die Vorträge von Herrn Professor Janucz Witt, Universität Breslau/Wrozlaw und Herrn Dietrich Handt abgedruckt (aus MID - Märkischer Informati- onsdienst)

Unser Haus Brandenburg - gemeinsamen könnte. Die genannten drei Refera- te befinden sich heute in Aus- werden wir es schaffen! schnittdienst. Das Referat von Zbigniew Czarnuch wird wegen der Ein neuer Pioniergeist war anwesend. Er kündigte bei dieser notwendigen Übersetzung ins spürbar - zum Aufbruch bereit Gelegenheit an, daß er seine Deutsche) in der nächsten MID- Die Frankfurter Kulturtagung ’96 Sammlung über Martin Eduard von Ausgabe veröffentlicht. und die Brandenburgische Landes- Simson (*1810 + 1899, 1849 Präs. Deutsche und Polen auf dem versammlung bekräftigten das ge- der Frankfurter Nationalversamm- Weg nach Europa meinsame Vorhaben, in Frankfurt lung, 1870 Präs. des norddt. Der zweite deutsch-polnische an der Oder mit der Errichtung des Reichstages) dem Haus Branden- Dialog fand anschließend am HAUSES BRANDENBURG ein burg schenken wolle. Simson war Sonntag vormittag statt, als Kultur- und Kommunikationszen- 20 Jahre Präsident des Landge- Bundessprecher Werner Bader trum zu errichten, damit die Kultur richtes in Frankfurt an der Oder. und Prof. Janusz Witt von der Uni- Ostbrandenburgs für die Nachwelt Unser Wollen - unsere Arbeit versität Breslau (Mitglied des erhalten bleibt. Erster Höhepunkt war die Vor- Kreisauer Kreises) zum Thema Vorstand und alle am Projekt stellung der Landsmannschaft un- „Deutsche und Polen auf dem Weg mitarbeitenden Landsleute in der ter der Thematik „Unsere Kulturar- nach Europa“ über Möglichkeiten, Projektgruppe etc. wurden in ihrer beit heute west- und ostwärts von Voraussetzungen, Bedingungen Arbeit für dieses große Ziel nach- Oder und Neiße“, zu der Bundes- und Perspektiven kultureller Initiati- drücklich bestärkt, und aufgefor- sprecher Werner Bader, der Kura- ven in der gemeinsamen Heimat dert, für diese Jahrhundertaufgabe tor der Stiftung Brandenburg, Diet- sprachen. In beiden Referaten der Landsmannschaft die nächsten rich Handt und als Gastreferent wurde deutlich, daß seit der Wen- notwendigen Schritte zu unterneh- aus Polen Zbigniew Czarnuch refe- de schon viel erreicht wurde. Es men. Auch die Stadt Frankfurt be- rierten. Bei diesem Kolloquium wurde aber auch unverkennbar grüßte dieses Unternehmen und wurde nochmals deutlich, wie die dargestellt, daß der Weg lang und wünscht Erfolg, wie es in der Gruß- LM seit der Wende in den ver- steinig ist. Wenn Dr. Witt mit zahl- adresse des Frankfurter Oberbür- schiedensten Bereichen in der reichen Beispielen deutlich mach- germeisters Wolfgang Pohl heißt. alten Heimat grenzüberschreitend te, daß sich auch in Polen in den Mit verschiedenen Veranstaltun- tätig geworden ist. Während Wer- letzten Jahren viel geändert hat, gen stellte sich die LM Berlin-Mark ner Bader die nach der Wende was uns Mut macht, so findet auch Brandenburg erstmals in größerem begonnene Arbeit in Ost- das unsere Anerkennung. Das Rahmen in Frankfurt an der Oder brandenburg würdigte und deren gemeinsame Wirken hat auf beide in der Öffentlichkeit dar. Ob der politische Bedeutung skizzierte, Seiten auch mit Kräften zu kämp- Zeitpunkt der günstigste war (am nahm sich Dietrich Handt die Per- fen, denen an einer Aussöhnung gleichen Wochenende kämpfte spektiven unserer Kulturarbeit be- nicht gelegen ist. Großer Beifall, Frankfurts Boxidol Axel Schulz um sonders vor und Zbigniew vor allem auch für Dr. Witt, denn den Weltmeistergürtel) sei dahin- Czarnuch stellte in seiner Darstel- zahlreiche Aussagen von ihm sind gestellt, aber die Präsens der lung des bisher Erreichten die posi- Zeugen der Entwicklung neuer Landsmannschaft war nicht über- tive initiative Rolle der Landsmann- Denkweisen in Polen. So war si- sehbar und auch die Öffentlichkeit schaft dar. Mit dem HAUS BRAN- cher der Beifall bei seinen Ausfüh- einschließlich Presse nahm davon DENBURG verbinden sich auch rungen zum Thema „Vertreibung“ Kenntnis. polnische Wünsche auf einen zu- für die Teilnehmer eine Aussage, Am Donnerstag bereits wurde in künftig grenznahen häufig nutzba- die wohl noch zu selten von polni- der Frankfurter Filiale der ren Kommunikationspunkt, wo der scher Seite zu hören ist. Der Text Commerzbank die Ausstellung begonnene deutsch-polnische Dia- seines Beitrags befindet sich eben- „Münzen und Notgeld aus Bran- log zur ständigen Einrichtung wird falls im Ausschnittdienst des „MID“. denburg“ eröffnet. Der Stifter Dr. und auch beispielhafte Ausstrah- Es wird über die einzelnen Vor- Günther Meinhardt war selbst mit lung auf ganz Westpolen haben träge sicher noch zu berichten 32 sein. Sie werden auch bei den an- Regie und wirkte selbst mit. Übri- Chronik der Entwicklung. So wurde stehenden Tagungen der Lands- gens Anfang Oktober wird die die große Spendenaktion in der mannschaft für Diskussion und GOLDENE 14 wieder auf Tournee Landsmannschaft, vor allem in den Arbeitsplanung Grundlage sein. durch die Neumark gehen. Heimatkreisen, gestartet haben. Musikfest mit dem roten Adler Wer Feste feiert - muß auch Nach vielen Schwierigkeiten, nach Für die Öffentlichkeit war zweifel- feste arbeiten ! vielen Hindernissen, ich darf gar los das große Musikfest im Aber nicht nur feiern, auch ernst- nicht daran denken, wieviel Zeit Viadrina-.Saal des Kongreßhotels haft und intensiv arbeiten war an- und Energie wir unnötig verbraucht „Frankfurter Hof“ der Höhepunkt. gesagt. Bereits in seinen Begrü- haben, bevor die Aktion gestartet Musik mit Schwung brachte schnell ßungsworten gab Werner Bader werden konnte. Denken Sie nur an Stimmung in den großen Saal des einen Rückblick und auch Ausblick. unsere Heimatkreisbetreuertagung Kongreßhotels, als vor vollem So der Bundessprecher: „Es war in Guben. Das verzögerte unsere Haus das Brandenburger Ge- ein Jahr bedeutender Ereignisse Aktion wesentlich. Erst im Oktober sangs- und Showensemble DIE seit der Landesversammlung 1995 konnte Günter Kirbach schließlich GOLDENE 14 in rascher, bewähr- in Nienburg. Im Grunde sind dort 24.000 Adressen anschreiben und ter Folge ihr Programm abrollte. die Würfel gefallen für die Zukunft dorthin Spendenaufrufe schicken. Die „Ohrwürmer“ der alten Berliner der Landsmannschaft. Die Dele- Wir hatten vier Monate verloren. waren angesagt. Die Gruppen- gierten haben einstimmig die Er- Wie geht es weiter? mitglieder kamen in Original- richtung des „Hauses Branden- Im nächsten Jahren sollten wir kostümen auf die Bühne, boten burg“ und die Verhandlungen über wieder eine Veranstaltung hier in Altberliner Typen, von Bolle über das Schloß Rosengarten in Frank- Frankfurt machen, in der sich alle Nante bis zum Leierkastenmann furt (Oder) beschlossen. Dieses Heimatkreise präsentieren. Sie und ließen die Musikkultur lebendig Haus steht im Mittelpunkt unserer erhalten die Gelegenheit, sich vor werden. heutigen Beratungen. der Öffentlichkeit wirksam vorzu- Die froh gestimmten Zuschauer Aber es sind auch andere wichti- stellen mit typischen Heimat- schunkelten und sangen bald mit. ge Entscheidungen gefallen. Unser liedern, mit Gedichten aus der Hei- So waren Landsleute auch mit Vorstand hat sich personell verän- mat, Lesungen aus heimatlicher Bussen aus Nienburg, Hameln, dert, und ich darf rückblickend sa- Literatur, mit heimatlichen Bildern, Hamburg, Berlin und der näheren gen, zum Vorteil für die Lands- Gemälden und Zeichnungen, mit Umgebung Frankfurts angereist. mannschaft. Wir brauchen in den heimatlichen Originalen, mit Kostü- Über 350 Brandenburger hat die Führungspositionen Menschen, die men, wo früher welche getragen Landsmannschaft an diesem Wo- für die Sache arbeiten. wurden. chenende nach Frankfurt gebracht, In der Resolution von Nienburg Hier, in der Mitte der Oder-Nei- die zugleich die Stadt und das heißt es: Die Delegierten der Bran- ße-Grenze ist der rechte Ort, ein HAUS BRANDENBURG (letzteres denburgischen Landesversamm- jährliches Chorsingen mit ostdeut- zumindest von außen) besichtigen. lung fühlen sich dieser Aufgabe scher Chormusik zu veranstalten. Als „Tessi und Anni“ einige polni- verpflichtet und für die Realisierung Alle Chöre aller Landsmann- sche Volkslieder mit Temperament verantwortlich. Sie werden mit al- schaften werden ebenso eingela- und Elan in polnisch sangen, wur- len Kräften an der Aufbringung der den, wie Chöre aus Mitteldeutsch- den sie mit starkem Beifall belohnt. notwendigen Mittel mitwirken.“ land, die dem inhaltlichen An- Zbigniew Czarnuch, polnischer In der Tat haben sich viele unter spruch gerecht werden. Wir sollten Referent der Tagung, staunte und uns der Aufgabe verpflichtet ge- eine Itelligenz-Rallye veranstalten. lobte: „Die singen perfekt polnisch“. fühlt und eine ganze Reihe von Start könnte in einem Ort unserer Wulf Müller von der Staatsoper Heimatkreisen haben auch das Heimat sein, wechselnd, Ziel Hannover, am Piano begleitet von getan, was nach Geist und - Frankfurt (Oder) vor dem Rathaus Ursula Daues (kurzfristig einge- staben diese Resolution verlangte: oder vor dem Haus Brandenburg. sprungen für den erkrankten David Sie haben mit allen Kräften an der Die Bibliothek macht mehrmals Galloway) erfreute mit seinem Lie- Aufbringung der notwendigen Mit- im Jahr einen Tag der offenen Tür, derzyklus und der Kinderspiel- tel mitgewirkt. Dafür gebührt Ihnen mindestens zweimal mit einem mannszug Frankfurt (Oder) um- Dank. Aber, es muß auch festge- kulturellen Angebot, Lesung oder rahmte den Musiknachmittag mit stellt werden, manche haben nur Diskussion. Wir rufen die Maler schmissigen Märschen und über- mit gebremsten Schaum mitgewirkt auf, unsere Heimat in einem Wett- raschte auch mit Klassik. Doch und manche leider überhaupt nicht. bewerb bildlich festzuhalten, wobei auch spontane Ideen ließen sich Was ist in diesem einen Jahr seit wir die Themenstellung behalten. umsetzen. Wolfgang Wallroth aus Nienburg alles geschehen; eine So entsteht schrittweise eine Bil- Frankfurt (O) - selbst eine Künstler- Fülle von Aktivitäten. Ich richtete dergalerie der Neumark,. agentur - brachte Songs und Bän- den „Intern-Haus Brandenburg“ Brandenburgische Schriftsteller kellieder unter viel Beifall zu Gehör. ein, damit Sie über jeden Schritt werden hierher zu regelmäßigen Dieter Lonchant, Bundes- auf diesem schwierigen Weg infor- Treffen eingeladen. Mit dem Kul- schatzmeister der Landsmann- miert sind. Heute bereits sind die tusministerium vereinbaren wir schaft, Chef der Truppe, führte Ausgaben dieses Dienstes eine einen Schülerwettbewerb. Schüler 33 malen und beschreiben die Hei- Günter Kirbach die existenzbedro- hung der Monatsbeiträge von 10 mat. hende Situation für die LM in unge- DM auf 20 DM und 30 DM, Erklä- Es muß deutsch-polnische Dialo- schminkter drastischer Weise dar. rungen von Heimatkreisbetreuern ge geben. Eine Vortragsreihe ist Auch Bundessprecher und die Mit- (z.B. Oststernberg) „Wir bringen einzurichten, ebenfalls grenzüber- glieder des Bundesvorstandes zehn neue Direktmitglieder“ und schreitend. unterstrichen in verschiedenen zehn Tage nach dem Wochenende Wechselausstellungen werden Beiträgen und eindringlichen Aufru- in Frankfurt Eingang von fünf neu- zum jährlichen Ablauf gehört. Ge- fen den Ernst der Lage. So kam en Direktmitgliedern (Westernberg) gen Ende der Renovierung ist ein es, daß wohl dem letzten Delegier- bei der Bundesgeschäftsstelle, kleines Studio einzurichten, damit ten ein Licht aufging: hier in Frank- Sonderbeiträge (LV Nordrhein- wir selbst Kassetten mit heimatli- furt wird es sich entscheiden, dies- Westfalen, HL Arnswalde) - alles chen Darstellungen produzieren mal ist es voller Ernst und nur in das sind Zeugen einer Aufbruch- können.“ Gemeinsamkeit kann das Ende der stimmung. Hinzu kamen neue Sichert die Weiterarbeit der landsmannschaftlichen Arbeit ver- Direktmitglieder in Frankfurt Landsmannschaft hindert werden. So wurde eine (Oder), u.a. der Leiter der Antenne Doch neben der großen Resolution gefaßt, die dies bekräf- Brandenburg in Frankfurt (Oder), Jahrhundertaufgabe HAUS BRAN- tigt, die viel Solidarität beinhaltet, Dr. Harro Hess, der Kreisvorsitzen- DENBURG galt es auch sicherzu- die sich aber positiv nur auswirken de der CDU in Frankfurt, Werner stellen, daß unsere Landsmann- kann, wenn sie sich auch in Taten Pieper, der neugewählte Heimat- schaft im nächsten Jahr weiterar- umsetzt. kreisbetreuer von Crossen, Karl beiten kann. Da das Patenland Pioniergeist und Aufbruch- Raschke, wohnhaft in Frankfurt Baden-Württemberg ab 1. Januar stimmung u.a. mehr. 1997 für die Arbeit der Lands- Bei dieser Debatte um die Exi- Dies alles ein erfreuliches Zei- mannschaft keine Fördermittel stenz der LM wurde etwas spürbar, chen. Aber es wird wohl die nicht mehr zur Verfügung stellt, müssen was nach vielen Jahren ausgewo- erreichen, die in Frankfurt nicht wir rund 40.000 DM aufbringen, um gener, kontinuierlicher Arbeit hoff- dabei waren. Das muß man miter- unsere weitere Arbeit zu garantie- nungsvoll stimmt: der Pioniergeist lebt haben. ren. früherer Jahre und die nicht zu Bereits im Vorlauf der Frankfurter übersehende Aufbruchstimmung: Anmerkung der Redaktion: Die Tagung wurde diese Situation Jetzt wollen wir es nochmals wis- Bundesarbeitsgemeinschaft mehrmals deutlich gemacht. So sen! Landsberg(Warthe) Stadt und Land stellte in der Vorsitzung der Spontane Beitrittserklärungen zur hat ihren jährlichen Beitrag von DM Heimatkreise Geschäftsführer 10-DM-Direktmitgliedschaft, Erhö- 3.000 verdoppelt.

Unsere Kulturarbeit heute west- und ostwärts kreise viele hundert, manchmal auch mehr als tausend Menschen, von Oder und Neiße die der Erlebnisgeneration angehö- ren. Selbst Treffen von ehemaligen Dorfgemeinschaften haben mitun- Referat vom Kurator der Stif- Faktoren, die heute unsere Kultur- ter hundert und mehr Teilnehmer. tung Brandenburg, Dietrich arbeit, soweit sie das ost- Andererseits, nehmen wir einmal Handt, brandenburgische Vertreibungs- den Jahrgang 1935 als Grenze, Vorstandsmitglied der BAG gebiet betrifft, bestimmen, will ich sind die Angehörigen der Erlebnis- Landsberg(Warthe) Stadt und Land vier herausgreifen und die notwen- generation heute über 60 Jahre alt, und Leiter des Heimatmuseums . digen Konsequenzen, die sich dar- und in wenigen Jahrzehnten wer- Heute, 1996, stehen wir, die aus ergeben, darstellen: den auch die letzten gestorben Landsmannschaft und ihre Organi- Das Abtreten der Erlebnis- sein. Es besteht kein Anlaß, dar- sationen, in unserer Kulturarbeit generation in absehbarer Zeit, über in Torschlußpanik oder Resi- vor der unveränderlichen Aufgabe, das Defizit an Kulturarbeit auf gnation zu geraten. Aber wir müs- die Geschichte unserer Heimat regionaler Ebene, sen jetzt die Voraussetzung dafür lebendig zu erhalten und über ihre das neue deutsch-polnische schaffen, daß unsere Arbeit auch wahrheitsgemäße Darstellung zu Nachbarschaftverhältnis und über die Erlebnisgeneration hinaus wachen, unser kulturelles Erbe zu das Zurückgehen der finanziel- fortgeführt werden kann. bewahren, es weiterzuentwickeln len Unterstützung durch Staat Unsere Kulturarbeit war bisher und weiterzugeben. und Kommunen. nicht nur, aber doch sehr stark auf Allerdings ändert sich die Vor- Zunächst also das Abtreten der die Vertriebenen selbst ausgerich- aussetzung für diese Arbeit, und Erlebnisgeneration. Noch ist es ja tet. Es ging vor allem darum, Erin- neue Arbeitsbedingungen schaffen nicht so weit. Noch versammeln nerungen wachzuhalten. Der nost- neue Herausforderungen. Von den sich bei Bundestreffen der Heimat- algisch geprägte Begriff „Heimat- 34 stube“ steht für diese Tendenz. Unser Ziel muß es sein, eine mög- der Neuorientierung gilt auch für Aber auch ein Blick in unsere lichst reichhaltige Dokumentation Publikationen jeder Art und für Heimatzeitungen und Heimat- der deutschen Vergangenheit für Veranstaltungen. bücher oder auf die Programme jeden Ort im Vertreibungsgebiet zu Es kann sein, das einzelne unserer Treffen zeigt, daß es lange hinterlassen. Aber nicht nur um die Heimatreisen die notwendige Neu- Zeit und weithin nicht so sehr dar- Vermehrung der Bestände geht es orientierung nicht mehr voll schaf- um ging, informierend oder sogar jetzt. Die Sammlungen müssen fen, insbesondere dort, wo sie für die eigene Sache werbend in auch erschlossen, d.h. geordnet, nicht durch deutsch-polnische die Öffentlichkeit hineinzuwirken. registriert und beschrieben und Städtepartnerschaften erleichtert Selbst die Nachkommen der Ver- damit in einem übergabefähigen wird. Um so wichtiger ist es, daß triebenen traten als Zielgruppe Zustand sein, so daß zukünftige sie auf der landsmannschaftlichen zurück. Es liegt mir fern, eine sol- Verwalter und Benutzer, die nicht Ebene erfolgt. Auch dafür ist das che Gedächtniskultur abfällig zu mehr der Erlebnisgeneration ange- Haus Brandenburg wichtig, eine bewerten. Heimatliebe ist nichts hören, damit arbeiten können. Die Einrichtung, die ihrer Konzeption Negatives. Sie gehört zu den Got- Sammlungen brauchen auch eine nach in erster Linie nach außen tesgaben, die den Menschen zum sichere Zukunft. Die Heimatkreise und auch grenzüberschreitend Menschen machen. Und Heimat- werden diese sichere Zukunft hier wirken soll. liebe zehrt in der Fremde von der und da auf kurze Sicht, fast überall Damit bin ich schon bei dem Erinnerung. Nur: Erinnerung ist aber auf lange Sicht, nicht mehr zweiten Punkt, den ich behandeln nach rückwärts gerichtet. Sie hat gewähren können. Dazu bedarf es will, dem Defizit an regionaler keine Zukunft. Und um die Zukunft einer zentralen Einrichtung für die Kulturarbeit. geht es jetzt. Dazu müssen wir die Region, die infrastrukturell, perso- Wir alle wissen, wie sehr Ost- Überlieferung zum Schwerpunkt nell und finanziell in der Lage ist, brandenburg im Vergleich zu ande- unserer Arbeit machen. Auch die die Sammlungen aufzunehmen, ren Vertreibungsgebieten in Ver- Überlieferung knüpft an die Ver- auf Dauer zu lagern, fachlich zu gessenheit geraten ist. Wir erleben gangenheit an, aber sie hat die betreuen und zu nutzen. Das soll es immer wieder, daß selbst sonst Zukunft im Blick. Sie ist nicht das Haus Brandenburg sein. recht gebildete Leute die Neumark selbstbezogen, sondern braucht Über die Aufgabe der Dokumen- in ihrem Geschichts- und Weltbild und sucht Empfänger. tation hinaus stehen wir heute vor nicht unterbringen können. Das gilt Was bedeutet das für die prakti- der Notwendigkeit, unsere Arbeit auch für die Grenzmark und die sche Arbeit? Da ist die große Auf- stärker auf andere Zielgruppen zu östliche Niederlausitz. Auch die gabe der Dokumentation. Diese orientieren. Die Vertriebenen Polen merken das heute. Wenn sie Aufgabe ist nicht neu, wurde in der selbst, also die Angehörigen der für das Land nördlich und südlich Vergangenheit auch mit großem Erlebnisgeneration, verlieren als der unteren Warthe um Touristen Einsatz wahrgenommen, ist jetzt Zielgruppe an Bedeutung. Wir werben, werben sie für eine in aber noch wichtiger geworden. Wir müssen auch andere Menschen Deutschland ziemlich unbekannte müssen alles tun, um zu verhin- ansprechen. Wir müssen viel mehr Region, obwohl sie vor den Toren dern, das ostdeutsches Kulturgut, an die deutsche Öffentlichkeit ge- der deutschen Hauptstadt liegt. Ich das sich im Privatbesitz befindet, hen, aber wir müssen auch berück- will hier nicht im einzelnen untersu- mit dem Ende der Erlebnis- sichtigen, daß es in Polen ein er- chen, wie es dazu kommen konnte. generation verloren geht, weil es freulich zunehmendes Interesse an Ein Grund dafür unter manchen den Erben nichts bedeutet. Dabei der deutschen Vergangenheit gibt. anderen ist sicherlich der lange handelt es sich überwiegend um Dieser Prozeß der Neuorientierung Zeit zu stark rückwärts gerichtete einzelne sorgsam gehütete Erinne- hat ja schon begonnen. Selbst Blick der Vertriebenen. Das Hei- rungsstücke, zum Teil aber auch unterhalb der landsmannschaftlich- matgefühl verbindet sich ja stark um recht umfangreiche Privat- regionalen Ebene gibt es schon mit dem eigenen engeren Lebens- sammlungen. Wir haben ja in un- hier und da ostdeutsche Heimat- bereich, also mit dem Heimatort, in seren Heimatmuseen und Heimat- museen, die jährlich mehrere tau- Städten oft sogar mit dem Stadtteil archiven und auch bei der Stiftung send Besucher haben, von denen oder der Straße, in der man aufge- Brandenburg jetzt schon beachtli- die wenigsten Heimatvertriebene wachsen ist. So kommt es denn che Sammlungen. Sie werden hof- sind. dazu, was schon oft beklagt wurde, fentlich in den nächsten Jahren Aber das sind eben nicht mehr daß Einsicht und Bereitschaft feh- noch bedeutend wachsen. Wir die traditionellen Heimatstuben, len, sich hinter Projekte zu stellen, sollten auch versuchen, vorhande- sondern Ausstellungen, die durch die den ganzen Heimatkreis oder ne Lücken systematisch zu schlie- ihren didaktischen Aufbau und gar die Landsmannschaft als gan- ßen, solange wir dafür noch auf durch die Qualität ihrer Präsentati- zes betreffen. Es ist schon längst das Erinnerungsvermögen der on über die Vertriebenen hinaus an der Zeit gewesen, jetzt aber Erlebnisgeneration zurückgreifen attraktiv sind. Hier darf übrigens wirklich unumgänglich, mit diesem können, z.B. für Niederschriften nicht nur von Ausstellungen inner- Kirchturmdenken Schluß zu ma- und Tonbandaufzeichnungen und halb und außerhalb von Museen chen. Ich weiß, daß das dem Zug für das Herstellen von Ortsplänen. die Rede sein. Die Notwendigkeit der Zeit widerspricht. Wir erleben 35 ja gerade in den letzten Jahren, unserer gemeinsamen Geschichte men, den Nationalismus und Kom- nicht zuletzt als Folge der neuen und wenn es um unsere in der munismus hinterlassen haben. Der Reisemöglichkeiten, ein Aufblühen Heimat verbliebenen Kulturgüter Kulturaustausch ist wichtig, ebenso der Ortsgemeinschaften zu Lasten geht, müssen wir und wollen wir die Zusammenarbeit in der Wirt- der Heimatkreise. Wohlgemerkt: mit den Polen zusammenarbeiten. schaft und auf anderen Gebieten, Lebendige Ortsgemeinschaften Diese Zusammenarbeit besteht nicht zuletzt auch innerhalb der noch 50 Jahre nach der Vertrei- und hat inzwischen auch zu Ergeb- Euroregionen. Aber die größte bung sind eine großartige Sache. nissen geführt, die vor wenigen Hoffnung dürfen wir darauf setzen, Nur dürfen wir darüber die großen Jahren noch undenkbar waren. daß die Menschen sich kennen Aufgaben, die nur gemeinsam zu Und dennoch stehen wir auch 7 und verstehen lernen. Hierbei losen sind, nicht vergessen. Jahre nach der politischen Wende kommt es auf die Vertriebenen Es ist für unser Anliegen, das in Europa erst am Anfang. Deut- besonders an. Inzwischen ist es zu kulturelle Erbe unserer Heimat in sche und Polen müßten viel mehr hunderttausenden von Begegnun- die Zukunft einzubringen, wichtig, gemeinsam machen. Wir wollen gen zwischen den ehemaligen und daß unsere Region mit ihrer Ge- eine noch viel breitere Zusammen- den jetzigen Bewohnern der schichte wieder bekannt wird, arbeit. Wir wollen auch, daß diese Vertreibungsgebiete gekommen, überhaupt wahrgenommen wird. Zusammenarbeit festere Formen und häufig zu wiederholten Begeg- Dazu brauchen wir Institutionen, annimmt, also weniger sporadisch nungen. In den allermeisten Fällen also Einrichtungen, die ihre Aufga- geschieht. Und wir wollen einen ging das gut, und oft kam es zu be in der Arbeit für die Region als intensiveren Dialog. Wir haben bewegenden Erlebnissen. Hier Ganzes sehen. Wir haben sie noch inzwischen auch polnische Partner, wurde und wird ein unschätzbarer nicht, wenn man einmal von der von denen wir wissen, daß sie das- Beitrag zur deutsch-polnischen Landsmannschaft Berlin-Mark selbe wollen. Während der Bran- Verständigung geleistet. Man stelle Brandenburg und der Stiftung denburgischen Kulturtage im letz- sich nur die Lage vor, wenn unter Brandenburg mit ihren Begrenzun- ten Jahr habe ich ausgeführt, wor- den Vertriebenen der Geist der gen absieht. Wir brauchen vor al- um es uns im einzelnen geht. Ich Unversöhnlichkeit Raum gegriffen lem das Haus Brandenburg. Wir will das heute nicht wiederholen, hätte und von Generation zu Gene- werden dann auch ein Regional- sondern etwas Grundsätzliches ration weitergegeben worden wäre. museum als Schaufenster haben, hinzufügen. Als Landsmannschaft Berlin-Mark an dem es bisher fehlt. Zwischen Deutschen und Polen Brandenburg können wir für uns in Wir werden dann auch mit viel gab es in der Vergangenheit Feind- Anspruch nehmen, die Notwendig- mehr Aussicht auf Erfolg Anstöße schaft, die sich bis zum Haß stei- keit für den Brückenschlag zwi- geben können, für regions- gerte und schließlich in große Ver- schen den Menschen besonders bezogene historische, landes- brechen mündete. Und doch war frühzeitig erkannt und gefördert zu kulturelle, journalistische und wohl Feindschaft nicht so verbrei- haben. künstlerische Arbeiten außerhalb tet, wie es oft dargestellt wird. Heu- Sie werden jetzt vielleicht sagen, des Hauses. te ist sie überwunden. Sehr ver- daß ich vom Thema abweiche. Was die Medienarbeit angeht: breitet waren dagegen gegenseiti- Nein, ich bin beim Thema. Die Zu- Wir hatten ja in letzter Zeit zwei ge Mißachtung und gegenseitiges kunft des deutschen Kulturerbes hervorragende mehrteilige Sen- Mißtrauen. Das wirkt bis in die Ge- östlich von Oder und Neiße als dungen im öffentlich-rechtlichen genwart fort. Da gibt es immer gemeinsame Aufgabe von Deut- Fernsehen über Ostpreußen und noch viele Deutsche, die glauben, schen und Polen, was wir errei- Schlesien, und obwohl die Sende- sie seien tüchtiger als die Polen. chen und was wir nicht erreichen, zeiten ungünstig waren, steht eines Und da gibt es immer noch viele hängt davon ab, wie es in den Köp- von den dazugehörigen Büchern Polen, die glauben, sie seien mora- fen und Herzen der Menschen auf der Bestsellerliste. Wann wer- lisch den Deutschen überlegen. Da aussieht. Gegenseitiges Verste- den wir Berichte über Ost- sagen die Deutschen „Die Polen hen, Toleranz und unbefangenes brandenburg im Fernsehen haben? wollen nur unser Geld“, und da Miteinanderumgehen sind nötig, Dieses Beispiel zeigt, daß die sagen die Polen „Die Deutschen um zu vernünftigen Lösungen zu Landsmannschaften und ihre Glie- wollen uns aufkaufen“. Was ist zu kommen. Als Beispiel dafür, wel- derungen nicht alles selbst machen tun, damit gegenseitige Achtung che Verkrampfungen heute noch können und müssen. Aber Impulse und gegenseitiges Vertrauen wach- auf beiden Seiten bestehen, ver- sollten von uns ausgehen. Es gibt sen? Die Politik hat noch viel Arbeit weise ich auf den Umfang mit den übrigens auch, das sei nicht ver- vor sich. Mit dem deutsch-polni- deutschen Namen für Orte jenseits schwiegen, Beispiele für wenig schen Vertrag über gute Nachbar- von Oder und Neiße. Es paßt ein- hilfreiche Fernsehsendungen. schaft und freundschaftliche Zu- fach nicht mehr in die Zeit, wenn Ich komme nur zu dem neuen sammenarbeit von 1991 allein ist man auf polnischer Seite deutsche deutsch-polnischen Nachbar- es nicht getan. Auch im intellektu- Ortsnamen auch in deutschspra- schaftsverhältnis, das unsere ellen Bereich haben Wissenschaft chigen Texten, etwa in Werbe- Arbeit ganz entscheidend beein- und Publizistik, Schulen und Kir- prospekten, nicht anwendet, um flußt. Wenn es um die Aufarbeitung chen noch viel Schutt wegzuräu- dadurch den territorialen Besitzan- 36 spruch zu unterstreichen. Und es Seite dasselbe geschieht. Daß ßer, die dafür zur Verfügung ge- paßt auch nicht in die Zeit, wenn dabei vielleicht verschiedene Ak- stellten öffentlichen Mittel aber man auf deutscher Seite die deut- zente gesetzt werden, muß kein knapper werden und teilweise, schen Ortsnamen nicht gebraucht, Nachteil sein. besonders auf kommunaler Ebene, um nicht in den Verdacht des Revi- Neue Aufgaben und neue Chan- ganz ausbleiben. Die Gründe dafür sionismus zu geraten. Wir müssen cen für unsere Kulturarbeit und liegen im politischen Bereich, wo aufhören, die Ortsnamen als politi- eine neue Herausforderung für die bei einer allgemeinen Überforde- sche Waffe und als politische De- deutsch-polnische Zusammenar- rung der öffentlichen Kassen die monstration zu gebrauchen. Deut- beit ergeben sich unter dem neuen Prioritäten zu unserem Ungunsten sche und Polen haben das viel zu deutsch-polnischen Verhältnis gesetzt werden. lange und viel zu oft getan. Eine auch durch die deutsche Minder- Nun gibt es das Bundesgesetz Entkrampfung ist hier wie auf an- heit, die jetzt als solche von Polen über die Angelegenheiten der Ver- deren Gebieten notwendig. Wie anerkannt ist und sich organisiert triebenen und Flüchtlinge und in wohltuend ist es, auf alten Karten hat. Die kulturelle Arbeit innerhalb diesem Gesetz auch den § 96. Ich der preußischen Zeit die deutschen und für die deutsche Minderheit will daraus im Wortlaut zitieren, und polnischen Ortsnamen, etwa muß auf der Basis der bestehen- weil man den 96 gar nicht oft ge- im Posenschen, nebeneinander zu den Verträge erfolgen, und da gibt nug bekanntmachen kann: „Bund finden. Und wir ermutigend ist es, es handfeste Forderungen. Das und Länder haben entsprechend um gleich ein Beispiel aus neue- kulturelle Eigenleben darf aber ihrer durch das Grundgesetz ster Zeit zu nennen, im Städtebuch nicht zur Abgrenzung und nicht zur gegebenen Zuständigkeit das des Statistischen Amts der Lands- Ausgrenzung führen. Die Minder- Kulturgut der Vertreibungs- berger Wojewodschaftsverwaltung, heit soll eine der Brücken zwischen gebiete in dem Bewußtsein der das 1995 zum ersten Mal heraus- den Völkern sein. Daß wir als Vertriebenen und Flüchtlinge, gegeben wurde, den deutschen Landsmannschaft die Deutschen in des gesamten deutschen Volkes Namen der jeweiligen Stadt gleich unserer Heimat im Rahmen unse- und des Auslandes zu erhalten. neben dem polnischen Namen rer Möglichkeiten unterstützen, ist Archive, Museen und Bibliothe- aufgeführt zu sehen. Es bewegt selbstverständlich. ken zu sichern, zu ergänzen und sich viel im deutsch-polnischen Nun ist die deutsche Minderheit auszuwerten sowie Einrichtun- Verhältnis. Wir wollen, daß sich in Ostbrandenburg im Vergleich zu gen des Kunstschaffens und der noch mehr bewegt. anderen Vertreibungsgebieten sehr Ausbildung sicherzustellen und Eine nicht unwichtige Rolle kön- klein. Aber schon durch die zuneh- zu fördern. Sie haben ... die Wei- nen dabei die deutsch-polnischen mende wirtschaftliche Verflechtung terentwicklung der Kulturleistun- Städte- und Kreispartnerschaften zwischen Deutschland und Polen gen der Vertriebenen und Flücht- spielen. Sie sind ja zum Teil durch und erst recht einmal nach Herstel- linge zu fördern.“ Die Bundesre- die Vermittlung unserer Heimat- len der Freizügigkeit und Nieder- gierung hat sich erst vor wenigen kreisorganisationen entstanden. lassungsfreiheit im Rahmen der Wochen wieder durch Kanzler- Das jüngste Beispiel ist die Part- Europäischen Union wird es auch amtsminister Bohl vor den Ober- nerschaft zwischen Herford und einen Zuzug von Deutschen ge- schlesiern ausdrücklich zu dieser Landsberg. Hier wurde im vergan- ben. Das werden nicht nur, wahr- Verpflichtung bekannt. Bei einer genen Monat der Schritt von der scheinlich nicht einmal überwie- Reihe von Bundesländern ist die- Patenschaft für die früheren deut- gend, Vertriebene und deren Nach- ses Bekenntnis nicht so eindeutig. schen Bewohner, die seit 1957 kommen sein. Die Zeiten ändern Für unseren Bereich wichtig ist, besteht, zur Partnerschaft mit den sich. Es berührt schon eigenartig, daß auch das Land Brandenburg heutigen polnischen Bewohnern wenn vor einige Zeit mit einer An- diese Verpflichtung annimmt. Bran- der Stadt getan. Solche Partner- zeige in Deutschland ein deutscher denburg als Bundesland hört an schaften haben aber nur dann ih- Geschäftsführer für die deutsch- Oder und Neiße auf. Brandenburg ren vollen Wert, wenn die Vertrie- polnische Wirtschaftsförderungs- als historische Einheit und als Kul- benen einbezogen bleiben. Die gesellschaft gesucht und seine turlandschaft reicht darüber hinaus. Geschichte darf nicht ausgelassen Bereitschaft, nach Landsberg um- Wir müssen aber damit rechnen, werden. Sie muß in einer solchen zuziehen, als Einstellungs- daß die staatliche Förderung der Partnerschaft lebendig sein. Ich bedingung genannt wurde. ostdeutschen Kulturarbeit insge- wünsche mir, daß im Rahmen die- Ich komme jetzt zu meinem letz- samt weiter eingeschränkt wird. ser Partnerschaften keine Schul- ten Punkt, den finanziellen Rah- Soll die Arbeit langfristig weiterge- klasse oder andere Gruppe nach menbedingungen, die uns zuneh- hen, muß Geld dafür aus anderen Polen und keine polnische Schul- mend einengen. Die gegenwärtige Quellen, von privater Seite und von klasse oder andere Gruppe nach Lage ist dadurch gekennzeichnet, nichtstaatlichen Organisationen Deutschland reist, ohne, z.B. in daß einerseits der Finanzbedarf und Einrichtungen kommen. In unserem Heimatmuseum eine Un- durch vermehrte Aufgaben und erster Linie sind hier die Vertriebe- terrichtung über die Geschichte Möglichkeiten, nicht zuletzt durch nen angesprochen, um deren ge- von Stadt und Land von uns zu die Möglichkeiten in der deutsch- schichtliche und kulturelle Wurzeln bekommen, und das auf polnischer polnischen Zusammenarbeit, grö- es ja geht. Ihre Spenden- 37 bereitschaft ist heute wichtiger der Grund, warum wir als Träger Tradition ausfallen. Solange aber denn je. In Deutschland, auch un- des Hauses Brandenburg eine diese Vermittlung noch möglich ist, ter den Vertriebenen, hat sich ja Stiftung und nicht einen Verein sollte sie genutzt werden, um die leider eine Nehmermentalität ent- haben wollen. Die Erträgnisse von deutsche Kultur des Ostens zum wickelt, die viel, wenn nicht alles, Stiftungskapital unterliegen zwar Allgemeingut aller Deutschen wer- vom Staat, von der öffentlichen Zinsschwankungen. Davon abge- den zu lassen. Für diese wichtige Hand erwartet. Das war früher sehen, arbeitet aber Stiftungs- Aufgabe reichen die nachwachsen- nicht so, auch nicht in unserer ost- kapital unabhängig von politischen den ehrenamtlichen Kräfte nicht brandenburgischen Heimat. Wenn und wirtschaftlichen Wechselfällen mehr aus. Es ist daher geboten, für ich nur an meine Heimatstadt und von Mitgliederbewegungen. Es die Zukunft weitere hauptberufliche Landsberg denke! Parks, Denkmä- sollte gelingen, über Zustiftungen Fachleute mit umfassender Sach- ler, Sportstätten, selbst das Thea- unser Stiftungsvermögen im Laufe kunde heranzubilden besonders für ter: Was wurde nicht alles durch der Zeit zu vermehren. Die Chan- die Grenzregion.“ private Schenkungen und cen dafür sind nicht ganz schlecht. Auch im Haus Brandenburg, wie Spendensammlungen geschaffen, Unser Bundespräsident hat erst heute schon in anderen vergleich- und wieviel Bürgersinn und kürzlich darauf hingewiesen, daß baren Einrichtungen, wird neben Heimatliebe drückt sich darin aus. bis zum Jahre 2000 in Deutschland einem kleinen Kern von hauptamtli- Eine solche Bereitschaft, auch in 1,7 Millionen Erbfällen nur 2,6 chen Kräften viel Raum für ehren- finanziell für die Heimat einzutre- Billionen Mark eine neue Verwen- amtliche Tätigkeit sein, um die ten, ist heute wieder notwendig. dung gesucht wird, und er wies Personalkosten in Grenzen zu hal- Gewiß sind nicht alle Vertriebenen ausdrücklich auf die Möglichkeit ten. Damit bin ich zum Schluß wie- auf der Sonnenseite des Lebens hin, dieses Geld auch in Stiftungen der beim Haus Brandenburg ange- angesiedelt. Es ist aber auch rich- eingehen zu lassen. Wer die politi- langt, das zur Zeit eine so zentrale tig, daß nicht alle Vertriebenen sche Diskussion in unserem Land Stellung in den Planungen und heute noch zu den Bedürftigen verfolgt, weiß, daß auch schon Überlegungen der Landsmann- zählen. In gemeinsamer Anstren- Politiker begehrliche Blicke auf schaft einnimmt. Das Haus Bran- gung können wir schon beachtli- dieses Geld werfen. Oder eine denburg wird aber nicht die einzi- chen Ergebnisse erzielen. Wir dür- andere Zahl, die vor wenigen Ta- ge, wenn auch aus unserer Sicht fen dann auch eher Unterstützung gen als dpa-Meldung durch die die wichtigste deutsche Stelle sein, von anderen Geldgebern erwarten, Presse ging: 90.000 Unternehmen die sich mit brandenburgischer die wissen, daß das ostdeutsche werden in Deutschland bis zum Geschichte und Kultur ostwärts Kulturerbe eine gesamtdeutsche Jahr 2000 aufgelöst werden müs- von Oder und Neiße befaßt. Uni- Aufgabe ist. Daß ein solches Be- sen, weil ein Führungswechsel aus versitäten, andere wissenschaftli- wußtsein in unserem Volke wächst, Mangel an Nachfolgern nicht mög- che Einrichtungen, Vereine, auch wird auch an uns liegen. lich ist. Unsere Sache ist gut und Privatpersonen werden das hof- Die Spendenbereitschaft braucht wichtig, und wenn wir unsere Ar- fentlich auch tun, und zwar in grö- Organisation. So ist es für unser beit solide und in die Zukunft ge- ßerem Umfang als bisher. Sie kön- großes Vorhaben, das Haus Bran- richtet tun, sollten wir auch für Stif- nen dann mit dem Haus zusam- denburg, wichtig, einen Förderver- ter attraktiv sein. menarbeiten und seine Möglichkei- ein zu gründen. Das Haus Schlesi- Lassen Sie mich abschließend ten nutzen. Das gilt auch für die en in Königswinter zum Beispiel noch etwas zur Personalfrage sa- polnischen Partner. wird von einem Verein mit 2.600 gen. Wer soll denn die Arbeit tun? So schließe ich also mit einer Mitgliedern getragen. Der Mindest- Die Frage hängt ja eng mit den positiven Perspektive, die, so mei- jahresbeitrag beträgt DM 60 für finanziellen Möglichkeiten zusam- ne ich, nicht unrealistisch ist, aber Einzelpersonen und DM 100 für men, und darum behandele ich sie eben doch erst noch in einer gro- Gruppen. Allein über den Mindest- erst jetzt. Unsere Arbeit wurde ßen gemeinsamen Anstrengung beitrag kommen so rund DM bisher unterhalb der landsmann- verwirklicht werden muß. 160.00 im Jahr ein. Tatsächlich ist schaftlichen Ebene ganz und auf Denken Sie auch an unser Hei- es weit mehr, und die Schlesier der landsmannschaftlichen Ebene matmuseum für Landsberg (War- haben auch noch andere Einrich- zum Teil ehrenamtlich getan. Das the) und die Neumark. Alle Lands- tungen auf landmannschaftlicher wird auch in Zukunft so sein müs- leute sind aufgerufen, die Bestän- Ebene, die sie unterstützen. Das sen. Allerdings ist der folgenden de des Museums im Rahmen ihrer Beispiel zeigt, auch wenn man Feststellung in einem Bericht der Möglichkeiten zu ergänzen. Ge- Einschränkungen in der Vergleich- Bundesregierung von 1994 nicht sammelt wird alles, was an die barkeit von Brandenburg und zu widersprechen: „Mit dem abseh- Heimat erinnert und die Vergan- Schlesien in Rechnung stellt, was baren Zurücktreten der Erlebnis- genheit dokumentiert. Außer an möglich ist. generation geht ein großes ehren- Gegenständen sind wir brennend Der beste Weg, unsere Arbeit amtliches Potential fachlich qualifi- an schriftlich niedergelegten Erin- langfristig zu sichern, ist die An- zierter Träger praktischer Kulturar- nerungen unserer Landsleute sammlung von ausreichend beit verloren. Diese Generation interessiert. Stiftungsvermögen. Das ist ja auch wird auch als Vermittler gelebter 38 Deutsche und Polen auf dem Weg nach Europa Verlust ihrer alten Heimat und zu- gleich einen Zivilisationsschock, was widersprüchliche Reaktionen Möglichkeiten, Voraussetzungen, das eine oder das andere sage, hervorrief. Es kam zu einer forcier- Bedingungen, Perspektiven kultu- vielleicht als eine Ergänzung zum ten Polonisierung der Städte und reller Initiativen in der gemeinsa- Vortrag von Herrn Bader oder zu Baudenkmäler sowie zu einer Ver- men Heimat. Koreferat von Prof. den Diskussionen, die Sie während drängung und Zerstörung der deut- Janucz Witt, Universität Breslau/ dieser Tagung geführt haben. Es schen Präsenz, bis hin zur Eineb- Wrozlaw sollen Gedanken eines Menschen nung der Friedhöfe. Meine sehr verehrten Damen sein, der in einer anderen Kultur- Jahrelang wurde die Präsenz der und Herren, landschaft lebt, nämlich in Schlesi- deutschen Kultur in den sogenann- als ich hier zu Ihnen nach Frank- en, die doch vor 1945 zu den wich- ten „wiedergewonnenen“ Gebieten furt an Oder gefahren bin, habe ich tigsten deutschen Kulturlandschaf- verdrängt, und erst in den 80er mir die Frage gestellt, warum ich ten gehörte. Jahren, eigentlich nach dem gro- hier vor Ihnen wieder, wohl schon Den Maßstab des geistigen Er- ßen politischen Umbruch hat sich zum dritten oder sogar zum vierten bes dieser Kulturlandschaft bestim- die Situation verändert. Die Men- Mal sprechen darf. Vielleicht des- men solche Namen wie Martin schen, die hier jetzt wohnen, wol- halb weil ich aus Niederschlesien, Opitz, Joseph von Eichendorff, len die Geschichte ihrer Heimat also einer benachbarten Kultur- Christian Günther, Herman Stehr, auch kennen. Und da dies eine landschaft komme? Oder auch Gerhart Hauptmann und schließ- deutsche Geschichte ist, so muß deswegen, weil ich aus Breslau lich Horst Bienek, Heinz Piontek man sie oft zusammen mit den komme, einer alten Universitäts- und Hans Lipinski-Gottersdorf, um Deutschen, mit Ihnen, meine Da- stadt, deren Universität dadurch nur einige zu nennen. men und Herren, erforschen. entstanden ist, daß man die Frank- Wie anderen deutsche Kultur- Eine polnische Studentin aus furter Uni im Jahre 1703 nach landschaften, wie Ihre Heimat die Stolp beschreibt es so: Breslau verlegt hatte. Neumark, erlebte dieses Schlesien „Als 1985 Graf von Krockwos Bestimmt jedoch deswegen, weil im Jahre 1945 eine Tragödie. Die erstes Pommernbuch „Die Reise ich vor Jahren, es war wohl im Juli Kultur dieser Regionen, das betrifft nach Pommern“ auf deutsch er- 1989, von Herrn Kumkar und Pa- auch Ihre Heimat, hat damals nach schien, war ich noch eine Gymna- stor Luther aus Berlin eingeladen dem schrecklichen Kriege, ihren siastin in Slusp. Bis heute erinnere wurde, um an einer Tagung in Kö- Boden, ihre geistig-gesellschaftli- ich mich daran, wie ich es damals nigsberg teilzunehmen. Es ging che Landschaft verloren. Mit den Seite für Seite mit dem Wörterbuch damals darum, wie man die wun- geflüchteten, vertriebenen oder in der Hand las und staunend ent- derschöne Marienkirche aufbauen ausgesiedelten Menschen ging aus deckte, daß meine Heimatstadt könnte. Das war meine erste Be- den Wohn- und Gotteshäusern, auch eine Geschichte hat, die mir gegnung mit den Menschen der aus den Schulen und Konzertsä- bis dahin nicht bewußt war, daß Landsmannschaft Berlin-Branden- len, auch der Geist der sie kenn- das Haus, in dem ich wohne, die burg. Und ich habe schon damals zeichnete, der sie nährte und be- Schule, in der ich lerne, all das, feststellen können, daß es Men- lebte. Es kamen andere Menschen was sich bis dahin hinter dem ge- schen sind, die etwas für die alte in diese Gebiete, Menschen mit heimnisvollen, alle Überlegungen Heimat tun möchten. einer anderen Kultur, oft waren es dazu beendenden Begriff So freue ich mich heute beson- auch Vertriebene aus den ehemali- „poniemieckie“ (ehemals deutsch) ders, daß im August der erste Bau- gen polnischen Gebieten im Osten, verbarg, seine eigene Geschichte abschnitt des Wiederaufbaus der die ab 1945 zur Sowjetunion gehö- hat. Und das wir ohne Auseinan- Marienkirche abgeschlossen wird. ren sollten. dersetzung mit der deutschen Ver- Ich bedanke mich für die Einladung Und da wir heute über die Kultur gangenheit, Gäste in unserer Hei- und komme gern - so Gott will und sprechen, muß noch eins gesagt matstadt bleiben werden.“ wir leben - nach Königsberg. werden: diese Vertriebenen aus Erlauben Sie mir, meine Damen Wenn wir heute über Kultur spre- dem sowjetisch gewordenen und Herren, einige Worte zu Nie- chen, so dürfen wir doch nicht ver- Osten, die in die deutschen Häuser derschlesien zu sagen, zu diesem gessen, daß eben Religion und in Ostbrandenburg oder Schlesien Schlesien, in dem ich wohne, et- schöne Kirchengebäude die Kultur- einzogen, erlebten oft einen dop- was persönliches, denn es ist doch landschaft entlang der Oder seit pelten Kulturschock. Sie haben in unserem Leben oft so, daß man vielen Jahrhunderten geprägt hat- einerseits ihr Hab und Gut verlo- durch das persönliche Erlebnis ten. ren, hatten Schreckliches erleben mehr lernt, als durch das Lesen Meine Damen und Herren, das, müssen. Andererseits sahen sie vieler kluger Bücher. was ich Ihnen sagen möchte, soll sich nun mit einer materiellen Dieses Niederschlesien und die- nicht als ein wissenschaftlicher Alltagskultur der Deutschen kon- ses Breslau habe ich noch erlebt, Vortrag angesehen werden. Erlau- frontiert, die moderner und reicher als es noch in Trümmern lag. Ich ben Sie mir, daß ich eher in einzel- war als ihre. So bedeutete also die erinnere mich noch an alte Schle- nen Gedanken zum Thema „Kultur“ Westverschiebung Polens für viele sierinnen, die ihr noch verbliebe- 39 nes, letztes Hab und Gut - oft wa- Besonders wichtig ist dies in den Und schließlich fand vor einer ren es Bücher - auf den Straßen Grenzgebieten, entlang der Oder- Woche in der überfüllten Aula verkauften - oft um zu überleben. Neiße, wo wir doch mit der schärf- Leopoldina der Universität und Ich erinnere mich noch an deut- sten Sprachgrenze Europas zu tun unter Beteiligung von vielen Schle- sche Friedhöfe, die dann eingeeb- haben. Auf der deutschen Seite siern, die aus Deutschland gekom- net wurden, damit sie das polni- leben Menschen in einem Gebiet, men sind, die Verleihung des Kul- sche Gewissen nicht stören. das jahrhundertelang mitten in turpreises Schlesiens des Landes Ich habe vor einigen Wochen im Deutschland gelegen hatte, auf Niedersachsen statt. Träger des polnischen Fernsehen eine Repor- polnischer Seite hauptsächlich Hauptpreises ist in diesem Jahre tage gesehen, die im Rahmen ei- Menschen aus den ehemaligen der in Breslau geborene Historiker ner Serie „Kleine Heimat“ gezeigt polnischen Ostgebieten. und Mitglied der Deutschen Akade- wurde. Ein Bewohner einer kleinen Die grenzüberschreitende kultu- mie für Sprache und Poesie, Fritz Stadt, irgendwo in Pommern oder relle Arbeit wird dadurch bestimmt Stern. der Neumark, ein Pole erzählte, nicht erleichtert. Sprachkenntnisse Ich habe, meine Damen und Her- daß er eine alte Frau aus Deutsch- sind wichtig, weil sich die Men- ren, über die Initiativen erzählt, um land in einem Park, der früher ein schen verständigen wollen, gute Ihnen zu veranschaulichen, daß es Friedhof gewesen ist, getroffen Deutschkenntnisse auf polnischer auch in anderen Kulturlandschaf- hatte. Sie stand schweigend vor Seite und etwas mehr Menschen ten interessante Ereignisse im kul- einer brennenden Kerze. Als beide auf deutscher Seite, die auch et- turellen Bereich gibt. Daß auch Sie ins Gespräch kamen, erzählte sie was Polnisch sprechen. hier in der Neumark als Lands- ihm, daß sie hier an dieser Stelle Es gibt selbstverständlich oft mannschaft in Zusammenarbeit mit 1944 ihren Vater und 1945 ihre Erfreuliches zu berichten. So habe den lokalen polnischen Behörden, Mutter beerdigt hatte. Sie wäre ich z.B. in den letzten vier Wochen auf dem Gebiet der breit gesehe- früher gekommen, aber sie hatte an einigen interessanten deutsch- nen Kultur in den zwei Jahren, in Angst, ihre Heimat zu besuchen. polnischen Kulturveranstaltungen denen wir uns nicht gesehen ha- Und der Pole sagte: „Mein Gott, teilgenommen. ben, beachtliche Erfolge erzielt in was für einer Welt leben wir, daß haben, freut mich besonders. Ihr jemand hier im Zentrum Europas Da fand im Mai in Kreisau, orga- Blatt, den „Märkischen Informati- Angst hat, die Gräber der Familien- nisiert durch die Stiftung, der ich onsdienst“, lese ich regelmäßig. angehörigen zu suchen. Wie weit auch angehöre, die traditionelle Mich freut jedes gemeinsame Un- sind wir noch oft von einer Normali- Mai-Konferenz statt. Es ist immer ternehmen, jede Gedenktafel für tät entfernt.“ ein interessantes Treffen von Men- einen großen Sohn dieser Region, Andererseits wissen wir auch, schen nicht nur aus Polen und jeder Grabstein auf einem Fried- daß viele Deutschen in ihre alte Deutschland, sondern auch aus hof, der zur Erinnerung an Ihre Heimat, in ihre Dörfer und Städte anderen europäischen Ländern. Verstorbenen enthüllt wird. Und kommen, in denen sie früher ge- Und an dieser Stelle möchte ich auch die Tatsache, daß Sie auch wohnt haben. Und sie werden sehr gleich sagen, daß die offizielle Er- alle von den Polen nach 1945 ge- oft freundlich begrüßt. öffnung des ganzen Kreisauer schaffenen Kulturgüter achten. Wir wissen alle, daß seit 1989 Komplexes in Anwesenheit von Doch es gibt, sowohl in Nieder- die wirtschaftlichen Kontakte zwi- Kanzler Kohl im September näch- schlesien, als auch bei Ihnen in der schen Deutschland und Polen von sten Jahres stattfinden soll. Neumark, Licht und Schatten. größter Wichtigkeit sind. Wir freuen Ende Mai eröffnete Dr. Herbert Manches betrügt uns, für viele uns alle, daß sie sich entwickeln. Hupka, Vorsitzender der Stiftung deutsche Kunstdenkmäler kommt Doch wir sollten eben in dieser Ostdeutscher Kulturrat, eine Ta- jede Rettung zu spät. Übergangszeit die Kultur sowie die gung an der Universität Breslau Der so oft zitierte Jan Jozef Möglichkeiten eines wirklich freien unter dem Titel „Nachgeholte Wie- Lipski schrieb 1981, daß es unsere Kulturvergleichs nicht vergessen. dergutmachung - deutsch-polni- Pflicht sei, einer Zerstörung, bezie- Dinge, die wir in diesem Bereich sche Spurensuche - Jochen hungsweise materiellen Degradie- heute versäumen, können morgen Klepper und sein Werk“. Ein paar rung der deutschen Denkmäler in nicht mehr getan werden, zumin- Tage später wurde in Breslau die Pommern, Schlesien oder anderen dest nicht ebensogut. polnische Sektion der internationa- deutschen Landschaften entgegen- Der Kultur kommt heute eine len Dietrich-Bonhoeffer-Gesell- zuwirken. Es sei kein gutes Zeug- immer wichtigere soziale - und schaft gegründet und vor einer nis für den polnischen Patriotis- gesellschaftliche Rolle zu. Sie ist Woche als Zeichen der Anerken- mus, wenn man den Verfall dieser wichtig für alle Bereiche des gesell- nung für Gerhart Hauptmann, die Denkmäler zuläßt, weil sie nicht schaftlichen Lebens. Kulturelle Büste des großen Schlesiers im „unsere“ sind und wenn ihre deut- Leistungen, Literatur und Kunst Breslauer Rathaus enthüllt. Sie sche Herkunft verwischt wird“, sind sicherlich besonders geeigne- steht heute in demselben Saal, in schrieb er. te Mittler bei der Verständigung dem ihm 1922 die Würde des Eh- Bestimmt hat es Menschen ge- und Aussöhnung der Polen und renbürgers von Breslau verliehen geben, in der Zeit des sogenann- der Deutschen. wurde. ten „realen Sozialmus“, die sich 40 bemüht haben, etwas vom Erbe ren stellen. Toleranz sollte auf al- Aufsatz „Die schreckliche deut- der verschiedenen Kulturland- len Ebenen präsent sein - auch im sche Sprache“ zu zitieren. Twain schaften, das verlorenzugehen kulturellen Nebeneinander. Man schreibt: „Meine philologischen drohte, zu retten. Aber es gab auch denke nur an die öffentliche Ein- Studien haben mich davon über- solche, und es gibt sie auch noch richtung von Denkmälern, Skulptu- zeugt, daß ein begabter Mann heute - was klar und deutlich ge- ren, Erinnerungstafeln und gege- Englisch in dreißig Stunden lernen sagt werden muß -, die alles miß- benenfalls an deren Niederreißen. kann, Französisch in dreißig Tagen trauisch verfolgen, was die Polen Toleranz hat vom Begriff und und Deutsch in dreißig Jahren. und die Deutschen gemeinsam Inhalt her einen Bruder: den Kon- Ganz bestimmt gibt es keine ande- unternehmen. flikt. Konflikte gibt es dort, wo es re Sprache, die so schlüpfrig und Oft liegt es dabei sogar nicht an den Beteiligten um dasselbe geht, unfaßbar ist, man treibt völlig hilflos Vorurteilen oder bösem Willen, oft wo sie dasselbe, aber nicht das in ihr umher; und wenn man ist es leider einfach Dummheit, gleiche wollen. Das kann man nur schließlich glaubt, man hätte eine über die der heute schon erwähnte durch einen Kompromiß beilegen. Regel erwischt, blättert man um Dietrich Bonhoeffer so schreibt: „ Die Geschichte der Toleranz ist und liest: „Der Schüler beachte Dummheit ist ein gefährlicherer dann auch die Geschichte von sorgfältiger folgende Ausnahmen.“. Feind des Guten als Bosheit. Ge- Kompromissen. Kompromisse sind Deutsche Bücher sind ziemlich gen das Böse läßt sich protestie- Toleranz auf Gegenseitigkeit. leicht zu lesen, wenn man sie vor ren, es läßt sich bloßstellen, es Die zweite Bedingung, die mir, den Spiegel hält, oder sich auf den läßt sich notfalls mit Gewalt verhin- einem Philosophen, sehr wichtig Kopf stellt - um den Aufbau umzu- dern. Gegen die Dummheit sind wir erscheint, ist die Sprache, d.h. die kehren -, aber ich glaube, eine wehrlos, weder mit Protesten, noch Kenntnisse der deutschen Sprache deutsche Zeitung lesen und verste- durch Gewalt läßt sich hier etwas in den an die Bundesrepublik hen zu lernen ist eine Sache, die ausrichten“. Deutschland grenzenden Gebie- einem Ausländer stets unmöglich Leider gibt es hier in dieser Regi- ten. Martin Buber sagt: „Es liegt im bleiben muß. Gott sei Dank, haben on, die doch wie wir alle wissen, Wesen des Krieges, daß er jeweils nicht alle Polen diese Worte gele- protestantisch war, heute sehr we- da beginnt, wo die Sprache auf- sen, und so lernen viele von ihnen nige evangelische Christen. Wie hört.“ Beide Völker waren durch Deutsch, eine Sprache, die ihnen schade! Diese Worte sage ich als Krieg, Vertreibungen aus ihrer Hei- Zugang zu Deutschland und Euro- polnischer Lutheraner, der auch in mat und verschiedene leidvolle pa verschafft. der Ökumene tätig ist. Eben das Erfahrung gegeneinan- Zusammensein verschiedener Kul- der stumm geworden. turen und Sprachen, Religionen Wie wir wissen, war die und Bekenntnisse ist es, was uns deutsche Sprache in aufrechterhält - ich zitiere hier die Oberschlesien sogar Worte des Philosophen Hans Ge- verboten. org Gadamer, Ehrendoktor der Die deutsche Spra- Universität Breslau. Ökumene, das che ist für die Polen die ist eine Begegnung konfessioneller Sprache des Nachbarn, Kulturen und deshalb sollten uns der unser Land seinen alle ökumenischen Initiativen freu- politischen Zielen unter- en. stützt: Einzug in die Verschiedene, oft bescheiden Europäische Union und wirkende Kontakte die zwischen die NATO. Sie ist ein den Polen und den Deutschen, bedeutender Beitrag eben im kulturellen Bereich ange- des vereinten Deutsch- knüpft werden, können vielleicht lands an das Europa erst in der Zukunft Früchte bringen. von morgen; sie ist Teil Ich möchte zwei Bedingungen nen- von Europas Reichtum. nen, die für mich von großer Wich- Sie ist für die Polen die tigkeit sind, damit sich diese wichtigste Fremdspra- Grenzlandschaften und Kulturre- che, ich bleibe dabei, gionen in der Zukunft im europäi- was ich Herrn Bader in schen Geiste entwickeln. einem Interview für die Da ist vor allem die Toleranz, die deutsche Welle vor vier bei allen kulturellen Initiativen, an Jahren gesagt habe. denen Polen und Deutsche betei- Doch sie ist nicht so ligt sind, unentbehrlich ist. Toleranz leicht zum Erlernen. ist die Herausforderung, vor die Erlauben Sie mir bitte uns der Fremde stellt, sie ist zu- noch ein paar köstliche gleich die Forderung, die wir ande- Sätze aus Mark Twains Kladower Teerofen, Karpfenteich 41 Auch zur Kultur des Nachbarn, Ich wünsche Ihnen und uns allen, schichte Brandenburgs auf die denn die Sprache ist die Botschaft daß wir die deutsch-polnische Fahnen geschrieben hat, und die der Kultur. Ich habe nur einige Pro- Nachbarschaft besonders im kultu- Versöhnung mit dem Nachbarn - bleme aus dem breiten Feld der rellen Bereich überall entlang der und der ja auch vertrieben wurde - Kultur berührt. Sie wissen besser Oder-Neiße als Gewinn und ge- aus der Ukraine, und aus Litauen als ich Bescheid, was hier zu tun genseitige Befruchtung ansehen, beispielsweise. ist, um die deutsch-polnische Zu- zum Wohle der gemeinsamen Hei- Auch sie, unsere Nachbarn lei- sammenarbeit zu fördern. mat. den darunter, sich in einem frem- den Landstrich wiedergefunden zu haben, nicht zu wissen, wer die Kirchen und Rathäuser baute, das Kommentar von Dr. Harro Hess, Leiter der Straßenpflaster angelegte und die Antenne Brandenburg Wälder bewirtschaftete. Um so bemerkenswerter, daß auf Im ORB Frankfurt (Oder) Oder ein Teil des Landes ehemals der Tagung in Frankfurt an der gesendet 24.06.1996, 17.20 Uhr Deutschland war, daß dort Deut- Oder auch polnische Gäste ihren Da versammelte sich am Wo- sche gelebt und geliebt, gearbeitet Beitrag zur Erforschung der Ge- chenende in Frankfurt an der Oder und gefeiert, dort ihre Vorfahren schichte - der deutschen und der die Berlin-Brandenburgische beerdigt haben. polnischen - leisteten. Landsmannschaft, tagte, diskutier- Und auch in Polen selbst, die Daß das „Haus Brandenburg“, te, musizierte, referierte. Über Hei- nun dort wohnen, und wiederum die organisatorische und wissen- mat und verlorene Heimat - hüben Heimat haben, waren über Jahr- schaftlich-kulturelle Heimat der und drüben. Man erinnerte sich mit zehnte den Parolen aufgesessen, Landsmannschaft Berlin-Branden- Vergnügen - und wir kann es an- die ihnen die Ideologen eingehäm- burg, nun von an die Oder ders sein - auch mit Wehmut, denn mert hatten: Sie lebten über Jahre zieht ist kein verkappter Ostlandritt, die Heimat „drüben“ ist ein Stück hinweg in der Angst vor erneuter sondern auch eine Anerkennung Leben, und da es schon 51 Jahre Vertreibung - durch eben jene Re- der Fakten: Daß eine Landsmann- zurückliegt, daß man diese Heimat vanchisten. schaft Berlin-Brandenburg heutzu- verließ, ist es auch ein Stück Ju- Die Penetranz, mit der diese tage nach Brandenburg gehört, in gend, an das man sich erinnert. Ideologie hier wie dort wirksam der alle Brandenburger und Berli- Der Sprecher der Landsmann- war, trägt immer noch ihre Früchte ner die Werte ihrer Heimat bewah- schaft, Werner Bader, ein Mann, und äußert sich in Vorbehalten ren und pflegen sollen. der genau weiß, was er will - und gegen die Landsmannschaften im Diese hier an der Oder demon- sagt, beklagte, daß man in Polen Allgemeinen, und die hier zu Gast strierte und seit Jahren durch viele für das Anliegen der Landsmann- gewesenen im Besonderen. gemeinsame deutsch-polnische schaft mehr Verständnis auf- Und gerade in der Öffnung der Aktivitäten unterstrichene Haltung brächte, als zuweilen hier in Ost- Landsmannschaft Berlin-Mark der Landsmannschaft Berlin-Bran- brandenburg, hier - im Osten. Brandenburg für die Berliner und denburg ist allerdings eine der er- Und da hat er recht. Denn auch Brandenburger, die hier, diesseits freulichen Ausnahmen im Blick auf hier sind die Jahre ins Land gegan- der Oder ihre Heimat hatten und die Szene der Landsmannschaf- gen, allerdings Einheit mit einem haben, liegt meiner Ansicht die ten, und sie trägt an der deutsch- gerüttelten Maß an Verdrängung große Chance für die Zukunft eines polnischen Grenze ihre deutlichen und Ideologie. Über 40 Jahre wur- solchen Verbandes, der dadurch Früchte. de das Gespenst von den Revan- zunehmend von einem ehemaligen Das Beispiel sollte Nachahmung chisten an die Wand gemalt, wurde Vertriebenen-Verband zu einem finden, wenn wir es ernst meinen in der DDR einfach totgeschwiegen Verband aller Brandenburger wird, mit dem Wunsch der Erweiterung und ausradiert, daß jenseits der der sich die Pflege der Kulturge- der europäischen Union Richtung Osten.

Die „Schwäbische Zeitung“ berichtete: reicht aus, um ganze Städte zu erwerben!“ Für ihn und viele ande- Polens „heilige Erde“ ist jetzt Senator Stanislaw Ceberek re Vertreter der Bauernpartei PSL nicht mehr geschützt vor dem Zu- macht aus seiner Empörung kein ist die im März gefallene Entschei- griff der Ausländer. Der Protest der Hehl: „Das ist die Zustimmung zur dung des polnischen Parlaments Bauernpartei hat nichts bewirkt: Kolonisierung Polens! Die Deut- Verrat am Vaterland: Mit 229 ge- Auf Verlangen der OECD ändert schen werden in ganzen Familien gen 138 Stimmen überstimmte der Warschau seine Gesetze über den anrücken, um unser Land aufzu- Sejm das Veto des Senats gegen Grunderwerb. kaufen“ Selbst wenn das Gesetz die Liberalisierung des Immobilien- Von Edith Keller pro Person nur 0,4 Hektar erlaubt, verkaufs an Ausländer. 42 Das bisherige, noch aus dem Bismarckschen „Kulturkampfes“ im dem Land genehmigungsfrei zu Jahre 1920 stammende Gesetz 19. Jahrhundert entstand die bis ermöglichen. In Zukunft kann die über den Grunderwerb durch Aus- heute vielzitierte Hymne „Wir ver- Regierung diese Zahlen gegenüber länder in Polen schreibt für jeden lassen die Erde nicht, von der wir einzelnen Ländern auf dem Grund- Immobilienkauf eine Genehmigung stammen“. Hinzu kommen die Erin- satz der Gegenseitigkeit auf 1,2 des Innenministeriums vor. Wäh- nerungen aus dem Zweiten Welt- und 3 Hektar erhöhen. Privatperso- rend Unternehmen, die für krieg und das zu kommunistischen nen können künftig unbeschränkt Investitionszwecke benötigten Zeiten verbreitete Geschichtsbild, Wohnungen kaufen, brauchen aber Grundstücke in der Regel nach welches den Deutschen den über weiterhin eine Genehmigung, wenn einer umständlichen Prozedur ge- Jahrhunderte unveränderten sie ein Grundstück oder ein Haus nehmigt bekamen, waren Privat- Wunsch nach Landnahme („Drang erwerben wollen. personen in der Praxis im Grunder- nach Osten“) zuschreibt. Der eigentliche Anstoß für die werb so gut wie ausgeschlossen. Doch diese traditionellen Denk- von der SLD gegen den eigenen Auf einen positiven Bescheid durfte muster kollidieren mit der Sicht- Koalitionspartner vorangetriebenen nur hoffen, wer polnischen Ab- weise moderner Polen. „Die jungen Reform waren aber wohl nicht die stammung oder einen polnischen Landwirte sind der Meinung, daß Argumente der einheimischen Li- Ehepartner nachweisen konnte. Im die Erde Gewinn bringen soll. Tut beralen und der ausländischen Jahre 1995 wurden aus diesem sie das nicht, muß man sie verkau- Investorenlobby. Ausschlaggebend Grund nur 2.000 Hektar Land und fen. Das polnische Dorf braucht war vielmehr die Tatsache, daß 134 Wohnungen an Ausländer nichts dringender als Kapital!“ So Tschechien und Ungarn Mitglied in verkauft. argumentiert z.B. die auf Landwirt- der Organisation für wirtschaftliche Dieses Gesetz war vom damali- schaft spezialisierte Publizistin Zusammenarbeit und Entwicklung gen Verständnis der Patriotismus Krystyna Naszkowska. Ebenso wie OECD sind, welche die reichsten inspiriert: „Wir haben soviel Vater- zahlreiche Politiker der liberalen Industrieländer vereint. Polen wur- land, wie Erde unter dem polni- „Freiheitsunion“ und der regieren- de hingegen zur Auflage gemacht, schen Pflug“, soll der berühmte den postkommunistischen SLD ist zuerst sein Gesetz über den Land- Vorkriegs-Bauernführer Wincenty sie der Meinung, daß der verkauf und auch das Gesetz über Witos gesagt haben. Sein Ethos Immobilienkauf durch Ausländer die Gründung von Gesellschaften lebt in der heutigen Bauernpartei für Polen keine Gefahr, sondern mit ausländischem Kapital zu refor- fort: In der Rhetorik der Bauern- eine Entwicklungschance ist. mieren. Und die Mitgliedschaft in politiker ist die polnische Erde hei- Diese gegen die Stimmen der der OECD noch in diesem Jahr, so lig, und selbst kritische Publizisten Bauern beschlossene Gesetzesän- gab Finanzminister Rzegorz gestehen zu, daß die Erde die derung sieht vor, ausländischen Kolodko zu verstehen, ist wieder- soziale Position bestimmt, nährt, Firmen den Kauf von 0,4 Hektar in um Voraussetzung für den raschen lehrt und erzieht“. In der Zeit des der Stadt und einem Hektar auf Beitritt Polens zur EU.

HAUS BRANDENBURG in der Schlußrunde Liebe Märker, liebe Landsleute, Rosengarten an den Sponsor Ri- vereinbaren. Er erhält die Ergeb- liebe Freunde, wenn alles nach chard Liese, einem märkischen nisse der Arbeit der Arbeitsgruppe Plan verläuft, ist der Kauf gegen Landsmann aus Neuwedell, ver- Haus Brandenburg, insbesondere Jahresende unter Dach und Fach. kauft. In dem Kaufvertrag ist fest- auch den Raumplan zur Informati- Es hat Stockungen gegeben, aber gelegt, daß Herr Liese das Schloß on. nun ist der Kauf des Schlosses Rosengarten „möglichst bald, spä- Wir müssen ferner noch einmal Rosengarten, in dem das Haus testens bei Abschluß der eine Spendenaktion in unseren Brandenburg eingerichtet werden Renovierungsarbeiten“ an die in Reihen starten. Und wir müssen soll, in die Schlußrunde gegangen. Gründung befindliche „Stiftung gemeinsam über weitere Geld- In einem Gespräch im Rathaus Haus Brandenburg“ übereignet. quellen nachdenken. zu Frankfurt(Oder) konnten - wenn Wenn alles gut geht, ist in vier Unser Brief an alle Sparkassen nicht alles täuscht - die letzten Pro- bis sechs Wochen der Kauf unter Brandenburgs ist unisono mit dem bleme gelöst werden. An dem Dach und Fach. Damit würde das Hinweise beantwortet worden, da- Gespräch nahmen teil: der Frank- Vorhaben, das im April 1995 mit für sei die Zentrale zuständig. furter Stadtkämmerer, Edmund dem Kaufantrag, den ich bei der Jetzt müssen wir auch an andere Rost, der Leiter des Liegenschafts- Stadt gestellt habe, seinen glückli- Banken herantreten. Wer noch amtes, Kremer, der Sponsor Ri- chen Abschluß finden. Wir sind Ideen hat, sage es bitte der Ge- chard Liese, Werner Bader, Diet- Richard Liese für sein großes, vor schäftsstelle. Ihre Mitarbeit ist rich Handt und Günter Kirbach, allem finanzielles Engagement erbeten und gefragt. Es wird nach dem Beschluß der zutiefst dankbar. WIR SCHAFFEN ES! Stadtverordnetenversammlung Wir müssen jetzt mit Richard Herzlichst verfahren. Danach wird das Schloß Liese die Schritte zur Renovierung Ihr Werner Bader, Bundessprecher 43 Wege zueinander de Rodelbahn ein, links irgendwo Die Tamseler treffen sich zum zweiten Mal ! endete sie auf der Straße, und ehe wir durch das Tor in den Nach dem erfolgreichen Treffen backen oder besorgen, mit ihrer Schloßhof fahren, da rechts mußte aus Anlaß der Goldenen Konfirma- Familie zusammen den Schloßsaal unser Milchladen gewesen sein. tion vor zwei Jahren, trafen sich herrichten, die dafür benötigte Be- Wenn ich damals mit meiner Milch- die Tamseler in diesem Jahr zum stuhlung von Vietz anfordern, wel- kanne die Abkürzung zwischen zweiten Mal. Wir wählten ein Wo- che dort gelagert wird, wie auch Schloß und Park gelaufen bin, ka- chenende im Mai und als Treff- das Kaffeegeschirr. Kaffee und die men mir schnatternd die frechen punkt das Gasthaus Wagner in Golzow, wo sich für solche Zu- sammenkünfte bestens geeignete Räume befinden, neben einigen Gastzimmern, welche man emp- fehlen kann. Natürlich reichten diese nicht aus, jedoch in der nächsten Nähe gab es noch einige andere Unterkünfte, und die alten Bewohner von Tamsel kamen wie- der aus allen Ecken Deutschlands. Sie kamen vom Rhein bis zur Oder, also quer durch unser Land, sie kamen vom Neckar, vom Schwabenländle und hoch vom Norden. Nicht alle mehr konnten dabei sein, die vor zwei Jahren mit uns gefeiert hatten, einige sind schon von uns gegangen, andere sind krank geworden. Dennoch war unser Kreis letztenendes kaum kleiner als damals, unser Ruf hatte Milch dazu sollte besser aus Gänse entgegen, vorndran mit ein mehrfaches Echo. Schon am Deutschland mitgebracht werden, langem Hals der Ganter. Nun Donnerstagabend saß ein kleiner so wurde sich die heute in Berlin gackerte eine bunte Hühnerschar Kreis zusammen, und am anderen lebende Familie Wörtzel mit Elisa- aufgeregt herum, als wir unsere Morgen zum Frühstück beim Gast- beth einig. Nun brauchten wir nur Autos gegenüber dem einstigen wirt Wagner waren einige Tische noch schönes Wetter für unser Herrenhaus einparkten. An diesem von Tamselern belegt, und nach Wochenende, das konnten wir Maitag kam uns der Park nicht so und nach trafen mehr ein. Am leider nicht bestellen, aber ein we- trist vor wie im März vor zwei Jah- Abend schließlich reichte das Ne- nig heimlich bitten nach droben ren, das volle frische Grün der benzimmer kaum aus, wir mußten vielleicht? Es hat wohl geholfen? Bäume ließ uns übersehen, daß zusammenrücken. Im weiten Um- Um am Samstagmorgen lange darunter, wo zu unserer Zeit bunte kreis von Golzow hatten nach dem Wartezeiten am Grenzübergang Blumen das Auge erfreuten, sich Krieg viele Tamseler ihre zweite bei Küstrin zu vermeiden, brachen fast nur Brennesseln ausbreiteten. Heimat gefunden. So waren wir wir schon ziemlich zeitig auf. In- An der Fassade des Schlosses schon am Freitagabend fast fünfzig nerhalb zwanzig Minuten hatten wir hatte sich nichts verändert, wo es Personen. Der Samstag war für ohne Schwierigkeiten die Grenze bröckelt, bröckelt es weiter, doch Tamsel reserviert, Erinnerungen überwunden, und wir fuhren durch die Sonnenstrahlen ließen alles in suchen, vertraute alte Wege ge- Küstrin auf die Straße nach einem schöneren Licht erscheinen, hen, und eine Kaffeetafel im Tamsel. Die Morgensonne strahlte, und die Tamseler schwärmten erst Schloß erwartete uns in diesem schien schon warm in die Auto- mal aus. Die einen wanderten über Jahr. Lisa, Christel und Reinhold fenster, und ein Kuckuck rief be- die nördlichen Höhen, suchten den Wörtzel waren vorher eigens nach harrlich ohne Pause. Nach den einst hübschen Tempel. Zwei wa- Tamsel gefahren, um mit der jetzt einst so vertrauten Wäldern am ren es einmal, im 17.Jahrhundert dort ansässigen polnischen Familie Wegrand kommt, wie immer zuerst von jenen griechischen Handwer- Patuyriska alles dafür Nötige zu das Pfarrhaus in unser Blickfeld, kern errichtet, welche für den Feld- besprechen. Frau Patuyriska, eini- dann breitet sich das Dorf vor uns marschall der Türkenkriege, Graf ge Tamseler kennen sie schon als aus, Tamsel. Mir fällt die lange Adam von Schöning, auch das die Elisabeth, sie wollte Kuchen verschlungen durch Bäume führen- Schloß umgebaut hatten. Einige 44 zog es zu den Wartheauen, wo lohnt sein. Es wurden einige mehr. Schwerin hier seinen Tee getrun- schmale Gräben die Wiesen unter- Doch Kuchen war reichlich aufge- ken haben und zuletzt die Familie teilten. Sie waren zur Zeit Fried- tragen worden, und jedem zuerst von der Lanken. Nun saßen wir in richs des Großen gezogen worden, noch ein Stück Torte serviert. In diesem historischen Raum bei re- damit bei den Überschwemmun- der angrenzenden Küche wurde ger Plauderei, es gab so viel zu gen das Wasser gut abfließen und fleißig Kaffee gekocht, Frau von erzählen, zu erinnern und der so das Land besser genutzt wer- der Lanken leistete eifrig Hilfestel- Nachmittag verging im Nu. Wir den konnte. Diese Gräben mußten lung, Christel Wörtzel flitzte emsig bedankten uns sehr herzlich bei regelmäßig gesäubert, von ange- hin und her, half hier und dort, da- Familie Patuyriska und allen fleißi- schwemmten Unrat befreit werden, mit der Kaffee floß. Es schmeckte gen Helfern, die uns ihre Zeit geop- leider scheint es heute nicht mehr allen vorzüglich, wer hatte schließ- fert hatten an diesem Tag und für so zu sein. Ich sah darin sogar lich damals schon mal im die notwendigen Vorbereitungen. verschiedene unbrauchbar gewor- Schöning’sten Schloßsaal getafelt? Ein gebührender Dank, das möch- dene Haushaltsgeräte liegen. Das - In der Ecke stand noch ein alter te ich nicht vergessen, gehört der stimmte mich schon ein wenig hoher Kachelofen, ein blasses Blau Familie Wörtzel. Sie stellten den nachdenklich, schließlich ist es beherrschte die getäfelten Wände, Kontakt her zur Familie Patuyriska doch nicht einfach nur Wasser. Es die jetzt schlichte Decke war wohl in Tamsel, leisteten also erste nöti- fließt mit allem, was es aufnimmt, erneuert worden, in den anderen ge Vorarbeiten, die es möglich weiter in die Warthe, in die Oder Räumen, die teils als Museum ge- machten, so zusammenzusetzen. bis in die Ostsee. nutzt werden, sieht man die alten Vielleicht dürfen wir einmal wieder- Viele von uns suchten ihre ehe- Stuckdecken grau, unansehnlich, kommen. maligen Höfe auf. Es kam Wehmut löchrig, sie müssen einmal sehr Vorerst hieß es Abschied neh- auf, man suchte Erinnerungen, schön gewesen sein. Es ist scha- men von Tamsel. Noch einem kur- doch es entstanden auch schon de, daß diese baulichen Kostbar- zen Blick zu unserer altvertrauten Freundschaften zwischen alten keiten, und nicht nur hier, so miß- Kirche gleich neben dem Schloß, und neuen Bewohnern. Auf dem Friedhofsberg stand mancher, ge- dachte seiner Vorfahren, vielleicht der Eltern oder einem Bruder, ei- ner Schwester, die auf diesem Gottesacker vor Jahren zur letzten Ruhe gebettet wurden, deren Grä- ber aber niemand mehr pflegen konnte. Nun waren sie nicht mehr die deutschen Gräber. Und wir waren Gäste in unserer alten Hei- mat. Als wir uns dann durch den Park wieder dem Schloß näherten, konnten wir uns an dem melodi- schen Zwitschern der Vögel über uns erfreuen, und mittendrin immer wieder lauthals und durchdringend des Kuckucks Ruf. Zwischen 13 und 14 Uhr fand sich alles wieder vor dem Schloß ein, auch die Kin- der, in der Hoffnung, daß aus ei- nem Auto eventuell noch eine Tafel achtet wurden, ja fast barbarisch wo wir vor zwei Jahren unsere, Schokolade herausgeholt, oder ob damit umgegangen wurde. Russi- Goldene Konfirmation feiern durf- noch jemand ein Geldstück, eine sches Militär und polnische Miliz ten, und zur Schule durch das Tor Mark, hergeben würde. Derweil belagerten jahrelang die Tamseler über die Straße. Dann rollte lang- hatte die Familie Patuyriska im Schloßräume, ohne Pflege kann sam Auto für Auto an die ausgetre- Schloß, in dem Raum gleich rechts nichts bestehen bleiben, nichts tenen Stufen des Schloßaufganges unten, die Kaffeetafel liebevoll ge- gedeihen. Und das trübt eben doch vorbei durch die Pforte, welche deckt mit Blumenschmuck und ein klein wenig die Freude, das gewiß einst mehr Portal gewesen Kerzenleuchtern. Wir hofften min- Heimatdorf wiederzusehen. Doch war. An beiden Seiten verwittert destens auf 60 Gäste, viel mehr zurück zu unseren Kaffeetisch im noch je eine Statue in Frauen- würde der Saal fast nicht fassen. jetzt schlichten Salon des Hans gestalt, eine davon schon kopflos. Die Unkosten würden so gedeckt Adam von Schöning oder der Grä- Der Vögel vielstimmiges Lied in sein bei dem angesetzten Obolus fin von Wreech, die vielleicht hier den Zweigen der Parkbäume be- pro Person, und natürlich sollten mit Friedrich dem Großen geplau- gleitete uns hinaus, das Rattern unsere fleißigen Helfer auch be- dert hatte, danach mag Graf eines Zuges nimmt unser Ohr noch 45 wahr, die Ostbahn, sie verband die schwül gewordene Luft und Die Gruppe aus dem Berlin mit Ostpreußen, damals brachte angenehme Kühle für den ohne Grenze bei Küstrin. Langsam Heimweg. Am Sonntagmorgen traf Mansfelder Land, fuhren wir die Dorfstraße entlang, sich noch ein kleines Grüppchen die jetzt durch Landsleute aus dem am Friedhof vorbei, am Pfarrhaus, zum Frühstück, danach verab- Kreis Sangershausen, Aschers- Tamsel lag wieder hinter uns. schiedete sich einer nach dem leben und Naumburg verstärkt Am Abend saßen wir mit fast anderen in der Hoffnung, sich in wurde, fährt in der Zeit vom sechzig Personen noch im Gast- zwei Jahren wiederzusehen. 01.07.1997 bis 05.07.1997 nach haus Wagner in Golzow zusam- Gewiß, wir werden gebrechlich Gorzów Wlkp. Die Zimmer für den men im großen Saal hatten wir und älter, und mancher muß viel- Aufenthalt sind bereits gebucht und genügend Platz. Noch immer gab leicht für immer gehen. Unser von der Leiterin der Rezeption be- es zu plaudern, Bilder herumzurei- Grüppchen wird sich lichten, si- stätigt. Auch für 1997 haben sich chen, es wurde vorgelesen und cherlich, Trotzdem, wir sollten uns wieder Landsleute aus den alten Siegfried Keller hatte noch Neu- immer mal wiedersehen! Bundesländern bei uns angemel- märkisches zusammengestellt in Ist für manchen der Weg vom det, die wir natürlich gerne mitneh- einem kleinen Heftchen. Anekdo- Westen zur Oder auch lang und men. ten, kurze Geschichten, was in und beschwerlich, nehmt Euch die Zeit! um Tamsel einst passierte, mal Denn ein Tag wird wieder unserm Günter Stabenow Wirklichkeit, mal Sage, witzig, sprit- Dorf gehören, von Golzow nach Hermann-Heyne-Str. 8 zig aufgeschrieben. Gar zu schnell Tamsel ist’s nicht mehr weit! 06295 Bischofrode war dieser schöne Maientag ver- Tel.: 03475-719765 gangen. Er endete mit lauten Don- Erika Härtel (Lutz) nerschlägen, ein gewaltiges Gewit- Friedrichstr.36 ter hatte sich entladenes reinigte 90408 Nürnberg

Genniner Heimattage 1996

Eine fröhliche Seniorenschar, der prüfung ergab keine Beanstandun- uns vergönnt, noch einen Blick in harte Kern der Gennin-Loppower, gen, die Kassenführung war ein- das 21. Jahrhundert, ja in ein neu- fand sich am 30. und 31. August wandfrei, eine leider etwas verspä- es Jahrtausend zu tun, ob es loh- 1996 zum 4. Heimattreffen im tet durchgeführte Sammlung hat nend sein wird bleibt dahingestellt, Lindenhof in Schönwalde im Havel- den Kassenbestand stabilisiert. aber es gab schon immer gute und land ein. Einige Heimatfreunde, In einem Streifzug durch das 20. schlechte Zeiten. Der eingeplante Rentner haben bekanntlich wenig Jahrhundert, vorgetragen als hei- PKW-Konvoi nach Gennin mußte Zeit und oft Terminschwierigkeiten, ter-satirisches Liederpotpourri, war leider wegen zu geringer Beteili- hatten sich ordnungsgemäß bei die musikalische Fitneß der Anwe- gung ausfallen, von Einzelfahrern Karl-Heinz Bork abgemeldet, ein senden gefragt. Revue passierte abgesehen, schade, wenn dadurch paar hatten, wie sich im nachhinein u.a., um eine Passage herauszu- die offiziell sorgfältig überlegt ge- herausstellte, hoffentlich nicht greifen, die Nachkriegszeit, in der knüpften Verbindungen stagnieren, altersbedingt, den Termin glatt ver- man, als wir noch „die Eingebore- ein Grund, hier und dort darüber gessen. Weder am Wetter, an nen von Trizonesien“ waren, un- nachzudenken, auch wenn es un- Parkplatzproblemen und schon gar sern Lebensstandard an der Wä- bequem ist. nicht an der Bewirtung, die wie scheleine erkennen konnte. Hier Das nächste Treffen hat Karl- immer ausgezeichnet war und an flatterten in fröhlicher Nachbar- Heinz für den 5. bis 7. September dieser Stelle wieder ein großes Lob schaft aus Zuckersäcken zusam- 1997 eingeplant, Einzelheiten wer- verdient, kann die verhältnismäßig mengenähte Bettbezüge, aus auf- den noch mitgeteilt. geringe Beteiligung gelegen ha- geräufelten Zuckersäcken gestrick- ben. Schmerzlich vermißt wurden te Pullover, aus Wolldecken gefer- Rudi Frohloff Willi Doherr und Frau, die infolge tigte Hosen, Oberhemden mit ei- Georg-Büchner-Str. 13 eines Verkehrsunfalles bei Magde- nem Einsatz aus einem fremden 30559 Hannover burg den Zielort nicht erreichten, Stoff im hinteren unteren Teil, weil wir wünschen ihnen, daß sie die der Originalstoff für einen neuen Unfallfolgen schnell und gut über- Kragen herhalten mußte neben stehen. Nach der Begrüßung und Reizwäsche beiderlei Geschlechts, der Totenehrung nahm Karl-Heinz die besser als weißgraue in seinem Rechenschaftsbericht zu Schinkenbeutel zu bezeichnen war, den Ereignissen des verflossenen lustig im Winde. Vielleicht, so das Jahres Stellung, die Kassen- Resümee des Streifzuges, ist es 46 Das Vietzer Treffen 1996 gangen sind. Was muß das für ein Gefühl sein? Strahlender Sonnenschein lag Im Heimatblatt vom Dezember ein Stadtbummel an. Dabei konn- am nächsten Tag über der Stadt 1995 lud Herr K. Rajchowicz zur ten wir wieder einige Verschöne- und weit vor 10.00 Uhr waren die nächsten Sternfahrt am 26.07.1996 rungen an den Häusern und in den ersten Vietzer eingetroffen. Span- nach Vietz ein. Damals konnte er Anlagen feststellen. Sehr beein- nung breitete sich aus , als der nicht ahnen, daß seine Erwartun- druckt waren wir von der herrlichen Bischof vorfuhr. Er wurde herzlich gen hinsichtlich der Beteiligung Anlage auf dem ehemaligen weit übertroffen wurden. Als stille Vaternam’schen Hof und neben Teilnehmer, die taggleich mit ihm der ehemaligen Badeanstalt. schon am 22.07. angereist und Die Heimatstube von Herrn unter einem Dach bei Fam. Czarnuch ist noch an alter Stelle, Rogacz (Hanni) in Biaz unterge- der Umzug soll leider erst im kom- bracht waren, konnten wir die letz- menden Jahr stattfinden. ten Vorbereitungen live miterleben. Auch die Umgebung von Vietz K. Rajchowicz war dazu mit sei- lädt immer wieder zu ausgedehn- ner Frau schon zum dritten Mal in ten Spaziergängen und Fahrten in diesem Jahr angereist, um nun die die nördlich gelegenen Wäldern mit allerletzten Dinge zu erledigen. ihren Seen ein. Man sollte es nicht Infolge des großen Zuspruchs versäumen, auch einmal dem Grü- mußten noch zusätzliche Quartiere nen See aufzusuchen, da er mit beschafft werden. An bewachte seiner Lage und mit seinem Parkplätze für die PKW’s mußte Bewuchs am Ufer, einen eigentüm- gedacht werden. Dazu waren wie- lichen Reiz auf den Besucher aus- derum Gespräche mit den Stadtvä- übt. Wer nach den einstigen tern von Witnica erforderlich. Tele- Revierförstereien sucht, die im fonate wurden geführt, u.a. auch Walde lagen, wird nur noch auf die mit Herrn Bischof J. Pospiech aus Fundamente stoßen. Zielona Gora (Grünberg). Bei den Doch nun zurück zum Treffen. begrüßt, ebenso das Diamantene Vorbereitungen, die bereits im Voller Erwartung sah man dem Brautpaar. Augenblicke, die man März begannen, wurde K. nächsten Tag mit dem Festgottes- nie vergißt. Rajchowicz von E. Handke unter- dienst anläßlich der Diamantenen Zu diesem Festgottesdienst wa- stützt, der den Schriftverkehr erle- Hochzeit des Ehepaars Wilhelm ren auch zahlreiche polnische Bür- digt. und Margarete Müller in der Vietzer Ein Außenstehender kann es nicht erahnen, was es heißt, ein Treffen für 106 Personen vorzube- reiten bei 66 Übernachtungen. Erschwerend kommt hinzu, daß man die Sprache nicht beherrscht. Hier stand ihm Hanni unermüdlich zur Seite. Lob und Anerkennung müssen in diesem Zusammenhang dem Bür- germeister, Herrn A. Zablocki, sei- nem Stellvertreter, Herrn E. Kurzawski und dem Leiter der Heimatstube, Herrn Z. Czarnuch, ausgesprochen werden, da sie mit ihrem Engagement mit zum Gelin- gen dieses Treffens beigetragen haben. ger zugegen. In seiner Andacht, Am 26. Juli gegen 14.00 Uhr Kirche entgegen. Hier waren sie die zweisprachig abgehalten wur- trafen sich die angereisten Vietzer 1936 getraut worden, haben ihre de, wies der Bischof auf die selte- vor der Brauerei (Piwocz) zum Existenz aufgebaut, dann kamen ne Ehrung in diesem Gotteshaus ersten Gedankenaustausch, den Krieg und Vertreibung, und es hin, die durch das Fest der Dia- sie drinnen bei den entsprechen- mußte wieder von vorn angefan- mantenen Hochzeit veranlaßt wur- den Getränken fortsetzten. Die gen werden. Nun wieder die Rück- de. Seine bewegenden Worte, die Freude des Wiedersehens war kehr zu dem Ort, zur der Kirche, in einem hervorragenden Deutsch natürlich groß. Danach schloß sich wo sie den Bund der Ehe einge- vorgetragen wurden, als auch der 47 Sologesang von Frau E. Baar, er- in der näheren Umgebung umzu- Frau Schütze und Frau Steinke griffen alle Anwesenden, und tief sehen. Wir Massiner nutzten die waren zusätzlich beschäftigt, um beeindruckt verließen wir am Ende Gelegenheit, um nach Massin zu alle zu versorgen. der Feierstunde das Gotteshaus. fahren, dort führte uns Herr O. Der Grillabend wurde natürlich zu Diese Stunde wird jedem, der dar- einem intensiven Gedankenaus- an teilgenommen hat, für ewig im tausch genutzt, zumal sich auch Gedächtnis bleiben. viele polnische Bürger eingefunden Zum Mittagessen trafen wir uns hatten. Herr Kurzawski war gegen- im Holiday-Center, wo Herr über allen Fragen sehr aufge- Handke die offizielle Begrüßung schlossen, nicht anders Herr vornahm. Der Bürgermeister, Herr Czarnuch, von dem ich wertvolle Zablocki, hieß alle im Namen der Hinweise bekam. Mit einbrechen- Stadt willkommen und wünschte der Dunkelheit zündete Herr dem Treffen einen guten Verlauf, Konieczni das vorbereitete Lager- da es mittlerweile schon zur Traditi- feuer an, und etliche nutzten auch on gewor- die Gelegenheit zu einem kleinen den ist. Die Tänzchen. Die Letzten verließen Überset- Kasparek durch die Massiner Kir- erst gegen 23.00 Uhr dieses ein- zung über- che. zigartige Gelände. nahm, wie Schon vor 19.00 Uhr fanden sich Am folgenden Sonntag fand in den Jah- die meisten Heimatfreunde auf dann wieder die Fahrt ins Blaue ren zuvor, dem Gelände des Forsthauses der statt. Sie führte diesmal über Frau Mika. Familie Konieczni jun. zum Grill- Massin, hier wurde ein Besuch der Danach abend ein. Eine Vier-Mann-Kapelle Kirche vorgenommen. Herr dankte K. war präsent und sorgte für Stim- Kasparek stand wieder hilfreich zur Rajchowicz mung. Beim Bierfaß, das der Bür- Seite. Danach ging es weiter über unserer germeister gespendet hatte, erga- Tornow zum Stegsee. Die Rück- Hanni, Frau ben sich Probleme beim Anstich. fahrt erfolgte über Stennewitz nach Herr Rajchowicz im Ge- Rogacz, für Es mußte ein neues Faß geholt Dühringshof, dort beendete ein spräch mit Herrn Czarnuch ihre Ein- werden, und dann floß der goldene gemeinsames Mittagessen in ei- satzbereit- Gerstensaft. nem netten Restaurant das dies- schaft, die viel zum Gelingen der Neben Bigos, Schaschliks und jährige Vietzer Treffen. Treffen beigetragen hat. Steaks wurden natürlich auch die Rudi Kuke Nach dem Mittag hatte jeder die polnischen Würstchen gereicht, Werderstr. 1 Möglichkeit, sich in der Stadt oder und jeder ließ es sich schmecken. 39340 Haldensleben

Wieder die alte Heimat besucht die angenehme Fahrt. Am 11.06.1996 wurde wieder eine Stadtbesichtigung durchge- Auch in diesem Jahr besuchten nen uns den Aufenthalt so schön führt. Auch hier gilt Frau Barbara wir die alte Heimat an der Warthe. wie möglich zu gestalten. Greszner unser besonderer Dank. Mit neuen Heimatfreunden aus Schon vor der Stadt bei der Hin- Sie informierte uns über alle be- Landsberg/W. und dem Kreis, die fahrt konnte man erleben, wie sich deutenden Vorhaben und Verände- sich unserer Gruppe angeschlos- die Freunde und ihre Angehörigen rungen der Stadt. Am Nachmittag sen hat, waren wir in der Zeit vom freuten, ihre alte Heimat wiederzu- hatten die Heimatfreunde Gelegen- 10. - 13. Juni 1996 in Gorzòw sehen. Das Wlkp. Mit uns fuhren eine Heimat- erfreute sogar freundin aus Köln und zwei den freundli- Heimatfreunde aus Oer- chen Busfah- Erkenschwick. Diese Landsleute rer, Herrn haben durch Bekannte und Ver- Konrath und wandte von unserer geplanten Frau. Dem Fahrt erfahren und sind nach An- Busunter- meldung bei uns mitgereist. Die nehmen Übernachtung war im Hotel Seelemann Mieszko vorbereitet. Die Leiterin sowie Herrn der Rezeption des Hotels, Frau Konrath gilt Alicijà Burdzinska, war bemüht, unser beson- mit ihren freundlichen Mitarbeiterin- derer Dank für 48 heit, sich selbst in der Stadt inten- wir in Küstrin, um auf dem Markt und als ich davon hörte, daß sie siver umzusehen. Am 12.06.1996 noch Geschenke mitzunehmen. In wieder eine Fahrt nach Landsberg machte ein großer Teil unserer Seelow besuchten wir die Gedenk- arrangieren wollte (zusammen mit Gruppe eine schöne Dampferfahrt stätte für die Kämpfe und die Ge- einer Teilnehmergruppe aus Ham- nach Zentoch, über die sich alle fallenen um die Seelower Höhen. burg), bat ich siedarum, mich mit- Teilnehmer begeistert äußerten. In der jetzigen Heimat angekom- zunehmen. Ich war glücklich, noch Am Nachmittag besuchte unser men, brachten alle Teilnehmer den den letzten Platz reserviert zu be- Freund Heinz Graf das im alten Dank an das Busunternehmen und kommen bei Frau Klimsch von Speicher eingerichtete Museum, für die gute Organisation zum Aus- Wolters-Reisen, aber oh Schreck! das dort Erlebte erläuterte er uns druck. Gleichzeitig wollen sie 1997 Einen Tag vor der Reise wollte mir auf der Heimreise. Heimatfreund wieder mitfahren und möchten ein Orthopäde die Reise verbieten Unger besuchte Dühringshof, die nicht vergessen werden, da im wegen eines Ermüdungsbruches Heimatfreundin Charlotte nächsten Jahr wichtige Ereignisse im Rechten Fuß. Als ich darauf Wendeborn aus Köln stattete in der alten Heimatstadt Gorzòw bestand, fahren zu müssen, stimm- Wepritz einen Besuch ab. Am Wlkp stattfinden. te er doch zu unter der Bedingung, Abend wurden die Besuche ausge- Günter Stabenow daß ich während der Fahrt den wertet. Am 13.06.1996 ging es Hermann-Heyne-Straße Fuß hochlegen könnte. Er verpaß- nach Hause. Kurzen Halt machten 06295 Bischofrode te mir einen Tapeverband und 2 Krücken. Mein Bruder brachte mich zum Busbahnhof am Morgen des 21. Mai, wo uns die liebe Frau Liebe Landsleute aus Vietz und Umgebung Pade, 85 1/2 Jahre jung, freudig in Empfang nahm. Zum Glück bekam Ich möchte zur „ 5. Sternfahrt „ 12.30 Uhr gemeinsames ich einen Platz auf der hinteren nach Vietz am 25.07.1997 einla- Mittagessen Sitzreihe des Busses. Die mitfüh- den. Da sich der zeitliche Ablauf 16.00 Uhr Austausch von lende Frau Pade setzte sich eine sehr gut bewährt hat, möchte ich Erinnerungen bei Kaffee und Ku- längere Zeit zu mir, trotz der Er- auch dabei bleiben. Wir, treffen chen schütterungen durch die schlech- uns wieder am Freitag, den 19.00 Uhr Grillparty am La- ten Straßen in der ehemaligen 25.07.1997 um 14.00 Uhr im gerfeuer DDR. Wir sprachen über unsere Piwocz. Auch Gelegenheit zum Am Sonntag 10.00 Uhr eine ge- Erlebnisse und Eindrücke von der Besuch der Heimatstube ist gege- meinsame „Fahrt ins Blaue“ in die Vorkriegszeit in LaW. Frau Pade ben. Umgebung von Vietz. hatte ihre Tochter Susi zu dieser Das vorgesehene Programm für Anmeldung zum Mittagessen und Fahrt eingeladen, ich lernte diese Samstag, den 26.07.1997: für Übernachtung (privat oder Ho- bei unserer Mittagspause im Hotel 10.00 Uhr Treffen vor der Kirche tel) ist unbedingt erforderlich bis am Werbellinsee kennen. Die Fahrt in Vietz, Andacht in der Kirche, 07.06.1997 bei über Küstrin ging glatt vonstatten, Besuch der Heimatstube, Orts- Kurt Rajcho\vicz so daß wir pünktlich im Hotel rundgang Henri-Dunant-Str. 16 “Mieszko” eintragen, wo wir für 50374 Erftstadt Halbpension und Frühstücksbüffet Tel.: 02235/41426 angemeldet waren.

Eine geglückte Reise in die Vergangenheit

nach Landsberg mit dem Heimat- veredelung” gearbeitet hatte freunden aus und Ham- und von ihrem Chef, meinem burg vom 21. - 25. Mai 1996 Vater, als außerordentlich tüchti- ge Sekretärin gelobt wurde. Sie Am 21. Mai sollte es losgehen: selbst war ebenso von ihm an- ich war anläßlich des Geburtstages getan, hat seinen frühen Tod meines Bruders in Hamburg. Frau sehr bedauert und hatte 1945, Pade aus Verden (vormals Bre- unter den Polen, auch mit mei- Von Links: Annemarie Rehder, 9 1/2, Margot men) hatte mir eine Mitfahrgele- ner Mutter Kontakt bis zur Appenzeller, ca 6, vorne Irmgard Staeck, 3 Jahre alt. Rechts eine unbekannte Spielgefährtin genheit beim Reisebüro Wolters- Flucht, die sie mit zwei Kindern Reisen vermittelt. Sie kannte mich ertragen mußte. Gleich beim ersten Abendessen aus Landsberg, wo sie vor ihrer Nach Jahrzehnten begann nun erlebte ich eine freudige Über- Ehe in der “Deutschen Saat- ein Briefwechsel zwischen uns, raschung: Rechts von mir saß Frau 49 Pade mit ihrer Tochter, links eine Partie und hocherfreut über den kurz war unser Aufenthalt danach Frau, die ich nicht kannte, aber als schönen Blick über den See. in Soldin, wo nur ganz kurz die sie sagte, daß sie in der Bülow- Donnerstag, 23.05.1996: Kirche vom Eingang aus und der straße gewohnt hätte, stellte sich Am nächsten Morgen fuhren wir Marktplatz besichtigt werden konn- heraus, daß wir als Kinder zusam- die Friedeberger Chausse hinauf ten. Dann ging es schon zurück men gespielt hatten, und zwar war und durch unsere geliebten Wäl- zum Hotel. Einesteils war ich dar- es vor 65 !! Jahren, 1928 - 32. Es der, wie eh und je, zum Kleinen über enttäuscht, andererseits war war Frau Irmgard Stern, geb. Lübbesee. Er lag wunderschön ich richtig froh, mich auf eigene ruhig vor uns, Faust alleine auf altvertrauten We- wodurch sich die gen in LaW zu amüsieren. Ich ging Bäume darin über den Moltkeplatz zu unserem spiegelten. Der alten Lyzeum in der Böhmstraße Wald ist herrlich und fotografierte die Kladow u nd wie früher, es alle bekannten Häuser ringsum. sind auch viele Ich vergaß meine Fußschmerzen neue Schonun- und “erklomm” den Quilitzpark und die Düsterlohschanze. Am Amphi- theater konnte ichmich etwas aus- ruhen und den Proben von Kindern mehrerer Volkstanzgruppen zuse- hen. Das war ein schönes buntes Bild. Zurück ging ich an der Kladow entlang und über den Musterplatz. Zwischen diesem und dem Hotel Staeck, Jahrgang 1928. Hocher- entstehen einige große Bauten, freut reichte ich ihr die Hand, weil u.a. auch ein neues Postgebäude ich mich noch gut an sie und ihre und Banken. Ich fotografierte auch ältere Schwester Inge erinnern eine neue blaue Straßenbahn. konnte, sie natürlich nicht. Nach Freitag, der 24.05.1996, stand der Reise schickte sie mir ein Foto zur freien Verfügung. von uns beiden, sie 3 Jahre alt, ich Nun konnte ich der Einladung 9 1/2 im Jahre 1931. s. Seite 49. des netten Polen, den ich ein Jahr Mittwoch, 22.05.1996: zuvor kennengelernt hatte, Folge Wir erhielten von der Reiseleite- leisten. Er wollte mir etwas Beson- rin je einen Stadtplan von Lands- deres bieten und fuhr mit seiner berg, Berlinchen und der Umge- Schwester und mir mit dem Auto bung, so daß wir uns besser Soldin Brunnen und Kirche zum “Dendrologischen Garten” in zurechtfinden konnten. Vormittags Przelewice bei Pyrzyce, einem begann die Stadtrundfahrt, gen angepflanzt. Man kann sich botanischen Garten mit exotischen einschließlich Zanziner, Soldiner dort wohlfühlen. Bäumen und Pflanzen, einem Straße, Innen- und Brückenvor- Auch in Berlinchen, am See, war Paradies für Naturliebhaber und stadt. Dort gab es einige Neubau- es wie ehedem, wir konnten uns Fotografen. Przelewice gehörte ten, aber die Häuser der Altstadt am Ufer auf einer Bank niederlas- über 350 Jahre lang der brauchen dringend einen neuen sen und unser Essen und Trinken pommerschen Familie von Schack, Verputz. Weiter ging es in Richtung vom Bus in Empfang nehmen. Ich später der Familie von Prillwitz, Osten, am Krankenhaus vorbei mit machte mit Frau Pade einen Stadt- von der noch eine Mausoleums- dem altbekannten Portal und der bummel (siehe Foto). Als wir uns Ruine dort steht, ebenso der neo- neuen Warthe-Brücke, halbfertig, nach der Post erkundigten, beka- klassizistische Palast, der z.Z. wie- weil kein Geld zum Weiterbau da men wir überall freundliche Aus- der aufgebaut wird. Der Garten ist ist. kunft. absolut sehenswert! Es ist deut- Zur Mittagspause kamen wir zum Bei der Weiterfahrt nach Soldin sches Kulturerbe, das von den Gedenkstein am ehemaligen Fried- konnten wir leider den großen Polen weiter erhalten und gepflegt hof, der kleinen evangelisch- Lübbesee nur durch die Bäume wird. Das sollte man anerkennen. augsburgischen Kirche und konn- schimmern sehen. HIer hatte ich Im Anschluß an diesen schönen ten uns in dem Park Erinnerungen oft mit meinen Eltern im Forsthaus Ausflug wurde ich noch von der hingeben. Nach einer Kaffeepause Urlaub gemacht und hätte gerne polnischen Familie zum Essen und ging die Fahrt Richtung Süden, noch einmal den ganzen See über- Kaffee im ehemaligen Hinter- nach Königswalde, wo der Schloß- blickt. Als Kind bin ich einmal von mühlenweg eingeladen, wobei turm bestiegen wurde, leider ohne einem Ufer ans andere geschwom- Deutsch gesprochen wurde. Der mich, aber natürlich war die uner- men. Eine Wiederholung muß auf 14jährige Sohn lernt es in der müdliche Frau Pade mit von der später verschoben werden. Sehr Schule. Das Abendessen im Hotel 50 mußte ich ausfallen lassen, konnte Ich möchte Frau Pade hiermit Loppow, Dühringshof, dann aber den Folkloreabend mit- meinen ganz großen Dank aus- Döllensradung nach Fichtwerder. erleben. Die polnischen Tänzer sprechen. Sie sang mit uns, erzähl- Hier wurden wir schon erwartet holten sich Partner aus dem Publi- te Anekdoten und Witze und war und zu einem Besuch unserer al- kum, und der einfach “Klasse”. ten Kirche eingeladen. Der dort Abend endete Möge sie noch zuständige Geistliche sprach Gruß- mit allgemeinem lange so “gut worte an die zu einem Besuch an- Tanzvergnügen. drauf sein” bei gereisten ehemaligen Bewohner Es ist kaum zu ihrer Betreuung von Fichtwerder, übersetzt von glauben, unsere der Bremer und Frau Barbara und Christa. Er liebe Frau Pade Oldenburger machte uns auf die Bemühungen schwang mit Heimatgruppen. aufmerksam, die Kirche zu reno- ihren 85 Jahren Auf ein frohes vieren und darauf, daß dies nur ebenfalls das Wiedersehen bei durch die Spenden der jetzigen Tanzbein und der Einweihung Bevölkerung machbar ist. Ein ge- war auch einem des Paucksch- meinsames Vaterunser beendete Gläschen Wod- Brunnens im den Besuch in der Kirche. Darauf ka durchaus nächsten Jahr. folgte eine gemeinsame Kaffee- nicht abgeneigt. Annemarie Heus- stunde mit reichlich selbstgebacke- Ich mußte mich er, geb. Rehder nen Kuchen, wie schon im Vorjahr leider mit dem Kurt- bestens vorbereitet von Frau Zuschauen begnügen. Am näch- Schumacher-Ring 81 Jahnina und befreundeten Famili- sten Morgen ging die Rückfahrt 63303 Dreieich en. Eine Sammlung zur Unterstüt- nach Hamburg und Bremen glatt Tel.: 06103/311919 zung der Kirche beendete diese vonstatten. Kaffeetafel. Nun war es Zeit für alle, sich im Ort umzusehen und auch Kontakte mit den jetzigen Bewohnern aufzu- nehmen, welche meist sehr gast- freundlich sind. Die Erinnerungen Zweites Heimattreffen in Fichtwerder werden doch wieder wach, auch wenn es nicht mehr das erste Widersehen mit Fichtwerder ist. Das zweite Heimattreffen in durch die nördliche Umgebung Ein Gruppenbild vor der Warthe- Fichtwerder war für die Zeit vom unserer alten Heimat. Ab Lands- brücke beendete den Besuch in 12. - 14.7.96 geplant und so trafen berg ging es über Kladow, Breiten- Fichtwerder. nacheinander mehrere Fahrzeuge bach nach mit fröhlich gestimmten Leuten aus Berlinchen. der gesamten Bundesrepublik in Eine kurze Fichtwerder ein. Bei Frau Jahnina Pause am fanden sich schon einige See - und Grüppchen zusammen und wurden die Gedan- von den polnischen Gastgebern ken schwei- bestens bewirtet. fen lassen. Die Freude sich wiederzusehen Weiter nach war riesengroß. Im Convoi ging es Bernstein, dann am Nachmittag nach Lands- Kranzin, berg zum Hotel Mieszko. Die Fahr- Sellnow, zeuge wurden sicher auf dem Warfen- Hotelparkplatz untergebracht und walde und dann ging es an das Verteilen der Woldenberg, Zimmer.Bei gemeinsamem Abend- über Dolgen essen und dem gemütlichen Bei- nach Friedeberg. Dort wurde nach Der Bus brachte uns dann auf sammensein verging der Abend einer Stunde freier Zeit ein reich- der altbekannten Strecke in unser wie im Fluge, zumal bei Tanz und haltiges Mittagessen eingenom- Hotel. Ein üppiges Abendessen auch ein wenig feuchtfröhlicher men, welches sehr gut mundete. rundete den Abend lukullisch ab. Stimmung an das vorige Treffen Danach ging die Fahrt weiter über Bei Unterhaltung und Tanz klang erinnert wurde. Altenfließ und Stolzenberg zurück ein schöner Abend aus. Am näch- Am 13.7. erwartete uns der ge- über Landsberg auf der wohlbe- sten Morgen sollte es wieder nach charterte Bus mit der Reisebeglei- kannten Strecke über Wepritz, Hause gehen und wegen der zum terin Frau Barbara zur Rundfahrt Teil weiten Reisen hat man sich 51 schon am Abend verabschiedet - Ich glaube nicht an ein Schicksal, der aufs Neue und die Stimmung mit der Hoffnung auf ein gesundes das über Menschen hereinbricht, von Jung und Alt war nochmals Wiedersehen 1997. gleichviel wie sie handeln. Aber ich angeheizt. Frohgestimmt mit Lie- Ein ganz besonderes Danke- glaube an ein Schicksal, das über dern der polnischen Betreuerinnen schön an die gute Organisation Menschen hereinbricht, wenn sie ging es dann am späten Nachmit- von unserem Heimatfreund Werner nicht handeln. tag zum Waisenhaus zurück. Frau Fleischer. Mach weiter bis zum Gilbert Keith Chersterton (1874) Czeslawa Orawska, die Leiterin nächsten Treffen! Adieu! des Waisenhauses, die mit von der Peter Schieke Partie war, war des Lobes voll über Presselstraße 5 die gute Tat der Paten aus 34346 Hannoversch Münden Neuruppin. Sie stellte auf der Rückfahrt die Frage in den Raum nach dem Besuch einer Delegation des Waisenhauses in einer Kindereinrichtung in Neuruppin. Sonderfahrt nach Landsberg/Warthe Dies nahmen wir in Angriff und ermöglichten die Realisierung vom 20. - 22- September. Dazu im An- Vom 21 - 25 Mai 1996, fand wie ne Klinisch vom Reiseunterneh- schluß ein Bericht. angekündigt im Heimatblatt Helft men „Wolters-Reisen Bremen“, Alle Heimatfreunde trafen sich 11 Seite 49-50 unter ..Bericht des erstellt. Mit einer Stadtrundfahrt um 19.00 Uhr im Hotel zum Abend- Heimatkreis Hamburg“, die Fahrt und Fahrten in die Umgebung essen und zu einem ausgelasse- nach Landsberg/Warthe statt. (Schwerin/W. Königswalde - mit nen Abend bei guter Tanzmusik Organisiert wurde die Reise von Schloßbesichtigung - und der Hausband. Am Samstagfrüh dem Heimatkreis Landsberg/W. in Berlinchen) und dazu als Abschluß ging es dann auf die Busfahrt ins Bremen, unter der Leitung von ein Folkloreabend. Wir haben viel südliche Kreisgebiet. Frau Barbara, Frau - Martha Pade - und dem gesehen und die Tage waren sehr mit der vorher alles abgestimmt Heimatkreis Landsberg/W. in Ham- schnell vorbei. war, war uns eine vorzügliche Rei- burg, unter der Leitung des 2. Vors. Die Rückfahrt ging erstmalig über seleiterin. So ging es über Herrn Gerhard Sroka. den Grenzübergang Küstrin, der Dechsel, Schwerin, wo wir einen Die Reise begann in Bremen mit für Busse am 24.Mai 1996 freige- Aufenthalt etwas ausdehnten, denn 14 Heimatfreunden. In Hamburg geben wurde. Familie Grzelke war hier beheima- ZOB, stiegen noch 24 Heimat- Die Heimatfreunde beider Grup- tet. Weiter nach Meseritz, wo wir freunde dazu. Die Fahrt ging an pen waren sich einig, daß diese ein zünftiges Mittagessen einnah- Berlin vorbei zum Autobahn Grenz- Reise ein Volltreffer war und wie- men. Anschließend wurde das übergang Frankfurt/Oder. Von dort derholt werden sollte. unterirdische Gängesystem der ging es in Richtung Küstrin, Vietz Ostwallanlage bei Kalau besichtigt, nach Landsberg/w. (Gorzöw Wlkp.) Günter Rottke welches großes Interesse auch bei zum Hotel Mieszko. Böcklerstr. 9 unseren Frauen weckte. Die krie- Das Hotel und Programm wurde 22119 Hamburg gerischen Hintergründe wollen wir von der Reiseleiterin Frau Marian- außer acht lassen. Aber wie im Nazi-Regime geplant wurde, geht daraus hervor, daß die Anlage be- reits 1936 - 1939 gebaut wurde. Neuruppiner haltens weiter mit der Freundschaft. Weiter ging die Fahrt in die idylli- sche Umgebung von Königswalde, Ein voller Bus mit lieben Freun- Gruppe mit Frau Barbara inspizier- leider mit zu kurz eingeplanter Zeit- den aus der Heimat und interes- te den Speicher (Museum), eine spanne. Die Fahrt ins südliche sierten Bürgern aus Neuruppin weitere unternahm eine Dampfer- Gebiet, so der Wunsch der Reise- machten sich auf, den Kreis Lands- fahrt nach Zantoch, die immer wie- gesellschaft, soll 1997 noch ein- berg zu besuchen. So startete man der gefällt. Andere machten einen mal, aber intensiver durchgeführt am 10. August 96 zur Zwei- Stadtbummel und legten am Ge- werden.Durch Schermeisel fuhren tagesfahrt über Küstrin direkt zum denkstein ein Gebinde nieder. Eine wir ganz langsam, denn direkt an Hotel Mieszko in Landsberg. Nach Gruppe von 8 Mitgliedern machte der Straße stand noch das Eltern- dem herzlichen Empfang durch die mit ca 30 Kindern eine Fahrt mit haus von Frau Knispel gut erhal- Leiterin an der Rezeption; Frau dem Bus zum Picknick an den ten. Es wurde auch fotografiert. Alicea, und unsere bewährte Dol- Nierimsee. Bei herrlichem Wetter Aussteigen wollte sie nicht, denn metscherin, Frau Barbara, wurde und Ausgelassenheit der Kinder sie war die älteste Mitreisende mit ein gemeinsames Mittagessen vergingen die Stunden im Nu. Mit über 80 Jahren. Sie war zusam- eingenommen. Der Nachmittag einem Imbiß sowie Getränken und men mit ihrer Schwester Frau Her- wurde vielseitig genutzt. Eine Süßigkeiten erfreuten wir die Kin- mann, auch nicht mehr ganz jung. 52 Eine innere Aufregung war den lich. Sie war immer zur Stelle und herrn gebraute Kaffee mundeten beiden Frauen anzumerken, nach immer guter Dinge bei der Vielzahl vorzüglich, es gab ein Dankeschön 50 Jahren verständlich. Dann ging der Übersetzungen - Danke! Am von allen Seiten. die Fahrt über Kriescht, Sonnen- Nachmittag war für 2 - 3 Stunden Die Strapazen nahmen kein burg zum Aufenthalt im Bazar in Heimbesuch angesagt. Es verlief Ende, aber unsere polnischen Küstrin und zurück in die zweite ganz nach dem Geschmack aller Freunde waren hart im Nehmen. Heimat von Neuruppin und Umge- Beteiligten, viele , viele Fragen von Es ging nun zur Abschlußpartie bei bung. Es war widerum eine gelun- beiden Seiten und eine intensive Familie Fleischer. Da uns später gene Reise mit neuen Eindrücken. aufschlußreiche Besichtigung der am Abend noch Schwein am Spieß Ein weiteres Freundschaftsband! Einrichtung. Bei einem Imbiß wur- erwartete, durfte es kein Fleisch Wie bereits angedeutet, fand der de dann anschließend gefachsim- geben. Frau Gerda ließ Omas gute Besuch einer Delegation der polni- pelt. Der Leiter, Herr Hartmann, alte Küche auferstehen. Es gab schen Freunde aus dem Waisen- und seine Pädagogin werden auf Pellkartoffeln mit Quark, Matjeshe- haus in Neuruppin statt. Frau Wunsch am 6.12. an der Nikolaus- ring, vielerlei Soßen wurden ge- Czeslawa, die Leiterin des Waisen- feier im Waisenhaus in Landsberg reicht. Es mußten sogar noch Kar- hauses „Haus des kleinen Kindes“ teilnehmen. Ein kleines Geschenk toffeln nachgekocht werden und in Gorzów folgte unserer Einladung mit einer Widmung wurde von der man aß nun sogar Pellkartoffeln mit noch 3 polnischen Freunden Delegation überreicht. mit Salz, mit Leberwurst und But- vom 20. - 22. September in das Der 2. Tag begann schon früh, ter. Ein Bier, ein Schnäpschen Geschwister-Scholl-Heim des DRK um 9.00 Uhr trafen wir uns zu ei- dazu verteilte. Nun ging es auf den in Neuruppin. nem Bummel durch das Einkaufs- Sportplatz. Dort gab es Musik aus Im Vorfeld wurde alles genau zentrum. Viele staunende und fra- der Anlage, Schwein am Spieß, abgestimmt. Frau Jungblut von der genden Blicke, verständlich, denn Bier und Schnaps im Bierzelt und Stadtverwaltung, sie ist Stellvertre- die polnischen Freunde waren das ein zünftiges Lagerfeuer. Der Ver- tender Bürgermeister, sorgte über erste Mal in Deutschland. Dann anstalter, die Feuerwehr, reichte den Sozialausschuß auch für finan- ging es zum gemeinsamen Mittag- den polnischen Gästen kostenlos zielle Unterstützung, ihr sei Dank. essen, zu dem sich der Kreis der Gegrilltes und auch sonst waren Frau Ruffert agierte in Vertretung Heimatfreunde einfand, Fam. sie recht spendabel. Wer nun für Frau Jungblut und organisierte Hesterberg, Grzelka, Frau Pape, dachte, es sei nun Feierabend, sah den Besuch im Geschwister- Frau Görn, Herr Gotthard vom sich getäuscht. In der Kellerbar bei Scholl-Heim vorbildlich und war Kreisverband des BdV Neuruppin. Fleischers wurde weitergefeiert. natürlich auch bei dem Besuch mit Ein Gastgeschenk, ein Teller mit Zwei der polnischen Freunde soll- von der Partie. Auch hier ein Dan- Neuruppiner Motiv wurde über- ten bei Scherfkes in Altruppin über- keschön. Weiterhin half die Heim- reicht. Um 13.00 Uhr war der näch- nachten, auch dort soll noch leitung unter Herrn Hartmann und ste Termin, die Stadtführung unter weitergefeiert worden sein. die Familien Scherfke, Fleischer Herrn Herm. Sogar wir Alle Beteiligten waren sich einig: und Brockmann mit Verpflegung Neuruppiner waren über seine es war ein sehr gelungenes und Unterbringung. Herr Herm Ausführungen, besonders einige Freundschaftstreffen, an das die führte uns mit viel Liebe zur Sache Details im Tempelgarten, über- polnischen Freunde noch lange als Reiseleiter durch die Sehens- rascht, wir kannten vieles auch denken werden, so die abschlie- würdigkeiten der Stadt. Die Gäste noch nicht. Nun ging es zum ßenden Worte der Delegationsmit- kamen am ersten Tag um 11.00 Kaffeetrinken bei Familie Brock- glieder. Freundschaft, so verstan- Uhr bei Familie Fleischer an. Aber mann. Frau B. ist in unserer Ar- den, ist wertvoller als Reden von - was wäre alles Schöne ohne eine beitsgruppe Landsberg mitverant- Funktionären. Verständigung. Die meisterte für wortlich für die Arbeit im Waisen- Werner Fleischer alle Tage Frau Uschi Graf vorbild- haus. Kuchen und der vom Haus- Dorfstraße 59 b 16833 Stöffin

Ein Heimattreffen besonderer Art wir mit der Fähre über die Havel. Und hier begann das Gebiet Elb- in Kamern erlebten 53 Pollychener Kamern schon 36 Landsleute. Mit Havel-Winkel. Das für Urlauber und Angehörige. Angehörigen waren wir 53 Teilneh- und Naturfreunde eins mit der mer. Gegen 8.00 Uhr morgens schönsten Gebiete ist. Dieser Das Heimattreffen in Berlin-Tegel fuhren meine Frau, mein Sohn und Landstrich in Sachsen-Anhalt wur- am 24.06.1995 war schon nach 50 ich los. Es ging von Berlin- de geprägt in der letzten Eiszeit so Jahren Trennung etwas sehr Schö- über Berlin-, Falkensee um 8.000 v.u.Z., also ein nes, aber das Wiedersehen in die Bundesstraße 5 entlang in Jungmoränengebiet. Kamern 8. - 9.6.1996 etwas Be- Richtung Havelberg. Wir hatten Da um 14.00 Uhr erst das Tref- sonders. In Berlin waren wir 30 wunderbares Wetter, ein wenig zu fen angesetzt war, ließen wir uns Landsleute ohne Angehörige, in warm sogar. Bei Strodehne setzten Zeit und genossen die schöne Ge- 53 gend. Bei der Besichtigung der ßung mit einem Glas Sekt, wobei viel Mühe gemacht, uns diese zwei es auch viele Freudenträ- Tage so schön zu gestalten, daß nen gab. Aus allen Teilen wir sie so leicht nicht vergessen der Republik kamen unse- werden. Die Unterkünfte waren re Pollychener Landsleute. sehr schön und preiswert, so daß Den weitesten Weg hatten wir am anderen Tag ausgeruht meine Schulfreunde Her- nach Hause fahren konnten. Zu bert Wollherr und Werner erwähnen wäre noch, daß unser Zillmann, einer 600, der Treffen in der Havelberger Volks- andere sogar 700 km stimme mit Foto veröffentlicht wur- Fahrtstrecke. In der de. Ich möchte noch bekanntge- Schulküche Rösch haben ben, daß für 1997 ein weiteres wir Kaffee getrunken, Treffen in Kamern geplant ist, mit Abendbrot gegessen und einer anschließenden Busfahrt auch unser Frühstück ein- nach Pollychen. Auskunft darüber genommen. Der viele gibt wieder Gertrud Nagel, geb. selbstgebackene Kuchen, Schnell, und Tochter Doris in das schöne kalte Büfett 39524 Neukamern 13, Tel. 039382/ und das leckere Frühstück 272. waren eine Pracht. Eine Liebe Pollychener Landsleute Dankesrede sprach auch fürs Treffen 31.05.1997 in Berlin- Gerhard Schleese aus und Tegel bitte rechtzeitige Teilnahme er vergaß auch nicht derer mir zukommen lassen, da ich wie- zu gedenken, die heute der Tische und Plätze bestellen nicht mehr unter uns wei- möchte. len. Auf diesem Weg möchte ich mich, auch Manfred Kreutz vielen Storchennester trafen wir meine Familie und im Namen aller Pflegesohn der Familie Brigitte Grimm, geb. Mahler, mit Teilnehmer recht herzlich bei Ger- Paul Schüler Bruder Heinz. Und so fuhren wir trud Nagel, geb. Schnell, und Toch- Rudolf-Leonhard-Str. 1 gemeinsam zum Treffen. Nach und ter Doris Hünemörder bedanken. 12679 Berlin-Marzahn nach trafen unsere Landsleute Auch dem Personal möchte ich Tel. 030/9323244 dann ein und es begann die Begrü- Dank sagen. Alle hatten sich sehr

Zweites Treffen in Hanau-Wilhelmsbad

10. August 1995 berg/W., Großstraße, sandte eine Ilse Scholz, Im Bangert 18, Auch in diesem Jahr war der Grußbotschaft auf Tonband. Sein 63450 Hanau Wettergott uns wohl gesonnen, so Thema lautete: „Der lange Weg Max Scholz daß unsere Zusammenkunft unter von Landsberg/W. nach Am Pfarrhof 3, 63477 Maintal den schattigen Bäumen des Kur- Californieren; ein Zeitzeuge der Anneliese und Martin Mehler parkes Wilhelmsbad stattfinden letzten großen Völkerwanderung.“ Barbarossastr. 32, 60388 Frankfurt konnte. 29 Heimatfreunde trafen im Seine Ausfüh- Laufe des Vormittags zum soge- rungen wurden nannten „Wilhelmsbader Treff“ ein. mit Interesse Durch die lebhaft geführten Ge- und Beifall auf- spräche und den Austausch von genommen. Fotos aus der Landsberger Zeit, Bis in den spä- wurden Erinnerungen ausge- ten Nachmittag tauscht und vertieft. Es stellte sich saßen wir zu- sogar heraus, daß Landsberger, sammen und die seit Jahrzehnten im Raum freuen uns nun Frankfurt/M., Offenbach und Ha- auf das Wieder- nau nahe beieinander wohnen, aus sehen am 2. Unkenntnis, keinen Kontakt mitein- Sonnabend im ander hatten. Dank unseres August 1997 in Treffens hat sich das geändert. Hanau- Hans Thielemann, früher Lands- Wilhelmsbad. 54 Glauben Sie an Wunder? hatte ein Einsehen und um 17.00 Uhr ging es endlich los mit Halinas Auto, unseres blieb auf einem be- Mai 1996. Seit Jahren führe ich Landstraße 133 statt der 22. Wir wachten Parkplatz. Wir fuhren in eine Pension in Schneverdingen - hatten die wundervolle Bruch- Richtung Süden, ich schaute links und das bedeutet viel Arbeit, Also, landschaft links von uns, Holz- und rechts, wo waren nun vertraute wenn ich auch nicht viel schreiben stege, hohes Schilf, Angler, ein Anblicke? Die weiße Kirche, ja, ich konnte, denken ging ...und so Reiher, aber nach Karte und Erin- erinnere mich. Und nun zur War- dachte ich viel an meine Kindheit in nerung hätte das Warthebruch the, über die Brücke, aber ja, hier Landsberg und wie sich manches doch rechts von uns sein müssen! mitten auf der Brücke war meine entwickelt hat und wie es sich hätte Also zurück, und wir waren trotz- Mutter im Winter 44 ausgerutscht, entwickeln können. Es gab sogar dem nach pünktlich am Treffpunkt, hatte sich den Steiß geprellt und Träume, die längst verschütt gegangenes wieder ins Gedächt- nis riefen. Im April rief mein Mann mich an und sagte, er habe im Auto eine neue Kollegin aus Polen, ich solle sie einarbeiten. Seine Firma hat in Polen eine Filiale eröffnet. Sie wird bei uns wohnen. Ich erwartete also Gast und Ehe- mann zum Abendessen. Sie kam, sprach gut deutsch und ich fragte: „Kommen Sie aus dem Teil Polens, wo man früher deutsch sprach?“ „Ja“, sagte sie, „ich komme aus Gorzów, das war früher...“,“Landsberg an der War- the“, falle ich ihr ins Wort. Das Nette an der Sache ist, wir waren uns sofort sympathisch. Inzwischen ist es ausgemacht, wir fahren im Juli nach Gorzów. Vermutlich steht das großelterliche von Halina keine Spur! Obwohl auf die Zunge gebissen und war Haus und was noch netter ist, man Freitagnachmittag war, ein Zeit- fuchsteufelswild gewesen. Nun kann Grundstücke erwerben. Mal punkt, zu dem in Deutschland kam die Kanalbrücke, ich erinnerte sehen, wie sich das weiter entwik- schon nahezu jeder seit zwei Stun- mich an zwei Straßen, nun gabelte kelt. den Wochenende hat, wurde hier sie sich in drei. Natürlich bogen wir Juli 1996. Nun bin ich seit zwei in der Filiale der Firma meines erst falsch ab, wenden, die näch- Wochen schon wieder von der Mannes noch fleißig gearbeitet. ste, ich erinnerte mich, daß die Reise zurück. Und obwohl ich so Halina hatte man zu Bankgeschäf- Bahn die Straße querte. Dies war lange gewußt hatte, daß die Reise ten nach Gorzów geschickt. So die Straße nach Posen, war es die „in den Osten“ abgesprochen war, warteten wir im Auto auf Halina. richtige? Ich war ein Kind von sie- glaubte ich nicht so recht daran, Sie kam, hatte noch einiges zu ben Jahren, als wir die Stadt verlie- denn ich bin es gewöhnt, daß et- erledigen ...und ließ sich Zeit! Ich ßen. Da standen alte Häuser, ver- was dazwischenkommt. Also berei- hatte Hummeln, wollte nach traut und dennoch, war dies das tete ich mich auch gar nicht vor. So Gorzów, wollte sehen, ob noch Haus, wo ich Pfeffer (forn Sechser) ging es los mit guten Ratschlägen etwas von meiner Kindheit zu se- geholt hatte? Eine kleine Spitztüte, von der Bank und unserer Hilfe im hen war. grau mit blauen Sternchen? Hieß Haus (sie stammt aus dem ehema- Endlich konnte es losgehen, der Laden „Feierabend“ oder war ligen Grünberg). Nach einer Über- Halina fuhr vor, fahren? Eher flog das weiter hinten der Bäcker, wo nachtung in Berlin ging es ins Un- sie tief, wie die anderen Verkehr- wir die Salzkuchen geholt haben, gewisse. Wir hatten nach vielen teilnehmer auch, mein Mann konn- der Feierabend hieß? Die Straße Fehltelefonaten Halina in Witnica te mühsam dranbleiben. In Gorzów war enorm belebt, rechts Graben erreicht und waren dort zum Tref- sauste Halina in den nordöstlichen und Hecken verschwunden, neue fen verabredet. Teil der Stadt, sie hat dort eine Häuser, ältere Häuser, nichts, wie Über die Grenze kamen wir, ob- Eigentumswohnung. Und nun soll- es einmal war. Da hinten ein klei- wohl wir bis zum letzten Tag nicht ten wir Kaffeetrinken und ein Stück nes Haus, so hatte es ausgesehen, an unsere Reisepässe gedacht Kuchen essen. Oh, Halina, ich rotes Dach, grauer Putz, eigentlich hatten. Aber dann nahmen wir die trampelte fast vor Ungeduld! Sie eher weiß, 2 Fenster zur Straße. 55 Könnte es das sein? Ich blieb im men, probierten die köstlichen Fo- Inzwischen sind 6 Wochen ver- Auto, sah das Haus und wußte: rellen und hatten einen wunder- gangen. Wenn ich jetzt über die Laß es sein. Laß alles los, Erinne- schönen Tag. Zurückgekehrt in die Tage nachdenke, so habe ich ein rung ja, aber auch nichts weiter. Stadt besuchten wir den Dom, die gutes Gefühl, und ich hoffe, das Hier haben einmal deine Vorfahren Marienkirche, und hatten dort eine kommt beim Lesen dieser Zeilen gelebt, diesen Boden hättest du besinnliche Einkehr. Danach bum- auch über. übernommen, es ist vorbei! Ich melten wir durch die Innenstadt. Mir sind beim Erinnern noch ein merkte, wie erleichtert ich war. Da Halina dolmetschte geduldig. Am paar Namen eingefallen. In der war nichts mehr. Die Eltern, die nächsten Tag sind wir noch an der Roßwieser Straße waren zur Rech- Großeltern, sie hatten noch das Warthe und am Kanal gewesen ten (südwärts blickend) die Famili- Gefühl von Heimat, sie hätten gelit- und dort glaubte ich die Weide en Porath, der Sohn hieß Siegfried, ten. Ich wußte zwar genau, hier erkannt zu haben, an der wir unse- er müßte heute 67 Jahre alt sein, könnte ich mich wohlfühlen, der re Badestelle hatten und wo mein und Rosenfeld und Paul Henschke. Boden, die Landschaft sprachen zu Großvater eine junge Frau samt Zur Linken unsere Nachbarn. Mein mir, ich fühlte mich gut.Ich hatte ihren zwei Kindern aus einer Großvater betreute das Bienen- nicht einmal das Gefühl, ich hätte Welskuhle gezogen hatte! Ich weiß haus eines Herrn Gohlke, ich glau- etwas verloren oder mir sei etwas noch, wie stolz meine Mutter den be, ihm gehörte auch der ganze weggenommen. Und so nahm ich Zeitungsartikel aufbewahrt hat. umgebende Holzplatz. Ob sich Halina in den Arm, dankte ihr für Wir hatten gesehen, was zu se- noch jemand findet, oder ein Nach- ihre Geduld und Hilfe und wir fuh- hen war und ein wunderschönes fahre? ren zum Zentrum zurück. Wir pro- Fleckchen Erde besucht. Die mei- Nun verabschiede ich mich mit bierten die polnische Küche und sten Polen waren uns eher reser- einem Aufatmen, habe ich es doch genossen dazu Krautsalat, Wodka viert als freundlich begegnet. Den- geschafft, mein Bild zu schicken. und den starken polnischen Kaffee. noch weiß ich, daß ich gerne wie- Jeder sieht die Heimat ja anders. Am nächsten Morgen holte uns der hinfahren werde, denn der Bo- Marianne Faßbaender geb. Halinas Freund Didi ab und wir den, das Land und die Natur spre- Henschke aus Landsberg fuhren nach Lubniewice (Königs- chen zu meinem Herzen. Vielleicht jetzt: Haus Hummel walde) und noch zu einem anderen ist es das, was man Heimatgefühl Lönsweg 1 Schloß. Wir standen an wunder- nennt. 29640 Schneverdingen schönen Seen unter riesigen Bäu-

Hallo liebe Zanziner! nen Herbstes, wie es auch unse- Also, liebe Freunde und Nach- rem Lebensabschnitt entspricht. barn, ich erbitte Eure Teilnahme- 1. Terminvorschlag: Freitag den meldung bis 28. Februar 1997 an Wollen wir uns 1997 wiederse- 5.9. bis Sonntag, den 7.9.1997 meine Anschrift. hen? 2. Terminvorschlag: Freitag, den Unser Treffen könnte wie 1995 Ich denke, wir verlassen dieses 19.9 bis Sonntag den 21.9.1997 wieder im Hotel Mieszko in Lands- Mal den Wonnemonat Mai und Die Mehrzahl der Terminwünsche berg (Gorzów) oder in verlegen unser Treffen in den Sep- erhält den Zuschlag. Frankfurt(Oder) stattfinden. tember, den Vorboten des golde- Deshalb auch in der Meldung den Wunsch Deutschland / Polen sowie die Anreise PKW/Bahn zum Ausdruck bringen. Und nun, liebe Freunde, raffen wir uns zahlreich auf und finden uns wieder in der Heimat ein. Die Entscheidung zur Teilnahme sollte uns die Tatsache erleichtern, daß wir immer älter werden und jedes Wiedersehen auch das letzte sein könnte. Liebe Zanziner, kommt 1997 wieder mit nach Hause. Nä- heres in der Juniausgabe 1997. Bis zum Wiedersehen grüßt Euch alle Euer Horst Eisermann Traubenweg 1 15236 Frankfurt(Oder) 56 4. Heimattreffen der Massiner in Bredow bei Nauen sei für seine Mühe wiederum herz- lich gedankt. Auch Erwin Wellnitz gebührt unser Dank für seine orga- Nun schon zur Tradition gewor- Diesmal war er in diesem Sommer nisatorische Vorarbeit, die zum den, fanden sich Landsleute aus in seinem Urlaub mit seiner Kame- Gelingen des Treffens ebenfalls Massin am 17. August 1996 zum ra auf der Pirsch in der Massiner beitrug. vierten Male zu ihrem Treffen in Bredow b. Nauen zu- sammen. Mit Famili- enangehöri- gen zählten wir 30 Perso- nen. Erfreu- lich war, daß wir wieder unseren älte- sten Heimat- freund be- grüßen konn- ten, Alfred Strunk, der in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag begehen wird. Auch Käthe Im Einvernehmen aller Teilneh- Dröscher, verw. Jumtow, die im Heide und in der Feldmark. Und mer wurde festgelegt, daß das April dieses Jahres ihren 86. Ge- diese Pirsch war wieder sehr loh- Treffen im nächsten Jahr am 16. burtstag feierte, war wieder dabei. nend, denn er präsentierte uns August wieder in Bredow b. Nauen, Fast alle gehörten zum treuen ausgezeichnete Dias mit Wald- und im Gasthof von Grünefeld, stattfin- “Stamm” der Teilnehmer, teilweise Dorfansichten, die die Herzen der det. weither gereist aus West- und Teilnehmer höher schlagen ließen. Alle Landsleute, die es irgend Norddeutschland. Das zeugt doch Der uns allbekannte “Schönwald- ermöglichen können, sind dazu von großer Heimatverbundenheit Stein” existiert noch, wie er uns wieder herzlich eingeladen. mit den Menschen, mit denen wir vorführte. Polnische Forstleute in Massin zur Schule gingen und haben ihn vor der Vernichtung be- Dr. Marianne Wohlfeil unsere Jugendzeit verlebten. Zu wahrt. Dort, wo er in der Forst beim Joh.-R.-Becher-Str. 40 einem Höhepunkt wurde wieder ein Glambeck-See einmal stand, er- 14478 Potsdam Lichtbilder-Vortrag von Rudi Kuke. folgte ein Kiesabbau. Rudi Kuke

5. Treffen der Warnicker Aufgefrischt wurden die Erinne- rungen für die Anwesenden durch Erneut trafen sich die Warnicker ter, Warnicker, die das erste Mal an Material, welches durch die Orga- in Hermersdorf bei Müncheberg, zu einem Treffen teilnehmen, und die nisatoren beschafft worden war ihrem 5. Treffen nach der Wende. überrascht waren, so viele aus der und welches zu einer Chronik über Die Organisatoren können das Heimat wiederzutreffen, die begei- Warnick zusammengestellt wurde. Treffen als Erfolg ihrer Bemühun- stert waren, Erinnerungen austau- Eine Chronik mit ca. 60 Seiten. gen werten. Immerhin hatten sich schen zu können, die sich erinner- Seiten über die Geschichte des wieder über 80 ehemalige War- ten an Begebenheiten, die über 50 Ortes, Erzählungen, Begebenhei- nicker eingefunden, teils mit Ange- Jahre zurückliegen und so ist es zu ten, Bildmaterial u.ä. hörigen, gern gesehene Gäste, bedauern, daß nicht noch mehr Wünschenswert wäre es des- und dazu 3 Gäste aus Tamsel. Warnicker diese Möglichkeit nut- halb, wenn der Einzelne mehr Zeit Es war zwar das 5. Treffen und zen, sich einmal wiederzusehen, mitbringen würde, um einmal in doch gab es wieder neue Gesich- um sich der Heimat zu erinnern. Ruhe all das aufzuarbeiten, was in 57 unserem Heimatdorf so typisch war aufwärts. In den letzten Jahren hat Zusammenkunft der und woran wir uns trotz all dem der Ort einen Gasanschluß erhal- Leid, was wir erfahren mußten, ten, ein neues Schöpfwerk wird am Kreisgruppe Essen. gern zurückerinnern, an Geschich- Kl. Eichwerder gebaut und bemer- ten und Streiche, die unsere Kind- kenswert, ein Hamburger, der mit Am vergangenen Sonnabend heit geprägt haben und die unver- einer Polin verheiratet ist, hat in haben wir uns, die Kreisgruppe gessen sind. Aber, was nicht ist Warnick ein Haus erworben - ehe- Essen, ehemals Landsberger und kann ja noch werden und so sollte mals Luckow, neben Hirte - und ist Neumärker, im „Rüttenscheider dem Treffen 1997, welches in dabei es zu renovieren. Doch die Hof“ in Essen getroffen. Erschie- Golzow am 31.05.1997 stattfinden Wunden, die dem Ort zugefügt nen sind 25 Personen, Leitung soll, nichts entgegen stehen . Des- wurden, haben das Dorfgepräge Herr Hans-Jürgen Ritter. halb möchten die Organisatoren verändert und sie berühren einen Die Abgänge aus Altersgründen alle Warnicker bitten, eventuell immer wieder tief. werden ausgeglichen durch Neu- persönliche Bedenken zurückzu- Nun noch eine Anmerkung: zugänge nach Auswertung der stellen und am Treffen teilzuneh- Unterlagen in standesamtlichen Adressenlisten im Landsberger men. Einzelheiten zum Treffen Angelegenheit sind erhältlich beim Heimatblatt. durch schriftliche Benachrichti- Standesamt Berlin I, Rückerstr. 9, Ihnen alles Gute und viele Grüße gung, an bekannte Anschriften. 10119 Berlin-Mitte. in heimatlicher Verbundenheit. Rückfragen dazu, Vorschläge zum Unterlagen in kirchlichen Angele- Gerhard Butzin Ablauf des Treffens u.ä. nimmt genheit, Taufe, Eheschließung u.ä., Schnütgenstraße 1 entgegen: Otto Gillert, Einsteinstr. dazu konnte bisher kein kirchliches 45276 Essen 12, 38104 . Amt ausfindig gemacht werden. Das Treffen am 1.6.1996 wurde Bei der zuständigen Diözese natürlich auch dazu genutzt, unse- Lebus sind keine Unterlagen vor- rem Heimatdorf einen Besuch ab- handen. zustatten, wo festzustellen war, Otto Gillert daß es kaum Veränderungen gibt. Einsteinstraße 12 Nur mit kleinen Schritten geht es 38104 Braunschweig

Reise in die Heimat der Mutter. Oder: Aus den wohnt hatten. Die Wände waren USA nach Derschau aus waagerecht gelegten Schrot- bohlen, die innen mit Lehm verklei- det waren, gefertigt und mit Rohr Frau Homann, die Tochter unse- Mit Blick auf die rer Heimatfreundin Ilse Falkenthal Kirche schoß Sabi- geb. Palm, war Weihnachten 1992 ne das erste Foto. aus den USA, wo sie seit 12 Jah- Das zweite ent- ren lebt, zu ihren Eltern in Berlin- stand bei der Spandau gekommen. Sie hatte den Wüstung der ehe- Wunsch geäußert, den Heimatort maligen Hofstätte ihrer Mutter, Derschau/Dzierzow, Hemmerling am zu sehen. Da dieses nach dem anderen Ende des Wegfall der Berliner Mauer und der Ortes. Ilse, die Öffnung des Grenzüberganges auch wieder das Küstrin-Kietz sehr viel einfacher erste Mal in der geworden war, erfüllte ihr Vater Heimat weilte, diesen Wunsch. Für alle war diese stand erschüttert Kirche und alte Schule in Derschau Reise ein tiefgreifendes Erlebnis. auf dem Platz, wo Bei trübem Wetter ging es im sie als Kind gelebt gedeckt. Die „schwarze Küche“ Morgengrauen los und bald war die hatte. Hemmerlings, die Großeltern hatte einen nach oben offenen deutsch-polnische Grenze passiert. von Palms Ilse, bewohnten im al- Kamin, worauf auf offenem Feuer Jenseits der Oder war es etwas ten Derschau ein ganzes Doppel- gekocht wurde. Später wurde auch kälter und es lag schütterer Neu- haus ( zwei 5-Morgen-Stellen), von dieser Teil des Doppelhauses sa- schnee. Vom Warthewall her kom- dem die westliche Hälfte sich noch niert. mend, fuhren sie in das verschla- im Urzustand befand. Etwa 1932 Eingesandt von: fen wirkende Dorf ein. Einen er- zeigte Lehrer Kostka den Schülern Dr. Walter Lotze freulichen Eindruck machte die an diesem letzten Beispiel, wie Spandauer Str. 2 inzwischen asphaltierte Dorfstraße. einfach die Kolonisten früher ge- 10178 Berlin 58 Klassentreffen in Herford Geburtsjahrgang 19/20 auszubreiten. Noch immer ist Bünde ein Zentrum für die Zigarrenherstellung und wichtigster der Oberschule für Mädchen in bedeutsam ist. Nach der Sage Erwerbszweig der Stadt. Im Muse- Landsberg. stand hier die „silberne Wiege“ um ist die gesamte Entwicklung Pleiten, Pech und Pannen.....? Wittekinds, des sächsischen Her- vom Herkunftsland der Tabakpflan- Ja, zumindest am Anfang schien zogs und tapferen Gegners Karls zen bis zur Fertigstellung der Zi- es so. Ein Irrtum im Einladebrief - des Großen, der von allen germa- garren mit allen verschiedenen Datum und Wochentag stimmten nischen Fürsten ihn am meisten Arbeitsprozessen sorgfältig und nicht überein - war aber telefonisch gefürchtet haben soll. In Enger wirklichkeitsnah dargestellt. Dane- untereinander korrigiert worden; liegt die Grabstätte mit seinen Ge- ben gibt es in den Räumen des die angegebene Tageszeit „Mittag“ beinen in der alten Stiftskirche aus Heimatmuseums schöne, alte Mö- am Anreisetag wurde von den mei- dem 11.Jahrhundert. Hier war die bel, Haushaltsgeräte und Erinne- sten auf den Nachmittag verlegt, erste Station unserer Busfahrt. Der rungsstücke zu sehen. Diese Un- so daß bei den Erstankömmlingen mit geschichtli- eine leichte Ratlosigkeit entstand, chem Wissen und dann regnete es auch noch vollgestopfte und war kühl! Das bedeutete eine Küster führte uns neue Erfahrung an einem Klassen- durch die wun- treffen, die Jahre zuvor hatten uns derschöne, ein- immer Sonnenschein und Wärme drucksvolle Kir- begleitet. Das Hotel „Waldesrand“, che und begei- wirklich am Waldesrand gelegen, sterte sich und empfing uns in altvertrauter Weise, uns durch sein ein neu angebauter Zimmertrakt lebendiges Er- bot angenehme Bequemlichkeit, zählen über das und wir hatten wieder das „Jäger- wechselhafte zimmer“(etwas abgelegen) ganz Geschick für uns. Wittekinds und So waren die äußeren Bedingun- der Stiftskirche. gen für unser Wohlbefinden gege- Ob es wirklich ben, das innere „Wohlbefinden“ die echten Ge- stellte sich ohnehin sofort bei der beine Wittekinds allgemeinen Begrüßung ein. Je- sind die hier ru- desmal ist es spannend abzuwar- hen? Mit diesem ten, wer kommt, was hören wir von leisen Zweifel entließ er uns. Zum terrichtsstunde in Heimat- und denen, die nicht dabei sein kön- Abschied spielte die Organistin für Zigarrenkunde hätte unser freundli- nen. Erleichterung, wenn keine uns noch eine Toccata und Fuge cher Führer noch gerne weiter aus- schwerwiegenden Krankheitsgrün- von Bach. Die gewaltige Musik in gedehnt, aber unsere Kräfte und de vorliegen. Die ersten Stunden dem hohen Kirchenraum war ein Aufnahmemöglichkeiten waren sind immer die wichtigsten, die besonderes Erlebnis. Durch die etwas erlahmt. So konnten wir uns Phonstärke des Austausches nicht verspätete Abfahrt des Busses aus nur herzlich bei ihm bedanken und ganz unerheblich, doch dabei ent- Herford (auch eine kleine Panne: mit einem kleinen Umweg durch steht die gemeinsame Basis für die das Busunternehmen holte uns die schöne, alte Innenstadt nächste Zeit. Wir hatten uns dies- erst eine Stunde später als ange- Bündes die Heimfahrt antreten. mal allerdings nur für 3 Tage ent- geben vom „Waldesrand“ ab) fuh- Der Abend gehörte dann wieder schlossen mit einer Busfahrt in das ren wir nicht mehr in das Museum ganz dem Erzählen „von früher“ Ravensberger Land, um die übrige in Enger, sondern gleich in das und unserer heutigen Gegenwart. Zeit zum Erzählen, für Spaziergän- „Hücker Moor“, eine interessante Es ist schön, daß wir noch immer ge im Wald und kleine Ruhepau- Hochmoorlandschaft, die wir aber diesen Zusammenhalt und das sen zu haben, die sehr wichtig wegen des regnerischen Wetters Interesse aneinander haben. Alle sind. Der Ansturm der Erinnerun- nicht durchwandern konnten, son- haben wir ein neues Zuhause ge- gen ebenso wie alle neuen Infor- dern uns gleich zu einer Kaffee- funden, einen Kreis von Menschen, mationen voneinander brauchen stärkung in das nächste Lokal be- die uns nahe stehen und Freunde zwischendurch eine Zeit zum geben. Das tat uns allen gut, denn sind. Wir kamen als Fremde in eine Atemholen. Das bringen wohl die nun wartete noch in Bünde eine fremde Umgebung und mußten Jahre so mit sich... Führung durch das Tabak- und uns darin zurechtfinden; aber wir Unsere Patenstadt Herford liegt Heimatmuseum auf uns. Wieder waren noch jung genug für einen im Ravensberger Land, ein Land- empfing uns ein enthusiastischer Neuanfang, und ich denke, jeder strich, der für die frühe deutsche Führer, der entschlossen war, vor von uns ist auf Menschen getrof- Geschichte unseres Volkes recht uns alle Schätze des Museums fen, auch in den traurigsten Stun- 59 den der ersten Jahre, die bereit Vier Neudazugekommene waren butter und Quark waren mitge- waren, zuzuhören und weiterzuhel- diesmal dabei, so bot es sich an, bracht worden. Das stärkte noch fen. Das ist Grund genug, dankbar daß jeder etwas von sich erzählte, einmal für die Heimfahrt. Für die auf unsere nun schon recht lange und wir stellten fest, daß auch wir abendliche Verpflegung sind immer Lebensstrecke zurückzublicken „Alten“ recht wenig voneinander unsere beiden „alten Soldaten“ und uns immer wieder neu auf das wußten. So berichtete jeder aus zuständig. Unentwegt wurde ge- nächste Treffen zu freuen. Es wird der großen Runde etwas von sei- schmiert, eingegossen, ab und zu wohl wieder in Herford stattfinden. nem Leben, von zu Hause und auch mal ein Schnäpschen verteilt, dem Neuanfang hier im Westen. und das alles draußen, (das Wetter Ein Augustnachmittag in Eine Teilnehmerin sagte, sie hätte hatte sich gebessert) wo wir um Ovelgönne. eigentlich noch nie über diese Er- den großen Gartentisch versam- Fast ist es schon Tradition, ei- lebnisse gesprochen und staunte melt standen. nen Sommerausflug nach dabei über sich selber. Von viel Es geht alles ohne großen Auf- Ovelgönne zu machen. In diesem Schwerem wurde berichtet, aber wand, fanden wir, das Zusammen- Jahr waren es 22 Landsberger aus auch von vielen, schönen Erinne- sein ist das Wichtigste. Zum Hannover und der weiteren Umge- rungen, hauptsächlich aus der Schluß rückten viele hilfreiche bung (Bückeburg und Stadt- Kindheit und Jugend in unserer Hände im Haus wieder alles an hagen),die gekommen waren. Lei- Landsberger Heimat. So ergab es seinen Platz, die Autofahrer brach- der war das Wetter zu kühl, um sich plötzlich, daß 4 Genniner hier ten die Bahnreisenden an den Cel- draußen im Garten Kaffee zu trin- zusammensaßen; bekannte Na- ler Bahnhof und Haus, Garten und ken. Aber Wohnzimmer und Diele men tauchten auf, Ortsnamen, Bewohner im Waldweg 30 freuen reichten für uns alle aus. Es gab Wege - fast wie zu Hause. sich schon auf das nächste Tref- Zucker- und Streußelkuchen, dazu Die Zeit verging sehr schnell und fen! einen kräftigen Kaffee, den sich manche sahen schon auf die Uhr. einige aber lieber etwas „verwäs- Züge sollten erreicht werden, um Barbara Beske serten“. Manches Herz könnte Anschlüsse nicht zu verpassen. Waldweg 30 sonst zu kräftige Sprünge machen. Aber es gab noch die übliche „But- 29313 Hambüren terstulle“, sogar köstliche Kräuter-

Auf Spurensuche jenseits der Oder PKW-Parkplätzen entstehen. Es soll ein landschaftlich und histo- 50 Jahre sind seit der Vertrei- fuhrwerksräder, ist er heute mit risch interessantes Ausflugsziel für bung der Deutschen aus der Neu- Gras überwachsen. Der Grenz- die Berliner werden. mark vergangen. Wir wollten nach- übergang für Personenkraftwagen Unser Ziel waren die Friedhöfe schauen, wie diese Gegend jetzt ist seit ca. 3 Jahren wieder über von unseren Groß- und Urgroßel- aussieht und ob noch deutsche Kostryn (Küstrin) möglich. Parallel tern in Stanowice (Stennewitz), Friedhöfe oder Grabinschriften zu zur alten Eisenbahnbrücke und Staniewicki (Stennewitzer Hütte), finden sind. Für uns zwei Vettern, vorbei an einem Monument für die im Warthe-Bruch, außerdem in deren Vorfahren zumindest seit Rote Armee im ehemaligen Fe- Gorzów (Landsberg) und Strelcze dem 30jährigen Krieg in der Neu- stungsgelände fahren wir über die (Friedeberg). Wir hätten unser Vor- mark ansässig waren, ist die Fahrt wieder hergestellte Oderbrücke. In haben nicht oder nur in Ansätzen zu einem bewegenden Erlebnis die Festung Küstrin ist seiner Zeit durchführen können, wenn uns geworden. Wir waren gespannt auf Friedrich II. von seinem Vater ver- nicht ein polnischer Bürgermeister die Landschaft, auf ihre jetzigen bannt worden, und dort mußte er bei der Suche unterstützt hätte. In Bewohner und auf die ehemalige auch die Enthauptung seines be- Bogdaniec (Dühringshof) fanden Straße Nr. 1, die von über sten Freundes von Katte mit anse- wir Pan Jan Karaczewski. Er ver- Berlin bis nach Königsberg (Ost- hen. Dicht an der alten Heeresstra- steht und spricht fließend deutsch, preußen) führte. Es gibt sie auch ße, auf der schon Napoleons Ar- er ist Mitglied der überstaatlichen hinter der Oder mit ihrem schönen meen vorrückten und auf der die Oder-Universität in Frankfurt alten Baumbestand, meist Linden Königin Luise bis nach Memel a.d.0der. Dieser liebenswüdige und Eichen. Die alten Pappeln in (Kleipeda) geflohen war, liegt das Mann, dessen Vorfahren aus der der Höhe von Rózanki (Stolzen- Schloß Dabroszýn (Tamsel). Hier Gegend um Lemberg stammen, berg) sind durch andere Chaus- soll Friedrich bei der Schloßherrin hatte Verständnis für unser Anlie- seebäume ersetzt worden. Neben Freifrau von Wreech mehrmals zur gen und an diesem Tag Zeit für der Asphalt- Trinkschokolade eingeladen gewe- uns. Seine Bürgermeisterei wurde straßendecke ist noch der Som- sen sein. In Tamsel wird in den gerade umgebaut. Wir fanden ihn merweg vorhanden. Früher für die nächsten Jahren ein Motel mit unter den Bauleuten beim Früh- eisenbeschlagenen Pferde- überwachten und überdachten stück und hatten den Eindruck, 60 daß er sehr beliebt war. Pan Gelände des früheren Kirchhofs gen wach werden lassen. Etwa Jannek kennt viele seiner Mitbe- alte französische Soldatengräber 1928 habe ich als 10-jähriger zu- wohner und ihre Nöte bei der Um- von Napoleons Grande Armé frei- sammen mit meinen Eltern und strukturierung auf marktwirtschaftli- gelegt und umgebettet worden. In Tanten dort in einer Bucht des che „Verhältnisse“. Durch seine Jenin (0bergennin) soll noch ein Warthestroms gebadet. Anschlie- frühere Tätigkeit als Erdölingenieur älterer deutsch sprechender Bür- ßend ging es seinerzeit mit mehre- in Schwedt und durch häufige Be- ger wohnen, der 1945 für das Land ren Kutschwagen über den aufge- suche in Seelow und Frankfurt hat seiner Ehefrau optiert hatte. Seine schütteten Deich zu verwandten er sich sehr gute deutsche Sprach- Adresse ist: Josef Rogosinski, Kolonisten. Dieser Ausdruck kenntnisse angeeignet. Wir fuhren mit ihm zunächst zum ehemaligen Staatsgut von Stanovice. Dort hat ein Junglandwirt aus Marburg a.d. Lahn den Großbetrieb einschließ- lich des renovierungsbedürftigen Schlosses auf mehrere Jahre ge- pachtet. Herr Jürgen Möller (Tel. 004890-64 60 63) hat schon viel Geld investiert, um Gutshaus und Gutsgelände wieder attraktiv und ertragreich zu machen, u. a. durch landwirtschaftlichen Bio-Anbau. Ab 1996 sollen Gästezimmer für Touri- sten ausgebaut sein, eine Großga- rage ist ebenfalls geplant. Mit Jür- gen Möller ist seit vielen Jahren auch wieder ein Weißstorch-Paar über der Gutscheune eingezogen - von allen als ein gutes Omen ge- wertet, auch von seinen polnischen Schloß Stennewitz 1995 Mitarbeitern. Die Kirche in Stanovice Gorzowska 113 Jenin/Polska. Wir stammt noch aus der Zeit, als (Stennewitz) war verschlossen, der hatten ihn aber nicht angetroffen. Friedrich II. Land- und Wiesenwirte Kaplan wohnt nicht im gleichen Es soll auch ein Treffen mit frühe- aus Holland im trockengelegten Dorf. Auf dem kleinen Kirchhof ren und jetzigen Bewohnern aus Warthebruch angesiedelt hatte. Die waren keine Grabsteine mehr vor- diesem Teil des Warthebruchs ge- Wiesenbewirtschaftung muß früher handen. Auch auf den früheren plant sein. Über Kwiatkowice doch wohl recht schwer und nicht deutschen Friedhöfen von (Blumenthal) gelangten wir nach sehr ertragreich gewesen sein. Stennewitz, Stennewitzer Hütte Swierkocin (Fichtwerder), über die Damals fanden sich viele Ausreise- und Stennewitzer Wiesen war die stählerne Warthebrücke nach willige nach Übersee. So gab es Suche nach Grabtafeln mit deut- Studzionka (Albrechtsbruch). Dort Gehöftsansiedlungen mit Zielvor- schen Inschriften wenig erfolgreich. haben wir nicht einmal den frühe- stellungen wie z. B. Hampshire, Diese Friedhöfe sind seit 1946 ren Friedhof finden können, obwohl Saratoga, Louisa, Maryland, Korsi- nicht mehr belegt worden, alles ist „unser“ Bürgermeister auf mehre- ka, Malta, Jamaika, Sumatra. stark zugewachsen. So fanden wir ren Kolonistengehöften nachge- Die am Rande des Warthe- zwar Grabeinfassungen, aber nur fragt hatte. Die dort wohnenden bruches verlaufende Haupt- wenige aufrecht stehende Grab- Polenfamliien stammen meist aus eisenbahnlinie ist eine wichtige kreuze mit Inschriften. Die meisten dem früher polnischen Teil der Verkehrsverbindung auch für Polen Grabmale waren umgestürzt, die Ukraine. Die Polen aus dem mittle- geblieben, obwohl der größte Teil eingehauenen Daten nicht mehr ren Warthebruch haben ihre Toten des Gütertransports über Frankfurt lesbar. Von den Gräbern unserer auf dem Friedhof von Swierkocin läuft, auch der Lastwagenverkehr. Vorfahren, die nach bekannten (Fichtwerder) bestattet. Die Gräber Es ist daher auch ein zügiges, we- Kirchenbucheintragungen dort und sind sehr gepflegt und waren mit nig anstrengendes Fahren auf der auch in Jenin (Ober- und teils frischen, teils künstlichen Blu- alten Heerstraße möglich. Die Untergennin) bestattet worden men geschmückt. Von früheren Straßenbeschilderung in Gorzów sind, konnten wir keine Reste fin- deutschen Gräbern waren noch und Strelcze (Friedeberg) ist aus- den. Die Kirche von Jenin ist reno- Reste von Erbbegräbnisstellen an reichend. Ein lohnendes Ziel ist viert, sie liegt direkt neben der der Friedhofsmauer vorhanden. das Landschaftsschutzgebiet um Hauptstraße (jetzt Nr. 45). Bei Die Autofahrt nach Studzionka den Liebsee bei Dolgen. Früher Tiefbauarbeiten für eine Erdgaslei- (Albrechtsbruch) hat bei einem von stand dort der Landgasthof „Zum tung sind vor einem Jahr auf dem uns ganz frühe Kindheitserinnerun- Freischütz“, heute befinden sich in 61 der Umgebung viele Ferien- die in den 50er Jahren von den Gegend ihrer Eltern und Großel- bungalows. Wir haben bei dieser Polen restauriert worden ist, ka- tern anzuschauen, und seien es Fahrt noch manche Spuren deut- men Erinnerungen an unsere nur die vielen Weißstörche im scher Vergangenheit gefunden, Schülerzeit wieder. Wir beide kön- Warthebuch. z.B. das frühere Lehrerseminar nen nur für uns reden: wir fanden und Gymnasium in Strelcze keine Haßäußerungen, im Gegen- Dr. Horst Müller (Friedeberg). Bei einem Spazier- teil. Unser Bericht soll ehemaligen Burgwartstraße 44 gang entlang der alten Stadtmauer, Landsleuten Mut machen, sich die 01705 Freital

Gorzów heute Die Stadtverwaltung Gorzów plant, das Jahr 1997 zu einem Festjahr zu machen. Es soll der 740ste Gründungstag der Stadt Landsberg (02. Juli 1247) feierlich begangen werden. Folgender Zeitplan ist zwischen der Bundesarbeitsgemeinschaft und der Stadtverwaltung besprochen:

31. Dezember 1996 Offizielle Eröffnung der 740-Jahrfeiern der Stadt Landsberg; Festrede des Präsidenten der Stadt Landsberg/Gorzów.

11. Januar 1997 Jubiläumsball des Präsidenten.

30. Januar 1997 Landsberger Gedenktag. Kranzniederlegung an den Gräbern und an den Gedenkstätten.

11. Februar 1997 Polnisch-deutsche wissenschaftliche Tagung: „Landsberg - Gorzów - Stadt an der Warthe“

28. März 1997 Historische Ausstellung: „Landsberg - Gorzów“.

17. April 1997 Weltumwelttag. Ökologieforum: „Landsberg, die Parkstadt“

3. Mai 1997 Historische Ausstellung sowie Werbung für die Stadt - Berlin - Potsdam - Frankfurt (Oder)

18. Mai 1997 Denkmalschutztag. Forum über den Schutz von Landsberger Baudenkmälern: „Achtung vor der Vergangenheit“.

2. Juni 1997 Besuch des Heiligen Vaters in Landsberg/Gorzów.

14. bis 23. Juni 1997 Landsberger Tage.

1. Juli 1997 Zweiter polnisch-deutscher Städtekongreß.

2. Juli 1997 740. Geburtstag der Stadt. - ökumenischer Gottesdienst. - Besuch der Bundestagspräsidentin Dr. Rita Süßmuth - Enthüllung des wiederhergestellten Pauckschbrunnens. - Vermählung der Konstanze.

11. November 1997 Jubiläumskonzert: „Landsberger für Landsberger“.

10. Dezember 1997 Festsitzung des Stadtrats: „Landsberg/Gorzów quo vadis“.

31. Dezember 1997 Offizieller Abschluß der 740-Jahrfeiern der Stadt. Festrede des Präsidenten der Stadt Landsberg. 62 Der Hexenbrunnen am neuen Platz, Poststraße/ Ecke Wollstraße

Die Brunnenfiguren am neuen Platz im Stadtpark

Neue Hausfassade Richtstraße/Poststraße

Neubau Ecke Wollstraße/Poststraße Fotos: Dietrich Handt, 1995 63 Zu Hause zwischen Textbuch und Plakaten oder subalterne Beschäftigung etwa im „Reichsreifenlager“ des besetzten und kurzzeitig umbe- Sie ist mit 86 Jahren immer noch bin geboren am 16. Januar 1910.“ nannten „Litzmannstadt“ ohne unentbehrlich im Theater der west- Und läßt nach fast unmerklicher Larmoyanz zu berichten. Die Ver- polnischen Stadt Gorzów - Pause mit einem Hauch nicht zu walter besagten Lagers nahmen Aleksandra Zawiejska. Von der unterdrückender Alterskoketterie die unverzichtbare, weil deutsch- „höheren Tochter“ zur Frau, folgen: „Leider...“ Wohl wissend, sprechende Kraft 1944 Richtung die 15 Intendanten kommen und daß ihr just die Zahl ihrer Lebens- Westen mit. In Landsberg war die gehen sah. und Erfahrungsjahre bei den 80 sinnlose Flucht zu Ende. Theaterangehörigen herausragen- Als sowjetische Truppen einzie- Dutzendfach sah sie denselben des Ansehen verschafft. hen, gilt einer der ersten Befehle Verlauf abschnurren: Im ersten So wie sie sich jetzt beim Besu- der Leichenbestattung. „Ich half, Jahr beschnupperte der neue cher entgegenkommend nach des- die vielen Toten zu begraben.“ Gro- Mann das Personal und das Publi- sen Wunsch bezüglich des Kaffees tesk: Ausgerechnet während dieser kum und versuchte, sein Pro- in Glas oder Tasse erkundigt, mag Winterwochen 1945 macht Lands- gramm durchzusetzen. Im zweiten sie einst selbst umsorgt worden bergs Neubürgerin Zawiejska ihre Jahr begann der Betrieb einiger- sein. „Mein Vater. lebenslustig, erste Theaterbekanntschaft. Ein maßen zu laufen. Im dritten wurde vielbeschäftigt, verstand alles zu russischer Offizier, der sich ein- - meist von außerhalb des Hauses erledigen. In Lódz war er bekannt quartiert, älteren Damen galant die - gegen ihn intrigiert, und er ging als der ‘Dutzend-Mann’. Über- Hand küßt und gern reitet, ist oder wurde gegangen. Worauf raschte ihn Regen auf der Straße, Schauspieler. Sein Rat: „Wartet auf alles von vorn anfing.. kaufte er im nächstbesten Laden eure Polen, die kommen bald.“ Sagt ganz ohne Ironie, ohne Hä- zwölf Schirme. Ein einziger wäre Zuerst aus Richtung Westen: me Aleksandra Zawiejska, die das ihm unstandesgemäß erschienen. heimkehrende KZ-Häftlinge, Leben unter Künstlern kennt wie Als ich an meinem 18. Geburtstag ehemalige Zwangsarbeiter, kaum jemand sonst: Als Sekretärin in die Gesellschaft eingeführt wer- Kriegsgefangene. Dann eine Grup- im Chefbüro des Theaters Gorzów den sollte, ließ er sich zwölf neue pe aus Warschau, darunter der (Landsberg an der Warthe) erlebte Anzüge schneidern.“ Das gelobte zukünftige Stadtpräsident. Dringli- die heute Sechsundachtzigjährige Land industrieller Prosperität ... che Frage. „Wer schreibt Maschi- die Ankunft, das überwiegend kur- Vor dem frühen Tod eines ne?“: Aleksandra. Eine Märznacht ze Wirken und den mehr oder we- solventen Familienernährers hindurch wird ihr der amtliche Be- niger freiwilligen Abgang von 15 schützte es niemanden. Witwen- richt von der Übernahme Lands- Intendanten. Ein einziger brachte renten kannte es nicht. Doch es bergs diktiert, unprofessionell, fin- es auf sieben Amtsjahre in der gedachte der Seinen. Die unerfah- det sie. Unter dem eleganten Vor- westpolnischen Großstadt, die ihre rene Abiturientin wurde im Unter- wand, sie wolle eigene Tippfehler Einwohnerzahl gegenüber früher nehmen angestellt als „Sekretärin“ korrigieren, formuliert sie das auf 130 000 verdreifacht hat. Jener mit über 500 Zloty Monatsgehalt. Schriftstück um, was höheren Or- Direktor war während der politisch Das verdiente kein Prokurist! Mir tes Eindruck macht. Fortan ist die stürmisch bewegten Solidarnosc- fehlte zwar jede Ahnung vom Ge- gute Stilistin bei der Kommunalver- zeit tätig und einfach irgendwie schäft, aber meine Mutter sollte waltung angestellt. vergessen worden. nicht beschämt werden. So war „Ich habe Lebensmittelkarten Aleksandra Zawiejska: ein Le- das früher. Allmählich habe sie sich ausgegeben, Kantinen aufge- benslauf wie aus dem Roman „Das zurechtgefunden und später das macht, Wohnungen zugeteilt. So- gelobte Land“ ihres Landsmannes Direktverkaufsgeschäft der Firma bald jemand etwas Eßbares ergat- (und Literaturnobelpreisträgers von am Ort übertragen bekommen. terte, teilte er mit anderen. 1924) Wladyslaw Stanislaw Rey- Heirat und Schwangerschaft be- Verschiedenartigste Menschen mont. In die bekannte Verfilmung deuteten unvermittelten Abgang. einte der Enthusiasmus des Neu- durch Andrzej Wajda hätte das „Man war für das Unternehmen beginns.“ Im Erinnern an spätere junge Mädchen höchst authentisch erledigt, ein Zurück gab es nicht.“ Zeiten, da kommunistisches Partei- hineingepaßt. Geboren am Der Ehemann - als Offizier vom diktat ihre weitere Beschäftigung in Handlungsort Lódz, gehörte sie ersten Kriegstag 1939 an im städtischen Diensten unmöglich genau zum Roman/Film-Milieu - Kampf, aus deutscher Gefangen- macht: Alles kann ich den Funktio- „höhere Tochter“ eines Vaters, der schaft geflohen und nach 2000 nären verzeihen, alles, aber nicht, eine Textilfabrik leitete. Sorgen? Kilometern Fußmarsch todkrank daß sie uns die Begeisterung des Keine. Geld? Stets vorhanden. heimgekehrt zum Sterben. Da wur- Aufbaus nahmen. Dienstboten? Jederzeit. de das Leben wirklich anders und Kein Parteibuch? Also Berufsver- Das ist weit weg. Hinein in den sehr hart. bot, Duzen bei Polizeiverhören, melodiösen Stundenschlag der Aleksandra Zawiejska besitzt die über die zu sprechen verboten war, betagten Uhr an der Wand ihrer seltene Gabe, über zweijährige Gelegenheitsarbeit, Armut. Gerade Einzimmerwohnung sagt sie: „Ich Haft in mehreren Gefängnissen mal um die Stelle einer 64 Aushilfskassiererin im Theater Schloßtheater Celle leitete. Und sie muß man lieben. Wenn nicht, ent- durfte sich Aleksandra Zawiejska sah 15 Direktoren kommen und deckt man allzu schnell ihre Unzu- 1957 bemühen. Es wurde ein stil- gehen. länglichkeiten. Weil ich sie aber ler, dafür um so nachdrücklicherer Seit geraumer Zeit betreut sie liebe, nutzen sie mich zuweilen Aufstieg zur rechten Hand vieler, das Archiv ihres Theaters, die Per- aus.“ Und die weiland höhere nach ihrer Meinung zu vieler Inten- sonalakten, die Inzinierungs- „Tochter“ aus Lódzer Textil- danten. dokumentationen, säuberlich in je fabrikantenkreisen lächelt. Ein we- Sie hat die Zeiten der Bühne als einem Kasten pro Stück geordnet: nig verzeihend. Etwas wehmütig. städtisches Kulturhaus ohne festes Textbuch, Programmheft, Plakat, Hauptsächlich amüsiert. Ensemble erlebt, da ausschließlich Fotos, Rezensionen. Ernst: „Ei- Gastspiele stattfanden. Sie machte gentlich müßte ich das Theater Aus: Güntherr Bellmann, Berliner die Unterstellung unter das zeitwei- dafür bezahlen, daß ich dort sein Illustrierte Zeitung vom 17./18. lig existierende Kulturministerium kann, wo ich mich wohler fühle als Februar 1996 für die übernommenen west- zu Hause.“ polnischen Gebiete 1960 mit. Sie Die Abgeklärtheit ihres Alters hat besuchte den letzten deutschen Aleksandra Zawiejska nicht Landsberger Intendanten Willy unempfindlich gemacht gegen Moll, der nach dem Krieg das Enttäuschungen: „Schauspieler

Niederländische Hilfe für die meinde. Nach einer lebensgefährli- chen Fahrt brachten uns die Men- evangelische Gemeinde in Gorzów schen zu der Kirche, die früher eine Friedhofskapelle war. Der Seit 1957 wohne ich mit meiner bei der evangelischen Gemeinde in Friedhof war geräumt und in einen Familie in Borculo, Niederlande. Enschede, Niederlande, eintraf. Park verändert. In der Nähe wur- Vor einiger Zeit las ich in unserer Der Brief wurde weitergeleitet an den Hochhäuser gebaut. In der Tageszeitung, als mir über einem Pfarrer Rik Venema, von dem man Kapelle trafen wir einen Mann aus Bericht der Name Gorzów auffiel. wußte, daß er 1983 einen Hilfstran- der Kirchengemeinde, der dort Ich wurde neugierig und entdeckte sport von Rotary Enschede beglei- arbeitete. Er konnte uns nicht ver- beim Lesen, daß es unsere Hei- tet hatte. Bei einer ersten stehen, aber er holte seine Frau, matstadt Landsberg war. Ich möch- Untersuchungsreise kam Venema die gut deutsch sprach. Beide wa- te nun diesen Artikel ins Deutsche in Kontakt mit der katholischen ren sehr überrascht von unserer übersetzen. Gemeinde, wo er gastfrei empfan- Mission. Wir wurden mit dem Eva Felgner-Naumann gen wurde von Pastor Joseph Hausherrn in die Stadt geschickt. Stoeterijstraat 7 Janicki in Sulicin (Zielenzig). Diese Als wir zurückkamen, wußten wir, NL 7271 VJ Borculo, Nederland Begegnung war sehr wertvoll, denn warum. Das Haus war inzwischen Pastor Joseph brachte Venema in geputzt worden, denn so hohe „Für die kleine in der Diaspora Kontakt mit dem evangelischen Gäste waren noch nie zu ihnen lebende evangelische Gemeinde Konfrater Joseph Pospiech, der als gekommen.Wir durften den polni- ist es in dem katholischen Polen Bischof seinen Sitz in Zielona Gora schen Wandspruch „Gast im Haus, schwer zu überleben. Dann gibt die (Grünberg), einer mittelgroßen Gott im Haus“ hier deutlich erfah- materielle und moralische Hilfe aus Stadt nicht weit von der deutschen ren. Twente für die Handvoll evangeli- Grenze, hatte. Wir erfuhren, daß die evangeli- scher Christen in der west- Im Herbst 1984 fuhren aus der sche Gemeinde ungefähr 100 Mit- polnischen Stadt Gorzów einen evangelischen Gemeinde glieder hatte. Der Pfarrer, der dort Lichtpunkt. Lonneker, Niederlande, drei Men- einmal in drei Wochen predigte, Es fing in den achtziger Jahren schen mit einem Lieferwagen mit wohnte 130 km entfernt und hatte an, als zahlreiche Hilfskomitees Hilfsgütern nach Gorzów zur evan- an demselben Sonntag noch meh- aus dem ganzen Land Hilfsgüter- gelischen Gemeinde. Das wurde rere Gottesdienste. Unser Freund, transporte organisierten, um die ein Abenteuer; denn in der 130 000 Pastor Janicki aus Sulecin, brachte armen Polen von dem westlichen Einwohner zählenden Stadt wußte uns zu ihm und so konnten wir ihn Reichtum an Kleidung und Lebens- niemand, wo die evangelische Kir- endlich kennenlernen. Zu der Kir- mitteln mit profitieren zu lassen. che stand. Wir wurden aufgefor- chengemeinde von Gorzów gehör- Die Hilfgüter landeten bei den ka- dert, die Hilfsgüter irgendwo aus- ten auch die evangelischen Ge- tholischen Pfarrern, von wo sie an zuladen. Doch wir gaben nicht auf. meinden von Witnica (Vietz) und die Bevölkerung verteilt wurden. Außerhalb der Stadt fanden wir Barlinek (Berlinchen), ungefähr 20 Die wenigen Evangelischen fisch- eine Familie, die mehr verwandt - 40 km entfernt. In der Friedhofs- ten auch in Gorzów hinter dem schien den Zeugen Jehovas, als kapelle, die sie für ihre Gottesdien- Netz, bis ein schriftlicher Hilferuf der gesuchten evangelischen Ge- ste zur Verfügung gestellt beka- 65 men, fehlte jeglicher Komfort. Das Gorzower Hymne ? erste Problem, das beseitigt wer- den mußte, war das Einbauen ei- Aus der Gazeta Wyborza vom 20. Juni 96 nes Zentralheizungskessels, der Die Ratsmitglieder der Unii Wolnosci (Freiheitsunion) haben mit deutscher Mark in einem die Hoffnung, daß ihr Lied bald die Hymne für Gorzów wird. Intershopladen gekauft wurde, mal Bewohner unserer Stadt haben das Stück zum ersten Mal eben 130 km entfernt. Später life am vorigen Wochenende gehört während des konnte durch finanzielle Beiträge „Samstags der Heimkehrer“. Material angeschafft werden, um Der Apparat, der die Lautstärke des Applauses maß, mit Beihilfe von Gemeindegliedern registrierte, daß der Applaus nach dem Lied der U.W. die Kapelle zu verschönern. Man minimal lauter war als nach den Liedern der „Solidarnosc“ konnte sogar eine kleine Orgel und SLD. kaufen. Nicht nur die materiellen Spen- Ich bin von hier den halfen der vergessenen Ge- Hier ist meine Ecke, meinde, auch der stundenlange Ich kenne hier alle Wege. Aufenthalt an den Grenzen und der Meine Träume aus der Kindheit finden hier Zuflucht. Widerstand der Obrigkeit, der die Sie sind in meinem Heim Menschen nicht entmutigte zu kommen und Hilfe zu leisten, hat Mal lachen, mal fluchen die kleine polnische Gemeinde ein Lied auf den Lippen sehr gestärkt. Die Gemeinde- Und alles was nötig ist gliederzahl stieg ständig an und die Ein Dach über dem Kopf Isolation wurde durchbrochen. Da- Einen Beruf in der Hand durch, daß aus Twente via evange- Ein bißchen Glück und ein Stück Brot. lische Gemeinde auch Hilfsgüter weitergeleitet wurden an ein regio- Refrain 2 x: nales Krankenhaus und Kinder- Über die Warthe eine Brücke heim in Gorzów hat die kleine Ge- An der Ecke ein Kiosk meinde einen guten Namen be- Darin ein lächelndes Mädchen. kommen. Durch das Aufblühen der Hier dauert ein Leben, das man kennt Gemeinde hat man an einen eige- Und an das man sich erinnern kann nen Pfarrer gedacht. Durch garan- tierte Zusagen konnte die Kampfesstaub Pfarrstelle in Gorzów erhalten blei- Echo des Gewitters ben. Das ist im Lebenslauf geblieben Pfarrer Venema, der vor kurzem An verbrannte Rosen kann ich mich nicht erinnern, seine Amtszeit beenden mußte, obwohl ich manchmal davon träume. weil er 65 Jahre alt wurde, setzt seine Arbeit in Polen weiter fort Weil ich von hier bin und wird von vielen unterstützt. Ist hier meine Ecke Neu hinzugekommen ist die Weil ich hier bei mir bin juridische und finanzielle Unterstüt- Wenn hier auch kein Paradies ist zung, da nun die Gemeinde in Ganz einfaches Land Gorzów ihre Besitztümer vom pol- Gorzower Wolken am Himmel. nischen Staat zurückfordern kann. Neben der tatkräftigen Hilfe bleibt Refrain 2 x der persönliche Kontakt mit den Über die Warthe eine Brücke Gläubigen, ob katholisch oder An der Ecke ein Kiosk evangelisch, wertvoll. Durch alle Darin ein lächelndes Mädchen Hilfskontakte sind besondere Ban- Hier dauert ein Leben, das man kennt de zwischen Menschen und Famili- Und an das man sich erinnern kann en entstanden. Es ist eine gute Sache, daß es so bleibt, auch wenn unsere Hilfe nicht mehr nötig Worte: Karol Kord ist. Letzteres scheint doch noch in Musik: Edward Debicki weiter Ferne zu sein.“ Darbietung: Ryszard Bronisz, Jozef Finster, Andrzej Pawlik, Stefan Wiesiolek, Tomasz Smitkiewicz, Aus „De Twentsche Courant Tubantia“ vom 09.08.1996 Übersetzung: Kurs „Polnisch für Fortgeschrittene“ an der VHS , Leitung: Gabi Kubecki 66 Die Dörfer unserer Heimat bäuerliche oder landwirtschaftliche tisierten. Doch dafür konnten wir Gennin Betriebe herkömmlicher Art mit auf eine Berufssparte verzichten, Ackerbau, Weide- und Vieh- Müllmänner oder Müllwerker, wie Auf Wunsch interessierter wirtschaft, die in ihrer Vielfalt heute sie heute betitelt werden. Als Eier- Genniner habe ich mich mit Unter- kaum existenzfähig wären, oder Butter- oder Geflügelhändler waren stützung ortsteilkundiger Mitarbei- Gutshöfe wie Zimmermann, später die Geschäftsleute Werk und ter, die mit sachdienlichen Anga- Neun, beschäftigten, um einige Branowski mit schnellem Pferde- ben zur Komplettierung beigetra- Berufsbezeichnungen aufzuzählen, fuhrwerk, Schlitten oder Auto auf gen haben, als „Hobbykartograph“ unter der Regie eines Administra- Achse und schließlich gab es in bemüht, den Lageplan unseres tors, der im Genniner Sprachge- früherer Zeit noch die fleißigen Heimatortes weitgehend optimal zu brauch Radaukerl genannt wurde, Marktweiblein, die sich mit der prall erstellen. Besserwissenden Kriti- Knechte, Mägde, Zimmermädchen, gefüllten Bollenkiepe per Bahn kern empfehle ich, nicht erfaßte Melker, Gespannführer oder Tage- oder zu Fuß in das 8 km entfernte Örtchen nicht meinen freundlichen löhner. Eng mit der Landwirtschaft Landsberg zum Wochenmarkt auf Helfern und mir anzulasten, son- verbunden waren neben der Stell- den Weg machten. Die Gastwirt- dern einfach auf der Karte nachzu- macherei Blauert die Schmieden schaft Fredrich am Bahnhof tragen. von Bork und Reek, in denen die Loppow bewirtete neben einheimi- Unser Heimatort Gennin war ein Meister mit ihren Gesellen und schen Gästen auch Wochenend- schmuckes Dorf mit seinen in Lehrlingen gut ausgelastet waren. ausflügler aus Landsberg, die ger- Reihenform angeordneten Grund- Einen breiten Raum nahm der Huf- ne einen Waldspaziergang zum stücken beiderseits der Reichs- beschlag ein, der heute mangels Maserpfuhlausschank unternah- straße 1 im Ortsteil Dorf Gennin stationärer Schmieden von fahrba- men, während der „Gasthof zu den und den südlich der Ostbahn ver- ren Feldschmieden großräumig frei Linden“ von Richard Tauchert zen- streut liegenden Bauerngehöften Haus ausgeführt wird. In weiteren traler Mittelpunkt des alltäglichen im Ortsteil Neu Gennin. Ein sanft handwerklichen Berufen wie Bäk- dörflichen Lebens war. ansteigendes Hügelgelände be- ker, Fleischer, Schuhmacher, Die Zahl der Geburten hatte noch grenzte die Ortschaft im Norden, Schneider, Brunnenbauer, Dach- Stellenwert und so waren die Heb- während der südliche Ortsteil Neu decker, Böttcher, Zimmermann, ammen Helm und Puhle bei vor- Gennin, auch Bruch genannt, mit waren ortsansässige Fachkräfte wiegend Hausgeburten schnell zur seiner gräbendurchzogenen Acker- mit ihrem Betrieb für die Einwohner Stelle. Ein nicht geringer Teil der und Wiesenlandschaft schon typi- präsent. Die Bäckereien Herrmann Bürger waren die sogenannten schen Warthebruchcharakter zeig- und Habermann lieferten auch kleinen Leute. Sie gingen einer te. Laut „Ortsbuch für das Deut- turnusmäßig oder täglich Backwa- Arbeit am Ort, in Dühringshof oder sche Reich, 8. Auflage der Deut- ren frei Haus, in den 20er Jahren Landsberg nach, hatten als schen Verlagsgesellschaft Berlin war außerdem auf dem Schulland Nebenerwerbsquelle noch ein paar von 1938“ zählte Gennin 943 Ein- zwischen den Gehöften Frohloff Morgen Land oder Wind, wie wir wohner. Sie gingen, dem Umfeld und Fechner ein großer freistehen- sagten, hinter dem Haus oder auch und der damaligen Zeit entspre- der Backofen zur allgemeinen Nut- woanders und in den meisten Fäl- chend, den unterschiedlichsten zung in Betrieb. Ebenso wurden in len einen steuerbegünstigten Zieh- Beschäftigungen nach, die sich mit friedlicher Konkurrenz Fleisch- und hund als Gehilfen zur Beförderung fortschreitender Technik kontinuier- Wurstwaren vielfach in eigener der Güter und Utensilien des Ne- lich gewandelt haben. Heute wohl- Hausschlachtung produziert oder benerwerbs. Sie besaßen in der klingende hochtrabende Berufsbe- bei den Fleischern Schüler, Griebel Regel auch „Beamtenkühe“, die zeichnungen wurden damals ein- oder Danielsen eingekauft. Das von Zunks nach dem Körgesetz fach unter dem Begriff Arbeiter Baugeschäft Kallies, der Textil- amtlich zugelassenen Ziegenbock zusammengefaßt oder lauteten großhändler Kieselack, die Gärtner betreut wurden und für uns Heran- tätigkeitsbezogen schlicht und Grüneberg und Röhning, die Kauf- wachsende, die wir die Ziegen leicht verständlich z.B. Pantoffel- leute Tauchert, Schuckert und verschämt zum „Standesamt“ füh- macher, Maschinenputzer, Burchard erfreuten sich bei einem ren mußten, war die Betreuung Gespannführer oder Gemeindedie- Schwätzchen ihrer Kundschaft und gleichzeitig Anschauungsunter- ner. Das örtlich größte Unterneh- lustig war es schon, wenn der richt, wo doch die elterliche Aufklä- men, die Genniner Ziegelwerke Mostrichsechser nach der Füllung rung, selbst die mit den Bienen und von Eduard Wentzell, beschäftigte noch unten im Glas lag, der Blüten, seinerzeit dürftig war und in fast ganzjähriger Saison Sauerkohlsaft trotz Pergamentpa- das Schulfach Sexualkunde im Ziegeleiarbeiter, die in den Winter- pier und Generalanzeiger aus dem Unterrichtsplan fehlte. Fast ein monaten in der Regel kurzzeitig als Einkaufsnetz tropfte oder die ein- Dutzend aktiver und pensionierter Waldarbeiter zum Holzeinschlag in gewickelten Heringe Kathreiners beamteter oder auch nicht beamte- den Staatsforst gingen. Rund 40 Malzkaffee näßten und neu aroma- ter Staatsdiener, vorwiegend Leh- 67 68 69 rer oder Eisenbahner, hatten in dieser Zeit in der alten Heimat erin- Kaiser und dem Team von Annelie- Gennin ihren Wohnsitz, l% gemes- nern. se Lamberty-Schüler. sen an der Einwohnerzahl. Über Für die eingesandten Beiträge Rudi Frohloff alledem wachte die Obrigkeit, Bür- zum Lageplan bedanke ich mich Georg-Büchner-Straße 13 germeister Grobe und aus bei Otto Deutsch, Willi Doherr, Ger- 30559 Hannover Dühringshof für Gennin zuständig hard Haßfort, Christa Heimann- Amtsvorsteher Piethe sowie Gen- darmen wie Kriening oder Voß und wenn diese mit Amtsmiene, der Wichtigkeit ihrer Person bewußt auf ihrem Drahtesel langsam durch das Dorf fuhren, so hat- ten sie die öffentli- che Ordnung fest im Griff und es gab bei uns nur brave Bürger, die sich rückschauend gern

Gasthof Tauchert Schule und Leherwohnung

Verlorene Heimat

Ganz plötzlich habe ich an zu Haus gedacht, So gerne hab ich an zu Haus gedacht, ich sah das zahme Reh im Garten springen, im Park die Trauerweide stand wie je, und hörte unsichtbare Vögel singen, und Flieder, leuchtend blau und weiß wie Schnee —: ich habe eben an zu Haus gedacht. Was habt Ihr aus zu Haus gemacht?

So stark und innig habe ich an zu Haus gedacht. Nur träumen kann ich von der Jugend Land, Den Duft der Linden habe ich gespürt, denn Du, Du warst für mich so schön, die Kerzen der Kastanien auf dem Hof berührt, so - und nur so möchte ich Dich immer sehn, so lebhaft hab ich an zu Haus gedacht. dort zwischen Kiefernwald und Warthestrand.

Heinz Liebsch, Am Taubenried 2, 88273 Blitzenreute 70 Marienspring - Zeitzeugen gesucht

Angeregt durch den sehr interes- santen Beitrag von Herrn Eiser- mann in Heft 10, Seite 82, möchte ich ein schon länger geplantes Vorhaben in die Tat umsetzen. Wer kann mir helfen, meine recht lückenhaften Erinnerungen an das Ende des Dorfes Marienspring etwas aufzubessern? Die erhofften Beiträge möchte ich zusam- mengefaßt jeder Einsenderin bzw. jedem Einsender sowie unserem Archiv in Herford zur Verfügung stellen.

Ich stamme gar nicht aus Marienspring, sondern habe dort als Fünfjähriger nur wenige Wo- chen verbracht, und zwar von ca. Mitte Januar 1945 bis zur Zer- Denkmalsockel 1996 störung des Dorfes im Laufe des und bereits einige Gebäude bren- Zusatz zur Zuschrift von Jochen Monats Februar. Ich stamme von nen. Nach einem recht langen March betr. Marienspring der Försterei Pulsbrück, die direkt Fußmarsch, die nötigsten Sachen Wer heute Marienspring sucht, an der Kreisgrenze zu Friedeberg in einem Wäschekorb verstaut, wird es nicht finden. Das Dorf lag. Als die Situation bedrohlich erreichten wir Himmelstädt, wo wir besteht nicht mehr. Es wurde 1945 wurde, hat mein Vater den Rest vorläufig Unterkunft fanden. zerstört und dann nicht wieder der Familie mit den nötigsten Sa- Mich interessieren nun vor allem aufgebaut und bewohnt. 1983 chen auf den Pferdeschlitten ver- folgende Punkte: wurden die Ruinen eingeebnet. laden und quer durch die tief- - wie haben Sie den letzten Win- Nur Ortskundige werden mit verschneiten Wälder nach ter in Marienspring verbracht, einiger Mühe noch die ganz Marienspring geschickt. Von dort Weihnachten, Neujahr und den wenigen Spuren des Dorfes stammte unsere Wirtschafterin mit Monat Januar ? entdecken. Auch die Landschaft Vornamen Luise, die uns seit eini- - wie erlebten Sie den Einmarsch hat sich nach dem 2. Weltkrieg ger Zeit Haus und Hof führte. In der russischen Truppen ? durch Anstauen der Kladow und deren Elternhaus fanden wir vor- - was war Ihrer Erinnerung nach Ausbreiten des Waldes verändert. läufig eine Bleibe. Es war wohl der Grund für die Zerstörung des Mehr noch als für andere Dörfer weniger als Fluchtversuch in Rich- Dorfes ? unseres Landkreises ist für tung Oder gedacht als vielmehr die - haben alle Bewohner des Dor- Marienspring eine Dokumentation Absicht, uns in schlimmeren Zeiten fes die Ausweisung überlebt ? der Vergangenheit erforderlich. in der Obhut einer größeren - wie haben Sie die Zeit danach Literatur zur Geschichte des Ortes Gemeinschaft zu wissen. gemeistert ? ist in unserem Heimatmuseum in Meiner Erinnerung nach erreich- - wer weiß etwas über die oben Herford vorhanden. Es fehlen aber ten die russischen Truppen den Ort erwähnte Luise, ihren Verbleib in unserem Archiv Bilder und in der Nacht vom 31.1 zum bzw. ihr weiteres Schicksal? andere Dokumente, auch 1.2.1945, und zwar kurz nach Ich wäre Ihnen auch für die leih- Niederschriften, die an das Dorf Mitternacht. Kampfhandlungen hat weise Überlassung von Fotografien und seine deutschen Bewohner es meines Wissens nicht gegeben. sehr dankbar, denn nur so ist es erinnern. Ganz wichtig wäre ein Gekämpft wurde erst am nächsten möglich, mir ein ungefähres Bild Ortsplan, der das Dorf vor seiner Morgen, als die deutsche Luftwaffe vom Ort zu machen. Zerstörung zeigt. In einen Gegenangriff mit Tieffliegern Meines Wissens ist Marienspring Zusammenarbeit mit den unternahm. Über die folgende Zeit neben einigen Förstereien und zuständigen polnischen Stellen kann ich nichts sagen, denn wir Einzelgehöften das einzige Dorf, sollte es auch gelingen, an Ort und Kinder durften nicht aus dem Haus. dessen Existenz ausgelöscht wor- Stelle eine Gedenktafel Es folgte eines Nachmittags die den ist. Es verdient es nicht, ganz aufzustellen. Die Anweisung an die Bewohner, den in Vergessenheit zu geraten. Bundesarbeitsgemeinschaft strebt Ort umgehend zu verlassen. Schon Jochen March das an. während unseres Abmarsches sah Wieterstraße 8 Dietrich Handt man das Dorf von Panzern umstellt 37154 Northeim 71 Dorfbericht Woxholländer Woxholländer vereinigt wurden. Natürlich mußten auch die meisten Felder neu eingeteilt werden. 1. Die geographische Lage, Friedrichs des Großen. Im Süden 1783 wurde der Ortsteil das politische und wirtschaftli- wurde Woxholländer durch das Entreprise Ludwigshoff per Vertrag che Umfeld in den Jahren 1726 - Johanniter Ordensland begrenzt, mit dem Amt Pyrehne gegründet 1800. Die 7 Ortsteile von wo ab 1815 die Grenze zum durch einen Erbzinsvertrag mit Woxholländer Sternberger Land, bzw. später dem Major Friedrich Ludewig von Die Keimzellen von Woxholländer dann Oststernberg verlief. Schmalenberg, der der Namens- waren von 1726/1733 die folgen- Woxholländer liegt etwa 20 km geber war. Das Land lag östlich den vier Ortsteile: aus dieser Zeit östlich der Oder, wo es jetzt den des Wox und südlich der gibt es jedoch keine alten Pläne polnischen Namen Oksza trägt. Entreprise Paehlicke. Um 1790 mit Namen oder Feldeinteilung. Zwischen 1774 und 1782 wurde gab es jedoch bereits eine neue a) Vietzer Holländer, gegründet der Warthewall zwischen Pyrehner adlige Eigentümerin für 1726, etwa südlich der Mündung Holländer und Priebrow (bei Ludwigshof(f),die Frau von des Vietzer Fließ (nahe Vietzer Sonnenburg) errichtet und laufend Winning. Durch die Trockenlegung Ablage) in die alte Warthe. verbessert. Aber erst Mitte 1782 war nun für die Entreprise b) Wox Holländer, gegründet wurde der Woxfluß durch ein letz- Paehlicke viel mehr brauchbares 1728, etwa zwischen Woxmün- tes Stück Wall von der Warthe ge- Ackerland entstanden, sodaß Land dung in die alte Warthe und dem trennt und das neue 4 km lange abgegeben werden mußte und hier Buchwerder und südlich bis an die Warthebett ab der alten Wox- weitere neue Höfe östlich des Wox Grenze zum Johanniter Ordens- mündung in Richtung Westen in entstanden, wie z.B. Hof Nr. 43 der land. Der Buchwerder liegt dicht an Betrieb genommen. Diesen Teil Familie Haake. Der Norden von der Warthe, etwa da, wo die Kirche nannte man damals Gerlachs-Ka- Woxholländer konnte nun 1782/83 später errichtet wurde. nal, benannt nach dem preußi- auch viel besser genutzt werden, c) Wox Rehne, gegründet 1728 schen Geheimen Oberfinanzrat sodaß im Süden direkt an der (Rehne = Rähne = niedrige Ufer- Friedrich Wilhelm von Gerlach Grenze zum Johanniter Ordens- wiese), etwa 500 m nordwestlich (geb. 1711, gest. 1780) bei der land genug Platz entstand zur der Woxmündung in die alte War- Kurmärkischen Kammer in Berlin. Gründung des Dorfes Logau im the. Hier gab es Anhöhen dicht Wichtige Maßnahmen zur Trocken- Jahre 1783 für 15 Höfe mit 30 Mor- neben der alten Warthe. legung des Warthebruches waren gen Ackerland auf zusammen 507 d) Paehlickes Entreprise, gegrün- bereits 1722 die Abtrennung Morgen Bruttofläche. (S. hierzu die det 1733, etwa südlich der (Kupierung) der Klemente von der Dorfgeschichte von Logau aus Woxmündung in die alte Warthe Warthe bei Landsberger Holländer dem Jahre 1995). Logau wurde am und etwa 1 km lang in Nord-Süd- und das Ledling bei Költschen. Um 1.4.1933 zu Woxholländer einge- Richtung. Dieser Ortsteilname war 1782 wurde auch der Friedrichs- meindet. Es wurde nach dem Gra- aber nur um 1764/1790 üblich. Kanal oder die neue Warthe in fen von Logau benannt, der Präsi- Eigentümer war um 1764 Martin Betrieb genommen (nach Friedrich dent der Neumärkischen Kriegs- Paehlicke und 1789 seine Witwe dem Großen genannt, gest. 1786), und Domänenkammer in Küstrin Dorothea P., als der Besitz dann der ab Schnelle Warthe bzw. (z.B. 1775/1780) war. wohl etwas aufgeteilt wurde. Zuvor, Reinickenhof auf begradigter Nun geht es noch um den 7. und 1733, gehörte dieses Land per Strecke über Schwarzsee nach letzten Ortsteil von Woxholländer, Vertrag mit dem Amt Himmelstädt Küstrin führt. Durch diese Baumaß- die Woxholländer Radewiesen, die einem Martin Curth, der es später nahmen wurde Woxholländer nun zwischen 1875 und 1905 nach verkaufte. recht gut vor Hochwasser ge- Woxholländer eingemeindet wur- Woxholländer liegt etwa 5,5 km schützt und die vielen kleinen Flüs- den. Das geschah wohl nur allmäh- SO von Vietz und 4 km SW vom se durch Woxholländer wurden lich im Wege der Zeitpacht durch alten Dorf Pyrehne und es war wie langsam trockengelegt und dann Abspaltung von den 444 Morgen diese beiden Dörfer um 1730 war der Boden langsam auch für großen Pyrehner Radewiesen, die Grundbesitz des Königs von Preu- den Ackerbau zu gebrauchen. Im noch bis 1945 zum Dorf Pyrehne ßen, der es bis 1775 vom Amt Rahmen der Warthebewallung auf dem anderen Wartheufer ge- Himmelstädt verwalten ließ. 1767 - 82 mußte unser ursprüngli- hörten. (S. hierzu die Skizze zu Woxholländer liegt 20 km ONO von ches Dorf umgestaltet werden, da den Eingemeindungen nach Küstrin bzw. 12 km NO von an mehreren Stellen das neue Woxholländer im Archiv.) Sonnenburg; es gehörte also bis Warthebett nach Süden verlegt 2. Die Ämter Himmelstädt und 1945 zum Kreis Landsberg-Land wurde. Einige Höfe mußten nun Pyrehne, die Woxholländer 1726 und war Teil der Neumark, das auch nach Süden verlegt werden, - 1838 verwalteten auch Ost-Brandenburg genannt sodaß dann alle Häuser und Höfe Für Woxholländer wurden alle wurde. Woxholländer wurde erst südlich der Warthe lagen und die Entscheidungen bis 1775 vom fern 1730 zum Grundbesitz von König Ortsteile a,b,c 1783 unter dem gelegenen Amt Himmelstädt aus Friedrich Wilhelm I., dem Vater gemeinsamen Namen getroffen, das 8 km von Landsberg 72 liegt, oder auch durch die damalige Holländer, 1712 Pollychener H., und die Nachbarn vom Hof 25 sich Regierung in Küstrin. Das war bis 1722 Krieschter H., (später umbe- auch sonst um sie kümmerten. 1814 die Neumärkische Kriegs- nannt in Albrechtsbruch), 1725 Der Friedhof von Woxholländer, und Domänenkammer. Ab 1776 Genninscher oder Genniner H., der auch für Logau zuständig war, war dann das Amt Pyrehne (5 km 1726 Vietzer H. und Pyrehner H. lag etwa 500 m südlich der Kirche. nordöstlich von Woxholländer) für und als letzte Gründung 1726 Leider ist heute alles zerstört und unser Dorf zuständig oder eben Woxholländer. Der Begriff Hollän- von Bäumen und Buschwerk über- weiterhin Küstrin; auch wurden der ist ähnlich zu verstehen, wie wuchert. vom König selbst in Potsdam oder der Begriff Schweizer der in man- 5. Die Fähre und die Windmüh- Berlin Entscheidungen für das chen Gegenden statt Melker oder le von Woxholländer Warthebruch getroffen. (s. hierzu Rinderpfleger benutzt wurde. Auch die noch heute vorhandene die beiden Karten zu den Amtsbe- 4. Das Bethaus und die Schule Wagenfähre wird an der gleichen reichen der beiden Ämter im Ar- von Woxholländer und die spä- Stelle betrieben, wo sie minde- chiv.) Das Amt Pyrehne wurde teren Kirchen dort aus Ziegel- stens nach alten Landkarten schon 1838 wieder aufgelöst. Ab 1815 steinen und Dachziegeln, die 1817 fuhr. Damals gab es bei gab es in Brandenburg die beiden auch 1996 noch intakt sind Fichtwerder ebenfalls eine Wagen- Regierungsbezirke Potsdam und Auch heute noch gibt es in Pots- fähre, da die vier Teile der 828 m Frankfurt/Oder, als dann die Ge- dam Akten über die erste Kirche langen Holzbrücke dort durch die schicke von Woxholländer von bzw. Bethaus, die dort 1779/81 nur Warthefluten und Eismassen im- Frankfurt mit gelenkt wurden. Ab 3,14 m hoch als Fachwerkbau mit mer wieder zerstört wurden. Die 1838 bis 1945 wurde Woxholländer Lehmwänden und einem Rohrdach Fähre und der Fährbetrieb von vom Rentamt in Sonnenburg aus errichtet wurde. Man war schon Woxholländer wurde ja bereits verwaltet. Der Johanniterorden war 1788/89 nicht mehr zufrieden damit eingehend im „Heimatblatt“ vom bereits 1806 /1811 enteignet wor- (zu niedrig, zu eng, Fundament Juni 1993 Seite 38 vom Sohn des den im Rahmen der Napoleoni- sackte so dicht an der Warthe ab). ehemaligen Fährmanns Neumann schen Kriege und sein Grundbesitz Dort neben der Kirche gab es min- beschrieben. z.B. im Sternberger Land und auch destes seit 1787 eine Schule, die Eine Windmühle gab es am Wall die Stadt Sonnenburg war dem auch später durch einen Bau mit etwas westlich der Woxmündung König zugefallen. Dachziegeln und Ziegelsteinen seit 1780/90 zwischen Hof Nr. 40 3. Zu den Ortsnamen mit ...Hol- ersetzt wurde. Alle Kirchen stan- und 41. Sie ist zwischen 1890 und länder östlich der Oder den dort auf oder dicht neben dem 1930 wieder eingegangen. Die Fachliteratur zu den Siedlun- Buchwerder, einer kleinen natürli- 6. Die Bürgermeister von gen in Nord- und Ostdeutschland chen Anhöhe. Die Kirche erhielt Woxholländer (früher Schulze der letzten 70 Jahre ist geschlos- 1862/63 Wände aus Ziegelsteinen. genannt) sen zu der Überzeugung gelangt, Vom Umbau 1934, wie er 1996 Es haben sich einige Namensli- daß zumindest nach dem Jahre noch steht, gibt es eine schöne sten der Einwohner seit 1764 er- 1600 solche Dorf-Neugründungen Grundrißzeichnung. Zwischen Wall halten, sowie andere Akten, auf nichts mit mit einer Abstammung und Schule wurde mit dem denen gelegentlich der Name des oder Ansiedlung von Holländern Preußenadler ein Kriegerdenkmal Schulzen ersichtlich ist: (Niederländern) zu tun hatten. Sol- zum Andenken an die Gefallenen 1764 Droescher, ? che Dorfgründungen gab es z.B. des ersten Weltkrieges errichtet, 1780 Jordan, Friedrich um 1605/1660 im Netzebruch und das natürlich 1996 nicht mehr dort 1787 Wehner, Georg um 1686/1728 im Warthebruch und steht. 1797 Kurtz, ? auch um 1600 oder sogar vor 1600 Die Kirche von Woxholländer 1909 - 1933 Moutoux, Wilhelm war der Begriff Holländer im unte- hatte nie einen eigenen Pfarrer. Gemeinde- und Amtsvorsteher ren Weichseltal bei Bromberg, Anfangs war der Pfarrer von Vietz 1945 Pfab, Alexander Danzig sowie auch um 1650 in zuständig; später kam der Pfarrer 7. Was die Statistiken uns 1764 Mecklenburg bei Stavenhagen aus Woxfelde und hielt die Gottes- - 1945 erzählen üblich. Man umschrieb so die dienste, Taufen, Konfirmationen, Die älteste Namensliste ist von Wirtschaftsart / Lebensart von Trauungen und Beerdigungen hier 1764, als Vietzer Holländer und Vieh-, Weide- und Milchwirtschaft, ab. Die letzten 3 Pfarrer, die für Woxholländer in 23 Lose aufgeteilt wie sie von den Niederländern Woxholländer zuständig waren: waren und von 31 Familien be- betrieben wurde. Hier, dicht bei 1897 - 1923 Müller, Ernst wohnt wurden sowie dem Gutsbe- unseren Woxholländern, gab es 1929 - 1934 Plato, Ernst sitzer Martin Paehlicke, der allein folgende Dorfgründungen, die auf 1935 - 1945 Troschke, Peter über 133 Morgen brauchbares Feld dieser Wirtschaftsform bei der Pfarrer Troschke versah auch besaß. Die 23 Lose besaßen etwa Gründung aufbauten, da es noch 1945 noch seinen Dienst und ver- 1129 Morgen Feldfläche. 1788 gab kaum Dämme gab und das Land starb später im Raum Berlin. Besu- es 33 Familien mit je 30 Morgen wegen der dauernden Über- cher konnten z.B. 1993 die Kirche Ackerfläche und dazu mindestens schwemmungen zu feucht für den innen und außen betrachten. Man zwei weitere Familien auf den Ackerbau war: 1686 Landsberger sah, daß ihr Zustand recht gut war Entreprisen in Ludwigshof und 73 Paehlicke. Um 1805 hatten diese Ortsteile zusammen 40 Wohnhäuser und 275 Einwohner und um 1840 etwa 47 Wohnhäuser mit 403 Einwohnern incl. 2 Wohnhäusern der Radewiesen. 1864 waren es 405 Einwohner in 52 Wohnhäusern, 1903 dann 283 Einwohner in 52 Wohn- häusern und 1925 236 Ein- wohner in ebenfalls 52 Häusern. 1939, nach der Einge- meindung von Logau, hatte Woxholländer etwa 197 Einwohner in 50 Wohnhäu- sern und in Logau weitere 15 Wohnhäuser mit 60 Ein- wohnern. 1939 hatte Woxholländer incl aller Wege- und Wasserflächen 418,2 die Namen Gläser, Grüneberg. Hektar oder 1638 Morgen und Höhne, Ladewig, Neumann, Otto Arbeit ein Dorfplan mit allen Wohn- Logau weitere 129,5 Hektar oder (Otte, Ottow), Paehlicke, Pade häusern gezeichnet und für die 50 507 Morgen. (Pahde), Schöne, Strehmel, Voigt bewohnten Häuser eine möglichst 8. Die Bewohner von (Vogt) und Winckelmann wohl aus vollständige Einwohnerliste erstellt. Woxholländer 1742/1790 Vietz stammen. Um 1776 /77 besa- Woxholländer war also ein ziemlich Die Bewohner vor 1750 kamen ßen auch die Familien Ebeling, großes Dorf mit guter Verkehrsver- zum großen Teil aus den nächstlie- Jordan, Krause, sowie Strauß und bindung. Es gab einen Gasthof und genden damaligen alten Dörfern Wentzeler ein Stück Land in einige Läden, Kaufleute und Hand- Vietz und Pyrehne, für die Na- Woxholländer. Das zeigt eine alte werker. Neben den vielen Landwir- menslisten vom Jahre 1742 existie- ten gab es auch Postschaffner, einen Schiffsladeplatz, Berufssol- daten, Deicharbeiter und Ruhe- ständler. Da man Kirche, Schule, Friedhof, Motorfähre und ein elek- trisches Schöpfwerk hatte, zeugt dies von einer gewissen herausra- genden Position im Umkreis. Wenn man die Familiennamen in Woxholländer vergleicht aus der Gründerzeit bzw. der Warthebe- wallung mit denen von 1945, so fällt doch auf, daß nur 4 Familien über 150 bis 180 Jahre hier seß- haft blieben: Moutoux, Schmalle, Schütze und Schwarz. Andere in der Nachbarschaft gut bekannte Namen gingen in Woxholländer unter und tauchten wieder auf wie z.B. Becker, Bellach, Blauert, Gustavus, Habermann, Hahn, Höh- ren. Man wollte jenseits der Warthe Landkarte im Archiv in Berlin- ne, Jahn, Lutz, Nickel, Otto, Preuß sein Glück versuchen in der Vieh- . (Preuße), Ringer, Schöne, Selchow und Weidewirtschaft. Einige betrie- 9. Die Bewohner von und Zippel. War die Industrialisie- ben auch Fischfang in der Warthe Woxholländer 1936/45 und der rung und der Ruf der Städte oder den zahlreichen Flußarmen Dorfplan dazu Schuld an der Abwanderung, oder dort. Mit einigen Helfern aus war die Mühe mit dem gelegentli- Die Namen Blauert und Jahn Woxholländer und den Nachbar- chen Hochwasser und Eisgang der stammen aus Pyrehne, während dörfern wurde nun in mühevoller Warthe (Überschwemmungs- 74 75 gefahr) oder den zu nassen Fel- größer als im Warthebruch. Da das te von 1897 nennt die Eigentümer dern zuviel für manchen Landwirt? Wasser zuweilen 1 1/2 Fuß hoch in der Ufergrundstücke. Dort beim Auch das nahe Berlin hat sicher Wohnung und Ställen stand und Haus 44, 45, 47 und 49 in manchen Woxholländer dort weg- auch Brot und Lebensmittel und Woxholländer steht Wilhelm gelockt. Viehfutter zu knapp waren, ist man Schmalle als Eigentümer. Er war Die Herkunft der ehemaligen dann um 1787/88 nach also in etwa Nachfolger auf der Hugenotten- und Schulzenfamilie Woxholländer gezogen, trotzdem Entreprise Paehlicke und seine Fa- Moutoux aus Woxholländer läßt man vorher 90 Morgen und nun milie war bis etwa 1933 dort der sich am weitesten zurückverfolgen. nur noch 30 Morgen Ackerfläche Grundbesitzer. Im Oberbarnimer Heimatbuch hatte. In Neu Lewin stammten, wie Möge diese kleine Dorfgeschichte Band 10 (1930 von Rudolf die M., etwa 30 Familien aus dem mit den Tabellen, Zeichnungen, Schmidt) mit dem Titel „Oderbruch Fürstentum Hessen-Darmstadt, Landkarten und Fotos (dazu die - Siedlungen“ steht auf Seite 119, das zusammen mit Brandenburg- Aktenabschriften zu Kirchenbau und was auch die heute noch lebenden Preußen Hauptaufnahmeland für Kirchenunterhaltung) dazu beitra- Söhne Paul und Richard M. aus die flüchtenden Hugenotten aus gen, daß Woxholländer nicht ganz Hof Nr. 40 aus Überlieferung wis- dem Süden und Westen um 1685 in Vergessenheit gerät und vielleicht sen. Ihr Vorfahr Friedrich Wilhelm war. Übrigens machte sich auch einige Leser zu einem Heimat- Moutoux war einer der ersten Kolo- Johann Friedrich Rose (ein Bran- besuch angeregt werden. Vielleicht nisten im Dorfe Neu Lewin (9 km denburger) in Neu Lewin aus dem regt sie auch einen Millionär zu ei- östlich von Wriezen) von 1754 bis Staube oder besser der Nässe und nem Wiederaufbau von 1787/88, wo er auch der erste übernahm als Erstkolonist eine 30- Woxholländer an. Dorfschulze von 1755 - 1781 war. Morgen-Stelle 1783 in Logau. Dort war die Hochwassernot (lt. Der Kolonist Hans oder Johann Reinhard Gottschalk Eingabe an den König vom Schmalle ist 1764 und 1788 als Stromstraße 30 6.5.1771) durch die noch größeren Losbesitzer in Woxholländer regi- 10551 Berlin Wassermassen der Oder noch striert. Eine Warthestrom-Landkar- Tel: 030/3957228

Dorfgeschichte und Plan Logau Wachstum zog viele Menschen auch aus dem Warthebruch an, denn es waren nur 100 km Luftlinie Zur Geschichte des Dorfes für den er dienen bzw. Abgaben bis dorthin. Man verkaufte Heu oder Logau (Kreis Landsberg-Land) leisten mußte. Gänsefedern oder Fleisch direkt und seiner Bevölkerung von der 1811 fiel durch die napoleoni- nach Berlin über nun bessere Stra- Gründung 1783 bis zur Vertreibung schen Kriege der Landbesitz der ßen hinweg oder per Bahn und 1945 - Logau im Spiel der Mächti- Johanniter an den preußischen nahm dort eine Arbeitsstelle an. gen König und um diese Zeit wurde 1943 dagegen versteckte man sich 1. Die geographische Lage, auch die Leibeigenschaft in Preu- vor den Bomben auf Berlin im das politische und wirtschaftli- ßen weitgehend abgeschafft. Das Warthebruch. che Umfeld 1730 - 1945. Leben in Logau wurde auch be- Zur Zeit der Gründung von Logau Das Dorf Logau lag ungefähr 25 einflußt durch die beiden Fähren - (es erhielt bei seiner Gründung km WSW von Landsberg an der nach Vietz (auch 1995 noch in den Namen des Grafen Carl Christi- Warthe oder 19 km ONO von Kü- Betrieb) und nach Fichtwerder an Heinrich von Logau, der z. B. strin an der Oder. Das Leben der (seit 3.12.1929 Stahlbrücke) so- 1775 /1780 Präsident der Neu- Bevölkerung wurde aber mehr be- wie die Eröffnung der Eisenbahn märkischen Kriegs- und Domänen- einflußt durch die nahen Städte (genannt Ostbahn) Berlin-Frank- kammer in Küstrin war. Er lebte vom Vietz (6 km) und Sonnenburg Kr. furt über Küstrin - Vietz - Lands- 9.2.1735 bis 27.12.1796. Logau Oststernberg (10 km) und vor al- berg nach Bromberg im Jahre entstammte böhmisch-schlesischem lem durch die Warthe (1,5 km) so- 1857. Die direkte Eisenbahnlinie Uradel.) - und in den ersten 70 Jah- wie die Kreisgrenze nach Oststern- über Müncheberg nach Lands- ren danach oder während der Trok- berg (100 m). Zur Zeit der Grün- berg mit den drei Brücken bei kenlegung des Warthebruchs 1767 - dung war die Kreisgrenze sehr Küstrin wurde erst 1867 eröffnet. 82 bewegten ganz andere Kräfte die wichtig, denn wer nördlich davon Die Kleinbahn zwischen Sonnen- Menschenströme. Der preußische wohnte, war hier Leibeigener des burg, Hammer und Zielenzig war König hatte 1730 den Landbesitz Königs von Preußen, der seinen wohl weniger wichtig für die des Klosters Himmelstädt erworben Grundbesitz vom Amt Pyrehne Logauer. ( 9 km NW von Landsberg), zu dem (nördlich der Warthe gelegen) aus Als dann 1870/71 das Deutsche auch der Besitz von Gennin, verwalten ließ. Wer 100 Meter süd- Reich mit der Hauptstadt Berlin Pyrehne, Woxholländer, Enten- licher wohnte, war Leibeigener des gegründet wurde, hatte das auch werder und Strehmelswerder und Johanniter-Ordens in Sonnenburg, für Logau starke Folgen. somit das spätere Logau gehörten. 76 Da das Land durch die dauernden 30 Morgen Ackerland, die mit Los Überschwemmungen nur wenig 1 - 15 bezeichnet wurden. Alle im Warthebruch. Heinrich G. wohn- nutzbar war, begann man sogleich Familien waren im Hauptberuf te ab 1825 / 1843 mit seiner Ehe- mit den ersten Wällen als Ufer- Landwirt, und so blieb es bis 1945. frau Johanna Charlotte geb. Lutz schutz bei Gennin und Landsber- Kein Laden, keine Gaststätte, kein aus Schützensorge in Jamaika im ger Holländer. Um 1750 - 90 wurde Handwerker im Vollberuf konnte Kreis Oststernberg, von wo ihre das Leben der deutschen Siedler sich in dem kleinen Dorf etablieren. Nachkommen 1945 vertrieben wur- im angrenzenden Polen durch Po- 1801 gab es 108 Einwohner, 1885 den. len, Grundbesitzer, Fürsten und die waren es 135, 1905 84 Einwohner, 3. Die Zeit 1920 - 1945 und der katholische Kirche sowie die Wir- 1925 waren es 76 und um 1939 Einfluß auf Logau ren des 7-jährigen Krieges hart wohl nur noch 60 - 65 Einwohner. Im Osten wurde die preußische bedrängt und ihre Rechte wurden 1931 hatte das Dorf eine Fläche Provinz Posen 1920 aufgelöst; nur eingeschränkt. Man bedenke, daß von 505 Morgen = 129,2 Hektar. die Kreise Schwerin (Warthe) und bis zur zweiten polnischen Teilung Durch die Kriegsereignisse 1939 - der Nachbarkreis Meseritz verblie- im Jahre 1793 die Grenze des pol- 1945 wurde die Bevölkerung zum ben bei Preußen. Somit rückte die nischen Königreichs bei Borkow, vermehrten Wohnungswechsel polnische Grenze auf 58 km an nur 32 km östlich von Logau, lag. angeregt, bis dann unsere sowjeti- Logau heran. Die Großstadt Posen 1795 wurde dann das restliche schen Freunde erst alle nach dem im Abstand von 135 km im Osten Polen zwischen Preußen, Rußland Osten und dann nach Westen konnte keine Anziehungskraft mehr und Österreich aufgeteilt. Die Fol- davonjagten. auf landhungrige Bauern der Neu- ge davon war, daß bis zum Jahre Im Protokoll von 1783 sind die mark ausüben; die Grenze lag jetzt 1795 große Menschenströme aus Erstkolonisten mit ihrer Losnum- dazwischen. Nun setzte sich wie- dem Osten nach Brandenburg, mer namentlich genannt. Jede der ein Menschenstrom nach We- Preußen, in die Neumark kamen, Familie hatte ein Fachwerkhaus. sten in Bewegung. Wer im Osten in wie auch meine Gottschalk-Vorfah- Weitere Untersuchungen werden der Provinz Posen oder West- ren. Als dann um 1795 - 1815 der zeigen, ob die damalige Numerie- preußen sich nicht mehr wohl fühl- polnische Staat aufgelöst wurde, rung mit Nr. 1 am westlichen Orts- te oder gar drangsaliert wurde als setzten nun Menschenströme in rand oder im Osten begann Minderheit, den zog es z.B. auch in Richtung der neuen preußischen 1. Traute, Gottfried, ab 1798/90 die Neumark bei Logau, wo einige Ostgebiete ein. Die Großfamilien für 735 Taler an Johann Melchior Deutsche eine neue Heimat fan- auch in Logau schickten ihre Leute Lutz verkauft. den. nun nach Osten oder gingen kom- 2. Engel, Johann In dieser Zeit fanden zahlreiche plett dorthin. 3. Besenius, Johann Dietrich Verwaltungsreformen statt. Logau 2. Die Dorfgründung 1783 und 4. Mateschke, Johann wurde 1933 zu Woxholländer ein- die Bevölkerungsentwicklung 5. Erpel, Martin gemeindet. Brückendorf wurde danach 6. Fischer, Jakob 1929 aus Groß Rehne und Die brandenburgischen Baumei- 7. Jumptow, Christian (auch Pyrehner Holländer gebildet und ster für Schutzwälle, Uferbefesti- Gantor, Janthor, Jamtou) die neue Warthebrücke dort einge- gungen und Trockenlegung hatten 8. Gabbert, Michael weiht. Bis 1930 gab es zwischen 50 Jahre Erfahrung im Rhin-Havel- 9. Zepp, Johann Ludewig Küstrin und Landsberg nur eine Luch, Oderbruch, Warthebruch und 10. Gottschalck, Karl Brücke, jedoch 11 Fähren für Fuhr- Netzebruch bereits gesammelt, als (Gottschalk)Sein Sohn Karl Lud- werke und 2 weitere kleine sie Mitte 1780 bis 1782 nun die ewig G. wird ab 1799 bis 1805 Personenfähren über die Warthe. Warthebewallung auf beiden Ufer- Schulze* 1995 gibt es nur noch eine Fähre seiten bei Logau beendeten. 11 Eckard, Johann George und die Brücke dort. - Von Fichtwerder bis Warnick 12. Radecke, Peter Während der Zeit der Arbeitslo- bei Küstrin 13. Klein, George sigkeit mußten einige Warthe- - Gegenüber, von Groß-Rehne 14. Rose, Sebastian, er ist 1783 brücher hin- und herziehen zwi- (später Brückendorf) bis Priebrow Dorfschulze und stirbt 1799/1805 schen ihrer Heimat und Berlin, um bei Sonnenburg 15. Rose, Johann Friedrich zu überleben. Ohne Arbeit ließ es Das Flüßchen Wox wurde dabei * Ihre Vorfahren waren 1774 aus sich zu Hause preiswerter überwin- im Flußverlauf erheblich umgestal- Polen kommend im Warthebruch tern. Mit dem Luxus sah es aller- tet, das Hauptflußbett der Warthe eingetroffen. Die Familie Gott- dings zu Hause schlechter aus. weiter nach Süden verlegt und das schalk verließ Logau um 1842/43 Nur sehr langsam ging es mit der zuvor bestehende Dorf Wox- in Richtung Osten und wohnte in Infrastruktur zwischen Sonnen- holländer mit seinen Häusern und Schwarz-Hauland 18 km NO der burg, Alt Limmritz und Kriescht und Äckern völlig umgestaltet. So ent- Stadt Posen. Alle Gottschalk-Nach- der Warthe im Norden voran. Man stand also Platz für Logau, etwa kommen gingen jedoch zwischen lag hier im Windschatten der gro- 100 m neben der Wox. 1889 und 1898 nach Berlin. Nur ßen Ost-West-Verbindungs- Laut Gründungsprotokoll vom ein Gottschalk-Sohn dieser straßen. Die Straßen blieben meist 5.7.1783 erhielten 15 Familien je Logauer Familie verblieb 1842/43 ohne Asphalt; Telefon und Strom- 77 versorgung zogen nur zögerlich in Kr. Oststernberg. Die Söhne Her- gerade noch rechtzeitig vor dem die Dörfer. bert B. und Adolf B. wohnten im Erstickungstod bewahrt geblieben. Logau gehörte zur evangelischen Haus 3 und 7 in Logau. Karl B. Das war einer der vielen Zwischen- Fachwerkkirche von Woxholländer, sen. wurde 1863 in Schützensorge fälle der Hinreise. die dort 1783 errichtet worden war geboren. Der Lehreranstellungsvertrag war und 1934 erneuert wurde. Ab 1935 3. Die Familien Klein und Lutz nicht verlängert worden, so daß die hielt Pfarrer Peter Troschke dort wohnten seit 1783 bzw. 1790 in Heimreise in die Provinz Posen im den Gottesdienst; dazu mußte er Logau; Lutz um 1810 auch in September 1877 wieder anstand. aus dem Nachbarkreis aus Schützensorge. Die Siebensachen der Großfamilie Woxfelde anreisen. Am Feldweg, 4. Familie Schimkönig. Die Brü- kamen auf einen Leiterwagen, der umgeben von Ackerflächen zwi- der Otto, Paul und Richard Sch. bei Vietz mit der Fähre über die schen Logau und Woxholländer, sind Söhne von Gustav Sch., der Warthe gesetzt wurde. Die Pferde war bis 1945 der Friedhof gelegen, 1941 in Logau starb. Otto wohnte zogen ihn dann zur Bahnstation. auf dem inzwischen alles zerstört zuletzt in Woxholländer im Haus 47 Es dunkelte bereits, als sie in den ist. Alles ist 1995 durch Buschwerk am Flüßchen Wox als Mieter; seine Zug stiegen in Richtung Landsberg und große Bäume unbenutzbar. Brüder blieben in Logau. Gustav und Bromberg. Diesmal waren es 4. Die Bewohner von Logau Sch. war in jungen Jahren auf der nicht mehr 7 Kinder, denn es war 1936/1945 und der Dorfplan Wanderschaft vom Spreewald her ein Zwillingspärchen hinzugekom- Mit mehreren Helfern aus Logau hier seßhaft geworden um 1885. men am 26.Juli 1877. Zwar war und den Nachbardörfern wurde in Sein Bruder landete in Gurkow bei 1875 noch eine Tochter Meta Klara mühsamer Kleinarbeit nun ein Zantoch im Kreis Friedeberg und in Pennsylvanien geboren worden, Dorfplan mit sehr kompletter seine Schwester in Glauschdorf im die jedoch inzwischen verstorben Einwohnerliste der letzten 10 Jahre Kreis Oststernberg. war. Nun hatte bei dieser Reise der bis 1945 erstellt. Hier ist besonders 5. Sperling. Gustav und Franz 11 Personen jedes Kind sein be- Frau Liesbeth Naschke (geb. Sp. waren Cousins. Ihr Großvater sonderes Bündel zu tragen bekom- Schimkönig) zu danken, die 1922 war Johann Friedrich Sp., geboren men und zu verantworten. Urgroß- in Logau geboren wurde, bis 1945 am 1.2.1814 in Jamaika. Ihre Väter vater trug selbst die kostbare Last, dort lebte und jetzt in Berlin-Char- wurden in Jamaika geboren und ihr den Korb mit dem schreienden lottenburg wohnt. Sie konnte einige Urgroßvater (ebenfalls Johann Zwillingspärchen. Das muß ein Bild Mitstreiter auftreiben. Friedrich Sp.) gehörte zu den Erst- gewesen sein!! Zu den Familien im einzelnen. kolonisten dort. Sicherlich kam bei diesem „Aus- 1. Familie Adam wohnte minde- 5. Aus dem Tagebuch meines zug aus Ägypten“ allerlei vor. In stens seit 1877 in Woxholländer. Urgroßvaters und Dorflehrers Kreuz an der Netze fehlte beim Zu den ältesten Adam-Familienmit- Karl-Ludwig Gottschalk, gebo- Umsteigen ein teures Glied. „Wo gliedern gehören 3 Schwestern ren 16.8.1835 in Logau, der eine ist Alma?“ erscholl der und 2 Brüder, die wohl alle den Lehrerstelle hatte in Schreckensruf. Der Zug durfte gleichen Vater haben könnten. Pennsylvanien (1,5 km südlich nicht eher fortfahren, bis endlich Helene Küchler, geb. Adam, ge- Logau) von 1874-1877.: die Dreijährige von Bahnbeamten boren 1877 in Woxholländer, die in 2 x Umzug einer Großfamilie per angeschleppt wurde. Wie ich Ur- Haus 20 in W. wohnte. Bahn 1874/7 von Schwarz-Hau- großmutter kenne, gab es sogleich Hulda Lutz, geb. Adam, die im land bei Posen nach Logau. Im ein paar kräftige Kopfstücke, und Haus 145 in Logau wohnte. September 1874 war man in die Heulerei mischte sich in das Marie Barleben, geb. Adam, die Schwarz-Hauland mit Sack und Rattern des Zuges. Kaum war die- im Haus 7 in Logau wohnte. Pack nebst 6 Kindern und einem 5 ser Schreck überstanden, da, ein Gustav Adam, geb. 1855/1865, Monate alten Säugling aufgebro- neuer Aufschrei. Die neunjährige der im Haus 15 in Woxholländer chen. Das war keine Kleinigkeit mit Nathalie hatte sich gegen die Ab- wohnte. dem Personenzug 4. Klasse und teiltür gelehnt und fiel zum Glück Julius Adam sen. geboren 1860/ mehrmaligem Umsteigen, teilweise dem Bahnbeamten, der zur 65, der im Haus 6A in Logau wohn- auf Leiterwagen. Urgroßmutter Fahrkartenkontrolle in den Wagen te. nahm ihre schönen Gänse mit in stieg, in die Arme. Spät kam unse- 1. Familie Barleben. Alle in der einer großen Lade, in der sonst re Lehrersfamilie in Posen an Tabelle genannten Barleben stam- Bauerntöchter ihre Aussteuer auf- nach der Fahrt über Wronke und men von Karl B. und dessen Ehe- zuheben pflegten. Vielleicht war es Samter. Es half alles nichts, man frau Ida geb. Fritsche ab, die im dieselbe Truhe, die Urgroßvater mußte in einem Hotel übernachten. Haus 3 in Logau wohnten. Deren einst gezimmert hatte. In dieser Ein Zimmer mit nur zwei Betten Tochter Frieda wohnte im Haus 11 Lade also reisten die Gänse. In wurde gemietet. Was ist das für so in Woxholländer, der Sohn Erich in Posen sollten sie auf die Bahn viele!? Die Eltern legten sich zu- Schützensorge (genannt Im Win- verladen werden. Als Urgroßvater sammen in ein Bett, das andere kel), der Sohn Karl jun. in die Lade öffnet, um die Gänse zu ließ man unbenutzt, damit es nicht Glauschdorf, Kr. Oststernberg und füttern, ließen sie die Köpfe hän- schmutzig würde. Die Kinder Sohn Richard wohnte in Stuttgart, gen wie welke Blumen. Sie waren schliefen auf dem Fußboden. 78 Hoffen wir, daß sie die Reise gut überstanden haben! 6. Welche Zukunft hat Logau / Lagów 1995 mit einst 15 Wohn- häusern? Da es hier nur noch ein vernünfti- ges Wohnhaus gibt am östlichen Dorfende und der zweite vorhande- ne Hof trotz weiterer Benutzung wohl bald zusammenfallen wird, wird die Wildnis sich hier bald be- haupten. Die Felder werden dann wohl von den verbliebenen Höfen am Warthewall von Woxholländer aus bewirtschaftet. Störche haben schon jetzt Einzug auf den Wiesen und Feldern von Logau gehalten. Auch vom angrenzenden Dorf Pennsylvanien ist kaum etwas üb- riggeblieben. So profitiert wenig- stens Meister Adebar von der sich ausbreitenden Stille. Reinhard Gottschalk Stromstraße 30 10551 Berlin Tel: 030/3957228

Haus 8 in Loagau im Sommer 1995

79 Neue Adressen

Name...... Vorname ...... Ort ...... Straße, Hausnummer ...... Heimatort Ackermann ...... Karl Heinz ...... D15328 Manschnow ...... Berlinerstr. 3 ...... Amfz ...... Helga ...... D32120 Hiddenhausen ...... Humboldtr-Str. 2 ...... Prittisch geb. Vierath ...... Apelt ...... Werner ...... D13357 Berlin ...... Paukstraße 77 ...... Apitz ...... Willi...... D86929 Penzing ...... Oberbergenerstr. 16 ...... Bahr...... Christel ...... D42339 Wuppertal ...... Meininger Straße 5...... Vietz geb. Gerlach ...... Balkow...... Gerhard ...... D53177 Bonn ...... Theodor-Heuß-Str. 21 ...... Landsberg Bauer...... Werner ...... D32584 Löhne ...... Am Kreuzkamp 16...... Bieneck ...... Gisela ...... D14943 Felgentreu ...... Birkenweg 9 ...... Derschau geb. Pfeiffer ...... Bieneck ...... Edith ...... D14959 Trebbin ...... Zossener Straße ...... Derschau geb. Pfeiffer ...... Bosch ...... Gerda ...... D47798 Krefeld ...... Ostwall 234 ...... Braun...... Johanna ...... D18107 Rostock ...... Rigaer Str. 11 - 1107...... Landsber geb. Müller...... Bremer ...... Irma ...... D17207 Röbel ...... Engestraße 9 ...... geb. Miethe...... Bronzio ...... Margarete ...... D15345 Werder ...... Dorfstr. 6b ...... Vietz geb. Topp...... Bruchitz ...... Bernhard ...... D53840 Troisdorf ...... Frankfurterstr. 132 ...... Landsberg Budzin ...... Magda ...... D39118 Magdeburg ...... Walther-Vaßner-Str. 7 ...... Landsberg geb. Rörig ...... Bünemann ...... Erika ...... D33617 Bielefeld ...... Arthur-Ladeback-Str. 85 ...... Buschkow ...... Martel ...... D10435 Berlin ...... Wörther Straße 11 ...... Dachwitz ...... Margarete ...... D10117 Berlin ...... Voßstr. 11 ...... Vietz Döllken-Zinke ...... Dieter...... D20149 Hamburg ...... Isestr. 69 ...... Landsberg Domanski ...... Lotte ...... D16307 Gartz ...... Kastanienallee 63 ...... Dühringshof geb. Wichma ...... Duckwitz ...... Marita ...... D41539 Dormagen ...... Tizianstr. 15 ...... Landsberg geb. Dresch ...... Einstmann ...... Ellen ...... D36399 Freiensteinau 3...... Lichenröther Weg 12 ...... Lotzen geb. Korslen ...... Fassbaender ...... Marianne ...... D29640 Schneverdingen ...... Lönsweg 1...... Fischer ...... Gerda ...... D99974 Mühlhausen ...... Wahlstr. 95 ...... Landsberg geb. Krämer...... Goldkuhle ...... Elisabeth ...... D50169 Kerpen...... Hauptstr. 243...... Graf ...... Heinz ...... D45739 Oer-Erkenschwick ...... Quellenkamp 32 ...... Landsberg Hadan...... Fred ...... D06846 Dessau ...... Flurstr. 30 ...... Härtel ...... Kurt...... A 1210 Wien ...... Jedlersdorfer Hauptstr. 98 ...... Landsberg Herfurth ...... Herta ...... D38889 Rübeland ...... Märtenestr. 9 ...... Landsberg geb. Eichler ...... Hildebrandt ...... Ilse ...... D16230 ...... Wiesenstr. 10 ...... Dechsel geb. Lehman ...... Hildebrandt ...... Johannes...... D16230 Lichterfelde ...... Wiesenstr. 10 ...... Dechsel Hilgenfeld ...... Gerda ...... D29410 Salzwedel ...... E.Thälmannstr. 20 ...... Landsberg geb. Hagedo ...... Hille ...... Hans ...... D63450 Hanau...... Grimmelshausen 6 ...... Landsberg Hintenburg ...... Edieth ...... D16306 Passow...... Mittelstr. 17 ...... geb. Schröte ...... Hinze ...... Erika ...... D81475 München ...... Appenzeller Str. 107 ...... Landsberg geb. Jaeger ...... Hruzová ...... Helga ...... CR46303...... Studánecká 363 ...... Stráz n. Nison okr. Libere geb. Krüger...... Hudak ...... Kurt...... D17207 Röbel ...... Schloßstr. 24 ...... Humboldt ...... Paul ...... D19395 Wendisch-Priborn ...... Meyenburgerstr. 15 ......

80 Jungová...... Brigita ...... CR46006...... Sonkenická 742 ...... Liberec 6 geb. Honsa ...... Karczewski ...... Gertrud ...... D59425 Unna...... Friedrich-Ebert-Str. 9 ...... Landsberg geb. Zander ...... Kennicke ...... Lieselotte ...... D41751 Viersen ...... Theresienstr. 3 ...... Landsberg geb. Kurtzwi...... Klein ...... Elvira ...... D39106 Magdeburg ...... Froserstraße 6 ...... geb. Hudak ...... Knebel ...... Erwin ...... D14641 Bredow ...... Berliner Str. 3a ...... Kernein Kracht ...... Inge ...... D06567 Bad Frankenhausen ...... Frahmstr. 12 ...... Stennewitz Krüger ...... Rudi ...... D12687 Berlin ...... Liebensteiner Str. 41 ...... Massin Kruse ...... Ursula ...... D25554 Wilster ...... Landrecht 34 ...... Vietz geb. Genske ...... Kunstmann ...... Joachim ...... D48527 Nordhorn ...... Niederfeldstr. 13 ...... Kurze ...... Gerda ...... D06536 Hayn ...... Langenberg 20 ...... Landsberg geb. Köhler ...... Lange ...... Wolfgang ...... D10369 Berlin ...... Hohenschönhauserstr. 73 ...... Landsberg Lehmann ...... Gisela ...... D15517 Fürstenwalde ...... August-Bebel-Str. 81 ...... Lehnhardt ...... Gisela ...... D16278 Pinnow ...... Waldrand 51 ...... geb. Stenzel ...... Leitzke ...... Hilde ...... D53175 Bonn ...... Am Buschacker ...... geb. Löllke ...... Liedtke...... Lotti ...... D23356 Lübeck...... Kleeanger 7...... Döllensradung geb. Schade ...... Liske ...... Julius ...... D14473 Potsdam ...... Kunersdorfer-Str. 18b ...... Lux ...... Ingrid ...... D40211 Düsseldorf ...... Adlerstr. 70 ...... Landsberg Metzing ...... Margarete ...... D02708 Ebersbach ...... Heinrich Heine Str. 3 ...... Landsberg geb. Reuther...... Mischke ...... Ursula ...... D72149 Neustetten ...... Brühlstraße 36 ...... Landsberg geb. Petzel ...... Moldenhauer ...... Heinz ...... D49078 Osnabrück ...... Westfalenhof 10 ...... Mollig ...... Günther ...... D45139 Essen ...... Schimmelsfeld 60 ...... Landsberg Morgenthal ...... Anneliese ...... D34260 Kaufungen ...... Friedrich-Ebert-Str. 18 ...... Landsberg geb. Bonin ...... Nalaskowski ...... Irmgard ...... D67669 Kaiserslautern ...... Rostockerstr. 3 ...... Landsberg geb. Griesch ...... Neudorf ...... Arnold ...... D14913 Jüterborg ...... Buchenweg 14 ...... Niemann ...... Erika ...... D26169 Friesoythe ...... Meeschenstr. 56 ...... Vietz geb. Eichber ...... Pahnke ...... Joachim ...... D78647 Trossingen...... Auf dem Schulberg 23 ...... Landsberg Papke ...... Eitel ...... D16945 Grabow ...... Frehne Damm 6 ...... Pfeifer ...... Willi...... D15754 Gusow ...... Am Strandweg 3 ...... Vietz Pfeil ...... E...... D22926 Ahrensburg ...... Gustav-Delle-Str. 20 ...... Pich ...... Gerda ...... D21789 Wingst ...... Süderbusch 5 ...... Landsberg geb. Thiele...... Piepenstock ...... Ingrid ...... D58093 Hagen...... Herhard-Hauptmann-Straße 6.. Landsberg Przygodda ...... Helmut ...... D20455 Hannover ...... Im Born 6 ...... Rateicak ...... Käte ...... D10585 Berlin ...... Gierkezeile 17 ...... Riedel ...... Rosemarie .....D18059 Rostock ...... Erich Weider Straße 9 ...... geb. Greiser...... Ritter...... Gerhard ...... D08451 Crimmitschau ...... Mühlgasse 15...... Landsberg Röde...... Heidemarie ....D39615 Drüsedau ...... Dorfstr. 13 ...... Ratzdorf Rüdiger ...... Johanna ...... D45472 Mülheim ...... Blumendellerstr. 25 ...... geb. Späth ...... Rung...... Hans-Joachim D38458 Velpke ...... Südring 1...... Scheibner ...... Erich ...... D12277 Berlin ...... Wehnertstr. 6 ...... Schmalzried...... Christel ...... D17392 Butzow ...... Dorfstr. 38 ...... Hammerwiesen Schmidt ...... Anneliese ...... D18437 Stralsund ...... Jungfernstieg 3 ...... geb. Wollschl ...... Schröder ...... Anni ...... D82110 Germering ...... Am Bielicher Holz 27 ...... Landsberg geb. Bursel ...... 81 Sickau ...... Waltraud ...... D15378 Hennickendorf ...... Friedrichstr. 9 ...... Vietz geb. Pfeifer ...... Sommer ...... Werner ...... D15344 Strausberg ...... Ernst-Thälmann-Str. 80 ...... Stehling ...... Helga ...... D10709 Berlin ...... Eisenzahnstr. 19 b...... Suchantke ...... Gerda ...... D13125 Berlin ...... Karower Chaussee 209...... Landsberg Tost...... Werner ...... D23843 Bad Oldesloe ...... Stoltenrieden 14 ...... Landsberg Trojahn ...... Charlotte ...... D23843 Bad Oldesloe ...... Stettinerstr. 11 ...... Landsberg geb. Tost...... Voigt ...... Helga ...... D19322 Wittenberge ...... Am Schwanenteich 16 ...... von Dziegele...... Kurt...... D30989 Gehrden ...... Im Eickhof 4 ...... Wagner ...... Anneliese ...... D33824 Werther ...... Ziegelstr. 24 ...... Landsberg geb. Röhl ...... Walter ...... Elisabeth ...... D17268 Böckenberg ...... geb. Humbol ...... Weber ...... Ingeborg ...... D80538 München ...... Thiersch-Str. 29 ...... Wendland ...... Marianne ...... D16727 Vehlefenz ...... Bahnstr. 24 a ...... Beyersdorf geb. Löffler ...... Wichmann ...... Rudi ...... D15234 Frankfurt ...... Kliestower Str. 8 ...... Wilke ...... Ernst-August .D17237 Kratzeburg ...... Dorfstraße 26 ...... Wisniewski ...... Helmut ...... D46499 Hamminkeln ...... Ahornweg 18 ...... Wittig ...... Helma ...... D20144 Hamburg ...... Kleiner Kielort 10 ...... Landsberg geb. Busch ...... Wittig ...... Erwin ...... D20144 Hamburg ...... Kleiner Kielort 10 ...... Landsberg Witzing ...... Gisela ...... D26169 Friesoythe ...... Eichenweg 6 ...... Vietz geb. Eichber ...... Woitscheck ...... Hildegard ...... D12683 Berlin ...... Otto Nagel Straße 17a ...... Landsberg geb. Behren ...... Wolter ...... Günter ...... D16792 Zehdemik ...... Wesendorfer Weg 32 ...... Landsberg Worm ...... Dorothea ...... D19230 Hagenow ...... Lange Str. 59 ...... Dühringshof geb. Zimmer ...... Wrusch ...... Gisela ...... D14480 Potsdam ...... Gaußstr. 30 /51 ...... Landsberg geb. Gräber ...... Zilz...... Edeltraud ...... D03222 Lübbenau ...... Friedrich-Engels-Str. 7 ...... Landsberg geb. Petzel ......

Wir sind umgezogen

Name ...... Vorname...... Ort ...... Straße ...... Heimatort Apel ...... Brigitte ...... D 24143 Kiel...... Elisabethstr. 29 ...... Döllensradung Apitz ...... Otto ...... D 18246 Bützow ...... Kühlungsborner Str. 13 b ...... ZanzinerTeerofen Arndt ...... Ursula ...... D 16515 Oranienburg ...... Kremmener Str. 1 E ...... Landsberg Baasch ...... Elisabeth ...... D 24306 Bösdorf ...... Rodomstorstr. 103 ...... Tamsel Backhaus ...... Waltraud ...... D 06766 Wolfen ...... Bahnhofstr. 18 b ...... Landsberg Bärensprung ...... Charlotte ...... D 33605 Bielefld ...... Glatzer Str. 22 ...... Vietz Bartel...... Ernst Herb...... D 20149 Hamburg ...... Abteistr. 4 ...... Landsberg Berger ...... Horst ...... D 03172 Guben ...... Straupitz Str. 12 ...... Landsberg Beuster...... Erika ...... D 16225 Eberswalde-Finow ...... Robert-Koch-Str. 28 ...... Plonitz Bölke ...... Gertrud ...... D 39606 Osterburg ...... Burgstraße 10 ...... Ratzdorf Borchert ...... Erna ...... D 13503 Berlin ...... An der Schneise 13 ...... Landsberg Borngraeber ...... Karl ...... D 73033 Göppingen ...... Hohenstaufenstr. 100 ...... Landsberg Briegert ...... Ilse ...... D 30851 Langenhagen ...... Sollingweg 74 ...... Landsberg Cuncannon ...... Gerda ...... Auckland, New Zealand ...... 48 Eban Ave Northcote ...... Landsberg Dobberstein ...... A...... D 48291 Telgte ...... Ostbevenerstr. 12 ...... Fenster ...... Irmgard ...... D 19073 Wittenförden ...... Hasengrund 4 ...... Vietz Fischbach ...... Ingrid ...... D 50226 Frechen ...... Albert Einstein Str. 10-12 ...... Landsberg Franke ...... Anneliese ...... D 19348 Perleberg ...... H-H 46 d ...... Landsberg Friedrich ...... Gertrud ...... D 16259 Bad Freienwalde ...... Mühlenstr. 16 ...... Wepritz Gemkow ...... Friedel ...... D 12207 Berlin ...... Osdorfer Straße 113 ...... Vietz Gillihsen ...... Liselotte...... D 16816 Neuruppin ...... Bruno-Brockhoff-Str. 2F ...... Landsberg Gohl ...... Irmgard ...... D 16816 Neuruppin ...... Bruno-Brockhoff-Str. 2E ...... Landsberg

82 Gohlke...... Dora ...... D 26345 Bockhorn ...... Buchenstr. 4 ...... Landsberg Griep ...... Christel ...... D 16540 Hohen Neuendorf ...... Schönfließer Straße 6 ...... Landsberg Hartmann ...... Wilfried ...... D 03226 Vetschau ...... Straße des Friedens 10 ...... Loppow Hartwig ...... Charlotte ...... D 16845 Wildberg ...... Friedensstr. 7 b.Brockmann ...... Landsberg Hasenpusch ...... Frieda ...... D 12353 Berlin ...... Sollmansweg 15 ...... Balz Heese...... Günter ...... D 50189 Elsdorf ...... Bugenhagenstr. 11 ...... Berkenwerder Heilig ...... Heinz ...... D 32791 Lage ...... Sprickernheide 1 ...... Landsberg Helmigk ...... Ilse ...... D 67098 Bad Dürkheim ...... Schenkenböhlstr. 11 ...... Ratzdorf Hendschel ...... Ulrich ...... D 67112 Mutterstadt ...... Oggersheimerstr. 40 App.66 ...... Landsberg Jaeckert ...... Walter ...... D 26603 Aurich ...... Fockenbollwerkstr. 29 ...... Woxholländer Jendrosch ...... Harald ...... D 74909 Meckesheim ...... Schubertstr. 17 ...... Döllensradung Kaiser ...... Margarete...... D 50169 Kerpen ...... Glückaufstr. 17 a ...... Landsberg Keil ...... Christa ...... D 06179 Holleben ...... Weinbergstr...... Landsberg Kipf ...... Erwin ...... D 14822 Borkwalde ...... Selma Lagerloff Ring 51 ...... Schönewald Klemm ...... Egon ...... D 14476 Fahrland ...... Gartenstr. 7 Haus 13 ...... Vietz Krause...... Gerda ...... D 31812 Bad Pyrmont ...... Bahnhofstr. 56 ...... Vietz Krohn ...... Detlef ...... D 03238 Finsterwlde ...... Holsteiner Straße 23 ...... Morrn Kunze ...... Ilse ...... D 50321 Brühl ...... Ubierstr. 15 b. Edith Kerl ...... Ludwigshorst Lange ...... Erna ...... D 10369 Berlin ...... Hohenschönhauserstr. 73 ...... Landsberg Layton ...... Ruth ...... USA34235 ...... Sarasota FL ...... 1957 N.Honore Av. Apt C102 Lehmann ...... Hans ...... D 47441 Moers ...... Heinrichstr. 23 ...... Landsberg Linde ...... Hildegard...... D 59229 Ahlen ...... Eckelshof 41 ...... Liske...... Traute ...... D 28327 Bremen ...... Witzlebenstr. 197 ...... Lotze ...... Günter ...... D 31787 Hameln ...... Moritzweg 28 ...... Derschau Lucke ...... Johanna ...... D 16303 Schwedt ...... Lindenallee 50 b. Venske ...... Stolzenberg Lütge ...... Ursula ...... D 99735 Haferungen ...... Siedlung 7 ...... Blumberger Bruch Madajewski ...... Hans ...... D 78187 Geisingen ...... Hauptstr. 57 a ...... Döllensradung Mann ...... Gisela ...... D 21614 Buxtehude ...... Rotkäppchenweg 6 ...... Vietz Marthen ...... Dr. Gerald...... D 22520 Hamburg ...... Reichsbahnstr. 20 ...... Landsberg Meier ...... Gudrun ...... D 27576 Bremerhaven ...... Hafenstraße 11...... Döllensradung Möller ...... Elisabeth ...... D 23845 Seth ...... Ruhlo 1a ...... Gennin Müller ...... Johanna ...... D 31812 Bad Pyrmont ...... Am Ibergraben 1 ...... Vietz Nemitz ...... Johanna ...... D 12437 Berlin ...... Dornbrunnerstr. 31 ...... Balz Noldt...... Gertrud ...... D 21481 Lauenburg ...... Berliner Allee 85 ...... Marwitz Paech ...... Wolfgang ...... D 73035 Göppingen ...... Bolzweg 26 ...... Jahnsfelde Perske ...... Alfred ...... D 14469 Potsdam ...... Hessestr. 9 g ...... Vietz Pietruck ...... Renate ...... D 53177 Bonn ...... Deutschherrenstr. 112 ...... Wormsfelde Prodöhl ...... Else ...... D 16816 Dabergotz ...... Bahnhofstr. 1 ...... Borkow Räk ...... Christa ...... D 22391 Hamburg ...... Poppenbüttler Landstr. 3...... Zanzin Rätsch ...... Willi ...... D 14979 Großbeeren ...... Dorfaue 14 c ...... Balz Rau ...... Heinz ...... D 45307 Essen ...... Krayerstr. 290a ...... Landsberg Richter...... Wolfgang ...... D 42285 Wuppertal ...... Rudolfstr. 84 ...... Vietz Roeper ...... Werner ...... D 39288 Burg ...... Gustav-Stresemann-Str. 30 ...... Landsberg Röhr ...... Waltraud ...... D 18107 Elmenhorst ...... Hauptstr. 25 ...... Landsberg Rosski ...... Herbert ...... D 15890 Eisenhüttenstadt...... Inselblick 6 ...... Gralow Rüdiger ...... Johanna ...... D 53332 Bornheim ...... Berner Str. 7 b. Schneider...... Landsberg Rzepka ...... Johanna ...... D 53424 Remagen ...... Talstr. 28 ...... Balz Sasse ...... Herbert ...... D 06466 Gatersleben ...... Drosselweg 5 ...... Vietz Schlösser ...... Heinz ...... D 27729 Lübberstedt ...... Mühlenstr. 29 ...... Vietz Schröder ...... Hildegard...... D 39576 Stendal ...... Preußenstr. 58 c ...... Landsberg Schüßler ...... Marianne ...... D 97256 Geroldshausen ...... Im Grunde 6 ...... Landsberg Seidler ...... Brigitte ...... D 45357 Essen ...... Donnerberg 124 ...... Vietz Selbig ...... Karl ...... D 58300 Wetter ...... Im Hegte Nr. 19 ...... Dechsel Selchow ...... Günter ...... D 13467 Berlin ...... Falkentaler Steig 51 ...... Landsberg Simonsen ...... Röschen ...... D 39435 Egeln ...... Ascherslebenerstr. 3 ...... Alt-Diedersdorf Sommerfeld ...... Alfred ...... D 16515 Oranienburg ...... An der Heide 7 ...... Vietz Sperschneider ...... Hedwig ...... D 04349 Leipzig ...... Oelnitzer Straße 2 ...... Vietz Stiftung Brandenburg ...... D 70176 Stuttgart ...... Silberburgstr. 122 ...... Streblow ...... Dietrich ...... D 16321 Bernau ...... Leo-Jogischer-Ring 7 ...... Hohenwalde Teppich ...... Erwin ...... D 15344 Strausberg ...... Garzauerstr. 6 ...... Vietz Trüschel ...... Irma ...... D 15097 Lübben ...... Frankfurterstr. 6 ...... Balz Vetter...... Irmgard ...... D 33102 ...... Hohoffstr. 23 ...... Landsberg von Braunmühl ...... Gerda ...... D 67434 Neustadt ...... Zum Klausental 20 ...... Landsberg Wandrey ...... Johannes ...... D 32427 Minden ...... Apeldoorner Weg 10 ...... Landsberg Ziethen ...... Alma ...... D 41236 Mönchengladbach ...... Pestalozzistr. 42 ...... Blumberg Zoch ...... Elfriede ...... D 15324 Letschin ...... Wriezener Str. 2 ...... Derschau Zyr ...... Anna ...... PL66-400 Gorzów Wlkp ...... ul. Matejki 60 F/20

83 Wir gratulieren Gerhard Wattenberg Lieselotte Kennicke Bundesverdienstkreuz wurde 70 wurde neunzig für Günter Lücking

Der Landrat unseres Paten- Frau Lieselotte Kennicke geb. Unser langjährige Helfer in der kreises Herford, Gerhard Watten- Kurtzwig wurde am 12.09.1996 Kreisverwaltung Herford, Günter berg, feierte am 18. August 1996 neunzig Jahre alt. Sie war in Lücking, erhielt am 30.4.96 das seinen 70. Geburtstag. Wattenberg Landsberg Turnlehrerin. Unsere Bundesverdienstkreuz am Bande. ist Vlothoer und seit Jugend poli- herzlichsten Glück- Segenswün- Wir haben ihn für seine Freund- tisch interessiert und engagiert. sche begleiten sie auf ihrem weite- schaftsdienste gegenüber der BAG 1965 begann seine aktive Tätigkeit ren Lebensweg. zu unserem Ehrenvorsitzenden in der Politik. 1969 kandidierte er gewählt und genießen so weiter für den Rat der Stadt Vlotho, wurde seinen fachkundigen Rat. Der Bun- Ratsmitglied und Fraktions- despräsident würdigte in der Verlei- vorsitzender.Seit den 70er Jahren hungsurkunde vom 29.12.95 be- war er auch Mitglied im Kreistag sonders Günter Lückings Verdien- des Kreises Herford, ab 1977 Frak- munalwahlen 1994 ist Wattenberg ste im sportlichen und heimatkund- tionsvorsitzender der SPD-Frakti- ausschließlich Landrat, das will er lichen Bereich. on. Im Interview aus Anlaß des 70. bis 1999 bleiben. Er meint, mit 73 Die Beschäftigung mit dem Los Geburtstags bekannte er: „Ich hat- Jahren habe er dann genug in der der Heimatvertriebenen und ihrer te immer das Ziel, Bürgermeister Öffentlichkeit gestanden. Vielleicht Eingliederung im Kreise Herford zu werden.“ Dies Ziel erreichte er bleibt dann ein wenig mehr Zeit für gehörte sehr früh zu Lückings 1984. Seit dem Tode von Siegfried die Familie und die Hobbies Sport Amtspflichten. Diese Pflichten er- Moning ist Wattenberg auch Land- und Wandern. Diese Zeit, und das füllte er immer mit persönlicher rat des Kreises Herford. So übte er recht lange, wünschen wir ihm, Beteiligung und Herzlichkeit, weit bis 1994 eine Doppelfunktion als verbunden mit den besten Wün- über das Amtliche hinaus. Bürgermeister und Landrat aus. In schen für weiterhin stabile Gesund- Die Bundesarbeitsgemeinschaft dieser Doppelfunktion hatte er heit und Freude an allem Tun. gratuliert herzlich und wünscht auch zwei Verbindungen in das Unser Geburtstagsgeschenk für weiterhin Gesundheit und viel Land östlich der Oder. Vlotho ist Landrat Wattenberg war, wie könn- Freude bei allen Aktivitäten. Patenstadt von Sommerfeld te es anders sein, unser Bildband U. H.-D. (Lubsko), der Kreis, wie wir alle „Wege zueinander“. wissen, Pate von Landsberg Stadt Ursula Hasse-Dresing und Land (Gorzów).Seit den Kom-

Wir gratulieren allen Geburtstagkindern im kommenden Halbjahr recht herzlich und wünschen ihnen beste Gesundheit und Gottes Segen.

Geburtstag Name ...... Vorname ...... Ort ...... Straße...... Heimatort 101 Jahre wird 02.01.1896 Hohenwald...... Paul ...... 17036 Neubrandenburg ...... Juri-Gagarin-Ring 14/11...... Landsberg ...... Sommerweg 40 98 Jahre werden 11.05.1899 Sperschneider ...... Hedwig...... 04349 Leipzig ...... Oelnitzer Straße 2 ...... Vietz geb. Köpp ...... 97 Jahre werden 08.04.1900 Grube ...... Alice ...... 14532 Stahnsdorf ...... John-Graudenz-Str. 31 ...... Dechsel geb. Persicke ...... 22.05.1900 Schmiedke ...... Hedwig...... 64739 Höchst ...... Am Berg 6 oder 20 ...... Lipke geb. Manthey ...... 22.05.1900 Gericke ...... Elisabeth ...... 16225 Eberswalde-Finow ..... Schöpfurterstr. 26 ...... Vietz geb. Krüger vwt. Vo ...... Neudammerstr.15 84 95 Jahre werden 02.01.1902 Dittberner ...... Clara ...... 37083 Göttingen...... Kiesseestr. 66 ...... Gralow geb. Schulz ...... 24.01.1902 Fitzner ...... Hermann ...... 12107 Berlin ...... Mariendorfer Damm 223b ..... Landsberg 25.02.1902 Kaul ...... Margarete ...... 71229 Leonberg ...... Brünnerstr. 3 ...... Landsberg 31.03.1902 Kube ...... Hedwig...... 12107 Berlin ...... Buchsteinstr. 18 ...... Briesenhorst 07.04.1902 Büchsenschütz ...... Gustav ...... 12167 Berlin ...... Johanna-Stegen-Str. 20 ...... Berlin 24.06.1902 Wodtke ...... Hermann ...... 23611 Bad Schwartau ...... Riesebusch 32-34 Jädest. .... Landsberg 94 Jahre werden 31.01.1903 Reek ...... Elisabeth ...... 14772 Brandenburg ...... Mozartstr. 5 ...... Gennin geb. Eidinger ...... 08.03.1903 Flachs ...... Johanna ...... 19243 Wittenburg ...... Poststr. 17 ...... Landsberg geb. Draeger ...... Goethestr. 3 22.03.1903 Kirstein...... Paul ...... 40468 Düsseldorf ...... Starenweg 9 ...... Landsberg 07.04.1903 Sopora ...... Walter ...... 29614 Soltau ...... Husselbeck 13 ...... Landsberg ...... Lugestr. 16.04.1903 Bock ...... Albert ...... 66-400 Gorzów ...... ul. Kwiatowa 33 ...... Landsberg ...... Jahnstr. 19 28.04.1903 Struwe ...... Martha ...... 15370 Petershagen ...... Goethestr. 31 ...... geb. Hinze ...... 24.05.1903 Krebs ...... Annna ...... 79822 Titisee-Neustadt ...... Jägerstr. 15 ...... Balz geb. verw. Gandt...... 93 Jahre werden 26.01.1904 Polensky ...... Frieda ...... 16515 Oranienburg ...... Volkmarweg 17 ...... Egloffstein geb. Piethe ...... 04.02.1904 Wilke ...... Fritz ...... 38458 Velpke ...... Vorsfelderstr. 15...... 07.02.1904 Schulze ...... Richard ...... 29378 Wittingen ...... Glüsingen ...... Borkow 16.02.1904 Spiller ...... Gertrud ...... 10585 Berlin ...... Otto-Suhr-Allee 9/lll ...... Landsberg 04.04.1904 Hildebrandt ...... Gertrud ...... 74078 ...... Leonhard-Frank-Str. 9 ...... Dühringshof geb. Petrick ...... Loppow 17.04.1904 Schulz ...... Werner ...... 14167 Berlin ...... Mürwiker Str.10...... Louisenaue 17.04.1904 Stambke ...... Charlotte ...... 72458 Albstadt ...... Ostheimerstr. 24 ...... Stolzenberg geb. Gebauer ...... 92 Jahre werden 06.01.1905 Lauter ...... Charlotte ...... 12305 Berlin ...... Uhlandstr. 62a ...... Landsberg 11.01.1905 Rapsch ...... Erna ...... 12355 Berlin ...... Selgenauer Weg 4 ...... Pollychen 17.01.1905 Schulz ...... Editha ...... 12205 Berlin ...... Murtenerstr. 6 ...... Kernein geb. Wappler ...... 21.01.1905 Mißler ...... Otto ...... 02742 Neusalza-Spremberg Turnerstr. 4 ...... Neu-Diedersdorf 21.02.1905 Hähner ...... Ernst ...... 41462 Neuss ...... Mozartstr. 2 ...... Landsberg 23.02.1905 Oppermann...... Else ...... 10409 Berlin ...... Storkowerstr. 30...... geb. Haehn ...... 22.05.1905 Schlender ...... Fritz ...... 65193 Wiesbaden ...... Nerotal 1d ...... Landsberg ...... Richtstr. 9 25.05.1905 Rättig ...... Hanna ...... 12057 Berlin ...... Grenzallee 115 ...... Landsberg 91 Jahre werden 01.01.1906 Jürgens ...... Johanna ...... 26122 Oldenburg ...... Bergstr. 2 ...... Balz geb. Lenz ...... 07.01.1906 Wilhelmi ...... Johannes ...... 12107 Berlin ...... Hausstockweg 57 App121 .... Lorenzdorf 10.01.1906 Schulz ...... Walter ...... 31855 Aerzen ...... Finkenweg 2 ...... Landsberg ...... Wollstr. 71 12.01.1906 Wardin ...... Gustav ...... 18273 Güstrow ...... Buchenweg 3 ...... Landsberg 17.01.1906 Schrock ...... Heinz ...... 97688 Bad Kissingen ...... Salinenstr.10 ...... Landsberg ...... Brückenstr. 1 05.03.1906 Franz ...... Karl ...... 12249 Berlin ...... Renatenweg 8 ...... Beyersdorf 06.05.1906 Rohde ...... Alma ...... 14478 Potsdam ...... Drewitzer 14 ...... Pyrehne geb. Röstel ...... 30.06.1906 Bruch ...... Otto ...... 12557 Berlin ...... Zur Nachtheide 21 ...... Gennin 90 Jahre werden 05.01.1907 Budzin ...... Magda ...... 39118 Magdeburg ...... Walther-Vaßner-Str. 7 ...... Landsberg geb. Rörig ...... 85 06.01.1907 Harnau ...... Leona ...... 49080 Osnabrück ...... Heinrichstr. 55...... Landsberg geb. Dahms ...... Saarstr. 4 09.01.1907 Gersing ...... Kurt ...... 06628 Bad Kösen...... Paffenstieg 7...... Lotzen 26.01.1907 Moritz ...... Ewald ...... 38442 Wolfsburg ...... Bölschestr. 5c ...... Balz 02.02.1907 Pötschke ...... Herta ...... 31812 Bad Pyrmont ...... Dr. Harnier-Str.2 App 342 ...... Vietz geb. Hoffmann ...... 09.02.1907 Mirasch ...... Ella ...... 44309 Dortmund ...... Sendstr. 38 ...... Seidlitz geb. Krüger ...... 17.02.1907 Sopora ...... Karla ...... 29614 Soltau ...... Husselbeck 13 ...... Landsberg geb. Radach ...... Lugestr. 06.03.1907 Stenigke...... Lona ...... 38685 Langelsheim ...... Am Berge 13 ...... Landsberg geb. Dargatz ...... 09.03.1907 Kaebitz ...... Dr. Gregor ...... 07607 Eisenberg ...... R.-Elle-Str. 7 ...... Dühringshof 14.03.1907 Kursinski ...... Ilse ...... 12347 Berlin ...... Franz-Körner Str. 11 ...... Landsberg 21.03.1907 Meier ...... Otto ...... 28857 Syke ...... Fasanenweg 2 ...... Groß-Cammin 28.03.1907 Henschke...... Erna ...... 14641 Nauen ...... Brandenburgerstr. 1 ...... Kernein geb. Sieling ...... 29.03.1907 Blume ...... Martha ...... 06128 Halle ...... Diesterweg 15 ...... Landsberg geb. Linke, verw.Ni ...... Kladowstraße 30.03.1907 Bulian ...... Heinz ...... 40468 Düsseldorf ...... Kehlerstr. 40 ...... Friedrichsberg 25.04.1907 Frey ...... Gertrud ...... 39114 Magdeburg ...... Brandströmweg 5 ...... Bürgerwiesen geb. Berendt ...... 26.04.1907 Franz ...... Katharina ...... 48465 Schüttorf ...... Am Schottenbrink 1 ...... Beyersdorf geb. Boksch ...... 27.04.1907 Kipf ...... Ida ...... 19348 Muggerkuhl ...... Derschau geb. Dräger ...... 28.04.1907 Röhl ...... Alma ...... 06366 Köthen ...... Maxdorferstr. 34...... Landsberg ...... Küstrinerstr. 11.05.1907 Herbig ...... Elisabeth ...... 38685 Langelsheim ...... Schmiedegasse 9 ...... Obergennin geb. Hartmann ...... 27.05.1907 Fischer ...... Anna ...... 13597 Berlin ...... Lindenufer 5-6 ...... Vietz geb. Walter ...... 17.06.1907 Lippert ...... Lisbeth ...... 12207 Berlin ...... Hochbergweg 21 ...... Landsberg 89 Jahre werden 05.01.1908 Kujas ...... Ella ...... 70619 Stuttgart...... Florentiner Str. 33 /4 ...... Pollychen 09.01.1908 Maczolla ...... Herta ...... 14552 Michendorf ...... Schmerberger Str. 32 ...... Landsberg geb. Preuß ...... Lehmannstr. 28 12.01.1908 Voigt ...... Erna ...... 14532 Kleinmachnow ...... Im Tal 35 ...... Landsberg geb. Bensel ...... Cladowstr. 35 07.02.1908 Mittelberger ...... Marie ...... 10247 Berlin ...... Weserstr. 47 ...... Ludwigsruh geb. Marquardt ...... 12.02.1908 Kurzweg...... Minna ...... 30519 Hannover...... Richartzstr. 8 ...... Landsberg ...... Anckerstr. 20 23.02.1908 Fechner ...... Gertrud ...... 45663 Recklinghausen...... Landschützstr. 57 ...... Gennin geb. Dunst ...... 23.02.1908 Hildebrand ...... Dr. Edith ...... 70619 Stuttgart...... Wellingstr. 14 ...... Wepritz 24.02.1908 Lange ...... Marie ...... 14167 Berlin ...... Brettnacher Str. 13 ...... Groß-Cammin geb. Raasch ...... 28.02.1908 Klingholz ...... Gertrud ...... 86161 ...... Mittlerer Lech 5, Jakobsst ..... Landsberg geb. Borknig ...... Am Wall 26.03.1908 Bartel ...... Martha ...... 17033 Neubrandenburg ...... Aponholzerstr. 14...... Vietz geb. Seibel ...... H-Strunk-Str.37 15.04.1908 Giesert ...... Herbert...... 87629 Füssen ...... Riebel-Brand-Str. 1 ...... Landsberg 24.04.1908 Semmler ...... Dora ...... 14774 Brandenburg ...... Hans-Beimler-Str.13 ...... Pollychen geb. Rapsch ...... 28.04.1908 Friedrich...... Elisabeth ...... 15326 Schönfließ ...... PF 01 ...... Cocceji-Neudorf 17.05.1908 Roeseler ...... Marta ...... 15370 Petershagen ...... Triftstr. 48a...... Dühringshof geb. Zimmermann...... 08.06.1908 Rakow ...... Hildegard ...... 24576 Bad Bramstedt ...... Sommerland 10 ...... Vietz 88 Jahre werden 01.01.1909 Ziethen ...... Alma ...... 41236 Mönchengladbach ..... Pestalozzistr. 42 ...... Blumberg geb. Griese ...... 86 26.01.1909 Richter ...... Lieselotte ...... 01589 Riesa ...... Drosselweg 8 ...... Landsberg geb. Kampe ...... Max-Bahr-Str. 06.02.1909 Hartmann ...... Martha ...... 25782 Tellingstedt ...... Husumer Str. 16...... Landsberg geb. Heckel ...... Friedebergerstr 22.02.1909 Göttel ...... Frieda ...... 98634 Kaltensundheim ...... Bachgasse 5 07/03 ...... Landsberg geb. Quaschnick ...... 08.03.1909 Träger ...... Gertrud ...... 23558 Lübeck ...... Stargardstr. 7 ...... 11.03.1909 Bordich ...... Hedwig...... 20539 Hamburg ...... Freihafenstr. 9...... Landsberg geb. Koziol ...... Ostmarkenstr.32 15.03.1909 Herrmann...... Hildegard ...... 32312 Lübbecke ...... Immengarten 66-5 ...... Landsberg geb. Reiff ...... 26.03.1909 Markstein ...... Kurt ...... 45966 ...... Krugstr. 6 ...... Landsberg 27.03.1909 Herrmann...... Walter ...... 53604 Bad Honnef ...... Im Müsfeld 4 ...... Marwitz 10.04.1909 Jahn ...... Charlotte ...... 22041 Hamburg ...... Bärenallee 35 b ...... Landsberg geb. Blei...... 22.04.1909 Voigt ...... Elisabeth ...... 29525 Uelzen ...... Hambrockstr.10 ...... Untergennin geb. Born ...... 21.05.1909 Türk ...... Bruno ...... 68229 Mannheim ...... Kolmarer Str.51...... Kladow 04.06.1909 Vetter ...... Else ...... 85241 Hebertshausen ...... Hochstr.7 ...... Hohenwalde geb. Radtke ...... 06.06.1909 Simon ...... Willi ...... 68623 ...... Friedrich-Ebert-Str. 20 ...... Pollychener Hol. 13.06.1909 Bütte ...... Erich ...... 17126 Jarmen ...... Klintenberger Str. 18 ...... 22.06.1909 Frank-Schulz ...... Renate ...... ibia Windhoek ...... P.O. Box 894...... Charlottenhof geb. von Klitzing ...... 26.06.1909 Musy ...... Johann ...... 15366 Dahlwitz-Hoppegarten Lindenallee 37 ...... Hohenwalde 87 Jahre werden 03.01.1910 Sommerfeld ...... Alfred ...... 16515 Oranienburg ...... An der Heide 7...... Vietz 15.01.1910 Fritsche ...... Willi ...... 42929 Wermelskirchen...... Danziger Str. 6 ...... Gennin 17.01.1910 Randzio ...... Erwin ...... 31542 Bad Nenndorf ...... Klusweg 7 ...... Lipke 20.01.1910 Masur ...... Hildegard ...... 12053 Berlin ...... Rollbergstr. 25 ...... Landsberg geb. Bischof ...... 29.01.1910 Runze ...... Elisabeth ...... 91522 ...... Othmayrstr.11 ...... Landsberg geb. Rudau ...... 02.02.1910 Brose ...... Willi ...... 78050 VS-Villingen ...... Kalkofenstr. 9/2 ...... Landsberg ...... Heinersdorferst 22.02.1910 Fröhlich ...... Fritz ...... 12623 Berlin ...... Wilhelm-Blos-Str. 23 ...... Ludwigsruh 22.02.1910 Schmiedecke ...... Margot ...... 32052 Herford ...... Bergertorstr.1 ...... Landsberg ...... Kladowstr. 85 14.03.1910 Rodig ...... Elli ...... 25524 ...... Albert-Scheitzer-R.44 ...... Landsberg geb. Bandlow ...... Damaschkestr. 21.03.1910 Lange ...... Otto ...... 32694 Dörentrup ...... Hunfeld 292 ...... Vietz 21.04.1910 Dröscher ...... Käthe ...... 14641 Bredow ...... Dammstr. 8 ...... Massin geb. Hagen ...... 24.04.1910 Siewert...... Ernst ...... 14059 Berlin ...... Mollwitzstr. 7 ...... Vietz 06.05.1910 Elsner ...... Ella ...... 27305 Bruchhausen-Vilsen .. Bergstr. 9 - Kurcentrum - ...... Kattenhorst geb. Walter ...... 06.06.1910 Schulz ...... Gertrud ...... 38159 Vechelde ...... Auestr. 9 ...... Landsberg geb. Sarkowski ...... Angerstr. 54 a 16.06.1910 Mielenz ...... Liselotte ...... 30851 Langenhagen ...... Taunusweg 9 ...... Balz u.LaW geb. Wothe ...... 21.06.1910 Dreikandt ...... Hildegard ...... 82467 Garmisch-Partenk. .... Reintalstr. 29 - Lenzheim ...... Landsberg geb. Gottberg ...... Schlageterstr.8 86 Jahre werden 02.01.1911 Gerlach ...... Klara ...... 40724 Hilden ...... Furtwänglerstr. 26 ...... Landsberg 11.02.1911 Kipf ...... Frieda ...... 90763 Fürth ...... Schwabacher Str. 206 ...... Kattenhorst 18.02.1911 Praecker ...... Erika ...... 33619 Bielefeld ...... Voltmannstr.109a ...... Landsberg geb. Patro ...... 22.02.1911 Neubeiser ...... Dr. med. R...... 51145 Köln ...... Bergerstr. 140 ...... 03.03.1911 Müller ...... Erwin ...... 10369 Berlin ...... E.-Kuttner-Str. 5 ...... Vietz ...... Hindenburgs. 75 07.03.1911 Wiesner ...... Käte ...... 32257 Bünde ...... Luisenstr. 12 ...... Berkenwerder 87 geb. Herfert verw...... 09.03.1911 Zwerg ...... Elli ...... 19300 Grabow ...... Kleiner Wandrahm 20 ...... Hohenwalde geb. Leeske ...... 11.03.1911 Schubert ...... Elly ...... 06366 Köthen ...... Friedrichstr. 60 ...... Vietz geb. Schulz ...... 14.03.1911 Habermann ...... Martha ...... 16761 Hennigsdorf ...... Friedr.-Engels-Str. 4/408 ...... Dechsel geb. Müller ...... Bahnhofstr. 20.03.1911 Piper ...... Oskar ...... 13581 Berlin ...... Hettnerweg 37 ...... Groß-Cammin 02.04.1911 Kienitz ...... Martha ...... 19395 Retzow ...... Ringstr. 20 ...... Groß-Cammin 02.04.1911 Adam ...... Erna ...... 19309 Bernheide ...... Neue Straße 30 ...... Eulam geb. Schulz ...... 03.04.1911 Winskowski ...... Ilse ...... 16767 Mühlenbeck ...... Buchenweg 2 ...... Berkenwerder geb. Erhard ...... 07.04.1911 Sawatzki ...... Gertrud ...... 26427 Esenz ...... Rosenstr. 1 ...... Landsberg geb. Porsch ...... 22.04.1911 Birkert ...... Elsbeth...... 85560 Ebersberg...... Hochrießstr. 11 ...... Landsberg 04.05.1911 Wolf ...... Herta ...... 40477 Düsseldorf ...... Duisburger Str.36...... Landsberg ...... Brückenstr. 12 11.05.1911 Schlickeiser ...... Elfriede ...... 39128 Magdeburg ...... Schöppensteg 53...... Alexandersdorf geb. Götzke ...... 18.05.1911 Nadoll ...... Hildegard ...... 10117 Berlin ...... Marienstr. 24 ...... Massow geb. Nadoll ...... 30.05.1911 Köpnick ...... Herbert...... 28239 Bremen ...... Oslebshauser Wurth 14 ...... 01.06.1911 Kister ...... Charlotte ...... 61350 Bad Homburg ...... Die Rappenwiesen 32 ...... Vietz geb. Olm ...... 04.06.1911 Dirzowski ...... Hellmuth ...... 14165 Berlin ...... Berlepschstr. 54 ...... Borkow 18.06.1911 Thiemann...... Ella ...... 13125 Berlin ...... Wolfgang-Heinz-Str. 40...... Bürgerbruch geb. Hirschfeld ...... 22.06.1911 Hinze ...... Frieda ...... 48301 Nottuln ...... Ostlandstr. 1 ...... Loppow geb. Radecke ...... 29.06.1911 Handke ...... Erika ...... 32257 Bünde ...... Friedrichstr. 18 ...... Balz geb. Wothe ...... 85 Jahre werden 01.01.1912 Klingner ...... Georg ...... 13187 Berlin ...... Dusekestr. 27 ...... Zanzin ...... Teerofen 09.01.1912 Mahling ...... Arwed ...... 91171 Greding ...... Badergasse 3 ...... Dechsel 16.01.1912 Müller ...... Wilhelm ...... 23972 Dorf Mecklenburg ...... Am Burgwall 6 ...... Stolberg ...... Gastwirschaft 29.01.1912 Rohde ...... Erich ...... 13355 Berlin ...... Bernauer Str. 67 ...... Schützensorge 12.02.1912 Rösch ...... Paul ...... 06295 Lutherstadt Eisleben.. Stefan-Neuwirth-Str. 12 ...... Landsberg ...... Anckerstr. 4 16.02.1912 Klietmann...... Gustav ...... 39264 Deetz ...... Kurzes Ende 5 ...... Landsberger Hol. 17.02.1912 Müller ...... Horst ...... 40545 Düsseldorf ...... Wildenbruch 50...... Vietz 16.03.1912 Siewert...... Elsbeth...... 14059 Berlin ...... Mollwitzstr.7/ll ...... Vietz 19.03.1912 Doherr ...... Herbert...... 12099 Berlin ...... Borussiastr. 34d ...... Louisenaue 20.03.1912 Bahnemann ...... Anneliese ...... 16227 Eberswalde-Finow ..... Georg-Ewald-Str. 10 ...... Ludwigsruh geb. Blumberg ...... 22.03.1912 Kohlhoff ...... Irmgard ...... 65189 Wiesbaden ...... Friedenstr. 61 ...... Landsberg geb. Hiller ...... 26.03.1912 Wallut ...... Elisabeth ...... 22309 Hamburg ...... Schmachthägerstr. 38 Zi.30 .. Landsberg geb. Drippe ...... Angerstr. 36 29.03.1912 Schimek ...... Käthe ...... 10715 Berlin ...... Hildegardstr.8 ...... Landsberg geb. Schiwinsky ...... Poststr. 1 03.04.1912 Ohst ...... Günter...... 23562 Lübeck ...... Fahlenkampsweg 5 ...... Landsberg 08.04.1912 Werther Dr...... Hans Wolfg...... 41464 Neuss ...... Roonstr. 10 ...... Landsberg ...... Richtstr. 10/11 15.04.1912 Bache ...... Elsbeth...... 14641 Zeestow ...... Bredower Str...... Groß-Cammin geb. Kienitz ...... 15.04.1912 Köhntopp ...... Karl ...... 19205 Gadebusch ...... Erich Weinert Str. 9 ...... Heinersdorfer Ab 16.04.1912 Sabetzki ...... Gertrud ...... 21614 Buxtehude ...... Stader Str.85 ...... Vietz geb. Hermann ...... 16.04.1912 Saebetzki ...... Gertrud ...... 21614 Buxtehude ...... Staderstr. 82-84 ...... Vietz 88 geb. Herrmann ...... Hindenburgstr. 17.04.1912 Hartung ...... Gertrud ...... 14471 Potsdam ...... Hans-Sachs-Str. 53 ...... Landsberg geb. Wessel ...... Mittelstr. 21.04.1912 von Ditfurth ...... Franz-Dietr...... 61476 Kronberg ...... Rosenhof b252 Am w.Berg2 . Landsberg 04.05.1912 Rakow ...... Erika ...... 24576 Bad Bramstedt ...... Sommerland 10 ...... Vietz ...... Bahnhofstr. 48 22.05.1912 Buch ...... Klara ...... 49186 Bad Iburg...... Tegeler Weg 10 ...... Wepritz geb. Schubert ...... 30.05.1912 Uckert ...... Johanna ...... 19288 Ludwigslust ...... Schloßstraße 3 ...... Balz geb. Klein...... 14.06.1912 Müller ...... Hildegard ...... 16816 Neuruppin...... Junkerstr. 13c ...... Landsberg geb. verw. Frick...... 25.06.1912 Westphal...... Lucie ...... 29664 Walsrode ...... Am Löhnspark ...... Dühringshof geb. Paetzel ...... 84 Jahre werden 01.01.1913 Hildebrandt ...... Wilhelm ...... 34369 Hofgeismar ...... Kastanienweg 10 ...... Landsberg 03.01.1913 Flade ...... Irmgard ...... 83064 Raubling ...... Wendelsteinstr. 6 ...... Landsberg 07.01.1913 Walther ...... Dr. R...... 21339 Lüneburg ...... Billungweg 2 ...... Landsberg ...... Göbestr. 4 08.01.1913 Höhne ...... Herbert...... 82110 Germering ...... Sudetenstr. 56 ...... Bürgerwiesen 10.01.1913 Malze ...... Karl ...... 77855 Achern ...... Obere Bergstr. 47 ...... Blumberg 13.01.1913 Bogdan ...... Walter ...... 25541 Brunsbüttel ...... Gorch-Fock-Str. 27 ...... Landsberg ...... Düppelstr. 27 19.01.1913 Seidenschnur...... Alfred ...... 88085 Langenargen ...... Salwirkstr.11 ...... Vietz 20.01.1913 Basche ...... Johanna ...... 83512 Wasserburg ...... Brunhuberstr. 10a ...... Landsberg 25.01.1913 Klakow ...... Hans ...... 27711 Osterholz-ScharmbeckKäthe-Kollwitz-Str. 119 ...... Landsberg ...... Bülowstr. 30 15.02.1913 Lange ...... Ursula ...... 33014 Bad Driburg ...... Waldstr. 34...... Landsberg geb. Brandt ...... 27.02.1913 Lehmpuhl ...... Horst ...... 83646 Wackersberg ...... Flurstr. 13 ...... Beyersdorf 01.03.1913 Kipper ...... Martha ...... 50829 Köln ...... Görlinger Zentrum 30A ...... Groß-Cammin geb. Piper ...... 15.03.1913 Lange ...... Werner ...... 13187 Berlin ...... Crusemarkstr. 36 ...... Alexandersdorf 16.03.1913 Müller ...... Wilhelm ...... 14052 Berlin ...... Reichsstr. 45 ...... Balz 20.03.1913 Dölves ...... Erna ...... 32423 Minden ...... Goebenstr. 21 ...... Rodenthal 21.03.1913 Scheunert ...... Erika ...... 48565 Steinfurt ...... Erpostr.28 ...... Borkow geb. Ewald ...... 01.04.1913 Steffens ...... Emma ...... 26909 Neulehe ...... Kirdestr.61 ...... Loppow 09.04.1913 Behrensdorf ...... Gerhard ...... 60320 Frankfurt ...... Malapertstr. 3 ...... Landsberg ...... Friedrichstadt 13.04.1913 Becker ...... Karl ...... 55118 Mainz ...... Jakob-Dieterich-Str. 37 ...... Lipke 17.04.1913 Lehmann...... Meta ...... 58640 Iserlohn ...... Kapellenstr. 25 ...... Giesenau geb. Hagedorn ...... 18.04.1913 Wernicke...... Gerta ...... 10717 Berlin ...... Uhlandstr. 135 ...... geb. Vloske ...... 28.04.1913 Menard ...... Ursula ...... 35037 Marburg ...... Ockershäuserstr 45a,App118 Pyrehne geb. Lent...... 01.05.1913 Marthen ...... Dr. Gerald ...... 222520 Hamburg ...... Reichsbahnstr. 20 ...... Landsberg 13.05.1913 Mielack ...... Elisabeth ...... 13627 Berlin ...... Reichweindamm 17 ...... Landsberg geb. Mrotz...... 14.05.1913 Borchert ...... Johanna ...... 15306 Seelow ...... Slubicer Str. 9 ...... Groß-Cammin geb. Katzke ...... 30.05.1913 Westneig...... Charlotte ...... 39164 Schleibnitz ...... Karl-Marx-Str.28 ...... Lipke geb. Dörfert ...... 03.06.1913 von Collani ...... Friedr.Wilh...... 38667 Bad Harzburg ...... Lärchenweg 1a ...... Vietz 04.06.1913 Nordwigski ...... Erna ...... 21218 Seevetal ...... Mühlenstr. 10 ...... Döllensradung geb. Altenburg ...... 21.06.1913 Schulz ...... Edith ...... 13589 Berlin ...... Falkenseer Str.169 ...... Kernein geb. Sameith ...... 25.06.1913 Jurgait ...... Dorothea ...... 13409 Berlin ...... Hausotterstr. 29 ...... Dechsel geb. Linke ...... 83 Jahre werden 89 12.01.1914 Kümmel ...... Martha ...... 15738 Zeuthen ...... Lindenring 69 ...... Pollychen geb. Büttner ...... 18.01.1914 Kluge ...... Christa ...... 65193 Wiesbaden ...... Platterstr. 144 ...... Landsberg geb. Kanitz ...... Neustadt 18 22.01.1914 Hartwig ...... Charlotte ...... 16845 Wildberg ...... Friedensstr. 7 b.Brockmann .. Landsberg 26.01.1914 Scheunert ...... Gerhard ...... 48565 Steinfurt ...... Erpostr.28 ...... Borkow 09.02.1914 Kampowski ...... Maria ...... 12209 Berlin ...... Achenseeweg 89a ...... Vietz geb. Mahrenholz ...... 12.02.1914 Prochnow...... Frieda ...... 47137 Duisburg ...... Herbststr.19 ...... Massin geb. Hannebohm ...... 13.02.1914 Heinrich ...... Else ...... 12353 Berlin ...... Kölner Damm 18...... Kladow geb. Kunkel ...... 15.02.1914 Meyer ...... Heinz ...... 29633 Munster ...... Nordstr. 17 ...... Dühringshof 21.02.1914 Schulz ...... Elli ...... 07747 Jena ...... Kastanien-Str. 20 ...... Landsberg geb. Bitter ...... 22.02.1914 Goldacker ...... Gerda ...... 37154 Northeim...... Stettiner Str. 4 ...... Roßwiese 05.03.1914 Heymann ...... Waldemar ...... 31785 Hameln ...... Sprengerstr. 8 ...... Landsberg ...... Angerstr. 23.03.1914 Daber ...... Gertrud ...... 15344 Strausberg...... Grotewohlring 1 ...... Wepritz geb. Hänseler ...... 24.03.1914 Selbig ...... Karl ...... 58300 Wetter...... Im Hegte Nr. 19 ...... Dechsel 25.03.1914 Hirseland ...... Grte ...... 16259 Steinbeck ...... Dorfstr...... Balz geb. Rogge ...... 02.04.1914 Sanft ...... Dr. Kurt ...... 10627 Berlin ...... Rückertstr.6a ...... Döllensradung 07.04.1914 Hummel ...... Hildegard ...... 76135 Karlsruhe ...... Kriegsstr. 288 ...... Landsberg geb. Schölzel ...... Roßwiesenstr.49 09.04.1914 Fiens ...... Kurt ...... 12099 Berlin ...... Götzstr. 54 ...... Landsberg 15.04.1914 Liebsch ...... Heinz ...... 88273 Fronreute...... Am Taubenried 2 ...... Berkenwerder 23.04.1914 Preis ...... Margarete ...... 78166 Donaueschingen ...... Schwimmbadstr.14 ...... Stolberg geb. Lucke ...... 24.04.1914 Doherr ...... Frieda ...... 12099 Berlin ...... Borussiastr. 34d ...... Johanneswunsch 30.04.1914 Bartel ...... Otto ...... 31185 Söhlde ...... Böttcherstr. 14 ...... 02.05.1914 Siewert...... Kurt ...... 89564 Nattheim ...... Fleinheimer Str.17 ...... Briesenhorst 18.05.1914 Steinberg ...... Gertrud ...... 53913 Swisttal ...... Hauptstr.59a ...... Dühringshof geb. Wittke ...... 20.05.1914 Stenzel ...... Dora ...... 17337 Kutzerow ...... Dorfstr. 8 ...... Jahnsfelde geb. Baumgart ...... 22.05.1914 Müncheberg...... Ina ...... 27568 Bremerhaven...... Rutenberger Str. 7 ...... Masow geb. Dilbatz ...... 30.05.1914 Paulig ...... Johann ...... 78532 Tuttlingen ...... Röntgenstr. 90 ...... Landsberg 31.05.1914 Spehr ...... Alfred ...... 32602 Vlotho ...... Nelkenstr.7 ...... Eulam 09.06.1914 Schenk ...... Fritz ...... 50374 Erftstadt ...... Konrad-Adenauer-Str. 2 ...... Groß-Cammin 11.06.1914 Schönblum...... Anne ...... 35053 Haifa ...... Ha - Gefen 31 ...... Landsberg geb. Cohn ...... Richtstr. 12.06.1914 Pötter ...... Frieda ...... 12359 Berlin ...... Mövenweg 10 ...... Landsberg 15.06.1914 Lange ...... Käthe ...... 23552 Lübeck ...... Alfstr. 8/10 ...... Landsberg geb. Lange...... 17.06.1914 Kant ...... Elfriede ...... 37085 Göttingen...... Steinbreite 10 ...... Johanneswunsch geb. Knobel ...... 18.06.1914 Heymann ...... Friedel...... 31785 Hameln ...... Sprengerstr. 8 ...... Alexandersdorf geb. Janisch ...... 21.06.1914 Voigt ...... Bernhard ...... 54439 Saarburg ...... Greiffenckenstr.3 ...... Stolzenberg 30.06.1914 Berndt ...... Helene ...... 12167 Berlin ...... Stephanstr. 14 ...... Vietz geb. Grunzke ...... 82 Jahre werden 11.01.1915 Detschades...... Else ...... 27389 Fintel ...... Rotenburger Str. 23 ...... Balz geb. Jeske ...... 15.01.1915 Hoeft ...... Elfriede ...... 15366 Neuenhagen...... Stolbergerstr. 4 ...... Zantoch 17.01.1915 Lister ...... Christa ...... 24106 Kiel ...... Flensburger Str. 72 ...... 21.01.1915 Behm ...... Edeltraud ...... 22609 Hamburg ...... Winckelmannstr. 21 ...... Döllensradung 23.01.1915 Meyer ...... Brigitte ...... 38112 Braunschweig...... Mark-Twain-Str. 61 ...... Landsberg 90 ...... Meydamstr. 16 23.01.1915 Bahnemann ...... Margot ...... 14641 Pausin ...... Dorfstr. 20 ...... Groß-Cammin 29.01.1915 Bache ...... Frieda ...... 15345 Garzau ...... Dorfstr. 28 ...... Groß-Cammin geb. Wichmann ...... 30.01.1915 Dräger ...... Willi ...... 19306 Neustadt-Glewe ...... Marktstr. 1 ...... Loppow 06.02.1915 Viek ...... Otto ...... 14913 Jüterbog ...... Schloßstr. 115 ...... Groß-Cammin 12.02.1915 Müller ...... Elsbeth...... 10369 Berlin ...... E.-Kuttner-Str. 5 ...... Vietz geb. Ebert ...... Hindeburgs. 75 13.02.1915 Volkmann ...... Hedwig...... 42289 Wuppertal ...... Ottostr.49 ...... Seidlitz geb. Benthin ...... 14.02.1915 Jaeckert ...... Lucie ...... 49356 Diepholz ...... Drosselweg 11 ...... Woxholländer geb. Schulz ...... 14.02.1915 Buchholz ...... Karl ...... 15374 Hermersdorf ...... Hauptstr. 18 ...... Wilhelmsbruch 15.02.1915 Tilche ...... Frieda ...... 15344 Strausberg...... Paul-Singer-Str. 3 ...... Groß-Cammin 16.02.1915 Abraham ...... Günter...... 22089 Hamburg ...... Schellingstr. 200 ...... Landsberg ...... Poststr. 1 16.02.1915 Krüger ...... Hedwig...... 17348 Woldegk ...... Jägerstr. 11 ...... geb. Schröter ...... 17.02.1915 Haase ...... Elsbeth...... 16761 Hennigsdorf ...... Stauffenbergstr.13 Woh.306 . Gennin geb. Conrad ...... 28.02.1915 Radtke ...... Herbert...... 13187 Berlin ...... Dolomitenstr. 56...... Groß-Cammin 02.03.1915 Lange ...... Erna ...... 10369 Berlin ...... Hohenschönhauserstr. 73 ..... Landsberg geb. Brose ...... Heinersdorferst 03.03.1915 Radike ...... Alfred ...... 53121 Bonn ...... Brahmsstr.6 ...... Landsberg ...... Am Wall 22 05.03.1915 Baumann ...... Gerda ...... 31785 Hameln ...... Schillerstr. 53 ...... Landsberg geb. Quilitz...... Turnstr. 3 05.03.1915 Wollemann ...... Maria ...... 47798 Krefeld ...... Breite Str.103 ...... Landsberg geb. Haak ...... 06.03.1915 Pinnow ...... Ida ...... 87740 Buxheim ...... Zimmerplatzstr. 18 ...... Jahnsfelde geb. Renz ...... 08.03.1915 Thunak ...... Erna ...... 16515 Wensickendorf ...... Kirschallee 1 ...... Stollberg geb. Sommerfeld ...... 09.03.1915 Lausch ...... Wilhelm ...... 12169 Berlin ...... Filandastr. 1 ...... Louisenaue 15.03.1915 Köpp ...... Walter ...... 46049 Oberhausen ...... Flügelstr. 35 ...... Vietz 19.03.1915 Großwendt ...... Erich ...... 94072 Bad Füssing ...... Heilmühler Weg 14 ...... Kernein 19.03.1915 Radike ...... Ingeborg ...... 53121 Bonn ...... Brahmsstr. 6 ...... Landsberg geb. Huth ...... Schönhofstr. 34 30.03.1915 Tyrasa ...... Margarete ...... 72762 Reutlingen ...... An der Kreuzeiche 30 ...... Balz geb. Rätsch ...... 04.04.1915 Reinboth ...... Gertrud ...... 63739 ...... Hohenzollernring 24 ...... Landsberg geb. Böckler ...... 09.04.1915 Behrens ...... Irmy ...... 33014 Bad Driburg ...... Waldstr. 24...... Landsberg geb. Brandt ...... 10.04.1915 Scheffler ...... Margarete ...... 12524 Berlin ...... Gartenstadtweg 21 ...... Vietz geb. Wieseke ...... 11.04.1915 Memmert ...... Heinz ...... 41065 Mönchengladbach ..... Am Hülserhof 106 ...... Loppow 11.04.1915 Irmler ...... Erna ...... 16775 Gransee ...... Oranienburger Str. 26 ...... Alexandersdorf geb. Gräwe ...... 17.04.1915 Dorow ...... Herta ...... 12043 Berlin ...... Reuterstr. 70 ...... Landsberg 21.04.1915 Lenz ...... Hubert ...... 26123 Oldenburg ...... Bogenstr. 47 ...... Balz 26.04.1915 Hamer ...... Martha ...... 57439 Attendorn...... Königsberger Str. 6 ...... Landsberg 02.05.1915 Scheibe ...... Elfriede ...... 42115 Wuppertal ...... Rabenweg 90 ...... Zantoch geb. Kunicke ...... 07.05.1915 Meyer ...... Herta ...... 15230 Frankfurt ...... Luisenstr. 32 ...... Groß-Cammin geb. Klatte ...... 09.05.1915 Melchert ...... Günter...... 97816 Lohr ...... Am Forsthof 7 ...... Landsberg ...... Heinersdorferst 11.05.1915 Schmalz ...... Karl ...... 82178 Puchheim ...... Wendelsteinstr.6 ...... Fichtwerder 12.05.1915 Graudera ...... Ella ...... 06886 Lutherstadt WittenbergFriedrichstr. 10...... Beyersdorf geb. Liermann ...... 14.05.1915 Hirse ...... Marie ...... 14612 Falkensee...... Spandauer Str. 221...... Vietz 91 geb. Kupfer ...... 17.05.1915 Schulz ...... Alma ...... 10781 Berlin ...... Rosenheimer Str. 10 ...... Berkenwerder geb. Bley...... 26.05.1915 Steindamm ...... Irmgard ...... 12279 Berlin ...... Luckeweg 21 ...... Blockwinkel 26.05.1915 Wilchow ...... Gertrud ...... 16540 Hohen Neuendorf ...... Hertastr. 11 ...... Landsberg geb. Pasch vwt. Leh ...... Schmale Gasse 2 31.05.1915 Lehle ...... Heinz ...... 12045 Berlin ...... Wildenbruchstr. 9 ...... Berlin 09.06.1915 Heinrich ...... Hans ...... 89077 Ulm...... Trommlergasse 11 ...... Landsberg 15.06.1915 Marx ...... Willy ...... 44803 ...... Kreuzkamp 23 ...... Hohenwalde 22.06.1915 Gethmann ...... Anna ...... 45527 Hattingen ...... Hauptstr. 28E ...... Landsberg 25.06.1915 Rossel ...... Elisabeth ...... 28329 Bremen ...... Vahrer Str. 234...... Lipke geb. Pohl ...... 30.06.1915 Nagel ...... Anneliese ...... 10585 Berlin ...... Otto-Suhr-Allee 58 ...... Vietz geb. Kunze ...... Schmelze 81 Jahre werden 02.01.1916 John ...... Hans-Dietr...... 14169 Berlin ...... Dahlemer Weg 2 ...... Landsberg ...... Dammstr. 74 07.01.1916 Tzyschakoff ...... Friedel...... 59229 Ahlen ...... Im Burbecksort 39 ...... Vietz geb. Schmill ...... 22.01.1916 Schiemann...... Heinz ...... 41748 Viersen ...... Dechant-Stroux-Str. 11 ...... Landsberg ...... Luisenstr. 11 01.02.1916 Schleusener...... Mariechen ...... 39398 Groß Germersleben .. Gartenstr. 9 ...... Altdiedersdorf geb. Schulz ...... 08.02.1916 Nitz ...... Konrad ...... 12107 Berlin ...... Tauernallee 69 ...... Derschau 08.02.1916 Büttner ...... Charlotte ...... 17207 Röbel ...... Ringstr. 23 ...... Landsberg geb. Begall ...... 17.02.1916 Glatzer ...... Eitel-Arwed ...... 34587 Felsberg ...... Auf der Teichwiese 10 ...... Pollychener Hol. 06.03.1916 Press ...... Joachim ...... 31528 Nienburg...... Raschstr. 9 ...... 07.03.1916 Schröter ...... Heinz ...... 60433 Frankfurt ...... Ligusterweg 6 ...... Lotzen 07.03.1916 Bank ...... Hildegard ...... 23843 Bad Oldesloe...... Berliner Ring 26 ...... 15.03.1916 Höne ...... Werner ...... 16259 Bad Freienwalde ...... Erich-Hannemann-Ring 11 ... Balz 16.03.1916 Wieder ...... Erna ...... 10961 Berlin ...... Mehringdamm 10...... Ludwigsruh geb. Lutter ...... Kleine Koppel 22.03.1916 Radike ...... Käthe ...... 50171 Kerpen ...... Schulstr. 41 ...... Gennin geb. Tauchert ...... 30.03.1916 Thielmann ...... Hardi ...... 12589 Berlin ...... Fürstenwalder Allee 366 ...... Döllensradung 04.04.1916 Boemeke ...... Gerda ...... 81249 München ...... Pretzfelder Str. 57 ...... Landsberg geb. Thiele ...... Küstriner str. 04.04.1916 Röwe ...... Rudolf ...... 38527 Meine ...... Moorweg 7...... Landsberg ...... Dammstr. 57 05.04.1916 Ziel ...... Erika ...... 19386 Passow ...... Charlottenhofer Weg 28...... Jahnsfelde geb. Schüler verw...... 06.04.1916 Hauptmann ...... Hans ...... 14612 Falkensee...... Dyrotzer Weg 57 ...... Zantoch 07.04.1916 Reiche ...... Rosemarie ...... 73734 Esslingen...... Eichendorffstr. 24 ...... Landsberg geb. Liedtke ...... 08.04.1916 Graf ...... Ilse ...... 22119 Hamburg ...... Gundermannstr. 9c ...... Landsberg geb. Röhl ...... Sonnenweg 35 12.04.1916 Schliebs ...... Gisela ...... 30900 Wedemark ...... Fallingbosteler Str.10 ...... Landsberg 18.04.1916 Klingst ...... Gertrud ...... 13055 Berlin ...... Straussbergerstr. 22 ...... Stollberg geb. Wüllner ...... 24.04.1916 Bahnemann ...... Ernst ...... 15518 Heinersdorf...... Vorwerk 2 ...... ZanzinerTeerofen 25.04.1916 Bundt ...... Johanna ...... 70597 Stuttgart...... Wurmlinger Str. 57a ...... Landsberg 05.05.1916 Balkow ...... Lydia ...... 19322 Wittenberge ...... Friedensstr. 1 ...... Landsberg geb. Leist ...... Damaschkestr. 9 09.05.1916 Brose ...... Paul ...... 87527 Sonthofen ...... Bergstr. 13 ...... Landsberg 11.05.1916 Behrend ...... Frieda ...... 33790 Halle ...... Winnebrockstr. 15 ...... Landsberg 12.05.1916 Behm ...... Siegfried ...... 47533 Kleve ...... An der Münze 7 ...... Döllensradung 12.05.1916 Liebig ...... Paul ...... 26135 Oldenburg ...... Fliederweg 8 ...... Landsberg 14.05.1916 Schroth ...... Heinrich ...... 76185 Karlsruhe ...... Weinbrennerstr.78 ...... Lipke 21.05.1916 Braun ...... Johanna ...... 18107 Rostock ...... Rigaer Str. 11 - 1107 ...... Landsberg geb. Müller ...... Hindenburgstr.

92 24.05.1916 Tasler ...... Ruth ...... 37085 Göttingen...... Charlottenburger Str. 19 ...... Dühringshof geb. Adam ...... 29.05.1916 Dietrich ...... Marie ...... 16868 Wusterhausen ...... Borchertstr. 14 ...... Morrn geb. Katzorke ...... 01.06.1916 Schwarze ...... Johanna ...... 16727 Velten ...... Victoria 673 ...... Bürgerwiesen geb. Kapell...... 07.06.1916 Stoof ...... Lieselotte ...... 48167 Münster ...... Vogelrohrsheide 130...... Vietz geb. Ettlinger ...... 15.06.1916 Finke ...... Marianne...... 90480 Nürnberg ...... Dientzenhofer Str. 54 ...... Berkenwerder geb. Liebsch ...... 18.06.1916 Jur ...... Elli ...... 16515 Oranienburg ...... Emil-Poleskystr. 12 ...... Kladow geb. Mißbach ...... 20.06.1916 Siewert...... Anna ...... 89564 Nattheim ...... Fleinheimer Str. 17 ...... Lindwerder geb. Kunecke ...... 25.06.1916 Strohbusch ...... Fritz ...... 23566 Lübeck ...... Marlistr. 23 ...... Landsberg 80 Jahre werden 04.01.1917 von Hopffgarten-Laer .. Hildegard ...... 68163 Mannheim ...... Rheinvillenstr. 18 ...... Charlottenhof geb. von Klitzing ...... 08.01.1917 Reinhardt ...... Elli ...... 12347 Berlin ...... Britzkestr.9 ...... Lipke geb. Schüler ...... 14.01.1917 Schulze ...... Herta ...... 29378 Wittingen ...... Glüsingen ...... Borkow geb. Dormann ...... 31.01.1917 Buchholz ...... Karl-Heinz ...... 82049 Pullach ...... Josef-Hepner-Str. 7 ...... Landsberg ...... Kladowstr. 09.02.1917 Berndt ...... Käthe ...... 12101 Berlin ...... Gontermannstr. 5 ...... Jahnsfelde 11.02.1917 Drehmel ...... Martha ...... 14641 Priort ...... Chaussee 21 ...... Fahlenwerder geb. Hembel ...... 19.02.1917 Wolf ...... Margarete ...... 85614 Eglharting ...... Riederingerstr.25 ...... Landsberg geb. Malkow ...... 22.02.1917 Lange ...... Luise ...... 59557 ...... Weingarten 30 ...... Wepritz geb. Gläser ...... Landsbergerstr. 02.03.1917 Schwartz ...... Magdalena ...... 13125 Berlin ...... Alt-Buch 44 ...... Dechsel geb. Strehmel ...... 02.03.1917 Unger ...... Herta ...... 10315 Berlin ...... Einbecker Str.85 Pflegeh...... Hohenwalde geb. Giedke ...... 02.03.1917 Schwarz ...... Magdalena ...... 13125 Berlin ...... Alt-Buch ...... Dechsel geb. Strehmel ...... 03.03.1917 Haase ...... Margot ...... 16225 Eberswalde-Finow ..... Leibnizstr. 9 ...... Derschau 08.03.1917 Müller ...... Johanna ...... 10777 Berlin ...... Welserstr. 26...... Fahlenwerder geb. Schröder ...... 25.03.1917 Hinze ...... Fritz ...... 48147 Münster ...... Stettiner Str. 54 ...... Loppow 08.04.1917 Braun ...... Käte ...... 37120 Bovenden ...... Junkernbreite 16 ...... Landsberg geb. Schönfeld ...... 21.04.1917 Kempfer ...... Martha ...... 16515 Wensickendorf ...... Summter Chaussee 6 ...... Blumberg geb. Senger ...... 27.04.1917 Bienge ...... Erika ...... 12305 Berlin ...... John-Locke-Str. 21 /1 ...... Loppow geb. Apitz ...... 03.05.1917 Zigan ...... Elisabeth ...... 30165 Hannover...... Dragonerstr. 3 ...... Landsberg geb. Strehmel ...... Buchwaldweg 7 05.05.1917 Kunkel ...... Else ...... 16928 Pritzwalk ...... Bergstr. 20 ...... Landsberg geb. Radtke verw.Wi ...... Kuhburger 60 06.05.1917 Schleese ...... Erna ...... 16835 Vielitz...... Griebener Str. 22 ...... Ratzdorf geb. Bröhl ...... 08.05.1917 Häusler ...... Gertrud ...... 12207 Berlin ...... Celsiusstr. 19 ...... Landsberg geb. Schwarz ...... 14.06.1917 Bulian ...... Marianne...... 40468 Düsseldorf ...... Kehler Str 40 ...... Friedrichsberg 15.06.1917 Rothkegel ...... Marie-Luise ...... 12169 Berlin ...... Selerweg 32 ...... Vietz 16.06.1917 Marquardt ...... Walter ...... 22047 Hamburg ...... Tilsiter Str. 69c ...... Tornow 17.06.1917 Jolz ...... Hans ...... 23556 Lübeck ...... Haydnstr. 9 ...... Wepritz 27.06.1917 Affeldt ...... Martha ...... 16761 Hennigsdorf ...... Schmelzersteg 2 ...... Neuwalde 30.06.1917 Buchholz ...... Religard ...... 16727 Velten ...... Emma-Ihrer-Str. 14 ...... Landsberg geb. Lenz ...... 93 Gesucht wird.. Wer erkennt sich wieder Eigentum der evangelischen Gemeinden in Polen

Wer kann helfen? - den ehemaligen Friedhof der lungen des Archivs, Museums und Ich möchte Ihnen etwas berich- Friedrichstädter Gemeinde (mit meiner privaten die Dokumentation ten, was die alten Landsberger Wohnblocks bebaut) vorbereitet. Jetzt aber muß die sicher interessiert. Es handelt sich - das ehemalige Diakonissen- Gemeinde sich vorbereiten, das um die evangelisch- heim Franz-Seldte-Str. 13 Recht, das heißt, die evangelische ausgsburgische Gemeinde in Bei vielen der Immobilien handelt Herkunft der Immobilien zu bewei- Gorzów. Lt. Vertrag zwischen der es sich um Entschädigung, bei sen. Vielleicht haben Sie Pläne, Republik Polen und der e.-a.Kirche anderen um Änderung des Dokumente, Fotos von den ge- in Polen werden den Gemeinden Eigentumstitels und weitere Benut- nannten Objekten oder könnten sie Rückerstattungen der ehemaligen zung durch bisherige Verwalter als durch eine Anzeige im Heimatblatt Güter, Häuser usw. ermöglicht. Die Pächter. Aus dem Vorgang wurden besorgen? Wichtig ist, den Stand Gemeinde in Gorzów hat von so Immobilien von anderen Glaubens- vom Januar 1945 zu dokumentie- vielen möglichen (im Gebiet der gemeinschaften ausgeschlossen. ren. Gibt es vielleicht Berichte oder Wojewodschaft) nur ganz wenige D.h., daß z.B. die Erinnerungen von Landsberger ausgesucht und zwar: Konkordienkirche, obwohl sie in Pastoren aus den letzten - die ehemalige Friedhofskapelle ihren Fundamenten von Protestan- Vorkriegs- oder Kriegsjahren, be- in Barlinek (Berlinchen) ten gebaut wurde, durch die lang- sonders interessant wären die zu - das ehemalige Gemeindehaus jährige Benutzung durch die katho- den beiden Friedhofkapellen. der Landeskirche in Slubice lische Parochie nicht wieder evan- Vielleicht könnte man bei der (Frankfurt/Oder östlicher Stadtteil) gelisch wird. Außerdem ist die Ge- Renovierung der Kirche historische Aus dem Kreise Landsberg leider meinde zu klein, um die volle Zu- Hinweise anbringen. keine und aus der Stadt: rückerstattung aller Gebäude zu Nutzen Sie die Möglichkeit eines - die ehemalige Superintendentur begründen. Mit viel Mühe wird in evangelischen Gottesdienstes in Schloßstraße 5 diesem Jahr, wenn das Wetter es Gorzów und besuchen Sie unsere - das ehemalige Gemeindehaus erlaubt, das Dach über der Kirche Gemeinde: immer Sonntag 10.00 St. Marien (es existiert nur ein Teil) in Friedeberger Chaussee repa- Uhr. Schloßstraße/Friedrichstr. 3 riert. Das ganze Gebäude braucht Robert Piotrowski - die ehemalige „Herberge zur dringend Sanierung, aber dafür ul. Sportowa Heimat“ Schießgraben 9 ( es exi- sind die Mittel nicht da. 66.400 Gorzów stiert nur ein Teil) Und jetzt meine Bitte: Für die Zuschriften auch an die Redaktion Anträge habe ich dank der Samm- des Heimatblattes

Wer erkennt sich wieder ??? Zuschriften bitte an Gertrud Kwasny, geb. Behnke Reinwardtstr. 33 42 899 94 Wer kennt diese fleißigen Leute?

Im vorigen Jahr habe ich für meine Familie - meine Frau und ich haben 2 Söhne - in Santoczno Zanzhausen) ein altes Bauernhaus gekauft. Wir wollen dort wohnen und ich wünsche mir ein großes Atelier, denn ich bin Maler. Das Haus ist ziemlich verfallen und wir werden viel Arbeit haben, es wieder herzurichten, aber wir haben auch Zeit. Beim Aufräu- men auf dem Boden fand ich eine alte Fotografie. Sie ge- fiel mir sehr gut. Vielleicht können Sie es auf der Reproduktion erken- Nun meine Fragen: Kennt noch Heimatblatt, ich würde sie gern nen: es müssen sehr fleißige Bau- jemand diese Großfamilie? Lebt einer, einem der Abgebildeten ern gewesen sein. Die meisten von noch ein Familienmitglied? Ich schenken. ihnen halten ein Garten- oder Ak- würde sehr gern mit den vorigen Wer kann mir helfen? kergerät in der Hand. Vielleicht ist Besitzern des Hauses Verbindung Ich hoffe, auch den Lesern der das Bild bei einer Taufe aufgenom- haben. Denn ich möchte sie später Zeitung gefällt das Foto. men, das schön bekleidete Baby einladen, und gern würde ich sie Michal Baysarowic im Fenster bringt mich auf die Idee. bei meinen Arbeiten zur ul.Chlopiskiego 14 Und die Leute haben trotz der Restaurierung des Hauses fragen, PL 44-600 Gorzów Arbeitsgeräte wohl ihre Sonntags- wie alles früher gewesen ist. Eine Zuschriften auch an das kleidung an. Kopie des Bildes liegt beim Heimatblatt.

Klassentreffen. Wir suchen die Mitschülerinnen: Am 22. April 1996 war es soweit, Martha Appelt, Wepritz - Brigitte Gesucht wird nach 51 Jahren trafen wir uns in Binias, Landsberg - Christa Kurz- Erwin Sanne Medebach/ Hochsauerland, 5 weg, Brückenvorstadt - Christa „Mädchen“ aus der Mädchen- Gohlke, Landsberg, Kuhburgerstr. geb. am 09.06.1922 aus Wepritz, mittelschule, Jahrgang 28/29. Un- 23 - Inge Kretschmar, Landsberg - Hohefeldstr. 19. Er war Soldat und ser Klassenlehrer war Herr Ursula Maaß, Wepritz - Christa hatte im Januar 1945 Heimaturlaub Hoffmann. Es war ein frohes Grü- Mette, Döllensradung Försterei - bis in den Februar hinein. Er wurde ßen und Erzählen; denn jede von Hannelore Majewski, Brückenvor- letztmalig gesehen im Februar uns hatte in den letzten Kriegsta- stadt - Edelgardt Naumann, Max- 1945 in der Merzdorfer Str. in gen und danach viel erlebt und Bahr-Straße - Inge Pötter, Lands- Wepritz als Fahrer einer Bulldog- erlitten. Von unseren Männern, die berg - Burglind von Schumann, Zugmaschine (wahrscheinlich vom natürlich mitgekommen waren, bis Landsberg - Brigitte Thesing, Gut Merzdorf). Nachricht erbittet auf Rosemarie, geb. Rau, die lei- Landsberg - Ilse Mögelin, Lands- sein Schwester Helga Beer, geb. der schon Witwe ist, wurden wir berg - Rosemarie Ruthe, Lands- Sanne, Gehrenweg 10, 19322 betreut, denn wir mußten ja erzäh- berg - Wally Waßmund, Landsberg Wittenberge, Tel.: 03877/61916 len. Es waren 4 sehr schöne Tage. Bitte schreibt an: Dieses Treffen würden wir gerne Ilse Steinke, geb. Seidler wiederholen, vielleicht finden wir Hofstraße 23 noch ein paar mehr „Mädchen“, die 47798 Krefeld mit uns die Freude des Wiederse- vorher: Landsberg, Caprivistraße 8 hens teilen möchten. 95 Erstkommunion 1935

Diese Bild bekam ich bei meinem Besuch im Mai 1996 in Landsberg/ W. von Herrn Florian Helwich. Sein Bruder Edmund ist in der zweiten Reihe als 2. von links zu sehen. Bitte richten Sie Anfragen an Gerhard Sroka Sievekingsallee 169 b 22111 Hamburg

Rösler Frau Gottschling möchte sehr Namen und Bilder Stein, Eberhard gern mit jemandem aus Lipke Kon- Streit, Egon Herr Gerhard Schlickeiser, früher takt aufnehmen; sie ist dort groß Schendel, Herbert Zechow, ist einer unserer treuesten geworden. Schönebeck, Leberecht aus Autoren. Er möchte für das Ruth Gottschling Lorenzdorf Heimatblatt noch Berichte schrei- Karl-Marx-Straße 31 Vierlich, Peter ben über: Annenaue, Marien- 38855 Wernigerode wiese, Lipke-Kanal und Berg- Weise, Klaus kolonie. Dazu braucht er die Hilfe Wischnewski, erst 1944 in die der ehemaligen Bewohner dieser Klassenkameraden Klasse gekommen Orte. Erinnerungen, Namen, be- ... nachdem ich in Herford neben Zacharius aus Kreuz sonders aber Bilder, alte Ansichts- Lothar Loewe noch einige dessen Karl-Günter Gorsler karten, von denen er Reproduktio- Klassenkameraden getroffen habe Thüringenstraße 8 nen herstellen könnte, wären ihm und einige davon sich an meinen 66482 Zweibrücken eine große Hilfe. Wer kann ihn mit Namen und an meine Solo- Tel.: 06332 46666 Material versorgen? Singerei in der Schule erinnert Bitte schicken Sie es an: haben, möchte ich nun versuchen, Braun aus Pollychen Gerhard Schlickeiser auch mit möglichst vielen Wer kann Auskunft geben über Königsberger Str. 2 ehemaligen Schulkameraden meinen Großvater Gustav Braun 76532 Baden-Baden Kontakt aufzunehmen. Ich lege aus Pollychen Krs. Landsberg/W.? eine Liste meiner ehemaligen Nach der Vertreibung im Juni 1945 Klassenkameraden, die ich aus soll er in Mecklenburg gewohnt Kujas aus Lipke dem Gedächtnis aufgeschrieben haben und dort 1946 verstorben Zu uns, dem Deutschen Roten habe, bei. Vielleicht sind einige sein. Leider konnte mir niemand Kreuz Wernigerode e.V. kam Frau Namen in der Adressenliste von sagen, wo genau in welchem Ort... Ruth Gottschling und bat um Hilfe ehemaligen Landsbergern Vielleicht kann sich jemand bei der Suche nach dem Verbleib enthalten. erinnern, der ihn dort gesehen hat. ihrer Großeltern. Anmerkung der Redaktion: Leider Erna Kockot geb. Braun Herr Hermann Kujas, geb. konnten wir nur mit zwei Adressen Karl-Schurz-Straße 1 22.11.1861 aus Lipke, Kreis Lands- helfen. Wer weiß etwas über die 38112 Braunschweig berg an der Warthe, Kirchenring 1 folgende Klassenkameraden: und seine Ehefrau Berta Kujas, Appel, Max geb. 20.12.1865, mußten nach Beyer, Arnim verstorben? Gisela Buchholz Kriegsende 1945 den Hof verlas- Häusler, Helmut Ich suche Gisela Buchholz sen. Hofmann Jahrgang 1926 oder 1927, In dem Gebiet von Lipke bis zur Hohmann Schülerin der Mädchenmittelschule Oder wurden sie noch in dem Graf bei der Lehrerin Anette Obst. Sie Vertriebenentreck gesehen, aber Krebs soll in den fünfziger Jahren in dann erlosch jede Spur. Kroll, Ulrich (Berlin) gewohnt habe. Alle Nachforschungen nach 1945 Noetzel Edith Schwedtler blieben ergebnislos. Ortbrandt, Dietrich Gerhard Bahnhofstraße 2 16918 Freyenstein 96 Bolfras/Bolfrass gewohnt. Landsberg ist aus meiner Prag. Ob sich wohl noch irgend- kindlichen Erinnerung heraus im- jemand an ihn erinnert? mer meine Heimat gewesen. Charlotte Blechschmidt Gesucht werden: Ich wurde 1943 in die Pestalozzi- geb. Schulze Bolfras/Bolfrass u.ä. alle Namens- Schule eingeschult. Gibt es ein Breitenbrunner Str. 11 vorkommen weltweit. Die Familie Einschulungsfoto? 08340 Crandorf - Erla lebte vor 1945 in Ost-, Mittel- und An Namen von Klassenkamera- Westdeutschland, im europäischen dinnen kann ich mich nur noch an Ausland und in Übersee. In Lands- die verstorbene Regina Sonntag berg gab es mindestens 3 Famili- und Marianne Goergens (Jür- Goldene Konfirmation en; Wer erinnert sich an Frau Alma gens?) erinnern. Beim Bundestreffen in Herford Bollfraß (* um 1850/60) oder ihre Mein Onkel Paul Drescher war in wurden Urkunden für die Konfir- Enkelin Liese (* um 1900 im Raum der Stadtverwaltung beschäftigt, ca manden ausgestellt, u. a auch für Soldin), die aber im Kreis Lands- 1944 ist er verstorben. Seine Frau Walter und Ursula Rudolf. Frau berg/W. gelebt haben soll. war Schneidermeisterin. Rudolf ist am 02.06.1922, Herr Nachkommen gesucht, wie auch Mein Vater Walter Drescher ar- Rudolf am 20.09.1920 geboren. von Frau Erna Senst verw. Otto beitete bei IG-Farben. Leider fehlt uns die Adresse, um geb. Bollfraß, Meydamstr. Wer hat Marita Duckwitz die Urkunden zusenden zu kön- Vorfahren mit de mNamen Paech, Tizianstr. 15 nen. Bitte melden Sie sich bei Ur- z.B. nach 1820 in Soldin? Die Fa- Dormagen sula Hasse-Dresing, Garzweg 25, milie pendelte im Laufe der Jahr- 32602 Vlotho. hunderte zwischen mehreren Krei- sen der Neumark und Schlesiens, aber auch in vielen anderen Land- Lore Boese schaften. Als ich mit etwa 7 Jahren vor Wer kennt den Namen Rudelius unserem Haus in die Kladow fiel aus dem Raume Spremberg, Erhardt Schulze und fast ertrank, rettete mich mei- Spreewald und Schlesien nach ne damals etwa 5jährige Freundin 1500. Lore Boese. Sie lief sofort zu unse- Hinweise erbeten an Seit 1945 suche ich meinen Bru- rer Wohnung und holte Hilfe. Das Erika Paech der Erhardt Schulze, geboren am war im April 1928. Der Vater mei- Wilhelminenstr. 26 17.11.1926 in Beatenwalde Kreis ner Freundin war Konrektor Karl 67065 Ludwigshafen Oststern- Boese, es waren vier Kinder: Ursu- Tel.: 0621/571582 berg. Wir la, Günter, Lore und Gisela. 1934 wohnten in zog die Familie nach Landsberg in Schneidemühl... Die letzte Nach- der richt von Lore Boese erhielt ich aus Paul Hesse Mährischen dem damaligen Gouvernement Straße 17, Posen-Westpreußen, sie war ver- auf dem Wer kann Angaben über Paul heiratet und hatte einen kleinen „Kietz“. Ich Hesse aus Pollychen machen und Sohn. Leider weiß ich den späte- lebte und zwar, daß er der Vormund der ren Namen nicht mehr. arbeitete Pollychener Waisenkinder war und Gerda Lichtherz zuletzt als in der Chausseestraße in Hohensasel 38 Schwester Pollychen gewohnt hat? Ich war 2395 Hamburg Charlotte in der Brückenvorstadt, Pflegesohn bei Familie Paul Mittelstraße 17. Schüler. Vielleicht gibt es auch noch ein Angaben bitte an Manfred Kreutz paar Schulkameraden, die auch Gisela Finder Rudolf Leonhard-Str. 1 auf dem Kietz gewohnt haben, 12679 Berlin Beiliegend 2 Fotos für die Horst Weiß, die Brüder Lieske, Tel.: 030/9323244 Heimatzeitung zum akutellen The- Günter Domisch. Sie gingen in die ma Pauchschbrunnen..... KV III in der Nähe des Schlacht- Am Pauckschbrunnen Gisela hofs, ihr Lehrer war Herr Finder aus der Gartenstraße 10 - Pestalozzi-Schule Henschke. Nebenstraße von der Zechower Mein Bruder war 1944 als Soldat Straße. Das andere Foto zeigt Gi- Frau Marita Duckwitz, geb. Dre- auf der Insel Helgoland, dann kam sela Finder mit ihren Geschwistern. scher sucht: er nach Erlangen zur Waffen-SS, Ich würde mich natürlich sehr Von 1940 - 1945 habe ich in zuletzt war er wahrscheinlich in freuen, wenn die Fotos über unser Landsberg, Lüderitzer Straße 16, Heimatblatt die abgelichteten Per- 97 sonen erreichen - noch mehr Freu- Die Heimatortkartei bittet um Ihre Mithilfe! de käme natürlich auf, wenn ich ein Lebenszeichen erhalte..... Wer kennt und kann den Heimatort am 01.09.1939 bestätigen: Löllke, Ruth, geb. am 28.11.1927, Pflegevater: Artur Mierasch, Pflegemutter: Erna Mierach, geb. Löllke, früher wohnhaft in Landsberg/ Warthe, Dammstraße 65

Hille, Franz, geb. 18.09.1908 in Schluckenau früher Landsberg/W. Kirstädterstr. 6

Mekelburg, Erich, geb. 28.02.1931 in Berlin, am 01.09.1939 wohnhaft in Zechow, Vater: Otto Mekelburg, geb. 05.09.1902, Mutter: Elsa Meckelburg geb. von Gerlach, geb. 19.04.1904 in Zechow

Noack, Eva Anna, verh. Beutner, geb. 04.05.1926 in Biegen, am 01.09.1939 wohnhaft in Landsberg/W., Hohenzollernstr. 25, Vater: Hermann Paul Otto Noack, Mutter Martha Marie Noack geb. Merkel

Pasewald, Hannelore geb. Lewerenz, geb. 21.10.1941 in Landsberg/W, Vater: Schuhmacher Wilhelm Lewerenz, geb. 18.11.1893, Mutter: Anna Paul-Wolfgang Hinze Lewerenz geb. Kiesewetter. Wolbecker Straße 13 383580 Helmstedt Hilgers, Elli Anna, verh. Matthias, geb. 17.07.1925 in , Krs. früher Kyritz, wohnhaft am 01.09.1939 in Landsberg/Warthe, Am Wall 1. Vater: Hindenburgstraße 8 /Ecke Hilgers. Mutter Anna Marie, geb. Klebe, geb. 14.11.1895 Böhmstraße am Moltkeplatz. Manzeck, Ilse-Luise, verh. Seidler, geb. 23.11.1928 in Landsberg/W, wohnhaft am 01.09.19939 in Landsberg/Warthe, Schlegetor 6 Vater: Franz Manzek, geb. 28.04.1893, Mutter Anna Manzek geb. Völzke, geb. 08.09.1891

Schmunzelecke

Aus der Nachkriegszeit. che Geräusche fabrizierten, z.B. Landen zu der Zeit, im Keller der Ende Februar 1946 kamen mei- auf Gras, zwischen die Daumen Bäckerei eine Destillationsanlage ne Eltern und ich in ein Dorf im geklemmt, bliesen. Der Lehrer zur Schwarzbrennerei gebastelt. Kreis Soltau. Wir wurden im Schul- steckte sofort den Kopf durch das Da ein Fachmann zu Werke ging, haus bei der Lehrerfamilie einquar- Loch, um den Täter zu erwischen. wurde im Laufe der Zeit ein vor- tiert. Der Lehrer war noch nicht Gleichzeitig flog oft noch ein Ge- züglicher Korn gebrannt - ganz entnazifiziert, wie man die Über- genstand, Radiergummi, überreife anders als der Kartoffel- und prüfung von Personen nannte, die Birne, Richtung Loch. Monatelang, Rübenschnaps (Rattengift sagten einer Organisation angehört hat- in unregelmäßigen Abständen, wir dazu), den die Bauern „brau- ten. So mußte ein Lehrer in 2 wurde so der Lehrer gefoppt, bis ten“. Qualität spricht sich herum, Schulräumen je 4 Klassen gleich- die Überprüfung des im Schulhaus und so bekam auch der Dorfpolizist zeitig unterrichten. Die Räume wohnenden Lehrers abgeschlos- „Wind von der Sache“.Er machte hatten keine Verbindungstür; aber sen war und er als Hauptlehrer die eine Hausdurchsuchung und wur- der etwas kauzige Lehrer wußte Schulleitung übernahm. de fündig. Bäcker- und Brenner- Rat: Er ließ ein größeres Loch in meister boten alle ihre Finessen die Wand stemmen, so hatte er Eine Bäckerei, ein Familienbe- auf, um den Polizisten zu bewe- auch den zweiten Raum unter trieb, lag am Ausgang des Dorfes. gen, wenigstens ein Glas zu pro- Sichtkontrolle. Den Kopf durch das Dort hatte der Bürgermeister - wohl bieren. Ein Polizist ist eben auch Loch zu stecken, war wohl auch nicht rein zufällig - eine Brenner- nur ein Mensch, und so entstand mit einer etwas schrulligen Geste meister-Familie aus der Gegend schnell ein kleines „Trinkgelage“, verbunden. Die größeren Schüler von Posen eingewiesen. Es kam, bis der Polizist zusammensackte machten sich einen Spaß daraus, wie es kommen mußte oder sollte: und sich nicht mehr rührte. Die indem sie seltsame und schauerli- So wurde, wie überall in deutschen Bäckergesellen luden ihn auf einen

98 größeren Handwagen, steckten von denen der eine gut Akkordeon Weihnachten! ihm noch eine Buddel Schnaps spielen konnte. So ergab sich, daß gut sichtbar in die Uniformjacke auch zum Tanz aufgespielt wurde. und karrten ihn die Dorfstraße ent- Aber wir konnten nicht tanzen, bis Die Geschichte vom Lametta lang - zum Gaudi der Bewohner - auf zwei Mädchen. (Im Krieg waren bis nach Hause. jegliche Tanzveranstaltungen ver- Das Fest der Feste, das Fest Der Brennermeister brannte noch boten ). Wir jungen Burschen wa- der Kinder, das Fest der Gäste! über 2 Jahre seinen guten Korn, ren „steife Böcke“, wie sich die Hektisch geht es vorher zu, von bis er in einer größeren Stadt wie- Mädchen ausdrückten, und sie früh bis abends keine Ruh! Ein der eine Anstellung fand. hatten sehr große Mühe, aber auch Hetzen, Kaufen, Backen, Messen; Geduld, uns das Tanzen beizubrin- hat man auch niemand verges- Das Bäckerehepaar, von dem ich gen. Natürlich war das mit viel sen? erzählt habe, hatte drei Töchter, so Spaß und Frohsinn verbunden. So ging ‘s mir; keine Ahnung um 15 - 20 Jahre alt. Es ergab sich Man konnte vom Alltag abschalten, habend vor ein paar Jahren am von selbst, daß wir jungen Männer der schwer genug war. In einem Dorf Heilig Abend, der außerdem ein uns dort „hingezogen“ fühlten, So war das Leben immer noch erträgli- Sonntag war. Ich saß gerad bei der entstand ein kleiner Treff, haupt- cher als in der Stadt. Wer naturver- Kinderschar. Da sprach mein Weib: sächlich der Flüchtlingsjugend. Im bunden war, konnte in Wald und „Tu dich nicht drücken, du hast Herbst wurde es abends kühl und Heide Entspannung finden und den heut’ noch den Baum zu schmük- früh dunkel, so erlaubte uns der Küchentisch bereichern durch das ken!“ Da Einspruch meistens mir Bäckermeister den Aufenthalt in Sammeln von Beeren und Pilzen und nichts nützt, hab’ kurz darauf ich der geräumigen und warmen Back- Bucheckern (Öl). Aber auch Wild- schon geschwitzt; den Baum auf stube (heute aus hygienischen kaninchen fangen, lernt man. Davon richtige Länge gesägt und in den Gründen wohl kaum möglich). Im später mehr. Ständer eingelegt. Dann kamen großen Haus wohnten auch 2 jun- Horst Wilski Kugeln, Kerzen, Sterne, Krippenfi- ge Bäckergesellen aus Schlesien, Eschenweg 16 guren mit Laterne. 29614 Soltau Zum Schluß - ja Herrschafts - Donnerwetta! nirgends fand ich Die Sprache unserer Vorfahren das Lametta! Meiner Frau, der wurd’ es heiß De Drescher un de Marder janz jut. Wie se nu ees wedder een und sie sprach: „ Jawohl, ich weiß, neiet Stroh upjelecht hadden, doa vor’ges Jahr war’s stark verschlis- Wenn wie to Hus in Blumbarch in sprung met enen Satz son brunet sen, drum hab ich’s , glaub ich, Harwest de Kartoffeln un de Tier ut det Stroh, Klinkes Willem weggeschmissen! Vergessen hab Runkel rut hadden, un de Rogge kun em jeroade no ent metn ich neues zu besorgen, doch wer- un de Wintrjerschte warn gesäet, Dreschfläel wischen, doa blew et den wir uns nachbarlich’ was bor- dänn jing det Dreschen los. Nu liggen. Trampes Karl mente nu, die gen.“ hadden dunne jo irscht de groten Biester hebben en täeet laewen, Doch Nachbarn links, rechts, Bure ne Dreschmaschine, ohne hau em mann no ens äwern Kopp. drunter, drüber, keiner hat Lametta Reinejung met Rosswerk un Un denn treckte er jo ok alle viere über. Die Geschäfte sind geschlos- Putzmelle. van sich. Nu stunnen se alle dreie sen - beide Eltern schaun verdros- Hübnersch, Ebels, Kukes, Mül- rim, up de Dreschfläel jestützt und sen. Als Psychologe zu den Kna- lers, Völkers un Henzen vun de kieckten det Tier an. Schenks ben sprach ich: „Wir werden heuer Löwinge (Laubenahsu), un wie se Fritze meente, et is en Marder. haben einen Baum, altdeutscher alle heten. De Kossäten un de Klinkes Willem sechte nu, de Mar- Stil, weil mir Lametta nicht gefiel.“ klenen Tucker die mussten noch derfelle sin deier, wenn wie den Da gab es Tränen, Schluchzen, metn Fläel dreschen. Unse Nach- avtrecken un det Fell in Köstrin Heulen! Ich tat mich drum sehr bor Schenks Fritze de wor nu janz verköpen, kriejen wie drei Mark schnell beeilen zu sagen: „ Stoppt allene bit dreschen. Sie Fruhe doafor. Nu mußte se ierscht sofort das Gezeter, ihr kriegt’nen hadde ne schlimme Hand, dei beroatschoan, wie se dat machen Baum mit viel Lametta!“ Trotzdem kunne nich dreschen. To usen wullen. Nu dischkurierten se hen konnt’ ich noch nicht begreifen Nachbor sechten se immer und her. Un as se einich woaren, woher ich bekomme die Silberstrei- “Ossenschenks”, er hadde kene doa sprung de olle Marder up, fen! Als ich holte mir ein Messer Peere un fuhr met zwee Ossen nat rennte ut de Schiene, un wej woar las ich „Hengstenberg Mildessa“ Bruch na heien. Met de Tied kam er. Nu woar et nischt met de drei So stand’s auf Sauerkraut - Kon- er ok hen wo er henwolle. Biet Dre- Mark, un eene Viertelstunde serve! Ich kombinierte’ mit Messer- schen hulpen em de Nachborn. Da versiemet hadden sich ok noch, schärfe: „ Hier ist die Lösung ein- hulpen em Klinkes Willem un doa hadden se all wedder ees gebettet, das Weihnachtsfest - ist Trampes Karl. Met son richtigen rimdreschen jekunnt. gerettet!“ Schnell den Deckel auf- Dreischlach, det dreschte sich all Nacherzählt von Karl D. gedreht, das Kraut gepreßt, so gut es geht, zum Trocknen einzeln 99 aufgehängt; danach geföhnt doch Schrei, wobei entsetzt sie schaut, Eine Dame mußte niesen - man nicht versengt; die trocknen Strei- sie stöhnt: „Am Christbaum hängt sah aus ihrem Näschen sprießen fen, sehr geblichen, mit Silber- doch unser Lametta Sauerkraut! tausend winz’ge Silbersterne! bronze angestrichen. Auf beiden Vergessen hab’ ich neues zu be- „Mach das nochmal, ich seh das Seiten Silberkleid! Freue dich , oh sorgen! Doch werden wir uns gerne,“ so rief man ringsum hoch- Christenheit! nachbarlich was borgen.“ erfreut. Doch sie - sie wußte nicht Der Christbaum wurd’ einmalig Die Nachbarn links, rechts, drun- Bescheid! Franzika Lehmann schön wie man ihn selten hat ter, drüber - Sauerkraut hat keiner sprach zum Franz: „Dein Goldzahn gesehn! Zwar roch’s süß-sauer zur über. Die Geschäfte sind geschlos- hat heut’ Silberglanz!“ Und einer, Bescherung, geruchlich gab’s’ ne sen, beide Eltern schaun verdros- der da mußte mal, der rief: „Ich Überquerung weil mit Benzin ich sen. So wurd ich wieder mal zum hab’ nen Silberstrahl!“ So gab’s wusch die Hände, mit Nitro reinigte Retter, holt’ vom Baume das La- nach dieser Kraut - Methode noch ich Hos’ und Wände! Vereinigt mit metta. Mit Terpentinöl und Bedacht manche nette Episode. Rauchkerze und Myrrhe‘s Gesamt hab’ ich das Silber abgemacht. Beim Heimgang sprach ein Gast - Odeur etwas verwirrte. Und jeder- Das Kraut dann gründlich durch- zu mir: „ Es hat mir gut gefallen mann sprach still verwundert „Hier gewässert, mit reichlich Essig noch hier, doch wär’ die Wohnung noch riecht’s nach technischem Jahr- verbessert, dazu dann Nelken, viel netter hätt’st du am Tannen- hundert!“ Pfeffer, Salz, Curry, Ingwer, Gänse- baum Lametta!“ Ne’ Woche drauf: Ich döste fest schmalz. Als das Ganze sich er- Ich konnte da gequält nur lächeln und fester, es war wieder Sonntag hitzte, das Kraut, es funkelte und und mir noch frische Luft zufä- und Silvester. Da sprach mein blitzte! Da konnt’ ich nur noch cheln. Ich sprach und klopfte ihm Weib: „Es kommen heuer flehn’ n: „Laß diesen Kelch auf’s Jäckchen: „Im nächsten Jahr, Schulzen, Lehman und auch Meier, vorübergeh’n!“ da kaufe ich hundert Päckchen!!!“ heut’ Abend leben wir wie Fürstel, Als das Kraut dann wurd‘ ser- wir geben Sauerkraut und viele viert, ist noch folgendes passiert! Verfasser unbekannt. Sorten Würstel!“ Dann folgt ein

Erste Erfahrungen mit dem Kino! nichts wissen. Doch wir gaben noch nicht auf, bettelten und lö- cherten ihn weiter. „Wir würden es Kinovorführungen im Gasthaus natürlich nicht nach unserem Ge- auch niemandem erzählen und so von Otto Minge, waren in meiner schmack, und wir gingen ent- könnte es ja auch keiner erfahren.“ Kindheit immer etwas Besonderes. täuscht nach Hause. Darauf antwortete er clever: „Ich Für diese Veranstaltungen gab es Eines Tages wurde der nächste kann euch höchstens die ballende reges Interesse, und der Saal war Film angekündigt: „Es war eine Rauschnacht, aber nicht die rau- daher immer brechend voll. rauschende Ballnacht“ mit Zarah schende Ballnacht zeigen.“ Für uns Kinder war nachmittags Leander (frei ab 16 Jahren). Das Damit war jedes weitere Wort eine Vorstellung. Wenn wir Glück waren mal wieder keine schönen zwecklos, und wir mußten trotz hatten, war der Film jugendfrei. Aussichten. Und daher beschlos- unserer Enttäuschung sehr über Dann konnten wir unsere Film- sen wir, mal etwas zu unterneh- seine schlagfertige Antwort lachen lieblinge, wie Ilse Werner, Marika men. Als wir zur Vorstellung in den und gaben uns zufrieden. Rökk, Heinz Rühmann usw. sehen. Saal kamen, versuchten wir den War der Film jedoch nicht jugend- Vorführer zu überreden, uns den Brunhilde Unverzagt, geb. Kugas frei, dann wurde uns ersatzweise Film mit Zarah Leander zu zeigen. Am Hötzberg 3 ein Kulturfilm gezeigt. Das war Aber davon wollte er natürlich 57572 Niederfischbach ehem. Pollychen Leser schreiben uns

Jedenfalls danke ich Ihnen noch Liebes Heimatblatt! Wir siedelten im August 1945 in ganz herzlich für alle Liebe und die CSSR um. Mein Vater stammte Mühe. Es waren für mich doch Im Dezember 1995 hielt ich zum aus Opava (Troppau) und wollte sehr schöne, innerlich erlebte ersten Mal Dein Blatt in den Hän- wieder in die alte Heimat zurück. Tage. Es geht ja um mehr als nur den. Es war mein schönstes Weih- Landsberg war ja für uns verloren. mal wieder eine Erinnerung auffri- nachtsgeschenk. Gestern kam das Wir bauten uns eine neue Exi- schen. neue Heimatblatt Nr. 12. Da gibt es stenz, aber die Erinnerung blieb. Evamaria Käsch wieder so viel zu lesen und zu erin- 1961 kauften wir ein Haus, da gab Geestkamp 48 nern. es viel Arbeit beim Umbau. 25554 Kleve 100 Meine Cousine lebte damals im seres Sohnes planten, flog sofort Durch das Heimatblatt fand ich geteilten Deutschland, sie mit Sohn die Einladung nach Ost und West auch meine treue Schulfreundin im Westen, Tochter im Osten! Lan- und es klappte. Am 16.09.1981 wieder. Nach 51 Jahren eilen Brie- ge Jahre durften sie sich nicht se- trafen sich drei glückliche Men- fe hin und her. Liberec - Hamburg und umgekehrt. Es ist wie ein Traum. Ich lege Ihnen ein Foto aus Landsberg bei. Es ist die Firma Bigalke & Mögelin bei einem Aus- flug nach Berlin im Sommer 1939. Mein Bruder arbeitete dort als Holzkaufmann, auf dem Foto noch als Lehrling und ist der vierte von rechts. Ich möchte allen meinen Dank aussprechen, die dazu beitragen, daß ich das Heimatblatt erhalte. Herrn Gerhard Sroka, Frau Inge Reichhelm, ferner Frau Hilde Stüdemann und Schwester Wal- traud Abraham, die mir interessan- tes Bildmaterial und Fotos sandten. Ich war noch nie wieder in Lands- berg, bisher fehlte mir der Mut dazu. hen. Als die Sehnsucht wohl sehr schen bei uns. Sie verlebten dann Ich wünsche Ihnen allen viel Ge- groß war, kam im Mai 1981 eine 2 schöne Wochen (so lange galt sundheit und interessante Beiträge schüchterne Anfrage, ob sie uns das Visum) und wir waren sehr für das Heimatblatt und verbleibe nicht besuchen könnten, um sich froh, daß wir dazu beitragen konn- mit vielen Grüßen aus der CR. hier bei uns zu treffen. Da wir gera- ten. de im September die Hochzeit un- Krista Kolárová, geb. Honsa, Pivonková 257 46303 Straz N. Nison früher: Landsberg/W., Friesenstr. 6 Überraschendes Echo aus Holland

Auf die Veröffentlichung meiner merkten, daß wir bei den Russen gemeinschaft an das (alte) Tagebuchnotizen im Heimatblatt nichts zu essen bekamen, und uns Krankenhaus in Landsberg Erfolg vom Juni 1995, S. 54, hin, insbe- darüber hinaus noch Stullenpakete gehabt hat. Als ich im September sondere auf den Satz: „Hoffentlich für unsere Angehörigen daheim im Krankenhaus lag, kam der kommen sie heil in ihrer Heimat mitgaben. So bin ich nun durch die Direktor an mein Bett und bat mich, an“, erhielt ich überraschend einen Vermittlung unseres Heimatblattes den herzlichen Dank für den Erfolg Brief von Herrn Henk Stroo aus in der glücklichen Lage, wenig- zu übermitteln. Er erzählte, daß Vlissingen/Holland, in dem er stens einigen von ihnen - es hat das Krankenhaus als einzige schreibt: „Ja, wir sind heil ange- sich noch Herr Jan Willems, Einrichtung die beantragte Summe kommen“ und von der abenteuerli- Sluiskil, bei mir gemeldet - bei ei- zu 100 % bekommen hat. Das chen Heimfahrt zwischen März und nem geplanten Besuch in Holland Krankenhaus verwendet die Mai 1945 über Rumänien und Ruß- persönlich nach 50 Jahren für die Zuwendung für eine neue land berichtet. Unser Heimatblatt damalige Hilfe zu danken. Ich be- Röntgenanlage. Wir freuen uns hatte Herr Stroo von einem ehema- richte dies u.a. auch als ein Zei- alle, daß die Mühe Erfolg gehabt ligen Mitarbeiter von IG-Farben in chen heute für gute menschliche hat. Landsberg erhalten. Ich habe mich Beziehungen zwischen Holländern Barbara Greczner über dieses Lebenszeichen aus und Deutschen. ul. Mieszka 10/8 Holland sehr gefreut. Herr Stroo Ruth Bernards, geb. Wichert 66 - 400 Gorzów Wlkp gehörte zu einer Gruppe holländi- Ottostr. 25 scher Zwangsarbeiter bei IG-Far- 42289 Wuppertal ben, die trotz schwerer Zeit im (Anm. der Redaktion: Wir hatten Krieg bei uns Deutschen unserer gegenüber der Stiftung für Beerdigungsgruppe von Mädchen Danke aus Gorzów deutsch-polnische und Frauen in großartiger Weise Zusammenarbeit einen Zuschuß geholfen haben, uns öfter zu einem Endlich kann ich darüber berichten, für das Krankenhaus befürwortet.) guten Mittagessen einluden, als sie daß der Brief der Bundesarbeits- 101 Medaillen Strzelce Kraj./ durch Stolzenberg/ fentlichen mit einer Bitte um die Rozanki/ und in Zanzthal/Zdroisk/ Informationen über diese Samm- biegt man links lung. Vermutlich wird sich jemand /6 km/ Rich- melden, der die Geschichte dieser tung Tankow / Medaillen kennt, oder der weiß Danków/ ab. wem sie verliehen wurde. Die auf den Diese Idee bekam ich, als ich mit Medaillen und dem Direktor des Museums in Kreuzen dar- Gorzów Wlkp./Landsberg/darüber gestellten gesprochen habe. Er gab mir den Akzessorien Vorschlag, daß ich mich mit Ihnen zeigen auf die in Verbindung sitzen soll. verschiedenen Verbindungen

mit der Jagd, Drezdenko, den 5.05.1996 r. dem Forstwe- Sehr geehrte Frau Ursula Hasse- sen oder auch Dresing! dem Schieß- Als die „Westzeitung/Gazeta sport. Auf Zachodnia/ ihr 50. Jubiläum feierte. einem Kreuz, veröffentlichte man einen Artikel das aus 1902 u.d.T“Die Reste von Atlantydy/ stammt, auf Okruchy Atlantydy/ an dem ich einer Seite/ sofort Interesse zeigte. Meine Auf- Avers/ steht-II merksamkeit wurde auf die Be- Ritter Schüt- schreibung des Schützenfestes zenverein gelenkt. Diese Veranstaltung asso- Carzig geschrieben. Dieses Wort/ Vielleicht haben Sie eine andere ziierte ich mit einer Sammlung von Carzig/ meine ich, entspricht einer Idee, auf welchen Wege man die verschiedenen Medaillen und Ortschaft Karzig /Karsko Informationen sammeln könnte? Kreuzen, die in dem Dorf Rohr- Pomorskie/, wo der Fluß Kladow / Ich verbleibe mit vielen Grüßen bruch/Rybakowo/ gefunden wor- Klodawka/ seinen Anfang nimmt. und warte auf die Antwort. den sind. Zu diesem Lande führt Es geht mir darum, daß Sie die Stanislaw Musialowski der Weg von Landsberg/Gorzów beigelegten Bilder und vielleicht ul.Mickiewicza 7/2o Wlkp./ in die Richtung Friedeberg / meinen Brief in „Heimatblatt“ veröf- PL 66-53o Drezdenko

Liebes Heimatblatt-Team!

Durch Ihr Heimatblatt habe ich zwei Schulfreundinnen wiedergefunden. Dafür sage ich herzlichen Dank. Wir sahen uns das letzte Mal 1945. Nun sehe ich viele Schulklassen in Ihrem Heimatblatt, auch eine aus Stennewitz aus dem Jahre 1937. Nun erlaube ich mir, ein Klassen- foto aus dem Jahre 1929/30 zu schicken. Es ist eine 8-klassige Volksschule aus Dühringshof/ Schulstr. Es sind mehrere Klassen auf diesem Bild zu sehen. Wer erkennt sich wieder? Viele Namen, besonders der Jungen 102 sind in Vergessenheit aus Stennewitz. Herr geraten. Ich erkenne Willi Kraus und Herr nur noch Erich Ditschke. Was ist aus Beckhaus, Hänschen ihnen geworden? Scheer und Hans Ich wohnte damals mit Sehsend, die Brüder meinen Eltern Ida und Kummert, Walter Koch Paul Kube und mimt und seine Schwester. meinen Großeltern Fried- Bei den Mädchen er- rich und Luise Putscher kenne ich: Else Adler, in Dühringshof/ Dora Schulz, Elsbeth Schulstraße 40/41. Siewert, Erna Heute wohne ich: Pankratz, Frieda Else Braune geb. Kube, Schulz, Gertrud Galle, geb. 07.01.1920 Elsbeth Pietak, Ilse Bahnhof in Dühringshof Wolfgang-Heinz-Str. 58 Schwabe, Ruth Hart- 13125 Berlin wig, Christa Schnabel und Irmgard Unsere Lehrer waren: Frl. Ilse Sydow. Schuhmann - eine Pfarrerstochter

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Brandenburg-Karten wieder erhältlich Übrigens bekommt man die Kar- te auch als kleines DANKESCHÖN Die mehrfarbige BRANDEN- bei Infoständen zum Preis von DM kostenlos zugeschickt, wenn man BURG-Reliefkarte ist wieder vorrä- 9,80 erhältlich. Bei Postversand, mehr als einhundert DM für das tig. Der Westkreuz-Verlag hat eine gerollt als Päckchen, kommen DM HAUS BRANDENBURG auf den Neuauflage gedruckt und es be- 6,20 als Portoanteil dazu Märkischen Fonds eingezahlt hat. steht die Möglichkeit, sie wieder zu (Päckchenporto jetzt DM 6,90 und Der Wunsch, die Karte zu bekom- erwerben. Versandrolle DM 2,50). Die LM men, sollte aber der Geschäftsstel- Die Karte hat eine Größe von übernimmt also einen Anteil an den le mitgeteilt werden. Die bank- etwa 70 x 100 cm und wird gerollt Versandkosten. Für DM 16,— kann eigenen EDV-Belege weisen oft verschickt, damit sie ohne Knicke man die Karte sich zuschicken nicht die Anschrift des Sponsors bleibt. Dadurch wird der Versand lassen. aus. teurer als die Karte. Die Karte ist

Sponsoren gesucht Natürlich können sich Unterneh- Nach meinen Büchern „Wande- men dabei werbemäßig einbringen. rungen östlich der Oder“, „Radtou- Ebenso ist - beispielsweise für ren östliche der Oder“, „Wieder- Für eine fast vollständig zusam- Vereine oder Heimatkreise - die entdeckte Neumark“ (Text-Bild- mengestellte und erläuterte Antho- Übernahme von Exemplaren im Band) und „Heimatklänge -Sagen logie, die den Titel „Neumärkisches gesponserten Wert zum Weiterver- und Bilder aus der Geschichte der Lesebuch - Eine brandenburgische kauf denkbar, wobei Erlöse erzielt Neumark“ (Herausgabe) bereite ich Landschaft in der Literatur“ haben werden können. weitere Projekte zu dieser Region soll, findet sich kein Verlag. Man Zu den Autoren gehören Ludwig vor und würde mich freuen, wenn befürchtet, daß eine Mindestaufla- Tieck, Joseph von Eichendorff, durch Mithilfe engagierter Heimat- ge von 2.000 Exemplaren nicht Theodor Fontane, die Brüder freunde die Anthologie erscheinen abgesetzt werden kann. Zobeltitz, Else Lasker-Schüler, kann. Ich selbst will mich mit 5.000 DM Gottfried Benn, Klabund, Hans Wer sich beteiligen möchte, mel- beteiligen und suche noch Privat- Fallada, Gertrud Kolmar, Walter det sich bitte bei personen, Vereine und Firmen, Mehring, Günter Eich, Günter de Jörg Lüderitz denen die Geschichte, Kultur und Bruyn, Christa Wolf, Rolf Schnei- Ernst-Thälmann-Str. 66 Landschaft von Brandenburg öst- der und zahlreiche regional be- 15537 Grünheide lich der Oder und Neiße am Her- deutsame Schriftsteller. Tel.: 03362/26622 zen liegen. 103 Wir gedenken unserer Toten

Name...... Vorname ...... Geb.Dat. Wohnort ...... Straße ...... Todestag

Arndt ...... Margarete ...... 27.07.1906 15230 Frankfurt ...... Conrad-Blenkle-Str. 2...... geb. Damm ...... aus Vietz ...... Barleben ...... Anna ...... 07.04.1908 75365 Calw ...... Welzbergweg 12 ...... 03.04.1996 geb. Nagler ...... aus Schützensorge ...... Basche ...... Richard ...... 45475 Mülheim ...... Auf dem Bruch 70 ...... aus Landsberg ...... Beisenherz ...... Friedrich ...... 24.01.1914 44651 Herne ...... Hordeler str. 23a ...... 28.03.1996 ...... aus Landsberg ...... Berth ...... Hertha ...... 20.06.1911 16727 Vehlefanz ...... Bahnstr. 11 ...... 30.05.1996 geb. Schulz, vw. Lö ...... aus Beyersdorf ...... Binder ...... Marie ...... 19.05.1900 32479 Hille ...... Gustav-Adolf-Str. 20 ...... 24.07.1996 geb. Meyer ...... aus Derschau ...... Blumenthal ...... Werner ...... 17.10.1914 13591 Berlin...... Stieglakeweg 18 ...... 17.08.1996 ...... aus Landsberg ...... Boldin ...... Annerose ...... 47445 Moers ...... An der Sandkull 110 b ...... aus Landsberg ...... Boldtfraß ...... Paul ...... 32657 Lemgo ...... Tannengründer Str. 8 ...... aus Landsberg ...... Bonow ...... Käthe ...... 10.08.1914 14532 Stahnsdorf ...... Tschaikowsky-Str. 31 ...... 06.04.1996 geb. Abend ...... aus Landsberg ...... Braun...... Gerhard ...... 24.07.1915 37120 Bovenden...... Junkernbreite 16 ...... 10.09.1986 ...... aus Landsberg ...... Dahms ...... Willi...... 28.02.1914 01589 Riesa...... Segouer Str. 10 ...... aus Hohenwalde ...... Eggebrecht ...... Willi...... 27607 Langen ...... Wehdener Grenzweg 1 ...... Engelmann ...... Hans ...... 25.09.1919 12101 Berlin...... Loewenhardt-Damm 42 ...... 05.01.1996 ...... aus Landsberg ...... Fechner ...... Gertrud ...... 32427 Minden ...... Kuhlenstr. 82 ...... aus Landsberg ...... Feldt ...... Paul ...... 11.04.1914 67681 Sembach...... Eichenstr. 27 ...... 03.10.1992 ...... aus Döllensradung ...... Filz...... Luise...... 56075 Koblenz ...... Brahmsstr. 15...... aus Landsberg ...... Flügge ...... Friedel ...... 19.02.1919 16775 Häsen ...... Kevescher Damm 2 ...... geb. Müller...... aus Döllensradung ...... Forch ...... Heinz ...... 63450 Hanau ...... Schnurstr. 5 ...... aus Landsberg ...... Frädrich ...... Erich ...... 24.07.1907 59387 Ascheberg...... Am Kahlen Berg 1 ...... 30.12.1995 ...... aus Landsberg ...... Fröhlich ...... Erna...... 65843 Sulzbach ...... Haingrabenstr. 36 ...... 26.10.1995 ...... aus Landsberg ...... Frohloff ...... Hermann ...... 16775 Gransee ...... Waldsiedlung 6 ...... aus Hohenwalde ...... Gerken ...... Hildegard ...... 30.09.1913 23847 Lasbek ...... geb. Abraham ...... aus Bürgerbruch ...... Gerstenberger ...... Erna...... 18.12.1914 F4/15 Warren Str...... Angle Park 5010 South-Aus...... geb. Pudewell ...... aus Gralow ...... Goldkuhle ...... Helmut ...... 13.11.1929 50171 Kerpen ...... Friedensring 39 ...... 29.01.1996 ...... aus Rohrbruch ...... Grambow ...... Anni ...... 20.10.1909 12109 Berlin...... Westphalweg 7 ...... geb. Bielig...... aus Liebenow ...... Grund ...... Hildegard ...... 37247 Großalmerode ...... Wetterburg 26 ...... geb. Voige ...... 104 Gundlach ...... Franz ...... 28.07.1914 67547 Worms ...... Ruprechtsgasse 9 ...... 11.07.1996 ...... aus Lotzen ...... Hämmerling ...... Ulrich ...... 21.01.1931 06295 Lutherstadt Eisleben .... Johann-Agricola-Str. 19 ...... 04.10.1996 ...... aus Landsberg ...... Heim ...... Johanna ...... 28.06.1914 60316 Frankfurt ...... Kantstr. 28 ...... 27.05.1996 geb. Klause ...... aus Landsberg ...... Hein ...... Irma ...... 02.11.1919 13595 Berlin...... Konkordiastr. 22 ...... geb. Maske ...... aus Landsberg ...... Hohensee ...... Liselotte ...... 10.05.1910 51688 Wipperfürth ...... Konrad-Martin-Weg 3...... 26.08.1996 geb. Kunicke...... aus Zantoch ...... Holz ...... Friedrich ...... 16515 Oranienburg ...... Jägerstr. 36 ...... 20.08.1995 ...... aus Groß-Cammin ...... Karczewski ...... Kurt...... 23.10.1907 59425 Unna ...... Friedrich-Ebert-Str. 9...... 17.09.1996 ...... aus Landsberg ...... Klebe ...... Otto ...... 11.02.1914 32257 Bünde ...... Kulsstr. 3 - Dünne ...... 29.11.1995 ...... aus Groß-Cammin ...... Kubick ...... Siegfried ...... 20.06.1939 15859 Storkow ...... Herweghstr. 18...... aus Charlottenhof...... Kuhl ...... Herta ...... 10.10.1914 53332 Bornheim ...... Grüner Weg 67 ...... 18.03.1996 ...... aus Landsberg ...... Kunde ...... Emil ...... 19.05.1910 90765 Fürth ...... Anzengruberstr. 4 ...... aus Landsberg ...... Kurz ...... Meta ...... 12.07.1907 10823 Berlin...... Meininger Str. 5 II ...... geb. Zernikow ...... aus Blumberg ...... Lehmann ...... Hermann ...... 18.01.1909 60316 Frankfurt ...... Fichtestr. 14 ...... 05.02.1996 ...... aus Derschau ...... Leiser ...... Irene ...... 91054 Erlangen ...... Rathsberger Str.63 App1414 ...... geb. Berndt ...... aus Zantoch ...... Liebner ...... Gerda ...... 11.10.1914 44139 Dortmund ...... Haenischstr. 3 ...... 30.08.1996 geb. Gramm ...... aus Vietz ...... Löffelbein ...... Georg Herm...... 23743 Grömitz ...... Rüting 47 ...... aus Pollychen ...... Loskant...... Else ...... 33818 Leopoldshöhe ...... Herforder Str. 35 ...... aus Seidlitz ...... Lund ...... Annemarie ...... 03.05.1925 22119 Hamburg ...... Stoltenstr. 36 ...... geb. Millies ...... aus Wepritz ...... Mahlzahn ...... Karl ...... 65552 Limburg ...... Haideweg 6 ...... Mäkel...... Erich ...... 19.11.1906 39615 Seehausen...... Feldstr. 39 ...... 09.08.1996 ...... aus Vietz ...... Mietzner ...... Marie ...... 24.02.1901 28325 Bremen ...... Pfandstätte 6...... 15.09.1996 geb. Herrmann ...... aus Landsberg ...... Mühlberg ...... Walter ...... 29525 Uelzen...... Bohldamm 66...... aus Zanzhausen ...... Narkewitz ...... Margarete ...... 79539 Lörrach...... Ernst-Schultz-Str. 9 ...... aus Heinersdorf...... Neumann ...... Kurt...... 41849 Wassenberg ...... Graf-Gerhard-Str. 32 ...... aus Schwerin ...... Pacina ...... Helga ...... 08138 Niedermülsen ...... Gartenstr. 9 ...... 09.03.1996 geb. Gohlke ...... aus Alexandersdorf ...... Page ...... Elly ...... 16.05.1929 38179 Schwülper ...... Dorfstr. 2 ...... geb. Schlack ...... aus Beyersdorf ...... Pahl ...... Wally ...... 15.04.1893 16833 Fehrbellin ...... Geschw.-Scholl-Str. 2...... 16.03.1996 geb. Friederici...... aus Landsberg ...... Panzer ...... Walter ...... 15.06.1902 79650 Schopfheim ...... Im Grund 10 ...... 08.11.1995 ...... aus Dühringshof ...... Pape ...... Elly ...... 16.05.1929 38179 Schwülper ...... Dorfstr. 2 - Lagesbüttel...... geb. Schlack ...... aus Beyersdorf ...... Pirch ...... Anneliese ...... 01.05.1907 53577 Neustadt ...... Gartenstr.36 ...... 17.12.1995 geb. Leibenath...... Preuß ...... Erna...... 05.03.1923 67304 Kerzenheim ...... Eisenberger Str. 23 ...... 21.08.1996 geb. Rosner ...... aus Vietz ...... 105 Reiche ...... Horst...... 28.08.1920 61381 Friedrichsdorf ...... Pommernstr. 14 ...... 02.10.1996 ...... aus Pollychen ...... Reinke ...... Rose-Marie ...... 24837 Schleswig...... Lollfuß 13 ...... Reuter ...... Ursula ...... 80809 München ...... Connollystr.4 ...... aus Landsberg ...... Schwarz ...... Anni ...... 24536 Neumünster ...... Thorstr.19 ...... Seidel ...... Heinz ...... 27.11.1914 48249 Dülmen ...... Gemarkenweg 53 ...... 15.10.1996 ...... aus Landsberg ...... Semlin ...... Lisbeth...... 39307 Kleinwusterwitz ...... Straße des MTS 2 ...... 13.09.1996 ...... aus Dühringshof ...... Skorupska ...... Waltraud ...... 29.06.1931 66-400 Gorwòw Wlkp...... ul. Towarowa3/6 ...... geb. Lukasek ...... aus Landsberg ...... Sopora...... Karla ...... 17.02.1907 29614 Soltau...... Husselbeck 13 ...... geb. Radach ...... aus Landsberg ...... Späth ...... Gustav ...... 28.02.1884 ...... 01.04.1945 ...... aus Landsberg ...... Sperschneider ...... Ursula ...... 19.10.1924 04347 Leipzig ...... Fritz Siemon Str. 21 ...... 03.05.1996 ...... aus Vietz ...... Stimmel ...... Olga...... 18.05.1899 38159 Vechelde ...... Südstr.61 ...... 23.05.1996 geb. Bandur ...... aus Landsberg ...... Suter ...... Elisabeth ...... 22.10.1901 Wingham,Ontario ...... NOG 2WO PO Box 643 Canada ... 16.09.1996 Sutter ...... Helene ...... 24.05.1928 31863 Coppenbrügge ...... Voldagsen Nr. 29 ...... geb. Bahnemann ...... aus Ludwigsruh ...... Tieseler ...... Anna ...... 49134 Wallenhorst ...... Exerzierplatz 12 ...... Türk ...... Erna...... 09.01.1906 16727 Velten ...... Mühlenstr. 39 ...... aus Landsberg ...... Ulkan ...... Gisela ...... 19.10.1908 10783 Berlin...... Zietenstr.7-9 ...... aus Landsberg ...... Veit ...... Elfie ...... 30.12.1919 23683 Scharbeutz ...... Kattenhöhlener Weg 2 ...... 19.04.1996 geb. Kuke ...... aus Landsberg ...... Wehner ...... Erna...... 13.12.1911 15377 Hasenholz ...... Fischerberg ...... geb. Neumann ...... aus Landsberger Hol...... Weidner ...... Marie ...... 03.04.1904 30519 Hannover ...... Fiedelerstr.44/II ...... 24.03.1996 ...... aus Landsberg ...... Weiland ...... Erna...... 20.04.1916 10967 Berlin...... Urbanstr. 48 F ...... 04.05.1996 ...... aus Landsberg ...... Wiese ...... Erika ...... 02.03.1919 23701 Eutin...... Plumpstr.4 ...... 20.08.1996 ...... aus Landsberg ...... Wollerich...... Erich ...... 51515 Kürten-Miebach...... Gerhard Hauptmann Str. 43b ...... aus Ludwigshorst ...... Wolter ...... Lucie...... 11.09.1903 16792 Zehdenik ...... Wesendorfer Weg 32 ...... 13.05.1994 geb. Hoffmann ...... aus Landsberg ......

Nachruf Nach langer schwerer Krankheit immer auf Genesung hoffend verstarb unser Landsmann Lucie Wolter und auch Schulfreund geb. Hoffmann

Ulrich Hämmerling verstorben im Alter von 90 Jahren am geb. am 21.01.1931 gest. am 04.10.1996 13.05.1994

aus Landsberg/Warthe, Mauerstraße Günter Walter zuletzt wohnhaft in 06295 Lutherstadt Wesendorfer Weg 32 Eisleben, Johann-Agricola-Straße 19 16792 Zehdenick Wir werden ihm eine ehrendes Andenken bewahren. Die Gruppe der Landsberger im Mansfelder Land

106 Ich lebe und ihr sollt auch leben. Gebrochen ist Dein gutes Herz, Joh. 14:19 zu plötzlich kam der Abschiedsschmerz. Mir fehlt des Gatten liebevolle Hand, Elisabeth Suter mir fehlt sein Herz, das mich verstand. geb. Harder 22.10.1901 16.09.1996 Ein Leben hat sich vollendet, Berlin Wingham/Canada was bleibt ist unser Dank und liebe Erinnerung! In Liebe und Dankbarkeit Renate und Peter Behrens Kurt Karzewski mit Petra und Debbie und Familien 23.10.1907 = 17.09.1996 Gerhard und Ruth Suter Inge und Rod Wraith In stiller Trauer mit Dawn, Shelly und Cherie und Familien im Namen aller Angehörigen Gertrud Karzewski geb. Zander Friedrich-Ebert-Straße 9 59425 Unna früher: Soldinerstr. Wenn die Kraft zu Ende geht, Kfz-Betrieb: Küstriner-Str. ist Erlösung Gnade. Landsberg/Warthe Heinz Seidel 27.11.1914 = 15.10.1996

Wir haben einen lieben Menschen verloren. Gemeinsam wollten wir ins Jahr 2000 gehen. In Dankbarkeit und stiller Trauer nehmen wir Abschied. Für uns völlig unerwartet verstarb mein lieber, Gisela Seidel geb. Hohmann lebensfroher Mann Kinder, Enkel und Urenkel 48249 Dülmen, Gemarkenweg 53 Werner Blumenthal * 17.10.1914 = 17.08.1996

In Liebe und Dankbarkeit im Namen aller Angehörigen und Freunde Liselotte Hohensee Elfi Blumenthal geb. Kunicke Stieglakeweg 18 *10.05.1910 = 26.08.1996 13591 Berlin aus Zantoch

Otto Scheibe Rabenweg 90 42115 Wipperfürth Die Mutter war’s

Nach einem erfüllten, arbeitsreichen Leben starb heute meine liebe Mutter, Schwiegermutter, herzensgute Oma, Uroma, Schwester und Schwägerin Verstorben: Heimatfreundin Olga Stimmel Waltraud Skorupska geb. Bandur *18.05.1899 = 23.05.1996 geb. Lukacek In stiller Trauer geb. 29.6.31 verstorben Juli 96 Herbert und Käthe Stimmel, geb. Hahn letzte Wohnung Günter und Christine Stimmel, geb. Bost Ul. Towarow 3/6 mit Carolin Gorzów/Wlkp Alfred und Herta Schönfisch, geb. Bandur mitgeteilt von Günther Stabenow Vechelde, Südstr. 61

107 Der Herr ist mein Hirte Nach über 51 Jahren bekommen wir eine mir wird nichts mangeln Todesnachricht vom Deutschen Roten Kreuz, Psalm 23 daß mein Vater, Großvater am 01. April 1945 in Dembice bei Posen in sowjetischer In Dankbarkeit für Liebe und Güte Kriegsgefangenschaft verstorben ist. nehmen wir Abschied von Gustav Späth Erna Preuß geb. 28.02.1884 gest. 01.04.1945 geb. Rosner = * 05.03.1992 21.08.1996 In stillem Gedenken Johanna Rüdiger geb. Späth In stiller Trauer Horst Bergeler Artur Friedrich Preuß Blumendellerstraße 25 Wofgang A.F. und Irene Preuß 45472 Mülheim a.d. Ruhr und Söhne Matthias und Thomas früher Siegfried H. und Elisabeth Preuß Makenaustraße 8 und Kinder Christiane und Landsberg a.d. Warthe Stephan Brigitte G. Stein, geb. Preuß und Tochter Andrea Martin und Dr. Marion Preuß und Töchter Eva-Maria, Sabine, Aus der Heimat einst vertrieben, Katharina und Stephanie die Du so sehr geliebt, gehst Du heim in ewigen Frieden, wo der Herr Dir Ruhe gibt.

Nach langer, schwerer mit Geduld ertragener In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied Krankheit erlöste Gott, der Herr, heute meinen von unserem Vater, Schwiegervater, Opa und lieben Mann, guten Onkel und Großonkel Uropa

Herrn Walter Herrmann Erich Mäkel Geboren am 19. November 1906 im gesegneten Alter von 87 Jahren. gestorben am 9. August 1996 In stiller Trauer: Ilse Herrmann In stiller Trauer Neffe Johannes Schäm Günter Danks und Frau sowie alle Anverwandten Waltraud 53604 Bad Honnef, den 19. Juli 1996 Frank Bahr und Frau Im Musfeld 4 Annelore früher: Marwitz, Kreis Landsberg/W. Detlef Danks und Frau Erika sowie Jan, Uwe und Nicole Seehausen, im August 1996 Plötzlich und unerwartet verstarb am Sonnabend, früher Vietz/Ostbahn dem 11. November 1995, meine liebe Frau, unse- re gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwe- ster, Schwägerin und Tante Mein lieber guter Mann, unser guter Vater Eva Weber geb. Hoffmann Otto Klebe aus Groß-Cammin im Alter von 64 Jahren geb. 11.02.1914 gest. 29.11.1995 In tiefer Trauer Günter Weber In stiller Trauer Bruno Weber und Frau Christine Elsbeth Klebe Monika Grauel, geb. Weber und Kinder und Ehemann Uwe 32257 Bünde Enkelkinder Klusstr. 72 Susann, Matthias, Christian und Daniel

108 Letzte Mitteilungen .....Mit mir sind auch damals Elisabeth Balkow und Eva Hoffmann am 24. Juni 1945 in der Marienkirche durch Herrn Pfarrer Wegener konfirmiert worden. Eva Hoffmann ist inzwischen leider verstorben. Anliegend sende ich Ihnen eine Kopie des Konfirmationsscheines. Zwischen Eva Hoffmann und mir bestand eine enge Verbindung. Trotz zahlreicher Bemühungen konnte ich von Elisabeth Balkow nichts in Erfahrung bringen. Inge Wilke Goerdelerstr. 23 65197 Wiesbaden

Körperlich und geistig rüstig feierte Alte Bronzetafel an dem Frau Martha Gohlke, geb. am 27. Februar 1906 in Landsberg (Warthe) aus Pauckschbrunnen Derschau, in 16909 Christdorff, Karstedthofer Es ist beabsichtigt, die Hinweistafel, auf der früher Str. 22 Angaben über den Stifter und die Herstellung des ihren 90. Geburtstag. Pauckschbrunnens standen, wieder zu rekonstruieren. Leider war dieser Ehrentag Wer kennt den Text oder hat Bilder, auf denen diese überschattet vom Tod ihrer Tafel zu sehen ist? Bitte schreiben Sie uns so bald wie Tochter möglich, da die Zeit für die Wiederherstellung drängt!! Irene Conrath, geb. Gohlke, Es ist eine weitere Tafel geplant, die Hinweise auf die geb. am 26.09.1932 in Rekonstruktion, die Künstlerin und die Derschau, Kreis Landsberg Bundesarbeitsgemeinschaft enthalten wird. (Warthe), gestorben am uhd 29.06.1995. Mitgeteilt von Dr. Walter Lotze Spandauerstr. 2 10178 Berlin 109 Dokumentationen über Landsberg(Warthe) und die Neumark

1 Landsberger Kreiskarte, Maßstab 1:100.000, Originalkarte von 1939, Format 84 x 67 cm, gefaltet 14 x 22,5 cm 7,00 2 Landsberger Stadtplan, Maßstab 1:5.000, Katasterplan von 1939 als Lichtpause, Format 105 x 125 cm, gefaltet auf DIN A 4 13,00 3 Kopie aus dem Fernsprechverzeichnis Frankfurt/Oder, Teil Landsberg (Warthe), stand März 1940, mit teilweisen leichten (Brand-) Beschädigungen , 9 Blatt DIN A 4 0,90 4 Kopien des Bestandsverzeichnisses der Martin-Opitz-Bibliothek in Herne (Früher Bücherei des Deutschen Ostens) , Teil „Landsberg/W“ und „Die Neumark“, Stand Januar 1992, 11 Blätter DIN A 4 1,10 5 Kopie aus dem „Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen“ von 1925 Teil Landsberg/W. Stadt und Land, 5 Blätter DIN A 4 0,50 6 Federzeichnung von Wilhelm Zadow (Kopien), 7 Motive und 1 Blatt „Pauckschbrunnen“, 8 Blätter DIN A 4 0,80 8 Zusammenstellung „Gewässer der Neumark“, 1 Blatt DIN A 4 0,10 9 Kopie aus dem Landsberger Heimatblatt 1975, Ausgabe 1/3, „Der 30. Januar 1945“, Landsbergs letzter deutscher Tag, 2 Blätter DIN A 4 0,20 10 Kopien aus den Landsberger Heimatblättern 1958, Heft 4 - 12, „Erinnerungen an die schwere Zeit 1945“, von Superintendent Schendel (=), 12 Blätter DIN A 4 1,20 11 Kopie „Provinz Brandenburg“, Übersicht mit den dazugehörigen Kreisen und weitere Angaben, 3 Blätter DIN A 4 0,30 14 Kopien „Preußen“ und „Brandenburg“ aus dem dtv-Lexikon 1990, Band 14 bzw., Band 3 mit Text „Dreiklassenwahlrecht 1949/50 bis 1918“, 5 Blätter DIN A 5 0,30 15 Kopie „Die Neumark in der deutschen Geschichte“, 11 Blätter DIN A 4 1,10 17 Die (ostbrandenburgische) Ostmark, eine Werbeschrift des Verkehrs- verbandes Ostmark/Frankfurt/Oder mit 49 Kurzbeschreibungen von ostbrandenburgischen Orten, 16 Blätter DIN A 4 1,60

Bei diesen Preisen handelt es sich um reine Selbstkosten, Sie sollten Ihren Bestellungen einen angemessenen Betrag für Porto und Versand (Das Briefporto für einen Doppelbrief beträgt DM 3,-) beifügen. Bitte senden Sie Ihre Bestellungen an Gerhard Butzin Schnütgenstraße 1 45276 Essen, und fügen Sie einen Verrechnungsscheck oder den Betrag in (Sonder-)Briefmarken bei.

Impressum Herausgeber: Druck: Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg/Warthe Druckerei A. Matz Stadt und Land e.V. Herforderstr. 128 Redaktion: 33609 Bielefeld Ursula Hasse-Dresing Konto des Heimatblattes: Garzweg 25 Sparkasse Bielefeld 32602 Vlotho (480 501 61) 37 015 104 Tel.: 05733/4180 Die mit vollem Namen gekennzeichneten Artikel Christa Greuling-Luck stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion Niemandsfeld 28 dar. 60435 Frankfurt/M Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet Tel.: 069/549758 Der Redaktionsschluß für die Juni-Ausgabe 1997 Produktion, Layout und Vertrieb: ist der 25.04.1997 Karl-Heinz Wentzell Beiträge erbeten in guter Schreibmaschienen- Hofbrede 1b schrift (mit schwarzem Farbband) oder auf einer 33330 Gütersloh Diskette (Asci) Tel.: 05241/337740

110 Der Januar

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald. Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege. Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Man steht am Fenster und wird langsam alt.

Die Amseln frieren. Und die Krähen darben. Und auch der Mensch hat seine liebe Not. Die leeren Felder sehnen sich nach Garben. Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben. Und wär so gerne gelb und blau und rot.

Umringt von Kindern wie der Rattenfänger, tanzt auf dem Eise stolz der Januar. Der Bussard zieht die Kreise eng und enger. Es heißt, die Tage würden wieder länger. Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern. Und niemand hält sie auf und fordert Zoll. Silvester hört man’s auf allen Sendern, daß sich auch unterm Himmel manches ändern und, außer uns, viel besser werden soll.

Erich Kästner

111 Landsberger Bücherangebot

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg(Warthe) - Stadt und Land - hat eine dreibändige Schriftenreihe über den Stadt- und Landkreis Landsberg(Warthe) herausgegeben. Für diese Bände zeichneten Hans Beske und Ernst Handke sen. als Herausgeber verantwortlich. 1994 erschien eine Neuauflage des im Jahre 1982 herausgegebenen Bildbandes.

Band I Landsberg an der Warthe - 1257 - 1945 - 1976 Stadt und Land im Umbruch der Zeiten In ihm ist die geschichtliche Entwicklung der Stadt und der Dörfer des Kreises von ihrer Gründung bis zum Jahre 1945 dargestellt, sowie die dramatische Geschichte der Flucht und der Vertreibung in den Jahren 1945 - 1947. 346 Seiten, 1976 - Unveränderte Neuauflage 1995

Band II Landsberg an der Warthe Aus Kultur und Gesellschaft im Spiegel der Jahrhunderte Das Buch enthält kulturhistorische Abhandlungen, Aufsätze über die Kirchengeschichte und das religiöse Leben, sowie Beiträge über das Schul- und Vereinsleben, das Theater- und Musikleben. 320 Seiten, 1978

Band III Landsberg an der Warthe Landwirtschaft und Industrie Handwerk - Verkehr - Verwaltung Er enthält Beiträge vieler Autoren über die wirtschaftliche Lage in Stadt und Kreis. Außerdem enthält dieser Band ein umfangreiches Register und ein Quellenverzeichnis für alle 3 Bände. (526 Seiten)

Bildband Wege zueinander - Drogi ku Sobie Landsberg (Warthe) - Gorzów Wlkp. - Herford Dieser Band enthält wertvolle historische Aufnahmen aus Landsberg und Darstellungen aus Stadt und Kreis von der Jahrhundertwende bis zur Gegenwart. Ein großer Teil des Bandes ist Aufnahmen über die Zerstörung der Stadt und den Wiederaufbau von 1945 bis 1990 gewidmet. Den Abschluß bildet eine Artikel- und Bildreihe über Stadt und Kreis Herford. (176 Seiten) Alle Texte und Bildunterschriften sind in die polnische Sprache übersetzt. Erweiterte Neuauflage 1994

Kolonistenverzeichnisse aus Landsberg/Warthe und Umgebung (1740 - 1788) Das Heft enthält Kolonistenverzeichnisse aus Landsberg/Warthe, Friedrichstadt, Blockwinkel, Plonitz, Hopfenbruch, Giesenaue, Dühringshof und Blumenthal

Neu: Führer durch die Stadt Landsberg a.W. aus dem Jahre 1927 (Nachdruck) Der Band enthält Informationen über alle wesentlichen Einrichtungen der Stadt, zahlreiche Abbildungen, kurze Beschreibungen der Umgebung. (248 Seiten)

Die Bücher sind zu folgenden Preisen erhältlich: Band I ...... DM 35,- zzgl. Porto und Verpackung DM 7,- Band II ...... DM 35,- zzgl. Porto und Verpackung DM 7,- Band III ...... DM 40,- zzgl. Porto und Verpackung DM 7,- Bei gleichzeitiger Bestellung der Bände I - III ermäßigt sich der Verkaufspreis auf ...... DM 104,- zzgl. Porto und Verpackung DM 16,-

Bildband ...... DM 53,- zzgl. Porto und Verpackung DM 9,- Kolonistenverzeichnis ...... DM 3,- zzgl. Porto und Verpackung DM 2,- Führer durch Landsberg a.W...... DM 24,- zzgl. Porto und Verpackung DM 5,-

Die Lieferung erfolgt gegen Rechnung. Ihre Bestellungen richten Sie bitte an Ursula Hasse-Dresing Garzweg 25 32602 Vlotho

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