Der Fußballtrainer als Führungskraft.

Der Stellenwert der interpersonellen Kommunikation in der Arbeit von Fußballtrainern

Masterthesis im „Universitätslehrgang für Interpersonelle Kommunikation“ zur Erlangung des akademischen Grades „Master of Science in Interpersonal Communication“ (MSc) an der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg

Gutachterin: Dr. Karin Stockinger

Eingereicht von: Herbert Reindl

Salzburg, 29.05.2015

Zusammenfassung In dieser Arbeit wird der Fußballtrainer als Führungskraft dargestellt. Es wird erörtert, welche Möglichkeiten Trainer haben, durch Kommunikation zu führen und welche Differenz zwi- schen der Absicht der Trainerausbildung und dem Bewusstsein von Fußballtrainern besteht, interpersonelle Kommunikation als Führungsintervention zu gestalten. In der Einleitung wird auf die Bedeutung des Fußballsports und die Rolle der Trainer verwie- sen. Kapitel 2 definiert die in der Arbeit verwendeten Begriffe und grenzt den Fokus der Ar- beit ein. Daraus werden die Forschungsfragen in Kapitel 3 abgeleitet. Im Kapitel 4 wird die Transformationale Führung als Führungskonzept beschrieben, die Trai- ner in ihrer Rolle als Führungskraft mit Aussicht auf Erfolg anwenden könnten. Aus der Kommunikationstheorie werden dazu die Axiome von Paul Watzlawick aufgegriffen und in den Fußballkontext gestellt. Danach wird in Kapitel 5 der Zusammenhang zwischen Kommunikation, Verhalten und Füh- rung hergestellt und für die Arbeit der Fußballtrainer spezifische Gelegenheiten als Interven- tionsräume beschrieben, in denen Kommunikation stattfindet (Kapitel 6). Auf Basis eines Kompetenzmodells aus der organisationalen Führung werden die sozial- kommunikativen Kompetenzen herausgegriffen, näher erläutert und ein Bezug zur Arbeit der Trainer hergestellt (Kapitel 7). Im empirischen Teil der Arbeit (Kapitel 8) werden unter Verwendung eines Online Fragebo- gens Trainer aus Deutschland und Österreich befragt, ob sie sich als Führungskräfte verste- hen, welche Bedeutung sie der Kommunikation beimessen, welche Interventionsräume sie für die Kommunikation nutzen und worüber sie kommunizieren. Mit dieser Befragung werden auch die sozial-kommunikativen Kompetenzen durch die befragten Trainer priorisiert. Ver- tieft wurden die Erkenntnisse aus der Befragung durch ein Experteninterview. Dies diente auch dazu, die Konzeption der Trainerausbildung hinsichtlich des spezifischen Erweiterns von sozial-kommunikativen Kompetenzen zu beleuchten. Die Auswertung der Befragungen und die Gegenüberstellung der Forschungsfragen werden in Kapitel 9 abgehandelt. Kapitel 10 fasst die Erkenntnisse zusammen: Die befragten Fußball- trainer sehen sich als Führungskräfte und sie finden, dass Kommunikation etwas sehr Wichti- ges ist. Die Mehrheit bildet sich sogar privat oder beruflich in interpersoneller Kommunikati- on weiter. Eine einfache aber weitreichende Erkenntnis der Arbeit ist jedoch: Kommunikation wird nicht als Führungsintervention verstanden und Verhalten nicht als Kommunikation. Die Arbeit zeigt damit auf, worin wichtige Hebel für die zukünftige Ausbildung der Trainer lie- gen: Im erweiterten Verständnis von Kommunikation, dem Zusammenhang zwischen Kom- munikation und Führung und dem Ausbau der sozial-kommunikativen Kompetenzen der Trainer. Schlüsselbegriffe: Fußballtrainer, Transformationale Führung, sozial-kommunikative Kompe- tenzen.

Abstract The soccer coach as a manager is subject to this thesis. It will be discussed which possibilities coaches have to lead by communication und will show the gap between the intention within the training to become a coach and the awareness of the soccer coach regarding interpersonal communication as a means of intervention.

The preface shows the importance of soccer in general and the role of the coach. Chapter 2 includes the terms and definitions used in the thesis and the scope of the topic is determined. This leads to the research questions posted in chapter 3. Chapter 4 describes Transformational Leadership as a leading concept, which coaches in their role as a leader can implement with prospect of success. The theory of communication picks up the principles of Paul Watzlawick and puts them into the soccer context. In the following the relation between communication, behaviour and leadership is established in chapter 5. Chapter 6 describes means of intervention in the working field of the soccer coach as a possibility to communicate. Based on one model of competence in the field of leadership social-communicative compe- tencies are extracted, explained and put into the context of the work of a coach (chapter 7). In the empirical part of the thesis (chapter 8) an online questionnaire was used to interview coaches from Austria and Germany. They answered questions in regards to how and if they see themselves as leaders/ managers, which significance they see in communication, which situations they use to communicate and what they communicate about. In this survey social- communicative competencies are prioritised by the coaches. An expert interview enhanced the finindings of the questioning. This helped to take a closer look at the concept of the train- er's education in regards to specifically broaden social-communicative competencies. Chapter 9 encloses the evaluations of the questionnaire and these are opposed to the research questions. A summary of the conclusions is content of chapter 10: The coaches do see themselves as leaders and evaluate communication as important. The majority does trainings in the field of interpersonal communication. A simple but far-reaching knowledge: communication is not recognised as an intervention nor is behaviour seen as a means of communication. This thesis shows where to emphasise on in the education of coaches: the awareness regarding communication has to be extended, the relation between communication and leadership needs to be clarified and social-communicative competencies have to be enhanced. Key words: soccer coach, transformational leadership, social-communicative competencies.

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ...... 1 2. Definitionen und Eingrenzungen ...... 3 3. Themenaufriss und Forschungsfragen ...... 6 4. Theoretischer Hintergrund ...... 11 4.1. Watzlawick’s Axiome der Kommunikation ...... 11 4.2. Allgemeines Führungsverständnis ...... 14 4.3. Die Transformationale Führung als ausgewählte Führungstheorie ...... 15 4.3.1. Personale Aspekte der Transformationalen Führung ...... 16 4.3.2. Die Wirkung von Transformationaler Führung ...... 20 4.3.3. Transformationale Führung im Sport ...... 23 4.4. Emotionen ...... 24 5. Durch Kommunikation und Verhalten führen ...... 28 6. Wo Führung stattfinden kann – die Interventionsräume ...... 31 7. Kompetenzen für Fußballtrainer ...... 37 7.1. Sozial-kommunikative Kompetenzen für Fußballtrainer ...... 42 7.1.1. Kommunikationsfähigkeit S ...... 42 7.1.2. Konfliktlösungsfähigkeit S/P ...... 42 7.1.3. Teamfähigkeit S/P ...... 44 7.1.4. Problemlösungsfähigkeit S/A ...... 44 7.1.5. Pflichtgefühl S/F ...... 45 7.1.6. Optimismus A/S ...... 46 7.1.7. Impuls geben A/S ...... 47 7.1.8. Lehrfähigkeit F/S ...... 47 8. Empirischer Teil: Die Sicht der Fußballtrainer...... 49 8.1. Stichprobe ...... 49 8.2. Datenerhebungsmethode und Erhebungsinstrument ...... 49 8.3. Anschreiben und Einladung an die Trainer ...... 51 8.4. Auswertung der Daten ...... 51 8.5. Auswertung und Interpretation der Fragen ...... 52 9. Gegenüberstellung mit den Forschungsfragen ...... 71 10. Zusammenfassende Erkenntnisse ...... 75 11. Literatur- und Quellenverzeichnis ...... 76 10.1. Online Quellenverzeichnis ...... 78 10.2. Abbildungsverzeichnis ...... 80 10.3. Tabellenverzeichnis ...... 81

Anhang A: Rohdaten der Online Umfrage ...... 1 Anhang B: Experteninterview mit Robert Tschaut ...... 20 Eidesstattliche Erklärung ...... 50

You can drag a horse to water but you can't

make it drink unless it is thirsty.

Bruce J. Avolio

1. Einleitung

Mit über 270 Millionen Aktiven ist der Vereinsfußball die größte sportliche Bewegung der Welt (vgl. Bertelsmann 2015: o. S.). Fußball verbindet Nationen (aktuelles Beispiel das „Fuß- ballmärchen“ in Deutschland) und ist ein riesiger Wirtschaftsfaktor. Fernsehgelder, Merchan- dising-artikel, Sponsoring für die Vereine und die Entwicklung von Regionen durch immense Investitionen für internationale und nationale Veranstaltungen basieren auf der Kraft dieses Sports. Aus diesem Grund geschieht viel in der Fußballwelt: Scouting-Abteilungen suchen die besten Spieler, Sportwissenschaftler erstellen Trainingspläne, Psychologen stärken Spieler, um in den entscheidenden Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Spiel selbst ver- ändert sich. Zwischen den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 hat sich die durchschnittliche Zeit zwischen Ballannahme und -abgabe von 3,4 Sekunden auf 1,1 Sekunden reduziert. Den Spielern bleibt im Spiel kaum genug Zeit, um nachzudenken oder sich zu erholen. Am Ende entscheidet trotz allem etwas sehr Einfaches über Erfolg und Misserfolg, über Freude oder Trauer: Welche Mannschaft hat mehr Tore erzielt. Natürlich geht es auch um Glück und Zu- fall – aber das ist bei weitem nicht alles. Einen entscheidenden Faktor stellt die Arbeit der Trainer dar. Sie sind die Führungskräfte der Teams und der Spieler. Eindeutiger als in der Wirtschaft werden sie mit Erfolg oder Misser- folg in Verbindung gebracht. Bei Erfolg sind sie hochbezahlte Stars. Bei mangelndem Erfolg werden sie kurzerhand ausgetauscht – selbst gegen hohe Kosten - oder treten von sich aus zurück. Erfolgreiche Trainer erwerben sich den Respekt der Spieler. Die Spieler vertrauen sich ihnen bis zum Rande der körperlichen und mentalen Belastbarkeit und mit ihrer ganzen Persönlich- keit an. In meiner Arbeit zeige ich auf, dass sich Fußballtrainer selbst als Führungskräfte ver- stehen. Ich stelle einen Führungsstil vor, der für diese Konstellation nahe liegt. Ich beleuchte Gelegenheiten, bei denen Trainer als transformative Führungskräfte mit den Spielern kommu- nizieren können. Ich zeige auch auf, dass sie unter Kommunikation Alltagskommunikation verstehen und daher die Wirkung von strategisch genutzten Interventionsräumen und bewuss- tem, absichtsvollem Kommunizieren und Verhalten nicht ausschöpfen. Die neue Ausbildungskonzeption (vgl. ÖFB Trainerordnung 2014) legt bereits ein stärkeres Augenmerk auf die Kommunikation zwischen Trainern und Spielern und definiert die Bezie- 1 hung durch die Rolle als Coach und Mentor neu. Doch meine Arbeit zeigt, dass noch ein gu- tes Stück zu gehen ist, bis sich dieses Vorhaben im Bewusstsein und damit im Verhalten der Trainer wiederfinden wird.

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2. Definitionen und Eingrenzungen

In der vorliegenden Arbeit verwende ich Begriffe, die in den beiden Disziplinen Fußball bzw. Führung verwendet werden. Allerdings ist ihre Bedeutung im Sprachgebrauch recht unter- schiedlich. Um ein besseres Verständnis für die Arbeit herzustellen, werde ich zentrale Be- grifflichkeiten beschreiben.

Definitionen Die genannten Begriffe (fett gedruckt) sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.

Im Leistungssport wird der Begriff Coach oft dem Begriff Trainer gleichgesetzt. Ein Coach verfügt über ein umfangreiches Beratungs-und Betreuungskonzept zur Verbesserung wichti- ger Kriterien wie Technik, Taktik und Fitness des Sportlers. Er steht dem Spieler sehr persön- lich und nicht nur während des Trainings oder Spiels zur Verfügung. (vgl. Flottmann 2014: 6).

Eine Annäherung an den Begriff Erfolg gibt Gerhard Sprenger, wenn er meint, man kann ihn beschreiben, bewerten, manchmal messen – objektiv ist er nie. Man vereinbart ein Ergebnis und erreicht man das Ergebnis, so spricht man von Erfolg. Erfolg ist also eine sozial aner- kannte Leistung (vgl. Sprenger 2010: 21). Für mich ist Erfolg das Ziel von Führung.

Wenn ich in meiner Arbeit von Führung von Spielern spreche, meine ich die direkte Ein- flussnahme durch interpersonelle Kommunikation. Führung kann verstanden werden, „als eine ziel- und ergebnisorientierte wechselseitige und aktivierende soziale Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in einer strukturierten Arbeitssituation“ (Kranzinger 2010: 44, zit. nach Wunderer 2001: 4). Fußballspieler sind in ihrem Bereich hochqualifizierte Menschen. In meiner Arbeit geht es um die Führung von Expertenteams, die oft als schwierig, temperamentvoll und egozentrisch cha- rakterisiert werden. Der eigentliche Führungsprozess bezieht sich auf das Davor und Danach der Leistungserstellung (Wettkampf). Während dieser ist nur eine geringe Einflussnahme möglich (vgl. Abfalter u. a. 2012: 585).

3 Unter dem Stichwort Kommunikation konzentriere ich mich auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Zwischenmenschliche, interpersonelle und interpersonale Kommunikation verwende werden synonym verwendet. Kommunikation umfasst einen Prozess, der sprachlich oder nichtsprachlich sein kann.

Die Begriffe Interaktionsräume und Interventionsräume verwende ich als Überbegriffe für Situationen, in denen Führung durch Kommunikation stattfindet. Das sind Gespräche mit der gesamten Mannschaft, mit Mannschaftsteilen und auch Einzelgespräche.

Kompetenzen sind Selbstorganisationsfähigkeiten. Die individuellen Voraussetzungen, um sich in konkreten Situationen an veränderte Bedingungen anzupassen, eigene Verhaltensstra- tegien zu ändern und erfolgreich umzusetzen. Sie basieren auf Wissen, das durch Regeln, Werte und Normen konstituiert, durch Aneignungsprozesse personalisiert, als Fähigkeiten disponiert, durch Erfahrungen konsolidiert und aufgrund von Willen realisiert wird (vgl. Hey- se/Erpenbeck 2009: XI - XII).

Team und Mannschaft verwende ich in meiner Arbeit synonym. Damit meine ich alle akti- ven Spieler, die dem Verein angehören und für die der Trainer Führungsverantwortung über- nommen hat.

Teamleistung ist ein Rahmenmodell, das Input (z. B. die Ressource Teamspieler), Prozesse (z. B. gemeinsame Anstrengung oder Kommunikation) und Resultate (Leistungsindikatoren wie Spielsiege oder Treffsicherheit) von mehr als zwei Individuen beinhaltet (vgl. Borgmann 2013: 119, zit. nach Guzzo/Shea, 1992 o. S.)

Ein Trainer ist in der vorliegenden Arbeit eine vom Fußballverein mit der Führung des Ge- samtteams als Cheftrainer beauftragte Person. Sie wird von Co-Trainern, Individualtrainern etc. unterstützt, die hier aber nicht als Trainer bezeichnet werden.

4 Eingrenzungen Meine Forschung beschränkt sich auf männliche Trainer und Spieler. Daher werde ich in der Arbeit die Rollen „Trainer“ und „Spieler“ ausschließlich in der männlichen Form verwen- den.

Aus der Gesamtheit der Aufgaben von Trainern wähle ich jene aus, die in den zwischen- menschlichen Interaktionsräumen mit vorhandenen Spielern stattfinden. Beispielsweise las- se ich den Interaktionsraum Bewerbungsgespräch weg, weil es hier um Personen geht, die noch nicht dem Team angehören, obgleich ich in der Auswahl von passenden Spielern einen wichtigen Pfeiler für den Erfolg eines Teams sehe.

Ein Fußballtrainer hat jenseits seines Teams wichtige Stakeholder, die er bedienen muss. Zu diesen gehören z. B. Co-Trainer, Physiotherapeuten, Medien, Clubmanagement, Fans und Zuschauer. In meiner Arbeit beschränke ich mich auf die Interaktion zwischen Trainer und Spielern.

In meiner alltäglichen Arbeit verwende ich den Begriff Führung deutlich weitergehend als in dieser Forschungsarbeit. Ich beziehe Umweltfaktoren, betriebswirtschaftliche Aspekte, struk- turelle Fragen, rechtliche Aspekte und so weiter in die Aufgaben einer Führungskraft ein. In dieser Arbeit beziehe ich mich, trotz der Parallelen zur wirtschaftlichen Verantwortung von Führungskräften in Organisationen, lediglich auf die Führung im engeren Sinn, nämlich die zielgerichtete zwischenmenschliche Beziehung und Kommunikation zwischen Spieler und Trainer.

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3. Themenaufriss und Forschungsfragen

„In keinem anderen Beruf liegt die Ausbildung so im Argen wie im Management. Niemand würde in ein Flugzeug steigen, wenn die Piloten eine den Managern vergleichbare Ausbil- dung hätten. Und genauso wenig würde sich jemand einer chirurgischen Operation unterzie- hen, wenn dasselbe für die Ärzte gelte“ (Malik 2013: 67).

Ich bin seit 30 Jahren aktiver Fußballer. Lange Zeit wollte ich Fußballprofi werden. Zahlrei- che Verletzungen vereitelten dieses Ziel. Vor allem in den letzten Jahren als Spieler, in denen ich selbst beruflich Führungskraft geworden war, richtete sich meine Aufmerksamkeit zu- nehmend auf den Zugang der Trainer zu diesem Sport und auf ihre Rolle als Führungskraft. Ich sehe den Fokus der meisten auf körperliche Fitness, Technik und Taktik gerichtet. Einige haben etwas zusätzlich: Sie sind in der Lage, Begeisterung und Leidenschaft hervorzurufen. Sie leiten nicht nur Übungen an und geben Taktiken vor – sie führen. Für meine Arbeit als Führungskräfte-Trainer und als Kommunikationstrainer interessiert mich, wie Führungskräfte durch interpersonelle Kommunikation führen. Als Sportler, der auch viel mit Trainern im Fußball zu tun hat, interessiert mich zusätzlich, was man von Führungskräften in Organisatio- nen für die Arbeit als Fußballtrainer lernen kann.

Faktenlage In Österreich gibt es 3.600 Erwachsenen-Mannschaften und fast 7.900 Nachwuchsmannschaf- ten. Diese werden von rund 20.000 Trainern und Trainerinnen betreut. Jährlich absolvieren in Österreich 900 Personen den Kurs für Nachwuchstrainer und ungefähr 600 erwerben die Qua- lifikation zum Landesverbandstrainer.

Aus dem Endbericht der Studie „Fußball in Österreich“ des Instituts für Höhere Studien (IHS), Wien ESCE Economic and Social Research, Eisenstadt ExAqua Forschung geht her- vor, dass die Personalkosten in den Vereinen je nach Leistungsstufe zwischen 40% und 70% des jeweiligen Budgets betragen (Felderer u. a. 2015: 120). Der primäre und indirekte Wert- schöpfungseffekt von Fußball liegt in Österreich bei 154 Millionen Euro pro Jahr (Felderer u. a. 2015: 167). Es ist eine ganze Menge Budget, das hier im Spiel ist, eine Menge Menschen, die in ihrer Freizeit und als Profis geführt werden. 6 Alle Trainer durchlaufen eine standardisierte, vom jeweiligen Verband festgelegte Ausbil- dung. Diese fokussiert Fußball als Sportart mit den dazugehörigen Regeln. Am Ende haben Trainer ein sehr fundiertes Spezialwissen über Trainingslehre, Taktiken, Spielsysteme etc. Was zu kurz kommt, ist ein Verständnis der Führungsaufgabe, die damit einhergeht. Es fehlen Erfahrungen mit Interventionen auf der zwischenmenschlichen Ebene und dem, was sie be- wirken.

Die Trainerordnung des Österreichischen Fußballverbandes, Stand 1.7.2014, legt fest, wie jemand Trainer wird. Eine grafische Darstellung der 22 Seiten ergibt folgendes Wortbild (wordle) wieder. Erlaubnisse, Nachweise, der Verband als solches mit den Unterverbänden, Lizenzen und Rahmenbedingungen stehen im Vordergrund.

Abbildung 1: Wordle der ÖFB Trainerordnung 2014 (Eigene Darstellung).

Das Wort Kommunikation kommt darin nicht vor. Das Wort Führung kommt einmal vor, nämlich als Aufgabe der Direktion Sport: „Leitung, Führung und Koordination des Lehrgangswesens innerhalb des ÖFB und seiner Landesver- bände“ (vgl. ÖFB Trainerordnung 2014).

7 Robert Tschaut1 verweist auf die neue Trainerordnung, die das Ziel verfolgt, Trainer stärker als Coach auszubilden.

„… dass wir den Trainer dazu ausbilden, wofür er auch jetzt eingesetzt ist in seiner Funktion. Zum Führen, als Leader, als Coach, als Begleiter, als Wegbereiter, als Motiva- tor,…“(Tschaut (2015), in Anhang B, S. 20)

Die Ausbildung unterscheidet zwischen Profitrainern, Instruktoren, Jugendtrainern und Kin- dertrainern. Im Rahmen der Ausbildung von jeweils einer Woche, ist in der Aufzählung der Lernzielbeschreibung des ÖFB-BMUKK zu finden:

Tabelle 1: Anteile von Kommunikationsinhalten in der Trainerausbildung. Lehrstoff Kindertrainer Jugendtrainer Instruktorenausbildung Deutsch/ Trainerordnung Interne Verbands- Präsentationstechnik, Grundzü- Kommunika- strukturen ge der Rhetorik; tion Gestaltung einer Spieler- besprechung (Fallbeispiel); ev. Grundstruktur des Coachings 2 Unterrichtseinheiten (UE) Sportpsycho- - Wissen um eine Motivation und Einstellung; logie sinnvolle Lebens- Konfliktmanagement; Psycho- gestaltung; logische Aspekte des Wett- Lernpsychologisches kampfcoachings; Integrations- Verständnis; themen Aufbau von Selbst- bewusstsein 0 UE 2 UE 5 UE Pädagogik / Pädagogischer Wert Motivationationale Führungsaufgaben eines Trai- Methodik / des Spiels; Organi- Aspekte im Jugend- ners; Organisation, Durchfüh- Didaktik sation, Durchfüh- training; Organisati- rung und Gestaltung von Trai- rung und Gestaltung on, Durchführung ning im Breitenfußball; Aspekte

1 Fachinspektor im Landesschulrat Salzburg für Bewegung und Sport, Sportdirektor, Trainer und Kursreferent im Landesfußballverband Salzburg. 8 von kindergerech- und Gestaltung von der Teamentwicklung; Kom- tem Training Training im Jugend- munikation und Führung; Me- fußball; thoden der Trainingsdokumen- tation 3 UE 2 UE 8 UE Gesamt 3 UE 4 UE 15 UE (von Ge- (von 27 UE) (von 28 UE) (von 43 UE) samt-UE ohne Praxis)

Toni Polster sagt in einem Interview für das Onlinemagazin 90Minuten.at: „Du kannst natürlich viele Dinge lernen, aber wenn plötzlich zwei Spieler im Training anei- nander krachen, dann musst du wissen, was zu tun ist. Das steht aber nicht in Büchern, da musst du aus dem Herzen heraus entscheiden“(Gossmann o. J.: o. S.).

„Beim Fußball beeinflussen viele Faktoren die Leistung. Beim Fußballer ist weniger wichtig wie gut er trainiert hat, sondern wie er denkt, dass er trainiert hat. Dann fühlt sich ein Fuß- baller gut und selbstbewusst.“ (Sprenger 2010: 28, zit. nach Jürgen Klopp: o. J.: o. S.).

Diese Aussagen und viele weitere dieser Art führen mich zu der Annahme, dass es im Fußball neben den harten Fakten wie Fitness, Technik, Taktik vor allem auch um „Softskills“ geht, sozial-kommunikative Kompetenzen (vgl. Heyse/Erpenbeck, 2009: 259 - 383), über die Fuß- balltrainer verfügen sollten, um ihre Arbeit erfolgreich machen zu können. Sie sind zwar in der Trainerausbildung enthalten, aber sie stehen nicht im Vordergrund.

Im Leistungssport wird mittlerweile mit technischen Möglichkeiten jedes Detail analysiert: die Stärken und Schwächen des Gegners, Laufwege, Spielzüge und viele andere. Das heißt, Taktik ist kopierbar, Spielzüge sind kopierbar, Trainingskonzepte sind kopierbar. An drei Trainerpersönlichkeiten - Jürgen Klinsmann, Jürgen Klopp und Thomas Tuchel - wird sicht- bar, dass sie eine andere Art der Führung leben. Sie sehen Fußball als „players game“ und nicht als „coaches game“. Das heißt, sie führen ihre Spieler so, dass diese im Spiel selbst, im Augenblick der Leistungsanforderung, intuitiv, mutig und teamorientiert spielen. Und sie ver-

9 suchen, neue Wege der Führung zu gehen. Thomas Tuchel bezeichnet sich dabei stellvertre- tend als Rulebreaker und spricht von Flow (vgl. Tuchel, 2012).

Die Trainerarbeit hat sich verändert. Robert Tschaut

Ein wesentlicher Unterschied der Arbeitsweise der genannten Trainer zu klassischen Trainern liegt meiner Meinung nach in der interpersonellen Kommunikation (IPK) zwischen Trainern und Spielern. Er liegt auch in der Tatsache, dass diese Trainer deutlicher dem neuen Bild von Trainern, nämlich Coach, Mentor, Begleiter etc. entsprechen.

Ich gehe in meiner Arbeit davon aus, dass die Transformationale Führung die Leistung der Spieler fördert und zitiere Studien, die dies nahelegen. Offen ist die Frage, wie die zwischen- menschliche Kommunikation zwischen Trainern und Spielern gestaltet wird und wie diese zur Transformationalen Führung passt. Um diese Frage zu beantworten, identifiziere ich Interak- tionsräume zwischen Trainern und Spielern und befrage Trainer zur Kommunikation. Ich ver- suche herauszufinden, welche sozial-kommunikativen Kompetenzen in der Kommunikation für Fußballtrainer prioritär sind und welche – bezugnehmend auf die Transformationale Füh- rungstheorie – nicht gesehen werden.

Die zentralen Frage ist: Inwieweit sehen sich Fußballtrainer als Führungskräfte und in- wieweit sehen sie interpersonelle Kommunikation als Führungsintervention?

Konkret werde ich im Rahmen der Arbeit folgende Fragen behandeln:  Welche Interventionsräume nutzen Fußballtrainer bewusst, um zu führen?  Inwiefern nehmen Trainer Kommunikation als Führungsintervention wahr?  Welche Aspekte der Transformationalen Führung werden in der Kommunikation zwi- schen Fußballtrainern und ihren Spielern sichtbar?  Welche sozial-kommunikativen Kompetenzen erachten Fußballtrainer als relevant?

10 4. Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel werde ich zunächst eine für meine Arbeit relevante Theorie der Kommuni- kation anführen, um meinen Zugang zur interpersonellen Kommunikation nachvollziehbar zu machen. Danach wähle ich eine Führungstheorie aus, die für den Bereich Fußball aus meiner Sicht geeignet erscheint. Vor dem Hintergrund der beiden Theorien werde ich in späteren Kapiteln die Befragung von Fußballtrainern auswerten und meine Rückschlüsse aus der Ar- beit insgesamt zusammenfassen.

4.1. Watzlawick’s Axiome der Kommunikation

Zur Erläuterung dessen, was in den unterschiedlichen Interventionsräumen aus der Sicht zwi- schenmenschlicher Kommunikation vor sich geht, erläutere ich in diesem Teil der Arbeit Kommunikationsgrundsätze und stelle eine Beziehung zum Fußballsport her. Ich verwende den Begriff Kommunikation in diesem Zusammenhang für den wechselseitigen Ablauf von Mitteilungen zwischen zwei oder mehr Personen – der Interaktion - (vgl. Watzla- wick/Beavin/Jackson, 2011: 58). Sie findet in mindestens zwei Zügen – Aktion und Reaktion - zwischen zwei Kommunikatoren, nämlich dem Trainer und dem Spieler, statt. Eine Kom- munikation liegt dann vor, wenn sich der Zustand eines der beiden aufgrund einer mitgeteilten Information ändert (Schützeichel 2004: 376).

Die fünf Axiome von Paul Watzlawick Paul Watzlawick (1921 - 2007) war ein österreichisch-amerikanischer Kommunikationswis- senschaftler und Psychiater. Seine Veröffentlichungen zu Kommunikationstheorien und über den radikalen Konstruktivismus machten ihn populär. Watzlawick hat mit seinen fünf Grund- regeln – den pragmatischen Axiomen - einen Rahmen geschaffen, der die menschliche Kom- munikation erklärt und auch ihre Paradoxie zeigt.

11 Kurz gesagt sind das (Bender 2014: o.S.):

1. Man kann nicht nicht kommunizieren 2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt 3. Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung 4. Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler Modalitäten 5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär

Nachfolgend gehe ich auf die Axiome ein und verwende auch ihre ausführlichere Version (Watzlawick/Beavin/Jackson 2011: 60 - 82).

„Man kann nicht nicht kommunizieren“

Das 1. Axiom von Paul Watzlawick (ebd.: 60) argumentiert, dass Kommunikation mehr ist als Worte. Er beschreibt, dass das „Material“ jeglicher Kommunikation sind zum einen paralin- guistische Phänomene (z.B.: Tonfall, Schnelligkeit oder Langsamkeit der Sprache, Pausen, Lachen und Seufzen) und zum anderen Körpersprache. Somit sagt er, dass Verhalten jeglicher Art Kommunikation ist und setzt diese Begriffe gleich. Da man sich nicht nicht verhalten kann, kann man auch nicht, nicht kommunizieren.

Dieses Axiom ist für meine Arbeit deswegen von Relevanz, da es aufzeigt, dass jegliches Verhalten der Trainer als Kommunikation zu verstehen ist und somit Auswirkung auf die Spieler hat. Wenn beispielsweise der Trainer nach einem Fehlpass den Kopf schüttelt, sich nach einer vergebenen Chance hinsetzt, einen Spieler zum Aufwärmen schickt, kommuniziert er. So kommunizieren Menschen auch oft unabsichtlich.

Abbildung 2: Pep Guardiola und Philip Lahm (Quelle: Zeit.de). 12 „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersten bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.“

Das 2. Axiom (ebd.: 64) beschreibt, dass die Inhaltsebene die „Daten“ sind, die übermittelt werden und die Beziehungsebene aussagt, wie diese Daten zu verstehen sind. Jede Kommuni- kation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt.

Für meine Arbeit ist das Axiom relevant, weil zum Beispiel die Aussage eines Trainers zu einem Spieler: „Du bist im nächsten Spiel nur auf der Bank“ vom Inhalt her klar ist. Als Trai- ner muss mir bewusst sein, das diese Aussage vom Spieler unterschiedlich interpretiert wer- den kann und zwar auf Basis der Informationen, die die Beziehungsebene dem Spieler liefert.

„Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“

Kommunikation verläuft kreisförmig. Es gibt keinen Anfangspunkt. Jeder Teilnehmer einer Interaktion gibt der Beziehung eine Struktur. Auf jeden Reiz folgt eine Reaktion (Verhaltens- kette). Das 3. Axiom (ebd.: 69 - 70) beschreibt, dass es von der Sichtweise auf die Interaktion abhängt, was Ursache des bzw. Reaktion auf das Verhalten ist. Als Beispiel für Fußballtrainier: Spielt der Spieler nicht, weil er schlecht trainiert hat oder trainiert der Spieler schlecht, weil er nicht spielt?

„Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalität. Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax, aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche Semantik. Analoge Kommunikationen da- gegen besitzen dieses semantische Potenzial, ermangeln aber der für eindeutige Kom- munikationen erforderlichen logischen Syntax.“

Das 4. Axiom (ebd.:78) sagt aus, dass es in der Kommunikation zwei Möglichkeiten gibt, Objekte darzustellen. Das kann durch die Analogie geschehen (z. B. die Darstellung eines Spielsystems auf einer Magnettafel). Oder durch die Namensgebung für ein Objekt (z. B. Spielsystem 4-4-2). Nicht nur das gesprochene Wort (in der Regel digitale Kommunikation), sondern auch die nonverbalen Äußerungen (z. B. die geballte Faust des Trainers) teilen etwas mit. Die analoge Kommunikation ist jedoch mehrdeutig und kann unterschiedlich 13 entschlüsselt werden. Durch mögliche Fehlinterpretationen können Konflikte zwischen den Kommunikationspartnern entstehen. So kann die Faust Ausdruck der inneren Anspannung sein oder auch Ausdruck der Aggression gegenüber einem Spieler. Um das zu erklären, muss wiederum gesprochen werden.

„Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder kom- plementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.“

Im 5. Axiom (ebd.: 81) drückt Watzlawick mögliche Verhältnisse in Beziehungen aus. Er sagt, dass Beziehungen zwischen Partnern entweder auf Gleichheit (symmetrisch) oder auf Unterschiedlichkeit (komplementär) basieren. In komplementären Beziehungen ergänzen sich unterschiedliche Verhaltensweisen und bestimmen den Interaktionsprozess. Die Beziehungs- grundlage ist der Unterschied der Partner. Diese Unterschiedlichkeit drückt sich in der Akzep- tanz beider aus, wer zum Beispiel Entscheidungen treffen kann, die den anderen betreffen. Eine symmetrische Beziehungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Partner sich bemü- hen, Ungleichheiten untereinander zu minimieren (Streben nach Gleichheit). Für die Arbeit als Fußballtrainer ist wichtig zu verstehen, dass es sich zwischen Trainer und Spieler um eine komplementäre Beziehung handelt. Die Beziehung ist hierarchisch geprägt.

4.2. Allgemeines Führungsverständnis

Im organisationalen Zusammenhang verstehe ich Führung als Systemleistung, eine gemein- same Leistung aller Mitglieder eines Systems, um seine Zukunftsfähigkeit zu erhalten bzw. zu erreichen. Führung ist somit nicht auf die Person der Führungskraft begrenzt, sondern es sind auch die Folgenden für die Leistung verantwortlich.

„Führung ist aus unserer Sicht jene Systemleistung, die sicherstellt, dass und wie Entschei- dungen getroffen und Interaktionen gestaltet werden. Als "System Führung" bezeichnen wir die wirksame Ausgestaltung von Rollen, Prozessen und Strukturen der Führung. Diese um- fasst sowohl das Führen und Gestalten des operativen Geschäftes, als auch die Selbstbe- obachtung und Selbstoptimierung des Führungssystems. Führungskräfte und Mitarbeiterin- nen sind die Akteure dieses Systems und bringen ihre Persönlichkeiten in das Geschehen ein. Professionalität bedeutet für Führungskräfte Klarheit der eigenen Rolle im Führungssystem 14 und fokussierter Einsatz der eigenen Fähigkeiten, um dieser Rolle Kraft zu geben. Die Entfal- tung dieser Fähigkeiten kann in Unternehmen, nur in Koppelung mit den spezifischen Strate- gien, Strukturen und Kultur erfolgen - eine stimmige Koppelung schafft Zeit- und Effektivi- tätsvorteile.“ (Beratergruppe Neuwaldegg o.J.: o. S.)

Abbildung 3: Systemisches Führungsverständnis der Beratergruppe Neuwaldegg

Für meine Arbeit sind die Felder Kompetenz, Motivation und Anreize relevant. Die zentrale Frage der verschiedenen Führungskonzeptionen ist, wie es Führungskräften gelingt, Mitarbei- ter_innen, Arbeitsgruppen und Organisationen so zu führen, dass herausragende und über der Erwartung liegende Leistungen erzielt werden. Für meine Fragestellung übersetzt ist es die Frage, wie es Trainern gelingt, Sportler als Individuen und die gesamte Mannschaft zu sol- chen Leistungen zu verhelfen.

4.3. Die Transformationale Führung als ausgewählte Führungstheorie

Aus unterschiedlichen Führungskonzepten greife ich die Transformationale Führung heraus. Sie liefert Hintergrund für die intensiven persönlichen Beziehungen, wie sie zwischen Trai- nern und Spielern aufgebaut werden, um Leistung zu fördern.

15 4.3.1. Personale Aspekte der Transformationalen Führung

„Bei der Transformationalen Führung stehen die Erhöhung des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit und die Transformation von individuellen in kollektive Interessen auf Sei- ten der Mitarbeiter im Vordergrund“ (Borgmann 2013: 82).

Transformationale Führung geht – im Gegensatz zur Transaktionalen Führung – über die Be- friedigung rein ökonomischer und sozialer Austauschbedürfnisse hinaus. Menschliches Han- deln ist demnach nicht nur individuell rational und zielgerichtet. Die Führungskraft „trans- formiert“ die Mitarbeiter_innen, indem sie anspruchsvolle Ziele setzt, eigene Interessen zu- gunsten übergreifender Ziele zurückstellt, eine emotionale Bindung zu den Mitarbeiter_innen aufbaut und deren Selbstvertrauen nachhaltig stärkt. Die Werte und Ziele der einzelnen Mit- arbeiter_innen werden dabei längerfristig verändert, und der Einsatz für die gemeinsamen Ziele der Arbeitsgruppe oder der Organisation wird erhöht (vgl. Borgmann 2013: 94 – 95 zit. n. Avolio 1999: o. S.; Bass, 1998: o. S.; Bass/Avolio, 2000a: o. S.).

Das Konzept ist entstanden, als Bernhard Bass – Professor für Organizational Behavior an der Birmingham University in New York - durch die Befassung mit den Arbeiten des Politikwis- senschaftlers James M. Burns (1978) erkannte, dass das bisherige, verhaltensorientierte Füh- rungssystem von Leistung und Belohnung im Umfeld von gesellschaftlichen Umbrüchen nicht mehr ausreichend funktioniert. Er selbst fand, dass seine bisherigen Erkenntnisse nicht wirklich zum Verständnis von Führung beitrugen. Zeitnahe Belohnung für erwünschtes Ver- halten sah er nunmehr als nur eine Seite von Führung (vgl. Pundt/Nerdinger 2012: 28-29).

Ein Merkmal der Transformationalen Führung ist, dass die Geführten Vertrauen, Respekt, Loyalität und Bewunderung gegenüber der Führungskraft empfinden und dadurch überdurch- schnittliche Leistungen erbringen. Die starke Personenorientierung ist auch einer ihrer Kritik- punkte. Aus meiner persönlichen Erfahrung wird an dieser Stelle ein Unterschied zwischen dem Führen in Organisationen und dem Führen als Trainer deutlich. Im Sport wird häufig mit einer sehr starken persönlichen Bindung – die bei manchen Sportlern Anzeichen von Abhän- gigkeit zeigt – die Leistungsbereitschaft und die Leidensfähigkeit der Sportler erhöht. In die- sem Maß begegnet mir das in Organisationen nicht, wenngleich bei Anfragen zur Führungs-

16 kräfte-Entwicklung eine starke Nachfrage zur Arbeit nach dem Konzept der Transformationa- len Führung besteht.

Die Addition von Transaktionaler und Transformationaler Führung führt zu außergewöhnli- cher Motivation und Anstrengung und somit zu einer außergewöhnlichen Leistung. Dieser Effekt – Augmentationseffekt genannt – besagt, „dass Transformationale Führung die Effektivität Transaktionaler Führung erhöht, indem die Anstrengung und Leistung auf ein Niveau gebracht werden, welches oberhalb der Erwartung liegt“ (Borgmann 2013: 97 zit. n. Bass 1985b: o. S.).

Wenn von Transformationaler Führung gesprochen wird, geht es nach dem Konzept von Bass um die vier Komponenten (4 I’s): - die idealisierte Einflussnahme - die inspirierende Motivierung - die intellektuelle Stimulierung und - die individualisierte Berücksichtigung (vgl. Pundt/Nerdinger 2012: 32 zit. nach Bass 1985: o. S.)

Die bisherige Konzeption Transaktionaler und Transformationaler Führung wurde um die Laissez-faire-Führung ergänzt und so und konnte die ganze Bandbreite von Führungsverhal- ten dargestellt werden. Sie wird als “Full Range of Leadership” bezeichnet. Bass & Avolio gehen davon aus, dass Führende jeden der beschriebenen Führungsstile zu einem bestimmten Grad anwenden und nutzen (vgl. Borgmann 2013: 99).

Die verschiedenen Aktivitäten können auf zwei Achsen – Effektivität und Aktivität - abgebil- det werden. Untenstehende Abbildung zeigt, dass die Transformationalen Führungsstile eine hohe Aktivität erfordern, gleichzeitig aber auch die höchste Effektivität aufweisen. Diese Effektivität wurde vielfach untersucht und bestätigt, wie ich später noch ausführen werde .

17

tät i Inspirational Motivation

Aktiv Idealized Influence Intellectual Stimulation

Individualized Consideration Transformationale Führung

Contingent Reward Transaktionale Führung Management-by-Exeption Laissez-faire Abwesenheit von Führung

Effektivität Abbildung 4: Das "Full Range of Leadership"-Modell (Borgmann 2013: 100 zit. n. Bass/Avolio 1994 o. S.)

Hier mache ich eine Kurzbeschreibung der genannten Führungskonzepte; zunächst jene der Transaktionalen Führung und dann die der Transformationalen Führung (vgl. Borgmann 2013: 99 - 105)

Laissez-faire bezeichnet das Verhalten einer Führungskraft, wenn sie sich aus Führung heraushält. Dieser Stil wird als ineffektiv beschrieben und macht nur dann Sinn, wenn ein weiteres Zutun nicht notwendig erscheint.

Management-by-Exeption meint, dass die Führungskraft sich nur dann einbringt, wenn Abweichungen oder Fehler ein Einwirken erfordern.

Contingent Reward beschreibt Führungkräfte, die Mitarbeiter_innen eine angemessene Belohnung in Aussicht stellen, wenn diese die vereinbarte Leistung erbringen.

Bei individual consideration geht die Führungkraft auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter_innen ein und berücksichtigt ihre Motive nach Leistung, Wachstum und 18 Selbstverwirklichung. Führungskräfte fungieren als Coach oder Mentor für ihre Mitarbeiter_innen und fördern gezielt das Potenzial der einzelnen Mitarbeiter_innen. Sie erhöhen die Bereitschaft der Gruppe, sich mit dem Ganzen zu identifizieren und die eigenen Ziele auf die Ziele der Organisation auszurichten.

Eine Führungsraft, die den Stil intellectual stimulation anwendet, hinterfragt festgefahrene Annahmen, geht bewusst Risiken ein und schätzt bzw. respektiert konstruktive Ideen. Fehler werden toleriert und nicht öffentlich kritisiert. Auch wenn die Ideen der Mitarbeiter_innen von den Vorstellungen der Führungskraft abweichen, werden die Mitarbeiter_innen aufgefordert, sich zu beteiligen und selber Ideen einzubringen.

Bei idealized influence verhält sich die Führungskraft so, dass die Mitarbeiter_innen sich mit ihr und ihren Zielen identifizeren können – auf ein gedachtes Ideal hin. Dabei handelt sie nach klaren Überzeugungen, übernimmt Verantwortung und begegnet den Mitarbeiter_innen auf einer emotionalen Ebene. Gelebte Wertvorstellungen zeigen sich in alltäglichen Handlungen und beeinflussen so das Umfeld. Dafür erhalten Führungskräfte in einem besonderen Ausmaß Anerkennung, Respekt und Vertrauen (vgl. Borgmann 2013: 101 zit. n. Felfe 2005 o. S.). Auf der Verhaltensebene erwarten Führungskräfte von ihren Mitarbeiter_innen einen hohen Standard, der auch für ihr eigenes Verhalten gilt.

Inspirational Motivation geht auf den Führungsstil „inspirational leadership“ zurück (vgl. Borgmann 2013: 101 zit. n. Yukl, 1981 o. S.) und beschreibt Führungskräfte, die Ziel und zugrunde liegende Bedürfnisse von Mitarbeiter_innen in einer Weise beeinflussen, dass sie die Motivation fördern, das Ziel zu erreichen. So werden Dingen und Erfordernissen des Alltags (z. B. Anstrengungen) eine weitergehende Bedeutung gegeben und in einen größeren Sinnzusammenhang gestellt. Führungskräfte zeigen Mitarbeiter_innen Gründe und Bedeutungen für ihr Tun auf, vermitteln Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht. Sie schildern die Zukunft optimistisch und herausfordernd (vgl. Borgmann 2013: 101- 102. Zit. n. Brodbeck u. a. 2000 o. S.).

19

4.3.2. Die Wirkung von Transformationaler Führung

Das am häufigsten verwendete Instrument zur Messung der verschiedenen Facetten Transaktionaler und Transformationaler Führung stellt der Multifactor Leadership Questionnaire – MLQ dar (vgl. Borgmann 2013: 106. Zit. n. Bass, 1985a o. S.; Bass und Avolio, 2006b o. S.).

Bernard Bass und Bruce Avolio haben mit dem Multifactor Leadership Questionnaire ein Instrument zur Validierung bzw. empirischen Überprüfung des Modells der Transformationa- len Führung geschaffen. Seit der ersten Publikation im Jahr 1995 sind viele Validierungsstu- dien erschienen. Die Trainierbarkeit der Transformationalen Führung haben zum Beispiel Parry und Sinhar angeführt. 50 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen hatten ein ent- sprechendes Entwicklungsprogramm absolviert und danach die Häufigkeit Transformationaler Führung je nach Dimension um 4 – 10 % gesteigert (vgl. Pundt/Nerdinger 2012: 41 zit. n. Parry/Sinhar 2005 o. S.).

Allerdings konnten wichtige transformationale Verhaltensweisen, wie beispielsweise die Förderung von Gruppenzielen oder hohe Leistungserwartungen darin nicht abgebildet werden. Das führte dazu, dass verschiedene Autoren andere Messinstrumente für die Transformationale Führung entwickelten. Besonders hervorheben möchte ich hier das Transformational Leadership Inventory (TLI), das eine inhaltliche Erweiterung des MLQ darstellt und eine vollständigere Erfassung des „Full Range of Leadership“ ermöglicht (vgl. Borgmann 2013: 106-109). Einige dieser Verhaltensweisen finde ich für die Arbeit von Fußballtrainern wichtig und sie sind auch in meine Tabelle 2, Seite 29 - 30 eingeflossen, in der kommunikative Aktivitäten dem Führungsverhalten zugeordnet werden .

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Zukunftsvision

tät i Vorbildfunktion

Aktiv Förderung von Gruppenzielen Hohe Leistungserwartung

Individuelle Unterstützung Transformationale Führung

Intellektuelle Anregung

Bedingte Rückmeldung Transaktionale Führung Laissez-faire Abwesenheit von Führung

Effektivität Abbildung 5: Die sechs Dimensionen des TLI sowie Laisez-Faire und Bedingte Rückmeldung (Borgmann, 2013: 108)

Insgesamt konnten die meisten Untersuchungen einen positiven Zusammenhang zwischen transformationalem Führungsverhalten und Führungserfolg nachweisen. Positiv wirkt dieser Führungsansatz auf die Motivation und Leistung der Mitarbeiter, er trägt zu ihrer Zufrieden- heit bei, zum Commitment, sowie zur Extra-Leistung. Auf Ebene der Arbeitsgruppen fördert er den Zusammenhalt, die Produktivität und Kreativität. Auf Ebene der Organisation wirkt er sich positiv auf die finanzielle Lage, die Innovationsfähigkeit, den Marktanteil, die Zufrie- denheit der Kunden und Sicherheit des Standortes und der Beschäftigung aus (vgl. Pundt/Nerdinger 2012: 35).

Lars Borgmann verweist in seiner Dissertation (2013: 113 - 120) auf die Ergebnisse etlicher Studien zur Frage der Wirksamkeit.  Einstellung und Werte verändern sich und das Selbstkonzept wird beeinflusst (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. Klein/House 1995; Shamir/House/Arthur 1993 o.S.)  Commitment und Empowerment werden durch die Entwicklung von Autonomie, Kompetenz und Einfluss der Mitarbeiter_innen gefördert (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. Avolio u.a. 2004 o.S.). 21  Es entsteht ein höherer Gruppenzusammenhalt (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. Pil- lai/Williams 2004 o.S.)  Eine höhere kollektive Selbstwirksamkeit ist festzustellen (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. Walumbwa u.a. 2004 o. S.).  Durch den Glauben an einen höheren Sinn oder Zweck der eigenen Arbeit entsteht ein positiver Effekt auf Zufriedenheit und Anstrengung (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. Sparks/Schenck 2001 o.S).  Vertrauen und eine verminderte Rollenambiguität führen zu einem zusätzlichen Enga- gement innerhalb der Organisation (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. MacKenzie u.a. 2001 o. S.).  Die Beziehungsqualität von Führenden und Geführten (Leader-Member-Exchange) wird gestärkt (vgl. Borgmann 2013: 113 zit. n. Wang u.a 2005 o. S.).  Shamir u. a. (1993) erklären den Einfluss Transformationaler Führung vor allem durch die Erhöhung von Selbstwirksamkeit, Identifikation und Sinn (Borgmann 2013: 114 zit. n. Shamir u. a. 1993 o. S.).  Die Effektstärken auf der Teamebene sind doppelt so groß wie die auf der Individual- ebene, da egoistische Interessen zugunsten gemeinsamer Ziele zurückgestellt werden (Borgmann 2013: 119 zit. n. Felfe, 2006a o. S.; DeGroot u. a. 2000 o. S.).  Werthaltungen in Teams verändern sich zugunsten der Kooperationsbereitschaft (vgl. Borgmann 2013: 119-120 zit. n. De Cremer/Knippenberg 2002 o. S.).  Die Gruppenleistung wird verbessert, indem Führende soziales Trittbrettfahren unter den Gruppenmitgliedern verhindern (vgl. Borgmann 2013: 120 zit. n. Kahai/Sosik/Avolio 2000 o. S.).

Die oben genannten Studien beziehen sich jedoch auf organisationale Arbeitsteams.

Der professionelle Fußball weist eine klare Führungssituation von Führendem – dem Trainer – und einem geführten Team – den Spielern – auf. Die zu führenden Teams im professionel- len Fußball sind im Vergleich zu organisationalen Arbeitsteams sehr groß – in der Regel mehr als 25 Spieler. Transformationale Führung betont einen höheren zeitlichen Aufwand mit je- dem einzelnen Teammitglied und ist daher bei komplexen Problemen in einem Teamsetting weniger effektiv (vgl. Borgmann 2013: 252 zit. n. Chelladurai/Doherety, 1998 o. S.). Die Teamgröße erschwert es, einen engen Kontakt und soziale Nähe zu allen Spielern zu schaffen.

22 Transformationale Führung erfordert intensive Kommunikation. Durch die hohe Anzahl von Spielern ist es nicht so einfach, eine vertrauensvolle und von Nähe geprägte Beziehung zu allen Spielern aufzubauen.

Auch andere Aspekte der Transformationalen Führung müssen im Umfeld Sport hinterfragt werden. Für die Förderung von Gruppenzielen konnten Brand und Brand (vgl. Borgmann 2013: 264 zit. n. Brand/Brand 2010 o. S.) speziell für Mannschaftssportarten zeigen, dass eine hohe Sozialkohäsion allein negativ mit der Mannschaftsleitung assoziiert ist. Die Sozialkohä- sion kann auch negative Auswirkungen auf die sportliche Leistung der Spieler haben.

Leistungssportler haben in aller Regel ein ausgeprägtes Leistungsmotiv und werden durch den Leistungssport implizit in den zentralen Aspekten der Motivation geschult (vgl. Borgmann 2013: 265 zit. n. Gabler 2002 o. S.). Daher kann die Formulierung einer hohen Leistungser- wartung durch den Trainer die Leistung nicht bedeutend steigern.

4.3.3. Transformationale Führung im Sport

Der Trainer ist der Schlüssel.

Matthias Sammer

Matthias Sammer, Sportdirektor des Deutschen Fußballbunds bis 2012 und seither Sportdi- rektor beim FC Bayern-München, unterstreicht die Wichtigkeit von Trainer und Führung. Aus wissenschaftlicher Sicht kann als gesicherter Befund gelten, dass der Trainer durch die Art seiner Führung Einfluss auf die von ihm betreuten Athleten, deren Zufriedenheit, Motiva- tion und Leistung nimmt (Borgmann 2013: 287 zit. n. Case 1998 o. S.)

Große Erfolge sind eng mit der Person des Trainers verbunden. Ein Sporttrainer kann formal als Führungskraft betrachtet werden. Er stellt eine Fußballmannschaft auf, führt sie, bildet sie aus und nimmt so bedeutsamen Einfluss auf die Spieler und die Leistung der Mannschaft. Der Trainer stellt vor allem im Teamsport eine zentrale Figur im Mannschaftsgefüge dar und ist in vielerlei Hinsicht Entscheidungsträger und Verantwortlicher für den sportlichen Erfolg. (vgl. Borgmann 2013: 143). In meiner Untersuchung verstehen sich darüber hinaus die 91% (An- hang A: 12) der befragten Trainer als Führungskraft.

23 Die Tätigkeiten eines Trainers gehen weit über das traditionelle Bild der Trainings- und Wett- kampfsteuerung hinaus und beinhalten auch personenbezogene Tätigkeiten wie Betreuung, Beratung und Entwicklung der Spieler. Hier sind auch sozialpsychologische und pädagogi- sche Aufgaben enthalten, die aktuell zunehmen und zusammen ein komplexes Geflecht von Anforderungen und damit verknüpften Kompetenzen ergeben.

Abbildung 6: Rollen und Kompetenzen des Sportspieltrainers (Brack 2002: 125 zit. n. Weidig 2009: 11)

Moderne Kompetenzkonzeptionen erwarten von Trainern, dass sie neben der Fachkompetenz (Spezialisten in sportartbezogener Hinsicht) auch pädagogisch-psychologische Kompetenz (differenzierte Qualitäten im zwischenmenschlich-kommunikativen Bereich) und didaktisch- methodische Kompetenz (Fachleute für die Vermittlung ihres Wissens) aufweisen sollen (vgl. Borgmann 2013: 150 zit. n. Hotz 1997 o. S.).

4.4. Emotionen

Dass Fußball Emotionen auslöst, ist unbestritten. Am Platz bei den Spielern, auf der Tribüne bei den Fans und noch in vielen anderen Situationen. Auch im Fußballtraining – in der engen Beziehung zwischen Trainer und Spieler – spielen Emotionen eine wesentliche Rolle.

24 Die neurobiologischen Forschungen haben das Verständnis von Gefühlen verändert. Die Be- obachtungen von Körper und Gehirn zeigen sehr genau, welche spezifischen Reaktionen durch einzelne Emotionen ausgelöst werden. Gefühle entstehen durch die subjektive Bewer- tung eines Objekts oder einer Situation. Wenn z. B. der Ball ins Tor fliegt, löst er bei den bei- den Mannschaften verschiedene Emotionen aus.

Das Gegentor fiel zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt. Aber man muss an dieser Stel- le auch einmal die Frage stellen, ob es Gegentore gibt, die zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt fallen.

Christoph Daum

Abbildung 7: Olympia 2012 Wieder kein Fußball Gold für Brasilien Mexiko feiert (Westfählische Nachrichten 2012. Foto: Marius Becker, dpa)

Antonio Damasio sieht durch seine neurobiologischen Forschungen die Überzeugung „Ich denke, also bin ich“ als überholt an. Viel richtiger wäre es zu sagen: „Ich fühle, also bin ich“ (Damasio 2000: o. S.). Er unterscheidet zwischen Emotion und Gefühl. Den Begriff Gefühl verwendet Damasio für die private, mentale Erfahrung einer Emotion, während der Ausdruck Emotion für Reaktionen verwendet wird, die auch andere beobachten können. Gefühle kann 25 man also nur bei sich selbst beobachten, während Emotionen sichtbar gewordene Gefühle darstellen (vgl. Damasio 2000: 57-58).

Fußball bietet einen breiten Raum für Emotionen. Etliche der sogenannten primären und uni- versellen Emotionen wie Freude, Trauer, Furcht, Ärger und Überraschung gehören in jedes Spiel und ihr häufiges Vorhandensein macht vielleicht auch einen Teil der Faszination und Sinnerfüllung durch Fußball aus.

Emotionen dienen dem Menschen dazu, schnelle wesentliche Entscheidungen zu treffen mit dem Ziel, dem Organismus zu helfen, am Leben zu bleiben. Dabei üben sie eine regulatori- sche Funktion aus: sie helfen uns Situationen von guten Gefühlen zu vermehren und Gefähr- dungen oder Unlustgefühle zu vermeiden – sehr binär und sehr unterschwellig. Sie sind ein kompliziertes Bündel von neuronalen und chemischen Reaktionen (vgl. Damasio 2000: 67 - 68).

Wenn Trainer die Spieler mental unterstützen, ihren Umgang mit Emotionen weiterzuentwi- ckeln, haben beide ein mächtiges Instrument für die Leistungserbringung in entscheidenden Situationen in der Hand. Das Bewusstsein macht nach Damasio nämlich Gefühle der Er- kenntnis zugänglich. Wir können besser einschätzen, was passiert, wenn wir unsere Emotio- nen besser kennen lernen. Damit wird die innere Wirkung von Emotionen unterstützt.

„Schließlich ermöglicht das Bewusstsein jedem Objekt, erkannt zu werden – dem “Objekt“ Emotion genauso wie jedem anderen Objekt -, und verbessert damit die Fähigkeit des Orga- nismus, angepasst zu reagieren, das heißt, auf seine besonderen Bedürfnisse einzugehen. Emotionen, den Denkprozess durch Vermittlung des Fühlens zu durchringen und verbessert die Fähigkeit des Organismus, angepasst zu reagieren“ (Damasio 2000: 74).

Auch Objekte, die biologisch nicht dazu vorgesehen sind, ihnen einen emotionalen Wert zu- zuschreiben, können Emotionen auslösen. Auf die eine oder andere Art führen die meisten Objekte und Situationen zu einer emotionalen Reaktion – manche weit häufiger und stärker als andere: der Ball im Tor.

26

Emotionen sind ein wesentlicher Aspekt im Fußball und es ist für Trainer ebenfalls wichtig, mit ihnen umzugehen. Da ich mich auf die Transformationelle Führung und die Sozial- kommunikativen Kompetenzen beschränke, werde ich in dieser Arbeit nicht näher auf Emoti- onen eingehen.

27

5. Durch Kommunikation und Verhalten führen

Für meine Arbeit ist wichtig, den Zusammenhang zwischen interpersoneller Kommunikation und Führung darzustellen. Führungskräften und Fußballtrainern sollte das Watzliawick’sche Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ sehr bewusst sein. Es sollte klar sein, dass sie in ihrer Führungsfunktion nichts tun können, ohne mit diesem Tun den Spieler oder das Team zu beeinflussen.

„Darüber hinaus hängt der Gruppenzusammenhalt mit Variablen wie Zufriedenheit, Produk- tivität und Interaktion der Gruppenmitglieder zusammen (Borgmann 2013: 121 zit. n. Betten- hausen 1991 o. S.; Mullen/Copper 1994 o. S.). Die Verbindung von Kommunikation und Leis- tung wird damit begründet, dass ein höheres Ausmaß an Zuhören, Offenheit gegenüber Vor- schlägen und arbeitsrelevantes Feedback kommunikationsbasierte Indikatoren effektiver und funktionierender Teams darstellen. Offene Kommunikation in einem Team ist dabei erfolgs- kritisch für die Zielerreichung und die Bewältigung der täglichen Teamaktivitäten“ (Borg- mann 2013: 121 zit. n.Zander 1994 o. S.).

Tabelle 2: Zusammenhang von Führungsstil, kommunikativer Aktivität und beabsichtigter Wirkung (vgl. Borgmann 2013: 122 – 124 und 201). Eigene Darstellung.

Führungsstil Interpersonelle Kommuni- Ausrichtung kation Visionen aufzeigen  Formulierung einer Vision  Bindung des Teams als charismatische Rede in  Stolz der Mitarbeiter_innen fördern, emphatischer Sprache mit der Führungskraft in Beziehung  Betonung des gemeinsa- zu stehen men Teilens  Commitment gegenüber der Füh- rungskraft fördern  Kohäsion der Arbeitsgruppe stärken Vorbild sein  Eher durch Taten als  Vorbildliches Verhalten, das mit den durch Anweisungen füh- Werten konsistent ist, für die die Füh- ren rungskraft eintritt

28 Führungsstil Interpersonelle Kommuni- Ausrichtung kation Gruppenziele fördern  Ermutigung der Teammit-  Verhalten, das darauf zielt, die Zu- glieder, „team player“ zu sammenarbeit unter den Teammit- sein, (d. h. teamorientiert gliedern zu unterstützen und sie dazu zu arbeiten) zu bringen, für ein gemeinsames Ziel zu arbeiten Hohe Leistungserwar-  Ausdrücken, dass man  Verhalten, das die hohen Erwartun- tung sich nicht mit dem Zweit- gen der Führungskraft, bezogen auf besten zufrieden gibt Qualität und hohe Leistungen, ge- genüber dem Team zum Ausdruck bringt Inspirierende Motiva-  Optimistisch über die Zu-  Verhalten der Führungskraft, das tion kunft sprechen darauf zielt, neue Möglichkeiten für  Ein interessantes Bild der das Team zu finden, Zukunftsvisio- Zukunft formulieren Ver- nen zu entwickeln, aufzuzeigen und änderung positiv be- andere dafür zu begeistern schreiben  Teamleistung erhöhen  Vertrauen vermitteln Individuelle Unter-  Aufmerksames Zuhören  Verhalten der Führungskraft, das den stützung  Coachen und Lehren Respekt für die Mitarbeiter und deren  Individuelle Interessen persönliche Gefühle zum Ausdruck und Motive ansprechen bringt  Respekt für persönliche  Eine enge und vertrauensvolle Bezie- Gefühle zeigen hung aufbauen und die persönlichen Gefühle kennen  Autonomie, Kompetenz und Einfluss der Mitarbeiter_innen (Empower- ment) fördern  Kommunikationswege zwischen Füh- rungskraft und Mitarbeiter_innen er- weitern  Die individuelle Entwicklung fördern

29 Führungsstil Interpersonelle Kommuni- Ausrichtung kation Intellektuelle Anre-  Konflikte konstruktiv an-  Verhalten, das die Teammitglie- gung sprechen und Lösungen derdazu herausfordert, ihre Annah- finden men bezüglich der Leistungsanforde-  Bestehende Annahmen rung und deren Bewältigung zu über- hinterfragen denken  Neue Wege aufzeigen, an  Verhinderung von internen Macht- die Dinge heranzugehen, kämpfen und Entscheidungslosigkeit die für ein Teammitglied  Teamleistung erhöhen unverständlich sind  Kognitiv geprägte und arbeitsbezo- gene Konflikte zur Erhöhung der Teameffektivität und –leistung nut- zen

Die obige Tabelle macht sichtbar, dass Verhalten als zwischenmenschliche Kommunikation angesehen wird. Trainer verhalten sich ihren Spielern gegenüber und dieses Verhalten ist eine Intervention. Wie ich später zeigen werde, ist dies vielen Trainern nicht bewusst. Zudem wird hier deutlich, dass es viele Parallelen zu Führung in Unternehmen gibt. Alles, was hier ge- nannt wird, ist auch für den Fußballtrainer wichtig. Im weiteren Verlauf der Arbeit werde ich darauf eingehen, dass Fußballtrainer sich zwar als Führungskräfte sehen. Verglichen mit den oben genannten Beschreibungen, ist das Führungsbewusstsein jedoch nicht stark ausgeprägt.

Abbildung 8: DFB startet Trainingslager (Quelle: Sportschau.de 2004)

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6. Wo Führung stattfinden kann – die Interventionsräume

Die meisten Trainer wissen nicht, was sie sagen sollen und sagen irgendwas und dann erzählen sie einem viel zu viel. Lisbet Stuer-Lauridsen, Doppelspezialistin im Badminton

auf die Frage, weshalb die dänischen Spielerinnen beim Grand Prix Finale 1994 ohne Trainer angereist sind.

Wie Führungskräfte haben Trainer Situationen, in denen direkte Führung durch interpersonel- le Kommunikation stattfindet. Diese nenne ich Interventionsräume.

Der Talentscout des FC Bayern München, Heiko Flottmann (2014), differenziert vier Felder für Coaching im Fußball, die ich als Interventionsräume ansehe. Die jeweiligen Zielsetzungen innerhalb dieser Interventionsräume können dabei sehr unterschiedlich sein:  Klärung von Aufgaben im Team und im Team-Umfeld  Formulieren und Erreichen von Saisonzielen  Schaffung einer Teamstruktur  Team-Building  Erweiterungen von Kompetenzen im Verhalten untereinander  Abbau von Reibungsverlusten im Team  Abbau von Angst  Ich-Stärkung  Stärkung der eigenverantwortlichen Entscheidungsfähigkeit  Umgang mit Randbedingungen  Vermittlung von Verantwortung  Verbesserung der Sozialkompetenz  Leistungsverbesserung in Teilbereichen  Entwicklung und Optimierung eines Coaching-Vokabulars

31 Die untenstehende Grafik stellt diese Coaching-Felder bzw. Interventionsräume dar.

Abbildung 9: Coachingfelder im Fußball (Quelle Flottmann: 2014)

Bei welchen Tätigkeiten findet Führung mittels interpersoneller Kommunikation statt? Ich greife einige Interventionsräume und ihre Zielsetzungen heraus:

In den Besprechungen vor dem Spiel geht es um die Vorbereitung auf das Spiel und den Gegner. Die letzte Besprechung im Hotel am Vorabend oder direkt in der Kabine hat dabei eigene Rahmenbedingungen. Die Spieler haben vor dem Anpfiff nur eine begrenzte Aufmerk- samkeit. Der Trainer muss sich auf wenige, kurze, präzise und prägnante Formulierungen beschränken.

Während des Spiels kommuniziert der Trainer einerseits allein durch seine Anwesenheit und seine Körpersprache bei verschiedenen Spielsituationen. Er gibt aber auch einzelnen Akteuren oder dem gesamten Team Anweisungen, spricht Ermutigung aus, aktiviert oder dämpft, wenn notwendig.

In der Halbzeitpause bieten sich dem Trainer nur wenige Minuten, das Team positiv auf die zweiten 45 Minuten einzustimmen. Auch die Spieler haben hier kurz die Möglichkeit, zu re- flektieren, sich Ruhe und Klarheit zu verschaffen, was für die zweite Halbzeit wichtig ist. Er muss diese kurze Zeit positiv und effektiv nutzen.

32 Nach dem Spiel versammeln die Trainer oft noch auf dem Platz ihre Mannschaft für eine kur- ze Ansprache. Damit wird nach innen und nach außen die Gemeinschaft bei Sieg oder Nieder- lage bewusst gemacht.

Im Training werden Übungen angeleitet, Spieler in ihrer Technik, Taktik und in ihrem Ver- halten im Spiel gecoacht, Spieler werden motiviert.

Im Rahmen der allgemeinen Teamführung werden der Mannschaftsführer be- stimmt/gewählt, Regeln und Maßnahmen bei Nichteinhaltung vereinbart, Feedbackgespräche mit jedem Spieler und mit dem Team geführt, Spielerbeurteilung und Spielanalysen finden statt.

Eines der bislang umfangreichsten Programme, das die Tätigkeiten von Führungskräften un- tersuchte, befragte in einem Zeitraum von elf Jahren 10.000 Führungskräfte standardisiert (Borgmann 2013: 15 zit. n.Tornow/Pinto 1976 o. S.). Leider nicht ganz aktuell, gibt es aber doch einen fundierten Einblick und schafft Tätigkeitskategorien. Die untenstehende Tabelle gibt diese Kategorien wieder. Ich habe jene Tätigkeiten herausgegriffen, die mit interpersonel- ler Kommunikation zu tun haben und andere weggelassen, die sich nicht direkt auf die Inter- aktionen zwischen Trainer und Spielern beziehen (Beispiele: Monitoring Indicators, Control- ling, Representing, Administering).

Tabelle 3: Tätigkeiten von Führungskräften im Zusammenhang mit interpersoneller Kommu- nikation. Eigene Darstellung.

Kategorie Beschreibung Beitrag der interpersonellen Kom- munikation Trainer/Spieler Supervision Leistung verbessern, indem Stärken Feedback geben, anleiten, Ziele ver- und Schwächen mit den Mitarbei- einbaren, Coaching ter_innen analysiert werden, Trai- ning angeboten wird, Fähigkeiten entwickelt werden und Ziele gesetzt werden Planung und Or- Kurzfristige Ziele formulieren, und Ziele formulieren und übersetzen

33 Kategorie Beschreibung Beitrag der interpersonellen Kom- munikation Trainer/Spieler ganisation langfristige Ziele in kurzfristige Handlungen übersetzen Entscheiden In unstrukturierten Situationen Ent- Spieler ermutigen und Vertrauen auf- scheidungen treffen und mehr oder bauen, Neues auszuprobieren und minder von bestehenden Routinen umzusetzen abweichen, wenn neue Situationen es erfordern Koordinieren Kommunikation, um Informationen Informationen austauschen, Probleme auszutauschen, Probleme zu lösen ansprechen, Zuhören, wenn Probleme und Ziele zu erreichen benannt werden Beraten Neue Techniken und Technologien Informationen weitergeben, anleiten, einführen und hierbei als Experte, fragen, Berater oder Problemlöser fungieren

Welchen Stellenwert einzelne Interventionsräume haben und was dabei zu beachten ist, ist in der Dissertation von Thorsten Weidig (2009) zu erkennen. Er erstellte nur für die fünfzehn- minütige Pause knapp 100 Fragen als Reflexion für Trainer.

Ich zitiere untenstehend eine Auswahl seiner Fragen, weil sie sichtbar machen, wie viele kommunikative Impulse in ganz kurzer Zeit zum Tragen kommen.

1. Trainer-Mannschafts-Beziehung: Konnte ich meine Spieler gut ansprechen? Hatte ich ein offenes Ohr für meine Spieler? Konnten meine Spieler meine Aussagen gut annehmen? 2. Prozesssteuerung Gab ich sehr wichtige Anstöße? Habe ich meiner Mannschaft entscheidende Hinweise gege- ben? 3. Motivierendes Verhalten Habe ich meinen Spielern gesagt, dass sie sich zusammenreißen sollen? Habe ich von meiner Mannschaft Verantwortung gefordert? Habe ich meine Spieler angewiesen das zu tun, was sie können? Musste ich meine Spieler daran erinnern, sich ins Zeug zu legen? Habe ich meine

34 Spieler in die Pflicht genommen? Habe ich an die Ehre meiner Spieler appelliert? Habe ich meine Mannschaft aufgefordert umzusetzen, was wir trainiert haben? Habe ich besonders an einzelne Spieler appelliert? Habe ich ein starkes Engagement von allen verlangt? Teamat- mosphäre (entfällt, weil hier ausschließlich Faktoren zwischen den Spielern genannt werden) 4. Ärger-Reaktion Habe ich meine Spieler merken lassen, dass ich sauer war? Habe ich meinem Ärger ab und an Luft gemacht? Habe ich aufbrausend reagiert? Habe ich meine Erregung meinen Spielern gezeigt? Konnte ich meine Unzufriedenheit verbergen? 5. Schleuse 1: Deaktivierung und Spielanalyse Haben meine Mannschaft und ich exakt analysiert und verstanden, wie das Spiel bis jetzt ge- laufen ist? Habe ich der Mannschaft genug Raum gelassen, den bisherigen Spielverlauf zu besprechen? Haben meine Mannschaft und ich in aller Kürze die aktuelle Spielsituation nachvollzogen? Konnten meine Spieler und ich in aller Ruhe den bisherigen Spielverlauf gut analysieren? 6. Schleuse 2: Aktivierung und Spielvorbereitung Haben sich meine Spieler auf wichtige Leistungshinweise konzentriert? Haben meine Spieler ihre Aufmerksamkeit auf wichtige Hinweise gerichtet? 7. Leistungsrückmeldung Informationsmenge und Leistungsrückmeldung Informations- güte zusammengefasst Habe ich Tipps sehr kurz und präzise gegeben? Habe ich gemerkt, dass meine Hinweise ver- standen worden sind? Habe ich meine Spieler ausdrücklich bestärkt? Habe ich nicht den überwiegenden Teil der Zeit gesprochen? Lag der Anteil meiner Redezeit bei unter 70 %? Habe ich wenige Anweisungen gegeben? Musste ich meiner Mannschaft mehr als drei Hin- weise für den nächsten Spielabschnitt geben? Sprach ich zu meinen Spielern nach dem Motto: In der Kürze liegt die Würze? Wurden von meinen Spielern und mir alle Spielaspekte bespro- chen, die nicht gut gelaufen sind? Konzentrierte ich mich bei der Besprechung des nächsten Spielabschnitts auf die zwei wesentlichen Aspekte? Habe ich mit meinen Spielern über ihre positiven Leistungen gesprochen? Habe ich meine Mannschaft nicht zu detailliert auf ihre Fehler hingewiesen? Habe ich die Stärken meiner Mannschaft sehr betont? Habe ich meinen Spielern nicht zu umfassend ihre Schwachpunkte deutlich gemacht? Sagte ich meiner Mann- schaft nicht zu ausführlich, was ich nicht im nächsten Spielabschnitt sehen will? Habe ich Sicherheit vermittelt? War erkennbar, dass ich mich nachvollziehbar ausgedrückt habe? 8. Zielorientierung

35 Habe ich klar die Richtung vorgegeben? Wurde genau besprochen, was im nächsten Spielab- schnitt erreicht werden soll? Haben meine Mannschaft und ich klare Ziele für den nächsten Spielabschnitt vereinbart? Habe ich die Ziele für den nächsten Spielabschnitt vorgegeben Habe ich meiner Mannschaft gesagt, wie sie effektiv spielen kann? Haben meine Spieler und ich gemeinsam festgelegt, was unser Ziel im weiteren Spiel ist? Habe ich meinen Spielern verdeutlicht, was sie verbessern müssen? Habe ich meiner Mannschaft klar gesagt, was sie verändern muss? Habe ich meiner Mannschaft gesagt, wo’s langgeht? 9. Ausgeglichenes Verhalten Konnte ich mich ausgeglichen verhalten? Konnte ich mich voll und ganz beherrschen? War ich gelassen? Habe ich vollkommen ruhig reagiert? War ich innerlich ruhig? Hatte ich mich die ganze Zeit unter Kontrolle? 10. Attribution und Lösungsorientierung Habe ich gegenüber meiner Mannschaft deutlich betont, dass sie sich auf den kommenden Spielabschnitt konzentrieren soll und nicht auf den vergangenen Spielabschnitt? Habe ich deutlich gemacht, dass Lösungen zu finden wichtiger ist als Probleme zu wälzen? Vermittle ich, dass Grübeln gut ist, Anpacken aber besser? Habe ich meinen Spielern klar gemacht, dass der Spielverlauf nicht vom Zufall oder Glück bestimmt wird? Habe ich meinen Spielern sehr klar gesagt, dass der Blick nach vorne gerichtet sein muss? Habe ich meine Spieler da- ran erinnert, dass es vor allem an ihnen selbst liegt, wie das Spiel ausgeht? Habe ich meiner Mannschaft gesagt, dass sie und nicht z. B. der Schiedsrichter oder der Gegner über das Spie- lergebnis entscheidet? Habe ich verdeutlicht, dass Schwierigkeiten von alleine da sind, Lö- sungen aber gefunden werden müssen? Sagte ich meinen Spielern, dass es in diesem Moment keinen Sinn macht, Grundsatzfragen zu besprechen? (vgl. Weidig 2009: 201 – 204)

36

7. Kompetenzen für Fußballtrainer

Warum erscheinen manche Personen (bzw. ihre Verhaltensweisen, Kommunikationen etc.) als Trainer geeignet und andere nicht? Die Frage führt zur Suche nach in der Person veranker- ten Ursachen oder von der Person ausgehenden Wirkungen.

Eine übersichtliche Anzahl von Schlüsselqualifikationen liefert eine Studie von Warren Ben- nis und Burt Nanus aus dem Jahr 1992. Sie beobachteten und interviewten 90 Persönlichkei- ten aus unterschiedlichen Bereichen (auch Trainer von Hochleistungssportlern). Dabei kristal- lisierten sie vier Schlüsselstrategien heraus, die von allen diesen Persönlichkeiten verkörpert wurden. (Wollsching-Strobel u. a. 2009: 43 – 44 zit. n. Bennis/Nanus 1992: 33ff). Sie haben einen engen Zusammenhang mit dem von mir verwendeten Führungsmodell der Transforma- tionalen Führung. Deshalb sind sie hier erwähnt:  Mit einer Vision Aufmerksamkeit erzielen Mit einer Vision, z. B. „wir schaffen den Aufstieg“, lässt sich der Geist zu konzentrie- ren.  Sinn vermitteln durch Kommunikation. Man muss die Vision in einen größeren Zusammenhang stellen können.  Eine Position einnehmen und Vertrauen erwerben Man muss konsistent und glaubhaft sein. Vertrauen ist nach Bennis’ Ansicht der „emotionale Kitt“ zwischen Führungskraft und Mitarbeiter.  Entfaltung der Persönlichkeit Man muss sich seiner Stärken und Schwächen bewusst sein. Wie Führungskräfte mit Misserfolgen umgehen, bezeichnet er als „eindrucksvollste und bemerkenswerteste Qualität“. Sie grübeln nicht lange darüber nach und konzentrieren ihre Energie auf ih- re Aufgabe.

„Sie denken einfach nicht in der Kategorie des Scheiterns, ja sie verwenden nicht einmal den Begriff, sondern benutzen Synonyme wie Schnitzer“, „Ausrutscher“ oder „Missgriff“ – aber niemals Misserfolg“ (Wollsching-Strobel u. a. 2009: 43 – 44 zit. n. Bennis/Nanus 1992: 70).

37 Seit geraumer Zeit geht man in den Führungsmodellen nicht mehr von angeborenen Eigen- schaften aus, sondern sucht andere Gründe. Kompetenzen sind aktuellere Konstrukte von per- sönlichen Ursachen für Erfolg und Misserfolg.

In der einschlägigen Forschung verschiedener Disziplinen scheint Konsens zu sein, dass Kompetenz in einem sehr engen Verhältnis zum Handeln in abgrenzbaren Situationszusam- menhängen steht, sie eine Grundlage, Disposition oder Neigung zu kontingentem [Nicht- Berechenbarkeit menschlichen Verhaltens Anm. d. V.] (Nicht-) Handeln ist, die in konkreten Situationen aktualisiert wird (vgl. Blessin/Wick 2014: 259, zit. nach Geissler/Orthey 2002: o. S.)

Das Kompetenzmodell hat einen wichtigen Beitrag zur generellen Entwicklung der Führungskräfte-Entwicklung geleistet. Es machte möglich, dass Unternehmen zur Formulierung ihrer Strategie auch ein Rahmenwerk an Kompetenzen definieren konnten, die zur Erfüllung dieser Strategie notwendig sind und an diesen mit den Führungskräften gearbeitet werden kann. Von einem abstrakten, amorphen Konzept wurde die Führungskräfte- Entwicklung so zu einer strukturierten und auch messbaren Strategie. In der aktuellen Diskussion um zukunftsorientierte Führungskräfte-Entwicklung – „beyond competencies“ wird jedoch einiges daran auch kritisiert (vgl. Ruderman/Clerkin/Connolli 2015: 5)  Kompetenzenmodelle identifizieren nur die sichtbaren Verhaltensweisen und die nicht so wahrnehmbaren Faktoren und/oder Prozesse, die unter der Oberfläche liegen wie Emotionen oder Glaubenssätze, werden vernachlässigt.  Kompetenzen sind nur ein Ausschnitt der Person und beziehen nicht die gesamte Persönlichkeit in Entwicklungsmodelle ein.  Kompetenzen basieren auf Erfolgskonzepten der Vergangenheit und die gegenwärtige und zukünftige Situation von Unternehmen unterscheidet sich von der vergangenen.  Führungskräfte-Entwicklung kann nicht auf eine Anzahl von Kompetenzen reduziert werden, die für alle Arten von Führungskräften passen, unabhängig von ihrer Veranwortung, ihren Zielen und ihrer Erfahrung.  Kompetenzen scheinen klar abgrenzbar und vermittelbar zu sein. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass die Grenzen verschwimmen, die Kontexte der Führungskräfte sehr unterschiedlich sind und mit einfachen Modellen nicht das Auslangen gefunden wird.

38 Ich teile diese Begründungen. Vor allem im Umfeld international agierender Unternehmen finde ich es richtig, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, um die Führungskräfte auf die immer komplexer werdenen Aufgaben vorzubereiten. Im Wissen um diese Einschränkungen erscheint mir das Kompetenzen-Modell für die Entwicklung von Fußballtrainern dennoch sehr geeignet zu sein. Es gibt konkrete Anhaltspunkte für das Training kommunikativer Kompetenzen. Die zu führenden Einheiten sind überschaubar und die Arbeit der Trainer als Führungskräfte ist zu einem überwiegenden Ausmaß an einen Ort gebunden und nicht virtuell oder global. In meiner Arbeit beziehe ich mich daher auf das Kompetenzen-Modell.

Heyse und Erpenbeck (2009) unterscheiden zwischen  Personaler Kompetenz  Aktivität und Handlungskompetenz  Sozial-Kommunikativer Kompetenz  Fach und Methodenkompetenz

Der wissenschaftlich vielfach abgesicherte KompetenzAtlas KODE®X (Kompetenz- Diagnostik und -Entwicklung) geht von vier Kompetenzgruppen aus und unterscheidet in diesen nochmals 64 definierte Teilkompetenzen, die auch ausführlich beschrieben sind und regionale, branchen- und tätigkeitsspezifische Unterschiede berücksichtigen.

Der KompetenzAtlas weist vier Kompetenzen direkt als sozial-kommunikative Kompetenz aus (S). Bei zwölf Kompetenzen steht die sozial-kommunikative Kompetenz im Vordergrund (SP, SA, SF). Bei zwölf Kompetenzen ist sie im Hintergrund (F/S, P/S, A/S). Insgesamt sind es also 28 Teilkompetenzen, die das sozial-kommunikative Kompetenzbild ergeben.

39 5

6

4 6

2

1

3 6

Abbildung 10: Kompetenz Atlas (Heyse und Erpenbeck, 2009: XIII)

Die rot umrandeten Felder wurden im Fragebogen zur Auswahl angeboten. Die mit Stern plus Nummer gekennzeichneten Kompetenzen sind in meiner Befragung von den Trainern priori- siert worden. Die Zahl gibt die Priorität 1 (am stärksten) bis 6 (mehrere gleich gereihte Kom- petenzen) an. Ich gehe im weiteren Verlauf meiner Arbeit nur auf diese Kompetenzen ein (Kapitel 7.1).

Das sozial-kommunikative Kompetenzfeld „S“ beinhaltet untenstehende Kompetenzen. Die meisten priorisierten Kompetenzen kommen aus diesem Feld.

40  Kommunikationsfähigkeit S  Konfliktlösungsfähigkeit S/P

 Kooperationsfähigkeit S  Integrationsfähigkeit S/P  Anpassungsfähigkeit S  Dialogfähigkeit/Kundenorientierung S/P  Beziehungsmanagement S  Teamfähigkeit S/P    Akquisitionsstärke S/A  Sprachgewandtheit S/F

 Problemlösungsfähigkeit S/A  Verständnisbereitschaft S/F  Beratungsfähigkeit S/A  Gewissenhaftigkeit S/F  Experimentierfreude S/A  Pflichtgefühl S/F

Das Aktivitäts- und Handlungskompetenz- Auch das Feld der Fach- und Methodenkom- feld „A“ beinhaltet weitere priorisierte petenzen „F“ weist eine Priorität auf. Kompetenzen.  Optimismus A/S  Projektmanagement F/S  Soziales Engagement A/S  Folgebewusstsein F/S  Impuls geben A/S  Lehrfähigkeit F/S  Schlagfertigkeit A/S  Fachliche Anerkennung F/S

Aus dem Kompetenzfeld „P“, den personalen Kompetenzen erreichte keine Kompetenz die Priorität.  Humor P/S  Hilfsbereitschaft P/S  Mitarbeiterförderung P/S  Delegieren P/S

Daraus lassen sich für die Weiterbildung von Trainern wesentliche Entwicklungsfelder ablei- ten.

41 7.1. Sozial-kommunikative Kompetenzen für Fußballtrainer

In diesem Kapitel gehe ich auf die ausgewählten Kompetenzen ein. Ich beziehe mich dabei grundsätzlich auf die Arbeit von Volker Heyse und John Erpenbeck (2009). Jedoch adaptiere ich ihre Beschreibungen auf die Kommunikation im Fußballtraining oder ergänze sie durch andere Quellen, wenn dies für die Trainerarbeit erforderlich scheint.

7.1.1. Kommunikationsfähigkeit S

Kommunikationsfähigkeit (ebd.: 259ff) gehört zu den zentralen Bestandteilen der sozial- kommunikativen Kompetenz. Hier geht es um das Zuhören (-können), die Informationsverar- beitung, die Kommunikation mit dem Team sowie die Verständlichkeit des Mitgeteilten. Es geht darum, sich auch über die Wirkung der Kommunikation (= Resultat) bewusst zu werden. Kommunikation über das Erlebte, über Erfahrungen, über Probleme und Ziele etc. wird zum Ordner im Chaos, zur Sicherheit in einer stress- und leistungsbetonten Umgebung.

Gelungene Kommunikation zeichnet sich insbesondere durch folgende Kennzeichen aus:  Verwendung von Ich-Botschaften (statt „Man-Aussagen“ und „Du-Vorwürfe“)  Beschreibende Äußerungen (statt Wertungen und Be-/Verurteilungen)  Ausdruck von Gefühlen  Ein persönlicher Umgangston (statt rein sachlich zu bleiben und sich hinter unpersön- lichen Ausdrücken zu verschanzen)  Direkte, offene Äußerungen, bei denen Probleme sofort und explizit ausgedrückt wer- den (statt die eigene Meinung oder etwa Ärger hinter „doppelbödiger“ Kommunikati- on zu verbergen  Meinungsvielfalt (statt Opportunismus)  Feedback und aktives Zuhören (statt Killerfragen und Kommunikationsblockaden)

7.1.2. Konfliktlösungsfähigkeit S/P

In der Arbeit mit den Spielern und auch zwischen den Spielern tauchen immer wieder Kon- flikte und Meinungsunterschiede auf. Trainer sollten diese aufgreifen. Die Klärung im Zuge der Auseinandersetzung kann integrierend wirken (ebd. S. 294ff).

42 Konflikte haben eine funktionale Seite, wenn sie  zu neuen Sichtweisen und Einsichten führen  Komplexe und widersprüchliche Informationen und Situationen verarbeiten helfen  die Veränderungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit des Teams oder einzelner Spieler sichern  Aggressionen ableiten und damit den Zerfall des Teams verhindern  den einzelnen Spielern oder dem Team zu einer passenden Autonomie verhelfen, wenn mit ihnen Grenzen gesetzt oder diese erweitert werden

Konflikte können auch eine dysfunktionale Seite haben, wenn sie nicht geregelt werden und den Zusammenhalt des Teams gefährden oder zu Ängsten, Rückzugshaltungen oder Krank- heit führen. Die Folgen davon können sein:  Das Absinken der Leistungsmotivation und –haltung  Übermäßiger Verbrauch von Energie und Zeit zur Austragung der Konflikte  Erhöhte Verletzungsgefahr oder Krankenstände  Innere Kündigung oder das tatsächliche Ausscheiden von Spielern oder anderen Betei- ligten  Imageverluste  Immenser Gruppendruck, Dogmatisierung oder Mobbing  Gefährdung der Geheimhaltung von Interna  Zunehmende Illoyalität

Konfliktlösungsfähigkeit zeigt sich unter anderem an folgenden Merkmalen:  Überzeugen versuchen (statt Druck ausüben)  Probleme in den Mittelpunkt stellen (statt persönlich angreifen)  Auch an anderen Sichtweisen interessiert sein (statt sich auf bestimmte Punkte festzu- legen)  Sachargumente verwenden (und nicht den Willen des anderen beugen wollen)  Nach gemeinsamen Lösungswegen suchen (statt nur gewinnen zu wollen)  Für überzeugende Argumente offen bleiben (statt sich zu früh festzulegen)  Eher von einem Mehr oder Weniger ausgehen und breitere Möglichkeiten sehen (statt vorwiegend in Entweder-oder-Kategorien zu denken)

43  Dem anderen entgegenkommen, so dass er ohne Gesichtsverlust seine Position verän- dern kann (statt dem anderen den Rückzug zu erschweren)  Eine entspannte Gesprächsatmosphäre herstellen (statt dem anderen kühl zu begegnen)  Sich zu intensivem Zuhören motivieren (statt schnell ungeduldig werden bei langatmi- gen Erklärungsversuchen) Heyse und Erpenbeck gehen hier sehr stark auf die kooperativen Formen der Konfliktlösung ein. Diese sind für den Arbeitskontext in Unternehmen sicherlich ausschlaggebend. Im Fuß- balltraining geht es aber öfter durchaus noch direkter und emotionaler zu, Trainer und Spieler sprechen sehr unmittelbar miteinander. Das hat vermutlich mit den Anspannungen zu tun, die durch die körperliche Belastung und den Leistungsdruck in den Spielen entstehen.

7.1.3. Teamfähigkeit S/P

Teamfähigkeit basiert auf ausgeprägten sozial-kommunikativen sowie personalen Kompeten- zen und ist die persönliche Bereitschaft und Fähigkeit, in Teams zu arbeiten, Meinungen und Gedanken anderer zu akzeptieren und kooperativ weiterzuentwickeln (ebd.: 322ff). Das beinhaltet die Fähigkeit, Teams zu gestalten, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein und sich aktiv für Veränderung einzusetzen, sowie eigene Werte und Normen der Zusammen- arbeit und gegenseitigen Unterstützung herauszuarbeiten.

Kennzeichen von erfolgreichen Teams:  Starke und wirkungsvolle Führung und die ausgewogene Zusammenstellung von Menschen, die miteinander für den gemeinsamen Erfolg arbeiten  Präzise Zielvorgaben und klare Zwischenziele  Fundierte Entscheidungen  Die Fähigkeit, schnell zu handeln  Freier Kommunikationsfluss

7.1.4. Problemlösungsfähigkeit S/A

Die Problemlösungsfähigkeit umfasst zum einen die individuellen Leistungsvoraussetzungen (besonders die kognitiven Fähigkeiten und den Mut, sich schwierigen Situationen und Prob- lemen zu stellen) sowie zum anderen die soziale Aktivität, Prozesse von Problemlösungen anzustoßen und zu organisieren (ebd.: 337ff). 44

Kennzeichen für Problemlösungsfähigkeit sind:  Problematische Situationen als solche erkennen  Prozesse und Ziele in ihren Strukturen und voraussichtlichen Wirkungen identifizieren  Erkannte Probleme in die Diskussion einbringen und versuchen, Verbündete für deren Lösung zu finden  Problemlösungsprozesse mit Teammitgliedern oder dem ganzen Team starten und da- bei wichtige Organisations- und Moderationsfunktion übernehmen  Für die Lösung notwendige Kommunikations- und Kooperations-Strukturen schaffen

Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen, man muss sie die

Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe. Mark Twain

7.1.5. Pflichtgefühl S/F

Das Pflichtgefühl hängt eng zusammen mit Gewissenhaftigkeit, Umsicht und Gründlichkeit. Ein Trainer mit Pflichtgefühl übernimmt Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen. Die Verantwortung wird durch die eigenen Werte gerechtfertigt. Vor allem Spielern und Ver- ein gegenüber wird durch diese Fähigkeit eine große Verbindlichkeit erkennbar und in das Handeln eingebracht. Dadurch ergibt sich für mich der Zusammenhang zur interpersonellen Kommunikation – Pflichtgefühl als Selbstausdruck.

Ich habe es sehr bemerkenswert gefunden, dass Pflichtgefühl als „Primärtugend“ (vgl. Hey- se/Erpenbeck 2009: 384 zit. nach Klages: 1992 o. S.) von den Trainern als so wichtig erachtet wurde. In den Kommentaren wurden auch Begriffe wie „Disziplin“ als erforderliche Kompe- tenz genannt. Offenbar verweist diese Kompetenz auf ein Gefühl, das mit einer Gemeinschaft verbunden wird und das deren inneren Zusammenhalt beeinflusst.

„Gefühle - und insbesondere die sogenannten „höheren Gefühle“, zu denen auch das Pflicht- gefühl zählt – sind emotional verankerte Werte und grundsätzliche Lebenserfahrungen. Sie bilden die Synthese zwischen Rationalem und Emotionalem. Insofern können sich auch Ge- fühle neu bilden und verändern“ (Heyse/Erpenbeck 2009: 385).

45 Kennzeichen einer Person mit Pflichtgefühl:  Die grundlegenden sozialen Norm- und Wertvorstellungen, die sich auf die Arbeit be- ziehen, kennen und anerkennen  Die von Teammitgliedern und der gesamten Organisation herangetragenen Norm- und Wertvorstellungen kennen und anerkennen, wenn sie im jeweiligen Bereich hand- lungsleitend sind oder sein sollen  Das eigene Pflichtgefühl zu einer Richtschnur in inhaltlichen oder sozialen Problem- und Konfliktsituationen machen

7.1.6. Optimismus A/S

Optimismus ist an positive Gefühle und menschliche Beziehungen gebunden. Für eine erfolg- reiche Mannschaft und auch für das persönliche Wohlbefinden sind eine optimistisch stim- mende Arbeitsatmosphäre, stimmige zwischenmenschliche Beziehungen und Erfolge in der Arbeit äußerst wichtig (ebd.: 191 - 192). Optimismus wird von Rampe (2010: 13 – 16) als eine Säule von Resilienz beschrieben. Optimismus ist der Glaube daran, dass das Leben auf lange Sicht mehr Gutes als Schlechtes bringt, dass Krisen zeitlich begrenzt sind und über- wunden werden können. Ich verbinde diese Kompetenz mit dem Konstruktivismus nach Paul Watzlawick oder Heinz von Förster, wenn ich mir die Volksweisheit vor Augen führe:

Jeder sieht die Welt durch die Brille, die für seine Augen passt. Unbekannt

Kennzeichen der Kompetenz Optimismus:  „Optimisten lernen aus Konflikten eher und integrieren sie als Entwicklungsimpulse in ihr Leben. Sie betrachten Konflikte eher funktional und als gestaltbar“ (Hey- se/Erpenbeck 2009: 193).  Optimisten verfügen über ein widerstandsfähigeres Immunsystem, und zwar unabhän- gig vom Gesundheitsverhalten  Sie pflegen mehr Sozialkontakte und erhalten dadurch in schwierigen Zeiten mehr so- ziale Unterstützung  Optimistische Personen zeichnen sich dadurch aus, dass sie aktiv mit neuartigen schwierigen Situationen wie den oft unvermeidlichen Rückschlägen umgehen. Sie 46 weisen mehr Ausdauer auf und nehmen größere Anstrengungen auf sich, um ihre Auf- gaben zu erfüllen (vgl. Seligman/Schulman, 1986: 832ff)

Um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung Antoine de Saint-Exupéry

7.1.7. Impuls geben A/S

Impulse geben meint die aktive Einflussnahme auf Dritte. Das kann durch die eigene Identifi- kation mit der Aufgabe geschehen oder durch den Wunsch, andere „anzustecken“. Das Ideal ist die Verbindung von Etwas-Bewirken-Wollen, Sachlichkeit und Inspiration. Das Inspirieren Dritter hat einen engen Zusammenhang zur Begeisterungsfähigkeit.

Kennzeichen der Kompetenz Impulse geben  Gern weiterführende Ideen geben und andere ermuntern, sich an deren Umsetzung be- teiligen  Aktiv im gemeinsamen Handeln sein und eigene Ideen, Wissen und eigene Denkan- stöße durch entsprechende Argumente einbringen  Das gemeinsame Handeln begleiten und stärken, Außenaktivitäten durch Ermunterung und Impulse anregen,  optimistische Überzeugungen vermittteln und auf andere motivierend und aktivierend wirken  Gern kommunizieren und andere tatkräftig unterstützen  Unaufgefordert wichtige Informatinen weitergeben und anregen  komplizierte Sachverhalte auf eine einfache, nachvollziehbare Weise gegenüber Drit- ten zum Ausdruck bringen. (vgl. Heyse/Erpenbeck, 2009: 213).  Mit Symbolen und vereinfachten emotionalen Appellen arbeiten, die das Bewusstsein und das Verständnis für Ziele steigern.

7.1.8. Lehrfähigkeit F/S

Fachlich-methodisches Wissen auf hohem Niveau und das eigene fachliche und soziale Ler- nen sind die Voraussetzungen für eine gut ausgeprägte Lehrfähigkeit. Lehren und Überzeugen hat aber auch im übertragenen Sinne mit „Verkauf“ (von Wissen und Erfahrungen) zu tun. 47 Lern- und Lehrverhalten beeinflussen sich gegenseitig (vgl. Heyes/Erpenbeck, 2009: 455ff). Der Zugang zur Ausbildung als Fußballtrainer ergibt sich in der Regel über eine besondere fachspezifische Kompetenz. Die Ausbildungsordnung des DFB (2003: 150 - 155) stellt in der Trainerausbildung drei Kompetenzen (und Lernziele) in den Mittelpunkt:  Methodenkompetenz (Lernprozesse kennen, Methoden erfahren und anwenden)  Sozialkompetenz (mit herausfordernden Ausbildungssituationen souverän umgehen; die eigenen Fähig- keiten, Erfahrungen, Kompetenzen und Interessen hinsichtlich des eigenen Lehrver- halten zu reflektieren, Lernchancen wahrzunehmen und sich in der eigenen Lehrtätig- keit weiterzuentwickeln und zu professionalisieren)  Medienkompetenz (digitale Lehrmaterialien nutzen können; unterschiedliche Online•Medien für eine zielgerichtete Lehrarbeit anwenden können; eine Übersicht über technische Möglich- keiten und Inhaltsangebote für die Lehrarbeit haben; Funktionalitäten wichtiger Onli- ne•Applikationen kennen; digitale Medien zur Lehrgangskommunikation anwenden; Hilfe zur Selbsthilfe im Umgang mit digitalen Lehrmedien anbieten).

„Ebenso wie Bildungsprozesse selten geradlinig verlaufen, sollte auch die (Weiter•) Bildung Unsicherheiten und Widerstände, Umwege und Fehler zulassen. Auch das Ungewohnte und Widersprüchliche führt zu Erkenntnissen und Lernfortschritten. Zugleich sollten soziale In- teraktionen, z. B. in Form von Gruppenarbeiten, elementarer Bestandteil werden, um den Austausch unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen zu begünstigen (Ausbildungsord- nung DFB 2003: 155)

48 8. Empirischer Teil: Die Sicht der Fußballtrainer

In diesem Kapitel gehe ich auf die Stichprobe und das Erhebungsinstrument ein und führe aus, wie die Daten ausgewertet wurden.

8.1. Stichprobe

Um die zuvor beschriebenen Forschungsfragen zu beantworten, wurde ein Online-Fragebogen erstellt und an Fußballtrainer aus Österreich und Deutschland über unterschiedliche Zugänge übermittelt. (Trainerforen, Social Network, direktes Mail). Beispielsweise habe ich eine große Facebook-Gruppe angeschrieben, in der sich Trainer aus Deutschland und Österreich vernet- zen (https://www.facebook.com/fussballtrainertipps). Medieninhaber dieser Seite ist ein Wie- ner Fußballtrainer, Thomas Mangold, Schimmelgasse 10/2/11A-1030 Wien. Über mein per- sönliches Netzwerk habe ich den Link zur Online-Umfrage ebenfalls verbreitet. Innerhalb weniger Tage habe ich auf diese Weise 5.636 Antworten von Trainern aus allen Spielklassen der beiden Länder erhalten. Es ist durch diese Methode nicht klar, wie viele Personen den Fragebogen erhalten haben. Daher ist es mir nicht möglich, die Rücklaufquote zu bestimmen. Insgesamt sind 238 beantwortete Fragebögen erfasst worden, 143 Personen haben den Frage- bogen vollständig beantwortet, die Ausfallquote ist 60 % und damit relativ hoch. Für meine Arbeit habe ich nur die vollständig ausgefüllten Bögen herangezogen. Die Stichprobe umfasst somit 143 Personen.

8.2. Datenerhebungsmethode und Erhebungsinstrument

Die Daten wurden mit einem Online-Fragebogen (www.umfrageonline.com) erfasst. Die On- line-Plattform ermöglicht es, den Fragebogen mit umfangreichen Fragetypen in einfacher Handhabung zu erstellen. Die Beantwortung ist für alle internetfähigen Geräte (auch Smart- phones, Tablets, Desktops und alle gängigen Browser) sowie für den Emailversand optimiert. Die Daten können in Echtzeit ausgewertet werden und die Einzelergebnisse können incl. Gra- fik als Excel-Datei oder PDF-Datei geladen werden. Es ist auch möglich, die Rohdatenquelle bis zum einzelnen Teilnehmer nachzuvollziehen. Ich habe die Online-Befragung aus folgen- den Gründen gewählt: - Ich habe viele Teilnehmende erreicht - Es ist ein guter Querschnitt durch die Ligen der beiden Länder erreicht worden

49 - Schneller Datengewinn und Verfügbarkeit der Daten in Echtzeit - Zeitsparende Möglichkeit der Visualisierung (Diagramme) - Möglichkeit der Datenfilterung nach verschiedenen Kriterien - Ortsungebundene Möglichkeit zur Beantwortung - Es sind nur geringe Kosten entstanden

Es wurden sowohl Fragen mit Antwortoptionen als auch offene Fragen gestellt.

Der Fragebogen besteht aus vier Bereichen mit insgesamt 13 Einzelfragen. - Im ersten Teil erfasse ich die Nationalität (Frage 1), Zugehörigkeit zur Spielklasse (Frage 2 und 3) und das Alter der Trainer (Frage 4). - Im zweiten Teil erfasse ich die Interventionsräume (Frage 5) und Kommunikationsin- halte in diesen Interventionsräumen (Frage 6). Weiter wird der Anteil der Kommuni- kation in der Arbeit mit Spielern quantitativ erhoben (Frage 7) und erhoben, ob sich die Fußballtrainer als Führungskräfte sehen (Frage 8). - Im dritten Teil geht es darum, wie hoch der geschätzte Anteil der Kommunikation in der Ausbildung ist (Frage 9) bzw. ob sich die Trainer abseits der Ausbildung zum Fußballtrainer in interpersoneller Kommunikation weitergebildet haben (Frage 10). In diesem Teil frage ich auch nach der Erfahrung der Trainer mit Kommunikation im Training (Frage 11). - Im vierten Teil werden die sozial-kommunikativen Kompetenzen angeführt und die Trainer um Priorisierung (Frage 12) und weitere Hinweise gebeten (Frage 13).

Zusätzlich zum Online-Fragebogen wurde ein Experteninterview mit Robert Tschaut durchge- führt. Ausgehend von den bereits erhobenen Daten wurden vertiefende Fragen gestellt, um die Sicht einer Person gegenüberzustellen, die für Ausbildung verantwortlich ist. Ich sehe durch diesen Kontakt die Möglichkeit, eventuell meine gewonnenen Erkenntnisse auch für die öster- reichische Trainerausbildung nutzbar zu machen. Das Interview wurde am 29.April 2015 um 15:30 Uhr in der Aigner Straße 8, 5020 Salzburg geführt und dauerte mit Begrüßung und Verabschiedung zwei Stunden. Das Transkript dazu findet sich im Anhang B: 20ff. Einige Teile des Interviews wurden geschwärzt, weil es Aus- sagen enthält, die strategische Details beschreiben, die noch nicht veröffentlicht werden sol- len.

50 Zentrale Aussagen werden im Kapitel der Auswertung und Interpretation zur näheren Be- leuchtung einzelner Aspekte herangezogen und finden sich auch als Zitate in meiner Arbeit.

8.3. Anschreiben und Einladung an die Trainer

Darstellung des Anschreibens an die Trainer, an der Umfrage teilzunehmen:

Abbildung 11: Einladung, an der Befragung teilzunehmen

8.4. Auswertung der Daten

Umfrageonline sammelt die Daten der Umfrage und bietet die Möglichkeit, Ergebnisse zu filtern und in verschiedenen graphischen Darstellungen anzuzeigen. Es erfolgt ein Export in eine Excel Tabelle oder eine csv-Datei. Grafiken können als .png oder .pdf exportiert werden. Die Ergebnisdarstellung erfolgt in Kapitel 8.4. Im Rahmen meiner Arbeit werden die Daten rein deskriptiv und nicht inferenzstatistisch ausgewertet. Bezugnehmend auf meine Fragestel- lung würde ein inferenzstatistisches Vorgehen keinen Sinn machen: Fokus der Arbeit ist In- terventionsräume zu identifizieren, die Bewusstheit über sozial-kommunikative Kompetenzen sowie Interventionen interpersoneller Kommunikation abzufragen und die Selbstwahrneh- mung der Trainer hinsichtlich Führungskraft, oder nicht, zu ermitteln. Es geht mir nicht da- rum, Hypothesen zu überprüfen, sondern Forschungsfragen zu beantworten. Deshalb werden im folgenden Kapitel die Ergebnisse der einzelnen Fragen vorgestellt. Die Darstellung erfolgt in Form von absoluten und prozentualen Häufigkeiten sowie Grafiken, um sie anschließend im Kontext des theoretischen Bezugrahmens zu interpretieren und diskutieren.

51 8.5. Auswertung und Interpretation der Fragen

Frage 1

Abbildung 12: Frage 1 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Diese Frage beantworteten 142 Teilnehmer. Davon 51 (35,9 %) aus Österreich und 91 (64,1%) aus Deutschland.

Abbildung 13: Verhältnis der Beteiligung an der Befragung nach Nationen

Die Frage war für mich wichtig, um in den Fragen zwei und drei auf die jeweilige Spielklasse einzugehen, die in den beiden Ländern unterschiedlich unterteilt sind.

Frage 2

Abbildung 14: Frage 2 der Online-Befragung, Abdruck aus dem Online-Formular.

52 Frage 3

Abbildung 15: Frage 3 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular

Mit dieser Frage habe ich erhoben, in welcher Spielkasse die Trainer arbeiten. Da die Gliede- rung in Deutschland und Österreich unterschiedlich ist, werden dafür zwei Fragen verwendet. Diese Frage ist für mich relevant, da in einer höheren Spielklasse ein höherer Ausbildungs- stand vorausgesetzt wird (vgl. ÖFB Trainerordnung 2014). Meine Hypothese beim Erstellen des Fragebogens war, dass sich die Aussagen zum Thema interpersonelle Kommunikation im Fußballtraining je Spielkasse unterscheiden.

Antworten für Österreich

Abbildung 16: Verteilung der Spielklassen, in denen die österreichischen Trainer tätig sind. Eigene Darstellung

53 Erfreulicherweise sind alle Spielklassen vertreten. Mehr als die Hälfte (58,33 %) der österrei- chischen Teilnehmenden arbeitet im Bereich des Nachwuchstrainings.

Antworten für Deutschland 0% und 2% nicht lesbar

Abbildung 17: Verteilung der Spielklassen, in denen die deutschen Trainer tätig sind

In Deutschland fehlen Antworten aus der zweiten und dritten Bundesliga. Auch hier kommt gut die Hälfte der Antworten (54,74 %) von Trainern, die im Nachwuchstraining beschäftigt sind. Sehr stark vertreten ist hier auch die Spielklasse 7+ mit (26,32 %). Diese beiden Grup- pen zusammengenommen, ergeben mehr als 80 % der Antworten.

Ich fasse die Auswertung der beiden Fragen zusammen. Betrachtet man die angegebene Her- kunft, stimmt die Zahl der Antworten auf die Spielklassen nicht überein. Es sind 21 Antwor- ten, bezogen auf die österreichischen Spielklassen, mehr, als laut Frage 1 überhaupt möglich wären. Für Deutschland sind es 4 Antworten zu viel. Technisch war es möglich, die Frage 2 sowohl für Deutschland als auch für Österreich zu beantworten. Ich gehe davon aus, dass die Angabe „Für Österreich“ von deutschen Trainern überlesen wurde. Es besteht auch die Mög- lichkeit, dass Trainer schon in beiden Ländern tätig waren. Bei der Nachverfolgung der Roh- daten ist zu erkennen, dass deutsche Trainer, die sowohl eine österreichische Spielklasse als auch eine deutsche Spielklasse auswählten, bei den folgenden Fragen eine Antwort gaben, die im Verhältnis zur österreichischen Klasse passt. Bei den vier zu viel gegebenen Antworten zur deutschen Spielklasse ist bei Betrachtung der Rohdaten zu sehen, dass zweimal dieselbe

54 Spielklasse angegeben wurde. Bei den zwei anderen Antworten ist zu sehen, dass der Unter- schied in den Ergebnissen zwischen Österreich und Deutschland den unterschiedlichen Spiel- klassen geschuldet ist, aus denen die Trainer kommen (in Deutschland niedriger als in Öster- reich). Meine Interpretation ist, dass hier tatsächlich in beiden Ländern als Trainer gearbeitet wird bzw. wurde.

Frage 4

Abbildung 18: Frage 4 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular

Abbildung 19: Altersverteilung der teilnehmenden Trainer. Eigene Darstellung.

55 Die befragten Trainier sind im Durchschnitt 36,4 Jahre alt. Im Vergleich dazu: Die in Wi- kipedia aufgeführten Meistertrainer sind 49,4 Jahre alt. (vgl. Wikipedia 2015: o. S.) Es geht hier um einen Altersunterschied von 13 Jahren. Während die befragten Trainer eher im unteren Durchschnittsalter liegen, sind die Meistertrainer am oberen Ende. Das Alter des Großteils der Trainer, die mir bekannt sind, liegt zwischen diesen beiden Gruppen. Die meis- ten Trainer beginnen ihre Trainerkariere am Ende ihrer Spielerkarriere.

Frage 5

Abbildung 20: Frage 5 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular

Mit dieser Frage wollte ich das „WANN“ identifizieren, die Interventionsräume feststellen, die Trainer sehen. Ich habe dazu eine offene Frage verwendet und zur Erläuterung Beispiele angeführt. Bei der Auswertung ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass die Beispiele durchaus auch die Antworten beeinflusst haben können. Das war nicht meine Absicht. In der Auswertung habe ich die Aussagen geclustert und die Häufigkeiten quantifiziert. Die Original Aussagen sind im Anhang aufgelistet (vgl. Anhang A: 5).

Als Überbegriffe verwendete ich folgende Interventionsräume: Spiel: Hier sind alle Aussagen enthalten, die sich auf Situationen unmittelbar vor dem Spiel, während der Spielhälften, in der Halbzeit und unmittelbar nach dem Spiel bezogen. Training: Hier sind alle Aussagen enthalten, die sich auf Situationen unmittelbar vor, wäh- rend und nach dem Training bezogen. Einzelgespräch: Hier sind alle Aussagen enthalten, die sich auf Gespräche im Einzelsetting beziehen. Spielanalyse: Hier sind alle Aussagen enthalten, die einen Bezug zu einem expliziten Ge- spräch in der Gruppe zum vergangenen Spiel haben. 56 Besprechungen: Hier sind alle Aussagen enthalten, die Bezug nehmen auf Besprechungen abseits von Spielanalysen, bzw. das Wort „Besprechung“ als solches verwendet haben. Dies geschah vielfach in Verbindung mit Zielen oder Organisatorischem. Privat: Hier sind alle Aussagen der Trainer enthalten, die entweder direkt Privates anführen oder einen Bezug zu Privatem haben, bzw. sich abseits des Fußball Kontextes (Beispiele: Fa- milie, Beruf,...) bewegen. Häufig: Hier sind alle Aussagen der Art „bei jeder Gelegenheit, immer, ständig“ enthalten. Nicht relevant für diese Arbeit: Hier sind alle Aussagen enthalten, die nicht den oben ge- nannten Kriterien entsprechen. Beispiele: allgemeine Aussagen wie „Kommunikation ist sehr wichtig“ oder Aussagen, die nicht der interpersoneller Kommunikation im engeren Sinne zu- geordnet werden können. Beispiele: „Nachdenken muss ich auch“, „Ich mach das nur über meinen Co“ Anlassbezogen: Hier sind alle Aussagen enthalten, die Bezug nehmen auf spezielle Situatio- nen, die zeitlich nicht genau bestimmt werden können. Beispiele: „Wenn nötig“, „Bin da, wenn mich meine Spieler brauchen“. Kantine/Vereinsfeiern: Hier sind alle Aussagen enthalten, die Bezug nehmen auf das Zu- sammensitzen in der Vereinskantine oder bei Vereinsfeiern. Chats, Telefon: Hier sind alle Aussagen enthalten, die interpersonelle Kommunikation über „Medien“ sind. Beispiele: „WhatsApp“ „Chat“, „Telefon“.

Abbildung 21: Interventionsräume - wann Trainer mit Spielern kommunizieren. Eigene Darstellung.

In Summe beantworteten 133 Trainer diese Frage. Mehrfachnennungen waren möglich und wurden entsprechend den Clustern zugeordnet.

57

Zu erwarten war, dass der Interventionsraum „Training“ am häufigsten genannt wird. Für mich überraschend ist, dass dieser Interventionsraum auch nicht von allen Trainern genannt wird. Ich gehe davon aus, dass Trainer Kommunikation in diesem Zeitraum nicht als Kom- munikation verstehen. Das führe ich später noch aus. Unmittelbar vor, während und nach ei- nem Spiel nutzen die Trainer die Möglichkeit für Gespräche. Aber auch das Spiel führen nur 56 % der Trainer als Interventionsraum an. Die Auswertung zeigt mir, dass Trainer Kommu- nikation häufig nicht als etwas Programmatisches ansehen, für das sie Interventionsräume gezielt nutzen. Eher greifen sie Gelegenheiten auf, die sich bieten. Frage 6

Abbildung 22: Frage 6 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Nach den Interventionsräumen war es mir wichtig, auch das „WAS“ zu verstehen. Worüber sprechen Trainer mit ihren Spielern? Auch hier habe ich eine offene Frage verwendet und Beispiele angeführt. Wie bei der vorigen Frage wurden Überbegriffe verwendet und die ein- zelnen Aussagen den Kategorien zugeschrieben und quantifiziert. Die Detailantworten finden sich im Anhang (vgl. Anhang A: 7).

Feedback individuell: Hier sind alle Aussagen gesammelt, die als persönliche Rückmeldun- gen an einzelne Spieler gesehen werden können, vorwiegend Lob und Kritik für Spieler. Feedback an die Gruppe: Hier sind alle Aussagen gesammelt, die an Teilgruppen oder die ganze Mannschaft gerichtet sind. Taktik: Hier sind alle Aussagen zusammengefasst, bei denen explizit „Taktik“ als Begriff verwendet wurde. Verhalten: Hier sind alle Aussagen zusammengefasst, die auf das persönliche Verhalten ab- zielen. Meist wurde der Begriff „Verhalten“ auch verwendet. Der Unterschied zum oben ge- nannten Begriff Feedback individuell ist, dass es sich hierbei um das Verhalten abseits der Rolle als Spieler handelt. 58 Privates: Hier sind alle Aussagen der Trainer enthalten, die den privaten Kontext des Spielers betreffen (Beispiele: Privates, Familie, Beruf,...). Motivation: Hier sind alle Aussagen gesammelt, die auf die Motivation der Spieler abzielen. Meist wurde auch das Wort Motivation verwendet. Ziele/Visionen: Hier sind alle Aussagen gesammelt, die sowohl auf Einzelpersonen als auch auf das gesamte Team abzielen und die Ziele und Visionen adressieren. Aufgaben/Anleiten: Hier sind alle Aussagen gesammelt, die das Anleiten von Aufgaben oder Übungen beinhalten. Diverses: Hier sind die Aussagen gesammelt, die keinen spezifischen Inhalt haben (Beispiele: Fußball allgemein, „vieles mehr“, „und noch einiges“, „etc.“, „alle wichtigen Aspekte“).

Die Frage wurde von 132 Trainern beantwortet. Mehrfachnennungen waren möglich und die Begriffe wurden den Clustern zugeordnet.

Nach der Halbzeitansprache vom Trainer war klar, dass wir als Sieger vom Platz gehen werden. Björn Emmerling, Hockey-Nationalspieler im Anschluss an das gewonnene WM-Finale 2006

Abbildung 23: Worüber Trainer mit ihren Spielern sprechen. Eigene Darstellung.

Auffällig ist, dass sich ein sehr hoher Anteil der Kommunikation auf private und allgemeine Themen bezieht. Ich habe dazu zwei Annahmen. Einerseits gehe ich davon aus, dass Trainer „Kommunikation“ als Gespräch über Privates einstufen, Kommunikation sozusagen ein Sy- nonym für Socializing/Alltagskommunikation ist. Hinweise darauf geben Detailantworten der nächsten Frage, wie „wir quatschen viel“. Überspitzt gesagt ist Trainern nicht bewusst, dass sie kommunizieren, wenn sie inhaltlich mit den Spielern interagieren. Andererseits zeigt mir die Auswertung, dass Spieler in ihrer Ganzheit angesprochen werden und das Private ein 59 wichtiger Kontext für Leistung ist. Themen unter dem Stichwort „Verhalten“ wurden vorwie- gend von Nachwuchstrainern genannt. Paul Watzlawick verweist im zweiten Axiom auf eine Inhalts- und Beziehungsebene von Kommunikation. Die Auswertung der Befragung zeigt mir, dass die Trainer mit ihrer Art der Kommunikation mit den Spielern Beziehung aufbauen, um eine tragfähige Basis für schwierige Situationen zu haben.

Frage 7

Abbildung 24: Frage 7 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Diese Frage ist in 20 % Schritten skaliert. Es war zudem auch möglich, einen konkreten Wert zu verwenden. Ich wollte eine Selbsteinschätzung der Trainer abfragen, wie viel Zeit sie für zwischenmenschliche Kommunikation mit den Spielern aufwenden. Damit soll die individu- elle Relevanz der interpersonellen Kommunikation für die Tätigkeit als Fußballtrainer sicht- bar werden. Diese Frage wurde von 140 Trainern beantwortet, 5 Antworten wurden in das freie Feld geschrieben.

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Abbildung 25: Wie viel Trainer angeben, mit Spielern zu kommunizieren. Eigene Darstellung.

Antworten aus dem Zusatzfeld: „30%-50%“; „schwer zu beziffern. Schätze so 20%“; „30%-50%“; „Wir quatschen viel“; „15%-30%“

Nur etwa ein Viertel der Trainer gibt an, deutlich mehr als die Hälfte der Zeit, die sie mit Spielern verbringen, zu kommunizieren. Etwa die Hälfte der Trainer gibt an, weniger als die Hälfte der verfügbaren Zeit zu kommunizieren. Und gut ein Drittel verbringt nach eigenen Angaben rund die Hälfte der Zeit mit Kommunikation. Ein weiterer Hinweis für mich, dass den Trainern nicht bewusst ist, dass sie mit jeder Handlung kommunizieren und Kommunika- tion mehr ist, als sich bewusst zu unterhalten.

Frage 8

Abbildung 26: Frage 8 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Meine Arbeit baut auf der Annahme auf, dass die Funktion von Fußballtrainern vergleichbar ist mit der Funktion von Führungskräften in Organisationen. Diese Frage sollte beantworten, ob sich Trainer selbst auch als Führungskräfte sehen. Diese Frage beantworteten 140 Trainer.

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Die Kernkompetenz zu Führung ist Charakter. Warren Bennis

Abbildung 27: Fußballtrainer sehen sich als Führungskraft. Eigene Darstellung.

127 Trainer beantworteten diese Frage mit ja und nur 13 Trainer mit nein. Willi Ruttensteiner (2010) fordert Führungspersönlichkeiten als Trainer und auch Robert Tschaut (2015) sagt „wir müssen einen Trainer dazu ausbilden, wofür er auch eingesetzt wird in seiner Funktion: zum Führen,... (Anhang B: 20)“. Diese Aussage und 91% der Befragten bestätigen meine Annahme, dass Fußballtrainer mit Führungskräften vergleichbar sind. Das bedeutet zum ei- nen, sie müssen tatsächlich als Führungskräfte ausgebildet werden. Zum anderen muss ein Bewusstsein geschaffen werden, dass dieses hierarchische Verhältnis nach dem 5.Axiom von Paul Watzlawick auch in der Kommunikation komplementär ist. Dieses Wissen eines Trainers sollte eine Auswirkung darauf haben, dass er als Führungskraft sich noch stärker seiner Vor- bildwirkung bewusst ist.

Frage 9

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Abbildung 28: Frage 9 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Der Hintergrund dieser Frage ist, ob die Trainer in ihrer jeweiligen Ausbildung zum Fußball- trainer etwas über interpersonelle Kommunikation gelernt haben und ihnen dies auch bewusst ist. Weiter dienen mir die Antworten dazu, sie mit dem Curriculum der Ausbildung zum Fuß- balltrainer sowie der Rückmeldung von Robert Tschaut im Experteninterview zu vergleichen. Des Weiteren kann ich dadurch ableiten, wie viele der teilnehmenden Trainer angeben, über eine Trainerausbildung zu verfügen.

Abbildung 29: Zwischenmenschliche Kommunikation war in sehr geringem Maß Teil der Ausbildung. Eigene Darstellung.

Diese Frage beantworteten 137 Trainer. Sehr deutlich wird sichtbar, dass Kommunikation kein expliziter Teil der Ausbildung ist. Zumindest wird das von den Trainern so wahrgenom- men.

63 Antworten aus dem Zusatzfeld: 11-mal war die Antwort darauf bezogen, dass der aktive Trainer keine Trainer-Ausbildung hat. Diese Antworten gaben hauptsächlich Trainer von Nachwuchsmannschaften, beziehungsweise Trainer, die keine Mannschaft angaben. Weitere Antworten sind: „Leider nur ca. 20-30% - heutzutage als Cheftrainer bist du Manager und die Hauptaufgabe liegt darin, sich mit den Spielern zu beschäftigen. Sie als Menschen zu behan- deln und zu führen und die Arbeit rundherum machen die Co-trainer!“; „nur Eigenstudium; „nein evtl. maximal 20%“

Frage 10

Abbildung 30: Frage 10 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Die Frage ist für mich wichtig, um zu sehen, ob sich Fußballtrainer abseits der Trainerausbil- dung eventuell beruflich oder auch privat mit dem Thema interpersonelle Kommunikation auseinandersetzten.

Abbildung 31: Fußballtrainer bilden sich überwiegend privat/beruflich in Kommunikation weiter. Eigene Dar- stellung.

64 Diese Frage beantworten 138 Trainer. Offenbar sehen die Trainer den Bedarf an Kommunika- tionsweiterbildung. Im Beruf wird die Weiterbildung in Kommunikation genutzt und auch privat haben sich Trainer weitergebildet. Das deutet auf ein großes Interesse der Trainer hin.

Frage 11

Abbildung 32: Frage 11 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Hier wollte ich aus der Perspektive der Trainer sehen, warum und wie sie meinen, dass Kom- munikation zu Spielern wirksam ist. Die Frage wurde offen gestellt und wieder mit Überbe- griffen in der Auswertung geclustert. Anders als bei den vorangegangenen offenen Fragen waren viele Begrifflichkeiten sehr eindeutig und konnten als Cluster-Titel verwendet werden.

Vertrauen/Ehrlichkeit/Beziehung: Diese Begriffe wurden sehr oft gemeinsam verwendet. Des Weiteren sind hier Aussagen genannt, die darauf abzielen, Vertrauen aufzubauen oder Beziehung zu schaffen - sowohl zu Einzelpersonen, als auch innerhalb eines Teams. Respekt: Hier sind nur Nennungen des Begriffs Respekt zusammengefasst. „Respekt“ und „Respekt untereinander“ wurden hier genannt. Klar/kurz/prägnant: Auch hier sind die Aussagen sehr eindeutig zuzuordnen. Diese Begriffe wurden im Cluster zusammengefasst. Fragen: Hier sind die Aussagen zugeordnet wie: fragen, rückfragen und Rückmeldungen ein- holen. Zuhören: Zu diesem Cluster gehört: zuhören und Begriffe wie „hören, was Spieler sagen“ und Ähnliches. Fachliche Kompetenz: In diesem Cluster sind der Begriff „fachliche Kompetenz“, sowie Aussagen wie „kompetent“, „gutes Fachwissen“ und Ähnliches zusammengefasst. Authentizität: Authentizität oder „authentisch sein“ sind hier zusammengefasst Individuell: Hier sind alle Aussagen angeführt, die beschreiben, dass mit jedem Spieler auf eine andere Art und Weise gesprochen wird. Auch Aussagen, die beschreiben, dass jeder

65 Spieler in der Kommunikation etwas anderes braucht. Es sind Aussagen, die beschreiben, dass es auf die Situation ankommt. Auf Augenhöhe: Der Begriff „Augenhöhe“ selbst und Aussagen wie „nicht von oben herab“ und Ähnliches sind hier zusammengefasst. Diverses: Hier sind alle Aussagen enthalten, die nicht klar zuordenbar sind. Beispiele: „Spie- ler müssen den Trainer und dessen Philosophie verstehen und umsetzen können.“ „Ist sehr wichtig für mich, da es Blockaden lösen kann und ich jeden Spieler nicht nur durch Training sondern auch durch Kommunikation stärker machen kann!!!“ „Für mich ist es sehr wichtig“, „visuell untermauern“. Positiv/konstruktiv: Alle Aussagen wie „immer konstruktiv bleiben“ oder „das Positive sehen“

Abbildung 33: Wirkungsvolle Kommunikation ist individuell und setzt auf eine vertrauensvolle Beziehung. Eigene Darstellung

In Summe beantworteten 122 Trainer diese Frage. Trainer sehen demnach vertrauensbasierte Kommunikation und individuell abgestimmte Kommunikation als wirksam an. Andere we- sentliche Faktoren sind respektvolle Kommunikation, klare/prägnante Kommunikation und die fachliche Kompetenz des Trainers. Wenn Trainer Wirkung durch ihre Kommunikation erzielen wollen, braucht es ein großes Gespür für die Persönlichkeit der Spieler.

66 Frage 12

Abbildung 34: Frage 12 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Diese Frage war mit einer Bewertung zu von 1 – 4 zu beantworten. Hintergrund war, die sozi- al-kommunikativen Kompetenzen (vgl. Heyse/Erpenbeck 2009: 259 - 383) aus der Sicht der Fußballtrainer zu priorisieren. 139 Trainer bewerteten diese Kompetenzen.

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Abbildung 35: Priorisierung der sozial-kommunikativen Kompetenzen aus Sicht von Fußballtrainern. Eigene Darstellung.

68 Ich greife die fünf priorisierten sozial-kommunikativen Kompetenzen nach dieser Auswertung heraus. Diese sind: 1. Kommunikationsfähigkeit (1,26) 2. Teamfähigkeit (1,36) 3. Pflichtgefühl (1,44) 4. Konfliktlösungsfähigkeit (1,48) 5. Optimismus (1,50)

Gute Führungskräfte geben Menschen das Gefühlt, dass sie am Kern der Sache sind, nicht am Rand. Jeder spürt, dass er oder sie einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Organisation leistet. Wenn das geschieht, fühlen sich Menschen in Balance, und das gibt ihrer Arbeit einen Sinn.“. Warren Bennis

Das sind Kompetenzen, die auch eine belastbare Beziehung zwischen Trainer und Spieler ermöglichen. Es scheint mir auf Grund der Grenzsituationen, die in diesem Sport vorkommen, auch schlüssig. Interessant finde ich, dass das Pflichtgefühl einen so stark priorisierten Rang einnimmt. Das lässt darauf schließen, dass das Vertrauen und die Verlässlichkeit ein wichtiger Faktor sind, um sich auf die Leistungsgrenzen immer wieder einzulassen und diese zu erwei- tern.

Frage 13

Abbildung 36: Frage 13 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular.

Die abschließende offene Frage stellte ich den Trainern, um noch Raum zu geben für weitere Meinungen bzw. um eventuell noch nicht bedachte Themen für diese Arbeit zu finden. In der Auswertung habe ich die Aussagen wieder geclustert. Die Begriffe wurden sehr eindeutig verwendet und führen weitere Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften an. 61 Trainer gaben bei dieser Frage noch Antworten. Hier die Zusammenfassung 69  Spaß und Freude: 13 Nennungen  Beziehung: 12 Nennungen  Vorbild sein: 4 Nennungen  Ziele: 4 Nennungen  Kritikfähigkeit 2 Nennungen  Disziplin: 1 Nennung  allgemeine Aussagen, bzw. für die Arbeit nicht relevanten Aussagen wie „tolle Um- frage“, „alles Gute“ usw. 28 Nennungen

Dabei wären noch Kompetenzen, wie Disziplin oder Vorbild sein, im KompetenzenAtlas vor- handen, aber der Fokus der Arbeit liegt auf den sozial-kommunikativen Kompetenzen.

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9. Gegenüberstellung mit den Forschungsfragen

In diesem Kapitel ziehe ich Rückschlüsse aus der verwendeten Theorie und der empirischen Arbeit, um meine Fragen zu beantworten.

Inwieweit sehen sich Fußballtrainer als Führungskräfte und inwieweit sehen sie inter- personelle Kommunikation als Führungsintervention?

Fußballtrainer sehen sich ganz klar als Führungskräfte. Sie finden Kommunikation sehr wich- tig für ihre Arbeit als Führungskraft. Obgleich zwischenmenschliche Kommunikation in der Ausbildung der Trainer in sehr geringem Maß vorkommt, bilden sich viele Trainer beruflich oder privat in Kommunikation weiter.

Analysiert man, was Trainer unter Kommunikation verstehen, so kommt heraus, dass dies wohl so etwas wie Smalltalk und private Gespräche sein muss. Ganz klar ist, dass Watzla- wick’s erstes Axiom „man kann nicht nicht kommunizieren“, nicht im Alltagsverständnis der Fußballtrainer über Kommunikation verankert ist. Dass jede Handlung ein kommunikativer Akt ist und eine Intervention darstellt, kommt nicht zum Ausdruck und daher ist wohl vielen Trainern nicht bewusst, dass sie mit jeder Handlung führen.

Welche Interventionsräume nutzen Fußballtrainer bewusst, um zu führen?

Die befragten Trainer kommunizieren vor allem im Training und während des Spiels mit ih- ren Spielern. Es wird deutlich, dass sie keine speziellen Interventionsräume definieren, son- dern jede Gelegenheit gut ist, um zu kommunizieren. Das Ergebnis der Befragung war für mich insofern aufschlussreich, als Flottmann (2014), Weidig (2009) und Tschaut (2015) aus- führlicher beschreiben, wann Trainer mit ihren Spielern kommunizieren, und damit führen. Offensichtlich ist dies bei der Stichprobe der Befragten nicht im Bewusstsein.

Inwiefern nehmen Trainer Kommunikation als Führungsintervention wahr? In der Antwort auf diese Frage liegt für mich die größte Erkenntnis dieser Arbeit: nämlich nicht. Wie schon in der vorigen Frage erläutert, werden Kommunikation und Führung von den 71 befragten Trainern – die für mich einen repräsentativen Querschnitt der allgemeinen Trainer- meinung, abgesehen von Experten, darstellen – nicht in Verbindung gebracht. Vielmehr neh- men die Trainer Kommunikation als etwas wahr, das Beziehung herstellt und das wichtig ist, das aber mehr oder weniger einfach passiert. Dass ich als Trainer jederzeit und in all meinen Äußerungen und Handlungen kommunikativ wirksam werde und durch meine Führungsfunk- tion alles, was ich tue, ein Teil meiner Führung wird, scheint nicht im allgemeinen Bewusst- sein zu sein.

Welche Aspekte der Transformationalen Führung werden in der Kommunikation zwi- schen Fußballtrainern und ihren Spielern sichtbar?

Gehe ich von den vier Hauptaspekten der Transformationalen Führung nach Bass (Pelz 2014: 2 zit. nach Bass 1994: o. S.) aus, die idealisierte Einflussnahme, die inspirierende Motivie- rung, die intellektuelle Stimulierung und die individualisierte Berücksichtigung, so werden diese nur teilweise sichtbar.

Am stärksten betont wird der Aspekt der individualisierten Berücksichtigung. Das indivi- duelle Eingehen auf den Spieler und das Stärken des Potenzials scheint den Trainern beson- ders wichtig zu sein. In diesen Aspekt fallen auch die Aussagen von Robert Tschaut (2015), dass Trainer vielmehr als Coach, Begleiter oder Mentor fungieren sollen. Ebenfalls fällt der hohe Anteil „Privates“ hier hinein, weil deutlich wird, dass auch der private Kontext von Spielern gesehen wird.

Die idealisierte Einflussnahme, die ja vor allem Respekt und Vertrauen beinhaltet, wird von den Trainern ebenfalls stark gesehen. Dies zeigt die Menge der Antworten und die Deutlich- keit aus den Detailrückmeldungen, die sich mit Vertrauen und Respekt beschäftigen. Auch dass Pflichtgefühl als eine der fünf stärksten Kompetenzen genannt wurde, weist darauf hin. Pflichtgefühl schafft Verbindlichkeit und die Verbindung zu einem gemeinsamen Ideal. Eben- falls hier zu nennen ist die Kompetenz der Teamfähigkeit, die Spieler jenseits ihrer individu- ellen Interessen auf ein gemeinsames Ziel hin verpflichtet.

Die inspirierende Motivierung wird sichtbar, weil Spieler laut Aussage der Trainer als ganze Persönlichkeit (auch mit ihrem Privatleben) wahrgenommen werden sollten. Die befragten Trainer bewerteten außerdem Optimismus als wichtige Kompetenz. Lob und Kritik für Spie- 72 ler ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation von Trainern mit Spielern. Etwas ver- wunderlich war für mich, dass auf die Frage, was Trainern sonst noch wichtig ist, nur vier der Befragten „Ziele“ als wichtig angaben.

Die intellektuelle Stimulierung wird von Trainern nicht explizit genannt und wird auch von den Experten nicht verbalisiert. In der Beschreibung von Bass geht es dabei um den Umgang mit Fehlern und die Erneuerung von festgefahrenen Ansichten. Die intellektuelle Stimulie- rung ist meiner Ansicht nach ein impliziter Teil. Fußball ist ein Fehlersport. „Ohne die grund- sätzliche Bereitschaft, auch Fehler zu machen, könnten Spieler nicht spielen und Trainer nicht mit ihren Spielern arbeiten.“ Robert Tschaut (2015: Anhang B: 42) bestätigt die Erneu- erung der Rolle der Trainer, wenn er sagt, dass Spieler in ihren Handlungen schneller werden müssen, noch schneller antizipieren, noch schneller umsetzen und noch entscheidungsfähiger werden müssen. Dies setzt die intellektuelle Arbeit der Trainer mit den Spielern voraus.

Welche sozial-kommunikativen Kompetenzen erachten Fußballtrainer als relevant?

Gute Führungskräfte geben Menschen das Gefühlt, dass sie am Kern der Sache sind, nicht am Rand. Jeder spürt, dass er oder sie einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg der Organisation leistet. Wenn das geschieht, fühlen sich Menschen in Balance, und das gibt ihrer Arbeit einen Sinn.“. Warren Bennis

Die Reihung der sozial-kommunikativen Kompetenzen durch die befragten Trainer ergab im Gesamtbild, dass jene Kompetenzen wichtig sind, die belastbare Beziehungen zwischen Trai- nern und Spielern ermöglichen. Dazu gehören etwa die Kommunikationsfähigkeit, die Kon- fliktlösungsfähigkeit und auch die Teamfähigkeit. Aber Beziehungsmanagement selbst wird nicht priorisiert (Rang 22 von 32).

Willi Ruttensteiner (2010: 7) schreibt, dass in einer weltweiten Befragung von Spitzentrainern mentale Stärke, Einsatzbereitschaft, Wille, Fachwissen, Selbstvertrauen und Optimismus als wichtigste Kompetenzen für erfolgreiche Trainer gesehen werden. Von den genannten Kom- petenzen finden sich nur die Kompetenz Optimismus in der Priorisierung der von mir befrag- ten Trainer wieder.

73 Sozial-kommunikative Kompetenzen scheinen bei der weltweiten Befragung nicht im Fokus zu sein. Erst bei der Negativaufzählung kommt Kommunikation vor. Wenn nämlich Arro- ganz, Angst, Zögern und wenig Kommunikation genannt werden.

Kompetenzen, die Führungskräfte auch außerhalb der Mitte von Teams positionieren (Bei- spiel: Impulse setzen, Mitarbeiterförderung, Experimentierfreude etc.), wurden nicht so hoch priorisiert. Trainer beschreiben sich zwar als Führungskräfte, aber die dazu nötige Distanz kommt nicht in ihren Prioritäten vor.

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10. Zusammenfassende Erkenntnisse

Die Experten wissen, dass Fußballtrainer Führungskräfte sind und sie versuchen, dies in der Ausbildung zu berücksichtigen. Auch die befragten Trainer sagen, Kommunikation ist ihnen wichtig. Das Werkzeug einer gut eingesetzten interpersonellen Kommunikation können sie nicht angreifen und es ist ihnen auch zu wenig ihre Wirkung bewusst.

Ich werde aufgrund der vorliegenden Ergebnisse noch einmal den Kontakt mit Robert Tschaut suchen und sie ihm zur Verfügung stellen. Es ist meines Erachtens für die zukünftig auszubil- denden Trainer wichtig, mehr Bewusstsein über ihre Wirkung und ihre Möglichkeiten, durch interpersonelle Kommunikation zu führen, zu erlangen. Wichtig scheint mir auch, theoretisch noch stärker am Aspekt Führung und Kommunikation mit den Trainern zu arbeiten. Es gibt so viel mehr Möglichkeiten, die Interventionsräume bewusst zu nutzen. Dazu sollten die sozial- kommunikativen Kompetenzen der Trainer weiter ausgebaut werden.

Insgesamt bin ich dankbar für die Erkenntnis, die diese Arbeit mir ermöglicht hat. Gerade weil ich mich selbst seit vielen Jahren mit Kommunikation, mit Führung und mit Fußballtrai- ning beschäftige, habe ich viele meiner mittlerweile verinnerlichten Zusammenhänge zwi- schen Kommunikation und Führung auch bei anderen vorausgesetzt. In der Ausbildung von Trainern wird es aber wichtig sein, das Bewusstsein über die Zusammenhänge nicht als gege- ben anzunehmen. Viel mehr wird es nötig sein, Basiskenntnisse über zwischenmenschliche Kommunikation und Führung zu vermitteln, um dadurch der Rollenerwartung als Coach ge- recht zu werden.

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11. Literatur- und Quellenverzeichnis

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77 11.1. Online Quellenverzeichnis

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78  Sportschau.de (2004): DFB Trainingslager. http://www.spox.com/de/sport/diashows/1405/fussball/dfb-trainingslager/298/dfb- trainingslager-9_298x171.jpg, online abgerufen am 25.5.2015.  Tuchel, Thomas (2012): Rulebreaker. Vortrag des Trainers von Mainz. https://www.youtube.com/watch?v=pmKSmTMp-jQ, online abgerufen am 30.3.2015.  Westfählische Nachrichten (2012): Wieder kein Fußball Gold für Brasilien. (http://www.wn.de/var/storage/images/wn/startseite/welt/sport/olympia- 2012/2012/08/olympia-2012-wieder-kein-fussball-gold-fuer-brasilien-mexiko- feiert/31229131-1-ger-DE/Olympia-2012-Wieder-kein-Fussball-Gold-fuer-Brasilien- Mexiko-feiert1_image_630_420f.jpg), online abgerufen am 25.5.2015.  Wikipedia (2015): Alter der Meistertrainer im Fußball. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Meistertrainer_der_Fu%C3%9Fball- Bundesliga, online abgerufen am 9.5.2015.  Zeit.de (2014) (http://images.zeit.de/sport/2014-04/lahm-guardiola-fcbayern/lahm- guardiola-fcbayern-540x304.jpg), online abgerufen am 21.05.2015.

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11.2. Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Wordle der ÖFB Trainerordnung 2014 (Eigene Darstellung)...... 7 Abbildung 3: Pep Guardiola und Philip Lahm (Quelle: Zeit.de)...... 12 Abbildung 4: Systemisches Führungsverständnis der Beratergruppe Neuwaldegg ...... 15 Abbildung 5: Das "Full Range of Leadership"-Modell (Borgmann 2013: 100 zit. n. Bass/Avolio 1994 o. S.) ...... 18 Abbildung 6: Die sechs Dimensionen des TLI sowie Laisez-Faire und Bedingte Rückmeldung (Borgmann, 2013: 108) ...... 21 Abbildung 7: Rollen und Kompetenzen des Sportspieltrainers (Brack 2002: 125 zit. n. Weidig 2009: 11) ...... 24 Abbildung 8: Olympia 2012 Wieder kein Fußball Gold für Brasilien Mexiko feiert (Westfählische Nachrichten 2012. Foto: Marius Becker, dpa) ...... 25 Abbildung 9: DFB startet Trainingslager (Quelle: Sportschau.de 2004) ...... 30 Abbildung 10: Coachingfelder im Fußball (Quelle Flottmann: 2014) ...... 32 Abbildung 11: Kompetenz Atlas (Heyse und Erpenbeck, 2009: XIII) ...... 40 Abbildung 12: Einladung, an der Befragung teilzunehmen ...... 51 Abbildung 13: Frage 1 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 52 Abbildung 14: Verhältnis der Beteiligung an der Befragung nach Nationen ...... 52 Abbildung 15: Frage 2 der Online-Befragung, Abdruck aus dem Online-Formular...... 52 Abbildung 16: Frage 3 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular ...... 53 Abbildung 17: Verteilung der Spielklassen, in denen die österreichischen Trainer tätig sind. Eigene Darstellung ...... 53 Abbildung 18: Verteilung der Spielklassen, in denen die deutschen Trainer tätig sind ...... 54 Abbildung 19: Frage 4 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular ...... 55 Abbildung 20: Altersverteilung der teilnehmenden Trainer. Eigene Darstellung...... 55 Abbildung 21: Frage 5 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular ...... 56 Abbildung 22: Interventionsräume - wann Trainer mit Spielern kommunizieren. Eigene Darstellung...... 57 Abbildung 23: Frage 6 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 58 Abbildung 24: Worüber Trainer mit ihren Spielern sprechen. Eigene Darstellung...... 59 Abbildung 25: Frage 7 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 60 80 Abbildung 26: Wie viel Trainer angeben, mit Spielern zu kommunizieren. Eigene Darstellung...... 61 Abbildung 27: Frage 8 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 61 Abbildung 28: Fußballtrainer sehen sich als Führungskraft. Eigene Darstellung...... 62 Abbildung 29: Frage 9 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 63 Abbildung 30: Zwischenmenschliche Kommunikation war in sehr geringem Maß Teil der Ausbildung. Eigene Darstellung...... 63 Abbildung 31: Frage 10 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 64 Abbildung 32: Fußballtrainer bilden sich überwiegend privat/beruflich in Kommunikation weiter. Eigene Darstellung...... 64 Abbildung 33: Frage 11 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 65 Abbildung 34: Wirkungsvolle Kommunikation ist individuell und setzt auf eine vertrauensvolle Beziehung. Eigene Darstellung ...... 66 Abbildung 35: Frage 12 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 67 Abbildung 36: Priorisierung der sozial-kommunikativen Kompetenzen aus Sicht von Fußballtrainern. Eigene Darstellung...... 68 Abbildung 37: Frage 13 der Online-Befragung. Abdruck aus dem Online-Formular...... 69

11.3. Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Anteile von Kommunikationsinhalten in der Trainerausbildung...... 8 Tabelle 2: Zusammenhang von Führungsstil, kommunikativer Aktivität und beabsichtigter Wirkung (vgl. Borgmann 2013: 122 – 124 und 201). Eigene Darstellung...... 28 Tabelle 3: Tätigkeiten von Führungskräften im Zusammenhang mit interpersoneller Kommunikation. Eigene Darstellung...... 33

81

Anhang A: Rohdaten der Online Umfrage

Kommunikation im Fußballtraining

1. Sind Sie Trainer in Österreich oder Deutschland? Anzahl Teilnehmer: 143 51 (35.7%): Österreich 92 (64.3%): Deutschland

Österreich: 35.66%

Deutschland: 64.34%

2. Für Österreich: In Welcher Leistungsstufe befindet sich ihr Team?

Anzahl Teilnehmer: 72 2 (2.8%): Höchste Spielklasse: Tipico – Bundesliga

1 (1.4%): 2. höchste Höchste Spielklasse: Tipico – Bundesliga: 2.78% Spielklasse: Sky Go Erste Liga 2. höchste Spielklasse: Sky Go Erste Liga: 1.39% 3. höchste Spielklasse: : 4.17% 3 (4.2%): 3. höchste 4. höchste Spielklasse Adm iral (W...: 8.33% Spielklasse: Regionalliga

5. höchste Spielklasse:: 4.17% 6 (8.3%): 4. höchste Spielklasse Admiral Wiener Stadtliga (Wien), 1. NÖN- 6. höchste Spielklasse:: 11.11% Landesliga Nachwuchs: 58.33% (Niederösterreich), BVZ 7. höchste Spielklasse:: 6.94% Burgenlandliga (Burgenland), 8. höchste Spielklasse:: 2.78% Sparkassen Landesliga (Steiermark), OÖ Liga (Oberösterreich), Kärntner Liga (Kärnten), (Salzburg), UPC (Tirol), Vorarlbergliga (Vorarlberg)

3 (4.2%): 5. höchste Spielklasse:

8 (11.1%): 6. höchste Spielklasse:

5 (6.9%): 7. höchste Spielklasse: 2 (2.8%): 8. höchste Spielklasse:

42 (58.3%): Nachwuchs

Anhang 1

3. Für Deutschland: In Welcher Leistungsstufe befindet sich ihr Team? Anzahl Teilnehmer: 96 2 (2.1%): höchste Spielklasse höchste Spielklasse : Bundesliga: 2.08% : Bundesliga 4. höchste Spielklasse: Regionalliga: 3.13% 5. höchste Spielklasse: 5.21% - (0.0%): 2. höchste 6. höchste Spielklasse: 9.38% Spielklasse: 2. Bundesliga

- (0.0%): 3. höchste Spielklasse: 3. Liga Nachwuchs: 54.17% 3 (3.1%): 4. höchste 7+ höchste Spielklasse: 26.04% Spielklasse: Regionalliga 5 (5.2%): 5. höchste Spielklasse

9 (9.4%): 6. höchste Spielklasse

25 (26.0%): 7+ höchste Spielklasse 52 (54.2%): Nachwuchs

Anhang 2

4. Wie alt sind Sie? Anzahl Teilnehmer: 142

- 55 - 33 - 34 - 31 - 43 - 49 - 41 - 42 - 37 - 29 - 43 - 42 - 20 - 45 - 31 - 30 - 25 - 33 - 36 - 47 - 24 - 25 - 26 - 43 - 67 - 41 - 49 - 45 - 30 - 38 - 24 - 21 - 43 - 29 - 40 - 56 - 28 - 43 - 25 - 50 - 49 - 43 - 42 - 39 - 33 - 44 - 41 - 53 - 40 - 42 - 47 - 41 - 33 - 34 - 24 - 42 - 47 - 27 - 24 - 48 - 20 - 36 - 35

- 24 - 55 - 20 - 42 - 34 - 33 - 27 - 43 - 45 - 41 - 45 - 42 - 43 - 33 - 38 - 29 - 12 - 45 - 32 - 34 - 17 / 18 - 29 - 34 - 48 - 50 - 40 - 33 - 41 - 51 - 35 - 46 - 36 - 22 - 29 - 32 - 43 - 41 - 25 - 32 - 55 - 18 - 40 - 19 - 31 - 30 - 44 - 18 - 39 - 28 - 46 - 28 - 24 - 36 - 37 - 34 - 33 - 25 - 26 - 24 - 33 - 20 - 44 - 24 - 39 - 41 - 45 - 51 - 30 - 26 - 35 - 39 - 45 - 48 - 41 - 47 - 48 - 37 - 28 - 36

Anhang 3

- Training und via elektronischer Kommunikation - sowohl im Training als auch vor einem Spiel! Einzeln geh ich auf Spieler ein allerdings wenn alle dabei zuhören - Training, Spiel, Privat - Beim training. Hin und wieder telefonisch. Vor dem spiel - Training, Turnieren, Einzelgespräche mit Eltern/kindern - Training, Spielbesprechung, Einzelgespräch, Teamevents, Messenger - Vor Spielen, Einzelgespräche, Abschlusstraining, Trainingslager - Training,Einzelgespräche - Beim Training und Einzelgespräche - Training, Einzelgespräch, Spielvorbereitungsbesprechung, Social Media - Training, Spielbesprechungen, Einzelgesprächen, - Kommunikation ist mehr sehr wichtig also nutze ich jede Gelegenheit mit den Spieler zu sprechen! - Training, Spiel, Spielbesprechungen Teamabende Eigentlich immer dann wenn wir uns treffen, zwar nicht immer ausführlich aber sprechen tun wir immer - Ich nutze jede Möglichkeit mit Spielen zu reden - Training, tellefon - Vor dem Training, vor Spielen, Einzelgespräche in trainingsfreier Zeit - Vor und während des trainings - Sowohl im Training, als auch bei Spielbesprechungen und auch in Einzelgesprächen - Beim Training und auch mit einzel Gesprächen beim warmmachen vor dem Spiel. Und natürlich auch in der spielansprache. Kommunikation ist extrem wichtig - Vor dem Training, nach dem Training. Dazwischen, um zu korrigieren. Spielbesprechung zum Treffzeitpunkt in der Kabine, wenn die Kinder sich warm machen. Einzelgespräche, wenn es einen Anlass dazu gibt. - Training, unter der Woche persönlich, vor jedem Spiel - vor dem Training zur Einstimmung, während den Übungen. bei Auffälligkeiten einzelner Spieler oder innerhalb der gesamten Mannschaft. vor und nach jedem Spiel. - Training, vor dem Spiel, in den Pausen, privat in der Freizeit, Spielbesprechung, Einzelgespräche, bei Feierlichkeiten - Training, Einzelgespräch, Spielbesprechung. - Training, Spielbesprechung Taktikeinheiten Einzelgespräche, Team-, Gruppenbesprechungen - So oft es geht - Training, Spielbesprechung vor und nach dem Match, Einzelgespräch - Bei jeder sich bietender Gelegenheit - Immer wenn ich sie auf dem Platz sehe. - Training hauptsächlich über Fussball und vor und nach dem Training aber auch auf Reisen natürlich über die Familien der Spieler und ihre Interessen um ein Verhältnis aufzubauen! - Spielbesprechung, Training, Privat - Training (sowohl davor und danach) Extra Terminvereinbarung Einzelgespräche - Bei allen sich ergebenden Situationen sportlich wie privat.

- Hauptsächlich vor und nach dem Training bzw. Spiel - Ich mach das nur über meinen Co - Training, Einzelgespräche , Spielerversammlung - Immer... Kommunikation ist heute sehr wichtig!!! Jeder spieler ist anders zu behandeln - Training, Vorbereitung auf das Spiel, Einzelgespräche, eigentlich immer - Training,spielanalyse,privat,vor/nach Training,Halbzeit,vor/nach Spiel - Vor Training, nach dem Spiel. - Training, Spielbesprechung - Vorm Training, während des Trainings, nach der Einheit, vorm Spiel, in der Halbzeit, vor Einwechslungen und in

Anhang 4

5. Bei welchen Gelegenheiten sprechen sie mit Ihren Spielern? (z.B.: Training, Spielbesprechung, Einzelgespräch, ....) Anzahl Teilnehmer: 134

- immer nach dem Spiel. Da zahlt es sich wirklich aus. Außerdem spreche ich mit ihnen bei der Spielanalyse und der Vorbereitung auf ein Spiel. Ich gebe ihnen Feedback. Außerdem erzählen sie mir Privates und Nachdenken muss ich auch...... - Training nach vor training - Vor Training (Trainingsschwerpunkte erklären), Spielerbesprechungen (vor Spiel, in der Pause) - teilweise Einzelgespräche - bedarfsorientiert - Vor und nach dem Training; Während des Trainings; Während dem Aufwärmen vor einem Spiel; Regelmäßige Einzelgespräche; Während des Spiels kurze Anweisungen; - Training - Einzelgespräche überall Am Platz beim Training In der Kabine vor dem spiel In der Halbzeit beim spiel Spiel nachbesprechung am Platz oder Kabine In der Kantine allfälliges und privates - Training, vor- und nach dem Spiel, Spielbesprechung, vor- und nach dem Training - Im Training , Einzelgesprech, Spieler Sitzung - Vor dem ersten Wochentraining ,kurz über das letzte Spiel und was wir in der Woche erarbeiten wollen.Während des Training Hilfestellung und Verbesserungen erläutern. Nach dem letzten Wochentraining Spielersitzung.Vor dem Spiel Besprechung uns n der Halbzeit kurze Korrekturen.Ansonsten 4 Augengespräche etc..nach Bedarf - Training, Spielbesprechungen (Vor, Während, Nach), gelegentlich Einzelgespräche - Vor/im und nach dem Training. Vorm Spiel Einzelgespräche - Training, Spielbesprechungen (vor und nach dem Spiel) - Training, Mannschaftsbesprechung, Einzelgespräche, Vor dem Spiel, Nach dem Spiel - Beim Training und unmittelbar vor dem Spiel - Training, vor dem Spiel kurz - Div. Gelegenheiten wie Tipps, Kritik , sasionziele, pers. Ziel etc - Nach dem Training, vor und nach jedem Spiel. Selten während des Trainings, nur leichte Korrekturen. - Training. Besprechung. Im vereinsheim beim Fußball schauen. - Allen möglichen Situationen. Gerade im Nachwuchsbereich ist es wichtig zu kommunizieren und auch den Spielern zu zeigen, dass man auf dem Platz sprechen muss. - Während des training spreche ich mit mein spieler auch mal nach den training einzelgespräche sind wichtig damit die spieler wissen was ich von den verlange in einer spielbesprechung spricht man mit den kollektiv - Nonstop - Training, Spiel(vorher und nachher) - Siehe oben, Essen, Fest - Immer wenn wir uns sehen rede ich mit sovielen wie möglich, ob vor, während oder nach dem Training und Spieler. - Privat, Gruppen Gespräche, Training, Einzelgespräche - Hauptsächlich im Training und Einzrlgesprächen - Einzelgespräche kurz vorm Spiel und telefonisch/Internet . Gruppengespräche beim Training Mannschaft vorm Spiel und beim Taktiktraining - Ein Gespräch mit den Spielern ist sehr wichtig. Dies geschieht beim Training, bei der Spielbesprechung aber auch ganz wichtig in Einzelgesprächen. Ohne diese Gespräche, wäre eine vernünftige Arbeit als Trainer nicht möglich. - Beim Training, Einzelgespräche vor dem Spiel und in der Halbzeit. - Im Training, vor sowie nach dem Training! Einzelgespräche immer im Training oder vor dem Spiel als Motivationsfaktor! - Vor dem Training, Vor dem Spiel, Einzelgespräche bei Trainingslager - bei jeder - Training, Spielbesprechung, Halbzeitpause, Einzelgespräch, während Teambuildingsmaßnahmen - Eigentlich bei jeder Gelegenheit

Anhang 5

Ziele - Über alles was in den oben genannten Spalten steht! - Taktik, Leistung und Ziele - Taktik Ziele Leistung Motivation - Individuelle taktische Aufgaben, Ziele für die Mannschaft, eigene Ziele, Prioritäten, welche Dinge für dieSpieler wichtig sind für eine intakte Mannschaft, Probleme - Kommt darauf an was der Spieler zu diesem Zeitpunkt benötigt. Aber am meisten sicherlich über die eigene Leistung damit der Spieler auch weis wo er seine Stärken und Schwächen im Spiel hatte und wo wir noch hinarbeiten müssen. - Als Tormanntrainer über Leistung, Fehler, Ziele und persönliche Befindlichkeiten - Über Taktik und Strategie vor einem Spiel! Im Training wie Übungen funktionieren und da ich Jugendtrainer bin natürlich auch über schulische Leistungen und Privates in den Verschnaufpausen - Privates, Beruf, Zukunft, persönliche Leistung, Andere Mannschaften - Taktik, derzeitiger Stand, Zufriedenheit - Privat, stärken und Schwächen im Fußball, Ziele - Taktik, persönliche Leistung, Privates, Ziele, Verhalten, Vorgehensweisen, Meinung - Taktik, persönliches Verbesserungspotential - fußballspezifisch aber auch private Dingw - Taktik - Leistungen, Motivation, Lob, Taktik, Rolle/Teamverständnis, Ziele, Verhalten - Privates, Taktik, persönliche Leistung, Probleme, Ziel definitionen, Trainingsinhalte - vor allem über Ziele,die Art wie wir diese Erreichen, Sonst wissen die Spieler das sie über alles mit mir reden können! - Alles Allgemeine Themen und auch fussball Oft auch privates - Über alles - Persönliche Situation, privates, leistung - Persönliche Leistung, Motivation für höhere Leistungsbereitschaft oder bei Motivationsverlust durch Verletzungen, Niederlagen etc. - Persönliche Leistung und Privates - Eigentlich quer durch die Bank, von der Schule genauso wie über viele sportliche Dinge - Immer wieder auch mal Interesse am Privatleben der Spieler zeigen und auch darüber was ich von ihnen erwarte. Versuche auch immer sie für das gemeinsame Ziel zu motivieren - Training: was heute passiert, warum, und das ich mir Konzentration und Aufmerksamkeit wünsche. - Meine Ansichten und ihre Ansichten Training Spiel Auswertung - Leistung, Taktik, Training, Verhalten, Reflektion, Job/Arbeit, - Alles - Taktik, Pers. Leistung, Privates, Ziele - Taktik, Ziele, Persönliche Entwicklung, Privates - Schule, Taktik,Matches im TVs,was sie sich für Ziele vornehmen, wie geht's der Freundin,... - Teamleistung, Einzelleistung, schulische Drfolge (Mißerfolge) te. Privates....

- persönl. Leistung, Schule, Ziele, Taktik, eigentlich über ausser über privates - Hauptsächlich um die persönliche Leistung individuell Stellungsspiel und Laufwege. Teilweise frag ich auch nach der Schule weil die Hälfte meiner Truppe in einer Schule bzw einer Klasse sind. - Über alle Sachen die vorhin aufgezählt wurden - aber es kommt auf die jeweilige Phase an in der ein Spieler gerade ist! Z.b. Ist er verletzt, hat er ein hoch, hat er ein tief , hat er private Probleme, hat er Probleme mit anderen Spielern...... Usw. - persönliche Leistung, eigenes Befinden, Privatleben, Taktik, Motivation, Trainingsreflektion - Häufig auch privat - Eigenentwicklung jedes einzelnen. Teamgeist und Respekt gegen den eigenen Mitspieler und Gegner. - Sehr viel Privates, aber natürlich auch über Taktik bzw. wie kann man etwas besser machen - Über das Vorabend TV Programm - Taktik, privates , Ziele - Über alles!!! Ich muss den spieletn vertrauen vermitteln.

Anhang 6

6. Worüber sprechen Sie mit ihren Spielern? (Taktik, persönliche Leistung, Privates, Ziele, Visionen, ....) Anzahl Teilnehmer: 133 - über ihre Stärken und Schwächen. Die Spielfehler und die Dinge, die sie ausprobieren sollen. Wenn die Leistung nicht passt oder wenn sie großartig sind - Alles Taktik verhalten etc Privates - Taktik, Motivation, Ziele - Kommt auf den Moment an. Während des Spiels meist taktische Anweisungen. Ansonsten aber auch über persönliche Leistung, Ziele, Visionen und natürlich Privates. Beim Privaten kommt es aber drauf an, ob der Spieler es zulässt und wenn ja, dann muss es absolut vertraulich behandelt werden. - Taktik, persönliche Leistung privates nur, wenn von Spieler erwünscht und erster Schritt gemacht wird - selbst vertrauen auf bau - Privates (Probleme, Arbeit,Kinder etc.) Persönliche Leistung Taktik Ziele - Taktik, Einzelkritik, Privates, Einschätzungen vom Spieler über Taktik - Über die Aufgaben im Spiel im Trainig und über das Umfeld - Über Alle fussballtechnischen Dinge,aber auch über private Sorgen und Probleme...ein Trainer muss auch Ein wenig Psychologe sein - Taktik, pers. Leistung, Anspruchsdenken, Verantwortung, Sozialverhalten, Privates - Technische und Taktische Sachen. Konzentration und um sie zu pushen - Taktik, persönliche Leistung, Privates, Ziele, Visionen, Positionen, persönliche Erwartungen, - Taktik, Fehler, persönliche Leistung, Privates, Ziele, - Was mir gut, was weniger gut gefällt, Ursachenforschung (hat er nicht verstanden, private/berufliche Probleme), Taktikbesprechung

Vier-Augengespräche finde ich sehr wichtig und kann man nie oft genug führen - Individuelle Sachen wie, stärken, Schwächen, Verhalten auf und neben dem platz - Diverses - Familie, Schule, Fussball...das allgemeine Wohlbefinden.

Über die Entwicklung und die Optimierung der Leistung. - Taktik. Gegner. Ihre Meinung über andere Spieler. - Prinzipiell bin ich für alle meine Spieler da, egal ob private Dinge oder ob es um den Fußball geht. Haupt Augenmerk sollte natürlich der Fußball sein, sprich Verbesserung jedes einzelnen und somit die Stärkung des Teams. - Ich spreche mit meinen spieler über verschiedene sachen nicht nur über fussball ich will ihnen auch privat weiter helfen im einzelgespräche spreche ich auch über persönliche leistung oder ob er privat probleme hat das beeinträchtig die leistung - Taktik persönliche Leistung, Tips - Aktuelles Spiel, über vorherige Spiele um eventuelle "Fehler" nicht zu wiederholen oder gute Sachen ins Gedächtnis zu rufen - Siehe oben - Wie sie sich persönlich verbessern können, sei es im taktischen oder spielerischen Bereich. Natürlich wird auch privates gesprochen, wie es in der Schule läuft, oder was sie in den Ferien gemacht haben. - Über alles!!!! Taktische Inhalte ( Gruppe) oder Einzel Privates Schulisches - Leistung und Ziele - Ja, über alles - Das kommt auf die Gesprächsform an. Im Training und Mannschaftsbesprechung geht es um Taktik, Leistung, Ziele. Im Einzel Gespräch kommen die selben Themen vor, hinzu kommen eventuell private Themen. - Aufgaben Taktik

Anhang 7

- ständig - Ja aber auch vor und zwischen den Einheiten - Training, Spielerbesprechung, Einzelgespräche und direkt nach dem Spiel - Training, Spielbesprechung vor dem Spiel, Nachbesprechung im Folgetraining, Einzelgespräche, manchmal auch wenn ich die Kids ( U-10 ) irgendwo Privat treffe, - Frauen: ständige kleine Kommunikation, Einzeln, beim Training, in Pausen - Bei allen Gelegenheiten. - Vor und nach dem Training. Teilweise während des Trainings (eher coaching als Einzelgespräche mit entsprechender Vorbereitung) - Training, Spiel, Einzelgespräche, Teamsitzungen - Ich spreche immer mit meinen Spielern .... Privat wie beruflich - Einzelgespräche und beim Sit In nach dem Training - Während des Trainings, Einzelgespräch, vor Match, nach dem Match, vor und nach dem Training - Im Nachwuchsbereich ist die Ansprache des Spielers das A und O, daher spreche ich eigentlich ständig mit den Jungs. - Während des Trainings, Spiels, davor und danach - Bei jeder - Immer - Training - In allen möglichen Situationen. Auch mal außerhalb des sportplatzes - Immer wann sich die Gelegenheit bietet. Auch zwischen den Übungen wenn es nötig ist. Natürlich vor und nach dem Training auch! - Vor während und nach den trainingseinheiten. Sowie das selbe am matchtag - Vor/Im und Nach dem Training, Spielbesprechung, Einzelgespräch - Training, Spielbesprechung, Privat, Einzelgespräche.... - Aufstellung, Taktik, Verhalten, Smalltalk Kritik in Einzelgesprächen, Lob in Einzelgesprächen, allgemeine taktische und Einstellungsfördernde Ansprachen in der Runde - Ich kommuniziere viel mit meinen Spielern. bei jeder Gelegenheit - So oft wie möglich. vor während und nach Training. vor Spiel

Anhang 8

Einzelgesprächen. - Im Training vorm spiel nach dem Spiel im chat Gruppe - Training Vor dem Training Nach dem Training Spiele vorher nachher Privat - Bei jedem Training sowohl in der Gruppe als auch einzeln. Vor und nach dem Spiel mit der gesamten Mannschaft. - Im training bei fehlerbildern in der aufgabe, im spiel bei kniffligen situationen, in einzelgespächen oft über diverse sachen, lob als auch kritik - Bei jeder gelegenheit - In Einzelgesprächen um sie anzuspornen um Fehler anzusprechen. Im Training direkt um suf Situationen zu reagieren und nach spielen um taktisch etwas zu ändern oder um sie wieder aufzubauen - In jeder Gelegenheit... - Training, vor allem während des warm up Einzelgespräche vor oder nach dem Training. - Training, Vorbereitung zum Spiel, während des Spiels und danach, in Einzelgesprächen bei Bedarf und in Winterpause/Sommerpause, in Freizeit - Begrüssung, Einzelgespräche, Spievorbereitung, Halbzeit, Ritual nach jedem Training - In jeder bin auch nach dem Training für meine Jungs da - spielbesprechung - In jedem Training und jedem Spiel - Fast bei jeder Gelegenheit. Aber am meisten beim Training und nach dem Spiel. - Im Training, davor , danach, vor Spielen, nach Spielen . Einzeln aber auch im Kollektiv. - Vorm Training- im Training- Einzelgespräche-private bzw. berufliche Gespräche- Tagesthemen usw. - Bei jeder sich bietenden Gelegenheit - Training - Oft Vor dem Trainingsbeginn eine kurze spielanalyse vom weekend (1. TR nach einem spiel), Trainingsablauf, einzelnen Übungen erklären und vor allem welche Vorteile wir als Team und jeder einzelne spieler dabei hat, wenn ich meinen Spielern Tipps geben will, nach dem Training... Kommunikation ist wichtig, jedoch sollte man speziell auf die unterschiedlichen Typen eingehen und sich an diese anpassen, d.h. nicht alle wollen immer Einzelgespräche, manche wünschen dies bzw brauchen dies öfter... - Training davor und danach - Vor dem Training/Match-Spielerbesprechungen,während des Trainings sowenig wie möglich eingreifen,jedoch Fehler zu beheben und unterbrechen wenn es notwendig ist um einen besseren Lernerfolg der 11 Jährigen zu ermöglichen :-) nach dem Training und Match und bei Mannschaftsunternehnungen! - trainig - so oft wie möglich - Immer dann wenn es sein muss, egal ob Training, bei der Spielvorbereitung oder oder oder - Kurze Einzelgespräche vor, nach und manchmal auch während des Trainings. Jedes halbes Jahr hat jeder Spieler ein Einzelgespräch mit dem trainerteam. Jeden Donnerstag findet eine Abschlussbesprechung statt. Danach bleibe ich noch 30 Minuten für fragen anliegen oder Beschwerden einzelner Spieler im Besprechungsraum - Training, Soielbesprechung, auch mal das Telefonat unter der Woche - Ständig, auf und neben dem Platz - Spielbesprechung - Training - Bei jeder Gelegenheit ist es wichtig Gespräche zu führen. Wichtig ist Kritik nur im Einzelnen zu üben, aber das Loben immer vor der ganzen Gruppe. - Training, Telefon, spielerbesprechungen, bei einem Kaffee etc - Je nach Bedarf, im Training, vor oder nach dem Spiel, bei Spielerbesprechungen und sehr oft in Einzelgesprächen - Training, Spielbesprechungen, Nach und Vor den Spielen mit Einzelgesprächen; - Training, Spielerbesprechungen

Anhang 9

Eine basis muss geschaffen werden! - Kommt auf die Spielerin an, aber auch eigentlich alles - Mentalität,Einstellung,Leistung,Ziele,Privates,Taktik,Trainingsgrund - Vor dem Spiel um die Taktik, beim Training privates und eigene Leistung. - Taktik u. Einzelkritik auch Persönliches - Persönliche Leistung, Trainingsfortschritte, Aufgaben im Spiel/ im Team, konstruktive Kritik und auch privates - Taktik ziele privates - Alles Auch privat - Im Training meist über Taktik und Leistung. Zwischen den Übungen ab und zu über privates auch mal Witze machen ist sehr sehr wichtig ! In der Freizeit viel Kommunikation mit meinen Jugendspielern über private Sachen ! - Diverses - Genau über die in der frage angegebenen dinge was hat mir sehr gut gefallen gut ist und wo wir noch arbeiten müssen - Über alles - Alles... - Defizite, Verbesserungen, Probleme, Ziele, - Über Alles, was die Spieler weiter bringt! Taktik, Erwartungen, Ziele, Vorgaben, Meinungen etc.! Auch Privates, wenn Bedarf besteht - persönliche Leistung, Orga, Teamziele - Über alles. - Alle Bereiche - Über alles. - Fussballtechnik, Taktik, Disziplin, Über vergangene Spiele. Was gut lief was nicht. Privates beim Nachwuchs eher wenig, außer wie es in der Schule läuft. - Taktik,persönliches bzw.privates,zukünftiges usw. - Taktik, Ziele, Persönliche Entwicklung - Genau so etwas wie es in der Frage steht... Spielanalyse u Vorbereitung, Tipps zum Spiel usw. - Taktik Leistung und privat - Tja gute Frage...wie es Ihnen geht,wie der Fitnesszustand ist-genügend schlaf/ordentlich gegessen-Schule,über Fußballspiele,was ist gut/schlecht,Disziplin,Auftreten,Ordnung----was auf sie noch so zukommt.. Motivieren,Motivieren das sie gerne mit Freude dabei sind,möglichst lange ;-) - leistung ziele privates - im spiel natürlich über taktik und emotionen, probleme,.ausserhalb über alles mögliche - Über Schwächen und Stärken bzw. besondere Fähigkeiten - Taktik, matchplan fürs nächste Spiel , Leistung , Einstellung, enge Entscheidungen, Privates, gemeinsame Ziele , individuelle Ziele , Oft frage ich auch nur nach der persönlichen Meinung der Spieler zu einem Bestimmten thema - Grundsätzlich alles - Auf: seine Positiven und negativen Eigenschaften. Zu wildes Draufgehen. Neben: privat - Taktik - Privates,wie und was ihm gefallen hat,wie er mehr spaß am spiel haben kann.um was es ihm geht - sowohl als auch - Alles - Sowohl Taktisches, aber auch über Ziele und Visionen der Spieler - Taktik, Motivation, Erwartungen, - Fussballerisches aber auch persönliches, wie geht es dem Einzelnen auch abseits vom Fussball - alles mögliche, vor während und nach dem Training über Privates, während der Übungen/Einheiten natürlich Fußball spezifische Sachen - Über alles was mir auffällt. ..auch private Probleme - taktische Sachen, aber auch Fehler die in der Vergangenheit passiert sind zu minimieren aber auch gleichzeitig den Spieler wieder stark reden - Meist sind es Verbesserungsvorschläge bezugnehmend auf die Taktik, Technik und Zweikampfverhalten. Die persönliche Leistung jedes einzelnen wird unter vier Augen besprochen. Die Disziplin ist ein großes Thema wo ich immer

Anhang 10

wieder mit den Jungs rede. - privates nur wenn die Frauen es wollen, sonst Motivation, positives Denken, aufmuntern - Per.leistung, privates, ziele - Ich trainiere eine U8...da gibt es keine "fachlichen" Themen. Ich versuche über das soeben Geübte/Erlebte zu sprechen - Taktik, persönliche Leistung, Ziele, Probleme innerhalb der Mannschaft, vergangenes Spiel - Über alles ! Familie , Beruf , fussball , Taktik etc - Taktik und persönliches - Entwicklung, persönliche Ziele, Taktik, Mannschaftsleistung, Schule - Über alles was den Sport angeht. Sollte aber einer mal ins private wechseln, so ist dies auch kein Problem. - Schule, Kindergarten, Spiele - Über alles was der Spieler auch möchte. Hauptsächlich über Taktik, Ziele, Leistung - Über Fussball allgemein! Aber auch über die Schule! Und wichtig - auch Spaß haben!!!! - Privates, leistung - In den Gesprächen geht es eigentlich um alle wichtigen aspekte. Privat und sportlich - Privates nur vor und nach dem Training, über ihre persönlichen Leistungen und Entwicklungen, taktische Erklärungen, usw,... - Taktik Eigene spielanlage Privates befinden Persönliche Leistung - wirklich alles! - Technische Korrektur, Taktische Korrektur, Leistungsentwicklung, aktuelle Leistung, Leistungspotential, Privates, Berufliches, Studium, Schule.... - Privates, Smalltalk, Taktik, Entwicklung des Einzelen, Stagnierung des Einzelnen, Einstellung zum Sport/TEam, Aufgabenverteilung in der Gruppe - Ich versuche mit meinen Spielern auf einer freundschaftlichen Basis zu arbeiten. Daher rede ich mit ihnen über alles mögliche. Vom Sport zur Schule über privates - Taktik Spielplan

7. Wie viel % ihrer gesamten Zeit, die sie mit Fußball verbringen verwenden sie für direkte Kommunikation (egal ob einzeln oder Gruppen ) mit Spielern? Anzahl Teilnehmer: 141

0%-20% 9 (6.4%): 0%-20% 20%-40% 52 (36.9%): 20%-40% 40%-60% 51 (36.2%): 40%-60% 60%-80% 25 (17.7%): 60%-80% 80%-100% 6 (4.3%): 80%-100% Andere

5 (3.5%): Andere 0 10 20 30 40 50 60

Antwort(en) aus dem Zusatzfeld: - 30%-50% - schwer zu beziffern. schätze so 20 % - 30%-50% - Wir quatschen viel - 15%-30%

Anhang 11

8. Sehen Sie sich in Ihrer Funktion als Trainer als Führungskraft? Anzahl Teilnehmer: 141

128 (90.8%): ja

13 (9.2%): nein nein: 9.22%

ja: 90.78%

9. War zwischenmenschliche Kommunikation expliziter Teil Ihrer Ausbildung zum Trainer? Wenn ja: welchen Anteil hatte dieser Inhalt in der Gesamtausbildung? %-Stufen ....

Anzahl Teilnehmer: 138

38 (27.5%): Nein 31 (22.5%): 0%-20% 32 (23.2%): 20%-40% Andere: 10.14% 80%-100%: 0.72% 18 (13.0%): 40%-60% 60%-80%: 2.90% Nein: 27.54% 4 (2.9%): 60%-80% 40%-60%: 13.04% 1 (0.7%): 80%-100% 14 (10.1%): Andere Antwort(en) aus dem

Zusatzfeld: 20%-40%: 23.19% 0%-20%: 22.46%

- Habe keinen Trainerschein, lege aber großen Wert darauf. - Habe keinen Trainerschein - Leider habe ich noch keine ausbildung - noch keine Ausbildung - Leider nur ca. 20-30% - heutzutage als Cheftrainer bist du Manager und die Hauptaufgabe liegt darin - sich mit den Spielern zu beschäftigen Sie als Menschen zu behandeln und zu führen und Arbeit rundherum machen die co-trainer! - nur Eigenstudium - Hab keinen trainerschein da steht ein anderer drauf - keine Ausbildung als Trainer - Keine Trainerausbildung vorhanden - keine Ausbildung - brauche keine spezielle trainerausbildung - Habe noch keine Ausbildung absolviert - kein ausgebildeter Trainer - nein evtl. maximal 20%

Anhang 12 10. Haben sie abseits ihrer Ausbildung zum Fußballtrainer explizit etwas über zwischenmenschliche Kommunikation gelernt? Anzahl Teilnehmer: 139

- Eh1rl0i0c h(k7e1i.t9%): ja - Gegenseitiger Respekt, vor allem Einzelgespräche erzielen Wirkung (In Gruppengespräch will nicht jeder was sagen), Fre3u9n (d2s8c.h1a%f)t:l incehiens Verhalten ABER klar machen wo die Grenzen sind (wirkt sich sonst negativ auf Disziplin aus), gezielt Spieler auf individuelle Dinge ansprechen, Ziele und Perspektiven feüinr: 2e8i.n0z6%elnen Spieler darstellen - Ich denke das es fast das wichtigste ist mit den Spielern ständig zu kommunizieren, denn wie sollen sie wissen was falsch bzw gut ist an ihrer Leistung Ich die private und berufliche Situation ist wichtig hinund wieder anzusprechen. Daran kann man als Trainer vlt auch einschätzen

warum ein Spieler vlt einen Leistungseinbruch bekommen hat - Es ist Situationsabhängig - Bei Kindern vorallem nicht zu streng sein und eher den Spassfaktor hervorheben! Visionell arbeitjae: n7 1(.9Z4e%ichnungen oder wenns schnell gehn muss am Rasen mit Hütchen oä) - Ehrlichkeit und direkt - Das man versucht auf einer Ebene miteinander zu kommunizieren. - Objektivität und Fairness, Fachkompetenz und die Sicht des Spielers

- Zu hören, visuell untermauern (z.B. Taktiktafel), klare einfache Sprache, Zeit nehmen - direkte Ansprache

- Empathie, Rhetorik, den Ton zu treffen, klare Formulierungen, "was zu sagen haben", mehr als Floskeln - Authentität, Vertraulichkeit, Ehrligkeit, Verlässigkeit - Respekt,Sachlichkeit,Wissen,Zielsetzung - Ehrlichkeit - Für mich ist es sehr sehr wichtig - Auf die ehrliche und direkte Ansprache, ohne drum herum zu reden. Man sollte dabei immer man selbst sein und auch zu hören können. - Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen, Kompetenz, Feedback, Rückhalt - Es wird viel zu wenig wert darauf geleckt. Es wird nur die Mannschaft als ganzes bewertet, was im Mannschaftssport Fußball auch okay ist, hilft aber den einzelnen Spielern in ihre persönlichen Entwicklung wenig. Weniger Talentierte Spieler fallen schneller durch, weil zu wenig persönliche Kommunikation und Motivation stattfindet. Ich bin noch am Anfang meiner Trainerkariere und rede jetzt mehr als Spieler. - Der Respekt untereinander ist das wichtigste. - Das der Spieler das Gefühl hat, dass man auf einer Ebene spricht. Allerdings darf er nie den Respekt verlieren - Spaß und gegenseitiger Respekt. - Einzelgespräche und motivieren - Zu jedem Spieler eine gegenseitige Vertrauens und Respektverhältnis aufbauen. Mit jedem Spieler unterschiedlich kommunizieren je nach Charakter. Aussagen klar und verständlich formulieren, teilweise (wenn Zeit ist) den Hintergrund erläutern. - Authentisch, klare und kurze Ansprache, die Eigenheiten jedes einzelnen berücksichtigen, - Ehrlichkeit und Vertrauen - Mit der Kommunikation kommt das lernen über die Kids! Jedes Kind ist anders! Man will als Trainer nicht nur den Erfolg auch das die Kids mit Spaß dabei sind! - Gegenseitiger Respekt, dennoch auch ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen, der Trainer ist dein Freund und, nicht der Selbstdarstellende Chef! - immer positiv sprechen, negationen vermeiden, aufbauend reden, spieler kann es und schafft es - Auf die Tonart kommt es drauf an und wie man sich dem gegenüber verhält. - Du musst ihnen den Respekt den du selbst erwartest ihnen auch entgegenbringen - und mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren und nicht von oben herab! - - Nähe zu den Spielern - Vertrauen aufbauen - Sich auf die gleiche Stufe stellen und nicht überheblich und arrogant sein - Zuhören und mitreden - Eher "Trainingspartner" sein, der zusätzlich wie ein Personal Coach wirkt, anstatt nur Drill- Meister - sich auch selbst Fehler eingestehen und Humor zeigen - Vorbildfunktion !!!! - Motivator sein - Gemeinsam arbeiten & direkte Nachfragen bezüglich der Trainingseinheiten stellen (ob gefällt oder nicht) - Loben (auch, wenn es nur kleine Erfolge sind) - Man muss Ihnen auf Augenhöhe begegnen und nicht von oben herab.

Anhang 13 - Auf Verständnis jeglicher Situationen und das respektieren jedes einzelnen Charakters, sowie das bereden jeder eigenen Meinung. Eingehen auf Wünsche - Beschwerden - Anregungen jedes Kindes (Jugendlichen) - Das man auf die Spieler eingeht und ihnen zu hört! Nicht immer nur die eigenen Visionen sieht! - Schrei sie an!!! - Beim Training und Spiel - Ist sehr wichtig für mich da es blockaden lösen kann und ich jeden spieler nicht nur durch Training sondern auch durch Kommunikation stärker machen kann!!! - Man muss den gegenüber verdrehen und sich in dessen Rolle versetzen können, nur so kann man etwas erreichen. Eine Spielerin, wo ich nicht weiß, wo ich sie abholen muss, verbessert sich nivht - Ehrlichkeit,Beweiskraft,Begeisterung,kein Monolog - Zuhören, Probleme lösen, alle mit einander. - Spieler müssen den Trainer und dessen Philosophie verstehen und umsetzen können. - Keine Schreierei, plausibel argumentieren, Lösungen vorschlagen, ausreden lassen und respektoll bleiben. - Auf sehr viel da man nur mit Kommunikation auf die spueler eingehen kann - Art und weise - Sich in die Spieler hereinversetzen. Sie erstmal erzählen lassen ihnen zuhören später dann verbeesserungsvorschläge einbringen! Lockerheit und Spaß im Gespräch behalten ! - Motivierende worte finden, viel loben, positives herausnehmen, auch kritisieren aber kritik konstruktiv und positiv verpacken (z.b. Dieses verhalten war nicht gut, aber so und so kannst du es beim nächsten mal besser machen etc. ) - Da man ehrlich ist vertrauen gibt und immer das positive heraushebt und niemals persönlich wird und auf gar keinen fall einen spieler vor den anderen heruntermacht - Sie muss immer konstruktiv sein Ansporn und Anreiz - Ehrlichkeit, Offenheit, ich-Botschaften zur Vermittlung meiner Vorstellungen/Wünsche Klare Formulierungen. Sachlichkeit , Mitspracherecht Die Meinung des Spielers hören, akzeptieren und darauf eingehen können - Zum Mitdenken anregen und nicht alles vorgeben! Spieler dazu animieren nachzufragen, wenn unverständlich! Vormachen ist besser als 1000 Sätze! Durch Offene Fragen Feedback abholen, ob das angekommen ist, was man vermitteln wollte - persönliche Ansprache ist das A und O - Der Umgang mit einander ist wichtig. Und Erfahrungen weiter geben. Ich könnte jetzt std lang dazu was schreiben nur fehlt mir gerade etwas die Zeit dazu. Sorry - Menschenliebe Wertschätzung Spieler Raum geben sich äußern zu dürfen ohne Sanktionen - Das sich der Trainer und Spieler Vertrauen und Respektieren - Ehrlichkeit - Transparenz, Ehrlichleit, Fachlichkeit und Verständnis für bestimmte Situationen oder Befindlichkeiten. Auch Hartnäckigkeit - Authentisch Kommunikation,keine Geschichten von früheren bzw. eigenen Leistungen usw. - Immer ehrlich zu sein - Wenn die Spieler dann einmal merken, dass man mit seinen Worten u Handlungen recht hatte u es ein positiven Erfolg (zb Prognose, trainiererter Spielzug, Taktik, privates Anliegen usw) für den einzelnen bzw dem Team gab - Das es zum richtigen Zeitpunkt passiert und nicht zu oft - Authentische,menschliche korrekte Art an den Tag legen,Respekt zu vermitteln,ein Mittelmaß zw.Lockerheit und Ernsthaftigkeit zu finden,also nicht immer die Kinder und Jugendliche zu instruieren!Ihnen mehr Raum zur Selbstentfaltung geben um gute ideale Lösungen zu finden:-) - schwierig - individuelles eingehen auf jeden spieler - er soll sich verstanden fühlen, dann macht er auch das was du von ihm willst... - Um die Leistung eines jeden Spielers zu stärken oder zu fördern. - Die Spieler müssen sehen dass man ehrlich ist und das man etwas am Kasten hat. Sie wollen sehen dass sich der Trainer mit Werten die er vorgibt selbst identifiziert.

Der Trainer soll auch verständnis haben wenn es mal nicht so läuft .

Anhang 14

11. Wenn Sie auf Ihre Erfahrung zurückblicken, worauf kommt es ihrer Meinung nach an, dass Kommunikation zu den Spielern wirksam ist? Anzahl Teilnehmer: 123

- sie muss ehrlich sein. Spieler brauchen Vertrauen zum Trainer - Respekt Ehrlich Streng Disziplin - kurz und prägnant; leicht verständlich; selbst erarbeitete Inhalte; Rückfragen - Zusammenfassung der Spieler; Wiederholungen - Man muss zu den Spielern eine Bindung aufbauen und alles absolut vertraulich behandeln. - vertrauen in die personen - Authentizität Fachwissen Emotion Respekt - Autentisch sein, Ehrlichkeit, klare Ansagen - Das der Spieler weiß das er eine Teil des Team ist und das seine Menschlichen Qualitäten für mich und dea Teams sehr viel wert sind - Der Ort und der Zeitpunkt müssen passen.Jeder Spieler muss das Gefühl haben Jederzeit Ernst genommen zu werden - - Respektvoller, sachlicher Umgang - Fachkompetenz - Selbstvertrauen - Vertrauensatmosphäre - Kritikfähigkeit, Fehler zugeben können - Meiner Meinung nach ist die Kommunikation erst wirksam wenn der Trainer authentisch und überzeugend rüber kommt. Wenn ein Trainer nicht akzeptiert wird,kann man noch so viel mit den Spielern reden. - Individuell auf die einzelnen Charaktere einzugehen. - Vertrauen aufbauen, Fachliche Kompetenz, - Ich spiele selbst seit über 35 Jahren aktiv Fußball und die meisste Zeit davon in höheren Ligen (Landes- Bezirksliga) und diese Erfahrung daraus wissen meine meist jüngeren Spieler sehr zu schätzen. Aber diese Erfahrung muss man nicht nur praktisch mit dem Ball auf dem Platz vermitteln, sondern (meiner Meinung nach) genauso intensiv in Gesprächen. Das können Einzelgespräche sein oder Gruppenweise zb Defensivschulung nur mit der Abwehr, usw - Man muss dafür sorgen, das man die spieler erreicht. Das kann je nach Situation auch mal lauter sein, wenn die Disziplin dementsprechend nicht vorhanden ist. Im Prinzip will aber jeder Fussball begeisterte spieler Informationen bekommen - Ja , weil die Jungs immer noch zuhören und daraus lernen - Die Kommunikation sollte situationsabhängig sein. Gezielte Drucksituationen sollten genutzt werden um die Kinder für die Zukunft vorzubereiten. - Mann muss wissen wie man jeden einzelnen nehmen muss. Denke da ist ne gewisse Menschen Kenntnis gefragt. Der eine braucht das das man mal lauter wird und andere müssen immer positiv aufgebaut werden. Ist schwierig zu erklären. Man muss einfach jeden für sich nehmen. - Man sollte immer mal wieder kurze und präzise Anweisungen geben, damit die Spieler es sich schnell einprägen. Sollte mal etwas schief gehen, so immer das Positiv-Coaching anwenden. - Es idt wirksam wenn die spieler wissen das sie mir vertrauen können das was ich ihn sage hand und fuß hat und ich ihn nicht nur märchen erzählen sondern das auch stimmt - Extrem wichtig - Ehrlichkeit, Vertrauen , Loyalität - Kurze klare Ansagen, immer freundlich und Respektvoll. - Damit sie das vertrauendes Trainers spüren, das Wiesbaden das es heute nichtmetrisch nur um Fußball sondern ums Leben geht!!! - Verständniss - Man muss seine Spieler kennen. Wissen was sie privat machen, beruflich, Schule und andere Hobbys. Jeder Mensch braucht eine individuelle Ansprache . - Es kommt auf die Umgebung und die Situation an. Weiterhin ist der richtige Zeitpunkt des Gesprächs sehr wichtig. - Klare Ansprache, einfache Worte, Ehrlichkeit - Speziell in schwierigen Phasen ist die Kommunikation für mich der wichtigste Punkt, um wieder in die Erfolgsspur zu finden!

Anhang 15 Wenn der Trainer Kritik übt sollte diese weiterhelfen nicht ein bloßstellen vor anderen sein. - - Immer ehrlich zu sein - nichts in sich reinfressen, raus damit.. - Auf das vertrauen - je erlicher ich bin so ist auch der Spieler sie müssen erfahren das es mir um sie und nicht um mich geht richtig lernen ist genau so lustig wie falsch lernen - Vertrauen, Zusammenhalt, das WIR -Gefühl, Als allgemein taktisches Mittel Nutze die Stimme als zusätzlichen Spieler! - Die richtige Kommunikationsform , Sandwich Botschaften, (Kritik verpacken), Gefühl geben wichtig zu sein - Indem man sich zu jedem einzelnen Spieler ein persönliche und vertraunsvolle Beziehung aufbaut - Jeder Spieler möchte Wahr genommen werden und zwar als Persönlichkeit - deshalb ist gerade ein "Wie geht es Dir" sehr wichtig für die Vertrauensbildung. - da jeder einzelne Spieler/in anders ist muß man mit jedem einzelnen anders kommunizieren, bei einem weniger reden, beim nächsten mehr, beim einen anspornen, beim anderen loben, dann wieder drauf hauen, je nach Charakter - Auf den Spieler eingehen - Zuckerbrot und Peitsche - Als Trainer sollte man ein sehr gutes Fachwissen besitzen. Wenn man selbst gut gespielt hat und nicht nur ein Theoretiker ist, nehmen dich Spieler sicherlich für voller. Speziell im Kinderbereich muss man unbedingt als Trainer die Übung sehr gut vorführen können. Auch dann wird man ernster genommen.

Man muss eine gute Mischung zwischen Ernst und Spaß am kicken finden. Du Jungs immer bei Laune halten.

Mit den Kids nicht eine Stunde über Fußball Taktik reden, sondern nur kurze und klare Anweisungen ! - man muss die Spielerinnen als eigenständige Persönlichkeiten betrachten und individuell mit ihnen reden. Manche brauchen "Streicheleinheiten", manche muss man reizen, manche muss man erst in ruhe lassen und dann den richtigen Moment für ein Gespräch abpassen. Aber immer man selbst bleiben. Alles andere ist lächerlich. - Ja. Sehr wichtig. Auch außerhalb der Fußballaktivitäten kommunizieren. - Authentizität, Empathie, Offenheit und Humor - Direkte Ansprache, Wortwahl, lockere Sprache, positiv, - Kommunikation für die Spieler ist wichtig damit sie sich wohl fühlen und wissen das sie gebraucht werden. Die Spieler entscheiden alleine am Platz nicht der Trainer - Den Spieler dort abholen wo er steht - Authentische Kommunikation, Sichtweise des Spielers anhören und akzeptieren, nicht von oben herab, - Im Nachwuchsbereich kommt es auf klare und deutliche Ansprache an. Auch nicht verschleiern sondern immer direkt und gerade raus. - Glaubwürdigkeit, Altersgerechte-Sprache - Sie müssen überzeugen und nicht überreden. - Persönlichkeitsbildung, soziales Verhalten, aber auch eine Steigerung des technischen und taktischen Könnens. - Der Trainer sollte glaubhaft und kompetent sein, sodass auch die Spieler an seine Methoden und Vorgehensweisen glauben. Ein gutes Verhältnis zw. Trainer und Spieler ist wichtig fürs Team. - Sie muss ehrlich und kompakt sein Und nicht endlos lange Nur so viel wie ein Mensch aufnehmen kann und was in dem Moment wichtig ist - offen un ehrlich sein, direkt sein, immer da sein für die Spieler, Interesse zeigen - Glaubwürdigkeit, Persönlichkeit, Ehrlichkeit, Expertenwissen und fachliche Kompetenz, Coaching ist Anleitung - nicht Diktatur - Empathie, eine Beziehung zu den Spielern aufbauen, Respekt(gegenseitiger), eine flache Hierarchie(latent ist klar wer autoritär ist), positive KOmmunikatio(Kritik sachlich ) - Zeitpunkt, angemessene Tonart, - Trainer als Vorbild. man muss selbst hoch genug gespielt haben und Übungen zeigen können

Anhang 16

Anhang 17

13. Ist Ihnen sonst noch etwas wichtig? Anzahl Teilnehmer: 62

- nein Danke - Disziplin - Wertschätzung; Kritikfähgikeit des Trainers; Abfragen von Außenwirkungen; "Führer" (Führungskraft/Trainer) sein heißt Vorbild sein; Motivation vor Leistungsgedanke (= Selbstmotivation der Spieler fordern und fördern) - Das die Spieler selbstkritisch und Lernfähig sind - Die Spieler immer wieder zum kommuniezieren anhalten.Auf und neben dem Platz - Meine Mannschaft spielt im unbezahlten Amateurbereich und dort habe ich gelernt, das der Spaß am Fußballsport, aber auch der Spaß innerhalb der Truppe das Wichtigste überhaupt ist. Macht den Jungs das Training keinen Spaß, nimmt man alles zu ernst, ist das schnell zum scheitern verurteilt. Ich vermittle meinen Jungs eine gesunde Mischung aus Spaß, ja, aber auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit und auch den Konsequenzen daraus, wenn sie da nicht mitziehen. Beim bezahlten Fußball kann man da noch andere Hebel ansetzen, aber in den unteren Ligen ist der Spaß am Sport das A und O und wer das nicht versteht, wird als Trainer selbst in den unteren Ligen nicht alt - Das jeder Spieler gleich behandelt wird, egal ob Superstar oder Auswechselspieler - Kommunikation innerhalb des Vereins - Lockerheit - Spaß in jeder Situation und Ernsthaftigkeit, wenn erforderlich. - Eingefordertes selbst vorleben... - Die Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem Trainerstab und dem Vorstand! - Gute Umfrage! - Gute Beziehungen bzw. eine Gute Gemeinschaft mit den Spielereltern haben - Spaß und Freude an der Tätigkeit als Trainer - Sehr Sehr viel Spaß bei der Arbeit mit den jugendlichen - Ehrlichkeit, - Motivation ist das Um und Auf!! - Immer ein Ziel zu haben als Trainer - Pünktlichkeit - Respektvoller Umgang mit allen! - Fußball ist ein Spiel und erfordert Kreativität. Kreativität braucht die Akzeptanz von Fehlern. - Kinder müssen Spaß am Spiel haben! Nach dem Training oder Match müssen sie sich schon auf das nächste freuen! - Mensch bleiben im Erfolg und in der Niederlage - sich nicht von Ergebnissen abhängig machen!! - Individuelle Trainingseinheiten und Überraschungen (Eigenkreationen) kommen sehr gut an. Kombiniert mit "neuen" Übungen, die vllt sogar aus anderen Sportarten mit einfließen, wird das Training interessanter und der Lerneffekt höher. Ich bin TW- Trainer einer Damenmannschaft und ich habe manchmal das Problem, dass meine Torfrauen sich nicht immer motivieren lassen. Sich zu quälen und an das Limit zu gehen, ist scheinbar nicht immer selbstverständlich. Da ich früher Krav Maga und Fitnessboxen gemacht habe, kombiniere ich vor allem Ausdauer- und Kraft- Einheiten mit Übungen aus diesen beiden Bereichen. Das macht das Training abwechslungsreicher und ganz nebenbei vergessen die Damen, dass es etwas anstrengender geworden ist ;) FUNKTIONIERT! - Freude und Leidenschaft am Sport. Große Freude bei der Arbeit mit Kindern-Jugendlichen und den Eltern. - Jeden Spieler gleich behandeln! - Immer ein Tor mehr als der Gegner erzielen - Zwischenmenschliche Beziehung und die Integration der frauen und Freundin - Nicht der trainer ist der star sondern die Mannschaft!!!

Ein Tag ohne Fussball ist ein verlorener!!! "Ernst Happel" - Ehrlichkeit, - Gute Teamführung und Gleichbehandlung der Spieler sowie eingehen auf die verschiedenen Charaktere. - Fussball muss in jeder Situation, Klasse und Phase Spaß für jeden einzelnen machen. - Nicht nur wer einen trainerschein besitzt ist ein guter trainer 7 x meister ohne schein - Mehr Anerkennung und mehr für die Jugendarbeit tun. Mehr Förderung und mehr Angebote machen für keines Geld. Viele der Kinder können sich das nicht Leisten. Aber das ist ein Thema da könnte ich mich wieder richtig auslassen wenn ich gerade mehr Zeit hätte.

Anhang 18 - Verbindlichkeit und Integrität - Spieler haben ein Gespür dafür - Spaß an dem was man tut. Und selbst immer das Beste geben. Vorbild sein. Nicht quatschen, sondern machen! - Gutes Umfeld,moderne Trainingsmöglichkeiten,flexibel usw. - Fußball - Zusammenhalt, freu(n)de, Begeisterung... - Ehrlichkeit - Ein guter Trainer ist u.A.einer der zum richtigen Zeitpunkt die Richtigen Worte und Anweisungen gibt und menschliche,psychologische Eigenschaften mitbringt/auch ei Tüftler und ins Detail gehen ist manchmal wichtig um zum gewünschten Erfolg zu kommen,das isteine Meinung von mir.Bin schon müde...gibt sicher noch1,2,3 Punkte zum ergänzen! Konkrete realistische Ziele zu haben und Aue auch zu verwirklichen:-)!!! - nein - jeder einzelne spieler muss wissen, worum es in jeder situation geht! - Ich bin für die Spieler und ihre Anliegen jederzeit erreichbar . Kommuniziert wird auch durch eine whatsapp infogruppe in die nur das trainerteam schreibt und eine whatsapp Gruppe in der die Spieler untereinander kommunizieren - Zusammenhalt - Kinder lernen mit Spaß mehr - Ein Fussballtrainer sollte auf jeden Fall ein Menschenvertsteher mit empathischen Fähigkeiten sein, der seine Jungs stets individuell motivieren kann - Arbeite zum Teil mit Kindern 4-6 Jahre und Mädels zwischen 16-40 - Fußball muss Spaß machen. .. - Das man auch im Nachwuchs schon mehr mit den Spielern reden sollte. - Alles gute, Herb! Toni Feldinger - Dialog mit Eltern - Die Spieler sind wichtig nicht der Trainer .... Der Trainer hängt von den Spielern ab - Wichtig ist immer die Zukunft des Spielers im Auge zu behalten - Als Nachwuchstrainer ist die gute Kommunikation zu den Eltern extrem wichtig. Gerade bei Kindern nicht als Lehrer und Erziehungsperson auftreten - Es muss eine Basis geben zwischen Team und Trainer, ansonsten haben sie verloren. Und als Head Coach benötigen sie einen qualitativen Co Trainer. - Die Kinder im Allgemeinen auf einen richtigen Weg bringen! Fussballerisch und auch sozial. - Vorbildwirkung Selbst mit bestem Beispiel voran gehen und das Leben was man auch erwartet - Man muss sich im klaren sein, das der Trainerjob nicht nur aus Training und Spielen besteht. Das ist teilweise ein 24 Std Job. Man muss immer für seine Spieler da sein. Man ist Vaterersatz, Freund und Lehrer. Zeitweise geht es zu wie im Kindergarten, egal wie alt oder erfahren die Spieler sind. Wichtig ist auch das Gespür für die Gruppe und deren Dynamik. Die Kommunikation wird immer wichtiger! Auch durch die neuen Medien. - Den Spieler in den Mittelpunkt stellen - nicht sein eigenes Ego ausleben als kleiner Napoleon! Fördern und fordern - Vorbild sein! - Spass

Anhang 19

Anhang B: Experteninterview mit Robert Tschaut

Aufnahmeort: Salzburg Datum: 29.04.2015 Interviewer (I): Herbert Reindl Befragter (B): Robert Tschaut Aufnahmedauer: 01:03:08

Begrüßung und Vorstellung des Themas der Befragte wurde nach seinem Einverständnis zur Aufnahme gefragt (Zustimmung).

I: Also du sagst, diese Rückmeldung war für dich auch interessant, dass du hörst, die Trainer können das schwer greifen? #00:00:08# B: Mhm. #00:00:08# I: Ja? Den Bereich Kommunikation, wie ist da deine Meinung dazu? Glaubst du, dass viel schon gemacht wird? Was wirklich Kommunikationstrainings angeht, Führungskräftetrainings angeht in der Ausbildung. #00:00:20# B: Wie schon erwähnt, ist für mich eine tolle Rückmeldung auch, weil wir natürlich auch versuchen in der Trai- nerausbildung und –fortbildung Schritte weiterzugehen, nachzujustieren und natürlich die wichtigsten Kompetenzen, die ein Trainer haben sollte, auszubilden auch. Also, ich denke, da sind wir jetzt auf einen guten Weg, vor allem auch was anbelangt das Bild des Trainers. Früher war ja doch eine Trainerausbil- dung oft mehr oder weniger eine Spielerausbildung, dass du dort warst bei der Trainerausbildung. Und hast halt alle Übungen mitgemacht, die du ja mitmachen sollst, damit du es selber spürst. Aber der Coaching-Bereich war sicher, jetzt reden wir, vor 10-20 Jahren, ein bisschen verna- oder auch sehr stark vernachlässigt, ja. Und aus dieser Zeit hat man schon ein bisschen gelernt, dass man gesagt hat, okay, wir müssen die Trainer als Trainer ausbilden und nicht als Spieler. Also dass er nicht nur kennt, wie fühlt sich die Übung an, welche Intensität steckt da dahinter, was auch gut ist, aber viel mehr Zeit einräumen für in der Aus- und Fortbildung, für Coaching. Inwieweit wir jetzt stehen, ja, ist natürlich jetzt schwierig zu be- antworten. Darum, solche Rückmeldungen oder solche Untersuchungen sind auch für uns sehr, sehr wich- tig, dass wir wieder an den notwenigen Schrauben drehen können, dass wir den Trainer dazu ausbilden, wofür er auch jetzt eingesetzt ist in seiner Funktion. Zum Führen, als Leader, als Coach, als Begleiter, als Wegbereiter, als Motivator, was auch immer. Also wir kennen diese ganzen Eigenschaften, … genau, die ein Trainer mitnehmen soll oder diese ganzen Leitfiguren. #00:01:58# I: Ja. Das ist ja auch so das, wo ich festgestellt habe, wenn ich da an die Führungskraft denke, der hat irgendwo auch Ziele, die gibt ja der Verein vor. Als sportliche Leitung von, das ist egal in was für einer Liga dass du da spielst, der sagt, wir wollen auf … setzen oder wir wollen aufsteigen, wir wollen die Liga halten, wir wollen was auch immer. Ja? #00:02:16# B: Mhm. #00:02:16# I: Und umzusetzen hat es dann aber über den sportlichen Erfolg dann der Trainer schlussendlich. #00:02:21# Anhang 20 B: Ja, ja. Wobei ich das ein bisschen ambivalent natürlich sehe. Weil ich hab selber vor kurzem immer oder erwähnt auch in der Ausbildung, dass ich eigentlich wenig Vereine kenne so wie es zum Beispiel, ich meine, man muss nicht immer Red Bull als Vorbild hernehmen, aber diesem Bereich ist es eine Vorbild- wirkung für mich, dass der Verein klare Ziele hat. Klare Ziele, aber nicht nur was jetzt Meisterschaft an- belangt, sondern auch von der Spielphilosophie. Da kenne ich nicht viele Vereine. Darum auch fehlt eine gewisse Kontinuität in der Vereinsarbeit. Also jetzt rede ich einmal von der obersten Liga. Wo ich doch finde es ist nicht schlecht, wenn der Verein die Spielphilosophie oder eine gewisse Philosophie vorgibt. So wie … was natürlich … der Trainer soll natürlich selber auch ein bisschen eine Philosophie oder Ziele vorgeben, aber meines Erachtens ist das schon eine Sache des Vereins, dass man eine gewisse Philoso- phie vorgibt. #00:03:18# I: Und dann die Führungskraft dafür sucht. #00:03:20# B: Und die Führungskraft sucht dafür. Ich meine, es ist ja bei Unternehmen auch nicht viel anders also die holen sich auch genau den der dafür geschnitzt ist oder den der diese Eigenschaften mitbringt und den ziehen sie in den Konzern rein und sagen okay, mit dem entwickeln wir unser Produkt oder unsere Produktion am besten weiter. Und genau so sollten es auch Vereine machen, weil man sieht es eh, jetzt nehme ich her Austria Wien, die haben gute Trainer geholt, aber alle mit verschiedensten Philosophien. Eine Mann- schaft jetzt zu formen, das weiß ein jeder im Fußball, dauert. Das geht nicht… #00:03:53# I: Dauert noch länger. #00:03:54# B: Genau, genau, ja. Und wenn ich natürlich jedes Jahr den Trainer auswechsle, ohne dass ich selber mal eine gewisse Philosophie vorgebe, nicht nur jetzt Platzierung, ihr müsst um den Meister mitspielen oder Euro- pa Cup oder internationalen Startplatz erobern, sondern wirklich ein Philosophiespiel. Philosophie vorge- ben ist natürlich schwierig, weil jeder Trainer dann eine eigene Spielphilosophie mithineinbringt und für die Spieler das irrsinnig schwierig ist dann. Der eine will das mehr, jetzt nehm ich her Austria Wien, der … , guter Mann, der hat das forciert, die anderen etwas anderes, Baumi jetzt wieder etwas anderes, der Ogris wahrscheinlich wieder etwas anderes. Es ist natürlich für die Mannschaft irrsinnig schwer das da mitzugehen und da lässt einfach der Verein dem Trainer zu wenig Zeit oder der Verein gibt überhaupt keine Philosophie vor. #00:04:41# I: Ist unklar, ja. #00:04:42# B: Ja, ist unklar. Da sehe ich schon die Brücke, wo der Sport aus der Wirtschaft schon lernen kann. Umgekehrt gibt es natürlich genauso Bereiche, wie zur Wehrseite gesagt. Also aber da kann sicher, da können sicher Vereine sehr sehr viel aus der Wirtschaft lernen und ich glaube da sind die Deutschen sehr weit vor uns wo die Vereine da eher wirtschaftlich auch von der Strategie her wirtschaften, nicht nur jetzt was das Fi- nanzielle anbelangt, sondern auch das Sportliche oder die Philosophie. Oder bei Leverkusen hat man es jetzt gesehen auch die haben klar gesagt okay wir wollen offensiver spielen, wir wollen jetzt das Risiko im Spiel mehr sehen und darum wollen wir den Schmidt und der vertritt eben diese Philosophie. #00:05:25 I: Ja. #00:05:25# B: Und das machen halt andere Vereine schon auf eine sehr strategische und gute Art. #00:05:31# I: Und das ist auch, so wie ich das jetzt verstehe und das ist auch in Organisation so, das hat Nachhaltigkeit. Weil ich halt natürlich jedes Mal wieder in derselben Schleife drinnen bin und der Trainer dann unter An-

Anhang 21 führungszeichen … ich hab die Mannschaft zur Verfügung und meine Philosophie kann ich damit umset- zen. Ich brauche, ich brauche, ich brauche, ich brauche. #00:05:47# B: Mhm. #00:05:48# I: Aber das ist keine Entwicklung. #00:05:49# B: Mhm. #00:05:50# I: Ja? #00:05:50# B: Mhm. #00:05:50# I: Und da reden wir jetzt von ganz oben aber auch wenn natürlich auch darunter eine Philosophie in einem Verein drinnen ist, dann werden ja auch Spieler in diese Richtung ausgebildet und somit kommt da ja et- was nach. #00:05:58# B: Genau. #00:05:59# I: Ja. #00:05:59# B: Genauso die Spieler die ich hole bei den Transfers. Man sieht es ja. Also, owhne ein Beispiel jetzt wieder zu nennen, aber, ja, wenn der eine Spieler, ah, Trainer die Philosophie vertritt, der holt natürlich nach seinem Ermessen die Spieler oder die für seine Philosophie passen und ein halbes Jahr später hat man wieder ei- nen anderen Trainer und wieder einen anderen. Es passen ja dann, es passt ja die Konstruktion des Teams auch nicht mehr zusammen. #00:06:22# I: Mhm. #00:06:22# B: Genau, da muss schon eine klare Vorgabe sein und nach der Vorgabe hol ich mir natürlich die Spieler. #00:06:27# I: Mhm. Du hast vorher erwähnt, ihr habt den Bereich Coaching und so weiter, ahm, jetzt schon eingebaut in die Ausbildung #00:06:35# B: Mhm. #00:06:35# I: Wo beginnt das, auf was für einer Stufe? #00:06:37# B: Es beginnt eigentlich schon ab der ersten Stufe. Also Trainerordnung neu 2012. #00:06:43# I: Ja, ja. #00:06:43# B: Neu herausgekommen. Beginnt ja in der ersten Stufe mit dem Kindertrainer. #00:06:47# I: Genau. #00:06:48# B: Auch da ist es natürlich altersgemäß, der Coaching-Bereich wird dort besprochen und auch die Arbeit am Platz. Der Coach wird jetzt verstärkt eingebunden. Das heißt, nicht nur die Übungen selbst mitmachen, was schon finde ich nach wie vor dass das wichtig ist, aber zusätzlich, er soll so viel wie möglich zum Coach kommen, ist natürlich im Rahmen einer Wochenausbildung schwierig. Wir versuchen natürlich auch, da realitätsnahe Situationen herzustellen, indem wir Kinder einladen, dass die wirklich mit Kindern arbeiten wenn es geht und sonst halt untereinander arbeiten, aber dass der am Platz mit Spielern und Spie- lerinnen arbeitet und was meines Erachtens ganz, ganz wichtig ist und das findest du auch bei keinem Verein, dass der eine Rückmeldung kriegt dann… #00:07:37# I: Mhm. #00:07:37# B: …von Leuten auf Augenhöhe, das heißt, von Leuten, die in der Materie genauso verankert sind wie er. Meis- tens kriegen sie, und ich sag es auch in der Trainerausbildung jetzt, von einem Obmann oder von einem Sektionsleiter, die einen ganz anderen Aufgabenbereich haben. Mit Ausnahme natürlich von Obmännern

Anhang 22 und Sektionsleitern, die selber am neuesten Stand im Trainerdasein sind. Die selber Riesenerfahrungen im Trainerdasein haben. Nur die gibt es nicht viele. #00:08:01# I: Die kann man wahrscheinlich an einer Hand abzählen. #00:08:02# B: Müssen sie auch nicht können, weil die sollen andere Aufgaben erledigen, aber wo kriegt der Trainer wirk- lich einmal eine professionelle Rückmeldung. Das versuchen wir natürlich jetzt bei der Trainerausbildung so zu steuern, dass die am Platz coachen, eine Rückmeldung bekommen von den Teilnehmern, ja, wo je- der wirklich das aus Sicht des Trainers sieht und, ja, diese Gelegenheit soll er wahrnehmen auch. Ich meine, ich rate immer alle Teilnehmer, sie sollen sich einmal filmen lassen oder beobachten lassen durch einen Trainer. Noch einmal, nicht durch einen Funktionär, außer der Funktionär kennt sich aus, aber von einem Trainerkollegen beobachten lassen und mit dem kurz durchgehen das Feedback. Und ich denke da würde sich jeder irrsinnig weiterentwickeln und in diese Richtung denken wir jetzt auch in der Trainer- ausbildung. Wie gesagt, mehr dass sie zum Coach können, ist natürlich nur ein begrenztes Ausmaß, weil wenn du 27 Leute, 30 Leute hast im Kurs, ah, ja, kommt halt jeder sukzessive ein bisschen dran, aber ich denke jeder Auftritt der da genützt werden kann und jedes Feedback für den und auch die Feedbacks für die anderen. #00:09:11# I: Auch das sehen, was die anderen machen und das bewirkt das, ja. #00:09:14# B: Ja genau. Und es werden irrsinnig viele Ideen geschaffen, irrsinnig kreativ werden die Leute auch und es ist schon mehr Produktivität für die Trainer. Aber, wie gesagt, es ist natürlich jetzt in einer Woche in einem begrenzten Maße, aber die Ansätze dahin, gehen schon. Weil wir haben jetzt auch eingeführt mit der Trainingsdokumentation, nur da haben wir halt eher die Planung drinnen, dass sich der Trainer noch mehr mit der Materie auseinandersetzt. Jetzt reden wir noch nicht von deinem Thema, vom Coaching, sondern eher von der Trainingsplanung. Wie gesagt, super wäre natürlich so eine Art Mentoring-System, dass der da beobachtet wird auch. #00:09:52# I: Oder halt Supervisionen, oder? #00:09:53# B: Genau, genau. So wird das halt bei der Profilizenz jetzt zum Beispiel gemacht. Also, je höher natürlich die Trainerausbildung dann nach oben geht, desto mehr wird in dem Bereich auch der Schwerpunkt gesetzt. Das, da hat sich schon einiges getan. Aber wie gesagt, für mich oder für uns ist das eine Riesenerfahrung auch da, welche Rückmeldungen da von deiner Seite gekommen auch. #00:10:15# I: Spannend finde ich, was du jetzt gerade gesagt hast, dass ihr das den Trainern empfehlt und ich denke jetzt an meinen Trainer, an Schwaiger Michi, der nutzt die Chance wirklich fast jedes Mal also nach jedem Training, nach jeder Ansprache, da kommt er kurz her und wir reden nicht nur darüber, was habe ich ge- sehen, sondern auch, wie war er. Und das ist wirklich spannend, weil ich kenne ihn jetzt ein halbes Jahr und du merkst aber, wie sich Dinge verändern. #00:10:40# B: Ja. #00:10:40# I: Miteinander, ja. #00:10:41# B: Ja. #00:10:42# I: Und das finde ich wirklich spannend, dass du da sagst, dass den Trainern einfach auch zu empfehlen. Da ist halt eine Vertrauensperson nochmal leichter, weil du auch sagst, ich muss auf Augenhöhe reden können und ich muss da auch manchmal die Hose runterlassen können und ich hab das jetzt auch erlebt, warum habe ich so reagiert, weil nur dann kann man gut arbeiten miteinander, ja. #00:11:00# B: Genau. #00:11:00# Anhang 23 I: Mit einem guten Ansatz. #00:11:01# B: Genau, ja. Ich habe es auch erlebt, jetzt war ich mit im Februar mit dem U15 Nationalteam mit Hermann Stadler und da ist im Betreuerstab ein Psychologe drinnen, ein Sportpsychologe, der sich in erster Linie natürlich mit den Spielern beschäftigt und Hermann ihn auch immer bittet, dass er auf ihn ein bisschen schaut und nach jeder Woche, wo sie zusammen sind oder Trainingstage, wo sie zusammen sind oder Freundschaftsspiele, egal was, bittet er ihn, ihn zu beobachten. Bei der Besprechung, im Coaching und ihm auch ein Feedback zu geben. Also, finde ich auch ganz eine tolle Sache auch und das zeigt schon, ja, da ist einer am Werk, der will sich auch selber weiterentwickeln und der will sich verbessern und er hat auch gesagt, er will auch da auch wirklich eine objektive Kritik hören. Nicht nur Bauchpinselei, sondern auch Dinge, dass angesprochen werden, die vielleicht nicht so gepasst haben. Weil nur dann kann er bes- ser werden. #00:11:55# I: Das braucht immer so beides. #00:11:57# B: Ja. #00:11:58# I: Von was mehr, ja, wo merkt man, dass etwas passiert, ja, also in was für Richtung mehr und wo kommt man vielleicht was ersetzen mit einer anderen Möglichkeit, ja? Eben wie du sagst, Kritik oder… #00:12:07# B: Mhm. #00:12:07# I: …in diese Richtung, ja. #00:12:08# B: Mhm. #00:12:09# I: Spannend. Ahm, wenn ich dich so frage jetzt, nur aus dem Bauch heraus, über die Ausbildung, Kindertrainer, Jugendtrainer, dann haben wir die… #00:12:19# B: B-Lizenz. #00:12:19# I: …B-Lizenz, A-Lizenz, ganz genau. #00:12:21# B: Mhm. #00:12:22# I: Wie viel würdest du da sagen ist dieser Bereich, Coaching, Kommunikation, Führung, ja, wie viel Anteil wird der haben? #00:12:28# B: Im Kindertrainer haben wir 60 Einheiten. Von den 60, naja, natürlich, jetzt kannst du sagen, mal der Coaching-, die Coachingeinheit selber sind 3 Einheiten, ich kann dir nachschauen wenn du magst. #00:12:49# I: Super, genau. #00:12:50# B: Sollen wir reinschauen? #00:12:50# I: Ja, ja bitte. #00:12:51# B: Ich schau dir rein kurz. #00:12:52# I: Wenn es keine großen Geheimnisse sind. #00:12:54# B: Nein, überhaupt nicht. Der Plan, den kann ich dir sogar geben, die Lehrziele auch zeigen dann. Jetzt warte einmal. #00:13:03# I: Ich habe da Online ein bisschen geschaut, ich habe da nicht viel gefunden. Ich habe nur so den Überblick natürlich gefunden. #00:13:06# B: Ja. Da sind nämlich die Lehrziele auch drinnen. Weil da kann man auch herauslesen, das natürlich so, es sind übergreifende, so die Methodik oder die Taktik. #00:13:18# I: Ja. #00:13:18#

Anhang 24 B: Kann man natürlich sagen, ist auch ein Teil von den Basics. Die eine Führungsperson schon mitbringen soll. Jetzt warte mal, B-Lizenz. …… Oder ich kann dir das Ausdrucken auch. #00:13:40# I: Das wär super, bitte. #00:13:42# ……………………. B: Da haben wir im Kindertrainer, im Kindertrainer haben wir, also Coaching selber…………….. B: Das druck ich dir auch aus. Brauchst du das? Ich druck dir das aus auch. #00:15:05# I: Bitte, wenn du es, das wär super. #00:15:08# B: Wann machst du einen Kurs? #00:15:09# I: Jetzt nach der Masterthesis. #00:15:12# B: Echt? #00:15:12# I: Mhm. #00:15:12# B: Ja. Super. Cool. ………… I: Zu lange darf ich eh nicht mehr warten weil dann geht es mit dem Knie gar nicht mehr. Jetzt muss ich erst schauen, dass ich… #00:15:46# B: Wie geht es dir? ……. B: Gut genug, oder, für die Liga. #00:15:58# I: Ja. Aber ich merke es halt einfach danach immer und… #00:16:04# B: Ja. #00:16:05# I: Ist auch der Grund, warum ich jetzt nicht mehr viel spiele, also wenn es nicht wirklich sein muss. Ich trainier halt mit, soweit es geht, dass du halt ein bisschen eine Belastung drauf hast. #00:16:11# B: Ja. Wo hab ich das von der B? Aber da liegen ja auch von Dings her Programme, schau, ……………., …………… Das ist einmal das zur B-Lizenz. Das ist Kindertrainer, Jugendtrainer, das ist B-Lizenz das Programm. Wenn wir jetzt reinschauen beim … Kindertrainer ……. Heute …Turnier, Regelkunde, Bedeutung, ja, und spielmethodische, naja, das ist nur Theorie. Also rein Kommunikation, rein Kommunikation, hast du sicher da das Coaching, sind 3 Einheiten. Dann die Lehrauftritte, das sind halt da… #00:18:31# I: Wird da… #00:18:34# B: Ahm, der ... methodisch, didaktische Grundsätze natürlich würde ich auch dazuzählen. Dass er die Basics da kennenlernt und alle andern Dinge sind eher schon, ja, sehr fußballspezifisch. #00:18:49# I: Wird es da erlebt, das heißt, da werden die dann gecoacht im Coachen oder kriegen die auch so wirklich was mitgeteilt, wie man es macht. #00:18:57# B: Das Grundwerkzeug, ja, gewisse Methoden kriegen sie mit oder was heißt Coaching einmal. Also sensibili- siert einfach dafür. #00:19:05# I: Den Fokus einmal geschärft. #00:19:06# B: Genau, genau. Also so Leitsätze wie, ahm, mehr, was haben wir da drinnen? Mehr variieren statt instruieren, so irgendwie, ja, dass du durch die Organisation der Übung, ah, mehr machen sollst als über instruieren. Nicht ständig sagen so so so so so so, gerade im Kinderbereich, ich meine eines der Ziele im Kinderbe- reich ist eben das Intrinsische zu fördern und die Selbstwahrnehmung zu erhöhen von den Kindern. Und nicht Roboter daraus machen oder mit Knopfdruck, jetzt machst du das das das das, sondern… #00:19:44# Anhang 25 I: Das ist immer extrinsisch, das heißt, über pushen, pushen fördern. Man sollte seinen Spaß am Fußball spielen haben. #00:19:48# B: Genau. #00:19:48# I: Und das ist intrinsische Motivation. #00:19:49# B: Genau. Spielen, spielen, spielen und du machst das so geschickt. Ich sage ihnen immer, wenn ihr so geschickt seid und die Kinder vergessen, dass überhaupt ein Trainer da ist in der Trainingseinheit, dann habt ihr, dann habt ihr super Arbeit geleistet. Und wenn das Kind ständig merkt, da ist ein Trainer und der schreit rein und hat ständig das Gefühl ich werde beobachtet, ich werde korrigiert, ich finde, dass das kein guter Trainer ist. Ein guter Trainer ist der, wo die Kinder, wie ein Schiri beim Spiel, sag ich immer, also ein Schiedsrichter der… #00:20:18# I: …sorgt dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen. #00:20:20# B: Genau. #00:20:20# I: …aber du merkst es nicht. #00:20:20# B: Aber ein unauffälliger Schiedsrichter und ich sage auch als Trainer musst du Großteils unauffällig sein und die Leute, drinnen sein einfach im Sein. Drinnen sein und, ja, wenn es notwendig ist, greift der Trainer dann ein und begleitet den und gibt halt, was auch immer, notwendige …. #00:20:40# I: Das merkt man so, wenn man als Fußballspieler, ich schaue mir einfach manche Spiele immer wieder an so in dieser Perspektive, was machen Trainer, was machen Spieler, also wirklich nur beim Spiel gar nicht so im Training. Und du merkst dass ein Trainer anfängt auf den Schieri zu schimpfen auf der Linie, das geht in die Spieler rein die übernehmen dieses Ding so. Das kannst du dir gar nicht vorstellen. Und wenn du dir anschaust, ein Spieler macht 2, 3, 4 Fehlpässe hintereinander und ein Trainer schickt einen Spieler aufwärmen, musst du mal schauen, was der Spieler in der Mitte tut, wie der auf einmal zusammenfällt körpersprachlich. #00:21:08# B: Unglaublich, ja. #00:21:09# I: Also alleine durch eben dieses nicht kommunizieren, aber trotzdem eine Aussage tätigen, was das für eine Auswirkung hat, das ist unvorstellbar. #00:21:16# B: Irsinnig, ja #00:21:17# I: Ja #00:21:17# B: Und das ist dieses Bewusstmachen auf einmal, dass ich halt die Zeit, wo ich da bin, wirke, in was für einer Form auch immer, ich wirke. #00:21:26# B: Gerade im Kindertraining, da versuchen wir ihnen auch mitzugeben, zu verdeutlichen, dass sie, weil ich vergleiche das immer, Kindergartentante und Volksschullehrerein. Jeder von uns erinnert sich an seine Kindergarten- und Volksschullehrerin. genauso ist es bei den Trainern, an den U7 Trainer U8 Trainer wirst du dich erinnern weil der prägt dich der formt dich das ist der erste, der… #00:21:47# I: Mit dem Alter werden die Glaubenssätze von Menschen gebildet. #00:21:49# B: Absolut, genau. #00:21:49# I: Ja. #00:21:49# B: Genau. #00:21:50# I: Und ein Trainer ist einfach da so etwas ein bisschen etwas elternähnlicher weil der gibt mir Regeln vor und der… #00:21:56# B: Ja. #00:21:56# Anhang 26 I: …der sorgt da für mich. #00:21:57# B: Ja, ja. Also da stecken wir schon eine Riesenbedeutung und versuchen die Leute zu sensibilisieren auch. #00:22:04# I: Mhm. #00:22:04# B: Das ist, ja, der schaut dich an, das Kind schaut dich an und schaut was du getan hast, schaut, ja. #00:22:09# I: Alles, klar. #00:22:11# B: Wenn du geschieden bist, dass du keinen Ring mehr oben hast, dann fragt er, warum hast du keinen Ring mehr oben. Also, denen fällt ja alles auf. #00:22:16# I: Alles auf, ja. #00:22:17# B: Also das muss dem Trainer bewusst sein und genauso wie du gesagt hast, am Spielfeld dein Verhalten oder wie gehst du mit dem Schieri um. Wie gehst du um… #00:22:25# I: Wie geh ich mit den Eltern um. #00:22:26# B: …mit den Eltern. #00:22:26# I: Nein #00:22:17# B: Bei Niederlagen, wie gehst du um bei Sieg #00:22:28# I: Ja #00:22:28# B: Emotion, ja. #00:22:29# I: Gehört zu unserem Sport dazu. #00:22:31# B: Genau. #00:22:31# I: Lebt davon. #00:22:32# B: Lebt davon. #00:22:32# I: Ja. #00:22:32# B: Aber du musst natürlich als Trainer auch wissen, wie weit gehst du mit deiner Emotion. #00:22:36# I: Und was bewirke ich damit. #00:22:37# B: Und was bewirkst du damit, ja. #00:22:39# I: Mhm. #00:22:40# B: Ja. Also da gibt es interessante Geschichten auch und, ja. #00:22:43# I: Okay, das ist dann… #00:22:45# B: Simeone wenn du dir anschaust. Der rennt herum, nur die Frage ist, inwieweit dass sie ihn noch wahrneh- men. Sie sind gewohnt. Ob sie überhaupt noch auf das schauen, weil sie gewohnt sind dass er eh ständig herumrennt. #00:22:55# I: Ja. Ich meine, da sind wir jetzt ganz oben. #00:22:57# B: Aber eher… #00:22:58# I: Da sind wir jetzt ganz oben. Ahm, da nutzt sich natürlich was ab, das glaub ich schon. #00:23:03# B: Ja. #00:23:04# I: Ja. Aber ich glaube, dass sie auch sofort reagieren würden, wenn er es nicht mehr tut. #00:23:08# B: Ja, wahrscheinlich. #00:23:10# I: Und ich glaube, dass, also dass ist jetzt absolute Hypothese, weil da bin ich jetzt einfach nicht so dran bei ihnen bei den Spielern… #00:23:15# B: Ja. #00:23:15#

Anhang 27 I: …aber wahrscheinlich würde das, wenn er es nicht mehr macht, für die Spieler bedeuten, der hat uns aufge- geben oder … er hat keinen Zugang mehr, er hat aufgegeben. #00:23:23# B: Wahrscheinlich, ja. Wahrscheinlich, ja. Glaub ich auch. #00:23:25# I: Also das hätte ich jetzt so… #00:23:26# B: Glaub ich auch. Aber er überträgt schon viel, also man kann denken was man will von ihm… #00:23:30# I: Irre. #00:23:30# B: … der Erfolg gibt ihm, also er muss was haben… #00:23:32# I: Ja. Irre. #00:23:33# B: Wir haben es jetzt gehabt, da war der Lupescu da von der FIFA, bei der Trainerfortbildung in Wien im Jän- ner. #00:23:39# I: Mhm. #00:23:39# B: Der hat super Statistiken und Interpretationen gebracht auf höchster Ebene. Champions League, Weltmeister- schaft und hat auch Simeone hergenommen und hat auch gesagt er ist auch nicht unbedingt der Riesenfan von ihm, aber der muss was haben… #00:23:54# I: Mhm. #00:23:55# B: …weil die Mannschaft sich irrsinnig entwickelt hat. #00:23:57# I: Du, für mich ist, schau dir den Klopp an, ich meine, was der aus Dortmund gemacht hat, wo Dortmund war, bevor er es übernommen hat. Aber ich glaube, dass er jetzt Recht hat mit dem was er tut, weil du merkst, der ist müde. #00:24:10# B: Ja. #00:24:10# I: Und das geht nicht mehr. #00:24:12# B: Mhm. #00:24:12# I: Weil dieses Spielsystem was die Dortmunder spielen, ja, und was er aber da auch dazu beigetragen hat. Ich glaube, da nutzt du dich ja auch als Trainer ab. #00:24:19# B: Absolut. #00:24:19# I: Ich glaube, dass du selber da auch die Kraft nicht mehr haben kannst, dass du das permanent einforderst. #00:24:22# B: Oder wie Guardiola. #00:24:24# I: Guardiola, ja. Der Wechselt nicht umsonst… #00:24:26# B: So intensiv wie der arbeitet und wie sich der kognitiv auch damit auseinandersetzt. #00:24:29# I: Auseinandersetzt, ja. #00:24:30# B: Für mich Maximum 3 Jahre als Trainer. Darum glaube ich, dass der… #00:24:34# I: Mhm. #00:24:35# B: 3 Jahre und dann ist er sabbatical 1 Jahr. #00:24:36# I: Mhm. #00:24:37# B: Braucht er auch, wahrscheinlich. Weil der ist ja ganz extrem, also der… #00:24:41# I: Und über den hörst du… #00:24:42# B: Vom Alaba weiß man das… #00:24:44# I: Ja. #00:24:44# B: …dass der gesagt hat auch, dass der Guardiola sich, sie haben ja jede Woche das Gefühl, der will wieder etwas Neues und wieder etwas Neues. Er weiß, er wird beobachtet von den anderen. #00:24:52# Anhang 28 I: Ja. #00:24:52# B: Und denkt schon darüber nach, wie kann ich jetzt meinen Gegner wieder überrasche, weil die anderen stellen sich natürlich ein auf meine Mannschaft und ich muss wieder was finden. Bei dem ist das ja schon ein ir- rer Trip. Wie komme ich wieder auf neue Strategien auf neue Lösungen… #00:25:06# I: Das ist ja auch so… #00:25:07# B: …damit ich überraschend wirken kann. Und darum bildet er seine Trainer, ah, seine Spieler auch so aus. Dass er irrsinnig, die müssen irrsinnig flexibel sein und… #00:25:14# I: Ja. #00:25:14# B: …im Spiel auch sehr flexibel auch reagieren. #00:25:17# I: Auf unterschiedliche Systeme, Situationen, ja. #00:25:20# B: Oder gestern auch, im Interview dann nachher noch gesagt hat, Umstellung 4 4 2 und dann hat er umgestellt und hat gesehen, die Dortmunder so #00:25:27# I: Mhm #00:25:27# B: …also, es ist schon echt geil geworden. Die Trainerarbeit hat sich immens gemehrt. Wenn du, gut, du bist noch nicht so alt, aber… #00:25:34# I: 35 auch schon. #00:25:35# B: …du hast auch schon einige Jahre. Aber ganz früher die Trainer, der hat dich mit Plan A aufs Feld geschickt, hat ein bisschen motiviert, gehen wir und hau rein, nur in Wahrheit, vom Strategischen war Null drinnen, das der jetzt geändert hat. #00:25:48# I: Du, wie ich in der Kampfmannschaft angefangen habe, das war damals… #00:25:51# B: Auch die guten Trainer nicht. #00:25:52# I: ...unter dem Zanner Heinz, war ich so 15 oder 16 Jahre… #00:25:54# B: Ja. #00:25:54# I: …das weiß ich noch, ja, da hast du als eine Aufgabe mitbekommen, du gehst auf der rechten Seite runter, du rennst wem nach. #00:26:00# B: Genau. #00:26:00# I: Das war es. #00:26:02# B: War so, ja. #00:26:02# I: Das war so. #00:26:03# B: Aber es war… #00:26:03# I: Da hat man nicht irgendein Spielsystem reingekriegt. #00:26:04# B: Nein, gar nichts. Und damals hab ich eigentlich schon die Eishockey-Trainer, Basketball-Trainer und Hand- ball-Trainer irrsinnig, die haben mir imponiert, weil ich mi gedacht habe, bist du narrisch, der ist gefor- dert. Der hängt draußen und zeigt dem was und dann muss er es so umsetzten oder in den Pausen oder beim Handball… #00:26:20# I: Ja. #00:26:20# B: …das Zusammengehen und dann, du reagierst dann auf den Gegner. Also, die waren ja, also, die haben da schon einiges an Erfahrung mehr, muss ich sagen. Also die stellen da viel schneller um auch. #00:26:30# I: Wobei… #00:26:30# B: Das kommt jetzt im Fußball immer mehr. Also da ist der Trainer… #00:26:33# I: Immer mehr gefordert. #00:26:34 # Anhang 29 B: Also du musst dir ständig überlegen, was mache ich, wie stelle ich um und… #00:26:37# I: Mhm. #00:26:37# B: …musst auch die Spieler natürlich auch so oder sollst die Spieler dafür auch vorbereiten. #00:26:42# I: Und das ist der große Unterschied für mich, zum Fußball. Weil Fußball bleibt für mich ein Players Game. Da draußen kann ein Trainer nichts mehr machen, aber sie müssen vorbereitet drauf sein. #00:26:51# B: Mhm. #00:26:51# I: Ich nehme jetzt das extreme Beispiel dazu, American Football, das ist ein Coaches Game. #00:26:55# B: Genau. #00:26:56# I: Der sagt vor jeder nahen Situation, sagt er, so lösen wir diese jetzt. #00:26:59# B: Ja, ja. #00:26:59# I: Das wird im Fußball nie gehen. #00:27:01 # B: Ja. #00:27:01# I: Weil ich die Zeit nicht habe. #00:27:02# B: Ja. #00:27:02# I: Aber das was du jetzt gerade beschreibst, ich muss sie vorbereiten darauf. #00:27:05# B: Genau. #00:27:05# I: Das heißt, sie müssen reagieren können. #00:27:06# B: Ja. #00:27:06# I: Die müssen selber Lösungen finden können. #00:27:08# B: Genau. #00:27:08# I: Weil sie das haben, ja. #00:27:10# B: Ja. Wo natürlich im Football ein Quarterback oder die anderen schon auch selber Entscheidungen dann tref- fen. #00:27:16# I: Aber immer in Absprache. #00:27:17# B: Wahrscheinlich, ja. #00:27:18# I: Ja. #00:27:19# B: Das stimmt schon. #00:27:19# I: Da ist er immer da, es ist ein Coaches Game. Der sagt, da fahren wir jetzt so. #00:27:22# B: Ja, ja. Und das ist das Faszinierende beim Fußball, dass da, das ist… #00:27:27# I: Ja, es ist so. #00:27:28# B: Ja. Dass teilweise bist du als Trainer machtlos und dann doch wieder hast du schon einen Einfluss auch. Also ich glaube schon, aber nur zu einem großen, ah, nur zu einem Anteil natürlich. #00:27:38# I: Anteil, ja. Aber viel ist der Sport, viel ist davor… #00:27:43# B: Genau. #00:27:43# I: Es wird auch gerne noch in Literatur, wenn man da so liest verglichen mit Ballett oder was auch immer. #00:27:49# B: Ja. #00:27:49 # I: Ich kann vorher trainieren, trainieren, trainieren…#00:27:51# B: Ja. #00:27:52# I: …aber wenn sie dann draußen stehen auf der Bühne, muss es funktionieren. #00:27:54#

Anhang 30 B: Muss es funktionieren, ja. Vor allem, die große Frage ist immer, das haben wir ja auch reingebracht in die Trainerausbildung, dass wir wesentliche Dinge auch simplifizieren wollen. Dass man sagt, einfach, ein- fach, einfach trainieren. #00:28:08# I: Ja. #00:28:08# B: Gestern hab ich auch, da war ich draußen bei der P12-Fortbildung, wo auch von der Johann-…-Stiftung, die haben ja auch so eine eigene Spielmethode und, ja, Spielmethodik drinnen auch, wo auch der Satz drin- nen: „Football is a simple game but it’s the hardest thing to play simple“. #00:28:28# I: Mhm. #00:28:28# B: Und das wollen wir natürlich auch in der Trainerausbildung mitgeben, dass wir sagen, okay, macht es nicht zu schwierig, einfach wirklich bei den Basics bleiben, ja. Wirklich bei den Basics bleiben, beim Einfa- chen bleiben… #00:28:41# I: Ja. #00:28:41# B: …und auch das trainieren, was sie brauchen. Also wettkampfnah, wir sagen halt wettkampfnah, oder spielna- he. #00:28:47# I: Mhm. #00:28:48# B: Und da ist halt immer die Schwierigkeit, wie bringt man ein bisschen diesen Wettkampfcharakter, also die- ses Spielnahe rein. #00:28:54# I: Mhm. #00:28:54# B: Weil du kannst ein Spiel nicht ersetzen durch Training, das geht halt einfach nicht. #00:28:58# I: Das merkst du in einer Vorbereitungspartie. #00:28:59# B: Genau. #00:29:00# I: Es ist auch da etwas anders. #00:29:01# B: Ja. Und wir merken es bei uns bei den Jugendlichen im LAZ-Bereich und dann der große LAZ-Convent ist und sie werden dann überprüft oder haben dann diese Technikstationen, wo mitgeschrieben wird. #00:29:11# I: Mhm. #00:29:12# B: Da sind sie mördernervös und… #00:29:13# I: Ja, klar. #00:29:13# B: …und da ist auch die Frage, wie übst du jetzt diese Stressresistenz, dass der Junge vorbereitet ist, ist ja für uns als Erwachsener ist das schon purer Stress, musst du dem gewachsen sein. Für einen Jungen natürlich noch viel mehr weil der weniger Erfahrung hat und weniger Übung dabei. #00:29:31# I: Mhm. #00:29:31# B: Und das ist auch das Interessante und Spannende, wie bringt man das ins Training mit hinein, dass der für den Wettkampf dann… #00:29:39# I: Gerüstet ist, ja. #00:29:40# B: ..da vorbereitet ist. #00:29:41# I: Mental jetzt nicht darüberfährt, sondern zur Leistung abrufen kann, weil um das geht es ja. #00:29:45# B: Genau. #00:29:45# I: Ja. #00:29:45# B: Genau. Und im Hier und Jetzt, würden halt die Psychologen so schön sagen, im Hier und Jetzt bleiben kann, ohne dass er jetzt irgendwie abgelenkt wird. #00:29:54# Anhang 31 I: Ja. Und, ja. #00:29:55# B: Das ist eben spannend. #00:29:58# I: Mhm. #00:29:59# B: Und da ist natürlich, das ist auch Teil des Trainers oder eine Aufgabe des Trainers auch. #00:30:05# I: Mhm. #00:30:05# B: Da mitzuhelfen. #00:30:06# I: Mhm. Positive Spannung aufbauen, aber das nicht in das Andere umströmen. #00:30:11# B: Ja, ja. Kannst du natürlich mit Prognosetraining und die ganzen Geschichten, fließen eh schon immer mehr ein. Dass du auch bei einfachen technischen Übungen, beim Schusstraining, dass du so Prognosetrainings machst. #00:30:23# I: Ja, wie viel machst du rein. #00:30:25# B: Dass du sagst, okay, das machst du jetzt und das überprüfen wir. Da schauen wir jetzt, weißt du, aber, nur den richtigen Wettkampf, aber das sind halt Ansätze, wie du das machen kannst. #00:30:34# I: Aber selbst da, nimm her, egal in was für einem Verein, egal wo ich jetzt so gespielt habe, sei es Eugendorf, Seekirchen, jetzt bin ich bei den Berndorfern. Wenn du eine Übung machst, ja, und du machst sie einfach normal dann machst du, machen von 10 Spielern 7 ein Goal. Und dann auf einmal sagst du, stopp, ja, Tormann wie viel fängst du. #00:30:53# B: Mhm. #00:30:54# I: Ja. #00:30:55# B: Mhm. #00:30:56# I: Und die Spieler, wie viel macht ihr, wie da herumgeschossen wird auf einmal, das gibt es gar nicht #00:31:00# B: Das ist ein Wahnsinn, ja. #00:31:01# I: Das gibt es gar nicht. #00:31:02# B: Ja. #00:31:02# I: Jeder will es noch besser machen und Druck und reinhauen. Irre. Zuerst hauen sie mit der Leichtigkeit hin, einmal rechts, einmal links. #00:31:09# B: Ja, ja. #00:31:10# I: Wo es um gar nichts geht, außer vielleicht um 15 Liegestütz oder weiß ich nicht, wer packt die Tore ein oder die Hüte zusammen oder, weißt du… #00:31:16# B: Ja, aber das ist eh auch schon… #00:31:18# I: Aber alleine das reicht schon. #00:31:19# B: Ja, ja, das reicht schon, ja. Mhm. #00:31:21# I: Es ist unglaublich. #00:31:22# B: Mhn. Nein, es gibt super Sachen. Man macht es halt mit Stoppen auch ab und zu oder Kontern. #00:31:28# I: Mhm. #00:31:28# B: Ich lasse sie dann immer schätzen, wenn wir das Thema Kontern haben, wie lange dass sie brauchen. Der Klassiker, Freistoß oder Ecke, Tormann fängt den Ball. #00:31:36# I: Ja. #00:31:37# B: Und dann eben eine Kontersituation. #00:31:39# I: Einleiten, ja. #00:31:40# Anhang 32 B: Und Vorgabe, über außen oder auch über Zentrum, weil auch je nachdem, wie du ihn dann fährst und die Laufwege und dann einmal schätze lassen, wie viele Sekunden bis zum Tor. #00:31:49# I: Mhm. #00:31:50# B: Und dann sagen sie, ja bei 5, 6 Sekunden sagen sie dann, weißt eh. Dann sag ich, okay, jetzt probieren wir mal. #00:31:54# I: 15. #00:31:55# B: Und da brauch, ja, bist eh schon in einem guten Bereich. #00:31:58# I: Ja. #00:31:58# B: Am Anfang brauchen sie 20, dann sagst du, ja, Rekord, sagst du dann halt immer, Rekord 11 bisher bei den Kursen. #00:32:05# I: Mhm. #00:32:05# B: Und weißt eh und dann siehst du wie auch gute Fußballer, wie die plötzlich unter Stress stehen und den Ball irgendwo hinhauen. #00:32:13# I: Ja. #00:32:13# B: Und die Ballmitnahme ganz schlecht mit dem ersten Kontakt. #00:32:15# I: Genau. Und das braucht Zeit. #00:32:17# B: Aber das, ja, ja. #00:32:19# I: Dann… #00:32:19# B: Aber das ist gut, wenn du das im Training auch einbaust. #00:32:23# I: Mhm. #00:32:24# B: Aber natürlich, das ist immer leichter gesagt in der Theorie jetzt …………… I: Hinschauen, was war am Wochenende, du musst ein bisschen etwas machen im Bereich Technik, du musst etwas machen im Bereich Fitness, du musst etwas machen im Bereich Koordination, ein bisschen etwas in Taktik. #00:32:39# B: Ja. Es ist viel zu wenig Zeit dafür, vor allem im Amateurbereich... Im Amateurbereich ist es, der kommt da von der Arbeit, jeder mit einem Rucksäckchen schon daher oder Family, gut, dass haben die Profis auch, private Geschichten… #00:32:53# I: Ja. #00:32:53# B: …aber im Amateurbereich noch viel schwieriger. #00:32:56# I: Mhm. #00:32:56# B: Weniger Zeit und natürlich diese Nebenbelastung #00:32:58# I: Doppelbelastung, ja. #00:32:59# B: Genau. #00:32:59# I: Oder eigentlich die Hauptbelastung, weil das ander ist… #00:33:01# B: Genau, ist auch Spaß und… #00:33:03# I: Und ist das Hobby. #00:33:03# B: Und das Hobby. #00:33:04# I: Wo jeder versucht, auf bestmöglichem Niveau das zu machen. #00:33:07# B: Genau, ja. Da bist du natürlich als Amateurtrainer sehr, sehr gefordert. Also da, ja, aber interessant, span- nend. Also da kannst du das vielleicht herauslesen. #00:33:20# I: Ein bisschen herauslesen. #00:33:20# Anhang 33 B: Du hast ja eh Verständnis dafür. #00:33:22# I: Ja. #00:33:22# B: Und da kannst du das herauslesen, wie viel da ungefähr, aber es steigt an. Man sieht schon und auch wie jetzt bei den, bei der Pro Lizenz, extrem, wo sie eben diese KTC’s machen, kollegiales Teamcoaching, das kennst du eh wahrscheinlich. #00:33:39# I: Mhm. #00:33:39# B: Ist in manchen, ist eh übernommen worden von der Leadership Academy. #00:33:44# I: Academy, ja. #00:33:44# B: Genau. Dass man solche Gruppen macht auch und untereinander beobachten und, ja, Mentoring ein bisschen und, also in der Weise hat sich da schon ein bisschen etwas getan. Bis B-Lizenz eben, das da, ist es noch in einem beschränkten Maße, muss man auch sagen. Aber ich denke einmal, die Richtung ist einmal eine gute, dass man sie als Coach ausbildet. Wirklich, dass sie auch selber merken, sie sind Coach. #00:34:16# I: Mhm. #00:34:16# B: Und kein Instructor oder sonst irgendwas, sondern wirklich Coach, Begleiter. #00:34:21# I: Begleiter, ja. #00:34:22# B: Sie sollen sie begleiten. #00:34:23# I: Mhm. #00:34:34# B: Und ein bisschen mehr zurückhalten. Das ist natürlich das Schwierigste für jeden Trainer, vor allem im Kin- der- und Jugendbereich. #00:34:32# I: Ja. #00:34:33# B: Das du sie ein bisschen mehr spielen lässt auch und nicht bei jeder Aktion… #00:34:38# I: Findest du das… #00:34:40# B: … Reporter sein #00:34:41# I: Findest du das persönlich wichtig, dass ein Fußballtrainer, ahm, vorher Kinder trainiert hat? #00:34:48# B: Absolut. #00:34:49# I: Also aus dem Zugang, dass ich sage, die Kinder profitieren davon, wenn sich einer wirklich mit dem Thema beschäftigt. #00:34:55# B: Ja. #00:34:55# I: Ist natürlich jetzt einmal ein Riesenargument für mich. #00:34:57# B: Mhm. #00:34:57# I: Was hat aber der Trainer davon? #00:34:59# B: Der Trainer hat sehr, sehr viel davon, erstens einmal, wenn er nicht gleich in den Profibereich hineinge- schmissen wird, darf er viel, viel, viel mehr Fehler machen. #00:35:09# I: Mhm. #00:35:10# B: Die er machen muss, genauso wie in der Spielentwicklung. Oder wenn ich das Rad fahren lerne, muss es mich ja auch 100 mal hinhauen, dass ich gescheid Rad fahren lerne. Oder Ski fahren. Einer der nie stürzt, wird nie das Ski fahren lernen oder das Rad fahren. #00:35:22# I: Ja. #00:35:23# B: Das geht nicht. Oder auch nachher, wenn er es kann und dann nicht mehr stürzt, wird er sich nicht mehr wei- terentwicklen. #00:35:28# I: Ja, genau. #00:35:28# Anhang 34 B: Der wird maximal stagnieren, also, und im Kinderbereich kannst du da natürlich viel, viel mehr Fehler ma- chen. Natürlich nicht die Fehler, dass du die Kinder niedermachst und... #00:35:38# I: Ja. #00:35:38# B: …niederbrüllst, sondern in einer anderen, in der Methode und dass du viel ausprobieren kannst auch… #00:35:43# I: Mhm. #00:35:43# B: …ohne dass du jetzt den Kindern schadest. #00:35:46# I: Mhm. #00:35:46# B: Sozusagen. Und da kannst du viel ausprobieren und, ja, und von den Kindern selber lernst du auch viel. Du lernst irrsinnig viel von den Kindern, du wirst kreativer. #00:35:58# I: Mhm. #00:35:58# B: Und ich denke auch du bist schon auch sehr unter Stress auch. Also jeder, der einmal mit Kinder gearbeitet hat, der weiß, natürlich auch mit den Eltern der Stress teilweise. Aber auch mit den Kindern. Also da, das, andererseits musst du auch sagen, es ist auch nicht jeder geeignet. Ich tu mir natürlich immer schwer zu sagen, ein guter Trainer muss mit Kinder und Erwachsene… #00:36:22# I: Gleich können. #00:36:23# B: …gleich können. Das glaube ich nicht. #00:36:25# I: Mhm. #00:36:26# B: Es gibt schon welche, die sind eher, sag ich mal, für einen Erwachsenenbereich gut und manche für den… #00:36:32# I: Nachwuchsbereich. #00:36:33# B: …Kinder- und Jugendbereich, genau. Aber die Schiene, dass er jetzt einmal Kinder oder zumindest Jugend, er muss ja nicht 7-, 6-Jährige, das ist wieder ein anderes Thema… #00:36:41# I: Mhm. #00:36:41# B: Da musst du ja auch differenzieren, sind die jetzt 6 oder 7 Jahre oder 11 oder 12 Jahre, ich meine das ist ja… #00:36:46# I: Ein Riesensprung. #00:36:46# B: … ist ein Riesensprung, ja. #00:36:48# I: Ja. #00:36:48# B: Aber im Jugendberich, wenn einer einmal gearbeitet hat und man sieht es bei den erfolgreichen Trainern, ob das jetzt Mourinho ist oder Guardiola hat sicher auch im Jugendbereich gearbeitet. Alle erfolgreichen Trainer haben einmal von der Pique auf… #00:37:01# I: Den Sport gelernt. Also den Sport lehren gelernt. So muss ich sagen. #00:37:05# B: Genau, ihren Job gelebt. #00:37:06# I: Ja. #00:37:07# B: Und, ja, man hat sich eh schon lange getrennt von der Philosophie, dass man gesagt hat, ein guter Spieler ist automatisch ein guter Trainer. Also das hat sich eh schon weit rumgesprochen. #00:37:18# I: Ja. #00:37:18# B: Bei uns hat es sehr, sehr lange gedauert in Österreich, wo es nach wie vor noch Einzelne gibt, aber das sind nur mehr Einzelfälle. Also man weiß jetzt schon, dass die Generation die da nachkommt, jetzt ein Hütter oder andere, die sagen ja selber, sie sind noch Lehrlinge und alleine diese Aussagen sprechen für den Anhang 35 Trainer. Dass er sagt, okay, er ist zwar jetzt 7 oder 8 Jahre in dem Geschäft aber 7, 8 Jahre ist eigentlich nur wenig. #00:37:41# I: Ja. #00:37:41# B: Weil ein Spieler hat ja auch 20, 25 Jahre gebraucht, bis er wirklich auf highest Level oder auf high Level war. #00:37:50# I: Ja, mindestens. 15 Jahre mindestens, ja klar. #00:37:52# B: Ja. #00:37:52# I: Ich meine, das ist ja, ich habe ja über das auch einmal nachgedacht und versucht, das ein bisschen herauszu- finden, weil was, oder, diese wirklichen Stars, an was scheitern die. Aber das ist in Wirklichkeit für mich doch erklärbar, weil der hat in diesen 10 Jahren, wo er erfolgreich war, wo er der Star war, gelernt, dass es ich entscheide. #00:38:10# B: Mhm, mhm. #00:38:12# I: Und das bist du als Trainer nicht mehr. #00:38:14# B: Mhm. #00:38:15# I: Du kannst als Trainer nur den Raum dafür schaffen, aber da hast du auf einmal 11 oder 16 oder 20, wenn du den ganzen Kader nimmst, auf die du dich verlassen musst. #00:38:21# B: Ja. #00:38:21# I: Und das ist das andere beim Star. #00:38:23# B: Mhm. #00:38:24# I: Der haut ihn halt rein in 90. Minute und reißt die Hände hoch, ja. #00:38:27# B: Mhm. #00:38:27# I: Und das ist nicht mehr. #00:38:28# B: Mhm, mhm. #00:38:29# I: Und ich glaube, dass sie an dem scheitern, dass dieses, dass ich da viel mehr brauche dazu, um erfoglreich zu sein, das glaube ich, diesen Knoten kriegen sie nicht auf. #00:38:36# B: Da gibt es eh genug Beispiele. #00:38:37# I: Ja. #00:38:37# B: Die sich aber alleine als Trainer als Star sehen. #00:38:40# I: Sehen, ja, ganz genau. #00:38:41# B: Und sich zu sehr ins Rampenlicht spielen. #00:38:43# I: Ja genau. #00:38:44# B: Statt dass du die Mannschaft eher… #00:38:45# I: Arbeiten lässt. #00:38:46# B: …arbeiten lässt und die ins Rampenlicht führen. #00:38:48# I: Mhm. #00:38:49# B: Das, also da.. #00:38:50# I: Ja. #00:38:52# B: …gibt es schon einige Beispiele. #00:38:54# I: Die Ausbildung ist aber schon so aufgebaut, dass du eigentlich ein guter Spieler sein musst, dass du weiter- kommst. #00:39:00#

Anhang 36 B: Ich sage mal, bis zur inklusive B-Lizenz musst du kein besonderer Fußballer gewesen sein. Da kannst du sogar als, sag ich mal, als, ja, nicht so begabter Fußballer kannst du das schaffen. #00:39:14# I: Mhm. #00:39:14# B: Ab der A-Lizenz beginnt sich die Spreu vom Weizen zu trennen, weil da musst du schon ein gewisses, du musst aber kein Profispieler gewesen sein. Also A-Lizenz schaffen auch Amateurspieler, also frühere Amateurspieler. #00:39:27# I: Mhm. #00:39:28# B: Profilizenz ist natürlich dann das highest Level und ab da ist natürlich sehr viel Gefahr, da hast du natürlich auch viele Vorteile, wenn du früher Profi warst oder möglichst weit oben gespielt hast. #00:39:39# I: Mhm. #00:39:39# B: Aber ich sag einmal bis B-Lizenz, überhaupt kein Problem, dass einer, der sehr beschränkt ist im fußballeri- schen Spielvermögen, dass der das schafft auch. #00:39:48# I: Mhm. #00:39:49# B: Ist auch bei uns auch bei der Aufnahme auch so geregelt oder auch Leute mit körperlicher Beeinträchtigung, haben wir auch schon gemacht, dass die, jetzt haben wir einen gehabt, der, ahm, ja, Kinderlähmung ge- habt hat auch und wirklich bewegungseingeschränkt war und den haben wir auch aufgenommen. Weil wir einfach gesehen haben, dass der in der Jugendarbeit… #00:40:08# I: Super gut ist, ja. #00:40:10# B: …irrsinnig gut arbeitet und auch bei der Praxisübung, der hat sich reingehaut, das war ein Wahnsinn. #00:40:15# I: Mhm. #00:40:15# B: Ja. Also das machen wir schon auch, dass das auch mitberücksichtigt wird, mit dem Wissen, dass auf dem Level, sagen wir jetzt B-Lizenz, nicht der Wunderwuzzi gewesen sein musst, ein Messi gewesen sein musst. Da sind schon andere Kompetenzen… #00:40:32# I: Gefordert, ja. #00:40:33# B: Gefordert, ja. #00:40:34# I: Ich frage die Frage nur deswegen, weil es gibt einfach viele Fußballer, die mit 25 sag ich jetzt einmal, oder 20, ja, wo halt einfach irgendetwas auslässt. #00:40:43# B: Mhm. #00:40:43# I: Und wo du halt diese Leistung einfach nicht mehr erbringen kannst. Und vielleicht ist das der Grund, warum du nicht Profi geworden bist oder auch nicht. #00:40:49# B: Ja. #00:40:50# I: Aber der hat vielleicht einen anderen Vorteil. Das war jetzt meine Frage, weil du sagst, das muss nicht mehr der beste Fußballer gewesen sein. #00:40:56# B: Mhm. #00:40:57# I: Das ist nur die Rückmeldung, die ich gehört habe. Weil ich habe mich mit der Ausbildung ja genug beschäf- tigt, was man liest und was man halt so hört und da ist ja die Richtung schon so, dass du in Wirklichkeit Profifußballer sein musst, also das was ich rückgemeldet kriege, ja, dass du Profifußballer sein musst, dass du Schritte setzen kannst #00:41:11# B: Mhm, mhm. #00:41:12#

Anhang 37 I: Weil sonst wirst du, sei es Politik oder aufgrund der Regeln, die halt dann die Politik machen, ja… #00:41:17# B: Mhm. #00:41:18# I: …sowieso ausselektiert. Also das ist schon so der Tenor den man hört. #00:41:23# B: Okay, okay, ja. Darum sag ich, B-Lizenz geht sicher, A-Lizenz… #00:41:28# I: B-Lizenz ist bis zur zweiten Landesliga glaub ich. #00:41:30# B: Ja, jetzt die B-Lizenz neu ist, aber auch die alte B-Lizenz, also da haben wir schon auch Personen drinnen gehabt, die waren fußballerisch nicht überragend. #00:41:42# I: Mhm. #00:41:42# B: Und haben auch die alte B-Lizenz, das ist bis erste, ah, bis Salzburger Liga. #00:41:46# I: Die Salzburger Liga ist das. #00:41:47# B: Ja. #00:41:47# I: B-Lizenz, ja. #00:41:47# B: Also da war nicht jeder ein sehr guter Fußballer #00:41:51# I: Und A geht dann bis Regionalliga. #00:41:53# B: A-Lizenz, ja, die neue A-Lizenz ab der Salzburger Liga, also, Salzburger Liga, Regionalliga. Die alte A- Lizenz war zweite Liga abwärts. #00:42:05# I: Mhm, okay. Und dann… . #00:42:08# B: Die was der Michi auch hat. . #00:42:09# I: Ja, genau. . #00:42:11# B: Der kann sein zweite Liga oder der Fötschel Andi, die haben noch die alte A gemacht und können zweite Liga abwärts. . #00:42:17# I: Mhm. . #00:42:18# B: Ist deswegen der Unterschied, weil die, die neue B-Lizenz jetzt nicht so aufwendig ist wie früher. #00:42:26# I: Okay. . #00:42:26# B: Früher hast du gebraucht Nachwuchsbetreuer, Landesverbandstrainer und vier Wochen B-Lizenz, jetzt hast du praktisch 6 Wochen gebraucht. . #00:42:34# I: Mhm. . #00:42:34# B: Insgesamt. Und jetzt hast du den Kindertrainer eine Woche, den Jugendtrainer eine Woche und ein bisschen länger als eine Woche die B-Lizenz. Also drei, ein bisschen mehr als drei Wochen. #00:42:44# I: Und das glaube ich kompensiert ihr jetzt über die Dokumentation, die du da machst. Beim Kinder glaube ich sind es 50 Einheiten, die ihr dokumentieren müsst. . #00:42:51# B: 50 Einheiten, genau, genau. . #00:42:52# I: Was ich jetzt so im Kopf habe, was ich gelesen habe. . #00:42:53# B: Genau, genau. Bist du eh voll drinnen. #00:42:55# I: Ja. #00:42:55# B: Ja, ja. Hat sich gut bewährt, weißt eh. . #00:42:58# I: Denk ich mir auch. #00:42:59# B: Schon, schon. Es ist schon mehr Aufwand für die Leute, aber ich sage ihnen auch immer, ich meine, das überprüft keiner und ob es einer kopiert einmal, der lügt sich eh selber an. Aber die, die es wirklich ma- chen und nicht nur die Planung und ich gehe auch davon aus, die Planung macht ein jeder. Wo ich nicht Anhang 38 sicher bin, ob sie es auch so umsetzen. Weiß man nicht, weißt eh, das müsste, kann man nicht kontrollie- ren jetzt. #00:43:19# I: Das glaube ich braucht ihr auch nicht. #00:43:20# B: Genau. Aber zuminest wie du sagst, er setzt sich mit der Materie auseinander und alleine das ist schon für einen selber ein. Riesengewinn #00:43:28# I: Mhm. Das er nicht einfach ins Training fährt und… #00:43:29# B: Genau. #00:43:29# I: … B: Genau. Am Platz gehen und dann überlegen, was mache ich heute. Und dann tu ich halt ein bisschen passen, ein bisschen schießen, ein bisschen spielen, ja, und das ist… #00:43:38# I: Das ist es einfach nicht, nein. #00:43:39# B: Nein. Das… #00:43:40# I: Wir, wir sind ja Amateurbereich im Land Salzburg. Wir überlegen am Montag, reden wir darüber, was ma- chen wir in der Woche. #00:43:46# B: Ja. #00:43:46# I: Wie waren die letzten Wochen, was brauchen wir. Das ist so. #00:43:49# B: Ja. Und da… #00:43:51# I: Und da reden wir aber vom absoluten Amateurbereich. #00:43:53# B: Ja. #00:43:53# I: Das ist… #00:43:54# B: Ich denke, da hat sich auch in den unteren Liga schon einiges getan. #00:43:56# I: Schon, ja. #00:43:56# B: Oder einmal die Trainerarbeit, du kannst es gut beurteilen auch. #00:44:00# I: Irre. Ich meine, jetzt habe ich halt einfach viel Einblick, weil ich halt viel mit ihm arbeite. #00:44:03# B: Ja. #00:44:04# I: Aber das ist langfristig im Vorhinein einfach geplant, wo arbeiten wir hin. #00:44:08# B: Ja. #00:44:09# I: Ja und wo merkst du es in der Mannschaft wieder, was passiert, wo müssen wir forcieren. #00:44:12# B: Ja. #00:44:13# I: Und das machst du nicht, dass du sagst, heute im Training tun wir das. Das ist nicht mehr. #00:44:15# B: Nein. #00:44:16# I: Das ist nicht mehr. #00:44:17# B: Nein, nein. Und darum bräuchte ein Trainer entweder Leute wie du bist, dass ich jetzt einen Spieler habe, weißt du mit dem ich mich, mit dem ich kommuniziere und mich austausche oder du hast natürlich einen guten Betreuerstab. #00:44:31# I: Mhm. #00:44:31# B: Dass ich zumindest einen Zweiten habe, einen Assistenztrainer, vielleicht einen Dten sogar, aber das ist na- türlich immer, gut, ein Tormanntrainer. Da bin ich eh schon zu Dritt. #00:44:40# I: Ja. #00:44:41# B: Und dass die auch gut kommunizieren untereinander, weil jeder seine Qualitäten einbringt. Weil alleine die- ses alleinige,ja, Coaching, das ist vorbei. Das schaffst du auch nicht mehr. #00:44:56# Anhang 39 I: Nein. #00:44:56# B: Also wer von sich beansprucht, dass er alles kann, das, der ist, der überschätzt sich maßlos, der überschätzt sich. Und das zeichnet auch, jetzt nehme ich wieder gerne den Adi her, den Hütter, der sagt, okay, da und da brauche ich den und den und den und da hole ich mir Informationen, da möchte ich selber dazulernen. Das ist eine geile oder eine klasse Generation, die jetzt da heranwächst. #00:45:17# I: Mhm. #00:45:18# B: Also das Trainerdasein, weil wie es früher war, der ist auf den Platz gekommen und hat halt was gemacht. Natürlich haben sie auch gearbeitet und… #00:45:26# I: Ja. #00:45:27# B: Aber jetzt ist es wirklich ein… #00:45:28# I: Auseinandersetzen, ja. #00:45:30# B: Auseinandersetzen und ein harter Job und ein Riesenaufwand für den Trainer. #00:45:34# I: Mhm. #00:45:35# B: Und auch für seinen Trainerstab und Betreuerstab. #00:45:38# I: Und du musst ja dazusagen, das sind ja, ich meine das war früher, hat dich halt irgendwo einmal die SN an- gerufen oder Kronen Zeitung und dann sind zwei Sätze drin gestanden. Jetzt über diese ganzen Online- Plattformen, du kriegst nach jeder Partie 5, 6, 7 Anrufe. Schreib, sag irgendwo das Falsche. #00:45:51# B: Ja. #00:45:52# I: Das ist so. Es ist heutzusage alles fast live, weil der hat das eine halbe Stunde später drinnen. #00:45:56# B: Genau. #00:45:57# I: Das lest jeder und wenn du da was Falsches sagst, ist es über Facebook und wie sie alle heißen, ist es wieder in alle Richtungen verteilt. #00:46:01# B: Ja. #00:46:01# I: Das ist so. #00:46:02# B: Ja, ja. #00:46:03# I: Ja. #00:46:03# B: Ja. Also da hat sich eben ganz viel getan. #00:46:05# I: Ganz viel getan, ja. #00:46:06# B: Aber es, ich sage eh, das ist exponentiell wie sich das, wie das explodiert. Und Fußball, was sich da getan hat in den letzten 5 Jahren nur. #00:46:17# I: Mhm. #00:46:17# B: Oder 10 Jahre. Es ist enorm. #00:46:19# I: Ich schau mir ja den Sport an, es ist ein anderer Sport geworden. #00:46:21# B: Ja, ja, absolut. #00:46:24# I: Ist so, ja. Also auch, wenn du die Großereignisse nimmst, das ist ein anderer Sport. #00:46:28# B: Ja. Aber das macht das, ja, das ist das Faszinierende am Fußball. #00:46:35# I: Was hab ich da jetzt vor kurzem gelesen, ich glaube auf 1,1 Sekunden sind wir jetzt bei der WM… #00:46:40# B: Bei der Kontaktzeit, ja. #00:46:41# I: Genau. #00:46:42#

Anhang 40 B: Ja, es hat auch der Löw, war eines seiner Ziele, ich kann mich noch erinnern, das hat er vor vier Jahren geäu- ßert. Da hat er gesagt, er möchte die Kontaktzeit am Ball möchte er noch viel weiter runtersetzen. #00:46:55# I: Ja. #00:46:55# B: Vom Spieler. #00:46:56# I: Durch das ist der Sport natürlich um so viel schneller. #00:46:59# B: Schneller. #00:47:00# I: Ja. #00:47:00# B: Ja. #00:47:00# I: Und dazu braucht es wiederum andere Lösungen. #00:47:03# B: Genau. #00:47:03# I: Wie gehe ich mit dem um, ja. #00:47:04# B: Und vor allem undes wird auch so sein auch, weil manche sagen, ja, einen Besseren wie den Messi oder den Ronaldo. Wir haben auch gesprochen vom Maradona früher, wo wir gesagt haben, da wird es nie einen Besseren geben. Jetzt einer mit den Qualitäten von einem Maradona, der fällt dir nich auf. #00:47:18# I: Ja. #00:47:18# B: Also der, der spielt wahrscheinlich zweite Liga. #00:47:21# I: Ja. ... B: Es ist so. #00:47:24# I: Mhm. #00:47:25# B: Und, ja, als Trainer hast du natürlich Visionen und schaust du natürlich dass du einen Schritt vorne bist oder voraus bist. Jetzt musst du halt überlegen, ja, in 5, 6 oder sagen wir mal 10 Jahren, sind sie alle auf dem Niveau von Messi. Wie entwicklet sich das weiter. #00:47:41# I: Mhm. #00:47:41# B: Was tust du als Trainer oder in welche Richtung geht jetzt das. Wo kannst du noch Potential ausschöpfen. #00:47:47# I: Mhm. #00:47:48# B: Geht es noch im Athletischen, wo es sicher noch geht, vor allem im Kinder-/Jugendbereich. #00:47:53# I: Ja. #00:47:53# B: Sprich, vor allem Körperstabilität, Beweglichkeit, ja. Also da geht, da geht sicher noch viel. Und dann hast du… #00:48:01# I: Koordinativ dann ganz viel. #00:48:02# B: Koordinativ. Dann hast du natürlich schon einen 14-, 15-jährigen, der schon ganz andere Grundlagen hat und dann fängst du mit dem Krafttraining und was weiß ich vermehrt noch an. Wenn es das Alter erlaubt. Da züchten sie jetzt… #00:48:17# I: Genau, aber ich weiß, was du meinst. #00:48:18# B: … schon Spieler aus, die dann vom Athletischen top sind und das hat man gesehen auch bei der WM. #00:48:24# I: Ja. #00:48:24# B: Wenn die das Leiberl ausziehen, ja, oder so wie du, top, körperlich top. #00:48:29# I: Mhm. #00:48:30# Anhang 41 B: Da gibt es sicher noch ein bisschen einen Spielraum. Vor allem im Kinder- und Jugendbereich. #00:48:36# I: Ich glaube, dass es im… #00:48:37# B: Im Erwachsenenbereich… #00:48:38# I: Koordination und zu wenig auch hinschauen. #00:48:39# B: Ja, ja. #00:48:42# I: Also ich, das ist einfach das was ich halt, wenn ich, mein Bub ist jetzt 13… #00:48:46# B: Ja. #00:48:47# I: …wenn ich mir da halt anschaue, wenn sie, Beispiel, gegen die Bullen spielen, ja. #00:48:51# B: Ja. #00:48:51# I: Die sind halt, die machen nicht solche Schritte. Der macht halt einfach 2 Schritte. Und durch das ist er halt einfach um das flinker, schneller. #00:48:59# B: Ja. #00:48:59# I: Der fällt nicht um, den schmeißt es nicht, der rutscht nicht aus. #00:49:01# B: Ja. #00:49:01# I: Der steht einfach anders da, ja. #00:49:02# B: Ja. #00:49:03# I: Ja. Steht sauber zum Ball. #00:49:04# B: Ja. #00:49:04# I: Und das glaube ich wird so im Amateurbereich, da schaut man glaub ich noch gar nicht hin. #00:49:09# B: Ja. #00:49:10# I: Aber das ist ganz ein anderes Thema, weil da reden wir jetzt von… #00:49:13# B: Ja und ja, was halt, wo noch ein Riesenpotential ist, ist Ernährung. Die Ernährung und die Psyche. #00:49:19# I: Mhm. #00:49:20# B: Also da sehe ich, da wird der Fußball, in diesen zwei Bereichen, noch richtig zulegen. Oder wird da zulegen. Ernährung, Kinder/Jugend schon und Profibereich. #00:49:31# I: Mhm. #00:49:31# B: Also da musst du, kannst du noch viel ausschöpfen. Und in der Psyche sowieso. #00:49:34# I: Mhm. #00:49:35# B: Dass du oben, dass die Spieler noch handlungsschneller werden und noch schneller antizipieren, noch schnel- ler umsetzen. #00:49:42# I: Mhm. #00:49:43# B: Und auch noch entscheidungsfähiger werden. #00:49:46# I: Mhm. #00:49:47# B: In die Richtung wird es gehen. Alles schneller, schneller, mit einem … halt. #00:49:52# I: Ja. #00:49:52# B: Wie der Messi halt spielt. #00:49:53# I: Ja. #00:49:53# B: Und der spielt auch sein … auf höchstem, auf highest Level. #00:49:47# I: Ja. #00:49:47#

Anhang 42 B: Mit einem Tempo, das in der Realität gar nicht oder noch nicht umsetzbar ist. Aber durch das trainiert er seine Ganglion so extrem, dass er oben schon bereit, also ein bisschen vorgeschult ist. #00:50:11# I: Ja. #00:50:11# B: Für noch schnellere Aktionen. Und in der Situation dann eine gute Lösung zu haben auch. #00:50:19# I: Mhm. #00:50:19# B: Und umzusetzen. #00:50:21# I: Das merkst du aber schon, dass die Kids aus natürlich den Vorbildern heraus, sei es ein Messi oder ein Ronaldo, dass da heraus … ja. #00:50:28# B: Ja. #00:50:28# I: Ich meine, schau dir an 12-, 13-, 14, 15-Jährige, wie sie am Platz stehen bei einem Freistoß. #00:50:33# B: Ja. #00:50:34# I: Jeder Dritte steht da wie der Ronaldo, also, ja, natürlich. #00:50:36# B: Ja. #00:50:37# I: Ja. Aber es ist halt nicht nur, dass sie sich so hinstellen, ja, sondern die versuchen auch diese Schusstechniken nachzuahmen. #00:50:44# B: Ja. #00:50:44# I: Also da passiert schon ganz viel, wie du auch sagst Playstation. B: Ja. I: Da haben sie Lösungen. #00:50:48# B: Ja. #00:50:48# I: Ja. #00:50:49# B: Ja. #00:50:49# I: Das versuchen sie ja wirklich umzusetzen. #00:50:50# B: Ja, ja. #00:50:50# I: Bälle in die Schnittstelle spielen. #00:50:51# B: Ja. #00:50:51# I: Auf die Idee bist du ja nicht gekommen von allein. #00:50:54# B: Ja, nein. Aber trotzdem muss jeder seinen eigenen, wie beim Ski fahren oder … halt. Ich meine, es gibt ge- wisse Knotenpunkte der Technik. #00:51:01# I: Die brauch ich. #00:51:02# B: Das versuchen wir auch im Kindertraining auch mit differenzielles Lernen und Variationstraining, dass du nicht zu sehr behaftet bis auf diese Knoten, sondern dass die jeden schon in seinem Kräfteverhältnis, He- belverhältnis, jeder eignet sich schon einen eigenen Stil an. #00:51:18# I: Mhm. #00:51:18# B: In der Technik. Und das musst du auch zulassen. #00:51:21# I: Mhm. #00:51:21# B: Der eine schießt halt mehr mit Rücklage und der andere ein bisschen mehr mit dem Oberkörper vorne und Rücklage ist nicht immer schlecht beim Schießen. #00:51:27# I: Nein. #00:51:28#

Anhang 43 B: Das, aber da brauchst du natürlich ein geschultes Auge und, ja, einen guten Beobachtungszeitraum, dass du sagst, okay, den muss ich jetzt beobachten. Was ist für den wahrscheinlich oder wie fühlt sich der am bes- ten wohl in seiner Aktion. #00:51:40# I: Mhm. #00:51:41# B: Jetzt ihn irgendwo reinzwingen… #00:51:44# I: Ja. #00:51:44# B: …ihn in ein Technikmodell, was ihm überhaupt nicht behagt, ist auch nich der Sinn. #00:51:50# I: Da vergleiche jetzt ich… #00:51:52# B: Oder Müller schau ich mir jetzt einmal an. Der ist für mich.. #00:51:54# I: Kein Fußballbeispiel. #00:51:55# B: Ja, ja. #00:51:56# I: Kein Fußballer. #00:51:57# B: Also weit weg vom Ästhetik oder von… #00:51:59# I: Ja. #00:52:00# B: …sag ich einmal von, Technik hat er, eine weltklasse Technik. #00:52:05# I: Ja, aber eine andere, eine andere. #00:52:05# B: In seinem Stil. #00:52:06# I: Ja. #00:52:07# B: In seinem Stil ist er, hat er ein weltklasse Format. #00:52:09# I: Ja. #00:52:09# B: Weil er in der Umsetzung, egal jetzt wie er ausschaut oder wie er mit dem Körper herumtut oder wenn er noch so spastisch aussieht, aber in seiner Ausführung… #00:52:18# I: Ist er ein Vorbild. #00:52:19# B: …aber eine Technik, die optimal ist für ihn. #00:52:22# I: Mhm. #00:52:23# B: Für ihn selber. #00:52:24# I: Kannst du nie kopieren. #00:52:25# B: Nein, kannst du nicht kopieren. #00:52:26# I: Nein. #00:52:26# B: Und ich kann auch nicht kopieren die Technik vom Soriano oder von einem Ronaldo, weil jeder eine ander Beweglichkeit im Schwunggelenk hat, einen anderen Winkel hat, einen anderen Hebel da herauf Unter- schenkelknochen. Das kannst du… #00:52:38# I: Fußgröße. #00:52:38# B: Fußgröße eine andere, ja, es ist… #00:52:40# I: Ja. #00:52:40# B: Es geht eigentlich nur durch, ja, dass du selber übst, übst, übst und für dich selber darauf kommst und darum reden wir ja auch immer von mindestens 10.000 Wiederholungen, dass er mal, dass das gefestigt ist, dass man einmal sagen kann, das kann er. #00:52:55# I: Mhm. #00:52:56# B: Einmal auf einem gewissen… #00:52:57# I: Level halt dann. #00:52:58# Anhang 44 B: Ja. Und das, das muss schon berücksichtigt werden, das unterschätzen auch viele. #00:53:03# I: Mhm. #00:53:04# B: Dass das hard work ist, also, dass ist harte Arbeit. #00:53:07# I: Ich komm jetzt nochmal… #00:523:09# B: Jetzt sind wir weg vom Thema. #00:53:10# I: Ja. Es ist aber, die Fragen hab ich gut beantwortet. #00:53:13# B: Ja. Okay. #00:53:14# I: Ich will jetzt nur, weil jetzt hast du mich nochmal auf eine Fährte gebracht, was du auch in Organisationen oft siehst. Große Organisationen machen oftmals Ansätze, dass sie permanent an den Schwächen arbei- ten. #00:53:23# B: Mhm. #00:53:24# I: Der kann das nicht, der kann das nicht, der kann das nicht, ja, müssen wir erhöhen. Und dadurch bilde ich halt lauter … auf mittelmäßigem Niveau aus, ja. #00:53:31# B: Genau. #00:53:31# I: Haben meistens nicht mehr die Zeit dafür, dass sie sagen, ja okay… #00:53:34# B: Mhm. #00:53:34# I: …eigentlich ist der supergut. Was du jetzt gerade über Müller sagst, aber halt anders, das heißt, in der Positi- on kann ich dich nicht brauchen, sondern der ist da besser und da kann er seine Stärken ausleben, ja. #00:53:42# B: Mhm, mhm. #00:53:44# I: Rückkoppelung, es ist im Fußball genau das, was du gerade sagst, ja. #00:53:47# B: Mhm, mhm. #00:53:47# I: Es muss nicht jeder ein Neuner sein oder, ich muss aber schauen was kann der, was hat der für Qualitäten und wo muss man den fördern in seinen, ja, und wo muss man ihn einfach auch lassen. #00:53:59# B: Mhm. #00:53:59# I: Ja. #00:53:59# B: Mhm, mhm. #00:53:59# I: Das was du jetzt gerade beschrieben hast für mich. #00:54:01# B: Ja, ja. Die Frage stelle ich auch immer im Kindertrainerkurs zum Beispiel. Dass ich sage, bis wann glaubt ihr, soll man, ja, jetzt nehmen wir mal her die Beidbeinigkeit, wie lange soll man da dranbleiben, dass man Übungen anbeitet, dass man sagt, okay, schon ihn dazu bringt... #00:54:17# I: Beide Beine. #00:54:18# B: Ungefähr gleich viele Wiederholungen wirst du nie schaffen, weil wenn er daheim kickt wird er wahrschein- lich eher mehr mit dem Stärkeren, ist so. #00:54:24# I: Ja. #00:54:24# B: Das ist so. Oder bei schwierigeren Situationen wird er den Stärkeren hernehmen aus Sicherheitsgründen. Aber zumindest im Übungsprozess soll er ihm anbieten oder die Möglichkeit geben, dass er beide Beine gleich oft übt. #00:54:36# I: Mhm. #00:54:37# B: Und ab wann soll man am Starken gehen. #00:54:39# I: Mhm. #00:54:40# Anhang 45 B: Ja, das sind auch die Meinungen, aber eh eher schon in die richtige Richtung. Dass man sagt, ich meine mein Ansatz ist immer, dass ich sage, ja, bis zur U4, bis zum 12-Jährigen auf Beidbeinigkeit. Aber wenn der mal 13, 14 ist und der dann einen Mörderrechten oder einen Mörderlinken, dann ist mir das egal. Aber der andere wird kein Garderobenfuß sein, weil wenn ich eh vorher beidbeinig das Angebot gemacht habe, dann hat er zumindest die Basics. Und schauen wir an die besten Spieler, den Messi. #00:55:09# I: Ja. #00:55:10# B: Mit 90 Prozent berührt der links den Ball. Oder der Robben. #00:55:14# I: Robben, Robben ist ein klassisches… #00:55:16# B: Jeder weiß… #00:55:16# I: Was er für einen Haken macht. #00:55:17# B: Was er für einen Haken macht. #00:55:18# I: Und es kann ihn keiner verteidigen. #00:55:19# B: Und das ist eben, die Genialität eines Spielers macht auch das aus, dass, obwohl die anderen wissen, was der tut… #00:55:25# I: Ja. #00:55:26# B: …er macht es trotzdem und kommt vorbei. #00:55:28# I: Ja. #00:55:28# B: Das ist eben die Genialität und, ja, und der macht es aber auch hauptsächlich mit seinem Guten. Und Befin- den genauso. Wo wir eher in die Richtung gehen, dass wir sagen, okey, viel Fintentraining anbieten, al- leine schon aus koordinativen Gründen, er muss mir jetzt nicht diese Finte umsetzen können. Aber er muss zumindest das üben, damit er koordinativ gut ist, damit er Beweglichkeit kriegt auch, Umgang mit Ball und für das Spiel selber müssen sich dann auch maximal zwei Finten herauskristallisieren, die er dann in der Anwendung, das heißt im Spiel, erfolgreich umsetzen kann. #00:56:02# I: Ja. #00:56:02# B: Und auch die weltbesten Spieler haben eine, maximal zwei, an der kommen sie aber vorbei, in jeder Situati- on. #00:56:09# I: Ja. #00:56:10# B: Wenn es so kommt, so kommt, hochkommt, die wendet er an. #00:56:13# I: Ambitioniert, weiß was er tut. #00:56:14# B: Der andere weiß es zwar, aber er kommt trotzdem vorbei. #00:56:16# I: Mhm. #00:56:16# B: Und in diese Richtung muss es gehen auch und, ja, zuerst allgemeine Ausbildung und irgendwann musst du ihn spezialisieren. #00:56:24# I: Spitzen, ja. #00:56:24# B: Und es gibt keinen weltklasse Spieler, der überall gut ist. Einen weltklasse Spieler zeichnet aus, dass er in einem gewissen Bereich weltklasse ist. #00:56:33# I: Genau. #00:56:34# B: Und dorthin soll ich es bringen. Brauche ich natürlich einen allgemeinen Stock und dann muss ich ihn hin- bringen, wo ist er gut und da… #00:56:41# I: Mhm. #00:56:42# B: …und da schick ich ihn rein dann und da wird geübt, geübt, geübt, geübt, geübt. #00:56:45# Anhang 46 I: Haben wir jetzt… #00:56:47# B: Trainingsprozess natürlich. #00:56:48# I: Ja. #00:56:49# B: Der muss mir dann nicht, oder der Verteidiger der hinten ist, der muss mir nicht ständig Torabschluss beim Training. #00:56:56# I: Für was. #00:56:56# B: Für was. #00:56:56# I: Ich brauche einen sauberen Spielaufbau. #00:56:58# B: Ja. #00:56:58# I: Eine ganz andere Verteidigungsart, der ist einfach in andere Situationen. #00:57:02# B: Genau, ja. #00:57:04# I: Permanent. #00:57:05# B: Ja. #00:57:06# I: Ich nehme wieder dieses Beispiel, Neuner und von mir aus einen Sechser oder einen Zehner, ja. #00:57:12# B: Mhm. #00:57:12# I: Der eine hat das Spiel permanent vor sich, der andere hat es permanent hinter sich. Das ist so. #00:57:15# B: Mhm. #00:57:16# I: Es ist eine andere Bewegung. #00:57:18# B: Mhm. #00:57:18# I: Das ist ein anderer Ablauf von dem. #00:57:19# B: Mhm. #00:57:20# I: Ja. #00:57:20# B: Mhm. #00:57:21# I: Gut. Ahm, meine Fragen in dem Bereich, wo ist der Fokus jetzt schon und wie siehst du die Wichtigkeit, das hast du mir für mich ausreichend und gut beantwortet, dass ich es miteinpflegen kann. #00:57:37# B: Okay. #00:57:37# I: Gibt es noch etwas, wo du sagst, das ist dir noch wichtig so zum Sagen oder zum Erwähnen, wenn du an Fußballtrainer, jetzt haben wir dessen Begriff Coach schon viel stärker verwendet, wenn du an das denkst, ob es jetzt von dem… #00:57:50# B: Stellenwert. Stellenwert des Trainers, auch in der Gesellschaft, ja, bei den Eltern. Der ist meiner Meinung nach, da haben wir einen enormen Aufholbedarf noch. Dass das total unterschätzt wird. Welche Arbeit die Trainer, vom U7-Trainer bis zum Profitrainer hinauf, was die leisten. Und da sind wir noch weit hin- ten, aber hat meiner Meinung nach zum tun, dass der Sport in der Gesellschaft in Österreich, ja, wenig Stellenwert hat. #00:58:20# I: Mhm. #00:58:20# B: Nur weil halt, wenn wir einen Ski-Weltmeister haben oder das Nationalteam Fußball gewinnt da und da, das ist nicht Sport in der Gesellschaft. Da sind uns ander Länder, jetzt vergleiche ich aber nicht mit große Länder wie Deutschland oder andere, sondern Slowenien, Schweiz, Schweden, Dänemark, die sind uns da weit, weit voraus. Also, was die Bedeutung anbelangt. Und ich glaube dort hat auch der Trainer, die Posi- tion des Trainers oder die Funktion des Trainers, viel mehr Bedeutung oder Stellenwert. Weil wenn man

Anhang 47 schaut im Fußball, wie viel Zeit der verbringt, jetzt nehme ich her jetzt nur einen U8-Trainer, der einen kleinen Verein trainiert, zwei Mal in der Woche trainiert er… #00:59:00# I: Am Wochenende. #00:59:00# B: …am Wochenende ein Turnier oder alle zwei Wochen, ja, das sind drei Mal in der Woche. Von mir aus, weiß ich nicht, und in der Schulzeit 37 Wochen. Der hat 80, 90 Einsätze. An 80 oder 90 Tagen sind da die Kinder betreut von dem. #00:59:16# I: Mhm. #00:59:16# B: Wie wenig die Eltern dafür zahlen. Im Jahr zahlen sie.. #00:59:20# I: € 50, € 70. #00:59:21# B: € 60 oder so, genau. #00:59:22# I: Mitgliedsbeitrag. #00:59:23# B: Und dann setzt der Verein den Mitgliedsbeitrag um € 10 rauf und die jammern. Also das kann es nicht sein. Also, da muss sich Einiges ändern, dass auch, natürlich soll Fußball auch unter Anführungszeichen billig oder leistbarer Sport sein. Wir brauchen jetzt nicht vergleichen mit Tennis oder Golf oder Ski fahren, wo du € 10.000 wahrscheinlich brauchst oder beim Tennis noch mehr, damit du spitze wirst. Da haben wir, da sind wir eh gesegnet, dass der Fußball da für alle Schichten das anbietet, aber trotzdem, und leistbar ist, aber trotzdem, ja, muss sich das auch irgendwie auswirken auf Mitgliedsbeiträge. Aber vor allem auch, jetzt geht es nicht nur um ... sondern auch um die Bedeutung und, ja... I: Das ist eine andere Art der Währung. #01:00:11# B: Genau. #01:00:12# I: Eben nicht monetär, sondern eben über Anerkennung und das... #01:00:13# B: Genau, genau. Dass das viel mehr geschätzt wird. #01:00:16# I: Ja. #01:00:16# B: Auch von Elternseite, von der Gesellschaft, was unsere Trainer leisten. Nochmal, vom U7-Trainer weg bis ganz nach oben. #01:00:24# I: Mhm. #01:00:25# B: Wie viel Betreuungszeit da dahinter steckt. #01:00:27# I: Mhm. #01:00:27# B: Weil wenn sie zum Jammern anfangen, dann rechne ihnen vor, rechne es dir aus pro Trainingseinheit. Jetzt hat er, nehmen wir die 80 her oder 90, das ist nich einmal € 1 pro Betreuung. #01:00:37# I: Mhm. #01:00:37# B: Und das ist aber nicht eine Stunde, sondern meistens eineinhalb Stunden Training. #01:00:41# I: Plus davor, plus danach. #01:00:42# B: Genau. Oder wenn ich jetzt zum Turnier fahre ist es noch länger. #01:00:45# I: Ja. #01:00:45# B: Das heißt, du zahlst eh als Elternteil maximal, nicht einmal € 1 für eine Betreuungseinheit. #01:00:51# I: Mhm. #01:00:51# B: Und das muss schon bewusst werden auch und… #01:00:53# I: Ins Auto leerst du 80 Liter Öl rein. #01:00:55# B: Ja, ja. Ja,ja. Also da, das ist schon noch ein Bereich der, ja, der muss in Österreich noch viel besser noch aufgebaut werden. Aber es geht eh nur über sensibilisieren, sensibilisieren, vorleben. #01:01:14# Anhang 48 I: Mhm. #01:01:14# B: Vorbildwirkung, dass die Trainer, es geht nur über gute Arbeit. Dass die Leute auch das schätzen und da sind wir aber als Trainer natürlich alle gefordert, dass wir das vorleben und die Leute auch dazu irgendwann bringen, dass sie das auch viel, viel mehr schätzen. Das man sagt, dass im Fußball die Trainer, die leisten sehr viel für unsere Jugend, für unsere Kinder und auch im Erwachsenensport genauso. #01:01:39# I: Und jetzt stelle ich die Frage noch aus einer anderen Perspektive. Was ratest du Trainer, was sollen sie ma- chen. #01:01:49# B: Klare Ziele haben, klare Visionen haben, eine klare Philosophie haben und das versuchen umzusetzen. Und ständig Studenten bleiben. #01:02:00# I: Mhm. #01:02:00# B: Und immer dazulernen. #01:02:02# I: Neugierig. #01:02:03# B: Neugierig bleiben, genau. Neugierig bleiben auch, ja, jetzt war eh mal so das von Pep Guardiola, diese neun… #01:02:12# I: Ja. #01:02:13# B: Da war das neugierig, genau, das war dabei auch. Neugierig sein, also das war für mich eigentlich, ja, eine gute Zusammenfassung. #01:02:22# I: Super Aussage. #01:02:23# B: Super Aussage. #01:02:23# I: Ja. #01:02:24# B: Genau. #01:02:24# I: Das ist ein gutes Buch. #01:02:25# B: Oder auch vom Zidane war jetzt mal ein Interview drinnen, jetzt weiß ich nicht, in welchem Magazin, auch tolle Aussagen auch. Auch was heißt Talent oder, ja. #01:02:34# I: Mhm. #01:02:34# B: Dass einfach immer wieder herauskommt, Talentallein zählt eigentlich nicht. Du musst… #01:02:40# I: Ja. #01:02:41# B: … selber an dir so arbeiten, dass du dich weiterentwickelst, nur dann schaffst du es, wenn du irgendwo hin- kommen willst. #01:02:46# I: Mhm. #01:02:46# B: Aber das ist, das haben wir eh überall, in alle Berufsfelder. Das ist überall so. #01:02:51# I: Alles was ich mit Qualität machen will, muss ich investieren. #01:02:54# B: Genau. #01:02:55# I: Ist so. #01:02:55# B: Genau. #01:02:56# I: Vielen Dank. #01:02:59# B: Bitte, gerne Herbert. Dann wünsche ich dir alles Gute. #01:03:07# I: Ja. #01:03:08#

Anhang 49

Eidesstattliche Erklärung

Hiermit versichere ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Masterthesis ohne fremde Hilfe und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt und die benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stel- len als solche kenntnlich gemacht habe.

Diese Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form noch bei keiner anderen Prüferin bzw. keinem anderen Prüfer als Prüfungsleistung eingereicht.

Mir ist bekannt, dass Zuwiderhandeln mit der Note „nicht genügend“ (ohne Möglichkeit einer Nachbesserung oder Wiederholung) geahndet wird und weitere rechtliche Schritte nach sich ziehen kann.

Diese Arbeit wurde neben der gedruckten Version auch auf CD-Rom zur Prüfung der o.g. Erklärung bei der zuständigen Prüferin bzw. dem zuständigen Prüfer hinterlegt.

Ort und Datum Unterschrift

Anhang 50