Deutschland

thisiere mit der jüngsten Satzungsände - Immer schwerer fällt es der Führung, LINKE rung der Saar-Linkspartei, eröffnete Ernst ihre Mitglieder noch zu motivieren: Ein dort seinen verdatterten Genossen. Es sei eigens gebuchter Sonderzug für 36 000 gut vorstellbar, so der Vorsitzende, die Euro aus Berlin zu einer Stuttgart-21-De - Zug ins rigide Regel auch in der Bundespartei ein - monstration musste wieder storniert wer - zuführen. den – es gab zu wenig Anmeldungen. Im Saarland, dem Heimatverband La - Streit gab es unter den linken Lagern so - Nirgendwo fontaines, hat die Linke kürzlich den Pas - gar über die Frage, ob die Bundestags - In der Linken droht der sus „Parteischädigendes Verhalten“ in fraktion noch eine gemeinsame Weih - ihre Satzung eingefügt, angeblich um no - nachtsfeier hinbekommt. Aufstand gegen den Vorsitzenden torische Streithansel zur Räson zu brin - Seitdem SPD und Grüne wieder eine . Die Realos in der gen. Vor allem den Ex-PDSlern geht das eigene Mehrheit besitzen, leidet die Linke Partei denken über einen Austritt zu weit. Denn als parteischädigend gilt unter ihrer Bedeutungslosigkeit. Statt oder eine Spaltung nach. auch, wer „vertrauliche Parteivorgänge“ neue Themen zu entwickeln, widmen an die Öffentlichkeit bringt. Außerdem sich die Genossen verbittert innerpartei - er 11. Januar dieses Jahres ist vie - werden die Genossen verpflichtet, „sich lichen Grabenkämpfen um das Grund - len Linken noch in schmerzhafter loyal gegenüber der Partei zu verhalten“, satzprogramm, das bis Ende kommenden DErinnerung. Es war der Tag, an wobei unklar ist, wer Loyalität definiert. Jahres verabschiedet werden soll. dem Fraktionschef seinen früheren Mitstreiter öf - fentlich demütigte, indem er dem dama - ligen Bundesgeschäftsführer Illoyalität vorwarf und ihn zum Rückzug zwang. Damit war der Machtkampf zwischen dem Realo Bartsch und dem Fundi-Lager um entschieden. Des - sen Vertrauter Klaus Ernst hatte am Sturz von Bartsch mitgearbeitet und wurde kurz darauf neuer Bundesvorsitzender. Genau ein Jahr später, am 11. Januar 2011, sinnen nun die Realos, die vor allem im Osten der Republik stark sind, auf Ra - che. In der Einladung zu einem Treffen an dem symbolträchtigen Datum heißt es neutral, man wolle die Gründung einer „Landesgruppe Ost“ diskutieren. L Was harmlos klingt, könnte am Ende E G E I P

die Partei spalten. Die Landesgruppe Ost S

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soll ein Bollwerk gegen die fundamenta - D

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listische Ausrichtung der Partei werden I H T

und einen Gegenpol zum glücklosen Vor - N A I T S

sitzenden Ernst bilden. Die mühsam aus I R H

alter PDS und der SPD-Abspaltung C WASG neukonstruierte Linke würde da - Genossen Gysi, Ernst: Leiden an der Bedeutungslosigkeit mit womöglich wieder in ihre Ursprungs - bestandteile zerfallen. Angeblich mangelnde Treue zur Par - Doch „die Art und Weise, wie Klaus Der Frust über die Parteiführung sei so teilinie war ein beliebter Vorwurf in der Ernst an die Programmdebatte herangeht, groß, sagt der sächsische Bundestagsab - alten SED, um unliebsame Genossen zu macht aus der Debatte eine Farce“, klagt geordnete Michael Leutert, dass nichts disziplinieren oder loszuwerden. Die Ost- die Vizevorsitzende . Einige mehr ausgeschlossen werden könne. Or - Linken befürchten nun einen Rückfall in verstünden offenbar „unter Programm de - ganisatorisches Vorbild für die „Opera- längst überwunden geglaubte SED-Me - batte das Anrühren von Zement“. Kipping tion Widerstand“ könnte ausgerechnet thoden und drohen mit Austritt. „Wenn wirft dem Linke-Vorsitzenden „Tricks“ die Union sein mit ihrer Arbeitsteilung das so komme, „ist das nicht mehr meine vor, mit denen er missliebige Änderungen zwischen CDU und CSU. Partei“, kündigt die stellvertretende Bun - am Programmentwurf verhindere. Lange hatten die Realos in der Partei desvorsitzende an. Die Landtagswahlen Anfang nächsten stillgehalten aus Rücksicht auf die immer Bundesschatzmeister Raju Sharma fürch - Jahres werden so zum großen Test für noch fragile Westerweiterung der Partei. tet: „Damit sollen Kritiker eingeschüch - die Führung, die bislang keine eigenen Das schwache Erscheinungsbild der Lin - tert werden.“ Erfolge vorweisen kann. Ob es gelingt, in ken, die kaum noch wahrgenommen wird Und Kritiker in den eigenen Reihen die Landtage von Baden-Württemberg in den politischen Debatten, dafür aber gibt es genug. Selbst im Westteil der Par - und Rheinland-Pfalz einzuziehen, ist of - die ständigen Negativschlagzeilen über tei verfügt Ernst über keine Hausmacht. fen. Klappt es nicht, steht die Führungs - Ernst als Luxus-Linker mit Porsche, Mehr - Auf dem Landesparteitag seines Heimat - frage sofort auf der Tagesordnung. In facheinkommen, seltsamen Reiseabrech - verbandes Bayern wurde er kürzlich laut - Sachsen-Anhalt hingegen steht die Linke nungen und teuren Sonderwünschen bei stark ausgepfiffen, viele Genossen verlie - bei 30 Prozent und konkurriert mit der Dienstreisen, hat nun zum Ende der Zu - ßen demonstrativ den Saal. Seine Gegner CDU bei der Wahl im März um Platz eins. rückhaltung geführt. hielten ein Plakat hoch: „Weg mit den In der ostdeutschen Realo-Hochburg will Der seit langem schwelende Konflikt korrupten Opportunisten“. Ernst wurde man jedenfalls nichts riskieren. Ein Wahl - eskalierte auf der Vorstandssitzung am als „antidemokratischer Zentralist“ be - kampfauftritt von Ernst ist dort nicht vor - vorvergangenen Wochenende. Er sympa - schimpft. gesehen. M$!&% D$ 

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