Universität Koblenz-Landau Institut für Sozialwissenschaften Abteilung Politikwissenschaft Arbeitseinheit „Politisches System der Bundesrepublik Deutschland“

Leitung: Prof. Dr. Manuela Glaab

Anna Maria Kulak / Daniel Reichard

Und sie kommt doch: Der lange Weg zu einem Gesetzesentwurf zur

Einführung einer Pkw-Maut

Zitationshinweis: Kulak, Anna-Maria / Reichard, Daniel (2015): Und sie kommt doch: Der lange Weg zu einem Gesetzesentwurf zur Einführung einer Pkw-Maut. Online verfügbar unter: http://www.uni-koblenz- landau.de/de/landau/fb6/sowi/pw/abteilun g/politische-system- brd/caseteaching/case-pkw-maut

Und sie kommt doch: Der lange Weg zu einem Gesetzesentwurf zur Einführung einer PKW-Maut

Anna Maria Kulak und Daniel Reichardi

Nürnberg, 12. Dezember 2014, Messezentrum Nürnberg: Unter dem Beifall der Delegierten des Parteitags der CSU wendet sich die Bundeskanzlerin und Bundesvorsitzende der CDU, , in ihrem Grußwort an Bundesverkehrsminister (CSU): "Wir werden in der nächsten Woche im Kabinett die Maut für nicht-inländische KFZ-Fahrzeuge beschließen. Alexander Dobrindt hat da mein Wort. 17. Dezember, Kabinett, 9 Uhr 30 – eine gute Chance für die Maut!". Diesem öffentlich propagierten Schulterschluss zwischen CDU und CSU war eine langwährende Debatte um die Einführung einer PKW-Maut vorangegangen. Eine Debatte, die nicht erst – wie angenommen werden könnte – im Bundestagswahlkampf 2013 aufkeimte. Schließlich stellte die CSU bereits einige Jahre zuvor erste ernsthafte Überlegungen zur Einführung einer PKW-Maut an.

Die Debatte um PKW-Maut nimmt an Fahrt auf

Angestoßen wurde die Auseinandersetzung um die PKW-Maut durch einen Beschluss des CSU-Vorstands aus dem Jahr 2006, in dem sich die bayerische Schwesterpartei der CDU für die Einführung einer Autobahngebühr aussprach. Der damalige Beschluss folgte im Wesentlichen dem zuvor vom damaligen bayerischen Innenminister, Günther Beckstein (CSU), formulierten und innerhalb der CSU nicht unumstrittenen Vorschlag eines Vignettenmodells: Eine Autobahnvignette für 120 Euro pro Jahr für Autos unter zwölf Tonnen i Anna Maria Kulak studiert an der Universität Koblenz-Landau im Studiengang Zwei-Fach-Bachelor Germanistik und Politikwissenschaft. Daniel Reichard ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaft, Abteilung Politikwissenschaft der Universität Koblenz-Landau.

1 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

gekoppelt mit einer Senkung der Mineralölsteuer, so das Vorhaben der Christsozialen, das zuvorderst dem Tanktourismus Einhalt gebieten sollte.1 Heftiger Gegenwind von der von Angela Merkel geführten Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD bremste die CSU in ihren damaligen Plänen zur PKW-Maut allerdings rasch aus. Das Gros der Koalitionäre in Berlin lehnten die Mautpläne der CSU strikt ab. Allen voran der damalige Bundesverkehrsminister der SPD, Wolfgang Tiefensee, erteilte dem christsozialen Vorstoß eine Absage. Und auch Kanzlerin Merkel nahm deutlich Abstand vom Vorhaben der bayerischen Schwesterpartei. Die Einführung einer Autobahnmaut „sei nicht Gegenstand des aktuellen Regierungshandelns“ 2, ließ Merkel über ihren damaligen Regierungssprecher Wilhelm verlauten. In der Folge ebbte die öffentliche Debatte um die Einführung einer PKW-Maut sukzessive ab, andere, drängendere Probleme wie die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise dominierten die Agenda der Akteure.

Angesichts der Bundestagswahl 2009 änderte sich die Gemengelage. Unmittelbar nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch die Koalition aus CDU/CSU und FDP erhielt die Debatte um die Einführung einer PKW-Maut neuen Schub. Als der damalige CSU-Minister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, , im November 2009 in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ gefragt wurde, ob er eine PKW-Maut ausschließe, antwortete er: „Ich weiß, dass es in Bayern eine überwältigende Mehrheit für die Einführung einer PKW-Maut gibt. Wir wollen, dass das Straßennetz stärker durch die Nutzer finanziert wird“3.Die Umfragewerte schienen Ramsauer recht zu geben: Im Oktober 2009 sprachen sich in einer bundesweiten Umfrage sechs von zehn Befragten für eine Maut aus, allerdings nur bei einer gleichzeitigen Senkung der KFZ-Steuer.4 Dessen ungeachtet musste Ramsauer einen Tag später zurückrudern und seine Interviewäußerung dahingehend relativieren, dass das Thema nicht Gegenstand des Koalitionsvertrages sei und mithin „nicht auf der Tagesordnung“5 stehe. Damit lenkte er indirekt gegenüber Bundeskanzlerin Merkel ein, die bereits in der heißen Phase des Bundestagswahlkampfes im Spätsommer 2009 gegenüber der „ADAC Motorwelt“, der Mitgliederzeitschrift des größten deutschen Automobilclubs, ihre ablehnende Haltung bekräftigt hatte und ausführte, dass sie eine PKW-Maut nicht wolle.6

Die Prüfung der Mautpläne wollte Ramsauer schließlich 2011 durchführen lassen; der damalige CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt verstärkte den Druck auf die schwarz- gelbe Regierungskoalition in Berlin. Es könne „kein Denkverbot über die PKW-Maut geben,

3 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

nur weil sie im Koalitionsvertrag nicht erwähnt ist“7. Erneut schien die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler den Mautpläne der CSU, welchen Verkehrsminister Ramsauer in Berlin den politischen Resonanzraum verschaffen sollte, zu unterstützen: Bei einer deutschlandweiten Umfrage von Infratest dimap im Oktober 2011 befürworteten 54 Prozent der Befragten die Einführung einer PKW-Maut. Insofern konnten die Christsozialen die Mehrheit des Elektorats hinter sich wähnen, als die Delegierten auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg am 7. und 8. Oktober 2011 dem von Bundesminister Ramsauer zusammen mit dem CSU-Parteivorstand eingebrachten Leitantrag „PKW-Vignette – für eine faire Straßenfinanzierung“8zustimmten. Der Beschluss, mit dem die Parteitagsdelegierten ihrem Minister demonstrativ den Rücken stärkten9, sah eine Autobahnvignette vor, die insofern für „mehr Fairness“ bei der „Finanzierung deutscher Verkehrswege“ sorgen sollte, als „dass sich ausländische Autofahrer künftig in Deutschland an den (…) entstehenden Kosten beteiligen“10sollen. Für deutsche PKW solle dabei „an anderer Stelle“11eine Kosten- Kompensation realisiert werden.

Doch Merkel erteilte diesem Vorstoß abermals eine Absage. Über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert ließ die Bundeskanzlerin mitteilen, dass „die PKW-Maut kein Projekt für die Bundesregierung“12sei. Bundesverkehrsminister Ramsauer gab sich trotz allem weiterhin zuversichtlich. In einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ konstatierte er im Oktober 2012, dass für den „Bau [von] Bundesfernstraßen 1,7 Milliarden Euro zusätzlich nötig“ seien; deshalb sei er überzeugt, dass „unter dem Druck der Fakten die Bereitschaft zur PKW-Maut“ wachse und das, obwohl die „Kanzlerin davon nichts wissen“13wolle. Die Einführung der PKW- Maut sei nur eine Frage der Zeit, so Ramsauer in der Passauer Neuen Presse. Eine Frage, die aber doch so viel Zeit beanspruchte, dass eine Umsetzung durch die Koalition aus Union und FDP kaum noch möglich zu sein schien. Jedenfalls drosselte Ramsauer mit diesem Argument überraschenderweise selbst das Tempo des inzwischen geradezu als Prestigeprojekt geltenden Vorhabens der CSU. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte er Ende 2012, dass mit einer Maut vor der Bundestagswahl 2013 „nicht mehr zu rechnen“14 sei: „Das schaffen wir einfach nicht mehr“15, so Ramsauer. Zuvor billigte der Haushaltsausschuss des Bundestags die Aufstockung des Etats des Verkehrsministers um weitere 750 Millionen Euro.16Damit konnten zusätzliche Investitionen des Ressorts im Bereich Straßenbau finanziert werden.

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Allzu lange sollte es nicht dauern, bis die CSU öffentlich wieder deutlich wahrnehmbarer auf die Einführung einer Maut pochte.

Wahlkampf 2013: Die CSU tritt aufs Gas – Merkel bremst (noch)

(Spät-)Sommer 2013: Im bayerischen Landtagswahlkampf entwickelte sich die PKW-Maut für Ausländer ebenso zum „Wahlkampfschlager“17 wie im Bundestagswahlkampf. Diese thematische Priorisierung auf Landes- wie auf Bundesebene ergab sich schon aus Gründen der Termingestaltung beider Wahlen, zwischen denen gerade einmal sieben Tage lagen: Am 15. September 2013 waren die bayerischen Wählerinnen und Wähler dazu aufgerufen, ihren Landtag zu wählen, am 22. September galt es die Zusammensetzung des Deutschen Bundestags zu bestimmen.18

Die Wahlkampfstrategen der CSU, die immer auch die Sonderrolle der Christsozialen im deutschen Parteiensystem als bayerische Landespartei einerseits und als „eigenständige, im Fraktionsbündnis mit der CDU agierende Bundespartei“19 andererseits in ihrer Überlegungen einzubeziehen haben, erkannten in der PKW-Maut offenkundig ein erhebliches Mobilisierungspotenzial. Entgegen dieser vermuteten Wahrnehmung der Kampagnenmanager schien das Thema bei den Wählbürgern eine eher geringe Rolle für die Wahlentscheidung zu spielen: Gemäß der Vorwahlerhebung von Infratest dimap gaben nur 17 Prozent der Befragten die PKW-Maut als ausschlaggebende für ihre Wahlentscheidung an20. Dennoch bildete die Maut einen wesentlichen Bestandteil der CSU-Kampagnen zur Landtags- und zur Bundestagswahl. Dabei ließen sich einige Veränderungen hinsichtlich der Tonalität beobachten, mit der das Thema gegenüber den Wählern kommuniziert und vermittelt wurde. Die Argumentation der CSU rückte den Investitionsstau im Bundesfernstraßenhaushalt zusehends in den Hintergrund. In Anlehnung an den Parteitagsbeschluss aus dem Jahr 2011 wurde das Thema vornehmlich mit Verweis auf eine im Sinne der Fairness umzusetzende Beteiligung ausländischer Autofahrer an der Finanzierung des Straßennetzes ‚gespielt‘. So war auf CSU-Wahlplakaten beispielsweise zu lesen: „Wenn Sie in Österreich, Italien, Schweiz Maut bezahlen, dann sollten Reisende aus dem Ausland auch bei uns Maut bezahlen“21.

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Bereits zu Beginn des Wahljahres 2013 sandten die Christsozialen, allen voran der bayerische Ministerpräsident entsprechend deutliche Signale in Richtung der CDU. Auf dem CSU-Neujahrsempfang 2013 stellte Seehofer hinsichtlich der Maut klar: „Ich werde keinen Koalitionsvertrag unterschreiben nach der Bundestagswahl, wo diese Antwort auf die Finanzierung der Verkehrsfrage nicht gegeben wird“22. Der Versuch, den Inhalt eines möglichen Koalitionsvertrags bereits im Vorfeld des Wahlabends zu bestimmen, traf in Berlin auf wenige Zustimmung und teils erheblichen Unmut.23 Daher war es auch wenig verwunderlich, dass die Maut-Pläne nicht ins gemeinsame Wahlprogramm der Union für die Bundestagswahl 2013 aufgenommen wurden. Entsprechend ihrem Selbstverständnis im Bund als „Interessenverterterin Bayerns“24 verankerte die CSU die Maut in ihrem im Juli 2013 beschlossenen Landtagswahl- bzw. Regierungsprogramm, dem sogenannten „Bayernplan“25. In diesem 25 Seiten starken Programm sprechen sich die Christsozialen bereits auf Seite sechs für eine „PKW-Maut für Reisende aus dem Ausland“26auf deutschen Autobahnen aus. In einem CSU-Positionspapier legte der CSU-Politiker Alexander Dobrindt, damals Generalsekretär und mithin Wahlkampfmanager der Partei, nach: Deutsche Autofahrer würde im Ausland „überall zur Kasse gebeten“, deshalb sei die Einführung einer PKW-Maut für Ausländer auf deutschen Autobahnen „nur gerecht“27.

Diese wahlkampfstrategisch bedingte argumentative Aufladung des Themas erfuhr vielerorts Kritik. Allen voran die Opposition in Berlin warf Seehofer populistische Beweggründe vor.28Der ADAC sprach gar von „blankem Populismus“29, da die CSU-Forderungen allein dem bayerischen Landtagswahlkampf geschuldet seien. Flankiert wurde die Vorhaltung der „Stimmungsmache“30durch die Frage nach den europarechtlichen Voraussetzungen für das CSU Vorhaben. Die von Seiten der Berliner Koalition und der CDU vielfach vorgebrachten Bedenken, dass die PKW-Maut für Ausländer mit dem Diskriminierungsverbot der Europäischen Union (EU) konfligiere, bestätigte die Kommission der EU noch während der heißen Wahlkampfphase: Eine ausschließlich für Ausländer geltende PKW-Maut sei mit dem EU-Recht unvereinbar, hieß es in Brüssel.31

In dieser Gemengelage steuerte der Bundestagswahlkampf im September2013 noch vor der bayerischen Landtagswahlseinem medialen Höhepunkt entgegen, nämlich dem einzigen TV- Duell der Kanzlerkandidaten von CDU (Angela Merkel) und SPD (Peer Steinbrück), in dessen Zuge sich Angela Merkel zum Thema Maut noch einmal eindeutig festlegen sollte. Drei

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Wochen vor dem Wahltag trafen die beiden Kontrahenten in Berlin-Adlershof, übertragen von ARD, ZDF, RTL, ProSieben und Phoenix, vor 17,7 Millionen Zuschauern (was einem Marktanteil von 50,6 Prozent entspricht) aufeinander. Nach etwa 20 Minutenspricht Peer Steinbrück das Thema „Ausländermaut“ an. Kanzlerin Merkel entgegnet dem SPD-Kanzlerkandidaten: „Mit mir wird es keine Maut geben“. Nach einer kurzen Einlassung von Moderator Stefan Raab – einer von vier Moderatorenii – wiederholte Merkel ihren Standpunkt und konkretisierte diesen zugleich: „Mit mir wird es eine PKW-Maut für Autofahrer im Inland nicht geben“. Bereits am Montagvormittag nach dem TV-Duell machte Seehofer lautstark deutlich, dass er dennoch an seiner Forderung festhalten werde.32 Bestärkt von der Wiedererlangung der absoluten Mehrheit bei der Landtagswahl in Bayern legte Seehofer eine Woche vor der Bundestagswahl umgehend nach: „Wir werden die PKW-Maut nicht aufgeben, sondern durchsetzen. Ich fühle mich in der Verantwortung, meine im Wahlkampf gegebenen Versprechen umzusetzen“33. Noch vor dem Wahltag war somit klar, „dass mit einer erstarkten CSU auch im Bund wieder mehr zu rechnen ist“34.

Die CSU auf der Überholspur: Die PKW-Maut im Koalitionsvertrag

Neues Selbstbewusstsein schöpfte die CSU auch am Abend der Bundestagswahl. Während die FDP mit 4,8 Prozent der Zweitstimmen erstmals in ihrer Geschichte den Wiedereinzug in den Deutschen verpasste, die Grünen und die Linke gegenüber der Bundestagswahl 2009 Stimmen einbüßen musste und die SPD mit einem Wahlergebnis von 25,7 Prozent hinter ihren Erwartungen zurückblieb, kürten die Wählerinnen und Wähler die Union zum „klaren Gewinner“35 der Wahl. Nach 19 Jahren konnten CDU und CSU erstmals wieder die 40-Prozent- Marke (41,7 Prozent) hinter sich lassen. Zum Gesamterfolg der Union lieferte die CSU mit einem Landesergebnis in Bayern von 49,3 Prozent36einen wichtigen Beitrag für das Fraktionsbündnis im Bund. Entsprechend selbstbewusst blickten die Christsozialen der Regierungsbildung37 entgegen. Nachdem das Thema PKW-Maut in den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD in der öffentlichen Wahrnehmung

ii Das TV-Duell 2013 wurde von Anne Will (ARD/NDR), Maybrit Illner (ZDF), Peter Klöppel (RTL) und Stefan Raab (ProSieben) moderiert. 7 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

weitgehend ausgespart blieb, wurde mit Spannung erwartet, wie mit der unverzichtbaren Forderung der CSU für ein Zustandekommen der Neuauflage einer Großen Koalition unter Angela Merkel in den Koalitionsverhandlungen umgegangen würde. 38 Bereits die personelle Besetzung der zwölf Arbeits- und vier Unterarbeitsgruppen zur Verhandlung fachpolitischer Einzelheiten bildete die als nicht verhandelbar geltenden Themen der einzelnen Parteien ab.39Als Verhandlungsführer für die Arbeitsgruppe Verkehr, Bauen, Infrastruktur benannte die CSU den damals amtierenden Bundesverkehrsminister, Peter Raumsauer.

Eine Woche nach Beginn der Verhandlungen zwischen CDU, CSU und SPD war zu erkennen, dass die Maut erhebliches Konfliktpotenzial beinhaltet. Aus den Reihen der Union wurde mehrfach betont, dass die juristischen Optionen zur Einführung einer PKW-Maut unter der Bedingung, dass inländische Kraftfahrzeuge keine stärkere Belastung erfahren, geprüft werden40.Die SPD hingegen zeigte sich gegenüber den Maut-Plänen weiterhin kritisch. „Wir bleiben skeptisch, ob das der richtige Weg ist“, so der SPD-Politiker am 1. November 2013.41Eine eindeutig ablehnende Haltung der sozialdemokratischen Verhandlungsführer war bis dato allerdings nicht zu vernehmen. Möglicherweise war ein klares ‚Nein‘ auch deshalb nicht zu vernehmen, weil bereits während des zweiten Zusammentreffens der sogenannten Großen Koalitionsrunde, der 75 Politiker aus Union und SPD angehörten, von der Europäischen Kommission in Brüssel vermeldet worden war, dass die CSU-Pläne zur „Ausländermaut“ unter bestimmten Umständen mit dem EU-Recht vereinbar seien.42

Analog zur SPD schien auch die Union für das Thema Maut intern um eine gemeinsame Linie gegenüber der SPD zu ringen. 43Nahezu gebetsmühlenartig wiederholen die Spitzen von CDU und CSU, dass Verkehrsinvestitionen zwar notwendig seien, es dabei aber „keine zusätzlichen Belastungen für deutsche Autofahrer geben dürfe“44. Konkrete Modelle zur Einführung sowie zum finanziellen Nutzen einer PKW-Maut lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Viele Fragen hinsichtlich eines schlüssigen Gesamtkonzeptes seien offen, hieß es Mitte November aus der entsprechenden Arbeitsgruppe.45

Dass die CSU in keinem Fall bereit war, von ihren Maut-Plänen abzurücken, hatte Peter Raumsauer zuvor in einem Interview mit der Zeitung Die Weltbestärkt. Auf die Frage, was es bedeuten würde, wenn sich die CSU mit Ihrem Vorhaben nicht durchsetzen könne, antwortet

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Ramsauer: „Meine Partei sieht diese Pläne als zentral für einen Koalitionsvertrag an. Über das ‚Was wäre, wenn…‘ spekuliere ich nicht.“ 46. Auf die von Teilen der CDU in Aussicht gestellte Verständigung auf einen im Koalitionsvertrag festzuhaltenden Prüfauftrag für die Maut47 reagierten die Christsozialen entsprechend unzufrieden: „Die PKW-Maut für Ausländer kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Das muss auch klar im Koalitionsvertrag stehen. Sonst gibt es keine Unterschrift der CSU“, äußerte sich Generalsekretär Dobrindt gegenüber der Passauer Neuen Presse.48

Angesichts der mangelnden Kompromissbereitschaft der CSU beim Thema Maut herrschte in der Arbeitsgruppe Verkehr, Bauen, Infrastruktur ein offensichtlich hitziges Verhandlungsklima.49 Letztlich wurden Fragen zur Einführung der PKW-Maut gar nicht eigens diskutiert. Man wolle mehr Geld für die Sanierung der Infrastruktur bereitstellen und hierzu auch Straßennutzer finanziell beteiligen, so der mitgeteilte Konsens, auf den sich die Verhandlungspartner in der Arbeitsgruppe einigen konnten.50Über die PKW-Maut soll in diesem Zusammenhang die (Schluss-)Runde der Parteivorsitzenden beraten und mit weiteren strittigen Fragen wie dem von der SPD zur Bedingung gemachten Mindestlohn entscheiden, so die Arbeitsgruppe am 19. November 2013. Welche Bedingung für eine mögliche Einigung in dieser Runde für die CDU erfüllt sein muss, gab Merkel noch vor den entscheidenden Koalitionsgesprächen zwischen den Parteispitzen einmal mehr auf dem CSU-Parteitag am 22. November in München zu verstehen und lenkte in Sachen PKW-Maut zugleich ein: „Wir werden auch auf Wunsch der CSU hin für eine Mitbelastung der nicht-inländischen Kraftfahrzeughalter hinarbeiten, wenn sichergestellt ist, dass kein deutscher Autofahrer stärker belastet wird“51.

In der entscheidenden Phase der Koalitionsverhandlungen, in der im Wesentlichen auf Ebene der Parteivorsitzenden verhandelt wird, drangen am 27. November Meldungen durch, dass sich die Verhandlungspartner auf die Einführung einer europarechtskonformen PKW-Maut für im Ausland gemeldete Kraftfahrzeige verständigen konnten. Ein Treffen der Parteispitzen von Union und SPD im Willy-Brandt-Haus, der SPD-Parteizentrale in Berlin, ergab die Planung einer Vignette, wie sie aus Österreich und der Schweiz bekannt ist. Die entsprechende Formulierung im dritten Entwurf des Koalitionsvertrags solle nun nicht mehr angetastet werden, berichteten einzelnen Medien.52

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Im 185 Seiten starken Koalitionsvertrag mit dem Titel „Deutschlands Zukunft gestalten“, der am 16. Dezember 2013 von den Parteivorsitzenden Angela Merkel, Horst Seehofer und unterzeichnet wurde, war schließlich zu lesen:

„Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft. Deshalb werden wir (…) eine europarechtskonforme PKW-Maut, mit der wir Halter von nicht in Deutschland zugelassenen PKW an der Finanzierung zusätzlicher Ausgaben für das Autobahnnetz beteiligen wollen, ohne im Inland zugelassene Fahrzeige höher als heute zu belasten.“53

Die politische Zielsetzung der CSU hatte es in den Koalitionsvertrag geschafft! Eine PKW-Maut soll über eine Vignette erhoben werden, ohne dass deutsche Fahrzeughalter stärker belastet werden als bisher. 54Doch nicht nur mit Blick auf die CSU trug der Koalitionsvertrag den seit Beginn der Verhandlungen von den Koalitionären vorgebrachten unverzichtbaren Forderungen Rechnung. Insbesondere mit dem Mindestlohn hatte die SPD dem Regierungsprogramm „ihren Stempel aufgedrückt“ 55. Beobachter konstatierten daher einen Tauschhandel und vermuteten, die SPD „schluckte“ die Maut der CSU, um im Gegenzug den von ihr verlangten flächendeckenden Mindestlohn von 8 Euro 50 durchsetzen zu können.56

Damit blieb noch zu klären, wer den Auftrag zur Ausarbeitung eines Gesetzesentwurfs zur Maut-Einführung umzusetzen hat. Bereits zu Beginn der Koalitionsverhandlungen wurde kolportiert, dass der Alexander Dobrindt, der als Generalsekretär maßgeblich am CSU-Erfolg in Bayern mitgewirkt hatte, für ein Ministeramt im Kabinett Merkel III in Frage komme.57Knapp drei Monate nach der Bundestagswahl war dann klar: Die auf die Maut pochende CSU erhält das Bundesministerium für Verkehr und – neuerdings auch – digitale Infrastruktur, die Ressortleitung wird Alexander Dobrindt obliegen.58

Erste Entwürfe: Kurzzeitvignette und Kfz-Steuersenkung für Inländer

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Schnell machte sich der neuen Bundesverkehrsminister daran, das Maut-Vorhaben der Großen Koalition in konkrete Pläne zu überführen: Bereits Anfang Januar 2014 stellte er in unter den Vorgaben des Koalitionsvertrags ein erstes Modell vor. Er möchte vor allem für Wenigfahrer zeitlich begrenzte Vignetten einführen. Anders als bei einem Jahresvignettenmodell könne so auf individuelle Fahrgewohnheiten eingegangen werden, hieß es Bundesverkehrsministerium. Außerdem staffelte der erste Entwurf des CSU-Politikers die PKW-Maut nach Hubraum und Schadstoffausstoß. In Anlehnung zur Umweltkomponente in der Kfz-Steuer sollte ein Ökobonus einen Rabatt auf die Mautgebühr gewähren. 59Mit der geplanten Staffelung strebte Dobrindt die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Zielmarke an, „dass kein Fahrzeughalter in Deutschland stärker belastet wird als heute“60. Grundsätzlich sollen die geplanten Mautkosten über eine niedrigere Kfz-Steuer für im Inland zugelassene Fahrzeuge ausgeglichen werden, berichtete das Magazin DER SPIEGEL in seiner zweiten Ausgabe 2014. Inwiefern diese Rabattregelung auf ausländische PKWs übertragen werden könne, blieb zu diesem Zeitpunkt noch offen.

Widerspruch aus den Ländern: Die PKW-Maut wird zum unionsinternen Zankapfel – und der Gesetzesentwurf zum Kompromiss

Einigen Wochen später konkretisierte Verkehrsminister Dobrindt die Pläne seines Hauses: Den Gesetzesentwurf wolle er noch im ersten Halbjahr 2014 vorlegen, wurde der CSU-Politiker zitiert.61Dobrindt plane, eine generelle Autobahnmaut, die über eine Vignette erhoben werden soll. Für Autofahrer, die ihr Fahrzeug im Inland gemeldet haben, werde es keine Mehrbelastung geben: „das garantiere ich“, versprach der Minister.62 Wie aus den verschiedenen CSU-Beschlüssen bereits bekannt, war vorgesehen, inländische Kraftfahrzeuge über die Kfz-Steuer zu entlasten.

Während im Bundesverkehrsministerium am Gesetzesentwurf zur Mautgearbeitet wurde, veränderte sich das Meinungsklima in der Bevölkerung zumindest teilweise. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach galt die Einführung einer PKW-Maut beiden Bürgerinnen und Bürgern im Juni 2014 als eines der unpopuläreren Projekte der Großen

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Koalition.63Der ARD-Deutschlandtrend für August 2014 gab ein ähnliches Meinungsbild zu erkennen: Seit den Koalitionsverhandlungen verlor das Projekt PKW-Maut an Unterstützung. Im Vergleich zum November 2013 büßte der Zustimmungswert 13 Prozentpunkte ein uns sank von 59 auf 46 Prozent ab. Mittlerweile lehnten 49 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern die PKW-Maut mit Ausgleich für deutsche Autofahrer ab. 64

Im selben Zeitraum legte sich Alexander Dobrindt fest: Die PKW-Maut kommt als Vignette. Sie soll ungefähr 100 Euro kosten, die „kostenpflichtigen Aufkleber seien einfach und verursachen wenig Bürokratiekosten“65, so der Minister. Den bereits aus dem Wahlkampf bekannten Vorwürfen, dass die geplante Kfz-Steuersenkung für Inländer in Kombination mit der Erhebung einer PKW-Maut für Aus- und Inländer gegen das EU-Diskriminierungsverbot und damit gegen EU-Recht verstoße, begegnete Dobrindt weithin gelassen. Der Bundesverkehrsminister erkannte keinen Konflikt mit europäischem Recht und betonte, dass er dafür sorgen werde, dass kein Ausländer benachteiligt wird. Erheben wolle Dobrindt die Maut ab dem 1. Januar 2016, so Medienberichte.66

Ausgeräumt waren die Zweifel mit dieser Aussage allerdings keineswegs. Neue Klagen verlauteten insbesondere aus dem Verbandssektor. Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) warnte etwa vor den hohen Verwaltungskosten einer PKW-Maut. Besonders die geplante Vignette bedeute einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Zudem bekräftige der ADAC abermals, die Maut sei „unsozial und ungerecht“67.

Und sogar aus den eigenen Reihen erfuhr Bundesverkehrsminister Dobrindt nun vermehrt Kritik. Als Lieblingsprojekt der CSU war die Maut nicht bei allen Politikern in der Union angesehen. Neue Streitpunkte tun sich auf: Anfang Juli 2014 forderte selbst Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) Ausnahmeregelung für die Grenzregionen. Um eine drohende CSU-interne Auseinandersetzung zur Maut möglichst zu verhindern, mahnte Parteichef Seehofer zur Ruhe. Es sei nicht notwendig, dass jemand in Interviews „seinen Senf dazugebe“, zeigte sich Bayerns Ministerpräsident ungehalten.68Bundesverkehrsminister Dobrindt versuchte ebenfalls zu beschwichtigen. Er sei der Überzeugung, dass der Grenzverkehr nicht durch die PKW-Maut beeinträchtigt werde.69

Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) positionierte sich gegenüber Dobrindts Maut-Plänen kritisch. Fraglich sei, wie der Zoll, der seit kurzem für die Erhebung der Kfz-Steuer

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verantwortlich sei, rund „50 Millionen Kraftfahrzeugsteuer-Bescheide neu erstellen“70 könne. Zudem fehle weiterhin die Zustimmung der Europäischen Kommission, so Schäuble. Im Bundesverkehrsministerium zeigte man sich relativ gelassen: Die Mautpläne seien „eindeutig europarechtskonform ausgestaltet“71.

Mit weitaus weniger Gelassenheit – so ist zu vermuten – wird das Verkehrsministerium den sich im Sommer 2014 in den Ländern respektive Grenzregionen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen regende Widerstand gegen die Mautpläne zur Kenntnis genommen haben. Im August sandte der CDU-Landesverband in Nordrhein- Westfalen ein klares Signal in Richtung Berlin: Ein formeller Beschluss bestätigte, dass die rund 60 Abgeordneten der nordrhein-westfälischen CDU die Mautpläne von Bundesverkehrsminister Dobrindt ablehnten72 Landesgruppenchef und der Vorsitzende der CDU in NRW Armin Laschet bekräftigten, dass Dobrindt den Koalitionsvertrag „überstrapaziert“73 habe. Die Maut war zum koalitionären Zankapfel avanciert, was Kanzlerin Angela Merkel im Sinne des Koalitionsfriedens zu einer öffentlichen Stellungnahme bewegte. Merkel mahnte zur Ruhe und bat darum, eine weitere Eskalation zu vermeiden.74

Auch Horst Seehofer bemühte sich um die Beilegung der Auseinandersetzungen und erklärte den Streit um die PKW-Maut kurzer Hand für „beendet“75. Es werde ein Kompromiss mit den Grenzregionen angestrebt.

In der Tat zeigte sich Bundesverkehrsminister Dobrindt kompromissbereit. Bereits Anfang September erfuhr die Nachrichteagentur Reuters aus Koalitionskreisen, dass in der Ausarbeitung des Gesetzesentwurfs die Bedenken aus den Grenzregionen berücksichtigt werden. Am 30. Oktober empfing Dobrindt schließlich die Maut-Kritiker aus den eigenen Reihen im Bundesverkehrsministerium. Nach Informationen von Spiegel Online beriet die Runde um die rheinland-pfälzische CDU-Landeschefin, Julia Klöckner, dem CDU-Vorsitzenden in NRW, Armin Laschet, dem Bundestagsvizepräsidenten Peter Hintze und dem CDU- Verkehrspolitiker Oliver Wottke „über letzte Details“76 des Gesetzesentwurfs zur PKW-Maut.

Im Ergebnis konnte eine Einigung erzielt werden. Im Nachgang des Treffens signalisierten die CDU-Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Zustimmung zu den Mautplänen des CSU-Ministers. Ausschlaggebend waren offenbar die Zugeständnisse Dobrindts: „Die PKW-Maut auf allen Stadt-, Kreis-, Landes- und Bundesstraßen ist vom

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Tisch“77, erklärten der Landeschef der CDU in Nordrhein-Westfalen Armin Laschet und die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner. Mit den vormals befürchteten Nachteilen für Tourismus, Gastronomie und Handel sei damit nicht mehr zu rechnen. 78 Mit der Beilegung der unionsinternen Differenzen konnte der Gesetzesentwurf nun in die Ressortabstimmung gehen und gegenüber der Öffentlichkeit in den Grundzügen bekannt gegeben werden.

Freie Fahrt für Dobrindts Infrastrukturabgabe?

Der am selben Tag noch online kursierende Gesetzesentwurf zur Einführung einer Infrastrukturabgabe79sah im Kern folgende Regelungen vor: Inländische Kraftfahrzeige sollen für das Autobahnnetz und die Bundesstraßen eine Infrastrukturabgabe entrichten. Kraftfahrzeuge, die im Ausland gemeldet sind, sollen diese Abgabe nur für die Nutzung von Autobahnen zahlen. Auf diese Weise sollen Einbußen in den Grenzregionen verhindert werden. Alle inländischen Autobesitzer müssen eine Jahresmaut zahlen, die vom Konto abgebucht werden soll. Die Höhe der Mautabgabe orientiert sich an den Schadstoffklassen der Fahrzeuge. Als Höchstgrenze gelten hundertdreißig Euro. Die Kosten, die durch die Maut entstehen, sollen mit der Kfz-Steuerverrechnet werden. Ausländer haben anstelle der Jahresmaut zusätzlich die Möglichkeit, eine Zehn-Tages-Maut für zehn Euro oder eine Zwei- Monats-Maut für zweiundzwanzig Euro zu entrichten. Entgegen früheren Plänen wird auf Vignetten verzichtet. Die Mautzahler sollen über das Nummernschild ihres Autos stichprobenartig kontrolliert werden. Hierzu soll ein System implementiert werden, das Kennzeichen elektronisch lesen und so mögliche „Mautpreller“ 80erkennen kann. Da Landes- und Kommunalstraßen nicht mit der Mautabgabe versehen werden sollen, beansprucht der Bund die geschätzten jährlichen Mauteinnahmen von fünfhundert Millionen Euro für sich und sieht auch keine Zustimmung des Bundesrates zum Mautgesetz vor.

Wenngleich die unions- und koalitionsinternen Friktionen mit diesem Gesetzesentwurf überwunden zu sein scheinen, zeigten sich Opposition und Verbände kaum überzeugt. Mit

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Verweis auf die anfallenden Verwaltungskosten bezeichnete etwa der ADAC den Entwurf als „Nullsummenspiel“81.

Aufgrund der geplanten Erhebung der personenbezogenen Daten über die Autokennzeichen zu Kontrollzwecken meldeten sich nun auch Datenschützer in der öffentliche Diskussion kritisch zu Wort. Das Bundesverkehrsministerium unter Minister Dobrindt versichert jedoch, dass Daten, die durch die geplante PWK-Maut erhoben werden, sofort wieder gelöscht und somit keinesfalls an andere Behörden weitergegeben würden 82; jedoch geht aus Dobrindts Referentenentwurf hervor, dass die erhobenen Daten bis zu sechs Jahre gespeichert werden sollen.83Der verkehrspolitische Sprecher der Linken Hermann Behrens forderte den Bundesverkehrsminister daher auf, die Gesetzesvorlage zurückzuziehen, da sie datenschutzrechtlich unhaltbar sei.84

Aus den eigenen Reihen erfährt Dobrindt erwartungsgemäß Zustimmung zu seinem Entwurf. Die Koalition demonstriert Geschlossenheit. Bundeskanzlerin Merkel bestärkt den von Dobrindt vorgelegten Gesetzesentwurf; auch, da ihrem wichtigsten Anliegen, dass die deutschen Autofahrer durch eine PKW-Maut nicht mehrbelastet werden, gemäß Koalitionsvertrag Rechnung getragen worden sei.85

Positive Signale waren auch von der Europäischen Kommission in Brüssel zu vernehmen. Zwar ist die Frage, ob das Gesetzesvorhaben des Bundesverkehrsministers mit EU-Recht vereinbar ist, noch ungeklärt, doch bescheinigte der damalige Verkehrskommissar Siim Kallas Dobrindt, dass die Pläne „in die richtige Richtung“86gehen.

Nach monatelanger, teils konfliktbehafteter Beratung beschloss das Bundeskabinett am Vormittag des 17. Dezember 2014 schließlich die Einführung der Infrastrukturabgabe. Ferner beschloss das Kabinett an diesem Tag die Reformierung der Kfz-Steuer87. Damit war geschafft worden, was bereits im September aus Regierungskreisen zu vernehmen war, nämlich, dass das Gesetz zur Einführung einer Infrastrukturabgabe zusammen mit dem hierfür notwendigen Gesetz zur Kfz-Steuerreform aus dem Ressort von Finanzminister Schäuble „Hand in Hand“88kommen würden. Damit war der Ausgleich der Maut für inländische Autofahrer über die Kfz-Steuer in der Koalition beschlossen.

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Der Koalitionsfrieden blieb dennoch fragil. Trotz Kabinettsbeschluss betonte Sören Bartol, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, dass das Vorhaben der CSU „noch nicht über den Berg sei“. Angesichts vieler offener Fragen stellte Bartol stellte ein „schwieriges Gesetzgebungsverfahren“ in Aussicht. 89

Neue Kritik keimte aber nicht allein aus den Reihen der Regierungsfraktionen auf. Mit dem Amtsantritt der neuen Europäischen Kommission unter dem Präsident Jean-Claude Juncker im November 2014 schlägt auch Brüssel andere Töne an. Entgegen ihrem Amtsvorgänger Kallas bezeichnete die neue Kommissarin für Verkehr, Violetta Bulc, die Mautpläne Mitte Dezember 2014 als mit dem EU-Recht unvereinbar.90 In einem Brief an Bundesverkehrsminister Dobrindt warnte Bulc, dass der Gesetzestext, der in Brüssel bisher zur Prüfung vorliege, auf einen „Bruch des fundamentalen Vertragsprinzips der Nicht- Diskriminierung“ hinauslaufe.91 Hauptkritikpunkte Bulcs waren die Bevorteilung der deutschen Autofahrer durch die Senkung der Kfz-Steuer und der hohe Preis für die Kurzzeitvignetten für Ausländer (20 Euro für zwei Monate, zehn Euro für zehn Tage). 92 CSU- Chef Seehofer verteidigte jedoch die Pläne Dobrindts. Die Kommission sei „am Zug, wenn der Deutsche Bundestag das Gesetz beraten und verabschiedet hat“93. Welche Entscheidungsposition die EU-Kommission dann einnehmen wird, ließ Kommissionspräsident Juncker nach Medienberichten am Rande des CSU-Parteitags in Nürnberg Mitte Dezember durchblicken. Entgegen der Darstellung eines Sprechers der Bundesregierung soll Juncker sich in Nürnberg bei Kanzlerin Merkel über den Gesetzesentwurf von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt beschwert und sogar ein Vertragsverletzungsverfahren angedeutet haben. 94 Daraufhin habe die Kanzlerin ihren Verkehrsminister aufgefordert, mögliche Unklarheiten mit der neuen EU-Verkehrskommissarin Bulc zu klären.

Gegenwind erfährt die Große Koalition zudem aus den angrenzenden Nachbarländern. Anfang Dezember 2014 kündigt der österreichische Verkehrsminister Alois an, gemeinsam mit anderen Anrainer-Staaten eine Klage beim Europäischen Gerichtshof gegen die deutschen PKW-Maut-Pläne einzureichen. Die österreichische Bundesregierung sieht in der geplanten PKW-Maut einen Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgebot der EU. 95 Dobrindt allerdings verteidigt seine Pläne vehement: „Wir machen das, was seit vielen Jahren in den meisten unserer Nachbarstaaten gang und gäbe ist, und das wollen wir auch in Anspruch nehmen“96.

16 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

Sollte die Europäische Kommission entgegen den Beteuerungen des Bundesverkehrsministers in der Infrastrukturabgabe tatsächlich einen Vertragsbruch erkennen, wird die Koalition aus Union und SPD dazu angehalten sein, eine Änderung des Gesetzes vorzunehmen. Der Druck auf Minister Alexander Dobrindt wird vorerst also nicht geringer werden. Immerhin hat sein Parteivorsitzender Seehofer schon bei der Vorstellung Dobrindts als Verkehrsminister für die Durchsetzung der PKW-Maut nur eine Zielmarke zu verstehen gegeben: „Ein Alexander Dobrindt scheitert nicht“97.

Endnoten

1 Spiegel online. 2006. PKW-Maut: CSU will 120 Euro Straßengebühr. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/PKW-maut-csu-will-120-euro-strassengebuehr-a- 455181.html. Zugegriffen: 13.12.2014. 2 Ebd. 3 Buchsteiner, Rasmus. 2009. "Straßennetz stärker durch die Nutzer finanzieren". Bundesverkehrsminister Ramsauer (CSU) will PKW-Maut prüfen lassen - Jedoch keine "Erhöhung der Lkw-Maut", Passauer Neue Presse 05.11.2009. 4 Infratest dimap. 2009. Sechs von zehn für Mauteinführung bei gleichzeitiger Senkung der KFZ-Steuer. http://www.infratest-dimap.de/de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/sechs-von-zehn- fuer-mauteinfuehrung-bei-gleichzeitiger-senkung-der-kfz-steuer/. Zugegriffen: 05.11.2009. 5 Buchsteiner, Rasmus. 2009. PKW-Maut: Ramsauer rudert zurück. Kritik aus allen Parteien an Vorstoß des Bundesverkehrsministers - Merkel gegen die Abgabe, Passauer Neue Presse 06.11.2009. 6 Ramstetter, Michael & Mario Vigl. 2009. Mobilität - "Ich bin gegen Tempolimit". Vor der Wahl: Was versprechen die Kanzlerkandidaten beim Thema Verkehr? Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) im Motorwelt-Interview über hohe Benzinpreise, die PKW-Maut und die Chancen von Elektroautos, ADAC Motorwelt 2009: 9. 7 RP-Online. O.J.. Die Chronologie der Pkw-Maut. http://www.rp-online.de/leben/auto/news/die- chronologie-der-pkw-maut-2006-bis-2014-bid-1.2423892. Zugegriffen: 06.11.2014. 8 CSU. 2011. Pkw-Vignette – für eine faire Straßenfinanzierung. Beschluss des Parteitags der Christlich- Sozialen Union am 7./8. Oktober 2011 in Nürnberg.

17 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

http://www.csu.de/common/_migrated/csucontent/111011_leitantrag_vignette.pdf. Zugegriffen: 06.11.2014. 9 Der Spiegel. 2011. Abgabe für Autofahrer: CSU billigt Ramsauers Maut-Pläne. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/abgabe-fuer-autofahrer-csu-billigt-ramsauers-maut-plaene-a- 790651.html. Zugegriffen: 06.11.2014. 10 Ebd. 11 Ebd. 12 RP-Online. O.J.. Die Chronologie der Pkw-Maut. http://www.rp-online.de/leben/auto/news/die- chronologie-der-pkw-maut-2006-bis-2014-bid-1.2423892. Zugegriffen: 06.11.2014. 13 Fuchs, Ernst & Laurent Martinez. 2012. "Was für Griechenland recht ist, muss für die deutsche Infrastruktur billig sein". Verkehrsminister Ramsauer im PNP-Interview, Passauer Neue Presse 10.10.2012. 14 RP-Online. O.J.. Die Chronologie der Pkw-Maut. http://www.rp-online.de/leben/auto/news/die- chronologie-der-pkw-maut-2006-bis-2014-bid-1.2423892. Zugegriffen: 06.11.2014. 15 Ewert, Buckhard. 2012. Ramsauer legt Pläne für PKW-Maut auf Eis, Neue Osnabrücker Zeitung 13.11.2012. 16 n-tv online. 2013. Keine Pkw-Maut bis zur Wahl. Ramsauer legt Pläne auf Eis. http://www.n- tv.de/politik/Ramsauer-legt-Plaene-auf-Eis-article7735161.html. Zugegriffen: 03.04.2015. 17 RP-Online. O.J.. Die Chronologie der Pkw-Maut. http://www.rp-online.de/leben/auto/news/die- chronologie-der-pkw-maut-2006-bis-2014-bid-1.2423892. Zugegriffen: 06.11.2014. 18 Glaab, Manuela. 2013 Bayern vor der Landtagswahl - Wahlkampfimpressionen aus dem Süden der Republik. Erschienen in: Regierungsforschung.de, Parteien- und Wahlforschung. http://www.regierungsforschung.de/dx/public/article.html?id=237. Zugegriffen: 06.11.2014. 19 Schultze, Rainer-Olaf. 2014. Die bayerische Landtagswahl vom 15. September 2013: Bund und Land Hand in Hand. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen ZParl45 (2), 327; vgl. auch Weigl, Michael (2013): Die Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU). In: Niedermayer, Oskar (Hg.): Handbuch Parteienforschung. Wiesbaden: Springer VS, 469-496. 20 Schultze, Rainer-Olaf. 2014. Die bayerische Landtagswahl vom 15. September 2013: Bund und Land Hand in Hand. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen ZParl45 (2), 332. 21 CSU. 2013. Wenn Sie in Österreich Italien Schweiz Maut bezahlen dann sollten Reisende aus dem Ausland auch bei uns Maut bezahlen. http://www.csu.de/common/_migrated/csucontent/wandzeitung_maut_quer_02.pdf. Zugegriffen: 06.12.2014. 22 Die Süddeutsche online. 2013. CSU macht Pkw-Maut zum Wahlkampfthema. http://www.sueddeutsche.de/politik/verkehrspolitik-csu-will-pkw-maut-ins-wahlprogramm-aufnehmen- 1.1565642. Zugegriffen: 06.11.2014

18 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

23 Hebestreit, Steffen. 2013. Wahlkampf: CSU kämpft um PKW-Maut für Ausländer. http://www.mz- web.de/politik/wahlkampf-csu-kaempft-um-PKW-maut-fuer-auslaender,20642162,23972704.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 24 Kießling, Andreas. 2007. Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU). In: Decker, Frank; Neu, Viola (Hg.): Handbuch der deutschen Parteien. Wiesbaden: VS Verlag, 227. 25 CSU. 2013. Bayernplan 2013. Wahlprogramm 2013 Landtagswahl Bayern. http://www.hss.de/fileadmin/media/downloads/ACSP/LTW_2013.pdf. Zugegriffen: 06.12.2013. 26 Ebd. 27 CSU. 2013. SPD lehnt Pkw-Maut für Ausländer ab. http://www.csu.de/common/_migrated/csucontent/44_pkw-maut.pdf. Zugegriffen: 06.12.2013. 28 Die Zeit online. 2013. Koalitionspolitiker weisen Seehofers Maut-Forderung zurück. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-08/seehofer-maut-reaktionen. Zugegriffen: 06.12.2013. 29 Ebd. 30 Woratschka, Rainer & Albrecht Meier. 2013. Wahlkampf: Horst Seehofer auf Stammtisch-Kurs. http://www.tagesspiegel.de/politik/pkw-maut-nur-fuer-auslaender-wahlkampf-horst-seehofer-auf- stammtisch-kurs/8629676.html. Zugegriffen: 06.12.2013. 31 Handelsblatt online. 2013. EU-Sprecherin: Keine Diskriminierung bei Auto-Bahn erlaubt. http://www.handelsblatt.com/economy-business-und-finance-eu-sprecherin-keine-diskriminierung-bei- auto-maut-erlaubt/8627266.html. Zugegriffen: 06.12.2013. 32 Frankfurter Allgemeine Zeitung online. 2013. Nach dem TV-Duell: Seehofer will weiter für Pkw-Maut kämpfen. http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/nach-dem-tv-duell-seehofer-will-weiter- fuer-pkw-maut-kaempfen-12556603.html. Zugegriffen: 06.12.2013. 33 Ebd. 34 Hilmer, Richard & Stefan Merz. 2014. Die Bundestagswahl vom 22. September 2013: Merkels Meisterstück. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 45 (1),184. 35 Ebd. 175. 36 Bundeswahlleiter. 2013. Wahl zum Bayerischen Landtag am 15. September 2013, Endgültiges Ergebnis. http://www.bundeswahlleiter.de/de/landtagswahlen/ergebnisse/downloads/lwbayern2013.pdf. Zugegriffen: 06.12.2014. 37 Sturm, Roland. 2014. Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2013: lagerübergreifend und langwierig. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 45 (1), 207-230. 38 Höll, Susanne. 2013. Sondierungen mit der Union. Steuertanz der SPD. http://www.sueddeutsche.de/politik/sondierungen-mit-der-union-steuertanz-der-spd-1.1793270. Zugegriffen: 06.12.2014. 39 Sturm, Roland. 2014. Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2013: lagerübergreifend und langwierig. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 45 (1), 214 – 215.

19 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

40 Buchsteiner, Rasmus.2013.Eklat um die Pkw-Maut: CSU mauert bei den Details. http://www.pnp.de/nachrichten/politik/1106408_CSU-mauert-bei-den-Details-der-geplanten-Pkw- Maut.html. Zugegriffen: 03.04.2015. 41 Dams, Jan. 2013. Große Koalition gegen kalte Progression. http://www.welt.de/print/die_welt/article121429730/Grosse-Koalition-gegen-kalte-Progression.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 42 Müller, Peter. 2013. Bestätigung für Seehofer: Pkw-Maut ist mit europäischem Recht vereinbar. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/eu-kommissar-pkw-maut-ist-mit-europaeischem-recht- vereinbar-a-930927.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 43 Dams, Jan & Daniel Friedrich Sturm. 2013. Erste Entscheidungen bei Weißwürsten. http://www.welt.de/politik/deutschland/article121532465/Erste-echte-Entscheidungen-bei- Weisswuersten.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 44 Ebd. 45 Böll, Sven. 2013. Der Maut-Mythos. In: Der Spiegel Nr. 46/2013, 34. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-120780525.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 46 Kammholz, Karsten & Martin Lutz. 2013. „Das wäre ein schöner Batzen Geld“. http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article121581511/Das-waere-ein-schoener-Batzen-Geld.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 47 Die Welt. 2013. Heftiger Gegenwind für Seehofers Ausländer-Maut. http://www.welt.de/politik/deutschland/article118918992/Heftiger-Gegenwind-fuer-Seehofers- Auslaender-Maut.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 48 RP-Online. 2013. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt: „Pkw-Maut für Ausländer so sicher wie Amen in Kirche“. http://www.rp-online.de/politik/deutschland/pkw-maut-fuer-auslaender-ist-so-sicher-wie- amen-in-kirche-aid-1.3819798. Zugegriffen: 06.12.2014. 49 Brost, Marc, Petra Pinzler, Mark Schieritz& Fritz Vorholz. 2013. Koalitionsverhandlungen: Merkels Makel. http://www.zeit.de/2013/47/koalitionsverhandlungen-angela-merkel. Zugegriffen: 06.12.2014. 50 Die Süddeutsche online. 2013. Pkw-Maut vielleicht – Mindestlohn ja, aber. http://www.sueddeutsche.de/politik/koalitionsverhandlungen-pkw-maut-vielleicht-mindestlohn-ja-aber- 1.1821705. Zugegriffen: 06.12.2014. 51 Bingener, Reinhard. 2013. CSU-Parteitag: Merkel für Maut – unter Bedingungen. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/csu-parteitag-merkel-fuer-maut-unter-bedingungen- 12677191.html. Zugegriffen: 06.12.2014. 52 Kammholz, Karsten. 2013. Pkw-Maut soll im nächsten Jahr kommen. http://www.welt.de/politik/deutschland/article122286176/Pkw-Maut-soll-schon-im-naechsten-Jahr- kommen.html. Zugegriffen: 06.12.2014.

20 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

53 CDU/CSU/SPD. 2013. Deutschlands Zukunft gestalten. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. 18. Legislaturperiode. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2013/2013-12-17- koalitionsvertrag.pdf;jsessionid=EE1FBCCCF064344F01A5B772E032CAF6.s4t1?__blob=publicationFile&v= 2, 8. Zugegriffen: 06.12.2014. 54 Ebd. 29. 55 Sturm, Roland. 2014. Die Regierungsbildung nach der Bundestagswahl 2013: lagerübergreifend und langwierig. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 45 (1), 219. 56 von Feldenkirchen, Markus & René Pfister. 2013. Hasenherzen. In: Der Spiegel 2013, 02.12.2013 (49), 20– 28. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-122760713.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 57 Roßmann, Robert. 2013. Der Grätscher. http://www.sueddeutsche.de/politik/csu-generalsekretaer- dobrindt-der-graetscher-1.1807023. Zugegriffen: 17.01.2015. 58 Woratschka, Rainer. 2013. Die Regierung steht: Bekannte Gesichter, neue Posten und einige Überraschungen. http://www.tagesspiegel.de/politik/die-regierung-steht-bekannte-gesichter-neue- posten-und-einige-ueberraschungen/9221950.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 59 Der Spiegel. 2014. Maut-Bonus für Kleinwagen. In: Der Spiegel 2014, 06.01.2014 (2), 15. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-124276449.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 60 CDU/CSU/SPD. 2013. Deutschlands Zukunft gestalten. Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. 18. Legislaturperiode. http://www.bundesregierung.de/Content/DE/_Anlagen/2013/2013-12-17- koalitionsvertrag.pdf;jsessionid=EE1FBCCCF064344F01A5B772E032CAF6.s4t1?__blob=publicationFile&v= 2, Zugegriffen: 06.12.2014. 61 Der Spiegel. 2014. Maut-Versprechen. In: Der Spiegel 2014, 10.03.2014 (11), 16. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-125443737.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 62 Ebd. 63 Der Spiegel. 2014. Rente in, Quote out. In: Der Spiegel 2014, 16.06. 2014 (25), 16. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127626326.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 64 Infratest dimap. 2014. Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung Die WELT. https://www.infratest-dimap.de/uploads/media/dt1408_bericht.pdf. Zugegriffen 03.04.2015. 65 Zweites Deutsches Fernsehen. 2014. Verkehrsminister: Dobrindt: PKW-Maut kommt als Vignette - heute- Nachrichten. http://www.heute.de/verkehrsminister-dobrindt-will-PKW-maut-als-system-mit-vignetten- 33528322.html. Zugegriffen: 02.11.2014. 66 Ebd. 67 Ebd. 68 Die Süddeutsche online. 2014. CSU streitet um Pkw-Maut. http://www.sueddeutsche.de/auto/differenzen-zwischen-seehofer-und-herrmann-csu-streitet-um-pkw- maut-1.2054413. Zugegriffen: 02.11.2014.

21 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

69 Zweites Deutsches Fernsehen. 2014. Umstrittene PKW-Gebühr: Ausnahme in Grenzregionen? CSU zerrt an Maut-Plan - heute-Nachrichten. http://www.heute.de/bayern-fordert-ausnahmen-bei-PKW-maut- verkehrsminister-dobrindt-lehnt-vorstoss-ab-34139310.html. Zugegriffen: 19.07.2014. 70 Ebd. 71 Zweites Deutsches Fernsehen. 2014. Ministerium contra Bundestags-Gutachten: Kritik an Maut-Kritik - heute-Nachrichten. http://www.heute.de/gutachten-des-bundestags-dobrints-mautplaene-verstossen- gegen-eu-recht-ministerium-widerspricht-heftig-34339440.html. Zugegriffen: 02.11.2014. 72 Feldhoff, Mathis. 2014. Maut-Pläne: Streit in der Union eskaliert. http://www.heute.de/union-streit- ueber-die-maut-eskaliert-34710220.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 73 Bannas, Günter. 2014. Innerparteiliche Bedenken. Streit über Mautpläne in der CDU. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/innerparteiliche-bedenken-streit-ueber-mautplaene-in-der- cdu-13114520.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 74 Feldhoff, Mathis. 2014. Maut-Pläne: Streit in der Union eskaliert. http://www.heute.de/union-streit- ueber-die-maut-eskaliert-34710220.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 75 Ebd. 76 Amann, Melanie. 2014. Vignetten-Konzept: Dobrindt beugt sich Maut-Gegner. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pkw-maut-alexander-dobrindt-trifft-sich-mit-gegnern-in-der- cdu-a-999950.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 77 tagesschau.de . 2014. PKW-Maut nimmt wichtige Hürde in der Union. http://www.tagesschau.de/inland/mautdiskussion-101.html, zuletzt aktualisiert am 29.10.2014. Zugegriffen: 01.11.2014. 78 Ebd. 79 Bundesregierung. 2014. Entwurf eines Gesetzes zur Einführung einer Infrastrukturabgabe für die Benutzung . https://netzpolitik.org/wp-upload/2014-10-30-Gesetzesentwurf-Maut.pdf. Zugegriffen: 17.01.2015. 80 tagesschau.de. 2014. Hintergrund: Die Kernpunkte der PKW-Maut. http://www.tagesschau.de/inland/PKWmaut-103.htm. Zugegriffen: 01.11.2014. 81 Bannas, Günter & Michael Stabenow. 2014. Merkel unterstützt Dobrindts Maut-Entwurf. „Rahmenbedingungen des Koalitionsvertrages eingehalten“ / Kritik am „Mäutchen“, Frankfurter Allgemeine Zeitung 31.10.2014: 1. 82 Süddeutsche online. 2014. Pkw-Maut – Dobrindt garantiert Datenschutz. http://www.sueddeutsche.de/auto/umstrittene-pkw-maut-dobrindt-garantiert-haertestmoeglichen- datenschutz-1.2199984. Zugegriffen: 17.01.2015. 83 Bundesregierung. 2014. Entwurf eines Gesetzes zur Einführung einer Infrastrukturabgabe für die Benutzung . https://netzpolitik.org/wp-upload/2014-10-30-Gesetzesentwurf-Maut.pdf. Zugegriffen: 17.01.2015.

22 Der lange Weg zum Gesetzesentwurf zur Einf ührung einer Infrastrukturabgabe

84 Bannas, Günter & Eckhart Lohse. 2014. Weiter Kritik an Dobrindts Maut-Entwurf, Frankfurter Allgemeine Zeitung 01.11.2014: 4. 85 Bannas, Günter & Michael Stabenow. 2014. Merkel unterstützt Dobrindts Maut-Entwurf. „Rahmenbedingungen des Koalitionsvertrages eingehalten“ / Kritik am „Mäutchen“, Frankfurter Allgemeine Zeitung 31.10.2014: 1. 86 Kuhr, Daniela. 2014. EU über deutsche Maut-Pläne: „Geht in die richtige Richtung“. http://www.sueddeutsche.de/auto/eu-ueber-deutsche-maut-plaene-geht-in-die-richtige-richtung- 1.2194346. Zugegriffen: 17.01.2015. 87 tagesschau.de 2014. CSU-Projekt nimmt wichtige Hürde. Kabinett beschließt Pkw-Maut. https://www.tagesschau.de/inland/pkw-maut-127.html. Zugegriffen: 03.04.2015. 88 Handelsblatt online. 2014. Dobrindt scheint zu Kompromiss bei Pkw-Maut bereit. http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/umstrittene-plaene-dobrindt-scheint-zu-kompromiss-bei- pkw-maut-bereit/10692070.html. Zugegriffen: 03.04.2015. 89 tagesschau.de. 2014. CSU-Projekt wird auf den Weg gebracht. Kabinett macht Ernst mit Pkw-Maut. https://www.tagesschau.de/inland/pkw-maut-125.html. Zugegriffen: 03.04.2015. 90 tagesschau.de. 2014. EU kritisiert neue Pkw-Maut-Pläne. „Unvereinbar mit EU-Recht“. http://www.tagesschau.de/inland/pkw-maut-121.html. Zugegriffen: 03.04.2014. 91 Zeit online. 2014. Pkw-Maut: EU-Kommissarin erteilt Dobrindts Plänen eine Absage. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-12/eu-kommission-maut. Zugegriffen: 17.01.2015. 92 Ebd. 93 Ebd. 94 Spiegel online. 2014. Deutsche Maut-Pläne: Juncker droht mit Verfahren wegen Vertragsverletzung. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/eu-kommission-pkw-maut-koennte-europaeische-vertraege- verletzten-a-1009782.html. Zugegriffen: 03.04.2015. 95 Ziedler, Christopher. 2014. Pkw-Maut: Nachbarländer drohen mit Klage. http://www.stuttgarter- zeitung.de/inhalt.pkw-maut-nachbarlaender-drohen-mit-klage.bcc204aa-82eb-43c1-8526- ac64a4711c6d.html. Zugegriffen: 17.01.2015. 96 Ebd. 97 Schwenn, Kerstin. 2014. Minister mit Mühlstein. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen- wirtschaft/alexander-dobrindt-minister-mit-muehlstein-13032531.html. Zugegriffen: 17.01.2015.

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