10 | 2015 – 12,50 EUR (D) Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de

Das Magazin für Investoren und Entrepreneure In anspruchsvollen Gewässern Fundraising im Spannungsfeld zwischen Performance, Hypes und Anlegerkultur

„Ich sehe keine Anzeichen für eine Blase“ Interview mit Sonya Pauls, King & Wood Mallesons Kampfansage an klassische Kreditinstitute Mittelstandsfinanzierung durch Nichtbanken KLAGEN KÖNNEN

LP_Anzeige_VC_20141022RZ.indd 4 18.09.15 17:18 Editorial HEAVY Besonnenheit ist gefragt TRADER ANLAGE BERATER PRIVAT Liebe Leserinnen und Leser, ANLEGER weltweit fließt den Beteiligungsfonds Benjamin Heimlich, Redaktionsleiter Kapital in einem Umfang zu, wie man es seit den Boomzeiten um das Jahr 2007 nicht mehr gesehen hat. Dass dieser VERMÖGENS Trend auch in naher Zukunft nicht enden wird, dafür dürfte die US-Notenbank FED VERWALTER Mitte September mit ihrer Entscheidung, starke Mittelzufluss – laut dem Daten- die Zinsen vorerst auf dem bestehenden dienstleister Preqin sammelten Venture niedrigen Niveau zu halten, gesorgt ha- Capital- und Buyout-Fonds im Jahr 2014 ben. Damit ergibt sich für institutionelle weltweit 499 Mrd. USD ein – stellt die FONDS & ETF Investoren auch weiterhin die Frage, in Branche auch vor Herausforderungen. welcher Assetklasse noch attraktive Ren- Denn mehr Kapital und der nach wie vor INVESTOREN diten zu erzielen sind. Staatsanleihen günstige Zugang zu Fremdmitteln haben sind bereits seit einiger Zeit aufgrund die Unternehmensbewertungen deutlich einer Verzinsung von in der Regel etwas ansteigen lassen. um 1% uninteressant geworden. Tur- bulenzen an den Börsen, wie zuletzt in Der Buyout-Sektor kennt diese Entwick- China gesehen, haben die Stimmen, die lung bereits, im deutschen - vor einer Blase an den Aktienmärkten Bereich hat man Bewertungen in diesen warnen, lauter werden lassen. Die Betei- Dimensionen lange nicht mehr gesehen. ligungsbranche, mit ihren glänzenden So wurde beispielsweise der Kochbox- Renditen in den letzten Jahren, scheint Versender HelloFresh bei seiner letzten vor diesem Hintergrund ein sicherer Finanzierungsrunde mit 2,6 Mrd. EUR Hafen. bewer tet, was man bei einem vier Jahre alten Unternehmen mit einem kolpor- Dass sich das Interesse der institutionel- tierten Umsatz von 120 Mio. EUR 2015 len Investoren nicht mehr nur auf den zumin dest als sportlich betrachten darf. Buyout-Sektor beschränkt, sondern in- Es bleibt zu hoffen, dass die Beteiligungs- zwischen auch auf den Venture Capital- branche auch in Zukunft besonnen agiert. und -Bereich übergreift, Einen Einbruch im Fundraising wie 2009 zeigt das Beispiel des Lakestar II-Fonds. möchte niemand erleben. Mit einem Volumen von 350 Mio. EUR www.guidants.com übertrifft es seinen Vorgänger, für den Eine spannende Lektüre wünscht 135 Mio. EUR eingesammelt wurden, deutlich und hätte sogar noch um einiges größer werden können. Wie Lakestar- Gründer Klaus Hommels in einem Inter- view verriet, war das Interesse so groß, HIER AGIERT dass mehr als 600 Mio. EUR aufgenom- men hätten werden können. Doch der [email protected] EDER WIE

VentureCapital Magazin | 10-2015 3 EIN PROFI Inhalt

3 Editorial Besonnenheit ist gefragt

6 Facts & Figures 12 Start-up-News

Titelthema 14 Fundraising im Spannungsfeld zwischen Performance, Hypes und Anlegerkultur In anspruchsvollen Gewässern

Märkte & Zahlen 20 Interview mit Sonya Pauls, King & Wood Mallesons „Ich sehe keine Anzeichen für eine Blase“

24 Neue Asset- und Anlegerklassen bergen spannende Herausforderungen Auf zu neuen Ufern Dr. Wessel Heukamp, Dr. Johannes Vogel

Angesichts des bestehenden Niedrigzinsumfelds sollten Investitionen in 26 Executive Talk mit Prof. Franz Radermacher, Universität Ulm Buyout- und Venture Capital-Fonds eigentlich eine lukrative Alternative „Wie wir Energie intelligent speichern, für private und institutionelle Investoren darstellen. Doch gerade Letzte- ist eine Schlüsselfrage“ re tun sich in Deutschland weiterhin schwer. Aufwendige Regularien und eine defensive Anlegerkultur verhindern wohl auch in Zukunft höhere 28 Versicherungen für Private Equity- Fundraising-Quoten. Doch wer in der Vergangenheit zu überzeugen und Venture Capital-Gesellschaften wusste, hat auch in Zukunft gute Chancen. Unterschätzte Gefahr Haftungsrisiko Matthias Hübner, Minerva Assekuranzvermittlung

30 Flexible Fremdfinanzierung ohne Bankkredit Niedrigzinsen und Bankenregulierung stärken Private Debt

Early Stage & Expansion 32 Finanzierungswege neben dem klassischen Equity Wandeldarlehen: Fluch oder Segen für Start-ups und Investoren? Björn Weidehaas, Dr. Lorenz Jellinghaus, Lutz Abel Rechtsanwalts GmbH

34 Interview mit Dr. Georg Ried, Bayern Kapital „Das Ziel ist die Ausstattung mit privatem Kapital wie in den USA“

36 BVK Zwischenbilanz: Zwei Jahre Große Koalition Viele Worte, denen noch Taten folgen müssen Rund 14,5 Mrd. EUR sammelten Beteiligungsfonds aus der DACH- Dr. Peter Güllmann, Bundesverband Deutscher Region in den vergangenen 21 Monaten ein. Dabei ist zu beobachten, Kapitalbeteiligungsgesellschaften dass sich auch institutionelle Anleger der Assetklasse öffnen, die bislang kaum bis gar nicht in diesem Bereich investiert waren. Und auch bei 39 VC Kolumne von Andreas Thümmler, amerikanischen LPs stehen Investments in europäische Beteiligungs- Corporate Finance Partners fonds höher im Kurs als noch vor ein paar Jahren. Unicorns und Decacorns in Deutschland

4 10-2015 | VentureCapital Magazin Der deutsche Mittelstand geht ins Netz – nicht nur, um seine Maschinen, Möbel und Motorsägen auch auf virtuellen Marktplätzen zu verkaufen, sondern um an frisches Kapital zu kommen. Finan- zierungen um die klassischen Banken herum sind in Mode. Ähnlich wie im angelsächsischen Raum, wo beispielsweise durch Peer to Peer-Kredite bereits Milliardensummen zur Verfügung ge- stellt werden, steigt auch hierzulande die Zahl der Finanzierungen durch Nichtbanken.

Mittelstand/Buyouts

40 Mittelstandsfinanzierung durch Nichtbanken Kampfansage an klassische Kreditinstitute

44 M&A-Kolumne von Dr. Axel Gollnick, Angermann M&A International Deutschland boomt – der M&A-Markt wird immer internationaler

46 Case Study | Primavera Life GmbH: Pioniere im Bereich ätherische Öle Begeisterung als unternehmerische Triebfeder Ihre Rechtsanwälte für Venture Capital Investing und M&A. 48 Starkes Fundraising, gute Perspektiven Private Equity – Anlageklasse mit hohem Potenzial Detlef Mackewicz, Mackewicz & Partner

51 Investing-News

Datenbank 52 Dealmonitor 56 Events 57 Vorschau | Tweet des Monats | Impressum 58 People Folgen Sie uns auch auf Facebook (facebook.com/ VentureCapitalMagazin) und Twitter (twitter.com/vc_magazin)!

LUTZ | ABEL Rechtsanwalts GmbH VentureCapital Magazin | 10-2015 5 www.lutzabel.com

_Anzeige_VC_20140606.indd 1 11.06.14 13:2 Facts & Figures | Statistik

Erkenntnis des Monats Grafik des Monats Wir fördern Deutschland auf Platz drei Buyout- und Debt-Fonds liefern bei den Technologie-IPOs zuverlässigste Rendite das Gute in NRW.

Die viel zitierte Aussage, in Deutschland seien Börsengänge von Globaler durchschnittlicher IRR nach Fondstyp und Vintage-Jahr Technologieunternehmen kaum möglich, scheint nur bedingt wahr. Laut einer globalen IPO-Studie der Wirtschaftsprüfungs- 30 gesellschaft PwC belegt die Bundesrepublik im zweiten Quartal 25 2015 mit zwei der zehn größten Tech-Börsengänge Platz zwei hin- Buyout ter den USA mit sechs aus zehn. In die internationalen Top Ten 20 Venture Capital schafften es die Erstemissionen der Wacker-Chemie-Tochter 15 Siltronic mit umgerechnet 374 Mio. USD und des E-Commerce Debt Fonds Start-ups windeln.de mit 205 Mio. USD. Auffällig sei, so PwC, 10 Dachfonds dass Tech-Unternehmen eine private Platzierung dem Sprung 5 aufs Parkett verstärkt vorziehen. So seien im zweiten Quartal dieses Jahres in den USA 4,3 Mrd. USD im Rahmen von privaten 0

Finanzierungsrunden in Technologieunternehmen geflossen, -5 während im selben Zeitraum über IPOs nur 2,8 Mrd. USD einge- 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 sammelt wurden. Diese Entwicklung ist laut PwC auch auf die Quelle: PitchBook breitere Investorenbasis zurückzuführen. So würden nicht mehr nur klassische Wagniskapitalgeber, sondern genauso Hedge- Gemessen am durchschnittlichen IRR über alle Vintage-Jahre fonds, Staatsfonds, normale Investmentfonds oder Beteiligungs- sind weltweit Buyout- und Debt-Fonds die zuverlässigsten Ren- gesellschaften großer Technologiekonzerne in junge Wachs- ditelieferanten, das geht aus dem „PE & VC Benchmarking Re- tumsunternehmen investieren. port“ für das dritte Quartal 2015 des Datendienstleisters Pitch- Book hervor. Insbesondere die älteren erfassten Vintages zwi- schen 2001 und 2004 überragen die beiden anderen erfassten Bereiche Venture Capital und Dachfonds deutlich. Auffällig ist, Ranking des Monats dass die Venture Capital-Vintages von 2009 bis 2012 mit durch- schnittlichen IRRs von 15,7%, 11,8%, 16,1% und 12,7% die ande- High-Tech Gründerfonds Europas ren drei Bereiche deutlich outperformten. aktivster Venture Capital-Geber

Laut dem „Venture Pulse“-Report des Datendienstleisters CB In- sights und des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunterneh- Trend des Monats mens KPMG war kein Frühphasenfinanzierer in Europa im zwei- ten Quartal 2015 aktiver als der High-Tech Gründerfonds. Auf Europäischer Buy and Build- Platz drei, und damit der zweite deutsche Vertreter in den Top Fünf, führt der Report Earlybird. Insgesamt kommen sieben der Markt schwächelt im ersten 18 aktivsten Gesellschaften aus der DACH-Region. Halbjahr 2015

Aktivste Venture Capital-Gesellschaften in Europa Q2 2015 Platz Investor Platz Investor Die Zahl der Zukäufe durch europäische Unternehmen, die von 1 High-Tech Gründerfonds 8 b-to-v Partners AG Private Equity-Gesellschaften unterstützt werden, lag im ersten Management GmbH Halbjahr 2015 bei gerade einmal 143 und damit deutlich unter 2 Mercia Fund Management Ltd 8 Business Growth Fund PLC den 202 Akquisitionen in der zweiten Jahreshälfte 2014. Das 3 Earlybird Venture Capital 8 Draper Esprit GmbH & Co KG geht aus dem Buy&Build-Monitor von Silverfleet Capital und 4 North West Business Finance 8 Imperial Innovations Group plc mergermarket hervor. Zwar werden Daten zu weiteren – meist Limited via North West Fund kleineren – Buy and Build-Transaktionen üblicherweise noch for Biomedical 5 Index Ventures 8 Octopus Investments Ltd. lange nach der Veröffentlichung des Monitors bekannt gegeben, 5 Northzone Ventures 8 Point Nine Management GmbH doch rechnen die Verfasser damit, dass die Gesamtzahl nicht Dr. Andreas Roye, innovativer Unternehmer 5 Redalpine Venture Partners 8 TIM Ventures - Telecom Italia über den 167 Deals aus den ersten sechs Monaten 2014 liegen dank der Eigenkapital-Lösungen der NRW.BANK AG Group wird. Die DACH-Region erwies sich entgegen dem europäischen 8 500 Startups Management 8 Wellington Partners Advisory AG Trend als stabiler Markt für Zielunternehmen: 16 Zukäufe fan- Company, L.L.C. Neugier ist der Treiber innovativer Konzepte und Basis internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Die NRW.BANK Quelle: CB Insights, KPMG den in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres hier statt und damit nur drei weniger als im zweiten Halbjahr 2014. ist dabei an Ihrer Seite: mit Partnern vor Ort und Eigenkapital-Lösungen von Seed- und Venture-Fonds bis zu speziellen Branchen-Angeboten. Nähere Informationen erhalten Sie über das NRW.BANK.Service-Center unter 0211 91741-4800 oder auf 6 10-2015 | VentureCapital Magazin www.nrwbank.de/neugier

27.03.15 Venture Capital Magazin 210x297.indd 1 16.03.15 12:23 Wir fördern das Gute in NRW.

Dr. Andreas Roye, innovativer Unternehmer dank der Eigenkapital-Lösungen der NRW.BANK

Neugier ist der Treiber innovativer Konzepte und Basis internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Die NRW.BANK ist dabei an Ihrer Seite: mit Partnern vor Ort und Eigenkapital-Lösungen von Seed- und Venture-Fonds bis zu speziellen Branchen-Angeboten. Nähere Informationen erhalten Sie über das NRW.BANK.Service-Center unter 0211 91741-4800 oder auf www.nrwbank.de/neugier

27.03.15 Venture Capital Magazin 210x297.indd 1 16.03.15 12:23 Facts & Figures

First Closing: b-to-v schließt dritten Fonds erstmals bei 63 Mio. EUR

Nach den erfolgreichen Closings in den letzten Wochen bei Point Nine und Lakestar vermeldet die nächste Venture Capital-Gesell- schaft das Auflegen eines neuen Fonds: b-to-v Partners aus St. Gallen schließt erstmal den dritten Fonds bei einem Volumen von 63 Mio. EUR.

Nachgefragt bei Florian Schweitzer, vestieren können, wenn wir die Kapazität gehabt hätten. Inso- b-to-v Partners fern ist diese Fondsgröße jetzt eine sehr gesunde Entwicklung, VC Magazin: Mit einem Volumen von bislang die es uns ermöglicht, den frühphasigen Start-ups ein noch stär- 63 Mio. EUR ist der dritte b-to-v-Fonds kerer Partner für Folgerunden zu sein, und auch um in mehr spät- bereits jetzt mehr als doppelt so groß wie phasige Ventures investieren zu können. seine Vorgänger. Welche Überlegungen ste- hen hinter diesem Schritt? VC Magazin: Die zunehmende Regulierung in Deutschland und Schweitzer: Ja, das ist sehr viel Kapital und Europa erschwert es den institutionellen Investoren, sich an damit verbundene Verantwortung. Vor allem Venture Capital- und Private Equity-Fonds zu beteiligen, gleich- wenn man bedenkt, dass das jetzt nur das zeitig setzt ihnen das anhaltende Niedrigzinsumfeld zu. Wie First Closing ist und wir unser Ziel von 75 Mio. EUR vermutlich schätzen Sie das Fundraising-Momentum aktuell ein? gut erreichen werden. Wir haben in der Vergangenheit gesehen, Schweitzer: Ich habe sehr bedingtes Verständnis für das regu- dass wir in Folgerunden sehr gut sehr viel mehr Kapital hätten in- latorische Umfeld der Angel- und Venture Capital-Industrie in Europa. Die Situation ist absolut schizophren: Das Wort Start- ANZEIGE up kommt angeblich 27.743-mal im Koalitionsvertrag vor, und es gibt milliardenschwere Förderprogramme aller Art und Unart. Angels, Venture Capitalisten und -Plattformen hin- gegen leben mit einem Bein im Gefängnis und müssen mit einer hohen Rechtsunsicherheit oder unsagbar hohen Administra- tionskosten umgehen. Was das Fundraising-Umfeld betrifft, ist die Antwort sehr vielschichtig. Zum einen: ja – das Zinsumfeld spricht aktuell sehr für Investments in Venture Capital, wenn PRIVATE man eine ernsthafte Risiko-Rendite-Analyse vornimmt und z.B. EQUITY die Risiken beleuchtet, die mit Nominalwerten wie z.B. Staats- FORUM NRW anleihen zusammenhängen. Das Problem ist, dass die großen Versicherungen oder Pensionskassen, welche die Aktivbasis Das Private Equity Forum im neuen Kleid – für Venture Capital-Anteile im Portfolio haben, im Grunde nicht gut aufgestellt sind, um für ihre Verhältnisse kleinteilige Fonds- mehr als nur ein Facelift investments zu tätigen, oder wie z.B. Pensionskassen gar auf- Übersichtlich, informativ und innovativ – grund der Gesetzgebung nicht in Venture Capital investieren mit einem Klick alles im Blick! dürfen. wären hier eine Lösung, allerdings haben diese in der Vergangenheit häufig schlecht rentiert, was histo- risch mit schlechter Performance der Venture Capital-Gesell- Brandaktuell: schaften sowie der doppelten Fee-Struktur zu tun hat. Es wäre – Die wichtigsten Vertragsmuster der Szene, daher sehr wünschenswert, wenn diese großen Investoren sehr erarbeitet von Rechtsanwälten unseres pragmatisch einen Topf definieren würden, den sie dann auftei- Vereins, kostenlos anzufordern im Bereich len auf viele Venture Capital-Fonds. Sie müssten sich nicht das „Service“ Know-how von Fund of Funds aneignen, sondern könnten z.B. – Interviewbeiträge zu definieren, dass sie nur mit Profis mit investieren, die den jewei- spannenden Themen auf ligen Fonds ausführlich geprüft haben. Ich glaube, das kann man recht schlank aufsetzen, wenn man das möchte.

VC Magazin: Parallel zu den Investments des Fonds sollen sich Besuchen Sie uns auf auch die Business Angels aus Ihrem Netzwerk an den Deals be- www.private-equity-forum.de teiligen können. Wie stark ist die Nachfrage nach solchen Co- Investment-Opportunitäten vonseiten vermögender Privat- personen?

8 10-2015 | VentureCapital Magazin Foto: © Panthermedia/S. Khakimullin

Schweitzer: In der Vergangenheit haben die b-to-v-Angels doppelt sehr attraktiv und haben inzwischen auch vermehrt die Auf- so viel in die jeweiligen Start-ups investiert wie unsere Fonds. merksamkeit von amerikanischen Venture Capital-Fonds ge- Wir sehen also ein sehr großes Interesse – allerdings müssen weckt. Fluch oder Segen für die lokalen Wagniskapitalgeber? dafür auch die richtigen Strukturen vorhanden sein, die es den Schweitzer: Das kann man pauschal nicht beantworten. Die ganze Angels erlauben, viele Deals zu sehen, sodass sie ein Portfolio Wertschöpfungskette der Investoren professionalisiert sich vom aufbauen und ihr eigenes Know-how mit professionellem Invest- Seed-Stadium über Series A, B etc. bis hin zum Exit. Wir brau- ment-Know-how leveragen können. So kann in vertrauensvoller chen mehr Zalandos und in den nächsten zehn Jahren die ersten Zusammenarbeit eine fruchtbare Symbiose zwischen Business Firmen, die über 100 Mrd. EUR wert werden. Dann haben wir in Angels und Venture Capitalist entstehen. Berlin ein sehr starkes Start-up-Ökosystem. Der Weg dorthin ist hart und steinig, und wir sollten alle mit Freude daran arbeiten. VC Magazin: Die Bewertungen deutscher Wachstumsunter- nehmen gelten im internationalen Vergleich noch immer als VC Magazin: Vielen Dank für das Interview, Herr Schweitzer.

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Schweizer Pensionskassen investieren MairDumont startet verstärkt in Private Equity Venture Capital-Arm Insgesamt 7% ihres Anlagevermögens allokieren Schweizer Pensionskassen inzwi- Neuzugang in der deutschen Corporate schen in alternative Anlageklassen. Das geht aus dem Risiko Check-up-Report des Be- Venture Capital-Szene (CVC): Die Reise- ratungsunternehmens Complementa hervor. Für den Report wurden 318 Pensionskas- verlagsgruppe MairDumont startet mit sen mit einer Bilanzsumme von 486,3 Mrd. CHF befragt. Innerhalb der alternativen An- MairDumont Ventures eigene Beteili- lagen machte der Bereich Private Equity mit 1,3% den drittgrößten Posten nach Hedge- gungsaktivitäten an Start-ups. Investiti- fonds und Commodities aus. Gleichzeitig erreicht Private Equity damit wieder den bis- onsfokus der CVC-Einheit sind Start-ups herig erhobenen Höchststand von 2011. aus dem Bereich Reisen. Ein erstes In- vestment wurde mit dem Einstieg bei Beach-Inspector.com Ende August be- PwC-Studie: Private Equity-Branche reits getätigt. Nach eigenen Angaben will MairDumont Ventures seinen Beteiligun- im Wandel gen neben Kapital auch Zugang zu Con- tent und Technologien und die Möglich- Die „Private Equity- und Leverage-Studie 2015“ der Wirtschaftsprüfungs- und Bera- keit, über das Medienangebot der tungsgesellschaft PwC zeigt einen progredienten Trend auf: Die Private Equity-Branche MairDumont-Gruppe werben zu können, richtet ihr Geschäftsmodell neu aus. Wegen steigender Akquisitionspreise sind die bis- zur Verfügung stellen. MairDumont ver- herigen durchschnittlichen Renditeziele von 20% – primär erzielt aus Financial Engi- legt u.a. die Marco Polo-Reiseführer und neering – nicht mehr zu realisieren. Machten bisher der Leverage- sowie der Arbitrage- die Falk-Karten. Effekt zusammen rund 70% der Branchenrendite aus, halten 77% der 100 befragten Be- teiligungsmanager die Optimierung der betrieblichen Wertschöpfung für zunehmend wichtiger für die Rendite. Doch mit der bloßen Optimierung scheint es nicht getan. Ef- Quandt-Gruppe fizientere Verkaufsstrategien, Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen, höhere Investitionen in F&E und besserer Umgang mit dem Betriebskapital sind laut der Studie strukturiert Invest- zielführend. Jedoch benötigt diese neue Strategie Zeit. Betrug die Haltedauer der über- mentaktivitäten neu nommenen Unternehmen 2008 noch durchschnittlich vier Jahre, liegt sie inzwischen bei fast sechs Jahren. Die Neuausrichtung ist angesagt, obwohl die Private Equity- Unter dem Namen HQ Capital bündelt die Fonds über mehr Geld als jemals zuvor verfügen. Allein in Europa betrug das investier- Harald-Quandt-Gruppe zukünftig ihre Ak- bare Vermögen Ende März 2015 mehr als 300 Mrd. USD – neuer Rekord. Die extrem tivitäten im Bereich Private Equity, bis- günstigen Kreditkonditionen erlauben den Fonds, ihre Investitionen mit Fremdkapital lang Auda, und Immobilien, bislang Re- zu hebeln. Der Verschuldungsgrad bei deutschen Private Equity-Deals lag im ersten cap. Als Tochter der HQ Capital tritt die Quartal 2015 mit 5,7 so hoch wie im Boomjahr 2007. Trotzdem stagnierte das Übernah- in HQ Equita umbenannte Equita auf, die mevolumen zuletzt. Direktinvestitionen in mittelständische Unternehmen in der DACH-Region tätigt. Vorherrschende Portfoliostrategie bei Neuinvestments Im Private Equity-Sektor soll auch zu- künftig über eigene Fonds und Managed Accounts in Primär- und Sekundärmärkte

8% investiert werden und darüber hinaus sollen Co-Investments eingegangen wer- den. Durch die Neustrukturierung ver- 32% Multiple Arbitrage waltet HQ Capital ein Vermögen von 12 Mrd. USD in alternativen Kapitalanlagen. Operative Wertsteigerung Der HQ Capital-Kundenkreis setzt sich 36% laut eigenen Angaben aus institutionellen Organisches Wachstum (geografisch/produktseitig) Investoren wie Versorgungswerken, Pen- sionskassen und Versicherungen, Staats- Buy and Build fonds, Stiftungen, Family Offices sowie

24% vermögenden Privatkunden zusammen.

Weitere News finden Sie auf: www.vc-magazin.de/news Quelle: PwC

10 10-2015 | VentureCapital Magazin Wenn viel auf dem Spiel steht.

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PinsentMasons_Anz_VC_Slackliner_210x297+3mm.indd 1 13.05.15 15:41 Facts & Figures | Start-up-News

Siebtes Investforum mit starkem Sachsen- Zwei Berliner Anhalt-Bezug Start-ups bei der Zum siebten Mal versammelten sich Start-ups und Venture Capital-Geber in Halle (Saale) Seedcamp-Week zum Investforum Sachsen-Anhalt. Wie bereits bei den vorherigen Veranstaltungen stellten sich junge Unternehmen auf der Suche nach Start- oder Wachstumskapital Bei der vom Accelerator Seedcamp ver- im Rahmen von Pitches den Fragen der Investoren. Das Branchenspektrum der Start- anstalteten Seedcamp-Week in London ups reichte dabei von erneuerbaren Energien über Informationstechnologie bis zur waren diesmal auch zwei Jungunterneh- Modewirtschaft. 60% der 25 Teams auf dem Investforum kamen aus Sachsen-Anhalt. men aus Berlin am Start. Priori Data ent- Erstmalig waren in diesem Jahr alle anwesenden Investoren aufgerufen, das überzeu- wickelt eine Software, mit der es möglich gendste Start-up zu wählen. Der ausgelobte Preis, der von den Stadtwerken Halle gestif- sein soll, Marktdaten in App-Stores zu tet wurde, ging an das Leipziger Unternehmen Neuronade, das ein Getränkepulver mit erfassen und auszuwerten. Das zweite natürlichen Pflanzenextrakten, das eine positive Wirkung auf die geistigen Fähigkeiten deutsche Unternehmen Lateral, das an haben soll, entwickelt hat. Zur Abendveranstaltung des Investforums versammelten einer Empfehlungs-API für Inhalte arbei- sich in der Händel-Halle rund 300 Gäste, darunter Geldgeber von Venture Capital - tet, nahm bereits zum zweiten Mal an der Gesellschaften, Business Angels und Förderbanken sowie Vertreter aus Politik, Wissen- Veranstaltung teil und konnte sich im schaft und Wirtschaft. Anschluss als eines von sieben Start-ups eine Finanzierung durch Seedcamp si- chern. Das regelmäßig stattfindende Event lädt rund 20 europäische Jungunterneh- men ein, ihre Geschäftsmodelle vor Kapi- talgebern und Mentoren zu präsentieren.

Media-Saturn geht mit eigenem Accele- rator an den Start Der nächste Konzern legt ein eigenes Accelerator-Programm auf. Unter dem Namen Spacelab adressiert Media-Saturn Start-ups aus dem Bereich Consumer Electronics Retail. Das auf 20 Wochen an- gelegte Programm bietet die üblichen Coaching- und Mentoring-Möglichkeiten, die von Coachs von Media-Saturn, EY, Serviceplan, Barkawi Management Con-

Foto: © Investforum sultants und Payback geleitet werden. Hartmut Möllring, Minister für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, auf dem Investforum im Gespräch mit Die teilnehmenden Start-ups erhalten au- jungen Unternehmern. ßerdem eine Finanzierung in Höhe von 30.000 EUR und geben dafür 5% der Unter- Zweite Klasse des SpinLab-Accelerators startet nehmensanteile ab. Das erste Batch star- tet Mitte November 2015. Die Bewerbungs- Sechs Jungunternehmen ziehen im Rahmen der zweiten Klasse beim SpinLab – The phase dafür läuft bis Mitte Oktober. HHL Accelerator ein. Für sechs Monate erhalten die Start-ups Coaching- und Bera- tungsprogramme, ein Co-Working-Büro, Zugang zum Netzwerk der HHL zu Gründern, Investoren und Industriepartnern sowie Technologiezugänge. Die Teilnehmer sind Anyfit, die es ihren Kunden ermöglichen wollen, lokale Sportangebote finden und buchen zu können, Laviu, das Erotik-Artikel speziell für Frauen entwickelt, die Reise- App knowhere, QXL, die an einer Planungssoftware für Straßen, Schienen, Wasser- wege, Pipelines oder Stromtrassen arbeiten, sowie Rhebo Industrial Protector mit ihrer Sicherheitslösung für industrielle Steuernetze und Vizzlo, ein Visualisierungstool für Grafiken.

12 10-2015 | VentureCapital Magazin Angela Merkel besucht UnternehmerTUM

Auf Einladung der UnternehmerTUM-Gesellschafterin Susanne Klatten besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Unternehmer- TUM in Garching und besichtigte dabei auch das vor Kurzem eröffnete neue Entrepreneurship-Center. Neben einem Roundtable, bei dem Merkel mit den Gründern Catharina van Delden von Innosabi, Dr. Felix Reinshagen von Navvis, Dr. Lars Hofmann von fos4X und André Schwämmlein von MeinFernBusFlixBus sowie mit dem Präsidenten der TU München Prof. Dr. Wolfgang Herrmann, der Leite- rin des Lehrstuhls für Entrepreneurial Finance Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner und dem BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer diskutierte, stand ein Rundgang durch die im Mai eröffneten Räumlichkeiten des neuen Entrepreneurship-Centers auf der Agenda. Nach der Besichtigung des MakerSpace, einer 1.500 m² großen Hightech-Werkstatt, zeigte sich die Bundeskanzlerin sichtlich beein- druckt: „Hier fließen das Wissen einer herausragenden Universität, eines klassischen Industriestandortes und innovative Ideen junger Unternehmer zusammen.“ Welche Vision hinter den neuen Räumlichkeiten steht, führte UnternehmerTUM-Gesellschafterin Klatten aus: „Das Ziel ist es, mehr als 1.000 neue Technologie-Start-ups pro Jahr in Deutschland zu schaffen – und auf Wachstums- kurs zu bringen.“ Damit dies gelänge, bedürfe es gemeinsamer Anstrengungen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Foto: © UnternehmerTUM/Patrick Ranz Bundeskanzlerin Angela Merkel (m.) mit UnternehmerTUM-Geschäftsführer Dr. Helmut Schönenberger und der UnternehmerTUM-Gesellschafterin Susanne Klatten.

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Angesichts des bestehenden Niedrigzinsumfelds sollten Investitionen in Buyout- und Venture Capital-Fonds eigentlich eine lukrative Alternative für private und institutionelle Investoren darstellen. Doch gerade Letztere tun sich in Deutschland weiterhin schwer. Aufwendige Regularien und eine defensive Anlegerkultur verhindern wohl auch in Zukunft höhere Fundraising-Quoten. Doch wer in der Vergangenheit zu überzeugen

wusste, hat auch in Zukunft gute Chancen. Foto: © Fotolia/Alvov

14 10-2015 | VentureCapital Magazin Titelthema

ür das vergangene Jahr verzeichnet der Branchenverband Fonds „BE V“ mit Fokus auf den europäischen Mittelstand über BVK 1,67 Mrd. EUR eingeworbene Mittel für die deutsche der ursprünglichen Zielgröße schließen und erreichte die in F Beteiligungsindustrie. Das sind rund ein Viertel mehr als den Fondsstatuten festgelegte Obergrenze (Hard Cap) bei einem im Jahr zuvor (1,33 Mrd. EUR). Etwa zwei Drittel der Gesamt- Volumen von 4 Mrd. EUR. summe entfielen auf klassische Buyout-Fonds. Die wichtigsten Kapi- talgeber waren laut Jahresstatistik 2014 Dachfonds, Family Offices Ausländisches Kapital gesucht und Privatanleger sowie Versicherungen. Trotz des Zuwach ses Fondsbetreiber bleiben gut beraten, ihre Limited Partner im sind die aktuellen Zahlen immer noch weit entfernt von jenen der Ausland zu generieren. „Grundsätzlich wird ein Direktinvestor „Boomjahre“ 2007 (4,5 Mrd. EUR) und selbst 2011 (3,3 Mrd. EUR). versuchen, seine Investorenbasis international und unabhängig zu strukturieren“, erklärt Peter Hammermann, Geschäftsführer Buyout: Fundraising bleibt ein deutsches Geschäft von Equistone Partners Europe. „Das bedeutet, dass ausgewo- Neben Aktien bieten auch Investitionen in Buyout-Fonds lukra- gene Anteile beispielsweise jeweils aus den USA, dem Nahen tive Renditemöglichkeiten. Davon profitiert auch das Fund- und Mittleren Osten, Asien und Europa kommen sollten. Das raising. Doch woher kommt das Geld? Zwar konnten laut Inte resse ist in all diesen Regionen groß, weshalb es möglich BVK-Statis tik über 40% der eingeworbenen Mittel keiner Inves- sein sollte, ein entsprechend großes Portfolio zu strukturieren“, torengruppe zugeordnet werden, denn die dafür notwendigen so Hammermann. Doch wie bereits erwähnt, stammt nur ein Informationen wurden nicht weitergeleitet. Doch von den gerin ger Anteil des eingeworbenen Kapitals deutscher oder auf Mitteln bekannter Herkunft stammen jeweils rund 12% von den deutschen Markt konzentrierter Buyout-Fonds aus dem Dachfonds sowie Family Offices beziehungsweise Privatanlegern. nichteuropäischen Ausland. Es wird daher eine der wesent- Die klare Mehrheit, nämlich 37%, stammt von heimischen lichen Aufgaben der kommenden Jahre bleiben, diesen Anteil Kapital anlegern, 20% kommen aus dem europäischen und nur spürbar zu erhöhen. Zumal die durch die 1% aus dem nichteuropäischen Ausland. Gerade die letzte Ziffer europäische Finanzkrise ausgelöste zwi- sollte zu denken geben. Der Mittelstand in Deutschland, so schenzeitliche Zurückhaltung internatio- gesund er sich auch präsentieren mag, bleibt wohl langfristig naler Fondsinvestoren in Europa inzwi- zu klein für die großen (Milliarden-)Fonds aus dem Ausland – schen nivelliert zu sein scheint. Die Kon- auch wenn Ausnahmen die Regel bestätigen. Auch bürokra- takte sind also (wieder) geknüpft, nun tische Hindernisse werden weiterhin gerne genannt. sollte sich gutes Netzwerken auch in kon- kreten Zahlen ausdrücken. „Für uns gilt, Eine gute Performance bindet dass seit mehr als zwölf Jahren regelmäßig Fondsmanagern, die sich bereits in der Vergangenheit durch 70 bis 80% unserer Altinvestoren wieder Peter Hammermann, gute Investments und Renditen ausgezeichnet haben, fällt es Equistone Partners Europe reinvestieren“, bestätigt Hammermann. leichter, in der Gegenwart neue Fonds aufzulegen. Auch schauen die institutionellen Anleger heutzutage genauer hin und son- Knackpunkt Regulierungen dieren ihre Möglichkeiten. „Fonds mit sehr guter Performance Immer wieder ist in der Vergangenheit über die erlassenen Regu- haben einen verstärkten Mittelzufluss, und viele Limited Partner lierungsmaßnahmen gestritten worden. So brachte die Ein- reduzieren die Zahl der Managementgesellschaften, mit denen führung der AIFM-Richtlinien umfangreiche Anforderungen an sie zusammenarbeiten“, charakterisiert Marc Informations- und Dokumentationspflich- Zügel, Partner bei Bridgepoint und verant- ten mit sich – mit teilweise negativen Aus- wortlich für Investments in Deutschland, wirkungen auf das Fundraising. „Es ist die aktuelle Marktsituation. Gute Erfahrun- nicht mehr möglich, einfach in ein Flugzeug gen machen sich demnach auf beiden Seiten zu steigen und sein An gebot an Investoren bezahlt. „Wir haben in unserem jüngst auf- quer durch Europa zu vermarkten“, meint gelegten Fonds eine sehr hohe Zahl an In- Oliver Felsenstein, Partner bei der Kanzlei vestoren gesehen, die sich wieder beteiligt Latham & Watkins. „Europäische Sponsoren und gleichzeitig ihre Beteiligung erhöht ha- europäischer Fonds müssen jetzt sicher-

Marc Zügel, ben“, so Zügel. Im März dieses Jahres konn- stellen, dass sie im gesamten europäischen Oliver Felsenstein, Bridgepoint te Bridgepoint seinen jüngsten Buyout- Wirtschaftsraum über die richtige Zulassung Latham & Watkins

VentureCapital Magazin | 10-2015 15 Titelthema verfügen, bevor sie mit ihren Marketingaktivitäten beginnen.“ send hat die Richtlinie das Verfahren weniger spontan, formali- So führen Regulierungsbemühungen eher zu höheren Berater- sierter und in jedem Fall länger gemacht“, urteilt Felsenstein. honoraren und einem ver mehrten Zeitaufwand sowie einer ver- mehrten Lektüre. Schon umfassen einzelne Dokumentationen Ausblick: Es bleibt stabil über 1.000 Seiten. Der tatsächliche wirtschaftliche Sinn solcher Auch angesichts drohender Wirtschaftskrisen in Fernost oder Anstrengungen ist dabei allerdings nicht erfasst. „Zusammenfas- von zwischenzeitlichen Börsenturbulenzen bleibt das Buyout-

Fonds-Closings in der DACH-Region 2014/2015 (ohne CVC- und öffentliche Fonds) Name Beteiligungsgesellschaft Sitz Fokus Volumen Status IV Oncology Fonds Nextech Invest Ltd. Zürich (CH) Unternehmen, die transformative Krebstherapeu tika oder 40 Mio. USD First Closing -technologien entwickeln, weltweit (2014) Social Venture Fund II Ananda Ventures München Unternehmen mit sozialem Ansatz 22,3 Mio. EUR Final Closing GmbH (2014) Auctus IV Auctus Capital Partners München Buy & Build-Transaktionen und wachsende Buyouts in der 230 Mio. EUR Final Closing AG DACH-Region (2014) Astorius Capital PE Fonds I Astorius Capital GmbH Hamburg Private Equity-Fonds CapVest III und Herkules Capital IV 11 Mio. EUR Final Closing (2014) Astorius Capital PE Fonds II Astorius Capital GmbH Hamburg drei bis fünf Private Equity-Fonds mit Mittelstands portfolio 10 Mio. EUR First Closing (Stirling Square Capital Partners III, Vendis Capital II) (2015) Bridgepoint Europe V Bridgepoint Europe Frankfurt/ Wachstumsstarke Unternehmen aus dem europäischen 4 Mrd. EUR Final Closing London (UK) Mittelstand (2015) Brockhaus Private Equity III Brockhaus Private Frankfurt Technologieunternehmen im Buyout- und 250 Mio. EUR Final Closing Equity GmbH Wachstumsbereich (2014) b-to-v III b-to-v Partners AG St. Gallen Internet- und Mobile-Start-ups, schwerpunktmäßig aus der 63 Mio. EUR First Closing (CH) DACH-Region (2015) capiton V capiton AG Berlin Mehrheit und Minderheitsinvestment in mittelständische 425 Mio. EUR Second Closing Unternehmen in der DACH-Region (2015) Capvis Equity IV Capvis Equity Partners Baar/Zug Mittelstand in der DACH-Region 720 Mio. EUR Final Closing AG (CH) (2014) China BioPharma Capital I TVM Capital GmbH München Life Sciences-Innovation westlicher Unternehmen, mit der 50 Mio. USD First Closing Aussicht, für diese Entwicklungs- und Vermarktungs- (2015) lizenzen für China zu erwerben EPEF V Equistone Partners München Etablierte mittelständische Unternehmen mit Wachstums- 2 Mrd. EUR Final Closing GmbH potenzial und Unternehmenswerten zwischen 50 und 300 (2015) Mio. EUR Euro Choice Secondary Akina Ltd. Zug (CH) Europäische Midmarket-Fonds mit Dealgrößen von 224 Mio. EUR Final Closing 5 bis 30 Mio. EUR (2014) Heureka Growth Fund II Acton Capital Partners München E-Commerce, Online-Marktplätze, E-Services, digitale 80 Mio. EUR First Closing GmbH Medien im Later Stage- und Growth-Segment in Europa (2014) HV Holtzbrinck Ventures HV Holtzbrinck Ven tures München Start-ups aus den Bereichen Internet, Mobile und Digitale 285 Mio. EUR Final Closing Fund VI Adviser GmbH Medien (2014) Lakestar II Lakestar Zürich (CH) Junge Technologieunternehmen weltweit 350 Mio. EUR Final Closing (2015) Montana Annual Secondary Montana Capital Baar (CH) Small Cap Secondaries 100 Mio. EUR Final Closing Partners AG (2014) Nordic Capital Fund VIII Nordic Capital Frankfurt Mittelstand in Nordeuropa und Europa 3,5 Mrd. EUR Final Closing (2014) Paragon II Paragon Partners München Small- und Mid Cap-Buyouts in der DACH-Region 412 Mio. EUR Final Closing (2014) TVM Life Science Ventures VII TVM Capital Life Science München Life Sciences Start-ups aus Nordamerika und Westeuropa 160 Mio. EUR Final Closing Venture Capital (2014) SHS IV SHS Gesellschaft für Tübingen Schnell wachsende Medizintechnik- und Diagnostik - 125 Mio. EUR Final Closing Beteili gungs manage- unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (2015) ment mbH Speedinvest 2 KG Speedinvest GmbH Wien (AT) Early Stage-Unternehmen aus den Bereichen 58 Mio. EUR First Closing E-Commerce, Medien, Fintech und Hightech (2015) Partners Group Direct Partners Group AG Zug (CH) Weltweit Unternehmen im mittleren Marktsegment 1,5 Mrd. EUR Final Closing Investments 2012 (2014) Polytech 2 Polytech Ventures Lausanne Start-ups oder Early Stage-Unternehmen aus den Bereichen 50 Mio. CHF Final Closing (CH) digitale Medien, Gesundheit und Finanztechnologie (2014) Point Nine Capital III Point Nine Management Berlin Software as a Service- und Marktplatz-Start-ups in der 55 Mio. EUR Final Closing GmbH Seed- und Early Series A-Phase in Europa und Nordame rika (2015) Venture Stars Portfolio- Venture Stars GmbH München Digitale Geschäftsmodelle in den Bereichen E-Commerce, 15 Mio. EUR Final Closing beteiligungs gesellschaft I Online-Marktplätze und E-Services (2015) k.A. Asgard Capital Potsdam u.a. Roboter, künstliche Intelligenz, Drohnen, Connected k.A. angekündigt Verwaltung GmbH Hardware (2015) k.A. BTH Berlin Technologie Berlin Mobiltechnologien zweistelliger Final Closing Holding GmbH Millionen betrag (2014)

Quelle: eigene Recherche, Dealmonitor des VentureCapital Magazins; kein Anspruch auf Vollständigkeit

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Geschäft stabil. „Die meisten großen Fonds sind global tätig, betreiben – wenn man so will ein Teufelskreis. Gerade bei Fonds- und selbst die etwas kleineren Fonds haben Beteiligungen, die investoren aus dem asiatischen Raum kämen oftmals auch ihrerseits global tätig sind“, sagt Felsenstein. „Finanzinvestoren Sprachbarrieren hinzu oder die Schwierigkeit, die mitunter müssen sich also ständig mit regionalen und globalen Wirt- komplizierten deutschen Regularien zu erklären, äußert Huber- schaftskrisen auseinandersetzen.“ Je stabiler die Märkte, desto tus Leonhardt. Er fordert: „Die nöti ge Infrastruktur hierzulande geringer das Risiko und desto größer der Wertezuwachs für ein muss noch besser werden.“ Dabei sei Deutschland doch mit Ab- Beteiligungsunternehmen – was künftiges Fundraising eigent- stand der attraktivste Markt in der EU. „Doch uns fehlen weiter- lich erleichtern sollte. Investitionen in Schwellenländer seien hin die Leuchttürme“, so Leonhardt. mit Blick auf Fundraising-Aktivitäten allerdings mit einer gewis- sen Vorsicht zu genießen. „Unter den globalen Krisen leiden Von Trends und Hypes eher die sogenannten Emerging Markets, wie die BRIC-Staaten, Aktuell bilden Online und IT einen regelrechten Hype. Getreu die wesentlicher stärker von Wirtschaftskrisen betroffen sind dem Motto „The Trend is my friend“ streben auch internatio- als die traditionellen Industrienationen“, so Felsenstein. „Soweit nale Investoren vor allem nach Berlin, welches jüngst vom ein oder mehrere Investments eines Fonds nicht den gewünsch- Wirtschaftsprüfer EY zur „Start-up-Hauptstadt Europas“ gekürt ten Wertzuwachs haben, kann das dann Auswirkungen auf das wurde. Ob das Fundraising unter diesen Gesichtspunkten leich- nächste Fundraising haben.“ Natürlich können andere Invest- ter fällt, ist schwer zu sagen. Fakt ist, dass Branchen wie Me- ments desselben Fonds übermäßig erfolgreich agieren und die dizintechnik oder Biotechnologie als nachhaltiger gelten und Verluste ausgleichen. „Insgesamt ist jedoch davon auszugehen, langfristig eher als volkswirtschaftliche Treiber daherkommen. dass sich eine Wirtschaftskrise sowohl auf Unternehmen als Letztlich entscheidet der Investmentstil des Fondsinvestors. auch auf Direktinvestoren wie auch auf Limited Partner ten- Wie viel Risiko will er eingehen? Wie langfristig ist sein Enga- denziell nachteilig auswirken wird und damit auch Fundraising- gement angelegt? Die anhaltende Niedrigzinsphase, ein gerne Prozesse weniger erfolgreich gestalten werden können“, sagt genom menes Argument für Investitionen in Equistone-Geschäftsführer Hammermann. den Beteiligungsmarkt, scheint dabei weni- ger entscheidend. Nur zu bekannt ist dage- Venture-Fonds mit Schwächen gen der Umstand, dass es gerade deutschen Wendet man den Blick hin zum Segment Wagniskapitalfinan- institutionellen Investoren gar nicht gestattet zierung, so zeigt sich dem Betrachter ein getrübtes Bild: Nur ist, in größerem Umfang in Risiko bereiche 305 Mio. EUR und damit knapp etwas mehr als die Hälfte der zu investieren. Zudem müssten, sagt SHS- Summe aus dem Vorjahr konnten die heimischen Wagnisfinan- Partner Leonhardt, die Themen „Aktien“ zierer laut BVK-Statistik für ihre Töpfe gewinnen. „Die euphori- und „Beteiligungskapital“ in Deutschland sche Berichterstattung zur Berliner Start-up-Szene erweckt den viel positiver bewertet werden. „Das ist Hubertus Leonhardt, Eindruck, dass vergleichsweise große Volumina an Venture beispielsweise in den nordischen Ländern SHS Gesellschaft für Capital in Deutschland bewegt würden. Dieser Eindruck ganz anders“, so Leonhardt. Beteiligungsmanagement täuscht“, urteilt Hubertus Leonhardt, Managing Partner bei der SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement. Die Tübinger Fazit: Es bleibt schwierig Spezialisten für Later Stage-Finanzierungen und kleinere Buy- Obwohl Start-ups in Deutschland zunehmend auch das Inte- out-Investments im Bereich Medizintechnik hatten Anfang des resse ausländischer Investoren auf sich ziehen, bleibt das Fund- Jahres für ihren vierten Fonds 125 Mio. EUR eingeworben. „Die raising für Wagnisfinanzierer ein Problem. Regulatorische Hin- tatsächlichen Investments in Venture Capital in Deutschland dernisse sind nicht neu, ein klärendes Venture Capital-Gesetz stehen zu diesem öffentlichen Hype in keinem vernünftigen Ver- lässt weiter auf sich warten, das jüngst von der Bundesregie- hältnis. Die Möglichkeiten für institutionelle Investoren sind rung vorgelegte Eckpunktepapier „Wagniskapital“ lässt immer- noch lange nicht ausgeschöpft“, so Leonhardt. „Volkswirtschaft- hin hoffen. Überzeugen kann auch im Venture-Bereich, wer lich spielt Venture Capital in Deutschland eine vollkommen schon in der Vergangenheit mit einer guten Performance auf- unter geordnete Rolle.“ Aktuell liegt der Anteil ausländischer warten konnte. Gute Referenzen sind entscheidend, Hype-The- Fondsinvestoren in deutsche Venture Capital-Fonds unter 25%. men kommen und gehen. Sorgen um das Entstehen und Platzen Dabei ist das Interesse an Venture Capital in Deutschland und einer „Blase“, wie seit einigen Monaten geunkt, und damit vor Europa in den vergangenen Jahren insgesamt gestiegen, wie einem etwaigen Versiegen aktueller und potenzieller Fund- Christoph Janz, Co-Gründer von Point Nine raising-Quellen, bestehen unter Fachleuten nicht. Dafür seien Capital, erklärt. „Unsere größten Limited allein die Unternehmensbewertungen in Deutschland viel zu Partner sind neben deutschen auf Private niedrig, vor allem im Vergleich zu den USA. „Das Ökosystem ent- Equity und Venture Capital spezialisierten wickelt sich weiter und wird reifer“, schließt Point Nine-Partner Funds of Funds solche aus den USA, Israel Christoph Janz. „Wir kommen in Sachen Venture Capital viel- oder der Schweiz“, so Janz. Die Krux: Aus- leicht etwas näher an die USA heran, sind aber immer noch weit ländischen Partnern sind die deutschen entfernt von den dortigen Bewertungsniveaus, insbesondere im Fondsbetreiber oftmals zu klein. Als attrak- Frühphasenbereich.“ tiv gelten demnach nur jene Gesellschaften,

Christoph Janz, die mehrere Fondsgenerationen vorweisen Holger Garbs Point Nine Capital können oder einfach generell größere Fonds [email protected]

18 10-2015 | VentureCapital Magazin ge um Morgen Heut EY Privat akt Häuser er in un Be ey te wa .c te we bietetinfü uelle Th grie om rstütz rt rt stalte en , /lu/ ung, rt be . e en unsere reit zuseinunddasUner priv emen derBr Dienst

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Interview mit Sonya Pauls, King & Wood Mallesons „Ich sehe keine Anzeichen für eine Blase“

Rund 14,5 Mrd. EUR sammelten Beteiligungsfonds aus der DACH-Region in den vergangenen 21 Monaten ein. Dabei ist zu beobachten, dass sich auch institutionelle Anleger der Assetklasse öffnen, die bislang kaum bis gar nicht in diesem Bereich investiert waren. Und auch bei amerikanischen LPs stehen Investments in europäische Beteiligungsfonds höher im Kurs als noch vor ein paar Jahren.

VC Magazin: In den letzten Monaten gab es eine ganze Reihe von Fonds-Closings sowohl im Frühphasen- wie auch im Growth- und Buyout-Segment. Wie stellt sich der Fundraising-Markt aktuell dar? Pauls: In meiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit habe ich noch kein so robustes Fundraising-Umfeld hier in der DACH-Region erlebt wie in der aktuellen Phase. Das heißt jedoch natürlich nicht, dass alle Produkte gezeichnet oder überzeichnet sein werden. Vielmehr bedeutet es, dass viele neue und bestehende Teams, die sich momentan im Fundraising befinden, so gut vor- bereitet und aufgestellt sind, dass sie im globalen Wettbewerb um Allokationen bestehen. Dies überzeugt sowohl die institu- tionellen Investoren vor Ort als auch die global aktiven LPs. Die Beteiligungslandschaft in der DACH-Region wandelt sich meines Erachtens zurzeit in nachhaltiger Art und Weise, dies ist eine Chance, insbesondere für neue Brands, aber auch eine Heraus- forderung für manche der bestehenden GPs. Sonya Pauls VC Magazin: Schlägt sich das robuste Umfeld auch in den Fonds- ist Partnerin im Münchener Büro der Sozietät King & Wood Mal- volumen nieder? lesons. Sie ist spezialisiert auf die Beratung von nationalen und Pauls: Viele der richtig aufgestellten Fonds erreichen nicht nur globa len Private Equity- und anderen Fonds, Alternative Assets, relativ einfach ihr Zielvolumen, sondern werden überzeichnet – Incen tivierungsstrukturen sowie auf die Beratung von institutionel- und das in allen Segmenten, also sowohl im Venture Capital- und len Investoren. Growth- als auch im Mid Market/Buyout-Sektor. Anders als während der letzten starken Fundraising Vintages um 2007 sind Manager jedoch bei der Festsetzung des Fondsvolumens grund- Pauls: Wir beobachten ein starkes Interesse der Investoren über sätzlich sehr diszipliniert. Die Produkte werden, mit Ausnahme alle Phasen hinweg. Die tatsächliche Anzahl der neuen gezeich- mancher Megafonds, grundsätzlich klar begrenzt, um sicher- neten und überzeichneten Fonds wird man erst mit einigem zeit- zustellen, dass die Fonds die gemäß dem Track Record dar- lichen Abstand offiziell verlautbaren können, da viele Fonds ihre gestellte Investmentstrategie fortführen und die angestrebte Closings aufgrund US-rechtlicher Bestimmungen noch nicht Portfoliodiversifikation erreicht wird. Das führt natürlich dazu, veröffentlichen dürfen. Ich selbst betreue zurzeit eine hohe dass bei vielen Qualitätsprodukten selbst namhafte institutio- zweistellige Zahl an Fundraisings, allerdings nicht auf DACH nelle Investoren um Allokationen kämpfen müssen bzw. wir bei beschränkt. vielen Closings Investoren in ihrem Zeichnungsvolumen redu- zieren müssen. VC Magazin: Welche Rolle spielt die Beteiligungsbranche aus Ihrer Sicht bei der Kapitalallokation von institutionellen Investoren VC Magazin: Mit wie vielen erfolgreich abgeschlossenen Fundrai- und wie wird sich diese in den kommenden Jahren entwickeln? sings rechnen Sie bis Ende des Jahres – und wie werden diese Pauls: Aktuell sieht man neben den sehr etablierten institutio- sich auf die Bereiche Venture- und Growth Capital sowie Buyout nellen Investoren auch eine Reihe von Anlegern, die erst seit verteilen? Kurzem in dieser Assetklasse direktinvestierend aktiv sind.

20 10-2015 | VentureCapital Magazin Insbesondere in der DACH-Region haben sich einige Versiche- muss. Gerade in Zeiten, in denen sich die guten Teams ihre LPs rungen, Versorgungswerke und Pensionskassen der alternativen fast aussuchen können, kann es Sinn machen, über einen eta- Assetklasse Private Equity geöffnet. Die Allokationen sind grund- blierten Dachfonds zu investieren, und zwar nicht nur auf grund sätzlich substanziell. International und gemessen am investierten der Diversifikation, die solche Vehikel bieten. Beim Zugang zu Volumen werden Staatsfonds natürlich eine zunehmend tragende den besten Produkten gibt es vielmehr häufig einen regelrech- Rolle spielen. ten Wettbewerb, und hier haben die Dachfonds, die schon seit Jahren und Jahrzehnten in die Topteams investieren, häufig VC Magazin: Einige institutionelle Investoren, die bislang über einen Vorteil. Die Anforderung, sich fortlaufend im sogenannten Dachfonds in die Assetklasse investiert haben, gehen nun ver- Friendraising zu befinden, gilt eben nicht nur für die GPs, stärkt Direktbeteiligungen ein. Muss sich die Fund of Funds- sondern auch für die LPs. Branche Ihrer Meinung nach also Sorgen machen? Pauls: Zwar steht die Branche vor einigen Herausforderungen, VC Magazin: Hängt die Zurückhaltung der Family Offices bei insbesondere aufgrund der gestiegenen Transparenz der Asset- Inves titionen in Private Equity-Fonds mit dieser Zugangsproble- klasse, allerdings glaube ich nicht, dass sie sich Sorgen machen matik zusammen?

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Pauls: Man sieht durchaus eine Reihe von Family Offices, die Portfolio und somit auch der Performance-Wahrung. Kaum ein regelmäßig in Private Equity-Fonds investieren. Allerdings ste- Ma nager kann und kein Manager sollte heutzutage ohne eine hen die wenigsten von ihnen als First Closing-Investoren zur markt konforme Aufstellung im ESG-Bereich ins Fundraising gehen. Verfügung, zum Teil auch weil sie die notwendigen Ressourcen, die eine entsprechende kommerzielle und rechtliche Due Dili- VC Magazin: International ist zu beobachten, dass LPs vermehrt OUR SERVICES 16 years of successful corporate finance gence des Fonds erfordert, entweder nicht bereitstellen wollen First Time-Fonds eine Chance geben. Wo sehen Sie die Gründe oder können. In der Tat ist die Conversion-Rate zur tatsäch- für diese Entwicklung und ist sie auch in Deutschland angekom- ඵ Mergers & Acquisitions advice and almost 300 transactions with a lichen Investition bemerkenswert niedrig. Dies liegt möglicher- men? ඵ Capital Markets Advisory total volume of about EUR 15bn. More than weise auch daran, dass die Family Offices letztendlich ihren Pauls: Der Begriff des First Time-Fonds ist natürlich dehnbar, in Einfluss auf die Auswahl der Portfoliounternehmen doch lieber der Regel steht hinter dem Fonds ein erfahrenes Team, das sich ඵ General Financial Advisory 50 % of our transactions are cross-border behalten möchten und daher Club Deals oder eigene Direkt- nur zum ersten Mal mit einem eigenen Vehikel in den Markt ඵ Restructuring & Distressed M&A deals. investments bevorzugen. begibt. Wir werden in diesem und im nächsten Jahr eine ganze Reihe Final Closings solcher First Time-Fonds und damit eine ඵ Strategic Advisory VC Magazin: Aus welchen Regionen nehmen Sie aktuell ein beson- veränderte Beteiligungslandschaft in Deutschland und der ders starkes Investoreninteresse für die Assetklasse Private DACH-Region insgesamt sehen. Global ist aufgrund des soge- Equity wahr? nannten Flight to Quality zu beobachten, dass besseren Teams Pauls: Neben den gestiegenen Allokationen aus den USA haben auch höhere Einzel-Zeichnungssummen zukommen als noch OUR INDUSTRY FOCUS sich die Kapitalzusagen aus Kanada und der MENA-Region spür- vor ein paar Jahren. Im Umkehrschluss heißt das allerdings, ඵ Internet & Media bar erhöht. Zeichnungen aus Europa bleiben ebenfalls auf star- dass diejenigen, die nicht oder nicht mehr den Markterforder- kem Niveau. Das größte „neue“ Interesse an europäischen und nissen entsprechend aufgestellt sind, hier besondere Herausfor- ඵ Software & IT insbesondere DACH-Private Equity-Fonds kommt allerdings aus derungen erfahren und langfristig, bei mangelnder Entwicklung, ඵ Mobile & Telecom Asien. Dieses Interesse ist häufig auch strategisch geprägt und auch ihre Marktstellung oder sogar Existenz gefährden werden. wird meines Erachtens in Zukunft zunehmen, da Private Equity ඵ Healthcare & Pharma oftmals der einzige Weg für Investoren ohne direkten Zugang zu VC Magazin: Kritische Stimmen warnten zuletzt vor dem Ent- den mittelständischen Unternehmen ist, um sich an diesen zu stehen einer Blase, die mit dem Ende des Niedrigzinsumfelds ඵ Retail & Consumer Goods beteiligen. Dabei spielen auch die Co-Investment-Opportuni- platzen könnte. Sehen Sie diese Gefahr auch? ඵ General Industries täten eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Pauls: Ein Großteil des Kapitals, das die DACH-basierten Fonds aktuell aufnehmen oder schon aufgenommen haben, stammt von VC Magazin: Institutionelle Investoren beziehen in ihre Anlage- global und langfristig agierenden, professionellen Investoren. entscheidung verstärkt auch den Punkt Environmental, Social Diese zeichnen Private Equity-Fonds relativ unabhängig von and Governance (ESG) Compliance mit ein. Was bedeutet das makroökonomischen Gegebenheiten. Selbstverständlich gab es für Beteiligungsgesellschaften im Fundraising? auch während der Finanzkrise robuste und teilweise auch über- Pauls: In der Tat ist ESG-Compliance in dem geforderten Umfang zeichnete Fundraisings. Ich würde ohnehin immer davor war- Boutique Merchant Banking Firm of the Year 2015 – Germany Gamechanger of the Year 2015 – Germany eine recht neue Entwicklung. Sie ist bei vielen institutionellen nen, bei Fundraising-Prozessen von einem allgemeinen oder Anlegern mittlerweile ein hartes Investitionskriterium, das auf inves torspezifischen „Investmentdruck“ auszugehen, es sind einer Stufe mit der Track Record-Analyse steht. Ein schlecht performancerelevante Kriterien und die richtige Aufstellung ausgearbeitetes ESG-Compliance-Modell oder ein diesbezüglich eines GPs, die den Ausgang des Fundraisings bestimmen. Ich fehlendes Bewusstsein ist für viele institutionelle Investoren sehe aktuell keine Anzeichen für eine Blase, sondern eine schlichtweg prohibitiv. Eine Vielzahl von Investoren hat inzwi- Anerkennung des Marktes, dass es gegenwärtig eine große schen entsprechende interne Ratingsysteme aufgebaut, die poten- Anzahl von gut aufgestellten neuen und bestehenden GPs gibt. zielle Zielfonds bewerten. Diese Investoren sehen ESG nicht nur als ein ethisches Compliance-Thema. ESG ist ein wichtiges Ins- VC Magazin: Vielen Dank für das Interview, Frau Pauls. Follow us! trument zum Management von Reputationsrisiken, auch derjeni- gen der Investoren, der Risikominimierung im Hinblick auf das [email protected]

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Neue Asset- und Anlegerklassen bergen spannende Herausforderungen Auf zu neuen Ufern

Angesichts des seit einiger Zeit niedrigen Zinsumfelds erschließen Investoren intensiver für sie neue Anlagefelder. Dies kommt auch dem Bereich der Investmentfonds zugute. So war in jüngerer Zeit zu beobachten, dass neue Initiatoren und Arrangeure auf den Markt treten und bekannte Initiatoren sich an neue Anlegerklassen, insbesondere institutionelle Anleger wie deutsche Erstversicherer, Pensionskassen und Versorgungwerke, wenden. Nicht selten kommt es dabei zu neuen Kombinationen von Anleger- und Assetklassen. Wie jede Kapitalanlage als solche haben dabei auch jede Assetklasse und jede Anlegerklasse Besonderheiten, die es zu berücksichtigen gilt.

en grundsätzlichen gesetzlichen Rahmen für Invest- Herausforderungen bei neuen Anlegerklassen mentfonds schaffen weitgehend die AIFM-Richtlinie und Erschließt sich ein Initiator eine neue Anlegerklasse, hat er sich D ihre Umsetzungen in den einzelnen europäischen Rechts- zunächst mit den jeweiligen Markterwartungen auseinander- ordnungen. In Deutschland kam es in diesem Zuge durch das zusetzen. In rechtlicher Hinsicht erwarten beispielsweise insti- Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), das u.a. das Investmentgesetz tutionelle Anleger im Gegensatz zu Verbrauchern nicht selten die und das Vermögensanlagegesetz ablöste, im Juli 2013 zu einer Möglichkeit, auf die Vertragswerke Einfluss nehmen zu können. grundsätzlichen Neuordnung der investmentrechtlichen Grund- Dies hat Auswirkungen auf den Planungs- und Vermarktungs- lagen, die über die Umsetzung der AIFM-Richtlinie hinausging. prozess eines Beteiligungsangebots, denn die Vermarktung kann Andere europäische Rechtsordnungen, wie beispielsweise die- in einem solchen Fall nicht erst erfolgen, wenn die Fondskon- jenige in Luxemburg, haben die Umsetzung durch weniger tief- zeption steht und das zugrunde liegende Vertragswerk finali- greifende Einschnitte in die bestehende Rechtsordnung vollzo- siert oder gar abgeschlossen ist. In rechtlicher Hinsicht heißt gen. Der deutsche Markt hat diese Rechtsänderung inzwischen dies, dass zur Vermeidung von Haftungsrisiken für den Initiator in ihren Grundzügen verarbeitet, wobei sich zahllose rechtliche ein Ausgleich zwischen den Transparenzanforderungen an die Detailfragen erst im Laufe der Zeit lösen lassen werden. Vertriebsunterlagen und den Umfang der Aufklärungspflicht einer seits und der zur erfolgreichen Vermarktung des Betei- Herausforderungen bei neuen Assetklassen ligungsangebots notwendigen Flexibilität andererseits gefunden und neuen Fondsstrukturen werden muss. Die Fondsstruktur ist immer auf das jeweilige Anlageobjekt zu- geschnitten. Gemeinsam ist allen Fondsstrukturen, dass die Regulierung auch bei den Anlegern hohe Kostensensitivität der Investoren sowie das Marktumfeld Bestimmte Anlegerklassen sehen sich ihrerseits gewissen nied rige Verwaltungskosten und hohe Kostentransparenz ver- gesetz lichen oder vertraglichen Vorgaben ausgesetzt, die in den langen. Dies setzt der Komplexität der Strukturen Grenzen, denn Beteiligungsangeboten reflektiert werden müssen. In diesem jede zusätzliche Beteiligungsebene zwischen dem Anleger und Zusammen hang dürfte es bei der Entwicklung neuer Beteili- dem Anlageobjekt erhöht die administrativen Kosten. Ent- gungsangebote förderlich sein, dass deutsche Erstversicherer sprechend ist zu beobachten, dass die strukturelle Komplexität ab dem 1. Januar 2016 frei darüber entscheiden können, in wel- der Beteiligungsangebote für professionelle Anleger und für che Anlageobjekte sie investieren möchten. Bislang sah die für Privatanleger in den letzten Jahren tendenziell abgenommen hat. Erstversicherer geltende Anlageverordnung eine abschließende Anzahl von zulässigen Anlageklassen vor, in welche das den Aufklärungsarbeit ist gefragt Versicher ten vorbehaltene gebundene Vermögen investiert Soll eine neue Assetklasse für einen bestimmten Investorenkreis werden durfte. Dies führte nicht selten dazu, dass bestimmte erschlossen werden, ist viel Aufklärungsarbeit zum Anlage- Anlagen nur mit verhältnismäßig hohem Strukturierungs- objekt und seinem Marktumfeld erforderlich. So fehlt beispiels- aufwand realisiert werden konnten. Nunmehr vollzieht das weise einem deutschen Versicherer, der zwar seit Jahrzehnten europäische Regulierungsregime Solvency II einen Paradig- in Immobilien investiert hat, häufig die Sach- und Marktkenntnis menwechsel und lässt künftig jegliche Form der Anlage zu. Dies für ein Investment in Verkehrsflugzeuge. Englische und ameri- dürfte das durch die Niedrigzinsphase stimulierte Interesse kanische Pensionsfonds und Versicherer hingegen haben diese von deutschen Erstversicherern, in neue Anlageklassen vorzu- Assetklasse bereits vor Jahren erschlossen und sich die erfor- dringen, weiter steigern. Die Art des Anlageobjekts spielt hier derliche Sach- und Marktkenntnis erarbeitet. Nicht selten muss künftig nur insofern eine Rolle, als dass das neue Recht eine der Initiator im Rahmen der Vermarktung seines Produkts diese nach dem jeweiligen Marktrisiko unterschiedliche Kapitalunter- Aufklärungsarbeit leisten, um überhaupt Aussicht auf eine legung fordert. Komplexer bleibt es auch künftig bei den Versor- erfolg reiche Platzierung seines Produkts zu haben. Für die Initia- gungswerken, welche nicht Solvency II unterliegen. Hier wird toren ist dies mit Aufwand verbunden und verlängert den Plat- abzuwarten sein, welchen Weg die jeweiligen (Landes-)Gesetz- zierungszeitraum. geber bei der Regulierung der Anlageseite gehen. Derzeit sieht

24 10-2015 | VentureCapital Magazin Foto: © Fotolia/Jenny Sturm es danach aus, als ob die Gesetzgebung weiter auf die bisherige Beteili gungsangebote, die Anlegern für sie neue Assetklassen Regulierungstechnik setzt und daher mit einer Anlagever- eröff nen. Der erfolgreiche Markteintritt wird Initiatoren mit ei- ordnung bei abschließend vorgeschriebenen Anlageklassen nem wirtschaftlich attraktiven Beteiligungsangebot aus anwalt- operieren wird. licher Sicht dann besonders leichtfallen, wenn die Markterwar- tung der angesprochenen Anlegerklasse sowie der für sie gege- Praktische Fragestellungen für Debütanten benenfalls geltende regulatorische Rahmen in der Struktur des Die Veränderung des rechtlichen und wirtschaftlichen Umfelds Beteiligungsangebots berücksichtigt sind. In praktischer Hin- hat nicht nur zu Marktaustritten von Initiatoren geführt, son- sicht mag die Vermarktung einer zumindest für den adressierten dern es haben auch neue Initiatoren den Markt betreten und die Anlegerkreis neuen Assetklasse mitunter einen etwas längeren vorstehend skizzierten Herausforderungen gemeistert. Weitere Atem erfordern. Eintritte sind zu erwarten. Neben einem überzeugenden wirt- schaftlichen Konzept ist eine detaillierte Planung der Organi- Dr. Wessel Heukamp sation und laufenden Verwaltung des Fonds, der Einwerbung ist Partner der Sozietät Freshfields Bruckhaus des Geldes und seiner Investition erforderlich, die den recht- Deringer in München. Er leitet die globale Ver- lichen Vorgaben entsprechen und die Erwartungen des rele- sicherungsgruppe der Kanzlei und berät u.a. vanten Anlegerkreises treffen. Für einen Debütanten besteht die Versicherer bei ihren Investitionsvorhaben. besondere Herausforderung darin, dem Umfang der gesetz- lichen Transparenzanforderungen trotz der wirtschaftlichen Unwägbarkeiten, denen ein erstes Beteiligungsangebot typi- scherweise ausgesetzt ist, gerecht zu werden. Richtet sich das Beteiligungsangebot an institutionelle Investoren, so sind außer- Dr. Johannes Vogel dem die Zurückhaltung gegenüber einer neuen Assetklasse und ist als Principal Associate im Frankfurter Büro die Bedeutung eines namhaften Ankerinvestors sowie der Zeit- von Freshfields Bruckhaus Deringer tätig. Er raum nicht zu unterschätzen, den die Investitionsentscheidung ist auf internationale Mobilienfinanzierungen bei einem institutionellen Investor in Anspruch nehmen kann. und Fonds spezialisiert und berät unter ande- rem zur Strukturierung und Restrukturierung Fazit von geschlossenen und anderen Fonds sowie Das Niedrigzinsniveau und die geänderten gesetzlichen Vor- zu innovativen Fondsstrukturen. gaben u.a. in Gestalt des KAGB und des europäischen Regulie- rungssystems Solvency II schaffen ein gutes Klima für neue

VentureCapital Magazin | 10-2015 25 Märkte & Zahlen | Executive Talk

Interview mit Prof. Franz Radermacher, Universität Ulm „Wie wir Energie intelligent speichern, ist eine Schlüsselfrage“

Steigende Meeresspiegel, zum Teil dramatische Klimaveränderungen, dazu eine immer stärker wachsende Weltbevölkerung – die Menschheit steht aktuell vor einer ganzen Reihe von Mammutaufgaben, die es im Sinne aller zu lösen gilt. Dazu kommt die digitale Revolution, die jede Volkswirtschaft zwingt, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie sie ihre Wettbewerbsfähigkeit in Zukunft erhalten möchte.

VC Magazin: Sie sind aktuelles Mitglied des Club of Rome. Was sind seine aktuellen Aktivitäten und Prognosen, was seine kon- kreten Empfehlungen? Radermacher: Der Club of Rome analysiert seit mehr als 40 Jahren die Zukunftsfragen der Menschheit. Die Situation hat sich aus Sicht des Clubs permanent verschärft. Der Club sieht die größ- ten Herausforderungen im Bereich der Global Governance, also der Koordinierung von Politik und Wirtschaft auf internationa- ler Ebene. Insbesondere muss der Schutz der Umwelt und des Klimas in die Preisstrukturen der globalen Märkte internalisiert werden, damit nicht weiter vermeintliche Wertschöpfung zulas- ten der Umwelt generiert werden kann. Ein interessanter Ansatz ist die freiwillige Zugrundelegung eines fiktiven Preises für CO2- Emissionen von 100 EUR pro Tonne bei allen Investitionsentschei- dungen. In derselben Weise ist sehr viel mehr Querfinanzierung zwischen den Staaten erforderlich, um die soziale Balance zu verbessern und so auch irgendwann die Bevölkerungsexplosion nicht nur zu stoppen, sondern in einen Schrumpfungsprozess bei dann wohl schon zehn Milliarden Menschen und mehr zu überführen. Deutschland sollte hier in internationalen Förder- Prof. Franz Radermacher programmen stärker vorangehen, so wie wir das aktuell auch in beschäftigt sich als Zukunftsforscher mit den Themen Globalisie- der Flüchtlingsfrage tun. rungsgestaltung, Technologiefolgen, Umwelt und Überbevölkerung. Seit 1987 leitet er das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte VC Magazin: Was sind die wichtigsten Punkte, die Private Equity Wissensverarbeitung in Ulm und ist Professor für Datenbanken und und Venture Capital in einer ökosozialen Marktwirtschaft ein- künstliche Intelligenz. Er ist Mitglied des Club of Rome, Kuratoriums- halten und beachten sollten? vorsitzender der Stiftung Weltvertrag und Präsident des Global Radermacher: Wichtige Ansatzpunkte für Unternehmen liegen in Economic Network. den Bereichen CSR und freiwillige Klimaneutralität sowie in einer öffentlichen Positionierung für mehr Nachhaltigkeit, internatio- Data beschäftigen. Sie werden in den nächsten 20 Jahren die nale Kooperation und eine bessere Global Governance. Positiv Welt weiter massiv verändern. Wichtig sind die neuen Poten- sehen und unterstützen sollten die Unternehmen auch die ziale, die aus dem Aufbau des Internets der Dinge resultieren neue EU-Richtlinie zum freiwilligen Reporting über nichtfinan- werden. Ein interessantes Systemumfeld stellt das IBM-Pro- zielle Aspekte ihres Tuns. Positiv registriere ich, dass immer dukt Watson dar. Für Venture Capital- und Private Equity-Gesell- mehr Private Equity- und Venture Capital-Gesellschaften zuneh- schaften bieten sich Potenziale, allerdings sind die Risiken im mend zurückhaltend reagieren, wenn es um die Finanzierung Einzelfall hoch. Und es kann in jedem Fall länger dauern, bis weiterer Explorationen bei fossilen Energieträgern geht. Aus sich der ökonomische Erfolg einstellt. heutiger Sicht steht die Dekarbonisierung unseres Wirtschafts- systems an. VC Magazin: Warum gelingt die Energiewende in Deutschland bisher nicht? In welchen Feldern sollten Unternehmen in die VC Magazin: Sie beschäftigen sich auch viel mit der Forschung Energiewende investieren? zur künstlichen Intelligenz. Was sind in diesem Feld Bereiche Radermacher: Die Energiewende in Deutschland ist eine hoch- in Deutschland/weltweit, in die Venture Capital- und Private komplexe Aufgabe. Von der Technik her fehlten und fehlen Equity-Häuser investieren sollten und warum? wesentliche Voraussetzungen, z.B. leistungsfähige Speicher- Radermacher: Unternehmen sollten sich dringend mit den Poten- technologie. Man hat auf den atomaren Unfall in Japan reagiert. zialen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Analytics und Big Vielleicht musste man politisch ein solches Schlüsselereignis

26 10-2015 | VentureCapital Magazin instru mentalisieren, um genügend Unterstützung in der Bevöl- VC Magazin: Zum Schluss: Was würden Sie beim Umgang mit der kerung für ein solches „Großexperiment“ zu finden. Ich würde Griechenlandkrise anders machen als die Troika bzw. unsere zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht in eine Kosten-Nutzen-Lösung Regierung? eintreten, sondern mich auf folgende Frage konzentrieren: Ge- Radermacher: Aus meiner Sicht hätten wir Griechenland sehr viel lingt es, über die Energiewende in Deutschland für die Welt den stärker mit Fördermitteln unterstützen sollen. Das jetzt gewähl- Weg in ein neues Energiesystem zu eröffnen oder nicht? Wir te Austerity-Programm macht Griechenland ärmer und die EU brauchen ein solches neues Energiesystem. Es muss preiswert, dazu. Wir brauchen mehr finanziellen Ausgleich zwischen den überall verfügbar, umweltfreundlich und klimaneutral sein. Die Staaten der EU und auf Dauer weltweit. Ein solcher Ausgleich heute in Deutschland verfügbaren Lösungen in den Bereichen kann dann an Bedingungen geknüpft werden. Für das jetzige Windkraft, Fotovoltaik etc. sind noch nicht von dieser Art, aber Austerity-Programm werden wir noch einen hohen Preis zahlen sie werden kontinuierlich besser. In der weiteren Verfolgung müssen. In diesem Kontext sei daran erinnert, dass der IWF der heutigen Ansätze ist die Frage, wie wir Energie intelligent schon länger einen Schuldenerlass fordert, weil Griechenland speichern können, eine Schlüsselfrage. Dringend sollte man die jetzigen Schulden nicht zurückzahlen kann, schon gar nicht, auch alternative Lösungen verfolgen. Genannt seien SuperGeo- wenn das Land und seine Menschen eine positive Perspektive Power – also 15 km tiefe Bohrungen, um überall an Hitze ober- haben sollen. halb von 450° zu kommen –, kontinentale Netze – also Hoch- spannungs-Gleichspannungs-Netze mit niedrigen Verlusten –, VC Magazin: Herr Prof. Radermacher, vielen Dank für das Inter- und Aufwindkraftwerke in Verbindung mit Desertec und bspw. view. methanolbasierte Lösungen. Hier ergeben sich interessante Chancen für Venture Capital und Private Equity, auch wenn da- Georg von Stein bei keine kurzfristigen Erfolge zu erwarten sind. [email protected]

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Versicherungen für Private Equity- und Venture Capital-Gesellschaften Unterschätzte Gefahr Haftungsrisiko

In Deutschland werden jedes Jahr ungefähr 10.000 Haftungsansprüche gegen Geschäftsführer, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder gestellt. Auch Private Equity- und Venture Capital-Gesellschaften waren während der letzten 15 Jahre einer Vielzahl von Haftungsansprüchen ausgesetzt. Be- sonders schwer wiegt, dass die Gesellschafter und Organe mit ihrem gesamten Privatvermögen haften. Aufgrund des anspruchsvollen Tages- geschäfts und der Konzentration auf den Unternehmenserfolg gerät dieses existenzielle Risiko häufig in den Hintergrund.

ies ändert sich jedoch sehr schnell, wenn sich die wirt- Durchsetzen von Ansprüchen nimmt zu schaftliche Situation der Beteiligungen verschlechtert Problematischer ist jedoch die Stellung der Venture Capital- und D oder sie gar insolvenzgefährdet sind. Dann sind die han- Private Equity-Fonds-Initiatoren zu den Investoren. Bei einer delnden Personen und Gesellschaften Haftungsansprüchen aus- wirtschaftlichen Verschlechterung reagieren Kapitalgeber sehr gesetzt, die folgenden Vertragsverhältnissen entstammen: unterschiedlich. Interessenkonflikte zwischen Beteiligungsgesell- – Aus der Stellung als Organe der Managementgesellschaft, schaften, Investoren und den Portfoliounternehmen treten dann – aus den Verträgen mit Fondsinvestoren bzw. Kapitalgebern offen zutage. In den letzten Jahren ist die Neigung zur Durchset- und zung von, manchmal auch nur vermeintlichen, Ansprüchen deut- – aus der Stellung als geschäftsführende oder Aufsichtsorgane lich gestiegen. Stichworte hier sind Prospekthaftung, Verstoß in den Portfoliogesellschaften. gegen Anlagerichtlinien, mangelhafte Due Diligence/Bewertung/ Begutachtung beim Erwerb eines Portfoliounternehmens oder Innenverhältnis besonders gefährdet mangelhaftes Management von Portfoliogesellschaften. Die Mehrheit der Vorwürfe gegen Geschäftsführer und Vor- stände kommt aus dem Innenverhältnis. Dabei haften Führungs- Fazit gremien gesamtschuldnerisch. Eine Ressort- oder Zuständig- Eine passgenaue Absicherung bedarf einer detaillierten Analyse keitsaufteilung schließt die Gesamtverantwortung nicht aus. der betreffenden Situation. Einige Beteiligungshäuser unterhal- Durch die Umkehr der Beweislast müssen die einzelnen Organe ten speziell auf die Bedürfnisse von Private Equity- und Venture auch beweisen, dass sie zum Zeitpunkt der Entscheidung als Capital-Gesellschaften zugeschnittene Versicherungslösungen sorgfältiger Kaufmann gehandelt haben, ein schwieriges Unter- kontinuierlich seit dem Jahr 2000. Diese Policen sind schaden- fangen, insbesondere nach Beendigung eines Anstellungsver- erprobt und wurden immer wieder an sich verändernde Risiken hältnisses. Strenge Anforderungen an die Sorgfalt der Unterneh- und Bedürfnisse angepasst. Erfreulich für die Versicherungs- mensleitung betreffen die Mitglieder der jeweiligen Aufsichts- nehmer: Durch zunehmenden Wettbewerb unter den Versiche- gremien insbesondere in der Funktion als Aufsichtsorgan in den rungsgesellschaften sind die Prämien für diese Vorsorge in den Portfoliogesellschaften. letzten Jahren signifikant gesunken bei gleichzeitiger Erweite- rung der Deckung. Vermeintlich fehlerhafte Beratung Oft spitzt sich die Situation auch gegenüber Außenstehenden zu. Man denke beispielsweise an ein Portfoliounternehmen, für das Insolvenz beantragt werden muss. Hier sind Insolvenz- verwalter nicht gerade dafür bekannt, „pfleglich“ mit den Gesell- Matthias Hübner schaftsorganen umzugehen. Sie setzen alles daran, die Insolvenz- ist geschäftsführender Gesellschafter der Mi- masse zulasten der ehemaligen Organe zu mehren und Schaden- nerva Assekuranzvermittlung GmbH, deren ersatzansprüche zu verfolgen. Viele Schadenersatzansprüche Geschäftszweck fast ausschließlich Vermö- gegen die Gesellschaft und ihre Mitarbeiter erwachsen auch aus genschädenversicherungen für Finanzdienst- vermeintlich fehlerhaft durchgeführten Beratungen in Portfolio- leister umfasst, verfügt über eine mehr als gesellschaften. Ein nicht zu vernachlässigendes Risiko besteht zwanzigjährige Erfahrung in der Firmen-Haft- in Handlungen und Entscheidungen, die den Mitgesellschaftern pflicht- und Rechtschutzversicherung. Nach der Managementgesellschaft wirtschaftliche Nachteile bringen einer zehnjährigen Tätigkeit als Underwriter könnten. Im Laufe der Zeit ändern sich oftmals persönliche Be- bei Gerling wechselte er 1999 als Kundenbe- ziehungen der Mitgesellschafter untereinander, und ursprüng- treuer zu einer Maklergesellschaft, bevor er lich freundschaftliche Verhältnisse führen zu erbittert geführten 2004 die Minerva gründete. Auseinandersetzungen.

28 10-2015 | VentureCapital Magazin Investieren Sie ins Establishment. Zumindest bei der Rechtsberatung.

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Flexible Fremdfinanzierung ohne Bankkredit Niedrigzinsen und Bankenregulierung stärken Private Debt

Wegen der dauerhaft extrem niedrigen Zinsen schauen Investoren verstärkt nach alternativen Anlagen mit vernünftigem Rendite-Risiko-Profil. Andererseits suchen Unternehmen und deren Eigenkapitalinvestoren nach flexibel ausgestalteten Finanzierungen. Private Debt – als Anlageklasse wie auch als Finanzierungsinstrument – ist auf dem Vormarsch.

n den USA gibt es Private Debt schon sehr lange, und es ist Equity-Fonds von solchen maßgeschnei- nun seit vier bis fünf Jahren dabei, sich stärker auf Europa – derten Finanzierungen Gebrauch. Vorteil I auch auf Deutschland – zu übertragen. Kreditnehmer sind aus Sicht des Unternehmens sei – neben überwiegend Unternehmen im Mid Market-Bereich mit Jahres- der individuellen Ausgestaltung – ein umsätzen etwa zwischen 50 Mio. EUR und 1 Mrd. EUR, die oft schneller und schlanker Entscheidungs- kein Investmentgrade-Rating haben. Spezielle Private Debt-Fonds prozess. Nach sechs bis acht Wochen stehe wurden in den letzten Jahren zunehmend auch in Europa geraised. die Finanzierung in der Regel. Und: „Wir Sie geben Fremdkapital an Unternehmen, die eine maßgeschnei- sind weniger vergangenheitsbezogen als derte Finanzierung suchen und die oft von der Bank keine (wei- die Banken und schauen eher auf die Zu-

teren) Darlehen bekommen – z.B. weil die Bank keine Erfahrung kunft des Unternehmens und die Qualität Olya Klüppel, mit dem Geschäftsmodell hat oder das Unternehmen über die der geplanten Investition“, so Klüppel. ESO Capital letzten drei Jahre nicht kontinuierlich profitabel war. Des Weite- ren finanzieren Banken nur ungern die Expansion von Unter- Starkes Wachstum nehmen ins Ausland. Hinter den Private Debt-Fonds stecken als „In den letzten Jahren hat sich ein Wandel vollzogen, es gab Kapitalgeber in der Regel institutionelle Investoren wie Versi- ein sehr starkes Wachstum bei Private Debt-Fonds“, sagt auch cherungen, Pensionskassen und auch Family Offices. Oliver Huber, Head of Private Debt bei Golding Capital Part- ners. Vor der Finanzkrise habe es noch sehr viel klassische Verschiedene Ausgestaltungen Banken finanzierung gegeben. „Aber durch die krisenbedingten Zu Private Debt gehören die drei Finanzierungsformen Senior Um wälzungen in Verbindung mit den schärferen Vorschriften Loan (1st und 2nd Lean), Mezzanine und Unitranche. Uni- zur Eigenkapitalunterlegung und höheren Anforderungen an tranches setzen sich aus Senior- und Mezzanine-Tranchen das Risikomanagement in Banken ist Private Debt auf dem zusam men. Im Bereich der Senior und Unitranche Loans liegen Vormarsch“, so Huber. Golding Capital Partners ist ein Asset die All-in-Kosten (Zinsen und Gebühren) bei etwa 7% bis 10%, für Mana ger für Alternative Investments in Deutschland und ver- Mezzanine etwa bei 12% bis 14%. Beim sogenannten Direct Len- waltet allein in der Anlageklasse Private Debt über 1,7 Mrd. EUR ding (meist Kreditvolumina von ca. 20 Mio. EUR bis 150 Mio. EUR) institutioneller Gelder. „Starkes Interesse beobachten wir bei fließt das Geld direkt ans Unternehmen, ohne Syndizierung Versicherungen, Versorgungswerken und Pensionskassen so- durch eine Bank. Bei Volumina ab etwa 150 Mio. EUR findet wie Kreditinstituten.“ Klar ist: Infolge des Niedrigzinsumfelds Syndi cated Lending Anwendung: Unter Führung einer Bank suchen Investoren nach ertragreicheren Anlagen – bei be- können zehn oder mehr Syndizierungspartner (mit Tranchen grenztem Risiko. Lange Zeit sei allerdings der deutsche Markt von z.B. 10 Mio. EUR oder 15 Mio. EUR) beteiligt sein. schwierig gewesen, so Huber: Viel Bankengeld, dazu noch die Mezzanine-Programme bis 2008, und Höhere Flexibilität auch der Markt für Mittelstands anleihen „In Deutschland ist der Private Debt-Markt deutlich weniger zog Geld an. „Es gab lange Zeit nicht ge- entwickelt als in den USA“, sagt Olya Klüppel, Partnerin bei ESO nug spannende Private Debt-Transaktionen Capital, die solche Finanzierungen anbietet. „Seit ein paar mit entsprechend attraktivem Rendi te- Jahren aber gibt es einen Aufwärtstrend mit einem breiteren Risiko-Profil“, so Huber. Aber in den letzten Ange bot, denn infolge der Finanzkrise und der verschärften zwei Jahren sei der deutsche Markt stark Eigen kapitalregeln wurde es schwieriger, einen passenden Bank- gewachsen: Die Zahl der bekannt gewor- kredit zu erhalten.“ Private Debt sei zwar teurer als ein Bank- denen Private Debt-Transaktionen habe kredit, dafür aber flexibler gestaltbar – und günstiger als Eigen- sich von 14 im Jahr 2013 auf 29 im Jahr 2014 Oliver Huber, kapital. Neben Unternehmen machen teilweise auch Private Golding Capital Partners verdoppelt.

30 10-2015 | VentureCapital Magazin Fonds mit Investitionsziel europäischer Direct Lending-Markt Name Gesellschaft Volumen Jahr Alcentra European Direct Lending Fund I BNY Alcentra Group Holdings, Inc 850 Mio. EUR 2013 Ares Capital Europe III Ares Management LLC 2 Mrd. EUR* 2015 AXA Private Debt III Ardian 2 Mrd. EUR* 2013 Crescent European Specialty Lending Fund Crescent Capital Group LP 500 Mio. EUR 2014 HayFin Direct Lending Fund Hayfin Capital Management LLP 2 Mrd. EUR 2014 Idinvest Dette Senior III Idinvest Partners 500 Mio. EUR 2015 Permira Credit Solutions Fund II Permira Debt Managers Limited 800 Mio. EUR 2014 Proventus Credit Fund III Proventus Capital Partners AB 1,3 Mrd. EUR 2014 Partners II Intermediate Capital Group plc 3 Mrd. EUR 2015 Tikehau Direct Lending III Tikehau Investment Management 500 Mio. EUR* 2014

*beabsichtigtes Zielvolumen; Quelle: Preqin

Niedrige Verlustraten Wachstumsfinanzierungen; Mezzanine werde fokussiert zur Fi- Die Verlustraten (Defaults) bei der Anlageklasse Senior Loans nanzierung marktführender, cashflowstarker Firmen eingesetzt. liegen laut Huber im langfristigen Vergleich netto – also unter Berücksichtigung dessen, was durch Verwertung von Sicherhei- Venture Debt für frühere Phasen ten und Cashflows (Recoveries) wieder hereinkommt – bei nur Auch Unternehmen in einer frühen Entwicklungsphase (z.B. rund 1%. Die Raten seien aber sehr zyklisch, z.B. gingen sie nach Later Stage) und mit starkem Wachstum können zunehmend auf Ausbruch der Finanzkrise 2008/09 deutlich nach oben; es sei solche Fremdfinanzierungen zurückgreifen – in diesem Fall deshalb sehr wichtig, gute und krisenerfahrene Portfoliomana- spricht man von Venture Debt. Weniger Belastung durch lau- ger zu haben, um für die nächste Krise gewappnet zu sein. fenden Kapitaldienst ist dabei ein Vorteil. Es geht zudem darum, das Unternehmenswachstum zu beschleunigen, ohne eine Unitranche: Das Aus-einer-Hand-Produkt Verwäs serung der Altinvestoren in Kauf nehmen zu müssen. Juri Jenkner von der weltweit agierenden Zum Ende der Venture Debt-Laufzeit – z.B. drei Jahre – kann Partners Group sieht die Zinskosten der sich das Unternehmen mit einer deutlich höheren Bewertung verschiedenen Private Debt-Formen – von frisches Eigenkapital beschaffen. Oft wird dem Venture Debt- First Lean (Senior Secured) über Second Geber eine Option eingeräumt, nach Rückzahlung des Darle- Lean bis hin zu Mezzanine – zurzeit etwa hens Unternehmensanteile zu erwerben (Equity Kicker). Wachs- zwischen Euribor +4% und Euribor +10%. tumsunternehmen sollten bei Kapitalaufnahme allerdings „Das spiegelt auf der Renditeseite ungefähr schon einen gewissen Reifegrad – tragfähiges Geschäftsmodell, das jeweilige strukturelle Risiko wider.“ nachhaltiges Umsatzwachstum, keine wesentlichen Technologie- Bei dem Instrument Unitranche, wenn das risiken, erfahrenes Management – erreicht haben. Falls das

Unternehmen die gesamte Kapitalstruktur Juri Jenkner, Unter nehmen noch nicht profitabel ist, sollte der Weg dahin aus einer Hand – also von einem Kapital- Partners Group aber klar vorgezeichnet und realistisch sein. geber – erhält, liegen die Zinsen etwa bei Euribor +6,5 bis +8,5%. „Das sind sehr individuelle Instrumente, Fazit man kann die Finanzierungen für den Kreditnehmer maßschnei- Auch bei Private Debt gilt: Die Kapitalgeber prüfen Geschäfts- dern – während Banken eher standardisierte Produkte anbieten“, modell, Management und Produktstrategie der Unternehmen so Jenkner. Gerade bei der Unitranche brächten die Unterneh- genau. Individualität ist bei den Finanzierungsmodellen Trumpf. men oft keine besonders gute Bonität mit, da müsse man genau Das betrifft nicht nur die Kostenstruktur. Kapitalgeber sichern prüfen. Die Partners Group lege etwa 2/3 ihrer Finan zierungen sich durch vertraglich vereinbarte Covenants (Einhaltung be- als vorrangiges Fremdkapital (First Lean und Unitranche) aus, stimmter Kennzahlen, Begrenzung weiterer Fremdkapitalauf- etwa 1/3 als nachrangiges Fremdkapital. „Seit drei bis vier Jah- nahme etc.) ab, damit das Unternehmen seine Verpflichtungen ren beobachten wir auch eine zunehmende Nachfrage von der einhält. Investorenseite; wir sehen dies als eine vernünftige Alternative zu High Yield-Bonds“, sagt Jenkner. Generelle Anlässe für die Bernd Frank Aufnahme von Private Debt seien in erster Linie Buyouts und [email protected]

VentureCapital Magazin | 10-2015 31 Early Stage & Expansion

Finanzierungswege neben dem klassischen Equity Wandeldarlehen: Fluch oder Segen für Start-ups und Investoren?

Wandeldarlehen genießen in Teilen der Venture Capital-Szene einen zweifelhaften Ruf. Vielfach wird gewarnt, dass Wandeldarlehen die Finanzie- rungsfähigkeit eines Start-ups belasten können. So hat erst kürzlich der einflussreiche Venture Capitalist und Blogger Brad Feld vor dem Einsatz von Wandeldarlehen gewarnt: Im Zusammenhang mit mehrdeutigen Vertragsklauseln stellt er fest, dass die Venture Capital-Szene erst jetzt beginnen würde, „die Komplexität, Nebeneffekte und unintendierten Konsequenzen des massiven Einsatzes von Wandeldarlehen wahrzunehmen“. Wie sind diese Warnungen einzuordnen? Wann passen Wandeldarlehen in die Finanzierung eines Start-ups?

eim Wandeldarlehen gibt der Darlehensgeber der Ge- liche Gesellschafter Vertragsparteien werden oder durch die sellschaft ein fest verzinstes Darlehen. Unter den im Schaffung genehmigten Kapitals, welches von der Gesell- B Vertrag definierten Voraussetzungen wird der Darlehens- schaft nach festgelegten Kriterien ausgeschöpft werden betrag gewandelt, und der Darlehensgeber erwirbt statt einem kann. Durch die Kombination von genehmigtem Kapital und Rückzahlungsanspruch Anteile an der Gesellschaft. Bei Venture Wandeldarlehen kann das Management Finanzierungsrunden Capital-Finanzierungen ist es üblich, ein Wandeldarlehen mit schnell zum Abschluss bringen. einer vergleichsweise langen Laufzeit (drei bis sieben Jahre) auszugestalten und die Zinsen endfällig zu stellen, um den Cash- • Form flow der Gesellschaft nicht mit Zinszahlungen zu belasten. Bei- Es ist weitgehend anerkannt, dass die Verpflichtung, neue spiel: Ein Start-up befindet sich in der Seed-Phase und benö tigt Geschäftsanteile zu schaffen, keiner notariellen Form bedarf, Kapital. Ein mit den Gründern vertrauter Business Angel ist be- selbst wenn diese Verpflichtung dazu führt, dass eine Sat- reit, Kapital über ein Wandeldarlehen zur Verfügung zu stellen. zungsänderung durchgeführt werden muss. Anders ist die Die Bewertung des Start-ups ist in dieser frühen Unternehmens- Situ ation allerdings, wenn sich der Darlehensgeber verpflich- phase schwierig. Deshalb vereinbaren die Parteien, dass die tet, zu bestimmten Konditionen Anteile zu übernehmen Bewer tung zunächst offengelassen wird und der Business Angel (Wandlungsverpflichtung). Für diesen Fall bedarf es der nota- sein Wandeldarlehen im Rahmen der nächsten Finanzierungs- riellen Form, denn die Verpflichtung zur Übernahme von runde zu den gleichen Konditionen wie der investierende Inves- Geschäfts anteilen ist beurkundungspflichtig. tor, aber mit einem Abschlag auf die Pre-Money-Bewertung von 20%, investieren darf (Wandlungsoption). Wird das Darlehen • Nachrang gewan delt, so hat bei der Gesellschaft eine Kapitalerhöhung Bei wachstumsfinanzierten Gesellschaften ist in der Regel stattzufinden. Die neu geschaffenen Anteile übernimmt der Dar- davon auszugehen, dass dem gewährten Darlehen noch kei- lehensgeber, und das Darlehen selbst wird in die freie Kapital- ne entsprechenden bilanziellen Werte gegenüberstehen. rücklage „umgebucht“. Häufig wird vereinbart, dass auch die Deshalb ist darauf zu achten, dass der Darlehensgeber gegen- Zinsansprüche bei der Wandlung berücksich tigt werden, d.h. über sonstigen Gläubigern (nicht gegenüber den Gesellschaf- der Darlehensgeber kann verlangen, für Darlehen plus bisher tern) nachrangig behandelt wird. Wird kein Nachrang verein- angefallene (und zukünftige) Zinsen Anteile zu erwerben. bart, so kann die Überschuldung drohen und somit die Pflicht, Insolvenzantrag zu stellen. Worauf ist zu achten? • Vertragsparteien Vor- und Nachteile von Wandeldarlehen Bei der Ausgestaltung des Wandeldarlehens ist grundsätzlich … aus Sicht des Darlehensgebers darauf zu achten, dass sämtliche Gesellschafter in Bezug auf Der Darlehensgeber sollte sich bei Abschluss eines Wan- das Wandlungsrecht verpflichtet werden, denn die Wandlung deldarlehens bewusst sein, dass ein Darlehen nicht die Mit- kann nur wirksam umgesetzt werden, wenn eine Kapitalerhö- wirkungsrechte bietet wie eine echte Beteiligung. Für den hung beschlossen wird und die Parteien des bestehenden Darlehensgeber droht damit die Gefahr, dass er im Rahmen oder zukünftigen Beteiligungsvertrages mitwirken. Praxis- der anstehenden Finanzierungsrunde seine nur schuldrecht- hinweis: Dies kann entweder dadurch geschehen, dass sämt- lich vereinbarten Sonderrechte wegverhandelt bekommt.

32 10-2015 | VentureCapital Magazin Foto: © Fotolia/everythingpossible Bei richtiger Festlegung der Rahmenbedingungen können Wandelanleihen sinnvoll bei der Finanzierung von Start-ups eingesetzt werden.

Deshalb sollte der Darlehensgeber darauf achten, dass er Fazit selbst in die Lage versetzt wird, das Wandeldarlehen zu fest- Sind die eingangs erwähnten Warnungen von Brad Feld und an- gelegten Konditionen in Equity umzuwandeln. Hat der Darle- deren Venture Capital-Bloggern angesichts der dargestellten hensgeber die Möglichkeit, die Wandlung selbst auszulösen, Komplexität berechtigt? Insbesondere in einer frühen Unter- stellen sich Vor- und Nachteile für ihn grob wie folgt dar: nehmensphase bei kleineren Finanzierungsbeträgen sind Wan- deldarlehen in der Regel für Investor und Start-up sinnvoll: Vorteil Nachteil Der Transaktionsaufwand ist geringer, es gibt Möglichkeiten, + Rückzahlung des eingesetzten – Keine Gesellschafterstellung und Kapitals möglich keine damit einhergehenden den Investor für sein frühes Investment zu belohnen, und die Mitwirkungsrechte anzu setzende Bewertung kann je nach Ausgestaltung offengelas- + Feste Verzinsung – Rechtsposition weniger stark als offene Beteiligung sen werden. Auch bei Bridge-Finanzierungen ist es häufig sinn- + Bewertung kann ggf. – Vertragsklauseln müssen mit voll, Wandeldarlehen abzuschließen. Allerdings funktionieren offengelassen werden Beteiligungsvertrag synchronisiert Wandeldarlehen nur, wenn sie klar und unmissverständlich for- werden (kann komplex werden!) + Flexible Ausgestaltung muliert sind. Der Wandlungsmechanismus ist genau zu definie- + Geringerer Transaktionsaufwand ren, und die Durchführung der Wandlung – mit Kapitalerhöhung und Synchronisation mit einer gegebenenfalls dann bestehen- … aus Sicht des Start-ups den Beteiligungsvereinbarung – ist bereits beim Abschluss zu Aus Sicht des Start-ups haben Wandeldarlehen den Nachteil, bedenken. Gelingt dies, sind Wandeldarlehen ein sinnvolles Ins- dass sie an der Gesellschaft „kleben“ und sie gegebenenfalls trument zur Finanzierung eines Start-ups. nicht die Möglichkeit hat, die Wandlung selbst auszulösen. Dies kann die Finanzierungsattraktivität des Start-ups deut- lich einschränken. Deshalb ist darauf zu achten, dass das Start-up die Möglichkeit hat, die Wandlung selbst auszulösen, d.h., im Wandeldarlehen wird aufgenommen, dass zu be- stimmten Konditionen eine Wandlungsverpflichtung besteht Björn Weidehaas (li.) (sodass in diesem Fall die notarielle Form zu beachten ist). ist Rechtsanwalt und Part- Vor- und Nachteile von Wandeldarlehen für Start-ups: ner der Lutz Abel Rechts- anwalts GmbH in Mün- Vorteil Nachteil chen. + Flexible Ausgestaltung – Darlehensgeber geht weniger starke Bindung ein als Dr. Lorenz Jellinghaus Gesellschafter ist Rechtsanwalt und Part- + Geringerer Transaktionsaufwand – Rückzahlungsansprüche und Zinsen belasten ggf. die Liquidität ner am Hamburger Stand- der Gesellschaft ort. Beide sind speziali- + Bewertung kann ggf. – Vertragsklauseln müssen mit siert auf Venture Capital offengelassen werden Beteiligungsvertrag synchronisiert werden (kann komplex werden!) und beraten Mandanten im Handels- und Gesellschaftsrecht sowie – Finanzierungsfähigkeit des Start-ups Weidehaas zusätzlich im Insolvenzrecht. ggf. eingeschränkt

VentureCapital Magazin | 10-2015 33 Early Stage & Expansion

Interview mit Dr. Georg Ried, Bayern Kapital „Das Ziel ist die Ausstattung mit privatem Kapital wie in den USA“

Start-ups und deren Finanzierung sind auch in der Politik angekommen. Als Belege dafür darf man – neben dem seit vielen Jahren aktiven High-Tech Gründerfonds – die Anstrengungen Politiker jeglicher Couleur werten, sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene die hiesige Gründerlandschaft über neue Fonds mit Kapital zu versorgen. So hatte beispielsweise Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel vor knapp einem Jahr einen 500 Mio. EUR schweren Venture Capital-Fonds angekündigt. Einen Schritt weiter, wenn auch mit kleineren Volumina, ist man da bereits in Bayern und Baden-Württem- berg, wo in diesem Jahr mit dem Wachstumsfonds Bayern und dem VC Fonds Baden-Württemberg bereits zwei öffentliche Vehikel an den Start gingen.

VC Magazin: Konnten bereits erste Investments aus dem Wachs- tumsfonds getätigt werden – bzw. wie viele Unternehmen wur- den bislang eingehender geprüft? Ried: Wir haben uns zwölf Unternehmen intensiver angesehen oder sind gerade dabei, das zu tun. Ein Großteil kommt aus dem Münchner Raum, es sind aber auch einige Unternehmen aus ande ren Regionen, wie dem Großraum Nürnberg-Erlangen oder Schwaben, vertreten. Aktuell gibt es noch keinen Vertragsab- schluss. Wachstumsfinanzierungen in der von uns angepeilten Größenordnung dauern grundsätzlich deutlich länger als etwa Seed- und Series A-Finanzierungen. Vor allem die Zusammenstel- lung und Strukturierung von Finanzierungsrunden, die Unter- nehmen Wachstum ermöglichen, ist zeitlich wesentlich aufwen- diger.

VC Magazin: Wie bewerten Sie die Resonanz aus dem Markt – so- wohl vonseiten der Investoren wie vonseiten der Unternehmen – auf das neue Vehikel? Dr. Georg Ried Ried: Die Resonanz ist durchweg positiv, und der Bekanntheits- ist Geschäftsführer der in Landshut ansässigen Bayern Kapital grad steigt stetig. Wir stellen aber immer wieder fest: Am wir- GmbH, der Venture Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern. kungsvollsten ist der persönliche Kontakt, wenn es darum geht, Bayern Kapital investiert seit 20 Jahren in bayerische Start-ups und möglichen Finanzierungspartnern und Unternehmern die genaue ist seit Mitte 2015 auch für das Management des Wachstumsfonds Funktionsweise des Wachstumsfonds zu erklären. Bayern Kapital Bayern verantwortlich. war bis dato ein klassischer Frühphasenfinanzierer. Der Wachs- tumsfonds gibt uns die Möglichkeit, jetzt auch klassische Ven- wir bleiben ein typischer Co-Investor und übernehmen keine ture Capital-Runden im Later Stage-Bereich zu stemmen und Lead-Funktion bei der Zusammenstellung eines Finanzierungs- somit die gesamte Bandbreite von der Seed- bis zur Wachstums- konsortiums. finanzierung abzudecken. VC Magazin: Ist eine abgeschlossene Seed-Finanzierung eine VC Magazin: Von wem werden Sie derzeit vermehrt auf das neue Voraussetzung? Fondsvehikel angesprochen, von potenziellen Co-Investoren oder Ried: Es ist der Normalfall, aber es kann Ausnahmen geben. Zum von kapitalsuchenden Unternehmern? Beispiel, wenn ein Unternehmen sich bislang durch eigenes Ried: Am Anfang waren es eher die Unternehmer, die auf uns zu- Kapi tal und Cashflow finanziert und für die nächsten Wachs- kamen. Mit zunehmender Bekanntheit hat sich das etwas ver- tumsschritte Kapital benötigt. Sofern ein weiterer privater schoben: Wir werden inzwischen auch immer stärker von Inves- Inves tor dabei ist, sind wir auch hier handlungsfähig. toren angesprochen. Und diese Gespräche mit Investoren wer- den wir künftig noch stärker proaktiv suchen. VC Magazin: Welche Unternehmen kommen grundsätzlich für Kapi tal aus dem Wachstumsfonds infrage? VC Magazin: Inwieweit macht es für Unternehmer überhaupt Sinn, Ried: Mit den Mitteln aus dem Wachstumsfonds wollen wir Sie direkt anzusprechen? Unternehmen erreichen, die eine Later Stage-Finanzierungsrunde Ried: Wenn ein Unternehmen Wachstumskapital benötigt, sind planen, also ab der B- oder C-Runde. Wichtig ist, dass das Unter- wir in der Lage, sehr effektiv zu unterstützen – nicht zuletzt mit nehmen uns eine positive Prognose über seine technische Ent- Kontakten und unserer langjährigen Investorenerfahrung. Aber wicklung und sein Marktwachstum anbieten kann. Zudem ist

34 10-2015 | VentureCapital Magazin aufgrund der EU-Regularien der Einstieg eines neuen privaten zusammengearbeitet. Wir hatten früher einen eklatanten Mangel Investors erforderlich, der bis dato von dem Unternehmen an Wagniskapitalinvestoren. Inzwischen hat das gestiegene En- unab hängig war. Darüber hinaus erwarten wir ein gewisses gagement von Business Angels und Corporates einiges kompen- Enga gement der Altinvestoren. Wir sehen aber auch das Sze- siert. Dennoch haben wir noch immer zu wenig Venture Capital nario, dass wir mit einem unserer bisherigen Co-Finanzierungs- in Deutschland. Der Wachstumsfonds ist eine Initiative des Frei- fonds eine A-Runde abschließen und der Wachstumsfonds eine staats Bayern, um den aktuellen Mangel an privatem Kapital zu Folge-Option darstellt. überbrücken. Aber er stellt keine grundsätzliche Lösung des Problems dar, sondern ist ein Schritt in die richtige Richtung. VC Magazin: Der Wachstumsfonds ist branchenoffen gestaltet. Das Ziel ist eine ausreichende Ausstattung mit privatem Kapital, Welche Herausforderung bedeutet das für Sie im Bereich der wie es sie zum Beispiel in den USA gibt. Due Diligence? Ried: Das ist kein neuer Faktor für uns. Auch die bisherigen VC Magazin: Die bereitgestellten 100 Mio. EUR sollen bis 2020 Fonds sind branchenoffen gestaltet. Wir verfügen über solides inves tiert sein. Wie planen Sie einen entsprechenden Dealflow Know-how in etlichen Bereichen, können aber nicht sämtliche zu aggregieren? Technologiebereiche in aller Tiefe durchdringen. Wenn wir Ried: Wir haben für den Wachstumsfonds, wie für alle unsere zusätz liche Expertise benötigen, beschaffen wir sie uns über Fonds, eine Planrechnung. Wir gehen davon aus, dass wir 20 bis unser bewährtes Netzwerk. 25 Unternehmen mitfinanzieren werden. Wir sind technologie- offen, und wir können mit unseren klassischen Fonds den VC Magazin: Der Fonds legt, wie der Name schon sagt, seinen Grundstein für einen späteren Einstieg des Wachstumsfonds Investitions fokus insbesondere auf die Wachstumsphase von legen. Bayern Kapital hat sich in den vergangenen 20 Jahren an Jungunternehmen. Die Zahl der Venture Capital-Fonds in diesem rund 230 Unternehmen beteiligt. Wir sind sehr gut vernetzt und Spektrum ist in Deutschland noch immer recht überschaubar. verfügen über einen beträchtlichen Dealflow. Planen Sie auch mit internationalen Fonds zu co-investieren? Ried: Selbstverständlich. Das ist aber nicht auf den Wachstumsfonds VC Magazin: Herr Ried, vielen Dank für das Interview. beschränkt. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde unseres Port- foliounternehmens e-gym haben wir eng mit Highland Capital [email protected]

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BVK Zwischenbilanz: Zwei Jahre Große Koalition Viele Worte, denen noch Taten folgen müssen

Seit knapp zwei Jahren ist die Große Koalition an der Regierung. Zeit, eine Zwischenbilanz aus Sicht der Beteiligungsbranche zu ziehen. Mit dem im November 2013 unterzeichneten Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD die Weichen für die politische Arbeit der Regierung gestellt. Wir haben sehr begrüßt, dass sich der Koalitionsvertrag mehrfach für die Verbesserung der Rahmenbedingungen von Beteiligungskapital ausspricht. Demnach sollen Beteiligungsinvestitionen vor allem bei neu gegründeten Unternehmen attraktiver gestaltet, die Rahmenbedingungen für Investoren verbessert und der deutsche Investitionsstandort für Wagniskapital international wettbewerbsfähiger werden. In den letzten zwei Jahren hat sich bereits einiges hierfür in die richtige Richtung bewegt – aber am Ziel sind wir noch nicht angekommen. Fotos: © PantherMedia/Norbert Buchholz, PantherMedia/Holger Missal

m Koalitionsvertrag wird auch die Ausarbeitung eines Ven- mentsteuerreform völlig konträr zum Koalitionsvertrag eine ture Capital-Gesetzes angesprochen. Im März 2014 hat der Verschlechterung der steuerlichen Rahmenbedingungen vorsah. I Deutsche Bundestag mit einem Antrag der Regierungsfrak- Wir begrüßen die geplante Einrichtung eines 500 Mio. EUR tionen die Vorgaben des Koalitionsvertrages dazu aufgegriffen starken ERP/EIF-Wachstumsfonds, der noch in diesem Jahr an und die Bundesregierung aufgefordert, Eckpunkte für ein sol- den Start gehen soll. Darüber hinaus hat die Bundesregierung ches Gesetz vorzulegen. Im Januar 2015 haben wir Politik und die steuerliche Verlustnutzung auf der Agenda, indem die Öffentlichkeit unseren Entwurf für ein Venture Capital-Gesetz Verlustvorträge künftig auch nach einem Anteilswechsel sicher als Diskussionsgrundlage vorgelegt. Unser Vorschlag für ein erhalten bleiben. Perspektivisch plant die Bundesregierung Arti kel-Gesetz bündelt unterschiedliche Rechtsbereiche und darü ber hinaus die Managementleistungen der Beteiligungs- berück sichtigt die gesamte Wertschöpfungskette – von den fonds von der Umsatzsteuer zu prüfen und sich hier am europä- Fondsinitiatoren über die Investoren bis zu den innovativen ischen Recht zu orientieren. Die Umsatzsteuer auf die Manage- Unter nehmen. ment Fee ist jedoch kein europäisches, sondern ein deutsches Problem. Um mit den europäischen Nachbarmärkten auf Augen- Greifbare Ergebnisse höhe zu kommen, muss die Einführung dieser Umsatzsteuer Erfreulich ist, dass die KfW mittlerweile als Ankerinvestor wie- dringend verhindert werden. der in Venture Capital investiert. Mit einem staatlichen Investor als Reputation ist es für private Venture Capital-Gesellschaften Fallstricke bei der OGAW-V-Umsetzung leichter, ausländische Investoren für ihre Fonds zu gewinnen. Es gibt noch einige Baustellen, mit denen sich die Bundesregie- Die Bundesregierung hat hier einen ersten Schritt in die richtige rung in ihrer zweiten Legislaturhälfte auseinandersetzen muss. Richtung unternommen. In der vergangenen Woche hat das Auch der Anfang Juli 2015 vom Bundesfinanzministerium vorge- Bundes kabinett zudem ein Eckpunktepapier Wagniskapital ver- legte Referentenentwurf zur sogenannten OGAW-V-Umsetzung ab schiedet, das den Invest-Zuschuss der Bundesregierung – der birgt Fallstricke. Für die „Organismen für gemeinsame Anlagen bislang nur Business Angels entlastet – auf Wagniskapitalgeber in Wertpapieren“ (OGAW) – gemeint sind Investmentfonds und ausweitet. Damit wird die Frühphasenfinanzierung gestärkt. Das Fondsgesellschaften – werden darin Vorschläge zur Regelung große Problem der Anschlussfinanzierung, bei der wachstums- für Gesellschafterdarlehen aufgestellt, die sich nachteilig auf starke Jungunternehmen Kapitalsummen ab 5 Mio. EUR auf- den Venture Capital- und Private Equity-Standort Deutschland wärts benötigen, bleibt allerdings außen vor. Weiterhin wird im auswirken. Keinesfalls sind diese Restriktionen aufsichtsrecht- Eckpunktepapier die Steuerfreistellung auf Veräußerungs- lich geboten. Darüber hinaus stehen sie im deutlichen Wider- gewinne aus Streubesitzen festgesetzt. Hier hat die Bundes- spruch zu der Zielsetzung des Koalitionsvertrages, „Deutschland regierung eingelenkt, nachdem der Gesetzentwurf zur Invest- als Fondsstandort attraktiv“ zu machen.

36 10-2015 | VentureCapital Magazin 8GPVWTG%CRKVCNTGEJVUUKEJGTGKPUGV\GP

Von der Innovation zum Börsengang &CUDGYÀJTVG*CPFDWEJUVGNNVFCU

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Venture Capital-Investments 2014 im Verhältnis zum jeweiligen BIP in %

0,07 0,060,07 0,06 0,05 0,05 0,04 0,04 0,030,030,030,030,030,030,030,03 0,03 0,020,020,020,02 0,02 0,010,010,010,01 0,01 000 0,00 Polen Irland Italien Europa Ungarn Belgien Spanien Schweiz Staaten Portugal Finnland Republik Baltische Rumänien Norwegen Österreich Dänemark Schweden Frankreich Luxemburg Niederlande Deutschland Griechenland Tschechische Großbritannien Quelle: BVK

Aufsichtsrecht: Was lange währt … Blick in die Bundesländer Von grundlegender Bedeutung für die Beteiligungskapitalbran- Die Stärkung des deutschen Venture Capital-Marktes wird nicht che ist das im Juli 2013 in Kraft getretene Kapitalanlagesetzbuch nur auf Bundes-, sondern auch auf Länderebene vorangetrieben. (KAGB). Knapp ein Jahr später hat der Gesetzgeber im Rahmen In der aktuellen Legislatur ist Bayern hier ein gutes Beispiel. Mit eines Artikel-Gesetzes, des sogenannten Finanzmarktanpassungs- dem im März 2015 aufgelegten Wachstumsfonds Bayern wird gesetzes, erste – vorrangig redaktionelle – Korrekturen an dem die dortige Gründerszene deutlich gefördert. Darüber entstand Gesetz vorgenommen. Wir haben dieses Verfahren eng begleitet dieses Jahr der CSU-Beirat „Neue Gründer Bayern“, in dem der und können eine positive Bilanz ziehen: Die erforderlichen BVK Gründungsmitglied ist. Das Experten-Gremium aus Inves- Anpas sungen konnten schnell durch die zwischenzeitlich auf toren, Gründern und Wissenschaftlern berät die CSU bei der europäischer Ebene verabschiedete Delegierten-Verordnung Entwicklung bestmöglicher Bedingungen für Unternehmens- vorgenommen werden. gründungen am Standort Bayern. Zuletzt befasste sich das Gremium intensiv mit den Finanzierungsbedingungen für inno- Erfolge bei Steueranpassungsgesetz und vative und technologieorientierte Jungunternehmen. Auch Anlageverordnung Nordrhein-Westfalen unterstützt die Bestrebungen für ein Mit dem Inkrafttreten des KAGB wurde auch das bisher geltende Venture Capital-Gesetz. Unter anderem hat der NRW-Wirtschafts- Investmentgesetz (InvG) aufgehoben. Damit bedurfte das Invest- minister Garrelt Duin vor einem Jahr den Beirat Digitale Wirt- mentsteuergesetz entsprechender Anpassungen, die im Rahmen schaft gegründet, der sich für die Verbesserung der Rahmen- des AIFM-Steueranpassungsgesetzes erfolgen sollten. Zähe Ver- bedingungen für Venture Capital einsetzt. handlungen in der 17. Wahlperiode führten dazu, dass das Vorha- ben zu Beginn der 18. Wahlperiode erneut aufgegriffen und als Ausblick eines der ersten Gesetze von der Großen Koalition beschlossen Für die zweite Hälfte der Legislatur werden wir uns weiter für wurde. Anders als in dem bereits Ende 2012 vorgelegten Referen- ein Venture Capital-Gesetz und die Verbesserung der steuer- tenentwurf zum AIFM-Steueranpassungsgesetz sieht das ver- lichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen für den abschiedete Gesetz keine verpflichtende Pauschal besteuerung Beteiligungsmarkt stark machen. Denn nur mit einem funktio- (§ 19 InvStG) für die Anleger sogenannter Kapitalinvestitions- nierenden Beteiligungsmarkt lassen sich deutsche Innovationen gesellschaften vor, was den deutschen Beteiligungsmarkt stärkt. vorantreiben. Und nur damit kann unsere Volkswirtschaft auch Anfang Mai 2014 begann zudem die offizielle Konsultation zur künftig als Wachstumsmotor mit Vorbildfunktion agieren. Novellierung der Anlageverordnung für Versicherungen. Damit sollten erforderliche Anpassungen vorgenommen und die Anlage möglichkeiten erweitert werden. Die Umsetzung des vorgelegten Entwurfs hätte jedoch zum Gegenteil geführt und Investitionen von Versicherungen, und in der Folge auch von Dr. Peter Güllmann Versorgungswerken sowie Pensionskassen, in Beteiligungskapi- ist Vorstandssprecher des Bundesverbandes tal erheblich eingeschränkt bzw. gar verhindert. Unter anderem Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften. war vorgesehen, dass Versicherungen als Investoren in Beteili- gungskapitalfonds weitestgehend ausscheiden. Nach langer Diskus sion dann ein Erfolg: Am 7. März 2015 ist die Anlage- verordnung ohne die ursprünglich vorgesehenen Restriktionen in Kraft getreten. Nach der neuen Verordnung können Versiche- rungen grundsätzlich unter den gleichen Voraussetzungen wie gehabt in Beteiligungskapitalfonds investieren.

38 10-2015 | VentureCapital Magazin Early Stage & Expansion | VC-Kolumne Unicorns und Decacorns in Deutschland

Andreas Thümmler hat Corporate Finance Partners gegründet und ist heute Managing Partner von Acxit Capital Partners.

Natürlich ist die Achse Silicon Valley–Tel Aviv kaum zu toppen. Aber hey – „we are cordially invited to join them“. Die DLD Innovation Conference in Tel Aviv z.B. macht‘s möglich.

iele fragen sich derzeit, was im Venture Capital- und Europa, mit Deutschland als vielleicht wichtigstem Bestandteil, Tech Private Equity-Sektor passieren muss, damit wir in schneidet im globalen Ranking der Top-Tech-Standorte gar nicht V Deutschland, immerhin die mit Abstand größte Ökono- so schlecht ab. Nach dem Silicon Valley folgt laut Ranking Stock- mie in Europa, eine angemessene Anzahl von Unicorns oder gar holm auf Platz zwei, was man durchaus hinterfragen kann. Aber auch einmal ein Decacorn hervorbringen. Daraufhin hört man auch London und Berlin befinden sich in den Top Ten. oft Klagen über die Regulierung, die Deutsche Börse oder die LPs bzw. Investoren, die alles andere tun, als das Wachstums- Man muss nur seine Deutschland-Brille absetzen und die Europa- finanzierungssegment nachhaltig zu fördern. Brille aufsetzen, schon entdeckt man jede Menge Unicorns. Und auch in Deutschland kommt nicht jedes Unicorn aus dem Hause Wohin auch immer man blickt, herrschen Bürokratie, Überre gu- Samwer. Ein Gegenbeispiel liefert das Unternehmen TeamViewer, lierung, teils Unwissen (z.B. seitens der Politik) und Desinteresse. welches von Permira, einem Private Equity-Investor, übernom- Dabei geht es doch um unsere unmittelbare wirtschaftliche Zu- men wurde. Auch wenn Deutschland oder DACH aufgrund seiner kunft. Wer mit den Werken von Zukunftsforscher Ray Kurzweil schieren Größe und Marktmacht Großbritannien/Skandinavien vertraut ist, weiß, wie schnell diese global auf uns zurast. Physi- als Launch Market für neue Start-ups mittlerweile abgelöst hat: kalische Gesetze wie Moore’s Law deuten in eine ähnliche Rich- Growth Venture Capital und Tech Private Equity sind European. tung. The Age of Spiritual Machines ante Portas! Und nicht German.

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Mittelstandsfinanzierung durch Nichtbanken Kampfansage an klassische Kreditinstitute

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Der deutsche Mittelstand geht ins Netz – nicht nur, um seine Maschinen, Möbel und Motorsägen auch auf virtuellen Marktplätzen zu verkaufen, son- der Zukunftsmarkt dern um an frisches Kapital zu kommen. Finanzierungen um die klassischen Banken herum sind in Mode. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft Deloitte nutzen zwar 64% der Mittelständler Kredite ihrer Hausbank, doch der Wind dreht sich. Ähnlich wie im angelsächsischen Raum, wo beispielsweise durch Peer to Peer-Kredite bereits Milliardensummen zur Verfügung gestellt werden, steigt auch hierzulande die Zahl der Finan- für meine Investition? zierungen durch Nichtbanken.

nlässe für den Griff nach alternativen Finanzierungs- als Teil seiner Unternehmensstrategie begreifen“, urteilt Ab- formen sind vor allem Wachstumsstrategien, Nachfolge- romeit. Immer öfter ließen Unternehmenschefs deswegen auch Energy Startup Alley | Energy BarCamp | Business Speed Dating | on -Meetings | uvm . A regelungen und Umschuldungen. „Solche Situationen Fremdmittel ins Haus, die Investoren im Zuge einer Privatplat- nutzen viele Mittelständler, um mehr Bandbreite in ihre Finan- zierung zur Verfügung stellen. zierungsstruktur zu bringen“, erläutert Jürgen Abromeit, Vor- Folgende Sponsoren sind bereits angemeldet stand der aus 43 mittelständischen Firmen bestehenden Indus Private Debt gewinnt an Bedeutung Holding. Die Bedeutung alternativer Wege wird, davon ist Bernd Ins gleiche Horn stößt Papenstein: Der Mittelstand sei an Finan- Konferenztaschen Sponsor Schlüsselbandsponsor Future PV Forum Papenstein, Partner beim Wirtschaftsprüfer Pricewaterhouse- zierungen über Private Debt vor allem interessiert, „um sich Coopers (PwC) in Düsseldorf, überzeugt, „weiter wachsen“. bankenunabhängiger aufzustellen“. Ein Beispiel für den Aufstieg Aller dings glaubt er, dass die Geldinstitute ihre dominierende von Debt-Fonds: Im Mai ging die Dating-Plattform Parship im Position bei der Mittelstandsfinanzierung behalten werden, Rahmen eines Leveraged Buyouts vom Venture Capital-Arm der „weil diese Kerngeschäft der meisten Banken ist“. Abromeit Verlagsgruppe Holtzbrinck an den britischen Private Equity-In- Goldsponsoren ist anderer Ansicht: Deutsche Geldhäuser würden sich „mittel- vestor Oakley Capital. Finanziert wurde der Deal durch den und langfristig aus diesem Feld zurückziehen“. Auf Banken aus Debt-Fonds von Permira, die bisher vor allem für Private Equity- dem Ausland sollten Chefs kleinerer und mittelgroßer Firmen Investments bekannt waren. Laut des Mid Cap-Monitors der nicht setzen, eher auf international aktive private Investoren. Finanzierungs- und M&A-Boutique Altium beträgt der Anteil von Abromeit rät bei der Suche nach internationalen Finanzierungs- Debt-Fonds im Geschäft mit den Übernahmefinanzierungen in partnern, sich „auf jeden Fall professionelle Expertise ins Haus Deutschland mittlerweile fast ein Drittel. zu holen“. Nach den Erfahrungen aus der Krise 2008/2009 ver suchen Unternehmen heute, ihre Finanzierungsrisiken zu Maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Anlässe streuen und einen Mix aus unterschiedlichen Instrumenten, Abromeit hält für Mittelständler insbesondere Schuldscheine auch solchen von Nichtbanken, zu erstellen. „Das ist auch gut für interessant. Diese Form steht heute auch nicht kapitalmarkt- so, denn ein gesunder Mittelständler muss Finanzierung heute fähigen Unternehmen offen. Möglich seien bilaterale Konstruk- Silbersponsoren Bronzesponsoren

® 40 10-2015 | VentureCapital Magazin forum.solarpraxis.de Tauschen Sie sich direkt mit Startups und Experten auf dem . Forum Solarpraxis – Wege in die Neue Energiewelt am ‚ƒ. und ‚„. November in Berlin aus. Energiewirtschaft .: der Zukunftsmarkt für meine Investition?

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Angesichts der inzwischen zahlreich vorhandenen Finanzierungsalternativen liegt es weitgehend in den Händen der Unternehmer, die passende auszuwählen.

tionen oder auch Baskets, in denen meh- Kernkapitalquote“, sagt der Vorstand der Wernst Werte AG, Oli- rere Anbieter gebündelt werden. Was es für ver Talanga, der die Summe von Exporo als Nachrangdarlehen Mittelständler interessant macht: Es funk- erhält. „Und der Vorgang lässt sich sehr unkompliziert in unsere tioniert auch mit kleineren Beträgen ab Finanzierungsabläufe integrieren.“ 100.000 EUR bis hin zu mehreren Millionen Euro. Hier, aber auch bei strukturierten Weniger Nachfrage nach Mezzanine Direktfinanzierungen müsse man allerdings Abgenommen hat in den vergangenen Jah- die Risiken im Auge behalten: „Es gibt we- ren die Bedeutung orga nisierter Mezzani- nig Transparenz, wenige Kennzahlen, und ne-Bausteine. So mancher Mittelständler Bernd Papenstein, die Zuverlässigkeit des Finanziers kann hat damit schlechte Erfahrungen gemacht. PwC man nur bedingt prüfen.“ Als Alternative Indus-Chef Abromeit: „Nach dem Auslaufen für größere Finanzierungen ab 1 Mio. EUR solcher Finanzierungen haben in der Hoch- bietet sich auch ein Commercial Paper an – die Unterneh- zinsphase viele Unternehmen Probleme be- mensanleihe für nicht börsennotierte Unternehmen. Der Auf- kommen, weil ihre Anschlussfinanzierung wand einer Due Diligence und einer juristischen Begleitung nicht funktionierte.“ Die Folge: Vieler orts lohne sich aber nur bei größeren Volumina. Papenstein betont, musste doch zu Fremdkapital gegriffen Jürgen Abromeit, Indus Holding dass neben klassischen Darlehens-, Anleihe- oder Genussrechts- werden. Der Mittelstandsfinanzierungsex- strukturen die Bedeutung von Asset based-Finanzierungen perte: „Das hat einige Betriebe an den wächst: „Dabei wird nicht nur auf die Bonität des Schuldners, Rand der Pleite gebracht.“ Ähnlich sei die Lage bei Mittelstands- sondern auch den Wert von Vermögensgegenständen abgestellt.“ anleihen: „Es gab in den letzten Jahren zu viele Ausfälle von Es gebe sowohl individuelle Finanzierungen durch einzelne Pri- Emittenten, deswegen scheuen Anleger das Instrument mittler- vatpersonen als auch Finanzierungen von Privatinvestoren weile.“ zusammen mit institutionellen Anlegern und Finanzie rungen über Crowdfinanzierungs-Plattformen. Fazit Mittelständischen Unternehmen steht heute ein bunter Strauß Der Schwarm als Investor an Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Einzelfall Apropos Crowdfinanzierung: Kapital-Sammelstellen wie Compa- sollte jedoch genau geprüft werden, welche sich für den jewei- nisto, Seedmatch, das auf den Mittelstand spezialisierte Portal ligen Finanzierungsanlass eignet. Ob Banken, wie von einigen Bankless24 oder Exporo, eine ausschließlich für Immobilien- Fintech-Start-ups propagiert, eines Tages verschwinden wer- finanzierungen eingerichtete Plattform, melden immer öfter, den, wird die Zukunft zeigen, doch auf jeden Fall werden sie hart dass auch gestandene Firmen als Kapitalnachfrager auftreten. um ihre dominierende Stellung als Kapitalgeber für den Mittel- Über Exporo hat sich beispielsweise der seit 30 Jahren eta- stand kämpfen müssen. blierte Hamburger Immobilien-Projektentwickler Wernst gerade 1,25 Mio. EUR für ein Neubauprojekt besorgt. Die versprochene Jürgen Hoffmann jährliche Verzinsung: 6%. „Das Geld aus der Crowd stärkt meine [email protected]

42 10-2015 | VentureCapital Magazin

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EURO FINANCE TECH Europe’s Meeting Point for Digital Attackers, Defenders, Regulators and Investors

19 November 2015, Congress Center Messe Frankfurt Conference language: English

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MG330.indd 1 16.09.15 13:25 Mittelstand/Buyouts | M&A-Kolumne

Deutschland boomt – der M&A-Markt wird immer internationaler

Dr. Axel Gollnick ist Vorstand der Angermann M&A International AG, dem ältesten unabhängigen M&A-Bera- tungshaus in Deutschland mit Fokus auf mit- telgroße Unternehmenstransaktionen. Anger- mann M&A International ist Gründungsmitglied der weltweit größten Organisation unabhängi- ger Beratungsunternehmen M&A International Inc. mit über 650 Professionals in 43 Ländern. Großbritannien (20) und die Schweiz (15). Der M&A-Markt Deutschland ist im „Export und Import“ von Unternehmen in den letzten Jahren deutlich internationaler geworden. Entspre- er deutsche Konjunkturmotor läuft weiter wie frisch chend ist der Anteil rein nationaler Transaktionen an allen geschmiert und überrascht selbst die Experten. Im Juli Transaktionen mit deutscher Beteiligung in den ersten sechs D exportierten deutsche Unternehmen mit 107 Mrd. EUR Monaten 2015 weiter gesunken von 47,3% auf 42,1%. so viel wie nie zuvor. Das sind 6,2% mehr als im Juli 2014. Vor allem die stärkere Nachfrage aus Ländern außerhalb der Euro- Sowohl große Unternehmen als auch deutlich verstärkt der päischen Union sorgte für das deutliche Exportplus. Der schwa- deutsche Mittelstand haben sehr viele kleinere und mittlere che Euro, das billigere Öl und die starke amerikanische Konjunk- „Brot-und-Butter-Transaktionen“ durchgeführt, von denen der tur sind wichtige Treiber dieser Entwicklung. So verdrängte die Markt lebt. Verkäufer dürfen sich unverändert freuen über hohe USA erstmals seit 1961 Frankreich vom Platz des wichtigsten Bewertungen aufgrund der nicht abebbenden Geldschwemme deutschen Absatzmarktes. „Made in Germany“ ist weltweit stark und dem weiter günstigen Finanzierungsklima. Die hohe Zahl gefragt. der Transaktionen ist umso bemerkenswerter, als heute jede einzelne Transaktion deutlich „anstrengender“ ist, als dies Das gilt nicht nur für Waren und Dienstleistungen, sondern noch vor Jahren der Fall war. Wie bei einer Hochgebirgstour auch für die deutschen Unternehmen selbst. Das Übernahme- gilt es, das Projekt sehr sorgfältig vorzubereiten, um bei den karussell mit Beteiligung deutscher Unternehmen dreht sich schweren Passagen der Due Diligence und den Vertragsverhand- nach dem Boomjahr 2014 mit hoher Geschwindigkeit weiter. lungen insbesondere bei internationalen Transaktionen wetter- Im ersten Halbjahr 2015 gab es 852 mehrheitliche Übernahmen, fest zu sein. ein Plus von 14% zum Vorjahreszeitraum. Die höhere Anzahl an Transaktionen (+103) basiert dabei nahezu ausschließlich Die wachsende Internationalität des Transaktionsmarktes geht auf mehr grenzüberschreitenden Transaktionen (+98). In 290 einher mit deutlich höheren Anforderungen an die Leistungs- Fällen wurden deutsche Unternehmen durch ein Unternehmen fähigkeit der M&A-Berater. Nicht nur Großunternehmen und im Ausland übernommen. Das ist ein sehr deutlicher Zuwachs Finanz investoren, auch mittelständische Familienunternehmen von 23% gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Im ersten Halb- prüfen bei der Mandatsvergabe immer öfter den internationalen jahr 2005 waren es lediglich 181 Unternehmen, die ins Aus- Track Record des M&A-Beraters. Feste Organisationen mit land übergingen. Stärkste Käufer deutscher Unternehmen sind einer breiten Basis etablierter Partnerunternehmen im Ausland die USA (69), Großbritannien (39) und die Schweiz (37). Aber haben hier deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren auch deutsche Unternehmen akquirierten im ersten Halbjahr Adressen mit bloßem Netzwerk. Daneben sind globale Branchen- stärker als zuvor Unternehmen im Ausland. 203 Übernahmen teams mit besonderer Sektorexpertise heute ein „Must-have“, im Ausland sind ein starker Zuwachs von 28% (Vorjahres- um als Berater in der „Königsdisziplin“ bei Fusionen und Über- halbjahr 159). Die Top-Zielländer sind auch hier die USA (30), nahmen langfristig erfolgreich zu bestehen.

44 10-2015 | VentureCapital Magazin 19. NOVEMBER 2015 HIGHTECH SUMMIT BADEN-WÜRTTEMBERG Award meets Kongress

Die Konferenz Forward IT und Veranstalter die Preisverleihung des CyberOne finden erstmals gemeinsam statt

Diskutieren Sie tagsüber in Fachforen, hören Sie Top-Referen- ten und erleben Sie Hightech zum Anfassen in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim. Sponsoren Nach der Ehrung der besten Geschäftskonzepte des Landes mit dem CyberOne Award am Abend sorgt DJ Boulevard Bou für die musikalische Unterhaltung. Schirmherr: Dr. Nils Schmid, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

Forward IT

Die Landeskonferenz zur IKT-Initiative des Landes Baden- Württemberg zielt auf die Weiterentwicklung und Positionie- rung des Landes im IKT-Bereich ab. Neben hochkarätigen Keynotes werden in Fachforen aktuelle Fragestellungen zur digitalen Transformation von Experten aus Wirtschaft, Wissen- schaft und Politik diskutiert.

CyberOne Hightech Award

Innovatives Unternehmertum zu stärken ist das Ziel von Baden-Württembergs wichtigstem Businessplan-Wettbewerb. Auf die erfolgreichen Teilnehmer warten Geld- und Sachpreise im Wert von über 100.000 Euro. Der CyberOne Award wird seit 1999 jährlich vergeben und richtet sich an Gründer und mittelständische Wachstumsunternehmen aus allen Techno- logie-Branchen.

www.ikt-bw.de | www.cyberone.de SEEDFONDS Mittelstand/Buyouts | Case Study

Primavera Life GmbH: Pioniere im Bereich ätherische Öle Begeisterung als unternehmerische Triebfeder

Es gibt Unternehmen, die am Reißbrett entworfen werden. Es wird ein Geschäftsfeld entdeckt, der Markt hinsichtlich Größe und Mitbewerber ana- lysiert, ein Gründerteam „gecastet“ und anschließend ein Unternehmen aufgezogen. Und es gibt Unternehmen, die von Enthusiasten gegründet werden, weil sie von einem Produkt überzeugt sind. Ohne vorherige Analyse oder Ähnliches. Startvoraussetzungen wie sie auch bei Primavera aus dem schwäbischen Oy-Mittelberg gegeben waren.

ber die Konsequenzen, die eine Unternehmensgrün - dung mit sich bringt, habe ich zunächst gar nicht weiter „Ü nachgedacht“, sagt Primavera-Gründerin Ute Leube rückblickend. Sie war Mitte der 80er-Jahre mit ätherischen Ölen in Berührung gekommen und von dem Produkt und dem breiten Wirkungsspektrum für Gesundheit und Wohlbefinden begeistert. Eine Geschäftsidee habe sie damals eigentlich nicht gesucht, sondern vielmehr vorgehabt, Freunden, Familien und Kursteil- nehmern die Öle zur Verfügung zu stellen, erinnert sich Leube. Das Unternehmen startete sie dann auch ohne Finanz- oder Businessplan. „Ich war wohl ein bisschen blauäugig, aber mit viel Begeisterung dabei. Das war wohl auch der Nährboden für den Erfolg. Immerhin feiert Primavera nächstes Jahr bereits das 30-jährige Firmenjubiläum. Dabei können wir, wie jedes schnell wachsende Unternehmen, auf viele Höhen, aber auch einige Tie- fen zurückblicken. Ohne das uneingeschränkte Engagement für

unser Produkt und deren Weiterentwicklung wäre es manchmal Frühzeitig setzte Primavera auf Partnerschaften mit den Anbauern, um die Qualität der angebote- hart gewesen, dieses Ziel zu erreichen.“ nen Öle abzusichern. tischerer Natur: Naturreine ätherische Öle sind im Labor ver- Eigene Anbaugebiete garantieren Ressourcensicherheit gleichsweise leicht künstlich zu fälschen, daher war die Ver- Als die Firma Primavera, die heute nach eigenen Angaben Markt- suchung in den Herstellerländern oft groß, hochwertige Öle mit führer im deutschsprachigen Raum ist, vor knapp 30 Jahren an einem Kilopreis von mehreren 1.000 EUR zu strecken und so den Start ging, gab es bereits zwei weitere namhafte Naturkos- die Erträge zu maximieren. „Primaveras direkte Kontakte in die metikunternehmen im deutschen Markt, die ähnliche Produkte Anbaugebiete und die lückenlose Kontrolle der Produkte sind vertrieben. Wenige Jahre später waren es bereits 200. Schon heute Garant für die Ressourcensicherheit des Unternehmens. frühzeitig setzten die Allgäuer aus Gründen der Nachhaltigkeit Bio ist längst keine Nische mehr. Der Run auf biologische Roh- auf langfristige Partnerschaften mit Anbauern in aller Welt. stoffe ist enorm“, sagt Leube. Leube wollte vom Saatgut bis zum abgefüllten Fläschchen jeden Schritt kontrollieren können. Dabei spielte das Thema Bio- Wachstum kostet Kraft und Ausdauer Anbau – in den späten 80er-Jahren noch ein absolutes Rand- Fünf Jahre nach dem Start von Primavera thema – eine große Rolle. Insbesondere, weil die Produkte in stieg Kurt Nübling bei Primavera mit ein. Er Bio-Qualität eine heilsame Wirkung haben sollten. Der zweite führte mit Primavera Light ein Unter- Grund für den Wunsch nach Kontrolle war deutlich pragma- nehmen, das das Thema Großraumbeduf- tung mit hochwertigen ätherischen Ölen Kurzprofil: Primavera Life GmbH adressierte. „Sein Einstieg war folgerich- Branche: Aromatherapie und Naturkosmetik tig, da Primavera Light im Prinzip wie ein Firmensitz: Oy-Mittelberg, Allgäu Schwesterunternehmen für uns war“, erin- Mitarbeiterzahl: k.A. nert sich Leube. Auf das rasante Wachstum Umsatz 2014: k.A. der Anfangszeit folgten Zeiten unternehme- Ute Leube, Investoren: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH Primavera Life rischer Herausfor derungen. In der Über- Internet: www.primaveralife.com zeugung, ein starkes Produkt in einem

46 10-2015 | VentureCapital Magazin wachsenden Markt zu besitzen, hatten Leube und Nübling in die Planung eines neuen Firmenstandortes investiert. Zeitgleich wollte Primavera den amerikanischen Markt erschließen. Zwei große Investitionen, die parallel kaum zu stemmen waren, wie Leube im Rückblick weiß.

Wachstumskapital und Erschließung neuer Geschäftsfelder Das änderte sich im Jahr 2002, als die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft bei Primavera als stiller Gesellschafter mit einstieg. „Wir sahen die hervorragende Posi tionierung des Unter nehmens in Fach- geschäften, wie Apotheken oder Reform- häusern, und das Potenzial, die Marke Pri- mavera weiter aus zubauen“, sagt Gabriele Die Messe für Startups Rinderle, Bereichsleiterin Wachstum Bayern und Gründer mit Süd der BayBG. Es blieb nicht die letzte Gabriele Rinderle, BayBG Investition der BayBG bei Primavera. Zu- Wachstumsambitionen. letzt wurde 2010 der Neubau des Firmen- gebäudes in Oy-Mittelberg mitfinanziert. Nach der Posi tio nie- rung im Segment Aromatherapie adressiert Primavera auch den Bereich Naturkosmetik, da sich das Thema zu einem weltweiten 20. + 21.11.2015 Trend entwickelt hat. In Deutschland lag der Gesamt umsatz in diesem Segment im Jahr 2014 bei 1 Mrd. EUR. Mit der Erfahrung Dortmund aus dem Bereich der Aromatherapie und den vor handenen Lie- ferantenbeziehungen lag es nahe, sich hier zu engagieren. Leube www.die-initiale.de hat allerdings moderate Wachstumserwartungen an den Pro- dukt bereich: „Marktführer werden wir in diesem Segment #dieinitiale wohl kaum, da es bereits von größeren Naturkosmetikherstel- lern besetzt ist, die früher dran waren als wir.“

Ausblick Für die Zukunft plant man bei Primavera die beiden Sortiment- säulen Aromatherapie und Naturkosmetik weiter auszubauen. Doch insbesondere in der Aromatherapie glaubt die Gründerin Leube, der Siegeszug der ätherischen Öle beginne erst. Als Bei- spiel führt sie an, dass in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtun- GUTSCHEIN gen vermehrt Probleme mit resistenten Keimen auftreten und Wir laden Sie zu einem kostenlosen Besuch ätherische Öle hier eine Alternative zur Bekämpfung dieser der INITIALE 2015 ein. Keime sein könnten. „Wie bereits bei unserem Einstieg bei Pri- mavera setzen wir auf die erreichte gute Marktpositionierung“, Rabatt-Code: DI15VCM resümiert Gabriele Rinderle das weitere Engagement der BayBG, „außerdem glauben wir unverändert an das weiterhin ausbaufä- Ausschließlich einlösbar unter: hige Markenpotenzial von Primavera.“ www.die-initiale.de Verkauf oder Duplizieren verboten.

[email protected]

VentureCapital Magazin | 10-2015 47 47

1815_INI15_AZ_105x297_RZ_.indd 1 18.09.15 09:0 Investing

Starkes Fundraising, gute Perspektiven Private Equity – Anlageklasse mit hohem Potenzial

Bei der Suche nach Absolute Return-Anlagen, also Produkten mit positiven Ertragszielen, können institutionelle Investoren – auch auf Dauer – in einer Anlageklasse fündig werden: Private Equity! In praktisch keiner Statistik findet sich nämlich eine Periode, in der sich ein diversifiziertes Beteili- gungsportfolio unter Wasser befindet. Wird diese komplexe Anlageklasse mit der nötigen Professionalität verfolgt, sind aber auch absolut über- natürliche Renditen möglich. So weist das Private Equity-Portfolio der Stiftung der Yale University, deren Private Equity-Quote aktuell etwa 30% be- trägt, seit 20 Jahren im Schnitt eine Jahresrendite von üppigen 36% auf. Der deutsche Versicherungskonzern Talanx, für den neben der Rendite auch das Risiko und stabile Cashflows eine große Rolle spielen, berichtet über seine Kapitalanlage, dass Private Equity seit 20 Jahren die erfolg- reichste Anlageklasse ist.

as Fundraising-Klima stellt für die meisten Private Equity- Terms and Conditions diskutiert. So wurde sowohl eine Redu- Manager allerdings trotz der momentan guten Rahmen- zierung der üblichen Management Fees als auch der Erfolgs- D bedingungen eine große Herausforderung dar. Weltweit beteiligungen (Carried Interest) erwartet. Zugeständnisse bei haben 563 Fondsmanager im letzten Jahr knapp 500 Mrd. USD den Konditionen gab es jedoch nur selten. Die meisten Fonds- eingeworben (gegenüber 528 Mrd. USD und 691 Fondsmanagern manager haben eine sogenannte „Most Favoured Nation- im Jahr 2013). Die Branche hat längst noch nicht wieder das Klausel“ in ihren Verträgen verankert. Diese auch als Meist- Volumen ihres bisher erfolgreichsten Jahres 2008 erreicht, als begünstigungsprinzip bekannte Formulierung besagt, dass Kon- 1.420 Fondsmanager 685 Mrd. USD einwerben konnten. Im ditionen, die einem Investor gewährt werden, im Zuge der Zuge der Verschlechterung der Fundraising-Aktivitäten haben Gleichberechtigung auch allen anderen Fondsinvestoren zu viele Marktteilnehmer über eine Anpassung der sogenannten gewähren sind.

Fundraising-Rekord in 2008 – stetige Erholung seit 2010

800 1.600 1.471 1.420 700 685 1.400 1.303 666

600 1.200 1.075 543 528 1.011 992 499 500 1.000 928 938 Anzahl Fonds 847 392 400 800 362 343 691 318 295 563 300 557 600

216 200 400

105 Globale Prvate Equity-Kapitalbeschaffung in Mrd. USD in Mrd. Globale Prvate Equity-Kapitalbeschaffung 100 200

0 0 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Globale Prvate Equity-Kapitalbeschaffung Anzahl Fonds

Quelle: Bain & Company, Preqin

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gleichzeitig auch „vor dem Fundraising“ bedeutet. Eine syste- matische, langfristige Vorgehensweise mit regelmäßigen, gut dosierten inhaltsreichen Treffen mit bestehenden und poten- ziellen Investoren, ein Netzwerk verbündeter Partner sowie Ge- duld, Beharrlichkeit und Ausdauer sind wichtige Eigenschaften, die von den Fondsmanagern kultiviert werden sollten.

Weiterhin gute Perspektiven Derzeit erfreuen sich Investoren an den gestiegenen Bewer- tungen und insbesondere an Rückflüssen auf Rekordniveau, welche die Kapitalabrufe deutlich übersteigen. Die Hoffnung ist berechtigt, dass diese Entwicklung anhält, da die Fondsmanager gelernt haben, eine hohe Preisdisziplin zu wahren. Erkennbar ist jedoch, dass die Herausforderungen wachsen. Damit gilt für die Investoren nach wie vor, bei der Auswahl der Fondsange- bote genau hinzuschauen. Sowohl die Zahl als auch das Volu- men der Unternehmensverkäufe aus dem Portfolio von Private Equity-Fonds haben 2014 ein Rekordvolumen erreicht. Dabei ist der Verkauf von Portfoliounternehmen an strategische Käu- fer traditionell der mit Abstand bedeutendste Exit-Kanal für Private Equity-Fonds (>50% aller Exits), gefolgt von Börsengän- gen und dem Weiterverkauf an andere Private Equity-Fonds. 2014 haben das vierte Jahr in Folge Kapitalrückflüsse (Distribu- tions) die Kapitalabrufe (Capital Calls) überstiegen. Vor diesem Hintergrund war auch 2014 wieder ein gutes Fundraising-Jahr für die Private Equity-Branche – allerdings etwa 6% geringer als 2013, aber auch nur ein Mega-Buyout-Fonds im Jahr 2014 im Fundraising vs. fünf im Jahr 2013. Die Anzahl der Beteiligungen ist dagegen recht konstant geblieben, und gleichzeitig ist der Kapitalüberhang weiter gewachsen. Die gestiegenen Mengen an Eigenkapital, verbunden mit guten und günstigen Fremdfinan- Foto: © Fotolia/freshidea Bei einem gut verteilten Risiko verspricht Private Equity langfristig herausragende Ergebnisse. zierungsmöglichkeiten, haben zu einer Steigerung der Unterneh- mensbewertungen geführt, dazu kommt, dass die Halteperioden Geteiltes Bild bei der Fundraising-Dauer sich von 3,4 Jahren im Jahr 2008 auf 5,7 Jahre im Jahr 2014 als Heute kann konstatiert werden, dass sich so etwas wie eine Auswirkung der Finanzkrise verlängert haben. Zweiklassengesellschaft gebildet hat. Es existiert auf der einen Seite eine kleine Gruppe zugangsbeschränkter Private Equity- Fazit Fonds, die oft nur sechs Monate für das Einwerben eines neuen Während Investitionen in wenige einzelne Unternehmen mit Fonds benötigen. Die Terms and Conditions dieser Fonds haben sehr hohen Risiken verbunden sein können, korrespondieren sich kaum geändert und entsprechen weitgehend dem Stan- Invest ments in einen ausreichend großen Pool von Zielfonds dard, der auch schon vor der Finanzkrise beobachtet werden mit sehr geringen Ausfallrenditen. Der Investor sollte daher eine konnte. Für alle anderen Fonds betrug die durchschnittliche langfristige, auf Diversifikation ausgerichtete Investitionsstrate- Fundraising-Dauer etwa 17 Monate. Viele Fondsmanager benö- gie verfolgen und sich intensiv mit der Prüfung von einzelnen tigen bis zu zwei Jahre, um einen neuen Fonds einzuwerben. Engagements beschäftigen. Werden diese Aspekte beherzigt, Häufig wurden Fonds auch unter dem ursprünglichen Ziel- wird das Private Equity-Programm langfristig zufriedenstellende volumen geschlossen. Selbst namhafte Fondsmanager wie Terra Ergebnisse abliefern. Firma (für deren Renewable Energy Fonds), Doughty Hanson (Fonds VI), LBO France (White Knight IX) oder Candover (Energy Fund) haben ihre Fundraising-Pläne mangels Erfolgen entweder Detlef Mackewicz neu formuliert oder gar komplett eingestellt. ist Gründer und Geschäftsführer der Bera- tungsgesellschaft Mackewicz & Partner, die Nach dem Fundraising ist vor dem Fundraising institutionelle Investoren bei deren Aktivitäten Die besten Voraussetzungen für das erfolgreiche Fundraising im Umfeld der alternativen Anlageklassen un- eines neuen Fonds bilden der Track Record und die Investoren- terstützt. basis des oder der Vorgängerfonds. Erfolgreiche Exits und regelmäßige Ausschüttungen an die Investoren sind die besten Argumente für einen neuen Fonds. Die Fondsmanager sollten auch die Weisheit beherzigen, dass „nach dem Fundraising“

50 10-2015 | VentureCapital Magazin Investing-News

Private Equity Holding vernichtet DABG erreicht Jahresziele Dividendenzahlung bei eigene Aktien nach drei Quartalen Matador Private Equity Die an der SIX Swiss Exchange gelistete Mit 28,3 Mio. EUR übertrifft die Deut- Nachdem sie im Geschäftsjahr 2014/2015 Private Equity Holding AG (PEH) redu- sche Beteiligungs AG (DBAG) das prog- einen Gewinn nach Steuern von 852.140 ziert ihr Aktienkapital durch die Vernich- nos tizierte Konzernergebnis für das CHF erzielte, plant die Schweizer Mata- tung von 100.000 eigenen Anteilsschei- Rumpf geschäftsjahr (elf Monate) von dor Private Equity AG erstmals eine nen auf drei Millionen Namenaktien mit rund 23 Mio. EUR bereits nach neun Dividende in Höhe von 0,2 CHF/Aktie einem Nennwert von 6 CHF/Aktie. Dem Monaten. Das Konzernergebnis setzte auszuschütten. Aufgrund des positiven vorausgegangen war der Rückkauf von sich zum 31.07.2015 aus dem Ergebnis Geschäftsjahres stieg das Eigenkapital auf 156.000 Anteilsscheinen von Asset Value des Beteiligungsgeschäfts in Höhe von 18,16 Mio. CHF gegenüber 17,30 Mio. CHF Investors (AVI) durch die PEH. Durch den 29,1 Mio. EUR, Erträgen aus der Fonds- im Vorjahr. Der Net Asset Value verbes- Verkauf fiel sowohl die Position der AVI verwaltung und -beratung von 16 Mio. EUR serte sich auf 11,33 CHF/Aktie. Für das als auch der von ihr verwalteten British sowie den übrigen Ergebnisbestandteilen laufende Geschäftsjahr 2015/2016 er- Empire Securities and General Trust un- von -17,1 Mio. EUR zusammen. Aufgrund wartet die Gesellschaft weiter steigende ter 10%. Der Eigenbestand der PEH stieg der Volatilität der Märkte passt die DBAG Gewinne. durch die Transaktion temporär auf 9,9%. ihre Prognose für das Rumpfgeschäftsjahr Nach der Kapitalherabsetzung hält die an und erwartet ein Konzernergebnis Private Equity Holding noch 207.022 Akti- zwischen 20 Mio. EUR und 25 Mio. EUR. en, was 6,9% entspricht. Dies entspricht einem Anstieg des Eigen- kapitals je Aktie in elf Monaten von rund 7% bis 9%.

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RZ_AZ_210x148_Muenchen_VentureCapital_2015.indd 1 16.09.15 11:26 Datenbank | Dealmonitor Die Transaktionen des vergangenen Monats

Erst- und Zweitrundenfinanzierungen Name Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Volumen Art der Beteiligung Apinauten GmbH Leipzig Entwicklungs- Technologiegründerfonds Sachsen siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde plattform Verwaltung GmbH, Business Angels ArtiMinds Robotics GmbH Karlsruhe Robotik MBG Mittelständische Beteiligungs- nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde gesellschaft Baden-Württemberg GmbH, GfBB Gesellschaft für Beratungen und Beteiligungen mbH, Business Angel Babo Beverages UG Freising Brauerei Business Angels 100.000 EUR Seed-Finanzierung (haftungsbeschränkt) ChartMogul Ltd. Berlin Analytics-Plattform Point Nine Management GmbH, 900.000 USD 1. Finanzierungsrunde RTAventures VC sp. z o.o. sp.k.a., Business Angels Comatch GmbH Berlin Marktplatz b-to-v Partners AG, sechsstelliger Betrag Seed-Finanzierung Atlantic Internet GmbH, Business Angels coramaze technologies GmbH München Medizintechnik Elron Electronic Industries Ltd., 4,5 Mio. EUR 1. Finanzierungsrunde High-Tech Gründerfonds Management GmbH, SeedCapital Dortmund GmbH & Co. KG, Business Angels Covomo Versicherungs- Frankfurt Preisvergleich Business Angels nicht veröffentlicht Seed-Finanzierung vergleich GmbH Decimo GmbH Berlin Fintech Business Angel sechsstelliger Betrag Seed-Finanzierung fayteq AG Erfurt Bildbearbeitung Club Deal AG nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde hüma Parkettsystem GmbH Eberswalde Bodenbeläge Mittelständische Beteiligungsgesellschaft 2 Mio. EUR 2. Finanzierungsrunde Berlin-Brandenburg GmbH, redpartners GmbH, BFB Frühphasenfonds Brandenburg GmbH Idagio GmbH Berlin Musikstreaming b-to-v Partners AG, nicht veröffentlicht Seed-Finanzierung Macquarie Capital, Business Angels isaac10 GmbH Leipzig Fintech High-Tech Gründerfonds Management GmbH nicht veröffentlicht Seed-Finanzierung Learnfield GmbH (skoove) Berlin E-Learning High-Tech Gründerfonds Management GmbH nicht veröffentlicht Seed-Finanzierung Lesara GmbH Berlin E-Commerce Northzone, 15 Mio. EUR 2. Finanzierungsrunde Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH, Mangrove Capital Partners, Paua Ventures GmbH lumindo GmbH Heidelberg Beleuchtung Club Deal AG nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde kapilendo AG Berlin Fintech Business Angel nicht veröffentlicht Seed-Finanzierung maloon GmbH Ingolstadt Software BayBG Bayerische nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde Beteiligungsgesellschaft mbH, Business Angels Mobile Motion GmbH Berlin App Index Ventures, 5,5 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde (Dubmash) Lowercase Capital, Eniac Ventures, Sunstone Capital A/S, The Raine Group LLC, Business Angel Movago GmbH Berlin Umzugsbranche HV Holtzbrinck Ventures Adviser GmbH, siebenstelliger Betrag Seed-Finanzierung Piton Capital LLP, Business Angels Movinga GmbH Berlin Umzugsbranche Earlybird VC Management GmbH & Co. KG, siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde Business Angels P & T – Paper & Tea GmbH Berlin E-Commerce Howzat Partners, DCM Film Distribution siebenstelliger Betrag 2. Finanzierungsrunde GmbH, Business Angels Pey GmbH Hannover Bitcoin Business Angels 300.000 EUR Seed-Finanzierung Quiqup Ltd London (UK) Lieferdienst- Global Founders Capital, Delivery Hero siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde vermittlung Holding GmbH

52 10-2015 | VentureCapital Magazin gründen fördern 18 . November 2015 wachsen TH E SQUAIRE | Frankfurt am Main

Vorträge | Diskussionen Workshops | Coachings Ausstellung | FinTech Gründer-Slam

Aus kleinen Ideen große Innovationen machen! Die Veranstaltung zur „Gründerwoche Deutschland“ für Hessen. Eröffnung Tarek Al-Wazir Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung Impulsvortrag & Live-Interview Wolfgang Westermeier Gründer und geschäftsführender Gesellschafter, Braufässchen, Customized Drinks GmbH

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remerge GmbH Berlin Mobile Advertising Point Nine Management GmbH, 3 Mio. USD 1. Finanzierungsrunde IBB Beteiligungsgesellschaft mbH via VC Fonds Technologie Berlin, German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, WestTech Ventures GmbH Secucloud Network GmbH Hamburg Cloud Club Deal AG nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde TargetVideo GmbH München Medien b-to-v Partners AG sechsstelliger Betrag Seed-Finanzierung The Jodel Venture GmbH Berlin App Atlantic Internet GmbH, nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde Global Founders Capital, Business Angels TopCheck UG Berlin Preisvergleich Mountain Partners AG, 1 Mio. EUR Seed-Finanzierung (haftungsbeschränkt) European Investment Fund, Business Angels TVSmiles GmbH Berlin App Omnes Capital SAS, 5 Mio. EUR 2. Finanzierungsrunde Ventech, eVenture Capital Partners I GmbH, German Startups Group Berlin GmbH & Co. KGaA, SevenOne Media GmbH, Business Angels Venneos GmbH Stuttgart Analyse High-Tech Gründerfonds Management GmbH, 1 Mio. EUR Seed-Finanzierung Max-Planck-Gesellschaft, Family Offices, Business Angels Watchmaster ICP GmbH Berlin E-Commerce Cherry VC GmbH, nicht veröffentlicht 1. Finanzierungsrunde Piton Capital LLP Webedia GmbH (Moviepilot) Berlin Filmportal T-Venture Holding GmbH, 16 Mio. EUR 2. Finanzierungsrunde Webedia Wine & Gourmet Digital AG Zürich (CH) E-Commerce u.a. Ringier Digital Ventures AG siebenstelliger Betrag 1. Finanzierungsrunde (weinclub.com) Wunderflats GmbH Berlin Marktplatz Business Angels sechsstelliger Betrag Seed-Finanzierung Yummly Redwood City Kochplattform Bauer Venture Partners GmbH 15 Mio. USD 2. Finanzierungsrunde (USA) YYM Media Solutions GmbH Berlin Medien Möller Ventures GmbH sechsstelliger Betrag Seed-Finanzierung (vjsual) Weitere Finanzierungsrunden Name Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Volumen Art der Beteiligung ADC Therapeutics Epalinges (CH) Life Sciences u.a. Auven Therapeutics Management 80 Mio. USD Wachstumsfinanzierung L.L.L.P. Holdings L.P., AstraZeneca UK Limited gestigon GmbH Lübeck Software nbr technology ventures GmbH, siebenstelliger Betrag 3. Finanzierungsrunde Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH, High-Tech Gründerfonds Management GmbH Grab a Bucket, Inc. (Zirx) San Francisco App BMW i Ventures nicht veröffentlicht Wachstumsfinanzierung (USA) HelloFresh GmbH Berlin E-Commerce Baillie Gifford & Co Limited 75 Mio. EUR Wachstumsfinanzierung labfolder GmbH Berlin Software Peppermint VenturePartners GmbH via siebenstelliger Betrag Wachstumsfinanzierung Charité Biomedical Fund, IBB Beteiligungsgesellschaft mbH via VC Fonds Technologie Berlin, Vogel Ventures GmbH, Business Angels Orcan Energy AG München Cleantech Aliad Venture Capital, nicht veröffentlicht Wachstumsfinanzierung Quadia, (erweitert) Kleiner Perkins Caufield and Byers, Wellington Partners Venture Capital, E.on Energie Deutschland GmbH

54 10-2015 | VentureCapital Magazin Foto: © Panthermedia/Sergey Khakimullin

Packlink GmbH Neu-Isenburg Preisvergleich Eight Roads Services (UK) Limited, 12,6 Mio. USD 3. Finanzierungsrunde Accel Management Co. Inc., Active Venture Partners, S.G.E.C.R. S.A. Resmio GmbH Berlin Software u.a. Die Schlütersche Verlagsgesellschaft siebenstelliger Betrag Wachstumsfinanzierung GmbH & Co. KG, Müller Medien GmbH & Co. KG, Heise Media Service GmbH & Co. KG softgarden e-recruiting GmbH Berlin Software as a Investitionsbank des Landes Brandenburg via 2,4 Mio. EUR Wachstumsfinanzierung Service BFB Wachstumsfonds Brandenburg GmbH, Cipio Partners GmbH Springlane GmbH Düsseldorf E-Commerce HV Holtzbrinck Ventures Adviser GmbH, 11 Mio. EUR Wachstumsfinanzierung Tengelmann Ventures Management GmbH, Heliad Equity Partners GmbH & Co. KGaA, KfW, Ithaca Investments, AD4Ventures, TriPos GmbH Buyout Name Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Volumen Art der Transaktion ARBAprocessing GmbH Emsdetten Behälterbau Aurelius AG nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung Avantgarde Gesellschaft für München Marketing Afinum Management GmbH nicht veröffentlicht Minderheitsbeteiligung Kommunikation mbH Tech-Masters Trading GmbH Wien (AT) Klebe- und Invest Unternehmensbeteiligungs nicht veröffentlicht Mehrheitsbeteiligung Schmiermittel Aktiengesellschaft Secondary Name Sitz Tätigkeitsfeld Erwerbender Investor Veräußernder Volumen Investor siOptica Jena Sichtschutzfilter Constantia New Business GmbH High-Tech Grün der- nicht veröffentlicht fonds Management GmbH via High-Tech Gründerfonds II Exit Name Sitz Tätigkeitsfeld Investoren Art der Transaktion Volumen 7S Group GmbH Jena Dienstleistung H.I.G. Capital, LLC Trade Sale nicht veröffentlicht finderly GmbH (Shpock) Wien (AT) App Business Angels Trade Sale nicht veröffentlicht Ima Klessmann GmbH Lübbecke Holzindustrie Adcuram Group AG Trade Sale nicht veröffentlicht pepcom GmbH Unterföhring Kabelnetzbetreiber Star Capital Partners Limited Trade Sale nicht veröffentlicht sunhill technologies GmbH Erlangen Fintech u.a. MIG Verwaltungs AG Trade Sale nicht veröffentlicht Neue Fonds Name Name der Sitz Fokus Volumen Status Gesellschaft b-to-v III b-to-v Partners St. Gallen (CH) Internet- und Mobile-Start-ups, 63 Mio. EUR First Closing AG schwerpunktmäßig aus der DACH-Region Endeit Fund II Endeit Capital Amsterdam (NDL) Jungunternehmen im Bereich Digitale 107 Mio. EUR First Closing Medien und Marketing, E-Commerce, EdTech und Mobile Internet aus der Benelux- und DACH-Region

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VentureCapital Magazin | 10-2015 55 Datenbank | Events

Datum & Ort Veranstalter Event

27.–29.09.2015 Startup Events UG Bits & Pretzels 2015: München www.bitsandpretzels.com Festival für Gründer, Investoren und Inkubatoren; Teilnahme: ab 399 EUR

29.09.2015 eCapital entrepreneurial Partners AG, Venture Capital – Stammtisch Düsseldorf: Düsseldorf Warth & Klein Grant Thornton AG, Treffen von Unternehmern und Investoren; Teilnahme: kostenfrei Tigges Rechtsanwälte Partnerschaft mbB www.vc-stammtisch.net

30.09.2015 venture forum neckar e.V. Industrie 4.0 – Beteiligungen für die Zukunft: Heilbronn www.venture-forum-neckar.de Gründer präsentieren sich Unternehmen und Investoren; Teilnahme: ab 210 EUR

01.–02.10.2015 biosaxony e.V. bionection: Leipzig www.bionection.de Foren und Workshops zu Life Sciences; Teilnahme: ab 180 EUR

02.10.2015 Business Angels Netzwerk Deutschland e.V. BAND Business Angels Summit 2015: Oestrich-Winkel www.business-angels.de Fachtagung der deutschsprachigen Business Angels-Szene; Teilnahme: k.A. (nur auf persönliche Einladung)

05.–10.10.2015 HighTech Startbahn Netzwerk e.V. Hightech Venture Days 2015: Dresden www.hightech-venture-days.com Konferenz und Pitching für Hightech-Gründer und Investoren; Teilnahme: ab 177,31 EUR

06.–07.10.2015 Mobile Economy GmbH 10th Ecosummit Conference: London www.ecosummit.net Networking-Event und Konferenz für grüne Start-ups, Investoren und Unternehmen; Teilnahme: ab 600 GBP

07.10.2015 Aurelia Private Equity GmbH Aurelia VC-Meeting: Frankfurt www.aurelia-pe.de Treffen der hessischen Venture Capital-Szene mit Themenvortrag „Invest-Zuschuss für Wagniskapital“; Teilnahme: k.A.

07.10.2015 Austrian Private Equity and AVCO Jahrestagung 2015: Wien Venture Capital Organisation (AVCO) Treffen des österreichischen Private Equity- und Venture Capital-Verbands; www.avco.at Teilnahme: k.A.

07.10.2015 Frankfurt School Verlag GmbH M&A und Private Equity 2015: Frankfurt www.frankfurt-school-verlag.de Informations- und Netzwerkforum der M&A-Branche; Teilnahme: ab 445 EUR

09.–10.10.2015 Idealab! e.V. IdeaLab – WHU Founder‘s Conference: Vallendar www.idealab.io Networking-Event für Gründer der Otto Beisheim School of Management; Teilnahme: ab 79 EUR

20.10.2015 Incisive Media Services Limited DACH Private Equity Forum 2015: München www.dachpeforum.com Branchenkonferenz der deutschsprachigen Private Equity-Szene; Teilnahme: ab 1.759 EUR

22.10.2015 European Private Equity and Venture Capital EVCA Venture Capital Forum 2015: Berlin Association Branchenübergreifende Konferenz der europäischen Venture Capital-Industrie; www.evca.eu Teilnahme: ab 699 EUR

22.10.2015 CatCap GmbH Venture Lounge „Life Sciences & Medizintechnik“: München www.venture-lounge.de Investoren- und Gründertreffen mit Businessplan-Pitches; Teilnahme: 130 EUR

27.10.2015 Fachverlag Moderne Wirtschaft GmbH futureSAX-Innovationsforums: Plauen www.futuresax.de Branchenübergreifende Konferenz zum Thema Innovationen; Teilnahme: k.A.

05.11.2015 Bundesverband Deutscher BVK-Fachforum Venture Capital und Mittelstand: Berlin Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. BVK-Fachforum Venture Capital und Mittelstand mit anschließendem Dinner; www.bvkap.de Teilnahme: k.A.

56 10-2015 | VentureCapital Magazin Datenbank | Vorschau | Tweet des Monats | Impressum

Vorschau Tweet des Monats Das VentureCapital Magazin 11/2015 erscheint am 30. Oktober 2015. Schwerpunktthemen: • Finanzierungstrends im Mittelstand • Personal & Einkauf • Industrie 4.0

Märkte & Zahlen Mittelstand & Buyouts • Jobmarkt Private Equity – • Finanzierungstrends im Mittelstand – CB Insights @CBinsights: wer wird gesucht, wer ist am Markt? Hausbank, Private Equity und • Wie Big Data das Mischformen A million guys walk into a Personalmanagement verändert • Kompatibilität von Unternehmern Silicon Valley bar. No one und Managern bei der Unternehmens- buys anything. Early Stage & Expansion nachfolge • Industrie 4.0 – welche Chancen Bar declared massive sich für Start-ups bieten Investing success. • Personalsuche in Start-ups und Wachs- • Kein Ende des Niedrigzinsumfelds in tumsunternehmen – von Schlüsselposi- Sicht – wie institutionelle Investoren tionen und Gehaltsniveau ihre Private Equity-Allokation planen

Impressum 16. Jahrgang 2015, Nr. 10 (Oktober) Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Anzeigen: Mathias Renz (Verlagslei tung), Claudia Kerszt Benjamin Heimlich (Redaktionsleitung), Tel.: 089-2000339-52, Fax: 089-2000339-39 VentureCapital Stefan Gätzner Carolin Schönstetter Tel.: 089-2000339-30, Fax: 089-2000339-39 Magazin Mitarbeit an dieser Ausgabe: Raja Essaadi Bernd Frank, Holger Garbs, Dr. Axel Gollnick, Tel.: 089-2000339-57, Fax: 089-2000339-39 Dr. Peter Güllmann, Dr. Wessel Heukamp, Jürgen Haftung und Hinweise: Hoffmann, Matthias Hübner, Dr. Lorenz Jellinghaus, Erscheinungstermine 2015: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellen Detlef Mackewicz, Georg von Stein, Andreas 30.1. (1|2-15), 27.2. (3-15), 27.3. (4-15), 30.4. (5-15), zugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Thümmler, Dr. Johannes Vogel, Björn Weidehaas 29.5. (6-15), 26.6. (7|8-15), 28.8. (9-15), 25.9. (10-15), Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann 30.10. (11-15), 4.12. (12-15) allerdings nicht über nommen werden. Bei allen ein- Lektorat: Sonderausgaben: gesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Sabine Klug, Magdalena Lammel 18.7. (Standorte & Regionen 2015), Kürzungen oder Nichtabdruck vor. 17.10. (Start-up 2016) Gestaltung: Nachdruck: Holger Aderhold Preise: © 2015 GoingPublic Media AG, München. Alle Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement Rechte, insbesondere das der Übersetzung in Bilder: (10 Ausgaben zzgl. Sonderausgaben) 148,00 EUR fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne schriftliche Fotolia, Panthermedia (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.) Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nicht gestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus Titelbild: Abonnementverwaltung: auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikro- © Fotolia/Alvov GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbot fallen 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089- auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Anzeigen: 2000339-39, Internet und die Vervielfältigung auf CD-ROM. An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 [email protected], www.vc-magazin.de ISSN 1611-1710, ZKZ 53974 vom 1. November 2006 Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

VentureCapital Magazin | 10-2015 57 Datenbank | People

Deutsche Beteiligungs AG Silverfleet Capital Dr. Rolf Scheffels bleibt für weitere sechs Jahre Silverfleet Capital ernennt Joachim Braun im Vorstand der Deutschen Beteiligungs zum Partner in München. Braun soll künftig AG. Der Aufsichtsrat hat vorzeitig das Man- als zweiter Partner im Münchner Büro die dat von Scheffels bis Ende Februar 2021 Investitionsaktivitäten des auf den Mid verlängert. Scheffels gehört seit 2004 dem Market spezialisierten Private Equity-Hau- Vorstand an. Er ist Mitglied des Investment- ses in der DACH-Region betreuen. Braun teams der börsennotierten Private Equity- kam bereits 2007 zu Silverfleet Capital. Zu- Gesellschaft. Scheffels trat 1992 in die Wirt- vor war er bei Deloitte in Düsseldorf als schaftsprüfungsgesellschaft C&L Deutsche Manager im Bereich Transaction Services Revision AG ein. Ein Jahr nach seiner Pro- mit dem Schwerpunkt Private Equity tätig. motion 1996 wechselte er zu DBAG. Aheim Capital/Pinova bmp Holding Herbert Seggewiß, Geschäftsführer und Part- Jens Spyrka gibt seinen Posten als Vorstand ner bei der Starnberger Private Equity- der bmp Holding mit sofortiger Wirkung Gesellschaft Aheim Capital, wechselt zum auf. Grund ist die Neuausrichtung des Wettbewerber Pinova Capital in München. Unter nehmens. Die ursprünglich auf Früh- Bei seinem neuen Arbeitgeber bekleidet er phasenfinanzierung spezialisierte Wagnis- die gleichen Funktionen und wird weiterhin kapitalgesellschaft wird sich künftig aus- Projekte im Bereich Mittelstandsfinanzie- schließlich auf Online-Shops im Bereich Li- rung betreuen. Vor seinem Einstieg bei ving und Schlafwelten fokussieren. Nach Aheim arbeitete Seggewiß von 1997 bis Unternehmensangaben erfolgt die Trennung 2005 bei 3i Deutschland. im gegenseitigen Einvernehmen. Spyrka war seit 1999 für bmp tätig und zeichnete für mehr als 40 Investments sowie zahlrei- Speedinvest che Exits verantwortlich. Speedinvest verstärkt sein Team mit Helmar Hipp und Willkie Farr & Gallagher LLP Marie-Helene Ametsreiter. Die Susanne Zühlke tritt Willkie Farr & Gallagher beiden Neuzugänge sollen LLP als Partnerin bei. Sie soll in Brüssel für den Risikokapitalgeber, und Frankfurt in der Kartellrechtspraxis der in Wien und im Sili- der Sozietät tätig werden. Zühlke hat mehr con Valley ansässig ist, in als 15 Jahre Erfahrung als Kartellrechts- Deutschland neue Start- anwältin in Belgien und in Deutschland, ups scouten. Hipp war insbesondere als langjährige Partnerin bei die letzten sechs Jahre als CEO der iFolor Gruppe tätig. Er ist Latham & Watkins LLP in Brüssel. Sie ist Business Angel und Beiratsmitglied verschiedener Start-ups. Wäh- spezialisiert auf die weltweite Fusionskon- rend Hipp in ganz Deutschland nach vielversprechenden Gründun- trolle bei komplexen Transaktionen sowie gen Ausschau halten soll, wird die ehemalige CMO der Telekom kartellrechtliche Fragestellungen. Ametsreiter vor allem lokal in der Münchner Gründungsszene aktiv werden. XAnge Hervé Schricke gibt seinen Posten als Ge- Gimv schäftsführer auf und verlässt den deutsch- Roland Bartel verstärkt als neuer Partner das französischen Wagniskapitalgeber XAnge. Münchner Büro von Gimv. Bartel wird für Sein Abgang folgt nur wenige Monate nach die in Brüssel gelistete Private Equity-Ge- der Ankündigung der Fusion mit der fran- sellschaft das paneuropäische Team der In- zösischen Private Equity-Gesellschaft Sipa- vestment-Sparte Smart Industries, eine der rex. Schricke hatte XAnge 2003 gegründet vier Investment-Plattformen, unterstützen. und seitdem den Wagniskapitalgeber mit Bartel war bis dato Global Director bei der Büros in Paris und München geleitet. Zuvor Columbus McKinnon Corporation. Zuvor war er mehrere Jahre Managing Director war er u.a für die Siemens-Tochter Flender bei der französischen Investmentbank Natixis. und Demag Cranes tätig. e.ventures Der auf Early Stage Start-ups speziali- sierte Wagniskapitalgeber e.ventures mel- det einen Neuzugang: Christian Miele wird neuer Vice President. Vor seinem Einstieg Die neuesten Personalia finden Sie auf: bei e.ventures war er Senior Vice President http://vc-mag.de/people beim Fintech-Unternehmen Kreditech. Zu- vor hatte Miele seine Anteile an dem Start- up Todaytickets.de, das er mithilfe von ProSiebenSat.1 gegründet hatte, verkauft.

58 10-2015 | VentureCapital Magazin Beteiligungspartnerschaft mit Perspektive

capiton ist eine inhabergeführte Private Equity- capiton AG sind Dienstleister und Unternehmen Gesellschaft, die ein Beteiligungskapital von der verarbeitenden Industrie. Die Unternehmen derzeit insgesamt rund 1,1 Mrd. € verwaltet. weisen üblicherweise eine Umsatzgröße zwi- schen 50 und 500 Mio. € auf. capiton begleitet seit beinahe drei Jahrzehnten als Eigenkapitalpartner Gesellschafterwechsel Langjährige Erfahrung und unternehmerisches im Zusammenhang mit der Unternehmernach- Denken bestimmen unser Handeln. Mit die- folge (MBO’s) sowie Wachstumsfinanzierungen ser Expertise und der Einbindung langjähriger bei etablierten mittelständischen Unternehmen Netzwerkpartner begleitet capiton vorzugs- mit Sitz in Deutschland, Österreich oder der weise Management-Buy-Outs und Buy & Schweiz. Investitionsschwerpunkte der Build-Konzepte.

capiton AG Bleibtreustraße 33 10707 Berlin Tel.: 030 / 315 945 – 0 Fax: 030 / 315 945 – 57 [email protected] www.capiton.de

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