Die Spielmacher
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Editorial Hängepartien und Höhenfl üge Eine Hängepartie bezeichnet eine Schachpartie, die abgebrochen wurde, um zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt zu werden. Beim Abbrechen einer Partie notiert der Spieler, der am Zug ist, seinen nächsten Zug verbindlich auf seinem Partieformular. Beide Partieformulare werden in einen Umschlag gesteckt. Auf dem Umschlag werden Stellung, Namen der Spieler, verbrauchte Bedenkzeiten, eventuelles Remisangebot, welcher Spieler am wievielten Zug ist sowie Zeitpunkt und Ort der Wiederaufnahme der Partie notiert. Bei Wieder- aufnahme der Partie muss der Spieler, der am Zug ist, genau den Zug ausführen, den er notiert hatte. So soll verhindert werden, dass einer der beiden Spieler einen zeitlichen Vorteil erhält.(aus Wikipedia – Die freie Enzyklopädie) Deutschland bestaunt das Ende einer politischen Hängepartie – weißer Rauch in Berlin. Endlich haben wir im Bundestag eine grandiose regierungsfähige Mehrheit. Unser „Sie glauben doch nicht im Ernst, Frau Merkel, dass Sie in der Lage sind, Deutschland zu regieren“ Kanzler Gerd hat Flasche leer und Thron verlassen. „Deutsche-land wird nun vier Jahre von einem Mädchen regiert. Angela, die Erste. Mit einer rot- schwarzen Mannschaft steil aufwärts? Hoffentlich! Ein anderes rot-schwarzes Unternehmen konnte zum glei- chen Zeitpunkt das Ende einer sportlichen Hängepartie verkün- den – Rudi und Rest-Bayer haben einen neuen Trainer. Michael Skibbe (40) Ex-Schalke-Profi , Ex-BVB-Trainer und Ex-DFB- Trainer beendete damit seine eigene Hängepartie und setzt nun nach fünfjähriger Bundesliga-Abstinenz und dem zwischenzeit- lichen Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft zu einem weiteren sportlichen Höhenfl ug an. Er soll den angeschlagenen Spitzen- club wieder in die Nähe des jahrelang erfolgreich verteidigten zweiten Tabellenplatzes führen. Wenn auch nur dritte oder vierte Wahl, befi ndet er sich damit wohl in bester Gesellschaft. Auch Grinsi-Klinsi wurde 2004 nach reihenweisen Absagen gestandener Trai- ner-Koryphäen und einer DFB-Dauer-Krise von einem Touristen zufällig in einer Florida-Beachbar entdeckt. Er übernahm trotz neunter oder zehnter Wahl das Szepter der DFB-Auswahl und führte fortan das Aushängeschild der deutschen Soccer-Gemeinde per Handy vom amerikanischen Strand aus zu ungeahnten Erfolgen. Jüngst gipfelten diese in einem sensationellen Erfolg über die Fuß- ball-Weltmacht China. Unser aller schwarz-rot-goldenes Land hat trotz dramatisch fortschreitender Vergreisung und rasant rückgängiger Bevölkerungszahl ein 1,5 Milliarden-Volk geschlagen!!! Ein sportliches Volk, das 2008 bei seinem Olympia-Heimspiel die Medaillenränge weitgehend unter sich ausmachen wird. Fußball-Deutschland also im Aufwind – der vierte WM-Titel in den nächsten drei Jahrzehnten in greifbarer Nähe und selbst unser Super-Champions- und Bundesliga-Rekord-Titel-Sammler Otmar H. beendet seine selbst auferlegte Hängepartie und wird pünktlich nach der WM 2006 mit seinem neuen Club wieder nach den Titel-Sternen greifen. Hitzfeld für Fortuna Düsseldorf und in spätestens vier Jahren könnte man in der jetzt noch städtisch subventionierten LTUarena den eigenen Champions League-Sieger präsentieren und damit auch zur fi nanziellen Gesundung der größten „Fußball-Halle“ Europas beitragen. Die Überzeugungsarbeit für dieses ehrgeizige, aber machbare Projekt könnte Big Boss und Fortuna-Aufsichtsratmitglied Reiner „Calli“ mit seiner alles niederwalzenden rheinischen Überredungskunst mit „Leichtigkeit“ durchführen. Wenn es mit unserem Land aufwärts gehen soll, warum nicht dann auch mit dem am tiefs- ten gesunkenen aller ehemaligen Dauer-Bundesliga-Clubs? Steinbrück und Fortuna - ehemals Düsseldorfer Nachbarn. Beide in den nächsten Jahren auf Höhenfl ügen. Das wär`s doch. Ihr Henry Sprenger Herausgeber nrw sports 3 Inhalt 8 Inhalt 3377 3 Editorial - Hängepartien und Höhenfl üge Eishockey-Special 8 EEishockeyishockey iinn NNRWRW 1166 DDuisburgeruisburger FFüchseüchse 1188 KKölnerölner HaieHaie 2200 IIserlohnserlohn RRoostersoosters 2222 KKrefeldrefeld PPinguineinguine 2244 DDEGEG MMetroetro SStarstars 2266 MMagicagic MMomentsoments 2288 AAusverkauft!?usverkauft!? Fußball-Special 7700 3322 FFußballußball - UnsereUnsere NNRW-VereineRW-Vereine - 11.. BBundesligaundesliga 3377 DDieie gglorreichenlorreichen SSiebenieben - TTeileil 1 - ddieie SSpielmacherpielmacher 3388 BBayerayer 0044 LLeverkuseneverkusen - BBerndernd SSchneiderchneider 4400 BBorussiaorussia MMönchengladbachönchengladbach - TThomashomas BBroichroich 4422 11.. FFCC KKölnöln - SSebastianebastian SSchindzielorzchindzielorz 4444 FFCC SchalkeSchalke 0404 - LincolnLincoln (Cassio(Cassio dede SouzaSouza Soares)Soares) 4466 BBVBVB BorussiaBorussia DortmundDortmund - ThomasThomas RosickyRosicky 4488 AArminiarminia BBielefeldielefeld - MMassimilianassimilian PPorcelloorcello 5500 MMSVSV DDuisburguisburg - IIvicavica GGrilicrilic 5522 TTitelchancenitelchancen aaufuf dderer ZZugspitzeugspitze 5544 FFestspieleestspiele iinn KKönigsblauönigsblau 7733 5555 „„Alm-Rollis“Alm-Rollis“ aalsls AArminiasrminias AAushängeschildushängeschild 5566 „„EndlichEndlich ppassiertassiert mmalal wwasas iinn DDuisburg“uisburg“ 5588 CClublub BBayerayer 0044 - EEinin FFeuerwerkeuerwerk aann LLeistungeneistungen 6600 RRoteote TTeufeleufel uundnd BBernererner HHeldenelden 6644 2200.00000.000 FFußball-Verückteußball-Verückte iinn MMaracanaaracana 68 Die Zerschlagung des „nordischen Knoten“ 70 TuSEM aus der Asche 73 Beach-Volleyball - Strandgut 76 Tour de France - Verlorene Siege 78 Rugby - Ohne Leinenzwang und Maulkorb 83 Marathon in NRW - „Suche Startnummer, biete Ehefrau“ 86 Termine - Was ist los in NRW 7788 90 Vorschau und Impressum 4 Eishockey Special - Eishockey in NRW Eishockey macht süchtig Die traditionelle Hochburg des deutschen Eisho- Sechser im Lotto. Und auch das „wilde Campieren“ auf dem Brehm- Und die Party nach dem zweiten Titelgewinn endete dank Erle- fenbach, Boss des ums Überleben kämpfenden ECD Iserlohn, zum ckeys mag Bayern sein, doch das Herz schlägt ein- straßen-Trottoir vor dem Kassenhäuschen hatte gute Tradition. Lie- mann mit einem gehörigen Kater. Noch während der Feierlichkeiten Pakt mit dem Teufel der damaligen Zeit: Lybiens Revolutionsführer deutig im Rheinland. Nirgendwo in der Republik hat gestuhl, Kartenspiel, Heizofen und ganz wichtig, Mütze, Schal und trat er zurück, seine dubiosen Geschäfte machten mehr und mehr Pro- Gaddhafi . „Langfristig 10 Millionen Mark“, wolle der angeblich in die „Droge Eishockey“ (so der Titel eines bekannten Handschuhe gehörten zur Standardausrüstung, wenn man sich nachts bleme. Torjäger Dick Decloe wurde noch in der Nacht nach Düssel- den ECD stecken, hatte Weifenbach getönt und ließ seine Spieler Buches von Günter Klein) ein größeres Suchtpoten- (!) in die meterlangen Schlangen vor dem am nächsten Morgen öff- dort verscherbelt, den Scheck über 75 000 Mark verlor Erlemann in am 4. Dezember gegen den SB Rosenheim mit Trikotwerbung für zial entfaltet als in Düsseldorf und Köln. Jeweils acht nenden Ticketkabuff einreihte, um noch eine Karte zu ergattern. Das einer Disco, am nächsten Tag nahm er den Flieger in die USA. Kühn- Gaddhafi s „Grünes Buch“ aufl aufen. Zwei Tage später waren die Meisterschaften feierten die rheinischen Rivalen bis- „beste Publikum der Welt“ feierte mit seinen Kufenstars noch zwei hackl kehrte als verlorener Sohn nach Landshut zurück, im Tausch Leibchen wieder befreit von ihrem ideologischen Gewicht, der DEB lang, auch die Krefelder Anhänger bekamen ihre Dosis weitere Meisterschaften (1972 und 1975), ehe eine lange Durststrecke übrigens für Nachwuchs-Star Gerd Truntschka. Trainer Gerhard war mit einem sofortigen Verbot eingeschritten. In derselben Woche in Form des sensationellen Titelgewinns vor 2 ½ Jahren und nur wenige Kilometer südlich der rasante Aufstieg der zweiten Kießling und sein Sohn Udo gingen ebenfalls zur DEG. Doch zu den meldete der Konkursverwalter die Iserlohner vom Spielbetrieb ab. und ebenso gehören das Ruhrgebiet und das Sauerland westlichen Großmacht begann: der Kölner Haien. inzestuösen Beziehungen zwischen Düsseldorf und Köln später mehr, zur Geschichte des Kufenfl itzersports in NRW. Unver- denn die Bundesliga wurde erst einmal von den Auswirkungen des Die 90er: Die Dekade der gessene Superstars und legendäre Trainer, Die 70er: Der „goldene Westen“ sogenannten Passfälscher-Skandals in ihren Grundfesten D(ü)sseldorfer E(ishockey) G(ötter) grandiose Meisterschaften und große Siege, Die Domstädter, die 1973 den Sprung in die Bundes- erschüttert. In Düsseldorf gingen Fans und Verein in diesen bittere Pleiten und furchtbare Enttäuschun- liga schafften, erwiesen sich als genauso ehrgeiziger Em- Jahren durch das Tal der Tränen. Immer hatte man gen, schlimme Skandale und anrüchige Af- porkömmling wie die Nachbarn von der anderen Rhein- Die 80er: Jahrzehnt der Kölner Haie ein Spitzenteam zusammen, seit Mitte der 80er Jah- fären - der Stoff, aus dem die Träume und seite. Und die Geschichte der beiden Lieblingsfeinde kann und der Skandale re spielte man immer oben mit – immer scheiterte manchmal auch die Albträume sind, ist von man ohnehin nicht getrennt voneinander erzählen. Es ist Der Tatort diesen schlechten Kriminalstücks war Nor- man am Ende. Doch nach dem Jahrzehnt der Kölner allerbester Qualität und berauscht die Fans die Geschichte zweier neureicher Klubs, die dem alten drhein-Westfalen, genauer gesagt Essen. In der dortigen Haie begann die Dekade der D(eutschen) E(ishockey) seit Jahrzehnten. Eishockey-Adel in Bayern den Rang abliefen und nicht Bar „Schlüsselloch“ gingen nicht nur Alkoholika