Landkreis Fontanestadt

Ostprignitz-Ruppin Neuruppin

Der Landrat Der Bürgermeister

Landkreis Ostprignitz-Ruppin • PF 1354 • 16802 Neuruppin Stadtverwaltung der Fontanestadt Neuruppin Postfach 15 51, 16803 Neuruppin : Landkreis Ostprignitz-Ruppin Referat Recht, Kommunalaufsicht und Per Bote Beteiligungsverwaltung Ministerium des Innern und für Kommunales Bearbeiter: Anke Wittmoser-Steinfurth Henning-von-Tresckow-Str. 9-13 14467 Dienstsitz: Virchowstraße 14 – 16, Zimmer 106 16816 Neuruppin E-Mail: [email protected] (nur zum Empfang einfacher Mitteilungen) Telefon: 03391 688-3003 Telefax: 03391 688-3002

Unsere Zeichen: 30-wit Datum: Neuruppin, 03.04.2017

Neugliederung der Landkreise und kreisfreien Städte, Sachverhaltsermittlung zur Festle- gung der Kreissitze Ihr Schreiben vom 23.01.2017

Sehr geehrter Herr Schröter, sehr geehrter Herr Schlinkert, sehr geehrte Damen und Herren, mit Schreiben vom 23.01.2017 wurde dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin und der Fontanestadt Neuruppin die Möglichkeit eingeräumt, zur Sachverhaltsermittlung in Bezug auf den Kreissitz bei einer Kreisneugliederung beizutragen.

Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin und die Kreisstadt Neuruppin verstehen sich traditionell als enge Kooperationspartner im Sinne einer bestmöglichen Entwicklung der Region, so dass wir die Möglichkeit der Stellungnahme gemeinsam nutzen wollen.

Für uns ist die künftige Stellung und Funktion der einwohnerstärksten Stadt im Nordwesten innerhalb der Verwaltungsstrukturen von beachtlicher Bedeutung für die gesamte Region.

Deshalb greifen wir gern Ihre Bitte auf, unsere Argumente für einen Kreissitz in Neuruppin im Landkreis -Ruppin vorzutragen.

Aus unserer Sicht gilt es, bei der Bestimmung des Kreissitzes

 Bewährtes weiterzuentwickeln,  Stärken zu fördern und  etwas Gemeinsames in einem Großkreis Prignitz-Ruppin aufzubauen.

In den vergangenen 23 Jahren haben sich in Neuruppin durch das Zusammenwirken von Ver- waltungsträgern an einem Ort Landesinteressen und kommunale Interessen auf besonders ef- fektive Weise verbunden. Der Kreissitz und das Behörden- und Gerichtszentrum haben Neu- ruppin geprägt und waren Ausgangspunkt für die äußerst positive Entwicklung dieser Stadt und

Hausanschrift Kontakt Hausanschrift Kontakt Landkreis Ostprignitz- Telefon: 03391 688 0 Fax: 03391 3239 Stadtverwaltung der Telefon: 03391 355-0 Fax: 03391 355-789 Ruppin Fontanestadt Neuruppin [email protected] Virchowstraße 14-16 [email protected] Karl – Liebknecht – Straße 33/ Nur für formlose Mitteilungen ohne elektronische Signa- 16816 Neuruppin Nur für formlose Mitteilungen ohne elektronische Signa- 34 tur/Verschlüsselung! tur/Verschlüsselung! 16816 Neuruppin [email protected] www.ostprignitz-ruppin.de Für Empfang von Dokumenten mit qualifizierter elektronischer www.neuruppin.de Signatur! (Hinweise im Impressum unter www.neuruppin.de)

Seite 2 von 61 des Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Diese gute Entwicklung bei den Einwohnerzahlen, den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, der Zahl der umsatzsteuerpflichtigen Unterneh- men und anderen wesentlichen, die Gesellschaft prägenden Faktoren darf nicht durch eine Ent- scheidung gegen Neuruppin unterbrochen werden.

Bedauerlicherweise wurden die Kriterien, die vom Ministerium des Innern und für Kommunales als ausschlaggebend erachtet werden, nicht offengelegt, sondern lediglich auf den Leitbildbe- schluss des Landtages vom 13.07.2016 und auf die Kreissitzgesetzgebung anderer Bundeslän- der verwiesen.

Einleitend möchten wir darauf hinweisen, dass das Nichtvorliegen bzw. die fehlende Offenle- gung eines Systems, nach dem die Festlegung des Kreissitzes erfolgen soll, rechtlich äußerst problematisch und vor allem intransparent ist. Gleiches gilt für die Abweichung von einem u. U. bestehenden System oder von einem Kriterienkatalog zur Bestimmung des Kreissitzes durch den Gesetzgeber, ohne dass zwingende oder nachvollziehbare Gründe für eine Abweichung vorliegen. Darüber hinaus dürften bei der Frage, ob und welche Gründe beachtlich sind, auch andere Beschlüsse des Landtages bzw. gesetzliche Regelungen in die Bewertung einzubezie- hen sein. Im Hinblick auf die Bedeutung dieser Frage wäre mit Blick auf die notwendige Trans- parenz eine andere Verfahrensweise im Rahmen der sog. Sachverhaltsermittlung angezeigt gewesen. So ist jedenfalls nicht sichergestellt, dass durch die vorliegende Stellungnahme auf alle Aspekte eingegangen wird, die für die Festlegung des Kreissitzes maßgeblich werden könn- ten.

In Anbetracht dessen wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die erneute Anhörung des Landkreises und der Fontanestadt Neuruppin erwartet wird, falls für die Entschei- dung Kriterien herangezogen werden, zu denen aufgrund ihrer fehlenden Offenlegung nachfolgend keine Stellungnahme erfolgt.

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Inhalt I. Mögliche Kriterien für die Festlegung des Kreissitzes ...... 4 II. Kreissitz und Verwaltungsstandorte in einem neugebildeten Landkreis ...... 6 III. Neuruppin als Kreissitz im Landkreis Prignitz-Ruppin ...... 9 1. Bürgernähe ...... 9 a. Erreichbarkeit ...... 9 b. Möglichkeit des persönlichen Kontakts mit der Verwaltung in Neuruppin ...... 14 2. Effektive öffentliche Verwaltung ...... 20 3. Hoch qualifizierte und zukunftsfeste öffentliche Verwaltung ...... 23 a. Fachkräftepotential durch junge Menschen und Pendler ...... 23 b. Zukunftsfähigkeit einer Region ...... 30 aa. Bildungsstandort Neuruppin ...... 30 ab. Kulturlandschaft in und um Neuruppin ...... 32 ac. Gesundheitsstandort ...... 33 IV. Künftiger Kreissitz nur in einer bisherigen Kreisstadt ...... 35 V. Raumordnerische Bedeutung des künftigen Kreissitzes ...... 36 1. Leistungsstärke...... 36 2. Raumordnerische Bedeutung ...... 37 3. Einwohnerzahlen ...... 39 VI. Die Fontanestadt Neuruppin in einem Landkreis Prignitz-Ruppin ...... 39 VII. Verwaltungsstandortkonzept und Sitzungen des Kreistages ...... 42 VIII. Die Liegenschaften des Landkreises Ostprignitz-Ruppin ...... 44 1. Verwaltungsstandort: Virchowstraße 14 – 16 ...... 44 2. Verwaltungsstandort: Neustädter Str. 14...... 46 3. Verwaltungsstandort: Neustädter Str. 44...... 47 4. Verwaltungsstandort: Heinrich-Rau-Str. 27 - 30 ...... 48 5. Verwaltungsstandort: Cafeteria/Aula ...... 49 6. Verwaltungsstandort: Alt Ruppiner Allee 40 a ...... 50 7. Verwaltungsstandort: Alt Ruppiner Allee 41 a ...... 51 8. Verwaltungsstandort: Alt Ruppiner Allee 41 b ...... 52 9. Verwaltungsstandort: Rheinsberger Str. 18 ...... 53 10. Verwaltungsstandort: AWU-Betriebshof und Verwaltung ...... 54 11. Verwaltungsstandort: Perleberger Str. 13 ...... 55 12. Verwaltungsstandort: Perleberger Str. 21 ...... 56 13. Verwaltungsstandort: Ersatzneubau und Bauabschnitte II. und III...... 57 IX. Die Mitarbeiter des Landkreises Ostprignitz-Ruppin ...... 58 X. Schlussbemerkung ...... 59 Seite 4 von 61

I. Mögliche Kriterien für die Festlegung des Kreissitzes

1. In dem Leitbildbeschluss des Landtages vom 13.07.2016 sind ausdrücklich keine Kriterien für die Festlegung des Kreissitzes benannt. Aus dem Leitbild lassen sich lediglich allgemein die mit der Kreisgebietsreform verfolgten Ziele ermitteln, die zumindest bei der Bildung von Krite- rien für die Bestimmung des Kreissitzes maßgeblich sein dürften. Insofern möchten wir hierzu einige Zitate aus dem Leitbild (Drucksache 6/4528-B) voranstellen, auf deren Aspekte wir hinsichtlich des Kreissitzes nachfolgend noch vertieft eingehen werden:

a. „Ziel der Landesregierung ist es, dass die Brandenburgerinnen und Brandenburger in al- len Teilen des Landes die Dienstleistungen einer effizienten und hoch qualifizierten öffentlichen Verwaltung so bürgernah wie möglich nutzen können.“

b. „Ziel der Verwaltungsstrukturreform ist, dass auch im Jahr 2030 und darüber hinaus langfristig überall im Land öffentliche Dienstleistungen in fachlich hoher Qualität, wirt- schaftlich sowie bürger- und sachnah erbracht werden.“

c. „Die notwendige Personalgewinnung – insbesondere von spezialisierten Fachkräften – ist bereits heute für kleinteilige oder berlinfernere Kommunen nicht ohne Probleme. Ob zukünftig noch alle Kommunen in allen Landesteilen in der Lage sein werden, das not- wendige Personal zu gewinnen, um die öffentlichen Aufgaben in allen Teilen des Landes in vergleichbarer Qualität zu erledigen, ist mit Blick auf die disparitätische Entwicklung der Brandenburger Kommunen zu bezweifeln.“

d. „Die genannten Fähigkeiten der öffentlichen Aufgabenträger im Land sind im Rahmen der Reform aber nicht nur zu erhalten, sondern sie sind angesichts der bestehenden und künftigen Herausforderungen noch zu stärken. Dabei gelten die folgenden Prinzipien:

Es kommt darauf an, dass Strukturen entstehen, die es ermöglichen, öffentliche Leistun- gen effizient zu erbringen.

Diese Strukturen sollen zukunftsfest, aber gleichzeitig ausreichend flexibel für Verän- derungen sein.

Gleichzeitig muss sichergestellt sein, dass die öffentlichen Leistungen bürgernah und bürgerfreundlich erbracht werden. Bei alledem ist von herausragender Bedeutung, die demokratische und bürgerschaftliche Legitimation des Handelns der öffentlichen Aufga- benträger zu gewährleisten, da diese im Auftrag der Einwohnerinnen und Einwohner tä- tig werden.“

e. „Der Landtag bittet die Landesregierung, zusammen mit den Gesetzentwürfen über die künftigen Kreissitze auch Vorschläge für die Unterstützung der Städte vorzulegen, die einen Kreissitz verlieren.“

f. „Mit der Festlegung des Hauptverwaltungssitzes erfolgt keine Vorwegnahme der Ent- scheidung darüber, ob und in welchem Umfang die bisherigen Verwaltungsstandorte der aufzulösenden Landkreise fortgeführt werden. Diese Entscheidung bleibt den neuen Kreistagen vorbehalten.“

Ausgehend von den Beschlüssen zu den Kreissitzen in Sachsen und Sachsen-Anhalt ergeben sich folgende Kriterien:

g. Kreissitz soll eine bisherige Kreisstadt werden, die keine gemeinsame Gemarkungs- grenze zu einer kreisfreien Stadt hat.

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h. Identifikationsmöglichkeit der Einwohner mit der Kreisstadt.

i. Aktuell starke Gemeinden sollen durch den Kreissitz weiter gestärkt werden. Gemein- den mit raumordnerisch hervorgehobener Bedeutung sollen begünstigt werden.

j. Bei einer etwaigen Gleichrangigkeit mehrerer Gemeinden, ist die Einwohnerzahl ent- scheidend.

Neben dem Leitbildbeschluss des Landtages vom 13.07.2016 und den Kriterien anderer Ge- bietsreformen sind die weiteren rechtlichen Rahmenbedingungen zu betrachten, insbesondere die Rolle der Landkreise bzw. des Landrates im zweistufigen Verwaltungsaufbau der Landes- verwaltung. Die Landrätinnen und Landräte sind allgemeine untere Landesbehörde (vgl. § 8 Abs. 1 LOG). Gemäß § 2 LOG hat die Organisation der Landesverwaltung sicherzustellen, dass

1. die Verwaltung dienstleistungsorientiert und bürgernah handelt, 2. die gestellten Aufgaben mit geringstmöglichem Aufwand erfüllt und mit den vorhandenen Mitteln ein bestmögliches Ergebnis erzielt wird, 3. die außerhalb der Verwaltung Stehenden bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben mitwir- ken können, 4. die Eigenverantwortung der Beschäftigten gestärkt sowie 5. die Gleichstellung von Männern und Frauen verwirklicht wird.

Nach § 3 Abs. 3 LOG erfolgt die Festlegung der zuständigen Stelle nach den Grundsätzen einer zweckmäßigen, wirtschaftlichen, einfachen und möglichst ortsnahen Verwaltung.

Gemäß § 132 Abs. 1 BbgKVerf hat der Landrat als allgemeine untere Landesbehörde darauf hinzuwirken, dass die im Landkreis tätigen Landesbehörden in einer dem Gemeinwohl dienli- chen Weise zusammenarbeiten.

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II. Kreissitz und Verwaltungsstandorte in einem neugebildeten Landkreis

Der Minister des Innern und für Kommunales hat mit seinem Entwurf für ein Gesetz zur Neu- gliederung der Landkreise und kreisfreien Städte im Land und zur Änderung ande- rer Gesetze (KNG-E) vom 01.12.2016 vorgeschlagen, einen Landkreis Prignitz-Ruppin (§ 8 KNG-E) zu bilden. Die Kreistage der Landkreise Ostprignitz-Ruppin und der Prignitz haben mit ihren am 09.03.2017 gefassten Beschlüssen die Kreisgebietsreform abgelehnt. Der Referenten- entwurf verfehlt die mit den Reformbestrebungen durch das Land gesteckten Ziele, bürgernahe, effektive und zukunftsfeste Verwaltungsstrukturen zu schaffen. Die alleinige Vergrößerung der Kreisgebiete ist nach Ansicht der Kreistage kein geeignetes und verhältnismäßiges Instrument, um den Herausforderungen des demografischen Wandels für eine effiziente, am Bürger- und Gemeinschaftswohl orientierte Verwaltungsstruktur zu begegnen.

Mit einem Landkreis Prignitz-Ruppin würde der drittgrößte Landkreis Deutschlands mit einer Fläche von 4.665 km² entstehen. Die Fläche stellt völlig unabhängig von der Frage, welche Stadt den Kreissitz erhält, eine große Herausforderung dar, wenn man eine bürgernahe, effizi- ente und zukunftsfeste Verwaltungsstruktur erhalten und verbessern möchte.

Im Gebiet des neu zu bildenden Landkreises gibt es bisher zwei Kreisstädte:

Neuruppin und Perleberg

Beide Städte liegen 87 km voneinander entfernt. Neuruppin hat 30.715 und Perleberg 12.204 Einwohner. Keine der beiden Städte liegt geografisch zentral im neu zu bildenden Landkreis Prignitz-Ruppin.

Abbildung 1: Großkreis Prignitz-Ruppin

Bereits die Entfernung dieser beiden Städte macht insgesamt für den vorgeschlagenen Land- kreis Prignitz-Ruppin deutlich, dass nur ein Verwaltungsstandort eine bürgernahe und effiziente Verwaltung unter dem Aspekt langer Fahrtwege und Wegezeiten nicht gewährleisten kann. In Anbetracht dessen dürfte es erforderlich werden, dass die Verwaltungen und Abgeordneten der Seite 7 von 61 beiden Landkreise ein ausgewogenes Verwaltungsstandortkonzept für den neu zu bildenden Landkreis entwickeln, das den Belangen der Bürger, der Wirtschaft, der kommunalen Ebene, dem Zusammenwirken mit anderen Behörden und dem bürgerschaftlichen Engagement Rech- nung trägt. Unabhängig vom Verwaltungsstandortkonzept hat der Landtag zu entscheiden, wel- che Stadt in dem neu zu bildenden Landkreis Kreisstadt werden soll.

Der Kreistag des Landkreises Ostprignitz-Ruppin hat sich mit seinem Beschluss vom 27.08.2015 (2015 – 0090, Anlage 1) zur Frage des Kreissitzes wie folgt positioniert:

„Der Kreistag Ostprignitz-Ruppin bekennt sich zu Neuruppin als Kreisstadt. Der Landrat wird beauftragt, sich mit der nötigen Sensibilität für den Erhalt des Kreissitzes in Neu- ruppin einzusetzen.“

Mit weiterem Beschluss vom 23.06.2016 (AN/2016 – 0184, Anlage 2) hat sich der Kreistag er- neut für einen Fortbestand des Kreissitzes in Neuruppin im Falle einer Kreisneugliederung ausgesprochen.

Mit der am 19.12.2016 beschlossenen Neuruppiner Erklärung haben sich die Stadtverordneten der Fontanestadt Neuruppin in einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten gewandt und gefordert, dass die Stadt weiterhin Sitz der Kreisverwaltung sein soll (Anlage 3).

Zur Begründung wurde u. a. darauf verwiesen, dass Neuruppin die Chance hat, sich für die Ge- samtregion als „regionale Perle“ zu entwickeln und als „Anker im Raum“ zu fungieren. Die posi- tive Entwicklung würde durch die Beibehaltung des Kreissitzes in Neuruppin unterstützt werden. In dem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten wird u. a. Folgendes erklärt:

„Trotz bestehender unterschiedlicher politischer Ansichten über den Sinn einer Verwal- tungsstrukturreform eint uns die bestmögliche Vertretung der Fontanestadt Neuruppin verbunden mit der Bereitschaft, als Kreisstadt Verantwortung und Aufgaben für den ge- samten Landkreis zu übernehmen, auch im Falle des Zusammenschlusses mit der Prig- nitz.

Wir haben höchstes Verständnis für die fast identischen Sorgen und Ängste unseres Nachbarkreises Prignitz, der dortigen Städte, Ämter und Gemeinden und ihrer Bürger. Wir sind der Überzeugung, dass wir nur gemeinsam die Zukunft unserer Region entwi- ckeln können und nicht im Konkurrenzkampf miteinander.

Die vom Land seit Jahren propagierte und durchgeführte Strategie „Stärken stärken“ muss nach unserer Meinung auch bei Ihrer Entscheidung zum künftigen Kreissitz unse- rer Region beachtet werden. Gleichzeitig bedarf es eines Ausgleichs für die den Kreissitz verlierende Stadt. …

Daher appellieren wir an Ihre Verantwortung Neuruppin die Chance zur Entwicklung als „versteckte Perle“ zum Nutzen der Gesamtregion zu geben. Einem möglichen neuen Landkreis Prignitz-Ruppin ist am meisten geholfen, wenn sich der Kreissitz in Neuruppin befindet.

Entscheiden Sie sich anhand von Fakten für Neuruppin als Kreissitz des neuen Landkreises!“

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Alle Hauptverwaltungsbeamten des Landkreises Ostprignitz-Ruppin haben sich mit ihrer ge- meinsamen Erklärung „Neuruppin muss Kreisstadt bleiben!“ am 31.05.2016 positioniert (An- lage 4). In der gemeinsamen Erklärung wird u. a. Folgendes ausgeführt:

„Es gilt nach wie vor der Leitsatz „Stärken stärken“. … Die Fontanestadt Neuruppin steht als Mittelzentrum für

 gute Erreichbarkeit über Autobahn und Regionalbahn  optimale Infrastruktur für Behörden  engen Kontakt zur Wirtschaft und Verbänden  die Entwicklung zu einem Hochschulstandort aus eigener Kraft  Kultur auf höchstem Niveau und enorme touristische Anziehungskraft  Gesundheitsstandort mit einem Schwerpunktkrankenhaus und einer Medi- zinischen Hochschule

Abbildung 2: Pressetermin zur Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung aller Bürgermeister und Amtsdirektoren mit Landrat und dem Vorsitzenden des Kreistages

Die Bürgermeister und Amtsdirektoren des Landkreises Ostprignitz-Ruppin betrachten die Forderungen aus der Prignitz und Perleberg mit großer Sorge für den Standort Neu- ruppin. Die Kreissitzfrage darf nicht mit einem politischen Zugeständnis beantwortet werden.

Sie unterstützen die Fontanestadt Neuruppin und den Kreistag des Landkreises Ostprig- nitz-Ruppin in ihrer Forderung, dass Neuruppin auch in einem neuen Großkreis Kreis- stadt bleiben muss.“

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III. Neuruppin als Kreissitz im Landkreis Prignitz-Ruppin

Unter Berücksichtigung der Ziele der Verwaltungsstrukturreform, der bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Kriterien für die Festlegung des Kreissitzes in anderen Bundes- ländern ergibt sich, dass

dem Landtag Neuruppin als Kreissitz vorgeschlagen wird.

„Ziel der Landesregierung ist es, dass die Brandenburgerinnen und Brandenburger in allen Teilen des Landes die Dienstleistungen einer effizienten und hoch qualifizierten öf- fentlichen Verwaltung so bürgernah wie möglich nutzen können.“

(Quelle: Leitbild für die Verwaltungsstrukturreform 2019)

1. Bürgernähe

Prägende Merkmale für Bürgernähe sind die einfache Erreichbarkeit, die Möglichkeit des per- sönlichen Kontakts zu den Mitarbeitern der Verwaltung und die unverzügliche Entgegennahme und Klärung von dringlichen Angelegenheiten. Bürgernähe ist für eine Verwaltung Anspruch und Verpflichtung zugleich und schließt die wirtschaftlichen Unternehmen und gesellschaftlichen Organisationen, die auf enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung angewiesen sind, ein.

a. Erreichbarkeit

Die verkehrsgünstige Lage der Fontanestadt führt zu einer guten und schnellen Erreichbarkeit des Verwaltungsstandorts.

Die wichtigste Schienenverbindung für Neuruppin ist der Regional-Express (RE 6 „Prignitz- Express“), der stündlich zwischen und Wittenberge verkehrt. Die Fahrzeit bis ins Stadt- zentrum nach Berlin beträgt rund eine Stunde. Die Fahrt von Neuruppin über Wittstock nach Wittenberge dauert rund 90 Minuten. Für die Zugfahrt zwischen Perleberg und Neuruppin benö- tigt man rd. 75 Minuten.

Die Fontanestadt Neuruppin wird straßenseitig über die A 24, die Berlin mit Hamburg verbindet, mit den drei Anschlussstellen Fehrbellin, Neuruppin-Süd und Neuruppin direkt in das überregio- nale Verkehrsnetz eingebunden. Neuruppin ist damit sehr gut nach Berlin (80 km bzw. 59 min.), Hamburg (220 km) und über die A 19 nach Rostock (160 km) angebunden. Darüber hinaus führt die B 167 durch die Fontanestadt Neuruppin, die als West-Ost-Verbindung die Region zwischen Neustadt/Dosse und Eberswalde erschließt. Über die B 167 besteht die Verbindung zu den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Fernstraßen B 5, B 96 und A 11. Die B 122 verbindet Alt Rup- pin über Rheinsberg mit Wesenberg in Mecklenburg-Vorpommern.

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Abbildung 3: Straßennetz Neuruppin

Diese gute verkehrliche Lage der Fontanestadt Neuruppin begünstigt die Größe des Einzugsbe- reichs, der innerhalb einer Stunde erreicht werden kann, was einerseits für die Bürger und an- derseits für das Fachkräftepotential eines Standorts von Bedeutung ist.

Abbildung 4: Von Neuruppin aus innerhalb einer Stunde erreichbare Orte Seite 11 von 61

Von Neuruppin aus sind folgende Verwaltungsstandorte im Landkreis Prignitz innerhalb folgen- der Fahrzeiten erreichbar:

Städte/Regionen Weg Kilometer Minuten Neuruppin Pritzwalk B167-A24-B189 58,9 46 Neuruppin Meyenburg B167-A24-B103 68,1 47 Neuruppin Bad Wilsnack B167-B5-L10 69,5 65 Neuruppin Groß Pankow B167-A24-B189 69,9 54 Neuruppin Putlitz B167-A24-L13 79,3 50 Neuruppin Karstädt B167-A24-L13 96,6 69 Neuruppin Wittenberge B167-A24-B189-L11 97,9 77 Abbildung 5: Erreichbarkeit Neuruppin - Prignitz

Die Fahrzeiten von Perleberg in die Verwaltungssitze des Landkreises Ostprignitz-Ruppin stel- len sich wie folgt dar:

Städte/Regionen Weg Kilometer Minuten Perleberg Wittstock/Dosse B189 57 57 Perleberg Fehrbellin B189-B5-A24 94,5 68 Perleberg Neuruppin B189-A24 86,4 69 Perleberg Rheinsberg B189-B5-L14-L15-B122 84,7 79 Perleberg Neustadt (Dosse) B5 53,3 48 Perleberg Wusterhausen/Dosse B5 49,1 44 Perleberg Kyritz B5 40,9 37 Abbildung 6: Erreichbarkeit Perleberg - Ostprignitz-Ruppin

Auch die nachfolgende Abbildung verdeutlicht die gute Lage des Standorts Neuruppin:

Abbildung 7: Einzugsbereich 50 km Seite 12 von 61

Bezieht man zusätzlich zur ausgezeichneten verkehrlichen Anbindung und den damit verbunde- nen Fahrzeiten die Einwohnerzahlen der kreisangehörigen Kommunen in die Betrachtung ein, so ergibt sich, dass der Standort Neuruppin für die überwiegende Anzahl der Einwohner des Landkreises ein bürgernaher Kreissitz in einem Großkreis Prignitz-Ruppin wäre.

Abbildung 8: Einwohnerverteilung in Nordwestbrandenburg

Gelebte Bürgernähe bedeutet, dass die Verwaltung dort ist, wo etwas passiert und wo etwas zu bewegen ist. Eine sehr wichtige Funktion der Landkreise stellt die Wahrnehmung der Aufgaben durch die untere Bauaufsichtsbehörde dar und ist für die regionale Wirtschaft von entscheiden- der Bedeutung.

Abbildung 9: Baufertigstellungen, Mittelbereichsprofile LBV 2016 Seite 13 von 61

Eine gut funktionierende Wirtschaft ist Grundlage für das Wohl einer Region. Die Wirtschaft ist im Interesse ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf ein gutes Zusammenwirken mit den Entscheidungs- trägern der Verwaltung angewiesen.

Die Wirtschaftsregion in Nordwestbrandenburg wird wesentlich durch die am Standort Neurup- pin ansässigen wirtschaftlichen Unternehmen mit ihren Beschäftigen geprägt. Darüber hinaus zeigt die Karte, dass die A 24 nicht nur Orte, sondern auch Wirtschaftsunternehmen und Wirt- schaftsräume miteinander verbindet.

Abbildung 10: Wirtschaftsregion Nordwestbrandenburg

Die Verwaltung eines Landkreises darf sich nicht vom wirtschaftlichen Geschehen ent- fernen, sondern muss es mitgestalten. Seite 14 von 61

b. Möglichkeit des persönlichen Kontakts mit der Verwaltung in Neuruppin

Die Verwaltungsstandorte der Kreisverwaltung Ostprignitz-Ruppin sind bürgerfreundlich im Stadtzentrum von Neuruppin und in der Nähe von anderen Behörden bzw. dem Ruppiner Ein- kaufszentrum (REIZ) gelegen.

Der Verwaltungsstandort Virchowstr. 14 - 16, der zugleich seit 1895 Sitz des Landrates ist, liegt zentral und in Nachbarschaft zum Amtsgericht.

Abbildung 11: Luftbild historisches Landratsamt

Das Gebäude ist ein „Werk deutscher Renaissance, das sich von Innen wie Außen als einfa- cher, vornehmer Bau präsentiert“. (Neuruppin – Das Album, Regional-Verlag Ruppin 2015).

Abbildung 12: Ansicht historisches Landratsamt

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Der Verwaltungscampus mit den Verwaltungsstandorten Heinrich-Rau-Str. 27 - 30, die Neustäd- ter Str. 14 und die Neustädter Str. 44 ist an der B 167 gelegen.

Alle Gebäude verfügen über großzügige Parkmöglichkeiten für Bürger und Mitarbeiter und wer- den über eine Haltestelle des ÖPNV direkt erschlossen.

Abbildung 13: Luftbild Verwaltungscampus OPR

Die Verwaltungsstandorte des Campus sind fußläufig innerhalb von 2 - 3 Minuten erreichbar, so dass es für die Bürger kurze Wege gibt. Aufgrund ihrer guten Erschließung über die B 167 sind dort die Ämter untergebracht, die häufig von Bürgern und Unternehmen frequentiert werden.

Darüber hinaus befindet sich in der Nähe das Ruppiner Einkaufszentrum, so dass durch die Verbindung von Handel und Verwaltung ein Bereich der Dienstleistungen entstanden ist.

Insbesondere sind im Verwaltungscampus derzeit folgende Ämter angesiedelt:

- Jobcenter - Gesundheitsamt - Amt für soziale Leistungen - Jugend- und Betreuungsamt - Bau- und Umweltamt - Amt für öffentliche Sicherheit und Verkehr mit der Zulassungsbehörde und der Führer- scheinstelle.

Die Konzentration der Verwaltungsleistungen mit Kundenverkehr spiegelt sich auch in der Zahl der dort tätigen Beschäftigten von 462 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wider.

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Das Verwaltungsgebäude in der Heinrich-Rau-Str. 27 – 30 befindet sich direkt gegenüber vom Ruppiner Einkaufszentrum und wurde 1994 errichtet. Es wurde zunächst vom Landgericht und der Staatsanwaltschaft Neuruppin genutzt und nach deren Umzug vom Landkreis erworben.

Abbildung 14: Ansicht Heinrich-Rau-Straße, Verwaltungscampus OPR

Für Fußgänger ist das ursprünglich als Krankenhaus errichtete Verwaltungsgebäude in der Neustädter Str. 14 innerhalb von maximal 2 Minuten zu erreichen.

Abbildung 15: Ansicht Neustädter Straße 14, Verwaltungscampus OPR

Der Gebäudekomplex Neustädter Str. 44 soll durch einen Ersatzbau, der direkt mit dem Verwal- tungsgebäude Neustädter Str. 14 verbunden wird, ersetzt werden. Für die Errichtung des Er- satzbaus wird das im Kreiseigentum befindliche Grundstück Neustädter Str. 9a in Anspruch ge- Seite 17 von 61 nommen. Es wurde ein dreigeschossiges u-förmiges Gebäude mit flachem Dach geplant. Der neue Baukörper nimmt dabei die Gebäudevorderkante der bestehenden Kreisverwaltung an der Neustädter Straße 14 auf.

Abbildung 16: Visualisierung Ersatzbau am Gebäude Neustädter Str. 14, Verwaltungscampus OPR

Abbildung 17: Visualisierung Ersatzbau am Gebäude Neustädter Str. 14, Verwaltungscampus OPR

In dem behindertengerechten Ersatzbau (Bauabschnitt I) sollen die Neuruppiner Geschäftsstelle des Jobcenters und das Gesundheitsamt untergebracht werden, die bisher in dem Gebäude Neustädter Str. 44 tätig sind. Die Grundstücke Neustädter Str. 14 und 9 a wurden im Zuge der Planungen des Ersatzbaus insgesamt unter dem Aspekt ihrer baulichen Entwicklungsmöglich- keiten betrachtet. Für die weitere Bebauung des Verwaltungscampus besteht optional die Mög- Seite 18 von 61 lichkeit, in einem 2. Bauabschnitt einen weiteren Anbau vorzunehmen, in dem ca. 105 Personen arbeiten könnten.

Abbildung 18: BA I Lageplan mit Option BA II und III, Büro rheinländermeineke

Im Rahmen des 3. Bauabschnitts wurde den reformbedingten Veränderungen der Kreistags- und Ausschussarbeit und der zu erwartenden zunehmenden Professionalisierung Rechnung getragen und die Errichtung eines Kreissaals mit Büros für Fraktionen als mögliche Option ge- plant. Es besteht auch die Möglichkeit, das hierfür vorgesehene Gelände ggf. mit einem weite- ren Verwaltungsgebäude zu bebauen. Insgesamt ist zu konstatieren, dass der Verwal- tungscampus mit der Heinrich-Rau-Str. und der Neustädter Str. 9a und 14 ein hervorragendes Entwicklungspotential bietet, falls es im Rahmen einer Funktionalreform zu wesentlichen Aufga- benübertragungen an die Landkreise kommen sollte.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die vom Landkreis zum Zwecke der Unterbringung von Asylbewerbern erworbenen Gebäude und Grundstücke, die sich in der Alt Ruppiner Allee in der Nähe des Oberstufenzentrums befinden, für Verwaltungszwecke zu nutzen. Insbesondere das ehemalige LEB-Gebäude mit einer Nutzfläche von 2.148 m² hätte eine Kapazität für bis zu 60 Mitarbeiter und käme insbesondere für sog. Querschnittsämter ohne Bürgerverkehr in Betracht. Aber auch das Kreistagsbüro bzw. etwaige Fraktions- und Abgeordnetenbüros könnten im Falle einer weiteren professionalisierten Unterstützung der ehrenamtlichen Tätigkeit der Kreistagsab- geordneten dort eingerichtet werden, da bisher die Kreistagssitzungen in der Aula des Oberstu- fenzentrums stattfinden. Am Standort ist die Leistungsfähigkeit der Datenübertragung mit 1 GB gegeben. Seite 19 von 61

Abbildung 19: Alternativer Verwaltungsstandort in der Alt Ruppiner Allee 40 a

Die Leistungsfähigkeit der Datenübertragung an den verschiedenen Verwaltungsstandorten in Neuruppin stellt sich wie folgt dar:

Standort LAN Übertragungsrate WLAN Übertragungsrate historische s 1 GB aufrüstbar vorhanden 1 GB vorhanden Landratsamt auf 10 GB Verwaltungscampus vorhanden 1 GB vorhanden 1 GB Neustädter Straße Verwaltungscampus vorhanden 1 GB vorhanden 1 GB Heinrich-Rau-Straße Neustädter Str. 44 vorhanden 1 GB vorhanden -

OSZ Caféteria/Aula vorhanden 1 GB vorhanden 50 MB Gebäude vorhanden 1 GB vorhanden - Alt Ruppiner Allee 40 a Gebäude vorhanden 1 GB vorhanden - Alt Ruppiner Allee 41 a Abbildung 20: Leistungsfähigkeit der Datenübertragung der Verwaltungsstandorte Neuruppin

Unter Ziff. VIII. wird noch vertieft auf die verfügbaren Verwaltungsgebäude im Landkreis Ost- prignitz-Ruppin und die erbetenen Angaben eingegangen.

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2. Effektive öffentliche Verwaltung

„Die genannten Fähigkeiten der öffentlichen Aufgabenträger im Land sind im Rahmen der Reform aber nicht nur zu erhalten, sondern sie sind angesichts der bestehenden und künftigen Herausforderungen noch zu stärken. Dabei gelten die folgenden Prinzipien:

Es kommt darauf an, dass Strukturen entstehen, die es ermöglichen, öffentliche Leistun- gen effizient zu erbringen.“

(Quelle: Leitbild für die Verwaltungsstrukturreform 2019)

„Die Festlegung der zuständigen Stelle erfolgt nach den Grundsätzen einer zweckmäßi- gen, wirtschaftlichen, einfachen und möglichst ortsnahen Verwaltung.“

(§ 3 Abs. 3 Landesorganisationsgesetz)

Die Fontanestadt Neuruppin als Behörden- und Gerichtszentrum wird sich nach diesen Maßga- ben als hervorragender Standort für den Kreissitz in einem etwaigen Großkreis Prignitz-Ruppin erweisen. Die Fortführung des Kreissitzes im Falle einer Kreisneubildung und eine etwaige Übertragung von Zuständigkeiten von Landesbehörden an den Landkreis im Zuge einer Funkti- onalreform werden aufgrund der vorhandenen Bündelung von Verwaltungsleistungen für den Nordwesten Brandenburgs zu einer weiteren Stärkung der Fähigkeiten der öffentlichen Aufga- benträger beitragen.

Neuruppin ist nicht nur Sitz der Kreisverwaltung, sondern verfügt über eine Vielzahl weiterer Bundes- und Landesbehörden. Folgende Bundes- und Landesbehörden haben in der Fontane- stadt Neuruppin ihren Sitz:

Bundesbehörden Landesbehörden Zollamt Polizeidirektion Nord Bundesagentur für Landesbetrieb Forst Arbeit Brandenburg Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen Amt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) Landesamt für Umwelt Staatliches Schulamt Abbildung 21: Übersicht zu ansässigen Bundes- und Landesbehörden in Neuruppin

Zuletzt hat sich das Land Brandenburg dafür entschieden, das Staatliche Schulamt für die Schu- len in den Landkreisen , Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin in Neuruppin an- zusiedeln. Seite 21 von 61

Die Lage der Liegenschaften der Behörden und Gerichte innerhalb von Neuruppin auf einen Blick:

Abbildung 22: Luftbild mit Blick auf Behördenzentrum und Gerichte

Abbildung 23: Blick auf den Verwaltungscampus und das historische Landratsamt

Die Konzentration an einem Standort bietet erhebliche Vorteile für das notwendige Zusammen- wirken der Behörden, da kurze Wege einen guten persönlichen Kontakt und damit optimale Vo- raussetzungen für einen fachlichen Austausch bei notwendigen Abstimmungen schaffen. Diese räumliche Bündelung von Zuständigkeiten in Neuruppin bringt Vorteile für alle, die Leistungen der öffentlichen Verwaltung in Anspruch nehmen. Größere Projekte oder Wirtschaftsansiedlun- Seite 22 von 61 gen sind auf eine bestmögliche Abstimmung der Entscheidungsträger und eine kurze Verfah- rensdauer angewiesen. Je größer das Vorhaben, desto mehr Träger öffentlicher Belange und Behörden sind in die Genehmigungsverfahren einzubeziehen. Eine starke Wirtschaft im Nord- westen Brandenburgs ist der Garant für eine positive Entwicklung im Interesse aller Branden- burger, aber insbesondere der Einwohner des neugebildeten Landkreises. Diesem Interesse kann durch die Landesregierung und den Landtag mit der Fortführung des Kreissitzes im Be- hörden- und Justizzentrum Rechnung getragen werden.

Die Fontanestadt Neuruppin ist das Justizzentrum für den Norden bzw. Nordwesten Branden- burgs:

- Landgericht Neuruppin - Staatsanwaltschaft Neuruppin mit der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Antikorruption - Amtsgericht Neuruppin mit Grundbuchamt, Handelsregister, Vereinsregister - Arbeitsgericht Neuruppin - Sozialgericht Neuruppin

Zum Gerichtsbezirk des Landgerichts Neuruppin gehören die Amtsgerichte Neuruppin, Orani- enburg, Perleberg, Prenzlau, Schwedt/Oder und . Von besonderem Vorteil für die Arbeit der Staatsanwaltschaft Neuruppin ist, dass die Polizeidirektion Nord mit der Zuständigkeit für die Landkreise Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin ihren Sitz in der Kreisstadt hat.

Wie auch das Landgericht Neuruppin und die Staatsanwaltschaft Neuruppin wurde das Arbeits- gericht im Zentrum der Stadt in Gebäuden der ehemaligen preußischen Königstorkaserne un- tergebracht. Das Arbeitsgericht Neuruppin ist örtlich zuständig für das Gebiet der Landkreise Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel und Prignitz.

Das gleichfalls in einer ehemals militärisch genutzten Liegenschaft befindliche Sozialgericht ist für die Landkreise Prignitz, Oberhavel, und Ostprignitz-Ruppin zuständig.

Die Verlegung des Kreissitzes an einen anderen Standort würde den Verwaltungs- und Ge- richtsstandort Neuruppin – entgegen den Zielen des Leitbildes für die Verwaltungsstrukturreform – nicht stärken, sondern nachhaltig schwächen. Auch eine Gesamtbetrachtung über den Stand- ort Neuruppin hinaus ergibt, dass die damit verbundenen Nachteile für die Verwaltungsstruktu- ren in Nordwestbrandenburg nicht durch einen anderen Kreissitz am Rande von Brandenburg kompensiert werden könnten. Die durch die Bündelung der Verwaltungsleistungen bisher ge- wonnenen Effizienzvorteile würden damit künftig in Frage gestellt und die Fortführung der positi- ven Entwicklung des Nordwesten Brandenburgs gefährdet bzw. erschwert werden.

Darüber hinaus dürfte eine Verlagerung des Kreissitzes im Widerspruch zu den Regelungen des Landesorganisationsgesetzes und der Brandenburgischen Kommunalverfassung stehen. Wir verweisen insofern auf die Organisationsziele der Landesverwaltung in § 2, insbesondere Ziff. 2, wonach die gestellten Aufgaben mit dem geringstmöglichen Aufwand gelöst und mit den vor- handenen Mitteln ein bestmögliches Ergebnis erzielt werden sollen. Der geringstmögliche Auf- wand entsteht gesamtwirtschaftlich über alle Verwaltungsträger hinweg betrachtet bei einer möglichst weitreichenden Konzentration von Verwaltungsleistungen an einem Standort. Diese Mittel sind hier vor Ort in Neuruppin mit den Verwaltungsliegenschaften und dem Fachpersonal von Bund, Ländern und Kreisverwaltung sowie der Stadtverwaltung gegeben. Wenn - wie § 3 Abs. 2 Satz 2 LOG formuliert - die Zuständigkeitsbezirke und die regionale Binnenorganisation der Landesbehörden und Einrichtungen sowie der Landesbetriebe so festzulegen sind, dass sie mit den Verwaltungsstrukturen auf kreislicher und gemeindlicher Ebene übereinstimmen, so hat dies bei der Bestimmung des Verwaltungs- bzw. des Kreissitzes auch zu gelten.

Die höchsten positiven Wirkungen für die Effizienz von Verwaltungsleistungen verschie- dener Verwaltungsträger werden mit einem Kreissitz in Neuruppin erzielt. Seite 23 von 61

3. Hoch qualifizierte und zukunftsfeste öffentliche Verwaltung

„Die notwendige Personalgewinnung – insbesondere von spezialisierten Fachkräften – ist bereits heute für kleinteilige oder berlinfernere Kommunen nicht ohne Probleme. Ob zukünftig noch alle Kommunen in allen Landesteilen in der Lage sein werden, das not- wendige Personal zu gewinnen, um die öffentlichen Aufgaben in allen Teilen des Landes in vergleichbarer Qualität zu erledigen, ist mit Blick auf die disparitätische Entwicklung der Brandenburger Kommunen zu bezweifeln.“

(Quelle: Leitbild für die Verwaltungsstrukturreform 2019)

Die Kommunalverwaltungen befinden sich im Umbruch, da viele Kollegen in den kommenden Jahren altersbedingt ausscheiden werden. Bisher war es für die Kreisverwaltung in Neuruppin möglich, ausreichend gutes Personal, auch spezialisierte Fachkräfte zu gewinnen. Dennoch wird die Einschätzung im Leitbild für die Verwaltungsstrukturreform insoweit geteilt, dass die Kommunalverwaltungen sich zunehmend in einem Wettbewerb um hoch qualifiziertes Personal befinden. Bisher hat die gute Lage, insbesondere die Erreichbarkeit mit Auto, Bahn und Bus sowie die Attraktivität des Wohnstandortes die Personalgewinnung für die Kreisverwaltung am Standort Neuruppin begünstigt.

Die Beschäftigten und ihre Familien sind bereit, nach Neuruppin oder in das Neuruppiner Um- land zu ziehen, weil sie einen guten Bildungsstandort mit einer großen Vielfalt an Bildungsträ- gern und eine anspruchsvolle, vielfältige Kulturlandschaft vorfinden. Begünstigt wird die Perso- nalgewinnung auch durch die gute landschaftliche Lage am Ruppiner See bei gleichzeitiger Nä- he zu Berlin, Potsdam und der Ostsee. Das sind die Gründe, die von Bewerbern in den Vorstel- lungsgesprächen angegeben werden, wenn es um die Frage geht, ob und warum sie hier ihren Wohnsitz nehmen werden.

a. Fachkräftepotential durch junge Menschen und Pendler

Abbildung 24: Einwohnerentwicklung 1991 - 2016 Seite 24 von 61

Zukunftsfest im Sinne der Personalgewinnung ist nur eine Region, der es gelingt, sich über ihre Stärken so zu profilieren, dass sie Menschen binden und hinzugewinnen kann. Die Entwicklung der Bevölkerung am Standort Neuruppin zeigt, dass dies auch einer Stadt in einer ländlich ge- prägten Region möglich ist, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen.

Wie der nachfolgenden Darstellung aus Baukultur 2016/2017 zu entnehmen ist, wird allein Neu- ruppin als wachsende Gemeinde im Nordwesten Brandenburgs ausgewiesen. Diese positive Entwicklung ist keine Selbstverständlichkeit für eine Stadt von der Größe Neuruppins, vor allem in einem ländlich geprägten Raum.

Abbildung 25: Baukultur Bericht Stadt und Land 2016/2017

Mit der Studie „Abwanderung aus Nordwestbrandenburg – Folgen und strategische Lösungen“ (Anlage 5) hat Prof. Harald Simons gezeigt, dass sich die Abwanderungen und der Zuzug jun- ger Menschen nicht annähernd durch die Situation am Arbeitsmarkt erklären lassen. Die Ursa- chen für die Abwanderungen und den Zuzug von jungen Menschen, vor allem in die sog. Schwarmstädte (Großstädte), liegen woanders. Nach der Beendigung der Schule setzt eine sog. Bildungswanderung ein, da inzwischen etwa 40 % aller Abiturienten studieren und hierfür ihren Heimatort verlassen. Im Übrigen besteht der Wunsch nach einer jungen Nachbarschaft, die immer mehr jüngere Menschen in größere Städte zieht. Diese Personen gehen dorthin, wo etwas für sie los ist. Seite 25 von 61

Unterhalb der Ebene der Schwarmstädte wie Berlin, Potsdam oder Rostock gibt es Städte, die gegenüber ihren Umlandkommunen an Einwohnern gewinnen. Sie stellen eine Zwischenkatego- rie von Städten dar, die es möglicherweise dauerhaft schaffen könnten, gegenüber den Schwarmstädten zu bestehen. Sie stellen Kristallisationspunkte in einer Region dar und werden als sog. „versteckte Perlen“ bezeichnet. Unter diesem Aspekt hat Prof. Dr. Simons alle in Be- tracht kommenden Städte Nordwestbrandenburgs unter Einbeziehung weiterer Kennziffern un- tersucht und festgestellt, dass Neuruppin aufgrund seiner positiven Wanderungsbilanzen und der wachsenden Bevölkerung ein solcher Kristallisationspunkt in Nordwestbrandenburg ist.

Abbildung 26: Auszug aus Präsentation Empirica 24.11.2016

Auch wenn Städte wie Neuruppin ihrerseits junge Menschen an die echten Schwarmstädte ver- lieren, so ziehen bzw. bleiben dennoch mehr junge Menschen in dieser Stadt. Dies ist auch am Anteil jüngerer Menschen an der Bevölkerung in Neuruppin nachweisbar. Neuruppin hat in Nordwestbrandenburg prozentual den höchsten Anteil an jüngeren Menschen in den Alters- gruppen 20 bis 35 und 25 bis 40. Prof. Dr. Simons bewertet Neuruppin als einzige „versteckte Perle“, der es über weitere Anreize für junge Menschen zur „Zusammenrottung“ gelingen könn- te, Menschen in die Region zu locken bzw. sie hier zu halten.

Die Existenz einer solchen „versteckten Perle“ ist für die Region Nordwestbrandenburg eine große Chance. Die relative Stärke Neuruppins entsteht aus ihrer Anziehungskraft gegenüber den östlich, nördlich und westlich liegenden Gemeinden, insbesondere aus dem Landkreis Ost- prignitz-Ruppin und den berlinferneren Gemeinden des Landkreises Oberhavel sowie abge- schwächt gegenüber dem Landkreis Prignitz. Neuruppin hat sich insoweit zu einem lokalen Zentrum entwickelt, wie sich auch der Wanderungsbilanz entnehmen lässt. Auch per 31.12.2016 ist eine Zunahme der Einwohner zu verzeichnen (Anlage 6).

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Für die Fontanestadt Neuruppin drückt sich ihre Anziehungskraft in einem größeren Anteil an jüngeren Menschen aus, die in der Stadt leben. Diese jüngeren Menschen stellen das Arbeitskräftepotential der Region dar. Wenn man eine zukunftsfähige Verwaltung möchte, kann sie nur dort angesiedelt werden, wo jüngere Menschen bereit sind, zu leben und zu bleiben.

Abbildung 27: Anteil jüngerer Menschen in der Region Nordwestbrandenburg

Abbildung 28: Auszug aus Präsentation empirica

Jeder junge Mensch, der über einen Arbeitsplatz an die Region gebunden werden kann, hier seine Familie gründet und Kinder bekommt, wirkt den negativen Folgen des demografischen Wandels entgegen. Den Abwanderungstendenzen muss vorgebeugt und die Anreize für eine Zuwanderung verstärkt werden, um einen zukunftsfesten Verwaltungsstandort im Nordwesten Brandenburgs zu erhalten.

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Die Verwaltungsstrukturreform soll zukunftsfest wirken. Es sind deshalb zwei Aspekte in den Blick zu nehmen: Die Einwohnerentwicklung in Nordwestbrandenburg über alle Altersgruppen hinweg sowie bei den Kindern und Jugendlichen, die das Fachkräftepotential einer Region bil- den werden.

Abbildung 29: Einwohnerentwicklung bis 2030, Mittelbereichsprofile 2016

Abbildung 30: Einwohnerentwicklung Kinder und Jugendliche Mittelbereichsprofile 2016

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Wenn es also eine Chance geben soll, junge Menschen im Nordwesten Brandenburgs zu halten und gute bzw. hoch qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen, so wird dies nur gelin- gen, wenn man Städte wie Neuruppin entsprechend durch einen Beibehaltung des Kreis- sitzes stärkt.

Neben dem Fachkräftepotential vor Ort bzw. in der näheren Umgebung wird es für die Zukunfts- fähigkeit eines Standortes auch darauf ankommen, dass Pendler bereit und in der Lage sind, diese Personengruppe zu verstärken. Insofern ist auch zu berücksichtigen, wer bereit ist zu pendeln und welches zeitliche Maß nicht überschritten werden sollte.

Abbildung 31: Bereitschaft zum Pendeln, Quelle Baukultur Bericht 2016/2017

Die Befragung zur Baukultur 2015 zeigt, dass gut qualifiziertes Personal maximal 30 Minuten pendeln möchte. Mithin besteht ein hohes Interesse, dass Wohn- und Arbeitsort, auch Familien- angehöriger, möglichst nah beieinander liegen.

Abbildung 32: Erreichbarkeit Neuruppins innerhalb einer Stunde mit PKW Seite 29 von 61

Der Verbleib der gewonnenen Mitarbeiter am Standort bzw. in der Region ist entschei- dend davon abhängig, ob die Lebenspartner in angemessener Entfernung bzw. Fahrtzeit einen Arbeitsplatz finden. Insofern begünstigt auch hier die gute Lage an der A 24 und die gute Erreichbarkeit anderer Wirtschafts- und Gewerbestandorte, insbesondere von Berlin, die Stadt Neuruppin.

Abbildung 33: Wirtschaftsregion Nordwestbrandenburg

Abbildung 34: Gewerbegebiete an der A 24 Seite 30 von 61

b. Zukunftsfähigkeit einer Region

Der Wohnort wird u. a. auch danach ausgewählt, welche lokalen Versorgungsangebote beste- hen. Je größer eine Gemeinde ist, desto mehr Versorgungsangebote existieren. Je größer die Vielfalt der Angebote - gleich welcher Art - desto höher wird die Attraktivität eines Wohnortes geschätzt.

Angebote für junge Menschen setzen das Vorhandensein einer relevanten Nachfrage voraus. Insofern besteht ein unauflösbarer Zusammenhang zwischen der Einwohnerzahl einer Gemein- de, der Vielfalt und dem Umfang der Versorgungsangebote und ihrer Attraktivität als Wohn- und Arbeitsstandort. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Stadt in einem ländlich geprägten Raum den Wettbewerb um hochqualifizierte und junge Arbeitskräfte gewinnen kann, steigt mit ihrer Größe.

„Stärken stärken“ bedeutet unter Berücksichtigung des demografischen Wandels und der Wan- derungsbewegungen junger Menschen vom Land in die Stadt für die Region Nordwestbranden- burgs Folgendes:

„Anstatt, dass 6 von 8 Enkelkindern aus einem Dorf nach Rostock, Potsdam oder Berlin abwandern, verlassen nach einer erfolgreichen Stärkung von Neuruppin jetzt zwar 7 oder 8 das Dorf, dafür bleiben 3 in der Nähe und können bei jeder Fahrt in die Stadt besucht werden.“

(Prof. Dr. Harald Simons)

aa. Bildungsstandort Neuruppin

öffentliche/freie Kindertagesbetreuung Grundschule Förderschule Träger

13 städtische 5 Grundschulen - davon: 2 Förderschulen - davon: Kindertagesstätten eine Grundschule mit eine Förderschule mit Ganztagsangeboten, eine sonderpädagogischem 2 kreisliche "Inklusive Grundschule" als Förderschwerpunkt Kindertagesstätten Pilotprojekt sowie eine "Lernen" und eine Grundschule mit Förderschule mit sonderpädagogischem sonderpädagogischem 10 Einrichtungen von öffentliche Träger Förderschwerpunkt Schwerpunkt "geistige Tagespflegepersonen "Lernen" Entwicklung"

Evangelischer Evangelische Grundschule Kindergarten

Montessori Kindergarten Montessori Grundschule

ASB Integrationskita und 2 weitere ASB Kitas

DRK Hort

Kita der Medizinischen freie Träger Bildungsakademie Brandenburg Kita Miteinander e.V. (Stephanus Stiftung)

Kita Fontaneknirpse

Gesamt 34 7 2 Abbildung 35: öffentliche und freie Träger Kinderbetreuung, Grundschulen und Förderschulen Seite 31 von 61

öffentliche/freie Oberschule Gymnasium berufliche Bildung Träger

Oberstufenzentrum

Waldarbeiterschule des Karl-Friedrich-Schinkel- 2 Oberschulen Landesbetriebes Forst Gymnasium Brandenburg

öffentliche Träger Schulungszentrum Medien

Medizinische Evangelische-Oberschule Bildungsakademie Neuruppin (MBN)

Montessori-Oberschule mit Berufsschule des Ganztagsangeboten Internationlen Bundes (IB)

AGUS/GADAT Beruflische Schule gGmbH Evangelisches Gymnasium Ausbildungsring Potsdam-

freie Träger Brandenburg e.V.

Bildungszentrum des Handels - Ausbildungseinrichtung der IHK

DEKRA Akademie GmbH

Gesamt 4 2 9 Abbildung 36: öffentliche und freie Träger von Oberschulen, Gymnasien und beruflichen Bildungsstätten

Medizinische Hochschule Brandenburg „Theodor Fontane“

Ein großer Erfolg für den Bildungsstandort Neuruppin ist die Errichtung der Medizinischen Hochschule Branden- burg „Theodor Fontane“ vor drei Jahren. Mit diesem ein- maligen Projekt in Ostdeutschland haben drei Trägerkli- niken im Land Brandenburg und Berlin die Herausforde- rung angenommen, den absehbaren demografischen Entwicklungen wie Abwanderung, Überalterung und Fachkräftemangel entgegenzutreten und aktive Maß- nahmen zu ergreifen. Es herrscht ein zunehmender Nachwuchsmangel in den Kliniken. In ländlich geprägten Gegenden können im Bereich der ambulanten Versor- gung schon jetzt frei werdende Praxissitze nicht nachbe- setzt werden. Dies hat zu dem Engagement der kommu- nal bzw. kirchlich getragenen Trägerkliniken geführt, neue Wege beim Medizinstudium und der Gewinnung von ärztlichem Personal zu gehen. Aktuell studieren be- reits 163 junge Frauen und Männer in Neuruppin.

Am 07.04.2017 werden weitere 48 Studenten immatriku- liert. Seite 32 von 61

ab. Kulturlandschaft in und um Neuruppin

Kultur- und Freizeiteinrichtungen spielen eine große Rolle bei der Wahl des Wohnortes. Auch für die Ansiedlung von Unternehmen gelten entsprechende Angebote als entscheidender Standortfaktor. In diesem Sinne ist Kulturförderung auch Wirtschaftsförderung, da das Leben einer Region, einer Stadt sich sowohl in der wirtschaftlichen Lage als auch im reichhaltigen kul- turellen Angebot zeigt. So dokumentiert das Museum Neuruppin mit Theodor Fontane, Karl Friedrich Schinkel und der Bilderbogensammlung die Vergangenheit der traditionsreichen Stadt und betreibt damit gleichzeitig Aufklärung und Bildung.

Die Stadt bewahrt die klassizistische Stadtanlage mit ihrem historischen Stadtkern, den Wallan- lagen sowie der Stadtmauer. Die Pfarrkirche ist über die Grenzen der Stadt hinweg auch unter dem Namen Kulturkirche Neuruppin bekannt und als beliebtes Konzerthaus, als Tagungsraum und auch als moderne Kunsthalle mitten in der Stadt etabliert. Public Viewing zu Sportmeister- schaften finden hier ebenso statt wie Konzerte des Brandenburgischen Staatsorchesters.

Abbildung 37: Veranstaltung in der KulturKirche

Die Kreismusikschule oder die Jugendkunstschule prägen den vielseitigen kulturellen Charakter der Fontanestadt. Die Jugendkunstschule eröffnet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen seit über 20 Jahren vielfältige Möglichkeiten Kunst und Kultur zu erleben sowie die eigene Kreativität zu entdecken und zu forcieren. Seit 2014 ist die Jugendkunstschule Neuruppin „Anerkannte Kunstschule im Land Brandenburg“. Die Kreismusikschule ist Mitglied im Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg e. V. und führt seit 2001 die Bezeichnung „Anerkannte Musik- schule im Land Brandenburg“. Mit ihrem qualifizierten Unterricht von der musikalischen Frühför- derung bis hin zum Instrumentalunterricht für alle Orchesterinstrumente schafft sie eine Basis zur musikalischen Ausbildung und ist unverzichtbar für die Entdeckung und Förderung von Ta- lenten. Die Ensembles wie beispielsweise „Big Brass“ als Bigband oder das Streichorchester „Ad Libitum“ tragen außerdem mit zahlreichen öffentlichen Konzerten zur Bereicherung des kul- turellen Lebens über die Kreisgrenzen hinaus bei.

Die Fontane-Festspiele, das Mai- und Hafenfest, die Aequinox-Musiktage, der Neuruppiner Mar- tinimarkt oder die Dixie-Tage als Swing- und Jazzfestival sind nur einige Veranstaltungen, wel- che Zuschauer aller Altersstufen auch aus entfernten Regionen in die Fontanestadt Neuruppin locken. Sie bietet damit ein vielfältiges Potenzial für eine überregionale Vermarktung und ist dementsprechend in der Lage, sich über die Grenzen hinweg zukunftsorientiert weiterzuentwi- ckeln. Seite 33 von 61

ac. Gesundheitsstandort

Die Ruppiner Kliniken in Neuruppin sind ein Schwerpunktversorger mit einer über einhundertjäh- rigen Geschichte. Die Nähe der operativen, konservativmedizinischen und psychiatrischen Dis- ziplinen in den Ruppiner Kliniken ermöglicht eine ganzheitliche und aufeinander abgestimmte Betreuung von Patienten.

Abbildung 38: Blick auf die Ruppiner Kliniken in Neuruppin

Eines der großen Zukunftsprojekte ist der Bau des Mutter-Kind-Zentrums in Neuruppin im Haus S auf dem Gelände der Ruppiner Kliniken, in dem die Frühgeborenenstation und die Kreißsäle Wand an Wand untergebracht werden sollen.

Abbildung 39: Frühgeborenenstation Seite 34 von 61

Mit der Fertigstellung des Mutter-Kind-Zentrums im Juni 2017 werden die Ruppiner Kliniken rd. 5 Mio. € investieren, um die Bedingungen für die Schwangeren und die Neugeborenen weiter zu verbessern. Die Ruppiner Kliniken halten als einziges Krankenhaus im Nordwesten Branden- burgs ein Perinatalzentrum Level 2 für Frühgeborene mit einem Gewicht ab 1.250 g und ab der 29. Schwangerschaftswoche vor. Von diesem Angebot profitieren primär Risikoschwangere, aber auch Frauen mit Mehrlingsgeburten. Letztlich kommt diese hohe strukturelle Qualität alle schwangeren Frauen und Säuglingen zugute. Mit dem Bau des Mutter-Kind-Zentrums wird ebenso die Idee verwirklicht, dass die Geburt eines Kindes ein freudiges Ereignis für die gesam- te Familie, insbesondere für die Geschwister ist. Zu diesem Zweck werden drei Familienzimmer geschaffen, so dass auch die Versorgung von Geschwistern anlässlich einer Geburt in diesem Rahmen gesichert werden kann.

Die zunehmende Bildung von Zentren trägt dazu bei, dass nicht nur die Fachkliniken besser vernetzt werden, sondern sich auch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und dem ambulanten Sektor effektiver gestaltet.

Für eine weitere optimale Versorgung außerhalb des stationären Bereiches stehen in Neuruppin unter anderem drei Medizinische Versorgungszentren, das Rehazentrum und das Sozialpädiat- rische Zentrum sowie das Sana-Gesundheitszentrum „Schlossgarten“ zur Verfügung.

Mit Blick auf den demografischen Wandel spielt die „Medizin des Alterns“ nicht nur in der Medi- zinischen Hochschule und den Ruppiner Kliniken eine zentrale Rolle, sondern auch bei den Ein- richtungen für die Pflege und Betreuung von älteren Menschen. Eine optimale und individuelle Betreuung unter ärztlicher Leitung wird insbesondere durch die ASB-Seniorenhäuser, den Seni- oren-Wohnpark der Marseille Kliniken AG, die Volkssolidarität und das Diakonissenhaus Frie- denshort Heidehaus ermöglicht. Dass der Mensch am Gesundheitsstandort Neuruppin im Mit- telpunkt steht, wird auch durch das ambulante und das stationäre Hospiz deutlich. Seit 13 Jah- ren können sich Betroffene auf ihrem letzten Weg begleiten lassen.

Regelmäßig im Zwei-Jahresrhythmus findet ein Innovationsforum mit Medizinern, Wissenschaft- lern sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung statt, welches durch die Ruppiner Kliniken GmbH organisiert und ausgerichtet wird. Kern der Veranstaltung sind mögliche Kooperationen zwischen Industrieunternehmen (Medizintechnik), Start-Ups und den Ruppiner Kliniken gemein- sam mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg „Theodor Fontane“. Im Hochschulklinikum Neuruppin werden auch für diese Kooperationen sowohl nationale als auch internationale klini- sche Studien durchgeführt.

Aufgrund der zahlreichen Erholungsmöglichkeiten, welche die Fontanestadt vorhält, sind die Gesundheitsförderung, die Gesundheitsprävention und der Gesundheitstourismus regelmäßig Schwerpunkte des Innovationsforums, da die Chancen der Verknüpfung vorhandener Potentiale des Gesundheitsstandortes mit denen des Tourismus zukunftsorientiert genutzt werden sollen.

Die Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen, die gesundheitstouristischen Angebote, die gesundheitsfördernden Sport- und Freizeitmöglichkeiten und die Verbindung von stationären und ambulanten Einrichtungen mit innovativen medizintechnischen Unternehmen vor Ort haben eine attraktive Gesundheitsregion geschaffen, die noch weiter ausgebaut werden soll.

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IV. Künftiger Kreissitz nur in einer bisherigen Kreisstadt

In Anbetracht dessen, dass auch die Herangehensweise anderer Bundesländer bei der Be- stimmung des Kreissitzes im Falle einer Kreisneugliederung Berücksichtigung finden soll, dürfte ein maßgebliches Kriterium sein, dass nur eine Stadt den Kreissitz erhält, die bisher Kreisstadt war. Diese Voraussetzung erfüllt Neuruppin nicht nur in den letzten 23 Jahren als Kreissitz des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, sondern sie kann inzwischen auf eine 200-jährige Tradition in einer wechselvollen Verwaltungsgeschichte in verschiedenen staatlichen Systemen zurückbli- cken. Auch davor war Neuruppin bereits seit 1524 ein Zentrum der Verwaltung in der Mark Brandenburg (mit Vorläufern bis in das 13. Jahrhundert).

Für eine Entscheidung über einen Kreissitz dürfte es nicht ausschlaggebend auf kulturland- schaftliche Begriffe wie das Ruppiner Land oder die Prignitz ankommen. Die Begriffe „Ruppiner Land“ und „Prignitz“ haben sich zunehmend zu touristischen Marken entwickelt, prägen aber nicht zwangsläufig die Identifikation der Bürger. Die Identifikation der Bürger orientiert sich auch nicht an Verwaltungsgrenzen. Aber selbst wenn dies so wäre, dürften die kulturlandschaftlichen Zuordnungen und Beziehungen durch die Prägungen der letzten 70 Jahre nach dem 2. Welt- krieg in Bezug auf eine Kreisstadt überlagert worden sein. Auch eine Identifikation mit einer Prignitz oder einem Ruppiner Land dürfte es aufgrund der die Bevölkerung seit 1952 prägenden DDR-Bezirks- und Kreisstruktur nicht gegeben haben. Mit der neuen Kreiseinteilung vom 23.07.1952 entstanden im Nordwesten des Bezirkes Potsdam die vier Kreise Neuruppin sowie Pritzwalk, Kyritz und Wittstock (sog. „PKW-Kreise“). Diese in der DDR begründete Verbindung zeigt sich auch heute noch am Beispiel des Kraftverkehrsbetriebes mit Sitz in Kyritz, der für den Personennahverkehr in allen vier Kreisen zuständig war – und (abgesehen von Pritzwalk) heute noch diesen Bereich betreut. Der Kreis Perleberg gehörte in dieser Zeit zum Bezirk Schwerin, was sich heute z. B. noch darin zeigt, dass eine der wichtigsten lokalen Tageszeitungen die „Schweriner Volkszeitung“ ist.

In einigen Ausführungen im Zuge der Kreissitzdiskussion wird die Stadt Perleberg als Zentrum der Prignitz, die historisch bedingt ein einheitlicher, homogener Kultur- und Verwaltungsraum ist, beschrieben. Dies ist sowohl verwaltungshistorisch als auch zeitgeschichtlich nicht zutreffend. Es bestanden seit 1817 der Kreis Westprignitz mit dem Verwaltungssitz in Perleberg und der Kreis Ostprignitz mit dem Verwaltungssitz in Kyritz. Hinzu kommt der Sonderstatus der Stadt Wittenberge als kreisfreie Stadt von 1922 bis 1950, als diese nicht zum Kreis Westprignitz ge- hörte. Selbst bis 1952 ist eine Orientierung aus Kyritz, Pritzwalk, Wittstock und Heiligengrabe verwaltungsseitig nach Perleberg nicht gegeben gewesen, da der Sitz des Kreises in Kyritz war. Dagegen war die verwaltungsseitige Orientierung der Stadt Perleberg bis 1990 auf die meck- lenburgische Bezirksstadt Schwerin ausgerichtet. Dies änderte sich erst mit dem Wechsel in das Land Brandenburg am 03.10.1990, führte aber nicht dazu, dass in Perleberg ein Zentrum der Prignitz entstand, weil die Prignitz bis 1993 aus den vier Altkreisen Kyritz, Wittstock, Pritzwalk und Perleberg gebildet wurde. Der Großteil der Ostprignitz bildet seit 1993 mit dem Ruppiner Land den neuen Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit dem Kreissitz in Neuruppin. Alle Amtsdirekto- ren und Bürgermeister des Landkreises Ostprignitz-Ruppin haben sich für eine Beibehaltung des Kreissitzes in Neuruppin mit Blick auf die Funktion innerhalb einer Verwaltungsstruktur aus- gesprochen, ohne dass eine kulturlandschaftliche Zuordnung des Kreissitzes zur Prignitz oder zum Ruppiner Land eine Rolle spielte.

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V. Raumordnerische Bedeutung des künftigen Kreissitzes

Ein sehr wesentliches und ausschlaggebendes Kriterium für die Bestimmung des Kreissitzes in anderen Bundesländern war die aktuelle Leistungsstärke in Verbindung mit der jeweiligen raumordnerischen Bedeutung. Bei einer etwaigen raumordnerischen Gleichrangigkeit sollte die Zahl der Einwohner für die Bestimmung des Kreissitzes entscheidend sein.

1. Leistungsstärke

Betrachtet man die Leistungsstärke von Neuruppin nach sozialversicherungspflichtigen Be- schäftigten, dem Pendlersaldo, der Wohnungsmiete, dem Kaufpreis für Grundstücke bzw. Ei- genheime, der Zahl der Übernachtungen, dem Umsatz im Einzelhandel und der Zahl der um- satzsteuerpflichtigen Unternehmen, so erweist sie sich als die leistungsstärkste Kommune in Nordwestbrandenburg.

Abbildung 40: Kennziffern Leistungsstärke zentrale Orte

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2. Raumordnerische Bedeutung

Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (LEP B-B) vom 31.03.2009 (GVBl. II S. 186 ff.) ist Ausdruck einer veränderten Entwicklungsstrategie mit dem Ziel der Konzentration auf vor- handene leistungsfähige Strukturen im Raum. In II Rahmenbedingungen und Eckpunkte für die räumliche Entwicklung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg heißt es:

„Dies erfordert Prioritäten in der Wirtschaft, Infrastruktur, Bildung, Wissenschaft und beim Technologietransfer zu setzen. … Die Besinnung auf die eigenen Kräfte in allen Tei- len des gemeinsamen Planungsraumes ist ein wichtiger Wert an sich. Die Selbstaktivie- rung und Selbstmobilisierung und die Kreativität der Menschen sollen als großes Zu- kunftspotential genutzt werden. Überall dort, wo Potenziale vorhanden sind, sollen An- stöße gegeben werden, diese zu nutzen.“

Mithin hat sich das Land Brandenburg entschieden, sich auf die Stärken im Land zu konzentrie- ren und deren Ausbau zu fördern. Die vorhandenen Potentiale eines Standortes zur Selbstmobi- lisierung und Selbstaktivierung werden als Ausgangspunkt für eine Förderung, nicht aber als ein Hindernis oder ein Grund für einen Verzicht auf weitere Unterstützung erkannt. Die Evangeli- sche Schule Neuruppin, die im Jahr 2012 den Titel „Beste Schule Deutschlands“ erhalten hat, ist ein herausragendes Beispiel für die in dieser Stadt wirkende Kraft, innovative Ideen zu entwi- ckeln und zu verwirklichen. Ein vergleichbares Beispiel ist die 2014 gegründete Medizinische Hochschule Brandenburg „Theodor Fontane“, die lediglich stellvertretend für all diejenigen ge- nannt sein soll, die kleine und große Ideen umsetzen und die Stadt sowie die Region bekannt und attraktiv machen.

Das Zentrale-Orte-System in Brandenburg ist ein normiertes, flächendeckendes und hierarchi- sches System von Orten, die komplexe Funktionen für ihr Umland erfüllen. Es wird planerisch zwischen Oberzentren (kreisfreie Städte), Mittelzentren und Mittelzentren in Funktionsteilung differenziert. In den Mittelzentren sollen für den jeweiligen Mittelbereich die gehobenen Funktio- nen der Daseinsvorsorge mit regionaler Bedeutung konzentriert werden. Dazu gehören insbe- sondere:

• Wirtschafts- und Siedlungsfunktionen, • Einzelhandelsfunktionen, • Kultur- und Freizeitfunktionen, • Verwaltungsfunktionen, • Bildungs-, Gesundheits- und Versorgungsfunktionen • sowie überregionale Verkehrsknotenfunktionen.

Dazu sollen die in den Mittelzentren vorhandenen Angebote an Gütern und Dienstleistungen des gehobenen Bedarfes dem Nachfragepotential entsprechend gesichert, teilweise auch quali- fiziert werden.

Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg geht in seinem planerischen Ansatz davon aus, dass die Effektivität der Funktionsangebote Zentraler Orte von der Zahl potentiell nachfra- gender Bevölkerung (Tragfähigkeit) abhängig ist. Die Schwelle dieser mittelzentralen Tragfähig- keit (Mindesttragfähigkeit) ist erreicht, wenn – einschließlich des Zentralen Ortes selbst – min- destens etwa 30.000 Einwohner versorgt werden (LEP B-B, zu 2.9 (Z). Im System der zentralen Orte wird Neuruppin als Mittelzentrum ausgewiesen. Zum Mittelbereich von Neuruppin gehören neben der Stadt Neuruppin Gemeinde Fehrbellin, Stadt Rheinsberg, das (Mark) und das . Die Stadt Neuruppin versorgt bereits allein mehr als 30.000 Einwohner und die Zahl der Einwohner nimmt kontinuierlich zu. Der Mittelbereich Neuruppin hat insgesamt 57.519 Einwohner.

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Der Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg bekennt sich klar zu den Mittelzentren, da sie wesentlich zur Stabilisierung der ländlichen Räume beitragen. Mittelzentren sind deshalb in ihrer Funktion zu erhalten und zu stärken (LEP B-B zu 2.10 (G). Diese Aussage des Landesentwick- lungsplanes deckt sich - bezogen auf die Stadt Neuruppin - mit den Feststellungen von Prof. Dr. Simons in der Studie „Abwanderung aus Nordwestbrandenburg – Folgen und strategische Lö- sungen“ (Anlage 5):

„Die positive Entwicklung der Stadt Neuruppin sollte durch die Raumordnungs- und Strukturpolitik unterstützt werden. Strategisches Ziel muss es sein, die vorhandenen An- sätze Neuruppins, zu einer kleinen Schwarmstadt zu werden, weiter zu stärken, damit Neuruppin in der Städtekonkurrenz zu den größeren Städten bessere Chancen erhält.

Für dieses strategische Ziel sind die Instrumente der Raumordnungs- bzw. Strukturpolitik einzusetzen, um die zentralörtlichen Funktionen in Bezug auf Schulbildung, Einzelhandel, Gesundheit, Justizwesen, Tourismus, Gastronomie etc. zu stärken. …

Auch die Standorte der öffentlichen Verwaltungen sollten, soweit möglich, ebenfalls hier konzentriert werden, um sowohl die Beschäftigten als auch den Besucherverkehr hierher zu lenken, um die Stadt weiter zu beleben. Die im Zuge der anstehenden Kreisreform notwendige Zusammenführung verschiedener Ämter sollte dringend zur Zentrenstärkung genutzt werden.“

Im Landesentwicklungsplan ist das Prinzip der zentralörtlichen Gliederung primär auf eine räum- liche Konzentration der Siedlungsentwicklung, von Arbeitsplatzangeboten, von Dienstleistungs- angeboten und von Versorgungsgelegenheiten, wie sie in Neuruppin bestehen, angelegt. Mit der Landesentwicklungsplanung wurde erkannt, dass es der gemeinsamen Wahrnehmung zent- ralörtlicher Funktionen durch zwei Kommunen bedarf, wenn sich die verschiedenen Versor- gungsfunktionen aufgrund spezifischer historischer Entwicklungen auf zwei Kommunen verteilen und sich eine zentralörtliche Versorgung in einer Kommune nicht sicherstellen lässt (LEP B-B zu Ziff. 2.11 (G). Eine solche Situation besteht in Perleberg, welches abweichend von den grund- sätzlichen Vorgaben des Landesentwicklungsplanes Berlin-Brandenburg, ein Mittelzentrum in Funktionsteilung mit Wittenberge bildet.

Zusammenfassend ist mit Blick auf das Kriterium raumordnerische Bedeutung im Sys- tem der Zentralen Orte festzustellen, dass Neuruppin ein Mittelzentrum bildet, in dem sämtliche Funktionen vorgehalten werden und das nach Maßgabe des Landesentwick- lungsplanes Berlin-Brandenburg nach dem Prinzip „Stärken stärken“ zu fördern ist.

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3. Einwohnerzahlen

Bei der Bestimmung des Kreissitzes sollte in anderen Bundesländern, z. B. Sachsen und Sach- sen-Anhalt, die Höhe der Einwohnerzahlen ausschlaggebend sein, wenn zwei Standorte raum- ordnerisch die gleiche Bedeutung haben. Die größere Stadt sollte in diesem Falle Kreissitz wer- den.

Neuruppin ist Mittelzentrum und Perleberg Mittelzentrum in Funktionsteilung mit Wittenberge. Selbst wenn man von einer raumordnerischen Gleichrangigkeit der beiden Standorte ausgehen würde, so müsste Neuruppin nach den Kriterien anderer Bundesländer den Kreissitz erhalten, weil sie 30.715 und Perleberg 12.204 Einwohner hat. Würde man zusätzlich die zum Mittelzen- trum gehörenden Städte und Gemeinden einbeziehen, so verbliebe es bei diesem Ergebnis.

Mittelzentrum in Funktionsteilung Einwohner Mittelzentrum Neuruppin Einwohner Perleberg/ Wittenberge Perleberg 12.204 Neuruppin 30.715 Wittenberge 17.206 Fehrbellin 8.829 Karstädt 5.983 Rheinsberg 8.153 Plattenburg 3.413 Amt Temnitz 5.284 Lenzen-Elbtalaue 4.164 Amt Lindow (Mark) 4.538 Amt Bad Wilsnack-Weisen 6.098 Gesamtes Mittelzentrum 49.068 Gesamtes Mittelzentrum 57.519 Abbildung 41: Einwohneranzahl in den Mittelzentren

Nach diesem Kriterium ist das leistungsstärkere Mittelzentrum Neuruppin als Kreissitz vorzuschlagen, da sowohl die Einwohnerzahlen der Stadt Neuruppin als auch der zum Mittelzentrum gehörenden Städte und Gemeinden die Größe der Bevölkerung des Mittel- zentrums in Funktionsteilung übersteigen.

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VI. Die Fontanestadt Neuruppin in einem Landkreis Prignitz-Ruppin

Seit vielen Jahren engagiert sich die Fontanestadt intensiv und in vielfältiger Art und Weise in Kooperationen mit den Gemeinden, Städten und Ämtern des Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Stets hat Neuruppin Verantwortung nicht nur für die eigene Gemeinde wahrgenommen, sondern die Dynamik seiner Entwicklung auch in den Dienst des umgebenden Verflechtungsraumes ge- stellt. Dadurch konnte sich Neuruppin im Nordwesten Brandenburgs als starkes Mittelzentrum mit vielen Funktionen etablieren.

Die Bezeichnung Regionaler Wachstumskern wird in Neuruppin im besten Sinne mit Leben er- füllt und zur Umsetzung gebracht. Die Fontanestadt nimmt diese Aufgabe nicht alleine wahr, sondern arbeitet mit den Partnern des FreiRaum Ruppiner Land im Rahmen einer kommunalen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Ziel der Kooperation ist es, die Synergieeffekte im gemeinsa- men Handeln optimal zu nutzen und findet in dem regionalen Standortentwicklungskonzept (STEK) FreiRaum Ruppiner Land seinen Ausdruck.

Abbildung 42: Mitglieder FreiRaum Ruppiner Land Jens-Peter Golde (Bürgermeister Fontanestadt Neuruppin), Jan-Pieter Rau (Bürgermeister Stadt Rheinsberg), Ute Behnicke (Bürgermeisterin Gemeinde Fehrbellin), Susanne Dorn (Amtsdirektorin Amt Temnitz), Danilo Lieske (Amtsdirektor Amt Lindow/Mark)

Die Fontanestadt Neuruppin hat sich in den vergangenen Jahren als wichtiger Partner in der kreislichen Entwicklung über das Gebiet des Regionalen Wachstumskerns hinaus verstanden. Dieses Selbstverständnis der Rolle einer Kreisstadt in einem Landkreis hat seinen Ausdruck in der REG Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg GmbH gefunden. Neben dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin und den Städten Wittstock/Dosse und Kyritz ist sie Gesellschafte- rin der REG Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg GmbH, deren Tätigkeits- schwerpunkte die Regionalentwicklung, die Wirtschaftsförderung und die Projektentwicklung im Landkreis Ostprignitz-Ruppin sind. Diese erfolgreiche Form der Zusammenarbeit kann auch in einem Großkreis Prignitz-Ruppin unter Einbeziehung weiterer Städte und Gemeinden zum Nut- zen aller ausgebaut werden. Bereits der Name dieser Gesellschaft gibt den Anspruch und die Bereitschaft zu erkennen, Kooperationspartner weiterer Kommunen im Nordwesten Branden- burgs zu werden.

Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wittstock bei der Durchführung der Landesgarten- schau und von Neuruppin anlässlich der Fontane-Festspiele 2019 ist ein weiterer Beleg für ge- lebte kommunale Partnerschaften auf Gegenseitigkeit und im Interesse aller.

Mit ihren langjährigen Bemühungen um Kooperationen setzt die Fontanestadt Neuruppin eine Leitlinie aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept NeuruppinStrategie 2030 um:

„Leitlinie 8: Neuruppin ist Kreisstadt. Die Zusammenarbeit im FreiRaum Ruppiner Land (mit Rheinsberg, Lindow, Temnitz und Fehrbellin) ist vertieft und auf die Landkreise Ost- prignitz-Ruppin sowie Prignitz und Oberhavel ausgeweitet. Wichtige Aufgaben werden unter Aufgabenteilung in den Verwaltungen gemeinsam angegangen.“ Seite 41 von 61

Die Bereitschaft und die Fähigkeit zur Kooperation der Fontanestadt zeigen sich im Engage- ment in einer Vielzahl von Arbeitsgemeinschaften und Netzwerken. Lediglich exemplarisch sol- len hier die Logistikinitiative „HUB 53/12°“, die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ und der Städtekranz Berlin-Brandenburg erwähnt sein.

Die Logistikinitiative „HUB 53/12°“ wurde zunächst von den Kommunen Pritzwalk, Güstrow und Neuruppin gegründet. Später wurden die Arbeitsgemeinschaft um die Kommunen Kyritz und den RWK Prignitz (Wittenberge, Perleberg, Karstädt) erweitert. Die Initiative wurde durchgängig von der Fontanestadt geleitet. Mit der Logistikinitiative ist es gelungen, ein kommunales Netz- werk zu etablieren, das nicht nur Gemeinde- und Kreis-, sondern auch Landesgrenzen über- schreitet.

Abbildung 43: HUB 53/12° (Copyright Planungsbüro Richter-Richard, Aachen)

Auch in der landesweit bedeutsamen Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ spielt Neuruppin zugunsten der gesamten Region eine zentrale Rolle. Seit über 15 Jahren ist hier die Leitung der Regionalgruppe Nordwest in den Händen der Fontanestadt Neuruppin. Mehrfach haben sich die Mitglieder Lenzen, Perleberg, Rheinsberg, Wittstock, Kyritz, Wuster- hausen, Nauen und in den regelmäßig durchgeführten Vorstandswahlen für einen seitdem ununterbrochenen Vorsitz Neuruppins ausgesprochen.

Im Städtekranz Berlin-Brandenburg ist die Fontanestadt seit 25 Jahren aktiv. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern Eberswalde, /Oder, , Luckenwalde, Jüterbog, Bran- denburg an der setzt sich diese Arbeitsgemeinschaft für eine ausgewogene Landesent- wicklung auch jenseits des engeren Berliner Verflechtungsraumes ein. Neuruppin hat dabei stets auch die stadtübergreifenden Interessen der gesamten Region vertreten und sich für we- sentliche Ansiedlungen der Daseinsvorsorge eingesetzt.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist es für Neuruppin ein selbstverständliches Anliegen, über seine Gemarkungsgrenzen hinaus zu denken und seine Kompetenzen sowie Leistungsfähigkeit in die partnerschaftliche Regionalentwicklung einzubringen. Neuruppin möchte als Kreisstadt weiterhin ein starker Partner für die gesamte Region Nordwestbrandenburg sein.

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VII. Verwaltungsstandortkonzept und Sitzungen des Kreistages

Mit Schreiben vom 23.01.2017 wurde auch die Frage aufgeworfen, welches Konzept der Unter- bringung der Kreisverwaltung zugrunde liegen könnte. Nach dem Referentenentwurf des Minis- teriums des Innern und für Kommunales für ein Gesetz zur Neugliederung der Landkreise und kreisfreien Städte im Land Brandenburg und zur Änderung anderer Gesetze soll ein Fusions- gremium (§ 13) zum Aufbau der Verwaltung gebildet werden. Diesem Gremium werden Vertre- ter beider Landkreise angehören. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin und die Fontanestadt Neu- ruppin möchte sich im Interesse einer möglichst unbelasteten Gesprächsatmosphäre nicht auf diesem Weg zu einem Verwaltungsstandortkonzept äußern, da dies das Verhältnis und die Entwicklung von gemeinsamen Ideen mit dem Fusionspartner belasten könnte. Aufgrund der Größe der Fläche eines fusionierten Landkreises, die an beiden Standorten vorhandenen Ver- waltungsgebäude und die Beschäftigten der Kreisverwaltungen wird die Fortführung beider Verwaltungsstandorte als Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Konzepts durch die Fusi- onspartner betrachtet.

Unabhängig davon ist darauf hinzuweisen, dass in Neuruppin ausreichend nutzbare Liegen- schaften für eine Kreisverwaltung zur Verfügung stehen und ggf. auch Erweiterungen im Falle einer substantiellen Aufgabenübertragung im Zuge einer Funktionalreform möglich sind. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird auf die Ausführungen unter Ziff. III. 1. b. (Seite 17 bis 19) verwiesen, wonach der Verwaltungscampus an der Neustädter Str. 14 mit einem II. und III. Bauabschnitt ausgebaut und auch im Eigentum des Landkreises stehende Liegenschaften in der Alt Ruppiner Allee 40a in Neuruppin genutzt werden können.

Die Sitzungen des Kreistages des Landkreises Ostprignitz-Ruppin werden aktuell in der Aula des Oberstufenzentrums abgehalten.

Abbildung 44: Aula des Oberstufenzentrums Ostprignitz-Ruppin

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Für die Sitzungen des Kreistages könnte im 3. Bauabschnitt an der Neustädter Str. 14 in Neu- ruppin ein Kreissaal mit Büros errichtet werden.

Abbildung 45: Lageplan Optionen BA II und III Neustädter Str. 14, Büro rheinländermeineke

Im Falle einer Kreisneubildung könnte es zur Förderung des Zusammenwachsens von zwei Landkreisen empfehlenswert sein, dass die Sitzungen rotierend in Neuruppin und Perleberg abgehalten werden. Diese Frage ist jedoch nicht von der Verwaltung, sondern durch den neu gewählten Kreistag eines Großkreises zu entscheiden.

Zusammenfassend ist aber festzuhalten, dass in Neuruppin neben den beiden Möglich- keiten für die Abhaltung von Sitzungen in der Aula des Oberstufenzentrums und der Er- richtung eines Kreissaals auch die KulturKirche und der Stadtgarten Neuruppin als Ta- gungsort des künftigen Kreistages in Betracht kommen. Seite 44 von 61

VIII. Die Liegenschaften des Landkreises Ostprignitz-Ruppin

1. Verwaltungsstandort Virchowstraße 14 – 16 16816 Neuruppin

Abbildung 46: Historisches Landratsamt mit Virchowstr. 16

Der Standort besteht aus zwei Gebäuden:

Historisches Landratsamt Virchowstr. 14 - 15 in Neuruppin, auf dem Bild rechts.

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1895

Bauweise: massiv, Backsteinbau, Keller,

Grundstücksfläche: 4.399,00 m²

Bruttogeschossfläche: 5.669,00 m²

Parkmöglichkeiten: Parkplätze im Innenhofbereich Öffentliche Besucherparkplätze vor dem Gebäude

Nutzungsmöglichkeiten: Büro, Verwaltung, Schulung, Veranstaltungen

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude

Denkmalschutz: Einzeldenkmal, im Sanierungsgebiet der Stadt Neuruppin

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden, Übertragungsrate 1GB/10 GB Datenübertragung WLAN: vorhanden Seite 45 von 61

Mitarbeiter 79 Personen

Sonstiges: Sitzungsraum für Ausschüsse des Kreistages

Unmittelbar mit dem historischen Landratsamt ist das Verwaltungsgebäude Virchowstraße 16 auf der linken Seite verbunden.

Abbildung 47: Gebäude Virchowstr. 16

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr. 1965

Bauweise: massiv, Putzfassade, Teilkeller, modernisiert

Bruttogeschossfläche: 836,97 m²

Parkmöglichkeiten: Parkplätze siehe Nr. 14 - 15

Nutzungsmöglichkeiten: Büro, Verwaltung

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude

Denkmalschutz: keine Anforderungen, Sanierungsgebiet Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden, Übertragungsrate 1GB/10 GB Datenübertragung WLAN: vorhanden

Mitarbeiter: 25 Personen Seite 46 von 61

2. Verwaltungsstandort: Neustädter Str. 14 16816 Neuruppin

Abbildung 48: Neustädter Str. 14

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1908

Bauweise: massiv, unterkellert, Klinkerfassade Modernisiert

Grundstücksfläche: 31.647,00 m²

Bruttogeschossfläche: 6.567,00 m²

Parkmöglichkeiten: sind auf dem Grundstück vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten: Büro, Verwaltung, Schulung

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung: WLAN: vorhanden 1 GB

Mitarbeiter: 154 Personen

Sonstiges: Kantine im Keller Raum für Ausschusssitzungen vorhanden Seite 47 von 61

3. Verwaltungsstandort: Neustädter Str. 44 16816 Neuruppin

Der Standort soll nach Errichtung des Ersatzbaus an der Neustädter Str. 14 in Neuruppin auf- gegeben werden.

Abbildung 49: Neustädter Str. 44

Eigentümer: OGD Ostprignitz-Ruppiner Gesundheitsdienste GmbH als Mietobjekt durch den Landkreis genutzt

Baujahr: unbekannt

Bauweise: massiv, Thermofassade, teilmodernisiert, unterkellert

Nettogeschossfläche: 2.240,00 m²

Parkmöglichkeiten: sind auf dem Grundstück vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten: Ärztezentrum, Büro, Verwaltung

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude, Gesundheitsamt

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung: WLAN: vorhanden

Mitarbeiter: 108 Personen

Sonstiges: Raum für Ausschusssitzungen vorhanden Seite 48 von 61

4. Verwaltungsstandort: Heinrich-Rau-Str. 27 - 30 16816 Neuruppin

Abbildung 50: Heinrich-Rau-Str. 27 - 30

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1994

Bauweise: massiv, Putzfassade, behindertengerecht

Grundstücksfläche: 12.602,00 m² Bruttogeschossfläche: 7.873,00 m²

Parkmöglichkeiten: sind auf öffentlichem Gelände vor dem Gebäude vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten. Büro, Verwaltung, Schulung

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung: WLAN: vorhanden 1 GB

Mitarbeiter: 200 Personen

Sonstiges: Raum für Ausschusssitzungen vorhanden Seite 49 von 61

5. Verwaltungsstandort: Cafeteria/Aula Alt Ruppiner Allee 39, Haus E 16816 Neuruppin

Abbildung 51: Aula des Oberstufenzentrums

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1936

Bauweise: massiv, unterkellert, modernisiert

Grundstücksfläche: 82.452,00 m² als Gesamtliegenschaft Oberstufenzentrum

Bruttogeschossfläche: 2.160,00 m²

Parkmöglichkeiten: sind im öffentlichen Bereich neben dem Gebäude vorhan- den

Nutzungsmöglichkeiten: Schulungen, Veranstaltungen

Gegenwärtige Nutzung: Cafeteria und Aula

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung WLAN: vorhanden 50 MB

Mitarbeiter: entfällt

Sonstiges: Nutzung als Sitzungsraum für Kreistag Seite 50 von 61

6. Verwaltungsstandort: Alt Ruppiner Allee 40 a 16816 Neuruppin

Abbildung 52: Ehemaliges Gebäude der Erwachsenenbildung, Alt Ruppiner Alle 40 a

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1936

Bauweise: massiv, Putzfassade WDVS, unterkellert modernisiert

Grundstücksfläche: 2.591 m²

Nutzfläche: 2.148 m²

Parkmöglichkeiten: 500 m² neben dem Gebäude vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten: Schulungsgebäude, Verwaltungsgebäude Beherbergungsstätte

Gegenwärtige Nutzung: Übergangswohnheim in Teilnutzung

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung WLAN: vorhanden

Mitarbeiter: 9 Personen, Kapazität bis ca. 60 Mitarbeiter Personen

Sonstiges: Gebäude ist derzeit nur im Kellergeschoss und im EG nutz- bar OG und DG noch nicht komplett fertiggestellt Seite 51 von 61

7. Verwaltungsstandort: Alt Ruppiner Allee 41 a 16816 Neuruppin

Abbildung 53: Gebäude in Modulbauweise Alt Ruppiner Allee 41 a

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 2016

Bauweise: Holzrahmenbau in Modulbauweise

Grundstücksfläche: ca. 2.630 m²

Nutzfläche: 1.111,10 m²

Parkmöglichkeiten: sind im öffentlichen Bereich neben dem Gebäude vorhan- den

Nutzungsmöglichkeiten: Beherbergungsstätte, Büro, Verwaltung

Gegenwärtige Nutzung: Übergangswohnheim für Flüchtlinge, nicht belegt

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung WLAN: vorhanden

Mitarbeiter: ungenutzt, Kapazität als Bürogebäude bis 45 Mitarbeiter

Sonstiges: Objekt ist komplett zur Nutzung als Übergangswohnheim fertiggestellt. Seite 52 von 61

8. Verwaltungsstandort: Alt Ruppiner Allee 41 b 16816 Neuruppin

Abbildung 54: 2. Gebäude in Modulbauweise Alt Ruppiner Allee 41 b

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 2016

Bauweise: Holzrahmenbau in Modulbauweise

Grundstücksfläche: ca. 5.370 m²

Bruttogeschossfläche: 1.101,10 m²

Parkmöglichkeiten: sind im öffentlichem Bereich neben dem Gebäude vorhan- den

Nutzungsmöglichkeiten: Beherbergungsstätte, Büro, Verwaltung

Gegenwärtige Nutzung: Übergangswohnheim für Flüchtlinge

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 1 GB Datenübertragung: WLAN: vorhanden

Gegenwärtig untergebrachte bis zu 126 Personen Personen

Sonstiges: Objekt ist als Übergangswohnheim fertiggestellt. Seite 53 von 61

9. Verwaltungsstandort: Rheinsberger Str. 18 16909 Wittstock

Abbildung 55: Geschäftsstelle Jobcenter Wittstock Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1973

Bauweise: DDR-Plattenbau WBS 70, Fassade unsaniert nicht unterkellert, teilmodernisiert

Grundstücksfläche: 3.680,00 m²

Bruttogeschossfläche: 4.363,00 m²

Parkmöglichkeiten: vor dem Gebäude vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten: Büro, Verwaltung

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude Objekt wird auch durch Dritte genutzt

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 32 Mbit/100 Mbit Datenübertragung WLAN: nein

Mitarbeiter: 138 Mitarbeiter und Drittnutzer

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10. Verwaltungsstandort: AWU-Betriebshof und Verwaltung Scharfenberg 3 16909 Wittstock

Abbildung 56: Ehemaliger AWU-Betriebshof

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Baujahr: 1900

Bauweise: massiv, Putzfassade modernisiert Teilkeller

Grundstücksfläche: 19.374 m²

Bruttogeschossfläche: 922,67 m²

Parkmöglichkeiten: auf dem Grundstück vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten: Bürogebäude, Verwaltungsgebäude, Betriebshof

Gegenwärtige Nutzung: nicht in Nutzung

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 25 Mbit Datenübertragung WLAN: nein

Mitarbeiter: ungenutzt, Kapazität bis 30 Büroplätze

Sonstiges: Veräußerung beabsichtigt. Seite 55 von 61

11. Verwaltungsstandort: Perleberger Str. 13 16866 Kyritz

Abbildung 57: Gesundheitsamt

Eigentümer: PRO Klinik Service GmbH Einzelne Büroräume vom Landkreis angemietet

Baujahr: 1900

Bauweise massiv, teilunterkellert, modernisiert, Putzfassade

Grundstücksfläche: unbekannt

Nettogeschossfläche: 1.568,43 m²

Parkmöglichkeiten: auf dem Grundstück vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten. Büro, Verwaltung

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltung

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 100 Mbit Datenübertragung WLAN: nein

Mitarbeiter: 3 Mitarbeiter Gesundheitsamt

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12. Verwaltungsstandort: Perleberger Str. 21 16866 Kyritz

Abbildung 58: Geschäftsstelle Jobcenter und Außenstelle Jugendamt

Eigentümer: Landkreis Ostprignitz Ruppin

Baujahr: unbekannt

Bauweise: massiv, Backstein, unterkellert, modernisiert

Grundstücksfläche: 5.440,00 m²

Bruttogeschossfläche: 2.393,00 m²

Parkmöglichkeiten: auf dem Grundstück vorhanden

Nutzungsmöglichkeiten: Büro- und Verwaltungsgebäude

Gegenwärtige Nutzung: Verwaltungsgebäude in Eigennutzung mit Vermietung an Drittnutzer

Denkmalschutz: keine Anforderungen

Leistungsfähigkeit der LAN: vorhanden 100 Mbit Datenübertragung WLAN: nein

Mitarbeiter: 55 eigene Mitarbeiter, Gesamtkapazität bis ca. 70 Perso- nen als Verwaltungsgebäude

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13. Verwaltungsstandort Ersatzneubau und Bauabschnitte II. und III.

Wie bereits erläutert, wurde bei dem geplanten Ersatzbau auf dem Gelände des Verwaltungs- standortes Neustädter Str. 14 in Neuruppin auch eine mögliche weitere Bebauung mit einem Verwaltungsgebäude und einem Kreissaal berücksichtigt (vgl. Seite 17 bis 19 sowie Seite 42).

Abbildung 59: Planung Grundrisse für BA II und III Neustädter Str. 14, Büro rheinländermeineke

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IX. Die Mitarbeiter des Landkreises Ostprignitz-Ruppin

Eine leistungsfähige Verwaltung braucht hochqualifiziertes Personal, so dass im Rahmen eines Verwaltungsstandortkonzepts die Belange der Beschäftigten gleichfalls zu betrachten sind.

Eine Kreisgebietsreform mit der Bildung eines Großkreises sorgt bereits für große Unsicherheit bei der Belegschaft der beiden Fusionspartner. Die großen Herausforderungen und Belastun- gen durch den Reformprozess bestehen für die Beschäftigten in der Frage, ob und wie sie künf- tig ihre Arbeit mit ihrer Familie, insbesondere ihren Kindern und anderen persönlichen Lebens- umständen vereinbaren können. Lange Fahrtstrecken und Wegezeiten zu einem anderen Ar- beitsort und die Frage, ob es unter diesen Maßgaben noch möglich ist, die Tätigkeit in der Kreisverwaltung fortzusetzen, bilden den Kern der Diskussionen der Mitarbeiter. Diese Befürch- tungen haben mit Blick auf die Entfernung von 86 km und einer Fahrtzeit von rd. 70 Minuten für eine Wegstrecke zwischen Perleberg und Neuruppin ihre Berechtigung, zumal die Stellen in Neuruppin überwiegend von Frauen besetzt werden. Aber auch ältere Kollegen thematisieren, dass sie Wegezeiten von 2 ½ Stunden mit Blick auf eine sinkende Belastbarkeit und Zunahme von Erkrankungen als schwierig erachten.

Am Standort Neuruppin sind aktuell insgesamt 566 Mitarbeiter beschäftigt.

Verwaltungsstandort Anzahl Mitarbeiter historisches Landratsamt 104 Verwaltungscampus 154 Neustädter Straße Verwaltungscampus 200 Heinrich-Rau-Straße

Neustädter Straße 44 108

Abbildung 60: Anzahl der Mitarbeiter an den Verwaltungsstandorten

Eine große Anzahl der Mitarbeiter wohnt in Neuruppin (322) bzw. in der Umgebung im Amt Temnitz, in der Gemeinde Fehrbellin oder im Amt Lindow (Mark).

Wohnort Anzahl der MA Anteil in % Stadt Neuruppin 322 36,59 Stadt Wittstock 137 15,57 Stadt Kyritz 75 8,52 übriger Landkreis OPR 243 27,61 Landkreis PR 31 3,52 Bundesland Brandenburg 43 4,89 Bundesland Berlin 15 1,71 andere Bundesländer 14 1,59 Gesamt 880 100,00 Abbildung 61: Wohnort der Mitarbeiter der Verwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin

Bei einer Kreisneugliederung sind die Belange einer effektiven Verwaltungsstruktur ebenso wie die Interessen der Belegschaft zu betrachten, da das Personal die Verwal- tungsreform umsetzen und gestalten muss. Auch im Hinblick darauf hat ein Verwal- tungsstandortkonzept mit zwei großen Verwaltungsstandorten in den beiden Städten Neuruppin und Perleberg seine Berechtigung.

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X. Schlussbemerkung

Die Fontanestadt Neuruppin und der Landkreis Ostprignitz-Ruppin sehen in der Beibehaltung des Kreissitzes in Neuruppin im Falle einer Kreisgebietsreform eine große Chance, sich erfolg- reich und kooperativ mit den kommunalen Partnern aus der Prignitz den Herausforderungen des demografischen Wandels und den dadurch bedingten notwendigen Veränderungen in der Ver- waltungsarbeit zu stellen.

Mit einem Kreissitz in Neuruppin können die Ziele einer Verwaltungsstrukturreform „bürgernah – effektiv – zukunftsfest“ bestmöglich verwirklicht werden. Darüber hinaus wird nur der Standort Neuruppin den Organisationszielen und Maßgaben des Landesorganisationsgesetzes gerecht.

Neuruppin als Behörden- und Gerichtszentrum sowie einwohnerstärkstes und wachsendes Mit- telzentrum im Nordwesten Brandenburgs bietet die Möglichkeit, mit dem Fortbestand des Dienstleistungsangebots einer Kreisverwaltung einen Beitrag zur Bindung von Einwohnern an die Region zu leisten.

Zum Selbstverständnis einer Kreisstadt und einer Kreisverwaltung gehört, dass man Partner der Wirtschaft und der vielen gesellschaftlichen und ehrenamtlichen Akteure ist. Ein Kreissitz sollte nah beim Bürger, bei den Wirtschaftsunternehmen, ihren Interessenvertretungen und anderen Landesbehörden sowie dem Gerichtszentrum sein, um den größtmöglichen Beitrag zur Entwick- lung einer Region im Nordwesten Brandenburgs leisten zu können.

Wir möchten betonen, dass der Anspruch einer bürgernahen Verwaltung für uns mit Blick auf die Fläche eines möglichen Großkreises Prignitz-Ruppin nur mit einem gut durchdachten Standortkonzept für Neuruppin und Perleberg zu erfüllen ist.

Das Wichtigste für eine zukunftsfeste Verwaltung sind ihre Mitarbeiter. Das Fachkräftepotential ist entscheidend von der Zahl der Einwohner, der Attraktivität eines Wohnortes und einer guten Erreichbarkeit durch Auto und öffentliche Verkehrsmittel abhängig. Insofern bietet Neuruppin im Nordwesten Brandenburgs die besten Voraussetzungen, im Wettbewerb um hochqualifiziertes Personal langfristig zu bestehen.

Die vom Ministerium des Innern und für Kommunales erfragten technischen und baulichen Vo- raussetzungen sind in der Fontanestadt Neuruppin vorhanden und können ggf. auch ausgebaut werden, um weitere Verwaltungsaufgaben vom Land zu übernehmen.

Gern sind wir bereit, weiterführende Fragen zu beantworten. Soweit in unserem Schreiben Aus- führungen zu Kriterien fehlen sollten, die Sie für die Entscheidung heranziehen wollen, sind wir gern bereit, kurzfristig ergänzend vorzutragen.

Mit freundlichen Grüßen

______Ralf Reinhardt Jens-Peter Golde Landrat Bürgermeister Landkreis Ostprignitz-Ruppin Fontanestadt Neuruppin

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Großkreis Prignitz-Ruppin ...... 6 Abbildung 2: Pressetermin zur Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung aller Bürgermeister und Amtsdirektoren mit Landrat und dem Vorsitzenden des Kreistages ...... 8 Abbildung 3: Straßennetz Neuruppin ...... 10 Abbildung 4: Von Neuruppin aus innerhalb einer Stunde erreichbare Orte ...... 10 Abbildung 5: Erreichbarkeit Neuruppin - Prignitz ...... 11 Abbildung 6: Erreichbarkeit Perleberg - Ostprignitz-Ruppin ...... 11 Abbildung 7: Einzugsbereich 50 km ...... 11 Abbildung 8: Einwohnerverteilung in Nordwestbrandenburg ...... 12 Abbildung 9: Baufertigstellungen, Mittelbereichsprofile LBV 2016 ...... 12 Abbildung 10: Wirtschaftsregion Nordwestbrandenburg ...... 13 Abbildung 11: Luftbild historisches Landratsamt ...... 14 Abbildung 12: Ansicht historisches Landratsamt...... 14 Abbildung 13: Luftbild Verwaltungscampus OPR ...... 15 Abbildung 14: Ansicht Heinrich-Rau-Straße, Verwaltungscampus OPR ...... 16 Abbildung 15: Ansicht Neustädter Straße 14, Verwaltungscampus OPR ...... 16 Abbildung 16: Visualisierung Ersatzbau am Gebäude Neustädter Str. 14, Verwaltungscampus OPR ...... 17 Abbildung 17: Visualisierung Ersatzbau am Gebäude Neustädter Str. 14, Verwaltungscampus OPR ...... 17 Abbildung 18: BA I Lageplan mit Option BA II und III, Büro rheinländermeineke ...... 18 Abbildung 19: Alternativer Verwaltungsstandort in der Alt Ruppiner Allee 40 a ...... 19 Abbildung 20: Leistungsfähigkeit der Datenübertragung der Verwaltungsstandorte Neuruppin ...... 19 Abbildung 21: Übersicht zu ansässigen Bundes- und Landesbehörden in Neuruppin ...... 20 Abbildung 22: Luftbild mit Blick auf Behördenzentrum und Gerichte ...... 21 Abbildung 23: Blick auf den Verwaltungscampus und das historische Landratsamt ...... 21 Abbildung 24: Einwohnerentwicklung 1991 - 2016 ...... 23 Abbildung 25: Baukultur Bericht Stadt und Land 2016/2017 ...... 24 Abbildung 26: Auszug aus Präsentation Empirica 24.11.2016 ...... 25 Abbildung 27: Anteil jüngerer Menschen in der Region Nordwestbrandenburg ...... 26 Abbildung 28: Auszug aus Präsentation empirica ...... 26 Abbildung 29: Einwohnerentwicklung bis 2030, Mittelbereichsprofile 2016 ...... 27 Abbildung 30: Einwohnerentwicklung Kinder und Jugendliche Mittelbereichsprofile 2016 ...... 27 Abbildung 31: Bereitschaft zum Pendeln, Quelle Baukultur Bericht 2016/2017 ...... 28 Abbildung 32: Erreichbarkeit Neuruppins innerhalb einer Stunde mit PKW ...... 28 Abbildung 33: Wirtschaftsregion Nordwestbrandenburg ...... 29 Abbildung 34: Gewerbegebiete an der A 24 ...... 29 Abbildung 35: öffentliche und freie Träger Kinderbetreuung, Grundschulen und Förderschulen ...... 30 Abbildung 36: öffentliche und freie Träger von Oberschulen, Gymnasien und beruflichen Bildungsstätten ...... 31 Abbildung 37: Veranstaltung in der KulturKirche ...... 32 Abbildung 38: Blick auf die Ruppiner Kliniken in Neuruppin ...... 33 Seite 61 von 61

Abbildung 39: Frühgeborenenstation ...... 33 Abbildung 40: Kennziffern Leistungsstärke zentrale Orte ...... 36 Abbildung 41: Einwohneranzahl in den Mittelzentren ...... 39 Abbildung 42: Mitglieder FreiRaum Ruppiner Land ...... 40 Abbildung 43: HUB 53/12° (Copyright Planungsbüro Richter-Richard, Aachen) ...... 41 Abbildung 44: Aula des Oberstufenzentrums Ostprignitz-Ruppin ...... 42 Abbildung 45: Lageplan Optionen BA II und III Neustädter Str. 14, ...... 43 Abbildung 46: Historisches Landratsamt mit Virchowstr. 16 ...... 44 Abbildung 47: Gebäude Virchowstr. 16 ...... 45 Abbildung 48: Neustädter Str. 14 ...... 46 Abbildung 49: Neustädter Str. 44 ...... 47 Abbildung 50: Heinrich-Rau-Str. 27 - 30 ...... 48 Abbildung 51: Aula des Oberstufenzentrums ...... 49 Abbildung 52: Ehemaliges Gebäude der Erwachsenenbildung, Alt Ruppiner Alle 40 a ...... 50 Abbildung 53: Gebäude in Modulbauweise Alt Ruppiner Allee 41 a ...... 51 Abbildung 54: 2. Gebäude in Modulbauweise Alt Ruppiner Allee 41 b ...... 52 Abbildung 55: Geschäftsstelle Jobcenter Wittstock ...... 53 Abbildung 56: Ehemaliger AWU-Betriebshof ...... 54 Abbildung 57: Gesundheitsamt ...... 55 Abbildung 58: Geschäftsstelle Jobcenter und Außenstelle Jugendamt ...... 56 Abbildung 59: Planung Grundrisse für BA II und III Neustädter Str. 14, Büro rheinländermeineke ...... 57 Abbildung 60: Anzahl der Mitarbeiter an den Verwaltungsstandorten ...... 58 Abbildung 61: Wohnort der Mitarbeiter der Verwaltung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin ...... 58

Anlagenverzeichnis

Anlage 1: Kreistagsbeschluss vom 27.08.2015 (2015 – 0090)

Anlage 2: Kreistagsbeschluss vom 23.06.2016 (AN/2016 – 0184)

Anlage 3: Offener Brief der Stadtverordneten der Fontanestadt Neuruppin vom 19.12.2016

Anlage 4: Erklärung der Hauptverwaltungsbeamten „Neuruppin muss Kreisstadt bleiben“ vom 31.05.2016

Anlage 5: Studie „Abwanderung aus Nordwestbrandenburg – Folgen und strategische Lösungen“, Prof. Harald Simons

Anlage 6: Einwohner der Fontanestadt Neuruppin mit Hauptwohnsitz nach Altersgruppen zum Stichtag 31.12.2016