Ausgabe 18 / Jahrgang 2015 lignatur Wald für mehr.

Vielfältige Aufgaben Ökologisch denken, ökonomisch planen, sozial gestalten. lignatur 18 / Jahrgang 2015 Editorial 3

»Alles wirkliche Leben ist Begegnung.«

Martin Buber

Inhalt _Editorial _Wald für mehr. Menschen 3 Vorwort Tim Scherer 18 Laura Nobis: Funken schlagen Gelungene Forstvereinstagung. und Feuer entfachen 19 35 Jahre Försterei Heidmühlen Liebe Mitarbeiterinnen wohlleistungsbericht. Veränderte Die Schleswig-Holsteinischen Lan­ _Schwerpunktthema – 20 Aus der Zentrale und Mitarbeiter, Anspruchs- und Umweltbedingun- desforsten stellten dabei als Projekt- Forstvereinstagung 21 Zum Gedanken an FD i. R. sehr geehrte Kunden, gen stellen heutzutage eine Vielzahl partner die Untersuchungsflächen 4 67. Tagung des Deutschen Ullrich Schwarz Partner und Freunde, von Herausforderungen und Aufga- zur Verfügung. In Kooperation mit den Forstvereins in Flensburg 21 Nachwuchs gesucht! ben an den Wald und an uns, als seine SHLF wurden in dem Forschungsvor- 6 »Forstwirtschaft spielt eine dieses Jahr wurde uns ein ganz be- »Betreuer«. So vielfältig der Wald ist, haben von der Nordwestdeutschen Schlüsselrolle« sonderes Ereignis zuteil: Zum zwei- so vielfältig sind auch unsere Auf- Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) 8 »Sag mal Förster …« _Wald für mehr. Leben – ten Mal und nach 51 Jahren fand in gaben. Gemeinsam mit dem Land verschiedene Instrumente zur Weiter- 9 Unterwegs im Land der Horizonte Gemeinwohlleistungen Schleswig-Holstein die Bundes­ Schleswig-Holstein gehen wir mit entwicklung des Waldnaturschutzes 22 Gemeinwohlbilanz 2014 tagung des Deutschen Forstvereins unserer Arbeit weit über das hinaus, erarbeitet. Diese Ergebnisse fließen statt. Über 850 Försterinnen und was wir als verantwortungsvoller direkt in die Auswahl der weiteren _Wald für mehr. Aktuelles Förster, Vertreter der Wissenschaft, Bewirtschafter des Landeswaldes Naturwälder bei uns ein. 10 Ausbau des Waldjugend-Landes- _Wald für mehr. Erlebnis – des privaten und öffentlichen Wald- ganz selbstverständlich leisten. Die zentrums in Hütten ErlebnisWald besitzes, der Holzwirtschaft, des hohe Artenvielfalt, die wirtschaft- Blicken Sie auf den folgenden Seiten 10 Landesforsten und SDW kooperieren 24 Das Jahr 2015 in ErlebnisWald Naturschutzes sowie der Verbände liche Leistungsfähigkeit und die enge gemeinsam mit uns auf das Jahr 11 Obelisk in Lindewitt restauriert Trappenkamp und der Politik kamen in die Küsten- Verankerung in der Gesellschaft, das 2015 zurück. Ich danke Ihnen für die 12 Gefragte Qualität 26 Faszinierende Einblicke stadt Flensburg, um sich auszu­ sind die drei Säulen unserer Nach­ ­engagierte Zusammenarbeit und 13 Ausgewählte Waldbestände zum 27 Wachsende Unterstützung tauschen. Die Landesforsten-Mit­ haltigkeit. In der »Gemeinwohlbilanz das Vertrauen, dass Sie uns entgegen- Erhalt der Biodiversität arbeiterinnen Annika Valentin und 2008 – 2014« geben wir einen Einblick gebracht haben. Ich wünsche Ihnen Lis Berger, die das Tagungsteam in die Erfüllung unserer Aufgaben. und Ihren Familien eine besinnliche stellten, organisierten eine rundum Zeitgleich mit der Gemeinwohlbilanz Weihnachtszeit. _Wald für mehr. Werte – Naturschutz gelungene und spannende Tagung. veröffentlichen wir einen Statistik­ 14 Insektenschutz im Wald Die Exkursionen führten die Teil- bericht, in dem wir die vergangenen Ihr Tim Scherer 15 Halbzeit der Wiedervernetzung nehmer auch in das Nachbarland Jahre in Zahlen und Grafiken dar­ ­Dänemark. Die Eröffnungsrede am stellen, um die Entwicklung der SHLF ­Donnerstagvormittag hielt der anhand von Fakten nachzuzeichnen. _Wald für mehr. Förstereien Verwaltungsratsvorsitzenden­ des 16 Aus den Förstereien – ein Revier schwedischen Staatsforstkonzerns Im Oktober 2015 fand im Bildungs­ stellt sich vor Sveaskog und ehemalige schwe- zentrum für Natur, Umwelt und länd- 17 Sanierung des Verwaltungsgebäudes dische Premierminister Göran Pers- liche Räume (BNUR) in Flintbek die son im Deutschen Haus. Abschlussveranstaltung des Projektes »Identifizierung und Schutz von Wald- Erstmalig veröffentlichen die Landes- beständen mit vorrangiger Bedeutung forsten in diesem Jahr einen Gemein- für den Erhalt der Biodiversität« statt. 4 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Schwerpunktthema – Forstvereinstagung 5

67. Tagung des Deutschen Forstvereins in Flensburg Werte. Grenzen. Horizonte.

Nach 51 Jahren tagte der Deutsche Die Tagung richtete auch einen Blick ster Dr. Robert Habeck zusammen Sveaskog und ehemaligen schwedi- Freitagvormittag war die Festver- oder zur »Offshore-Forstwirtschaft« Forstverein erstmals wieder in nach Skandinavien. mit Carsten Wilke, Tim Scherer, dem schen Premierministers Göran sammlung ein weiterer Höhepunkt. auf der Insel Amrum. Schleswig-Holstein. Vom 17. bis ­Direktor der Landesforsten, und Persson im Deutschen Haus einen Zu Gast war der Publizist Michael 21. Juni 2015 fand die 67. Bundes­ Traditionell begann die Tagung am dem Kommandeur, Flottillenadmiral ersten Höhepunkt. Anschließend Miersch, der in einem Festvortrag zu Den emotionalen Höhepunkt fand die tagung des Deutschen Forstvereins Mittwoch mit einem Begegnungs­ Carsten Stawitzki die Gäste. diskutierten die Tagungsgäste in seinem Buch »Alles Grün und Gut?« Tagung am Freitagabend bei einem unter dem Motto »Werte. Grenzen. abend, diesmal im Bootshaus der fünf Seminarreihen in 23 Seminaren vor über 500 Teilnehmern eine Bilanz Gottesdienst in der St. Nikolai-Kirche Horizonte.« in Flensburg statt. ­Marineschule Mürwik direkt an der Am Donnerstagvormittag erlebten die und Podiumsdiskussionen mit über des ökologischen Denkens zog. Im am Südermarkt in Flensburg. Be­ Flensburger Förde. Auf der gelunge­ Teilnehmer mit der Eröffnungsrede 50 Referenten aus Praxis und Wis- Anschluss diskutieren Vertreter aus gleitet von der berühmten Schnitger-­ Bereits im Vorfeld forderte der Deut- nen Auftaktveranstaltung in der des Verwaltungsratsvorsitzenden des senschaft, Politik und Verbands­ Politik und Verbandswesen über die Orgel intonierten die Hornisten der sche Forstverein (DFV) eine Erhöhung ­Küstenstadt begrüßte Umweltmini- schwedischen Staatsforstkonzerns wesen über forstliche Themen. Zu Forstwirtschaft im Kontext der An- Parforcehorn-Gruppe »Souvenir de des Waldflächenanteils von 30 auf den Themenschwerpunkten zählte sprüche von Wirtschaft, Naturschutz Nienover« Stücke der traditionellen 40 Prozent in Deutschland. »Nur eine unter anderem das Waldentwick- und Gesellschaft. Abschließend wur- französischen Hubertusmesse. Vermehrung der Waldfläche um zehn lungs- und Holzaufkommensmodell den die Fernow-Plakette an Dr. Peter Prozentpunkte kann das natürliche WEHAM, welches auf den neuen Freiherr von Fürstenberg verliehen Die 68. Tagung des Deutschen Forst- ökologische Gleichgewicht halten ­Ergebnissen der Bundeswaldinven- und die Sieger des Schulwettbewerbs vereins wird 2017 in Regensburg und den Bedarf an erneuerbaren Roh- tur III basiert. Diese wurden exklu- zum Thema »Unser Bild vom Zu- stattfinden www.forstverein.de( ). stoffen decken«, erklärte Carsten siv auf der Tagung präsentiert. kunftswald« ausgezeichnet. Wilke, Präsident des DFV. Am Abend fand auf Einladung der Am Nachmittag begann das umfang- Gut 850 Försterinnen und Förster, Ver- schleswig-holsteinischen Landes- reiche ein- oder zweitägige Exkur- treter der Wissenschaft, des privaten regierung ein Staatsempfang auf sionsprogramm, dass die Tagungs- und öffentlichen Waldbesitzes, der Schloss Glücksburg statt, an dem gäste auf 36 Fachexkursionen in die Holzwirtschaft, des Naturschutzes auch Minister Habeck teilnahm. Wälder rund um Flensburg, in Schles- sowie der Verbände und der Politik Parallel zu dem Seminarprogramm wig-Holstein, und nach Dänemark kamen in das nördlichste Bundesland. im Deutschen Haus fand tagsüber führte. Hier standen die Besonder- und am Freitag auf dem Südermarkt heiten der Region, der Wälder und Das Tagungsteam der 67. Tagung In 23 Seminaren und auf 36 Exkur­ ein Waldmarkt statt. Hier informier- der standörtlich angepassten Forst- bildeten Annika Valentin und Lis sionen diskutierten die Teilnehme­r- Axel Gerlach, Geschäftsführer des Nordwestdeutschen Forstvereins, trat ten sich interessierte Bürgerinnen wirtschaft im Vordergrund. Semi­ Berger, die beide bei den Landes- innen und Teilnehmer aktuelle die Reise zur Tagung von Springe nach Flensburg mit dem Fahrrad an – sowie Bürger und insbesondere narinhalte vom Vortag wurden anhand forsten angestellt sind. Insge- Themen aus der Forst- und Holz- natürlich nicht ohne einen Zwischenstopp bei der Zentrale der Schleswig- Schulklassen bei den bundesweit von praktischen Beispielen vertieft. samt verbrachten sie ein Jahr mit wirtschaft, wie die Holznutzung und Holsteinischen Landesforsten in Neumünster einzulegen. Rund 400 Kilo- ­angereisten Wald- und Um­welt­ Zu den Tageszielen zählten unter den Vorbereitungen und ernte­ den Umgang mit den begrenzten meter legte Axel Gerlach auf dem Rad zurück. Über Facebook informierte mobilen über das Ökosystem Wald ­anderem Exkursionen zum dänischen ten viel Lob für ihre gelungene ­Ressourcen, aus dem Natur- und er über seine Stationen. und seine Bedeutung für Mensch Großprivatwald auf Seeland in Däne- Arbeit. Umweltschutz und aus der Politik. und Umwelt. mark, in die Kreisforsten Lauenburg 6 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Schwerpunktthema – Forstvereinstagung 7

»Forstwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle« Eröffnungsrede des ehemaligen schwedischen Premierministers Göran Persson

»Nachhaltig genutzte Wirtschafts- Chef des schwedischen Staatsforst- In drei Bereichen tragen die Wälder auswirkungen als konventionelle verwendung im Bauwesen und wei­ Nach der Ansicht Perssons sei die wälder leisten den höchsten Beitrag betriebes Sveagog den Umgang zur Stabilisierung des Klimas bei, er- Bauweisen. Für die Herstellung eines teren Industriezweigen wie in der Klimaschutzpolitik Schwedens zu zur Daseinsvorsorge.« mit den Klimaveränderungen als die läuterte Persson: Gebäudes in konventioneller Bau- ­Metallindustrie und der chemischen einem Vorbild geworden, weil die

»größte Herausforderung«. »Wir weise würde mehr CO2 emittiert als Industrie zu steigern, dann entschei- Wälder nachhaltig genutzt würden Nach Ansicht des ehemaligen schwe- müssen den Übergang von einer auf 1. Der Holzzuwachs der Wälder während der gesamten Phase der den wir uns für den ›grünen‹, öko­ und weil Forst- und Holzwirtschaft dischen Ministerpräsidenten Göran dem Verbrauch von fossilen Energie- bindet CO2. ­Gebäudenutzung, erklärte Persson. logischen, biobasierten Weg. Das ein Motor für die Entwicklung effi­

Persson hat die Forstwirtschaft eine trägern beruhenden Wirtschaft hin 2. Holzprodukte speichern CO2 für gibt einen Entwicklungsschub für zienter und ökologischer Technolo- Schlüsselrolle für den globalen Klima- zu einer auf erneuerbaren Rohstoffen die Dauer ihrer Verwendung. »Schweden und Deutschland sind die ländlichen Räume. Und das bedeu­ gien wären. Dieser Weg müsse schutz: »Die Art und Weise, wie die basierenden Wirtschaftsführung 3. Holzprodukte substituieren die heute moderne, erfolgreiche Industrie- tet nicht mehr und nicht weniger, als ­beschritten werden, um den Wohl- Nutzung der Wälder erfolgt, wird bewältigen. Die Wälder spielen dabei Verwendung von fossilen Rohstoffen. nationen. Unsere Volkswirtschaften dass wir die nachwachsenden Roh- stand zu sichern­ und dem Klima- darüber entscheiden, wie erfolgreich eine entscheidende Rolle«, so Pers­ gehören zu den führenden weltweit. stoffe des Waldes weiter nutzen. Nach- schutz zu dienen – zum Wohle kom- die Transformation zu einer Gesell- son. Forstwirtschaft sei Kreislauf- In der öffentlichen Debatte über den Das gilt auch, wenn es um nachhal- haltige Forstwirtschaft lässt nicht mender Generationen. schaft gelingt, die auf Erneuerbarkeit wirtschaft par excellence. »Wir pflan- Klimawandel werde die Rolle der tige Produkte und Produktionsformen nur Europa ›grün‹ bleiben, es hält Quelle: Deutscher Forstverein, basiert.« Persson mahnte eine pro- zen, pflegen, durchforsten und ernten. Wälder häufig auf den ersten Punkt geht. Wir dürfen diese Industrien den Kontinent jung und lebendig.« www.forstverein.de aktive Klimaschutzstrategie an, die Wieder und immer wieder. Während reduziert, auf ihre Fähigkeit, CO2 nicht vernachlässigen. Wir sind keine sowohl den Anspruch an die nachhal- die Wälder wachsen, nutzen wir ihren in Bäumen und im Waldboden zu ab- Billiglohnländer. In Nordeuropa sind tige Bewirtschaftung der Wälder in Rohstoff, das Holz, auf vielfältige sorbieren. In Wahrheit sei aber der wir räumlich nicht sehr nah an den Europa, als auch die aktuelle globale Weise, um die Abkehr von den fossi- gesamte Kreislauf von größter Be- schnell wachsenden neuen Märkten. Verantwortung beinhalte. len Rohstoffen zu bewerkstelligen. deutung. »Die Speicherkapazität Umso wichtiger ist es, mit nationalen Die Nutzung der Wälder als erneuer- der Wälder ist in heranwachsenden Strategien dafür zu sorgen, dass In seiner Eröffnungsrede zur 67. Ta- bare Rohstoffquelle ist Schwedens mittelalten Wäldern am größten. unsere heimischen Industrien unter- gung des Deutschen Forstvereins aktiver Beitrag zur Minderung des Diese Phase überkompensiert die stützt werden und sie ihre globale in Flensburg bezeichnete der heutige Klimawandels.« Erntephase der reifen Wälder, in der Wettbewerbsfähigkeit erhalten.

sie zeitweise zu einer CO2-Quelle Davon profitiert das Klima. Das lässt werden«, erläuterte der schwedi- Europa lebendig bleiben«, sagte Die Mitglieder der Deutschen Wald- sche Forstchef. Persson in seinem Vortrag. jugend Nord (DWJ) unterstützten ehrenamtlich und mit allen Kräften Der wichtigste Beitrag zum Klima- Persson wies darauf hin, dass Forst- das Tagungsteam bei der Organisa- schutz sei die Tatsache, dass Holzpro­ wirtschaft und Holzindustrie Arbeits- Im Schlosspark der Stadt Glücksburg pflanzten Umweltminister Dr. Robert tion und Durchführung des Tagungs- dukte andere Produkte ersetzten, für plätze im ländlichen Raum und in den Habeck und Forstvereinspräsident Carsten Wilke zusammen mit der Baum- programms vor Ort und auf den Ex- deren Herstellung fossile Rohstoffe Klein- und Mittelzentren erzeugen. königin Claudia Schulze und Glücksburgs Bürgermeisterin Kristina Franke kursio­nen. Hier beim Ausschank am genutzt würden. So hätten Holzhäu- Es gäbe kein Sägewerk in Stockholm einen Feld-Ahorn, den Baum des Jahres 2015. Der Baum soll an die 67. Ta- Begegnungsabend. ser und ihr gesamter Herstellungs- und kein Zellstoffwerk in Berlin. gung erinnern. prozess deutlich geringere Umwelt- »Wenn wir damit beginnen, die Holz- 8 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Schwerpunktthema – Forstvereinstagung 9

»Sag mal Förster …« Unterwegs im Land der Horizonte Strategien und Erfahrungen im Umgang mit Bürgerkritik im Wald Die Gäste erwartete ein vielseitiges Exkursionsprogramm

Die Exkursion »Strategien und Erfah- mischen Kenntnissen werden ihnen die Basis für gegenseitiges Verste- Keine Forstvereinstagung ohne ein kendorf diskutiert, während es ­begutachten. Auch unter vermeint- rungen im Umgang mit Bürgerkritik auch soziale Kompetenzen abver- hen und Verständnis bilden. Vertie- vielseitiges Exkursionsprogramm: ­»holzerntetechnisch« auf Windwurf- lich alten Waldstandorten können im Wald« führte die Teilnehme­r- langt. Erholungsuchende haben oft fende Verständnisfragen bringen Die Praxis darf im Land der Horizonte flächen im Revier Drelsdorf zuging. Siedlungsreste verborgen liegen! Nass innen und Teilnehmer in die Förs- eine tief verwurzelte Bindung zu mehr Struktur und Klarheit in die nicht fehlen. Auf der Halbinsel Alsen stellte sich von unten wurde es auf den Exkursi- terei Fohlenkoppel. »ihrem­ Wald«. ­Diskussion. Auf der Exkursion wurde die »Danish Nature Agency« vor. onen »Wald auf Wattboden« und »Re- klar, dass es »die eine Lösung« Schleswig-Holstein ist ein Bundes- naturierung von Mooren und nassen »Ist das nicht unsinnig für einen Auf der Exkursion formulierte nicht gibt, dass aber Kommunikation land, das waldbauliche Exkursions­ Der zweite Exkursionstag führte zu Waldstandorten« im Stodthagener Holzeinschlag, den Weg so kaputt zu eine Bürgerin anhand verschiede- der Weg zur richtigen Strategie ist. ziele mit einer einmaligen Landschaft, weiter entfernten Zielen. Im Natur- Wald der Stiftung Naturschutz sowie machen?« »Muss das jetzt sein? Geht ner Waldbilder ihre Kritikpunkte. Meer und Kultur verbinden kann. park »Holsteinische Schweiz« wan- beim Schnuppersegeln im Schatten das auch anders?« »Dicke Buchen Prof. Dr. Volker Dubbel (HAWK Wer die Reise in den Norden antritt, derten die Teilnehmer sowohl zu alter Buchen auf der Flensburger nach China, das ist doch bekloppt, wo ­Göttingen) und Jens-Birger Bosse soll davon so viel wie möglich sehen ­naturgemäß bewirtschafteten Wäldern Förde. Mit der Holzlogistik zu Schiff sind die ganzen dicken Buchen ge- SHLF) moderierten eine offene und und seine Interessen in einem um- (Herzoglich Oldenburgische Forst- hatte sowohl die Besichtigung des blieben?« Diese und ähnlichen Fra- erkenntnisreiche Diskussion mit fangreichen Programm wiederfin- verwaltung), als auch zum höchsten Holzumschlagplatzes der Firma Claus gen müssen Förster heutzutage den Teilnehmern und der Bürgerin. den – so die Vision. Deshalb wurden Punkt des Landes und seinem Um- Rodenberg Waldkontor im Lübecker ­immer häufiger beantworten. Ne- Schnell wurde deutlich, dass ein- 44 Exkursionen zu unterschied­ weltpädagogikzentrum »Erlebnis Hafen, als auch die Exkursion der ben den ökologischen und ökono- ander zuhören und ausreden lassen lichsten Themen in verschiedene Bungsberg«. In der Segeberger Heide Landwirtschaftskammer Schleswig- ­Betriebe geplant. standen die technischen Verfahren Holstein auf die Insel Amrum zum des Waldumbaus, die Vorstellung Thema Waldbildung- und Pflege auf Auf dem Waldmarkt mitten in der Am ersten Exkursionstag führte das neuer Geschäftsfelder der SHLF und einer Nordseeinsel zu tun. Um Pro- Flensburger Innenstadt drehte sich Programm in das erweiterte Um- ganz in der Nähe die Bildung für nach- duktion, Holzlogistik und -vermarktung alles um Natur und Forstwirtschaft. land von Flensburg. Besucht wurde haltige Entwicklung im ErlebnisWald drehte es sich auf einer Fahrt von Bei verschiedenen Mitmach-Aktio­ Deutschlands nördlichster Plenter- Trappenkamp im Mittelpunkt. Der ­reichen Standorten an der Ostsee nen konnten sich Kinder im Holz- wald bei Süderlügum, die Natur- Verband Deutscher Baumschulen lud zu windbeeinflussten sandigen Stand­ handwerk ausprobieren, während die schutzgebiete Halbinsel Holnis und zu einer Exkursion ins »Mekka der orten an der Nordsee der Danish Erwachsenen am FeinWild-Stand Geltinger Birk, die Naturwälder Frö- Baumschulen« ein, während es beim ­Nature Agency in Südjütland. bestes Wildfleisch genossen. ruper Berge und Draved Skov (Däne- Besuch der Düppelner Schanzen um mark) und ein Familiensägewerk die Deutsch-Dänische Geschichte Von zwei Zweitagesexkursionen (Firma Mangelsen) sowie das Palet- ging. Eine Exkursionsgruppe traf führte eine nach Seeland (Dänemark) tenwerk Ribe in Dänemark. Die Gäste sich mit Vertretern einer Bürgerini­ und zeigte einen Querschnitt durch fuhren mit dem Kanu auf der Sorge tiative, um eine andere Sichtweise den dänischen Großprivatwald. Die durch den Loher Forst, weiter ging auf den Wald verstehen zu lernen. andere Exkursion thematisierte vor es mit dem Pferd durch den Natur- Im ­Riesewohld konnten archäologisch allem naturschutzfachliche Aspekte park Hüttener Berge. Über den An- Inte­ressierte die Ergebnisse eines im Lübecker Stadtwald und in den bau der Douglasie wurde in Bre­ ­Laserscannings vom Waldboden Kreisforsten Lauenburg. 10 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Aktuelles 11

Ausbau des Waldjugend-Landeszentrums in Hütten Obelisk in Lindewitt restauriert Mit viel Herz und Engagement dabei! Versteckt im Wald: Ein Zeugnis von Liebe und Trauer

Größtenteils in Eigenleistung und in bisherige Seminarraum bot einfach ­großzügigen Balkon mit gesondertem Mitten im Wald, versteckt hinter der Familie Rantzau im Herzogtum big ausgemalte Inschriften, die ihrer Freizeit haben die Mitglieder nicht genügend Platz für Tagungen Zugang, der auch als Fluchttreppe Eiben, steht ein Obelisk aus dem Jahr Schleswig. Zum Ende des 18. Jahr- ­retuschiert wurden. Flache Kratz- der Deutschen Waldjugend (DWJ) das oder Veranstaltungen. dient, ein. Die Landesforsten unter- 1780. Nachdem bei den Stürmen im hunderts wurde es aufparzelliert. Von spuren wurden ebenfalls retuschiert. Hauptgebäude ihres Landeszen- stützten das Vorhaben, in dem sie die vergangenen Jahr ein Baum auf den den alten Gutsgebäuden und dem Ursprünglich war das Denkmal im trums ausgebaut. Unter Anleitung eines befreundeten Materialkosten für den Ausbau und Obelisken gefallen war, wurde dieser Rantzau’schen Herrenhaus ist heute oberen Bereich mit vier Medaillons Architekten und mit hohem Engage- die Kosten für die Elektro- und Sani- nun restauriert. keines mehr erhalten. Der Obelisk versehen, von denen heute aber Seit nunmehr 30 Jahren befindet sich ment bauten die Jugendlichen einen tärarbeiten durch Fachfirmen über- steht im damaligen Tiergarten. Als keines mehr erhalten ist. Diplom- das Landeszentrum der Deutschen Lagerraum, der sich im Obergeschoss nahmen. Da viele ältere Mitglieder Das Denkmal des dänischen Bildhau- letztes materielles Zeugnis des einst Restauratorin Stephanie Silligmann Waldjugend Nord auf dem Gelände des Wirtschaftstraktes befand, in der Waldjugend handwerkliche Berufe ers Carl Frederik Stanley steht in einer mächtigen Gutes Lindewitt liegt die legte bei ihrer Arbeit besonders der Försterei Hütten in den Hüttener ­einen weiteren Seminarraum mit PC- erlernt haben, konnte der Holzausbau Reihe frühklassizistischer Gedenk- Erhaltung dieses Denkmals schon viel Wert darauf, das Denkmal authen- Bergen. Arbeitsplatz für die Gruppen- und in Eigenleistung erbracht werden. steine, wie sie Ende des 18. Jahrhun- aus historischen Gründen im öffent­ tisch zu restaurieren und zu kon­ ­Seminarleiter um. Desweiteren rich- Die feierliche Einweihung fand in Form derts häufig aufgestellt wurden. In lichen Interesse. servieren. 2013 erhielt die DWJ die Bauerlaub- teten sie eine Toilette, einen Lager- einer Schlüsselübergabe im Juli Auftrag gegeben wurde es von dem nis, eine der beiden Hütten teilweise raum für Küchenutensilien, Schlaf- dieses Jahres in gemütlicher Runde letzten Gutsherren, Amtsmann Gustav Im Zuge der Restaurierung wurde Der Wald in Lindewitt wird von den umzubauen. Der Grund dafür: Der plätze im Spitzboden und einen in den Außenanlagen der DWJ statt. Gotthard von Blücher, in Gedenken an das aus Marmor bestehende Denkmal Schleswig-Holsteinischen Landesfors­ seine bereits mit 31 Jahren verstor- zunächst grundlegend gereinigt, ten betreut. Die Fläche, auf der der bene Frau Christine Sophie, geborene bevor Risse wieder verfüllt und scharf- Obelisk steht, ist mittlerweile als Gräfin Holstein. Seit dem 16. Jahr- kantige Ausbrüche ergänzt wurden. Naturwaldfläche ausgewiesen und Landesforsten und SDW kooperieren hundert war Lindewitt das Hauptgut An zwei Seiten trägt der Obelisk far- wird nicht mehr bewirtschaftet. Gemeinsam geht es besser – zwei starke Partner für den Wald

Seit vielen Jahrzehnten arbeiten die Waldes als Ressource für eine gute wurden die gemeinsamen Ziele wie Rätsel S N 6 D R Landesforsten, früher noch als Forst- Zukunft zu vermitteln. Diese Auf- die Neuwaldbildung und die wald- Es sind acht Begriffe mit jeweils acht Buchstaben zu finden und waa- verwaltung, und die ehrenamtlich gaben einen die Förster und die vie- bezogene Bildung für Nachhaltige gerecht sowie unabhängig von der Reihenfolge der Umschreibungen C 1 N I E organisierte Schutzgemeinschaft len Freiwilligen der SDW. Entwicklung (BNE) sowie das gemein­ in die Rätselfigur einzutragen. Die bereits eingetragenen Buchsta- K S A 5 I Deutscher Wald (SDW) in Schleswig- same Engagement in einem zeitge­ ben dienen als kleine Hilfe. Holstein eng zusammen. Im Oktober 2015 unterzeichneten mäßen und für die Zukunft angepass­ _ Deutscher Baum des Jahres 2011 und Baum des Jahres 2012 in Öster- Y R 7 S E die SDW-Landesvorsitzende Frau ten Rahmen definiert. reich _ Geschützter junger Waldbestand _ Nadelholzgattung _ Wes- E 3 S E R Vieles verändert sich im Lauf der Dr. Christel Happach-Kasan und der penart _ Ölweidengewächs mit vitaminreichen Früchten _ Schmaler, ­Jahre – es bleibt jedoch immer die Not- Direktor der Schleswig-Holsteini- baumfreier Waldstreifen _ Heuschreckenart _ Laubbaum E 4 P E D wendigkeit, den Wald für die Zukunft schen Landesforsten, Tim Scherer, S H 2 N N und spätere Generationen zu sichern. im Jugendwaldheim Bei korrekter Lösung benennt die Wichtigste Aufgabe ist es, Kindern die neuformulierte Kooperationsver- Ziffernfolge ein Strauchgewächs. 1 2 3 4 5 6 7 8 O 8 N S E und Jugendlichen die Bedeutung des einbarung. In dem Schriftstück 12 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Aktuelles 13

Gefragte Qualität Ausgewählte Waldbestände zum Erhalt der Biodiversität Anhaltendes Interesse an FeinWild und Holsteiner HOLZ Abschlussveranstaltung in Flintbek

Seit Anfang Juli 2015 stand die Fort- »Fisch & Feines« in Bremen erneut 1.500 Schüttraummetern neu abge- Im Oktober 2015 fand im Bildungs- vorgestellt. Das Konzept einer diffe- Christian Ammer, Leiter der Abtei- führung der Geschäftsfelder FeinWild mit großem Erfolg. Von der Unterneh- schlossen werden. Bereits ab Mitte zentrum für Natur, Umwelt und länd- renzierten Landnutzung kombiniert lung für Waldbau und Waldökologie und Holsteiner HOLZ im politischen mensgruppe CITTI / JOMO / RINGEL des Jahres lieferten die Landesfors­ liche Räume (BNUR) in Flintbek die Vorrangflächen für Holzproduktion der gemäßigten Zonen der Universität Raum auf dem Prüfstand. Öffentliche erhielten die SHLF einen Auftrag über ten erste Mengen. Im Herbst stieg Abschlussveranstaltung des Projektes und Naturschutz mit einer insgesamt Göttingen, moderierte abschließend Statements mit Argumenten für und tiefgekühlte Ware und frisches Wild- ­zudem die Nachfrage nach ofenferti­ »Identifizierung und Schutz von Wald- integrativ ausgestalteten Waldland- die Podiumsdiskussion mit Vertretern wider und die mediale Berichterstat- fleisch für zwei Verkaufsaktionen. gem Scheitholz wieder an. Der große beständen mit vorrangiger Bedeutung schaft. der Forstwirtschaft, der Wissen- tung zum Thema beeinträchtigten die Vom 11. bis 14. November informierten Andrang zum Saisonstart übertraf für den Erhalt der Biodiversität« statt. schaft und der Naturschutzverbände. Entwicklung des Sachgebietes »Neue Britta Gehlhaar, Gabriele Nissen und alle Erwartungen und sorgte dafür, Die Hauptergebnisse des DBU-Vor­ Diskutiert wurden die unterschied- Geschäftsfelder« erheblich. Poten- Gero Geick von den SHLF in den CITTI- dass das eingespielte Team der Bei dem durch die Deutsche Bundes- habens bieten Lösungswege für zwei lichen Ansichten, aber auch die Ge- zielle Neukunden zogen abschluss- Märkten Flensburg, Kiel und Lübeck SHLF-Verkaufsstelle in der Försterei stiftung Umwelt (DBU) geförderten wichtige Ziele des Waldnaturschut- meinsamkeiten hinsichtlich der reife Aufträge zurück, in den Wald­ zahlreiche Kundinnen und Kunden Kummerfeld alle Hände voll zu tun Projekt wurden seit September 2012 zes: Schutz der Lebensgemeinschaf- Schutzgebietsplanung im Wald. »Die läden Bad Schwartau und Hahnheide über die Vorzüge hochwertiger Wild- hatte. Ein LKW nach dem anderen Daten gesammelt und ausgewertet. ten der Alters- und Zerfallsphase von multifunktionale Forstwirtschaft, wie war kein regulärer Betrieb möglich. produkte aus dem heimischen Wald. rollte binnen kürzester Zeit nach Bul- Die Schleswig-Holsteinischen Landes- Laubwäldern sowie der gefährdeten sie in den Landesforsten praktiziert Beim Holsteiner HOLZ konnte ein lenkuhlen, um die zahlreichen Be­ forsten stellten dabei als Projektpart- Waldbiotope auf extremen Stand­ wird, vereint die ökonomischen, öko- Als größtes Hindernis erwies sich ­witterungsunabhängiger Jahresauf- stellungen des rasant wachsenden ner die Untersuchungsflächen zur orten. Die im Projekt entwickelten logischen und sozialen Ansprüche«, der Verlust des jahrelang aufgebauten trag für ein Sondersortiment Brenn- ­Kundenstammes zeitnah bedienen Verfügung. In dem Forschungsvor­ Instrumente, wie das Verfahren zur erklärte Tim Scherer. Um für beide Vertrauens bei den Vertriebs- und holz mit einem Volumen von 1.000 bis zu können. haben wurden von der Nordwestdeut- Identifizierung der Hotspots, das Seiten akzeptable Kompromisse ­Kooperationspartnern. Der Wieder- schen Forstlichen Versuchsanstalt ­Kartierverfahren für die Naturnähe zu finden, müsse man den Dialog auf- aufbau dieses Vertrauens ist eine (NW-FVA) in Kooperation mit den von Waldbeständen und die Entwick- recht erhalten. Das DBU-Vorhaben große Herausforderung. In einer außer- Hoher Sachschaden nach Brand am Forwarder SHLF verschiedene Instrumente zur lung von Schutzkonzepten für Hot- hat gezeigt, dass ein systematisches, ordentlichen Sitzung am 09. November Vermutlich führte ein technischer Defekt zum Brand des PONSSE For- Weiterentwicklung des Waldnatur- spots, ­boten auch eine gute Hand- wissenschaftlich fundiertes Vorgehen 2015 entschied der Verwaltungsrat, warders Buffalo. Zum Unglückszeitpunkt befand sich das Fahrzeug auf schutzes erarbeitet. lungshilfe bei der Auswahl weiterer hierzu wesentlich beiträgt. dass die Geschäftsfelder FeinWild dem Submissionsplatz in . Der zuständige Maschinenführer ver- Naturwaldflächen. Die Flächen wur- und Holsteiner HOLZ künftig nicht ständigte umgehend die Feuerwehr, die nach 15 Minuten eintraf. Der Forst- Auf der gut besuchten Tagung präsen- den vom Umweltministerium ge­ Spannende Einblicke in die Historie mehr direkt von den SHLF betrieben wirt kam nicht zu Schaden. In Folge des Brandes liefen circa 150 Liter tierten Andreas Mölder, Falko Engel meinsam mit den Landesforsten so- von Schleswig-Holsteins Wäldern gab werden sollen, sondern auf vertrag- ­Panolin Bio-Öl aus, wovon ein Teil sofort aufgenommen werden konnte. und Peter Meyer von der NW-FVA die wie der Stiftung Naturschutz und in der Archäologe Volker Arnold mit licher Basis durch Dritte. Die restliche Menge drang mit dem Löschwasser in den Wegekörper ein, Hauptergebnisse des Vorhabens. Her- enger Abstimmung mit den Natur- einem Vortrag über die sogenannten der im betroffenen Bereich am nächsten Tag von einem Spezialunterneh- mann Spellmann, Leiter der NW-FVA, schutz­verbänden ausgewiesen. »Die »Celtic Fields«. Diese Ackerflächen Trotz des eingeschränkten Geschäfts- men ausgebaggert und entsorgt wurde. Es entstand ein Gesamtschaden führte durch das Programm. Neben Instrumente wurden bei der Identi­ wurden bereits vor der Zeit der Völ- betriebes vermarkteten die Landes- in Höhe von 450.000 Euro. Das Fahrzeug ist nicht mehr einsetzbar. Die einem Überblick über die verschie- fikation und Ausweisung der Natur- kerwanderung angelegt und haben forsten ihre FeinWild-Produkte auf Landesforsten haben zunächst einen gebrauchten Forwarder angemietet. denen Strategien zum Schutz der Bio- wald­flächen im Landeswald erfolg- sich anschließend wiederbewaldet. den Messen »FOOD MARKET« und Die genaue Unglücksursache soll abschließend durch Gutachter festge- diversität in den Wäldern wurde ein reich erprobt und eingesetzt«, so »eat&STYLE« in Hamburg, »Garten- stellt werden. Lösungsansatz für den Konflikt zwi- Tim ­Scherer, Direktor der Schleswig-­ zauber« auf Hof Bissenbrook sowie schen Schutz- und Nutzungszielen Holsteinischen Landesforsten. 14 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Werte – Naturschutz 15

Insektenschutz im Wald Halbzeit der Wiedervernetzung Die Rolle der Forstwirtschaft Das E+E-Projekt in der Segeberger Heide feiert Bergfest

Sie begleiten uns auf jedem Wald- Insekten, die den Wald als Lebens- besucher zusammen mit einem häu- Autofahrer unterwegs auf der A 7 Rich- der Grünbrücken so gestaltet wer- Schattenwurf der Bäume beeinträch- spaziergang und stehen dennoch nur raum nutzen und von der pestizid- fig vertretenen Bewohner des Waldes tung Hamburg werden seit einiger den, dass die Zielarten sich auf beiden tigt die Wassertemperatur nachhaltig. dann im Fokus, wenn sich einzelne freien Bewirtschaftung profitieren. gehen: Ameisenstraßen ziehen sich Zeit festgestellt haben, dass der um- Seiten gleichermaßen entlang von Durch die Verbesserung und teilweise Exemplare zu nahe – und oft auch in Auf kleineren Offenflächen im Wald, durch den Wald und sorgen bei güns­ fangreiche Ausbau zur dreispurigen Trittsteinen etablieren können. Das Neuanlage der Gewässer können die räuberischer Absicht – an uns heran- entlang breiterer und besonnter tigen Bedingungen für die Verbrei- Autobahn begonnen hat. durch das Bundesamt für Natur- vorhandenen Populationen von Moor- wagen: Insekten stellen im Wald Wege sowie am Waldrand finden sich tung von Pflanzenarten wie zum schutz (BfN) geförderte Projekt unter und Grasfröschen unterstützt werden. nicht nur die größte Artengruppe dar, die aus Sicht des Artenschutzes ­Beispiel der Zwiebelzahnwurz. Hügel­ Dieser massive Eingriff in die Land- der Führung der Stiftung Naturschutz, Diese sind auch für die Wanderungen sondern übernehmen auch wichtige ­inte­ressantesten Biotope: Als Über- bauende Waldameisen und ihre Nes­ schaft eröffnet allerdings für einige an dem sich die Landesforsten als interessant. Funktionen im Ökosystem. gangsbiotope bieten sie den Raupen ter stehen unter besonderem Natur­ Artengruppen neue Möglichkeiten: größter Landeigentümer in der Region und adulten Schmetterlingen wie schutz und dürfen nicht zerstört Denn sowohl bei als beteiligen, hat mit den Planungen Zwei weitere Schwerpunkte sind im Das Totholz nimmt hier eine große zum Beispiel dem Großen Eisvogel, werden. In der Bewirtschaftung der auch bei Brokenlande soll je eine Grün- bereits im Oktober 2013 begonnen. Rahmen des Projektes bereits unter Rolle ein. Totholz bewohnende Arten dem Kleinen Schillerfalter und dem Wälder werden die Nester, sofern brücke im Zuge des Ausbaus reali- Der Schwerpunkt der bis heute um- die Lupe genommen worden: die Ent- sind meistens stenök, das heißt sie Kaisermantel gute Lebensbedingun- sie beeinträchtig werden könnten, siert werden und damit die Ost-West- gesetzten Maßnahmen lag auf der wicklung von artenreichen kleineren können sich nicht auf andere Lebens- gen. Wird beim Waldrand neben durch Markierungen für die Fahrer Verbindungen zwischen dem Sege- Verbesserung und teilweise Neuan- Offenlandflächen im Wald sowie die bedingungen einstellen und benöti- ­Stufigkeit auf einen jahreszeitlich der Maschinen kenntlich gemacht. berger Forst und der Wittenborner lage von Kleingewässerstrukturen Verbesserung von Wanderachsen gen eine möglichst konstante Um- ­langen Blühhorizont geachtet, ergibt Heide im Osten und den zahlreichen im Segeberger Forst. Insgesamt für Laufkäfer durch den Wald. Denn gebung, die sich an den Alt- und Tot- sich eine Win-Win-Situation für Er­ Insbesondere nach den Stürmen kleineren Waldgebieten und Offenland- standen 15 Kleingewässer in den För- das für das Ökosystem Wald typische holzbäumen bietet. Sie spielen in der holungs- und Nektarsuchende. Christian und Xaver 2013 waren die flächen auf der Westseite der Auto- stereien Heidmühlen, Glashütte und dunkle und kühle Waldinnenklima, Nährstoffzersetzung eine wichtige Befürchtungen bei den SHLF groß, bahn verbessert werden. Rickling im Fokus der Arbeiten. Die stellt für Arten der Offenlandlebens- Rolle und sorgen für eine nachhaltige Weichlaubbäume wie Pappel oder in den Folgejahren Kalamitäten von zum Teil bestehenden Kleingewässer räume eine langen Tunnel dar, durch Nährstoffversorgung des lebenden Weide und Sträucher wie Brombeere, Borkenkäfern zu erleben, die den Damit die Brücken nicht nur von grö- wurden dabei in eine neue, dem Ge- den die Wanderung unattraktiv ist Waldbestandes. Waldgeißblatt und Schneeball sind noch verbleibenden Waldbestand ßeren Säugetieren wie Rothirschen lände angepasste Form gebracht und und keine Anreize in Form von Wärme für nektarsuchende Insekten wie nachhaltig schädigen oder vernichten und Wildschweinen überquert werden, von durch Eutrophierung begünstig­ oder Nahrung bietet. Die Christian- Alt- und Biotopbäume werden in Wildbienen, Hummeln und Wespen, können. Hier setzen die Landesfors­ sondern auch von Amphibien und tem Bewuchs befreit. Dabei wurden Albrechts-Universität Kiel begleitet den Landesforsten im Netzwerk mit die in verlassenen Bockkäferhöhlen ten auf eine intensive Suche nach ­Käfern gefunden wird, steht wie schon die Ufer mit unterschiedlichen Zonen das Projekt und die Maßnahmen der den Naturwaldflächen als Trittsteine als Zweitbewohner leben, eine Nah- befallenen Bäumen, kurzfristige Ent- bei den »Holsteiner Lebensraum­ ausgestattet. Den Flachwasserzo- SHLF auf der wissenschaftlichen erhalten. Seltene Arten wie der rungsgrundlage. Dabei spielen diese nahme dieser Bäume und schnelle korridoren« in Kiebitzholm das Hin- nen kommt hierbei eine besondere Ebene; weitere Projektpartner sind Große Heldbock oder der Sägebock Artengruppen bei der Bestäubung der Abfuhr, um einen Befall zu vermeiden. terland im Fokus. Im Rahmen des Bedeutung zu: Diese erwärmen sich der Deutsche Jagdverband, der Wild- profitieren von der Forstwirtschaft, Waldbestände ebenfalls eine erheb- Pestizide am Polter oder im Be- ­Erprobungs- und Entwicklungsvor­ im Frühjahr besonders schnell park Eekholt und die LBV SH jeweils wenn die durch sie bewohnten Eichen liche Rolle. Ein strukturierter und stand sind für die Landesforsten habens »Raum- und regionenüber- und ermöglichen die Entwicklung mit eigenen Projektschwerpunkten. von in den Kronenraum einwachsen- in den Baumarten gemischter Wald- keine Option. greifende Wiedervernetzung am der Amphibien.­ Dafür war es an der www.lebensraumkorridore.de/e-e- den Buchen befreit werden. Aller- bestand macht das Weiterfliegen in Beispiel des zentralen Schleswig-­ einen oder anderen Stelle auch nötig, ­ wiedervernetzung/ dings sind diese inzwischen beinahe das Innere des Waldes interessant. Holsteins« (E&E Wiedervernetzung) Baumbewuchs an den Rändern der prominenten Käfer nicht die einzigen Gemeinsame Wege kann der Wald­ soll das Hinterland Gewässer zu entfernen, denn der 16 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Aus den Förstereien 17

Aus den Förstereien – ein Revier stellt sich vor Sanierung des Verwaltungsgebäudes Die Försterei Hamdorf – Vielfalt im Herzen Schleswig-Holsteins Repräsentative Räumlichkeiten auf dem Betriebshof des ErlebnisWaldes Trappenkamp

Nordwestlich der Segeberger Heide Zu den FFH-Gebieten im Revier ge- Revierleiter Thomas Jacobi hat sein Der Tannenhof am ErlebnisWald tungsgebäude für den Betriebsleiter Wohnnutzung, ist. Auch das Büro der erstreckt sich das Revier Hamdorf. hören das Bönebütteler Gehege, die Revier im Jahr 2010 übernommen. Trappenkamp wurde von den Landes- und die Waldpädagogen. Die Holz- Revierleiters des Försterei Hamdorf Mit 2.235 Hektar ist es eines der Wälder am (Holm) und Der gebürtige Ostwestfale hat in forsten 1956 gekauft. Gebaut wurde werkstatt und die Lagerfl ächen im wurde saniert. Den Abschluss der größten Reviere in den Landesforsten. das Kiebitzholmer Moor. Auch hier Göttingen Forstwirtschaft studiert dieser Gebäudekomplex in den zwan- früheren Wirtschaftsgebäude, in dem Arbeiten bildete die Neugestaltung zeigt sich die Vielfalt der Standorte. und seinen Vorbereitungsdienst in ziger Jahren des letzten Jahrhunderts sich auch eine Wildkammer befi ndet, der Zuwegung und des unmittelbaren Revierleiter Thomas Jacobi gefällt Eine weitere Besonderheit ist die Nordrhein-Westfalen absolviert. Wei- und diente ursprünglich als Wohn- bestehen bis heute. Im hinteren Außengeländes. Im November 2014 vor allem die standörtliche Vielfalt in Grünbrücke an der A21 im Rahmen tere Stationen waren zum Beispiel die und Wirtschaftsgebäude für einen Wohntrakt, wo früher der Wirt der wurde die Sanierung dieses Gebäude- seinem Revier. Die Nährstoffversor- des Erprobungs- und Entwicklungs- Mitarbeit in einem Forsteinrichtungs- land- und forstwirtschaftlichen Be- Gastronomie wohnte, sind heute unter traktes abgeschlossen. Für das Jahr gung reicht von schwach versorgten vorhabens in Zusammenarbeit mit büro und im Bundesforstamt Senne. trieb. anderem die FÖJler untergebracht. 2016 ist die Instandsetzung des nächs- bis sehr gut nährstoffversorgten der Christian-Albrechts-Universität Im Mai 2000 trat Thomas Jacobi den ten Gebäudetraktes in der Planung. Standorten. Neben vielen Nadel- zu Kiel, die 2009 beantragt und Dienst als Büroleiter im ErlebnisWald In der Aufbauphase des Erlebnis- Das Verwaltungsgebäude des Tan- baumbeständen fi ndet er in seinem 2010 gebaut wurde. Trappenkamp an. Die waldpädago- Waldes Trappenkamp (früher Wild- nenhofes wurde in den zurücklie- Revier auch gut 270 Hektar alte Ei- gische Arbeit fi el ihm leicht, da er zu­ park Trappenkamp) wurden im Be- genden Jahren immer nur stückweise chen- und Buchenbestände in Böne- Die Grünbrücke an der A 21 bei Kie- vor bereits waldpädagogische Füh- reich des Tannenhofes Einrichtungen verändert und den jeweiligen Erfor- büttel und im Holm am Stocksee. Der bitzholm verbindet ökologisch hoch- rungen übernommen hatte. Der Sitz aus Holz und Metall für den dama- dernissen angepasst. Beginnend im Waldumbau ist in vielen Nadelbaum- wertige, strukturreiche Lebensräume der Försterei Hamdorf befi ndet sich ligen Wildpark konstruiert und für Mai 2014 erfolgte eine Grundsanie- beständen so gut wie abgeschlossen, zahlreicher Tier­ und Pfl anzenarten, auf dem Betriebshof des Erlebnis- den Aufbau vorbereitet. Darüber rung des gesamten Hauses. Schwer- da schon zu Zeiten des Forstamtes die einst durch den Bau der Autobahn Waldes. »Für mich ist das ein großer hinaus lag hier auch das Betriebs- punkt der Sanierung war die Her- Neumünster Ost mit Buchenvoran- zerschnitten wurden. Die Grünbrücke Vorteil«, so der Förster, »da es sehr gelände der Landwirtschaft des stellung einer bisher nicht oder nur bau begonnen wurde. Die Bestände ist nicht nur für Schalenwild eine viele Synergieeffekte mit dem Erleb- Wildparks. Hier standen die Silos unzureichend vorhandenen Isolierung weisen heute aufgrund der für den ungefährliche Querungshilfe. Kleinere nisWald gibt, zum Beispiel die ge- für die Lagerung der Silage, die auf der Fenster, Außenwände und des Aufl ösung des Rätsels Buchenvoranbau notwendigen kräf- Tiere und sogar scheinbar unbeweg- meinsame Nutzung der Wildkammer, den zum Wildpark gehörenden Daches. Herausgearbeitet wurden von Seite 11 tigeren Durchforstungen eine sehr liche Pfl anzen können ebenfalls die Lagermöglichkeiten und die Material- landwirtschaftlichen Flächen im dabei die strukturell prägenden Ge- S A N D D O R N gute vertikale Struktur auf und sind Reise antreten. Auf diese Weise beschaffung für Veranstaltungen.« Bereich Daldorf und Kiebitzholm staltungselemente der Architektur S C H N E I S E so widerstandsfähiger gegenüber kommen sonst voneinander isolierte geerntet wurden. Im Bereich des dieser Liegenschaft, die das Gebäude K A S T A N I E Kalamitäten. Dies zeigte sich auch bei Vorkommen wieder miteinander Besonders am Herzen liegt Thomas Tannenhofes zwischen dem hinteren insgesamt deutlich aufwerten. In Z Y P R E S S E den Stürmen Christian und Xaver, in Kontakt und existieren als ge- Jacobi wortwörtlich auch der Kinder- Wohntrakt und dem Holzlager be- diesem Zusammenhang ist auch die E L S B E E R E bei denen mit rund 3.000 Festmetern sunde Population. Wissenschaftlich Herz-Wald. Der Wald, in Herzform fanden sich diverse Aufzucht- und deutliche Verbesserung des natür- H E U P F E R D auf einer Fläche von rund 1.000 Hek- nachgewiesen wurde zum Beispiel angelegt, wurde im Jahr 2011 geneh- Auswilderungsgatter. lichen Tageslichtes in den Büroräu- S C H O N U N G tar relativ wenig Sturmholz anfi el. ein großes Vorkommen der Bech­ migt und im darauffolgenden Jahr men zu sehen, die gleichzeitig die H O R N I S S E Der Jahreseinschlag in der Förs- steinfl edermaus. Die durchgeführten gepfl anzt. Die Fläche ist insgesamt Mit der Umorientierung zum Erleb- bislang fensterlose Westfassade des terei Hamdorf liegt in der Regel bei Maßnahmen werden in Form der 3,2 Hektar groß, 1,5 Hektar wurden nisWald vollzog sich auch am Tannen- Hauses aufwertet und eine Voraus- H O L U N D E R 12.000 Festmetern. Aktuell sind es Ziegen- und Schafsbeweidung fort- aufgeforstet. hof ein Strukturwandel. Die Wohnung setzung für zeitgemäße alternative 1 2 3 4 5 6 7 8 sturmbedingt 15.000 Festmeter. gesetzt. des Berufsjägers wurde Verwal- Nutzungen, wie zum Beispiel eine 18 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Menschen 19

Laura Nobis: Funken schlagen und Feuer entfachen 35 Jahre Försterei Heidmühlen Verstärkung für das Waldpädagogik-Team der Landesforsten Zum Abschied von Helmut Mielke

Als sich die 25-jährige Bachelor­ jedoch zu praxisfern, nicht das, was ­Landes, im Erlebnis Bungsberg. »Hier Nach mehr als drei Jahrzehnten willkommener Ausgleich war die Kinderstube.« Als Naturschutzbeauf- absolventin nach dem Abitur entschied, sie wollte. Viel besser gefiel ihr ein ist es sehr schön, denn durch den übergab Revierleiter Helmut Mielke nebenberufliche Lehrtätigkeit an der tragter der Gemeinde Hartenholm an der Georg-August-Universität forstwirtschaftliches Betriebsprak- ­angrenzenden Wald gibt es viele Mög- im Juli den Staffelstab an Lis Berger. Waldarbeitsschule in Bad , war Helmut Mielke viele Jahre über in Göttingen Forstwissenschaften tikum, das sie im Rahmen ihres lichkeiten, mit den Gruppen die Natur »Ich blicke dankbar auf diese Zeit der heutigen Lehranstalt für Forst- die Reviergrenzen hinweg im Bereich und Waldökologie zu studieren, um Masterstudiengangs in der Försterei zu erkunden und das eine oder andere zurück. Für einen, der sein Hobby wirtschaft. »Diese Aufgabe ist mir sehr des Naturschutzes tätig. Försterin zu werden, musste Laura Haale absolvierte. Während dieser Geheimnis zu lüften. Die Arbeit mit zum Beruf machte, ist es nun an der lieb geworden. Die Arbeit mit jungen Nobis in ihrer Familie zunächst um drei Monate konnte sie intensiv prüfen, den Kindern macht mir Spaß, da Zeit, den Beruf wieder zum Hobby Menschen hat mich stets motiviert.« Nach Gründung der Schleswig-Hol- Verständnis werben. Niemand in ob ein Leben als Försterin wirklich viele während der Aktionen über sich zu machen«. steinischen Landesforsten als Anstalt ihrem familiären Umfeld hatte einen das Richtige ist. Laura Nobis nutzte ­hinauswachsen. Das Feuermachen 1984 begann in der Försterei Heid- öffentlichen Rechts wuchs das Arbeits- forstlichen oder jagdlichen Hinter- zudem die Chance, sich im Lehrgang mit Schlageisen und Feuerstein ist Erste Erfahrungen in der Forstwirt- mühlen ein Artenschutzprogramm volumen noch einmal an. Auch diese grund. Zahlreiche Praktika und inter- für das Waldpädagogikzertifikat an- zum Beispiel ein richtiges Highlight.« schaft sammelte Helmut Mielke als zur Wiedereinbürgerung des Uhus Herausforderung meisterte Helmut nationale Exkursionen in die Schweiz, zumelden, und lernte dadurch auch Lehrling in einer Baumschule und in Schleswig-Holstein. »Viele Jung- Mielke mit seinem Team. »Wenn Hilfe nach Polen, Ungarn und Belgien be- den ErlebnisWald Trappenkamp und Für Laura Nobis steht fest: »Wald­ bei einem Praktikum in der Försterei Uhus, die den heutigen Wildbestand nötig war, hatten wir stets ein offenes stärkten die Studentin darin, an ihrem seine Mitarbeiter / innen kennen. In pädagogik ist genauso wichtig wie Ahrensbök. Anschließend durchlief begründeten, hatten bei uns ihre Ohr in Neumünster.« Berufswunsch festzuhalten. Land und Leute verliebt, war es für Bäume pflanzen, denn besonders die er mehrere Ausbildungsbetriebe und die junge Frau sicher, dass sie in das Kinder, die mit allen Sinnen Natur besuchte die Forstschule Düsterntal. Nach dem Bachelorabschluss im nördlichste Bundesland wollte, um erleben dürfen, werden nachhaltig Nach bestandener Inspektorenprü- Von der Grünen Insel ins Holsteiner Auenland September 2014 begann Laura Nobis dort ihrem Traumberuf einen wei- von ihren Erfahrungen profitieren und fung wurde ihm 1978 die Büroleitung Im Juli 2015 übernahm Lis Berger die Leitung der Försterei Heidmüh- ein Masterstudium in Göttingen mit teren Schritt näher zu kommen. Seit zukünftig unsere Umwelt mitgestal- im Forstamt Segeberg anvertraut. len. »Meine Aufgaben sind sehr vielfältig und spannend. Holzernte, Jagd, dem Themenschwerpunkt Waldnatur- einigen Monaten arbeitet Laura Nobis ten wollen.« Ein Jahr später übernahm Helmut Verkehrssicherung, Naturschutz, Brennholzselbstwerber, Erholungs- schutz. Dieser Studiengang war ihr nun auf dem höchsten Punkt des Mielke die Leitung der Försterei Heid- einrichtungen und vieles mehr bieten mir die Möglichkeit, im Rahmen mühlen. der Elternzeitvertretung für Katrin Greve erste Erfahrungen als Revier- leiterin zu sammeln«, beschreibt Lis Berger ihren Arbeitsalltag. »Ich In den 35 Jahren seiner Tätigkeit hoffe natürlich, dass ich mich damit beweisen kann und anschließend wuchs die Reviergröße von 960 auf meine eigene Försterei bei den SHLF leiten darf.« Nach ihrem Forst- 2.300 Hektar an. Arbeitsschwerpunkte wirtschaftsstudium in Göttingen arbeitete Lis Berger als AuPair in Irland waren der Waldumbau, die Jungbe- und als Honorarkraft im ErlebnisWald Trappenkamp. Sie war Trainee standspflege, die Nutzung der mittel- bei den »Waldmärkern« und absolvierte ihren Vorbereitungsdienst bei alten Nachkriegsaufforstungen, Alt- den Niedersächsischen Landesforsten. Im April 2014 wechselte Lis Ber- hölzer und der Jagdbetrieb. Stürme ger zu den SHLF. Sie unterstützte die Försterei Brekendorf bei der Scha- Neu bei den Landesforsten! und Käferkalamitäten stellten den densbewältigung nach dem Orkan »Christian« und organisierte gemein- Die Ausbildung zählt zu den Gemeinwohlleistungen der SHLF. Die Neuzugänge 2015: Kenneth Poser, Finn Quandt, erfahrenen Revierleiter immer wieder sam mit Annika Valentin die 67. Tagung des Deutschen Forstvereins in Marino Wischofsky, Maximilian Mäder, Marcel Crochard, Joshua Michelsen und Tjark Juhl. vor Herausforderungen. Wildunfälle Flensburg. unterbrachen oft die Nachtruhe. Ein 20 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Menschen 21

Aus der Zentrale Zum Gedenken an FD i. R. Ullrich Schwarz Personalveränderungen in den Abteilungen 2 und 3

Zum 01. Dezember 2015 wechselte sie für die Vergaben an Unternehmer sich im Rahmen der Qualitätssiche- Am 02. Mai dieses Jahres ist Ullrich Nach der Referendarzeit in Schles- Ministerium und übernahm das Mareike Wittek vom Bungsberg in die und Baumschulen oder Pflanzen aus rung in der Biologischen Produktion Schwarz bei Ausübung seines liebs­ wig-Holstein wurde er wegen der ­Referat Forstliche Produkte, welches Zentrale der Landesforsten nach Neu- Lohnanzuchtsverträgen zuständig. mit der Auswertung und Zusammen- ten Hobbys durch den Absturz seines ­Tätigkeit seines Vaters als Leiter der er bis zu seinem Ausscheiden 2007 münster. Hier unterstützt sie künftig Auch die Beschaffung und Organi­ fassung der Unternehmerbewer- Segelflugzeugs im Weserbergland Landesforsten Schleswig-Holstein mit großem Einsatz zur Wahrung der die Abteilung 3 in der Biologischen sation von bestandspflegenden Maß- tun­gen und Pflanzenlieferungen. auf tragische Art aus dem Leben ge- vorerst Mitarbeiter der niedersäch- Interessen von Wald und Forstwirt- ­Produktion im Sachgebiet Waldbau. nahmen und die Weiterentwicklung Mareike Wittek organisiert darüber rissen worden. Der Verstorbene kam sischen Landesforsten und entwi- schaft leitete. Wir haben mit Ullrich der Grünkulturen gehören zu hinaus betriebsinterne Schulun- 1947 als Sohn des Forstamtsleiters ckelte sich dort zu einem versierten Schwarz einen Kollegen verloren, Zu Mareike Witteks Aufgaben zählen ihrem Tätigkeitsbereich. gen zu abteilungsrelevanten Themen Dr. Rüdiger Schwarz und seiner im Standortkartierer. Nach seiner Rück- dessen waldbauliche und standort- unter anderem die Beschaffung und in der Biologischen Produktion. ­Oktober dieses Jahres 100 Jahre alt kehr nach Schleswig-Holstein und kundliche Kenntnisse und Erfahrun- Organisation von Pflanzen und Dienst- Neben der Aufbereitung und Aus- gewordenen Mutter in Bullenkuhlen ­Tätigkeiten im Forstamt Neumünster gen den Landeswald entscheidend leistungen im Bereich Wiederauffor- wertung von waldschutzrelevanten Jana Forstreuter wechselt zum zur Welt. Nach unbeschwerten Kinder- und dem Minis­terium ging dann 1985 mitgeprägt haben. So wollen wir ihn stung, Voranbau / Waldumbau und Informationen insbesondere im Wald- 01. Januar 2016 im Rahmen ihrer Trai- und Jugendjahren im Forstamt Rant- mit der Übernahme der Leitung des in dankbarer Erinnerung bewahren. Neuwaldbildung. Im Zuge dessen ist schutzmeldeportal beschäftigt sie neeausbildung von der Abteilung 3 zau und dem abgelegten Abi­tur stu- Forstamts Segeberg der eigentliche Autor: H.-A. Hewicker in die Technische Produktion (TP) / dierte er Forstwissenschaften in Berufswunsch in Erfüllung. Aber Abteilung 2. Hier unterstützt sie Hannoversch. Münden und Göttingen. schon 1995 wechselte er zurück ins Hoch sollen sie leben! – Unsere Jubilare 2015 die TP im Bereich des Gesundheits­ managementsystems (GMS). Jörg Hanekopf 30. Juni 2015 40-jähriges Dienstjubiläum

Hans-Werner Nielsen 01. August 2015 40-jähriges Dienstjubiläum Nachwuchs gesucht! Landesforsten auf der Ausbildungsmesse Dirk Nissen 01. August 2015 40-jähriges Dienstjubiläum Als eines von gut 40 Unternehmen zweijährige Traineeausbildung bis Die Landesforsten bilden mit Stichtag Hans-Alfred Will 05. April 2015 40-jähriges Dienstjubiläum waren die Schleswig-Holsteinischen zum Revierleiter bei den Landes­ zum 15. November 2015 achtzehn Landesforsten im November auf forsten und erzählte, wie abwechs- Auszubildende aus. Die Ausbildungs- Ulrich Wulf 01. August 2015 40-jähriges Dienstjubiläum der Ausbildungsmesse »B.O.S.S.« lungsreich der Alltag eines Förs- werkstätten liegen in Hahnheide bei Bernd-Richard Begier 03. Mai 2015 25-jähriges Dienstjubiläum (BerufsOrientierungsSchau an Schu- ters aussieht. Trittau, in Dodau bei Eutin und in Rick- len) vertreten. ling bei . Michael Feldsien 03. Juli 2015 25-jähriges Dienstjubiläum Forstwirt Arne Friese brachte den Revierleiter Karsten Tybussek und Schülern die dreijährige Ausbildung Jörg Gätje 01. August 2015 25-jähriges Dienstjubiläum Forstwirt Arne Friese stellten sich zum Forstwirt und die damit ver- Burkhard Westphal 14. Mai 2015 25-jähriges Dienstjubiläum den Fragen der Schülerinnen und bundene Arbeit im Wald näher. Dazu Schüler. Karsten Tybussek erläu- zählen zum Beispiel die Holzernte, Marcel Zickermann 01. August 2015 25-jähriges Dienstjubiläum terte den Jugendlichen den Weg vom der Schutz und Erhalt des Waldes Forstwirtschaftsstudium über eine oder Neuwaldaufforstungen. 22 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Leben – Gemeinwohlleistungen 23

Gemeinwohlbilanz 2014 Unsere Verantwortung für Wald und Gesellschaft

Ökologisch denken, ökonomisch pla- Der Begriff »Gemeinwohlleistungen« leistungen, die für alle Waldbesitzer Alle ­Maßnahmen fließen in die nen, sozial gestalten – diesen drei umfasst alle Leistungen, die ein gesetzlich vorgeschrieben sind, Jahresplanung ein und werden in Säulen der nachhaltigen Waldbewirt- Waldbesitzer für die Allgemeinheit die Gemeinwohlleistungen des öffent- enger Zusammenarbeit mit Partnern schaftung sind die Schleswig-Hol- erbringt. Für den Staats- und Körper- lichen Waldbesitzes, sie umfassen und öffentlichen Stellen umgesetzt. steinischen Landesforsten als größter schaftswald in Schleswig-Holstein besondere Aufgaben wie die Aus- Regelmäßig finden Effizienzkontrol- Waldbesitzer im Land besonders sind diese Leistungen gemäß § 6 Lan- weisung von Reit- und Wanderwegen len, Evaluierungen und Anpassun- verpflichtet. Hohe Artenvielfalt, wirt- deswaldgesetz vorgeschrieben. Der für den Staats- und Körperschaftswald, gen an die örtlichen Gegebenheiten schaftliche Leistungsfähigkeit und Gesetzgeber verlangt die Berück­ sowie die besonderen Gemeinwohl- statt. Dazu ist eine enge Zusam­ die Verankerung in der Gesellschaft sichtigung der »Schutz- und Erho- leistungen, die auf einer Zielvereinba- menarbeit aller Beteiligten und die stehen als Unternehmensziele gleich- lungsfunktionen« des Waldes. Gemeint rung der SHLF mit dem Ministerium Bündelung der Aufgaben bei der berechtigt nebeneinander. Die damit sind die vielfältigen Funktionen, die für Energiewende, Landwirtschaft, ­Unternehmensleitung im operati- verbundenen Aufgaben bezeichnen neben der wirtschaftlichen Bedeu- Umwelt und ländliche Räume des ven Geschäft fest verankert. die SHLF als »Gemeinwohlleis- tung untrennbar mit dem Wald ver- Landes Schleswig-Holstein beruhen. tungen«. Sie gehen weit über das bunden sind, wie die Biodiversität, Letztere werden über den Landes- hinaus, was das Unternehmen als der Wasser-, Klima- und Lärmschutz haushalt finanziert und gehen deutlich Weitere Informationen unter: verantwortungsvoller Bewirtschafter sowie die Erholungsfunktionen für über die normalen Verpflichtungen www.forst-sh.de des Waldes ganz selbstverständlich die Bevölkerung. des öffentlichen Waldbesitzes hinaus. (Download Kommunikationsmittel) leistet. Dokumentiert sind diese Leistungen in der »Gemeinwohlbilanz Forstrechtlich sind drei Klassen von Zu den besonderen Gemeinwohl- 2014«, die Anfang Dezember erschie- Gemeinwohlleistungen zu unterschei- leistungen der SHLF zählen die Wald- nen ist. den: die allgemeinen Gemeinwohl- pädagogik und Bildung für nachhal- tige Entwicklung, der Naturschutz, die Instandhaltung der Erholungs- Hundewald Scharbeutz einrichtungen, der Ankauf von Grund- Jugendwaldheime »Ein Paradies!«, schwärmt Familie Schadendorff aus Ahrensbök. Seit eini- stücken, die Neuwaldbildung sowie 1986 eröffneten die Landesfors­ten das Jugendwaldheim Hartenholm. Zahlreiche Jugendliche haben das idyllische gen Jahren besucht sie mit ihrem silbernen Labrador Ayla den Hundeaus- die Ausbildung. Blockhaus inmitten des Segeberger Forstes seither besucht und erfahren, welche Arbeiten zur Pflege und zum Er- lauf Scharbeutz. Rund 200 Tiere sind hier pro Tag unterwegs. Mehr als halt der Wälder notwendig sind. Etwas jünger ist das Jugendwaldheim Süderlügum. Es liegt in der weiten Land- 60.000 pro Jahr! Auf einer Fläche von 18 Hektar können sich die Vierbeiner Ökologische und soziale Leistungen schaft der Marsch an der dänischen Grenze. Neben der Waldarbeit ist die Pflege von Binnendünen und Moorflächen nach Herzenslust austoben und miteinander spielen. Zwei große Wiesen mit sind eine Querschnittsaufgabe aller ein besonderer Schwerpunkt. Nachmittagausflüge in die Umgebung, zum Beispiel der Besuch einer Windkraftan- Sitzbänken, Tischen und Hundebars laden zum Verweilen ein. Errichtet wurde Mitarbeiter der Schleswig-Holsteini­ lage und einer Gedenkstätte, sind fester Bestandteil des Programms. Beide Einrichtungen verfügen über Sport- die Anlage vom Förderverein Hundeauslauf Scharbeutz e. V., einem Zusam- schen Landesforsten. Sie sind in plätze, Niedrigseilgärten, Grillhütten und einen großen Aufenthaltsraum – beste Voraussetzungen für ein unver- menschluss von Hundehaltern aus der Region. Reparaturarbeiten über- der Sustainability Balanced Score- gessliches Abenteuer! Die beiden Jugendwaldheime mit den dort verankerten waldpädagogischen Angeboten sind nimmt die Försterei Scharbeutz im Rahmen der Gemeinwohlleistungen. card (SBSC) des Unternehmens ver- Gemeinwohlleistungen der SHLF. bindlich festgeschrieben. 24 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Erlebnis – ErlebnisWald Trappenkamp 25

Das Jahr 2015 im ErlebnisWald Trappenkamp Gelungene Veranstaltungen, zusätzliche Angebote und ein neuer Lageplan

Mit dem Holzfällerlager im März star- Ein Meilenstein für den ErlebnisWald anderem die Veränderungen hinsicht- Knapp 75 Prozent bewerteten die von der Holzwerkstatt bis zur eine Lösung gesucht. Gemeinsam mit tete der ErlebnisWald erfolgreich in ist die neu eröffnete »Arena der lich des Besucherverhaltens seit der Ausrichtung des Jahresprogrammes ­Waldrallye. Die Nachfrage ist hoch! Julia Gotthold und ihrem Team von die neue Saison. Bei der traditionellen ­Adler«. Rund 50.000 Besucher ver- ersten Befragung im Jahr 2010, die als abwechslungsreich. Dieses Er- Mit dem neuen Sponsor Jako-o der Agentur Metronom aus Leipzig Auftaktveranstaltung erlebten die Be- folgten 2015 die Flugvorführungen Umsetzungsqualität der damals auf- gebnis unterstreicht die Qualität des war es möglich, auch für den Winter haben wir jetzt endlich die perfekte sucher neben modernen Forstmaschi- des Greifvogelzentrums Schleswig- gedeckten Verbesserungspotenziale inhaltlichen Konzeptes in einer Zeit ­abwechslungsreiche Angebote zu Lösung gefunden«, sagt Stephan nen starke Kaltblut-Pferde im Einsatz, Holstein. Auch die »Schlacht um und die Entwicklung des Erlebnis- ständig neuer Freizeitangebote schaffen. Mense, Leiter des ErlebnisWaldes. dazu knatternde Motorsägen, Lager- ­Suentana« erwies sich wie schon im Waldes insgesamt. 87 Prozent der und -möglichkeiten; das Angebot des Eine kinderfreundliche Zeichnung feuer und viele Mitmachaktionen. Das Vorjahr als Besuchermagnet. Mehr Befragten stellten dem ErlebnisWald ErlebnisWaldes wird den Anforde- Ein leicht zu lesender und vollstän- zeigt alle Attraktionen und das weit- hella-Frischlingsfest am 26. April als 10.000 Gäste begaben sich bei Bestnoten als naturtouristisches Ziel rungen an ein modernes Bildungs- diger Lageplan war schon immer läufige Gelände des ErlebnisWaldes überzeugte mit einem neuen Konzept schönstem Wetter auf Zeitreise ins in Schleswig-Holstein aus. Die Kom- zentrum gerecht. Neu hinzugekom- ein großer Wunsch für die Besucher. aus der Vogelperspektive. »Nach und vielen Aktionen rund um die quir- frühe Mittelalter. Mit der großen bination aus gemeinsamem Wald­ men sind 15 Kindergeburtstage – »Seit vielen Jahren haben wir hier der Umgestaltung des Waldhauses ligen Frischlinge und die WaldWasser­ Waldweihnacht klang das Jahr stim- erleben, Naturerfahrung und den An- und dem neuen Eingang kommt Welt. Ein abwechslungsreiches Büh- mungsvoll aus. geboten eines Bildungszentrums für dieses Angebot jetzt genau richtig«, nenprogramm und eine Wasser-Rallye Nachhaltigkeit erwies sich erneut so Stephan Mense. unterhielten die Gäste. Stargast war Neben den Veranstaltungen stand als Erfolgsrezept. Rund ein Drittel Handball-Nationaltorwart Jogi Bitter 2015 eine Besucherbefragung im Mit- der Befragten war bereits mehr als Für das Jahr 2016 gibt es auch schon vom Hamburger Sport-Verein (HSV). telpunkt. Untersucht wurden unter zehn Mal im ErlebnisWald! eine Menge Ideen. Das Team vom ErlebnisWald hat rund 30 Angebote im neuen Veranstaltungskalender Für ein Jahr im Wald! vorbereitet, außerdem steht eine Am 01. August begannen fünf junge Menschen ihr »Freiwilliges Ökolo- Erneuerung des Ringwalls und der gisches Jahr« bei den Landesforsten. Rickmar Pilch aus Hamburg unter- Holzspielhalle an. Also – bis bald im stützt das Team des Jugendwaldheims Süderlügum, Lea Conrad aus Calw ErlebnisWald! in Baden-Württemberg verstärkt im Jugendwaldheim Hartenholm die Sprachkurs im ErlebnisWald Trappenkamp Waldpädagogik, drei FÖJler leben und arbeiten im ErlebnisWald Trappen- Am 03. November war wieder ein Sprachkurs der Arbeiterwohlfahrt mit Weitere Informationen unter: kamp. Neben Lena Maliakas aus Kiel sind dies Pavel Kravchenko aus 45 TeilnehmerInnen für einen Vormittag zu Gast im ErlebnisWald. Bei www.forst-sh.de/erlebnis Kasachstan (Foto links) und Martin Becker aus Mandelbachtal im Saar- einem gemeinsamen Spaziergang und einer Pause am Lagerfeuer standen land (Foto rechts). »Die jungen Leute bringen viele Ideen und viel nicht nur der Wald und seine Tiere im Mittelpunkt, sondern auch das gegen- Engagement mit, ohne ihre Unterstützung könnten wir einige Projekte seitige Kennenlernen. Alle TeilnehmerInnen hatten viele Geschichten zu nicht realisieren«, sagt Stephan Mense vom ErlebnisWald. Das »Freiwil- erzählen, stellten Fragen und versprachen, mit ihren Familien den Erleb- lige Ökologische Jahr« (FÖJ) bieten die Landesforsten zusammen mit der nisWald wieder zu besuchen. Der ErlebnisWald Trappenkamp bietet den Schutzgemeinschaft Deutscher Wald an. Sprachkursen mittlerweile regelmäßige Besuche an – ein schönes Stück Integration! 26 lignatur 18 / Jahrgang 2015 Wald für mehr. Erlebnis – ErlebnisWald Trappenkamp 27

Faszinierende Einblicke Wachsende Unterstützung Das Greifvogelzentrum Schleswig-Holstein eröffnet die »Arena der Adler« im ErlebnisWald Der KinderHerz-Wald in Daldorf nimmt Form an

Im Jahr 2007 begann die Familie sechs großen Volieren zur Nachzucht Am 16. März 2012 weihte die Stiftung ErlebnisWaldes seit vielen Jahren Damm ihr Greifvogelzentrum Schles- konnten in diesem Jahr alle Baumaß- Große Vielfalt KinderHerz gemeinsam mit den ein enger Partner der Landesforsten, wig-Holstein auf dem Gelände des nahmen abgeschlossen werden. Vom Insgesamt beherbergt das Greif- Schleswig-Holsteinischen Landes- überreichte die Spende für die Be- ehemaligen Ziegengeheges des Er- 01. März bis 31. Oktober bietet das vogelzentrum Schleswig-Holstein forsten in Daldorf einen Wald in Form handlung herzkranker Kinder. lebnisWaldes aufzubauen – und Greifvogelzentrum täglich zwei Flug- etwa 40 Vögel: eines riesigen Herzens ein. Die Lan- bekam für diese Idee umgehend den vorführungen, die für die Besucher _ Adlerbussard desforsten stellten für die Aktion die Dank der vielen Menschen, die sich Gründerpreis der IHK Lübeck. Seither des ErlebnisWaldes kostenlos sind. _ Bartkauz Fläche von einem Hektar und etwa als Baumpaten an der Aktion betei- drehen majestätische Seeadler und Jährlich genießen etwa 50.000 Men- _ Europäischer Seeadler 5.000 Bäume zur Verfügung. Mit dem ligen, nimmt der herzförmig ange- pfeilschnelle Falken, Habichte und schen die halbstündige, faszinierende _ Gänsegeier Wald wächst seither die Hilfe für legte Wald inzwischen deutlich Form Käuze ihre Runden im ErlebnisWald Präsentationen, bei der die unter- _ Habicht Kinder mit Herzfehlern. Jeder kann an. Die Erlöse tragen unter ande- Trappenkamp. »Mit unserem Konzept schiedlichen Jagdtechniken und das _ Hochlandbussard mit einer Baumpatenschaft etwas rem zur Finanzierung einer dringend haben wir eine innovative Idee umge- Handwerk der Falknerei präsentiert _ Königsrauhfußbussard zu der Aktion beitragen und dadurch benötigten »Baby-Spule« bei – ein setzt und erfolgreich ausgebaut«, sagt werden. _ Lannerfalke nicht nur die Herzkinder, sondern Spezialgerät zur schonenden Dia­ Dietmar Damm, der zusammen mit _ Mäusebussard auch die Umwelt unterstützen. Die gnose von Herzfehlern bei Säuglin- einem Mitarbeiter und seiner Familie Neben den Greifvogelflügen sind die _ Rotmilan Einnahmen fließen zu 100 Prozent gen und Kleinkindern. Als Danke- Stiftung KinderHerz das Greifvogelzentrum betreibt. Damms bundesweit bei Filmaufnah- _ Sakerfalke in die Arbeit für die kleinen Herz- schön für das Engagement der Schü- Täglich kommen in Deutsch- men und der Vergrämung von Möwen, _ Schleiereule patienten am »KinderHerz-Zentrum ler lud der Leiter des ErlebnisWal- land etwa 19 Kinder mit einem Die Einrichtung macht Greifvögel Tauben und Krähen mit dem Falken _ Sperbereule Schleswig-Holstein« in Kiel. des, Stephan Mense, die jungen Herzfehler zur Welt. Das sind erlebbar, präsentiert sie hautnah und aktiv. »Das schönste für mich und die _ Steinadler Künstler zu einem kostenlosen Er­ rund 7.000 kranke Kinderher- zeigt den Besuchern die Faszination Vögel sind aber die begeisterten Be- _ Steinkauz Seit Anfang September lenken fünf lebnisnachmittag ein. zen im Jahr. Diese Kinder und der Arbeit mit den Tieren. Der enge sucher und die Beizjagd in den Win- _ Steppenadler große, bunte Herzen die Aufmerk- deren Familien benötigen eine Kontakt zwischen Mensch und Tier, termonaten«, sagt Dietmar Damm und _ Turmfalke samkeit der Besucher des Erlebnis- Weitere Informationen unter: optimale Versorgung und me- etwa bei den regelmäßig stattfinden- steht damit in einer jahrtausendealten _ Uhu Waldes Trappenkamp auf die Aktion. www.stiftung-kinderherz.de/ dizinische Innovationen. Die den Flugvorführungen, ist Bestand- Tradition. 2014 wurde die Falknerei­ _ Wanderfalke Sie zeigen, was Menschen gemein- kinderherz-wald-daldorf.html Stiftung KinderHerz unter- teil des prämierten Konzepts. sogar als »immaterielles Weltkultur- _ Weißkopfseeadler sam bewegen können. Gestaltet hat stützt Projekte auf allen we- erbe« von der UNESCO ­anerkannt. _ Wüstenbussard die phantasievollen Kunstwerke die sentlichen Gebieten der an- Im Jahr 2013 beschloss die Betreiber- Zu diesem Erbe zählt zum Beispiel auch vierte Klasse der Heinrich-Rantzau- geborenen oder erworbenen familie Damm mit den Schleswig- die deutsche Brotkunst, die Holzflö- Schule Bad Segeberg. Sylvia Paul von Herzfehler im Kindesalter – Holsteinischen Landesforsten eine ßerei oder der rheinische Karneval. ganzjährig die Möglichkeit, die Falk- der Stiftung KinderHerz nahm bei von der Diagnose und Be- umfangreiche Investition in die Falk- nerei bei einer geführten Tour für vier der Übergabe der Herzen zudem einen handlung über die Prävention nerei. Mit dem Bau einer »Arena Der ErlebnisWald freut sich, seinen bis 20 Personen näher kennenzuler- Scheck in Höhe von 2.250 Euro ent­ bis hin zur Erforschung und der Adler« für bis zu 500 Besucher, Besuchern einen Einblick in die nen. Die Tour kostet fünf Euro pro gegen. Bernd Jorkisch, Geschäfts­ Entwicklung neuer Heilungs- den modernen Greifvogelkammern ­Falknerei bieten zu können. Ab 2016 Person, Interessenten können sich führer des gleichnamigen Holzunter- methoden. zur Unterbringung der Vögel und gibt es neben den täglichen Flügen im ErlebnisWald anmelden. nehmens und als Nachbar des Impressum

_lignatur Hauszeitung der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten AöR _Redaktion Nadine Neuburg ([email protected]), Susanne Lira ([email protected]), Metronom GmbH | Julia Gotthold ([email protected]), Monika Streller (Rätselautorin) _Erscheinungsweise Auflage: 900 Stück, 2 Ausgaben jährlich nächste Ausgabe: Juli 2016, Redaktionsschluss: April 2016 _Konzeption und Layout Metronom | Agentur für Kommunikation und Design GmbH, Leipzig _Bildnachweis Steffen Ahnert, Thimo Franke, Olaf Herold, Christiane Herty, Stephan Mense, Harald Nasse, Nadine Neuburg, Johannes Schmitt, Annika Valentin, Mareike Wittek _gedruckt auf 170 g mattgestrichenem Bilderdruck HEAVEN 42, erzeugt aus nachhaltiger Waldwirtschaft _Redaktionsanschrift Schleswig-Holsteinische Landesforsten AöR, Memellandstraße 15, 24537 Neumünster T _+49 (0) 4321 / 5592-102 F _+49 (0) 4321 / 5592-190 E [email protected] I _www.forst-sh.de

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