Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt – 2.Auflage

SACHSEN ANHALT Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt des Landes Sachsen-Anhalt

ISBN 3-935971-04-4 Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt Auflage Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt – 2.

SACHSEN ANHALT Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt

Tourismus-Studien

Sachsen-Anhalt

5

Handbuch

Blaues Band in Sachsen-Anhalt

Magdeburg 2001

Inhalt Seite

Vorwort 5

1. Einführung 6

2. Die Entwicklung des Blauen Bandes 7

2.1 Bestandsaufnahme der Gewässer und touristischen Angebote in Sachsen- Anhalt 7 2.2 Anforderungen an Wassersportanlagen 11 2.3 Anforderungen aus Sicht der Nutzer 12 2.4 Anforderungen an das Management von Wassersportanlagen 13

3. Die Konzeption „Blaues Band in Sachsen-Anhalt“ 14

3.1 Ziele und Inhalte 14 3.2 Gesamttouristische Konzeption 14 3.3 Wassertouristische Konzeption 16 3.4 Entwicklung der Fahrgastschifffahrt 20

4. Das Städtenetzwerk „Blaues Band in Sachsen-Anhalt“ 22

4.1 Entwicklungsstand des Netzwerkes 26 4.2 Fördermitteleinsatz im Städtenetzwerk 30 4.3 Fahrgastschifffahrt und Fähren entlang Elbe und 40 4.4 Der Sport und das Blaue Band 43

5. Neue Ufer – Konzeption für Bergbaufolgelandschaften 45

5.1 Konkurrenzanalyse 47 5.2 Nautische Kapazität der neuen Seen 47 5.3 Profil der Bergbaufolgestandorte Goitzsche, Geiseltal und Seeland 49

6. Wassertourismus und Naturschutz 52

6.1 Biosphärenreservat Mittlere Elbe 52 6.2 Natura 2000 - Wechselwirkungen mit dem Blauen Band 54

7. Transnationale Zusammenarbeit: "Blaues Band Elbe/Labe - Modrý pás Labe/Elbe" 56

7.1 Die Elbe – das Rückrat des Blauen Bandes 59 7.2 Die touristischen Regionen der Elbe 59 7.3 Die touristischen Angebote und Schwerpunkte des transnationalen Blauen Bandes 60 7.4 Das Planungshandbuch Elbe / Labe 62

8. Das Blaue Band – Potenziale und Nutzung 64

8.1 Bundesdeutsche Perspektiven 64 8.2 Ziele der Vermarktung 66

9. Informationsteil 68

9.1 Standortprioritäten des Blauen Bandes 68 9.2 Rechtsgrundlagen 77 9.3 Symbole 82 9.4 Ausgewähltes Adressenverzeichnis 82 9.5 Ausgewählte Internet- Adressen 91 9.6 Literaturauswahl 93

Vorwort

Der Tourismus in Sachsen-Anhalt hat sich in den vergangenen Jahren zu einer Wachstumsbranche entwickelt. Schon heute werden hier etwa vier Prozent des gesamten Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet. In einigen Regionen liegt dieser Wert sogar weitaus höher. Dennoch sind die Potenziale, die der Tourismus bietet, in Sachsen-Anhalt noch längst nicht ausgenutzt. Aufgabe der Wirtschaftspolitik wird es deshalb sein, Schönheit und Reichtum unseres Landes bekannter zu machen und besser zu vermarkten. Damit verbindet sich auch die Chance, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Neben klassischen Tourismusregionen wie dem oder Besuchermagneten wie dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich gewinnen individuelle Reisen und Naturtourismus immer mehr an Bedeutung. Neben einem gut ausgebauten Netz an Radwegen verfügt das Land auch über attraktive Möglichkeiten des Wassertourismus. Das von schiffbaren Gewässern durchzogene Sachsen-Anhalt reicht von Freyburg bis Werben und von Calvörde bis Genthin. Hier soll ein einmaliges Netzwerk im europäischen Wassertourismus entstehen, das über die Grenzen des Landes hinaus weist. Das Gesamtprojekt „Blaues Band“ als Schwerpunktthema des Landestourismus wird in der Zukunft zu einer der drei Markensäulen Sachsen-Anhalts neben der „Straße der Romanik“ und den „Gartenträumen“ werden. Die seit 1997 aufgebaute Kooperation der Kommunen an Elbe, Havel, Saale, Unstrut und den Kanälen soll ausgebaut und weiter gestärkt werden.

Im Jahr 2004 wird das „Blaue Band“ als touristisches Jahresthema im Zentrum der Vermarktung stehen. Projekte und Vermarktungsstrategie werden bis dahin und darüber hinaus von vielen Beteiligten gemeinsam entwickelt.

Mit dem „Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt“ wird die Reihe der Tourismus-Studien in Sachsen-Anhalt fortgesetzt. Auf Basis weitreichender Untersuchungen ist hiermit die Grundlage für zukünftige Planungen und Entwicklungen im Wassertourismus gelegt. Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung lässt eine erfolgreiche Zusammenarbeit auch über Landesgrenzen hinaus erwarten, die allen Bewohnern und Besuchern unseres Landes zugute kommt.

Dr. Horst Rehberger Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt 1. Einführung

Wassertourismus liegt im Trend – und Sachsen - dem europäischen Programm INTERREG III B der Anhalt hat hier viel zu bieten. Von allen Bundes- Planungsraum erweitert und damit die tourist i- ländern hat Sachsen- Anhalt die insgesamt längs- sche Raumentwicklung bis zum Jahr 2006 unte r- te Fließstrecke der Elbe von Südosten nach stützt wird. Nordwesten und die ausgedehntesten Auenberei- che entlang der Elbe. Einige Abschnitte sowie die Die Strategie ist nun entwickelt. In den Jahren größeren Nebenflüsse sind bei Wasser - und Na- 2002 und 2003 müssen die angedachten Vorh a- turtouristen bereits sehr beliebt. Mit der Öffnung ben durch öffentliche und private Träger realisiert des Wasserstraßenkreuzes bei Magdeburg im werden. Lücken in der Infrastruktur für Wasse r- Jahr 2003 werden 65.000 private Bootsbew e- touristen sind zu schließen. Daneben gilt es, ge- gungen aus dem Raum Berlin und aus Niede r- meinsam mit den zukü nftigen Beteiligten die sachsen erwartet. Marketingstrategie für 2004 vorzubereiten. Dabei kann die Fortführung des Städtenetzwerkes - Vom Wirtschaftsministerium Sachsen- Anhalt wur- vielleicht in Form eines Vereins - sinnvoll sein. de das Projekt "Blaues Band" 1995 initiiert, um dieses wassertouristische Potential zu nutzen. Die Mit der Kraft von Kommunen, Verbänden und Ingenieurgesellschaft ARCADIS und die Hoc h- privaten Investoren wird es gelingen, Sac hsen- schule An halt (FH) entwickelten 1997 gemeinsam Anhalt im Jahr 2004 auf dem Tourismusmarkt als als Projektgemeinschaft die wassertouristische Land des Blauen Bandes zu etablieren. Konzeption Sachsen- Anhalts, die die pl a nerische Basis für das Blaue Band darstellt. Als eine der drei Marktsäulen der Tourismus - und Imagewerbung des Landes Sachsen - Anhalts, Im Jahr 1999 wurde auf der Bundesgartenschau steht das Blaue Band neben der Straße der R o- in Magdeburg das Städtenetzwerk Blaues Band manik und den Gartenträumen schon je tzt im aus 31 Mitgliedskommunen, die an der Elbe und Zentrum des Marketings. Im Jahr 2004 wir das ihren Nebenflüssen liegen, gegründet. Ziel war Blaue Band als Verstärkerthema ganz im Zentrum es, eine infrastrukturelle Bestandsanalyse vorz u- der Landeswerbung stehen. nehmen, die Kommunen fachlich zu beraten und Fördermöglichkeiten aus den Berei chen Wirt- schaft, Städtebau und Arbeit zu bündeln.

Mit großem Ideenreichtum und Enthusiasmus wurde das Projekt umgesetzt. Ein zentrales Pr o- jektbüro in Magdeburg wurde eingerichtet. Die Projektgemeinschaft präsentierte sich auf Messen, ein gemeinsames Logo wurde entwickelt und mit der „Flaschenpost“ entstand eine netzwerkinterne Zeitung. Bis heute konnten Projekte in einem Volumen von rund 230 Mio. DM durch die Pr o- jektgemeinschaft betreut werden. Erste Ergebni s- se sind in diesem Handbuch dargestellt.

Der Wassertourismus erfordert auch eine überr e- gionale Zusammenarbeit, in der Sachsen -Anhalt das „Kernland“ bildet. Auf europäischer Ebene heißt das seit 1998 im Rahmen des europäischen Programms INTERREG II C erarbeitete Projekt "Blau es Band Elbe/Labe – Modrý pás Labe/Elbe" und verbindet Sachsen- Anhalt mit Bra ndenburg, Sachsen und der Tschechischen Republik. Aus dieser Zusammenarbeit liegen eine Broschüre (deutsch, englisch, tschechisch) und ein deutsch/tschechisches Planungshan dbuch des Untersuchungsraumes mit einem umfassenden Kartenteil vor. Mecklenburg -Vorpommern wird zukünftig auch in diesem Boot sitzen, wenn mit

6 2. Die Entwicklung des Blauen Bandes

Nach dem Erfolg des Tourismusprojektes „Stra- Wirtschaftsministerium lag daher im September ße der Romanik“ plante das Wirtschaftsministe- 1997 eine handlungsorientierte Bestandsstudie rium Sachsen-Anhalt 1995 die Entwicklung ei- vor, welche zeitlich nahtlos in den zweiten Teil nes wassertouristischen Angebotes für die Fließ- der Entwicklung der wassertouristischen Ge- gewässer im Land Sachsen-Anhalt unter dem samtkonzeption überging. Projekttitel „Das Blaue Band in Sachsen-Anhalt“. Ziel war es, die bedeutenden gewässernahen Übersicht der Erhebungskriterien touristischen Attraktionen des Landes durch ein gut ausgebautes und ausgestattetes Netzwerk · Rechtliche Bestimmungen wassertouristischer Infrastrukturen zu verbinden. Die anfänglichen Überlegungen, in dieses Kon- - Amtliche Regelungen zur Binnenschifffahrt zept vorerst nur die Fließgewässer einzubezie- - Genehmigungsrechtliche Grundlagen (z.B. hen, wurde in der Folge schnell erweitert um die Bauleitplanung, Naturschutz, Raumordnung) attraktiven und touristisch nutzbaren Seen und Talsperren. Arbeitsschwerpunkt waren jedoch · Gewässer die überregional bedeutenden Flüsse und Kanä- le Sachsen-Anhalts. - Wasser- und landseitige Infrastruktur und Angebote an den Standgewässern - Wasser- und landseitige Infrastruktur und 2.1 Bestandsaufnahme der Gewässer Angebote an Flüssen und Kanälen: und touristischen Angebote Kleinflüsse: Aller, Allerkanal, Dumme, in Sachsen-Anhalt Ehle, Helme, Ilse, Landgraben, Nuthe, Rossel, Selke, Schöninger Au, Tanger, Als Grundlage dieser Überlegungen, Planungen Taube, Uchte, Wipper, Zehrengraben- und Initiativen erfolgte im Zeitraum von 1996 Seege bis 1997 eine Bestandserhebung. Ziel war, Defi- Kleinflüsse/Wanderflüsse: Bode, Milde- zite und Potentiale festzustellen, um Rückschlüs- Biese-Aland se für nachfolgende konzeptionelle Arbeiten zu Wanderflüsse: Jeetze, Mulde, Ohre, ziehen. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand Schwarze Elster, Saale, Unstrut, Weiße Els- die Schaffung und Erweiterung wassertouristi- ter schen Leistungen der Privatwirtschaft sowie der Wasserstraßen: Elbe, Havel, Saale, Mittel- tourismusnahen Infrastruktur. In der Bestands- landkanal, Elbe-Havel-Kanal erhebung wurde sowohl das Wasserwandern mit eigenen oder gecharterten Booten wie auch die · Technische Objekte und Projekte regionalen und überregionalen Personenschiff- fahrten berücksichtigt. Als Grundlage der Erhebungen diente die Date n- bank der Hochschule Anhalt (FH). Die Erhebung Die Bestandserhebung erfolgte unter Federfüh- erfolgte mittels eines Fragebogens, welcher an rung der Hochschule Anhalt (FH) in Arbeitsge- Betreiber von Wassersportanlagen, Bootshäusern meinschaft mit der Qualifizierungs- und und sonstigen Anlagen vergeben wurde. Unte r- Beschäftigungsgesellschaft Genthin. An der sucht wurden ca. 120 Standorte von Wasse r- Hochschule Anhalt (FH), Standort Bernburg, sportanlagen (ca. 250.000 Einzeldaten). Die beschäftigte sich seit 1994 ein Team von Rücklauf quote betrug 72 % und ist damit als sehr Wissenschaftlern mit Analysen der Wasser- gut zu bezeichnen. Die fehlenden Angaben wu r- tourismusbranche in Deutschland. So wurde im den als Vor- Ort-Interview erhoben. Zeitraum von 1994 bis 1995 an der Hochschule Anhalt (FH) eine deutschlandweite Zur Erhebung der geplanten Vorhaben in den Bestandserhebung aller wassersportlichen Landkreisen wurden landesweit vier Arbeitsgru p- Infrastrukturen in Zusammenarbeit mit dem pen mit den Vertretern der beteiligten Komm u- Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. nen ge bildet. (BWVS) durchgeführt. Aufbauend auf den bereits vorhandenen umfangreichen Datenbanken war es möglich, durch die Einbindung bereits vorhandener Erfahrungen und Kompetenzen auf dem Geb iet der Entwicklung großräumiger Wassersportkonzepte kurzfristig qualifizierte Erhebungskriterien zu bestimmen. Dem Wirt-

7 Abb. 2-1: Übersicht zur Befahrbarkeit der Gewässer in Sachsen-Anhalt 2001

Kleinfluss, befahrbar Aland bei ausreichendem Wasserstand mit Kanus/Kajaks Zehren- Dumme graben befahrbar Jeetze Elbe

Purnitz Biese Havel Wanderfluss ganzjährig mit Kanu/Kajak Uchte befahrbar Milde Tanger Elbe-Havel- Kanal schiffbare Gewässer Ohre

Aller Mittell- landkanal

Schöninger Au Ehle

Großer Graben Nuthe

Bode Ilse Rossel Elbe

Holtemme Taube Schwarze Landgraben Elster Bode Mulde

Selke Fuhne

Wipper Saale

Salza

Helme

Weida

Luppe Weiße Elster Unstrut

8 Erhoben wurden Daten zu: 5 km Entfernung beidseitig der Gewässer 1) zu folgenden Angeboten: - Wassersportarten - Liegeplätzen - Gewässer - Anzahl der Boote - malerische Ortskerne - Bootscharter - Burgen - Besitzverhältnissen - Schlösser - Infrastrukturen - Herrenhäuser - Servicebereich - Straße der Romanik - Dienstleistungen - Kirchen - Technikbereich - Klöster - Ver- und Entsorgung - Museen - Aktivitäten - Galerien - Einrichtun gen - Historische Persönlichkeiten - Zukünftig geplante Ausstattungen - Feste - Nutzer und Nutzungshäufigkeit der Anlagen - Technische Denkmale - Erreichbarkeit von Dienstleistun gen - Schifffahrt - Werbung - Fähren - Größe der Anlage - Naturdenkmale - Entwicklungskapazitäten - Landschaftsschutzge biete - Beurteilung der baulichen Substanz - Naturerleben - Wehr- u. Wallanl a gen Abb. 2-2: Träger der Wassersportanlagen - Hü gelgräber in Sachsen -Anhalt 1998 - Parks und Gärten - Tierparks - Wildgehege G e w e r b e C a m p i n g Ö f f e n t l i c h - Reiten 7 % 4 % 1 % - Land urlaub - Kurzentren - Freizeitzentren - Campingplätze - Jugendherbergen - Radwandern - Wandern - Angeln - Baden V e r e i n - Flugsport 8 8 % - Sternwarten - Handwerk - Laufen · Fahrgastschifffahrt - Sonstige Sportanlagen - Theater Erhoben wurden Daten zu: - Besondere Gastlichkeit/Gastronomie - Kinder- u. Jugendzentren - Ziele und Routen - Bootsverleih - Schiffsdaten - Touristische Informationen - Anlegestellen - Ansprechpartner - Auslastung / Mängel / Konflikte / Behind e- rungen / zukünftige Pla nungen Ergebnisse der Bestandsanalyse - Infrastrukturen - Ver- und Entsorgungseinrichtungen Eine erste Analyse der Ergebnisse der Bestand s- erhebung erfolgte noch in 1997 durch die Deut- · Touristische Objekte / Projekte sche Marina Consult Hannover (DMC). Zusa m- mengefasst können die Ausgangsbedi n gungen Erhoben wurden die Daten zu Tourismus, Ang e- und Erfordernisse für die Entwicklung des Was - boten, zukünftige Planungen und Konzeptionen für 273 Städte und Gemeinden des Landes Sac h- 1) Ein Korridor von max. 5 km beidseitig an den Ufern der sen-Anhalt (durch Auswertung vorhandener Lit e- Flüsse, Kanäle etc. ist touristisch auch ohne eige nes Fahrzeug ratur und gezielte Nachfragen / in der Regel bis auf dem Land nutzbar.

9 sertourismus in Sachsen- Anhalt wie folgt be- Landschaft und mit historischen Städten und schrieben werden: Orten verfügt, ist der nördliche Landesteil mit einer großräumig gegliederten Landschaft aus- gestattet. Hier sollen einige historisch interes- · Gewässer in Sachsen- Anhalt sante Orte Anziehungspunkte für Wassertouris- ten werden. Sachsen-Anhalt ist aus nautischer Sicht ein Bin- nen- und Durchgangsland. Dieses gilt insbeson- Als ein wesentliches Ziel für die Erarbeitung dere für die Flüsse und Kanäle, die zum einen eines wassertouristischen Konzeptes gilt daher, das Land in Nord-Süd-Richtung (Elbe, Saale), die regionalspezifischen Angebote so attraktiv zu zum anderen in West-Ost-Richtung (Mittelland- verknüpfen und zu vermarkten, dass Durch- kanal, Elbe-Havel-Kanal) erschließen. Dreh- gangstouristen, besonders im nördlichen Lan- punkt dieses Gewässersystems ist Magdeburg desteil, möglichst lange am Ort gehalten wer- mit dem Wasserstraßenkreuz. den können.

Abb. 2-3: Überregionale Anbindung der Fließgewässer in Sachsen -Anhalt

Dieses Potential an Fließgewässern liegt teilwei- Während damit der nördliche Teil des Landes se in landschaftlich reizvollen Gegenden. Dieses eher zum Durchgangsrevier wird, bietet er vorzugsweise im Süden des Landes, etwa bis zu durchaus auch Qualitäten, die ein wassertouris- einer Höhe Bernburg-Aken. Während dieser tisches Urlaubsangebot vor Ort ermöglichen. südliche Landesteil über Gewässer in attraktiver Entsprechend sollen hier auch die Vorschläge

10 zur Entwicklung von Schwerpunkten vorgenom- schnitten Alleinstellungsmerkmale aufweist. Es men werden. zeigte sich jedoch auch hier wieder ein deutli- ches Nord-Süd-Gefälle im Land. Der Südteil ist Die Gewässerverteilung in Sachsen-Anhalt zeigt eindeutig die Haupttourismusregion des Landes, einen gewässerreichen Südteil des Landes und auf den Wassertourismus bezogen. einen seenarmen Nordteil des Landes. Im Nord- teil des Landes spielt der Arendsee eine zentrale Als regelrecht schlecht muss die Angebotssitua- Rolle. Die Bestandserfassung zeigt, dass hier tion mit Hotels, Pensionen, Campingplätzen und noch lange nicht alle touristischen Potentiale Gaststätten am Wasser bezeichnet werden. So ausgeschöpft sind. Der Arendsee muss zu einem dürfte es kaum möglich sein, durch Sachsen- wassertouristischen Highlight werden, weil hier Anhalt mit dem Boot in Tagesetappen zu fahren Touristen gebunden werden können. und geeignete Übernachtungsquartiere bzw. Serviceangebote zu finden. Besonders prekär ist Der Südteil des Landes verfügt über mehrere die Versorgung mit Gaststätten an den Ufern Seen, die wassersportlich teilweise nutzbar sind. der Gewässer. Hier liegt ein wichtiges Potential Ein deutliches touristisches Potential kann mit und Marktsegment ungenutzt brach. In der Ent- der Flutung der vorhandenen großflächigen wicklung dieser Ufer-Gastronomie wurde eine Bergbaufolgelandschaften erschlossen werden. Initialaufgabe zur Entwicklung des Wassertou- Da der Großteil dieser Seen erst im Entstehen rismus im Land erkannt. begriffen ist, liegen die mittelfristigen Zukunfts- chancen des Wassertourismus auf den Fließge- wässern, auch wird der Reiz der Landschaft vor- 2.2 Anforderungen an Wassersportanla- wiegend durch das Befahren wahrgenommen gen und weniger an einem See stationär. Diese Seen eignen sich vorwiegend für die wassersportliche Der Optimalzustand einer Anlage lässt sich rela- Versorgung der Bevölkerung und für sportliche tiv unkompliziert an Hand von Maximalforde- Ereignisse (Regatten, Training etc.). rungen beschreiben. Dieses kommt zugleich dem Idealzustand entgegen: · Nautische Infrastrukturen in Sachsen- Anhalt · Erstens muss eine optimale Anlage den aus wassersportlicher Sicht zu stellenden An- forderungen genügen. D.h. sie muss alle Die Ausstattung mit nautischen Einrichtungen technischen und baulichen Einrichtungen so- zeigte ich im Ergebnis der Analyse ehr wie organisatorischen Voraussetzungen auf- uneinheitlich. Grundsätzlich ist festzustellen, weisen, die zur Ausübung des Wassersports dass das Land im Bundesvergleich zu den eher unter Beachtung der jeweiligen naturräumli- ungenügend ausgestatteten Ländern zählt. chen Bedingungen (Gewässertyp), rechtlicher Obwohl in der Bestandserfassung eine Fülle von Bestimmungen und der aktuellen technischen Ausstattungsangaben zu finden ist, wird jedoch und nautischen Standards erforderlich sind. nichts über die Qualität der Einrichtungen ausgesagt. Da diese Daten größtenteils auf · Zweitens muss eine optimale Anlage die Selbsteinschätzungen der Betreiber/Träger persönlichen Bedürfnisse der Wassersportler, beruhten, ist durchaus von einer Überschätzung soweit sie insbesondere den hygienischen Be- der Qualität auszugehen. Aufgrund dessen reich, Versorgungsmöglichkeiten und ggf. wurde ein Instrument entwickelt, dass auch Freizeitangebote betreffen, befriedigen. vorhandene Potentiale einbindet. Auch hier sind alle erforderlichen techni- Wichtig hierbei war auch die Festlegung der schen, baulichen und organisatorischen Ein- möglichen Distanzen zwischen den einzelnen richtungen/Regelungen vorauszusetzen. Einrichtungen und die Angebotsvielfalt für ver- schiedene Wassersportarten. · Drittens muss eine optimale Anlage um- weltbeeinträchtigende und umweltschädi- · Touristische Infrastruktur in Sachsen- gende Auswirkungen, soweit sie selbst von Anhalt der Anlage ausgehen bzw. durch die techni- schen, baulichen und organisatorischen Ge- Die Bestandserfassung zeigt touristisch interes- gebenheiten der Anlage beeinflusst werden sante Punkte entlang der Gewässer in einem können, minimieren und wenn möglich aus- Abstand bis zu 5 km vom Ufer. Festzustellen ist, schließen. Unter diesem Gesichtspunkt sind dass hier durchaus eine Qualität existiert, die alle technischen und baulichen Einrichtungen mit den anderen Bundesländer im überregiona- und organisatorischen Regelungen zu prüfen len Vergleich standhalten kann bzw. in Teilab- und entsprechend auszugestalten.

11 3. Die Konzeption "Blaues Band in Sachsen-Anhalt"

3.1 Ziele und Inhalte 3.2 Gesamttouristische Konzeption

Aufbauend auf der Bestandsaufnahme wurde im Neben der einzelnen Projekt- bzw. Standortent- Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Ar- wicklung im Netzwerk kommt der touristischen beit des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr Gesamtentwicklung eine entschiedene Bedeu- 1998/1999 eine wassertouristische Konzeption tung zu. In diesem Zusammenhang sind insbe- für die wichtigsten Flüsse und Seen in Sachsen- sondere die Schnittstellen zu anderen touristi- Anhalt erarbeitet. schen Maßnahmen und Entwicklungen in Sach- sen-Anhalt zu definieren und auszubauen. Vom Wirtschaftsministerium des Landes Sach- sen-Anhalt wurden zwei abgestimmte Aufträge Bei der Konzipierung der Marke "Blaues Band" wie folgt ausgelöst: muss die Einbindung vorhandener touristischer - ARCADIS: Touristische Gesamtkonzeption Produkte im Vordergrund stehen. Dabei haben - Hochschule Anhalt (FH): Wassertouristische sich einige Schwerpunkt-Geschäftsfelder, Konzeption Schwerpunktregionen und Schwerpunktthemen als besonders gut integrierbar herausgestellt. Die offizielle und mittlerweile geschützte Pro- Dazu gehören: jektbezeichnung lautet: · Weinregion Saale und Unstrut: Freyburg „Das Blaue Band in Sachsen-Anhalt“® an der Unstrut zum Beispiel stellt ein Zentrum des Weinbaues dar. Durch die assoziative Ver- Die Projektidee besteht darin, die Wasserstraßen knüpfung von Weinbau mit malerischen Hängen und großen Standgewässer in Sachsen-Anhalt und Flusslandschaften bildet das Blaue Band ein zu einem durchgängigen „Touristischen Produkt“ Element des Gesamtbildes. zu entwickeln und langfristig erfolgreich zu ver- markten. Im Vordergrund steht das „Blaue · Sachsen-Anhalt - Luthers Land: In der Band“ der Elbe, welches übergreifend die ver- Stadt liegt der „Alte Industrie- und schiedenen geographischen Regionen verbindet. Gewerbehafen“ in fußläufiger Entfernung zur Mit einbezogen wurden die in Sachsen-Anhalt Innenstadt. Eine Anbindung der Reformations- liegenden Bereiche der Nebenflüsse Saale, gedenkstätten an das Wasser ist durch den tou- Unstrut, Havel, Mulde, einige kleinere Wander- ristischen Umbau des Hafens günstig möglich. flüsse sowie die bedeutendsten stehenden Ge- wässer. · Musikland Sachsen-Anhalt: Wesentliche

Standorte im Musikland mit Anbindung an das Im Hinblick auf die überregional wirksamen Blaue Band sind Magdeburg, Halle, Weißenfels. touristischen Vorhaben in Sachsen-Anhalt soll Das Blaue Band kann ein Anstoß für weitere das Blaue Band als integrierendes Element fun- Aktionen sein, wie z.B.: Musik auf dem Wasser, gieren. Landes- und regionalplanerische Rah- eine Schiffsreise auf den Spuren großer Kompo- menbedingungen, insbesondere die Aussagen nisten. der Regionalen Entwicklungskonzepte und Akti- onsprogramme zum Tourismus, waren zu beachten. · Kur- und Erholungsorte: Bei den Kur- und Erholungsorten kann die Anknüpfung an Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit erhofft das Blaue Band den Gesamttourismus voran- sich aus dem Projekt einerseits die gezielte pro- bringen, wie dies bereits in Schönebeck - Bad jektbezogene Einbindung geeigneter Investoren Salzelmen oder Bad Kösen erfolgte. in Verbindung mit der Schaffung neuer Arbeits- plätze, andererseits auch Impulse einer künfti- · Überregionale Radwanderwege: Die gen länder- und staatenübergreifenden Zu- Radwege entlang der Fließgewässer sind beson- sammenarbeit. Der Endbericht umfasst die Ge- ders wichtig, da sich Synergien anbieten und samtkonzeption einschließlich der wassertouris- das Blaue Band ein Netzwerk des Wassertouris- tischen Konzeption. Die inhaltliche Erarbeitung mus und nicht allein des Wassersports darstellt. fand entsprechend der beiden Auftragsverhält- Die derzeitige Nachfrage von Radwanderern nisse getrennt, aber in gegenseitiger Absprache entlang der Fließgewässer dürfte die der Was- statt. serwanderer bei weitem übersteigen.

14 - Gottesdienstbesuch - Shop, ein gut geführtes Resta urant - Teilnahme an Animationsprogrammen - Yacht-Service und - Management - Fernsehen. Service beinhaltet aber auch, dass auf dem oder rund um das Gelände des Hafens genügend 2.4 Anforderungen an das Management zusätzliche hervorragende Einrichtungen vor- von Wassersportanlagen handen sind, wie z.B.: - Sport- und Erholungsmöglichkeiten Grundsätzlich sind drei Phasen zu unterschei- - Erste- Hilfe-Station den, aus denen sich modernes Projektmanage- - Telefon ment von Wassersportanlagen zusammensetzt. - Bankinstitut / Bankautomat - Vermietung von Autos und Fahrrädern etc. Die Erste Phase besteht aus: Der wichtigste Ausgangspunkt ist in jedem Fall, - Marktuntersuchung dass Betreiber der Wassersportanlage jeden - Lokalisierung des Standortprofils Wunsch des Kunden honorieren und durchfüh- - Konzeption der Marina ren. Das setzt enorme Flexibilität, Einfühlungs- - Finanzierungsuntersuchung vermögen und Improvisationstalent voraus.Die In der ersten Phase gilt es einen geeigneten Wahrung der Privatsphäre ist dabei eine schwie- Standort mit geeignetem Standortpotential zur rige Aufgabe. Gäste und Dauerlieger müssen Einrichtung einer Wassersportanlage zu lokali- jederzeit den Aufenthalt in der Anlage als ein sieren. Entscheidend für ein hohes Maß an Nut- positives Erlebnis empfinden. Das beinhaltet zerattraktivität ist die Ausstattung der Anlage mit auch: Service-, Ver- und Entsorgungsangeboten und - alle bereitgestellten Dienstleistungen stehen zusätzlichen Leistungen. Die Anlage muss auf in einem guten Preis- / Leistungsver hältnis eine konkrete Zielgruppe ausgerichtet sein. Ent- - die gesamte Organisation muss professionell scheidend für den wirtschaftlichen Erfolg ist die und sachlich, aber auch zuvorkommend und optimale Ausnutzung des vorhandenen Stand- gastfreundlich sein ortpotentials. - das komplette Personal muss diese Philos o- phie kennen, begreifen und vermitteln In der zweiten Phase geht es um: Jede Anlage hat sich entsprechend ihres Images, - Entwurf und Planung der Anlage am Markt zu positionieren. Und letztendlich muss - Bau und Einrichtung das Management regelmäßig eventuelle Reorga- - Marketing und Public-Relations nisierungen innerhalb des eigenen Betriebes

durchführen. Durch dieses „Corporate Identity“ Die Dritte Phase konzentriert sich auf: wird die Positionierung am Markt stark gefestigt.

Außerdem wird hierdurch die gewünschte Zie l- - Sicherung der Qualität gruppe angesprochen. - Sicherung der Boote und Privatsphäre

- Finanzierung, Organisation, Personal, Tech-

nik

- Alles auf ein sehr hohes Niveau zu bringen

- Lieferung aller Produkte und Serviceleistun-

gen

Diese Ausgangspunkte haben selbstverständlich Konsequenzen für die Einrichtung der Wasser- sportanlage sowie auf die Investitionshöhe und auf die gesamte Organisation. Es liegt in der Wahl des Management, ob es Dienstleistungen an Dritte vermietet oder alles in eigener Regie unterhält.

Service beinhaltet, dass auf dem Gelände und im Hafen alle Vorrichtungen vorhanden sind wie z.B.: - gut ausgerüsteter Zubehörhandel - alle Reparaturbetriebe - ein Sportboot- und Yachtcharterunternehmen

13 3. Die Konzeption "Blaues Band in Sachsen-Anhalt"

3.1 Ziele und Inhalte 3.2 Gesamttouristische Konzeption

Aufbauend auf der Bestandsaufnahme wurde im Neben der einzelnen Projekt- bzw. Standortent- Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Ar- wicklung im Netzwerk kommt der touristischen beit des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr Gesamtentwicklung eine entschiedene Bedeu- 1998/1999 eine wassertouristische Konzeption tung zu. In diesem Zusammenhang sind insbe- für die wichtigsten Flüsse und Seen in Sachsen- sondere die Schnittstellen zu anderen touristi- Anhalt erarbeitet. schen Maßnahmen und Entwicklungen in Sach- sen-Anhalt zu definieren und auszubauen. Vom Wirtschaftsministerium des Landes Sach- sen-Anhalt wurden zwei abgestimmte Aufträge Bei der Konzipierung der Marke "Blaues Band" wie folgt ausgelöst: muss die Einbindung vorhandener touristischer - ARCADIS: Touristische Gesamtkonzeption Produkte im Vordergrund stehen. Dabei haben - Hochschule Anhalt (FH): Wassertouristische sich einige Schwerpunkt-Geschäftsfelder, Konzeption Schwerpunktregionen und Schwerpunktthemen als besonders gut integrierbar herausgestellt. Die offizielle und mittlerweile geschützte Pro- Dazu gehören: jektbezeichnung lautet: · Weinregion Saale und Unstrut: Freyburg „Das Blaue Band in Sachsen-Anhalt“® an der Unstrut zum Beispiel stellt ein Zentrum des Weinbaues dar. Durch die assoziative Ver- Die Projektidee besteht darin, die Wasserstraßen knüpfung von Weinbau mit malerischen Hängen und großen Standgewässer in Sachsen-Anhalt und Flusslandschaften bildet das Blaue Band ein zu einem durchgängigen „Touristischen Produkt“ Element des Gesamtbildes. zu entwickeln und langfristig erfolgreich zu ver- markten. Im Vordergrund steht das „Blaue · Sachsen-Anhalt - Luthers Land: In der Band“ der Elbe, welches übergreifend die ver- Stadt Wittenberg liegt der „Alte Industrie- und schiedenen geographischen Regionen verbindet. Gewerbehafen“ in fußläufiger Entfernung zur Mit einbezogen wurden die in Sachsen-Anhalt Innenstadt. Eine Anbindung der Reformations- liegenden Bereiche der Nebenflüsse Saale, gedenkstätten an das Wasser ist durch den tou- Unstrut, Havel, Mulde, einige kleinere Wander- ristischen Umbau des Hafens günstig möglich. flüsse sowie die bedeutendsten stehenden Ge- wässer. · Musikland Sachsen-Anhalt: Wesentliche

Standorte im Musikland mit Anbindung an das Im Hinblick auf die überregional wirksamen Blaue Band sind Magdeburg, Halle, Weißenfels. touristischen Vorhaben in Sachsen-Anhalt soll Das Blaue Band kann ein Anstoß für weitere das Blaue Band als integrierendes Element fun- Aktionen sein, wie z.B.: Musik auf dem Wasser, gieren. Landes- und regionalplanerische Rah- eine Schiffsreise auf den Spuren großer Kompo- menbedingungen, insbesondere die Aussagen nisten. der Regionalen Entwicklungskonzepte und Akti- onsprogramme zum Tourismus, waren zu beachten. · Kur- und Erholungsorte: Bei den Kur- und Erholungsorten kann die Anknüpfung an Das Ministerium für Wirtschaft und Arbeit erhofft das Blaue Band den Gesamttourismus voran- sich aus dem Projekt einerseits die gezielte pro- bringen, wie dies bereits in Schönebeck - Bad jektbezogene Einbindung geeigneter Investoren Salzelmen oder Bad Kösen erfolgte. in Verbindung mit der Schaffung neuer Arbeits- plätze, andererseits auch Impulse einer künfti- · Überregionale Radwanderwege: Die gen länder- und staatenübergreifenden Zu- Radwege entlang der Fließgewässer sind beson- sammenarbeit. Der Endbericht umfasst die Ge- ders wichtig, da sich Synergien anbieten und samtkonzeption einschließlich der wassertouris- das Blaue Band ein Netzwerk des Wassertouris- tischen Konzeption. Die inhaltliche Erarbeitung mus und nicht allein des Wassersports darstellt. fand entsprechend der beiden Auftragsverhält- Die derzeitige Nachfrage von Radwanderern nisse getrennt, aber in gegenseitiger Absprache entlang der Fließgewässer dürfte die der Was- statt. serwanderer bei weitem übersteigen.

14 Insbesondere lassen sich die beiden anderen Form von Veröffentlichungen und verwaltungsin- touristischen Säulen Sachsen - Anhalts mit der ternen Bekanntmachun gen. Markensäule "Blaues Band" eng verknü pfen: Als ein zentrales Hindernis im Tourismusmarkt ist der mangelnde Informationsaustausch zu sehen. · Straße der Romanik: Die Vernetzung der Trotz Konkurrenz sollten vergleichbare Anbieter romanischen Bauwerke als eingeführtes touri sti- gegenseitig vo neinander Bescheid wissen. Die sches Produkt mit dem Wassertourismus als ei n- Kombination mehrerer An gebote ergibt mehr als zuführendes Produkt bietet sich an. Günstige die Summe ihrer Einzelteile. Voraussetzungen dafür bietet beispielsweise

Magdeburg mit mehreren romanischen Bauwer- Aufgrund des Vorhandenseins von Vereinen an ken, die vom Personenschifffahrtsanleger „Petr i- nahezu allen wichtigen Standorten, ist deren förder“ fußläufig erreichbar sind. Einbindung weiter zu prüfen. Auch bei Ausschluss der Fördermöglichkeiten von Vereinen durch · Gartenträume - Historische Parks in Mittel der Wirtschaftsförderung, kann eine kur z- Sachsen-Anhalt: Neben den historisch gewac h- fristige Entwicklung im Wassertourismus nur un- senen Städten an den Flüssen, bieten die an den ter Integration der Vereine erfolgen. Gewässern liegenden einmaligen Parkanlagen Sachsen- Anhalts ein gemeinsames wassertouri s- Die wirtschaftliche Tatsache, dass sich einige tisches Produkt. Dazu gehören natürlich die Parks wenige Schiffsliegeplätze für Moto rboottouristen des Dessau - Wörlitzer Gartenreiches an der Elbe. kaum kostendeckend betreiben lassen, führt zur Aber auch die Landschaftskunst an der Goitzsche Forderung nach Einrichtung von Tourismuslieg e- oder der Schlossgarten Burgscheidungen über plätzen an prioritären Standorten in Form ko m- der Unstrut ergänzen die An gebote des Blauen munaler Infrastruktur. Dabei ist eine landeswe ite Bandes. gemeinsame Entwicklung nötig, bei der z.B. ein einheitliches Stegsystem durch eine (zu gründe n- de) Gesellschaft betr ieben werden könnte. Dies Insgesamt zeigt sich, dass die Strategie der wäre mit den Kommu nen detailliert zu beraten, Schwerpunktsetzung im Landestourismus Sac h- sichert jedoch notwendige strukturelle Vorausset- sen-Anhalt nicht zur Vereinzelung der tourist i- zun gen. schen Angebote führt. Vielmehr bieten insbeso n- dere die drei Markensäulen des Tourismus Ve r- Die Flächenverfügbarkeit stellt beim Aufbau jegli- knüpfungen, die zu einem engmaschigen Net z- chen Tourismus mit Bezug zum Wasser einen werk im Land wer den. zentralen Faktor dar. Im Rahmen der kommuna-

len Flächennutzungsplanung sind dazu rechtze i- Im Rahmen der Era rbeitung des Konzeptes zum tig Uferflächen pl anungsseitig zu sichern, auch Blauen Band fanden viele Gespräche mit öffentl i- bevor Investoren oder Produkte bekannt sind. Die chen und privaten Investoren statt. Dabei dienten Vorgaben der kommunalen Pl anungen sollten die Ämter für Wirtschaftsförderung auf der Ebene sich dabei auf die öffentliche Zugänglichkeit des der Städte und Landkreise zumeist als Ansprec h- Ufers be grenzen. partner.

Eine erhebliche Herausforderung des gegenwär- Mit der Bildung des Städten etzwerkes wurde eine tigen Tourismus stellen die spontanen, vor Ort wichtige Voraussetzung geschaffen, um betont getroffenen Entscheidungen der Touristen für ein Vorleistungen der Gemeinden anz ustoßen und Produkt dar. Dem kann am besten mit regelm ä- privaten Investoren geeignete Rahmenbedingu n- ßigen und rechtzeitig bekannt gemachten Akti o- gen zu bieten. Zur Übersicht der Vernetzung nen/Angeboten en tgegengekommen werden. wurden Standort -/Projektbeschreibungen aller Das dadurch bedingte Vorhalten mehrerer Opt i- wesentlichen Standorte im Netzwerk Blaues Band onen, welche den individuellen Entscheidung s- erstellt. Abhängig vom gesamttouristischen Ste l- spielraum „bis zur letzten Minute“ ermöglichen, lenwert wurden die gesamttouristischen Merkm a- erfordert häufig mehrere Standbeine zur Erre i- le gesondert dargestellt und Anlagen erarbeitet. chung einer Wirtschaftlichkeit. Diese Beschreibungen stellen den Ra h men für mögliche Investitionen dar. Die Projek tentwick- Zur wirtschaftlichen Vermarktung des Wasserto u- lungen im Blauen Band sind angelaufen. Prakt i- rismus in Sachsen- Anhalt sind die Bedürfnisse der sche Umsetzungsmaßnahmen sollen zu einer Zielgruppen mit dem an den Fließ - und Stan d- integrierten Entwicklung des Bla uen Bandes auf gewässern des Landes „Machbaren“ Landesebene beitragen. Dabei ist pr imär die zusammenzuführen. Der Wassertourismus ist Erhöhung des Bekanntheitsgrades anzustreben in dabei in jedem Fall Bestandteil des Gesamttourismus, eine Tren nung ist nicht sinnvoll 15 möglich. Mit Erstellung der Touristischen tungen entlang der Wasserstraßen. Hier zeigen Gesamtkonzeption zum Blauen Band werden sich die Defizite und Chancen für den Wassertou- Maßnahmen empfohlen und Vorhaben vorge- rismus in Sachsen-Anhalt. Dabei ist deutlich zu stellt, die eine Umsetzung zu einem landesweiten beachten, dass die Zielrichtung des Wirtschafts- Tourismus mit Bezug zum Wasser ermöglichen ministeriums die Tourismusentwicklung, nicht so und fördern. Zur Realisierung sollte insbesondere sehr die Naherholung ist. das Umfeld für potentielle Investoren, mit beson- derer Berücksichtigung von Klein- und Die bisher fehlende Vernetzung der Standorte mit Mittelständischen Unternehmen (KMU), positiv den bestehenden touristischen Angeboten spie- gestaltet und spezifische Hilfestellungen für kon- gelt sich auch deutlich in der durchschnittlichen krete Investitionen gegeben werden. Die weitere Aufenthaltsdauer der Gäste an den Standorten Investorenwerbung und Projektkoordination kann wieder: in Form eines Regionalmanagements umgesetzt • nur zur Übernachtung 60 % aller Gäste werden. Dabei müssen mindestens die Standorte •1 bis 2 Tage 34 % aller Gäste 1. und 2. Priorität für eine Zusammenarbeit • mehrere Tage 6 % aller Gäste gewonnen werden mit dem Ziel das Blaue Band insgesamt umzusetzen. Die Zusammenarbeit der Werbung für die wassertouristischen Möglichkei- Standorte bietet erhebliche Chancen, da alle ten in Sachsen-Anhalt beschränkt sich bisher im Standorte von den Entwicklungen der räumlichen wesentlichen auf Mundpropaganda und die Ein- Nachbarn profitieren. Durch das erarbeitete tragung in einschlägige Veröffentlichungen der Netzwerk sind Konkurrenzsituationen weitgehend Dachverbände des organisierten Sports. Nur die ausgeschlossen. wenigen bestehenden gewerblichen Standorte versuchen mit mehr oder weniger Erfolg vorran- gig durch Messekontakte und Messepräsenz so- 3.3 Wassertouristische Konzeption wie durch Werbung in Tageszeitungen eine über- regionale Nutzergruppe anzusprechen. Landesweite Angebotsanalyse Erfolgversprechend sind diese Aktivitäten bisher kaum, vielmehr sind erzielte Zuwächse auf Al- Befragungen in Sachsen-Anhalt durch die Hoch- leinstellung an einem Standort zurück zuführen. schule Anhalt (FH), Projektgruppe Wassersport, Ca. 70 % aller Wassersportstandorte in Sachsen- im Rahmen der Bestandserhebungen ergaben für Anhalt sind an einer Erhöhung der Gästezahlen die bestehenden Wassersportanlagen 1996 fol- interessiert. Mittlerweile wird die Gesamtwerbung gende durchschnittliche Nutzerstruktur: für das Blaue Band durch die Landesmarketing- gesellschaft (LMG) mit Erfolg durchgeführt. Nutzer Anteil in % Tendenz Derzeit werden in Sachsen-Anhalt ca. 1.600 Lie- Ortsansässige 78,5 + geplätze für Motor- und Segelboote durch den Umkreis von 100 km 6,7 = organisierten Sport und gewerbliche Betreiber Umkreis von 200 km 3,4 = angeboten. Die Liegeplatzkosten belaufen sich bundesweit 9 - auf Beträge zwischen 50,- EUR/a und 500,- ausländische Gäste 2,4 - EUR/a. Der Gesamtumsatz in diesem Marktseg- ment beläuft sich auf schätzungsweise 2 Millio- Der Hauptteil der bestehenden Nutzer der Was- nen EUR/Jahr. Professionelle Charterangebote sersportanlagen in Sachsen-Anhalt kommt der für Haus- und Motorboote bestanden zum Pro- Analyse zufolge aus dem Nahbereich der Stand- jektstart in Sachsen-Anhalt nicht. Gewerbliche orte. In der Mehrzahl handelt es sich um in den Angebote für Kanutouristik bestehen derzeit an 3 Vereinen organisierte Wassersportler. Insgesamt Standorten. Die Anbieter sind jedoch erst seit ist die Nutzung der Wassersportanlagen durch 1998 aktiv und haben sich mit dem Projekt- Ortsansässige in den letzten 3 Jahren wieder fortschritt sehr positiv entwickelt. Insgesamt stellt sich deutlich zunehmend. In Zeiten des gesellschaftli- die Entwicklung, gerade im Marktsegment Kanu- chen Umbruchs in Sachsen-Anhalt haben viele touristik, auf Grund der fehlenden Übernach- Wassersportler ihr Hobby auf Grund von wirt- tungs- und Sanitärangebote entlang der Wasser- schaftlichen Unsicherheiten aufgegeben (bis zu straßen, jedoch als sehr schwierig dar. 50%). Nunmehr zeichnet sich deutlich ab, dass ein Teil der ehemals Aktiven wieder ihren ge- Schwerpunkt der wassertouristischen Aktivitäten wohnten Freizeitinteressen nachgeht. Deutlich ist mit ca. 1.300 Übernachtungen von Motorboo- wird auch der Rückgang der überregionalen An- ten der Standort Magdeburg am Wasserstraßen- lagennutzer aufgrund des fehlenden durchgängi- kreuz. Die Standorte Haldensleben (Mittelland- gen Netzwerkes mit entsprechenden Dienstleis- kanal), Dessau (Elbe), Wittenberg (Elbe) mit ver-

16 fügbarer Grundversorgung weisen ca. 200 Über- schlossen werden, da ein nicht unerhe blicher Teil nachtungen im Jahr auf. Deutlich wird auch die der Motorboote in Deutschland getrailert we r den Bedeutung der Ausstattungsqualität für die Gä s- kann, wodurch auch räumlich sehr weit entfernte te. Coswig ohne nennenswerte Aussta ttungen potentielle Interessenten an gesprochen werden weist lediglich ca. 25 gemeldete Übernachtu n- könnten. Das kurzfristig ansprec hbare Potential gen/Jahr an Motorbooten auf. Etwas besser stellt wird hier auf mindestens ca. 8.000 Wasserspor t- sich der Standort Havelberg mit gemeldeten ca. ler geschätzt. Eine 2001 in Bearbeitung befindl i- 300 Gastbooten im Jahr. Im Bereich des Elbe - che Untersuchung der Landesm arketinggesell- Havel-Kanal übernachten ca. 350 Moto r boote im schaft soll zu Quellmärkten und Zielgruppen des Jahr. Deutlich zeigen sich also die verstärkten Blauen Bandes detaillie rtere Aufschlüsse geben. wassertouristischen Auswirkungen durch den Bisher nicht bedient wird der wirtschaftlich be- Konzentrationsraum Berlin / Brandenburg bis sonders interessante Markt der Charterer. Kur z- nach Sachsen- Anhalt. Die wassertouristischen fristig könnte ein Charterangebot von nur ca. 30 Aktivitäten mit Motorbooten nehmen auf der Hausbooten einen Gesamtumsatz von 0,75 Mill i- Saale mit der Entfernung zur Elbe deutlich ab. onen EUR jährlich ausmachen. Hinzu kommen kurzfristige Potentiale im Kanutourismus von ca. Deutliche Unterschiede zwischen den Revieren 0,75 Millionen EUR Umsatz im Jahr. ergaben sich auch bei Betrachtung der k anu- sportlichen Aktivitäten. Spitzenreiter mit Insgesamt ergibt sich allein aus der vorsichtigen ca. 2.000 Ankünften im Jahr ist hier traditionell Abschätzung der touristischen Pote ntiale aus der Standort Naumburger Blütengrund. Bis nach Quellgebieten außerhalb Sachsen -Anhalts ein Bad Dürrenberg kommen immerhin noch ca. 100 mögliches Gesamtumsatzv olumen bis zum Jahr Boote im Jahr. Kanutouristische Aktivitäten finden 2002 von ca. 5 Millionen EUR/Jahr. Nicht inb e- sich weiterhin auf der Elbe, vorrangig im Bereich griffen sind in dieser Schätzung Steig erungen der zwischen Wittenberg und Magdeburg. Coswig Nachfrage durch ortsansässige Wasserspor tler verzeichnet derzeit ca. 150 Ankünfte im Jahr. auf Grund der Attraktiv itätssteigerung des Re- viers, Umsätze in der Fahrgastschifffahrt, Umsät- Auf der Basis einer durchschnittlichen Ausgabe ze durch wa ssertouristische Entwicklung der von 20,- EUR/Tag und Person, unter Berücksichti- Seen, Veranstaltungen, Events, Zubehör - und gung der not wendigen Wegstrecken, dürfte sich Bootshandel, Synergieeffekte durch die Verknü p- der Gesamtumsatz durch Wassertouristen in fung mit touristischen landseitigen Angeboten, Sachsen- Anhalt momentan auf ca. 1 Millionen Multiplikatoreffekte durch Geldumlauf etc.. EUR jährlich belaufen. Hier ergeben sich erhebl i- che Steigerungsmöglichkeiten. Weiterentwicklung von Infrastruktur, Ge- werbe und Mark eting Wassertouristische Marktchancen Voraussetzung für diese gezielte Weiterentwic k- Die Elbe stellt ein europaweit bekanntes Flusssy s- lung der begonn enen Standortentwicklung und tem dar. Ein erheblicher Teil der Wassersportler die Vorbereitung einer gezielten Ma rketing- und weiß um die Unverbautheit der Flus slandschaft - Imagekampagne. Die Verbesserung der wasse r- ein wesentlicher Marktvo rteil. Völlig unbekannt touristischen Infrastruktur muss „fit machen“ für sind hingegen die bereits bestehenden Ver - und den Wettbewerb mit anderen Schwerpunkten des Entsorgungsangebote, Liegemö glichkeiten und Bootstourismus in Deutschland. Der Au ftritt mit Einsatzstellen, wodurc h bei örtlichen, regionalen dem Produkt in klassischer Form wird kaum er- landesweiten Marketingeinrichtungen Han d- folgreich sein. lungsbedarf angemeldet wurde. Schwerpunkt der Vermarktung muss die vorha n- Mittelfristig stellt der Konzentrationsraum Bra n- dene naturräumliche Attraktivität, insbesondere denburg/Berlin eines der wichtigsten touristischen im Unterlauf und Mittellauf der Elbe sowie der Quellge biete dar. Sachsen-Anhalt verfügt über Saale im Bereich Camburg (Thüringen) bis Me r- touristische Attraktionen von überregionaler Be- seburg sein im Verbund mit den überregional deutung an den Wa sserstraßen, wodurch hier bedeutenden Kulturangeboten. Die Vermar k- gezielt die Gruppe der kulturhistorisch tungsstrategie muss systematisch durch weitere interessierten Wassersportler angesprochen Ereignisse, Informationen und Motivationen un- werden kön nte (ca. 40 %). Das kurzfristig tersetzt werden. Insbesondere bieten sich hier für ansprechbare Potential allein aus di esem Bereich die Thematik Straße der Romanik, Gartenträume wird auf ca. 10.000 Wassersportler geschätzt. Ein und Luther in Sachsen-Anhalt an. Die anzuspr e- weiteres wesentliches to uristisches Potential chenden Zielgruppen nach außen sind in erster könnte durch ein gezieltes deutschlandweites Priorität Erlebnistouristen als Kurzurlauber. Marketing erschlossen werden, da ein nicht 17 Schwerpunkte der Vermarktung sind die Ba l- bis 20 km und Motorbootsportler mit Abständen lungszentren Berlin, Potsdam, Brandenburg, zwischen 20 km bis zu 150 km. Die Ansprüche Hanno ver, Braunschweig und Hamburg. Die der Kanuten und Motorbootfahrer überschneiden Schwerpunktorte zur Entwic klung müssen sich sich bei etwa 20 km zurückgelegter Entfernung. voneinander hinsichtlich der Erleb nisangebote Diese Standorte können den Grundbedarf für unterscheiden, um dem Touristen eine Erlebni s- beide Nutzergruppen anbieten. Alle 60 km ist für auswahl zu bieten. Von herausragender Bede u- den Motorboottouristen ein Full -Service-Angebot tung ist die Qualität und Quantität des tourist i- (mit technischem Service) vorzusehen. schen Angebotes, welches sich als Basis auf eine solide wassersportliche Infrastruktur stützen kann. Unter Berücksichtigung der naut ischen Bedi n- gungen auf der Elbe (Fließgeschwindigkeit) we r- Eine besondere Rolle kommt dem Mittellauf der den im Entwurf für ein vollständiges Netzwerk Saale zu. Die naturräumlichen Vorau ssetzungen Blaues Band die Abstände weiter gefasst. Im Be- sind hervorragend, leider fehlt jedoch die erfo r- reich der Unstrut hingegen wurde ein engm a- derliche Infrastruktur. Die Saale ist traditionell ein schiges Netzwerk entwickelt, um die hohe Attrak- Wasserwanderrevier. Nach der Wende war eine tivität und Angeb otsvielfalt in diesem Planungs- deutliche Belebung der Nachfrage zu verzeic h- bereich zu berücksichtigen. Unterschieden we r- nen. Derzeit jedoch geht die Nachfrage zurück. den insgesamt 4 Pri oritätsstufen. Diese Einteilung Die Ursachen liegen auf der Hand. Um nicht die stellt jedoch primär keine Fö rderpriorität dar. touristischen und die noch bestehenden Nachfr a- Vielmehr verdeutlichen die verschiedenen Prior i- gepotentiale leichtfertig zu verspielen, sollen hier tätsstufen grob folgende Abstufung in der not- gezielte Standortentwicklungen mit dem erforder- wendigen Ausstattung: lichen Angebot an Dienstleitungen erfolgen. Ent- scheidend für ein funktionstüchtiges Band an Dienstleistungen sind die geplanten Abstände 4. Priorität: Standort gewährleistet das Rasten zwischen den Standorten der Wassersportanl a- im Uferbereich ohne zusätzliche gen und Rastplätze. Ausstattun gen

Wassertouristische Schwerpunktsetzung · Grundbedarf:

Grundlage zur Herausbildung von Schwerpun k- · Erweiterter Grundbedarf: ten waren einerseits die nautisch möglichen E- tappenabstände der unterschiedlichen Wasse r- sportarten, andererseits die Verbindung mit to u- ristisch interessanten Orten. Die verschiedenen 3. Priorität : Lokale Anlage ausgestattet Nutzungen stellen verschied e ne Ansprüche auf mindestens mit dem Grundb edarf Grund unterschiedlicher Boot sgeschwindigkeiten und damit Reichweiten. Im wesentl ichen handelt es sich um Kanuten und Motorbootfahrer mit · Grundbedarf: folgenden Ansprüchen: · Erweiterter Bedarf: Abb. 3-1: Abstände und Standorttypologie

im Netzwerk Blaues Band · Zusätzlich möglich:

Abstand Anlagen- Angebot [km] typ Liegen und Grundversor- 20 lokal Motor- gung 2. Priorität : regionaler Standort mit erweiter- boot- 60 regional Full-Service tem Dienstleistungsangebot fahrer 130 - 160 regional Full-Service mit Tanken · Grundbedarf: Steg/Aus- Liegen / Ausstiegsmög- 5 - 6 Kanuten stieg lichkeit Grundversorgung / Über- und 10 - 12 Anleger · Erweiterter Bedarf: Ruderer nachtung 20 lokal Full-Service · Zusätzlich möglich:

$ F £ Y Die Etappenabstände der Wassersportler umfas- sen Kanusportler mit Abständen zwischen 5 km

18 Abb. 3-2: Standorte der 1. und 2. Priorität nach der Konzeption Blaues Band 2000

Elbe

Arendsee Havelberg Werben

Arneburg Havel

Tangermünde

Ferchland Calvörde Derben

Genthin Rogätz Elbe- Havel - Kanal Haldensleben Niegripp Burg Hohenwarte Mittellandkanal

Magdeburg

Schönebeck Glinde Barby Lutherstadt Breitenhagen Groß Rosenburg Coswig Wittenberg Roßlau Calbe Seeland Elster Nienburg Aken Dessau Bernburg Bergwitz Pretzsch Mulde- Alsleben stausee Prettin Wettin Elbe Saale Süßer Goitzsche See Kelbra Halle

Merseburg Unstrut Geiseltal Nebra Bad Dürrenberg Freyburg Laucha Weißenfels

Naumburg

Bad Kösen

Naumburg – Ort 1. Priorität

Coswig – Ort 2. Priorität

19 1. Priorität: überregional bedeutsamer Stand- Leopold“ ein sehr modernes Boot in Betrieb. Vo r- ort, möglichst mit einem Full- aussetzung für Wachstum und En t wicklung der Service-Angebot Branche ist die Entwicklung eines attraktiven und dichten Angebotes an Anlegern, mö glichst unter · Grundbedarf: Vernetzung mit bestehenden landseitigen touri s- tischen Angeboten.

· Erweiterter Bedarf: Sicherlich verfügt dieses wassertouristische Marktsegment deutschlandweit über Wachstum s- · Zusätzlich möglich: potentiale. Cha ncen und Risken liegen jedoch $ F £ Y sehr dicht beieinander. Zuwenig sind die best e- henden Angebote in der Wahrnehmung der To u-

risten bisher präsent. Dies hat zur Fo lge, dass Das Netzwerk sichert den Grundbedarf für die bestehende Angebote in vielen Fällen nicht aus- Initiierung einer selbständigen Weiterentwicklung gelastet sind, zum Teil nur auf Beste llung fahren. (Initialzündung) die an den einzelnen Standorten Fehlendes koordiniertes Marketing ist sicher als zu einer deutlichen Aufwertung der Ausstattung eine wesentliche Ursache zu sehen. Fehlende führen kann. Alleinstellungsmerkmale, unscharfe Angebotspr o-

file und fehlende Ideen der Reedereien treffen Wichtig ist, dass sich die einzelnen Anlagen im zusammen mit einer Flut an Vorschriften zu Au s- Image und in ihrer Gestaltung voneinander un- rüstung und Baubestimmungen. Im Rahmen des terscheiden, um nicht gleichartige, uniforme An- Blauen Bandes ist mit einer spürbaren Verbess e- gebote zu entwickeln. Gleiches gilt auch für die rung der Marketingaktivitäten zu rec hnen. touristischen Angebote, möglichst im Zentrum der

Orte und nicht auf der „grünen Wiese“! Beso n- In der Branche sind deutliche Trends zu erke n- ders günstig aus ökologischer und tourist ischer nen, welche den allgemeinen touristischen Sicht ist die Verwertung von Hafen - und Indus t- Trends sehr ähnlich sind: riebrachen, welche sich häufig im Zentrum der potentiellen Standorte befinden. Diese sind be- vorzugt zu verwerten. · Zunehmende Bedeutung der Full-Service- An gebote (hier auch All-Inklusive-Angebote) Nach Übereinanderlegen der Bedarfe aus Sicht · Unterbreitung von Spezialangeboten der Wassersportler und -touristen mit den festge- · Hoher Stellenwert des Service stellten touristischen, möglichst konkur renzfähi- · Hohe Erwartungen der Gäste an Unterhal gen Angeboten, ergab sich eine konkrete Stan d- tungs- und Erlebniswert, Erlebnisvermittlung ortwahl für die Anlagen zur Grundversorgung · Angebot an größeren Booten für weniger entlang der Wasserstraßen im Abstand von ca. Fahr gäste 20 km. Das bedeutendste Potential für die Fahrgastschiff- fahrt ist der Ausflugstourismus. Entscheidend für 3.4 Entwicklung der Fahrgastschifffahrt den wirtschaftlichen Erfolg ist eine positive Wah r- nehmung der Angebote. Die wenigsten Kunden Die Fahrgastschifffahrt ist ein wichtiges mitte l- sind in dieser Branche Zufallsgäste. Das wichtigs- ständiges Marktsegment in der Wassertourismus- te aber ist der intensive Kontakt zu Kunden und branche. Das Befahren von Gewässern bietet Gästen. Fahrgeschäfte erfordern immer viel Ei- Gästen die gefahrlose Möglichkeit, Wasser und geninitiative der Betreiber. Erhebliche Entwic k- Landschaft aus einem völlig neuen Blickwinkel lungschancen liegen in der Kooperation der ei n- kennen zulernen. Mehr als 880 Fah r gastschiffe zelnen Anbieter. Dabei liegt im Betr achtungsfeld sind auf den Binnenschifffahrtsstraßen in nicht nur eine positive Zusammenarbeit, vielmehr Deutschland registriert. Rechnet man Angebote können wesentliche Synergieeffekte in der Zu- auch auf Landesgewä ssern hinzu, dürften in sammenarbeit mit bestehenden landseitigen Deutschland ca. 1.000 Schiffe unterwegs sein. Angeboten erschlossen we rden. Beispielsweise Jährlich werden einige Millionen von Passagieren wird die Vernetzung von Linienang eboten mit befördert und nicht zuletzt verbinden sich mit attraktiven Angeb oten für den Rad -Tourismus diesen Angeboten einige tausend Arbeitsplätze. gern angenommen.

In Sachsen- Anhalt existiert eine ganze Reihe Sehr positive Beispiele gibt es auch in der Koop e- solcher Angebote, durchaus auch mit Wach s- ration verschiede ner Fahrgastschifffahrten einer tumsambitionen seitens der Betreiber. So nahm Region. Kundenkarten könnten als „ship -card“, die Akener Fahrgas tschifffahrt mit der MS „Fürst unter Abstimmung der Linienführung und der

20 Fahrzeiten eine deutlich verbesserte Wahrne h- mung der bestehenden An gebote bewirken. Bisher existieren kaum Angebote, einen Fluss durchgehend zu befahren. Dabei würde den Schwerpunktstandorten die Rolle von Schiff s- bahnhöfen (mit entsprechenden tourist ischen Angeboten und Dienstleis tungen) zum Umsteigen zukommen.

Bild 3-1: Die Queen Arendsee – ein Fahr- gastschiff auf einem Binnensee in Sachsen-Anhalt

Insgesamt ist festzustellen, dass hier ein großes Marktpotential brachliegt. Auch Gewässerve r- bundangebote könnten zu einem touristisch int e- ressanten Segment werde. Auf den Seen in Sac h- sen-Anhalt existiert, auf dem Arendsee und dem Muldestausee, Fahrgastschifffahrt. Dieses einde u- tig definierbare Marktsegment gilt es auf die neu entstehenden Tagebauseen anzuwen den.

21 4. Das Städtenetzwerk "Blaues Band in Sachsen-Anhalt"

Ein wesentliches Ziel im Städtenetzwerk Blaues Bild 4-1: Gründungsversammlung zum Band war die Entwicklung eines Netzwerkes von Städtenetzwerk Blaues Band Service-, Ver- und Entsorgungsstationen für Was- auf der BUGA, Magdeburg 1999 sertouristen im Land Sachsen -Anhalt. Grundlage für diese Entwicklung ist die vorgestellte Konze p- tion Blaues Band, welche vier Ausstattungsn i- veaus an ausgewählten Standorten entlang der Fließgewässer unterscheidet. Besonders wichtige Netzwerkstandorte für die angestrebte Gesam t- entwicklung sind dabei die Prioritäten der 1. und 2. Stufe, welche die wesentlichen Einric htungen und Angebote für Wassertouristen entwickeln. Diese Standorte bieten zudem in vielen Fällen auch überregional konkurrenzfähige landseitige touristische Angebote. Die Standorte der 1. und 2. Priorität bilden mit Abständen von ca. 20 km entlang der Elbe, Saale, Unstrut sowie der Kanä- le die Basis für die künftige Entwicklung. Die quantitativen Minde stanforderungen an zu

entwickelnde wassertouristische Angebote umfas- Insgesamt wurde 39 Kommunen diese Bede u- sen dabei an allen Standorten: tung für die Grundversorgung im Netzwerk 1999 zuerkannt. Die Entwicklung der notw endigen § Sanitäre Einrichtungen mit WC, Dusche und land- und wasserseitigen Infrastrukturen sowie Waschmöglichkeiten die Ansiedlung von privaten Investoren wurden § Stellplätze für Zelte seit dem gezielt gefördert. Von den insgesamt 39 § Alternative Angebote zur Übernac htung Standorten der Grundversorgung haben sich mit § Bootsliegeplätze für Wasserwanderer 31 Kommunen fast 80 % im Städtenetzwerk en- § Entsorgungsangebot mindestens für Abfälle gagiert, insgesamt ein sehr positiv zu bewerte n- § Information zu landseitigen touristischen des Ergebnis. Dies zeigt deutlich, dass ein großer An geboten Teil der Kommunen die Bedeutung der wasse r- § Gewährleistung der Sicherheit für Boote und touristischen Erschließung der Wasserstraßen für Ausrüstung die nachhaltige Wirtschafts - und Standorten t- wicklung erkannt hat. Als wesentliche Angebotselemente der Gesam t-

entwicklung müssen dabei unterschieden we r- Im wesentlichen wu rden an die Standorte der den: Grundversorgung folgende Anforderungen in der

Angebotsentwicklung gestellt: § Motorboottourismus

§ Kanu- und Rudertourismus § Die Entwicklungen sollten möglichst in güns- § Fahrgastschifffahrt tiger innerstädtischer Lage mit kurzen Wegen

zu landseitigen touristischen Angeboten Im Rahmen einer zeitlich befristeten EU - sowie zu gastronomischen und Versor- Förderung hat das Netzwerk wesentlich zur En t- gungseinrichtungen wie Bank, Post, Ein- wicklung und Vertiefung der Gesamtkonzeption kauf etc. erfolgen. beigetragen. Auch die Benennung von Projekten

durch die Beteiligten sowie erste Schritte zur Um- § Je nach touristischem Standortangebot und setzung wurden dadurch ermöglicht. der Lage im Netzwerk sollte ein Mindestan-

gebot an nautischer Infrastruktur entwickelt

werden.

· Im überregionalem Vergleich sollte bei de r

Angebotsentwicklung ein Mindeststandard

hinsichtlich der Qualität und Quantität der

wassertouristischen Angebote erreicht we r

den.

22 Abb. 4-1: Übersicht zum Werdegang der Projektinitiative Blaues Band Band 1995 - 2000

Städtenetzwerk „BLAUES BAND in Sachsen-Anhalt“

1995 - 1996

Projektinitiative

durch das Ministerium für Wirtschaft und Technologie des Landes Sachsen-Anhalt

1996 - 1997

Bestandsaufnahme

durch die Arbeitsgemeinschaft Hochschule Anhalt (FH) und die Qualifizierungs- und Entwicklungsgesellschaft Genthin (QSG)

1998

Analyse der Entwicklungsmöglichkeiten

für den Wassertourismus in Sachsen-Anhalt durch die

1998

Erarbeitung der Gesamtkonzeption BLAUES BAND durch die Projektgemeinschaft BLAUES BAND bestehend aus den gleichberechtigten

1999

Initiierung des Städtenetzwerkes BLAUES BAND

22. September 1999

Gründung des Städtenetzwerkes BLAUES BAND

(Es beteiligen sich 31 Kommunen am Städtenetzwerk)

Ein Projekt auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

23 Abb. 4-2: Übersicht zur Aufgabenstellung der Projektinitiative Blaues Band 1999

Städtenetzwerk „BLAUES BAND in Sachsen-Anhalt“

u Unterstützung der Projektträger bei der Umsetzung ihrer jeweiligen Projekte (Projektvorbereitung und Begleitung der Durchführung)

u Koordinierung des Zusammenwirkens von Kommunen, Behörden, Wirtschafts- Naturschutz- und Sozialpartnern

u Initiierung, Entwicklung und Fortschreibung von Projekten

u Entwicklung und Unterstützung innovativer Finanzierungstechniken

u Sicherung des Zusammenwirkens von nationalen Strukturmaßnahmen mit der Gemeinschaftspolitik der EU und Zuarbeit zur Fortschreibung europäischer Programme

u Organisation und Durchführung von Maßnahmen zur Verbreitung von Informationen über regionale Projekte und Maßnahmen

u Wahrnehmung der Berichtspflichten

Ein Projekt auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

24 Abb. 4-3: Die Mitglieder des Städtenetzwerkes Blaues Band im Überblick 1999 - 2001

Städtenetzwerk „BLAUES BAND in Sachsen-Anhalt“

Aken

Coswig Alsleben Calvörde Burg Breiten- hagen Derben Bernburg Arneburg

Dessau Genthin Groß Freyburg Rosenburg Haldens- Ferchland leben Halle

Niegripp Nebra Havelberg Nienburg Naumburg

Magde- Laucha burg Parey

Prettin Weißenfels Tanger- Werben münde Wettin Roßlau Schönebeck

Ein Projekt auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft und Technologie gefördert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

25 4. 1 Entwicklungsstand des Netzwerkes Fällen brach dadurch die Finanzierung be- reits antragsreifer kommunaler Projekte 4.1.1 Entwicklung der kommunalen Inves- zusammen. In größeren Kommunen erfolgte titionen nicht in allen Fällen die Prioritätensetzung durch die politischen Entscheidungsträger Über die Laufzeit des Projektes Städtenetzwerk zugunsten der angestrebten wassertouristi- Blaues Band von 1999 bis 2001 wurde durch die schen Entwicklung. Projektgemeinschaft eine Vielzahl von kommu- nalen Investitionsvorhaben betreut und koordi- Angesichts dieser Wirkungen muss es als Erfolg niert. Festzustellen ist, dass das Engagement der gewertet werden, dass in einer Vielzahl von einzelnen Kommunen dabei sehr unterschiedlich Standorten kommunale Entwicklungsideen in war. Da die Projektgemeinschaft auf Grund der konkrete Projekte umgesetzt werden konnten. kommunalen Planungs- und Haushaltshoheit Beispiele für erfolgreiche kommunale Projektini- nur beratend tätig werden konnte, war letztend- tiativen im Städtenetzwerk Blaues Band sind: lich allein Wille und Absicht der kommunalen Entscheidungsträger für eine Entwicklung aus- § Kommunale Standorte mit beantragten oder schlaggebend. Die Entwicklung kann dabei wie realisierten Projekten entsprechend den An- folgt beschrieben werden: forderungen der Konzeption Blaues Band sind z.B. Breitenhagen, Naumburg, Haldens- § Bereits vor dem Start des Städtenetzwerkes leben, Havelberg, Rosslau. wurde an einzelnen Standorten mit Projekt- umsetzungen begonnen (z.B. Havelberg und § Kommunale Standorte mit in Pla- Schönebeck). An diesen Standorten haben nung/Genehmigung befindlichen Projekten die kommunalen Entscheidungsträger bereits entsprechend den Anforderungen der Kon- vor oder mit der Entwicklung des Blauen zeption Blaues Band sind z.B. Coswig, Burg, Bandes die wassertouristischen Potentiale er- Niegripp, Schönebeck, Genthin, Freyburg, kannt und konsequent erschlossen bzw. wei- Magdeburg, Aken. ter entwickelt. Die Zusammenarbeit mit den kommunalen Vertretern war in diesen Fällen äußerst konstruktiv und erfolgreich. 4.1.2 Entwicklung der privaten Investitionen

§ Eine Projektlaufzeit über zwei Jahre war an Die Standorte des Städtenetzwerkes bieten nicht vielen Standorten für die Projektentwicklung in allen Fällen ideale Vorraussetzungen für die bis zur erfolgreichen Antragstellung nicht wirtschaftlich erfolgreiche Platzierung gewerbli- ausreichend. Ursache dafür war unter ande- cher wassertouristischer Angebote. Dies liegt rem, dass eine Vielzahl von Projektideen zum zum einen daran, dass die Anlaufzeit von der Start des Projektes in 1999 sich bei näherer Investition bis zur Wirtschaftlichkeit, vom Pro- Prüfung als nicht realisierbar erwiesen ha- jektstart bis zur spürbaren Erhöhung der Nach- ben. Dies lag zum Teil an der fehlenden Fi- frage, für private Investoren ein langwieriger nanzierung/Förderwürdigkeit der Einzelvor- Prozess ist, der i.d.R. über mehrere Jahre an- haben. Aber auch ungeklärte Eigentumsver- dauert. Sehr viele Randbedingungen können hältnisse (z.B. Genthin) sowie notwendige diesen Prozess beschleunigen oder bremsen. Genehmigungsverfahren (nach FFH-Richtlinie Richtig ist jedoch, dass erst die Entwicklung ei- bzw. Planfeststellungsverfahren sowie Um- nes geeigneten wassertouristischen Angebotes weltverträglichkeitsprüfungen) haben die e r- und seine Vermarktung die Nachfrage stärken folgreiche Projektinitiierung bis zur Antrag- bzw. initiieren. stellung in vielen Fällen erheblich verzögert. Mit der Beantragung der Projekte ist daher Im Projektverlauf hat sich deutlich gezeigt, dass erst nach Ablauf des Projektes zu rechnen „Großinvestitionen“ im Wassertourismus wohl (die betrifft z.B. Projekte in Schönebeck und eher die Ausnahme bleiben und sich im wesent- Freyburg). lichen auf die Standorte/Umfeld der 1. Priorität beschränken. Deutlich erhöht hat sich jedoch § Als ein wesentliches Problem muss auch die das Interesse von KMU an Investitionen in die- kommunale Haushaltslage genannt werden. sem Projekt. Auch Existenzgründungen durch Gerade kleinere und doch sehr engagierte Private aus der Region sind zunehmend. Aller- Kommunen verfügen oft nicht über den not- dings fehlt diesen privaten Initiativen oftmals der wendigen Eigenanteil der Finanzierung. Ver- notwendige finanzielle Hintergrund. Dies führt schärfend wirkte auch die Absenkung der dazu, dass mögliche Förderungen nicht in A n- Förderquoten von 70 % auf 60 %. In einigen spruch genommen werden können. Die Ange-

26 botsentwicklung erfolgt dann in kleinen Schritten des Städtenetzwerkes Blaues Band verstärkt angepasst an Nachfrage und Gesamtentwick- gelungen, für eine Vielzahl von Netzwerkstand- lung im Netzwerk. Trotz oftmals fehlender wei- orten private Interessenten zu gewinnen, welche terer wirtschaftlicher Standbeine haben sich sich insbesondere in der Entwicklung von was- diese Projekte insgesamt als sehr standhaft e r- sertouristischen Angeboten engagieren, wie an wiesen und leisten inzwischen einen wesentli- folgenden Standorten: chen Beitrag zum Netzwerk Blaues Band. § Elbe: Prettin, Wittenberg, Roßlau, Aken, Standorte mit privaten Angeboten im Netzwerk: Breitenhagen, Schönebeck, Magdeburg, Arneburg, Havelberg, Werben § Qualitativ/quantitativ gute Angebote in Mag- deburg (Yachthafen Zollelbe), Havelberg § Kanäle: Calvörde, Rothensee, Niegripper Campingplatz, Marina und Werft), See/Burg, Parey Naumburg (Campingplatz und Fa. Saale- Tours), Halle (Bootscenter und Riveufer) § Saale: Weißenfels, Halle, Wettin

§ Standorte mit weiteren Angeboten in Schö- § Unstrut: Freyburg. nebeck (Hafen Frohse), Bad Dürrenberg (Schleuseninsel), Halle (Hotel Ankerhof), Wet- tin (Yachthafen), Alsleben (Yachthafen) 4.1.3 Entwicklung des Motorboottourismus

Im Projektverlauf zeigte sich deutlich auch eine Zum Projektstart gab es für Motorbootstouristen Verschiebung hinsichtlich der Investitionsberei- qualitativ/quantitativ gut entwickelte private An- che. Waren zum Projektstart vor allem Investiti- onen in gastronomische und ergänzende touris- gebote nur an den Standorten Magdeburg und tische Angebote zu verzeichnen, ist es im Verlauf Havelberg. In Anbetracht der Anforderungen an einzelne Standorte in Abhängigkeit von der Be- Abb. 4-4: Investitionen am Blauen Band 2001/2006

Geplante Investitionen (bis 2006) Realisierte Investitionen (9/2001)

Elbe Elbe Havelberg Havelberg Arendsee Werben Arendsee Werben

Arneburg Arneburg Havel Havel

Tangermünde Tangermünde

Ferchland Ferchland Calvörde Derben Calvörde Bittkau Elbe-Havel- Bittkau Derben Elbe-Havel- Parey Genthin Parey Genthin Rogätz Kanal Rogätz Kanal Burg Haldensleben Niegripp Haldensleben Niegripp Burg Hohenwarte Hohenwarte Mittelland- Mittelland- kanal 51 kanal Mio. € Magdeburg Magdeburg Glinde Schönebeck Schönebeck Glinde Barby Barby Breitenhagen Breitenhagen Groß Rosenburg Coswig Groß Rosenburg RoßlauCoswig Roßlau Wittenberg Wittenberg Calbe Calbe Seeland Elster Seeland Elster Nienburg Aken Nienburg Aken Dessau Dessau Bernburg Bergwitz Bernburg Bergwitz Pretzsch Pretzsch Mulde- Prettin Mulde- Alsleben stausee Alsleben stausee Prettin Wettin Elbe Wettin Elbe Süßer Saale Goitzsche Süßer Saale Goitzsche See See Kelbra Kelbra Legende Halle Halle Legende Merseburg < 1 Mio. € Merseburg Geiseltal Geiseltal < 1 Mio. € Nebra Bad Nebra Bad < 5. Mio. € Dürrenberg Laucha Freyburg Dürrenberg Laucha Freyburg < 5. Mio. € Weißenfels Weißenfels Unstrut < 10 Mio.€ Unstrut Naumburg < 10 Mio.€ Bad Kösen Naumburg Bad Kösen < 25 Mio. € < 25 Mio. €

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deutung der touristischen Angebote im Hinter- § Vereinsangebote: Prettin, Elster, Wittenberg, land sind in Einzelfällen unter Einbeziehung von Dessau, Barby, Tangermünde, Werben, Mer- vorhandenen Vereinsanlagen/Vereinsangeboten seburg, Halle, Nienburg. ausreichende Qualitäten und Quantitäten er- reicht worden, z.B. am Standort Bernburg. Innerhalb des Netzwerkes sind noch deutliche Angebotslücken zu schließen. An den Standor- Abb. 4-5: Netzwerkstandorte Blaues Band ten Pretzsch, Elster, Arneburg, Calbe, Ferch- mit privaten Investitions- land/Derben, Naumburg, Groß Rosenburg so- vorhaben wie Calvörde bestehen derzeit keine Angebote und keine konkreten Projekte in Umsetzung.

Auf Grund der Dichte des Netzwerkes sind diese Werben Havelberg Defizite für die Gesamtfunktion nicht entschei- dend. An weiteren Standorten, wie z.B. Nebra Arneburg und Laucha, ist mittelfristig kein Bedarf zu e r- kennen. Dies darf jedoch nicht über Defizite Tangermünde Ferchland insbesondere an Standorten mit überregional Calvörde Derben bedeutsamen und touristisch attraktiven Ange- Haldensleben Parey Genthin boten hinwegtäuschen. Ein z.B. zwingend not- Burg Niegripp wendiges Angebot in Tangermünde kann nicht über alternative Standortentwicklungen ersetzt Magdeburg werden. Dafür ist eine Akzeptanz durch Wasser- Schönebeck touristen nicht zu erreichen. Breitenhagen Groß Roßlau Coswig Rosenburg Sehr positiv ist, dass mit dem Städtenetzwerk Nienburg Aken Dessau Bernburg erste Charterangebote entstanden sind und Prettin Alsleben weitere sich in Planung befinden. Dadurch wird

Wettin ein zusätzliches und äußerst attraktives Markt- segment mittelfristig erschlossen, welches in Halle Sachsen-Anhalt bisher nicht bedient wurde.

Nebra Laucha Freyburg Weißenfels 4.1.4 Entwicklung der Angebote für den Kanutourismus Naumburg

Kanutourismus ist regional in Sachsen-Anhalt traditionell eine wichtige wassertouristische Akti- neu entstanden, Bestand, in Vorbereitung vität, insbesondere im Bereich Saale/ Unstrut um Naumburg/Freyburg. Mit Beginn des Projek- Mit der Umsetzung der in Vorberei- tes Blaues Band gab es in Sachsen-Anhalt keine tung/Beantragung befindlichen kommunalen qualitativ geeigneten Angebote im Bereich K a- und privaten Projekte können sich geeignete nuchartern und Kanuverleih. Zwischenzeitlich Angebote an folgenden Standorten entwickeln: bestehen solche Angebote an Elbe, Saale und Unstrut, wobei mit der Fa. Saale-Tours ein Un- § Elbe: Wittenberg, Coswig, Aken, Breitenha- ternehmen bereits erhebliche überregionale gen, Schönebeck, Magdeburg Wirkung erreicht, was nicht zuletzt durch das qualitativ hochwertige und vor allem professio- § Saale: Weißenfels, Halle nelle Angebot für Wassertouristen erreicht wur- § Kanäle: Haldensleben, Niegripp/Burg, Pa- de. Hier konnte ein völlig neues Marktsegment rey, Genthin erschlossen werden, welches auch weiterhin überproportionale Wachstumspotentiale bietet. § Unstrut: Freyburg. Das Angebot für Kanutouristen in der Fläche bedarf jedoch weiterhin einer intensiven Ent- Bereits vorhanden und in Entwicklung begriffen wicklung. Hochwertige Angebote in Abhängig- sind Angebote an folgenden Standorten:

§ Private Entwicklungen: Schönebeck (Hafen Frohse), Bittkau, Bad Dürrenberg, Wettin, Alsleben

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Abb. 4-6: Standorte mit Angeboten für Abb. 4-7: Standorte mit Angeboten für den Motorboottourismus in den Kanutourismus in Sach- Sachsen-Anhalt sen-Anhalt

Werben Havelberg Werben Havelberg

Arneburg Arneburg Tangermünde Ferchland Tangermünde Calvörde Derben Ferchland Calvörde Derben Haldensleben Parey Genthin Haldensleben Parey Genthin Burg Niegripp Burg Niegripp Magdeburg Magdeburg Schönebeck Breitenhagen Schönebeck Groß Roßlau Coswig Rosenburg Breitenhagen Groß Coswig Rosenburg Roßlau Nienburg Aken Dessau Nienburg Aken Bernburg Dessau Prettin Bernburg Alsleben Prettin Alsleben Wettin Wettin Halle Halle

Nebra Nebra Laucha Freyburg Weißenfels Laucha Freyburg Weißenfels Naumburg Naumburg

Privat, Vereine, in Planung Privat, Vereine, in Planung keit von den Standortqualitäten bestehen bisher dem Vorhanden sein entsprechender Fahrgast nur in Naumburg und Havelberg. schiffe steht, welche die Errichtung entsprechen- In Planung/Umsetzung befinden sich Projekte in der Anleger erforderlich machen. Prettin, Wittenberg, Breitenhagen, Schönebeck, Haldensleben, Niegripp, Genthin, Bad Dürren- Und diese sind nicht in der gesamten Fläche da. berg und Freyburg, welche im Erfolgsfall das Die wirtschaftliche Entwicklung der Fahrgast- kanutouristische Netzwerk deutlich verbessern schifffahrt in Sachsen-Anhalt vollzieht sich des- und verdichten werden. halb nicht einheitlich. Man kann feststellen, dass eine gewisse Marktbereinigung noch nicht abge- schlossen ist und zudem der Erfolg der beste- 4.1.5 Entwicklungsstand der Fahrgast- henden Angebote direkt abhängig ist von g e- schifffahrt eigneten Angebotsinitiativen und Marketingakti- vitäten der Geschäftsinhaber. Während der Projektlaufzeit sind eine ganze Reihe von Fahrgastanlegern an Netzwerkstand- Auch auf Grund dieser aktuellen Entwicklungs- orten neu entstanden. Zudem befinden sich bedingungen ist es bisher nicht gelungen die weitere Projekte in Planung. Insgesamt entsteht Geschäftsführer/Geschäftsinhaber für die damit kurzfristig ein dichtes Netz von Anlegern Entwicklung gemeinsamer Angebote zu entlang der Flüsse. Defizite bestehen derzeit gewinnen. An zusätzlichen Effekten durch noch an den Standorten Pretzsch, Elster, Bad Marketingaktivitäten im Rahmen der Dürrenberg, Weißenfels, Alsleben, Nienburg Vermarktung des Blauen Bandes sind jedoch und Parey, wo entweder noch keine Vorhaben alle Unternehmen interessiert. Mittelfristig wird es darauf ankommen wie es gelingt, mit der verfolgt werden oder beabsichtigte Entwicklun- Festigung der wirtschaftlichen Gesamtsituation gen über die Idee hinaus nicht weiter entwickelt der Branche regional kooperierende wurden. Zu bemerken ist dabei, dass die Ange- Projekte/Angebote zum gegenseitigen Vorteil zu botsentwicklung in direktem Zusammenhang mit initiieren.

29 Bild 4-2: Tagungsort des Beirates zum Ministerium für Wirtschaft und Arbeit im Rahmen Städtenetzwerk Blaues Band – der Gemeinschaftsaufgabe „Verbess erung der MS Stadt Schönebeck regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GA) zurückzufüh- ren. Die Förderung erfolgt grundsät zlich nur in Gebieten oder Orten mit einer touristischen Pr ä- ferenz, also dort, wo bereits durch n atürliche Gegebenheiten (z.B. Harz und Altmark), gestalt e- te oder besonders geprägte Landschaften (De s- sau- Wörlitzer Gartenreich, Weinregion Sa ale- Unstrut) oder historische Bauwerke (Straße der Romanik) touristische Investitionen zu erwarten sind. Jede der genannten Präferenzen spricht aber auch von vorn herein bestimmte Gäst e- gruppen an. So we rden sich z.B. Wanderer oder Skifahrer auf den Harz, Reiter und Radfahrer auf die Altmark, orientieren, wä hrend sich historisch Interessierte zu einem Besuch in Orten der Straße der Romanik entschließen. Schon aus dieser ku r- zen Überlegung zeigt sich, dass die Tourismu s- wirtschaft und ihre Förderung zwar ein großes 4.2 Fördermitteleinsatz im Städtenetz- allgemeines Spektrum abdecken, aber auch auf werk bestimmte Gästegruppen ausgerichtet sein muss.

Die Entwicklung des Blauen Bandes liegt im Int e- Mit dem Blauen Band entstand – ähnlich wie bei resse des Landes Sachsen - Anhalt. Aus diesen der Straße der Romanik – ein Netzwerk von Or- Gründen genießen die damit verbundenen Pr o- ten, das ein völlig neues touristisches Angebot jekte einen hohen Stellenwert. darstellt. Das Gelingen dieses Vorhabens ist je- doch neben den entsprechenden Infrastruktu r- Um vor allem die Startphase eines Betriebes gut maßnahmen der Gemeinden hauptsächlich von zu überstehen, sind Förderungen unabdingbar. der Risikobereitschaft privater Investoren abhä n- Das Ziel der Landesregierung Sachsen - Anhalt ist gig. Aus diesem Grund wurden Orte, die im die Unterstützung und finanzielle Förderung von Rahmen der Konzeption als Orte erster und zwe i- öffentlichen und privaten Investitionen im Blauen ter Priorität eingestuft wurden, in die Liste der Band. Nachfolgend wird beispielhaft die Förde r- touristischen Präferenzen aufgenommen. Gleic h- kulisse anhand der drei Mi nisterien Wirtschaft, zeitig bedeutete dies auch eine Erweiterung der Städtebau und Arbeit vorgestellt. Fördermöglichkeiten, denn nicht wenige Orte haben erst da durch eine Präferenz erhalten. Dies bedeutet z.B., dass Vorhaben der gewerblichen 4.2.1 Tourismusförderung Wirtschaft mit einem Anteil von bis zu 50%, g e- messen an den förderfähigen Ausgaben, bez u- Der Tourismus gehört zu den Wachstumsbra n- schusst werden können. Der Re gelfördersatz für chen in Sachsen -Anhalt. Betrachtet man die Ent- Maßnahmen der touristischen Infrastruktur be- wicklung des Tourismus im Land, stellt man be- trägt 60%. Diese Investitionen sollten jedoch reits anhand von Parametern wie z.B. Zah l der nach Möglichkeit auch mit Mitteln der Arbeit s- Gästeankünfte und Übernachtungen fest, dass er verwaltung kofinanziert werden. Die Mitarbeit e- auch einen Vergleich mit den Werten in anderen rinnen und Mitarbeiter im Landesförderinstitut, Bundeslän dern nicht scheuen muss. die die Anträge entgegennehmen, in den örtl i- chen Wirtschaftsförderämtern sowie im jeweils Der Tourismus ist somit eine feste Größe in der zuständigen Regierungs präsidium stehen schon sachsen-anhaltischen Wirtschaft, mit beachtlichen im Vorfeld zu einer detaillierten Beratung zur Wachstumsraten und Arbeitsplatzeffekten, schafft Verfügung. Einkommen und bietet unter Einrechnung der indirekten Effekte ca. 60.000 Menschen Arbeit. Er In den Orten, die heute über die Präferenz "Bla u- ist damit ein wesentliches Element des Struktu r- es Band" verfügen, wurden seit 1991, dem Be- wandels und trägt en tscheidend dazu bei, das ginn der Förderung im Rahmen der Gemei n- Land auf dem Weg zu einem anerkannten schaftsaufgabe „Verbe sserung der regionalen Dienstleistungsstandort weiter zu positio nieren. Wirtschaftsstruktur“ (GA) bislang Investitionen der Dieses erfreuliche Ergebnis ist aber auch auf die gewerblichen Wirtschaft in einer Gesamthöhe Förderung touristischer Investitionen durch das von rd. 233 Mio. EUR getätigt und rd. 122 Mio.

30 EUR bezuschusst. Damit wurden rd. 1.600 Ar- Wichtige Ausschlüsse (Auswahl): beitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert. Die Investitio nen von den entsprechenden Städten · Anschaffung von geringwertigen und und Gemeinden zur Entwicklung der touristischen gebrauchten Wirtschaftsgütern Infrastruktur belaufen sich im gleichen Zeitraum · Anschaffung und Unterhaltung von auf eine Höhe von 230 Mio. EUR. Sie wur den mit Schiffen und Fahrzeugen rd. 155 Mio. EUR gefördert. · Ausschluss der Förderung von Freiberuf- lern Diese Mittel wurden auch zielgerichtet für Projek- · Keine Förderung von Investitionen in te im Rahmen des Blauen Bandes und damit spe- Reparatur- und Instandhaltungsdienst- ziell zur Befriedigung der Bedürfnisse von Wa s- leistungen serwanderern eingesetzt. So wurden beispiel s- · Keine Förderung von Gastronomie und weise das Wassersportzentrum in Havelberg, ein Beherbergung in den Oberzentren Schiffsanleger und landseitige Infrastruktur in Magdeburg, Halle und Dessau. Schönebeck und Vorhaben der ge werblichen Wirtschaft wie ein Campingplatz mit Yachthafen, Eine Übersicht über mögliche Investitionsstand- ein Wassersport- und Freizeitzentrum sowie Ho- orte und Projekte für private Investoren enthält tels, Restaurants und Kanustationen in verschi e- das Investorenhandbuch zum Projekt Blaues denen Orten gefördert. Band aus dem Jahr 2001, welches in der Fort- setzung des Blauen Bandes laufend aktualisiert Es kommt jedoch nicht nur darauf an, dass die wird. jeweilige konkrete Investition der Nachfrage und der Ansprüche von Gästegruppen, in diesem Bild 4-3: Investorenhandbuch zum Blauen Fall der Wasserwanderer, gerecht wird, sondern Band auch darauf, dass das „Umfeld“ stimmt. Insofern haben begleitende Fördermaßnahmen, wie z.B. die des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit oder des Ministeriums für Bau und Verkehr für © das Gelingen des Vorhabens Blaues Band eine Das BLAUE BAND in Sachsen-Anhalt große Bedeutung, auf die in weiteren Abschnit- Städtenetzwerk ten besonders eingegangen wird.

InformationenInformationen ffür InvestorenInvestoren zu: Rahmenbedingungen der Gemeinschafts- Projekten aufgabe „Verbesserung der regionalen Entwicklungen Wirtschaftsstruktur“ (GA) im Überblick: Förderung Ansprechpartner Hauptförderinstrument für private Investitionen ist das Programm „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk- www .blauesband.de tur“, welches vorrangig für Investitionen zum Aufbau der wassertouristischen Infrastruktur und Angebote in Sachsen-Anhalt in Betracht kommt. Die wichtigsten Reg elungen (Stand 2001):

Regelfördersatz für Investitionen: 20-30 % (unter Anrechnung anderer Beihilfen) Zuschlag für KMU:+ 15 %

INVESTORENHANDBUCH Ein Projekt auf Initiative des Ministeriums fü r Wirtschaft und Technologie Fördersatz für Existenzgründungen: 28-35 % gef ördert durch den Europ äischen Fond fü r regionale Entwicklung (EFRE) Zuschlag für KMU:+ 15 %

Bedingungen (Auswahl): Die Förderung bis zur vorgenannten Höhe kann gewährt werden. Mit der Beantragung einer Förderung müssen Ar- beitsplätze in Sachsen-Anhalt neu geschaffen oder langfristig gesichert werden. Diese sind nachzuweisen.

31 Erfolgreiche Projekte der Tourismusförde- rung im Städtenetzwerk Blaues Band · Burg/Niegripp (Elbe-Havel -Kanal) (Auswahl - einschließlich der Förderung anderer Ministerien) Die Orte Burg und Niegripp befinden sich am Elbe-Havel-Kanal (Niegripp ca. Flusskilometer · Arneburg (Elbe) 326, Burg ca. Flusskilometer 334). Angeschlos- sen an den Elbe-Havel-Kanal befindet sich zwi- Die Stadt liegt am linken Elbufer bei Flusskilom e- schen den Kommunen bei Flusskilometer 329,5 ter 403, zwischen den beiden wichtigen Net z- der Niegripper See, der bereits als Naherholung werkstandorten Havelberg und Tangermünde, und Campingplatzstandort genutzt wird. Durch und wurde im Rahmen der touristischen Konze p- die Campingmöglichkeiten sowie dem Hafen tion mit der 2. Priorität ein gestuft. In Arneburg der Wassersportfreunde Burg wird bereits heute wird seit 1994 die städtebauliche Sanierung der die Grundversorgung für Wassertouristen sicher Altstadt gefördert. Mit mehr als 1,3 Mio. EUR gestellt. konnten wesentliche Impulse zur Steigerung der Attraktivität des Standortes gesetzt werden. Die benachbarten Netzwerkstandorte Burg und Daneben wurden eine Reihe von Maßnahmen Niegripp profitieren insbesondere durch die durchgeführt, die in direktem Bezug zum Blauen Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes und Band stehen. So wurde ein Anleger für die Fah r- damit durch die zukünftig durchgängige Befahr- gastschifffahrt inklusive einer Zufahrtsstraße zum barkeit des Elbe-Havel-Kanals durch die kom- Anleger errichtet. merzielle, aber auch wassertouristische Schiff- fahrt. Diesbezüglich wurden Investitionen getä- Weiterhin wurden wichtige Wegeverbindungen tigt um die mögliche Entwicklung der Standorte zwischen Stadt und Elbe mit Beschilderung und insbesondere in Verbindung der Umgestaltung Aussichtspavillon geschaffen. des Niegripper Sees zu untersuchen. Nach der Fertigstellung der Untersuchungen werden nun Bild 4-4: Schiffsanleger Arneburg Maßnahmen umgesetzt, wobei insbesondere hohes privates Engagement an einem interes- santen Standort zu erwarten ist. Neben den wassertouristischen Angeboten und Entwick- lungsmöglichkeiten wurde in den letzten Jahren, insbesondere mit erheblichen Mitteln der Städ- tebauförderung, die Attraktivität der Altstadt von Burg verbessert. Seit 1991 wurden hier mehr als 20 Mio. EUR investiert.

· Coswig (Elbe)

Die Stadt Coswig liegt am Flusskilometer 236 der Elbe und bietet mit dem direkten Bezug zum

Wasser eine einzigartige Kulisse im Blauen Ein weiteres kommunales Engagement galt der Band: Die relativ günstige Entfernung zum Wör- Schaffung einer Touristinformation sowie der litzer Park ergänzt die touristischen Möglichkei- Errichtung und Ausstattung des Stadtmuseums. ten des Standortes. Im Bereich der Fähre Coswig Eine neugeschaffene Campingbusstation er- (linkes Elbufer) konnte die traditionelle Ufergast- gänzt das touristische Angebot. Zusätzlich konn- ronomie wiederbelebt werden. Diese Investition te durch privates Engagement die gastronomi- stellt einen ersten Baustein zur weiteren Entwick- sche Situation in Arneburg deutlich verbessert lung des Standortes und insbesondere für die und durch die Errichtung eines Elbeaquariums Errichtung einer Gaststeganlage mit Übernach- ein zusätzliches Angebot geschaffen werden. tungsmöglichkeiten dar. Mehr als 1,8 Mio. EUR Investitionsvolumen zei- gen deutlich, welchen Stellenwert die Entwick- · Freyburg (Unstrut) lung des Blauen Bandes in Arneburg besitzt. Durch die Einreichung weiterer Förderanträge Freyburg genießt insbesondere durch den hohen sollen in Zukunft insbesondere noch wassertou- Bekanntheitsgrad touristischer Angebote (Straße ristische Infrastrukturmaßnahmen gefördert der Romanik) einen überregionalen Ruf, der werden, so dass sich der Standort zu einem auch für das Blaue Band genutzt werden kann. wichtigen Eckpfeiler des Netzwerkes entwickeln Mit mehr als 18 Mio. EUR Städtebauförderung kann. (Altstadtsanierung) wurden erhebliche Investitio-

32 nen getätigt, um das gesamte Stadtbild als tou- sowie ein Neubau der Touristinformation errich- ristische Attraktion herzurichten. Mit der Errich- tet. Es wurden Anlegestellen für größere Passa- tung eines hochwertigen Gastronomiebetriebes gierschiffe mit Ver- und Entsorgungsmöglichkei- in einer ehemaligen Brauerei mit einem ange- ten geschaffen, ebenso wie neue Busparkplätze schlossenen Fahrgastanleger konnte in Freyburg und die Havelterassen. Eine bereits vorhandene eine hervorragende Schnittstelle zum Wasser- Steganlage wurde durch einen privaten Investor tourismus geschaffen werden. Wassertouristi- erworben und erweitert. sche Angebote, wie Zeltplatz und Bootsverleih sowie insbesondere die Angebote der Fahrgast- Bild 4-6: Havelberg: Paradies für Wasser- schifffahrt mit attraktiven Fahrten zu Zielen der sportler nahegelegenen Umgebung runden das Angebot des Standortes ab.

· Halle (Saale)

Der Standort Halle mit seinen überregional be- deutenden touristischen Potentialen und der zentralen Lage der Stadt an der Saale (ca. Fluss- kilometer 94) hat 1. Priorität in der touristischen Konzeption erhalten. Das wassertouristische Angebot wird zur Zeit noch durch verschiedenen Sportvereine gedeckt. Durch private Investoren wurden insbesondere Verbesserungen im Be- reich der Ufergastronomie und der Fahrgast- schifffahrt erreicht.

Bild 4-5: Ufersituation Stadt Freyburg Auf dem Campingplatz wurden die Sanitäranla- gen erneuert, die Umzäunung hergestellt und ein Anmeldegebäude errichtet. So ist ein mari- times Zentrum mit verschiedenen Serviceeinrich- tungen entstanden. Im Havelberger Yachthafen hatten im Jahr 2000 885 Yachten und Boote einen Zwischenstop eingelegt. Nach Vollendung der beschriebenen Maßnahmen kamen im Jahr 2001 schon 1.213 Schiffe ins Havelberger- Wassertouristik-Zentrum (HWZ), was einer Stei- gerung von fast 30% entspricht. Havelberg ist also durchaus als Kleinod mit touristischer Per- spektive anzusehen.

Bild 4-7: Das neue Schiffsterminal mit Tou- ristinformation in Havelberg

· Havelberg

Havelberg ist mehr als manch anderer Ort für Touristen und Urlauber bekannt, interessant und beliebt geworden. Geprägt durch viel Wasser, Romanik und Wald ist die Stadt in eine zauber- hafte Umgebung eingebettet. Auch aus diesen Gründen wurde Havelberg als Ort erster För- derpriorität innerhalb des Städtenetzwerkes Blaues Band eingestuft.

Ohne Übertreibung kann die Stadt als „Flagg- schiff“ der Mitgliedskommunen bezeichnet wer- den. Seit 1991 wurden hier rd. 14 Mio. EUR aus der Städtebauförderung eingesetzt. Mit Hilfe von

GA-Mitteln wurden ein Bus- und Schiffsterminal

33 · Magdeburg (Elbe) rung der Situation durch private Investitionen, wie die Errichtung eines Kanutourismusbetrie- Die Landeshauptstadt Magdeburg stellt mit ihrer bes, erreicht wurden. Dieses private Engage- zentralen Lage am Wasserstraßenkreuz das ment wurde seitens der Kommune durch den Zentrum des Netzwerkes Blaues Band dar. Bau einer Bootsanlegestelle unterstützt. Auch Durch den Vereinssport sowie den Yachthafen die Errichtung eines kommunalen Erlebnisbades Zollelbe bestehen vielfältige Angebote für Was- konnten neue Akzente gesetzt werden. Weitere sertouristen. Der Spitzensport in Magdeburg ist Impulse gehen in Naumburg von der Altstadtsa- eng mit dem Wassersport verbunden - denkt nierung aus. man nur an die erfolgreichen Ruderer und Kanuten. Im Olympiastützpunkt · Parey (Elbe-Havel -Kanal) Magdeburg/Halle laufen die Fäden der Sportförderung zusammen. Den Hauptanteil Nur wenige Kilometer von der Elbe entfernt liegt tragen der Bund und das Land Sachsen-Anhalt östlich davon am Elbe-Havel-Kanal die Gemein- gemeinsam. de Parey, die auch durch die Lage am Pareyer In den letzen Jahren wurden neben den städte- Verbindungskanal (Verbindung zwischen Elbe baulichen Maßnahmen insbesondere die Liege- und Elbe-Havel-Kanal) einen sehr interessanten platzsituation im Yachthafen sowie die Anleger wassertouristischen Standort besitzt. Die kom- der Fahrgastschifffahrt verbessert bzw. erneuert. munale Verwaltung hat in den letzten Jahren Im Rahmen der Stadtsanierung wurden seit mittels der Bauplanung entscheidende Voraus- 1991 mehr als 75 Mio. EUR investiert. Straße setzungen für eine weitere Entwicklung des der Romanik, Gartenträume und Blaues Band Standortes schaffen können. Darüber hinaus als touristische Landesprodukte "fließen" in die- konnten durch private Investitionen die gastro- ser Stadt zusammen. nomischen Angebote wesentlich verbessert wer- den. Neben dem Elbe-Radweg, der bereits eine Bild 4-8: Der Yachthafen Zollelbe in Mag- deutliche Verbesserung des Tourismus in der deburg Region erbracht hat, sind zukünftig mehrere private und kommunale Investitionen geplant, so dass für den Standort und die Region günsti- ge Entwicklungen erwartet werden.

· Prettin (Elbe)

Der Standort Prettin erhielt im Rahmen der Kon- zeption die 2. Priorität. Auf der Basis einer vor- handenen Vereinsanlage sowie der Gierfähre wurden weitere wassertouristische Angebote realisiert. Durch engagierte Vereinsmitglieder wurde eine Steganlage für Wasserwanderer errichtet. Die Wegeerschließung verbesserte sich durch Maßnahmen des ländlichen Wegebaus. Auch gibt es Interesse privater Investoren am Aufbau eines gastronomischen Angebotes in Kombination mit Beherbergung.

· Roßlau (Elbe)

· Naumburg (Saale) Die Stadt Roßlau befindet sich bei Flusskilometer 257. Sie ist ein alter Binnenschifffahrt- und Die Stadt Naumburg an der Saale (ca. Flusski- Werftstandort. Traditionell wird dort alljährlich lometer 165) erhielt mit der sehenswerten mit- ein großes Schifferfest gefeiert. Durch kommu- telalterlichen Altstadt und dem Dom an der nales Engagement konnte im Jahr 2000 am Straße der Romanik die 1. Priorität im Rahmen Stromkilometer 258 ein neuer Schiffsanleger des Konzeptes Blaues Band. Die Saale und die eingeweiht werden. Von dort begeben sich nun in diesem Bereich zufließende Unstrut bieten die beiden Schiffe der Akener Fahrgastschiff- zahlreiche wassersportliche Möglichkeiten, die fahrtsgesellschaft auf „große Fahrt“. Auf ge- schon durch Vereinsaktivitäten und kommerziel- mächlicher Reise stromauf oder stromab lassen le Anbieter genutzt werden. In den vergangenen die Fahrgäste die unberührte, ursprüngliche Jahren konnte hier insbesondere eine Verbesse- Flusslandschaft an der „Mittleren Elbe“ an sich

34 vorüberziehen, entdecken die üppige Flora und · Schönebeck/Elbe Fauna am Ufer oder stechen zur romantischen Mondscheinfahrt mit Tanz auf Deck „in See“. Im Die Elbe hat nachhaltig die Landschaft, die Ge- zweiten Abschnitt des Projektes entstand der schichte und die wirtschaftliche Entwicklung der „Schifferstieg“, die neue Treppe am Brückenkopf gesamten Region um die Stadt Schönebeck ge- zum Schiffsanleger. Dieser wurde im August prägt. Die Kommune hatte deshalb einen Wett- 2001 fertiggestellt und ersetzt die einstmals bewerb zur Neugestaltung der Elbuferpromena- unbefestigte Straße. de ausgeschrieben. Die Umsetzung des Projek- tes wurde mit Hilfe von Mitteln aus Bild 4-9: Der neue Rosslauer Schiffsanleger GA/touristische Infrastruktur verwirklicht. Heute empfängt den Besucher, der sich Schönebeck von der Wasserseite nähert, eine neues, aber auf den traditionellen Kurtourismus bezogenes Wahrzeichen: die Salzblume. Sie gibt dem Platz ihren Namen und widerspiegelt die wichtige Rolle des Salzes in der Stadtgeschichte Schöne- becks. Am Salzblumenplatz befindet sich auch der neue Anleger für die Fahrgastschifffahrt. Zukünftig setzt Schönebeck konsequent auf den Wasser- und Salztourismus. Es gibt weiterfüh- rende Planungen zur Gestaltung und touristi- schen Erschließung der Sallineinsel in Fortfüh- rung der bestehenden Uferpromenade.

Bild 4-11: Die Großplastik “Salzblume“ in Weiterhin wurde über Mittel und Maßnahmen Schönebeck der Arbeitsförderung ein Schiffsmuseum errich- tet und damit das touristische Angebot abge- rundet. Dort können sich die Besucher über die Geschichte der Elbschifffahrt informieren. Als neueste Idee der mit der Elbe eng verbundenen Rosslauer konnte die „Allee der Elbestädte“ ver- wirklicht werden. Alljährlich zum Schifferfest und zu besonderen Anlässen werden am Luchplatz 50 Flaggen aus Elbestädten gehisst. Dabei sind Flaggen von Kommunen aus der Tschechischen Republik, aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bran- denburg, Niedersachsen, Hamburg, Schleswig- Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Bild 4-10: Schiffermuseum Rosslau: Dauerausstellung zur Geschichte der Schifffahrt auf der Elbe

· Tangermünde (Elbe)

Mit der bedeutenden historischen Altstadt, die mit nahezu 13 Mio. EUR seit 1991 saniert wur- de, hat die Stadt eine bereits stark touristische

35 Ausprägung, die hervorragend mit dem Blauen Leider ist aus verschiedensten Gründen in der Band kombiniert werden könnte. Die Stadt Tan- jüngeren Geschichte dieser eminent wichtige germünde erhielt auch aufgrund ihrer günstigen Zusammenhang häufig vernachlässigt worden nautischen Lage, zwischen den Standorten Ha- oder hier und da auch gänzlich verloren gega n- velberg und Magdeburg, die 1. Priorität beim gen. Es ist deshalb ein besonderes Anlie gen der Ausbau und Entwicklung der Konzeption Blaues Landesregierung, den Städten mit Gewässerb e- Band. zug, also den Anrainerstädten des Projektes Blaues Band, im Rahmen der Städtebauförderung Die Herrichtung der an der Elbe gelegenen Burg gezielt und nachhaltig Unterstützung in Form von als Hotel sowie eine Campingbusstation, stehen Finanzhilfen zu gewähren, weil die Städte in aller im direkten Bezug zum Netzwerk Blaues Band. Regel den ungeh euer komplexen Prozess von Die örtlich ansässige Fahrgastschifffahrt eine Stadtentwicklung und –erneuerung schon aus Vereinssteganlage sowie ein Schiffsrestaurant finanzieller Sicht nicht allein leisten können. De s- unweit der Altstadt, bilden die Keimzelle des halb treten Bund und Land auf der Grundlage wassertouristischen Angebotes welches in der des Artikels 104a Grundgesetz mit umfangre i- Zukunft grundlegend entwickelt und ausgebaut chen und langfristigen Finanzhilfen in diesen werden muss. Prozess im Rahmen der Städtebauför derung ein.

Bild 4-12: Blick auf Hafen und Burghotel Den Städten und Gemeinden, die dem Touri s- Tangermünde musprojekt Blaues Band angehören, sind in den Jahren seit 1991, dem Beginn der öffentlich ge- förderten städtebaulichen Erhaltung, Sani erung und Entwicklung über 500 Mio. EUR Städtebau- fördermittel zur Verfügung gestellt wo rden. Bis 2001 flossen 218 Mio. EUR 12 Kommunen an der Saale zu. Mit ca. 81 Mio. EUR hat Halle hier- bei die größte Förderung erhalten, gefolgt von der Stadt Nau m burg. Die Kommunen und Städte an der Elbe sind mit knapp 205 Mio. EUR seit 1991 saniert wo r den. Insgesamt kamen 17 Kommunen in den Genuss von Mitteln der Stä d- tebauförderung. Mit ca. 77 Mio. EUR hat von dieser Entwicklung insbesondere die Lande s- hauptstadt Magdeburg profitiert. Aber auch die touristisch bedeutsame Lutherstadt Wi ttenberg

(ca. 37 Mio. EUR), Dessau (ca. 25 Mio. EUR) und

die Stadt Schönebeck (ca. 20 Mio. EUR) haben 4.2.2 Städtebauförderung erhebliche Mittel erhalten können. Die weiteren

Fördermittel verteilen sich auf Städte und Ko m- Die Stadtentwicklung und städtebauliche Erneu e- munen am Mittellandkanal, den Bere ich des El- rung ist eine der bedeuten dsten kommunalen be- Havel-Kanals, der Stadt Havelberg an der Selbstverwaltungsaufgaben und von außeror - unteren Havelwasserstraße sowie die Kommunen dentlich großer Wirkung auf das Erscheinungsbild an der Unstrut. der Städte, auf ihre urbanen Qualitäten, die

Funktionsfähigkeit der städtischen Organismen, Die meisten Kommunen entlang der Gewässer, die Wohn-, Lebens - und Aufent haltsqualität und die in Genuss der Städtebauförderung gekom- damit nat ürlich auch auf Attraktivität, Anzi e- men sind, haben die wichtige Bedeutung des hungskraft und Besuchernac hfrage. Das trifft auf Blauen Bandes für die weitere Entwicklung für Städte und Gemeinden generell, aber in beso n- sich erkannt. So sind insgesamt 75 % der geför- derer Weise auf jene zu, die als Anrainerkomm u- derten Kommunen Mitglied im Städtenetzwerk nen fließender oder stehender Gewässer für ei- Blaues Band Sachsen-Anhalt geworden. In der nen besonderen Personenkreis von her vorgeho- weitaus überwiegenden Zahl dieser Kommunen benen Interesse sein können oder ein solches hat das jeweils als Gesamtmaßnahme geförder- Interesse wecken wollen. te Gebiet auch einen direkten Bezug zum anste-

henden Gewässer. Die Stadtansichten und Schon immer haben Menschen ein sicheres G e- spür für die Bedeutung des Zusammenhanges Stadtzugänge von den Gewässern her werden zwischen Siedlung und Gewässer gehabt. Ge- anziehend und attraktiv, die mit Städtebauför- wässer waren seit Menschengedenken Rückgrat dermittel sanierte Infrastruktur wird ertüchtigt, für die aus dem Tourismus, hier insbesondere und Lebensnerv menschlicher Siedlungstätigkeit.

36 Abb. 4-8: Übersicht zum Fördermitteleinsatz aus der Städtebauförderung am Blauen Band 1991 - 2001 (in DM)

Stadt Einwohner Förderung seit FM bis 2001 Programm 1) Städtenetzwerk Elbe Prettin hist. Altstadt 2.281 1994 1.600,0 SBDS ja Pretzsch Altstadt 1.833 1997 1.600,0 SLB nein Elster Ortskern 2.734 1998 1.005,0 SLB nein Wittenberg Altstadt 48.972 1991 36.032,0 SBDS nein Wittenberg Altstadt 1992 31.238,1 SE nein Wittenberg Piesteritz 1998 6.000,0 SE nein Coswig Altstadt 9.061 1993 7.352,0 SE ja Vockerode alter Ortskern 1.960 1999 700,0 SLB nein Roßlau Altstadt 14.141 1991 15.718,2 SE ja Dessau Nord 83.153 1991 51.283,3 SE ja Aken Altstadt 9.770 1991 18.835,9 SE ja Barby Altstadt 4.968 1993 6.706,1 SE ja Schönebeck Salzelemen 36.397 1992 40.120,0 SE ja Magdeburg südl. SZ 231.450 1991 60.715,0 SBDS ja Magdeburg Buckau 1991 95.009,6 SE ja Tangermünde Altstadt 10.103 1991 22.290,0 SBDS ja Tangermünde Altstadt 1999 670,0 SE ja Arneburg Altstadt 1.843 1994 2.610,0 SLB ja Sandau Stadtmitte 1.066 1993 2.475,0 SLB nein Werben Stadtkern 913 1992 3.315,0 SBDS ja Jerichow Stadtkern 2.073 1992 3.515,0 SLB nein Mittellandkanal Calvörde Ortskern 1.784 2000 250,0 SLB ja Haldensleben hist. Stadtk. 20.871 1991 40.199,4 SE ja Wolmirstedt Stadtkern 10.934 1993 9.800,0 SE nein Magdeburg Rothensee 1997 27.000,0 SE ja Elbe-Havel-Kanal Burg Altstadt 22.951 1991 42.434,5 SE ja Parey Berg u. Dorfk. 2.939 1997 1.010,0 SLB ja Genthin Innenstadt 14.270 1994 8.500,0 SE ja Untere Havel-Wasserstraße Havelberg Altstadt/Domber. 6.451 1991 27.210,0 SBDS ja Havelberg Stadtinsel 1997 900,0 SE ja Saale Calbe Altstadt 12.497 1991 15.281,5 SE ja Nienburg Kerngebiet 4.699 1992 7.340,0 SE ja Bernburg Tal- u. Bergstadt 33.825 1991 25.412,0 SBDS ja Bernburg Altstadt 1995 13.000,0 SE ja Alsleben Stadtkern 2.938 1992 5.485,0 SLB ja Wettin Stadtkern 2.297 1991 10.390,0 SE ja Halle Altstadtkern 247.736 1991 60.731,5 SBDS ja Halle Altstadtkern 1991 81.332,4 SE ja Merseburg Altstadt 37.127 1991 31.675,0 SBDS nein Merseburg Innenstadt 1993 21.400,0 SE nein Leuna Neu Rössen 7.325 1996 9.300,0 SE nein Bad Dürrenberg Stadtkern 11.902 1998 3.810,0 SE nein Weißenfels Altstadt 31.946 1991 29.505,0 SBDS ja Weißenfels Altstadt 1993 18.000,0 SE ja Naumburg Altstadt 30.339 1991 80.660,8 SE ja Naumburg Altstadt 1996 13.200,0 SBDS ja Bad Kösen Altstadt 5.839 1992 8.825,0 SE ja Unstrut Freyburg Altstadt 4.568 1991 26.095,0 SBDS ja Freyburg Altstadt 1993 9.540,0 SE ja Laucha Altstadt 2.724 1991 11.180,1 SE ja Nebra Stadtkern 2.968 1994 3.016,0 SLB ja

insgesamt: in 39 Städten und Gemeinden 51 geförderte Maßnahmen mit bisher: 1.051.273,40 DM das entspricht 537.507,55 EUR

1) SE = Städtebaul. Sanierung u. Entwicklung; SBDS = Städtebaulicher Denkmalschutz ; SLB = Städtebaul. Sanierung im ländlichen Bereich

37 Abb. 4-9: Übersicht der Fördermittelprogramme aus der Städtebauförderung am Blauen Band 1991-2001

Werben Havelberg

Arneburg

Tangermünde Genthin Haldens- leben

Burg Wolmirstedt

Magdeburg

Barby Schönebeck Roßlau Coswig

Calbe/Saale Aken E l ster Dessau Lutherstadt Bernburg Wittenberg Pretsch Alsleben Prettin Wettin

Nebra Halle

Merseburg Freyburg

g Weißenfels Laucha Naumburg Bad Kösen

Städtebauliche Sanierungs- u. Entwicklungsmaßnahmen (SE)

Städtebaulicher Denkmalschutz, Sicherung u. Erhaltung historischer Stadtkerne (SBDS)

Städtebauliche Sanierung im ländlichen Bereich (SLB)

38 dem Wassertourismus erwa rteten steigenden wesentlichen Förderrichtlinien zur Finanzi erung Ansprüche die entsprechenden Leistungspotenti- des Landes sind: ale und -profile anzubieten. Um den Städten - Richtlinie über die Gemeinschaf tsauf gabe auch künftig und langfristig in dieser Weise Un- „Verbesserung der regionalen Wirtschaft s- terstützung gewähren zu können, wird die Stä r- struktur (GA) kung der eigenen Finanzkraft als Vorau ssetzung - Richtlinie zur Förderung der Durchführung für den Zugang zur Förderung und die Bünd e- von allgemeinen Maßnahmen zur Arbeitsbe- lung von Fördermitteln aus verschiedenen Pr o- schaffung (ABM) grammen ein wicht iger Ansatz für die weitere - Richtlinie zur Förderung von Strukturanpa s- Arbeit sein müssen. sungsmaßnahmen (SAM)

Bild 4-13: Die Stadtinsel in Havelberg wur- Hauptfinanzier bei beschäftigun gswirksamen de im Rahmen der Städtebauför- Maßnahmen ist die Bundesanstalt für Arbeit. Das derung saniert Land Sachsen- Anhalt fungiert in diesen Fällen als Kofinanzier unter Einbeziehung von Mitteln der Europäischen Strukturfonds. Von besonderer beschäftigungspolitischer Bedeutung sind die Maßnahmen der Braunkohlesanierung, die zum Entstehen neuer Seen führen und mit größter Priorität in den Vorhaben des „Blauen Bandes“ verankert sind. Hierzu zählen insbesondere die Goitzsche, der Geiseltalsee und das Seeland.

Projektauswahl der Arbeitsförderung am Blauen Band in Magdeburg

· Schiffmühle

Alte Elbansichten der Stadt Magdeburg zeigen - noch bis ins 19. Jahrhundert hinein – als mar- 4.2.3 Arbeitsförderung kante tech nische Lösung auf der Elbe vertäute Schiffmühlen analog der an den Fließgewässern Die zahlreichen Maßnahmen im Rahmen des installierten Wassermühlen. Von dieser betriebs- Projektes „Blaues Band in Sachsen -Anhalt“ bie- fähigen wie auch effektiven technischen Lösung ten vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Dies ist im Raum Magdeburg kein Objekt übrig betrifft sowohl zusätzliche Arbeitsplätze auf dem geblieben. Unter der Aufgabenstellung „Histor i- regulären Arbeitsmarkt als auch befristete sche Schiffsmeile Magdeburg“ wu rde versucht, Anstellungen auf dem sogenannten 2. Arbeit s- eine jener Schiffmühlen originalgetreu nachz u- markt. Die Arbeitsplätze auf dem re gulären Ar- bauen. beitsmarkt resultieren aus den neu geschaffenen Einrichtun gen des Hafen- und Anlegerbetriebes, Bild 4-14: Die historische Schiffmühle in des Wassersports und des Wassertourismus und Magdeburg den dazugehörigen Dienstleistungsunterneh men. Die befristeten Beschäftigungen resultieren aus der Errichtung oder Erneuerung der nachstehend benannten Anlagen. Hierzu empfiehlt sich insbe- sondere die Nutzung der landesseitigen Förde r- möglichkeiten. Durch die Verknüpfung der Fi- nanzierung gelingt nicht nur die finanzielle Si- cherung der Durchfü hrung der Maßnahmen, sondern auch die Beschäftigung zusätzlicher Arbeitneh mer. Dabei werden finanzielle Mittel des Bundes über die Bundesanstalt für Arbeit (Arbeitsämter) gemäß SGB III des Landes über die entsprechen den Förderrichtlinien des Landes Im Rahmen geförderter Maßnahmen entstand (für die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung mit 38 Arbeitnehmern und insgesamt ca. 1,2 der regio nalen Wirtschaftsstruktur und für ABM Mill. EUR Förderung in der Zeit von 1996 bis zur und SAM) sowie die Eigenmittel der Nutznießer endgültigen Übergabe an die Öffentlichkeit (Kommune, Verein o.a.) anteilig ei ngesetzt. Die 2000 ein funktionsfähiger Nachbau, der alle r-

39 dings nicht im Fluss vertäut ist, sondern auf Ste l- wurden im Rahmen einer geförderten Maßna h- zen aus Beton steht und dessen Müh lrad – eine me mit 4 Arbeitnehmern und 122 TEUR Förde- handwerkliche Meisterleistung der ABM -Kräfte – rung von 1998 bis 2000 vorgenommen. nicht durch Wasserkraft, aber mit Strom betri e- ben die Schrotsteine zum Mahlen des Getreides Bild 4-16: Der Derrickkran in Magdeburg in Be wegung setzen.

· Seitenraddampfer "Württemberg"

Während seiner 65jährigen Dienstzeit von 1909 bis 1974 auf der Elbe hat der Seitenraddampfer „Württemberg“ etwa 800.000 km zurückgelegt – das ist ungefähr der 20fache Erdumfang und dabei eine Transportleistung von etwa 2 Millia r- den Tonnenkilometer erbracht. Die letzte Schleppreise des SD „Württemberg“ aus eigener Kraft mit 3 Kähnen war im April 1974. Das Hochwasser zum Jahresende 1974 au s nutzend, wurde die „Württemberg“ auf die

überschwem mten Elbwiesen am Ufer des · Vollportal-Blocksäulendrehkran und Kulturparks in Mag deburg bugsiert. Der Um - Derrickkran und Ausbau des Dampfers erfolgte 1975/1976 unter Mithilfe vieler ortsansäss iger Betriebe als Der Vollportal-Blocksäulendrehkran Nr. 16 wu r- Museums- und Gaststättenschiff. de im Rahmen einer geförderten Maßna hme in

seinen voll funktionstüchtigen Originalzustand Bild 4-15: Seitenraddampfer "Württem- wieder hergerichtet. Er kann im Magdeburger berg“ in Magdeburg Handelshafen besichtigt werden. Ebenfalls wurde

der Derrickkran saniert und vom Industriehafen in den Handelshafen Magdeburg überführt. Be i- de Maßnahmen wurden von 1998 bis 2000 mit 24 Arbeitskräften und 0,7 Mio. EUR Fördermit- teln umgesetzt.

4.3 Fahrgastschifffahrt und Fähren entlang Elbe und Saale

Das Land Sachsen -Anhalt weist noch umfangrei- che Fährverbindungen entlang der großen Flus s-

systeme auf. Eine hohe Anzahl davon sind trad i- Seit 1990 fühlte sich keiner mehr so richtig für tionell Gierfähren, die auf umweltfreundliche Art das Schiff zuständig. Erst mit dem Abschluss ei- und Weise die Strömung des Flusses nutzen. Die nes Pachtvertrages zwischen dem Magistrat der Landesregierung hat 1995 eine „Konzeption zum Stadt Magdeburg und dem Magdeburger Elbe - Erhalt der Fähren im Land Sachsen -Anhalt“ be- Schiffer-Verein e.V. im Mai 1993 wu r den alle schlossen. Ziel der Fährkonzeption ist unter an- Vorbereitungen getroffen, um die „Württem berg“ derem, die an Elbe und Saale mit Seilkraft b e- für die Besucher wieder zugänglich zu machen. triebenen Fähren als ein ökologisch interessa n- Im Ra hmen geförderter Maßnahmen wurde ab tes und für den Tourismus attraktives Verkehr s- 1994 die museale Ausstellung auf dem SD angebot den technischen Vorschriften der Bi n- „Württemberg“ erneuert. Mit Hilfe von 57 Ar- nenschiff-Untersuchungen anzupassen und en t- beitnehmern und Fördermitteln von ca. 1,2 Mio. sprechend zu fördern. EUR wurde des Schiff von 1993 bis 2001 ko m- plett saniert. Für 14 Elb- und 10 Saalefähren wurden seit 1995 über 6,3 Mio. EUR Fördermittel ausge- reicht. Einerseits flossen die Mittel in den Um - · Wasserhydraulischer Auslegerkran und Neu bau von Fähren und zum anderen in die

Instandsetzung und den Bau von Fäh rrampen. Die dokumentarischen und konstruktiven Vorb e- Von den 25 Fähren des Landes (davon 11 lan- reitungen für den Bau eines Funktionsmodells

40 Abb. 4-10: Anleger für die Fahrgastschifffahrt in Sachsen-Anhalt 2001/2002

Elbe

Arendsee Werben Havelberg

Arneburg Havel

Tangermünde

Ferchland Bittkau Derben Parey Seedorf Genthin Rogätz Elbe-Havel- Heinrichsberg Güsen Kanal Haldensleben Niegripp Burg Hohenwarthe Mittellandkanal Hohenwarthe/Waldschänke

Magdeburg

Schönebeck Glinde Barby Breitenhagen Wittenberg Groß Rosenburg Roßlau Calbe Seeland

Dessau Bernburg Bergwitz

Beesenlaublingen Mulde- Alsleben stausee Könnern Rothenburg Kloschwitz Wettin Elbe Süßer Saale Goitzsche See Kelbra Halle

Unstrut Geiseltal

Freyburg Weißenfels

Naumburg

Bad Kösen

für 2002 geplante Anlegestellen

Vorhandene Anlegestellen

Im Rahmen des Blauen Bandes fertiggestellte Anlegestellen

41 Abb. 4-11: Fähren in Sachsen -Anhalt 2001

Ort Art Verkehrszeiten Zugelassen für: Elbfähren flussabwärts Stand: 06.09.2001 Prettin Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Pretzsch Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Elster Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Coswig Gierfähre März- Dezember Personen, PKW, LKW, Bus Aken Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Breitenha gen Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Bar by Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Westerhüsen Gierfähre April –N ovember Personen, PKW, LKW bis 8t Magde burg- Buckau Motorfähre April –N ovember Personen, Fahrrad Rogätz Motorfähre 01.04.-31.10. Personen, PKW, LKW bis 25t Ferchland- Grieben Motorfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW+Bus bis 25t Arne burg Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW+Bus bis 15t Sandau Gier-/Motorfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus W eben/Räbel Gier-/Motorfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus bis 45t Saalefähren flussabwärts Gr. Rosenburg Gier- /Personenfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Calbe-Gottesgn. Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW Bernburg Gier- /Personenfähre ganzjährig Personen Leißling Gier- /Personenfähre ganzjährig Personen Naumburg-Schellsitz Gier- /Personenfähre April- Oktober Personen Naumburg Blüten grund Gier- /Personenfähre Mai-August Personen Wettin Gierfähre ganzjährig Personen, PKW, LKW, Bus Brachwitz Gierfähre ganzjährig Personen, PKW

Abb. 4-12: Fahrgastschifffahrt in Sachsen-Anhalt 2001 Heimat- Name des Schiffes Fahrtziele u.a. Betreiber/ hafen Ansprechpartner Aken MS „Klabauter mann“ Magdeburg bis Wittenberg Dessau-Information MS „Fürst Leopold“ Tel. 0340-214661 Genthin MS „Jericho wer Land“ Rund- und Charterfahrten Fremdenverkehrsverein Genthin auf der Elbe Tel. 03933-879195 Magde burg MS „Sachsen Anhalt“ Dessau - Tangermünde Magdeburger Weiße Flotte GmbH MS „Magdeburg“ Tel. 0391-532889-0 MS „Wolfsburg“ www.weisse-flotte- md.de Tanger- MS „Präsident Magdeburg, Brandenburg, Reederei Kaiser münde MS „Freundschaft“ Arne burg, Havelberg, Tel. 039322-3654 MS „Elbkaiser“ Genthin [email protected]/elbkaiser Wettin MS „Wappen von Halle, Brachwitz, Kloschwitz, Reinhard Zametschnik Wettin“ Rothenburg Tel. 034607-20583 Naumburg MS „Fröhliche Dörte“ Freyburg, Laucha, Saale Saale- Unstrut Schifffahrts- MS „Unstrutnixe“ Gesellschaft mbH Tel. 03445-202809 www. froehliche-doerte.de Arendsee MS „Queen Arend- Arendsee Fremdenverkehrsbetrieb see“ FVB Arendsee Harper Weg 39619 Arendsee Tel.: 039384-2406

42 desbedeutsame Fähren) sind 18 Gierseilfä hren, Anlegestelle „Herrenkrug“ in Betrieb gegangen. 3 Hochseilfähren (Naumburg-Leißling, Kleinkor- Der Bau des über 0,75 Mio. EUR teuren Fäh r- betha und Wettin) und 4 freifahrende Motorfä h- schiffs „Sachsen- Anhalt“ wurde vom Ministerium ren (Magdeburg, Rogätz und Ferc hland). Die für Wohnungswesen, Städteba u und Verkehr sonst in Deutschland kaum noch vo r handenen gefördert. Gierseilfähren stellen eine touristische Attraktion des La ndes Sachsen- Anhalt dar. Mit den in den Durch das Verkehrsministerium wurde 1998 letzten Jahren durchgeführten Maßnahmen wu r- auch ein Konzept zur einheitlichen und lande s- den diese Personen- und Kraftfahrzeu gfähren in weiten Hinweisbeschilderung auf öffentlichen einen technisch einwandfreien und sicheren Straßen mit dem Ziel der direkten Erreichbarkeit Zustand versetzt. der Fähren erarbeitet. Auf dieser Grun dlage wurden inzwischen zahlreiche Hinweisschi lder Bild 4-17: Gierseilfähre am "Naumburger errichtet, die auch den Weg zu abseits der Blütengrund“ an der Unstrut Hauptverkehrsrouten gelegenen Fähren weisen.

4.4 Der Sport und das Blaue Band

Der Wassersport hat sich im Lande sSportBund Sachsen- Anhalt sehr gut entwickelt. Dies kann leicht an den Mitgliederzahlen abgelesen we r- den. Diese Feststellung trifft aber auch auf ande- re Merkmale zu. Die Bootshäuser entlang der Elbe oder Saale bzw. Unstrut sind zu belie bten Zielen der Wasserwanderer oder Sportschiffer geworden. Viele Bootshäuser konnten saniert werden, Neubauten sind entstanden. So ist es kein Wunder, dass bei der ICF -Fahrt der Wan- derkanuten oder der Weinles efahrt auf der

Unstrut die Tei lnahmeplätze inzwischen sehr Dies betrifft auch die 1998 wiedererrichtete begehrt sind. Den Wasserwanderern wir ein Fährverbindung „Ferchland -Grieben“. Die ur- Erlebnis hinsichtlich der Landschaft, Pfla nzen- sprüngliche Gierseilfähre wurde zum Ende des 2. und Tierwelt i. z.T. unberührter Natur geboten. Weltkrieges versenkt. Der Neubau einer Moto r- An vielen Stellen kann dies mit tourist ischen fähre war für die Wiederaufnahme der Attraktionen gekoppelt werden, wie z. B. in der Fährver bin dung erforderlich. Anlässlich der Eröff- Lutherstadt Wittenberg.

Bild 4-18: Die MS „Bernburg“ verkehrt Die Bootshäuser sind auf die Wasse rtouristik zwischen Magdeburg-Buckau eingestellt und biete n überwiegend einen be- und dem Kulturpark Rotehorn achtlichen Service. Auch größere Gruppen kö n-

nen ohne Probleme anlanden, zelten oder s ogar in festen Quartieren übernachten. In einigen Bootshäusern werden Boote und verei nzelt auch Fahrräder ausgeliehen. Der LandesSportBund ist sehr bemüht, in Abstimmung mit den Landkre i- sen, Kommunen und Verbänden die beschrieb e- nen Ausgangsposition weiter zu verbessern, um gezielte Investitionen neu, neu entstehende bzw. vorhandene Wasserflächen für den Sport zu er- schließen.

Hier wird darauf geachtet, möglichst hohe S y- nergieeffekte hi nsichtlich sportlicher Nutzung im Breiten- und Leistung ssport, touristischer Ange -

bote und Möglichkeiten der Ansiedlung von nung der Bundesgartenschau in Magdeburg kommerziellen Anbietern, die diese Angeb ote er- 1999 ist eine neue Fährlinie zwischen der Anl e- weitern, zu erzielen. Beachtliche Aktivitäten di e- gestelle der Weißen Flotte „Am Petriförd er“ und ser Art sind zur Zeit z.B. im Bereich der Goitz- der im Zusammenhang mit dem Bau der Fu ß- sche bei Bitterfeld zu beobachten. Sehr weit gängerbrücke über die Elbe entstandenen neuen

43 sind auch die Planungen des „Wildwasserparks Rolle spielen. Sowohl in sportlicher als auch Pulverweiden“ in Halle. Hier sind in nahezu wirtschaftlicher Hinsicht sind sie ein wichtiger optimaler Form eine Kanu-Slalom-Strecke so- Faktor der Entwicklung weicher Standortfakto- wie Rafting und Hydrospeed konzipiert. Für ren. dieses Angebot müsste man sonst erst in ent- fernte Gebirgsgegenden reisen. Auch im Leistungssport braucht Sachsen-Anhalt den nationalen und internationalen Vergleich Bild 4-19: Spitzensportler auf der Elbe nicht zu scheuen. Alle Wassersportarten haben hier, insbesondere am Olympiastützpunkt Magdeburg/Halle, eine lange Tradition. Sachsen-Anhalt hat Olympiasieger im Schwimmen (Dagmar Haase/1996, Kathleen Nord/1998), im Rudern (Andre Willms/1992,1996, Manuela Lutze/2000) und im Kanu-Rennsport (Olaf Heukrodt, Mark Zabel) hervorgebracht. Der Magdeburger Kanuverband ist der erfolgreichste in Deutschland und einer der erfolgreichsten der Welt. Für 13 Olympiamedaillen, 66 Medaillen

bei Weltmeisterschaften und über 150 deutsche Zusammenfassend kann eingeschätzt werden, Meistertitel sind die Ursprünge auf dem Wasser dass die Wassersportvereine im Konzept des der Elbe zu finden. Blauen Bandes eine nicht wegzudenkenden Abb. 4-13: Mitglieder, Wassersportvereine und Bootshäuser an Elbe-bzw. Saale/Unstrut 2001

2000

1500

1000 Anzahl Mitglieder

500

0 Motorbootspo Kanu Rudern Segeln Seesport rt Elbe 1783 490 1043 1284 206 Saale/Unstrut 1156 383 994 520 115

80 71 70

60 53

50 43

40 32 Anzahl 30 20 10 0 Elbe Saale/Unstrut Vereine Bootshäuser

44 5. Neue Ufer - Konzeption für Bergbaufolgelandschaften

Neben den Wasserwanderangeboten auf den der Flutung ehemaliger Tagebaurestlöcher ent- Flüssen Elbe, Saale und Unstrut bieten die Seen stehenden Tagebauseen des Landes Sachsen- des Landes Sachsen-Anhalt vielfältige Möglich- Anhalt. Hier entstehen innerhalb der nächsten keiten einer wassertouristischen Nutzung. Insbe- 10 Jahre eine Vielzahl zumeist großer Seen mit sondere der Muldestausee im Landkreis Bitter- Wasserflächen zwischen 300 und 2.500 ha. Im feld, die Talsperre Kelbra im Landkreis Sanger- wesentlichen sind dies die Goitzsche bei Bitter- hausen, der Arendsee in der Altmark, der Süße feld, der Geiseltalsee bei Merseburg, das See- See im Mansfelder Land und der Bergwitzsee in landgebiet bei Aschersleben, die Tagebaurestlö- der Dübener Heide verfügen über attraktive cher Golpa-Nord und Gröbern in der Dübener Wasserflächen. Die wassergebundenen Angebo- Heide sowie der Tagebau Merseburg-Ost. Für te reichen hier von Strandbädern, Campingplät- die derzeit entstehenden attraktiven Wasserflä- zen und Bootsverleihen über die Fahrgastschiff- chen liegen zahlreiche Nutzungsplanungen vor fahrt bis hin zu wassersportlichen Angeboten wie bzw. befinden sich bereits in der Umsetzung. Die Segeln, Surfen und Kanusport. geplante touristische Grundausstattung der Seen besteht aus Badestränden, Campingplätzen, Darüber hinaus verfügen die genannten Seen Rad-, Wander- und Reitwegen, Aussichtspunk- über ein kulturhistorisch interessantes Hinter- ten, Hafenanlagen, Schifffahrtslinien, Wasser- land, das über touristische Angebote wie die sportangeboten, Golfplätzen, Ferienhäusern, Straße der Romanik, das Blaue Band, die Gar- Hotels, gastronomischen Einrichtungen sowie tenträume mehrere Radfernwege, die Weinstra- Reitsportanlagen. ße Saale-Unstrut, sowie weitere touristische Netzwerke des Landes Sachsen-Anhalt erschlos- Um diese Vielzahl der geplanten Angebote im sen wird. Hinblick auf das gesamte Land Sachsen-Anhalt zu harmonisieren sowie an den einzelnen Seen Im Hinblick auf eine weitere touristische Entwick- Entwicklungsschwerpunkte zu setzen, die eine lung der genannten Seen ist festzustellen, dass spätere Alleinstellung der Standorte ermögli- die Gewässer im allgemeinen über eine lokal chen, wurde im Rahmen des Blauen Bandes im begrenzte Ausstrahlung verfügen und im Auftrag der Lausitzer Mitteldeutschen Bergbau- wesentlichen der Naherholung dienen. Darüber Verwaltung (LMBV) und des Wirtschaftsministeri- hinaus ist aufgrund der zumeist guten bis aus- ums Sachsen-Anhalt im Jahr 2000 eine wasser- reichenden Erschließung der Seen sowie bereits und gesamttouristische Konzeption der Stand- bestehender Nutzungskonflikte eine intensivere gewässer des Landes Sachsen-Anhalt erarbeitet. touristische Entwicklung, abgesehen von einer Im Ergebnis dieser Studie wurden Schwerpunkt- Verbesserung der bestehenden Infrastruktur, standorte für eine weitere wassertouristische nicht zu empfehlen. Entwicklung vorgeschlagen und darüber hinaus im Hinblick auf die vorgesehene Angebotsstruk- Bild 5-1: Blick über das Restloch Geiseltal tur vertiefend untersucht. Die Standorte Goitz- sche, Geiseltal und Seeland wurden daraufhin als prioritäre Standorte in das Tourismusprojekt Blaues Band Sachsen-Anhalt aufgenommen und sollen verstärkt entwickelt werden.

Die Goitzsche versteht sich hierbei als eine in die Dübener Heide eingebundene Erlebniswelt, die insbesondere Familien mit Kindern und Kurzrei- sende anziehen soll und mit einem Pegelturm sowie mehreren Landschaftskunstprojekten be- reits über publikumswirksame Attraktionen ver- fügt. Dabei zählt das größte Landschaftskunst- projekt der Welt an der Goitzsche als Alleinstel- lungsmerkmal. Eingebunden in das bundesweite Schwerpunktthema Gartenträume ensteht hier um Bitterfeld eine neue Landschaftsqualität.

Für den zukünftigen Seenkomplex des Geiseltals Ein deutlich höheres wasser- und gesamttouristi- als Mittelpunkt einer Erholungslandschaft mit sches Entwicklungspotential bieten die im Zuge ganzjährigen touristischen Nutzungsangeboten

45 ist u. a. die Präsentation der Ur- und Frühge- am See und im Umland (Prioritätenset- schichte des Gebietes über die Fossilienfunde zung) geplant. Die thematische Anbindung an das - Schaffung touristischer Anziehungspunkte benachbarte Saale-Unstrut-Gebiet wurde hier mit Alleinstellungsmerkmalen (Konkurrenz- bereits über einen angelegten Weinberg umge- ausschluss) setzt. Nach Flutung entsteht hier der größte See - Verbesserung von Informationen und öffent- Sachsen-Anhalts sowie des Großraums Sachsen- licher Wahrnehmung der Tagebauseen als Thüringen-Sachsen-Anhalt, was ihn touristisch zukünftige Erholungslandschaften vor allen vergleichbaren Standgewässern aus- - Gewinnung von Projektträgern und Finanzie- zeichnet. rung der Projekte

Das am Fuße des Harzes gelegene Seelandpro- Zur Lösung dieser Probleme stellt die Einbindung jekt (Tagebau Nachterstedt) sieht die Ansiedlung der Seen in das Gewässernetz des Blauen Ban- eines überregionalen Freizeit- und Erholungs- des in Sachsen-Anhalt eine wesentliche Voraus- zentrums mit Ferienpark, Lagunenstadt und wei- setzung dar. Das Blaue Band bietet hierbei auf teren Attraktionen in der Nähe der UNESCO- der konzeptionellen Ebene als auch bei der kon- Stadt Quedlinburg vor. Der Harz als wichtigste kreten Umsetzung von Projekten eine Hilfe bei Destination Sachsen-Anhalts und eine der wich- einer nachhaltigen touristischen Standortent- tigen Niedersachsens und Thüringens erhält mit wicklung. Die Nähe der Seen zu den großen diesem größten Harzer See ein zusätzliches Al- Flüssen Sachsen-Anhalts ermöglicht Vernetzung leinstellungsmerkmal auf Sachsen-Anhalter Ge- auf konzeptioneller Ebene durch die Entwicklung biet. spezieller Angebote sowie die Öffentlichkeitsar- beit. Die neben den wassertouristischen Potentialen vorhandenen gesamttouristischen Angebote sind Bild 5-2: Blick über den entstehenden für die Entwicklung der Tagebauseen als Flan- Geiseltalsee kierung und Abrundung der im wesentlich wasserbezogenen Nutzung zu sehen. Die Standortentwicklung verfolgt hierbei eine Ergänzung und Vernetzung vorhandener touristischer Potentiale unter Berücksichtigung der Umwelt-, Sozial- und Kulturverträglichkeit. Um zukünftig attraktive Gesamtangebote an den Standorten etablieren zu können, müssen folgende Hauptprobleme gelöst werden:

- zeitnahe Schaffung nutzbarer Wasserflächen - Schaffung einer ausreichenden Infrastruktur

Abb. 5-1: Touristische Bewertung der Standgewässer in Sachsen-Anhalt 2000

5,0

4,5

4,0

3,5 Hauptkriterien (Wichtung) 3,0 Umsetzungsstand (20 %) 2,5 Infrastruktur (20 %) Wasser- u. landtour. Aspekte (35 %) 2,0 Gesamttourismus (25 %)

1,5

1,0

0,5

0,0 Goitzsche Geiseltal Muldestausee Arendsee Süßer See Golpa-Nord Seeland Talsperre Kelbra Bergwitzsee Gröbern Merseburg-Ost Niegripper See

46 Die Flutung, Renaturierung sowie Revitalisierung Standorte werden zu mehr als 50% überre- der Gewässer wird in den Angebotskomplex des gional genutzt. Blauen Bandes einbezogen werden. Darüber · Vergleichbare Standorte: Stausee Kelbra, hinaus ergibt sich die Möglichkeit von Konzept- Muldestausee, Arendsee, Tagebau Golpa- entwicklungen im Bereich Bildung und Natur- Nord, Seeland schutz mit Gewässerbezug sowie die weitere Entwicklung der Schnittstellen zwischen den Gewässer um 2000 ha: Radwanderwegen und dem Blauen Band. · Zu mehr als 50% kommen die Nutzer dieser Standorte nicht aus dem Nahbereich der Standorte. Im Vergleich zu den Gewässern 5.1 Konkurrenzanalyse mit ca. 600 ha erhöht sich der Anteil der Nutzer aus bis zu 200 km Entfernung und Im Jahr 1996 wurden ca. 2.000 deutsche Was- mehr. sersportanlagen durch die Hochschule Anhalt · Vergleichbare Standorte in Sachsen-Anhalt: (FH) ausführlich befragt, von denen ca. 250 ei- Geiseltal, Goitzsche nen sehr umfangreichen Fragebogen zu allen Aspekten der Ausstattung und Nutzung der Im Ergebnis der vorhergehenden Erhebungen Standorte beantwortet haben. Ca. 70 Fragebö- und Analysen ließen sich folgende Rückschlüsse gen davon entfallen auf Standgewässer, wobei auf mögliche Wirkungen ziehen: mit einer räumlichen Verteilung über das ge- · Standorte mit konkurrenzlosen Entwick- samte Bundesgebiet eine gute Repräsentanz lungsmöglichkeiten und überregionalen unterschiedlich profilierter Standorte erreicht Zielgruppen: Arendsee, Tagebau See- wird. Durch Vergleich mit weiteren Angaben land/Nachterstedt, Stausee Kelbra zum Standort ließen sich im Ergebnis der Erhe- · Standorte mit regionalem Profil und Kon- bung verschiedene Nutzungsprofile in Abhän- kurrenz durch überregionale Angebote: gigkeit von verschiedenen Standortbedingungen Niegripper See erstellen, welche als statistische Grundlage für · Standorte mit starken Konkurrenzen und die Analyse der möglichen Nutzerstruktur dien- regionalem Profil: Süßer See, Bergwitzsee, ten, hinsichtlich: Tagebau Golpa-Nord, Tagebau Gröbern, Muldestausee, Tagebau Merseburg-Ost · ausländische Nutzer · Standorte mit überregionalem Profil und · Nutzer aus einem Umkreis über 200 km starken Konkurrenzen im Einzugsbereich: · Potentiale an Nutzern aus einem Umkreis Tagebau Geiseltal und Tagebau Goitzsche von bis zu 200 km · Potentiale an Nutzern aus einem Umkreis von bis zu 100 km 5.2 Nautische Kapazität der neuen Seen · Potential der Nutzung durch Ortsansässige

Das Ergebnis der Analysen gibt einen gesicher- Wesentlich für die anzustrebende gemeinsame Entwicklung von Mensch und Natur ist die Erar- ten Anhaltspunkt über die erreichbaren Nutzer- beitung und Anwendung von Modellen, welche profile der natürlichen Gewässer und Bergbau- als wesentliche Merkmale ökologische und folgelandschaften in Sachsen-Anhalt: soziale Kriterien berücksichtigen. Insbesondere

für die Ermittlung der Nachfragepotentiale und Gewässer um 300 ha: Belastungsgrenzen an den einzelnen Standorten · Zu über 90 % kommen die Nutzer aus dem werden zunächst Berechnungsmodelle für die Nahbereich der Standorte Planung der zukünftigen Entwicklungen benötigt. · Vergleichbare Standorte: Tagebau Merse- Für die Ermittlung der möglichen Bootsdichte auf burg-Ost, Süßer See, Tagebau Gröbern, einem Gewässer ist entscheidend, wie viele Boo- Bergwitzsee te welchen Typs gleichzeitig das Gewässer für die Sportausübung nutzen können, bei Gewähr- Gewässer um 600 ha: leistung der Sicherheit für alle Sportler. Um die · Im Schnitt zu 50 % kommen die Nutzer aus Aussage zuverlässig zu treffen, sind zunächst die dem Nahbereich der Standorte. Dabei technischen Flächenbeanspruchungen individu- reicht die Schwankungsbreite von 0 – 98 %. eller Bootstypen ermittelt worden. · Die Nutzung durch Ortsansässige aus dem Nahbereich überwiegt insbesondere bei re- Dieser Wert differiert bereits relativ stark. Um lativ unbekannten Standorten und bei „sichere Richtwerte“ zu erhalten, wird vorausge- Standorten im Nahbereich von Ballungs- setzt, dass alle Fahrzeuge Höchstgeschwindigkeit zentren. Alle überregional bekannten laufen und jederzeit alle nötigen Manöver

47 Abb. 5-2: Übersicht zu möglichen Einzugsbereichen der Seen in Sachsen-Anhalt

Arendsee

Elbe

Havel

Elbe- Havel- - - Kanal

Mittel- Einzugsgebiet landkanal- Brandenburg/Potsdam

Elbe

Bergwitz- see Seeland Mulde Golpa Nord Mulde- stausee Gröbern Goitzsche Saale Süßer See Salza Kelbra Helme Merseburg Ost Weida

Geiseltal Unstrut

Einzugsgebiet Seengebiet Leipzig

Einzugsbereich Einzugsbereich Einzugsbereich Gewässer mit Gewässer mit Konkurrenzstandorte mit regionalem Profil überregionalem Profil überregionalem Profil

48 (Wende, Halse, Aufschiesser, Mann- Über- Bord, Bild 5.3: Landschaftskunst an der etc.)in alle Richtungen ausführen können, um Goitzsche Hindernissen, anderen Wasserfahrzeug en usw. auszuweichen. Entscheidend ist dabei die erfo r- derliche Reaktionszeit (in Abhängigkeit von der Manövrierfähigkeit des Bootstyps) und die, wä h- rend dieser Zeit, maximal zurückgelegte Entfe r- nung. Zu berücksichtigen sind außerdem genügende Abstände zu anderen Booten und auch zu schutzwürdigen Bereichen der Ufervegetation wie z. B. von Brutgebieten. Dieses Verfahren stellt absolut verlässliche Pl anungsgrunddaten für die gesamte Seenentwicklung. Es ist von der Projektgruppe Wassersport der Hochschule Anhalt (FH) entwickelt worden.

5.3 Profil der Bergbaufolgestandorte Goitzsche, Geiseltal und Seeland

5.3.1 Goitzsche

Im Jahr 1999 begann die Flutung der Goitzsche. Durch den Ausbau einer Seenlandschaft aus der Vernetzung von 9 Tagebaurestlöchern entsteht nachhaltige Entwicklung des Standortes, bei die zukünftig größte Wasserfläche mit insgesamt Freihaltung der Gewässerufer von Bebauungen ca. 2.500 ha in Sachsen-Anhalt/Sachsen, eine (laut Ufervertrag der Anliegerkommunen). Es für die Entwicklung von Tourismus und Wasser- liegt eine Grundkonzeption zu Nutzungen, Ver- sport bedeutende Fläche. Für die Nachnutzung kehr und Grüngestaltung vor, ein Marketingkon- der Goitzsche ist, nach den Konzeptionen der zept wurde erarbeitet. LMBV, eine Zweiteilung vorgesehen zwischen Erholung/Tourimus im nördlichen Teil und ruhi- ger Erholung/Naturschutz im südwestlichen Teil. Die beteiligten Kommunen werden durch den Kommunalen Zweckverband Bergbaufolgeland- schaft Goitzsche vertreten. Angestrebt wird eine

Abb. 5-3: Maximal mögliche Bootsbesatzzahlen auf den Tagebauseen Sachsen -Anhalts

Bootstyp Anteil an der Flächen- Kayna Seeland Seelhause- Bitterfelder Geiseltalsee Gesamtnut- verbrauch je Süd (Gei- ner See (Goitz- zung in % Stück in ha seltal) See (Goitz- sche) sche) Freizeitboote 2 0,52 33 117 118 116 76 Paddelboote 7 0,7 85 305 306 302 199 Ruder-Einer 2 8,85 2 7 7 7 4 Ruder-Zweier 2 9,5 6 6 6 4 Ruder-Vierer 1 10,2 3 2 Ruder-Achter 1 10,86 3 2 Surfer 15 0,85 149 538 540 533 350 Segeljollen 45 2,04 186 672 675 666 438 Segelkajütboote 25 1,78 424 279 Motorboote für Schulungszwecke Stückzahl 11,34 1 2 2 4 4 und Rettung Veranstal- 400 1 1 Segelregatten tungszahl

49 Grundlegende Entwicklungsziele der Anlieger - vorkommen der Betrieb 1993 eingestellt. Im Zuge Kom munen sind: der Sanierung erfolgte der Rückbau der Entwä s- serungsanlagen und die Böschungssanierung. Mit · Hauptzielgruppe sind Familien mit Ki n- Erreichen des Endwasserstandes von + 98 mNN dern beträgt die Fläche ca. 1.842 ha. Badewasserqu a- · Schwerpunktangebot für Kurzreisen lität könnte sich unter Berücksichtigung der · Vernetzung mit umliegenden tourist i- Qualität des Zuflusswassers langfristig einstellen. schen Angeboten Bereits fertiggestellt ist durch die LMBV als · Ausbau der Landschaftskunst Goitzsche Projektträger die Schaffung von Aussichtspunkten (größtes Landschaftskunstprojekt der rund um das Geiseltal, sowie die Anlage eines Welt) im Rahmen des Lande sprojektes Rund weges um die Einze lstandorte unter Gartenträum e Vernetzung mit den Anliegerkommunen und dem · Profilierung als „Erlebniswelt Goitzsche“ U mland. Projektschwerpunkte sind: Die beteiligten Kommunen werden durch den · Fortführung der EXPO-Projekte wie z.B. Kommunalen Zweckverband Geiseltalsee vertr e- Landschaftskunst Goitzsche, AGORA - ten. Angestrebt wird eine nachhaltige Entwic k- Halbinsel lung des Standortes, bei öffentlicher Zugänglic h- · Erschließung Goitzsche Wald ab 2002, keit der Gewässerufer. Es liegt eine Grundko n- Projektträger LMBV zeption zu Nutzungen, Verkehr und Grüngesta l- · Errichtung Bitterfelder Wasserfront in tung vor (Masterplan). Umsetzung, Projektträger LMBV und Stadt Bitterfeld Grundlegende Entwicklungsziele der Anlieger- · Erstellung Marketingkonzept „Erlebniswelt kommunen sind: Goitzsche“, Projektträger KZV Goitzsche · Vorbereitung/Einrichtung Tourismuslei t- · Entwicklung zum landesbedeutsamen system Erholungsstandort (größter See Sachsen- · Errichtung Schleuse Dreihausen zwischen Anhalts) Seelhausener See und Bärensee · Schwerpunktangebote für Touristen sowie Nutzer im Standortumfeld in den Ort s- Weitere wassertouristische Projekte und Ideen: lagen Mücheln sowie Braunsbedra · Vernetzung mit umliegenden tourist i- · Einrichtung Fährbetrieb (Solarfähre) mit schen Angeboten (Weinregion Saale - Anle gern in Pouch, Friedersdorf sowie Unstrut) Löbnitz, Sausedlitz · Einrichtung von Badestränden in den Projektschwerpunkte sind: Ortslagen Pouch, Petersroda, Stadtrand Bitterfeld · Erarbeitung der Standortmarketingkon - · Errichtung Hafenanlage in Pouch zeption · Einrichtung einer Surfstation Ortslage · Vorbereitung/Einrichtung Tourismuslei t- Pouch system · Werft Poucher Boote GmbH · Entwicklung Angebote Südfeldsee (Ca m- ping, Reiten, Surfen, Gastrono mie und · Herstellung Verbindung für Kanuten zur Mulde/Muldestausee Beherber gung) · Einrichtung einer Tauchstation · Errichtung Besucher- und Informations- zentrum unter Einbeziehung Masch i- · Errichtung Anleger Bäreninsel. nenhalle als Tor zum Geiseltalsee

Weitere wassertouristische Projekte und Ideen am 5.3.2 Geiseltal Restloch Mücheln (mit Flutungsendstand - Aus-

wahl): Im Restloch Kayna -Süd wurde der Betri eb 1972 eingestellt. Die Sanierung der Böschungen wurde 1997 abgeschlossen. Der Endwasserstand ist · Bootsverleih an den Sta ndorten Wünsch, bereits weitgehendst erreicht. Im Restloch Gro ß- M ücheln, Braunsbedra kayna wurde der Braunkohlenabbau 1965 einge- · Baden an den Standorten Wünsch, Mü- stellt. Bis 1995 erfolgte die Nutzung als Spülfeld. cheln, Frankleben, Braunsbedra, Kl o- Die Böschungsar beiten befinden sich in Umse t- bikau, Stöb nitz zung bis ca. Ende 2001, der Wasserspiegel wird · Segelhafen an den Standorten Wünsch, dazu auf + 65 mNN gehalten. Im Restloch Mü- Braunsbedra, Stöbnitz cheln wurde auf Grund der erschöpften Kohl e-

50 · Einrichtung Fahrgastschifffahrt mit Anl e- · Angebote für eine ganzjährige Feriennut- gern in Mücheln, Wünsch, Fr ankleben, zung Braunsbedra, Stöbnitz, Krumpa, Neumark · Einzelprojekte, wie z.B. Bürgerpark, Er · Errichtung Regattastrecke Rudern richtung Abenteuerspielplatz, privates · Einrichtung Segelregattastrecke Reitsportzentrum und Ausbau Radwege - · Surfsport in Stöbnitz, Mücheln, Braun s netze, sind bereits weitgehend abg e- bedra. schlossen

Projektschwerpunkte sind: 5.3.3 Seeland · Ausbau von Reitwegen Die Tagebaulandschaft Seeland besteht aus den · Besucher- und Informationszentrum Restlöchern Nachterstedt/Schadeleben und Kö- · Erstnutzung ab + 70 mNN nigsaue. Als Nutzungsziel wurde die Entwicklung · Investorensuche einer Natur- und Erholungslandschaft gestellt. Im Jahr 1996 wurde die ständige Wa sserhebung Weitere wassertouristische Projekte und Ideen am eingestellt. Die Flutung des Restlochs Nac h- Standort Seeland (mit Flutungsendstand, Aus- terstedt/Schadeleben soll über ca. 3 Jahre erfo l- wahl): gen bis + 70 mNN. Ab diesem Wasserstand ist eine Teilnutzung des Restloches möglich und · Ferienpark Seeland mit umfassenden vorgesehen. Bei Erreichen des Endwasserstandes Angeboten und Zugang zum See beträgt die Wasserfläche des Restlochs Nac h- · Seglerhafen (Marina) mit Ver - und Ent terstedt/Schadeleben ca. 584 ha, des Restlochs sorgungseinrichtungen, Service Königsaue ca. 162 ha. Die Sanierung des Res t- · Fährbetrieb über privaten Investor lochs Königsaue wurde bereits 1994 abgeschlos- · Lagunenstadt sen. Ab Mitte 2002 wird der Hauptseegraben in · Strandbad vor Halde 4 das Restloch Königsaue eingeleitet. Dadurch wird · Schiffbare Verbindung zum Königsauer bereits 2002 ein Wa sserstand von ca. + 100 See. mNN erreicht. Bei diesem Wasserstand wird der Überleitungsgraben zum Restl och Nac h- terstedt/Schadeleben aktiv. Der Standort verfügt bereits über eine ausgebildete Vegetation.

Zur touristischen Nutzung ist das Restloch Nac h- terstedt/Schadeleben vorgesehen. Derzeit läuft die Flutung. Derzeit verfolgt die LMBV die En t- wicklungsprojekte:

· Erschließung Standort Stran d bad/Bootsanleger zur Erstnutzung ab +70 mNN in 2002 · Einrichtung Rundweg · Informationszentrum Seelandhalle

Die beteiligten Kommunen werden durch die Seeland Gesellschaft für Tagebauentwicklung mbH vertreten. Angestrebt wir d eine nachhaltige Entwicklung des Standortes, bei öffentlicher Zu- gänglichkeit der Gewässerufer. Es liegt eine Grundkonzeption zu Nutzungen, Verkehr und Grüngestaltung vor (Master plan).

Grundlegende Entwicklungsziele der Anliege r- kommunen sind:

· überregional wirksame touristische An - gebote (Gesamt- Harzraum) · Erlebnisangebote für Touristen

51 6. Wassertourismus und Naturschutz

Bei der Gesamtkonzeption des Blauen Bandes § die Erhaltung des größten zusammen - spielten von Anfang an die Belange des Touri s- hängenden Auenwaldkomplexes in Mittele u- mus wie des Naturschutzes die entscheidende ropa Rolle. Nur die naturräumlichen unverwechselb a- § die Entwicklung zu einem international reprä- ren Flusslan dschaften Sachen- Anhalts stellen ein sentativen Forschungsraum und Beispielg e- europaweit einmaliges touristisches Potential dar. biet für Landschaftsplanung, Landschaftspfle- Tourismus und Naturschutz werden bei der En t- ge und Naturschutz im Rahmen des UNE S- wicklung des Blauen Bandes auch weiterhin enge CO-Forschungsprogramms „Der Mensch und Partner bleiben. Die Bandbreite von Zusamme n- die Biosphäre“ arbeit (Biosphärenreservat) und Abgrenzung (N a- § die Regeneration geschädigter Landschafts - tura) zwischen Tourismus und Naturschutz im teile Blauen Band mögen nachfolgend dargestellt werden. Eingebettet in da s Biosphärenreservat ist das Dessau- Wörlitzer-Gartenreich mit ihren Lan d- schaftsgärten, Alleen und historischen Bauwe r- 6.1 Biosphärenreservat Mittlere Elbe ken. Erst im November 2000 wurde das Dessau - Wörlitzer Gartenreich in das Weltkulturerbe der Das Biosphärenreservat Mittlere Elbe gehört zu UNESCO aufgenommen und hat somit einen den ältesten, bereits 1979 von der UNESCO an- zusätzlichen touristischen Reiz erhalten. erkannten Gebieten in Deutschland. In den Ja h- ren 1988 und 1990 erweitert, ist es mit einer Tourismus im Biosphärenr eservat bedeutet, die Fläche von 430 km 2 das bisher einzige internat i- Natur zu respektieren. Sanfter Tourismus ist mög- onale Schutzgebiet dieser Kategorie in Sachsen - lich, z.B. durch Schlauchbootfahrten auf der Elbe Anhalt. Es umfasst den Ost - West-gerichteten oder Kremserkutschfahrten durch die El btalauen. Stromabschnitt der mittleren Elbe zwischen den Ein ganzes Netz von Auenpfad en wurde eing e- Mündungen der Schwarzen El ster im Osten, der richtet, um dem Menschen die Natur näher zu unteren Mulde und dem Mündungsgebiet der bringen. Ein Leitsystem vereinfacht die Orienti e- Saale bis in die Dornburger Aue im Nordwesten rung. Typisch im Biosphärenreservat sind die mit über 78 Stromkilo meter Elblauf. umweltfreundlichen Gierfähren, mit denen Elbe (Coswig, Aken, Barby, Bre itenhagen) und Saale Zu finden sind hier die größten zusammenhä n- (Wörlitz) überquert werden können. Reizvoll für genden Auenwaldkomlexe Mitteleuropas. Die Radwanderer sind Teilabschnitte des Elberadwe- Landschaft ist ge prägt von den Auenwiesen, der ges R2 und des R1. Wasser- und Sumpfve getation der Altwässer, der Ufervegetation der Flüsse sowie den Trocken - und Magerrasen der Dünen. Unter den mehr als 6.1.1 Informations- und Leitsystem des Bio- 40 Säugetierarten, die hier vorkommen, gilt der sphärenreservates Mittlere Elbe Elbebiber als Charaktertier der Elbaue. Er konnte vor dem Aussterben gerettet werden. Die unte r- Im Biosphärenreservat Mittlere Elbe entstehen zur schiedliche Naturausstattung des Biosphärenr e- Zeit 14 „Auenpfade“, die dur ch ein spezielles servates bietet aber auch einer Vielzahl weiterer Informations- und Leitsystem erschlossen wer den, Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Darunter um Bewohner und Besucher des Biosphärenr e- sind viele bestandsbedrohte Arten wie Wasse r- servates zu informieren und auf die Schönheiten nuss, Schwarzstorch, Heidbock , Laubfrosch, und Besonderheiten des jeweiligen Gebi etes Steinbeißer und Gebänderte Prachtlibelle, um aufmerksam zu m achen. nur einige zu nennen. Beeindruckend sind die im Winterhalbjahr zu beobachtenden Ansammlu n- Der Grundgedanke für die Entwicklung des Lei t- gen von bis zu 70.000 nordischen Gänsen. systems war es, ein einfaches, erwe iterbares und sich in die Lan dschaft einbindendes System zu Die Aufgaben des Biosphärenreservates sind: schaffen. Die Informationen auf entsprechenden Tafeln sind inhaltlich komprimiert und in be i- § die Erhaltung der gebietstypischen Artenviel- spielhaften Gegenden des Schutzgebietes ko n- falt und der Schutz der naturnahen Ökosy s- zentriert. Das System beinhaltet eine Wegefüh- teme rung, die gezielt über die Landschaft informiert § die Bewahrung, Pflege und Rekonstruktion und aus wenigen Grundelementen (Themenkar- der Dessau- Wörlitzer Kulturlandschaft ten, Text- und Abbildungstafeln sowie Wegwe i- sern) besteht. Das System fügt sich in die Umg e-

52 bung ein und zeigt die aufklärerischen Ambitio- Zielgruppe der Wassersportler in ihrem Urlaub nen des Reservats. Das Leitsystem informiert hauptsächlich Erholung sucht und die Schönhei- über spezifische naturräumliche Arten und Le- ten der Natur genießen will. Die Möglichkeiten bensräume, aber auch über die speziellen B e- dafür sind im Biosphärenreservat hervorragend. sonderheiten der jeweiligen landschaftlichen Ein positiver Effekt besteht darin, dass die Räume und deren Nutzung. Die Informations- Touristen zu „Botschaftern“ der Natur werden. räume werden von einem Wegesystem durch- Denn wer die Natur schätzen gelernt hat, wird quert und dienen der Naherholung, Wanderung sich in ihr auch umweltbewusst bewegen. aber auch Naturbeobachtung: sie weisen auf einen anschaulichen Ausschnitt des Biosphären- Bild 6-2: Schlauchboottour im Biosphären- reservates hin. Von den insgesamt 14 Auenpfa- reservat den sind gegenwärtig :

§ 5 für Besucher vor Ort fertiggestellt § 6 im Druck bzw. in Kürze fertiggestellt § 3 in der Bearbeitungsphase.

Bild 6-1: Das Charaktertier der Elbauen ist der Elbebiber

6.1.2 Integration von Schutz und Nutzung im Biosphärenreservat Mittlere Elbe

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,1 Mio. EUR geförderte integra- tive Forschungsprojekt untersucht die Möglich- keiten und Grenzen einer Verbindung von N a- Stand der Ausweisung der Auenpfade: turschutz mit unterschiedlichen Nutzungen im westlichen Teil des Biosphärenreservates Mittlere 1. Dornburger Aue Fertigstellung 2001 Elbe. Ziel dieses im Jahr 2000 begonnenen Pro- 2. Groß Rosenburg Fertigstellung 2001 jektes ist es, über die Entwicklung eines abge- 3. Diebzig-Kühren in Bearbeitung stimmten Naturschutzszenarios Handlungsstra- 4. Brambach Eröffnung 2001 tegien für die wichtigsten Akteure in der Region 5. Steckby-Steutz in Bearbeitung zu definieren: Managementstrategien für die 6. Elbaue Aken Eröffnung 2001 landwirtschaftlichen Betriebe, Vermarktungsstra- 7. Kühnauer See Fertigstellung 2001 tegien für Landwirtschaft und Wirtschaft sowie 8. Vockerode-Wörlitz in Bearbeitung insbesondere Strategien für die Entwicklung eines naturschutzorientierten Tourismus. 9. Oberluch-Roßlau Eröffnung 2001

10. Kapenniederung fertig gestellt Neben der Martin-Luther-Universität Halle- 11. Muldeaue Fertigstellung 2001 Wittenberg, die über das Universitätszentrum für 12. Kliekener Aue Fertigstellung 2001 Umweltwissenschaften (UZU) und die Professur 13. NSG Neolith-Teich Fertigstellung 2001 für Agrarpolitik und Umweltpolitik vertreten ist, 14. Historischer ist die Universität Bonn, die Arbeitsgemeinschaft Obstlehrpfad fertig gestellt Umweltplanung Hannover/Magdeburg, die

Agro-Öko-Consult Berlin GmbH und der Förder- Zu den einzelnen Informationsräumen mit ihren und Landschaftspflegeverein Mittlere Elbe mit speziellen Rundwegen werden für den Besucher den Forschungsaufgaben betraut. entsprechende Faltblätter als „Wegbegleiter“ erstellt. Als Voraussetzung für ein regionalspezifisches Der enge Bezug zum Blauen Band ist im Bio- Tourismuskonzept wird zunächst das Tourismus- sphärenreservat dadurch gegeben, dass die angebot im Biosphärenreservat und die Bereit-

53 schaft von Anbietern zur Ausweitung ihrer Ang e- Auf der Basis dieser Untersuchungen wird ein botsstruktur ermittelt. In Form einer Stärken- kreisübergreifendes Tourismus -Konzept entwi- ckelt, das die Pote nziale und Attraktionen des Bild 6-3: Radtourismus ist ein Gebietes nutzt, ohne die natürlichen Grundlagen, Anknüpfungspunkt an den Wasser- die ebenfalls im Rahmen des Pr ojektes analysiert tourismus und bewertet werden, zu beeinträcht igen. Dabei werden die touristischen Akteure und die ländl i- che Bevölkerung intensiv mit einbezogen. Ausge- hend von der Bestandsaufnahme werden wäh- rend der gesamten Laufzeit des Projektes (2000 - 2003) touristische Aktivitäten dokumentiert und zum Informationsaustausch mit dem Landesto u- rismus und dem Schwerpunkt Blaues Band zur Verfügung gestellt.

6.2. Natura 2000 - Wechselwirkungen mit dem Blauen Band

Die Bundesrepublik Deutsc hland ist als Mitglied der Euro päischen Gemeinschaft zur Umsetzung der im Bereich Naturschutz geltenden Richtl inien verpflichtet. Rechtliche Grundlagen zur Erhaltung und Förderung von Lebensräumen und Arten auf dem Territorium der Europäischen Ge meinschaft sind in erster Linie die im Jahre 1992 erlassene "Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Leben s-

räume sowie der wildlebenden Tier - und Pfla n- Schwächen- Analyse wird die touristische Infr a- zenarten" (Fauna-Flora- Habitatrichtlinie (FFH) = struktur getrennt nach Verwaltungsgemeinschaf- Richtlinie 92/43/ewg des Rates) sowie die im ten bewertet. Gleichze itig erfolgen Befragungen Jahre 1979 erlassene "Richtlinie über die Erha l- von Reiseveranstaltern, Tourismusexperten und tung der wildlebenden Vogelarten" (Vogelschut z- die in der Region im To urismus tätigen Akteure richtlinie) = Richtlinie 79/409/ ewg des Rates). zur Einschätzung der Nachfrage im Gebiet. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit es Das Hauptziel der FFH-Richtlinie ist die Errichtung gemeinsame Interessen zwischen Tourismus und eines europaweiten Schutzg ebietsnetzes "Natura Landwirtschaft gibt. Zu prüfen ist, inwieweit neue 2000", wodurch natürliche Lebensräume in Eur o- Einkommens quellen für die Landwirtschaft auf pa langfristig gesichert werden so llen. Ziel der dem touristischen Sektor erschlossen werden bereits im Jahr 1979 erlassenen "Vogelschut z- können und welche regionalen landwirtschaftl i- richtlinie" ist der langfristige Schutz und die Erha l- chen Produkte touristische Relevanz besitzen. tung der Lebensräume aller wildlebenden Voge l- arten. Erreicht werden soll dieses Ziel u.a. durch Bild 6-4: Im Biosphärenreservat die Einrichtung von besonderen Schutzg ebieten Mittlere Elbe (SPA's = Special Protected Areas). Diese Schut z- gebiete sind von allen Mitglied sstaaten aufgrund von Vorkommen besonders stark gefährdeter Arten, die im Anhang I der Richtlinie au fgelistet sind, einzurichten. Diese im Rahmen der Voge l- schutzrichtlinie ausgewiesenen Ge biete werden in das von den Mitgliedsstaaten gemäß der FFH - Richtlinie ausgewiesene Schutzgebietsnetz Natura 2000 integriert.

Im Gegensatz zur FFH- Richtlinie werden Gebiete, die bereits im Rahmen der Vogelschutz - Richtlinie ausgewiesen wurden, nicht in mehreren Phasen sondern in nur einer Etappe als besondere Schutzge biete ausgewiesen und direkt in das Natura 2000 Netzwerk aufgenommen. Die Schaffung und Verwirklichung des Schutzgebiets-

54 netzes Natura 2000 nach der FFH -Richtlinie wird chern, dass heißt, dem Wassersportler werden in von der Europäischen Kommission und den je- bestimmten Abständen den wa ssertouristischen weiligen Mitgliedsstaaten in mehr eren Phasen Anforderungen entsprechende Se rvice- und durchgeführt. Dienstleistungsangebote unterbreitet. Die En t- wicklung eines landesweiten wasse rtouristischen Ist ein Schutzgebiet als solches von der Kommi s- Netzwerkes ist in Deutschland bisher einziga rtig. sion in die Gebietsli ste aufgenommen, unterliegt Zum Teil wurden die fachlichen Eckwerte der es dem Art. 6 der FFH - Richtlinie. Hier kann sich Netzwerkkonzeption bereits von weiteren erhebliches Konfliktpotential zwischen Natu r- Bun desländern zur Entwicklung ihrer schutz und Tourismus, insbesondere dem Wa s- wassertouristischen Angebote übernom men. sertourismus entwickeln. Nach ihm unterliegen die Schutzgebiete einem Verschlechterungsverbot Konfliktpotentiale Naturschutz - Wassertourismus (Maßnahmen sind mit dem Zeitpunkt der Weiter- erga ben sich in Sachsen- Anhalt bereits vor der gabe der Gebietsliste an die EU -Kommission Umsetzung der FFH - Richtlinie insbesondere an gegen eine Verschlechterung der Leben sräume folgenden Gewässern : und / oder Störung oder Gefährdung der Arten zu treffen) und dem Gebot einer Verträglichkeits- Standorte mit erheblichen Konfliktpotentialen: prüfung. Demnach müssen Pläne (zur Bebauung, § Stausee Kelbra Flächennutzung, Gebietsentwicklung u.ä.) oder § Milde- Biese-Aland Projekte, die ein Schutzgebiet erheblich beei n- § Havel (Untere Havel- Wasserstraße) trächtigen können (es genügt die Wahrschei n- § Schwarze Elster lichkeit), überprüft we rden bezüglich der Arten - und Lebensraum-Erhaltungsziele; das kann auch Standorte mit geringen Konfliktpotentialen: Pläne und Projekte außerhalb des Schutzgebietes betreffen (Umgebungsschutz). § Elbe - Bereich Steckby und Breitenhagen § Saale - Bereich Friede burg Die FFH -Verträglichkeitsprüfung stellt u.a. durch § Bode/Saale im Bereich Nienburg den gebietsbezogenen Ansatz ein neues Pl a- § Saale - Bereich Klein- und Groß Rosenburg nungsinstrument dar, welches nur in wen igen Punkten Überschneidungen mit der bekannten Neue Konfliktpotentiale Naturschutz - Wasser- Umweltverträglichkeitsprüfung oder der Eingriffs- sport bzw. eine deutliche Verschärfung werden in regelung hat. So haben auch die Alternativenpr ü- Auswertung des Vorschlagsliste des Landes Sac h- fung und die Ausgleichsmaßnahmen nach FFH - sen-Anhalt zum Programm NATURA 2000 insbe- Richtlinie nichts mit den Begriffen aus den bisher sondere an folgenden Gewässern erwartet: bekannten deutschen Regelungen (Umweltve r- träglichkeitsprüfung, Eingriffsregelung) zu tun. § Bode/Saale - Raum Nienburg Aufgrund der textlichen Unterschiede der FFH - § Elbe - von km 170 bis 299 Richtlinie und dem Bunde snaturschutzgesetz § Elbe - von km 340 bis 465 (BNatSchG § 19) muss man sich am Text der § Saale - Raum Plötzkau FFH-Richtlinie orientieren. § Saale - Raum Rothenburg / Friedeburg § Saale - Raum Halle bis Leuna ( km 96 bis Insgesamt werden nach der wassertouristischen 120) Konzeption Blaues Band 130 Netzwerkstandorte allein auf dem Gebiet Sachsen- Anhalts beschrie- Naturschutz und Tourismus sind aufg efordert, ben, die von der FFH -Richtlinie betroffen sein eine gemeinsame Lösung der genannten Ko n- werden. Die Anzahl der Projek tstandorte liegt fliktpotentiale zu suchen, um das Landesprojekt jedoch wesentlich höher, da einige Standorte die Blaues Band im Sinne des sanften Tourismus Umsetzung mehrerer touristischer Vorhaben an- nicht nur zu gefährden, sondern zum Erfolg zu streben. In allen Fällen beziehen sich di e ver- führen. Die Konflikte kö nnen von vornherein schiedenen Projekte an einem Standort immer ausgeräumt werden, indem der touristische Ver- auf verschiedene wassertouristische Zielgruppen kehr entlang der Gewässer auf die priorit ären (z.B. Fahrgastschifffahrt, Kanutourismus, Moto r- Standorte konzentriert wird. An diesen Stando r- bootssport, Hausbootservice etc.). Dies berüc k- ten wird eine Ver- und Entsorgung gara ntiert, die sichtigt auch die mögliche Unve rträglichkeit von im übrigen Gewässerraum nicht vorhanden ist. verschiedenen Zielgruppen an einem gemeins a- So profitieren Natur und Tourismus nachhaltig men Standort. und zum gegenseitigen Vorteil voneinander.

Diese 130 Netzwerkstandorte sind in vier Ausstattungskategorien unterteilt und sollen die durchgängige Befahrbarkeit der Gewässer si-

55 7. Transnationale Zusammenarbeit:

Blaues Band Elbe/Labe - Modrý pás Labe/Elbe"

Schon frühzeitig wurde durch die Initiatoren des der transnationalen Zusammenarbeit großer Blauen Bandes in Sachsen - Anhalt über Möglich- zusammenhängender Räume, um eine ausgewo keiten zur Ausdehnung des Vorhabens nachg e- gene und nachhaltige Raumentwicklung in Eur o- dacht. Das Blaue Band der Elbe durchfließt me h- pa zu erreichen. Beitrittsstaaten wie die Tschechi- rere deutsche Bundesländer und hat letztendlich sche Republik sollen frühzeitig integriert und de- seine Quelle in der Tschechischen Rep ublik. Mit ren Belange berücksichtigt werden. Ziele der einer Länge von über 1.000 km gehört Die Elbe europäischen INTERREG-Initiative sind neben der zu den größten Flüssen Mitteleuropas. Durch die transnationalen Zusammenarbeit insbesondere Elbe und ihre wichtigsten Zuflüsse werden bedeu- die strukturelle Wirtschaftsförderung und die tende Regionen verbunden in denen rd. 28 Mio. Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Anwohner leben. Das Blaue Band verbindet ein vielfältiges Mos aik an touristisch attraktiven Das Programm INTERREG machte die Zusa m- Landschaften und Städten. Es stellt auch eine menarbeit von Ministerien der Bundesländer historische und touristische Leitlinie, die durch Brandenburg, Sachsen- Anhalt, Sachsen und der ihren Verlauf, ihre Ausprägung und ihre Ge- Tschechischen Republik sowie einem Partner aus schichte eine bemerkenswerte überregi onale der Wirtschaft möglich. Durch die von der EU Bedeutung besitzt. Über die Wasserstraßen wird festgelegten Raumbegre nzungen konnten bisher eine Verbindung von der Nordsee bis zur tsch e- die deutschen Anrainerländer Meckle nburg- chischen Hauptstadt Prag aufgezeigt. Das Wa s- Vorpommern, Niedersachsen und Hamburg nicht serstraßenkreuz in Magdeburg knüpft eine Ve r- mitbearbeitet werden. Sie werden in der Zukunft bindung bis ins Ruhrgebiet und in die Niederla n- wichtige Kooperationspartner sein. Ende 1998 de. Über die Havel sowie den Elbe - Havel-Kanal wurde das Projekt Blaues Band EL BE / LABE wird Berlin und darüber hinaus auch die Ostsee bea ntragt. Nach mehr als zweijähriger Arbeit angeschlossen. konnte im Frühjahr 2001 dieses Projekt mit der Vorlage der Arbeitsergebnisse vorläufig abg e- Die Kooperation touristischer Angebote auch schlossen wer den. über Ländergrenzen hinaus stellte eine He raus- forderung und eine Chance für alle Beteiligten Das europäische Gesamtkonzept dar, so dass und eine Zusammenarbeit von gr o- ßem Interesse für viele Institutionen war. Zusät z- Neben den fachlichen Ergebnissen konnten durch lich schafften die Bestrebungen zur Ausweitung die Zusammenarbeit zwischen Ministerien, Insti- der Europäischen Union ebenfalls einen weiteren tutionen und Firmen verschiedene länderübe r- Anreiz zur frühzeitigen Kooperation. greifende Netzwerke geschaffen werden, mit denen nach dem Abschluss dieser konzeptione l- Mit Hilfe des Europäischen Fonds für Regionale len Phase, eine Projektumsetzung in vielen Bere i- Entwicklung (EFRE) und dem dort verankerten chen erfolgen kann. Folgende Ergebnisse wurden Programm INTERREG konnte letztendlich 1998 erreicht: ein europäisches Projekt entlang des „Blaues Bandes der Elbe“ (tschechisch: Modrý pás Labe) · Feste Zusammenarbeit auf ministerieller initiiert werden. Hierdurch konnte auch an die Ebene der beteiligten Länder in den seit Jahren bestehende Kooperationen in den Fachbereichen Regionalentwicklung, Grenzregionen Deutschlands und der Tschech i- Tourismus und Raumordnung, sche Republik angeknüpft und diese ausgeweitet werden. Der Schwerpunkt des Projektes lag in der · Aufbau von bzw. Zusammenarbeit mit Zusammenarbeit bei Fragen der Rau mordnung regionalen Netzwerken der kommunalen und der Stärkung der wirtschaftlich - touristischen Verwaltung, Entwicklung der Regionen. · Kommunikationsstrukturen zur transnati- Mit der Gemeinschaftsinitiative INTERREG II C hat onalen Abwicklung von Projekten auf pri- die Europäische Kommission ein Förderpr o- vatwirtschaftlicher Ebene (Ingenieur ge gramm geschaffen, das die raumordnerische sellschaften, touristische Dienstleistung Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten und - sanbieter, Fördermittelexperten / Finanz regionen auch über die Grenzen hinaus initiiert dienstleister), und unterstützt. Ein Förderschwerpunkt liegt in

56 · Strukturen zur Zusammenarbeit mit wis- kreten Standort zu investier en. Insgesamt wurde senschaftlichen Organisationen, durch die konzeptionelle Arbeit zum Blauen Band in INTERREG II C, durch das Städtenet z werk · Kommunikationsstrukturen zu regionalen Blaues Band in Sachsen - Anhalt aber auch den Verbänden entlang der Elbe (Touris- Radweg R 2 entlang der Elbe wesentliche Impulse musverbände, Marketinggesellschaf zur Entwicklung einer überregionalen tourist i- ten, Arbeitsge meinschaften), schen Entwicklung im Projektraum geschaffen. In einzelnen Kommunen wurden bereits deutliche · Aufbau eines digitalen grenzübergreifen Erfolge in der touristischen Entwicklung erreicht. den Planungshandbuches mit Darstellung der Bestandssituation und der geplanten Das EUREK - Grundlage für die Zusammen - Entwicklung. arbeit auf europäischer Ebene

Erstmals konnten in eine derartige Bearbeitung Das Europäische Raumentwicklungskonzept (E U- die neu geschaffenen tschechischen Verwaltungs- REK) stellt mit seinen Leitbildern und polit ischen strukturen (Bezirke) mit einbezogen werden. Die Zielen und Optionen eine wesentliche Grundlage fachlichen Bearbeitungen wurden wesentlich raumordnerischer Ausrichtung und Aktionen in durch den Aufbau eines Ge ografischen Informa- der EU dar. Das Förderprogramm INTERREG tionssystems (GIS) verbessert, in dem die projek t- dient seit Jahren erfolgreich dazu, die Leitbilder relevanten Daten grenzübergreifend im Maßstab des EUREK zu konkretisieren und schrittweise 1:50.000 abgebildet wurden. Trotz der Verwe n- umzusetzen. Auf fo lgende Optionen des EUREK dung unterschiedlicher Koordinatensysteme in wird im Blauen Band eingegangen: Tschechien und Deutschland wurde der Projek t- raum zusammenhängend dargestellt. Die Erge b- · Stärkung der sekundären Verkehrsnetze nisse dieser Bearbeitung flossen maßgeblich in und deren Verbindung mit den ein gemeinsames Planungshandbuch ein, das als Transeuropäischen Netzen (TEN) inkl u- Arbeitsgrundlage für die weitere Projektentwic k- sive der Entwicklung effizienter region a - lung und für raumordnerische Abstimmungsa r- ler öffentlicher Verkehrssysteme (O ption beiten im Gesamtsystem genutzt werden kann. 24).

Das Planungshandbuch fasst die konzeptionelle · Verbesserung der Verkehrsverbindungen Phase des INTERREG II C- Projektes zusammen peripherer und ultra- peripherer Regionen und bildet die Grundlage für die Umsetzung s- sowohl mit der EU als auch mit b e- phase. Es klärt über Zustand und Entwicklung s- nachbarten Drittstaaten unter Berüc k- chancen des Tourismus in Verbindung mit der sichtigung des Luftverkehrs und Au sbau Raumordnung entlang der Elbe auf und ist ein entsprechender Infrastruktu reinrichtun - Beitrag zur Initiierung eines eigenständigen und gen (Option 26). grenzüberschreitenden Elbtourismus. Für den Raum von Pardubice bis Schnackenburg stellt es · Erhaltung und kreative Weiterentwic k- für das System der Elbe folgende Zusammenhän- lung von Kulturlandschaften mit beso n - ge dar: derer kulturhistorischer, landschaf ts- ästhetischer und ökologischer Bede utung · die raumordnerischen und rechtlichen (Option 53). Rahmenbedingungen, · Verbesserte Koordinierung der Entwic k- · Bereiche, die für touristische Aktivitäten lungsmaßnahmen, die sich auf die Lan d besonders geeignet sind, schaften auswirken (Option 55).

· Landschaften, die für touristische Aktivitä- · Erhaltung und kreative Umgestaltung ten empfindlich sind und schützenswerter städtebaulicher Ensem - bles (Option 58). · kulturelle Gemeinsamkeiten und Beson- derheiten des Raumes. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre stellt der Tourismus einen wichtigen und auch dauerhaft Durch das Planungshandbuch wird der bestehen- tragfähigen Wirtschaftsteil in der Europäischen de Handlungsbedarf aufgezeigt, Akteuren im Union dar. Insbesondere im Projektraum des Tourismus eine Basis zur Kooperation und Koo r- Blauen Bandes Elbe/Labe ist das naturräumliche dination geboten sowie Tourismusverbände und und kulturelle Niveau vielfältig ausgeprägt, so Investoren angeregt, regionale und überregiona- dass von einer kurz- bis mittelfristig erfolgreichen le Tourismusangebote zu etablieren und am kon- Tourismusentwicklung ausgeg angen werden

57 kann bzw. diese aufgrund der eingeleiteten - Erleben eines Flusses als Lebensraum von Maßnahmen bereits erfolgt. Eine nachhaltige Pflanzen, Tieren und Menschen Entwicklung des Tourismus en tlang des Blauen - menschliche Geschichte und Kultur en t- Bandes heißt insbesondere: lang der Leitlinie der Elbe - Reise auf den Flüssen mit Booten oder · Entwicklung von dauerhafter und nac h - Schiffen haltiger Infrastruktur, welche die Elbe - Reise entlang der Flüsse auf den intern a- touristisch erschließt und erlebbar macht, tionalen Radwegen. ohne Schäden am Ökosystem zu verursa- chen. 7.1 Die Elbe – das Rückrat des Blauen · Ein gemeinsames Fluss- Manage ment der Bandes Anrainerländer der Elbe unter Integration der Aspekte Wir tschaft (Schifffahrt, Tou - Die Elbe gehört mit einer Länge von über 1000 rismus, Vermarktung), Umwelt (Natura km zu den größten Flüssen Mitteleuropas. Sie 2000, Flusslandschaft Elbe), Gesellschaft verläuft im Herzen Europas von der Quelle im (Trinkwasserschutz). Riesengebirge durch die Tschech ische Republik und Deutschland, bis sie bei Cu xhaven in die · Die Verknüpfung bestehender Organis a Nordsee mündet. tionen und Anrainerstädte über Netzwe r ke. In Magdeburg kreuzen der Mittellandkanal und der Elbe- Havel-Kanal den Fluss und schaffen Die o.g. Leitlinien können insbesondere durch die über das Wasserstraßenkreuz eine schiffbare Formulierung eines länderübergreifenden ge- Verbindung in alle Richtungen. Bei Havelberg meinsamen Leitbildes unter stützt werden. Fo l- mündet die Havel von Potsdam kommend in die gendes Leitbild wurde für das Blaue Band era r- Elbe ein. Nördlich von Wittenberge lag die Elbe beitet: bis 1990 im Grenzbereich zwischen der Bunde s- republik Deutschland und der Deutschen Dem o- kratischen Republik, so dass hier ihre Ursprün g- Abb. 7-1:Das gemeinsame Projektlogo des lichkeit weitgehend erhalten blieb. Ab Hamburg Blauen Bandes Elbe/Labe beansprucht die Überseeschifffahrt den Fluss, der (Hochschule für Design, Burg dann über Brackwasserbereiche in die Nordsee Giebichenstein, Halle) mündet.

Der Verlauf der Elbe umfasst zahlreiche Kultu r- landschaften und Naturräume. Die Elbe ist ein europäischer Fluss, dessen Geschichte seit Jah r- hunderten von der Siedlungstätigkeit und der Nutzung durch den Menschen geprägt wurde. Neben einem vielfältigen Mosaik aus Geschichte und Kultur verblieben weite Räume als einmalige Naturlandschaft. Vor allem die Mittelelbe bietet einzigartige Flussauen als Naturräume mit einer Vielzahl an selten gewordenen Tier- und Pfla n- zengemeinschaften.

Das Besondere der Elblandschaft liegt in der Viel- falt, die sich zu einem Mosaik verbindet. So ist die geschichtliche Entwicklung in Mitteleuropa von wechselnden Machtverhältnissen geprägt, wobei die Elbe Wanderungsric htung aber auch Die Elbe, das ist ein europäischer Fluss im Span- Grenzlinie bildete. Das Gemeinsame und Verbi n- nungsfeld von Natur und Kultur, er vereint ein dende ist der Fluss, der ungeachtet der Geschic h- Mosaik von Landscha ften und Kulturen. In der te Wasser fließen lässt und damit auch die ök o- Umsetzung des Leitbildes wird folgendes Ge- logischen Schäden der letzten Jahrzehnte zu- samtangebot der Elbe erarbeitet: nehmend mildert.

- Erleben eines Flusses mit der Symbolik "Kommen und Gehen", "Werden und Vergehen"

58 7.2 Die touristischen Regionen der Elbe naturräumlichen, kulturellen und histo rischen Besonderheiten. Zu den im Umfeld der Elbe li e- Die Tschechische Republik mit Labe (Elbe) genden Regionen zählen das Riesa -Torgauer und Vltava (Moldau) Elbtal mit angrenzendem Sächsischem Heid e- land, die Dresdener Elbtalweitung mit angre n- Die tschechische Republik ist ein europäisches zendem Lößgefilde und die Sächsische Schweiz, Land mit historischen Bindungen nach Deutsc h- die ihre Fortsetzung im Böhmischen findet. land und Österreich. Davon zeugt nicht nur die gemeinsame Vergangenheit, wie z.B. Karl IV., In Sachsen tritt die Kultur entlang des Flusses in sondern auch die Gegenwart mit ihren lan d- den Vordergrund. So haben beispielsweise die schaftlichen Sehenswürdigkeiten und zahlreichen Burgen und Schlösser entlang der Elbe (Schloss Baudenkmälern. Im tschechischen Riesengebirge und Park Pillnitz, Festung Königstein, Albrecht s- wird die Labe (Elbe) „geboren“. Sie sprudelt vom burg Meißen) ihren besonderen Reiz durch die Gebirge ins bö hmische Kreidebecken, in dem Elbe. Von der Festung Königstein ist ein einmal i- zahlreiche wärmeliebende Tier- und Pflanzenar- ger Blick ins Elbtal möglich, der bis in die angre n- ten auftreten. Von dort aus quert sie das Böhm i- zenden Länder reicht. sche Mittelgebirge mit seinen vulkanischen Bi l- dungen um dann in der maler ischen böhmischen Schweiz (Elbsandstein) einen unvergesslichen Sachsen-Anhalt mit Elbe, Saale und dem Eindruck zu hinterlassen. Wasserstraßenkreuz

In Melnik nimmt die Elbe unterhalb id yllischer Sachsen- Anhalt ist ein Land, das deutsche und Weinbauhänge die von Prag kommende Vltava europäische Geschichte machte, di e von den (Moldau) auf. Bei Terezin (Theresienstadt) mündet Ottonen bis zur Reformat ion reicht. Historische die Ore (Eger) ein, die das Böhmische Becken Bau werke, Orte und Wege von der Romanik an durchfließt. Die Elbe ist ab Chvaletice schiffbar sind sichtbare Zeugen der Geschichte Mitteleur o- und wird mit insgesamt 24 Staustufen und pas. Schleusenanlagen bis Usti nad Labem technisch reguliert. Die Moldau ist von Štachovice (Vraný) Die Landschaften erstrecken sich vom Norden mit an schiffbar. der ursprünglichen Altmark über das Mittelgebi r- ge Harz und die ausgedehnte Börde bis hin zur Für die Entwicklung der Infrastruktur und dem Elbniederung von Anhalt mit dem Weltkulturerbe damit verbundenen Tourismus in der Umgebung Dessau- Wörlitzer Gartenreich. Im Süden locken von Labe (Elbe) und Vltava (Moldau) hat die die sanften Hänge von Saale und Unstrut mit Schiffbarkeit dieser Flüsse eine strategische über 1.000-jährigem Weinbau. Bedeutung. Auf dem Gebiet der Verbesserung der Schiffbarkeit, als auch in der Verbindung der Die natürlichen Wasserressourcen des Landes wasser- und landseitigen Transportsysteme be- konzentrieren sich im Projektraum im wesentl i- stehen große Entwicklungsmöglichkeiten. chen auf die Elbe und deren Zuflüsse, die Mulde und Saale, sowie auf die Kanäle (Mittellandkanal Sachsen und die Elbe – vom Gebirge bis zum und Elbe -Havel-Kanal). Die Verbindung von Fluß Tiefland und Kanälen, das Wasserstraßenkreuz nördlich von Magdeburg, stellt eine n zentralen Knote n- Bei Ihrem Verlauf nach Norden durchstößt die punkt für den Schiffsverkehr dar. Elbe die Böhmische Pforte, um im Übergang von der Böhmischen Schweiz zur Sächsischen Schweiz Das Land Brandenburg mit Elbe und Havel die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien zu passieren. An die Sächsische Schweiz schließt Brandenburg bietet mit seinem Wasserreichtum, sich das Weinbaugebiet der Elb hänge zwischen seinen Wäldern und Naturschutzgebieten, den Dresden und Meißen an. Etwa ab Riesa trägt die historischen Städten und verträumten Dörfern Elbe den Charakter eines Flachlandflusses. Da im eine einmalige Erlebniskombination von Urlaub deutschen Gebiet keine Stauanlagen existieren, und Erholung am Wasser. Eine Reise nach Bra n- handelt es sich hier um naturnahe Räume mit denburg, das ist etwas für naturverbundene Be- artenreichen Auenlandschaften. sucher ebenso wie für den Kunst- und Kulturinte- ressierten. In der weithin flachen bis hügeligen Vom Erzgebirge und dem Elbsandstein bis in die Landschaft gibt es 14 Großschutzgebiete (Nati o- eiszeitlich geprägte Lausitz, vom Vogtland bis ins nalparke, Biosphärenreservate und Naturparke). Mitteldeutsche Flachland, bedeutende Städte wie Insgesamt sind im Land Brandenburg rund 30 Dresden und Leipzig - das ist der Freistaat Sac h- Prozent der Landesfläche als Landschaftsschut z- sen. Das Land hat ein vielfältiges Angebot an gebiete ausgewiesen. Die drei Regionen, welche

59 die Elbe im Projek traum streift, sind die Prignitz, Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe" das Havelland und der Fläming. Das Biosphärenreservat "Mittlerer Elbe" ist eing e- Der Wassertourismus hat eine starke Tradition in bettet in das sich über fünf Bundesländer erstr e- Brandenburg. Zentren, wie die Regionen im ckende Biosphärenreservat "Flusslandschaft Elbe". Nordwesten, z. B. mit den Rheinsberger und Sein Zentrum liegt zwischen Fläming und De s- Templiner Gewässern und im Westen, z. B. mit sau- Wörlitzer Gartenreich. Hier ist das weitere Potsdam, Bran denburg an der Havel, verfügen Umfeld der Elbe so reizvoll und vielfältig, dass über grundsätzlich gut entwickelte wassertouristi- eine Kombination von naturorientierten und kul- sche Infrastrukturen. Brandenburg ist im übrigen turellen Angeboten zu einer längerer Aufen t- mit 1.600 km Ra d wanderwegen auch ein Land haltsdauer der Touristen beitragen kann. Die zum Fahrrad fahren. Das überregionale Radw e- positive Assoziation, die der Biber in der Öffen t- genetz des Landes verfügt über einen guten Au s- lichkeit genießt, macht ihn zu einem Sympathi e- baustandard. träger der Region. Der Konflikt zw ischen Land - bzw. Forstwirtschaft und den wa sserbaulichen 7.3 Die touristischen Angebote und Maßnahmen des Bibers muss dabei für die Öf- Schwerpunkte des transnationalen fentlichkeit erkennbar gelöst werden. Blauen Bandes Die Anbindung der Umfeldangebote an die Elbe Die Vielfalt der Angebote reicht von ruhigen G e- ist noch nicht genügend erreicht. So kann das genden, in denen naturnaher Wassersport (z.B. Dessau- Wörlitzer Gartenreich (seit 2000 als Segeln, Baden) und das Naturerleben (z.B. Be o- UNESCO-Kulturerbe anerkannt) die Harmonie bachtung von Biber oder Kranichen, Wandern, zwischen Kulturlandschaft und Flus slandschaft Klettern) dominiert über Weinr egionen mit kuli- weiter ausbauen. Die starke Favorisi erung von narischen Besonderheiten bis hin zu Städten mit nicht-motorisierten Fahrzeugen ist da bei eine einmaligen kulturellen Angeboten (z.B. Haup t- besondere Stärke. Rundfahrten vom Fläming städte). Aufgrund der Vielzahl vorhandener to u- über die Fähre Coswig nach Wörlitz, Dessau und ristischer Angebote wurden diese in Potenziale Roßlau sind als Strecken des Fahrradverkehrs untergliedert. Den Potenzialen sind bestimmte bereits vorhan den. Aspekte zugeordnet, wodurch sie konkreter fas s- bar werden. Achse Meißen-Dresden-Bad Schandau

Havelland-Altmark-Wasserstraßenkreuz Die Region entlang der Elbe zwischen Meißen – Dresden - Bad Schandau stellt eine touristisch Der Entwicklungsraum Havelland –Altmark- attraktive und auf engem Raum konzentrierte Wasserstraßenkreuz ist insbesondere aufgrund Vielfalt an Natur, Kunst, Kultur und Geschichte seiner Landschaftscharakteristik und seiner natur- dar. Die Ange bote der Kunst- und Kulturstadt räumlichen Ausstattung von touristischer Bedeu- Dresden können ihren Wert durch das reizvolle tung. Zudem existieren in diesem Bereich bede u- Umland erheblich ausweiten. Die Personenschif f- tende historische Standorte (z.B. Tangermünde, fahrt (Sächsische Dampfschifffahrt) hat im Zen t- Havelberg, Rathenow, Brandenburg). In Kombi- rum Dresdens ihre Anleger gut ausgebaut und nation beider Potenziale (Touristisches Profil) fährt nach Fahrplan. Ein Ziel ist die weitere Eta b- lassen sich gezielt lä n derübergreifende Produkte lierung der Region mit Ihren vielfältigen Stärken, generieren. der Weinanbau stellt dabei ein Art „i -Punkt“ dar. Für die Personenschifffahrt ist ein weiterer Stan d- So stellt der unmittelbar vor der Umsetzung (Fe r- platz denkbar, damit nicht Dresden alle Aktivit ä- tigstellung bis 2003) befindliche Radwanderweg ten auf sich konzentriert. Havelland zukünftig eine wichtige Verbindung zwischen der Altmark und dem Großraum Berlin Elbsandsteingebirge dar. Er ermöglicht einen Rundkurs Altmark – Havelland und es ist die kombinierte Nutzung der Das Elbsandsteingebirge im Übergang von Sach- Wasserwege mit dem Fahrrad und dem Pferd sen in die Tschechische Republik stellt sich als möglich. Der „Kreisverkehr“ auf dem Wasser vom einheitlicher und einmaliger Natur - und Erh o- Wasserstraßenkreuz Magdeburg über den Elbe - lungsraum dar. Es wird derzeit an einer lä n- Havel-Kanal und über die Havel zurück zur Elbe derübergreifenden touristischen Konzeption ge- bietet eine Rundtour auf dem Wasser, die im arbeitet. In der Nationalparkregion stellt die Re- Hinblick auf Kurzurlauber (z.B. Hausbootnutzer) duzierung des motorisierten Individualverkehrs einen besonderen Reiz bietet. eine wichtige Ausrichtung dar. Die positiven As- soziationen, damit "autofrei mobil" zu sein, sol l- ten gestärkt werden.

60

Abb. 7-2: Touristische Angebote des transnationalen Blauen Bandes

Potenzial Aspekte Kulturelles und · historische Altstädte (Städtetourismus) historisches · historische Anlagen (Eisenbahnen, Schleusen, Burgen, ... ) Erleben · touristische Straßen (Silberstraße, Weinstraße, Straße der Romanik, Deutsche Al- leestraße, ... ) · kulturelle Angebote (Museen, Theater, Musical, Große Meister, Geschichte, ... ) Naturerleben · Schutzgebiete (Biosphärenreservat, Landschaftsschutzgebiete, Natio nalparks, ...) · Erleben des Flusses (Wassertourismus vom Ufer aus und auf dem Wasser, ... ) · Schwimmen, Reiten, Wandern, Radfahren, Klettern, Paragleiten, .... Fahrgastschiff- · regelmäßige Fahrangebote fahrt · Charterfahrten · Fähren Sonstiges · überregionales Radwegenetz · Großveranstaltungen (Sport, Konzerte, Sommertheater, Mittelalterspektakel) · Gesundheitsangebote

Abb. 7-3: Touristische Schwerpunktregionen und Potentiale im transnationalen Blauen Band

Schwerpunkt- Lage / Beschreibung Potentiale beteiligte Länder region Havelland- Havelland mit Brandenburg, Ra- Naturerleben, insbe- Brandenburg, Altmark- thenow und Potsdam, Altmark sondere Wassertou- Sachsen- A nhalt Wasserstraßen- mit den Städten Tanger münde rismus, kulturelles kreuz und Havelberg bis nach Magde- Erleben burg zum Wasserstraßenkreuz Biosphärenreser- Teilgebiet des BR „Mittlere Elbe“ Kulturelles Erleben, Brandenburg, vat „Flussland- mit Dessau- Wörlitzer Gartenreich Naturerleben Sachsen- A nhalt schaft Elbe“ und dem Flä ming Achse Meißen- Region entlang Elbe von Dies- Kulturelles Erleben, Sachsen Dresden- Bad bar-Seußlitz über Meißen, Dres- Naturerleben, Fahr- Schan dau den und Pirna bis Bad Schandau gastschifffahrt Elbsandstein- Sächsische Schweiz und Böhmi- Naturerleben, Wan- Sachsen, Tschechische Re- gebirge sche Schweiz dern, Sport (Klettern) pu blik Böhmisches Mit- Region entlang der Elbe von De- Kulturelles Erleben, Tschechische Republik telgebirge cin über Usti nach Melnik Naturerleben, Fahr- gastschifffahrt Zentrales Gebiet Prag mit Umfeld Melnik, Brandys Kulturelles und histo- Tschechische Republik um Prag nad Labem, Stara Boleslav risches Erleben, Fahrgastschifffahrt Moldau-Kaska de Region entlang der Moldau süd- Naturerleben Tschechische Repu blik lich von Prag bis Orlik Mittlerer Elbab- Region entlang der Elbe von Kulturelles Erleben, Tschechische Republik schnitt Melnik , entlang der Elbe über Naturerleben, Fahr- Brandýs nach Pardubice gastschifffahrt entlang Elbe, Ausbau / Verbesserung des Rad- Kulturelles Erleben, alle Länder Havel, Moldau, wegenetzes Naturerleben entlang Elbe, Vernetzung der vorhandenen Fahrgastschifffahrt alle Länder Havel, Moldau, Fahrgastschifffahrt entlang Elbe, thematische abgestimmte Ange- Kulturelles und histo- alle Länder Havel, Moldau, bote an wechseln den Standorten risches Erleben

61 Die Kirnitschtalbahn als historische Schmalspu r- Mittlerer Elbabschnitt bahn muss deutlich an Attraktivität gewi n nen. Bisher ist die Nutzung im Hinblick auf Komfort Das Gebiet des mittleren Elbabschnittes (von und Fahrtzeit nur mit viel Idealismus möglich. Die Melník bis Pardubice) bietet natürliche und kult u- Anbindung an einen „Übergabepunkt“ am El b- relle Beson derheiten an. Der überwiegende Teil ufer für Touristen, wird als günstig eing eschätzt. der natürlichen Sehenswürdigkeiten ist an die Wasserflüsse oder Wasserflächen gebunden. Die Böhmisches Mittelgebirge einzigartigen Boden- und Klimabedingungen und sanften Erhöhungen mit Gruppen- und Solitärge- Im tschechischen Teil des Elbsandeingebirges und hölzen ermöglichten die Entstehung von einmali- dem Böhmischen Mittelgebirge (nördlicher Teil gen Pflanzengesellschaften. Die Tourismusen t- der Tschechischen Republik) steht die Kombinat i- wicklung stützt sich auf die Kombination des on des Schiffverkehrs mit einem integrierten Ve r- Schiffsverkehrs mit den nachfolgenden Verkehrs- kehrssystem im Vordergrund. Sie stellt die Bedi n- systemen der einzelnen Städte. Es sollen die Be- gung für kombinierte touristische Aufenthalte und dingungen für ein- oder mehrtägige kombinierte ein- oder mehrtägige Ausflüge dar. Die Möglic h- Aufenthalte geschaffen werden. Großer Wert keit des Ausstieges an den La ndungsplätzen in wird auch auf den Ausbau der Fahrradwege und Hrensko, Decín, Ústí nad Labem, Litomerice, ihres Anschlusses an das eur opäische Radwege - Roudnice nad Labem und Melník trägt dazu bei, System gelegt. Ausflüge zu realisieren. Dazu gehört die Besicht i- gung dieser Städte und ihrer Sehenswürdigkeiten Bild 7-4: Labska-Talsperre an der Elbe ebenso wie der Besuch der geschüt zten Land- (Labe) schaftsgebiete Ceské stred o horí und Labské pískovce.

Zentrales Gebiet um Prag

Es ist notwendig, aus dem breiten Angebot von Ausflügen und Aufenthalten Alternativen vorz u- schlagen, die von thematischen Rundflügen bis zur Entwicklung des Fahrradto urismus mit dem Anschluss an das europäische System von Fah r- radwegen reichen. Die bedeutendste Lok alität stellt die Hauptstadt Praha (Prag) dar. Der Besuch der Stadt ist in der Regel mit einen mehrtägigen Aufenthalt verbunden (Besichtigung von histor i- schen Denkmälern, Fahrt mit dem Dampfer auf 7.4 Das Planungshandbuch Elbe/Labe der Moldau sowie Ausflüge in die Umgebung von Prag). Die Palette des Angebotes ist hier auße r- Im transnationalen Projekt Blaues Band Elbe / ordentlich breit und vielfältig. Labe wurde als Arbeits - und Entscheidungsbasis ein Planungshandbuch erarbeitet. Dieses Han d- Moldau-Kaskade buch besteht aus einem Text- und einem Karten- teil zu den wesentlichen Standorten entlang des Davon völlig verschieden ist ein Besuch des Ar e- Elbe-Systems. als der Moldau (Vltava)-Kaskade, das sich südlich von Prag erstreckt. Es beinhaltet einige Talspe r- Im Textteil werden die touristischen und planer i- ren und der Aufenthalt wird übe rwiegend einen schen Rahmenbedingungen für die deutschen Erholungs- und sportlichen Charakter haben. Der Bundesländer und die Tschechische Republik Stausee Slapy bietet ideale Bedingungen für die erläutert. Wichtige Informat ionen zu den unter- Erholung und alle Arten des Wassersports. Der suchten Projektstädten sind in Datenblättern ü- See ist 42 km lang, die max imale Breite liegt bei bersichtlich zusammengestellt. In einem umfa s- 700 m. Die Touristen kö n nen mit dem Dampfer senden Kartenteil wird die Bestands - und Pl a- zwischen den einzelnen Zen tren verkehren. An nungssituation im Maßstab 1:50 000 abgebildet. die Talsperre Slapy binden die Talsperren Kamýk Das Kartenwerk und wichtige Standortdaten st e- und Orlík an, welche zu den größten und am hen in einem geographischen Informationssystem häufigsten besuchten gehören. (ArcView) für weitere Bearbeitungen zur Verf ü- gung und können fortgeschrieben werden. Für das Pla nungshandbuch selbst wurde das gesamte Kartenwerk im Maßstab 1:50 000 gedruckt (Stand 12/2000), so dass die Informationen allen

62 Institutionen zur Verfügung gestellt werden konn- über Ländergrenzen hinweg, auch der Wir t- ten. Die digitalen Daten selbst werden entspr e- schaftsentwicklung im Sinne des EFRE Rechnung chend der Entwicklungen aktualisiert. getragen.

Auf der Grundlage des Planungshandbuches Entlang des Blauen Bandes können/werden im kann das Elbe -System in weiteren Schritten mit Wassertourismus produktive Investitionen zur seinem wasser- und gesamttouristischen Potenz i- Schaffung und / oder Erhaltung dauerhafter Ar- al als ein zusammenhängendes touristisches Pr o- beitsplätze (technische und sonstige Servicelei s- dukt entwickelt werden. Die Infrastruktur wird tungen, Gastronomie und Beherbergung) ausge- dazu landesweit verbessert und ausgebaut. Die löst und koordiniert werden. Es handelt sich da- Zukunft liegt aber in der transnationalen Zusa m- bei in jedem Fall um eine lokale Entwicklu ng, menarbeit entlang des Blauen Bandes. welche die örtliche Wirtschaft, insbesondere klein- und mittelständische Unternehmer stützt. Gemäß der Ausrichtung des Europäischen Fonds Durch die Vernetzung bzw. Verdichtung der In- für Regionale Entwicklung (EFRE) sollen regionale vestitionen entlang des Blauen Bandes werden Ungleichgewichte in der Gemeinschaft ausgegli- die Effekte einer positiven und nachhaltigen Wir t- chen und eine stabile und nachhaltige Entwic k- schaftsentwicklung lä nder- und regionen ü- lung erreicht werden. Kernziel des Projektes ist bergreifend verstärkt und entsprechend positiv die transnationale touristische Entw icklung der grenzübergreifend wahrgenommen. Elbe als nachhaltiger Bestandteil von Raumor d- nung und Wirtschaft. Nach den Erfahrungen der Durch die Anbindung an die Raumordnungsb e- letzten Jahre stellt der Tourismus einen wichtigen hörden der Länder ist eine gezielte Steuerung und auch dauerhaft tragfähigen Wirtschaftsteil in von Infrastrukturinvestitionen gewährleistet. der Europäischen Union dar. Insbesondere im Durch die Vernetzung wer den Insellösungen ver- Raum des Blauen Bandes ist das naturräuml iche hindert und die zur Verfügung stehenden Mittel und kulturelle Niveau vielfältig ausgeprägt, so effektiv eingesetzt. Die Elbe besitzt als Wasse r- dass von einer kurz- bis mittelfristig erfolgreichen straße und Handelsweg zwischen den ostdeu t- Tourismusentwicklung ausgegangen we r den schen Ländern Sac hsen, Sachsen- Anhalt und kann bzw. diese aufgrund der eingeleiteten Brandenburg sowie der Tschechischen Republik Maßnahmen bereits erfolgt. Mit einer Weiterfüh- überregionale Bede utung. Sie ist ein "Blaues rung des Blauen Bandes wird neben den Zi elen Band", das Menschen und Regionen verbindet. des EUREK, der Abstimmung in der Raumor d nung

Abb. 7-5: Entwicklung mit INTERREG III B

Hamburg Schwerin Elbe INTERREG II C • Zusammenarbeit – der Tschechischen Havel Berlin Republik und Potsdam – Deutschland mit Hannover Wolfsburg Mittellandkanal • Sachsen-Anhalt Elbe-Havel-Kanal • Brandenburg Braunschweig Magdeburg • Sachsen

Dessau INTERREG III B Halle • Ausbau der Elbe Zusammenarbeit auf Leipzig Dresden Elbe – Mecklenburg-Vorp. – Niedersachsen, Hamburg • Produktentwicklung / Vertrieb • Weitere Infrastrukturmaßnahmen Prag • Das Blaue Band e.V. Moldau

63 8. Das Blaue Band – Potentiale und Nutzung

8.1. Bundesdeutsche Perspektiven Wassertourismus in Europa und Deutsch- land Nach Untersuchungen des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft e. V. (BWVS) ist der Was- Laut einer Statistik des Bundesverbandes der sertourismus eine Form der Erholung, die immer Wassersportwirtschaft (BWVS) liegt Deutschland, mehr Freunde gewinnt. Es ist hier von stetigen gemessen am prozentualem Anteil der Boots- Zuwachsraten in den kommenden Jahren aus- eigner an der Gesamtbevölkerung, auf Platz 16 zugehen, die das gesamte Spektrum an Erho- von lung auf und am Wasser beinhaltet. Auch der 22 untersuchten Nationen. Nur jeder 200. Deut- großräumige Wassertourismus, das Entdecken sche hat demnach ein eigenes Boot, in Finnland neuer Touren in fremden Gewässern gewinnt an dagegen jeder fünfte, in Schweden und Neusee- Bedeutung. Europa stellt hier ein spannendes land jeder sechste. Bemerkenswert an der Statis- und auch dauerhaft nicht langweilig werdendes tik ist außerdem: Die Schweiz - ohne eigene Revier dar, das sämtliche Bedürfnisse befriedi- Küste - rangiert mit 1,5 Prozent Bootseignern gen kann. auf Platz zehn.

Zielgruppena nsprache Abb. 8-1: Anteil Bootseigner in Europa in % 2000 In den Freizeitbranchen sind derzeit ca. 1,8 Mil- lionen Menschen beschäftigt, Tendenz zuneh- mend. In den letzten Jahren wies dabei dieser Beschäftigungsbereich überdurchschnittliche Zuwachszahlen auf. Das Gesamtvolumen des Freizeitmarktes wird sich in Deutschland auf insgesamt 260 Milliarden EUR in 2001 belaufen. Die Ausgaben für Bildung, Unterhaltung und Freizeitgestaltung rangieren gegenwärtig hinter den Ausgaben für Nahrungsmittel und Mieten bisher auf Rang drei. Durchschnittlich gibt ein Haushalt jährlich ca. 3.000 EUR für diesen Be- reich aus.

Auf der Beliebtheitsskala ganz oben werden weiterhin für ca. 42 Millionen Deutsche die Fernreisen stehen. Nicht zu übersehen sind da- bei erste Ermüdungserscheinungen des Fernrei- semarktes. Das Gesamtvolumen ist leicht rück- läufig. Als Hauptursache dafür muss die Unifor- mität der Pauschalreiseangebote gesehen wer- den. Deutlich spürbar in den letzten Jahren ist auch ein zunehmender Trend zurück zu einer neuen Freizeitbescheidenheit und Regionalbe- zogenheit.

Hauptsächlich in den alten Bundesländern nimmt die Beliebtheit klassischer Hobbys, Gar- ten- und Hausarbeit, Renovieren deutlich zu. Der Wunsch nach erlebnisorientierter Freizeitbe- schäftigung wird vorrangig zu Hause oder in naher Umgebung des Wohnortes (z.B. Fitness und Baden) erfüllt. In den neuen Bundesländern bleiben Hobbys und Sport neben Reisen jedoch weiterhin wichtigste Freizeitbeschäftigung. Der- zeit geben die Deutschen für Ihre Sportaktivitä- Wassersport besitzt in Deutschland aber eine ten jährlich ca. 45 Milliarden EUR aus. hohe gesellschaftliche Relevanz. 9,2% der Bevöl- kerung üben aktiv eine der Wassersportarten aus. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung im

64 Alter ab 15 Jahren sind dies ca. 6,34 Millionen Abb. 8-3: Wachstumspotential der Wasser- Bundesbürger. Auch wirtschaftlich stellt der Was- sportarten in Deutschland in % sersport mit rund 1,7 Mrd. EUR Umsatz ein wich- 2000 tiges Marktsegment dar. Potentiale der Wassersportarten

Abb. 8-2: Freizeitsportler in Deutschland in % 2000 Angeln 1 0,5 Frreizeiittsportarrtten Kanu/ Kajak 1 2,7 Windsurfing 1 4,4 Segeln 1 , Wassersport Tennis 49 9,2% Motorboot 1 0 6,4 % In-line-Skating 5, Ballsportarten 6,3 % Tauchen 1 5,4 11,1 % Wasserski 1 13,4

tential Wandern 12 % 31,7 % IST Po

Fahrradfahren 26,6 % Besonders Spaß (über 70%) und Erholung (45%) soll die ideale Freizeitsportart bieten. Genau Schwimmen dies garantieren wassertouristische Aktivitäten. Die Voraussetzungen in Deutschland sind dafür hervorragend. Es steht ein flächendeckenden Direkt sind rund 20.000 Arbeitnehmer in einer Netz an gut ausgebauten Wasserwegen zur Ver- Vielzahl mittelständischer Unternehmen beschäf- fügung, die aufgrund ihrer Natur- und Land- tigt. Der Gesamtbestand an Sportbooten beläuft schaftsbezogenheit einen Garant für erholsamen sich schätzungsweise auf ca. 360.000 Einheiten. Bootssport darstellen. Hinzu kommt die beson- Hinzu kommen rund 250.000 Schlauchboote dere Familienfreundlichkeit. Immerhin gehören und mindestens 150.000 Kanus und Kajaks. Für zu rund 60% der Bootscrews auch Kinder - und die größeren Boote stehen mehr als 80.000 wenn die sich wohl fühlen, ist der gemeinsame Wasserliegeplätze bundesweit zur Verfügung. Freizeitspaß gesichert. Der Gesamtumsatz der Marinabranche beläuft sich auf ca. 130 Mio. EUR für Sommer- Nach Schätzungen Brandenburgs verleben jähr- /Winterliegeplätze und zusätzlichen Service rund lich rund 35.000 Wassersportler ihren Urlaub um das Boot. allein auf den Brandenburger Gewässern. Bis zum Jahr 2002 sollen es sogar 60.000 sein. Der Wassertourismus ist ein Wirtschaftszweig mit Zählt man die Berliner Wassersportler hinzu, erheblichen Wachstumspotentialen. Nach einer ergibt sich mittelfristig ein Potential von ca. repräsentativen Befragung des Bundesverbandes 160.000 Wassersportlern in diesem Raum. Die Wassersportwirtschaft aus dem Jahre 2000 bie- wirtschaftlichen Auswirkungen sind bedeutend: tet der Wassersport im Vergleich zu anderen Wassersportler geben im Durchschnitt dreimal Freizeitaktivitäten die mit Abstand höchsten mehr für ihre Freizeitaktivität aus als andere Wachstumschancen. Auf einen aktiven Bootsfah- Freizeitsportler und gehören zur gehobenen rer kommen rund 4 bis 5 Personen, die sich die- Einkommensschicht. Rund 1/3 der Wassersport- sem Sport gerne zuwenden würden. ler verfügen über ein Einkommen zwischen 2.500 und 5.000 EUR; ein weiteres Drittel ge- Ein wesentlicher Grund für diese hohe Attraktivi- hört zur Einkommensgruppe zwischen 1.750 und tät ist darin zu sehen, dass Wassersportaktivitä- 2.500 EUR. Es lohnt sich also, in wassertouristi- ten genau das anbieten, was der Bundesbürger sche Infrastruktur zu investieren. von einer idealen Freizeitaktivität erwartet: Neben den über 6 Millionen aktiven Wasser- · Spaß sportlern versuchen jährlich rund 80.000 Bun- · Erholung desbürger den Einstieg in diesen Freizeitbereich · Fitness und erwerben einen amtlichen Sportbootführer- · Geselligkeit schein. Hinzu kommen natürlich alle diejenigen, · und einen Schuss Abenteuer und Frei- die für ihren Wassersport keine amtliche Fahrer- heit. laubnis benötigen. In diesem Zusammenhang hat sich auch gezeigt, dass die Einführung des Charterschein auf wichtigen Brandenburger und

65 Mecklenburg-Vorpommerschen Gewässern eine schiedenen Vereine und die Bildungsangebote weitsichtige Entscheidung war. Die dort ansässi- im Bereich des Natur- und Umweltschutzes ana- gen Charterunternehmen berichten über Um- lysieren und für Anwender definieren. satzsteigerungen zwischen 15 und 20%. Der Charterschein berechtigt für die Dauer eines Dazu dient die Marktforschung und eine perma- Charterurlaubs zur Führerschein freien Fahrt auf nente Gästebefragung, um zu einer steten Qua- den freigegebenen Gewässern und wird im An- litätsentwicklung beizutragen. Im Jahr 2001 schluss auf eine eingehende Einweisung ausge- wurde durch das Büro Management Consulting stellt. Diese bundesdeutschen Entwicklungsper- Rohe und Partner eine von der Landesmarketing spektiven haben letztendlich auch das Land Gesellschaft Sachsen-Anhalt (LMG) beauftragte Sachsen-Anhalt beflügelt langfristig in den Aus- Marktforschungsstudie zum Wassertourismus in bau der wassertouristischen Infrastruktur zu in- Sachsen-Anhalt in entfernteren Bundesländern vestieren und die vorhandenen Potentiale zu durchgeführt. Es liegen Erkenntnisse im Bun- nutzen. Das Blaue Band bildet das Rückrat dieser desmaßstab vor, die bis Anfang 2002 durch eine zukunftsweisenden Entwicklung. landesweite Befragung komplettiert werden. Auf diese wird das touristische Marketing aufgebaut.

Abb: 8-4: Wassersportmarkt in Mio. DM 2001

Charter Surfen Tauchen Gebrauchtboote 264 91 123 Dienstleistung 690 271

Treib-und Schmierstoffe 454 Neuboote 408

Schlauchboote Marinas 56 261 Reparaturund Ausrüstung Service und Zubehör 390 321

8.2 Ziele der Vermarktung Zusammenfassende Ergebnisse zeichnen sich bereits ab: Wassersporttouristische Angebote, Erholung auf dem Wasser und in der Natur erfreuen sich auch § Die Möglichkeiten zum Wassertourismus in in Sachsen-Anhalt zunehmend großer Beliebt- Sachsen-Anhalt sind bei der Mehrzahl der heit. Das Blaue Band – als eine touristische Mar- Befragten unbekannt und insgesamt gibt es ketingsäule des Landes Sachsen-Anhalt – besitzt zu wenig Informationen darüber. erhebliche Potenziale für Individualreisende als § Die Elbe ist das weitaus bekannteste Gewäs- auch für Gruppen. ser und hat als solches ein positives Image unter Wassersportlern (77% der Befragten "Sachsen-Anhalt ist an Bord" beurteilten die Elbe als sehr attraktiv), da die Ökologie weitgehend in Ordnung ist und sie Das Netzwerk Blaues Band soll wassertouristi- somit gute Erholungsmöglichkeiten bietet. sche Angebote in einen lebendigen Kommunika- § Das Land Sachsen-Anhalt besitzt ebenfalls tionsprozess bringen. Dabei sollen die unter- ein positives Image. Als Begründung wurden schiedlichen wassersporttouristischen Angebote die schönen naturbelassenen Landschaften, für die Sachsen-Anhalter bekannter gemacht die einmaligen historischen Städte und und auf eine Vernetzung mit den Angeboten freundliche Menschen angeführt. anderer Bundesländer geachtet werden. Das § Die Idee des „Blauen Bandes“ ist weitgehend wassersporttouristische Netzwerk soll den Erho- unbekannt, wird aber als sehr gut beurteilt lungswert, die sportlichen Angebote der ver- (83% der Befragten) und mit dem Wunsch

66 nach kulturellen und gastronomischen An- dem Schwerpunkt Rhein in den Mittelpunkt ihrer geboten verbunden. Vermarktung stellt. § Die wichtigsten Informationsquellen für Wassertouristen sind Erfahrungen von Was- Im Veranstaltungskalender werden Veranstal- sersportfreunden und Fachzeitschriften. tungen benannt, auf denen besonders publi- kumswirksame Aktionen für das Projekt stattfin- Ein großes touristisches Potenzial „schlu mmert" den, um das Themenmarketing immer wieder in den naturbelassenen Flüssen Sachsen- präsent zu machen. Vorausschauend werden Anhalts. Der naturnahe Verlauf der Elbe ist bun- Jubiläen, Treffen großer Verbände und Veran- desweit ein Alleinstellungsmerkmal. Dies auf- staltungen mit internationalem Charakter einbe- greifend wurde bereits im Jahr 2000 eine zogen. Ziel einer permanenten Presse- und Öf- Imagebroschüre zum Thema Blaues Band auf fentlichkeitsarbeit zum Blauen Band ist die Etab- der ITB der Öffentlichkeit vorgestellt. Je nach lierung des Projektes als ein fester Bestandteil spezifischen Interessen der Sparten (Segler, Ka- des touristische Marketings des Landes. nuten, Taucher, Badende...) wird dazu ein An- Vorhandene Angebote sollen breiter bekannt gebotskatalog erstellt. Die Bereiche Camping, gemacht werden und zu einem erhöhten Gastronomie, Hotels und Natur- und Umwelt- Publikumszulauf führen. Touristische Angebote schutz werden von Anfang an mit einbezogen. werden gebündelt und an regional bestehende Zur Steigerung der Angebotsqualität dient zu- Merkmale angekoppelt. Im Jahr 2004 wird das dem der Erfahrungsaustausch mit wassersport- Blaue Band als eins der zentralen Themen des touristischen Verbänden, auch aus dem Berliner Tourismusmarketings Sachsen-Anhalts als Raum. An der Erstellung eines Vertriebskonzep- Verstärkerthema im Zentrum der Vermarktung tes wird gearbeitet. Ziel sind u. a. Kooperationen stehen. Bis dahin werden gewerbliche, mit Reiseveranstaltern und eine kontinuierliche kommunale und regionale Aktivitäten des Zusammenarbeit mit allen Anbietern. Wassertourismus von Landesregierung und Landesmarketinggesellschaft verstärkt und Auf breiter Basis wurde 2001 der Marketingbei- gebündelt, damit Sachsen-Anhalt auf dem rat „Blaues Band“ gegründet. Mitglieder sind Wassertourismusmarkt das adäquate Gewicht Leistungsanbieter mit Bezug zum Reisethema erhält. Letztendlich kann das Gesamtprojekt "Blaues Band“, Vertreter örtlicher, regionaler jedoch nur zum Erfolg geführt werden, wenn alle und landesweiter Tourismusverbände sowie Beteiligte als Partner gemeinsam das "Blaue Wassersportvereine. Unter Federführung der Band" tragen. LMG wird dieses Gremium das Tourismusmarke- Bei der Vermittlung von touristischen Botschaften ting steuern. Neben dem interministeriellen Tou- für Sachsen-Anhalt wird sich die LMG in der rismusbeirat Blaues Band des Wirtschaftsministe- Zukunft verstärkt auf drei Themen konzentrie- riums, der die investiven Maßnahmen bündelt, ren: Sachsen-Anhalt ist eine geschichtsträchtige wird dieser Beirat das Projekt Blaues Band bis Region mit der touristischen Straße der Romanik 2004 zur vollen Marktreife bringen. Workshop- (2003 Verstärkerthema/10 Jahre Straße der themen, Qualitätsmanagement und Strategie- Romanik); Sachsen-Anhalt ist auch Land großer entwicklung sollen durch die Gremien mittel- Gartenbaukunst (Gartenträume - 2006 Verstär- und langfristig definiert werden. Ein Erfahrungs- kerthema) und ein Land mit breiten wassersport- und Informationspool für alle Partner ist dabei touristischen Angeboten (Blaues Band - 2004 die themen- und regionenübergreifend arbei- Verstärkerthema). tende Landesmarketingkonferenz der LMG. Bild 8-1: Stand zum Städtenetzwerk Der Werbeauftritt des Blauen Bandes geht mit Blaues Band auf der Messe Magdeboot dem touristischen Auftritt des Landes konform. 2001 Hierbei gelten die im CD der LMG festgesetzten Regeln. Dies betrifft sowohl den genannten An- gebotskatalog, den Internetauftritt oder die Imagebroschüre. Das Themenmarketing zum Blauen Band muss von Beginn an eindeutig sein, um auf dem Markt bestehen zu können.

Überregionale Themen anderer touristischer Verbände sind für den Verstärkereffekt zu nut- zen. Dies betrifft auch die Kooperationen mit der Deutschen Zentrale für Tourismus, die bereits im Jahr 2002 die deutschen Flusslandschaften mit

67 9. Informationsteil

9.1 Standortprioritäten des Blauen Bandes

9.1.1 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standgewässer mit 1. Priorität 2000

Gewässer Lage Kurzbeschrei- Raumordnerische Festle- bung/Wasserfläche/geplantes gungen im Gesetz Profil über den Landesentwick- lungsplan Sachsen- Anhalt

Geiseltalsee/ Landkreis · Tagebaurestlöcher Mücheln Vorbehaltsgebiet für Tou- Südfeldsee Merseburg- (Geiseltalsee) und Kayna-Süd rismus und Erholung Querfurt (Südfeldsee) · ca. 2.300 ha Wasserfläche im Endzustand · Seenkomplex als Mittelpunkt eines landesbedeutsamen Erho- lungsschwerpunktes mitganz - jährigen Nutzungsangeboten im kulturhistorischen Umfeld Bitterfelder Landkreis · Verbund von 9 Tagebaurestl ö- Vorbehaltsgebiet für Tou- Seenplatte Bitterfeld chern rismus und Erholung (Goitzsche) · ca. 2.370 ha Wasserfläche ge- plant · „Erlebniswelt“ mit Anbindung an die Dübener Heide und insbe- sondere auf Familien mit Kin- dern ausgerichtete Angebote Seeland Landkreis · Tagebaurestlöcher Nach- Vorbehaltsgebiet für Tou- Aschersleben- terstedt/Schadeleben (Concordia rismus und Erholung Staßfurt See) und Königsaue (Königsauer See) · ca. 650 ha bzw. 400 ha Wasser- fläche geplant · überregional wirksames Freizeit- und Erholungsgebiet am Fuß des Harzes mit ganzjährigen touristi- schen Erlebnisangeboten

68 9.1.2 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standgewässer mit 2. Priorität 2000

Gewässer Lage Kurzbeschrei- Aussagen im bung/Wasserfläche/überwiegend Landesentwicklungsplan e Eignung Sachsen-Anhalt Arendsee Altmarkkreis · natürliches Gewässer (Einbruch- Vorbehaltsgebiet für Touris- Salzwedel see) mus und Erholung · ca. 544 ha Wasserfläche · regionales Tourismus- und Erho- lungsgebiet Bergwitzsee Landkreis Wit- · ehemaliger Braunkohletagebau keine tenberg · ca. 180 ha Wasserfläche · lokale Erholungs- und Freizeit- angebote Golpa-Nord Landkreis Wit- · Tagebaurestloch Teilweises Vorbehaltsgebiet tenberg · ca. 580 ha Wasserfläche im End- für Tourismus und Erholung zustand (Dübener Heide) · lokale Erholungs- und Freizeit- angebote Gröbern Landkreise Bit- · Tagebaurestloch Vorbehaltsgebiet für Touris- terfeld und Wit- · Ca. 360 ha Wasserfläche im mus und Erholung tenberg Endzustand · lokale Erholungs- und Freizeit- angebote Talsperre Landkreis · Stausee keine Kelbra Sangerhausen · ca. 600 ha Wasserfläche · regionale Tourismus- und Erho- lungsangebote Merseburg-Ost Landkreis · Tagebaurestlöcher 1a und 1b keine Geiseltalsee Merseburg- · Ca. 390 (1a) bzw. 305 (1b) ha Querfurt Wasserfläche · lokale Erholungs- und Freizeit- angebote Muldestausee Landkreis Bitter- · ehemaliger Braunkohletagebau Teilweises Vorbehaltsgebiet feld · ca. 630 ha Wasserfläche für Tourismus und Erholung · regionale Tourismus- und Erho- (Goitzsche) lungsangebote Niegripper See Landkreis Jeri- · ehemaliger Kiesabbau Vorranggebiet für Natur und chower Land · ca. 92 ha Wasserfläche Landschaft (Teile des BR · lokale Erholungs- und Freizeit- Flusslandschaft Elbe nördlich angebote Magdeburg) Süßer See Landkreis Mans- · natürliches Gewässer (Salztekto- Vorbehaltgebiet für Touris- felder Land nik) mus und Erholung · ca. 245 ha Wasserfläche · regionale Tourismus- und Erho- lungsangebote

69 9.1.3 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 1. Priorität 2000

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. (mögliche Vorhabensträger) Zuordnung · Havelberger Wassertourismuszentrum „HWZ“ Havelberg Elbe im Bau (Stadt) RP Magdeburg · Touristische Erschließung der Spülinsel · Neubau Hotel auf der Stadtinsel (priv. Inv.) Tangermünde Elbe · Ausbau Marina unmittelbar vor Stadtmauer, RP Magdeburg Platzgestaltung (Stadt oder privater Investor) · Tourist. Verbindung zum Kloster Jerichow · Lückenschluß Elberadweg mit günstiger alt- stadtnaher Wegeführung, Ausbau Deichkrone Magdeburg Elbe · Anleger im Handelshafen mit Sanitär und Servi- RP Magdeburg ce · Baustellentourismus zum Wasserstraßenkreuz (Weiße Flotte GmbH) · Uferpromenade/Entwicklung Rotehornpark · Ausbau des Bestands Winterhafen (priv. Inv.) · Ausbau Elberadweg südl. und nördl. der Stadt Dessau Elbe · Optimierung Infrastruktur / Service im Lepolds- RP Dessau hafen (Stadt/Vereine) · vgl. auch Roßlau Wittenberg Elbe · Ausbau alter Gewerbe- und Industriehafen und RP Dessau WIKANA- Gelände zur multifunktionalen Was- sertourismus-Einrichtung (Stadt / priv. Inv.) · Einrichtung von Personenschiffverkehr mit dem MS „Katharina von Bora“ – im Bau (Verein) · Gelände des Brückenkopfes als touristische Gesamtanlage mit Marina entwickeln (privater Investor) · Herstellung eines elbnahen Radweges mit Sta d- tanschluß (Stadt) · Ausbau des elbnahen Bereiches bei der Dresd- ner Straße mit Schiffanleger (Stadt) Halle Saale · Entwicklung Sophienhafen (priv. Inv.) RP Halle · Herstellung Schiffanleger Ankerhof (priv. Inv.) · Entwicklung Servicestandort Schleuse Trotha Freyburg (FB)/ Saale / · Entwicklung eines Schwerpunktzentrums im RP Halle Naumburg(NB)/ Unstrut Städtedreieck Weißenfels (WF) · weitere Profilierung als Weinort (FB Stadt) · Ausbau des vorhandenen Kanutourismus, neuer Anleger u. sanitäre Anlagen (FB Stadt) · Ausbau Personenschifffahrt bis mindestens Weißenfels (FB privater Investor · Weiterentwicklung Blütengrund · Schaffung von regelmäßiger Personenschifffahrt mit Anleger im Stadtzentrum (WF Stadt) · Ausbau der alten Herrenmühle zum touristi- schen Objekt (WF privater Investor) · Saisoncampingplatz in Leißling (Gemeinde)

70

9.1.4 "Blaues Band in Sachsen -Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 2. Priorität 2000

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. (mögliche Vorhabensträger) Zuordnung · innerstädtische wassertouristische Entwicklung Werben Elbe mit Serviceangebot RP Magdeburg · Erweiterung und Entwicklung Cam pingplatz Arneburg Elbe · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Magdeburg mit Serviceangebot · Einrichtung Personenschiffanleger Bittkau/ Der- Elbe · Entwicklung diverser wassertouristischer Frei- RP Magdeburg ben/ Ferch- zeitangebote mit Service land · Campingplatz und Errichtung Steganlage für Wassertouristen Rogätz Elbe · Errichtung von Steganlage und touristischen RP Magdeburg Grundange boten Hohenwarthe Elbe · Sicherung Rastplatz, Bau Steganlage RP Magdeburg · landseitig: U-Boot, Museum Schönebeck Elbe · Wiederherstellung Wankelhafen mit unter- RP Magdeburg schiedlichen Funktionsbereichen (priv. Inv.) · Rastplatz mit Service, Bootsverleih, Bootsschu- le an Müllerstr. (priv. Inv.) · Ausbau Radwegeverbindungen · technischer Service, Hausbootservice im Hafen Frohse (priv. Inv.) · Aufbau der Ufergastronomie Elbeblick Glinde/ Elbe / · Entwicklung Gierfähre Barby RP Magdeburg Barby/ Brei- Saale · Weiterentwicklung naturverträglicher Touris- RP Dessau tenha gen/ mus, Biosphärenreservat Groß Rosen- · Breitenhagen: Ausbau Museumsschiff burg · Groß Rosenburg: Entwicklung im Bereich Fäh- re · Anleger Wasserwanderer · Planung gesicherter Rastplatz und Kennzeich- nung; Motorsport Aken Elbe · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Dessau mit Serviceangebot Roßlau Elbe · technische Serviceeinrichtungen und Winter- RP Dessau lagerung, Hausbootcharter Coswig Elbe · tour. Entwicklung bei Fähre (priv. Inv.) RP Dessau · Entwicklung Hafen Coswig Elster Elbe · stadtnahe wassertouristische Entwicklung mit RP Dessau Servicean gebot Pretzsch Elbe · stadtnahe wassertouristische Entwicklung mit RP Dessau Servicean gebot · Entwicklung „Fährhaus“ zusammen mit „Park- hotel“ Prettin Elbe · stadtnahe wassertouristische Entwicklung mit RP Dessau Servicean gebot Wittenberge Elbe · „keine“ wg. Zugehörigkeit zu Land Brande n- Land burg Brandenburg

Burg/Niegripp Elbe- · Niegripp: Entwicklung Campingplatz – RP Magdeburg Havel- ergänzende An gebote Kanal · Burg/Niegripp: Marina am See · Burg: stadtnahe wassertouristische Entwick- lung mit Serviceangebot

71 9.1.4 "Blaues Band in Sachsen -Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 2. Priorität 2000 (Fortsetzung)

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. Zu- (mögliche Vorhabenträger) ordnung Parey Elbe- · Hotel/Gastronomie „Alte Gemeinde“ (priv. RP Magdeburg Havel- Inv.) Kanal · Alte Ziegelei mit kleiner Marina (priv. Inv.) · Entwicklung Baggersee mit > 150 ha nach Ende des Abbaus (priv. Inv.) · Ausbau Ost-Elberadweg (Landkreis) Genthin Elbe-Havel- · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Magdeburg Kanal mit Serviceangebot Calvörde Mittelland- · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Magdeburg kanal mit Serviceangebot Haldensleben Mittelland- · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Magdeburg kanal mit Serviceangebot Calbe Saale · innerstädtischer Anleger an der Pro menade RP Magdeburg Nienburg Saale · stadtnahe wassertouristische Entwicklung im RP Dessau Mündungsbereich Bode / Saale · Planungen zur Errichtung Schiffsgas tstätte Bernburg Saale · Ausbau der vorhandenen Wassersportobjekte RP Dessau (Freizeit GmbH) · System umweltfreundlicher Verkehrsmittel: Fahrrad- Ausleihe, Kutsche, Kremser (priv. Inv.) · touristische Entwicklung eines innerstädtischen Uferabschnittes oberhalb der Schleuse Alsleben Saale · Ergänzung Ausstattung gewerblicher Yachtha- RP Dessau fen (priv. Inv.) Wettin Saale · Ausbau bestehende gewerbliche Nutzung RP Halle · Marina 5 Minuten vom Zentrum · Errichtung einer schwimmenden Herberge Merseburg Saale · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Halle mit Serviceangebot · Entwicklung Steganlage unter Schloß (Stadt) · Bootsvermietung (priv. Inv.) Bad Dürren- Saale · wassertouristische Entwicklung unterhalb der RP Halle berg Stadt im Bereich der Schle use · Einrichtung Wasserwanderrastplatz auf der Schleuseninsel (priv. Inv.) Bad Kösen Saale · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Halle mit Serviceangebot Nebra Unstrut · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Halle mit Serviceangebot Laucha Unstrut · innerstädtische wassertouristische Entwicklung RP Halle mit Serviceangebot

72 9.1.5 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 3. Pri orität 2000

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. (mögliche Vorhabenträger) Zuordnung · Gastronomie, Gastliegeplätze mit Service Brambach Elbe vorhanden RP Dessau Vockerode Elbe · Planung gesicherter Rastplatz RP Dessau · Wiederbelebung ehemaliger Hafen Garz Untere. · Planung gesicherte Anlege- und Übernach- RP Magdeburg Havel Was- tungsmöglichkeit mit Service serstr. (UHW= Untere Havel Wasserstraße) Kloschwitz Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle · Errichtung Steg Liebling Saale · Errichtung Rastplatz, sanitäre Anl agen RP Halle · Ausschilderung Angebote im Umfeld Schönburg Saale · Ausbau Rastplatz mit Zeltstellplätzen, sanitä- RP Halle ren Anlagen, Erneuerung Steg anlage · Ausschilderung Angebote im Umfeld Burg- Unstrut · Sicherung und Ausschilderung des Standortes RP Halle scheidungen · Einrichtung Rastplatz

9.1.6 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 4. Priorität 2000

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. Zuordnung Cumlosen Elbe · Ausschilderung vorhandener Rastplatz RP Magdeburg Fluß-km 465 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Wahrenberg Elbe · Ausschilderung vorhandener Rastplatz RP Magdeburg · Errichtung Steg bei Steinfelde Elbe · Ausschilderung vorhandener Rastplatz RP Magdeburg Fluß-km Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg 445,8 zeichnung Fluß-km 440 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Fluß-km Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg 436,5 zeichnung Neuwerben Elbe · Planung gesicherter Rastplatz RP Magdeburg · Kennzeichnung Rastplatz Räbel Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Sandau Elbe · Planung gesicherter Rastplatz u. Steg RP Magdeburg · Kennzeichnung Rastplatz und Steg Schönfeld Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Storkau Elbe · Ausstattung des gesicherten Rastplatzes mit RP Magdeburg Steg und Tour. Information · Kennzeichnung Rastplatz Hämmerten Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung bei Tanger- Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg münde zeichnung (km 386,5) bei Schelldorf Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung

73 9.1.6 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 4. Priorität 2000 (Fortsetzung)

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. Zuordnung bei Zerben Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Fluß-km 361 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Blumenthal Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Heinersberg Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Fluß-km 355 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Fermersleben Elbe · Kennzeichnung vorhandener Yachthafen RP Magdeburg Buschhaus Elbe · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz RP Magdeburg zu Zackmühle Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Fluß-km 299 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg zeichnung Barby (km Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg 293,5) zeichnung Steckby Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Fluß-km Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau 266,5 zeichnung Fluß-km 250 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Fluß-km 240 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Griebo Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Apollensdorf Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Fluß-km 210 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Gallin Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Fluß-km 196 Elbe · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Dessau zeichnung Klöden Elbe · Planung gesicherter Rastplatz, Steg RP Dessau · Kennzeichnung Rastplatz Wöblitz / Elbe · Rastmöglichkeit für Wasserwanderer RP Dessau Greudnitz Bergfriede Mittelland- · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg kanal · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz Bülstringen Mittelland- · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Magdeburg kanal zeichnung Wolmirstedt Mittelland- · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg kanal · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz / An- gebote Rothensee Mittelland- · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg (bei Magde- kanal · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz burg,km 20,2)

74 9.1.6 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 4. Priorität 2000 (Fortsetzung)

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. Zuordnung Niegripp Mittelland- · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg (Fluß-km 326) kanal · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz bei Parschau Elbe-Havel- · Planung gesicherte Rastmöglichkeit RP Magdeburg Kanal Güsen Elbe-Havel- · Planung gesicherte Rastmöglichkeit RP Magdeburg Kanal · Kennzeichnung Rastplatz Schleuse Pa- Verbin- · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg rey dungskanal · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz

Bergzow Elbe-Havel- · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg Kanal · Kennzeichnung Rastplatz Kade Elbe-Havel- · Planung gesicherte Rastmöglichkeit RP Magdeburg Kanal Jederitz Unt. Havel · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg Wasserstr. · Kennzeichnung Rastplatz Kümmernitz / Unt. Havel · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg Vehlgast Wasserstr. · Kennzeichnung vorhandener Rastplatz Molkenberg Unt. Havel · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit und RP Magdeburg Wasserstr. Steg, Kennzeichnung Rastplatz Schollene Unt. Havel · Planung gesicherte Anlegemöglichkeit RP Magdeburg Wasserstr. · Kennzeichnung Rastplatz Kl. Rosenburg Saale · Sicherung und Ausschilderung RP Magdeburg Trabitz Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Magdeburg Damasch- Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle keplan Dröbel Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Neuborna Saale · Kennzeichnung Rastplatz, Steg RP Halle Gröna Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Großwirschle- Saale · Sicherung / Kennzeichnung Rastplatz RP Halle ben / Plötzkau · Ausstattung mit Steg und Informationstafel Trebnitz Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Nelben / Kön- Saale · Sicherung / Kennzeichnung Rastplatz RP Halle nern · Ausstattung mit Steg und Informationstafel Rothenburg Saale · Sicherung / Kennzeichnung Rastplatz RP Halle · Ausstattung mit Steg +Informationstafel Friedeburg Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Döblitz Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Salzmünde Saale · Sicherung / Kennzeichnung Rastplatz RP Halle · Ausstattung mit Steg und Informationstafel Brachwitz Saale · Sicherung / Kennzeichnung Rastplatz RP Halle · Ausstattung mit Steg Lettin Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Wörmlitz Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle Schkopau Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle · Entwicklung Anlegestelle Leuna Saale · Entwicklung Anlege- und Rastplatz RP Halle · Kennzeichnung Rastplatz Klein Kor- Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle betha Schkortleben Saale · Kennzeichnung Rastplatz RP Halle

75 9.1.6 "Blaues Band in Sachsen-Anhalt" - Standorte Fließgewässer mit 4. Priorität 2000 (Fortsetzung)

Standort Gewässer Entwicklung, Vorstellungen / Ideen Verw.-behördl. Zu- ordnung Öblitz- Saale · Ausschilderung Rastplatz RP Halle schleuse Felsenkeller Saale · Ausweisung Rastplatz RP Halle · Installation Rastplatz für Kanuten, Fahrgast- schiffe und Motorboote Schulpforte Saale · Ausweisung Rastplatz RP Halle · Erneuerung der Ausstiegsmöglichkeit Rudelsburg Saale · Ausweisung Rastplatz RP Halle · Errichtung einer Anlegemöglichkeit Ort Saaleck Saale · Ausweisung Rastplatz und Einrichtung Aus- RP Halle stiegsmöglichkeit für Kanuten Großjena Unstrut · Planung gesicherter Rastplatz und Kenn- RP Halle zeichnung Wegschütte Unstrut · Sicherung und Ausschilderung RP Halle · Planung Steganlage Dorndorf Unstrut · Sicherung und Ausschilderung RP Halle · Planung Steganlage Kirch- Unstrut · Sicherung und Ausschilderung RP Halle scheidungen · Planung Steganlage Karsdorf Unstrut · Einrichtung Rastplatz RP Halle · Sicherung und Ausschilderung Reinsdorf Unstrut · Einrichtung Rastplatz RP Halle · Sicherung und Ausschilderung Wangen Unstrut · Einrichtung Rastplatz RP Halle · Sicherung und Ausschilderung Memleben Unstrut · Einrichtung Rastplatz RP Halle · Sicherung und Ausschilderung Wendelstein Unstrut · Einrichtung Rastplatz RP Halle · Sicherung und Ausschilderung

76 9.2 Rechtsgrundlagen von anderen schwimmenden Anlagen außerhalb der dafür zugelassenen Plä t- Die zu beachtenden Gesetze und Richtlinien bei ze, der Errichtung von Wassersportanlagen ergeben sich aus den möglichen Einflüssen auf die Umge- · der Ausbau, die Veränderung, die Ne u- bung : anlage oder die Beseitigung von Ge- wässern einschließlich temporärer Flut- rinnen im Sinne des § 31 des Wasse r- 1. Einwirkungen auf die Umwelt haushaltsgesetzes,

· Erstellung der baulichen Anlagen · Einrichtungen, durch die der freie Zu- · Bodenbewegungen gang zu Wald, Flur und Gewässern, · Entsorgung von Abwässern und Ölen soweit er nicht durch Vorschriften des · Baustellenbetrieb ( zeitlich begrenzt) öffentlichen Rechts eingeschränkt ist, · Wassersportaktivitäten und Bojenfelder behindert wird." · Sekundäre Anlagen und Aktivitäten FFH-Richtlinie 2. Einwirkungen auf sonstige Raumnutzungen Es besteht die Pflicht der Mitgl iedstaaten, Richtli- · Beeinträchtigung von wohnbaulicher nien der Europäischen Gemeinschaft umzuse t- und gewerblicher Nutzung der Flächen zen. Zur Erhaltung und Förderung von Leben s- · Beeinträchtigung der wirtschaftlichen räumen in der EU wurden 1992 die "Richtlinie zur Gewässernutzung (Schifffahrt, Fischerei) Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie · Konkurrenz für vorhandene Anlagen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten" (Fau- (Hotels, Restaurants, Freizeitanlagen) na-Flora- Habitatrichtlinie = Richtlinie 92/43/ EWG des Rates) und im Jahre 1979 die "Richtlinie 3. Einwirkungen auf den Menschen über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten" (Vogelschutzrichtlinie = Richtlinie 79/409/ EWG · Anlage und Sportaktivität als Lärmemi t- des Rates) als rechtliche Grundlagen geschaffen. tent · Eingeschränkter Zugang zu Freirä umen Die im Rahmen der Vogelsch utzrichtlinie ausge- in Natur und Landschaft wiesenen Gebiete werden in das von den Mi t- gliedsstaaten gemäß der Fauna -Flora-Habitat- Naturschutzgesetz Richtlinie ausgewiesene Schutzgebietsnetz Natura 2000 mit dem Hauptziel eines europawe iten Für die Errichtung von baulichen Anlagen am Netzes integriert. Ist ein Schutzgebiet als solches Blauen Band der Gewässer in Sachsen -Anhalt ist von der Kommission in die Gebietsliste aufg e- von besonderer Bedeutung das Landesnatu r- nommen, erfolgt die Orientierung an den Inha l- schutzgesetz mit der Definition der genehm i- ten der FFH -Richtlinie. Eine FFH - gungspflichtigen Eingriffe. In Sa chsen-Anhalt Verträglichkeitsprüfung muss erfolgen, wenn werden insbesondere folgende Maßna hmen als erhebliche Beeinträchtigungen einer FFH -Fläche Eingriff bewertet: nicht auszuschließen sind. Nach der Pro gnose über die erheblichen Beeinträcht igungen ist ein · die Herstellung, Erweiterung, Änderung Plan/Projekt entweder zulässig oder es muss die oder Beseitigung von baulichen Anl a- Verträglichkeitsprüfung nach FFH-Richtlinie erfol- gen aller Art, auch Verkehrswegen, - gen. flächen und Leitungen, Eine Auflistung aller besonderen Schutzgebiete Sachsen- Anhalts nach der Vogelschutz - Richtlinie · die Anlage von Sport- und Freizeitanl a- und der FFH- Richtlinie sind in der gleichnamigen gen (§ 19 Abs. 1 Nr. 3 des Baugeset z- Veröffentlichung des Ministeriums für Raumor d- buches) sowie Motorsportveranstaltu n- nung und Umwelt zu finden (Natura 2000 - Be- gen aller Art im A ußenbereich, sondere Schutzgebiete Sachsen -Anhalts nach der

Vogelschutz-Richtlinie und der FFH - Richtlinie · das Aufstellen von Zelten, Wohnwagen 2000). oder sonstigen transportablen Anlagen

oder Unterkünften im Außenbereich (§ Landesentwicklungsplan Sachsen-Anhalt 19 Abs. 1 Nr. 3 des Baugesetzbuches)

sowie die Errichtung von FestmacHei- Das Ziel des Landesentwicklungsplan (LEP) Sac h- nertungen für Wasserfah rzeuge und sen-Anhalt besteht in der Gestaltung der Rau m-

77 struktur unter Einbeziehung der Erfordernisse der · Harz (außer Vorranggebiete Natur und nachhaltigen Entwicklung der natürlichen Le- Lan dschaft sowie Wassergewinnung) bensgrundlagen. Eine langfristige Entwicklung · Arendsee des Landes zu einem Wirtschafts-, Wissenschafts - · Wein- und Burgenregion Saale -Unstrut- und Kulturraum mit Bedeutung soll ermöglicht Tal werden. · Dübener Heide · Gebiet um Colbitz Aus dem LEP sind Regionale Entwicklungspr o- · Fläming gramme (REP) zu erarbeiten, in denen Ziele und · "Seeland"region/Schadeleben- Grundsätze der Raumordnung für die jeweilige Nachterstedt Planungsregion festgeschrieben werden. Dies · Geiseltal bildet wiederum die Grundlage für die · Goitzsche kommu nale Bauleitplanung. · Süßer See

· Annaburger Heide Im Gesamtraum des Landes Sachsen -Anhalt ist eine ausgewogene Siedlungs - und Freirau m- In den Regionalen Entwicklungspläne n und den struktur zu entwickeln. Die Funktionsfähigkeit des Regionalen Teilgebietsentwicklungsplänen kö n- Naturhaushalts im besiedelten und unbesiedelten nen weitere geeignete Vorbehaltsgebiete für Bereich ist zu sichern. In den jeweiligen Teilrä u- Tourismus und Erholung ausgewiesen werden. men sind ausgeglichene wirtschaftliche, infr a- Des Weiteren bestehen Vorbehaltsgebiete für die strukturelle, soziale, ökologische und kulturelle Kultur und Denkmalpflege, Vorb ehaltsgebiete für Verhältnisse anzustreben. Das Land Sachsen - den Aufbau eines ök ologischen Verbundsystems Anhalt ist nach § 17 Abs. 2 LPlG 1998 in folge n- und Vorranggebiete für Natur und Landschaft. Im de fünf Planungsregionen gegliedert: LEP des Landes Sachsen - Anhalt ist das Blaue Band als ein überregionales Netzwerk erwähnt, · Altmark welches für den Wassertourismus entwickelt we r- mit dem und dem Lan d- den soll. Dies betrifft Fließ- und Standgewässer. kreis Weitere Bezüge und Bemühungspunkte zum · Magdeburg Blauen Band sind in den vorliegenden Region a- mit dem Landkreis Bördekreis, dem Landkreis len Entwicklungsprogrammen für die 3 Regi e- , dem Ohrekreis, dem Landkreis rungsbezirke enthalten. Diese auf der Grundlage Schöne beck und der kreisfreien Stadt Magdeburg des Vorschaltg esetzes zur Raumordnung und Landesentwicklung des Landes von 199 2 erstell- · Anhalt - Bitterfeld - Wittenberg ten Pläne, behalten bis zur Neuaufstellung regi o- mit dem Landkreis Anhalt -Zerbst, dem Landkreis naler Entwicklungsprogramme für die neuen fünf Bernburg, dem Landkreis Bitterfeld, dem Lan d- Planungsregime rechtliche Gültigkeit. kreis Köthen, dem Landkreis Wittenberg und der kreisfreien Stadt Dessau Im REP Dessau gibt es im Hinblick auf das Blaue Band Berührungspunkte in folgenden B ereichen: · Halle mit dem , dem Landkreis Man s- Vorranggebiete für Erholung: felder Land, dem Landkreis Mersebur g- Querfurt, · Tagebaurestloch Goitsche (Ortsteil/ Bit- dem Saalkreis, dem Landkreis Weißenfels und terfeld) der kreisfreien Stadt Halle und Vorsorgegebiete für Erholung: · Roßlauer- Dornburger Elbtal, Biosphären- · Harz reservat Mittlere Elbe, Zone III (An halt- mit dem Landkreis Aschersleben -Staßfurt, dem Zerbst) Landkreis Halberstadt, dem Landkreis Quedli n- · Dessau- Mulde, Biosphärenreservat Mitt- burg, dem Landkreis Sangerhausen und dem lere Elbe, Zone III Landkreis Wernigerode. · Elbniederung zwischen Premsendorf und Elster (Wittenberg) In de n ausgewiesenen Vorbehaltsgebieten für · Saaletal (Bernburg) Tourismus und Erholung ist den Belangen des · Bodetal (Bernburg) Tourismus bei der Abwägung mit entgegenst e- · Radwege henden Belangen ein besonderes Gewicht be i- · Elbragwanderweg R 2 Hamburg- zumessen. Magde burg- Dresden

· Saalewanderung – von der Quelle bis zur Im Einzelnen werden im LEP festgelegt: Mündung

78 Im REP Halle ist im Hinblick auf das Blaue Band Vorsorgegebiete für Erholung: im Bereich Vorranggebiete für Erholung Teilge- · Elbniederung von Dalchau bis Südgrenze biete des „Süßen Sees“ genannt. Im REP Mag- Kehnert deburg ist im Hinblick auf das Blaue Band e r- wähnt: Ebenso lässt sich bei Projekten der Regionalen Entwicklungskonzepte (REK) Altmark sowie der Vorranggebiete für Erholung: Region Halle ein Bezug zum Blauen Band e r- · Arendsee kennen. · Bodetal zwischen Hohenerxleben und Neugattersleben einschließlich Schachtsee Gesetze, Rechtsvorschriften und Neugattersleben informelle Planungsgrundlagen · Bereich Herrenkrug – Biederitzscher Busch LSG „Zuwachs Külzauer Forst“ bis Ho- Bereits die Phase der Planung von Wassersport- henwarthe und wassertouristischen Anlagen bedarf auf- · Naherholungsgebiet Gommern/ Dannig- grund unterschiedlicher baulicher Anlagen und kow möglicher Umwelteinflüsse einer Organisation · Naherholungsgebiet Parey und Beachtung informeller Planung und ver- · Naherholungsgebiet Elbaue (Plötzky, Pret- bindlicher Vorgaben. Im Folgenden sind - in zien, Schönebeck-Grünewalde, Schöne- einer nicht als abschließend zu betrachtenden beck-Elbenau) Übersicht – wichtige Grundlagen aufgelistet. · Stadt Havelberg mit Spülinsel

Abb. 9-1: Übersicht über geltende Gesetze und Rechtsvorschriften zum Blauen Band

Name Abkürzung Zusatz EU-Recht Fauna-Flora-Habitatrichtlinie FFH-RL 92/43/EWG DES RATES Richtlinie über die Erhaltung der wildleben- 79/409/EWG DES RATES den Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie) Bundesrecht Baugesetzbuch BauGB Baunutzungsverordnung BauNVO 4. Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke vom 23.01.1990 (BGBl. I, S. 132) Binnenschifffahrtsstraßenordnung BinSchStrO Bundesimmissionsschutzgesetz BlmSchG 16. Verordnung zur Durchführung des BlmSchG (Verkehrslärmschutzverordnung, 16. BlmSchV) vom 12.06.1990 (BGBl. I, S. 1036) Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG Landschaftsplanungsgesetz LPIG Landschaftsschutzgesetz LSG Raumordnungsgesetz des Bundes ROG Wasserhaushaltsgesetz WHG Landesrecht Bauordnung BauOLSA des Landes Sachsen-Anhalt Brandenburgisches BbgNatSchG Naturschutzgesetz Verordnung über Campingplätze und CWVO vom 27.01.1994 (GVBl. LSA, S.78) Wochenendplätze 1994 Naturschutzgesetz NatSchGLSA des Landes Sachsen-Anhalt Wassergesetz WG LSA für das Land Sachen-Anhalt Sächsisches Naturschutzgesetz SächsNatSchG Regionales Entwicklungsprogramm Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Magdeburg Sachsen-Anhalt (o.J.) (REP Magdeburg)

79

Name Abkürzung Zusatz EU-Recht Regionales Entwicklungsprogramm Halle Ministerium für Bau und Verkehr des Landes (REP Halle) Sachsen-Anhalt (o.J.) Regionales Entwicklungsprogramm Dessau Ministerium für Bau und Verkehr des Landes (REP Dessau) Sachsen-Anhalt (o.J.) Landesentwicklungsplan für das Land Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt (LEP) Sachsen-Anhalt. Magdeburg, 23.08.1999 Landesplanungsgesetz des Landes Sachsen- 1998 Anhalt Informelle Regionalplanungen Regionales Entwicklungskonzept für den Regionalkonferenz Magdeburg = Landes- Raum der Ständigen Regionalkonferenz Mag- hauptstadt Magdeburg, Bördekreis, Jerichower deburg (RKM) Land, Ohrekreis, Landkreis Schönebeck Regionales Entwicklungskonzept gemeinsames Projekt der Landkreise Mansfel- der Region Halle der Land, Merseburg-Querfurt, Saalkreis, (REK Halle) Sangerhausen, Weißenfels und der Stadt Halle (Saale) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung Halle- Leipzig e.V. (isw) und mit Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Europaangelegenheiten des Landes Sachsen- Anhalt (o.J.) Regionales Entwicklungskonzept Anhalt- Landkreise Wittenberg, Anhalt Zerbst, Bitter- Bitterfeld-Wittenberg feld, Bernburg, Köthen und Stadt Dessau (REK Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg) Regionales Entwicklungskonzept Harz Kurzfassung 1997/ Regionales Aktionspro- (REK Harz) gramm Harz – Kurzfassung 1998, Regionalver- band Harz e.V., Quedlinburg Regionales Entwicklungskonzept Potentiale, Handlungsziele sowie ausgewählte für die Altmark prioritäre Projekte. Institut für Strukturpolitik (REK Altmark) und Wirtschaftsförderung Halle-Leipzig im Auftrag des Altmarkkreises Salzwedel und des Landkreises Stendal, Salzwedel, Stendal, Halle, 1996

80 9.3 Symbole

Erlaubnis zum Festmachen Werkstattservice

Abfallentsorgung Übernachtungsangebot

Trinkwasserzapfstelle Charterangebot

Stromanschluss Post

Toiletten $ Bank F £ Y

Dusche Segelservice

Zeltmöglichkeit Treibstoffbunkern

Imbissangebot Akkuservice

Gastronomisches Angebot Kran

Öffentliches Telefon Gasservice

Einkauf Waren täglicher Bedarf Hafenmeister

Fäkalienentsorgung Behindertengerechte Einrichtungen / Zuwegung

Altöl- und Bilgeentsorgung Erste Hilfe

Sondermüllentsorgung Zubehörverkauf

PKW – Stellplätze Quelle: Pictogramms for Pleasure Navigattion joint activity of ICOMIA Boat- ing Facilities Commission and PIANC Special Commission for Sport and Pleasure Navigation

81

9.4 Ausgewähltes Adressenverzeichnis

Akener Fahrgastschifffahrt Tel.: 03949 / 82 78 0 Kantorstr. 16b Fax: 03949 / 33 657 06385 Aken/ Elbe E-Mail: [email protected] Internet: www.akerner-fahrgastschiffahrt.de

ARCADIS Tel.: 0391 / 53 12 12 3 Projektgemeinschaft Blaues Band Fax: 0391 / 53 12 12 5 Sternstr. 8 E-Mail: [email protected] 39104 Magdeburg Internet: www.blauesband.de www.arcadis.de

Biosphärenreservat Mittlere Elbe Tel.: 034904 / 421 0 Kapenmühle 9 Fax: 034904 / 421 21 PSF 1 382 E-Mail: [email protected] 06813 Dessau

Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. Tel.: 0221/59 57 10 Gunther-Plüschow-Straße 8 Fax: 0221/59 57 110 50829 Köln email: [email protected] Internet: www.bwvs.de

Bodetrapper Tel.: 0172 / 32 74 305 Klostersiedlung 49 E-Mail: [email protected] 39435 Egeln Internet: www.bodetraper.de

Bootsausstatter Iffahrt Tel.: 034607 / 20 405 Lange Reihe 45a 06198 Wettin

Coswig-Information Tel.: 03403 / 61 39 Schloßstr. 57 06869 Coswig

Dessau Information Tel.: 0340 / 21 46 61 Friedrich-Naumann-Str. 12 06844 Dessau

Deutsche Marina Consult (DMC) Tel.: 0511 / 23 44 000 Am Weißdorn 13 Fax 0511 / 23 44 001 30459 Hannover E-mail: [email protected]

Fremdenverkehrsverband Anhalt- Tel.: 0340 / 2200044 Wittenberg e.V. Fax: 0340 / 2400334 Albrechtstraße 48 E-Mail: [email protected] 06844 Dessau

82

Gemeinde Elbe-Parey Tel.: 039349 / 93 3 Ernst-Thälmann-Str. 15 39317 Parey

Gemeindeverwaltung Niegripp Tel.: 03921 / 994320 Hauptstr. 28 Fax: 921215 39291 Niegripp

Harzer Förderkreis Tel.: 039483 / 95771 Neustadt 2 Fax: 039483 / 95772 06547 Stolberg

Harzer Verkehrsverband e.V. Tel.: 05321 / 34 04 0 Markstr. 45 Fax: 05321 / 34 04 66 38640 Goslar E-Mail: [email protected] Internet: www.harzinfo.de

Hollenbach Bootsausrüstungen Tel.: 0391 / 56 83 90 Am Winterhafen 1 E-Mail: [email protected] 39114 Magdeburg Internet: www.bootsmotore-magdeburg.de www.yachthafen-zollelbe.de

Reederei Kaiser Tel.: 039322 / 3654 Goethestr. 21 Fax: 039322 / 44 104 39590 Tangermünde Internet: www.members.aol.com/elbkaiser

Kiebitzberg® Schiffswerft GmbH &Co. KG Tel.: 039387 / 725 40 Rathenower Str. 6 Fax: 039387 / 725 41 39539 Havelberg Internet: www.kiebitzberg.de

Tel.: 0340 / 64615 0 Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Fax: 0340 / 64615 10 Schloß Großkühnau E-Mail: [email protected] 06846 Dessau Internet: home.t-online.de/ksdw-

Kultusministerium des Landes Tel.: 0391 / 567 01, -36 38 Sachsen-Anhalt Fax: 0391 / 567 37 75 Turmschanzenstr.32 E-Mail: [email protected] 39114 Magdeburg

Landesförderinstitut Sachsen-Anhalt Tel.: 0391 / 589 17 45 Harnackstr. 3 Fax: 0391 / 589 17 45 39104 Magdeburg E-Mail: [email protected]

Landeshauptstadt Magdeburg Tel.: 0391 / 540 0 Alter Markt 6 Fax: 0391 / 540 2111 39104 Magdeburg E-Mail: [email protected]

83

Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH Tel.: 0391 / 567 7080 Am Alten Theater 6 Fax: 0391 / 567 7081 39104 Magdeburg E-Mail: [email protected] Internet: www.lmg-sachsen-anhalt.de

Landes-Seglerverband Sachsen-Anhalt e. V. Tel.: 0391 / 739 1467 Große Diesdorfer Str. 83 Fax: 0391 / 739 1467 39108 Magdeburg

Landes-Sport-Bund Sachsen-Anhalt e.V. Tel.: 0391 / 256 00 Thiesmarstr. 18 Fax: 0391 / 256 01 00 39128 Magdeburg E-Mail: [email protected]

Magdeburg Marketing Kongress und Tel.: 0391 / 838 03 21 Tourismus GmbH (MMKT) Tessenowstr. 5a 39114 Magdeburg

Magdeburger Tourismusverband Tel.: 0391 / 73 87 90 Elbe-Börde-Heide e.V. Fax: 0391 / 73 87 91 Gerhart-Hauptmann-Str. 34 E-Mail: [email protected] 39108 Magdeburg

Magdeburger Weiße Flotte GmbH Tel.: 0391 / 53 28 89 0 Petriförder 1 Fax: 0391 / 53 28 89 9 39104 Magdeburg E-Mail: [email protected] Internet: www.weise-flotte-md.de

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Tel.: 0345 / 55 2 61 34 Projekt INTEGRA Fax: 0345 / 55 2 61 77 Moritzburgring 10 06099 Halle /Saale

Messe Magdeburg Tel.: 0391 / 88 62 973 Magdeburger Messebetriebsgesellschaft Fax: 0391 / 88 62 930 Tessenowstr. 9 39114 Magdeburg

Michael Otto Stiftung für Umweltschutz Tel.: 040 / 64 61 1372 Wandsbeker Str. 3-7 Fax: 040 / 64 61 6666 22179 Hamburg

Ministerium für Bau und Verkehr des Lan- Tel.: 0391 / 567 01 des Sachsen-Anhalt Fax: 0391 / 567 7510 Turmschanzenstr. 30 E-Mail: [email protected] 39114 Magdeburg

84

Ministerium für Gesundheit und Soziales Tel.: 0391 / 567 01 des Landes Sachsen-Anhalt Fax: 0391 / 567 4621 Turmschanzenstr. 25 E-Mail: [email protected] 39114 Magdeburg

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Tel.: 0391 / 567 01, -19 51 des Landes Sachsen-Anhalt Fax: 0391 / 567 19 64 Olvenstedter Str. 4 E-Mail: [email protected] 39108 Magdeburg

Ministerium für Wirtschaft des Landes Bran- Tel.: 0331 / 866 0 denburg Fax: 0331 / 866 0 Heiner-Mann-Allee 107 14473 Potsdam

Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Tel.: 0391 / 567 01, -43 22 Landes Sachsen-Anhalt Fax: 0391 / 567 44 43 Hasselbachstr. 4 E-Mail: [email protected] 39104 Magdeburg

Ministerium für Regionalentwicklung der Tel.: 004202 / 24861197 tschechischen Republik (Ministerstvo pro Fax: 004202 / 537942 mistni rozvoj) Staromestske namesti 6 110 15 Praha 1

Mobiler Bootsservice Tel.: 034607 / 34 137 Lange Reihe 45a Fax: 034607 / 34 137 06198 Wettin E-Mail: [email protected]

Naturschutzbund Deutschland (NABU ) Tel.: 039362 / 81 67 3 Kreisverband Stendal e. V. Fax: 039362 7 81 67 4 Querstraße 22 Internet: www.elbetourist.de 39517 Buch

Naturpark Saale-Unstrut-Triasland Tel.: 034461 / 22 02 6 Naturpark-Hauptsitz Nebra Fax: 034461 / 22 08 6 Unter der Altenburg 1 E-Mail: [email protected] 06642 Nebra Internet: www.naturpark-saale-unstrut.de

Paddelabenteuer Wittenberg Tel.: 03491 / 402 610 Fremdenverkehrsbüro (Touristeninfo) Fax: 03491 / 405 857 Landkreis Wittenberg (vermittelnde Stelle) Mittelstr. 33 06886 Lutherstadt Wittenberg

Regierungspräsidium Dessau Tel.: 0340 / 6506 555 Wolfgangstr.25 Fax: 0340 / 6506 450 06844 Dessau

85

Regierungspräsidium Halle Tel.: 0345 / 514 1532 Willy-Lohmann-Str.07 Fax: 0345 / 514 1115 06104 Halle

Regierungspräsidium Magdeburg Tel.: 0391 / 56 72 328 Olvenstedter Str. 1-2 Fax: 0391 / 56 72 113 39108 Magdeburg

Regionaler Fremdenverkehrsverband Tel.: 03461 / 22 09 47 Halle-Saale-Unstrut e.V. Fax: 03461 / 22 09 48 Domstr. 10 E-Mail: [email protected] 06217 Merseburg

Roßlau-Information Tel.: 034901 / 24 67 Südstr. 9 06862 Roßlau

Sächsisches Staatsministerium Tel.: 03 51/ 5 64 - 0 für Wirtschaft und Arbeit Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden

Saaletours Tel.: 03445 / 20 20 51 Auf dem Campingplatz "Blütengrund" Fax: 03445 / 20 20 52 06618 Naumburg (Saale) E-Mail: [email protected] Internet: www.saaletours.de

Staatliches Amt für Umweltschutz Magde- Tel.: 0391 / 581 13 79 burg / Untere Wasserbehörde Fax: 0391 / 581 12 30 Otto-von-Guericke-Str. 5 39104 Magdeburg

Stadt Bad Schandau Tel.: 035022 / 42355 Dresdner Str. 3 Fax: 035022 / 42539 01814 Bad Schandau

Stadt Jessen (Elster) Tel.: 03537 / 276 5 Schloßstr. 11 Fax: 03537 / 276 610 06917 Jessen (Elster) E-Mail: [email protected] Internet: www.jessen.de

Stadt Ketzin Tel.: 033233 / 719 0 Amt Ketzin Fax: 033233 / 719 719 99 Am Mühlenweg 2 E-Mail: [email protected] 14669 Ketzin Internet: www.ketzin.de

86

Stadt Laucha an der Unstrut Tel.: 034462 / 20 201 c/o VGem Laucha an der Unstrut Fax: 034462 / 20 202 Markt 1 06636 Laucha an der Unstrut

Stadt Mühlberg/Elbe Tel.: 035342 / 81621 Neustädter Markt 1 Fax: 035342 / 81632 04931 Mühlberg/Elbe

Stadt Nebra (Unstrut) Tel.: 034461 / 35 0 VGem Mittlere Unstrut Schloßhof 5 06642 Nebra (Unstrut)

Stadt Nienburg (Saale) Tel.: 034721 / 414 3 VGem Nienburg (Saale) Fax: 034721 / 22328 Marktplatz 1 Internet: www.nienburg-saale.de 06429 Nienburg (Saale)

Stadt Premnitz Tel.: 03386 / 259 0 Liebigstr. 42 Fax: 03386 / 259 111 14727 Premnitz E-Mail: [email protected] Fax: www.premnitz.de

Stadt Prettin Tel.: 035386 / 702 0 Hohe Str. 18 Fax: 035386 / 702 22297 06922 Prettin

Stadt Pretzsch (Elbe) Tel.: 034926 / 574 14 Thälmannstr. 1 06909 Pretzsch

Stadt Wettin Tel.: 034607 / 20571 VGem Wettin Fax: 034607 / 20549 Burgstr. 1 06198 Wettin Internet: www.wettin.de

Stadtverwaltung Arneburg Tel.: 039321 / 2102 Breite Str. 14 Fax: 039321 / 2104 39596 Arneburg E-Mail: [email protected] Internet: www.arneburg-krusemark.de

Stadtverwaltung Aken Tel.: 034909 / 80 3 Markt 11 Fax: 034909 / 80 412 06385 Aken E-Mail: [email protected] Internet: www.aken.de

87

Stadtverwaltung Alsleben (Saale) Tel.: 034692 / 20881 c/o VGem Alsleben Fax: 034692 / 21346 Markt 1 06425 Alsleben (Saale)

Stadtverwaltung Bernburg Tel.: 03471 / 659 0 Schloßgartenstr. 16 (Rathaus I) Fax: 03471 / 62 21 27 06406 Bernburg (Saale) E-Mail: [email protected] Internet: http://www.bernburg.de

Stadtverwaltung Bittkau Tel.: 039335 / 9317 0 Birkholzer Chaussee Fax: 039335 / 9317 0 39517 Tangerhütte

Stadtverwaltung Burg Tel.: 03921 / 921 601 In der Alten Kaserne 2 Fax: 03921 / 921 215 39288 Burg E-Mail: [email protected] Internet: www.stadt-burg.de

Stadtverwaltung Coswig Tel.: 034903 / 610 0 Markt 1 Fax: 034903 / 610 58 06869 Coswig E-Mail: [email protected] Internet: www.coswig-anhalt.de

Stadtverwaltung Dessau Tel.: 0340 / 204 0 Zerbster Str. 4 E-Mail: [email protected] 06844 Dessau Internet: www.dessau.de

Stadtverwaltung Dommitzsch Tel.: 034223 / 439 0 Markt 1 Fax: 034223 7 439 16 04880 Dommitzsch E-Mail: [email protected] Internet: www.dommitzsch.de

Stadtverwaltung Freyburg Tel.: 034464 / 300 0 Markt 1 Fax: 034464 / 300 12 06632 Freyburg (Unstrut) E-mail: [email protected]

Stadtverwaltung Genthin Tel.: 03933 / 876 0 Marktplatz 3 Fax: 03933 / 876 3555

39307 Genthin E-Mail: [email protected] Internet: www.dessau.de

Stadtverwaltung Haldensleben Tel.: 03904 / 479 0 Markt 22 Fax: 03904 / 479199 39340 Haldensleben Internet: www.haldenslebencity.de

88

Stadtverwaltung Halle (Saale) Tel.: 0345 / 221 0 Marktplatz 1 Fax: 0345 / 221 42 50 06108 Halle Internet: www.halle.de

Stadtverwaltung Havelberg Tel.: 039387 / 765 0 Rathaus-Markt 1 Fax: 039387 / 709 68 9539 Havelberg

Stadtverwaltung Lutherstadt Wittenberg Tel.: 03491 / 421 0 Lutherstr. 56 Fax: 03491 / 421 299 06886 Lutherstadt Wittenberg

Stadtverwaltung Naumburg Tel.: 03445 / 273 0 Markt 1 Fax: 03445 / 273 270 06618 Naumburg (Saale) Internet: www.naumburg.de

Stadtverwaltung Rogätz Tel.: 039208 / 274 12 Magdeburger Str. 40 Fax: 039208 / 274 32 39326 Rogätz

Stadtverwaltung Roßlau Tel.: 034901 / 63 0 Markt 5 Fax: 034901 / 63 00 06862 Roßlau (Elbe) E-Mail: [email protected] Internet: www.rosslau.de

Stadtverwaltung Schönebeck Tel.: 03928 / 710 0 Markt 1 Fax: 03928 / 710 199 39218 Schönebeck E-Mail: [email protected] Internet: www.schoenebeck.de

Stadtverwaltung Tangermünde Tel.: 039322 / 93 0 Lange Str. 61 Fax: 039322 / 25 73 39590 Tangermünde E-Mail: [email protected] Internet: http://www.tangermuende.de

Stadtverwaltung Weißenfels Tel.: 03443 / 370 0 Markt 1 Fax: 03443 / 370 212 06667 Weißenfels Internet: www.weissenfels.de

Stadtverwaltung Werben Tel.: 039393 / 219 Breite Str. 14 Fax: 039393 / 217 39296 Arneburg

Stadtverwaltung Wittenberge Tel.: 03877 / 951 0 August-Bebel-Str. 10 Fax: 03977 / 403506 19322 Wittenberge

89

Tourismusband Elbe Tel.: 0586 / 180 82 52 Projektbüro PSF 1362 29447 Dannenberg

Tourismusverband Altmark e.V. Tel.: 039322 / 3460 Marktstraße 13 Fax: 039322 / 43233 39590 Tangermünde E-Mail: [email protected]

Tourismusverband Sachsen-Anhalt e.V. Tel.: 0391/738 43 00 Große Diesdorfer Str. 12 Fax: 0391/738 43 02 39108 Magdeburg

Verwaltungsgemeinschaft Calvörde Tel.: 039051 / 973 0 Bahnhofstr. 8 Fax: 039051 / 973 23 39359 Calvörde

Verwaltungsgemeinschaft Elbe -Saale- Tel: 039298 / 672 33 Winkel Fax: 039298 / 32 04 Markt 14 39249 Barby (Elbe)

Verwaltungsgemeinschaft EL-SA-TA-L Tel.: 039294 / 252-0 Gemeinde Breitenhagen / Rosenburg Fax: 039294 / 25214 Nienburger Str. 1 39240 Groß Rosenburg

Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg Tel.: 0391 / 530 - 2300 Fürstenwallstr. 19/20 Fax: 0391 / 530 - 2417 o. 18 39124 Magdeburg

Wassertouristik Saaletal Tel.: 0345/5 51 31 91 Lerchenweg 6 Fax: 0345/5 51 31 92 06198 Brachwitz/ Saale

Wörlitz-Information Tel.: 034505 / 20 216 Neuer Wall 103 06786 Wörlitz

WWZ Wohnmobil & Wassersportzentrum Tel.: 034606 / 291 60 GmbH Internet: www.wwz-halle.de Lerchenweg 6 06198 Brachwitz/ Saale

90 9.5 Ausgewählte Internet-Adressen www.blauesband.de www.d-marina-consult.de Touristische Wirtschaftsentwicklung im Bereich Deutsche Marina Consult der Elbe www.ikse-mkol.de http://www.ferropolis-online.de Internationale Kommission zum Schutz der Elbe Museum und Veranstaltungen im Rahmen von Tagebaufolgelandschaften http://wsv.de Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes http://www.seeland.de Wiederherstellung der Tagebaufelder Nach- http://www.biosphärenreservatmittlereelbe.de terstedt und Neu Königsaue Biospähärenreservat Mittlere Elbe und Projekte www.uzu.uni-halle.de/integra http://www.elbetal.de Integration von Schutz und Nutzung Mittlere Entwicklung des Biosphärenreservates Flussland- ELbe schaft Elbe http://www.akener-fahrgastschiffahrt.de www.naturpark-saale-unstrut.de Akener Fahrgastschifffahrt auf der mittleren ELbe Infos über den Naturpark Saale-Unstrut- Triasland www.agora-goitzsche.de Zweckverbandes Tagebaufolgelandschaft Goitz- http://www.bund.net sche Infos zu Aktionen und Projekte zur Elbe www.weisse-flotte-md.de www.aken.de Fahrgastschifffahrt, Stadt Magdeburg Stadt-Info Aken http://www.elbetourist.de http://www.anhalt-wittenberg.de Touristische Angebote des Naturschutzbund Stadt-Info Anhalt-Wittenberg Deutschland (NABU) entlang der Elbe http://www.arneburg-kursemark.de www.bodetraper.de Stadt-Info Arneburg-Kursemark Kanutourismus, Hecklingen bei Staßfurt http://www.bernburg.de www.wwz-halle.de Stadt-Info Bernburg WWZ Wohnmobil & Wassersportzentrum GmbH www.stadt-burg.de http://www.saaletours.de Stadt-Info Burg Kanuverleih und Anlegestelle direkt am Ca m- pingplatz Blütengrund www.magdeburg.de Infos über die Landeshauptstadt Magdeburg http://www.paddelabenteuer.de Kanutouren auf der Elbe, Wittenberg www.dessau.de Stadt-Info Dessau http://members.aol.com/elbkaiser/ Schiffsfahrten auf der Elbe, „Kaiser Rundfahrten www.haldenslebencity.de Tangermünde“ Stadt-Info Haldensleben www.lmg-sachsen-anhalt.de www.halle.de/ Landesmarketing Sachsen-Anhalt Stadt-Info Halle (Saale) home.t-online.de/ksdw- http://www.havelberg.de Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Sadt-Info Havelberg www.bwvs.de www.jessen.de Bundesverband Wassersport e.V. Stadt-Info Jessen

www.ketzin.de Stadt-Info Ketzin

91

www.naumburg.de Stadt-Info Naumburg www.nienburg-saale.de Stadt-Info Nienburg http://www.pretzien.de Stadt-Info Pretzien www.rosslau.de Stadt-Info Roßlau http://www.landkreis-schoenebeck.de Info Landkreis Schönebeck http://www.schoenebeck.de Stadt-Info Schönebeck / Elbe http://www.tangermuende.de Stadt-Info Tangermünde www.coswig-anhalt.de Stadt-Info Coswig (Anhalt) www.weissenfels.de Stadt-Info Weissenfels www.wettin.de Stadt-Info Wettin

Anmerkung: Internet-Adressen können sich relativ rasch ä ndern. Insofern hat auch die vorliegende Liste nur begrenzten Bestand. Z u- meist wird aber nach der Änderung einer Adresse unter der verwalteten auf die neue Adresse hingewiesen oder autom a- tisch Kontakt hergestellt.

92 9.6 Literaturauswahl Entschließung der MKRO „Großflächige Freizeit- einrichtungen in der Raumordnung und Lan- Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europä- desplanung“ vom 14.02.1990, In: Bielen- ischen Gemeinschaften: Natura 2000, Erhal- berg/Roesch : Baurecht für das Land Sachsen tung unseres Naturerbes, 2000 -Anhalt, Nr. 2880

Antz, Christian: Das Blaue Band in Sachsen- Franco, L./ Marconi, R: Porti turistici, Guida alla Anhalt, Chancen für den Wassertourismus in progettazione e costruzione, Rimini 1995 Mitteldeutschland, Hg.: Deutsches Seminar für Fremdenverkehr (DSF), Berlin 1999 Haass, Heiner: Planungsgrundlagen für Segel- und Surfsportanlagen, In: Sportstättenbau Antz, Christian: Das Blaue Band in Sachsen- und Bäderanlagen, Heft 4/ 1985 Anhalt, Potentiale des Wassertourismus in Mitteldeutschland, In: Standort. Zeitschrift für Haass, Heiner: Abbau von Konfliktpotentialen angewnadte Geographie 25. 2001.4 zwischen Wassersportlern untereinander wie auch zwischen Wassersport und Naturschutz, ARCADIS Asal Kaiserslautern / Fachhochschule Lösungsansätze in der Planungsphase, In: Anhalt, Bernburg: Blaues Band Endbericht, Sportstättenbau und Bäderanlagen, Heft Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, 5/1988 Technologie und Europaangelegenheiten. Be.: Gerd Mayer, Heiner Haass, 2 Bde. Mag- Haass, Heiner: Der Wassersportentwicklungs- deburg 1998 plan als Instrument der Kooperation und Si- cherung einer umwelt- und menschengerech- ARCADIS Trischler & Partner Consult: Interreg II ten Sportausübung, In: Sport-, Bäder- und C Transnationale touristische Entwicklung der Freizeitbauten Heft 6, 1989 Elbe als nachhaltiger Bestandteil von Raum- ordnung und Wirtschaft (River Elbe Tourism Haass, Heiner: Grundlagen zur Planung von Development), EU Projekt Nr. 98/18/D, Pro- Wassersportanlagen, Umwelt-, Objekt- und jektpartnerschaft der Länder Sachsen, Sach- Detailplanung, In: Das GartenAmt, Heft 11/ sen-Anhalt, Brandenburg, der Tschechischen 1989 Republik und der Fa. ARCADIS, Endbericht, Magdeburg 2000 Haass, Heiner: Wassersport als Faktor der tou- ristischen Entwicklung: Ziele, Anforderungen, ARCADIS Trischler & Partner Consult: Interreg IIc Folgewirkungen, Architektenkammer Nieder- Transnationale touristische Entwicklung der sachsen, Seminar in Leer, Hannover 1992 Elbe als nachhaltiger Bestandteil von Raum- ordnung und Wirtschaft (River Elbe Tourism Haass, Heiner: Handbuch für den Segelsport, Developement), Blaues Band Elbe/Labe- Aachen 1993 Modrý pás Labe/Elbe, Planungshandbuch- Plánovací prírucka. deutsch-tschechisch, Haass, Heiner (Hrsg.): Handlungsrahmen zur Magdeburg 2001 Standortplanung von Wassersportanlagen im Spannungsfeld von Nutzerattraktivität, Öko- Beyersdorfer, Matthias: Fahrgastschifffahrt – Ein logie und Ökonomie, Münster 1996 wichtiges Marktsegment, In: Flaschenpost Nr. 4 – Flyer des Städtenetzwerkes Blaues Band Haass, Heiner: Planungsgrundlagen für Sport- 2001 boothäfen In: HANSA, Heft 9/1996,

Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh- Haass, Heiner: Planungsgrundlagen für Sport- nungswesen (Hrsg.): Empfehlungen zur Ges- und Spielanlagen, In: Dreyer/Krüger (Hrsg.), taltung von Wassersportanlagen an Binnen- Sporttourismus, München 1997 wasserstaßen, Bonn 1976 Heiner Haass Stadtplaner SRL-Sportplaner: Ana- Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Woh- lyse und Darstellung von Entwicklungspoten- nungswesen (Hrsg.): Sicherheit auf dem Was- tialen für den Wassertourismus in Sachsen- ser, Berlin 2001 Anhalt, Im Auftrag des Ministeriums für Wirt- schaft, Technologie und Europaangelegen- Eckoldt, M. (Hrsg.): Flüsse und Kanäle, Hamburg heiten des Landes Sachsen-Anhalt, Bernburg 1998 1997

93 Hortec Rehsen: Gartenträume. Historische Parks Ministerium für Raumordnung und Umwelt: Na- in Sachsen-Anhalt, Denkmalpflegerisches tura 2000, Besondere Schutzgebiete Sach- und touristisches Gesamtkonzept sowie infra- sen-Anhalts nach der Vogelschutz-Richtlinie strukturelle Rahmenplanung, Im Auftrag des und der FFH-Richtlinie, Magdeburg 2000 Ministeriums für Wirtschaft und Technologie des Landes Sachsen-Anhalt, Rehsen 2000 Ministerium für Wirtschaft und Technologie des Landes Sachsen-Anhalt, Aufgabenstellung Hochschule Anhalt Bernburg-Dessau, ARCADIS der Bestandserhebung zum Projekt Blaues T & P Consult: Blaues Band in Sachsen- Band, Magdeburg 1996 Anhalt. Wasser- und gesamttouristische Kon- zeption der Standgewässer des Landes Sach- Ministerium für Wirtschaft und Technologie des sen-Anhalt, Im Auftrag der LMBV, Bernburg- Landes Sachsen-Anhalt/Hochschule Harz: Leipzig 2000 Handbuch des Tourismus in Sachsen-Anhalt, Be.: Christian Antz, Axel Dreyer, Magdeburg- Institut für Landschaftsforschung und Natur- Wernigerode 2000 (Tourismus-Studien Sach- schutz: Das Biosphärenreservat Mittlere Elbe sen-Anhalt 1) –Steckby-Lödderritzer Forst und Dessau- Wörlitzer Kulturlandschaft, Im Auftrag des Ministerium für Wirtschaft und Technologie des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen- Landes Sachsen-Anhalt/Hortec: Gartenträu- Anhalt, Ltg.: Lutz Reichhoff, Magdeburg 1991 me, Historische Parks in Sachsen-Anhalt, (Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt Denkmalpflegerisches und touristisches Ge- 28.1991.1-2) samtkonzept sowie infrastrukurelle Rahmen- planung, Magdeburg 2001 (Tourismus- Institut für Strukturentwicklung und Wirtschafts- Studien Sachsen-Anhalt 2) förderung Halle-Leipzig: Landesplanerisches Grobkonzept zur Entwicklung des Planungs- Menzel, P./ Deutsch, M./ Kanther, W. : Das raumes Schadeleben/Nachterstedt, Im Auf- Praxishandbuch der Bauleitplanung, 1996 trag des Ministeriums für Umwelt und Raum- ordnung des Landes Sachsen-Anhalt, Mag- Projektgruppe Wassersport an der Fachhoch- deburg 1993 schule Anhalt: Das Blaue Band durch Sach- sen-Anhalt, Bestandserfassung wassertouris- Institut für Strukturentwicklung und Wirtschafts- tischer Einrichtungen, Im Auftrag des Ministe- förderung Halle-Leipzig: Tourismuskonzept riums für Wirtschaft und Technologie, Be.: für das Seegebiet Mansfelder Land, Im Auf- Heiner Haass, Matthias Beyersdorfer, Christi- trag des Ministeriums für Wirtschaft, Techno- an Fischer, Birgit Hechler, Rainer Stoffers, logie und Europaangelegenheiten des Lan- Bernburg 1997 des Sachsen-Anhalts, Be.: Rainer Lüdigk, Gudrun Conrad, Tillmann Scholbach, Iris Er- QSG Genthin, Arbeitsgemeinschaft Blaues Band: furth, Christian Antz, Halle 1996 (Gesamt- Die Elbe, Ein Führer zu Geschichte, Natur planerisches Entwicklungskonzept mit Maß- und Freizeit (Blaues Band durch Sachsen- nahmeplan zur Wiederentstehung des Salzi- Anhalt), 2 Bde. (Nördlicher/Südlicher Teil), gen Sees) Genthin 1998

Internationale Kommission zum Schutz der Elbe Bundesverband Wassersportwirtschaft (Hg): (IKSE-MKOL): Die Elbe-Erhaltenswertes Klein- Wassersport Wirtschaft, Köln, 1994–1999 od in Europa, Ltg.: Manfred Simon, Magde- burg 2000 Wilson, K. u.a.: Handbook for the location, design, construction, operation und mainte- Landesmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt: nance of boot launching facilities, Washing- Wassertourismus in Sachsen-Anhalt, Marke- ton 1996 tingforschung zum Blauen Band, Be.: Rohe und Partner Internationale Unternehmensbe- ratung, Magdeburg 2001/2002

Landschaftsarchitekturbüro Därr: Masterplan Bergbaufolgelandschaft Geiseltal, Im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Raumord- nung des Landes Sachsen-Anhalt, Magde- burg 1997

94 Impressum

Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Referat Tourismus

Redaktion: Christian Antz, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg Matthias Bock, ARCADIS Consult GmbH, Magdeburg Matthias Beyersdorfer, Hochschule Anhalt, Bernburg

Autoren: Gerd Meyer, Karsten Voigt, Matthias Bock, Gabi Golz, ARCADIS Consult GmbH, NL Magdeburg, Freiberg und Leipzig Heiner Haass, Matthias Beyersdorfer Hochschule Anhalt (FH), Projektgruppe Wassersport, Bernburg Christian Antz, Werner Rottmann, Wolfgang Manthey, Volker Jage, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg Gunther Rehländer, Reinhold Britten, Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg Beate Bröcker, Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen- Anhalt Lothar Toelle, Wasserstraßen-Neubauamt Magdeburg Beatrix Randhan, Landesmarketing Sachsen-Anhalt GmbH Ilona Leyer, Universitätszentrum für Umweltwissenschaften der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle Jürgen Tracht, Bundesverband Wassersportwirtschaft e.V. Georg Morszeck, Lausitzer Mitteldeutsche Bergbau–Verwaltungsgesell- schaft mbH, Andreas Regner, Biosphärenreservat Mittlere Elbe - Verwaltung Peter Neuhäuser, Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Stendal e.V.

Umschlagfoto: Yachthafen im Havelberger Wassertouristik -Zentrum, Foto: Color-Studio Schenk, Havelberg

Übersichtskarte: Mit freundlicher Genehmigung: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen BMVBW Abt. EW 24 Bonn, 2000 W 162 V "Bundeswasserstraßen - Informationen für die Sportschifffahrt"

Patent: Das Blaue Band in Sachsen-Anhalt ist unter der Nummer 398 54 324 beim Deutschen Patent- und Markenamt, München geschützt

Stand: 01.11.2001 / 2. veränderte Auflage 2002

Konzept und Design: Projektgemeinschaft Blaues Band

ISBN: 3-935971-04-4

Druck: Grafisches Centrum Cuno, Gewerbering West 27, 39240 Calbe

Verlegt durch: Grafisches Centrum Cuno, Gewerbering West 27, 39240 Calbe

Diese Broschüre darf nicht zur Wahlwerbung in Wahlkämpfen verwendet werden.

Gefördert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE)

95 Weitere Tourismus-Studien Sachsen-Anhalts als konzeptionelle Grundlagen der Tourismuspolitik Sachsen-Anhalts liegen bereits vor und können über www.lmg-sachsen-anhalt.de eingesehen und konsultiert werden:

1. Handbuch des Tourismus in Sachsen-Anhalt. 2000

2. Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt. Denkmalpflegerisches und touristisches Gesamtkonzept sowie infrastrukturelle Rahmenplanung. In Zusammenarbeit mit dem Kultusmi- nisterium Sachsen-Anhalt. 2001

3. Raumordnung und Tourismus in Sachsen-Anhalt. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt. 2001

4. Handbuch des Gesundheitstourismus in Sachsen-Anhalt. In Zusammenarbeit mit dem Heil- bäder- und Kurorteverband Sachsen-Anhalt. 2001

5. Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt. 2001

6. Das Gartenreich Dessau-Wörlitz als Wirtschaftsfaktor. Grundlagen für eine Marketing- Konzeption. Hg.: Nord / LB Regionalwirtschaft. 2002

7. Touristisches Leitsystem in Sachsen-Anhalt. Handlungsempfehlungen für eine einheitliche landesweite Beschilderung. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt. 2002

8. Wirtschaftsfaktor Tourismus in Sachsen-Anhalt. Daten, Fakten, Zahlen. 2002

96

Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt

SACHSEN ANHALT Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt Handbuch Blaues Band in Sachsen-Anhalt – 2.Auflage

SACHSEN ANHALT Ministerium für Wirtschaft und Arbeit Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt des Landes Sachsen-Anhalt

ISBN 3-935971-04-4