LANDRATSAMT OSTALLGÄU

NIEDERSCHRIFT

über die 2. Sitzung des Ausschusses für Familie und Soziales, aufgenommen am 28. November 2014 im Landratsamt Ostallgäu, Saal Ostallgäu.

Die Mitglieder des Ausschusses für Familie und Soziales waren ordnungsgemäß geladen.

Die gesetzliche Mitgliederzahl des Ausschusses einschließlich der Landrätin ist 13. Weiterhin gehören dem Ausschuss 8 Berater (nicht stimmberechtigt) an.

Anwesend sind Landrätin Zinnecker, 11 stimmberechtigte Kreisräte/innen, sowie 5 Berater wie folgt:

Beschließende Mitglieder des Ausschusses: . Kreisrat Peter Dopfer . Kreisrat Wolfgang Glas . Kreisrat Johann Gschwill . Kreisrätin Johanna Hofbauer . Kreisrätin Waltraud Joa . Kreisrätin Clara Knestel . Kreisrätin Elke Metschar . Kreisrat Josef Müller (Vertreter von Kreisrätin Mair) . Kreisrat Dr. Karl Renner . Kreisrätin Ulrike Sigfrid . Kreisrat Hans Weber

Es fehlten entschuldigt: . Kreisrätin Irmgard Ablasser

Beratende Mitglieder des Ausschusses: . Franz Gast, Caritas, Kreisverband Ostallgäu . Thomas Hofmann, BRK, Kreisverband Ostallgäu . Wolfgang Neumayer, Lebenshilfe für geistig behinderte Menschen . Heinz Roller, VdK Bayern, Kreisverband Ostallgäu . Diakon Elmar Schmid, Bischöfl. Ordinariat (bis 10.50 Uhr)

Es fehlten entschuldigt: . Reinhold Scharpf, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Bezirksverband Schwaben . Pfarrer Friedrich Martin, Evangelisches Lutherisches Dekanat . Brigitte Protschka, Arbeiterwohlfahrt KV KF-OAL

Die Beschlussfähigkeit des Ausschusses für Familie und Soziales ist gegeben.

Zur Sitzung waren außerdem geladen und sind erschienen: ORR Ralf Kinkel, Abt. I ORR Stefan Mohr, Abt. II VAM Robert Pöschl, Kreiskämmerer, Z 2 VA Alexander Zoller, SG 22 (zu TOP 1 und 2) RAR Josef Höfelschweiger, SG 20 (zu TOP 4) VAe Melanie Mahr, Protokollführerin

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Tagesordnung der Sitzung:

1. Aufbau einer Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in der Region Os- tallgäu / – Anschubfinanzierung durch den Landkreis - Beratung und Beschlussfassung

2. Ostallgäuer Senioren- und Demenzkonzept a) Informationen zum aktuellen Stand b) Startprojekt des LEADER-Förderprogramms 2014 – 2020; Bestellung eines Demenzbeauftragten für die Umsetzung des Ostallgäuer Demenz- konzepts „Einfach dazugehören“ - Beratung und Beschlussfassung

3. Finanzierung von Aufgaben zum Thema „Asyl“ durch den Landkreis (Asylsozialberatung, Budget für besondere Aufgaben)

4. Vorbereitung des Kreishaushalts 2015; Vorberatung der einschlägigen Produkte und Empfehlungsschluss an den Kreistag

5. Kreiseigene Senioren- und Pflegeheime; Wirtschaftspläne 2015 der kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime - Beratung und Beschlussfassung

6. Genehmigung des Protokolls über die Sitzung des Ausschusses für Familie und Soziales vom 17.07.2014

7. Informationen und Sonstiges

Beginn der Sitzung: 09.10 Uhr

Landrätin Zinnecker eröffnet die Sitzung des Ausschusses für Familie und Soziales und stellt fest, dass die Mehrheit der Mitglieder anwesend und stimmberechtigt und damit die Be- schlussfähigkeit des Gremiums gegeben ist.

Sie gratuliert Kreisrat Johann Gschwill (* 11.11.1966) zum Geburtstag.

Red. Anm.: Den Mitgliedern des Ausschusses wurden zu den TOPs 1 bis 5 Sitzungsvorlagen mit der Ladung zugeleitet. Die Unterlagen liegen dem Original der Niederschrift ebenso als Anlage bei, wie die Power-Point-Präsentationen (PPPs) zu den TOPs 2, 4 und 5.

1. Aufbau einer Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in der Region Ostallgäu / Kaufbeuren – Anschubfinanzierung durch den Landkreis - Beratung und Beschlussfassung

VA Zoller stellt die Sachlage anhand beiliegender Sitzungsvorlage vor.

Auf Anfrage von Kreisrätin Knestel erklärt er, die Stadt Kaufbeuren würde das Projekt ebenfalls mit 15.000,- € bezuschussen, vorbehaltlich der Beschlussfassung des entspre- chenden Gremiums. Er erläutert auf Nachfrage von Kreisrat Dr. Renner, die Kirchliche Sozialstation sei von Anfang an beteiligt gewesen, sie hätten jedoch eine Beteiligung ab- gelehnt. Kreisrat Dr. Renner merkt an, die Sozialstation sei der Meinung, dass sich jeder - 3 -

Träger mit 50.000,- € beteiligen müsse, dies habe sie an einer Beteiligung gehindert. VA Zoller erwähnt, die Träger müssten sich mit 25.000,- € beteiligen. Er erklärt auf Nachfrage von Kreisrat Gschwill, dass auch Träger des südlichen Landkreises in die Planungen ein- bezogen wurden, wie z. B. der Hospizverein Südliches Ostallgäu. Der Sitz der Ambulan- ten Palliativversorgung sei derzeit beim Hospizverein Kaufbeuren, würde jedoch nach Marktoberdorf verlegt, aufgrund der zentraleren Lage. Landrätin Zinnecker merkt ab- schließend an, die Initiative der SAPV sei das Engagement des Landkreises wert.

Beschluss:

1. Die gemeinnützige Träger GmbH mit den Gesellschaftern Caritasverband Kauf- beuren e.V., Caritasverband Ostallgäu e.V. und Hospizverein Kaufbeuren- Ostallgäu e.V. erhält für den Aufbau einer Spezialisierten Ambulanten Palliativ- versorgung in der Stadt Kaufbeuren und im Landkreis Ostallgäu eine einmalige Anschubfinanzierung von 15.000,- €. Entsprechende Mittel werden in den Kreis- haushalt 2015 eingestellt.

2. Die Förderung steht unter dem Vorbehalt, dass die Stadt Kaufbeuren ebenfalls eine Förderung in gleicher Höhe gewährt und erfolgt vorbehaltlich der Be- schlussfassung des Kreistags über den Kreishaushalt 2015.

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

2. Ostallgäuer Senioren- und Demenzkonzept a) Informationen zum aktuellen Stand

VA Zoller stellt den Sachverhalt gemäß beiliegender PPP vor.

Landrätin Zinnecker ergänzt, die neuen Seniorenbeauftragten seien sehr motiviert. VA Zoller erklärt auf Anfrage von Kreisrat Glas, der niederschwellige Zugang bedeute, dass man jederzeit einen Termin erhalte oder an einer aktuellen Beratungsstunde teil- nehmen könne, ohne lange Wartezeiten. Es würde an einem ehrenamtlichen Fahrdienst gearbeitet, welcher in den Gemeinden unproblematisch, z. B. ohne Fahrtenbuch genutzt werden könne. Bisher sei jedoch das Problem gewesen, dass die Haftpflichtversicherung bei einem Unfall nicht zahle. Herr Neumayer merkt an, die ganze Arbeit sei nicht allein mit ehrenamtlicher Hilfe zu leis- ten. Die Einrichtungen bräuchten fachliche und manchmal auch finanzielle Unterstützung. Hier sei auch die Hilfe der Kommunen gefragt. VA Zoller bestätigt die Aussage von Herrn Neumayer. Es benötige eine Fachkraft, die beurteilen könne welche Arbeit ehrenamtlich zu bewältigen sei. Die Gemeinden sollen das Projekt unterstützen. Auch gebe es Unter- nehmer, die bereit sind, das Konzept finanziell zu bezuschussen. Herr Neumayer ergänzt, es seien oft die gleichen Personen in den unterschiedlichen Bereichen, welche das Eh- renamt ausüben. Diese solle man nicht überfordern. Landrätin Zinnecker fügt hinzu, das Ehrenamt sei wichtig, jedoch keine dauerhafte Lösung. Der Landkreis könne das Projekt koordinieren und den Austausch mit den Kommunen fördern. Auch die verschiedenen Einrichtungen seien wichtig für die Umsetzung des Konzepts. Kreisrätin Joa erklärt, auf einer Tagung in wurde das Thema des barriere- freien ÖPNV behandelt. Dort würde der Landkreis das Angebot selbstständig, über eine Stelle im Landratsamt koordinieren. Auch im Ostallgäu solle man sich über eine solche Lösung Gedanken machen, wenn das Angebot mit den Anbietern ansonsten nicht umzu- setzen sei. Landrätin Zinnecker fügt abschließend hinzu, dies würde im Rahmen des In- klusionsplans bearbeitet. Sie dankt Kreisrätin Joa für den Hinweis, dass es bereits derar- tige Umsetzungen gebe.

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b) Startprojekt des LEADER-Förderprogramms 2014 – 2020; Bestellung eines Demenzbeauftragten für die Umsetzung des Ostallgäuer De- menzkonzepts „Einfach dazugehören“ - Beratung und Beschlussfassung

VA Zoller stellt die Sachlage anhand eines kurzen Videos und beiliegender PPP vor.

Er ergänzt, 2012 habe es einen Workshop gegeben, bei welchem die Angehörigen der Demenzerkrankten über ihre Ängste und Sorgen sprechen konnten. Für die Angehörigen sei die Situation eine große Belastung. Herr Roller merkt an, die Vorgehensweise habe es in der Praxis bereits vor 25 Jahren gegeben, lediglich unter einem anderen Namen. Die Orientierungstrainings anderer Konzepte seien ähnlich wie bei MAKS (Mobilität, Alltags- orientierung, Kognitive Übungen, Spiritualität). VA Zoller fügt hinzu, das Konzept von MAKS sei nicht neu, sondern weiter entwickelt. Es sollen Einstellungsseminare angeboten werden, um erste Berufserfahrungen zu erleichtern.

Kreisrätin Sigfrid befürwortet den Demenzbeauftragten, es sei ein sehr zeitaufwendiges Tätigkeitsfeld. Sie erkundigt sich nach den weiteren Schritten, für den Fall, dass die LEADER-Förderung nicht bewilligt würde. Es sei wichtig, die Familienangehörigen in das Programm einzubeziehen und auch in Hinsicht auf den Bürokratismus zu unterstützen. Es gebe nicht nur Senioren, sondern auch Jugendliche die unter Demenz leiden. In der Öf- fentlichkeit solle man publizieren, dass diese Menschen mehr akzeptiert werden. Landrä- tin Zinnecker erwähnt, man gehe davon aus, dass die Förderung bewilligt würde. Ansons- ten würde über das Thema im nächsten Jahr nochmals im Ausschuss beraten. VA Zoller stimmt Kreisrätin Sigfrid zu, die Angehörigen sollen frühzeitig beraten und unterstützt werden. Mit MAKS sollen auch diese angesprochen werden. Landrätin Zinnecker ergänzt, es gebe viele Überschneidungen des Senioren- und des Demenzbeauftragten. Auf Anfra- ge von Kreisrätin Joa erklärt VA Zoller, in unserer Region gebe es den Freundes- und Förderkreis Blaue Blume Schwaben e. V. in Kaufbeuren, bei welchem die Untersuchung einer möglichen Demenzerkrankung kostenlos vorgenommen werden könne. Die ent- sprechende Einrichtung in Füssen würde eingestellt. Grundsätzlich könne jedoch jeder Facharzt die Diagnose stellen. Herr Hofmann erkundigt sich nach den Kontaktstellen, für welche die LEADER Förderung 2015 auslaufe. VA Zoller erklärt, es gebe Überlegungen seitens der Allgäu GmbH dieses Projekt mit einer anderen Schwerpunktsetzung fortzuführen. Dies sei jedoch noch zu un- spezifisch und hänge auch von einer staatlichen Förderung ab. Mit dem Demenzbeauf- tragten sollen auch die Kontaktstellen weiter gefördert werden. Die Betreuung der Kon- taktstellen solle auf jeden Fall weiter geführt werden.

Beschluss:

1. Der Landkreis bestellt für die Umsetzung des Ostallgäuer Demenzkonzeptes ei- nen Demenzbeauftragten mit einem Stellenanteil von 1,0. Die Bestellung erfolgt zunächst befristet, entsprechend des Zeitraums einer Förderung durch LEADER.

2. Für die Bestellung eines Demenzbeauftragten werden Mittel in Höhe von 42.000 € in den Kreishaushalt 2015 eingestellt.

3. Die Bestellung eines Demenzbeauftragten setzt voraus, dass eine LEADER För- derung bewilligt wird und erfolgt vorbehaltlich der Beschlussfassung des Kreis- tags über den Haushalt 2015.

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

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3. Finanzierung von Aufgaben zum Thema „Asyl“ durch den Landkreis (Asylsozialbe- ratung, Budget für besondere Aufgaben)

ORR Mohr stellt die Sachlage anhand beiliegender Sitzungsvorlage vor.

Herr Gast ergänzt, die angesprochene Stelle beim Caritas Verband sei nicht besetzt, da es nicht genügend geeignete Bewerber gebe. In diesem Bereich könne nicht jeder Be- rufsanfänger arbeiten. Als Kreisverband habe die Caritas über das Programm AMIF (Asyl, Migrations- und Integrationsfonds) einen Antrag auf zwei Halbzeitstellen zur Begleitung von Ehrenamtlichen gestellt. Die Stellen würden zu 75 % bezuschusst. Herr Neumayer unterstützt den Beschlussvorschlag. Man könne die Situation nicht einschätzen, daher sei es gut die Haushaltsmittel einzustellen, um im Bedarfsfall schnell handeln zu können. Herr Schmid merkt an, die ehrenamtlichen Helfer leisten ein beispielhaftes Engagement, z. B. mit dem Angebot der Deutschkurse. Im Anfangsstadium habe es häufig Spenden gege- ben, doch jetzt sei das Problem in den Alltag integriert, daher brauche man anderweitige Unterstützungen. Kreisrat Gschwill befürwortet den Beschlussvorschlag. Bisher hätten die Ehrenamtlichen sehr gut geholfen, doch in manchen Fällen benötige man finanzielle Un- terstützung. Dies sei allein durch die Kommune nicht zu leisten. Kreisrätin Metschar schließt sich den vorangehenden Aussagen an und erwähnt, die Gemeinden sollen künf- tig mehr mit eingebunden werden, z. B. in die Besichtigungen der Unterkünfte und Ge- spräche mit den Bewohnern. Landrätin Zinnecker sagt zu, die Termine von Seiten des Landratsamtes mit der Gemeinde abzustimmen. Herr Gast erkundigt sich nach den Ansprechpersonen der dezentralen Unterkünfte. Diese leisten große Arbeit und seien mit dem Stundenaufwand sehr ausgelastet. Landrätin Zinnecker erklärt, hierbei handle es sich um die Hausmeister. ORR Kinkel ergänzt, es seien auch die Betreiber der Unterkünfte. Die Arbeit sei in den jeweiligen Verträgen gere- gelt. Landrätin Zinnecker merkt an, die Personalkosten würde der Landkreis finanzieren, hier gebe es keine Förderung vom Staat. Kreisrätin Joa lobt das Engagement des Landratsamtes. Sie hebt die Berufsschulklassen für die Asylbewerber positiv hervor und erkundigt sich ob hier weitere Klassen angedacht seien. ORR Kinkel erklärt, hierbei handle es sich um das Berufsintegrationsjahr. Es sei wünschenswert weitere Klassen einzurichten, man würde sich weiter engagieren. Der Freistaat Bayern fördere dieses Projekt, wofür jedoch nicht jeder jugendliche Asylbewer- ber in Frage käme. Kreisrätin Knestel merkt an, die Verantwortung liege bei der Staatsre- gierung. Man solle weiter aktiv sein und auf die Abgeordneten zugehen. Landrätin Zinnecker bittet abschließend dem Beschlussvorschlag zuzustimmen um dann handeln zu können, wenn keine staatlichen Mittel zur Verfügung stünden.

Beschluss:

1. Im Kreishaushalt 2015 werden – vorbehaltlich der Beschlussfassung des Kreis- tages – Mittel für freiwillige Leistungen im Zusammenhang mit dem Thema Asyl in Höhe von 40 000 € vorsorglich eingeplant.

2. Die Landrätin wird beauftragt und ermächtigt, diese Mittel für freiwillige Aufga- ben im Bereich Asyl einzusetzen, soweit staatliche Mittel in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen und ein unabweisbarer Bedarf vorliegt.

3. Der Freistaat Bayern wird nachhaltig aufgefordert, die Forderungen des Bayeri- schen Landkreistages zur Unterbringung von Flüchtlingen anzuerkennen.

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

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4. Vorbereitung des Kreishaushalts 2015; Vorberatung der einschlägigen Produkte und Empfehlungsschluss an den Kreistag

VAM Pöschl stellt den allgemeinen Teil des Kreishaushalts 2015 vor. RAR Höfelschweiger stellt genauer die Teilhaushalte 200 – Soziale Angelegenheiten, 209 – Jobcenter Ostallgäu und S 20 – Gleichstellungsstelle, gemäß beiliegender PPP vor.

Er merkt an, es habe zum 01.11.2014 eine Änderung der Geschäftsverteilung gegeben. Man unterscheide künftig den Bereich Soziale Verwaltung und Soziale Entwicklung. Im heutigen Vortrag seien die Teilbereiche jedoch noch zusammengefasst. ORR Mohr er- klärt, viele der ehemaligen Türkheimer Schüler/innen, gingen nun auf das Gymnasium in Buchloe. Hierdurch spare sich der Landkreis allein an der Schülerbeförderung jährlich 2.500,- €. Dieses Geld könne nun ins Gymnasium Buchloe investiert werden. Kreisrätin Knestel dankt RAR Höfelschweiger für seine Ausführungen. Sie spricht den An- trag von Pro Familia an, in welchem der Landkreis um einen Zuschuss in Höhe von 5.000,- € gebeten wird. Der Zuschuss resultiere daraus, dass für 2015 ein Sponsor von Pro Familia ausfalle. Es sei somit eine einmalige Finanzierungslücke. Sie bittet die wichti- ge Arbeit zu unterstützen und stellt den Antrag, Pro Familia den Zuschuss in Höhe von 5.000,- € zu gewähren und damit die einmalige Haushaltslücke für 2015 abzudecken. Landrätin Zinnecker fügt hinzu, der Landkreis habe seinen Pflichtanteil an Pro Familia be- reits in den Haushalt eingestellt. ORR Mohr erklärt, es gebe im Landkreis eine duale Be- ratung über das Gesundheitsamt und die Stelle von Pro Familia. Die Beratung erfolge im Verbund. Hierzu gehören , Kempten, das Oberallgäu und das Ostallgäu. Pro Fami- lia habe den Antrag auf eine weitere Beratungsstelle gestellt, diese solle im Ostallgäu an- gesiedelt werden. Die Entscheidung hierüber obliege dem Bayerischen Staatministerium für Arbeit und Soziales und stünde noch aus. Die Finanzierung der jetzigen Beratungsstel- le gehe zu 65 % vom Freistaat und zu 30 % vom Landkreis mit den jeweiligen Kommunen im Einzugsbereich aus. Der zusätzliche Antrag von Pro Familia drehe sich um die jetzige Schwangerenberatungsstelle, da einer der Sponsoren ausgefallen sei. Der Eigenanteil von Pro Familia liege bei 5% der Gesamtkosten, das seien 2014 13.000,- € gewesen. Man habe entschieden, das der Eigenanteil vom Träger selbst aufgebracht werden solle, daher habe man diesen Ansatz im Haushalt 2015 nicht berücksichtigt. Landrätin Zinnecker merkt an, Kaufbeuren habe über den Antrag bereits entschieden und diesen abgelehnt. Auf Anfrage von Kreisrat Dopfer erwähnt ORR Mohr, das Gesundheitsamt de- cke die Beratung in den achten Klassen jeder Schulart ab, auch auf Anfrage könne man eine Beratung erhalten. Kreisrat Weber betont, wenn Pro Familia den Zuschuss bei meh- reren Stellen beantragt habe, hätten sie nach Bewilligung mehr als ihr Eigenanteil ausma- che. Herr Roller erklärt, man könne nicht für diesen Antrag stimmen, wenn unklar sei ob und in welcher Höhe Pro Familia anderweitige Zuschüsse erhält. Kreisrätin Joa erwähnt, wenn es sich nur um einen einmaligen Ausfall handle, könne der Antrag bewilligt werden. Herr Neumayer schlägt vor, dass der Träger seine Lage nochmals genauer darstelle be- vor über den Antrag abgestimmt würde. Landrätin Zinnecker befürwortet den Vorschlag und schlägt die Zurückstellung vor, bis weitere Details geklärt seien. Daraufhin zieht Kreisrätin Knestel ihren Antrag zurück und es ergeht folgender

Beschluss:

Die Abstimmung über den Antrag von Pro Familia auf einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 5.000,- € wird zurückgestellt, bis der Träger seine Lage genauer erläu- tert hat und alle Details geklärt sind.

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

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Herr Gast erkundigt sich nochmals genauer nach den Hausmeistertätigkeiten in den Asyl- bewerberunterkünften. ORR Kinkel erklärt, in den Unterkünften sei keine Asylsozialbera- tung vorgesehen. Die Inhaber der Einrichtungen würden sich jedoch im Rahmen der ge- troffenen Vereinbarungen um die Bewohner kümmern. Landrätin Zinnecker betont, man müsse die Hausmeistertätigkeit von der Asylsozialberatung differenzieren. ORR Mohr er- gänzt, bei den größeren Gemeinschaftsunterkünften würde eine Hausmeisterstelle von der Regierung gestellt. Bei den kleineren dezentralen Unterkünften sei dies nicht vorge- sehen, daher decke der Landkreis den Bedarf selbst. Die Asylbewerber würden mit psy- chischen Problemen in die Einrichtung kommen, darum könne sich nicht der Hausmeister als erste Anlaufstelle kümmern, so Herr Gast. Der Sozialberater sei nicht immer vor Ort. ORR Kinkel erklärt, eine psychische Betreuung sei von Seiten des Staats nicht vorgese- hen. Auch würden die Menschen nicht sofort bei Ankunft über ihre Belastungen sprechen. Der Landkreis sei bereit eine Beratung selbst zu finanzieren und durchzuführen, doch der Staat habe entschieden, diese Aufgabe an die Wohlfahrtsverbände abzugeben, so Land- rätin Zinnecker. Der Landkreistag habe intensiv versucht in dieser Thematik einzuwirken. Auf Anfrage von Herrn Neumayer erklärt ORR Kinkel, das Engagement der Vermieter sei sehr hoch. Sie würden die Bewohner in vielen Angelegenheiten unterstützen, zu denen sie vertraglich nicht verpflichtet seien, wie z. B. die Hilfe bei einem Behördengang. Die Vermieter würden zwar Geld daran verdienen, jedoch würde dieser Markt von der Nach- frage bestimmt. Es sei die einzige Möglichkeit weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu erhalten, ohne auf Zelte oder Turnhallen zurückgreifen zu müssen.

Kreisrätin Joa merkt an, man solle die Kriterien der Zuschüsse des ambulanten Pflege- dienstes überdenken und erkundigt sich nach der Verteilung der Leistungen. VA Zoller er- klärt, die Kriterien beziehen sich auf eine Vollzeitstelle. Es sei angedacht, sich mit den ambulanten Pflegediensten zu einem Gespräch zu treffen und über deren Vorstellungen zu sprechen. Aus rechtlicher Sicht sei es nicht leicht die Kriterien zu ändern. ORR Mohr ergänzt abschließend, die Auszahlung der 90.000,- € erfolge rückwirkend für das Jahr 2014.

Beschluss:

Der Ausschuss für Familie und Soziales empfiehlt dem Kreistag Ostallgäu, die ein- schlägigen Produkte des Teilhaushalts 200 sowie die Teilhaushalte 209 und S 20 entsprechend dem vorgelegten Haushaltsplanentwurf 2015 zu beschließen.

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

5. Kreiseigene Senioren- und Pflegeheime; Wirtschaftspläne 2015 der kreiseigenen Senioren- und Pflegeheime - Beratung und Beschlussfassung

VAM Pöschl stellt die Sachlage gemäß beiliegender PPP vor.

Herr Schott, Leiter des Senioren- und Pflegeheims Obergünzburg, erklärt auf Anfrage von Herrn Roller, der neue Personalschlüssel würde ab dem nächsten Jahr verwendet.

Beschluss:

Der Ausschuss für Familie und Soziales empfiehlt dem Kreistag Ostallgäu die Wirt- schaftspläne einschließlich der Vermögens- und Stellenpläne der kreiseigenen Se- nioren- und Pflegeheime in Buchloe, Waal und Obergünzburg für das Jahr 2015 wie folgt zu beschließen:

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1. Senioren- und Pflegeheim Buchloe

Erfolgsplan Erträge 3.407.900 € Aufwendungen 3.472.750 € Jahresverlust - 64.850 €

Vermögensplan Einnahmen und Ausgaben 236.975 €

2. Senioren- und Pflegeheim Waal

Erfolgsplan Erträge und Aufwendungen 2.545.100 €

Vermögensplan Einnahmen und Ausgaben 962.900 €

3. Senioren- und Pflegeheim Obergünzburg

Erfolgsplan Erträge und Aufwendungen 3.050.000 €

Vermögensplan Einnahmen und Ausgaben 63.700 €

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

6. Genehmigung des Protokolls über die Sitzung des Ausschusses für Familie und Soziales vom 17.07.2014

Gegen die Niederschrift bestehen keine Einwände.

Abstimmung: Einstimmig 12:0 Stimmen

Landrätin Zinnecker verschiebt die Fragen zum nichtöffentlichen Teil des Protokolls in den nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

7. Informationen und Sonstiges

7.1 Projekt „Lebensfreude“

Herr Roller informiert über das neue Demenzprojekt „Lebensfreude“. Kooperationspartner sei die kirchliche Sozialstation Obergünzburg / Marktoberdorf. Zielgruppe seien Senioren mit Alterskrankheiten sowie Demenzerkrankte. Es sei gewünscht die Einrichtung in Zu- kunft von Montag bis Freitag ganztätig zu öffnen, bisher sei sie zwei Tage in der Woche geöffnet. Die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Demenz solle noch verstärkt werden. Auch die Vernetzung verschiedener Angebote sei wichtig.

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7.2 Brandschutz in Senioren- und Pflegeheimen

Kreisrat Weber erklärt bei allen drei Senioren- und Pflegeheimen würde in einem Brandfall bei der Erstalarmierung keine Drehleiter aktiviert. Diese sei für die Evakuierung der Men- schen, sowie für die Löscharbeiten wichtig. Er bittet dies zusammen mit dem Kreisbrand- rat zu überprüfen.

Landrätin Zinnecker schließt die öffentliche Sitzung des Ausschusses für Familie und Soziales um 12.50 Uhr.

Gez. Schriftführerin: Mahr Zinnecker, Landrätin