KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 67

KIRCHLICHES AMTSBLATT ERZBISTUM HAMBURG 1 3. J A H R G A N G H A M B U R G , 1 5. A U G U S T 2007 N r . 7

INHALT Art.: 60 Apostolisches Schreiben als Art.: 72 Aufhebung der Richtlinien für die Wahl erlassen „“ der Mitglieder des Kirchensteuerrates über den Gebrauch der Römischen Liturgie der Erzdiözese Hamburg aus dem aus der Zeit vor der Reform von 1970 von Bistumsteil Hamburg ...... 98 Papst Benedikt XVI ...... 68 Art.: 73 Aufruf zur Wahl des 4. Kirchensteuerrates Art.: 61 Brief des Heiligen Vaters Papst Benedikt XVI. der Erzdiözese Hamburg ...... 98 an die Bischöfe anlässlich der Publikation des Art.: 74 Staatliche Anerkennung und Änderung Apostolischen Schreibens „Motu Proprio Data“ des Kirchensteuerbeschlusses ...... 98 Summorum Pontifi cum über die Römische Liturgie in ihrer Gestalt vor der 1970 durch- Art.: 75 Kirchenaufsichtliche Weisung zum Schutz geführten Reform ...... 70 vor den Gefahren des Passivrauchens im Erzbistum Hamburg ...... 99 Art.: 62 Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche ...... 72 Art.: 76 Rauchverbot in den Diensträumen der Erzbischöfl ichen Kurie ...... 99 Art.: 63 Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge ...... 74 Art.: 77 Zuwendungsbestätigung für Spenden zugunsten des Bonifatiuswerkes der Art.: 64 Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum deutschen Katholiken ...... 99 Weltmissionstag 2007 ...... 76 Art.: 78 Statut zur Verleihung der „St. Ansgar-Urkunde“ Art.: 65 Statement des Vorsitzenden der Deutschen im Erzbistum Hamburg ...... 100 Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, zur Veröffentlichung des Dokumentes Art.: 79 Katholischer Schulverband Hamburg „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten – Ernennung des Vorsitzenden bezüglich der Lehre über die Kirche“ des Verwaltungsrates ...... 100 der Kongregation für die Glaubenslehre Art.: 80 Richtlinie zur Gewährung von Zuweisungen am 10.07.2007 ...... 78 für pastorale Projekte ...... 101 Art.: 66 Aufruf der deutschen Bischöfe Art.: 81 Zentrale (Wieder-)Eintrittsstelle in Hamburg, zum Caritas-Sonntag 2007 ...... 80 Lübeck, Kiel und Rostock ...... 101 Art.: 67 Beschluss der Unterkommission I (Nord) Art.: 82 Gestellungsleistungen für Ordensangehörige der Arbeitsrechtlichen Kommission ab 01.01.2008 ...... 101 des Deutschen Caritasverbandes ...... 80 Art.: 83 Rundfunkgebührenpfl icht (GEZ) für Art.: 68 Erzbischöfl iche Regelung der Zuständigkeit internetfähige PCs (Nachtrag) ...... 102 gemäß § 3 der Wahlordnung gemäß § 4 der Art.: 84 Beilage zum Kirchlichen Amtsblatt Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission - Merkblatt zur Rundfunkgebührenpfl icht des Deutschen Caritasverbandes ...... 81 (GEZ) insbesondere für internetfähige PCs Art.: 69 Inkraftsetzung der Wahlordnung der Mitarbeiter- ab dem 01.01.2007 ...... 102 seite gemäß § 4 Absatz 5 der Ordnung der Art.: 85 „Mit Kindern unterwegs im Advent“ ...... 102 Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Art.: 86 50. Aktion Dreikönigssingen 2008 – Caritasverbandes und der Wahlordnung der Suche nach Zeitzeuge ...... 102 Dienstgeberseite gemäß § 5 Absatz 6 der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission Art.: 87 Warnung ...... 102 des Deutschen Caritasverbandes ...... 81 Art.: 70 Inkraftsetzung der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Kirchliche Mitteilungen Caritasverbandes e.V...... 87 Personalchronik des Erzbistums Hamburg ...... 103 Art.: 71 Änderung der Satzung des Verbandes der römisch-katholischen Kirchengemeinden Personalchronik des Bistums Osnabrück ...... 103 in der Freien und Hansestadt Hamburg ...... 95 Anschriftenänderungen ...... 106 68 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Art.: 60 tere Päpste im Verlauf der Jahrhunderte besondere Sorgfalt verwandt; unter ihnen ragt der heilige Pius V. Apostolisches Schreiben als heraus, der mit großem seelsorglichen Eifer auf Ver- MOTU PROPRIO erlassen anlassung des Konzils von Trient den ganzen Kult der „SUMMORUM PONTIFICUM“ Kirche erneuerte, die Herausgabe verbesserter und über den Gebrauch der Römischen Liturgie „nach der Norm der Väter reformierter“ liturgischer aus der Zeit vor der Reform von 1970 Bücher besorgte und sie der lateinischen Kirche zum von Papst Benedikt XVI. Gebrauch übergab. Unter den liturgischen Büchern des römischen Ri- (nicht-offizielle Arbeitsübersetzung des tus ragt das Römische Messbuch deutlich heraus; Sekretariates der Deutschen Bischofskonferenz) es ist in der Stadt Rom entstanden und hat in den Die Sorge der Päpste ist es bis zur heutigen Zeit stets nachfolgenden Jahrhunderten schrittweise Formen gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Ma- angenommen, die große Ähnlichkeit haben mit der jestät einen würdigen Kult darbringt, „zum Lob und in den letzten Generationen geltenden. Ruhm Seines Namens“ und „zum Segen für Seine „Dasselbe Ziel verfolgten die Päpste im Lauf der ganze heilige Kirche“. folgenden Jahrhunderte, indem sie sich um die Erneu- Seit unvordenklicher Zeit wie auch in Zukunft gilt erung oder die Festlegung der liturgischen Riten und es den Grundsatz zu wahren, „demzufolge jede Teil- Bücher bemühten und schließlich am Beginn dieses kirche mit der Gesamtkirche nicht nur hinsichtlich Jahrhunderts eine allgemeine Reform in Angriff nah- der Glaubenslehre und der sakramentalen Zeichen men“.2 So aber hielten es Unsere Vorgänger Clemens übereinstimmen muss, sondern auch hinsichtlich VIII., Urban VIII., der heilige Pius X.,3 Benedikt XV., der universal von der apostolischen und ununterbro- Pius XII. und der selige Johannes XXIII. chenen Überlieferung empfangenen Gebräuche, die In jüngerer Zeit brachte das Zweite Vatikanische einzuhalten sind, nicht nur um Irrtümer zu vermeiden, Konzil den Wunsch zum Ausdruck, wonach mit der sondern auch damit der Glaube unversehrt weiter-ge- gebotenen Achtsamkeit und Ehrfurcht gegenüber dem geben wird; denn das Gesetz des Betens (lex orandi) Gottesdienst dieser ein weiteres Mal reformiert und der Kirche entspricht ihrem Gesetz des Glaubens den Erfordernissen unserer Zeit angepasst werden (lex credendi).“1 sollte. Von diesem Wunsch geleitet hat Unser Vor- Unter den Päpsten, die eine solche gebotene Sorge gänger Papst Paul VI. die reformierten und zum Teil walten ließen, ragt der Name des heiligen Gregor erneuerten liturgischen Bücher im Jahr 1970 für die des Großen heraus; dieser sorgte dafür, dass sowohl lateinische Kirche approbiert; überall auf der Erde der katholische Glaube als auch die Schätze des in eine Vielzahl von Volkssprachen übersetzt, wur- Kultes und der Kultur, welche die Römer der vor- den sie von den Bischöfen sowie von den Priestern angegangenen Jahr-hunderte angesammelt hatten, und Gläubigen bereitwillig angenommen. Johannes den jungen Völkern Europas übermittelt wurden. Er Paul II. rekognoszierte die dritte Editio typica des ordnete an, dass die in Rom gefeierte Form der hei- Römischen Messbuchs. So haben die Päpste daran ligen Liturgie – sowohl des Messopfers als auch des gearbeitet, dass „dieses ‚liturgische Gebäude’ [...] in Officium Divinum – festgestellt und bewahrt werde. seiner Würde und Harmonie neu“ erstrahlte.4 Eine außerordentlich große Stütze war sie den Mön- Andererseits hingen in manchen Gegenden durchaus chen und auch den Nonnen, die unter der Regel des nicht wenige Gläubige den früheren liturgischen heiligen Benedikt dienten und überall zugleich mit Formen, die ihre Kultur und ihren Geist so grund- der Verkündigung des Evangeliums durch ihr Leben legend geprägt hatten, mit derart großer Liebe und auch jenen äußerst heilsamen Satz veranschaulichten, Empfindung an und tun dies weiterhin, dass Papst dass „dem Gottesdienst nichts vorzuziehen“ sei (Kap. Johannes Paul II., geleitet von der Hirtensorge für 43). Auf solche Weise befruchtete die heilige Liturgie diese Gläubigen, im Jahr 1984 mit dem besonderen nach römischem Brauch nicht nur den Glauben und “, das die Kongregation die Frömmigkeit, sondern auch die Kultur vieler Völ- für den Gottesdienst entworfen hatte, die Möglichkeit ker. Es steht fraglos fest, dass die lateinische Liturgie zum Gebrauch des Römischen Messbuchs zugestand, der Kirche – mit ihren verschiedenen Formen in das von Johannes XXIII. im Jahr 1962 herausgege- allen Jahrhunderten der christlichen Zeit – sehr viele benen worden war; im Jahr 1988 forderte Johannes Heilige im geistlichen Leben angespornt und so viele Paul II. indes die Bischöfe mit dem als Motu Proprio Völker in der Tugend der Gottesverehrung gestärkt erlassenen Apostolischen Schreiben „“ und deren Frömmigkeit befruchtet hat. auf, eine solche Möglichkeit weitherzig und groß- Dass aber die heilige Liturgie diese Aufgabe noch zügig zum Wohl aller Gläubigen, die darum bitten, wirksamer erfüllte, darauf haben verschiedene wei- einzuräumen.

1 3 INSTITUTIO GENERALIS MISSALIS ROMANI, EDITIO TERTIA, 2002, Ebd. Nr. 397. 4 HL. PAPST PIUS X., Apostolisches Schreiben „Motu Proprio“ Abhinc duos annos 2 PAPST JOHANNES PAUL II., Apostolisches Schreiben Vicesimus quintus vom 23. Oktober 1913: AAS 5 (1913) 449-450; vgl. PAPST JOHANNES PAUL II., annus vom 4. Dezember 1988, Nr. 3: AAS 81 (1989) 899. Apostolisches Schreiben Vicesimus quintus annus, Nr. 3: AAS 81 (1989) 899. KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 69

Nachdem die inständigen Bitten dieser Gläubigen ist es Sache der höheren Oberen, nach der Norm des schon von Unserem Vorgänger Johannes Paul II. über Rechts und gemäß der Gesetze und Partikularstatuten längere Zeit hin abgewogen und auch von Unseren zu entscheiden. Vätern Kardinälen in dem am 23. März 2006 abge- Art. 4. haltenen Konsistorium gehört worden sind, nachdem alles reiflich abgewogen worden ist, nach Anrufung Zu den Feiern der heiligen Messe, von denen oben in des Heiligen Geistes und fest vertrauend auf die Art. 2 gehandelt wurde, können entsprechend dem Hilfe Gottes, beschließen wir mit dem vorliegenden Recht auch Christgläubige zugelassen werden, die Apostolischen Schreiben folgendes: aus eigenem Antrieb darum bitten. Art. 1. Art. 5. Das von Paul VI. promulgierte Römische Messbuch § 1. In Pfarreien, wo eine Gruppe von Gläubigen, ist die ordentliche Ausdrucksform der „Lex orandi“ die der früheren Liturgie anhängen, dauerhaft der katholischen Kirche des lateinischen Ritus. Das existiert, hat der Pfarrer deren Bitten, die heilige vom hl. Pius V. promulgierte und vom sel. Johannes Messe nach dem im Jahr 1962 herausgegebenen XXIII. neu herausgegebene Römische Messbuch hat Römischen Messbuch zu feiern, bereitwillig hingegen als außerordentliche Ausdrucksform dersel- aufzunehmen. Er selbst hat darauf zu achten, ben „Lex orandi“ der Kirche zu gelten, und aufgrund dass das Wohl dieser Gläubigen harmonisch seines verehrungswürdigen und alten Gebrauchs soll in Einklang gebracht wird mit der ordentlichen es sich der gebotenen Ehre erfreuen. Diese zwei Aus- Hirtensorge für die Pfarrei, unter der Leitung des drucksformen der „Lex orandi“ der Kirche werden Bischofs nach der Norm des 392, wobei aber keineswegs zu einer Spaltung der „Lex credendi“ Zwietracht zu vermeiden und die Einheit der der Kirche führen; denn sie sind zwei Anwendungs- ganzen Kirche zu fördern ist. formen des einen Römischen Ritus. § 2. Die Feier nach dem Messbuch des sel. Johannes Demgemäß ist es erlaubt, das Messopfer nach der vom XXIII. kann an den Werktagen stattfinden; an sel. Johannes XXIII. promulgierten und niemals ab- Sonntagen und Festen kann indes ebenfalls eine geschafften Editio typica des Römischen Messbuchs Feier dieser Art stattfinden. als außerordentliche Form der Liturgie der Kirche zu § 3. Gläubigen oder Priestern, die darum bitten, hat feiern. Die von den vorangegangenen Dokumenten der Pfarrer auch zu besonderen Gelegenheiten „Quattuor abhinc annos“ und „Ecclesia Dei“ für den Feiern in dieser außerordentlichen Form zu ge- Gebrauch dieses Messbuchs aufgestellten Bedingun- statten, so z.B. bei der Trauung, bei der Begräb- gen aber werden wie folgt ersetzt: nisfeier oder bei situationsbedingten Feiern, wie Art. 2. etwa Wallfahrten. In Messen, die ohne Volk gefeiert werden, kann je- § 4. Priester, die das Messbuch des sel. Johannes der katholische Priester des lateinischen Ritus – sei XXIII. gebrauchen, müssen geeignet und dürfen er Weltpriester oder Ordenspriester – entweder das nicht von Rechts wegen gehindert sein. vom seligen Papst Johannes XXIII. im Jahr 1962 he- § 5. In Kirchen, die weder Pfarr- noch Konventskir- rausgegebene Römische Messbuch gebrauchen oder chen sind, ist es Sache des Kirchenrektors, eine das von Papst Paul VI. im Jahr 1970 promulgierte, Erlaubnis bezüglich des oben Genannten zu und zwar an jedem Tag mit Ausnahme des Tri-duum erteilen. Sacrum. Für eine solche Feier nach dem einen oder dem anderen Messbuch benötigt der Priester keine Art. 6. Erlaubnis, weder vom Apostolischen Stuhl noch von In Messen, die nach dem Messbuch des sel. Johannes seinem Ordinarius. XXIII. zusammen mit dem Volk gefeiert werden, kön- Art. 3. nen die Lesungen auch in der Volkssprache verkündet werden, unter Gebrauch der vom Apostolischen Stuhl Wenn Gemeinschaften der Institute des geweihten Le- rekognoszierten Ausgaben. bens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens – seien sie päpstlichen oder diözesanen Rechts – es Art. 7. wünschen, bei der Konvents- bzw. „Kommunitäts“- Wo irgendeine Gruppe von Laien durch den Pfarrer Messe im eigenen Oratorium die Feier der heiligen nicht erhalten sollte, worum sie nach Art. 5 § 1 bittet, Messe nach der Ausgabe des Römischen Messbuchs hat sie den Diözesanbischof davon in Kenntnis zu set- zu halten, die im Jahr 1962 promulgiert wurde, ist zen. Der Bischof wird nachdrücklich ersucht, ihrem ihnen dies erlaubt. Wenn eine einzelne Gemeinschaft Wunsch zu entsprechen. Wenn er für eine Feier dieser oder ein ganzes Institut bzw. eine ganze Gesellschaft Art nicht sorgen kann, ist die Sache der Päpstlichen solche Feiern oft, auf Dauer oder ständig begehen will, Kommission „Ecclesia Dei“ mitzuteilen.

5 Vgl. PAPST JOHANNES PAUL II., Apostolisches Schreiben „Motu Proprio“ Ecclesia Dei adflicta vom 2. Juli 1988, Nr. 6: AAS 80 (1988) 1498. 70 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Art. 8. Art.: 61 Ein Bischof, der für Bitten dieser Art seitens der Brief des Heiligen Vaters christgläubigen Laien Sorge tragen möchte, aber Papst Benedikt XVI. an die Bischöfe aus verschiedenen Gründen daran gehindert wird, kann die Sache der Päpstlichen Kommission „Ec- anlässlich der Publikation des clesia Dei“ berichten, die ihm Rat und Hilfe zu Apostolischen Schreibens „Motu Proprio geben hat. Data“ Summorum Pontificum Art. 9. über die Römische Liturgie in ihrer Gestalt vor der 1970 durchgeführten Reform § 1. Der Pfarrer kann – nachdem er alles wohl ab- gewogen hat – auch die Erlaubnis geben, dass Liebe Brüder im Bischofsamt, bei der Spendung der Sakramente der Taufe, hoffnungsvoll und mit großem Vertrauen lege ich den der Ehe, der Buße und der Krankensalbung das Text eines neuen als Motu Proprio erlassenen Aposto- ältere Rituale verwendet wird, wenn das Heil der lischen Schreibens über den Gebrauch der römischen Seelen dies nahelegt. Liturgie in ihrer Gestalt vor der 1970 durchgeführten § 2. Den Bischöfen ist die Vollmacht gegeben, das Sa- Reform in Eure Hände, die Hände der Hirten. Das krament der Firmung nach dem alten Pontificale Dokument ist Frucht langen Nachdenkens, vielfacher Romanum zu feiern, wenn das Heil der Seelen Beratungen und des Gebetes. dies nahelegt. Nachrichten und Beurteilungen, die ohne ausrei- § 3. Die geweihten Kleriker haben das Recht, auch chende Kenntnis vorgenommen wurden, haben in das Römische Brevier zu gebrauchen, das vom nicht geringem Maße Verwirrung gestiftet. Es gibt sel. Johannes XXIII. im Jahr 1962 promulgiert sehr unterschiedliche Reaktionen, die von freudiger wurde. Aufnahme bis zu harter Opposition reichen und die sich auf ein Vorhaben beziehen, dessen Inhalt in Art. 10. Wirklichkeit nicht bekannt war. Der Ortsordinarius hat das Recht, wenn er es für Dem Dokument standen näherhin zwei Befürchtun- ratsam hält, eine Personalpfarrei nach Norm des gen entgegen, auf die ich in diesem Brief etwas näher Canon 518 für die Feiern nach der älteren Form des eingehen möchte. römischen Ritus zu errichten oder einen Rektor bzw. Kaplan zu ernennen, entsprechend dem Recht. An erster Stelle steht die Furcht, hier werde die Auto- rität des II. Vatikanischen Konzils angetastet und eine Art. 11. seiner wesentlichen Entscheidungen – die liturgische Die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“, die von Reform – in Frage gestellt. Diese Befürchtung ist Johannes Paul II. im Jahr 1988 errichtet wurde,5 fährt unbegründet. Dazu ist zunächst zu sagen, dass selbst- fort mit der Erfüllung ihrer Aufgabe. verständlich das von Papst Paul VI. veröffentlichte Diese Kommission soll die Form, die Amtsaufgaben und dann in zwei weiteren Auflagen von Johannes und die Handlungsnormen erhalten, mit denen der Paul II. neu herausgegebene Missale die normale Papst sie ausstatten will. Form – die Forma ordinaria – der Liturgie der heili- gen Eucharistie ist und bleibt. Die letzte dem Konzil Art. 12. vorausgehende Fassung des Missale Romanum, die Dieselbe Kommission wird über die Vollmachten unter der Autorität von Papst Johannes XXIII. 1962 hinaus, derer sie sich bereits erfreut, die Autorität veröffentlicht und während des Konzils benützt wur- des Heiligen Stuhles ausüben, indem sie über die de, kann demgegenüber als Forma extraordinaria der Beachtung und Anwendung dieser Anordnungen liturgischen Feier Verwendung finden. Es ist nicht wacht. angebracht, von diesen beiden Fassungen des Römi- schen Messbuchs als von „zwei Riten“ zu sprechen. Alles aber, was von Uns durch dieses als Motu Proprio Es handelt sich vielmehr um einen zweifachen Usus erlassene Apostolische Schreiben beschlossen wurde, ein und desselben Ritus. ist – so bestimmen Wir – gültig und rechtskräftig und vom 14. September dieses Jahres, dem Fest der Was nun die Verwendung des Messbuchs von 1962 Kreuzerhöhung, an zu befolgen, ungeachtet jeder als Forma extraordinaria der Messliturgie angeht, so anderen gegenteiligen Anordnung. möchte ich darauf aufmerksam machen, dass dieses Missale nie rechtlich abrogiert wurde und insofern im Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter, am 7. Juli, im Prinzip immer zugelassen blieb. Im Augenblick der Jahr des Herrn 2007, dem dritten Jahr Unseres Pon- Einführung des neuen Meaabuchs schien es nicht not- tifikats. wendig, eigene Normen für den möglichen Gebrauch BENEDICTUS PP XVI. des bisherigen Missale zu erlassen. Man ging wohl KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 71 davon aus, dass es sich um wenige Einzelfälle handeln Motu Proprio von 1988 noch nicht sichtbar war; die- würde, die fallweise am jeweiligen Ort zu lösen seien. se Normen beabsichtigen, gerade auch die Bischöfe Dann zeigte sich aber bald, dass vor allem in Ländern, davon zu entlasten, immer wieder neu abwägen zu in denen die Liturgische Bewegung vielen Menschen müssen, wie auf die verschiedenen Situationen zu eine bedeutende liturgische Bildung und eine tiefe antworten sei. innere Vertrautheit mit der bisherigen Form der li- Als zweites wurde in den Diskussionen über das turgischen Feier geschenkt hatte, nicht wenige stark erwartete Motu Proprio die Befürchtung geäußert, an diesem ihnen von Kindheit auf liebgewordenen eine erweiterte Möglichkeit zum Gebrauch des Mis- Gebrauch des Römischen Ritus hingen. Wir wissen sale von 1962 werde zu Unruhen oder gar zu Spal- alle, dass in der von Erzbischof Lefebvre angeführ- tungen in den Gemeinden führen. Auch diese Sorge ten Bewegung das Stehen zum alten Missale zum scheint mir nicht wirklich begründet zu sein. Der äußeren Kennzeichen wurde; die Gründe für die sich Gebrauch des alten Missale setzt ein gewisses Maß hier anbahnende Spaltung reichten freilich viel tiefer. an liturgischer Bildung und auch einen Zugang zur Viele Menschen, die klar die Verbindlichkeit des II. lateinischen Sprache voraus; das eine wie das andere Vaticanums annahmen und treu zum Papst und zu den ist nicht gerade häufig anzutreffen. Schon von diesen Bischöfen standen, sehnten sich doch auch nach der konkreten Voraussetzungen her ist es klar, dass das ihnen vertrauten Gestalt der heiligen Liturgie, zumal neue Messbuch nicht nur von der rechtlichen Normie- das neue Missale vielerorts nicht seiner Ordnung ge- rung, sondern auch von der tatsächlichen Situation der treu gefeiert, sondern geradezu als eine Ermächtigung gläubigen Gemeinden her ganz von selbst die Forma oder gar als Verpflichtung zur „Kreativität“aufgefasst ordinaria des Römischen Ritus bleibt. Es ist wahr, wurde, die oft zu kaum erträglichen Entstellungen dass es nicht an Übertreibungen und hin und wieder der Liturgie führte. Ich spreche aus Erfahrung, da an gesellschaftlichen Aspekten fehlt, die in unge- ich diese Phase in all ihren Erwartungen und Verwir- bührender Weise mit der Haltung jener Gläubigen in rungen miterlebt habe. Und ich habe gesehen, wie tief Zusammenhang stehen, die sich der alten lateinischen Menschen, die ganz im Glauben der Kirche verwurzelt liturgischen Tradition verbunden wissen. waren, durch die eigenmächtigen Entstellungen der Liturgie verletzt wurden. Eure Liebe und pastorale Klugheit wird Anreiz und Leitbild für eine Vervollkommnung sein. Im übri- So sah sich Papst Johannes Paul II. veranlasst, mit gen können sich beide Formen des Usus des Ritus dem Motu Proprio „Ecclesia Dei“ vom 2. Juli 1988 eine Rahmennorm für den Gebrauch des Missale von Romanus gegenseitig befruchten: Dasalte Messbuch 1962 zu erlassen, die freilich keine Einzelbestimmun- kann und soll neue Heilige und einige der neuen Prä- gen enthielt, sondern grundsätzlich an den Großmut fationen aufnehmen. Die Kommission Ecclesia Dei der Bischöfe gegenüber den „gerechtfertigten Wün- wird im Kontakt mit den verschiedenen Institutionen schen“ derjenigen Gläubigen appellierte, die um die- die sich dem usus antiquior widmen, die praktischen sen Usus des Römischen Ritus baten. Der Papst hatte Möglichkeiten prüfen. In der Feier der Messe nach damals besonders auch der „Priester-Bruderschaft dem Missale Pauls VI. kann stärker, als bisher weit- des heiligen Pius X.“ helfen wollen, wieder die volle hin der Fall ist, jene Sakralität erscheinen, die viele Einheit mit dem Nachfolger Petri zu finden, und hatte Menschen zum alten Usus hinzieht. Die sicherste so eine immer schmerzlicher empfundene Wunde Gewähr dafür, dass das Missale Pauls VI. die Ge- in der Kirche zu heilen versucht. Diese Versöhnung meinden eint und von ihnen geliebt wird, besteht im ist bislang leider nicht geglückt, aber eine Reihe von ehrfürchtigen Vollzug seiner Vorgaben, der seinen Gemeinschaften machten dankbar von den Möglich- spirituellen Reichtum und seine theologische Tiefe keiten dieses Motu Proprio Gebrauch. Schwierig blieb sichtbar werden lässt. dagegen die Frage der Verwendung des Missale von Damit bin ich bei dem positiven Grund angelangt, 1962 außerhalb dieser Gruppierungen, wofür genaue der mich veranlasst hat, mit diesem Motu Proprio rechtliche Formen fehlten, zumal die Bischöfe dabei dasjenige von 1988 fortzuschreiben. Es geht um eine häufig fürchteten, die Autorität des Konzils werde innere Versöhnung in der Kirche. In der Rückschau hier in Frage gestellt. Hatte man unmittelbar nach auf die Spaltungen, die den Leib Christi im Lauf der dem Ende des II. Vaticanums annehmen können, Jahrhunderte verwundet haben, entsteht immer wie- das Verlangen nach dem Usus von 1962 beschränke der der Eindruck, dass in den kritischen Momenten, sichauf die ältere Generation, die damit aufgewach- in denen sich die Spaltung anbahnte, von Seiten der sen war, so hat sich inzwischen gezeigt, dass junge Verantwortlichen in der Kirche nicht genug getan Menschen diese liturgische Form entdecken, sich von worden ist, um Versöhnung und Einheit zu erhalten ihr angezogen fühlen und hier eine ihnen besonders oder neu zu gewinnen; dass Versäumnisse in der gemäße Form der Begegnung mit dem Mysterium der Kirche mit schuld daran sind, dass Spaltungen sich heiligen Eucharistie finden. So ist ein Bedarf nach verfestigen konnten. Diese Rückschau legt uns heute klarer rechtlicher Regelung entstanden, der beim eine Verpflichtung auf, alle Anstrengungen zu unter- 72 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 nehmen, um all denen das Verbleiben in der Einheit Liebe Brüder, dankbar und zuversichtlich vertraue ich oder das neue Finden zu ihr zu ermöglichen, die Eurem Hirtenherzen diese Seiten und die Bestimmun- wirklich Sehnsucht nach Einheit tragen. Mir kommt gen des MotuProprio an. Seien wir stets eingedenk da ein Wort aus dem zweiten Korintherbrief in den der Worte des Apostels Paulus, die er an die Ältesten Sinn, wo Paulus den Korinthern sagt: „Unser Mund von Ephesus gerichtet hat: „Gebt acht auf euch und hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz ist auf die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist weit geworden. In uns ist es nicht zu eng für euch; zu Bischöfen bestellt hat, damit ihr als Hirten für die eng ist es in eurem Herzen. Lasst doch als Antwort Kirche Gottes sorgt, die er sich durch das Blut seines darauf ... auch euer Herz weit aufgehen!“ (2 Kor 6, eigenen Sohnes erworbe hat“ (Apg 20, 28). 11–13). Paulus sagt das in anderem Zusammenhang, Der mächtigen Fürsprache Mariens, der Mutter der aber sein Anruf kann und soll uns gerade auch in Kirche, vertraue ich diese neuen Bestimmungen an dieser Sache berühren. Machen wir unser Herz weit und erteile Euch, liebe Mitbrüder, den Pfarrern in auf, und lassen wir all dem Raum, wozu der Glaube Euren Diözesen und allen Priestern, die Eure Mitar- selbst Raum bietet. beiter sind, sowie allen Euren Gläubigen von Herzen Es gibt keinen Widerspruch zwischen der einen und meinen Apostolischen Segen. der anderen Ausgabe des Missale Romanum. In der Gegeben zu Sankt Peter, am 7. Juli 2007 Liturgiegeschichte gibt es Wachstum und Fortschritt, aber keinen Bruch. Was früheren Generationen heilig BENEDICTUS PP XVI. war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein. Es tut uns allen gut, die Reichtümer zu wahren, die Art.: 62 im Glauben und Beten der Kirche gewachsen sind und ihnen ihren rechten Ort zu geben. Um die volle Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten communio zu leben, können die Priester, die den bezüglich der Lehre über die Kirche Gemeinschaften des alten Usus zugehören, selbstver- Einleitung ständlich die Zelebration nach den neuen liturgischen Büchern im Prinzip nicht ausschließen. Ein völliger Das Zweite Vatikanische Konzil hat mit der dogma- Ausschluss wäre nämlich nicht in Übereinstimmung tischen Konstitution und mit den mit der Anerkennung des Wertes und der Heiligkeit Dekreten über den Ökumenismus (Unitatis redinte- des Ritus in seiner erneuerten Form. gratio) und über die Ostkirchen (Orientalium Eccle- siarum) maßgeblich zur Erneuerung der katholischen Abschließend, liebe Mitbrüder, liegt mir daran zu Ekklesiologie beigetragen. Auch die Päpste wollten betonen, dass diese neuen Bestimmungen in kei- diese Lehre vertiefen und Orientierungen für die ner Weise Eure Autorität und Verantwortlichkeit Praxis geben: Paul VI. in der Enzyklika Ecclesiam schmälern, weder hinsichtlich der Liturgie noch was suam (1964) und Johannes Paul II. in der Enzyklika die Seelsorge an Euren Gläubigen anbelangt. In der (1995) Tat steht jedem Bischof das Recht zu, in der eigenen Diözese die Liturgiezu ordnen (vgl. Sacrosanctum Das Mühen der Theologen, das sich daraus ergibt und Concilium, Nr. 22: „Sacrae Liturgiae moderatio ab darauf abzielt, die verschiedenen Aspekte der Ekkle- Ecclesiae auctoritate unice pendet quae quidem est siologie immer besser zu erklären, hat sich in einer apud Apostolicam Sedem et, ad normam iuris, apud reichhaltigen Literatur niedergeschlagen. Die Thema- Episcopum“). tik erwies sich nämlich als sehr fruchtbar. Manchmal war es aber auch notwendig, einzelne Punkte genauer Nichts wird folglich der Autorität des Bischofs weg- zu umreißen und in Erinnerung zu rufen, wie es in der genommen, dessen Aufgabe in jedem Fall jene bleibt, Erklärung Mysterium Ecclesiae (1973), im Schreiben darüber zu wachen, dass alles friedlich und sachlich an die Bischöfe der katholischen Kirche Communio- geschieht. Sollten Probleme auftreten, die der Pfar- nis notio (1992) und in der Erklärung Dominus Iesus rer nicht zu lösen imstande ist, kann der Ordinarius (2000) – alle veröffentlicht durch die Kongregation immer eingreifen, jedoch in völliger Übereinstim- für die Glaubenslehre – geschehen ist. mung mit den im Motu Proprio festgelegten neuen Der Umfang der Fragestellung und die Neuheit vieler Bestimmungen. Themen fordern das theologische Nachdenken bestän- Außerdem lade ich Euch, liebe Mitbrüder, hiermit ein, dig heraus und führen fortwährend zu neuen Beiträgen, drei Jahre nach dem Inkrafttreten des Motu Proprio die nicht immer frei sind von irrigen Interpretationen. dem Heiligen Stuhl über Eure Erfahrungen Bericht zu Diese erwecken Verwirrung und Zweifel, von denen erstatten. Wenn dann wirklich ernsthafte Schwierig- einige der Kongregation für die Glaubenslehre unter- keiten aufgetreten sein sollten, können Wege gesucht breitet worden sind. Unter Voraussetzung der gesamten werden, um Abhilfe zu schaffen. katholischen Lehre über die Kirche möchte die Kon- KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 73 gregation darauf antworten, indem sie die authentische allein zugeschrieben, denn es bezieht sich auf das Merk- Bedeutung einiger ekklesiologischer Ausdrücke des mal der Einheit, das wir in den Glaubensbekenntnissen Lehramts klärt, die in der theologischen Diskussion bekennen (Ich glaube ... die „eine“ Kirche); und diese in Gefahr sind, missverstanden zu werden. „eine“ Kirche subsistiert in der katholischen Kirche.10 1. Frage: Hat das Zweite Vatikanische Konzil die 3. Frage: Warum wird der Ausdruck „subsistiert in“ vorhergehende Lehre über die Kirche verändert? und nicht einfach das Wort „ist“ gebraucht? Antwort: Das Zweite Vatikanische Konzil wollte Antwort: Die Verwendung dieses Ausdrucks, der die diese Lehre nicht verändern und hat sie auch nicht vollständige Identität der Kirche Christi mit der katho- verändert, es wollte sie vielmehr entfalten, vertiefen lischen Kirche besagt, verändert nicht die Lehre über und ausführlicher darlegen. die Kirche. Er ist begründet in der Wahrheit und bringt Genau das sagte Johannes XXIII. am Beginn des Kon- klarer zum Ausdruck, dass außerhalb ihres Gefüges zils mit großer Klarheit.1 Paul VI. bekräftigte es2 und „vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit“ zu finden sind, „die als der Kirche Christi eigene Gaben äußerte sich bei der der Konstitution Lu- 11 men gentium folgendermaßen: „Der beste Kommentar auf die katholische Einheit hindrängen“. zu dieser Promulgation ist wohl der folgende: Nichts hat „Daher sind diese getrennten Kirchen und Gemeinschaf- sich an der überlieferten Lehre verändert. Was Christus ten, auch wenn sie, wie wir glauben, mit jenen Mängeln gewollt hat, das wollen auch wir. Was war, das ist ge- behaftet sind, keineswegs ohne Bedeutung und Gewicht blieben. Was die Kirche durch die Jahrhunderte gelehrt im Geheimnis des Heils. Denn der Geist Christi weigert hat, das lehren auch wir. Nur ist nun das, was früher sich nicht, sie als Mittel des Heils zu gebrauchen, deren bloß in der Praxis des Lebens enthalten war, auch offen Kraft sich von der Fülle der Gnade und Wahrheit herlei- als Lehre zum Ausdruck gebracht. Nun ist das, was bis tet, die der katholischen Kirche anvertraut ist“.12 jetzt Gegenstand des Nachdenkens, der Diskussion und 4. Frage: Warum schreibt das Zweite Vatikanische zum Teil auch der Auseinandersetzungen war, in einer Konzil den Ostkirchen, die von der vollen Gemein- sicher formulierten Lehre dargelegt“.3 Die Bischöfe schaft mit der katholischen Kirche getrennt sind, die haben wiederholt dieselbe Absicht bekundet und zur Bezeichnung „Kirchen“ zu? Ausführung gebracht.4 Antwort: Das Konzil wollte den traditionellen Ge- 2. Frage: Wie muss die Aussage verstanden werden, brauch dieser Bezeichnung übernehmen. „Da nun gemäß der die Kirche Christi in der katholischen diese Kirchen trotz ihrer Trennung wahre Sakramente Kirche subsistiert? besitzen, und zwar vor allem kraft der apostolischen Antwort: Christus hat eine einzige Kirche „hier auf Sukzession das Priestertum und die Eucharistie, wo- Erden ... verfasst“ und sie als „sichtbare Versammlung durch sie in ganz enger Gemeinschaft bis heute mit und geistliche Gemeinschaft“5 gestiftet, die seit ihrem uns verbunden sind“13, verdienen sie den Titel „Teil- Anfang und durch die Geschichte immer da ist und oder Ortskirchen“14 und werden Schwesterkirchen der immer da sein wird und in der allein alle von Christus katholischen Teilkirchen genannt.15 eingesetzten Elemente jetzt und in Zukunft erhalten „So baut die Kirche Gottes sich auf und wächst in bleiben.6 „Diese ist die einzige Kirche Christi, die wir diesen Einzelkirchen durch die Feier der Eucharistie im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholi- des Herrn“16. Weil aber die Gemeinschaft mit der ka- sche und apostolische bekennen ... Diese Kirche, in tholischen Kirche, deren sichtbares Haupt der Bischof dieser Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet, sub- von Rom und Nachfolger des Petrus ist, nicht eine bloß sistiert in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit äußere Zutat zur Teilkirche ist, sondern eines ihrer ihm geleitet wird“7 inneren Wesenselemente, leidet das Teilkirchesein jener ehrwürdigen christlichen Gemeinschaften unter In der Nummer 8 der dogmatischen Konstitution Lumen einem Mangel.17 gentium meint Subsistenz jene immerwährende histori- sche Kontinuität und Fortdauer aller von Christus in der Andererseits wird durch die Trennung der Christen die katholischen Kirche eingesetzten Elemente, in der die katholische Universalität – die der Kirche eigen ist, die Kirche Christi konkret in dieser Welt anzutreffen ist. vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird – in ihrer vollen Nach katholischer Lehre kann man mit Recht sagen, Verwirklichung in der Geschichte gehindert.18 dass in den Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, die noch nicht in voller Gemeinschaft mit der katholi- 5. Frage: Warum schreiben die Texte des Konzils und schen Kirche stehen, kraft der in ihnen vorhandenen des nachfolgenden Lehramts den Gemeinschaften, die Elemente8 der Heiligung und der Wahrheit die Kirche aus der Reformation des 16. Jahrhunderts hervorge- Christi gegenwärtig und wirksam ist.9 Das Wort „sub- gangen sind, den Titel „Kirche“ nicht zu? sistiert“ wird hingegen nur der katholischen Kirche Antwort: Weil diese Gemeinschaften nach katholischer 74 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Lehre die apostolische Sukzession im Weihesakra- supponit doctrinam in constitutione ,De ecclesia‘ expositam, ut pag. 5, lin. 24-25 ment nicht besitzen und ihnen deshalb ein wesentli- affirmatur“ (Act Syn III/VII 15). Die Kommission, welche die Änderungsvor- schläge zum Dekret Unitatis redintegratio bewerten musste, bringt also klar die ches konstitutives Element des Kircheseins fehlt. Die Identität der Kirche Christi mit der katholischen Kirche sowie ihre Einzigkeit genannten kirchlichen Gemeinschaften, die vor allem zum Ausdruck und sieht diese Lehre in der dogmatischen Konstitution Lumen wegen des Fehlens des sakramentalen Priestertums gentium grundgelegt. 3 die ursprüngliche und vollständige Wirklichkeit des D) [In Nr. 2 Schema Decreti: Act Syn III/II 297s] „Pag. 6, lin. 1-24: Clarius expri- 19 matur unicitas Ecclesiae. Non sufficit inculcare, ut in textu fit, unitatem Ecclesiae. eucharistischen Mysteriums nicht bewahrt haben , R(espondetur): a) Ex toto textu clare apparet identificatio Ecclesiae Christi cum können nach katholischer Lehre nicht „Kirchen“ im Ecclesia catholica, quamvis, ut oportet, efferantur elementa ecclesialia aliarum eigentlichen Sinn genannt werden.20 communitatum“. „Pag. 7, lin. 5: Ecclesia a successoribus Apostolorum cum Petri successore capite gubernata (cf. novum textum ad pag. 6, !in. 33-34) explicite Papst Benedikt XVI. hat in der dem unterzeichneten dicitur ,unicus Dei grex‘ et lin. 13 ,una et unica Dei Ecclesia‘.“ (Act Syn III/VII). Kardinalpräfekten der Kongregation für die Glau- Die beiden zitierten Ausdrücke finden sich in Unitatis redintegratio 2.5 und 3.1.. 5 benslehre gewährten Audienz diese Antworten, die in Vgl. II. VATIKANISCHES KONZIL, Dogmatische Konstitution Lumen der Ordentlichen Versammlung dieser Kongregation gentium, 8.1. beschlossen worden sind, gutgeheißen, bestätigt und 6 Vgl. II. VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, deren Veröffentlichung angeordnet. 3.2;3.4;3.5;4.6. 7 Rom, am Sitz der Kongregation für die Glaubenslehre, II. VATIKANISCHES KONZIL, Dogmatische Konstitution Lumen gentium , 8.2. am 29. Juni 2007, dem Hochfest der heiligen Apostel 8 Vgl. KONGRAGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE, Erklärung Mysterium Petrus und Paulus. Ecclesiae, 1.1: AAS 65 (1973) 397; Erklärung Dominus Jesus, 16.3: AAS 92 William Kardinal Levada (2000) 757-758, Notifikation zu dem Buch „Kirche: Charisma und Macht. Versuche einer militanten Ekklesiologie“ von P. Leonardo Boff OFM: AAS 77 Präfekt (1985) 758-759. 9 † Angelo Amato, S.D.B. Titularerzbischof von Sila Vgl. JOHANNES PAUL II. Enzyklika Ut unum sint, 11.3: AAS 87 (1995) 928. Sekretär 10 Vgl. II: VATOKANISCHES KONZIL, Dogmatische Konstitution Lumen gentium, 8.2. 1 11 JOHANNES XXIII., Ansprache vom 11. Oktober 1962: „Das Konzil ... will II. VATIKANISCHES KONZIL, Dogamtische Konstitution Lumen gentium, die katholische Lehre vollständig weitergeben, ohne sie abzuschwächen oder zu 8.2. entstellen ... Aber heute ist es notwendig, dass die ganze christliche Lehre ohne 12 jede Abweichung von allen mit neuem Eifer und mit klarem und ruhigem Geist II. VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, 3.4 angenommen werde ... Es ist notwendig, dass dieselbe Lehre tiefer und gründ- 13 II. VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, 15.3; vgl. licher verstanden werde, wie alle es sehnlichst wünschen, die der christlichen, KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE; Schreiben Communionis katholischen und apostolischen Sache anhangen ... Es ist notwendig, dass diese notio, 17.2: AAS 85 (1993) 848. sichere und unwandelbare Lehre, welcher der Gehorsam des Glaubens gebührt, 14 in einer Weise erforscht und dargelegt werde, die unserer Zeit entspricht. Eines II. VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, 14.1. ist nämlich die Substanz des Glaubensgutes, also die Wahrheiten, die in unserer 15 ehrwürdigen Lehre enthalten sind, etwas anderes die Art und Weise, in der diese Vgl. II. VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, 14.2; Wahrheiten dargelegt werden, immer aber in demselben Sinn und in derselben JOHANNES PAUL II., Enzyklika Ut unum sint, 56 f.: AAS 87 (1995) 954 f. 16 Bedeutung“: AAS 54 (1962) 791-792 II: VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, 15.1 2 17 Vgl. PAUL VI., Ansprache vom 29. September 1963: AAS 55 (1963) 847-852. Vgl. KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE, Schreiben Commu- 3 PAUL VI., Ansprache vom 21. November 1964: AAS 56 (1964) 1009-1010 nionis notio, 17.3: AAS 85 (1993) 849. 4 18 Das Konzil wollte die Identität der Kirche Christi mit der katholischen Kirche Vgl. ebd. 19 zum Ausdruck bringen. Dies geht aus den Diskussionen über das Dekret Unitatis Vgl. II: VATIKANISCHES KONZIL, Dekret Unitatis redintegratio, 22.3. redintegratio hervor. Das Schema des Dekrets wurde mit einer Relatio (Act Syn 20 III/II 296-344) am 23. September 1964 in der Aula eingebracht. Auf die Verände- Vgl. KONGREGATION FÜR DIE GLAUBENSLEHRE, Erklärung Dominus rungsvorschläge, die von den Bischöfen in den folgenden Monaten eingebracht Jesus, 17.2: AAS 92 (2000) 758. wurden, antwortete das Sekretariat für die Einheit der Christen am 10. November 1964 (Act Syn III/VII 11-49). Aus dieser Expensio modorum werden die folgen- den vier Texte bezüglich der ersten Antwort angeführt: A) [In Nr. I (Prooemium) Schema Decreti: Act Syn III/II 296,3-6] „Pag. 5, lin. 3-6: Videtur etiam Ecclesiam catholicam inter illas Communiones comprehendi, quod falsum esset. R(espondetur): Hic tantum factum, prout ab omnibus conspi- Art.: 63 citur, describendum est. Postea clare affirmatur solam Ecclesiam catholicam esse veram Ecclesiam Christi“ (Act Syn III/VII 12). Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum B) [In Caput I in genere: Act Syn III/II 297-301] „4 – Expressius dicatur unam solam esse veram Ecclesiam Christi; hanc esse Catholicam Apostolicam Ro- Welttag der Migranten und Flüchtlinge 2007 manam; omnes debere inquirere, ut eam cognoscant et ingrediantur ad salutem obtinendam ... R(espondetur): In toto textu sufficienter effertur, quod postulatur. Liebe Brüder und Schwestern! Ex altera parte non est tacendum etiam in aliis communitatibus christianis inve- Aus Anlass des bevorstehenden Welttages der Mi- niri veritates revelatas et elementa ecclesialia“ (Act Syn III/VII 15). Vgl. auch granten und Flüchtlinge möchte ich Euch mit Blick ebd., Punkt 5. C) [In Caput I in genere: Act Syn III/II 296s] „5 – Clarius dicendum esset veram auf die Heilige Familie von Nazareth, die Ikone aller Ecclesiam esse solam Ecclesiam catholicam romanam ... R(espondetur): Textus Familien, einladen, über die Lebenssituation der KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 75

Migrantenfamilie nachzudenken. Der Evangelist nunmehr strukturell verankert ist, anerkennt. Die Matthäus berichtet, dass Josef kurz nach der Geburt Kirche unterstützt die Ratifizierung der internatio- Jesu gezwungen war, in der Nacht nach Ägypten zu nalen Rechtsmittel, die darauf ausgerichtet sind, die fliehen, um der Verfolgung durch König Herodes zu Rechte der Migranten und der Flüchtlinge sowie ihrer entgehen (vgl. Mt 2,13–15). Diesen Evangeliumsab- Familien zu verteidigen und bietet durch verschiedene schnitt erläuternd schrieb mein verehrter Vorgänger, Einrichtungen und Vereinigungen jene advocacy, die der Diener Gottes Papst Pius XII., im Jahre 1952: immer dringender notwendig ist. Zu diesem Zweck »Die Familie von Nazareth im Exil – Jesus, Maria wurden Beratungsstellen und Aufnahmezentren für und Josef, die nach Ägypten ausgewandert sind und Migranten sowie Büros zum Dienst an den einzelnen dort Zuflucht gesucht haben, um dem Zorn eines und an den Familien eingerichtet, und andere Initia- gottlosen Königs zu entgehen – ist das Modell, das tiven wurden ins Leben gerufen, um dem steigenden Vorbild und die Stütze aller Emigranten und Pilger Bedarf in diesem Bereich zu entsprechen. jeden Alters und jeder Herkunft, aller Flüchtlinge Es wird bereits viel getan für die Integration der jeder Lebenssituation, die sich durch Verfolgung Immigrantenfamilien, auch wenn noch viel zu tun oder Not gezwungen sehen, ihr Vaterland, die lieben bleibt. Es gibt reale Schwierigkeiten, die mit den Verwandten, Nachbarn und Freunde zu verlassen und »Verteidigungsmechanismen« der ersten Generation in ein fremdes Land zu gehen« (Exsul familia, AAS von Immigranten zusammenhängen und die zum 44, 1952, 649). Im Drama der Familie von Nazareth, Hindernis für den Reifeprozess der jungen Men- die gezwungen ist nach Ägypten zu fliehen, erkennen schen der zweiten Generation zu werden drohen. wir die schmerzliche Lebenssituation aller Migran- Daher ist es notwendig, gesetzgebende, rechtliche ten, besonders der Flüchtlinge, der Verbannten, der und soziale Eingriffe vorzusehen, um die Integrati- Vertriebenen, der Asylanten, der Verfolgten. Wir on zu erleichtern. In letzter Zeit ist die Anzahl der erkennen die Schwierigkeiten jeder Migrantenfamilie, Frauen gestiegen, die auf der Suche nach besseren die Entbehrungen, die Demütigungen, die Bedräng- Lebensbedingungen ihr Heimatland verlassen, in nis und die Schwachheit von Millionen und aber der Aussicht auf viel versprechende berufliche Pers- Millionen Migranten, Flüchtlingen und Asylanten. pektiven. Nicht wenige Frauen jedoch werden Opfer Die Familie von Nazareth spiegelt das Abbild Gottes des Menschenhandels und der Prostitution. Bei den wider, das im Herzen jeder menschlichen Familie Familienzusammenführungen können die Sozialar- bewahrt wird, auch wenn es durch die Emigration beiterinnen und besonders die Ordensfrauen unter entstellt und entkräftet worden ist. ihnen einen wertvollen Vermittlungsdienst leisten, Das Thema des bevorstehenden Welttages der Mi- der immer größere Hochachtung verdient. granten und Flüchtlinge – »Die Migrantenfamilie« Bezüglich der Integration der Immigrantenfamilien – schließt an die Themen von 1980, 1986 und 1993 fühle ich mich verpflichtet, die Aufmerksamkeit an und möchte noch einmal den Einsatz der Kirche auf die Familien der Flüchtlinge zu lenken, deren nicht nur für den einzelnen Migranten, sondern auch Lebensbedingungen sich im Gegensatz zu früher für seine Familie, Ort und Quelle der Kultur des verschlechtert zu haben scheinen, auch im Hinblick Lebens und Faktor zur Einbeziehung von Werten, auf die Familienzusammenführung. In den Flücht- unterstreichen. Die Familie des Migranten begegnet lingslagern, in die sie eingewiesen werden, gibt es vielen Schwierigkeiten. Die Entfernungen zwischen nicht nur Schwierigkeiten der Unterbringung und ihren Mitgliedern und die fehlende Zusammenfüh- persönliche Schwierigkeiten, die an das Trauma und rung lassen die ursprünglichen Verbindungen oft zer- an den psychologischen Stress gebunden sind, die brechen. Es werden neue Beziehungen geknüpft, und aus den tragischen Erfahrungen heraus entstehen, neue Zuneigung entsteht; durch die Entfernung und die die Flüchtlinge durchlebt haben. Daneben besteht die Einsamkeit auf eine harte Probe gestellt, vergisst manchmal sogar die Gefahr, dass Frauen und Kinder man die Vergangenheit und die eigenen Pflichten. in den sexuellen Missbrauch, als Mechanismus des Wenn man der immigrierten Familie keine wirkliche Überlebens geraten. In diesen Fällen bedarf es einer Möglichkeit zur Integration und zur Beteiligung zusi- aufmerksamen pastoralen Präsenz, die außer dem chert, lässt sich für sie eine harmonische Entwicklung Beistand, der den verwundeten Herzen Linderung kaum voraussehen. Durch die Internationale Konven- schenken kann, Unterstützung von Seiten der christ- tion zum Schutz der Rechte aller Migrantenarbeiter lichen Gemeinschaft bietet, die in der Lage ist, die und ihrer Familienmitglieder, die am 1. Juli 2003 in Kultur der Achtung wiederherzustellen und den wah- Kraft getreten ist, sollen die Migranten- und Migran- ren Wert der Liebe wieder aufzudecken. Man muss tinnen-Arbeiter sowie die Mitglieder ihrer jeweiligen denjenigen, die innerlich zerstört sind, Mut machen, Familien geschützt werden. Das heißt, dass man den ihr Selbstvertrauen wiederzuerlangen. Außerdem Wert der Familie auch hinsichtlich der Emigration, muss man sich dafür einsetzen, dass die Rechte und einem Phänomen, das in unseren Gesellschaften die Würde der Familien gewährleistet werden und 76 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 dass ihnen eine Unterkunft zugesichert wird, die ihren Art.: 64 Bedürfnissen entspricht. Die Flüchtlingen sind aufge- rufen, eine offene und positive Haltung einzunehmen Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum gegenüber der Gesellschaft, die sie aufnimmt, und Weltmissionssonntag 2007 sich aktiv zur Verfügung zu stellen bei Vorschlägen Alle Kirchen für die ganze Welt zur Beteiligung am gemeinsamen Aufbau einer inte- grierten Gemeinschaft, die ein »gemeinsames Haus« Liebe Brüder und Schwestern! aller sein soll. Anlässlich des nächsten Weltmissionssonntags möch- Unter den Migranten gibt es eine Kategorie, die te ich das ganze Volk Gottes – die Hirten, Priester, besondere Beachtung finden muss: diejenige der Ordensmänner, Ordensfrauen und Laien – einladen, Studenten aus anderen Ländern, die weit weg sind gemeinsam über die Dringlichkeit und die Bedeutung von Zuhause, ohne ausreichende Sprachkenntnisse, nachzudenken, die auch in unserer Zeit die Missi- manchmal ohne Freunde und nicht selten mit nur onstätigkeit der Kirche besitzt. Noch immer erklingen unzureichenden Stipendien. Noch schwerer wird ihre als universaler Ruf und eindringlicher Appell jene Situation, wenn es sich um verheiratete Studenten Worte, mit denen der gekreuzigte und auferstandene handelt. Die Kirche bemüht sich durch ihre Ein- Jesus Christus, bevor er in den Himmel auffuhr, den richtungen, diesen jungen Studenten das Fehlen des Aposteln den missionarischen Auftrag anvertraut hat: familiären Halts weniger schmerzlich zu gestalten »Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Men- und hilft ihnen, sich in die Städte, die sie aufnehmen, schen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen zu integrieren, indem sie sie in Kontakt bringt mit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Familien, die bereit sind, ihnen Gastfreundschaft und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten zu gewähren und das gegenseitige kennen lernen zu habe«. Und er fügte hinzu: »Seid gewiss: Ich bin bei erleichtern. Ich hatte bereits anderweitig Gelegenheit euch alle Tage bis zum Ende der Welt« (Mt 28,19–20). zu sagen: Den ausländischen Studenten zu Hilfe zu Bei der Evangelisierungsarbeit, die großen Einsatz kommen »stellt für die Kirche einen wichtigen Be- erfordert, werden wir von der Gewissheit gestützt reich pastoraler Tätigkeit dar. Die jungen Menschen, und begleitet, dass er, der Herr der Ernte, bei uns ist die ihr Land wegen des Studiums verlassen, gehen und ohne Unterlass sein Volk leitet. Christus ist der nicht wenigen Problemen entgegen, insbesondere be- unerschöpfliche Quell der Mission der Kirche. In die- steht die Gefahr einer Identitätskrise« (L‘Osservatore sem Jahr gibt es darüber hinaus noch einen weiteren Romano, dt., Nr.2, 13.1.2006, S. 14). Anlass für einen erneuerten missionarischen Einsatz: Wir begehen nämlich den 50. Jahrestag der Enzyklika Liebe Brüder und Schwestern, der Welttag der Mig- Fidei donum des Dieners Gottes Pius XII., durch die ranten und Flüchtlinge möge zur nützlichen Gelegen- die Zusammenarbeit der Kirchen für die Mission »ad heit werden, um die kirchlichen Gemeinschaften und gentes« gefördert und ermutigt wurde. die öffentliche Meinung für die Nöte und Probleme ebenso wie für das positive Potential der Migranten- »Alle Kirchen für die ganze Welt«: so lautet das familien zu sensibilisieren. Meine Gedanken gehen Thema, das für den nächsten Weltmissionssonntag besonders zu denjenigen, die vom weit reichenden gewählt worden ist. Es lädt die Ortskirchen aller Phänomen der Migration unmittelbar betroffen sind Kontinente ein, sich gemeinsam der dringenden Not- und zu denen, die ihre pastoralen Kräfte in den wendigkeit bewusst zu werden, der Missionstätigkeit Dienst der menschlichen Mobilität stellen. Das Wort angesichts der vielen und schwerwiegenden Heraus- des Apostels Paulus »Caritas Christi urget nos« (2 forderungen unserer Zeit neuen Auftrieb zu geben. Kor 5,14) sei ihnen ein Antrieb, sich bevorzugt den Die Lebensbedingungen der Menschheit haben sich bedürftigsten Brüdern und Schwestern zu widmen. natürlich geändert, und in diesen Jahrzehnten wurden Mit diesen Empfindungen rufe ich auf jeden einzelnen große Anstrengungen unternommen zur Verbreitung den göttlichen Beistand herab, und allen erteile ich des Evangeliums, besonders seit dem Zweiten Vati- von Herzen einen besonderen Apostolischen Segen. kanischen Konzil. Es bleibt jedoch noch viel zu tun, Vatikanstadt, 18. Oktober 2006 um dem Missionsauftrag nachzukommen, den der Herr unermüdlich an jeden Getauften richtet. Er ruft BENEDICTUS PP.XVI weiterhin an erster Stelle die so genannten Kirchen mit alter Tradition auf, die in der Vergangenheit au- Hinweis: ßer materiellen Gütern auch eine ansehnliche Zahl Im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz wird an Priestern, Ordensmännern, Ordensfrauen und der Welttag der Migranten und Flüchtlinge im Laien zur Verfügung gestellt und auf diese Wei- Rahmen der Woche der ausländischen Mitbürger se eine wirksame Zusammenarbeit zwischen den aufgegriffen, die vom 23. bis 30. September 2007 christlichen Gemeinden geschaffen haben. Aus dieser durchgeführt wird. Zusammenarbeit sind reiche apostolische Früchte KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 77 hervorgegangen, sowohl für die jungen Kirchen in zitierten Enzyklika erklärte den Missionsgebieten als auch für die kirchlichen Papst Johannes Paul II. seinerseits: »Die Sendung Realitäten, aus denen die Missionare stammten. der Kirche ist umfassender als die ›communio zwi- Angesichts des Vordringens der säkularisierten schen den Kirchen‹; sie muss sich ... auch und vor Kultur, die zuweilen immer stärker in die westlichen allem von ihrem ausgesprochenen Missionscharakter Gesellschaften einzudringen scheint, sowie auch im bestimmen lassen « (Nr. 64). Der missionarische Hinblick auf die Krise der Familie, den Rückgang der Einsatz bleibt daher, wie bereits mehrmals betont, Berufungen und die fortschreitende Überalterung des der vorrangige Dienst, den die Kirche der heutigen Klerus laufen diese Kirchen Gefahr, sich in sich selbst Menschheit schuldet, um den kulturellen, sozialen zu verschließen, mit weniger Hoffnung in die Zukunft und ethischen Veränderungen Orientierung zu geben zu blicken und in ihrem missionarischen Einsatz und sie zu evangelisieren; um den Menschen unserer nachzulassen. Aber gerade dies ist der Augenblick, Zeit, die in vielen Teilen der Welt durch weit verbrei- in dem man sich vertrauensvoll der Vorsehung Gottes tete Armut, durch Gewalt und durch die systematische öffnen muss, der sein Volk niemals verlässt und der Verweigerung der Menschenrechte gedemütigt und es durch die Kraft des Heiligen Geistes zur Erfüllung unterdrückt sind, das Heil Christi anzubieten. seines ewigen Heilsplanes führt. Dieser universalen Sendung kann sich die Kirche Der Gute Hirt fordert auch die Kirchen, die erst in nicht entziehen; sie hat für sie verpflichtende Kraft. jüngerer Zeit das Evangelium empfangen haben, Da Christus den Missionsauftrag in erster Linie Pe- dazu auf, sich großherzig der »missio « trus und den Aposteln anvertraut hat, kommt er heute zu widmen. Auch wenn sie in ihrer Entwicklung vor allem dem Nachfolger Petri zu, den die göttliche nicht wenigen Schwierigkeiten und Hindernissen Vorsehung als sichtbares Fundament für die Einheit begegnen, so sind diese Gemeinden doch ständig der Kirche erwählt hat, sowie den Bischöfen, die so- im Anwachsen begriffen. In einigen gibt es glückli- wohl als Mitglieder des Bischofskollegiums als auch cherweise sehr viele Priester und geweihte Personen, als Hirten der Teilkirchen (vgl. Redemptoris missio, von denen nicht wenige trotz des Bedarfs »in loco« 63) unmittelbar für die Evangelisierung verantwort- dennoch entsandt werden, um ihren pastoralen und lich sind. Ich wende mich daher an die Hirten aller apostolischen Dienst anderswo auszuüben, dies auch Kirchen, die der Herr zur Führung seiner einen Herde in den Ländern, die schon seit langer Zeit evangeli- bestellt hat, dass sie die Sorge um die Verkündigung siert sind. Auf diese Weise erleben wir einen von der und die Verbreitung des Evangeliums miteinander Vorsehung bestimmten »Austausch der Gaben«, der teilen. Eben diese Sorge war es, die vor 50 Jahren dem ganzen mystischen Leib Christi zugute kommt. den Diener Gottes Pius XII. dazu drängte, die missi- Ich wünsche von Herzen, dass die missionarische onarische Zusammenarbeit den Anforderungen der Zusammenarbeit vertieft und die Möglichkeiten und Zeit besser anzupassen. Vor allem im Hinblick auf die Charismen eines jeden genutzt werden. Außerdem Evangelisierungsperspektiven bat er die Gemeinden, ist es mein Wunsch, dass der Weltmissionssonntag die schon sehr früh das Evangelium empfangen hat- dazu beitrage, allen christlichen Gemeinschaften und ten, Priester zur Unterstützung der neu gegründeten jedem Getauften immer stärker zu Bewusstsein zu Kirchen auszusenden. So rief er ein neues »Missi- bringen, dass der Aufruf Christi, sein Reich bis zum onssubjekt« ins Leben, das nach den ersten Worten äußersten Ende der Erde zu verkünden, universal ist. der Enzyklika den Namen »Fidei donum« erhielt. Er »Die Kirche ist ihrer Natur nach missionarisch, da schrieb in diesem Zusammenhang: »In Anbetracht der Auftrag Christi nicht bedingt und äußerlich ist, der unzähligen Schar unserer Kinder, die – vor al- sondern das Herz der Kirche betrifft. Daraus folgt, lem in den Ländern alter christlicher Tradition – am dass die gesamte und jede einzelne Kirche zu den Gut des Glaubens teilhaben, und der noch größeren Völkern gesandt ist«, schreibt Johannes Paul II. in Menge derjenigen, die immer noch in Erwartung der Enzyklika Redemptoris missio. Die jungen Kir- der Heilsbotschaft sind, verspüren wir den brennen- chen sollen »selber möglichst bald tatsächlich an der den Wunsch, euch, verehrte Brüder, zu ermutigen, universalen Mission der Kirche teilnehmen und Mis- mit Eifer das heilige Anliegen der Ausbreitung der sionare aussenden, die in aller Welt das Evangelium Kirche in der Welt zu unterstützen.« Und er fügte verkünden, selbst wenn sie in ihrem eigenen Bereich hinzu: »Möge Gott es gewähren, dass infolge unseres noch unter Priestermangel leiden« (Nr. 62). Appells der missionarische Geist tiefer in die Herzen 50 Jahre nach dem historischen Aufruf meines Vor- aller Priester eindringe und durch ihren Dienst alle gängers Pius XII. in der Enzyklika Fidei donum zu Gläubigen entflamme« (AAS XLIX 1957, 226). einer Zusammenarbeit der Kirchen im Dienst an der Wir danken dem Herrn für die überreichen Früchte, Mission möchte ich noch einmal bekräftigen, dass die aus dieser missionarischen Zusammenarbeit in die Verkündigung des Evangeliums auch weiterhin Afrika und in anderen Gebieten der Welt hervorge- Aktualität und Dringlichkeit besitzt. In der bereits gangen sind. Zahllose Priester haben ihre Heimatge- 78 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 meinden verlassen und ihre apostolische Kraft in den Kirche liebt und sie überall auf der Welt verbreitet Dienst von Gemeinden gestellt, die manchmal gerade und blühend sehen will« (ebd., S. 239). erst entstanden waren, in armen Gegenden und in Liebe Brüder und Schwestern, auch ich erneuere diese Entwicklungsgebieten. Unter ihnen sind nicht wenige Einladung, die aktueller ist denn je. In jeder Gemein- Märtyrer, die mit dem Zeugnis des Wortes und mit de möge der gemeinsame Ruf an »Unseren Vater im dem apostolischen Einsatz ihr Leben geopfert haben. Himmel« ergehen, auf dass sein Reich auf die Erde Und wir dürfen auch nicht die vielen Ordensmänner, komme. Ich appelliere besonders an die Kinder und Ordensfrauen und Laienmitarbeiter vergessen, die an die Jugendlichen, die stets zu großherzigem mis- sich zusammen mit den Priestern dafür aufgeopfert sionarischem Elan bereit sind. Ich wende mich an haben, das Evangelium bis an alle Enden der Erde zu die Kranken und die Leidenden und rufe den Wert verbreiten. Der Weltmissionssonntag möge Gelegen- ihrer geheimnisvollen und unverzichtbaren Mitarbeit heit bieten, im Gebet an diese Brüder und Schwestern am Heilswerk in Erinnerung. Ich bitte die geweihten im Glauben zu denken, ebenso wie an jene, die sich Personen und besonders diejenigen in den Klausur- weiterhin auf dem weiten Feld der Mission aufop- klöstern, ihr Gebet für die Missionen zu verstärken. fern. Bitten wir Gott, dass ihr Vorbild überall neue Durch den Einsatz eines jeden Gläubigen möge sich Berufungen sowie ein erneuertes missionarisches das geistliche Netz des Gebetes zur Unterstützung Bewusstsein im christlichen Volk hervorrufe. In der der Evangelisierung in der ganzen Kirche ausbreiten. Tat entsteht jede christliche Gemeinde als missiona- Die Jungfrau Maria, die mit mütterlicher Fürsorge rische Gemeinde, und die Liebe der Gläubigen zu den Weg der Kirche in ihren Anfängen begleitet hat, ihrem Herrn wird auf der Grundlage ihres Mutes zur möge unsere Schritte auch in diesem unserem Zeit- Evangelisierung bemessen. So könnten wir sagen, alter leiten und für uns ein neues Pfingsten der Liebe dass es sich für die einzelnen Gläubigen nicht mehr erwirken. Sie möge uns vor allem bewusst machen, einfach darum handelt, an der Evangelisierungstä- dass wir alle Missionare sind, also vom Herrn gesandt, tigkeit mitzuwirken, sondern dass sie sich selbst als um seine Zeugen zu sein in jedem Augenblick unseres Protagonisten und Mitverantwortliche der Mission Lebens. Die »Fidei donum«-Priester, die Ordens- der Kirche fühlen sollen. Diese Mitverantwortlichkeit männer, Ordensfrauen und Laienmitarbeiter, die an bringt es mit sich, dass die Gemeinschaft unter den den Vorposten der Evangelisierung tätig sind, sowie Gemeinden und die gegenseitige Hilfe zunehmen, diejenigen, die sich auf verschiedene Weisen der Ver- sei es in Bezug auf das Personal – Priester, Ordens- kündigung des Evangeliums widmen, versichere ich männer, Ordensfrauen und freiwillige Laien –, sei eines täglichen Gedenkens im Gebet, und ich erteile es zur Nutzung der heute notwendigen Mittel zur allen von Herzen den Apostolischen Segen. Evangelisierung. Aus dem Vatikan, am Hochfest Pfingsten, 27. Mai 2007 Liebe Brüder und Schwestern, der Missionsauftrag, BENEDICTUS PP. XVI den Christus den Aposteln anvertraut hat, betrifft uns wirklich alle. Der Weltmissionssonntag soll da- her eine günstige Gelegenheit sein, uns diese Tatsa- che stärker ins Bewusstsein zu rufen und gemeinsam Art.: 65 geeignete Wege der Spiritualität und Ausbildung zu erarbeiten, die die Zusammenarbeit unter den Statement des Vorsitzenden Kirchen und die Vorbereitung neuer Missionare für der Deutschen Bischofskonferenz, die Verbreitung des Evangeliums in unserer Zeit Karl Kardinal Lehmann, fördern. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, zur Veröffentlichung des Dokumentes dass das Gebet der erste und wichtigste Beitrag „Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten ist, den wir für die Missionstätigkeit der Kirche zu bezüglich der Lehre über die Kirche“ leisten aufgerufen sind. Der Herr sagt: »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also der Kongregation für die Glaubenslehre den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte aus- am 10.07.2007 zusenden« (Lk 10,2). Bereits vor 50 Jahren schrieb 1. Die römische Kongregation für die Glaubensleh- Papst Pius XII. seligen Angedenkens: »Vor allem re veröffentlicht am 10. Juli 2007 ein Dokument also betet, verehrte Brüder, betet mehr. Denkt an unter dem Titel „Antworten auf Fragen zu einigen die großen geistlichen Nöte vieler Völker, die noch Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche“, so weit entfernt sind vom wahren Glauben oder die das in fünf Fragen und Antworten, die in einem jeglicher Hilfe entbehren, um im Glauben zu verhar- ausführlicheren „Kommentar“ erläutert werden, ren « (AAS, a.a.O., S. 240). Er rief dazu auf, mehr aufgebaut ist. Sie beziehen sich auf die Aussage Messen für die Missionen zu feiern, und sagte, dass des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass nämlich »das dem Wunsch des Herrn entspricht, der seine die Kirche Jesu Christi „in der katholischen Kirche KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 79

verwirklicht ist („subsistit“), die vom Nachfolger Anerkennung kirchlicher Elemente außerhalb Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit von ihr selbst. Das kirchliche Lehramt hat nach ihm geleitet wird“ (Konstitution über die Kirche dem Zweiten Vatikanischen Konzil immer wieder „Lumen gentium“, Art. 8, künftig: LG). Diese Interpretationen zurückgewiesen, dass die Kirche Aussage gehörte immer schon zur Lehre über das Jesu Christi auch in anderen Gemeinschaften „sub- Geheimnis der Kirche, hat aber durch das Zweite sistiere“, wie etwa der eine Gott in drei Personen Vatikanische Konzil eine Präzisierung erfahren. lebt oder wie ein Baum einen Stamm hat mit vielen 2. Die Aussage, dass die Kirche Jesu Christi in der Zweigen. Darum sagt das Konzil: „Dies ist die ein- zige Kirche Christi, die wir im Glaubensbekenntnis katholischen Kirche „subsistiert“, wird gewöhnlich als die eine, heilige, katholische und apostolische übersetzt: „... ist verwirklicht in der katholischen bekennen.“ (Art. 8,2) Kirche“. Der Begriff Subsistenz kommt vor in der Lehre der Kirche über die Dreifaltigkeit Gottes 5. Diese differenziertere Sicht wurde nach dem Ab- (ein Gott in drei Personen) und über Jesus Chris- schluss des Zweiten Vatikanischen Konzils öfter tus (eine Hypostase/Person in zwei Naturen). Im klargestellt: z. B. in den Erklärungen der Glau- Verständnis von LG 8,2 erschließt sich der genaue benskongregation „Mysterium ecclesiae“ (1973), Sinn des Ausdrucks „Subsistenz“ aus dem Kontext. „Communionis notio“ (1992), „Dominus Jesus“ Es geht jedenfalls um die eine und einzige Kirche (2000) sowie in der Notifikation zu dem Buch „Kir- Jesu Christi, die ihre konkrete Existenzform in der che: Charisma und Macht. Versuch einer militanten katholischen Kirche hat. Ekklesiologie“ von Leonardo Boff (1985), aber auch in den Enzykliken, z. B. „Ecclesiam suam“ von Paul Die Glaubenskongregation macht deutlich, dass VI. (1964) und in „Ut unum sint“ von Johannes Paul die Verwendung des Ausdrucks die Kirche Jesu II. (1995).1 Christi „subsistiert“ in der katholischen Kirche keine Veränderung in der Überzeugung von der Jetzt wird derselbe Sachverhalt im Abstand einiger substantiellen Identität der Kirche Jesu Christi mit Jahre wiederholt. Offenbar haben nach der festen der katholischen Kirche mit sich bringt: Die Kir- Überzeugung der Glaubenskongregation trotz so che Jesu Christi ist in der katholischen Kirche als vieler lehramtlicher Äußerungen die genannten konkretes Subjekt und geschichtliche Wirklichkeit Fehldeutungen nicht aufgehört. anzutreffen. 6. Die Glaubenskongregation ist sich im Blick auf 3. Früher ist diese substantielle Identität dadurch zum dieses Dokument der ökumenischen Tragweite be- Ausdruck gekommen, dass man sagte: Die Kirche wusst. Dies kommt besonders auf den letzten Seiten Jesu Christi ist („est“) die katholische Kirche. Nun des Kommentars zum Ausdruck. Die katholische hat aber das Zweite Vatikanische Konzil – und Kirche erblickt in den anderen christlichen Glau- darin besteht bis heute ein wichtiger neuer Schritt bensgemeinschaften eine wirkliche Anteilnahme für die Lehre von der Kirche und für das ökume- am Kirchesein. Sie konnte ihren Anspruch auf nische Gespräch – zugleich erklärt, „dass (auch) eine substantielle Identität nicht preisgeben, hat außerhalb ihres Gefüges (nämlich der katholischen aber ihren Absolutheitsanspruch im Sinne einer Kirche) vielfältige Elemente der Heiligung und puren Identifikation reduziert. Wenn sie an dieser der Wahrheit zu finden sind, die als der Kirche substantiellen Identität mit der Kirche Jesu Christi Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit festhält, vertritt sie dennoch kein exklusives, abso- hindrängen“ (LG 8,2; vgl. auch das Dekret über lutes Identitätsmodell. den Ökumenismus, Art. 3). Um beides, nämlich die Dadurch wird die bleibende Identifikation weit- substantielle Identität mit der katholischen Kirche räumiger und erhält auch eine innere Offenheit und die Existenz ekklesialer Elemente in anderen und Unabgeschlossenheit. Die Gleichsetzung Glaubensgemeinschaften, widerspruchslos denken Kirche = katholische Kirche wird eingeschränkt. und sagen zu können, hat das Konzil nach langer Dies ermöglicht eine echte Ergänzung und einen Diskussion die etwas schwierigere Formulierung aufrichtigen Dialog. Es wird auch deutlich, dass „subsistit“ statt des vieldeutigeren „ist“ („est“) es nach beiden Seiten hin ein – gewiss verschiede- gewählt: Die konkrete Existenzform der von Jesus nes – Defizit in der „Vollständigkeit“ der eigenen Christus gestifteten Kirche findet man in der ka- kirchlichen Existenz und ein Sollen zu einer tieferen tholischen Kirche, ohne den anderen christlichen Einheit gibt. Gemeinschaften außerhalb von ihr die Existenz Die erneute katholische Stellungnahme der Glau- kirchlicher Elemente abzusprechen. benskongregation mag besonders in ihrer Knapp- 4. Man muss also beides festhalten: den Anspruch heit und Dichte hart erscheinen, aber sie lässt der katholischen Kirche auf substantielle Identität grundlegend Raum, die anderen Kirchen nicht zwischen der Kirche Jesu Christi und ihr und der nur moralisch, sondern theologisch als Kirchen

1 Die Übersetzungen dieser Erklärungen erschienen z. T. in der Reihe Verlautba- rungen des Apostolischen Stuhls, hrsg. vom Sekretariat der Deutschen Bischofs- konferenz, Nr. 107, 148, 67. Die Erklärung „Mysterium ecclesiae“ aus dem Jahr 1973 findet sich in: Nachkonziliare Dokumentation, Band 43 (Trier 1975). 80 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

zu achten. Der eigene Anspruch darf nicht zu Noch immer hängen die Zukunftschancen von Kin- irgendeiner Überheblichkeit führen, denn durch dern in Deutschland von ihrer sozialen Zugehörigkeit die Spaltungen ist auch die Fülle der katholischen ab. Leben die Eltern an der Armutsgrenze oder haben Kirche eingeschränkt. Mit Recht sagt das Zweite keine ausreichende Bildung, steigt auch bei den Kin- Vatikanische Konzil: „Aber gerade die Spaltungen dern das Armuts- und Benachteiligungsrisiko. Diesen der Christen sind für die Kirche ein Hindernis, dass Kreislauf gilt es zu durchbrechen. Die Caritas setzt sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen sich für mehr Bildungsgerechtigkeit und die Förde- Söhnen (und Töchtern) wirksam werden lässt, die rung benachteiligter Kinder und Jugendlicher ein. Sie ihr zwar durch die Taufe zugehören, aber von ihrer unterstützt Eltern in ihrer Erziehungsarbeit und stärkt völligen Gemeinschaft getrennt sind. Ja, es wird Kinder, damit sie ihre Talente entfalten können. dadurch auch für die Kirche selber schwieriger, „Mach Dich stark für starke Kinder“ – die Caritas die Fülle der Katholizität unter jedem Aspekt in der Kirche stellt sich mit ihrer laufenden Kampagne der Wirklichkeit des Lebens auszuprägen.“ (Dekret bundesweit an die Seite der benachteiligten Kinder. über den Ökumenismus, Art. 4) Sie gibt den Kleinen unter uns eine Stimme. Für Jesus Diese Einsichten gehören insgesamt zu den wich- hatten Kinder eine besondere Bedeutung, zu seinen tigsten Früchten des Zweiten Vatikanischen Kon- Jüngern sagte er: „Menschen wie ihnen gehört das zils. Daran ändert selbstverständlich auch dieses Himmelreich.“ (Mt. 19, 13-14) neue Dokument nichts. Die Kollekte des Caritas-Sonntags ist bestimmt für Das Dokument der Glaubenskongregation vom die vielfältigen Anliegen der Caritas. Bitte unterstüt- 10. Juli 2007 spornt vielmehr die Theologie an, zen Sie die Arbeit der Caritas durch Ihre Gabe. Schon ehrlich und mutig auf diesem Weg weiterzugehen. jetzt danken wir Ihnen herzlich dafür. Die Formulierung des Zweiten Vatikanischen Würzburg, den 26. Juni 2007 Konzils in LG 8,2 ist eine bleibende Norm, aber keine abschließende Endstation, sondern eher Für das Erzbistum Hamburg verheißungsvoller Anfang. Die Aufgabe, die vor Dr. Werner Thissen uns liegt, ist groß. Dabei geht es besonders um das Erzbischof tiefere Verständnis des Kircheseins, einschließlich des Verständnisses des Amtes und besonders der Dieser Aufruf soll am Sonntag, dem 16. September apostolischen Sukzession. Darüber gibt es zur Zeit 2007 (alternativ: 9. September 2007), auch am Vor- weltweit Gespräche, die hoffen lassen. abend, in allen Gottesdiensten verlesen werden. In diesem Sinne will der Text gelesen und verstan- den werden: Es ist ein Dokument der Klarheit des ei- genen Bekenntnisses und zugleich der Würdigung, Art. 67 ja auch einer – zwar begrenzten, aber wesentlichen Beschluss der Unterkommission I (Nord) – Anerkennung des ekklesialen Charakters der der Arbeitsrechtlichen Kommission anderen christlichen Glaubensgemeinschaften. Das ökumenische Gespräch lebt von beidem. des Deutschen Caritasverbandes Mainz/Bonn, 10.07.2007 Der folgende Beschluss der für die Einrichtungen und Dienste der Caritas im Erzbistum Hamburg zuständigen regionalen Unterkommission I (Nord) der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes vom 30. – 31. Mai 2007 wird mit Art.: 66 Wirkung vom 1. Juni 2007 in Kraft gesetzt: Aufruf der deutschen Bischöfe 1. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ka- zum Caritas-Sonntag 2007 tholischen Seniorenheims St. Bernard, Danziger Am nächsten Sonntag begehen wir den Caritas-Sonn- Str. 52 b, 20099 Hamburg, beträgt die regelmäßige tag. Viele ehrenamtliche/freiwillige Tätige und beruf- wöchentliche Arbeitszeit im Sinne von § 1 Abs. 1 lich Mitarbeitende engagieren sich in Gemeinden, in der Anlage 5 zu den AVR bis zum 29.02.2008 40 Projekten sowie in Diensten und Einrichtungen der Stunden. Teilzeitbeschäftigte haben ein Wahl- Caritas. Sie suchen Antworten auf die sozialen Nöte recht, ob eine entsprechende Arbeitszeiterhöhung unserer Zeit. Damit sind sie ein Zeichen der Solida- bei gleich bleibender Vergütung oder eine anteilige rität in einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen Vergütungskürzung bei gleich bleibender Arbeits- arm und reich größer wird. Jesus selbst ruft uns auf, zeit erfolgen soll. in den Armen und Benachteiligten seine Gegenwart 2. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ka- zu sehen. tholischen Seniorenheims St. Bernard, Danziger KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 81

Str. 52 b, 20099 Hamburg, wird in Abweichung Art.: 69 von Abschnitt XIV der Anlage 1 zu den AVR im Jahr 2007 eine Weihnachtszuwendung in Höhe I n k r a f t s e t z u n g von 50 v. H. des in Anlage 1 Ziffer 14 Absatz d) der Wahlordnung der Mitarbeiterseite - ohne Berücksichtigung von Anmerkung 2 - ge- gemäß § 4 Absatz 5 der Ordnung der nannten Betrages gezahlt. Arbeitsrechtlichen Kommission des 3. Die Laufzeit des Beschlusses endet am 31.05.2008. Deutschen Caritasverbandes Nebenbestimmungen: und der 1. Der Dienstgeber wird mit leitenden Mitarbeitern, Wahlordnung der Dienstgeberseite wenn ihre Arbeitsbedingungen einzelvertraglich gemäß § 5 Absatz 6 der Ordnung der besonders vereinbart sind oder werden und mit Arbeitsrechtlichen Kommission des Mitarbeitern, die über die höchste Vergütungs- Deutschen Caritasverbandes gruppe der AVR hinausgehende Dienstbezüge Am 20. März 2007 hat die 4. Delegiertenversamm- erhalten, vergleichbare Regelungen treffen. lung 2007 des Deutschen Caritasverbandes e. V. 2. Auf betriebsbedingte Kündigungen - mit Ausnah- beschlossen, dass die Ordnung der Arbeitsrechtlichen me solcher im Sinne von § 30 a MAVO - wird wäh- Kommission des Deutschen Caritasverbandes e.V. rend der Laufzeit des Beschlusses verzichtet. am 1. Januar 2008 in Kraft tritt. Die dazugehörigen 3. Der Dienstgeber informiert die Mitarbeiterver- Wahlordnungen der Mitarbeiterseite gemäß § 4 Ab- tretung während der Laufzeit dieses Beschlusses satz 5 der Ordnung und der Dienstgeberseite gemäß ständig über die wirtschaftliche und finanzielle § 5 Absatz 6 dieser Ordnung treten zur Durchführung Lage der Einrichtung, so dass ein den tatsächlichen der Wahlen nach dieser Ordnung am 1. April 2007 in wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechendes Kraft. Die bisher geltende Ordnung tritt mit Ablauf Bild vermittelt wird. Die Unterkommission ver- des 31. Dezember 2007 außer Kraft. Die Amtszeit steht darunter insbesondere, dass der Dienstgeber der bestehenden Kommissionen endet ebenfalls zum die Mitarbeitervertretung regelmäßig, mindestens 31. Dezember 2007. Die bisherigen Wahlordnungen vierteljährlich, unter Vorlage der erforderlichen treten zum 31. März 2007 außer Kraft, soweit sie nicht Unterlagen i. S. v. § 27a MAVO schriftlich unter- Nachwahlen wegen des vorzeitigen Ausscheidens ei- richtet, sowie die sich daraus ergebenden Auswir- nes Mitglieds der Kommission bis zum 31. Dezember kungen auf die Personalplanung darstellt. 2007 regeln. Hamburg, den 31. Mai 2007 Mit Wirkung vom 1. April 2007 werden gemäß can. 391 Codex Iuris Canonici die nachfolgenden Wahlord- L.S. Dr. Werner Thissen nungen für das Erzbistum Hamburg in Kraft gesetzt. Erzbischof von Hamburg Die bisherigen Wahlordnungen treten mit Ablauf des 31. März 2007 außer Kraft, soweit sie nicht Nach- wahlen wegen des vorzeitigen Ausscheidens eines Art.: 68 Mitglieds der Kommission bis zum 31. Dezember 2007 regeln. Erzbischöfliche Regelung Wahlordnung der Mitarbeiterseite gemäß § 4 der Zuständigkeit gemäß § 3 der Absatz 5 der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Wahlordnung gemäß § 4 Absatz 5 der Kommission des Deutschen Caritasverbandes Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission § 1 des Deutschen Caritasverbandes e.V. Gegenstand Gemäß § 3 der am 6. August 2007 für das Erzbistum Diese Wahlordnung regelt gemäß § 4 Absatz 5 Hamburg in Kraft gesetzten Wahlordnung gemäß der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommissi- § 4 Absatz 5 der Ordnung der Arbeitsrechtlichen on des Deutschen Caritasverbandes die Wahl der Kommission des Deutschen Caritasverbandes e.V. Vertreter(innen) der Mitarbeiter(innen) in den Re- werden die Aufgaben nach § 3 (Wahlvorstand) dieser gionalkommissionen und in der Beschlusskommis- Wahlordnung mit Wirkung vom 1. April 2007 der sion der Bundeskommission der Arbeitsrechtlichen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Kommission. Erzbistum Hamburg übertragen. § 2 Hamburg, den 6. August 2007 Vorbereitungsausschuss L.S. Dr. Werner Thissen (1) Die Wahl der Vertreter(innen) der Mitarbeiter(innen) Erzbischof von Hamburg in den Regionalkommissionen und in der Be- 82 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

schlusskommission der Bundeskommission leitet dürfen weder für die Arbeitsrechtliche Kom- ein Vorbereitungsausschuss (Ausschuss), der aus mission kandidieren noch dem Vorbereitungs- drei Mitgliedern besteht. Er wird von den Mit- ausschuss angehören. Auf die Mitglieder des gliedern der Mitarbeiterseite in der Beschluss- Wahlvorstandes findet § 8 Absatz 8 der Ordnung kommission der Bundeskommission gewählt. der Arbeitsrechtlichen Kommission bis ein- Die Mitglieder des Ausschusses müssen die schließlich sechs Monate nach Bekanntgabe des Voraussetzungen des § 4 Absatz 3 der Ordnung Wahlergebnisses entsprechende Anwendung. der Arbeitsrechtlichen Kommission erfüllen. Sie (2) Der Wahlvorstand erstellt eine Liste der Mitar- dürfen weder für die Arbeitsrechtliche Kommis- beitervertretungen in Einrichtungen, die auf dem sion kandidieren noch einer Wahlversammlung Gebiet des (Erz-) Bistums liegen und die in den oder einem Wahlvorstand angehören. Auf die Geltungsbereich der Richtlinien für Arbeitsver- Mitglieder des Ausschusses findet § 8 Absatz träge in den Einrichtungen des Deutschen Cari- 8 der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kom- tasverbandes fallen (§ 2 Absatz 1 AT AVR). Dazu mission bis einschließlich sechs Monate nach gehören auch die Mitarbeitervertretungen von Bekanntgabe des Wahlergebnisses entsprechende Kirchengemeinden/-stiftungen, wenn in ihren Anwendung. Bereich eine Tageseinrichtung für Kinder fällt, (2) Die Mitglieder des Ausschusses sind spätestens deren Mitarbeiter(innen) unter den Geltungsbe- acht Monate vor Ablauf der Amtsperiode zu reich der Richtlinien fallen. Nur die in der Liste wählen. aufgeführten Mitarbeitervertretungen nehmen (3) Der Ausschuss tritt innerhalb von vier Wochen an der Wahl teil. nach seiner Wahl zur konstituierenden Sitzung (3) Der Wahlvorstand soll an diese Mitarbeiter- zusammen. Er erlässt einen Wahlaufruf, der in vertretungen spätestens sechs Wochen nach der Verbandszeitschrift „neue caritas“ und geeig- seiner Konstituierung Wahlbenachrichtigungen neten diözesanen Medien veröffentlicht wird, und versenden. Mitarbeitervertretungen, die keine setzt den Zeitpunkt fest, bis zu dem die Wahl- Wahlbenachrichtigung bis spätestens vier Mo- handlungen in den einzelnen (Erz-)Bistümern nate vor Ablauf der Amtsperiode erhalten haben, und im Offizialatsbezirk Oldenburg durchgeführt können gegen die Nichteintragung in der Aufstel- sein müssen. Er fordert die Mitarbeitervertretung lung innerhalb einer Ausschlussfrist von zwei eines jeden Diözesan-Caritasverbandes und des Wochen Einspruch einlegen. Der Wahlvorstand Landes-Caritasverbandes Oldenburg oder die entscheidet über den Einspruch. diözesane Arbeitsgemeinschaft der Mitarbei- (4) Der Wahlvorstand fordert die Mitarbeiterver- tervertretungen, soweit deren Zuständigkeit im tretungen auf, innerhalb einer festgelegten jeweiligen Bistum durch bischöfliche Regelung Frist schriftliche Wahlvorschläge jeweils für festgelegt ist, auf, unverzüglich einen Wahlvor- die Wahl des Vertreters/der Vertreterin der stand zu bilden. Besteht zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiter(innen) in der jeweiligen Regional- keine Mitarbeitervertretung, so ist unverzüglich kommission und für die Wahl des Vertreters/ eine Mitarbeiterversammlung einzuberufen, die der Vertreterin der Mitarbeiter(innen) in der den Wahlvorstand bildet. Beschlusskommission der Bundeskommission (4) Der Ausschuss soll Hinweise zur Wahl und andere abzugeben. Hilfsmittel erarbeiten und die Wahlvorstände bei (5) Der Wahlvorschlag für den jeweiligen Wahl- der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen. durchgang muss enthalten: § 3 a) den Namen des Kandidaten/der Kandidatin; Wahlvorstand b) den Namen der Einrichtung; (1) Die Mitarbeitervertretung eines jeden Diöze- san-Caritasverbandes und des Landes-Cari- c) die Erklärung des Kandidaten/der Kandida- tasverbandes Oldenburg oder die diözesane tin, dass er/sie der Benennung zustimmt; Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretun- d) die Erklärung des Kandidaten/der Kandida- gen, soweit deren Zuständigkeit im jeweiligen tin, dass er/sie das passive Wahlrecht gemäß Bistum durch bischöfliche Regelung festgelegt der Mitarbeitervertretungsordnung des jewei- ist, bildet für ihren Bereich einen Wahlvorstand, ligen (Erz-)Bistums besitzt; der jeweils aus drei Mitgliedern besteht und der sich bis spätestens sechs Monate vor Ablauf der e) die Unterschrift des/der Vorsitzenden oder konstituieren muss. Die Mitglieder müssen die eines Mitglieds der Mitarbeitervertretung. Voraussetzungen des § 4 Absatz 3 der Ordnung (6) Der Wahlvorstand bestätigt schriftlich den Ein- der Arbeitsrechtlichen Kommission erfüllen. Sie gang eines Wahlvorschlages gegenüber dem/der KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 83

Vorgeschlagenen und dem/der Vorschlagenden. das Ankreuzen von mehreren Namen machen (7) Der Wahlvorstand prüft, ob die Voraussetzungen diesen ungültig. Abweichend zu Satz 2 dürfen für eine Kandidatur gegeben sind. Ist das nicht bei der Wahl für die Mitglieder der Regional- der Fall, weist er den Wahlvorschlag zurück. kommission aus den (Erz-) Bistümern Freiburg und Rottenburg-Stuttgart bis zu zwei Kandidaten (8) Der Wahlvorstand erstellt anhand der eingegan- angekreuzt werden. Der Wahlvorstand nimmt genen Wahlvorschläge Kandidat(inn)enlisten für die Auszählung vor und gibt die Wahlergebnisse die jeweilige Wahl. Sie enthält die Namen der bekannt. Wahlbewerber(innen) in alphabetischer Reihen- folge und die Namen der Einrichtungen. (6) Gewählt als der/die Vertreter(in) der Mitarbei- ter(innen) in der Bundeskommission ist der/die § 4 Kandidat(in), der/die die meisten Stimmen er- Durchführung der Wahlen halten hat. Er/sie ist gleichzeitig als Vertreter(in) (1) Der Wahlvorstand beruft die diözesane Wahl- der Mitarbeiter(innen) in der jeweiligen Regi- versammlung ein, indem er die nach § 3 Ab- onalkommission gewählt. Gewählt als der/die satz 2 dieser Wahlordnung wahlberechtigten Vertreter(in) ausschließlich in der jeweiligen Mitarbeitervertretungen auffordert, jeweils Regionalkommission ist der/die Kandidat(in), eine(n) Vertreter(in) zur diözesanen Wahlver- der/die die meisten Stimmen erhalten hat; ab- sammlung zu entsenden. Die diözesane Wahl- weichend davon sind in den (Erz-)Bistümern versammlung wählt die Vertreter(innen) in der Freiburg und Rottenburg-Stuttgart die zwei jeweiligen Regionalkommission sowie den/die Kandidat(inn)en gewählt, die die meisten Stim- Vertreter(in) der Mitarbeiter(innen) in der Be- men erhalten haben. schlusskommission der Bundeskommission und (7) Bei Stimmengleichheit findet zwischen den stim- tritt spätestens zwei Monate vor dem Ende der mengleichen Kandidat(inn)en eine Stichwahl Amtsperiode zusammen. Der Wahlvorstand leitet statt. Besteht auch danach Stimmengleichheit, die Wahlversammlung. Die Einladung und die entscheidet das Los. Kandidat(inn)enlisten müssen mindestens zwei Wochen vorher abgesandt werden. § 5 Ergebnis der Wahlen (2) Der Wahlvorstand muss die Mitteilung über den Termin der Wahlversammlung und die Der Wahlvorstand teilt die Ergebnisse der Wahlen Kandidat(inn)enlisten mindestens zwei Wochen in dem (Erz-)Bistum und im Offizialatsbezirk Ol- vorher an die Kandidat(inn)en absenden. denburg unverzüglich dem Vorbereitungsausschuss mit und soll für die Veröffentlichung im kirchlichen (3) Für die Wahl der Vertreter(innen) der Mitar- Amtsblatt des (Erz-)Bistums Sorge tragen. Der beiter(innen) in der jeweiligen Regionalkom- Ausschuss gibt das Ergebnis der gesamten Wahlen mission jedes (Erz-)Bistums sowie im Offizi- durch Veröffentlichung in der Verbandszeitschrift alatsbezirk Oldenburg und für die Wahl des „neue caritas“ und geeigneten diözesanen Medien Vertreters/der Vertreterin der Mitarbeiter(innen) bekannt. in der Beschlusskommission der Bundeskom- mission erstellt der Wahlvorstand anhand der § 6 Kandidat(inn)enlisten jeweils die Stimmzettel, Anfechtung der Wahlen die die Namen in alphabetischer Reihenfolge (1) Eine Anfechtung einer Wahl kann innerhalb von enthalten. Die Listen sind getrennt zu erstellen zwei Wochen nach Bekanntgabe des gesamten für eine Wahl des Vertreters/der Vertreterin der Wahlergebnisses in der Verbandszeitschrift „neue Mitarbeiter(innen) in der Beschlusskommission caritas“ und geeigneten diözesanen Medien von der Bundeskommission, der/die gleichzeitig als den Wahlberechtigten und Wahlbewerber(inne)n Vertreter(in) der Mitarbeiter(innen) in der jewei- für ihren Bereich bei dem zuständigen Wahlvor- ligen Regionalkommission gewählt wird, und stand schriftlich geltend gemacht werden. für eine Wahl eines weiteren Vertreters/einer (2) Der Wahlvorstand informiert den/die Betroffene(n) weiteren Vertreterin der Mitarbeiter(innen) in über die Anfechtung. Gegen die Entscheidung des der jeweiligen Regionalkommission, in den (Erz- Wahlvorstandes ist innerhalb von zwei Wochen )Bistümern Freiburg und Rottenburg-Stuttgart der nach Zugang der Entscheidung die Anrufung des zwei weiteren Vertreter(innen). Vorbereitungsausschusses zulässig. (4) Jede(r) Kandidat(in) hat das Recht, sich in der (3) Ist eine Anfechtung begründet und wird dadurch Wahlversammlung vor der Wahl vorzustellen. das Wahlergebnis beeinflusst, so wird die betrof- (5) Es finden geheime Wahlen statt. Bemerkungen fene Wahl für ungültig erklärt und unverzüglich und Hinzufügungen auf dem Stimmzettel oder wiederholt. 84 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

(4) Bis zur endgültigen Entscheidung bleibt der/die Wahlordnung der Dienstgeberseite gemäß § 5 Betroffene im Amt. Eine für ungültig erklärte Absatz 6 der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Wahl lässt die Wirksamkeit der zwischenzeitlich Kommission des Deutschen Caritasverbandes durch die Regionalkommissionen und durch die § 1 Beschlusskommission der Bundeskommission Gegenstand getroffenen Entscheidungen unberührt. Diese Wahlordnung regelt gemäß § 5 Absatz 6 der § 7 Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission des Ausscheiden eines Vertreters/einer Vertreterin Deutschen Caritasverbandes die Wahl und die Ent- (1) Scheidet ein(e) gewählte(r) Vertreter(in) der sendung der Vertreter(innen) der Dienstgeber in den Mitarbeiter(innen) als Mitglied einer Regional- Regionalkommissionen und in der Beschlusskommis- kommission aus, so bestimmt die Mitarbeiter- sion der Bundeskommission der Arbeitsrechtlichen seite in der jeweiligen Regionalkommission für Kommission. den Rest der Amtsperiode ein neues Mitglied § 2 auf Vorschlag der jeweiligen diözesanen Ar- Vorbereitungsausschuss beitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen. Ist in einem (Erz-)Bistum eine diözesane Ar- (1) Die Wahl der Vertreter(innen) der Dienstgeber beitsgemeinschaft nicht gebildet, tritt an ihre in den Regionalkommissionen leitet ein Vorbe- Stelle die Mitarbeitervertretung beim Diözesan- reitungsausschuss (Ausschuss), der aus drei Mit- Caritasverband. gliedern besteht. Er wird von den Mitgliedern der Dienstgeberseite in der Beschlusskommission (2) Scheidet ein(e) Vertreter(in) der Mitarbeiter(innen) der Bundeskommission gewählt. Die Mitglieder als Mitglied der Beschlusskommission der Bun- des Ausschusses dürfen weder für die Arbeits- deskommission aus, so bestimmt die Mitarbei- rechtliche Kommission kandidieren noch einer terseite in der Beschlusskommission der Bun- Wahlversammlung oder einem Wahlvorstand deskommission für den Rest der Amtsperiode angehören. ein neues Mitglied auf Vorschlag der jeweiligen diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbei- (2) Die Mitglieder des Ausschusses sind spätestens tervertretungen. War der/die ausgeschiedene acht Monate vor Ablauf der Amtsperiode zu Vertreter(in) Mitglied der Verhandlungskom- wählen. mission der Bundeskommission, so kann das (3) Der Ausschuss tritt innerhalb von vier Wochen neu zu bestellende Mitglied in der Verhandlungs- nach seiner Wahl zur konstituierenden Sitzung kommission ein anderes sein als das neu in die zusammen. Er erlässt einen Wahlaufruf, der in Bundeskommission berufene Mitglied. der Verbandszeitschrift „neue caritas“ und geeig- § 8 neten diözesanen Medien veröffentlicht wird, und Kosten der Wahl setzt den Zeitpunkt fest, bis zu dem die Wahl- handlungen in den einzelnen (Erz-)Bistümern Die durch den Vorbereitungsausschuss verursachten und im Offizialatsbezirk Oldenburg durchgeführt Kosten trägt der Deutsche Caritasverband. Die Kosten sein müssen. Er fordert die jeweiligen Diözesan- eines Wahlvorstandes übernimmt der jeweilige Diö- Caritasverbände und den Landes-Caritasverband zesan-Caritasverband und der Landes-Caritasverband Oldenburg auf, unverzüglich einen Wahlvorstand Oldenburg. Die Reisekosten der Mitglieder der Wahl- zu bilden. versammlung und der Kandidat(inn)en werden von der Einrichtung getragen, in der der/die betreffende (4) Der Ausschuss soll Hinweise zur Wahl und andere Mitarbeiter(in) tätig ist. Hilfsmittel erarbeiten und die Wahlvorstände bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen. § 9 Überleitungsvorschrift § 3 Wahlvorstand Für die erstmalige Wahl nach dieser Wahlordnung treten an die Stelle der Mitglieder der Mitarbeiterseite (1) Jeder Diözesan-Caritasverband und der Lan- in der Beschlusskommission der Bundeskommission des-Caritasverband Oldenburg bildet für seinen nach § 2 Absatz 1 Satz 2 dieser Wahlordnung die nach Bereich einen Wahlvorstand, der jeweils aus drei der bisherigen Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kom- Mitgliedern besteht und der sich bis spätestens mission bestimmten Mitglieder der Mitarbeiterseite sechs Monate vor Ablauf der Amtsperiode kon- der Arbeitsrechtlichen Kommission. Die Mitglieder stituieren muss. Die Mitglieder dürfen weder für des Ausschusses nach § 2 Absatz 1 Satz 1 dieser die Arbeitsrechtliche Kommission kandidieren Wahlordnung sind spätestens bis zum 30.4.2007 zu noch einer Wahlversammlung oder dem Vorbe- wählen. reitungsausschuss angehören. KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 85

(2) Der Wahlvorstand erstellt eine Liste der Rechts- § 4 träger, die mit ihrer/ihren Einrichtung(en) Mit- Durchführung der Wahl glied im jeweiligen Diözesan-Caritasverband (1) Der Wahlvorstand beruft die diözesane Wahl- und im Landes-Caritasverband Oldenburg sind versammlung ein, indem er die nach § 3 Absatz und die in den Geltungsbereich der Richtlinien 2 dieser Wahlordnung wahlberechtigten Rechts- für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des träger auffordert, jeweils eine(n) Vertreter(in) Deutschen Caritasverbandes fallen (§ 2 Absatz zur diözesanen Wahlversammlung zu entsenden. 1 AT AVR). Nur die in der Liste aufgeführten Die diözesane Wahlversammlung wählt den/die Rechtsträger nehmen an der Wahl teil. Vertreter(in) der Dienstgeber in der jeweiligen (3) Der Wahlvorstand soll an diese Rechtsträger spä- Regionalkommission und tritt spätestens zwei testens sechs Wochen nach seiner Konstituierung Monate vor dem Ende der Amtsperiode zusam- Wahlbenachrichtigungen versenden. Rechtsträger, men. Der Wahlvorstand leitet die Wahlversamm- die keine Wahlbenachrichtigung bis spätestens lung. Die Einladung und die Kandidat(inn)enliste vier Monate vor Ablauf der Amtsperiode erhalten müssen mindestens zwei Wochen vorher abge- haben, können gegen die Nichteintragung in der sandt werden. Aufstellung innerhalb einer Ausschlussfrist von (2) Der Wahlvorstand muss die Mitteilung über zwei Wochen Einspruch einlegen. Der Wahlvor- den Termin der Wahlversammlung und die stand entscheidet über den Einspruch. Kandidat(inn)enliste mindestens zwei Wochen (4) Der Wahlvorstand fordert die Rechtsträger auf, vorher an die Kandidat(inn)en absenden. innerhalb einer festgelegten Frist schriftliche (3) Für die Wahl des Vertreters/der Vertreterin der Wahlvorschläge jeweils für die Wahl des Ver- Dienstgeber in der jeweiligen Regionalkom- treters/der Vertreterin der Dienstgeber in der mission erstellt der Wahlvorstand anhand der jeweiligen Regionalkommission abzugeben. Kandidat(inn)enliste jeweils die Stimmzettel, (5) Der Wahlvorschlag muss enthalten: die die Namen in alphabetischer Reihenfolge enthalten. a) den Namen des Kandidaten/der Kandidatin; (4) Jede(r) Kandidat(in) hat das Recht, sich in der b) den Namen des Rechtsträgers und die ausge- Wahlversammlung vor der Wahl vorzustellen. übte Tätigkeit; (5) Es findet eine geheime Wahl statt. Bemerkungen c) die Erklärung des Kandidaten/der Kandida- und Hinzufügungen auf dem Stimmzettel oder tin, dass er/sie der Benennung zustimmt; das Ankreuzen von mehreren Namen machen d) die Erklärung des Kandidaten/der Kandida- diesen ungültig. Der Wahlvorstand nimmt die tin, dass er/sie Mitglied eines Organs eines Auszählung vor und gibt das Wahlergebnis be- kirchlich-caritativen Rechtsträgers ist, das kannt. zur gesetzlichen Vertretung berufen ist, oder (6) Gewählt als Vertreter(in) der Dienstgeber in leitende(r) Mitarbeiter(in) eines kirchlich- der jeweiligen Regionalkommission ist der/ die caritativen Rechtsträgers nach der Mitarbei- Kandidat(in), der/die die meisten Stimmen erhal- tervertretungsordnung des jeweiligen (Erz-) ten hat, abweichend davon sind in den (Erz-)Bis- Bistums ist; tümern Freiburg und Rottenburg-Stuttgart die e) die Unterschrift der gesetzlichen Vertretung zwei Kandidat(inn)en gewählt, die die meisten des Rechtsträgers. Stimmen erhalten haben. (6) Der Wahlvorstand bestätigt schriftlich den (7) Die Vertreter(innen) der Dienstgeberseite in der Eingang eines Wahlvorschlages gegenüber Beschlusskommission der Bundeskommission dem/der Vorgeschlagenen und dem/der Vor- werden durch die Mitglieder der Dienstgeber- schlagenden. seite in den Regionalkommissionen gewählt. Zu diesem Zweck findet nach der Wahl der (7) Der Wahlvorstand prüft, ob die Voraussetzungen Mitglieder der Regionalkommissionen eine für eine Kandidatur gegeben sind. Ist das nicht gemeinsame Wahlversammlung aller Mitglie- der Fall, weist er den Wahlvorschlag zurück. der der Dienstgeber aus allen Regionalkom- (8) Der Wahlvorstand erstellt anhand der eingegan- missionen statt. Von den 28 Mitgliedern der genen Wahlvorschläge eine Kandidat(inn)enliste Beschlusskommission müssen mindestens 14 für die Wahl. Sie enthält die Namen der Wahl- Vertreter(innen) Mitglied einer Regionalkom- bewerber(innen) in alphabetischer Reihenfol- mission sein. Jede Region muss dabei mindes- ge, die Namen der Träger und die ausgeübten tens mit einem Mitglied vertreten sein. Dabei Tätigkeiten. sollen die Gliederungen und Fachverbände, die 86 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Orden und Träger angemessen vertreten sein. Mitglied einer Regionalkommission aus, dann Die Wahlen erfolgen in geheimer Abstimmung; benennt das entsendende Gremium ein neues sie werden von dem/der Geschäftsführer/in Mitglied. durchgeführt. (2) Scheidet ein(e) Vertreter(in) der Dienstgeber (8) Bei Stimmengleichheit findet zwischen den stim- als Mitglied der Beschlusskommission der mengleichen Kandidat(inn)en eine Stichwahl Bundeskommission aus, so bestimmt die Dienst- statt. Besteht auch danach Stimmengleichheit, geberseite in der Beschlusskommission der Bun- entscheidet das Los. deskommission für den Rest der Amtsperiode § 5 ein neues Mitglied. War der/die ausgeschiedene Ergebnis der Wahl Vertreter(in) Mitglied der Verhandlungskommis- sion der Bundeskommission, so kann das neu Der Wahlvorstand teilt das Ergebnis der Wahl in dem zu bestellende Mitglied in der Verhandlungs- (Erz-)Bistum und im Offizialatsbezirk Oldenburg kommission ein anderes sein als das neu in die unverzüglich dem Vorbereitungsausschuss mit und Bundeskommission berufene Mitglied. soll für die Veröffentlichung im kirchlichen Amtsblatt des (Erz-)Bistums Sorge tragen. Der Ausschuss gibt § 8 das Ergebnis der gesamten Wahl durch Veröffentli- Kosten der Wahl chung in der Verbandszeitschrift „neue caritas“ und Die durch den Vorbereitungsausschuss verursachten geeigneten diözesanen Medien bekannt. Kosten trägt der Deutsche Caritasverband. Die Kos- § 6 ten eines Wahlvorstandes übernimmt der jeweilige Anfechtung der Wahl Diözesan-Caritasverband und der Landes-Caritasver- band Oldenburg. Die Reisekosten der Mitglieder der (1) Eine Anfechtung der Wahl kann innerhalb Wahlversammlung und der Kandidat(inn)en werden von zwei Wochen nach Bekanntgabe des ge- von dem Rechtsträger getragen. samten Wahlergebnisses in der Verbandszeit- schrift „neue caritas“ und geeigneten diöze- § 9 sanen Medien von den Wahlberechtigten und Bestellung der Vertreter(innen) Wahlbewerber(inne)n für ihren Bereich bei dem durch die Diözesan-Caritasverbände zuständigen Wahlvorstand schriftlich geltend Die nach § 5 Absatz 2 der Ordnung der Arbeitsrecht- gemacht werden. lichen Kommission entsandten Vertreter(innen) einer (2) Der Wahlvorstand informiert den/die Be- Regionalkommission werden von dem jeweils nach troffene(n) über die Anfechtung. Gegen die Ent- der Satzung des Diözesan-Caritasverbandes und des scheidung des Wahlvorstandes ist innerhalb von Landes-Caritasverbandes Oldenburg zuständigen zwei Wochen nach Zugang der Entscheidung Organ entsandt. Fehlt eine Zuweisung dieser Auf- die Anrufung des Vorbereitungsausschusses gabe in der Satzung, ist der Vorstand des Diözesan- zulässig. Caritasverbandes und des Landes-Caritasverbandes Oldenburg zuständig. Die Bestellung erfolgt im (3) Ist eine Anfechtung begründet und wird da- zeitlichen Zusammenhang mit der Wahl nach dieser durch das Wahlergebnis beeinflusst, so wird Wahlordnung. die Wahl für ungültig erklärt und unverzüglich wiederholt. § 10 Überleitungsvorschrift (4) Bis zur endgültigen Entscheidung bleibt der/die Betroffene im Amt. Eine für ungültig erklärte Für die erstmalige Wahl nach dieser Wahlordnung tre- Wahl lässt die Wirksamkeit der zwischenzeitlich ten an die Stelle der Mitglieder der Dienstgeberseite durch die Regionalkommissionen und durch die in der Beschlusskommission der Arbeitsrechtlichen Beschlusskommission der Bundeskommission Kommission nach § 2 Absatz 1 Satz 2 dieser Wahl- getroffenen Entscheidungen unberührt. ordnung die nach der bisherigen Ordnung der Arbeits- rechtlichen Kommission bestimmten Mitglieder der § 7 Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission. Ausscheiden eines Vertreters/einer Vertreterin Die Mitglieder des Ausschusses nach § 2 Absatz 1 (1) Scheidet ein(e) gewählte(r) Vertreter(in) der Satz 1 dieser Wahlordnung sind spätestens bis zum Dienstgeber als Mitglied einer Regionalkommis- 30.4.2007 zu wählen. sion aus, so bestimmt die Dienstgeberseite in der Hamburg, den 6. August 2007 jeweiligen Regionalkommission für den Rest der Amtsperiode ein neues Mitglied. Scheidet ein(e) Für das Erzbistum Hamburg nach § 5 Absatz 2 der Ordnung der Arbeitsrecht- L.S. Dr. Werner Thissen lichen Kommission entsandte(r) Vertreter(in) als Erzbischof von Hamburg KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 87

Art.: 70 einer Bundeskommission und aus sechs Regio- I n k r a f t s e t z u n g nalkommissionen. der Ordnung der Arbeitsrechtlichen (2) Die Bundeskommission setzt sich zusammen aus Kommission des Deutschen einer Beschlusskommission, einer Verhandlungs- kommission und dem/der Vorsitzenden nach § Caritasverbandes e.V. 3 Absatz 1. Die Beschlusskommission besteht Mit Wirkung vom 1. Januar 2008 wird gemäß can. 391 aus 28 Vertreter(inne)n der Mitarbeiter(innen) Codex Iuris Canonici die nachfolgende Ordnung der und aus 28 Vertreter(inne)n der Dienstgeber. Die Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Cari- beiden Seiten der Beschlusskommission tagen im tasverbandes e.V. für das Erzbistum Hamburg in Kraft Regelfall zeitgleich an demselben Ort getrennt. gesetzt. Diese Ordnung tritt bereits mit Wirkung vom Die Verhandlungskommission besteht aus sechs 1. April 2007 in Kraft, soweit sie die Durchführung Vertreter(inne)n der Mitarbeiter(innen) und aus von Wahlen vor dem 31. Dezember 2007 nach der sechs Vertreter(inne)n der Dienstgeber, die jeweils Wahlordnung der Mitarbeiterseite gemäß § 4 Absatz Mitglieder der Beschlusskommission sind. 5 der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission des (3) Die Bundeskommission hat im Hinblick auf die ihr Deutschen Caritasverbandes und der Wahlordnung der nach § 1 Absatz 3 und § 10 zugewiesenen Bereiche Dienstgeberseite gemäß § 5 Absatz 6 der Ordnung der eine bundesweite Regelungszuständigkeit. Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Cari- tasverbandes regelt. (4) Die Regionalkommissionen bestehen Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommission - für die Region Nord aus jeweils sechs Ver- des Deutschen Caritasverbandes e.V. treter(inne)n der Mitarbeiter(innen) und der Dienstgeber, § 1 Stellung und Aufgabe - für die Region Ost aus jeweils zwölf Ver- treter(inne)n der Mitarbeiter(innen) und der (1) Die Arbeitsrechtliche Kommission ist eine ständi- Dienstgeber, ge Kommission besonderer Art der Delegierten- versammlung des Deutschen Caritasverbandes - für die Region Nordrhein-Westfalen aus jeweils (vgl. § 9 Absatz 3 seiner Satzung). Entscheidungen zehn Vertreter(inne)n der Mitarbeiter(innen) der Arbeitsrechtlichen Kommission bedürfen nicht und der Dienstgeber, der Zustimmung der Delegiertenversammlung. - für die Region Mitte aus jeweils zehn Ver- (2) Die Arbeitsrechtliche Kommission ist auf der treter(inne)n der Mitarbeiter(innen) und der Grundlage des Artikels 7 der Grundordnung des Dienstgeber, kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Ar- - für die Region Baden-Württemberg aus jeweils beitsverhältnisse die von den deutschen Bischöfen sechs Vertreter(inne)n der Mitarbeiter(innen) für die Einrichtungen im Bereich des Deutschen und der Dienstgeber und Caritasverbandes anerkannte Kommission zur Ord- - für die Region Bayern aus jeweils vierzehn nung des kircheneigenen Arbeitsvertragsrechts. Vertreter(inne)n der Mitarbeiter(innen) und (3) Aufgabe der Arbeitsrechtlichen Kommission ist die der Dienstgeber. Beschlussfassung von Rechtsnormen über Inhalt, (5) Die Regionalkommissionen haben im Hinblick Abschluss und Beendigung von Dienstverhält- auf die ihnen nach § 1 Absatz 3 und § 10 zuge- nissen mit kirchlich-caritativen Rechtsträgern im wiesenen Bereiche eine Regelungszuständigkeit Bereich des Deutschen Caritasverbandes, solange beschränkt auf die Einrichtungen ihrer Region und soweit die „Zentrale Kommission zur Ordnung und zwar des Arbeitsvertragsrechtes im kirchlichen Dienst“ (Zentral-KODA) von ihrer Regelungsbefugnis - die Regionalkommission Nord für das Gebiet gemäß § 3 Absatz 1 Zentral-KODA-Ordnung der Bistümer Hildesheim und Osnabrück sowie keinen Gebrauch gemacht hat oder macht. Solche den Offizialatsbezirk Oldenburg; Beschlüsse der Zentral-KODA stehen mit ihrer - die Regionalkommission Ost für das Gebiet In-Kraft-Setzung den Beschlüssen nach dieser der (Erz-)Bistümer Berlin, Dresden-Meißen, Ordnung gleich. Regelungsbefugnisse in anderen Erfurt, Görlitz, Hamburg und Magdeburg; diözesanen Ordnungen bleiben unberührt. - die Regionalkommission Nordrhein-Westfalen § 2 für das Gebiet der (Erz-)Bistümer Aachen, Es- Zusammensetzung sen, Köln, Münster (ohne den Offizialatsbezirk (1) Die Arbeitsrechtliche Kommission besteht aus Oldenburg) und Paderborn; 88 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

- die Regionalkommission Mitte für das Gebiet Wahlen erfolgen jeweils mit der Mehrheit der der Bistümer Fulda, Limburg, Mainz, Speyer Gesamtzahl der Mitglieder der Regionalkom- und Trier; missionen in geheimer Abstimmung; sie werden - die Regionalkommission Baden-Württemberg von dem/der Geschäftsführer(in) durchgeführt. für das Gebiet der (Erz-)Bistümer Freiburg und Aufgabe der/des Vorsitzenden ist die Leitung der Rottenburg-Stuttgart; Sitzungen der Regionalkommissionen mit Unter- stützung der/des stellvertretenden Vorsitzenden. - die Regionalkommission Bayern für das Ge- Bei der konstituierenden Sitzung und bis zur biet der (Erz-)Bistümer Augsburg, Bamberg, Wahl des/der Vorsitzenden leitet das nach Le- Eichstätt, München und Freising, Passau, bensjahren älteste Mitglied die Sitzung. Scheidet Regensburg und Würzburg. der/die Vorsitzende oder der/die stellvertretende (6) Eine Stellvertretung findet nicht statt, jedoch Vorsitzende vorzeitig aus dem Amt aus, findet für ist eine Stimmrechtsübertragung möglich. Ein den Rest der vorgesehenen Zeit der Amtsführung Mitglied kann zusätzlich nicht mehr als ein eine Nachwahl statt. übertragenes Stimmrecht ausüben. Die schrift- (4) Der/die Präsident(in) bestimmt den/die Ge- liche Übertragung des Stimmrechts ist dem/der schäftsführer(in) der Arbeitsrechtlichen Kommis- Geschäftsführer(in) nachzuweisen sion. Der/die Geschäftsführer(in) übernimmt die (7) Die Mitglieder der Kommissionen sind nur an laufenden Geschäfte der Bundeskommission und ihr Gewissen und die Gesetze gebunden. Dies der Regionalkommissionen in Einvernehmen mit gilt auch bei Stimmrechtsübertragungen. den jeweiligen Vorsitzenden. Er/sie bereitet insbe- sondere die Sitzungen vor, lädt dazu ein, legt die (8) Die neu gewählten Regionalkommissionen Arbeitsergebnisse und die Beschlüsse schriftlich konstituieren sich spätestens zwei Monate und nieder und teilt die Beschlüsse jeweils den (Erz-) die neu gewählte Beschlusskommission der Bistümern, dem Offizialatsbezirk Oldenburg, Bundeskommission konstituiert sich spätestens dem Verband der Diözesen Deutschlands und drei Monate nach Beginn der Amtsperiode. In den Kommissionen zur Ordnung des diözesanen der konstituierenden Sitzung wählen Mitar- Arbeitsvertragsrechts in geeigneter Weise mit. beiter- und Dienstgebervertreter getrennt ihre Dabei wird der/die Geschäftsführer(in) von den Mitglieder der Verhandlungskommission. Referent(inn)en der Geschäftsstelle unterstützt, § 3 die ihn/sie vertreten können. Leitung und Geschäftsführung (5) Das für Personalfragen zuständige Mitglied des (1) Der/die Präsident(in) des Deutschen Caritas- Vorstands des Deutschen Caritasverbandes hat verbandes oder in seinem/ihren Auftrag ein(e) ein Recht zur Teilnahme an den Sitzungen der Vizepräsident(in) führt in der Bundeskommissi- Bundeskommission. Der Wunsch der Teilnahme on den Vorsitz und repräsentiert sie nach außen. ist vorher anzuzeigen. Der/die Vorsitzende wirkt auf eine sachgerechte § 4 Beratung und Beschlussfassung hin. Er/sie hat Vertreter(innen) der Mitarbeiter(innen) das Recht zur Teilnahme an allen Sitzungen der – Mitarbeiterseite Beschlusskommission und der Verhandlungs- kommission der Bundeskommission. Er/sie kann (1) Für die Mitarbeiterseite in den jeweiligen Re- insbesondere die Beschlusskommission der Bun- gionalkommissionen werden in jedem in dem deskommission zu einer gemeinsamen Tagung Gebiet der jeweiligen Regionalkommission lie- der Mitarbeiterseite und der Dienstgeberseite genden (Erz-)Bistum sowie im Offizialatsbezirk unter seinem/ihrem Vorsitz einladen. Oldenburg jeweils zwei Mitglieder, in den (Erz-) Bistümern Freiburg und Rottenburg-Stuttgart (2) Der/die Vorsitzende der Bundeskommission jeweils drei Mitglieder, für einen Zeitraum von hat kein Stimmrecht und ist zur unparteiischen vier Jahren (Amtsperiode) gewählt. Wiederwahl Amtsführung verpflichtet. ist möglich. (3) Die Regionalkommissionen wählen jeweils (2) Für die Mitarbeiterseite in der Beschlusskom- für ihre Kommission eine(n) Vorsitzende(n) mission der Bundeskommission wird in jedem und eine(n) stellvertretende(n) Vorsitzende(n). (Erz-)Bistum sowie im Offizialatsbezirk Olden- Der/die Vorsitzende wird zu Beginn und zur burg jeweils ein Mitglied für einen Zeitraum von Hälfte der Amtszeit im Wechsel einmal aus der vier Jahren (Amtsperiode) gewählt. Wiederwahl Mitarbeiterseite und das andere Mal aus der ist möglich. Das Mitglied der Bundeskommission Dienstgeberseite gewählt, der/die stellvertretende ist zugleich eines der Mitglieder einer Regional- Vorsitzende jeweils aus der anderen Seite. Die kommission nach Absatz 1. KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 89

(3) Wählbar als Vertreter(in) der Mitarbeiter(innen) Mitgliedern der Beschlusskommission müssen nach den Absätzen 1 und 2 ist derjenige/dieje- mindestens 14 Vertreter(innen) Mitglied einer nige, dessen/deren Dienstverhältnis sich nach Regionalkommission sein. Jede Regionalkom- den Richtlinien für Arbeitsverträge in den mission muss dabei mindestens mit einem Mit- Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes glied vertreten sein. Wiederwahl ist möglich. regelt und der/die nach der Mitarbeitervertre- (4) Wählbar bzw. entsendbar als Vertreter(in) der tungsordnung des jeweiligen (Erz-)Bistums Dienstgeber ist derjenige/diejenige, der/die das passive Wahlrecht besitzt. Nicht wählbar Mitglied eines Organs eines kirchlich-carita- ist, wer Mitglied des Vorbereitungsausschusses tiven Rechtsträgers ist, das zur gesetzlichen gemäß § 2 oder eines Wahlvorstandes gemäß Vertretung berufen ist, oder der/die leitende(r) § 3 der Wahlordnung für die Vertreter(innen) Mitarbeiter(in) eines kirchlich-caritativen der Mitarbeiter(innen) in der Arbeitsrechtlichen Rechtsträgers nach der Mitarbeitervertretungs- Kommission ist. ordnung des jeweiligen (Erz-)Bistums ist. Nicht (4) Die Mitglieder der Mitarbeiterseite der Verhand- wählbar bzw. entsendbar ist, wer Mitglied des lungskommission der Bundeskommission werden Vorbereitungsausschusses nach § 2 oder eines von und aus den Mitgliedern der Mitarbeiterseite Wahlvorstandes nach § 3 der Wahlordnung für der Beschlusskommission der Bundeskommis- die Vertreter(innen) der Dienstgeber in der Ar- sion für einen Zeitraum von vier Jahren (Amts- beitsrechtlichen Kommission ist. periode) gewählt. Die Wahlen erfolgen durch (5) Die Mitglieder der Dienstgeberseite der Ver- Mehrheitsbeschluss in geheimer Abstimmung; handlungskommission der Bundeskommission sie werden von dem/der Geschäftsführer(in) werden von und aus den Mitgliedern der Dienst- durchgeführt. Bei Stimmengleichheit findet geberseite der Beschlusskommission der Bundes- zwischen den stimmengleichen Personen eine kommission für einen Zeitraum von vier Jahren Stichwahl statt. Besteht auch danach Stimmen- (Amtsperiode) gewählt. Die Wahlen erfolgen in gleichheit, entscheidet das Los. geheimer Abstimmung; sie werden von dem/der (5) Das Nähere regelt die Wahlordnung für die Geschäftsführer(in) durchgeführt. Bei Stimmen- Vertreter(innen) der Mitarbeiter(innen) in der gleichheit findet zwischen den stimmengleichen Arbeitsrechtlichen Kommission, die Bestandteil Personen eine Stichwahl statt. Besteht auch da- dieser Ordnung ist. nach Stimmengleichheit, entscheidet das Los. § 5 (6) Das Nähere regelt die Wahlordnung für die Vertreter(innen) der Dienstgeber Vertreter(innen) der Dienstgeber in der Arbeits- – Dienstgeberseite rechtlichen Kommission, die Bestandteil dieser Ordnung ist. (1) Für die Dienstgeberseite in den jeweiligen Re- gionalkommissionen wird von den Vertretern/ § 6 Vertreterinnen der Rechtsträger in jedem in dem Vorzeitige Beendigung der Mitgliedschaft Gebiet der jeweiligen Regionalkommission lie- (1) Das Amt eines Mitglieds der Arbeitsrechtlichen genden (Erz-)Bistum sowie im Offizialatsbezirk Kommission endet vorzeitig Oldenburg jeweils ein Mitglied, in den (Erz-) Bistümern Freiburg und Rottenburg-Stuttgart - bei einem Wegfall der Voraussetzungen für jeweils zwei Mitglieder, für einen Zeitraum von die Wählbarkeit bzw. Entsendbarkeit nach § 4 vier Jahren (Amtsperiode) gewählt. Wiederwahl Absatz 3 und § 5 Absatz 4 dieser Ordnung, ist möglich. - durch Niederlegung des Amtes in schriftlicher (2) Jeder Diözesan-Caritasverband sowie der Landes- Form, Caritasverband Oldenburg entsendet zusätzlich - im Falle grober Vernachlässigung oder grober jeweils ein weiteres Mitglied der Dienstgeberseite Verletzung der Befugnisse und Pflichten als in die entsprechende Regionalkommission für Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kommission. einen Zeitraum von vier Jahren (Amtsperiode). (2) Über eine grobe Vernachlässigung oder grobe Wiederentsendung ist möglich. Verletzung der Befugnisse und Pflichten ent- (3) Die Mitglieder der Dienstgeberseite in der scheidet das zuständige Kirchliche Arbeitsge- Beschlusskommission der Bundeskommission richt nach § 2 Absatz 1 Kirchliche Arbeitsge- werden durch die Mitglieder der Dienstgeberseite richtsordnung; Voraussetzung ist im Hinblick auf aller Regionalkommissionen in einer gemeinsa- ein Mitglied der Bundeskommission ein Antrag men Wahlversammlung für einen Zeitraum von der Beschlusskommission der Arbeitsrechtlichen 4 Jahren (Amtsperiode) gewählt. Von den 28 Kommission, im Hinblick auf ein Mitglied einer 90 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Regionalkommission ein Antrag der jeweiligen Caritasrat und teilt dies der Arbeitsrechtlichen Regionalkommission. Kommission mit. § 7 (4) Die Mitglieder der Mitarbeiterseite in den Re- Tarifinstitut gionalkommissionen sind auf Antrag zur ord- (1) Die Mitglieder der Arbeitsrechtlichen Kommis- nungsgemäßen Durchführung ihrer Aufgaben sion werden bei der Fassung von Beschlüssen jeweils bis zu 15 v. H. der durchschnittlichen regelmäßigen Arbeitszeit eines/einer Vollzeit- durch ein Institut zum Arbeitsrecht der Caritas beschäftigten freizustellen. unterstützt. Aufgabe des Instituts ist die Beratung der Mitglieder der Arbeitsrechtlichen Kommis- (5) Soweit für einzelne Mitglieder der Mitarbeiter- sion bei der Weiterentwicklung der „Richtlinien seite der Regionalkommissionen eine besondere für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des zeitliche Belastung durch die Bearbeitung von Deutschen Caritasverbandes“ (AVR). Anträgen nach § 11 dieser Ordnung entsteht, insbesondere aufgrund einer Mitgliedschaft in (2) Das Institut ist beiden Seiten der Arbeitsrecht- einem Ausschuss nach § 12 Absatz 1 Satz 3 dieser lichen Kommission zugeordnet. Die Leitung Ordnung, können diese mit bis zu weiteren 15 v. besteht aus zwei Personen, die jeweils der H. der durchschnittlichen regelmäßigen Arbeits- Mitarbeiterseite und der Dienstgeberseite zuge- zeit eines/einer Vollzeitbeschäftigten freigestellt ordnet sind. Bei Bedarf werden weitere Stellen werden. Über Anträge auf Bewilligung der zu- den jeweiligen Seiten zugeordnet. Die Aufsicht sätzlichen Freistellung oder auf pauschalierten über das Institut obliegt einem von beiden Seiten Kostenersatz entscheidet unter Berücksichtigung paritätisch besetzten Gremium unter Leitung des von § 11 Absatz 4 dieser Ordnung der/die Vor- Vorsitzenden der Bundeskommission. sitzende der Bundeskommission. (3) Das Nähere regelt der Vorstand des Deutschen Ca- (6) Die Mitglieder der Mitarbeiterseite in der Be- ritasverbandes mit Zustimmung des Caritasrates. schlusskommission der Bundeskommission § 8 sind auf Antrag zur ordnungsgemäßen Durch- Rechtstellung der Mitglieder, Freistellung führung ihrer Aufgaben jeweils bis zu 10 v. H. und Kostenersatz der durchschnittlichen regelmäßigen Arbeitszeit eines/einer Vollzeitbeschäftigten freizustellen. (1) Für die Mitglieder der Arbeitsrechtlichen Kom- mission ist ihre Tätigkeit anlässlich der Wahr- (7) Die Mitglieder der Mitarbeiterseite in der Ver- nehmung von Rechten oder in der Erfüllung von handlungskommission der Bundeskommission Pflichten nach dieser Ordnung Dienst im Rahmen sind auf Antrag zur ordnungsgemäßen Durch- ihres Dienstverhältnisses und im Sinne von Un- führung ihrer Aufgaben jeweils bis zu 50 v. H. fallfürsorgebestimmungen. Die Mitglieder der der durchschnittlichen regelmäßigen Arbeitszeit Arbeitsrechtlichen Kommission führen ihr Amt eines/einer Vollzeitbeschäftigten freizustellen. im Rahmen der dienstlichen Aufgaben. (8) Für die Mitglieder der Mitarbeiterseite der (2) Die Mitglieder der Arbeitsrechtlichen Kom- Arbeitsrechtlichen Kommission gelten die mission sind in der Ausübung ihres Amtes zu Schutzbestimmungen, wie sie für Mitglieder der unterstützen und dürfen dabei weder behindert Mitarbeitervertretungen nach der Mitarbeiterver- noch aufgrund ihrer Tätigkeit benachteiligt oder tretungsordnung des jeweiligen (Erz-)Bistums begünstigt werden. gelten. Dies gilt ebenfalls innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Amtszeit, es sei denn, die (3) Für ihre Tätigkeit sind die Mitglieder der Mitar- Mitgliedschaft ist nach § 6 Absatz 1 vorzeitig beiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission beendet worden. Wird gegenüber einem Mit- in notwendigem Umfang zur ordnungsgemäßen glied der Mitarbeiterseite eine betriebsbedingte Durchführung ihrer Aufgaben ohne Minderung Kündigung ausgesprochen, hat der Dienstgeber der Bezüge und des Erholungsurlaubs von ihren zur Berücksichtigung der Belange des Dritten dienstlichen Aufgaben freizustellen. Die Frei- Weges den Ältestenrat gemäß § 14 anzuhören; stellung enthält den Anspruch auf Reduzierung dies ist keine Wirksamkeitsvoraussetzung für die der dienstlichen Aufgaben und erfolgt bis zum Erklärung der Kündigung. Ablauf der jeweiligen Amtsperiode. Für die Mitglieder der Dienstgeberseite erfolgt grund- § 9 sätzlich anstelle der Freistellungen jeweils ein Arbeitsweise pauschalierter Kostenersatz in vergleichbarem (1) Die Verhandlungskommission und die Be- Umfang an den jeweiligen Anstellungsträger. schlusskommission der Bundeskommission so- Über die Höhe der Pauschale entscheidet der wie die Regionalkommissionen treten bei Bedarf KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 91

zusammen. Eine Sitzung hat außerdem stattzu- (3) Die Regionalkommissionen können zudem finden, wenn dies von der Hälfte der Mitglieder Regelungen der Beschäftigungssicherung, wie der jeweiligen Kommission schriftlich und unter beispielsweise Regelungen zur betriebsbedingten Angabe von Gründen bei dem/der jeweiligen Kündigung, beschließen. Soweit diese Regelun- Vorsitzenden verlangt wird. gen im Widerspruch zu Regelungen der Bundes- (2) Die Einladung mit Bekanntgabe der Tagesord- kommission stehen, gehen die Regelungen der nung hat in der Regel drei Wochen vor dem Regionalkommissionen vor. Sitzungstermin zu erfolgen. (4) Die Regionalkommissionen können durch Be- (3) Anträge an die jeweiligen Kommissionen können schluss bei der Bundeskommission beantragen, nur deren Mitglieder stellen. von einer festgelegten Bandbreite abweichen zu dürfen. (4) Die Sitzungen der Arbeitsrechtlichen Kommissi- on sind nicht öffentlich. Es können Sachverstän- (5) Die Regionalkommissionen können durch Be- dige hinzugezogen werden. schluss eigene Regelungszuständigkeiten zeitlich befristet an die Bundeskommission übertragen, (5) Die Verhandlungskommission und die Beschluss- die Bundeskommission kann durch Beschluss kommission der Bundeskommission sowie die eigene Regelungszuständigkeiten zeitlich be- Regionalkommissionen geben sich jeweils eine fristet an eine oder mehrere Regionalkommissi- Geschäftsordnung. onen übertragen. Erfolgt ein solcher Beschluss, § 10 bedarf die Übertragung der Zustimmung durch Zuständigkeiten der Bundeskommission die Kommissionen, die diese Zuständigkeiten und der Regionalkommissionen erhalten. (1) Die Bundeskommission hat eine umfassende (6) Fasst die Bundeskommission nach Aufforderung Regelungszuständigkeit mit Ausnahme der durch den Beschluss einer Regionalkommission Bereiche, die ausschließlich den Regionalkom- in einer der Bundeskommission zugeordneten missionen zugewiesen sind. In den ausschließ- Regelungszuständigkeit nicht innerhalb von sechs lich den Regionalkommissionen zugewiesenen Monaten einen Beschluss, kann die Regionalkom- Bereichen bestehen Bandbreiten; sie betragen mission anstelle der Bundeskommission einen für die Festlegung der Höhe aller Vergütungs- eigenen Beschluss fassen. Dies gilt nicht für die bestandteile von dem mittleren Wert 15 v. H. Bandbreitenregelung nach Absatz 1. Soweit die Differenz nach oben und nach unten, für die von der Regionalkommission beschlossenen Rege- Festlegung des Umfangs der regelmäßigen Ar- lungen im Widerspruch zu späteren Beschlüssen beitszeit und des Umfangs des Erholungsurlaubs der Bundeskommission stehen, gehen die Rege- von dem mittleren Wert 10 v. H. Differenz nach lungen der Bundeskommission vor. Dabei hat oben und nach unten. Die Bundeskommission die Bundeskommission eine Übergangsfrist von kann den Umfang der Bandbreiten durch Be- mindestens 12 Monaten festzulegen. schluss verändern. § 11 (2) Die Regionalkommissionen sind ausschließlich Einrichtungsspezifische Regelungen zuständig für die Festlegung der Höhe aller (1) Jedes Mitglied einer Regionalkommission kann Vergütungsbestandteile, des Umfangs der re- nach Aufforderung durch eine betroffene (Ge- gelmäßigen Arbeitszeit und des Umfangs des samt-)Mitarbeitervertretung oder durch einen Erholungsurlaubs. Dabei haben sie die von der betroffenen Dienstgeber für die Gesamtheit der Bundeskommission nach Absatz 1 festgelegten Einrichtungen eines Trägers, für eine Einrichtung Bandbreiten einzuhalten. Fasst die Bundeskom- oder für Teile einer Einrichtung einen schriftlich mission nach Aufforderung durch den Beschluss zu begründenden Antrag an die zuständige Re- einer Regionalkommission nicht innerhalb von gionalkommission stellen, von den durch die Re- sechs Monaten einen Beschluss zur Festsetzung gionalkommission festgelegten Regelungen der einer Bandbreite, kann die Regionalkommis- sion einen eigenen Beschluss nach Absatz 2 Höhe aller Vergütungsbestandteile, des Umfangs Satz 1 ohne eine nach Absatz 1 Sätze 2 und 3 der regelmäßigen Arbeitszeit und des Umfangs festgelegte Bandbreite fassen. Beschlüsse einer des Erholungsurlaubs sowie den Maßnahmen Regionalkommission, die außerhalb der durch der Beschäftigungssicherung abzuweichen. Zur die Bundeskommission festgelegten Bandbreite Begründung hat der Antragsteller geeignete liegen, sind als Beschluss der äußersten, von Unterlagen vorzulegen. der Bundeskommission als zulässig festgelegten (2) Über einen solchen Antrag hat die Regional- Bandbreite auszulegen. kommission innerhalb von drei Monaten zu 92 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

entscheiden. Die Entscheidung ist schriftlich zu men über Inhalt, Abschluss und Beendigung begründen. Soweit sie Abweichungen zulässt, von Dienstverhältnissen sowie Beschlüsse der sind diese zeitlich zu befristen. Kommissionen nach § 6 Absatz 2 bedürfen, mit (3) Wird der Antrag nach Absatz 1 an die Regional- Ausnahme von § 11 Absatz 3 und § 15 Absatz kommission nach gemeinsamer Aufforderung 5, jeweils einer Mehrheit von drei Viertel ihrer von einer (Gesamt-)Mitarbeitervertretung und Mitglieder. Ein Beschluss der Bundeskommissi- einem Dienstgeber gestellt, entscheidet die on ist zustande gekommen, wenn die Mitglieder Regionalkommission mit der Mehrheit ihrer der Beschlusskommission einem Beschluss der Mitglieder. Entscheidet die Regionalkommission Verhandlungskommission mit einer Mehrheit von über den Antrag innerhalb von drei Monaten jeweils drei Viertel der Mitglieder der Mitarbei- nicht oder erreicht der Antrag nicht die erfor- terseite und der Mitglieder der Dienstgeberseite derliche Mehrheit, stimmen ihm aber 50 v. H. zustimmen. der Mitglieder dieser Kommission zu, kann der (2) Die sonstigen Beschlüsse der Kommissionen be- Antragsteller unmittelbar ein Vermittlungsver- dürfen der Mehrheit der Mitglieder der jeweiligen fahren nach § 15 Absatz 3 einleiten. Das Vorlie- Kommission. gen eines unabweisbaren Regelungsbedürfnisses (3) In Eilfällen und in Angelegenheiten, für die eine wird unwiderleglich vermutet. mündliche Verhandlung entbehrlich ist, können (4) Für die Tätigkeit der Regionalkommissionen Beschlüsse der Kommissionen durch schriftliche nach dieser Bestimmung kann von den be- Stimmabgabe herbeigeführt werden. Sie bedür- troffenen Dienstgebern eine Beratungsgebühr fen der Einstimmigkeit. Über die Einleitung und/oder eine Beschlussgebühr erhoben werden; des schriftlichen Verfahrens entscheidet der/die Grundlage ist eine Gebührenordnung, die der Vorsitzende der jeweiligen Kommission. Das Er- Caritasrat des Deutschen Caritasverbandes auf gebnis der schriftlichen Stimmabgabe wird von Antrag des/der Vorsitzenden der Bundeskom- dem/der Geschäftsführer(in) festgestellt und den mission erlässt. jeweiligen Kommissionsmitgliedern schriftlich mitgeteilt. § 12 Ausschüsse § 14 Ältestenrat (1) Die Kommissionen können zur Behandlung be- stimmter Sachthemen Ausschüsse bilden. Diese (1) Erhält ein Antrag nicht die Mehrheit von drei bereiten die Beschlüsse der Kommissionen vor. Viertel der Mitglieder der Verhandlungskom- In den Regionalkommissionen können Ausschüs- mission der Bundeskommission oder nicht se insbesondere zur Behandlung von Anträgen die erforderliche Mehrheit der Mitglieder der nach § 11 gebildet werden; diesen Ausschüssen Beschlusskommission der Bundeskommission, kann mit einer Mehrheit von drei Viertel der stimmen jedoch mindestens die Hälfte ihrer Mitglieder der Regionalkommissionen eine ab- jeweiligen Mitglieder dem Beschluss zu, kann schließende Entscheidung übertragen werden. mindestens die Hälfte der Mitglieder der Ver- Auch für die Beschlüsse dieser Ausschüsse gelten handlungskommission der Bundeskommission die Bestimmungen des Vermittlungsverfahrens durch Antrag den Ältestenrat anrufen, der durch in §§ 14 bis 16 dieser Ordnung. die Erarbeitung eines Vermittlungsvorschlages auf eine gütliche Einigung hinwirken soll. (2) Die Mitglieder, die Vorsitzenden und die stellver- tretenden Vorsitzenden der Ausschüsse werden (2) Der Ältestenrat setzt sich zusammen aus dem/der von den Kommissionen aus ihrer Mitte gewählt. hier stimmberechtigten Vorsitzenden der Bun- deskommission, der/die dem Ältestenrat vorsteht, (3) Die Ausschusssitzungen werden von dem/der jeweils zwei Mitgliedern der Mitarbeiterseite Vorsitzenden geleitet, in Abwesenheit von des- und der Dienstgeberseite, die jeweils von beiden sen/deren Stellvertreter(in). Die Einberufung zu Seiten der Verhandlungskommission der Bun- den Sitzungen und die Führung der laufenden deskommission benannt werden, und dem/der Geschäfte der Ausschüsse übernimmt der/die Geschäftsführer(in). Geschäftsführer(in). (3) Die Regionalkommissionen können in ihren Ge- (4) Zu den Ausschusssitzungen können Sachverstän- schäftsordnungen ein entsprechendes Verfahren dige hinzugezogen werden. vorsehen. § 13 (4) Die Kommissionen können ergänzende Vermitt- Beschlüsse lungsverfahren in ihren Geschäftsordnungen (1) Beschlüsse der Kommissionen von Rechtsnor- festlegen oder für den Einzelfall beschließen. KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 93

§ 15 vor, wenn eine Regelung lediglich wünschens- Vermittlungsverfahren wert ist. (1) Kommt durch ein Verfahren nach § 14 Absatz (5) Ist ein unabweisbares Regelungsbedürfnis 1 keine gütliche Einigung zustande, kann min- festgestellt worden, hat die Bundeskommission destens die Hälfte der Mitglieder der Verhand- innerhalb von zwei Monaten einen Beschluss lungskommission der Bundeskommission durch in der Sache herbeizuführen. Die Frist beginnt Antrag den Vermittlungsausschuss zur Vorlage mit der Bekanntgabe der Entscheidung des eines Vermittlungsvorschlags anrufen. Vermittlungsausschusses. Fasst die Bundeskom- (2) Das Vermittlungsverfahren wird durch den Ver- mission innerhalb der Frist keinen Beschluss, so mittlungsausschuss mit einem Vermittlungsvor- kann mindestens die Hälfte der Mitglieder der schlag oder mit der Feststellung abgeschlossen, Beschlusskommission der Bundeskommission keinen Vermittlungsvorschlag unterbreiten zu innerhalb von zwei Wochen durch Antrag er- können. Einem Vermittlungsvorschlag muss neut den Vermittlungsausschuss anrufen. Der die Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder Vermittlungsausschuss hat dann innerhalb von des Vermittlungsausschusses zustimmen. Der einem Monat nach seiner erneuten Anrufung Vermittlungsausschuss legt den Vermittlungs- durch Spruch zu entscheiden. Der Spruch hat eine vorschlag der Beschlusskommission der Bun- Regelung zu enthalten. Der Vermittlungsaus- deskommission zur Entscheidung vor. Wird dem schuss entscheidet mit der Mehrheit seiner Mit- Vermittlungsvorschlag nicht zugestimmt, bleibt glieder. Eine Stimmenthaltung ist nicht möglich. es bei der bisherigen Rechtslage. Der Spruch tritt an die Stelle eines Beschlusses der Bundeskommission. Die Bundeskommissi- (3) Im Anschluss an ein gescheitertes Vermitt- on kann innerhalb von einem Monat nach dem lungsverfahren nach den Absätzen 1 und 2 oder Beschluss des Vermittlungsausschusses dessen anstelle eines solchen Vermittlungsverfahren Spruch mit der Mehrheit ihrer Mitglieder durch kann mindestens die Hälfte der Mitglieder der einen eigenen Beschluss ersetzen. Erst nach Verhandlungskommission der Bundeskommissi- Ablauf dieser Frist ist der Spruch des Vermitt- on durch Antrag den Vermittlungsausschuss mit lungsausschusses nach § 18 in Kraft zu setzen. der Begründung eines unabweisbaren Regelungs- bedürfnisses anrufen. Dann hat der Vermitt- (6) Für die Regionalkommissionen gelten die Absät- lungsausschuss innerhalb von einem Monat nach ze 1 bis 5 entsprechend. Soweit ein Ältestenrat seiner Anrufung festzustellen, ob in der Angele- nicht besteht, bedarf es zur Anrufung des Ver- genheit ein unabweisbares Regelungsbedürfnis mittlungsausschusses nicht des Scheiterns eines besteht. Für die Feststellung ist eine Mehrheit Verfahrens nach § 14 Absatz 1. seiner Mitglieder erforderlich. Der Spruch des (7) Unbeschadet der Regelungen in den Absätzen Vermittlungsausschusses ist mit einer Begrün- 1 bis 6 kann der Ortsordinarius im Einzelfall dung zu versehen. Vor der Feststellung durch den das Vorliegen eines unabweisbaren Regelungs- Vermittlungsausschuss können die Mitglieder bedürfnisses unüberprüfbar feststellen und die der Mitarbeiterseite und der Dienstgeberseite notwendige Entscheidung treffen. der Verhandlungskommission der Bundeskom- § 16 mission in mündlicher Form angehört werden. Vermittlungsausschuss Stellt der Vermittlungsausschuss ein unabweis- bares Regelungsbedürfnis fest, kann innerhalb (1) Der Vermittlungsausschuss setzt sich zusammen von zwei Wochen nach seiner Bekanntgabe das aus je einem/einer nicht stimmberechtigten und Kirchliche Arbeitsgericht durch jedes Mitglied einem/einer stimmberechtigten Vorsitzenden, je des Vermittlungsausschusses angerufen werden. zwei Mitgliedern der Mitarbeiterseite und der Die Anrufung des Kirchlichen Arbeitsgerichts Dienstgeberseite der Verhandlungskommission unterbricht nicht die Frist nach Absatz 5 Satz 1. der Bundeskommission sowie je zwei Mitglie- dern der Mitarbeiterseite und Dienstgeberseite, (4) Ein unabweisbares Regelungsbedürfnis ist ins- die nicht Mitglied der Arbeitsrechtlichen Kom- besondere anzunehmen, wenn eine Regelung mission sind. erforderlich ist, den Sendungsauftrag der Kirche oder den unmittelbaren Erhalt sowie die Funk- (2) Für jedes Vermittlungsverfahren wird zu Beginn tionsfähigkeit der Einrichtungen sicherzustellen der Sitzung des Vermittlungsausschusses durch oder wenn eine Regelung erforderlich ist, um Los bestimmt, welche(r) der beiden Vorsitzen- eine gravierende, dauerhafte Abweichung zur den stimmberechtigt ist und welche(r) beratend Rechts- und Tarifentwicklung zu verhindern. Ein teilnimmt. Der/die stimmberechtigte Vorsitzende unabweisbares Regelungsbedürfnis liegt nicht leitet mit Unterstützung der/des nicht stimm- 94 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

berechtigten Vorsitzenden das Verfahren nach jeweiligen Vorsitzenden zuzuleiten und von pflichtgemäßem Ermessen. Er/sie kann Sachver- ihm/ihr zu unterzeichnen. Anschließend sind ständige hinzuziehen. die Beschlüsse nach Maßgabe der Richtlinien (3) Die beiden Vorsitzenden des Vermittlungsaus- für die In-Kraft-Setzung der Beschlüsse der schusses werden gemeinsam von den Mitgliedern Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen der Beschlusskommission der Bundeskom- Caritasverbandes in ihrer jeweils geltenden Fas- sung in der Bundesrepublik Deutschland bzw. mission auf Vorschlag beider Seiten mit der der jeweiligen Region in Kraft zu setzen Mehrheit seiner Mitglieder gewählt. Die Wahl erfolgt durch geheime Abstimmung; sie wird (2) Die Beschlüsse sollen in der Verbandszeitschrift von dem/der Geschäftsführer(in) vorbereitet „neue caritas“ und geeigneten diözesanen Me- und durchgeführt. Die übrigen Mitglieder des dien veröffentlicht werden. Dies gilt nicht für Vermittlungsausschusses werden jeweils von Beschlüsse, die nach § 11 der Ordnung gefasst den Mitgliedern der Beschlusskommission der werden. Bundeskommission gewählt. § 19 (4) Die Amtszeit der Mitglieder des Vermittlungs- Kosten ausschusses beträgt vier Jahre (Amtsperiode). (1) Die Kosten der Sitzungen der Arbeitsrechtlichen Wiederwahl ist zulässig. Die Amtszeit endet Kommission, des Instituts für das Arbeitsrecht vorzeitig, wenn die Mitglieder des Vermittlungs- der Caritas sowie die Reisekosten (Kosten für ausschusses vorzeitig aus der Verhandlungskom- Fahrt, Unterkunft und Verpflegung) der Mitglie- mission der Bundeskommission ausscheiden. der der Arbeitsrechtlichen Kommission zu den Dann findet für den Rest der Amtszeit eine Kommissions- und Ausschusssitzungen werden erneute Entsendung statt. vom Deutschen Caritasverband im Rahmen einer (5) Für die Regionalkommissionen gelten die Absät- Umlage der Diözesan-Caritasverbände und des ze 1 bis 4 entsprechend. Landes-Caritasverbandes Oldenburg getragen. Gleiches gilt für die durch eine Freistellung für § 17 eine(n) Vertreter(in) der Mitarbeiter(innen) der Rechtsstreitigkeiten Arbeitsrechtlichen Kommission dem jeweiligen (1) In allen Rechtsstreitigkeiten über Angelegenheiten Dienstgeber entstehenden Personalkosten und für der Ordnung der Arbeitsrechtlichen Kommissi- die durch eine Erstattung für eine(n) Vertreter(in) on und ihrer Wahlordnungen einschließlich des der Dienstgeber der Arbeitsrechtlichen Kommis- Wahl- und des Vermittlungsverfahrens kann sion entstehenden pauschalierten Kosten. Dazu das zuständige Kirchliche Arbeitsgericht nach gehören auch die einem/einer Vertreter(in) der § 2 Absatz 1 Kirchliche Arbeitsgerichtsordnung Mitarbeiter(innen) als Mitglied der Arbeitsrecht- angerufen werden. Für Streitigkeiten betref- lichen Kommission entstehenden Sachkosten. fend die Bundeskommission ist das Kirchliche (2) Die für die Durchführung eines Verfahrens Arbeitsgericht Freiburg örtlich zuständig. Für gemäß § 17 notwendigen Auslagen der Ver- Streitigkeiten betreffend die Regionalkommission fahrensbeteiligten trägt ebenfalls der Deutsche Nord und die Regionalkommission Ost ist das Caritasverband im Rahmen einer Umlage der Kirchliche Arbeitsgericht Nord-Ost, betreffend Diözesan-Caritasverbände und des Landes-Ca- die Regionalkommission Nordrhein-Westfalen ritasverbandes Oldenburg. ist das Kirchliche Arbeitsgericht Nordrhein- Westfalen für KODA-Streitigkeiten, betreffend (3) Die in jedem Diözesan-Caritasverband und im die Regionalkommission Mitte ist das Kirchliche Landes-Caritasverband Oldenburg anfallenden Arbeitsgericht Mittelraum, betreffend die Regio- Aufwendungen für die Umlage zu den Kosten der Arbeitsrechtlichen Kommission werden von nalkommission Baden-Württemberg ist das Kirch- jedem Verband in einem geeigneten Verfahren liche Arbeitsgericht Rottenburg und betreffend die auf die Rechtsträger der Einrichtungen des je- Regionalkommission Bayern ist das Kirchliche weiligen Verbandsbereichs umgelegt. Arbeitsgericht Bayern örtlich zuständig. § 20 (2) Die weiteren Verfahrensvoraussetzungen regelt Schlussbestimmungen die Kirchliche Arbeitsgerichtsordnung. Diese Ordnung tritt am 1.1.2008 in Kraft. Die da- § 18 zugehörigen Wahlordnungen der Mitarbeiterseite In-Kraft-Treten der Beschlüsse gemäß § 4 Absatz 5 der Ordnung und der Dienstge- (1) Die Beschlüsse der jeweiligen Kommission berseite gemäß § 5 Absatz 6 der Ordnung treten zur sind durch den/die Geschäftsführer(in) dem/der Durchführung der Wahlen nach dieser Ordnung am KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 95

1.4.2007 in Kraft. Die bisher geltende Ordnung tritt sind sie Lebensraum für junge Menschen auf der mit Ablauf des 31.12.2007 außer Kraft. Die Amtszeit Grundlage und im Geiste des christlichen Glaubens. der bestehenden Kommissionen endet ebenfalls zum Aus Gemeindeschulen hervorgegangen, eröffnen sie 31.12.2007. Die bisherigen Wahlordnungen treten zum zusätzliche Zugänge zur Teilnahme am Gemeindele- 31.3.2007 außer Kraft, soweit sie nicht Nachwahlen ben und prägen dieses mit. Unter Zusage regelmäßiger wegen des vorzeitigen Ausscheidens eines Mitglieds Finanzzuweisungen überträgt der Erzbischof von der Kommission bis zum 31.12.2007 regeln. Hamburg die umfassende Aufgabe der Gestaltung Diese Ordnung wurde am 20. März 2007 von der 4. und Verwaltung dieser Schulen dem „Katholischen Delegiertenversammlung 2007 des Deutschen Cari- Schulverband Hamburg“. tasverbandes e. V. beschlossen. Artikel 1 Hamburg, den 27. Juli 2007 Name und Aufgabe Für das Erzbistum Hamburg (1) Der Verband führt den Namen „Katholischer Schulverband Hamburg“. L.S. Dr. Werner Thissen Erzbischof von Hamburg (2) Der Schulverband ist Träger der katholischen Schulen auf dem Stadtgebiet der Freien und Hansestadt Hamburg. Ihm obliegt im Rahmen Art.: 71 des geltenden kirchlichen und staatlichen Rechts Änderung der Satzung des Verbandes der die umfassende Aufgabe der Gestaltung und römisch-katholischen Kirchengemeinden Verwaltung dieser Schulen. in der Freien und Hansestadt Hamburg (3) Der Schulverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Als juristische Person der Hiermit wird die Satzung des Verbandes der römisch- kirchlichen Vermögensverwaltung unterliegt er katholischen Kirchengemeinden in der Freien und den allgemeinen Regeln des kirchlichen Rechts Hansestadt Hamburg (Kirchliches Amtsblatt für die und den Bestimmungen dieser Satzung. Erzdiözese Hamburg, Bd. 7, Nr. 8, Art. 77, S. 87, vom 16. Juli 2001) aufgehoben und unter gleichzeitiger (4) Der Schulverband kann Gesellschafter von ge- Änderung des Namens des Verbandes wie folgt neu meinnützigen Gesellschaften sowie Stifter im gefasst: Rahmen von Stiftungen des kirchlichen, des öffentlichen und des Privatrechts sein. Satzung des katholischen Schulverbandes Hamburg Artikel 2 Organe Die Errichtung des Verbandes der römisch-katholi- schen Kirchengemeinden in der Freien und Hanse- Organe des Schulverbandes sind der Schuldezer- stadt Hamburg – Bistum Osnabrück schuf im Jahr nent (Geschäftsführer) und der Verwaltungsrat. Die 1962 eine Basis zur Verwaltung der katholischen Aufgabenwahrnehmung der Organe wird von einem Kirchengemeinden und zahlreicher weiterer katholi- Kuratorium beratend begleitet.21 scher Einrichtungen auf dem Teil des Stadtgebietes Artikel 3 Hamburgs, das der Diözese Osnabrück angehörte. Der Schuldezernent (Geschäftsführer) Nach Gründung des Erzbistums Hamburg wurde der Der Schulverband hat einen Geschäftsführer. Der Wirkungsbereich des Verbandes unter Einbeziehung Geschäftsführer ist der Schuldezernent. Er führt die des Stadtgebietes südlich der Elbe auf das gesamte Geschäfte des Schulverbandes, vertritt diesen gericht- Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg erwei- lich und außergerichtlich und leitet das Schulamt als tert. Gleichzeitig konzentrierten sich die Aufgaben dessen Verwaltung. Er führt das Dienstsiegel. des Verbandes zunehmend auf die Trägerschaft der katholischen Schulen in Hamburg. Bestellung und Abberufung des Schuldezernenten sowie Abschluss und Kündigung des Dienstvertrages In Fortsetzung dieser Entwicklung erhält der Verband erfolgen durch den Vorsitzenden des Verwaltungs- nunmehr einen neuen Namen und eine neue Struktur. rates im Einvernehmen mit dem Erzbischof von Er trägt den Namen „Katholischer Schulverband Hamburg. Hamburg“ und führt jene Tradition fort, in der die katholische Kirche sich seit jeher mit verantwortlich Der Schuldezernent übt sein Amt nach Maßgabe der weiß in der Erziehung und Bildung junger Menschen. Gesetze, dieser Satzung sowie der Regelungen seines Er ist Träger der katholischen Schulen in Hamburg. Dienstverhältnisses aus. Er ist an die Beschlüsse des Besonders durch die Schulen ist die Kirche über die Verwaltungsrates gebunden. Der Schuldezernent hat Gemeinden hinaus in unserer Gesellschaft wirksam den Verwaltungsrat laufend zu unterrichten und über und gegenwärtig. Als Orte der Erziehung und Bildung alle wesentlichen Geschäftsvorgänge zu informieren,

21 Wird in dieser Satzung im Einzelfall nur die männliche Form für Personen genannt, so ist die weibliche damit eingeschlossen, wenn dies im Kontext sinnvoll ist. 96 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 insbesondere über die wirtschaftliche Situation, waltungsrates abberufen. Dem Mitglied ist zuvor außergewöhnliche Geschäftsvorfälle, laufende Pro- Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. zessverfahren und Darlehensgewährungen. (4) Die Tätigkeit der Verwaltungsratsmitglieder ist Der Schuldezernent nimmt auf der Grundlage und ehrenamtlich. Die notwendigen Auslagen der im Rahmen des Stellenplanes die Ernennung von Mitglieder des Verwaltungsrates können vom Lehrkräften im Beamtenverhältnis sowie die An- Schulverband ersetzt werden. stellung von Lehrkräften im Angestelltenverhältnis (5) Die Sitzungen des Verwaltungsrates finden nach im Einvernehmen mit dem Vorsitzenden des Verwal- Bedarf, wenigstens einmal im Quartal, statt. Der tungsrates vor. Gleiches gilt für die Zuweisung der Verwaltungsrat ist zu einer Sitzung einzuberufen, Besoldungsgruppen und die Eingruppierung in die wenn mindestens drei Verwaltungsratsmitglieder Vergütungsgruppen sowie für die Entlassung von die Einberufung unter Angabe des Zwecks und Lehrkräften. der Gründe verlangen. Der Schuldezernent ist Dienstvorgesetzter aller Mit- (6) Willenserklärungen des Verwaltungsrates (Artikel arbeiterinnen und Mitarbeiter des Schulverbandes 5 Absatz 2 und 3) werden in dessen Namen vom und das vertretungsberechtigte Organ des Dienstge- Vorsitzenden des Verwaltungsrates, bei dessen Ver- bers nach der Mitarbeitervertretungsordnung für die hinderung von seinem Stellvertreter abgegeben. Erzdiözese Hamburg (MAVO) in der jeweils gültigen Fassung. (7) Anstellungsverträge bzw. Ernennungsurkunden für Schulleiterinnen und Schulleitern sowie die Artikel 4 Ernennungsurkunden zu Beamten auf Lebenszeit Der Verwaltungsrat werden vom Vorsitzenden des Verwaltungsra- (1) Der Verwaltungsrat besteht aus: tes bzw. seinem Vertreter gemeinsam mit dem 1. einem vom Erzbischof von Hamburg ernann- Schuldezernenten unterzeichnet. ten Geistlichen als Vorsitzenden, Artikel 5 2. fünf vom Erzbischof von Hamburg ernannten Aufgaben des Verwaltungsrates Personen. Der Verwaltungsrat hat die Führung der Geschäfte Vor der Ernennung der Mitglieder des Ver- durch den Schuldezernenten zu überwachen und waltungsrates nach Ziffer 2 informiert der insbesondere dafür Sorge zu tragen, dass die Auf- Erzbischof von Hamburg das Kuratorium des gaben des Schulverbandes verfolgt werden. Er kann Schulverbandes und gibt jenem Gelegenheit, jederzeit von dem Schuldezernenten Bericht über sich zu der vorgesehenen Zusammensetzung des die Angelegenheiten des Schulverbandes verlangen Verwaltungsrates zu äußern. sowie selbst oder durch beauftragte Dritte Bücher und Unterlagen des Schulverbandes einsehen und Auf Vorschlag des Vorsitzenden beruft der finanzielle Prüfungen vornehmen. Erzbischof von Hamburg eine der nach Ziffer 2 ernannten Personen zugleich zu dessen Stellver- Der Verwaltungsrat beschließt: treter oder Stellvertreterin. a) alle Angelegenheiten zur Vorlage an den Erzbi- Der Verwaltungsrat setzt sich aus Personen zu- schof zur kirchenaufsichtlichen Genehmigung, sammen, die nach ihrer Vorbildung und nach insbesondere ihren Fähigkeiten für die Aufgaben des Verwal- – den Wirtschaftsplan (Haushalts-, Stellen- und tungsrates besonders geeignet sind, der katholi- Investitionsplan sowie mittelfristige Finanz- schen Kirche angehören und die Gewähr für eine planung) bestmögliche Verwirklichung der Aufgaben des – die Jahresrechnung Schulverbandes bieten. Aktive und ehemalige Be- amte und Beschäftigte des Schulverbandes können b) die Verwendung des Jahresergebnisses nicht Mitglied des Verwaltungsrates sein. c) die Entlastung des Schuldezernenten (2) Die Amtszeit des Verwaltungsrates beträgt fünf d) Bestellung von Schulleiterinnen und Schulleitern Jahre. Die Mitglieder bleiben im Amt, bis die Nachfolger ernannt sind. Scheidet ein Mitglied e) den Schulentwicklungsplan des Verwaltungsrates vorzeitig aus, so wird ein f) Bestimmung des Abschlussprüfers zur Prüfung Ersatzmitglied für die verbleibende Amtszeit des Jahresabschlusses vom Erzbischof von Hamburg berufen. g) Kriterien für die Einstellung von Mitarbeiterinnen (3) Bei Vorliegen eines wichtigen Grundes kann der und Mitarbeitern im Beamten- bzw. Angestellten- Erzbischof von Hamburg ein Mitglied des Ver- verhältnis KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 97 h) die Geschäftsordnung für den Verwaltungsrat Themen miteinander abzustimmen. Folgende Maßnahmen des Geschäftsführers bedürfen der Unter der Leitung des Vorsitzenden des Verwal- vorherigen Zustimmung durch den Verwaltungsrat: tungsrates tritt das Kuratorium mindestens einmal a) Abschluss, Änderung oder Beendigung von Ge- im Kalenderjahr zusammen. stellungsverträgen Artikel 7 b) außerplanmäßige Ausgaben, soweit sie einen Be- Genehmigungsbedürftige Rechtsgeschäfte trag von 15.000 € übersteigen Neben den Beschlüssen des Verwaltungsrates zum c) Gründung, Erwerb und Aufgabe von Einrichtungen Wirtschaftsplan und zur Jahresrechnung bedürfen die nachgenannten Willenserklärungen zu ihrer d) Erwerb, Veräußerung und Belastung von Grund- Rechtswirksamkeit der schriftlichen Genehmigung stücken des Erzbischöflichen Generalvikariates: e) Aufnahme von Krediten einschließlich der Bereit- 1. Erwerb, Belastung, Veräußerung und Aufgabe des stellung von Sicherheiten Eigentums sowie Erwerb, Änderung, Veräußerung f) Abschluss von Vergleichen und Verzicht von For- und Aufgabe von Rechten an Grundstücken; derungen soweit diese einen Betrag von 15.000 € 2. Zustimmung zur Veräußerung, Änderung und übersteigen. Belastung von Rechten Dritter an Grundstücken Artikel 6 des Schulverbandes; Das Kuratorium 3. Aufnahme und Gewährung von Darlehen, Bürg- Das Kuratorium besteht aus den Pfarrern und je schaften, Garantieerklärungen und Übernahme einem Vertreter / einer Vertreterin der pfarrlichen von Fremdverpflichtungen mit Ausnahme von Gremien (Kirchenvorstand oder Pfarrgemeinderat) Einlagen bei Kreditinstituten; der römisch-katholischen Pfarreien auf dem Staats- 4. Annahme von Schenkungen, Zuwendungen, gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg, die in Erbschaften und Vermächtnissen, die mit einer ihrem Pfarrgebiet eine katholische Schule haben. Die Verpflichtung belastet sind; Vertreter / Vertreterinnen werden von den jeweiligen Pfarrern nach Anhörung der pfarrlichen Gremien 5. Anstellung und Festsetzung der Vergütung leiten- (Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat) als Mitglied der Mitarbeiter in der Verbandsverwaltung oder benannt; sie müssen einem der Gremien angehören. sonstigen Einrichtungen des Schulverbandes; Aktive und ehemalige Beamte und Beschäftigte des 6. Gerichtliche und außergerichtliche Vergleiche ab Schulverbandes können nicht Mitglied des Kurato- einer Wertgrenze von 100.000 €; riums sein. Die Mitglieder der pfarrlichen Gremien 7. Abschluss von Gesellschaftsverträgen, Erwerb werden jeweils für die Dauer ihrer Amtszeit in das und Veräußerung von Geschäftsanteilen, Begrün- Kuratorium entsandt. dung von Vereins- und Verbandsmitgliedschaften Das Kuratorium begleitet die pastorale Arbeit der und Beteiligungsverträgen jeder Art; Schulen. Es fördert das Miteinander von Schulen, 8. Errichtung, Erweiterung, Übernahme, Übertra- Pfarreien und katholischen Einrichtungen der Stadt- gung und Schließung von Einrichtungen; kirche und bringt Vorschläge zu einer Optimierung des Zusammenwirkens ein. Es berät den Verwaltungs- 9. Begründung und Änderung öffentlich-rechtlicher rat im Hinblick auf die Verwirklichung der Aufgaben Verpflichtungen; des Schulverbandes und formuliert die Interessen der 10. Abtretung von Forderungen, Schulderlass, Schuld- Kirchengemeinden gegenüber den Schulen hinsicht- versprechen, Schuldanerkenntnis, Begründung lich der pastoralen Arbeit. sonstiger Schuldverpflichtungen einschließlich Der Verwaltungsrat unterrichtet und informiert das wertpapierrechtlicher Verpflichtungen ab einer Kuratorium im Rahmen eines jährlichen Berichtes Wertgrenze von 100.000 €. insbesondere über die inhaltliche Entwicklung der Artikel 8 Schulen. Wirtschaftsjahr Die Sitzungen des Kuratoriums werden durch ein Das Wirtschaftsjahr ist das Kalenderjahr. Präsidium vorbereitet, dem neben dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates die Dechanten der Dekanate Die Jahresrechnung ist vom Schuldezernenten auf im Staatsgebiet der Freien und Hansestadt Hamburg Grundlage einer ordnungsgemäßen Buchführung in angehören. Das Präsidium kommt zwischen den Sit- Anlehnung an das Handelsrecht aufzustellen. zungen des Kuratoriums zu regelmäßigen Terminen Die Jahresrechnung ist von einem Wirtschaftsprüfer zu mit dem Schuldezernenten zusammen, um pastorale prüfen und zu testieren. Über das Ergebnis der Prüfung 98 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 unterrichtet der Verwaltungsrat das Kuratorium. Amtsblatt vom 15. Februar 1998) ordne ich hiermit Artikel 9 die Wahl zum vierten Kirchensteuerrat an. Auflösung des Verbandes, Satzungsänderung 3. Die Wahl der Mitglieder aus den neun Wahlbezir- Über die Auflösung des Schulverbandes oder eine ken muss bis zum 15.11.2007 entschieden sein. Die Änderung der Satzung entscheidet der Erzbischof Wahl ist gemäß der geltenden Wahlordnung für von Hamburg. Der Verwaltungsrat wird hierüber den Kirchensteuerrat für die Erzdiözese Hamburg frühzeitig informiert und vor einer Entscheidung über durchzuführen. eine Satzungsänderung angehört. 4. Die dienstältesten Dechanten in den neun Wahl- Artikel 10 bezirken werden hiermit aufgefordert, gemäß § 4 Bekanntgabe der Wahlordnung Wahlausschüsse zu bilden und die Wahl nach Maßgabe der Wahlordnung vorzu- Diese Satzung soll im Amtlichen Anzeiger, Teil II bereiten und durchzuführen. des Hamburgischen Gesetz- und Verordnungsblat- tes, öffentlich bekannt gemacht werden. Sie tritt am 5. Nach Abschluss der Wahl wird das Erzbischöfliche 1. September.2007 in Kraft. Die Satzung ersetzt die Generalvikariat das Gesamtergebnis der Wahlen Satzung des Verbandes der römisch-katholischen feststellen und veröffentlichen. Kirchengemeinden in der Freien und Hansestadt 6. Die Mitglieder des bestehenden Kirchensteu- Hamburg vom 1. Juli 2001. errates bleiben bis zur Konstituierung des neu Hamburg, den 6. August 2007 gewählten Kirchensteuerrates im Amt. † Dr. Werner Thissen Hamburg, den 8. August 2007 Erzbischof von Hamburg L.S. Dr. Werner Thissen Erzbischof von Hamburg

Art.: 72 Art.: 74 Aufhebung der Richtlinien für die Wahl der Mitglieder des Kirchensteuerrates Staatliche Anerkennung und Änderung der Erzdiözese Hamburg des Kirchensteuerbeschlusses aus dem Bistumsteil Hamburg Änderung des Kirchensteuerbeschlusses für das Erzbistum Hamburg Mit Wirkung vom 1. August 2007 werden die Richt- linien für die Wahl der Mitglieder des Kirchensteu- Der Kirchensteuerbeschluss für das Erzbistum Ham- errates der Erzdiözese Hamburg aus dem Bistumsteil burg vom 28. Februar 1997 (Kirchliches Amtsblatt Hamburg vom 31. Dezember 1997 (Kirchliches für die Erzdiözese Hamburg, Bd. 3, Nr. 8, Art. 81, S. Amtsblatt für die Erzdiözese Hamburg, Bd. 4, Nr. 108 f., vom 15. August 1997) in der Fassung vom 7. 2, Art. 30, S. 27 i. V. m. Beilage zum Kirchlichen November 2001 (Kirchliches Amtsblatt für die Erzdi- Amtsblatt für die Erzdiözese Hamburg, Bd. 4, Nr. 2, özese Hamburg, Bd. 7, Nr. 12, Art. 150, S. 134 f., vom Art. 30, S. 4 f., v. 15. Februar 1998) aufgehoben. 15. Dezember 2001) wird wie folgt geändert: Hamburg, den 10. Juli 2007 § 1 Ergänzung von § 4 L.S. Dr. Werner Thissen Erzbischof von Hamburg Es wird in § 4 folgender Absatz 3 hinzugefügt: „Im Falle der Pauschalierung der Einkommensteuer (§ 4 Abs. 4 der Kirchensteuerordnung) gilt § 4 Abs. Art.: 73 2 entsprechend. Weist der Steuerpflichtige oder die Steuerpflichtige die Nichtzugehörigkeit einzelner Aufruf zur Wahl des 4. Kirchensteuerrates Empfänger oder Empfängerinnen von Zuwendungen der Erzdiözese Hamburg zu einer kirchensteuererhebenden Körperschaft nach, 1. Im November dieses Jahres endet die Amtszeit so ist keine Kirchensteuer zu erheben. Für die übrigen des bestehenden dritten Kirchensteuerrates in der Empfänger oder Empfängerinnen von Zuwendungen Erzdiözese Hamburg. beträgt die Kirchensteuer 9 v. H. der pauschalierten Einkommensteuer.“ 2. Gemäß § 1 der Wahlordnung für den Kirchen- steuerrat der Erzdiözese Hamburg (Kirchliches § 2 Amtsblatt für die Erzdiözese Hamburg, Bd. 4, Nr. Inkrafttreten 2, Art. 29, S. 27 i.V.m. Beilage zum Kirchlichen Die vorstehende Änderung tritt mit Wirkung vom KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 99

1. Januar 2007 in Kraft. dem Erzbischöflichen Generalvikariat nachzuweisen. Hamburg, den 12. Februar 2007 In gleicher Weise ergeht an die der Aufsicht des Erz- Franz-Peter Spiza bischofs von Hamburg unterstehenden kirchlichen Generalvikar Rechtsträger die kirchenaufsichtliche Weisung, die Umsetzung des Nichtraucherschutzes im Sinne von Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat mit § 5 Arbeitsstättenverordnung in ihren Diensten und Schreiben vom 16. März 2007 Kirchensteuerordnung Einrichtungen – soweit noch nicht geschehen – unver- und Kirchensteuerbeschluss genehmigt. züglich in geeigneter Weise sicher zu stellen. Das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern Hamburg, den 6. August 2007 hat mit Schreiben vom 4. April 2007 – Az. IV 301- S2442-3/07 – die Kirchensteuerordnung und mit Franz-Peter Spiza Schreiben vom 14. Juni 2007 den Kirchensteuerbe- Generalvikar schluss genehmigt. Das Finanzministerium des Landes Schleswig-Hol- stein hat mit Schreiben vom 1. März 2007 – Az. VI Art.: 76 312-S2444-028 – Kirchensteuerordnung und Kir- Rauchverbot in den Diensträumen chensteuerbeschluss genehmigt. der Erzbischöflichen Kurie Mit Wirkung ab dem 01.09.2007 wird für die Ver- waltungsgebäude und die sonstigen Dienststellen Art.: 75 der Erzbischöflichen Kurie des Erzbistums Hamburg Kirchenaufsichtliche Weisung zum Schutz ein uneingeschränktes Rauchverbot erlassen. In das vor den Gefahren des Passivrauchens Rauchverbot, das dem Schutz vor den Gefahren des im Erzbistum Hamburg Passivrauchens dient, sind alle Räume einschließlich der Nebenflächen einbezogen, die für die Zwecke Zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens sind der Erzbischöflichen Kurie genutzt werden und dem im Jurisdiktionsbezirk des Erzbischofs von Hamburg Hausrecht des Erzbistums Hamburg unterstehen ab dem 1. September 2007 die notwendigen Maßnah- (Diensträume). In den Verwaltungsgebäuden und den men zum aktiven Nichtraucherschutz umzusetzen. sonstigen Dienststellen werden keine Raucherzonen Insoweit ergeht hiermit an alle der Aufsicht des Erz- oder Raucherräume eingerichtet. bischofs von Hamburg unterstehenden kirchlichen Verstöße gegen das uneingeschränkte Rauchverbot Rechtsträger die kirchenaufsichtliche Weisung, die haben für Besucherinnen und Besucher der Erzbi- Haus- und Nutzungsordnungen für jene Gebäude schöflichen Kurie nach entsprechendem Hinweis grundsätzlich mit der Anordnung eines uneinge- einen Hausverweis zur Folge, wenn der Besucher / die schränkten Rauchverbotes zu versehen, die – gleich Besucherin das Rauchen nicht einstellt. Verstöße ge- ob im Eigentum der Rechtsträger stehend oder im gen das absolute Rauchverbot durch Mitarbeiterinnen Rahmen von Pacht- oder Mietverträgen - von ihnen und Mitarbeiter der Erzbischöflichen Kurie werden als für ihre kirchlichen und/oder caritativen Aufgaben Verletzung dienstvertraglicher Pflichten mit dienst- genutzt werden und damit öffentlich zugänglich sind. bzw. arbeitsrechtlichen Maßnahmen geahndet. Gleiches gilt für die Grundstücke solcher Gebäude, Hamburg, den 6. August 2007 in denen eine Einrichtung für Kinder und/oder Ju- gendliche betrieben wird oder regelmäßig Veranstal- Franz-Peter Spiza tungen für jene angeboten werden. Ausnahmen vom Generalvikar Rauchverbot sind nur insoweit zulässig, als sie für einzelne Räume insbesondere in Krankenhäusern oder Beratungs- und Therapieeinrichtungen vorgese- Art.: 77 hen werden, wenn ansonsten durch die Einhaltung des Rauchverbotes die Erreichung des Beratungs- oder Zuwendungsbestätigung für Spenden Therapieziels gefährdet würde. zugunsten des Bonifatiuswerkes Die entsprechenden Regelungen zum Rauchverbot der deutschen Katholiken sind durch die jeweils zuständigen Gremien der Aufgrund des neuen Spendenrechts erhält das Bo- Rechtsträger unverzüglich zu beschließen und in nifatiuswerk immer wieder Anfragen aus Kirchen- geeigneter Weise öffentlich bekannt zu machen. gemeinden nach den aktuellen Freistellungsdaten Der Vollzug dieser kirchenaufsichtlichen Weisung ist des Bonifatiuswerkes. Wir bitten Sie deshalb die in geeigneter Weise zu dokumentieren und gegenüber folgenden Angaben zu beachten: 100 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Hilfswerk: Bonifatiuswerk der § 3 deutschen Katholiken e.V. (1) Anträge für die Verleihung der Auszeichnung Kamp 22 können natürliche Personen oder Personengrup- 33098 Paderborn pen beim Dompropst stellen. Dem Antrag sind Finanzamt: Paderborn ein Lebenslauf der oder des zu Ehrenden sowie Steuernummer: 339/5794/0212 eine ausführliche Würdigung der Persönlichkeit Freistellungsbescheid vom: 06. Juli 2007 und ihrer Verdienste, die die Verleihung der Veranlagungszeitraum: 2004 – 2006 Auszeichnung begründen, beizulegen. Zweck: Kirchliche Zwecke i.S. der §§ 51 ff. AO. (2) Die Verleihung der Urkunde erfolgt anlässlich eines besonderen Gedenktages in der Pfarrgemeinde. Der Freistellungsbescheid gilt für 3 Jahre. Der Antrag für die Verleihung ist spätestens zwei Im Jahre 2010 werden wir uns erneut unaufgefordert bei Monate zuvor beim Dompropst einzureichen. Ihnen melden, um die aktuellen Daten mitzuteilen. § 4 Hamburg, den 11. Juli 2007 (1) Der Ortspfarrer sowie der Dechant, in dessen De- Franz-Peter Spiza kanat die oder der zu Ehrende ihren bzw. seinen Generalvikar Wohnsitz hat, werden um ein Votum gebeten. (2) Der Dompropst stellt den Antrag im Geistlichen Rat zur Beratung vor. Art.: 78 (3) Der Erzbischof entscheidet über den Antrag. Erscheint eine Auszeichnung nicht angemessen, Statut zur Verleihung der kann die Anerkennung der Verdienste durch ein „St. Ansgar-Urkunde“ Dankesschreiben des Erzbischofs ausgedrückt im Erzbistum Hamburg werden. § 1 (4) Dem Erzbischof ist es unbenommen, auch ohne (1) Neben der St. Ansgar-Medaille zur Würdigung Antrag die Urkunde zu verleihen. überpfarrlicher Verdienste von ehrenamtlich täti- § 5 gen Laien im Erzbistum Hamburg hat das Metro- (1) Die Auszeichnung wird von einem Mitglied des politankapitel eine Ansgar-Urkunde erstellt, die Metropolitankapitels (ausgenommen sind bei ehrenamtlich tätigen Laien für außerordentliche diesem Dienst die Bischöfe) übergeben. Verdienste im pfarrlichen Bereich verliehen werden kann. (2) Die Auszeichnung wird im Kirchlichen Amtsblatt und in der Neuen Kirchenzeitung veröffentlicht. (2) Der auf weißem Büttenpapier gedruckte Text mit dem Bistumswappen ist vom Erzbischof § 6 gesiegelt und unterschrieben und gibt außer dem Bei kirchenfeindlichem oder ärgerniserregendem Namen der Empfängerin oder des Empfängers Verhalten der oder des Geehrten hat der Erzbischof den Grund der Ehrung an. das Recht, die Auszeichnung abzuerkennen. § 2 Hamburg, den 12. Juni 2007 (1) Mit der Urkunde werden eherenamtlich tätige Nestor Kuckhoff Laien für besondere Verdienste ausgezeichnet. - Dompropst – Dazu gehören: - bedeutsame Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst, der Musik, der Literatur im Art.: 79 sozialen und wissenschaftlichen Bereich oder der Liturgie. Katholischer Schulverband Hamburg - Vorbildlicher Einsatz für die Kirche durch – Ernennung des Vorsitzenden außergewöhnlich gute und treue (langjährige) des Verwaltungsrates Erfüllung der Berufspflichten oder durch ehren- Mit Wirkung ab dem 01.09.2007 ist Monsignore amtliches Engagement auf pfarrlicher Ebene. Peter Mies, bisheriger Vorsitzender des Verbandes (2) Besondere Geburtstage oder Jubiläen bieten in der römisch-katholischen Kirchengemeinden in der der Regel keinen Grund für die Verleihung der Freien und Hansestadt Hamburg, auf der Grundlage Auszeichnung. von Art. 4 Abs. 1 Ziffer 1 der Satzung des katho- KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 101 lischen Schulverbandes Hamburg vom 06.08.2007 „K-Punkt“ in Lübeck, den „Kirchenkai“ in Kiel und (Kirchliches Amtsblatt für das Erzbistum Hamburg, die „Christusgemeinde“ in Rostock als zentrale (Wie- Bd. 13, Nr. 7, Art. 71, S. 95, vom 15.08.2007) vom der-) Eintrittsstellen ausgewiesen. Die hauptamtlichen Erzbischof von Hamburg, Dr. Werner Thissen, zum Seelsorgerinnen und Seelsorger an diesen Standorten Vorsitzenden des Verwaltungsrates des Katholischen sind unter der Leitung des jeweiligen Pfarrers bzw. Schulverbandes Hamburg ernannt. dem Leiter der Einrichtung somit befugt, diejenigen, Hamburg, den 7. August 2007 die um die katholische Taufe bitten, in die katholische Kirche konvertieren wollen oder nach ihrem Kirchen- Das Erzbischöfliche Generalvikariat austritt wieder in die katholische Kirche eintreten möchten, auf ihrem Weg dahin zu begleiten.

Art.: 80 Unberührt davon bleibt die Zuständigkeit der anderen Seelsorger auf der Ebene der verschiedenen Pfarreien. Richtlinie zur Gewährung von Die zentralen (Wieder-) Eintrittsstellen bieten jedoch Zuweisungen für pastorale Projekte die Möglichkeit, mit den Interessenten Katechume- natsgruppen zu bilden und sie gemeinsam an den Die im Amtsblatt vom 15.06.2005 in Art.: 83 veröffent- Glauben (wieder) heranzuführen. lichte Richtlinie zur Gewährung von Zuweisungen für pastorale Projekte – ad experimentum – eingeführt für Die Pflicht zur Beauftragung der durch den Generalvi- die Jahre 2005 – 2007 wird hiermit rückwirkend zum kar zu gebenden Beauftragung zur Erwachsenentaufe, 01.01.2007 außer Kraft gesetzt. Konversion und Wiederaufnahme bleibt bestehen. Die Mittelvergabe erfolgt in Zukunft nach Entscheidung Hamburg, den 10. August 2007 der Dekanatspastoralkonferenzen alternativ in Summe Das Erzbischöfliche Generalvikariat an das Dekanat oder an die einzelnen Pfarreien. Die Höhe der Zuweisung bemisst sich an der Zahl der zum Dekanat gehörenden Pfarreien. Grundlage hier- Art.: 82 für ist die im Amtsblatt vom 15. Dezember 2004 ver- öffentlichte Pfarreiliste. Je Pfarrei wird die Zuweisung Gestellungsleistungen für mit € 2.000 berechnet. Auszahlungen an die noch Ordensangehörige ab 01.01.2008 nicht zusammengeführten Pfarreien werden anteilig Die Vollversammlung des Verbandes der Diözesen entsprechend der Katholikenzahl berechnet. Deutschlands hat auf ihrer Sitzung am 25.06.2007 Es wird den Dekanaten und Pfarreien - entsprechend den Bistümern einstimmig empfohlen die Gestel- den Ergebnissen des Pastoralgesprächs – empfohlen, lungsgelder ab 01.01.2008 für diese zukünftige Sonderzuweisung bevorzugt für die die alten Bundesländer in Unterstützung der Arbeit für und mit Ehrenamtlichen zu verwenden. Gestellungsgruppe I bei 54.240,00 € Monatsbetrag 4.520,00 € Es besteht die Möglichkeit, dass die Dekanatspasto- ralkonferenz für das jeweils kommende Jahr bis zum Gestellungsgruppe II bei 39.960,00 € Monatsbetrag 31.12. des laufenden Jahres per Votum eine veränderte 3.330,00 € Vergabeform anzeigen kann. Gestellungsgruppe III bei 31.440,00 € Monatsbetrag Die finanzielle Abwicklung der noch nicht abge- 2.620,00 € schlossenen bisherigen Pastoralprojekte ist im Sinne und für die Region Ost einschließlich Berlin in der bisherigen Richtlinie mit der Abteilung Kirchen- gemeinden abzuschließen. Gestellungsgruppe I bei 47.736,00 € Monatsbetrag 3.978,00 € Hamburg, den 20. Juni 2007 Gestellungsgruppe II bei 37.560,00 € Monatsbetrag Das Erzbischöfliche Generalvikariat 3.130,00 € Gestellungsgruppe III bei 29.520,00 € Monatsbetrag Art.: 81 2.460,00 € Zentrale (Wieder-)Eintrittsstelle in jeweils pro Jahr festzusetzen. Hamburg, Lübeck, Kiel und Rostock Die vorstehenden Gestellungsgelder gelten ab dem 01.01.2008. Mit Wirkung vom 1.09.07 hat Erzbischof Dr. Werner Thissen vier Standorte im Erzbistum Hamburg, die Hamburg, den 10.Juli 2007 „Katholische Glaubensinformation“ in Hamburg, den Das Erzbischöfliche Generalvikariat 102 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Art.: 83 Der Erlös des Kalenders kommt auch in diesem Jahr dem ambulanten Kinderhospiz in Halle (Saale) zugu- Rundfunkgebührenpflicht (GEZ) te, der krebskranke Kinder und ihre Familien in den für internetfähige PCs (Nachtrag) schwersten Stunden des Lebens unterstützt. Seit dem 01.01.2007 sind neuartige Rundfunkemp- Adventskalender und Begleitheft kosten € 2,80 zzgl. fangsgeräte (insbesondere internetfähige PCs) rund- Versand. funkgebührenpflichtig. Als Reaktion auf die Vielzahl der Anfragen aus dem kirchlichen Bereich zur neuen Bestellungen an: Bonifatiuswerk, Kamp 22, 33098 Rundfunkgebühr sowie zur Erleichterung der prakti- Paderborn, Tel. 05252/2996-54/53, Fax: -83; Mail: schen Handhabung wurde das nachfolgende Merkblatt [email protected] erstellt. Das Merkblatt ist mit den Rundfunkanstalten Hamburg, den 6. August 2007 abgestimmt und somit autorisiert. Das Erzbischöfliche Generalvikariat Hamburg, den 1. August 2007 Das Erzbischöfliche Generalvikariat Art.: 86

Art.: 84 50. Aktion Dreikönigssingen 2008 – Suche nach Zeitzeugen Beilage zum Kirchlichen Amtsblatt Zum 50. Mal werden rund um den Dreikönigstag 2008 Merkblatt zur Rundfunkgebührenpflicht Sternsinger unterwegs sein, die den Menschen den (GEZ) insbesondere für internetfähige PCs Segen in die Häuser bringen und um Unterstützung für Kinder in Not bitten. Dieses missionarische und ab dem 01.01.2007 solidarische Engagement von jährlich rund 500.000 Kindern und Jugendlichen sowie gut 80.000 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitar- Art.: 85 beitern soll aus diesem Anlass in besonderer Weise „Mit Kindern unterwegs im Advent“ gewürdigt werden. Die 50. Aktion ist auch eine Chance, dieses Enga- Was wären die Adventstage ohne die Vorfreude auf gement in unserer Gesellschaft in besonderer Weise die Geburt Jesu? Eine gute Hilfe für gelingende öffentlich zu machen. Dafür bitten die Träger der Ak- Adventstage ist immer ein Adventskalender! Der tion, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und diesjährige Adventskalender des Bonifatiuswerkes der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zeigt die farbenfrohe Kulisse einer schneebedeckten um Unterstützung bei der Suche nach Text-, Bild-, Berglandschaft. Zu entdecken gibt es hier viel: Ein Film und Tonmaterial aus den vergangenen 50 Jah- Paraglider unter dem Weihnachtsstern beobachtet ren, ebenso nach Kontakten zu Menschen, die in den Gämsen und Rehe; er begrüßt einen Bergsteiger und Anfängen selbst Sternsinger waren, die Interessantes freut sich mit denen, die Schlitten fahren können. und Eindrückliches, vielleicht auch Unterhaltsames Im Advent kann jeden Tag ein Türchen unseres Ka- mit Sternsingern erlebt haben und zu den Gemeinden, lenders geöffnet werden. Damit öffnet sich auf der die ebenfalls ein Sternsinger-Jubiläum feiern. Für Blick auf die Symbole wie Harfe oder Rosenkorb. Sie entsprechende Hinweise sind wir dankbar: gehören zu den Adeventsgestalten, die im Begleitheft durch eine Geschichte vorgestellt werden. Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ – Dokumenta- tion, Frau Regine Kaesberg, Stephanstraße 34, 52064 Ganz unten auf dem Standkalender teilt die heilige Aachen; E-mail: [email protected]; Elisabeth Brot an arme Menschen aus. An den vier www.sternsinger.de Adventssonntagen steht sie im Mittelpunkt. Sie wurde vor genau 800 Jahren geboren. Für das umfangreiche Hamburg, den 28. Juni 2007 Begleitheft haben Kinder recherchiert, was Elisabeth Das Erzbischöfliche Generalvikariat im 13. Jahrhundert Gutes getan hat: Sie half Bettlern und Kranken, Kindern und Sterbenden. Tag für Tag stellen Jungen und Mädchen die Patrone vor, auf deren Namen sie getauft sind oder ihre Heimatkirche geweiht Art.: 87 ist. Interessante Spielideen runden das 52-seitige Heft ab. Kinder vom 3. bis 6. Schuljahr können die Rätsel Warnung lösen, Mandalas ausmalen, Kochtipps und Bastelanre- Aus gegebenem Anlass wird vor der in Thailand ge- gungen in der Schule und Familie ausprobieren. gründeten Vereinigung „Missionary Society of Our KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 103

Lady of the “ gewarnt. 1. September 2007 zum Hochschulpfarrer und Leiter Hamburg, den 19. Juli 2007 des St. Franziskus-Kollegs in Hamburg ernannt. Das Erzbischöfliche Generalvikariat 12. Juni 2007 D o e t s c h, Michael, Diakon, Krankenhausseelsorger in Hamburg-Bergedorf und Hamburg-Lohbrügge Vertretung in den Gremien des Rundfunks und beauftragt zur pastoralen Mitarbeit in der In den Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks Pfarrei St. Christophorus, Hamburg-Lohbrügge. wurden am 22. Mai 2007 Sr. Cornelia Bührle und Auftrag in der Pfarrei auf 25% festgelegt. Herr Claus Everdiking berufen. M a t u s c h z y k, Anna, mit Wirkung vom 1. August In den Medienrat der Medienanstalt Hamburg / 2007 Pastoralassistentin im Vorbereitungsdienst in Schleswig-Holstein wurde Pfarrer Dr. Bernd Wichert St. Marien, Hamburg-Bergedorf. gewählt. W i l k e n s, Karoline, mit Wirkung vom 1. August 2007 Pastoralassistentin im Vorbereitungsdienst in Heilig Geist, Wedel – Uetersen. Personalchronik des Erzbistums Hamburg 6. Juli 2007 Z i n n, Sr. M. Edburga, Gemeindereferentin in St. P i s c h k e, Michaela, Gemeindeassistentin in St. Barbara, Lauenburg mit Wirkung zum 1. März 2007 Katharina, Pinneberg, scheidet mit Wirkung vom auf 50% reduziert. 31.7.2007 aus dem Dienst des Erzbistums aus. P o l i f k e, Sr. M. Avila, Gemeindereferentin in 8. August 2007 St. Elisabeth, Hagenow, mit Wirkung vom 1. Mai 2007 auf 50% reduziert. B o h n s a c k, Melanie, mit Wirkung vom 15. Au- gust 2007 als Vakanzvertretung (50%) für ein 15. Mai 2007 Jahr Bildungsreferentin für die Katholische Junge M a i n k a, Christoph, mit Wirkung vom 1. August Gemeinde (KJG). 2007 Gemeindeassistent in Heilig Kreuz, Hamburg- Volksdorf. Todesfälle 21. Mai 2007 16. Juni 2007 W a g n e r, Claudia Anna, Gemeindeassistentin in Maria Hilfe der Christen, Ahrensburg, mit Wirkung M o t z k i, Franz, Pfarrer i.R., geb. 11.3.1912 in vom 1. August 2007 Gemeindereferentin. Stenkienen Kr. Allenstein, geweiht 5.3.1939 in Frauenburg. W e l d e m a n n, Julia, Gemeindeassistentin in St. Maria –St. Vicelin, Neumünster, mit Wirkung vom 3. Juli 2007 1. August 2007 Gemeindereferentin. S t a l l k a m p, Leo, Pfarrer i.R., geb. am 18.3.1934 in 5. Juni 2007 Osnabrück, geweiht am 1.2.1964 in Osnabrück. N e n n s t i e l OP, P. Richard, Kaplan in St. Paulus, Hamburg-Billstedt, mit Wirkung vom 1. September 2007 Auftrag als Kaplan auf 70% reduziert, 30% Personalchronik des Bistums Osnabrück für ordeneigene Aufgaben Ordinationen B e c k e r, Stefan, pastoraler Mitarbeiter in der City- Pastoral, Kiel, mit Wirkung vom 1. August 2007 Der Bischof von Osnabrück spendete am 26. Mai 2007 Gemeindeassistent in der Pfarrei St. Joseph, Kiel- im Hohen Dom zu Osnabrück folgendem Diakon die Ost. Weiterhin mit 50% in der City-Pastoral tätig. heilige Priesterweihe: Jürgen K r a l l m a n n, geb. 25. Mai 1978 in Papen- 10. Juni 2007 burg, Heimatpfarrei St. Georg, Kluse-Steinbild. K o h l b r e c h e r OFM, P. Andreas, Hochschul- Ernennungen - Beauftragungen – Entpflichtungen pfarrer und Leiter des St. Franziskus-Kollegs in Hamburg, mit Wirkung vom 1. September 2007 13. April 2007 vom Provinzial aus dem Dienst des Erzbistums H a n s e n, Marianne, mit Wirkung vom 01. Juli abberufen. 2007 mit 75 % als Gemeindereferentin im Gemein- W e s s e l OFM, P. Ronald, mit Wirkung vom deverbund St. Lambertus, Ostercappeln / Mariä 104 KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007

Himmelfahrt, Ostercappeln-Schwagstorf und Mariä T a r a c h a, Piotr, Kaplan, mit Wirkung vom 1. Himmelfahrt, Bad Essen, beauftragt. Juli 2007 für die Dauer von drei Jahren als Seel- sorger zur Mitarbeit in den Pfarreien St. Marien, 26. April 2007 Quakenbrück, Unbefleckte Empfängnis Mariens, E h l, Iris, mit Wirkung vom 01. August 2007 als Ge- Badbergen, und St. Paulus, Quakenbrück-Henge- meindereferentin im Gemeindeverbund St. Johannes lage, ernannt. der Täufer, Esterwegen / Maria von der immer- 25. Mai 2007 währenden Hilfe, Bockhorst-Neuburglage und St. Michael, Breddenberg. M a y r h o f e r, Schwester Anna Christine fmm, mit Wirkung vom 01. August 2007 als Gemeindeassis- 27. April 2007 tentin in St. Antonius, Osnabrück-Voxtrup und H o l l e, Stefanie, mit 80% einer Vollzeitstelle Deka- Maria – Hilfe der Christen, Osnabrück-Lüstringen natsjugendreferentin im Dekanat Ostfriesland, mit mit 50% einer Vollzeitstelle. Wirkung vom 01. Juni 2007 zusätzlich mit 20% als 26. Mai 2007 Referentin für Jugendarbeit im Gemeindeverbund St. Ludgerus, Aurich / Maria – Hilfe der Christen, K r a l l m a n n, Jürgen, Neupriester, mit Wirkung Wiesmoor / St. Joseph, Sande-Neustadtgödens und vom 01. September 2007 zum Vikar in Hagen, St. Bonifatius, Wittmund. St. Martinus. 03. Mai 2007 05. Juni 2007 S t e i n k a m p, Thomas, mit Wirkung vom 01. Au- W i e h, Msgr. Dr. Hermann, Dechant und Pfarrer in St. gust 2007 als Gemeindeassistent in St. Nikolaus, Johann und St. Pius, Osnabrück, mit Wirkung vom Herzlake und St. Bernardus, Dohren. 01. September 2007 zusätzlich zum Pfarrer in Maria – Königin des Friedens, Osnabrück-Sutthausen. 25. April 2007 W a l l e n h o r s t, August Ferdinand, Pfarrer und N e u f e l d, Dr. Karl Heinz, Pater SJ, mit Wirkung Seelsorger zur Mitarbeit in St. Josef, Hasbergen vom 01. November 2007 zum Spiritual am Bischöf- und Maria-Königin des Friedens, Osnabrück-Sutt- lichen Priesterseminar zu Osnabrück ernannt. hausen, mit Wirkung vom 01. September 2007 von den Aufgaben in St. Josef, Hasbergen entpflichtet 09. Mai 2007 und zusätzlich als Seelsorger zur Mitarbeit in St. L ü b b e r s, Tobias, Pastoralreferent in St. Raphael, Johann und St. Pius, Osnabrück ernannt. Bremen mit Wirkung vom 01. November 2007 als K u z h i c h a l i l, Pater Jose CMI, Priester zur Mitar- Pastoralreferent in Liebfrauen, Osnabrück-Eversburg beit in Mariä Himmelfahrt, Lorup, St. Prosper, Geh- und St. Matthias, Osnabrück-Pye, beauftragt. lenberg, und St. Johannes der Täufer, Hilkenbrook, mit Wirkung vom 01. Juli 2007 von den Aufgaben 24. Mai 2007 in Lorup entpflichtet und zum gleichen Zeitpunkt M e y e r, Johann J., Msgr. Beauftragter für die Blinden- als Priester zur Mitarbeit in St. Johannes der Täufer, seelsorge sowie Geistlicher Berater der Caritas-Kon- Esterwegen, Maria von der immerwährenden Hilfe, ferenzen Deutschlands im Bistum Osnabrück, mit Bockhorst-Neuburlage und St. Michael, Bredden- Wirkung vom 01. Juli 2007 hat der Bischof die Bitte berg ernannt. um Versetzung in den Ruhestand angenommen. L o h e, Heiner, Pfarrer in Mariä Himmelfahrt, Lo- V a l i y a m a t t a m, Pater José CMI, Seelsorger zur rup, St. Prosper, Gehlenberg und St. Johannes der Mitarbeit in St. Katharina, Fürstenau, Maria Rosen- Täufer, Hilkenbrook, mit Wirkung vom 01. Juli kranz, Hollenstede, St. Bartholomäus, Schwagstorf, 2007 aufgrund der Neuzuordnung der Pfarreien St. Servatius, Berge und Herz Jesu, Berge-Grafeld, von den Aufgaben in Gehlenberg und Hilkenbrook mit Wirkung vom 31. August 2007 auf Wunsch des entpflichtet. Ordens von der Beauftragung im Bistums Osnab- D a n n e, Pater Josef MSC, Pfarrer in St. Johannes der rück entpflichtet und für ein Promotionsstudium in Täufer, Esterwegen, Maria von der immerwähren- Rom freigestellt. den Hilfe, Bockhorst-Neuburlage und St. Michael, T a, Anh Vu, Seelsorger zur Mitarbeit in Mariä Him- Breddenberg, mit Wirkung vom 01. Juli 2007 zu- melfahrt, Neuenhaus, St. Joseph, Emlichheim, St. sätzlich als Pfarrer in St. Prosper, Gehlenberg und Bonifatius, Hoogstede und St. Antonius von Padua, St. Johannes der Täufer, Hilkenbrook ernannt. Laar, mit Wirkung vom 01. September 2007 von den Aufgaben in den o. g. Pfarreien entpflichtet und für 18. Juni 2007 ein Weiterstudium freigestellt. K r a u s e, Ralf, mit Wirkung vom 01. Juli 2007 als KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 105

pastoraler Mitarbeiter in St. Andreas, Emsbüren, 4. Juli 2007 St. Johannes der Täufer-Enthauptung, Elbergen, D i e r k e s, Heinrich, Pfarrer in den Pfarreien St. Wil- Unbefleckte Empfängnis Mariens, Listrup und Abt lehad, Esens / St. Nikolaus, Langeoog, und Pfarrer St. Antonius, Engden beauftragt. in solidum in der Pfarrei St. Bonifatius, Wittmund, 20. Juni 2007 mit Wirkung vom 1. September 2007 freigestellt zur Übernahme einer Aufgabe in der Militärseelsorge. H ü b n e r, Gerhard, Priester zur Mitarbeit in St. Jo- hannes der Täufer, Esterwegen und Maria von der 6. Juli 2007 immerwährenden Hilfe, Bockhorst-Neuburlage, mit S c h u l t e, Dr. Gerrit, Diakon in der Pfarrei Dom St. Wirkung vom 01. Juli 2007 zusätzlich als Priester Petrus, Osnabrück, mit Wirkung vom 1. Oktober zur Mitarbeit in St. Michael, Breddenberg, St. 2007 zusätzlich zum Vorsitzenden des Caritasver- Prosper, Gehlenberg und St. Johannes der Täufer, bandes der Diözese Osnabrück e.V. Hilkenbrook ernannt. V e d d e r, Norbert, Pater OFM, Pfarrer in den M e y e r, Dirk, Kaplan in St. Johann und St. Pius, Pfarreien St. Joseph, Emlichheim / St. Bonifatius, Osnabrück, mit Wirkung vom 01. September 2007 Hoogstede / St. Antonius, Laar, und Mariä Him- zusätzlich als Kaplan in Maria – Königin des Frie- melfahrt, Neuenhaus, mit Wirkung vom 1. Oktober dens, Osnabrück-Sutthausen ernannt. 2007 als Priester zur Mitarbeit in diesen Pfarreien 26. Juni 2007 beauftragt. H e t t l i c h, Claudia, mit Wirkung vom 1. August B i s c h o f, Hubert, Pfarrer in der Pfarrei St. Sixtus, 2007 als Gemeindeassistentin in den Pfarreien St. Werlte, mit Wirkung vom 1. Oktober 2007 als Pfar- Matthäus, Melle / Maria von der immerwährenden rer der Pfarreien Mariä Himmelfahrt, Neuenhaus / Hilfe, Melle-Buer, und Unbefleckte Empfängnis St. Joseph, Emlichheim / St. Bonifatius, Hoogstede, Mariens, Melle-Sondermühlen, beauftragt. und St. Antonius von Padua, Laar, ernannt. W o r p e n b e r g, Hildegard, Gemeindereferentin in 9. Juli 2007 den Pfarreien St. Johannes der Täufer, Melle-Riems- A h l e r s, Ursula, Gemeindeassistentin in St. Georg, loh, und St. Anna, Melle - St. Annen, mit Wirkung Kluse-Steinbild / St. Antonius von Padua, Renken- vom 1. September 2007 als Gemeindereferentin in die berge, und St. Bartholomäus, Wippingen, mit Wir- Pfarreien St. Cyriakus, Salzbergen, und Unbeflecktes kung vom 1. August 2007 als Gemeindereferentin Herz Mariens, Salzbergen-Holsten, versetzt. in o. g. Pfarreien beauftragt. 27. Juni 2007 S p i e k e r m a n n, Tanja, Gemeindeassistentin in K e t t m a n n, Theodor, Weihbischof und Vorsitzen- den Pfarreien St. Ansgar, Twist, und Heilig Kreuz, der des Caritasverbandes der Diözese Osnabrück Twist-Rühlermoor, mit Wirkung vom 1. August e. V., mit Wirkung vom 1. Oktober 2007 von der 2007 als Gemeindereferentin in o. g. Pfarreien und Beauftragung als Vorsitzender des Caritasverban- zusätzlich in St. Georg, Twist, beauftragt. des entpflichtet. 12. Juli 2007 3. Juli 2007 P a h l, Dennis, Gemeindeassistent in den Pfarreien St. E h l, Iris, mit Wirkung vom 1. August 2007 als Ge- Augustinus und St. Josef, Nordhorn, mit Wirkung meindereferentin in den Pfarreien St. Johannes der vom 1. August 2007 als Gemeindereferent in o. g. Täufer, Esterwegen / Maria von der immerwähren- Pfarreien beauftragt. den Hilfe, Bockhorst-Neuburlage / St. Michael, Bred- S c h m i t z, Ruth, Pastoralassistentin in den Pfarreien denberg / St. Prosper, Gehlenberg, und St. Johannes St. Maria zum Frieden, Meppen / St. Vinzentius, der Täufer, Hilkenbrook, beauftragt. Meppen-Fullen, und St. Franz Xaver, Meppen- W i l m i n g, Verena, Gemeindereferentin in den Rühle, mit Wirkung vom 1. August 2007 als Pas- Pfarreien St. Prosper, Gehlenberg / St. Johannes toralreferentin in den genannten Pfarreien und mit der Täufer, Hilkenbrook, und Mariä Himmelfahrt, Teilauftrag in der Diözesanstelle Berufe der Kirche Lorup, mit Wirkung vom 1. August 2007 zusätzlich (PWB), Osnabrück. als Gemeindereferentin in den Pfarreien St. Johannes T i e b e n, Anne, Gemeindeassistentin in den Pfar- der Täufer, Esterwegen / Maria von der immerwäh- reien Christus König, Geeste-Dalum / St. Isidor, renden Hilfe, Bockhorst-Neuburlage, und St. Mi- Geeste-Osterbrock / St. Nikolaus, Geeste-Groß chael, Breddenberg, beauftragt unter gleichzeitiger Hesepe, und St. Antonius, Geeste, mit Wirkung Entpflichtung von den Aufgaben in der Pfarrei Mariä vom 1. August 2007 als Gemeindereferentin in o.g. Himmelfahrt, Lorup. Pfarreien beauftragt. Deutsche Post AG Postvertriebsstück C 13713 106Entgelt bezahlt KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 Katholische Verlagsgesellschaft mbH St. Ansgar Schmilinskystraße 80, 20099 Hamburg v a n d e r A h e, Marita, Gemeindeassistentin in reien St. Isidor, Geeste-Osterbrock, und Christus- den Pfarreien St. Vitus, Meppen / St. Josef, Mep- König, Geeste-Dalum, mit sofortiger Wirkung auch pen-Schwefingen, und St. Antonius Abt, Meppen- zum Diakon mit Zivilberuf in den Pfarreien St. Teglingen, mit Wirkung vom 1. August 2007 als Antonius, Geeste, und St. Nikolaus, Groß-Hesepe, Gemeindereferentin in o. g. Pfarreien beauftragt. ernannt. Z a r e m b a, Christina, Pastoralassistentin in den Pfarreien St. Anna, Twistringen / Unbefleckte Empfängnis Mariens, Twistringen-Marhorst / St. Todesfälle Ansgar, Bassum, und Christus-König, Harpstedt, 23. Mai 2007 mit Wirkung vom 1. August 2007 als Pastoralrefe- rentin in den genannten Pfarreien. K l e n k e, Aloys, Pfarrer i. R. von Ostercappeln, St. Lambertus, geboren am 23. November 1929 in H e s p e, Manfred, Gemeindereferent in dem Pro- Belm, zum Priester geweiht am 17. Dezember 1955 jekt „Arbeit und Weiterbildung“, Sozialwerk der in Osnabrück. KAB/CAJ e.V. in Sögel, scheidet mit Wirkung vom 1. August 2007 aus dem Dienst des Bistums aus. W a l b a u m, Monika, Gemeindereferentin in El- Anschriftenänderungen ternzeit, mit Wirkung vom 1. September 2007 als Gemeindereferentin in den Pfarreien St. Johannes Militärpfarrer Roman Johannsen ist unter folgender der Täufer, Melle-Riemsloh, und St. Anna, Melle Adresse zu erreichen: - St. Annen, beauftragt. Dienststelle: Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, Sieben Eichen 6, 19230 Hagenow, Tel. 03883/625-2370; FAX 18. Juli 2007 03883/625-2379; Handy: 0151/16137013; E-Mail: M a u l, Ansgar, Diakon mit Zivilberuf in den Pfar- [email protected]

KIRCHLICHES AMTSBLATT · Erzbistum Hamburg, 13. Jahrgang, Nr. 7, 15.8.2007 Herausgeber: Erzbischöfliches Generalvikariat des Erzbistums Hamburg, Danziger Straße 52a, 20099 Hamburg Verlag: Katholische Verlagsgesellschaft mbH St. Ansgar, Schmilinskystraße 80, 20099 Hamburg