Die neue Londoner Olympiaglocke H 0

Die neue Olympiaglocke von London 2012 Die Idee einer Olympiaglocke wurde sodann nochmals für die Olympiade von Barcelona (1992) aufgegriffen. Diese Glocke, deutlich Die Olympiaglocke von London ist starr aufgehängt. kleiner als die erste Berliner Olympiaglocke, ist In der Hoffnung, daß dies nur ein Provisorium für die in einem uneingehausten Glockentragwerk Dauer der Spiele ist, bleibt der vorliegende Artikel in untergebracht und ungekröpft freischwingend der Großoktavliste einstweilen bei den schwingbaren läutbar. Die Art der Aufhängung entspricht der, Glocken eingeordnet. wie man sie regulär Kirchenglocken in

Deutschland angedeihen läßt; auch der Gießer ist dortzulande ansässig. Sie erklingt täglich. Die neue Londoner Olympiaglocke ist innerhalb des überdachten Stadionsbereiches an einem aus zwei in Richtung Lastmaximierung hebelförmig abgeknickten metallischen Trägern unbeweglich angebracht. Die Glocke verfügt über einen Innenhammer, der durch ein Seil aktiviert werden kann. In dieser Weise nahm die Glocke mit einigen Schlägen an der Eröffnungsfeier teil. Aus diesen Klangdaten (wie auch aus einer in YOUTUBE auffindbaren Wiedergabe der Freilegung der Glocke nach Erkalten des Gusses in der Gießerei) konnte die nachfolgend wiedergegebene synoptische Analyse gefertigt werden. Die Glocke war als größte Glocke Europas (offenbar bei Ausgliederung Rußlands aus Europa) mit einem Gewicht von 27 t avisiert worden. Dieses Ziel, das wohl nur im Rahmen der citius-altius-fortius -Ideologie olympischer Wettkämpfe verstanden werden kann, wurde nicht erreicht. Die Glocke übertrifft an Größe und Gewicht weder die untergegangene Kölner

Abb. 1: Die Glocke beim ersten offiziellen Anschlag Kaiserglocke noch die Kölner St. Petersglocke . (Bildquelle: BBC) Auch an Tontiefe unter den schwingenden Glocken weltweit muß ihr die Maria dolens (= Die Macher der Londoner Olympiade hielten die campana dei caduti) , die Gefallenenglocke von Ausstattung der Spiele mit einer Riesenglocke Rovereto, vorgezogen werden, die sie mikroton für notwendig. Die Idee hierzu inspiriert sich an überbietet. Damit verbleibt der Glocke der der Olympiade von Berlin 1936, bei denen eine Superlativ der größten harmonisch gestimmten Stahlglocke auf e° die Botschaft aussprach: „Ich Glocke der Welt. Zudem ist die Glocke starr rufe die Jugend der Welt“. Diese Glocke war an aufgehängt und kann nur angeschlagen werden. einem Riesenjoch ungekröpft freischwingend Die Glocke stammt nominell von der Gießerei läutbar. Nach Kriegs- und Nachkriegsschaden WHITECHAPEL im Londoner East end , wurde wurde sie ersetzt durch eine etwas tonhöhere, aber, weil Gußstücke in dieser Größe in der ebenfalls vom BOCHUMER VEREIN stammende heimischen Werkstatt in London nicht zu welche ihren Platz im neuerrichteten bewältigen waren, in Unterauftragsvergabe an Glockenturm einnimmt. Sie ist dort läutbar, EIJSBOUTS , in Asten (NL) ansässig, erklingt aber nur selten. weitergereicht, wie es heißt, mit allen

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Spezifikationen jedoch dabei eine tiefer wahrgenommen, als es dem Schlagton WHITECHAPEL -Glocke bleibend. entspricht. Es handelt sich um eine Umdeutung WHITECHAPEL erfreut sich einer langjährigen des Schlagtons, damit die Analogie zur Gießereigeschichte. In dieser Gießerei wurden menschlichen Stimme ausgefüllt werden kann. schon weltberühmte Glocken hergestellt, etwa – Regulär endet die menschliche Baßstimme etwa vor über 150 Jahren – (2. Guß) oder – bei e°; dies entspricht im Ergebnis des vor noch längerer Zeit – das Original der Höhertrimmens der Referenzstimmung, wie sie bekanntlich gesprungenen US-amerikanischen sich über die letzten mehreren Hundert Jahre Freiheitsglocke. (Der Auftrag, von deren letztem eingestellt hat, einem schon höheren Ton, so daß Replikat für jeden einzelnen amerikanischen ein heutiges es° auch noch „menschlich“ klänge. Bundesstaat eine Kopie gegossen wurde, wurde Die tontieferen Lagen können zwar noch von 1950 freilich von PACCARD ausgeführt. Stimmvirtuosen wie den russischen Oktavisten, Gelegentlich lassen sich auch andere Besteller vielleicht bis Groß-A oder Groß-As, erzeugt Kopien der amerikanischen Freiheitsglocke von werden (einer konnte auch schon mal bis Groß-F WHITECHAPEL herstellen). und ließ sich dies auf den Grabstein schreiben), Das Hauptgeschäft von WHITECHAPEL ist die doch kaum als regulärer solistisch verwertbarer Herstellung von Glocken für - Klang. Diese Klänge sind „übermenschlich“. Geläute. Diese sind in Großbritannien in der Daher Vorsicht bei Glocken, die es° Regel Skalengeläute auf 1 in einer Durskala. unterschreiten. Hinzu kommt, daß das Hierfür wird die Stimmung der Glocke, und menschliche Gehör die in die Tiefe zwar die temperierte Tonskala, erfordert. verschobenen Spektren nicht nur mit dem Dementsprechend hochentwickelt sind dann deutlich hervortretenden Nebenschlagton auch die Stimmprozeduren, denn Change ausstattet, sondern diesem nach und nach auch Ringing -Geläute verlangen mikrotone Exaktheit die Oberhand in der Wahrnehmung gibt. Im beim Treffen des Bestelltones. Wechselläute- Einzelfall ist dies auch gehörsabhängig; der Glocken müssen von einer einzigen Person in interindividuelle Vergleich des ästhetischen den Zenith gebracht werden können Urteils ist vermutlich schwieriger herbeizuführen (Läutewinkel 180°). Gegengewichte können als Aussagen über die Anatomie der Stimmritze helfen, aber bislang gab es keine Glocke tiefer im Kehlkopf. Das gilt insbesondere für die als as°, die noch für Change Ringing -Zwecke in Empfänglichkeit für den Sekundärschlagton, der diese Senkrechtstellung hätte gebracht werden aus einem Drei- oder gar Vierklang zwischen können. Doves’ Guide weist dementsprechend Doppel- und Tripeloktave resultiert und dessen die Wechselläute-Dispositionen in größerer Zahl Wahrnehmung durch Reflexionen in der eigentlich erst ab c 1 mit tontiefster Glocke auf. Glockenstube, deren Dimensionen ja von der Somit beschränken sich die lebendigen „Kammer“ bis zum „Saal“ oder gar zur „Halle“ Erfahrungen dieser Gießerei klangästhetisch reichen können, nachhaltig beeinflußt wird.) hauptsächlich auf diesen Bereich. Und schließlich erfordert eine tontiefe Lage die Kleinoktavglocken sind also schon nicht mehr Rücksichtnahme darauf, daß hier ein in sich ganz alltäglich. ruhender Baßklang nötig ist, mit weiter Für tontiefere Glocken gelten andere Intervallspreizung (keine Sekunden!). klangästhetische Gesetze als für Glocken Sekundklänge in tiefer Lage ergeben einen eingestrichenen und der höheren Oktaven! unsauberen, verklumpten Klang, der zudem, Geht man in der Tonskala von c 1 kommend in wären es beidseits Summtöne, zu ultratiefen die Tiefe, wird spätestens ab a° der Eindruck des Differenztönen führen würde (Donnereffekt auf Nebenschlagtons immer deutlicher. Ab ca. es° Orgel und Klavier). wird eine in der Rezeption des Menschen Verschiebt man aber ein mit regulärer liegende Grenze erreicht. Kleinoktavglocken Nebenschlagtonquarte ausgebildetes Change- werden vom Menschen wegen ihre Ringing-Klangbild in die Tiefe, wird alsbald die überwältigenden Klangfülle gerne eine Oktav Metallquarte quasi wie eine naturgesetzliche

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Manifestation, die sich nie ganz wegintonieren -Gesamtklanges erforderlich ist. läßt, erscheinen und schließlich die Überhand Merkmal a) ist der Tontiefe geschuldet. gewinnen. Man gelangt bei e° schon zu einem Klangbild, das von der Quarte e°&a° geprägt ist Was aber bedeutet das Schlag-Klangbild hier? (und imaginiert sich die am besten als Unterquarte zu einem A-Dur Geläute). Geht man Der Klang erreicht einen quasi wie aus einer noch eine Quarte hierzu tiefer, landet man bei H 0 anderen, nicht mehr menschlichen Welt, – wie im vorliegenden Fall. Ein Gesamtintervall unbeseelt und gespenstisch. H0 (Schlagton und Prime) – d° (Summtonterze) – e° (perzeptuell durchstechender Nebenschlagton) Ganz anders da Big Ben : er trägt Schwebungen ist alles andere als schön. Ein solches Klangbild in sich – er ist bewegt, obwohl er gar nicht schreit nach reiner Ergänzungsdisposition. schwingt. Der Klang ist schlichtweg Daß H 0-Glocken solistisch erträglich sein „erschütternd“ im wahrsten Sinne des Wortes. können, lehrt uns allerdings die Kölner St. So sind die kleinen, im Falle von Big Ben Petersglocke. Sie läutet uns primär den tonikalen vielleicht nicht gestaltbar gewesenen, Mängel Dreiklang eines tiefen C-Dur-Akkords noch von Vorteil. (eigentlich mikroton schon als H-Dur deutbar). Auch wenn das Ohr den Summton es°, der den Das Mindeste, was man der Olympia-Glocke Nebenschlagton auf e° umwabert, ausblenden angedeihen lassen müßte, wäre, daß sie muß, so ist dieses Klangbild grundsätzlich schwingend geläutet wird, und zwar möglichst gelöst, final. nicht gekröpft, weil dies das Potential des Es ist inzwischen möglich, die Summtonterze so Doppler-Effekts, der den Läuteklang schönt, zu verschieben, daß sie mit dem Durterz- nicht hinreichend anspricht. (Aller Voraussicht Nebenschlag zusammfällt. EIJSBOUTS selbst hat nach dürfte sie mit Kröpfung geläutet werden, dieses Kunststück im Durgeläute von wenn überhaupt, weil in England auch bei den Euskirchen-Großbüllesheim vollbracht. Großglocken dies die Regel ist.) Besser noch, sie Es ist sehr bedauerlich, daß nicht ein solches für bekäme eine Ergänzungsdisposition, sei es von eine Solitärglocke viel interessanteres Klangbild Läuteglocken oder auch von Schlagglocken. für die Transposition nach H 0 weiterentwickelt Falls sie nach Abschluß der Spiele von 2012 im wurde. Aber ganz offensichtlich waren ja die Bereich von Westminster ansässig würde, wäre Vorgaben des Bestellers – und das war sie gut geeignet als Nachschlaginstrument zum WHITECHAPEL – federführend. Stundenschlag des Big Ben (sofern sie dafür Ein weiteres Moment führt hinsichtlich des nicht um einen Viertelton zu tief ist). Mr. Blair Schlagklanges zu einer Enttäuschung. Der aus Jülich hat in Ringing World unlängst die Schlagklang von Carillon-Glocken hat Einbeziehung eines der anderen Türme des unverschwebt zu sein, und dies bei jeder Palasts von Westminster vorgeschlagen. Auch Tonstufe, weil es nicht gelingt, Schwebungen in eine freie Aufstellung im Bereich der dynamisch gleichförmig zu halten. Die Herrschaftsbauten von Westminster wäre Olympia-Glocke kommt nun denkbar. fertigungsprozessual aus dieser (Musikalisch „gelöst“ wäre dieser Nachschlag hochentwickelten Gußkultur des Carillon- aber erst mit einem dritten, einem tonikalen Gusses, und sie zeigt in ihrer Tontiefe Schlag des A-Dur-Akkords). Das Beispiel der Olympiaglocke, die gehindert a) das Überwiegen des Nebenschlagtons ist, ihr Potential zu zeigen, macht deutlich, daß b) keinerlei Bewegung in sich die bloße Verschiebung von Klangbildern, die im eingestrichenen Bereich und höher sehr schön Für ein Carillon ist das Merkmal b) Beweis funktionieren, unzulänglich ist. höchster Qualität, die zur Homogenität des Den gegenwärtigen Effekt der Glocke hätte man auch gut mit einem Styropor-Imitat erfüllen

3 Die neue Londoner Olympiaglocke H 0 können, bei dem man die Auswahl an wenn wir diese Terminologie ernst nehmen, elektronisch mit dem Anschlaghammer bedeutet, daß die Teilkomponenten des Klanges synchonisierten Baßklängen gehabt hätte. dieser Glocke alle ganzzahlige Vielfache So zeigt sich, daß die Olympia-Glocke von voneinander zu sein hätten. Dieses Ziel würde aus London 2012 offensichtlich nur ein mißgeleiteter dem Idiophon Glocke ein völlig anderes Instrument Auswuchs des olympischen Prinzips war, das machen, bei dem wohl auch der Nebenschlagton sich sonst in das semantische Trinominal fortius- nicht mehr darstellbar wäre. Dies ist hier nachgerade altius-citius kleidet und tagtäglich in der nicht der Fall. Denn bei dieser Glocke ist der (eindimensionalen!) Ranking-List-Denkweise Nebenschlagton unüberhörbar. 0 seinen Abklatsch findet. Hier wurde eine Die Glocke ist ein quartnebenschlägiges H0 +1&e Gravissima geplant – und nach eigenen Kriterien –7, von dem man in Originallage hauptsächlich die verfehlt. Die Glocke übertrifft die beiden Kölner Metallquarte e0 –7 hört (vgl. hierzu die Glocken (die untergegangene Kaiserglocke Klangdokumente im Anhang auf der Audio-CD des ebensowenig wie die St. Petersglocke ) eben JbGk . Dort findet sich – in zweiten Beispiel - ein nicht an Gewicht; sie ist auch nicht tontiefst in Oktavtransponat der Glocke auf h°, das dreimal (West)Europa (die Maria dolens von Rovereto erklingt, gefolgt von einer Darbietung in ist etliche Cent tiefer). Originalhöhe. Es wirkt wie ein Quintintervall: h° - Mit ihr wurde – und dies mag den straffen h° - h° - e°). Zeitplänen der unwissenden Macher-Besteller Die Fortsetzung der Skala der geschuldet sein – eine Chance für die Nebenschlagtonbildner in die Einfuß-Oktave Weiterentwicklung des Glockengusses vertan, so begünstigt bei im übrigen klaren Klangaufbau die als ob nicht aus den bereits existierenden Nebenschlagtonbildung (vgl. Landesschützenglocke schwingbaren noch tontieferen Innsbruck, erklärt im Beitrag UIBEL im kommenden Großoktavglocken, den AS 0- und A 0-Glocken JbGk 23/24, 2011/12, S. 451 ff.). genug über den Klangtyp der metallquartigen Dem Vernehmen nach soll die Glocke im Glocke hätte gelernt werden können. Olympiapark verbleiben. Das sieht also nicht Wünschenswert bliebe aber doch, daß auch nach Ergänzungsdisposition aus – und ob sie Olympiaden sich der Glocke als Zeichen schwingbar gemacht wird, darüber weiß man bedienen. Vielleicht kommt es auf einer der noch nichts. Die Gießer-Auftraggeber und nächsten Olympiaden zu einer Bestückung mit Klangdesigner, die Bewirtschafter der fünf Glocken gleichen Durchmessers, WHITECHAPEL FOUNDRY in London, haben aber unterschiedlichen Nebenschlagton-Klangs ... schon den Termin vorgemerkt, wann die Glocke Die Glocke beschreibt ihre Botschaft mit einer nächstmalig nachgestimmt werden soll: in 200 Inschrift aus der Rede des Caliban in Shakespeares Jahren. Damit ist der allergrößten Sorge ja erst Sturm ( The Tempest ): BE NOT AFEARD , THE ISLE IS einmal abgeholfen. Vielleicht gerät die Glocke FULL OF NOISES . schon lange vorher durch ungleichseitig Selbstreferentiell kann diese Aussage aber nicht sein. wirkende Umwelteinflüsse in ein „schwebendes“ Glocken erzeugen trotz ihres teilweise wirren Leben. Teiltonaufbaus immer noch Klänge und keine Geräusche, von den nicht weittragend zu hörenden RÜDIGER PFEIFFER -RUPP , 30.07.2012 als Geräusch zu klassifizierenden Beigaben ihrer Armaturen natürlich zu schweigen. Welchen Sinn hätte aber die Maßnahme, wenn sie nicht auf die Glocke selbst bezogen wäre? Keinen – somit stellt sie einen semiotischen Fehlgriff dar.

Man legt hier nämlich sogar Wert darauf, daß diese Glocke „harmonisch“ gestimmt worden sei. Was,

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Anhang A Tab. 1. Teiltöne der Londoner Olympiaglocke , beiläufig vorgestellt am 27.07.2012 in der Live -Fernsehübertragung des ZDF in Cent in Cent in Hz in Cent in Hz Kommentar vergröbert umbasiert auf bei a 1 = bei a 1 = bei a 1 = auf HTS a1 = 435 Hz 440 Hz 440 Hz 440 Hz bei a 1 = 440 Hz vor nach nach Stimmung Stimmun Stimmung g - a - b 1 2 3a 4a 3b 4b 5a/b 6b 7b Schlagton Nebenschlagto n Unterton nicht H–1 +11 62,139 H–1 –2 61,641 a: nur sehr schwach H–1 ±0 HTS H–1 +3 HTS eindeutig belegbar; b: eindeutig Prime H0 +3 H0 –2 123,38 H0 –2 123,38 H0 ±0 HTS H0 +3 HTS Terze d0 +7 d0 +2 147,08 d0 +3 147,15 zuvor leichte d0 +0,5 HTS d0 +3,5 HTS Weitung des Kleinerzintervalls, nur bei centweiser Analyse erkennbar (günstig), wurde offenbar zugunsten temperierter Stimmung aufgehoben – wozu bei einer Sologlocke? Quinte zu schwach fis 0 +3 185,41 fis 0 +3 185,41 fis 0 +0,5 HTS fis 0 +3,5 HTS Oktav h0 +4 h0 +1 247,17 h0 +1 247,17 bedarf eigentlich h0 ±0 HTS h0 ±3 HTS keiner Normalisierung auf ±0 Dezime dis 1 +49 320,14 dis 1 +8 HTS dis 1 +11 HTS Undezime1 e1 +13 332,28 e1 +2 HTS e1 +5 HTS Undezime2 e1 +34 336,27 e1 +34 336,27 e1 +5,5 HTS e1 +8,5 HTS Duodezime fis 1 -3 fis 1 –6 368,6 fis 1 –6 368,6 fis 1 –1 HTS fis 1 +2 HTS Tredezime gis 1 +17 419,73 gis 1 +3 HTS gis 1 +6 HTS Quattuordezim a1 +46 452,08 a1 +7,5 HTS a1 +10,5 HTS e1 Quattuordezim ais 1 –28 458,61 ais 1 –28 458,61 ais 1 –4,5 HTS ais 1 –1,5 HTS e2 Doppeloktave h1 +44 h1 +42 506,19 h1 +42 506,19 h1 –1 HTS h1 +2 HTS Doppeloktav + dis 2 +23 630,74 kA dis 2 +4 HTS dis 2 +4 HTS Durterz Zweifußquarte e2 –4 e2 –7 656,4 e2 –7 656,4 Quart-Nebenschlag- e2 –1 HTS e2 +1 HTS intervall um 1 HTS verkleinert (positiv) Zweifußsexte gis 2 –30 816,02 gis 2 –30 816,02 gis 2 –5 HTS gis 2 –2 HTS Tripeloktav- ais 2 +7 936,35 kA ais 2 +1 HTS ais 2 +4 HTS Trabant Tripeloktave h2 ±0 982,31 h2 –9 982,63 h2 ±0 h2 +3 HTS Tripeloktave + e3 –7 656,31 kA Starktöner. e3 –1 HTS e3 +2 HTS Quarte nebenschlagtonförde rnd Tripeloktave + gis 3 +20 1681,20 kA Starktöner. gis 3 +3 HTS gis 3 +6 HTS Sexte nebenschlagtonförde rnd

Im Signal zu Spalte 3ff. außerdem eine als Netzbrummen erklärliche, weil schemafremde, Klangkomponente bei 100 Hz (entspricht G 0). Ein Umstellen auf Oktavnormalisierung erübrigt sich, da die Glocke mit +1 C so gut wie auf ±0 steht. Die Ergebnisse in Spalte 1 stammen aus einer YOUTUBE -Tonspur (http://www.youtube.com/watch?v=3d_USV1vSCo), die auf ganzer Länge, insbesondere auch dann, wenn die Glocke zum erstenmal und während der Umstimmarbeiten erklingt, mit minderwertigem Automaten- Schleifen-Klangmüll überlagert ist. Da diese Kamouflage-Schallhülle der elektronischen Analyse nicht zu trotzen vermag, versteht man bei aller Geheimhaltung den Sinn dieser ästhetischen Verunstaltung nicht. Das Gesamtklangbild wurde offenbar leicht vertieft, um auf ±0 HTS beim „new philharmonic pitch“ von 440 Hz zu stehen.

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Der erste offizielle Schlag im Soundstream der Eröffnungsfeier, Übertragung ZDF (a), teilweise unklar,

Zeitdiagramm 1. Erster Anschlag an die Olympiaglocke lt. Übertragung ZDF

und sein Spektrum

Spektrum 1. Olympiaglocke London – Spektrogramm. Ausschlag bei 100 Hz ist Netzbrummen.

Zeitdiagramm des zweiten Schlages

Zeitdiagramm 2. Weiterer Anschlag an die Olympiaglocke

Spektrum des zweiten Schlages

Spektrogramm 2. Olympiaglocke London – Weiterer Anschlag anläßlich der Eröffnungsfeier der Londoner Olympischen Spiele. Mit anderer Mikrophonposition als bei Spektrogramm 1. Ausschlag bei 100 Hz ist Netzbrummen.

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Der erste offizielle Schlag im Soundstream der Eröffnungsfeier, Quelle YOUTUBE (b), von besserer Qualität, zu Anfang jedoch übersteuert.

Zeitdiagramm 3. Olympiaglocke London – Erster Anschlag anläßlich der Eröffnungsfeier der Londoner Olympischen Spiele. Mit anderer Mikrophonposition als bei Spektrogramm 1. Diesmal mit „richtigem“ Unterton.

Spektrogramm zum Vorigen mit deutlich ausgeprägtem Unterton (Angabe b in der Tonanalysen-Synopse)

Zeitdiagramm 3. Olympiaglocke London – Erster Anschlag anläßlich der Eröffnungsfeier der Londoner Olympischen Spiele. Mit anderer Mikrophonposition als bei Spektrogramm 1. Diesmal mit „richtigem“ Unterton.

Bibliographische Angaben UIBEL , Th., Die starke Entwicklung des Quartnebenschlagtones bei der Landesschützenglocke e0 BALDWIN , J., JACKSON, T., JOHNSTON , R., (comp.), Dove’s der Jesuitenkirche zu Innsbruck und dessen Guide for Ringers to the Rings of of the Unterstützung durch Undezime und den beiden Dezimen“ World, o. O.: Central Council of Church Bell Ringers JbGk 23/24 (2001/2012), pp. 451-454. 10 2012. (11950, 81994). Hierzu Kurzrezension: PFEIFFER -RUPP , R., (Rez.), BALDWIN , J., JACKSON , T., JOHNSTON , R., (comp.), Dove’s Guide for Church Bell Ringers to the Rings of Bells of the World, o. O.: Central 10 1 8 Council of Church Bell Ringers 2012. ( 1950, 1994). Erscheint in: JbGk 23/24 (2011/2012).

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