Das Evangelische Studienwerk Villigst nimmt christliche Welt­ verantwortung im Bereich der Begabtenförderung wahr. Dabei

geht das Evangelische Studienwerk davon aus, dass B­ e­gabung 019 2 mit besonderen intellektuellen und kreativen Kompetenzen dazu verpflichtet, diese sozial, zukunftsorientiert und in offenen JAHRES gemeinschaftlichen Bezügen einzusetzen. AHRESBERICHT J Unsere komplexe und widerspruchsreiche Gesellschaft braucht engagierte Intellektuelle und Entscheidungs­träger, die fach­ liches, fachübergreifendes und politisches Urteilsv­ ermögen ver­ BERICHT binden. Individuelle Bildung und die Bereitschaft, sich mit den modernen gesellschaftlichen Frage­stellungen und Wis­sens­ entwicklungen ethisch reflektiert auseinander zu setzen, sind dafür eine unverzichtbare ­Voraussetzung. 2019 Das Evangelische Studienwerk fördert junge Menschen, die ber­ eit sind, sich im Geist protestantischer Tradition diesen Zu­kunfts­ Highlights 2019 / Villigster Stimmen und Gesichter / Evangelischer Kirchentag / EVANGELISCHES STUDIENWERK VILLIGST STUDIENWERK EVANGELISCHES herausforderungen auf allen gesellschaftlichen Gebie­ten zu stellen. Sommerakademie / Demokratieförderung / Villigst vor Ort / Stipendiatische Mitbestimmung /Stiftung Evangelische Begabtenförderung / Geflüchteten­ auswahl / Ora et Scribe / Promotionsschwerpunkte / Zahlen, Daten und Fakten

Spendenkonto: KD-BANK Die Bank für Kirche und Diakonie BIC GENODED1DKD IBAN DE74 3506 0190 2112 5700 15

Grußwort / 3

Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Jahresbericht des Evangelischen Stu­ Dieser Jahresbericht stellt Ihnen nicht nur dienwerks soll Ihnen einen Überblick über Daten und Zahlen zur Verfügung, sondern die zahlreichen Veranstaltungen und Pro­ er lässt das Jahr 2019 auch anhand von jekte des vergangenen Jahres 2019 geben, vielen Personen, die exemplarisch für die die das Studienwerk im Rahmen seiner große Gemeinschaft des Evangelischen evangelischen Begabtenförderung durch­ Studienwerks stehen, Revue passieren. Sie geführt hat. erzählen von ihrem Engagement, ihren Visionen und ihren ganz persönlichen Ge­ Ob Sommeruniversität, Kooperationsveran­ schichten, die sie mit dem Studienwerk staltungen oder Formate der stipendiatischen verbinden. Mitbestimmung: die Ideelle Förderung ist im Evangelischen Studienwerk so wichtig Wir sind dankbar für viele gelungene Ver­ wie vielseitig. Sie nimmt mit der erfolgreichen anstaltungen und die Arbeit der Mit­ Vernetzung aller Villigster Generationen arbeiter*innen der Geschäftsstelle, die mit und von Menschen unterschiedlichster Hin­ vielen Ehrenamtlichen die evangelische tergründe die gesellschaftliche Diversität in Begabtenförderung durch das Studienwerk den Blick, die gleichzeitig Realität und He­ umsetzen und mit großem Engagement rausforderung ist. Bei vielen Angeboten gestalten. stand im abgelaufenen Jahr vor allem die Über die Mittelerhöhungen, die das Bun­ Demokratieförderung im Fokus: Eine Sommer­ desministerium für Bildung und Forschung akademie aller Begabtenförderungswerke (BMBF) und die Evangelische Kirche in in Heidelberg stand unter dem Motto »De­ Deutschland (EKD) dem Studienwerk im mokratie gestalten«, und auch die Projekte vergangenen Jahr gewährt haben, freuen im Rahmen der stipendiatischen Mitbestim­ wir uns. Das Bildungsprogramm in seiner mung legten hier einen Schwerpunkt. ganzen Vielfalt kann jedoch nur mithilfe Bei aller Vielfalt und Heterogenität ist das weiterer Spenden aufrechterhalten werden. evangelische Profil des Studienwerks eine Wenn Sie sich nach der Lektüre des vorlie­ Klammer. Dieses herauszuarbeiten und genden Berichts entscheiden, das Evange­ sichtbar zu machen ist ein Prozess, der eben­ lische Studienwerk ebenfalls zu unterstützen, falls 2019 begonnen hat und das Studienwerk heißen wir Sie gerne im Kreis unserer weiter begleiten wird. Spender*innen willkommen.

Ulf Schlüter Stephanie Springer Vorsitzender des Aufsichtsrats Vorsitzende des Kuratoriums

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Inhaltsverzeichnis

Grußwort ...... Seite 3

Inhaltsverzeichnis ...... Seite 5

Vorwort ...... Seite 6

Das war das Villigster Jahr 2019 ...... Seite 8

Villigster Gesichter und Stimmen ...... Seite 14

Villigst wählt aus ...... Seite 22

Villigst vernetzt ...... Seite 32

Bildungsprogramm ...... Seite 44

Geistliches Programm ...... Seite 56

Forschungsförderng ...... Seite 64

Stipendiatische Mitbestimmung ...... Seite 72

Kooperationen ...... Seite 78

Stiftung und Spenden ...... Seite 82

Die Geschäftsstelle ...... Seite 92

Anhang: Zahlen, Daten und Fakten...... Seite 100

Das Leitbild...... Seite 124

Impressum ...... Seite 126 Vorwort / 6

Liebe Leser*innen,

zum ersten Mal seit etlichen Jahren halten Bereich der Demokratieförderung, einst in Sie einen Jahresrückblick des Evangelischen der Gründungserklärung ausdrücklich als Studienwerks in den Händen. Er ist Überblick Ziel der evangelischen Begabtenförderung und zugleich inhaltliches Resümee des ver- durch das Villigster Studienwerk verankert, gangenen Jahres und möchte Ihnen in Text wieder in den Vordergrund. Sei es bei der und Bild zeigen, was die Arbeit des Studi- gemeinsamen Sommerakademie der 13 enwerks 2019 geprägt hat. Begabtenförderungswerke in Heidelberg, bei internen Beratungen zum Stand der Der Evangelische Kirchentag in Dortmund – Villigster Diskussionskultur oder den Vorbe- direkt »um die Ecke« von unserem Sitz in reitungen von Schulungen, die eine Sprach- Schwerte-Villigst – hat uns vor allem in der fähigkeit im aktuellen politischen Diskurs ersten Jahreshälfte beschäftigt und bewegt. unterstützen: Der Bedarf an Auseinander- Wir sind im Rückblick dankbar, dass das Evan- setzung damit, was Demokratie heute be- gelische Studienwerk, oder einfach »Villigst«, deutet, und an expliziter Förderung unserer wie aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen Stipendiat*innen, damit diese für die Demo- uns nennen, auf so vielfältige Art und Weise kratie einstehen können, ist groß. Mit Sorge präsent und beteiligt war. beobachten wir gemeinsam mit allen Villigs- Unsere Auswahl für Geflüchtete konnte ter Gremien die immer unverhohleneren 2019 erfolgreich weitergeführt werden – Angriffe auf Mitbürger­ *innen anderen Glau- auch Stimmen und Gesichter aus diesem bens und in diesem Zusammenhang auch besonderen Bereich der Förderung sind im die Entwicklung eines der AfD nahestehen- vorliegenden Bericht vertreten. Wir halten den Begabten­förderungswerks. Die Arbeit es für gut und wichtig, auch über konfessi- an einem Positionspapier des Evangelischen onelle Grenzen hinweg in den Dialog zu Studienwerks, die unsere Stipendiat*innen­ treten und Förderung anzubieten – werks- schaft angestoßen hat, wurde 2019 intensiv übergreifend, aber eben auch werksintern. geführt und von Fachstellen begleitet. Das eigene evangelische Profil kann im Di- Als es im November 2019 in Freiburg zu einem alog mit anderen Glaubensausrichtungen antisemitischen Angriff auf einen Stipendia- geschärft und stetig entwickelt werden. Das ten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks Evangelische Studienwerk hat schon immer kam, solidarisierten sich alle Begabtenförde- für diesen Dialog gestanden und sieht auch rungswerke öffentlich. Mit Stolz und Dank- darin einen unterstützenden Beitrag zur barkeit haben wir auch wahr­genommen, dass Demokratieförderung. unsere dortigen Villigster Stipendiat*innen Ebenso bestimmt hat die Arbeit des Evan- öffentlich mit Stipendiat*innen des jüdischen gelischen Studienwerks im vergangenen Jahr Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks für eine aber eine Entwicklung, die es zurück zu Gesellschaft ohne Antisemitismus eintraten. seinen Wurzeln führt: So stark wie selten in So wird gelebte Demokratie, die sich stark seiner über 70-jährigen Geschichte trat der macht gegen Menschenverachtung, innerhalb Vorwort / 7

der Gemeinschaft der Begabtenförderung sichtbar und kann ein Zeichen setzen.

»Sei mutig und stark« (Josua 1,9), ein er­ mutigendes Trostwort des ersten Testamen­ tes setzten die Stipendiat*innen unter dem Eindruck des vergangenen Jahres über die Arbeit ihrer Delegiertenkonferenz im Herbst 2019. »Sei mutig und stark« wurde dann auch zum tragenden Motto für eine ganze Reihe an Veranstaltungen, die im laufenden Jahr 2020 beginnen werden und die unsere Stipendiat*innen ermutigen und bestärken sollen, öffentlich ihre Meinungen zu vertre­ ten und sich mit klarer Stimme in gesell­ schaftliche Debatten einzumischen.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich, wenn Sie bisher Unbekann­ tes über das Evangelische Studienwerk er­ fahren oder es ganz neu für sich entdecken. Auch im kommenden Jahr sind wir auf die Unterstützung aller Villigster*innen, der vie­ len Ehrenamtlichen, Kooperationspartner*innen und Geldgeber*innen angewiesen. Wir hof­ fen deshalb, dass dieser Bericht auch eine Motivation für Sie ist, sich weiterhin oder neu im oder für das Evangelische Studienwerk zu engagieren.

Friederike Faß Leitung und Vorstand DAS WAR DAS VILLIGSTER JAHR 2019

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prof. Dr. Heinrich Bedford- Strohm, war im Januar 2019 bei einer Veranstaltung des Villigster Promotionsschwerpunkts ­»Resilienzfaktoren in der Schmerzverarbeitung« in Bamberg zu Gast. »Seelsorgerinnen und Seel- sorger arbeiten im Krankenhaus täglich mit Medizinerinnen und Medizinern zusammen. ­Medizinische Schmerztherapie ist ebenso wichtig wie eine ganzheitliche – und das heißt eben auch – geistliche Begleitung«, so Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm. Gleich zweimal traf sich im Jahr 2019 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Vertreter*innen der Begabtenförderungswerke. Im Februar 2019 waren auch Villigster Stipendiat*innen im Rahmen des »Forums Bellevue« zu Gast im Schloss Bellevue. Bei der Sommerakademie aller Begabtenförderungswerke im ­August in Heidelberg diskutierten die Studierenden angeregt mit dem Bundes­ präsidenten und seiner Frau Elke Büdenbender zum Thema Demokratieförderung. 2019 fand der Evangelische Kirchentag für das Studienwerk direkt »um die Ecke« in Dortmund statt. Sowohl die Präsen- tation beim »Abend der Begegnung« in der I­nnenstadt als auch der Stand auf dem »Markt der Möglichkeiten« fanden großen Zuspruch und waren Treffpunkte für Villigster Stipendiat*innen aller Generationen. Erstmals gab es auf dem Kirchentag einen Fahrradgottesdienst, den das ­Studienwerk mit organisierte und gestaltete.

Der Villigster Promotionsschwerpunkt »Dimensionen der Sorge« war außerdem im Zentrum »Älterwerden« beteiligt sowie zahlreiche »Villigster*innen«, wie aktuelle und ­ehemalige Stipendiat*innen des Evangelischen Studien- werks genannt werden, in den Zentren und auf den Podien. Friederike Faß, die Leiterin des Studienwerks, war mit­ verantwortlich im Zentrum »Bildungsgerechtigkeit«. Beim Pfingsttreffen 2019 diskutierten rund 130 Teilnehmer*innen ein Wo- chenende lang über die gesellschaftli- chen Folgen des digitalen Wandels. Auf der Treppe, im Hof, im Plenum und in Workshops tauschten sich Villigster*innen aller Generationen aus: Wie verändern sich unsere Rollen und Positionen durch die rasanten technischen Entwicklungen? Wie können wir diesen Wandel (mit)ge- stalten? Ein Pfingstgottesdienst, ein Poetry Slam am Abend, bei dem ­sieben Stipendiat*innen ihre Sicht auf die »schöne, neue Welt« zum ­Besten gaben, und viele Gespräche ­bildeten den Villigster Rahmen. Einen vorläufigen Abschluss fand bei der Herbstdelegiertenkonferenz (HDK), der Versammlung aller gewählter stipendiatischen Ver­ treter*innen, ein Prozess, bei dem sich das ganze Jahr 2019 über Ge- schäftsstelle und Vertreter*innen der Stipendiat*innenschaft über Rol- len, Erwartungen, Kommunikationswege und Arbeitsstrukturen der stipendiatischen Mitbestimmung austauschten. Viele Eckpunkte und Handlungshilfen konnten festgeschrieben werden, doch das Thema soll weiterhin präsent bleiben und immer wieder reflektiert werden. Auf der Sommeruniversität setzten sich im vergangenen Jahr 227 Stipendiat*innen in 20 Seminaren interdisziplinär mit dem Jahres­thema »Spiel« auseinander. Im Frühjahr führte die Früh- jahrsakademie die Stipendiat*innen nach Bad Boll und im ­August verwandelte sich Haus Villigst zwei Wochen lang in einen Campus und wurde so zu einem Raum der Begegnung und des wissenschaftlichen Austauschs. Darüber hinaus fand im Septem- ber eine Seminarwoche in der Evangelischen Akademie in ­Meißen statt. Parallel zur Sommeruniversität fand in Haus ­Villigst das Kooperationsseminar mit der Hans-Böckler-Stiftung zum Thema »Digitalisierung und liberale Demokratie« statt.

Teilnehmende aller Villigster Genera- tionen trafen sich im Oktober 2019 in Haus Villigst zur Veranstaltung ­»Villigst vor Ort«. Sie vernetzt Konvente, die Gruppen von Stipendiat*innen an einem Hochschulort, Regionalgrup- pen, in ­denen sich ehemalige Stipen­ diat*innen deutschlandweit lokal treffen, sowie Vertrauensdozent*innen und Auswählende. In viel­­­fäl­tigen Funktionen sind Villigster*innen bun- desweit »vor Ort« und für das Evange- lische Studienwerk Villigst engagiert. In Villigst kamen sie zusammen, um mit anderen Akteur*innen Erfah- rungen auszutauschen und Ideen und Inspiration für die ­lokale Arbeit »vor Ort« zu sammeln. VILLIGSTER ­GESICHTER UND STIMMEN

Aktuelle Villigster Stipendiat*innen erzählen, was das Evangelische Studienwerk – oder kurz »Villigst« – für sie bedeutet. Sie zeigen dabei, wie viel­fältig und bunt das Evangelische ­Stu­dien­werk ist. Die Zitate machen außerdem deutlich, wie wichtig und nachgefragt die indivi­ duelle Begleitung und ­Beratung als Kernstück der Ideellen Förderung im Evangelischen Studienwerk ist. Die Villigster Stipendiat*innen / 15

»Die Villigster Gemeinschaft inspiriert und beflügelt mich, über meine Grenzen hinauszuwachsen.« Melissa Lantelme studiert Maschinen­bau, hat an der EU-Parlaments-­Simulation teilgenommen und war 2019 Kommunikationsreferentin im Senat.

»Villigst ermöglicht es mir, meinen Traum zu verwirklichen und interessante und ­inspirierende Menschen kennenzulernen.« Stephen Njuguna promoviert in Politikwissenschaften und war für einen Forschungsaufenthalt in Kenia.

»Villigst fördert nicht nur mein ­Studium – Villigst fördert mich als Person und eröffnet mir neue ­wissenschaftliche Erfahrungsräume.« Tobias Nagel aus studiert IT-Sicherheit und war 2019 im Senat, der stipendiatischen ­Vertretung im Studienwerk, Referent für die ­Einführungswoche. Die Villigster Stipendiat*innen / 16

»Das Evangelische Studienwerk sieht und fördert das Individuum im ­Menschen – mit all seinen Facetten.« Giovanna Artmann studiert Internationale ­Beziehungen, war für ein Auslandssemester in Frankreich und für ein Praktikum in Benin.

»Vielfalt lieben. Wissenschaft ge­ stalten. Menschlichkeit leben. – Das bedeutet Villigst für mich.« Tanja Westermann war 2019 Promovierenden- sprecherin und promoviert in Kunstgeschichte.

»Mit Villigst habe ich die Möglichkeit, über meinen Tellerrand zu ­blicken und so neue Denkanstöße für meine persönliche Entwicklung zu sammeln.« Hawwi Gillo studiert Medizin in Lübeck und war für ihre Famulatur in Südafrika. Die Villigster Stipendiat*innen / 17

»Das Evangelische Studienwerk sucht Men­ schen, die sich mit den evangelisch-christlichen Werten identifizieren können. Das sind ganz unterschiedliche Menschen, die allein sowie gemeinsam den Mut finden können, auf poli­ tischer, sozialer, gesellschaftlicher und wissen­ schaftlicher Ebene ihre Stimmen zu erheben, wenn unsere Demokratie gefährdet ist.« Pircivan Kalik stammt aus einer alevitisch-kurdischen Familie und studiert Wirtschaftswissenschaften in Bielefeld.

»Das Evangelische Studienwerk ist für mich vieles: Austausch, Diskussion, Verbundenheit, Herzlichkeit, echtes Interesse, Gemeinschaft, die Möglichkeit, meinen Horizont zu erwei­ tern, Lösungen zu finden, unglaublich interes­ sante Menschen zu treffen, über mein Studien­ fach hinausblicken zu können, den Glauben zu leben, zur Ruhe zu komme …« Lisa Ophüls ist seit 2015 Stipendiatin im Studienwerk und studiert Psychologie in Göttingen. Mit dabei ist immer ihr Assistenzhund Jacky. Die Villigster Stipendiat*innen / 18

Vollerhebung unter den Villigster Stipendiat*innen 2019: Divers – engagiert – mobil Was macht eigentlich die Villigster Stipendiat*innen aus? Wie verschie­ den sind ihre Hintergründe, sind sie auch während des Studiums ­engagiert und wenn ja, wie? Gehen sie im Vergleich zur gesamten Studie­ rendenschaft oft ins Ausland?

Im Herbst 2019 führte die Geschäftsstelle des sibilisierung für dieses Thema hat also zu einer Evangelischen Studienwerks eine Vollerhebung spürbaren Steigerung geführt. Einen Migrations­ unter allen Stipendiat*innen durch, um einen Ein­ hintergrund haben 22,1 % aller Geförderten. blick in die aktuelle Situation der Geförderten zu Dieser Anteil hat sich nicht nur seit 2015 (16,2 %) erhalten. Neben Fragen zur Wahrnehmung des deutlich erhöht, sondern übersteigt auch den Programms und zu Angeboten wie der Auslands­ Anteil unter allen Studierenden deutschlandweit, förderung ging es auch um die soziale Situation der bei 20 % liegt (vgl. Sozialerhebung des Deut­ sowie das ehren­amtliche Engagement. Die letzte schen Studentenwerks (DSW)). Hier wird der Vollerhebung gab es 2015. Der Rücklauf war auch Stellenwert des Themas Diversifizierung im Evan­ dieses Mal erfreulich hoch; mit etwa 98 % nah­ gelischen Studienwerk besonders deutlich. men fast alle Stipendiat*innen der Grund- und Soziales Engagement Promotionsförderung an der Umfrage teil. Die folgenden Seiten stellen die Ergebnisse drei zent­ Mit knapp zwei Dritteln bringt sich ein sehr gro­ raler Themen vor: die soziale Diversität der ßer Anteil der Stipendiat*innen in verschiedenen Stipendiat*innen, ihr Engagement innerhalb und Bereichen des Evangelischen Studienwerks ein. außerhalb des Evangelischen Studienwerks sowie Dies geschieht häufig in den Konventen, wo sich ihre internationale Mobilität. etwa 20 % bei der Organisation von Veranstal­ tungen engagieren. Die Rolle der Konvente als Soziale Diversität Ort der Villigster Gemeinschaft jenseits von Das Thema Bildungsgerechtigkeit ist in den letz­ Schwerte-Villigst wird hier sehr deutlich. Über ten Jahren verstärkt in den Fokus der Arbeit des 45 % der Befragten bringen sich über die im Evangelischen Studienwerks gerückt. Daher ist Rahmen des Stipendiums bestehende Verpflichtung es erfreulich, dass mittlerweile 33,4 % aller be­ hinaus bei den Auswahlen ein – ein wichtiges fragten Stipendiat*innen in Grund- und Promo­ Engagement, da insbesondere die Vorauswahlen tionsförderung in der Umfrage angegeben haben, nur aufgrund des ehrenamtlichen Beitrags der Erstakademiker*innen zu sein, das heißt, dass vielen Auswählenden durchführbar sind. Die keines ihrer Elternteile ein Studium absolviert hat. weiteren Formen des Engagements innerhalb des Im Jahr 2015 wurde diese Angabe noch von 30,4 % Evangelischen Studienwerks sind in der Grafik gemacht. Die in den letzten Jahren erfolgte Sen­ rechts aufgeführt. Die Villigster Stipendiat*innen / 19

Engagement im Evangelischen Studienwerk

Aktive Mitgestaltung von ­AG-Veranstaltungen, ­stipendiatischen Aktive Mitgestaltung ­Tagungen o.Ä. des Konventslebens 6,4 % 20 %

Öffentlichkeitsarbeit für das ­Evangelische Studienwerk bei ­Uni-Info-­Tagen, ­Schulvorstellungen o.Ä. 14,3 %

Unterstützung bei Ver­ anstaltungen in Villigst oder an anderen Orten 11,3 %

Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe (z.B. AG fair, AG Positionspapier, Kriterien­kommission) 4,6 %

Sonstiges

4,3 % Zusammenarbeit mit Alt­villigster*innen 3,4 %

Mitarbeit bei den Auswahlen 45,6 % Die Villigster Stipendiat*innen / 20

Engagement nach inhaltlichen Feldern (in Prozent)

14,5 23,2Interkultureller Bildungsgerechtigkeit Austausch

2,5 Feuerwehr / Katastrophenschutz

13,5 31,7Gemeindearbeit / Kirche Arbeit mit sozial benachteiligten Menschen

4,7 Ich bin zurzeit in keinem Bereich ­außerhalb von Villigst engagiert.

27,0Umwelt / Nachhaltigkeit 15,8 Arbeit mit geflüchteten Menschen

19,1Fachbezogene Initiativen 8,7 Sonstiges

21,1Sport Die Villigster Stipendiat*innen / 21

Darüber hinaus hat knapp ein Viertel aller Sti­ Über dieses Binnen-Engagement hinaus ist natür­ pendiat*innen bereits an einer Delegiertenkon­ lich auch der Einsatz in Gesellschaft und sozialem ferenz, der Versammlung der gewählten stipen­ Umfeld von hoher Bedeutung. Insofern ist es sehr diatischen Vertreter*innen, teilgenommen. Ein erfreulich, dass rund 95 % der Stipendiat*innen gewähltes Amt hatten bereits 21,7 % inne, davon sich auch außerhalb des Evangelischen Studien­ über zwei Drittel als Sprechende im Konvent und werks engagieren. Hierbei dominieren der kirch­ die übrigen in den stipendiatischen Gremien liche und der kulturelle Sektor. Aber auch Umwelt, Senat, Programmausschuss (PA) oder als Sprechen­ interkultureller Austausch, Sport und studienbe­ de einer stipendiatischen Arbeitsgemeinschaft. zogene Bereiche spielen eine wichtige Rolle (sie­ Auch das Geistliche Programm hat einen hohen he Zahlenüberblick auf diesen Seiten). Stellenwert für die Stipendiat*innen. Über 80 % Internationale Mobilität nehmen regelmäßig oder ab und zu daran teil. Etwa 20 % haben auch schon selber an Andachten Im Rahmen des Stipendiums werden studienbe­ oder anderen Formaten mitgewirkt. Schließlich zogene Auslandsaufenthalte explizit gefördert. besteht auch ein reger Kontakt zu »Altvilligs­ Dies zeigt sich auch in den Zahlen: 66,3 % aller ter*innen«, wie die ehemaligen Stipendiat*innen Befragten haben einen fachbezogenen Auslands­ traditionell genannt werden. Drei Viertel der aufenthalt absolviert, darunter 57,1 % für länger Befragten gaben an, mit ihnen in Kontakt zu als vier Wochen; betrachtet man nur die stehen. Auch dies geschieht häufig in den Kon­ Stipendiat*innen ab dem 5. Semester, waren 71,8 % venten. im Ausland, darunter 60,7 % für länger als vier Wochen. In den höheren Semestern steigt dieser Anteil noch leicht auf über 80 %. Im Ver­ gleich zum Jahr 2015 haben sich die Zahlen spürbar erhöht – damals hatten 59 % aller Stipendiat*innen einen Auslandsaufenthalt absolviert.

Das Ziel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung – 50 % aller Studierenden sollen Aus­ landserfahrung haben, 33 % länger als 3 Mona­ te – wird damit deutlich übertroffen. Außerdem liegt das Studienwerk damit über dem Durchschnitt 19,6 aller deutschen Studierenden: Laut der aktuellen Studentische Vertretung Studie »Wissenschaft weltoffen« des DZHW in Hochschule o.Ä. waren nur 28 % der Student*innen in höheren Semestern studienbezogen im Ausland.

31,1Kunst / Musik / Kultur Auswahlen /

VILLIGST WÄHLT AUS

Der Villigster Auswahlprozess ist gekennzeichnet durch den Blick auf die Bewerber*innen als Individuen. In der Grundförderung wird deshalb jede/r Bewerber*in zu einem persönlichen Gespräch ein­geladen. Sie finden deutschlandweit an vielen Hochschulorten statt. Bei der Promotionsauswahl prüft ein interdisziplinär besetztes Team aus Wissenschaftler*innen die Bewerbungen, bevor auch hier persönliche Gespräche stattfinden. Auswahlen / 23

Auswahl und Förderung

Auch 2019 waren die Bewerbungszahlen hoch Stipendiat*innen mit Migrationshintergrund ist in und stellten somit eine Herausforderung für den den vergangenen Jahren – auch durch die Einfüh­ Villigster Anspruch in der Grundförderung, alle rung der Auswahl für Geflüchtete – gestiegen. Das Bewerber*innen zu einem persönlichen Auswahl­ Evangelische Studienwerk bemüht sich darüber gespräch einzuladen, dar. 2019 förderte das Evan­ hinaus seit Jahren unter anderem durch das Vor­ gelische Studienwerk insgesamt 1.719 Stipendiat­ schlagsrecht um eine Erhöhung des Anteils an *innen, 1.461 davon in der Grundförderung und Erstakademiker*innen. Dieser lag 2019 bei 32 %. 258 in der Promotionsförderung. Der Anteil an

Bewerbungen und Aufnahmen Grundförderung

Bewerbungen Teilnahme Vorauswahl Teilnahme Hauptauswahl Aufnahmen

Februar 2019 FebruarJuli 2019 2019 1387 / 863 / 224 / 114 1461 / 840 / 224 / 105

Aufnahmezahlen in der Grundförderung nach Geschlecht und Alter Februar 2019 Juli 2019

Weiblich Männlich 60 / 63 54 / 42

0. Semester < 19 Jahre Nicht evangelisch 53 / 40 18 / 20 20 / 23 Auswahlen / 24

Aufnahmezahlen in der Grundförderung nach Fächergruppen Sonstiges Wirtschafts­ 0,9 % wissenschaften Geschichtswissenschaften 4 % 0,9 % Theologie Sozial- /Gesellschafts- 6,9 % wissenschaften 9,1 % Philosophie 1,4 % Jura / Wirtschaft 10,0% Pädagogik Kunst und Musik 12,3 % 2019 3,2% Technische Fächer Medizin 12,8 % 18,7%

Naturwissenschaft / Mathematik Psychologie 12,8 % 9,6 %

Auswahlverfahren Promotionsförderung

2019 konnten 75 Promovierende für die Villigster Förderung ausgewählt werden – davon 66 mit Individualprojekten und 9 aus Promotionsschwer­ punkten (2018: 79 Aufnahmen: 72 Individualprojekte und 7 PSP-Projekte).

142 196 männlich weiblich

65 95 männlich weiblich

29 46 männlich weiblich

338 160 75 gesamt gesamt gesamt

Bewerbungen Teilnehmer*innen Aufnahmeempfehlungen des Promotionsförderungs­ ausschusses Auswahlen / 25

Fächerverteilung der Stipendiat*innenschaft (in Prozent)

2019 konnten zwar erneut zahlreiche Studie­ jedoch nach wie vor leicht unterrepräsentiert. rende aus den Bereichen Naturwissenschaften Die Grafik zeigt die Fächerverteilung innerhalb und Technik aufgenommen wurden. Diese der Stipendiat*innenschaft in der Grund- und Fächergruppe ist in der Stipendiat*innenschaft Promotionsförderung.

0,2 Sport

19,244,6Geisteswissenschaften 5,3 9,81,2 8 ,1 Ingenieurwissenschaften Kunst, Kunstwissenschaften 1,22,7 12,6 Agrar-, Forst-, Mathematik Ernährungs-­ wissenschaften und ­Natur- ­wissenschaften17,8

Rechts-, 32,6Wirtschafts- und ­Sozialwissenschaften 25,2

Grundförderung Promotionsförderung 0,4 19,0 Fächersystematik entsprechend der Hochschulstatistik Medizin, Gesundheits­ des Statistischen Bundesamtes wissenschaften Auswahlen / 26

Die Entwicklung der Stipendiat*innenschaft im Jahresvergleich

Der Überblick über die Villigster Stipendiat*innen zeigt die gesellschaft­ liche Diversität – mehr dazu auf Seite 18.

2019 1461 geförderte Studierende davon 19 % mit Migrationshintergrund 258 geförderte Promovierende und 4 % mit mindestens einem Kind davon 36 % mit Migrationshintergrund sowie 32 % Erstakademiker*innen und 29 % mit mindestens einem Kind 596 101 männlich männlich 157 4 weiblich divers

2018 1441 geförderte Studierende davon 17 % mit Migrationshintergrund 861 sowie 33 % Erstakademiker*innen weiblich 586 männlich

2017 1375 geförderte Studierende davon 15 % mit Migrationshintergrund sowie 33 % Erstakademiker*innen 545 männlich 855 weiblich

92 männlich 155 weiblich 830 weiblich 247 geförderte Promovierende davon 35 % mit Migrationshintergrund 88 männlich Grundförderung 147 235 geförderte Promovierende Promotionsförderung weiblich davon 33 % mit Migrationshintergrund Auswahlen / 27

Regionale Verteilung

Schleswig-Holstein Mecklenburg- 39 / 20 Vorpommern 22 / 5 Hamburg 50 / 12

Niedersachsen 109 / 22

Brandenburg Bremen 12 / 4 20 / 3

Berlin 99 / 31

Nordrhein- Westfalen Sachsen- 279 / 32 Anhalt 25 / 3

Hessen 122 / 17 Sachsen 115 / 13

Saarland Thüringen 9 / 0 27 / 5

Rheinland- Pfalz Bayern 46 / 3 131 / 39

Baden-Württemberg 279 / 42

Grundförderung Promotionsförderung Auswahlen / 28

Kooperationen und Vorschlagsrecht

Der Zugang zu einem Stipendium soll allen begab­ · Schulen in evangelischer Trägerschaft können ten jungen Menschen offenstehen – doch sind die begabte Abiturient*innen für ein Stipendium Ausgangslagen oft sehr unterschiedlich und einige des Evangelischen Studienwerks vorschlagen. potenzielle Bewerber*innen­ haben ungleich grö­ Zweimal jährlich, zum 1. April und 1. Oktober, ßere Hürden zu bewältigen als andere. Um diese nimmt das Studienwerk Vorschläge der Schul­ Gruppen – insbesondere Erstakademiker*innen, leitungen entgegen. Darüber hinaus werden FH-Studierende sowie Menschen mit Migrations­ partnerschaftliche Beziehungen zu den evange­ hintergrund – stärker zu fördern, unterhält das lischen Schulen und zum Arbeitskreis Evange­ Evangelische Studienwerk Kooperationen mit lische Schule (AKES) gepflegt. verschiedenen Institutionen. Diese haben das Recht, · »Talent im Land« unterstützt begabte Personen aus den oben genannten Gruppen vor­ Schüler*innen aus Baden-Württemberg, die zuschlagen, sodass sie direkt zur Hauptauswahl aufgrund ihrer sozialen Herkunft Hürden zu eingeladen werden. Ein Vorschlagsrecht besitzen überwinden haben, auf ihrem Weg zum Abitur – neben den Ver­trauensdozent*innen sowie den oder zur Fachhochschulreife. ­Mitgliedern­ des Promotionsförderausschusses (PFA), · Die START-Stiftung fördert deutschlandweit der die Auswahl der Promotionsstipendiat*innen­ junge Menschen mit Migrationshintergrund, begleitet – auch weitere Institutionen: die sich für die Demokratie ein­setzen. · Das NRW-Talentzentrum setzt sich im Bereich Talentscouting für junge Menschen in Nord­rhein-­ Westfalen ein.

Vorschläge 2019

Über das Vorschlagsrecht finden vor allem Studierende, die sich aus eigenem Antrieb wahrscheinlich nicht beworben hätten, zum Studienwerk und bereichern die Stipendiat*innenschaft.

Evangelische Schulen Promotionsausschuss Vertrauensdozent*innen 25 / 15 / 7 1 / 1 / 1 10 / 9 / 4

Teilnahme Hauptauswahlen Aufnahmen Auswahlen / 29

· »grips gewinnt« ist ein Schüler*innen­ Im Jahr 2019 wurde die Zusammenarbeit mit den stipendienprogramm für motivierte und enga­­ Kooperationspartnern im Vorschlagsrecht erfolg­ gierte Schüler*innen aus Brandenburg, Bremen, reich fortgeführt. Insbesondere die Arbeit mit dem Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sach­ NRW-Talentzentrum konnte um einen fruchtbaren sen-Anhalt und Schleswig-Holstein, die soziale, Austausch erweitert werden, indem das Studien­ finanzielleoder kulturelle Hürden überwinden werk bei der Auswahl für das Schüler*innen­ müssen. stipendium »RuhrTalente« beteiligt war.

· Das Deutsche Schülerstipendium der Roland Ber­ Auch mit ArbeiterKind.de gab es eine gemeinsa­ ger Stiftung fördert bundesweit begabte, enga­ me Veranstaltung: Der Workshop »Als Erste in der gementbereite und leistungswillige Schüler*innen Familie studieren – Herausforderungen und Stär­ mit schwierigen Startbedingungen. ken« für Stipendiat*innen aller Förderwerke fand · Schulen in Osteuropa: Das Lyzeum Johannes in Haus Villigst statt und wurde vom Evangelischen Honterus in Brasov / Rumänien, das Colegiul Studienwerk mitgestaltet. National »Samuel von Brukenthal« in Sibiu / Um die Zusammenarbeit im Vorschlagsrecht wei­ Rumänien sowie die Spojená škola »Dominik ter zu festigen, gab es im November einen ge­ Tatarku« in Poprad / Slowakei haben ein Vor­ meinsamen Workshop mehrerer Ressorts des schlagsrecht. Studienwerks mit den oben aufgeführten Koope­ rationspartnern.

Stiftungen Gesamt 31 / 21 / 7 67 / 46 / 19 Auswahlen / 30

»Ich weiß es zu schätzen, dass ich in meinem Exil ein Teil der ­›Villigst-Community‹ sein darf.«

Angekommen in Deutschland. ­ Angekommen im Evangelischen Studienwerk Seit 2017 gibt es ein eigenes Bewerbungsverfahren im Evangelischen Studi- enwerk, das sich an Studierende an deutschen Hochschulen richtet, die Fluchterfahrungen haben. Mittlerweile gibt es rund 65 Stipendiat*innen, die über diesen Zweig in die Begabtenförderung des Studienwerks auf­ genommen wurden. Das Evangelische Studienwerk profitiert bei diesem Auswahlverfahren sehr von der Expertise von aktuellen und ehemaligen Stipendiat*innen, die die Herkunftsländer der Geflüchteten kennen. Muhannad Taha ist einer der Stipendiat*innen mit Fluchterfahrung und berichtet von seinen Eindrücken und Erlebnissen. Er ist seit 2019 in der Grundförderung und studiert Psychologie in Potsdam. Traditionell gilt im Evangelischen Studienwerk während der Förderung das »Villigster Du«, mit dem sich Stipendiat*innen und Studienleitungen sowie häufig auch weitere Personen im Villigster Umfeld anreden. Auswahlen / 31

Lieber Muhannad, wie bist Du auf das Evangelische teten angeht, so ist ihre Situation durchaus be­ Studienwerk aufmerksam geworden? sonders, und zwar bedauerlicherweise im Sinne Durch Maria-Magdalena Fuchs, eine Altvilligsterin, von negativ. Die meisten Geflüchteten, die ich bin ich auf das Evangelische Studienwerk gekom­ kenne und die ich in den letzten vier Jahren durch men. Eines Abends schlug Maria vor, dass ich mich meine Arbeit begleitet habe, sind vom Krieg trau­ bei »Villigst«, wie das Evangelische Studienwerk matisiert. Wir sind also im Kopf sehr mit der Hei­ oft einfach genannt wird, bewerbe. Meine ersten mat beschäftigt und denken die ganze Zeit an Gedanken waren: Auf gar keinen Fall. Denn ein unsere Eltern: Geht es ihnen gut, haben sie genug Stipendium bekommen nur Menschen, die außer­ Nahrung, befinden sie sich in Gefahr oder sind sie gewöhnlich begabt und kreativ sind. Ich dachte, in Sicherheit …? Dieser Ablenkungsfaktor ist auf das trifft auf mich nicht zu. Ich wollte außerdem Dauer sehr belastend und kann zur Vernachlässi­ nicht vergessen, dass ich in einem fremden Land gung des Lernens für die Universität führen. lebe und geflüchtet bin. Maria konnte mich trotz­ dem von Villigst überzeugen und sie meinte, dass Was schätzt Du an der Förderung durch das Evan­ Villigst sogar ein eigenes Förderprogramm für gelische Studienwerk? begabte Geflüchtete habe. An dieser Stelle habe Diese Frage kann ich sehr schlicht beantworten: ich mich angesprochen gefühlt, nachdem ich mich alles. Nachdem ich mein Land, Freund*innen, mit der Website von Villigst auseinandergesetzt Nach­bar*innen, Verwandte und Identität wegen hatte, und danach habe ich die Entscheidung des Krieges verloren habe, weiß ich am meisten getroffen, mich zu bewerben. zu schätzen, dass ich in meinem Exil ein Teil der »Villigst-Community« sein darf. Dieses Gefühl gibt Wie war für Dich das Auswahlverfahren? Gab es mir die Sicherheit und das Wissen, dass es in Ord­ besondere Hürden oder auch Hilfestellungen, die nung ist, dass ich in diesem Land bin und vor allem, Dir gutgetan haben? dass meine Teilhabe an der Gesellschaft willkom­ Ich konnte damals nach dem Gespräch schwer men ist und mein Ziel sogar gefördert wird. einschätzen, ob ich es gut gemacht habe oder Als Psychologie-Student, dessen Muttersprache nicht. Außerdem hat die Sprachbarriere selbst­ nicht Deutsch ist, wäre es unheimlich schwierig, verständlich eine Rolle gespielt, da mir manchmal zu lernen und gleichzeitig neben dem Studium zu das passende Wort weder auf Englisch noch auf arbeiten. Villigst hilft mir dabei, dass ich mich auf Deutsch eingefallen ist – dann fällt es im Gespräch mein Studium konzentrieren kann und mir keinen schwer, zu zeigen, dass man für ein Begabten­ Kopf über die finanzielle Seite machen muss. förderungswerk geeignet ist. Unter Druck kann man sich in einer fremden Sprache eben schlech­ ter ausdrücken, als wenn man entspannt ist.

Was sind die besonderen Herausforderungen für Studierende mit Fluchthintergrund, die in Deutsch­ land an die Unis kommen? Das Erste, was mir dazu einfällt, ist die Sprach­ barriere. Natürlich gilt das nicht nur für die Ge­ flüchteten, sondern für alle Studierende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Was die Geflüch­ Vernetzung /

VILLIGST VERNETZT

Aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen haben eine Vielzahl von Verbindungsmöglichkeiten, die sich auch regional und lokal vor Ort ergeben. So erstreckt sich das Villigster Netz auf ganz Deutschland und teilweise sogar darüber hinaus. Begegnungen zwischen verschiedenen Fachrichtungen und Generationen sind ein wichtiger Bestandteil der Ideellen Förderung im Evangelischen Studienwerk. Die Vernetzung untereinander und über die Villigster Generationen hinweg dient der Fortbildung, hilft bei der Orientierung und bietet Möglichkeiten der Mitbestimmung. Vernetzung / 33

Regionalgruppen und Konvente: Zahlen, Daten und Fakten

Die Villigster Gemeinschaft ist generatio­ So sind die Altvilligster*innen in über 30 nenübergreifend und im ganzen Bundes­ Regionalgruppen organisiert. Vielfach sind gebiet verteilt lokal vor Ort lebendig. diese räumlich deckungsgleich mit den Aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen stipendiatischen Konventen, zum Teil um­ treffen sich deutschlandweit in Gruppen, fassen sie größere Gebiete. die in ihren vielfältigen Formen und Struk­ turen die Diversität der Villigster*innen repräsentieren.

SCHLESWIG-HOLSTEIN SÜDL. SCHLESWIG-HOLSTEIN HAMBURG BRAUNSCHWEIG MECKLENBURG- VORPOMMERN HANNOVER BREMEN OLDENBURG GÖTTINGEN / KASSEL OSNABRÜCK PADERBORN / BIELEFELD BERLIN / BRANDENBURG RECKLINGHAUSEN / MÜNSTER SACHSEN-ANHALT VILLIGST LEIPZIG UND RUHRGEBIET UMGEBUNG RUHR-MITTE THÜRINGEN DRESDEN UND KÖLN / BONN 31 UMGEBUNG REGIONAL- GRUPPEN GIESSEN BAMBERG / WÜRZBURG / NÜRNBERG RHEIN-MAIN LINKSRHEINISCH, SAARLAND REGENSBURG HEIDELBERG UND UMGEBUNG UND UMGEBUNG MÜNCHEN / HEILBRONN OBERBAYERN / KARLSRUHE / AUGSBURG / KONSTANZ / LANDSHUT FREIBURG ESSLINGEN / ULM STUTTGART/ TÜBINGEN Vernetzung / 34

Einige dieser Gruppen treffen sich regel­ weise durch den Versand von Informati­ mäßig zum lockeren Austausch, andere onen oder die Pflege von Adressverteilern. organisieren themenbezogene Veranstal­ Die aktuellen Stipen­diat*innen wiederum tungen wie Vorträge, Diskussionsabende sind in über 60 Konventen organisiert, die oder Exkursionen (vgl. Liste aller Veran­ von je einer Studienleitung betreut werden. staltungen ab Seite 102). Das Teilressort Im Anhang gibt es eine Auflistung aller Berufsorientierung / Ehemaligenarbeit im Veranstaltungen der Konvente und Regi­ Vernetzungsressort unterstützt die Regio­ onalgruppen (vgl. Seiten 102–109). nalgruppen bei der Organisation, beispiels­

Konvente nach Orten mit Stipendiat*innenzahlen (Stand: 31.12.2019)

Aachen 38 Kiel 15 Trier / Saar 13 Augsburg 5 Koblenz 3 Tübingen inkl. Reutlingen 49 Bamberg 5 Köln 30 Ulm 6 Bayreuth 8 Konstanz 14 Würzburg 23 Berlin 86 Leipzig 58 Wuppertal 7 Bonn 25 Lübeck / Flensburg 19 Bremen 11 Mainz 31 Darmstadt 9 Mannheim 14

Dresden 41 Marburg 36 Dauerhaft im Ausland Frankfurt / Main 33 München 43 Studierende Frankfurt / Oder inkl. Cottbus 2 Münster 60 Dänemark 2 Freiburg 37 Nürnberg / Erlangen 22 Estland 1 Gießen 11 Oldenburg 5 Frankreich 1 Göttingen 46 Osnabrück 13 Großbritannien 14 Greifswald 5 Ostwestfalen-Lippe 9 Italien 4 Halle / Magdeburg 21 Passau 4 Irland 1 Hamburg / Lüneburg 53 Potsdam 12 Lettland 1 Hannover / Braunschweig 27 Regensburg 5 Litauen 1 Heidelberg 74 Rostock 13 Niederlande 21 Hildesheim 3 Ruhrkonvent 74 Österreich 11 Karlsruhe 20 Stuttgart 28 Schweden 1 Kassel 12 Thüringen 25 Schweiz 5 Vernetzung / 35

Evangelisches ParlamentsAssistenzProgramm (EPAP)

Die Verbindungen zur Kirche und Politik sind im Kirche, Gesellschaft und Politik vertiefend ken­ Evangelischen Studienwerk etabliert und haben nenzulernen, mehr über die politischen Struktu­ unter anderem das Evangelisches Parlaments­ ren und Akteur*innen in Deutschland zu erfahren AssistenzProgramm (EPAP) hervorgebracht. Es und nicht zuletzt auch Grundlagen zu schaffen wird durch eine Kooperation des Evangelischen für ein herausgehobenes Networking auf dem Studienwerks mit der Dienststelle des Bevollmäch­ späteren Berufs- und Lebensweg. Der Schwerpunkt tigten des Rats der EKD beim Bund und der Eu­ des Programms liegt in der Vermittlung von Prak­ ropäischen Union (Berliner EKD-Büro) ermöglicht tika bei Abgeordneten des Deutschen Bundestags und richtet sich an politisch interessierte im Zeitraum von mindestens zwei Wochen bis Stipendiat*innen aller Fachbereiche. Das Programm maximal sechs Monaten. bietet neben der verantwortungsvollen Tätigkeit im Abgeordnetenbüro auch Möglichkeiten, die Arbeit der EKD an der Schnittstelle zwischen

Praktika bei »EPAP-Abgeordneten« des Deutschen Bundestags 2019 nach Fachbereichen Allgemeine u. vergleichende Literaturwissenschaften: Parlamentarische Staatssekretärin MdB (SPD) Biologie / Applied Biology: MdB (CDU) u. MdB (CDU) Jura / Rechtswissenschaften: Parlamentarischer Staatsekretär MdB (CDU), MdB (SPD) u. MdB Alexander Kraus (CDU) Lebensmittel­ chemie: MdB Dietrich Monstadt (CDU) Lehramt Sonderpädagogik: Vizepräsident des Dt. Bundestags MdB (SPD) Mathematik: MdB (CDU) u. MdB Thomas Meister (CDU) Philosophy & Economics / Economics: MdB (Bündnis 90 / Die Grünen) u. MdB Burkhard Lischka (SPD) Politikwissenschaften: MdB (FDP) u. MdB Rüdiger Kruse (CDU) Psychologie: Bundesminister a. D. MdB Hermann Gröhe (CDU) Soziologie: MdB Dr. (SPD)

»Natürlich dürfen wir neben dem Kriterium der Begabung auch den Blick auf das Sozi­ ale nicht vergessen.« Enrico Triebel ist Rechts­anwalt in ­Potsdam und war von 1999 bis 2002 in der Villigster Förderung. Vernetzung / 36

»Ich habe meinen Horizont mehr erweitern können, als ich es mir er­ träumt hatte.« Philipp Wichmann studiert in Kiel Schiffbau / Meerestechnik und hat ein Sozialsemester bei den Grünen Damen und Herren in Soltau absolviert.

Sozialsemester

Mit Mitteln der Stiftung Evangelische Begabten­ nung – die eigene berufliche Perspektiven können förderung bietet das Evangelische Studienwerk überprüft und ggf. neu justiert werden. die Finanzierung von Sozialsemestern an. Studie­ Vor Ort und im Evangelischen Studienwerk wer­ rende können für vier bis sechs Monate durch ein den die Sozialsemester durch Beratung, Super­vision ehrenamtliches Engagement ihren Erfahrungs­ und Erfahrungsaustausch begleitet und ausge­ horizont in politischen, sozialen und kirchlichen wertet. Im Studienwerks-Intranet sind Sozial­ Bereichen erweitern. Die Sozialsemester haben semesterberichte von Stipendiat*innen sowie bewusst keinen direkten Studienbezug und finden Informationen zu Sozialsemesterstellen zugäng­ in der Regel im Inland statt. Sie bieten die Chan­ lich. Im Übrigen vermittelt das Studienwerk Kon­ ce, aktiv in gesellschaftlich relevanten Bereichen takte zu Ehemaligen, die über ihre Berufswege mitzuwirken und sich und die eigene Arbeitskraft und Möglichkeiten von Praktika berichten können. einzusetzen. Damit schaffen sie automatisch auch eine »Auszeit« von Studienalltag und Karrierepla­

Sozialsemester 2019 nach Fachbereichen Geografie: Kloster Volkenroda – Jesusbruderschaft e. V., Kröner-Volkenroda Mathematik: Kaspar-Hauser-Stiftung, Berlin Psychologie: Tomtes Hof – Mensch-Tier-Begegnungshof, ­Norden / Ostfriesland Theologie: MÖWE – Amt für Mission, Ökumenische und Kirchliche Welt­ verantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dortmund Humanmedizin: Gedenk­ stätte für die Opfer der NS-Euthanasie, Berburg Biotechnologie: JUBiTH – Netzwerk für ­Jugend-Umwelt-Bildung in Thüringen, Erfurt Humanmedizin: Öömrang Ferian i. f. – Natur­ zentrum Amrum Humanmedizin: EVA – Evangelisches Frauenbegegnungszentrum, ­Frankfurt / M. Elektrotechnik: Amadeo-Antonio-Stiftung, Berlin Vernetzung / 37

Stipendium, Studium – und was dann? Das Evangelische Studienwerk bietet ein Netzwerk und Orientierung über die Förderzeit hinaus Neben den Sozialsemestern und EPAP gibt es im Evangelischen Studienwerk zahl­ reiche weitere Formate, die sowohl verschiedene Villigster Generationen als auch Studium und Berufswelt sowie unterschiedliche Fachrichtungen miteinander ­verbinden. Klassische ­Anlässe zum Austausch wie das jährliche Pfingsttreffen werden dabei durch themenbezogene Vernetzungsangebote und Mentoringprogramm er- gänzt. Die folgende Übersicht zeigt die große Vielfalt der Formate. Um diese aufrecht- erhalten zu können, ist das Evangelische Studienwerk in Zukunft mehr denn ja ­ auf finanzielle­ Unterstützung durch Spenden angewiesen.

Netze in Villigst – Wege in den Beruf eMentoring – Beratungsaustausch online

Drei Tage zur beruflichen Orientierung mit Vorträ­ Der Alltag in Studium und Beruf lässt häufig wenig gen zur Lage und den Trends auf dem Arbeitsmarkt Zeit für mit Reisen verbundene Treffen und Termi­ für Akademiker*innen werden durch Workshops ne. Gleichzeitig ermöglicht die Digitalisierung den zum Erlernen berufsbezogener Fertigkeiten ergänzt. engen Austausch auch über größere Entfernungen Dazu kommen Vernetzungsrunden mit berufser­ hinweg. Allen Villigster*innen steht im Studienwerk- fahrenen Ehemaligen und ein »Markt der Mög­ Intranet eine Datenbank mit über 800 Einträgen lichkeiten«: Zehn Unternehmen oder Institutionen von Altvilligster*innen und Promovierenden aus informieren über Tätigkeitsbereiche und Zugangs­ vielen Tätigkeits- und Studienbereichen zur Ver­ voraussetzungen. fügung. Die Kontakte zu diesen »eMentor*innen« können per E-Mail für den berufs- und studienori­ Villigster Tandem – entierenden Austausch genutzt werden. das klassische 1:1-Mentoring auswärts.treppen 25 berufserfahrene Mentor*innen, meist Alt­ villigster*innen, und 25 aktuelle Stipendiat*innen Wie ist es, bei »Brot für die Welt« zu arbeiten? als Mentees bilden für ein Jahr ein Tandem. Ziel Was für Erfahrungen machen Mediziner*innen im ist eine individuelle Beratung auf dem Weg vom Auslandseinsatz? Und was verbirgt sich hinter dem Studium in die Berufstätigkeit oder in andere Berufsfeld »Alternatives Lernen«? Im Mittelpunkt Studienphasen. Obligatorisch sind drei persönliche dieser Veranstaltungsreihe mit Expert*innen stehen Mentoringgespräche zwischen Mentee und berufsorientierende Themen. Die Abende richten Mentor*in. Tandem-Auftakt und -Abschluss sind sich an den örtlichen Konvent, aber auch weiter mit entsprechenden Workshops in die Veranstaltung entfernt studierende Stipendiat*innen können »Netze in Villigst« integriert. teilnehmen. In World Cafés und Diskussionsrunden berichten ehemalige Stipendiat*innen und Gäste von Karrieremöglichkeiten und ihren Lebenswegen. Vernetzung / 38

ES bleibt – Villigster Übergänge: Villigster Werksemestertreffen

Ist die Förderzeit vorbei, stellt sich häufig die Fra­ Angehörige der Villigster Werksemester treffen ge: Was bleibt? Bei der Veranstaltung »ES bleibt« sich vor Pfingsten in Haus Villigst. Die ersten können aus der Villigster Förderung ausscheiden­ Stipendiat*innen des Evangelischen Studienwerks de Stipendiat*innen Studium und persönliche nach seiner Gründung 1948 wohnten in Haus Erfahrungen im Studienwerk Revue passieren Villigst in Schwerte und arbeiteten zunächst als lassen. Das Ressort Vernetzung, das Junge Alt­ sogenannte »Werksemester« in den umliegenden villigster*innen Netzwerk (JAN) sowie der 5er Rat, Betrieben im Ruhrgebiet, um die Mittel für die die gewählte Vertretung der ehemaligen Stipen­ Stipendien zu verdienen. Im Anschluss an die Arbeit diat*innen, informieren darüber, wie man als als Werksemester profitierten sie dann selbst im Ehemalige*r mit dem Studienwerk in Verbindung Studium von den Stipendiengeldern. Von den rund bleiben kann. Ein Workshop rundet dieses Ver­ 32 Werksemestern, die von 1948 bis etwa 1968 abschiedungstreffen mit einem thematischen in der Förderung waren und ihre finanzielle Un­ Impuls ab. terstützung in umliegenden Industriebetrieben selbst erarbeitet haben, kommen jährlich ein bis JAN – Junge Altvilligster*innen Netzwerk- zwei Jahrgänge in Schwerte-Villigst für ein selbst Treffen gestaltetes Wiedersehen zusammen. Einmal im Jahr treffen sich junge Altvilligster*innen Villigster Jubiläumstreffen – 50 Jahre nach des JAN-Netzwerks zum selbst gewählten thema­ Aufnahme in die Förderung tischen Austausch. Hier geht es um berufsbeglei­ tende Themen ebenso wie um die weitere Ver­ Parallel zu den Werksemestertreffen sind diejeni­ bundenheit mit dem Studienwerk nach Ende der gen nach Villigst eingeladen, deren Eintritt in die Förderung. Förderung 50 Jahre zurückliegt. Die Jubilar*innen tauschen sich über ihren Berufs- und Lebensweg Das Pfingsttreffen: ein fester Termin im aus und können das Studienwerk in seiner heutigen Villigster Kalender Gestalt erleben. Das traditionelle Villigster Pfingsttreffen ist die Villigst vor Ort – Fachtag für alle, die sich wichtigste Veranstaltung zum generationenüber­ vor Ort für das Evangelische Studienwerk greifenden Austausch im Evangelischen Studienwerk. engagieren Das Treffen bietet bis zu 150 Altvilligster*innen und aktuellen Stipendiat*innen die Möglichkeit, Dass das Studienwerk nicht nur in Villigst zu finden sich für drei Tage zu einem Thema auszutauschen, ist, demonstriert das große Engagement der loka­ Neuigkeiten aus dem Studienwerk zu erfahren, len Gruppen: Villigster*innen sind in vielfältigen Villigster Gremien kennenzulernen und am Geist­ Funktionen bundesweit für das Evangelische lichen Programm teilzunehmen. Hier wird Villigs­ ­Studienwerk engagiert. Dazu gehören die Konvents­ ter Geschichte lebendig! sprecher*innen der aktuellen und die Regional­ gruppensprecher*innen der ehemaligen Stipen­ diat*innen, die Vertrauensdozent*innen und die Auswähler*innen. Diese Aktiven treffen sich einmal im Jahr für ein Wochenende in Haus Villigst, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen sowie Ideen und Inspirationen für die Arbeit »vor Ort« zu sammeln und sich besser zu vernetzen. Vernetzung / 39

»Villigster bleibt man ein Leben lang« – Alumni engagieren sich für das Studienwerk Egal, um welchen Wirkungsbereich des Evangelischen Studienwerks es geht – immer wird er auch getragen vom großen ehrenamtlichen Engagement vor ­allem der ehemaligen Stipendiat*innen. Ob Auswahl, Sommeruniversität oder Vernetzungsarbeit: Die Breite und Vielfalt der Angebote ist nicht möglich ohne diese Unterstützung. Hier stellen wir Ihnen einige Alumni und ihr unter- schiedliches Engagement für das Studienwerk vor. Sie stehen stellvertretend für eine große Gemeinschaft, die das Evangelische Studienwerk trägt.

Liebe Annina Luck, was bewegt Sie dazu, sich tage, lade ein, bereite mich mit den Teams über die Förderung hinaus ehrenamtlich bei vor und später die Gutachten nach. In der der Hauptauswahl des Studienwerks einzu­ Haupt­auswahl prüfe ich fachlich Naturwis­ bringen? senschaft und Technik. Meine eigene Auswahl war sehr wertschät­ zend; das möchte ich gerne weitergeben. Was macht für Sie das Besondere am Aus­ Dann wurde ich vor acht Jahren angefragt, wahlprozess des St­ udienwerks aus? ob ich nicht fachprüfen wolle und mache das Die Menschen! Einerseits haben wir unglaub­ seitdem regelmäßig und gerne. liche Bewer­ber*innen, auf der anderen Seite wahnsinnig motivierte und gleichberechtigt Wie genau sieht Ihre Aufgabe bei den Aus­ arbeitende Auswahlteams. Ich lerne jeden wahlen aus? Durchgang neue Dinge, von allen Beteiligten. Als Vorauswahlausschussvorsitzende organi­ Dann gehe ich ­beseelt nach Hause und weiß, siere ich mithilfe des Konvents die Auswahl­ warum ich immer wieder mit da­ bei bin!

Die Physikerin Annina Luck war bis 2011 in der ­Villigster ­Förderung und arbeitet als ­Software- Spezialistin. Vernetzung / 40

Bewerber*innen natürlich begabt sind – jede und jeder hat andere Stärken und Schwächen. Viele sind sehr nervös, wenn sie in den Einzel­ Enrico Triebel gesprächen sind. Es ist mein Anspruch, jeder ist Rechts­ anwalt in und jedem mit gleichem Interesse, mit dersel­ ­Potsdam und ben Aufmerksamkeit zu begegnen. Ab und an war von 1999 bis 2002 in kommt es vor, dass die Auszuwählenden völlig der Villigster aus dem Tritt kommen. Sie dann dort wieder Förderung. abzuholen, ihnen das Gefühl von Sicherheit und Ruhe entgegenzubringen, empfinde ich als Lieber Enrico Triebel, was bewegt Sie dazu, sehr wichtig. Aber dennoch immer im Hinter­ sich über die Förderung hinaus ehrenamtlich kopf zu haben: Passt er, passt sie zum Studien­ für das Studienwerk zu engagieren? werk? Oder hat jemand es im Verhältnis zu je­ Auch wenn es auf den ersten Blick etwas pa­ mandem anders nötig(er)? Natürlich dürfen wir thetisch klingen mag: Ich bin de facto ein neben dem Kriterium der Begabung auch den »Parade­beispiel« für den Förderungszweck des Blick auf das Soziale nicht vergessen. Und am Studienwerks. Ich bin Mitte der 1990er-Jahre in Ende des Verfahrens dann alle einschätzen zu die Auswahl gekommen und habe in Frankfurt / können und zu bewerten, ist spannend, aber Oder studiert. Ich stamme aus einem Nichtaka­ schon eine Herausforderung an sich. Dennoch demikerelternhaus und erst die Begabtenför­ freue ich mich, dass ich schon viele Jahre aus­ derung hat es mir dann ermöglicht, mich voll wählen darf. Kann ich damit nicht nur etwas und ganz auf das Studium zu konzentrieren. zurück, sondern Villigst auch ein Gesicht Zudem legte und legt das Studienwerk viel Wert geben … auf ein Studium im Ausland. Bei mir ist es dann Polen geworden, was sich bis heute in meiner Was bedeutet Ihnen der Austausch zwischen Tätigkeit als Rechts­anwalt in Deutschland und den Villigster Generationen? Polen und Berater im deutsch-­polnischen Ge­ Dieser Austausch ist für mich persönlich sehr sundheitsbereich auswirkt. Und daher wird re­ wichtig. Zum einen finde ich es extrem span­ lativ schnell klar, was ich in meinem Leben der nend, von den Ideen, Projekten und Gedanken Förderung verdanke – da ist es das Mindeste, der älteren Generation zu erfahren. Villigst ist dass ich das, was in meinen Möglichkeiten für mich ein Ort, solche Informationen wie mit steht, auch zurückgebe. Ein weiterer Aspekt ist einem Schwamm aufzusaugen. Zu entdecken, natürlich Villigst selbst: der Spiritus loci, die Se­ wie sich Lebenswege entwickeln, mit sich selbst minare, der Austausch. Und deswegen ist es mir zu ver­gleichen und zu sehen, was möglich ist. auch so wichtig, seit vielen Jahren als Aus­ Dies gilt umgekehrt natürlich auch in die ande­ wähler für den Bereich Jura / Politik aktiv zu sein. re Richtung, wenn ich mich mit vielen Jün­ geren unterhalte. ­Dieser permanente Aus­ Was ist die größte Herausforderung als Aus­ tausch, auch über Fächergrenzen hinweg, hat wählender? mich immer begleitet. Und diese Impulse kamen Vielleicht, sich bei so vielen Auszuwählenden unter anderem auch durch diese Gespräche. immer wieder auf die einzelnen Personen und ­Persönlichkeiten einzulassen. Auch wenn alle Vernetzung / 41

»Ich finde es toll, dass es in Dis­ kussionen immer gelingt, den Liebe Joana Wolfsperger, wieso engagieren eigenen Blickwinkel auf Frage­ Sie sich als Alumni ehrenamtlich für das Stu­ stellungen zu hinterfragen und dienwerk? Input aus anderen fachfremden Von Beginn an meiner Förderung durch das Disziplinen zu bekommen.« Evangelische Studienwerk habe ich den Aus­ tausch mit anderen Villigster*innen als sehr wertvoll empfunden. Ich finde es toll, dass es in Diskussionen ­immer gelingt, den eige­ nen Blickwinkel auf Fragestellungen zu hin­ terfragen und Input aus anderen fachfrem­ den Disziplinen zu bekommen. Darauf wollte ich auch als Altvilligsterin nicht ver­ Was schätzen Sie am Villigster Netzwerk? zichten, sodass ich begonnen habe, mich Am Villigster Netzwerk schätze ich vor allem aktiv in der Regionalgruppenarbeit hier in den interessierten Austausch zwischen Jung München einzubringen. und Alt. Zu unseren Treffen kommen regel­ mäßig Menschen im Alter zwischen Anfang Wie funktioniert eine Regionalgruppe? 20 und Ende 80, sodass die Ansichten, Er­ Unsere Münchner Regionalgruppe wird der­ fahrungen und Meinungen der verschie­ zeit von Benjamin Maierhofer und mir gelei­ denen Generationen in alle Gespräche­ mit tet. Wir haben durchschnittlich vier Treffen einfließen und den eigenen Horizont öffnen. im Jahr. Im Sommer und vor Weihnachten veranstalten wir einen gemeinsamen Abend mit dem Konvent. An den anderen beiden Abenden hatten wir bislang schon zahl­ reiche unterschiedliche Formate: Führungen Dr. Joana Wolfsperger in Münchner Institutionen wie dem Baye­ ist akademische rischen Rundfunk oder einem Münchner Sprachtherapeutin und hat mit Villigster Museum, Vor­träge von Alt­villigster*innen Förderung in sonder- über ihren Tätigkeitsbereich, Diskussionsrun­ pädagogischer Früh- förderung in Heidel- den oder Vorträge von Referent*innen aus berg promoviert. Kirche und Wissenschaft. Wir freuen uns immer auch über Themenvorschläge für kommende Ver­anstaltungen aus den Rei­ hen des Konvents oder der Alumni! Vernetzung / 42

»Dazu gehören für mich die geistige Freiheit wie auch die gesellschaftliche Verant­ wortung, die sich aus der ­Förderung durch das Evange­ Wie funktioniert eine Regionalgruppe? lische Studienwerk ergeben.« Die Regionalgruppe spricht alle Altvilligster­­ *innen einer Region an, auch nach dem Studi­ um noch in Kontakt zu bleiben. So erleben sich Altvilligster*innen teilweise über Generationen hinweg und der »Villigster Geist«, der alle aktu­ ellen und ehemaligen Stipendiat*innen verbin­ det, lebt fort. Die Regionalgruppen sind ­dabei Lieber Thomas Neubauer, wieso engagieren Sie sehr unterschiedlich organisiert: Sie treffen sich sich als Alumni ehrenamtlich für das Studien­ teils regelmäßig, teils unregelmäßig; häufig zu werk? Vorträgen mit anschließendem Austausch, aber Das Studienwerk war für mich ein entschei­ auch zu gemeinsamen Unternehmungen, dender Impuls im Studium, der mich vor allem Aus­stellungsbesuchen, Wanderungen etc. Die lehrte, über den Tellerrand hinauszuschauen. Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch, Die Begegnung mit Mitvilligster*innen und zum Reden miteinander bleibt das Zentrale. Altvilligster*innen ist dabei die intensivste Form, in diesen gegenseitigen Austausch zu Was schätzen Sie am Villigster Netzwerk? kommen und ihn zu erleben. So war die Ar­ Am Villigster Netzwerk schätze ich die Ver­ beit im Studienwerk als Konventssprecher in bundenheit aus der gemeinsamen Erfahrung ­Tübingen wie auch nun als Regionalgruppen­ heraus. Dazu gehören für mich die geistige sprecher immer davon geprägt, diesen Aus­ Freiheit wie auch die gesellschaftliche Verant­ tausch zu suchen. wortung, die sich aus der Förderung durch das Evangelische Studienwerk ergeben. Die Villigster*innen haben durch ihre besondere Dr. Thomas Neubauer hat Biochemie und Begabung eben auch eine besondere Verant­ ­Medizin studiert. wortung, diese zum Wohle aller einzusetzen. Er war von 1984 bis 1992 in der Villigster Hierfür geistiges, aber auch finanzielles Rüst­ Förderung und arbei- zeug zur Verfügung zu stellen, ist die Aufgabe tet heute als niederge- lassener Arzt für des Studienwerks. Dass dies nicht nur für die Allgemein­medizin Zeit des Studiums, sondern auch für die Zeit und TCM. der Berufstätigkeit gilt, ist ein großer Gewinn für das Villigster Netzwerk. Vernetzung / 43

Lieber Rainer Danielzyk, warum geben Sie Se­ minare im Rahmen der Villigster Sommeruni­ versität und sind bei der Vorauswahl und im Prof. Dr. Rainer Danielzyk Kuratorium aktiv? ist Professor für Landes- planung und Raum­ Die Studien- und Promotionsförderung durch forschung am Institut für das Evangelische Studienwerk in den 1980er­ Umweltplanung der ­Leibniz Universität und Jahren hat mir sehr viel bedeutet. Insbesonde­ Generalsekretär der re Seminare, Tagungen und Arbeits­gruppen ­Akademie für Raument- haben meine wissenschaftliche Orientierung wicklung in der Leibniz- Gemeinschaft in Hannover. sehr stark beeinflusst. Schon damals habe ich Er hat als ­Villigster Sti- mich in den Gremien engagiert, zum Beispiel pendiat Geografie und Psychologie studiert. als Vorsitzender des Programmausschusses, dem stipendiatischen Gremium, das das Pro­ gramm der Sommeruniversität­ erarbeitet. Seit Was macht das Besondere am Villigster Som­­ Anfang der 1990er Jahre bin ich kontinuier­ mer­­­uni­campus aus? lich für das Studienwerk als ­Alt­villigster aktiv, Gerade die klugen Fragen der Studierenden zum Beispiel im Vorauswahlausschuss Olden­ aus Fachrichtungen, mit denen ich sonst wenig burg, als Leiter von Seminaren der Sommer­­ zu tun habe, haben mir schon viele Anregungen universität und seit einiger Zeit auch als Mit­ gegeben. Hier, aber auch in der Vor­auswahl glied und stellv. Vorsitzender des Kuratoriums. und im Kuratorium habe ich gern Anteil am Selbst­verständlich ist es mir ein Anliegen, für steten Bemühen, hohen wissenschaftlichen die erfahrene Förderung und Unterstützung Anspruch und gesellschaftliche Verantwortung zu danken und etwas durch Engagement zu­ miteinander zu verbinden. Das gilt bei der Aus­ rückzugeben. Aber das wäre, ehrlich gesagt, wahl neuer Stipendiatinnen und Stipendiaten nicht allein ausreichende Motivation für mein ebenso wie etwa für grundsätzliche Beschlüsse Engagement. Vielmehr bin ich auch nach so des Kuratoriums. Leider vermisse ich diese Ver­ langer Zeit immer wieder neu beeindruckt bindung in der Wissenschaft noch viel zu oft, von der offenen, intellektuell anregenden und wenn hier auch langsam – vor dem Hinter­ sehr interdisziplinär geprägten Atmosphäre in grund des Klimawandels und des gefährdeten den Veranstaltungen des Studienwerks, ins­ ­gesellschaftlichen Zusammenhalts – Verände­ besondere bei der Sommer­­uni­versität. rungen festzustellen sind. Das Studienwerk ist hier Vorreiter, da bin ich gern dabei. Bildungsprogramm /

BILDUNGS- PROGRAMM

Das Bildungsprogramm des Evangelischen Studienwerks ist viel­ fältig. Sein Herzstück ist die Sommeruniversität, die ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und maßgeblich von den Stipendiat*innen des Studienwerks vorbereitet und gestaltet wird. Auch die Auslandsförderung war 2019 sehr gefragt und ist fester Bestandteil der Ideellen Förderung. Das Besondere an der Villigster Förderung ist sicherlich die individuelle Begleitung und Beratung, von der ein Stipendiat hier berichtet. Bildungsprogramm / 45

Die Sommeruniversität

Wenn im Frühjahr in einer Bildungseinrichtung Parallel zur Sommeruniversität fand in Haus Villigst weit weg von Villigst das Banner des Studienwe­ rks im August auch das Kooperationsseminar mit der aufgehängt wird oder sich im Sommer das Gelände Hans-Böckler-Stiftung zum Thema »Digitalisierung von Haus Villigst sowie die Tagungsräume der und liberale Demokratie« statt. 15 Stipendiat*innen Evangelischen Akademie Meißen mit Stipendiat­ beider Werke setzten sich dort intensiv mit der *innen füllen – dann ist es die Zeit der Sommeruni­ Frage auseinander, welche Folgen sich aus der versität. Sie ist das Herzstück der Ideellen Förderung Datafizierung für individuelle Teilhabechancen und fand 2019 zum Thema »Spiel« statt. 227 Sti­ sowie für politische Freiheit und die liberale De­ pendiat*innen setzten sich in 20 Seminaren inter­ mokratie ergeben. disziplinär mit dem Jahresthema auseinander. Vervollständigt wurden die Seminarwochen durch Erstmalig wurden in diesem Jahr vier der Seminare ein vielfältiges Rahmenprogramm. Zusätzlich zu im April als Frühjahrsakademie in die Evangelische musikalischen, sportlichen und kulturellen Ange­ Akademie Bad Boll abgehalten. Damit wird auch boten und Exkursionen konnten die Stipendiat*innen Stipendiat*innen eine Teilnahme am Villigster drei spannende Abendveranstaltungen besuchen. Bildungsprogramm ermöglicht, denen dies im August durch Praktika und Prüfungen verwehrt ist. Mit einem Teil seines Seminarprogramms möch­ te das Evangelische Studienwerk so zukünftig auch durch die Lande ziehen und andere Bildungsorte Programmausschuss für Villigst erschließen. Die Evangelische Akademie Das Programm der Sommeruniversität wird in Bad Boll hat sich dabei als sehr gute Wahl er­ maßgeblich von der Stipendiat*innen­schaft wiesen. Im August verwandelte sich dann Haus mitbestimmt. Der dafür zuständige Programm­ Villigst zwei Wochen lang in einen Campus und ausschuss besteht aus sieben gewählten im September fand eine Seminarwoche in der Stipendiat*innen der Grundförderung und Evangelischen Akademie in Meißen statt. zwei Promovierenden. Das Gremium erarbei­ tet zunächst ein Jahresthema. Passend zu Während dieser Zeiten konnten sich die Stipen­ diesem Thema werden vor der Frühjahrsdele­ diat*innen über ihre Fächergrenzen hinaus ver­ giertenkonferenz eines jeden Jahres von den netzen und die vielfältigen Seminarthemen dis­ Konventen, Studienleitungen und dem Pro­ kutieren. So beschäftigten sie sich etwa linguistisch grammausschuss Themenvorschläge entwor­ fen. Nach einem intensiven Diskussionspro­ mit der Konstruktion von Sprache, sie betrachte­ zess auf der Frühjahrsdelegiertenkonferenz ten politische, wirtschaftliche und soziale Ursaschen werden die Vorschläge innerhalb zuvor fest­ von Welthunger und erkundeten, wie sich Game­ gelegter Rubriken in eine Rangfolge gebracht. designs auf Theaterkonzeptionen und Stückent­ Auf Basis der so entstehenden Ranglisten wicklungen auswirken. ­akquiriert der Programmausschuss Seminar­ vorschläge bei Lehrenden an Hochschulen, Fachleuten aus Wissenschaft und Gesellschaft und weiteren ehemaligen Stipendiat*innen. Diese bilden dann das Seminarprogramm der folgenden Sommeruniversität, das auf der Herbstdelegiertenkonferenz präsentiert wird. Bildungsprogramm / 46

Die Seminare der Sommeruniversität 2019 inklusive Frühjahrsakademie 2019 im Überblick

-Leitung Seminartitel Leitung Co TeilnehmendenzahlOrt

B1 Game of Drones Lisa Maichle 14 Bad Boll

C2 Kriege – Alles nur ein Spiel? Dr. Klaas Kunst 14 Bad Boll

E3 Spiel der Macht – Dr. Ramón Reichert 11 Bad Boll Macht der Spiele

F4 »Wir alle spielen Theater!« Selbst-Inszenierungen in Kunst Jascha Sommer 11 Bad Boll und Alltag

A2 Religiöse Akteure im »Spielfeld« der Politik. Die evangelische Kirche Jonathan Spanos 12 Villigst in ­Debatten um Flucht und Asyl in der ­Bundesrepublik seit 1949

C1 Politik – Spielwiese für Prof. Dr. Rainer 12 Villigst die Mächtigen? Danielzyk D2 Verschwörungstheorien als Katharina Thalmann Laura-Luise Hammel 12 Villigst verspielte Narrative D4 Fiat Lingua! Plansprachen – Armin Buch David Zintl 12 Villigst alles nur Spielereien?

E1 Alles wacke Toys im Game? Wortspiele, Wettkampf und subver­ Christina Bakaj Jonas Zolyniak 12 Villigst sive ­Aneignung in der HipHop-Kultur

F1 Theater Gaming – Kirsten Möller 12 Villigst Theorie & Praxis

F2 Ist das noch Spiel oder schon Ernst? ­Performances zwischen Kunst Nele Solf 12 Villigst und Aktivismus Bildungsprogramm / 47

-Leitung Seminartitel Leitung Co TeilnehmendenzahlOrt

C4 Liebe im Zeitalter des ­Kapitalismus. ­Liebesspiel und Dr. Svenja Hohenstein 12 Villigst Intimitäts­management in Franziska Schade der Multioptions­gesellschaft

B2 Das spielende Gehirn – Prof. Dr. André Neuro­biologie menschlichen Angela Kalmutzke 12 Villigst Frank Zimpel ­Spielverhaltens

B3 Alpha Go – Oder: Annika Stechemesser Johannes Müller 12 Villigst Vom besiegten Menschen

C3 »Spiel mir das Lied vom Brot« Prof. Dr. Franz Segbers Birgit Weinbrenner 12 Villigst

D1 Spielregeln des Julia F. Göhner 12 Villigst ­Wissenschaftsbetriebs

D3 Zwischen Ritual und Virtuellen Welten – ­Kulturgeschichte und Dr. Felix Raczkowski Sabine Schollas 12 Villigst ­Medialität des Spiels

F3 Analog Games Studies – ­Spannungen ­zwischen digital und Robin Junicke 12 Villigst analog im Brettspiel

E2 Ludi incipiant Dr. Holger Brohm 12 Meißen

C5 Spielen und Lernen!? Friederike Faß 12 Meißen

E4 Schauspiel und Machtspiele – Theorie der Selbstermächtigung bei Dr. Peter Kainz 12 Meißen Machiavelli Bildungsprogramm / 48

Stimmen und Gesichter: Die Villigster Sommer­ universität ist für mich …

»… eine Gelegenheit, meine Freunde wie­ derzusehen, zu hören, was in ihrem Leben so los ist, und gleichzeitig spannendes ­wissenschaftliches Gesprächsmaterial vor­ geschlagen zu bekommen.« Paul Arzten studiert in Freiburg Religions- und Gemeinde- pädagogik und ist seit 2016 Villigster Stipendiat.

»… intellektuell heraus­fordernder Urlaub.« Cora Wegemund studiert Deutsch-Französische­ Studien in Regensburg. Mit Villigster Förde- rung war sie in ­Belgien, Israel und Italien. Bildungsprogramm / 49

»… beflügelnd und geerdet; spiele­ risches und anspruchsvolles Quer­ denken, inspirierende Begegnungen und Villigst pur.« Selina Melchior hat 2019 als Koordinatorin der Geschäftsstelle gearbeitet. Sie studiert Abenteuer- und Erlebnis­pädagogik in Kopenhagen.

»… sich tiefgehend und auf hohem ­Niveau über Themen zu unter­halten, die gar nichts mit dem eigenen Studi­ um zu tun haben, spontan achtstim­ mige Chorliteratur zu singen oder ge­ rade erst neu erfundene Sprachen und Spiele ­gemeinsam auszuprobieren.« Armin Waffenschmidt ist seit 2017 in der Grund- förderung und studiert Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen. Bildungsprogramm / 50

»… Schlafmangel nach langen Tagen und Nächten mit alten und neuen Bekannten an der Ruhr und auf der Treppe. Dane­ ben eine Überdosis thematischer Tiefe, Diskussionen über das Seminarthema und über alles andere auch.« Achim von Wietersheim hat 2019 sein Studium abge- schlossen und macht eine Ausbildung zum systemischen Psychotherapeuten in Berlin.

»… um den im Hip-Hop-Seminar gelernten Wortschatz gleich an­zuwenden: voll real, ich schwöre.« Carolina Nelson ist seit 2014 in der Villigster Förderung und studiert Physik in Heidelberg. Bildungsprogramm / 51

Die Sommeruniversität: Von Stipendiat*innen für Stipendiat*innen Der Stipendiat Johannes Müller hat in Freiburg Mathe- matik studiert und war 2019 Teil des Programm­ ausschusses. Hier erzählt er von seinen Erfahrungen.

Lieber Johannes, warum hast Du Dich in den sti­ in diesem Prozess ein anspruchsvolles wissenschaft­ pendiatischen Programmausschuss wählen lassen? liches Programm, welches nicht nur die Interessen Als ich mich auf ein Amt im Programmausschuss der Stipendiat*innen direkt widerspiegelt, sondern bewarb, war ich schon auf einigen Delegierten­ auch maßgeblich von ihnen organisiert wurde. konferenzen gewesen und wollte gerne mehr Verantwortung im Villigster Kontext übernehmen. Was war Dein bisheriges Lieblingsseminar? Außerdem hat mir die Aussicht gefallen, in einem Natürlich gab es sehr viele tolle Seminare; eines bunt gemischten Team mit Stipendiat*innen ver­ ist mir jedoch besonders in Erinnerung geblieben, schiedenster Fachrichtungen und Hintergründe obwohl ich nicht selbst daran teilnehmen konnte. zu arbeiten. Ich habe einfach gemerkt, dass in der Bei diesem Seminar ging es unter dem Motto Gremienarbeit alle ihre individuellen Stärken und »Alles wacke Toys im Game?« darum, verschie­ Interessen einbringen können, was zu einer frucht­ dene Aspekte der Hip-Hop-Kultur, wie ihre Ge­ baren, kreativen und natürlich auch humorvollen schichte und Ausdrucksformen, aber auch Vorwür­ Arbeitsatmosphäre führt. fe wie den der mangelnden Gleichberechtigung, systematisch zu betrachten. Besonders spannend Was ist für Dich das besondere Merkmal am Vil­ war, dass wir bei der Suche nach geeigneten ligster Weg, das Bildungsprogramm der Sommer­ Seminarleitungen feststellten, dass es hierzu kaum uni zu gestalten? universitäre Forschung in Deutschland und erst Das sind ohne Zweifel die großen Gestaltungs­ seit 2018 ein europäisches Netzwerk gibt. Umso möglichkeiten, die die Stipendiat*innen­schaft und spannender war es, dass wir zwei Mitglieder des der Programmausschuss genießen. Genauer gesagt Netzwerkes, die beide aktiver Teil der deutschen kann der Programmausschuss den vom Ressort Hip-Hop-Kultur sind, als Seminarleitungen gewin­ Bildung abgesteckten organisatorischen Rahmen nen konnten. Ein besonderer Höhepunkt war weitestgehend nach seinen Vorstellungen mit außerdem die abschließende Präsentation selbst Inhalten füllen. Dies geschieht im Zusammenspiel geschriebener Rap-Texte in einem in der Szene mit der Geschäftsstelle und den Stipendiat*innen, typischen »cypher«. die Themenvorschläge für Seminare einreichen und diese in einem aufwendigen Verfahren ranken. Kannst Du die gemeinsame Arbeit im Programm­ Danach werden zu den am besten bewerteten ausschuss mit anderen Stipendiat*innen und der Seminaren vom Programmausschuss Dozierende Geschäftsstelle in drei Worten beschreiben? gesucht und akquiriert, welche am Ende vom Vertrauen – Gemeinschaft – Spaß Aufsichtsrat bestätigt werden. Insgesamt entsteht Bildungsprogramm / 52

Auslandsförderung: Villigster Stipendiat*innen sind bildungsmobil

Sowohl Studierende als auch Promovierende des ermutigt, sich mit ihren Projekten im internatio­ Evangelischen Studienwerks haben 2019 zahlreiche nalen wissenschaftlichen Umfeld zu vernetzen. Aufenthalte im Ausland absolviert, die eine große Bei der regionalen Verteilung wird deutlich, dass inhaltliche Bandbreite abdecken. Insgesamt förder­ die große Mehrheit der Aufenthalte in West-, te das Studienwerk 650 Auslandsvorhaben – von Nord- und Südeuropa verbracht wird. Auch die Studienaufenthalten über Praktika, Sprachkurse, USA und Kanada mit ihren renommierten Univer­ Kongressteilnahmen, Teilnahmen an Summerschools sitäten und Forschungseinrichtungen sind bedeu­ und Exkursionen bis hin zu Forschungs- und Re­ tende Ziele der Bildungsmobilität. Die restlichen cherchevorhaben. Besonders im Bereich der Pro­ Aufenthalte verteilen sich relativ gleichmäßig auf motionsvorhaben werden die Stipendiat*innen die anderen Regionen der Welt.

Auslandsaufenthalte in der Grund- und Promotionsförderung 2019

Australien, Ozeanien Naher Osten 2 % 3 % Asien Afrika 4 % 10 % Mittel- u. Südamerika 7 % Nordamerika 6 % Promotions­ Europa förderung 69 %

Naher Osten 4 % Australien, Ozeanien 2 % Asien Afrika 5 % 2 % Mittel- u. Südamerika 4 % Nordamerika 7 % Grund­ Europa förderung 76%

Grundförderung Promotionsförderung Bildungsprogramm / 53

Auslandsstatistik 2019 Grundförderung Promotionsförderung

Studium 331 / 6

Fachkurs / Studienreise Kongress Forschungsaufenthalt 41 / 8 29 / 46 22 / 30

Sprachkurs Praktisches Jahr Famulatur 57 / 0 22 / 0 12 / 0

Praktikum Archiv / Recherche 44 / 0 0 / 2 Bildungsprogramm / 54

Auslandserfahrungen: Wissen und Kompetenzen sammeln Friederike Pank studiert Sozialanthropologie in Oxford und ist seit 2016 in der Villigster Grundförderung.

Liebe Friederike, wie sieht Deine Auslandserfahrung Gedanken machen und etwas bewegen wollen mit Villigster Unterstützung aus? – und das auch tun –, war ein wichtiger Antrieb Das Evangelische Studienwerk hat es mir über vier für mich, und wann immer ich von einer Veran­ Jahre hinweg ermöglicht, bedenkenlos im Ausland staltung abgereist bin, fühlte ich mich innerlich zu studieren. Zunächst habe ich meinen Bachelor aufgeladen, bestärkt und bestückt mit neuen in International and Middle Eastern Studies an der Ideen inklusive der Zuversicht, sie umsetzen zu Universität Leiden in den Niederlanden absolviert können. Auch aus dem Klima des bedingungslosen und studiere nun Sozialanthropologie im Master Respekts und der immer präsenten Herzlichkeit in Oxford, UK. Zwischendurch habe ich außerdem, und Offenheit habe ich viel Energie gezogen. Das ebenfalls mit Villigster Förderung, an einer Kon­ Studienwerk bietet Raum für das, was wichtig ist: ferenz in Schweden teilgenommen. sei es zum Denken und Debattieren bei den Som­ merunis oder Fachtagungen; zum Reflektieren, Was bietet Dir das Evangelische Studienwerk jen­ beispielsweise bei Auslandsvor- und nachberei­ seits der finanziellen Unterstützung? tungstreffen; zum Engagieren, wie bei den Senats­ Es ist für mich ein ganzer Kosmos der Inspiration treffen, Delegiertenkonferenzen oder Formaten und Anregung, der mich auf meinem Weg sehr wie Villigst vor Ort, oder einfach zum Beisammen­ stark geprägt hat. In den Jahren meiner Förderung sein: bei Konventstreffen, auf der Treppe und den habe ich fast alle Angebotsformate wahrnehmen oftmals entscheidenden Spaziergängen am Rande können und sowohl auf menschlicher als auch auf der Veranstaltungen. Kompetenzebene viel daraus mitgenommen. Die regelmäßige Interaktion mit Menschen, die sich Welche Erfahrung im Ausland war für Deine Wei­ terentwicklung am wertvollsten? Für mich lag der größte Wert eindeutig in der Möglichkeit, über lange Zeiträume hinweg in einem internationalen und zunächst unvertrauten Umfeld leben und lernen zu können. Täglich in einem Spannungsfeld der verschiedensten Perspektiven, Hintergründe und Lebenseinstellungen zu navi­ gieren, hat mir mindestens genauso viel Wissen und Kompetenz vermittelt wie das Studium an sich. Dieser ständige Blick über den Tellerrand und das immer wiederkehrende Nachdenken über den eigenen Standpunkt und die eigene kulturelle Prägung haben dafür gesorgt, dass es für mich so etwas wie unreflektierte Normalität und dogma­ tisches Denken nicht geben kann. Bildungsprogramm / 55

Das Prinzip Villigst:­ Individuelle Begleitung Das Evangelische Studienwerk legt Wert darauf, die Stipendiat*innen ganzheitlich in den Blick zu nehmen und möchte sie auf ihrem gesamten ­akademischen Weg begleiten. Ein vertrauensvolles Verhältnis und umfassende Beratungsangebote ­sollen die Studierenden dabei unterstützen, sich bestmöglich zu ent­falten. Hier berichtet der Stipendiat und Physik-Student Tobias Janßen von seinen Erfahrungen.

Lieber Tobias, wie bist Du zum Evangelischen Was denkst Du, sind für viele Studierende, die Studienwerk gekommen? nicht aus akademischen Elternhäusern kommen, Mein Weg zum Evangelischen Studienwerk ist die größten Hürden im Unialltag und bei der Fi­ recht bunt und glücklich verlaufen. An meinem nanzierung des Studiums? Gymnasium traf ich das Talentscouting NRW – ich Der Zuspruch meiner Familie betreffend eines Stu­ war bis dahin noch unentschlossen bezüglich des diums war eher verhalten. Ich glaube, in vielen weiteren Werdegangs. Studieren habe ich nicht Familien hat es Priorität, zuerst eigenes Einkommen weiter in Betracht gezogen, da ich nicht an eine zu generieren, und es ist wichtig, dass die junge Finanzierung glaubte und der Auffassung war, Generation vor Ort hilft und Geld verdient. Finan­ Studienwerke und Stipendien stünden vor allem zielle Unterstützung für die Studienkosten ist dann privilegierten Personen offen. Simone Jawor- oft nicht möglich. Aber auch inhaltlich entfernt Jussen vom Talentscouting war es, die mir das man sich voneinander. Das System des Studierens Evangelische Studienwerk Villigst aufgrund be­ und der Universitäten ist meiner Familie vollkom­ sonders persönlicher Förderung empfahl und mir men unbekannt, die Studieninhalte noch mehr. zur Bewerbung riet. Ich glaube, in akademischen Familien ist mehr Empathie für die Schwierigkeiten des Studiums Was schätzt Du besonders an dieser persönlichen vorhanden, aber auch mehr Wissen, auf welches Begleitung? man zurückgreifen kann. Das ist schade, weil sich Ich glaube, die Geschäftsstelle möchte selber ein der Effekt des allgemein bekannten Alleinefühlens Vorbild in dem sein, was sie ihren Stipendiat*innen im Studium damit verstärkt. Umso wichtiger ist und der Welt vermitteln und eröffnen möchte: es dann, die richtigen Stellen zu wissen, an die Persönlichkeit, Miteinander, Herzlichkeit und man sich wenden kann – für mich unter anderem Unterstützung in den Vorhaben jedes / jeder Ein­ das Studienwerk in Villigst. zelnen, vor allem aber in den Bereichen, die der ganzen Gesellschaft zugutekommen. Es ist schön, zu spüren, dass hier Menschen für Menschen arbeiten. Hier findet man Ansprechpartner*innen für alle Belange und viel Herzenswärme. Geistliches Programm /

GEISTLICHES PROGRAMM

Als konfessionelles Begabtenförderungswerk bietet das Evangelische Studienwerk auch diverse geistliche Formate, die bewusst die Vielfalt religiöser Zugänge und Entwürfe abbilden sollen. Geistliches Programm / 57

Das geistliche Leben im Evangelischen ­Studienwerk: vielfältig und lebendig

Das Studienwerk bietet Raum für und Toleranz gegenüber vielen Formen des Evangelisch- seins und möchte Dialog und kritische Refle­ xion fördern. So begleiteten auch das Villigs­ ter Jahr 2019 geistliche Impulse, Andachten und Gottesdienste zu allen Veranstaltungen ebenso wie vielfältige Seelsorgeanlässe. Das Format »Ora et Scribe« bietet eine Rückzugs­ möglichkeit, um in Ruhe abseits des Studien­ ortes und gerahmt von Tagesgebeten in Villigst an Haus- oder Seminararbeiten sch­ Erfahrungsbericht Ora et Scribe – reiben zu können. Die Besinnungstage »96 eine Woche Konzentration Stunden Pause« wiederum sind eine kurze Nach Ostern kamen wir, sechs Stipendiatinnen aus der spirituelle Unterbrechung des Alltags. Die Grund- und Promotionsförderung, für eine Woche im Veranstaltung wird von der Geschäftsstelle Tummelhaus zusammen, um im Rahmen der Veran­ gemeinsam mit der stipendiatischen AG Bildung staltung »Ora et Scribe« an unseren jeweiligen Ab­ zur Religion in verschiedenen Klöstern oder schlussarbeiten oder am Promotionsprojekt zu arbeiten. Häusern der Stille durchgeführt. Aktionen Für diese Zeit gaben wir uns feste Zeiten für gemein­ beim Kirchentag, wie der erste evangelische same Gebete, Mahlzeiten und Gespräche zusammen Fahrradgottesdienst, gehörten ebenso zum mit Wolfram Gauhl, Studienleiter und Pfarrer im Evan­ breiten Spektrum wie ein ökumenisches Pil­ gelischen Studienwerk. Die Gemeinschaft und Gesprä­ gerangebot. che halfen uns dabei, eigene Schwierigkeiten im Pro­ zess des Arbeitens zu erkennen, und boten einen spannenden Austausch über Fächergrenzen hinweg – so lernten wir voneinander über die internationale Bedeutung von Sport in der Politik, über die therapeu­ tische Nutzung von Hochseilgärten, soziale Dilemmata, die Bedeutung von Fernsehen und über die Kultur der Yukpa, einer indigenen Gruppe in Kolumbien. Die Woche bot uns zum einen die Möglichkeit, uns fernab vom eigenen Alltag auf die eigenen wissenschaftlichen Ziele zu fokussieren, und half uns durch die regelmä­ ßigen Gebets- und Meditationszeiten, immer wieder Ruhepunkte zu finden. Der Kontextwechsel gab frischen Wind, und das Tummelhaus bot ein gutes Umfeld für die Arbeit. Die soziale Verbundenheit und gemeinsame Entspannungsabende rundeten eine sehr produktive und schöne Woche ab.

Die Autorin Laetitia Arndt hat bis zum Abschluss 2019 als ­Villigster Stipendiatin in Ulm Psychologie studiert und »Ora et Scribe« genutzt, um an ihrer Ab­ schlussarbeit zu schreiben. Geistliches Programm / 58

96 Stunden Pause im Kloster Engelthal

Einen Rückzugsraum und Reflexionsort im Alltag Religion« bemüht sich die stipendiatische AG mit des Studiums anzubieten und biblische Geschich­ gleichem Namen seit vielen Jahren, eine metho­ ten spürbar und erfahrbar werden zu lassen – das dische Vielfalt anzubieten, um eigene spirituelle möchte dieses Format ermöglichen. 2019 war das Erfahrungen sammeln zu können. So wurde unter Thema »ZuMutung – eine Jesuspause«. Anhand anderem gemeinsam mit bekannten Methoden der Passionsgeschichte Jesu erschlossen sich 19 wie »Bibel teilen« an Bibeltexten gearbeitet, aber Studierende und Promovierende Geschichten aus auch an einem eigenen Predigtslam getüftelt, mit den Evangelien und suchten nach Anknüpfungs­ »Godly play« erzählt, mit Bodenbildern gestaltet punkten zum eigenen (Er-)Leben. In Anlehnung und viele weitere Methoden erprobt. an Schleiermachers Forderung von »Bildung zur Geistliches Programm / 59

»Um Gottes Willen – gestaltet die ­Demokratie. Freundlich, aber unentwegt, beharrlich.« Predigt von Ulf Schlüter, Aufsichtsratsvorsitzender und Theologischer ­Vize-Präsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, anlässlich der Sommerakademie aller ­Begabtenförderungswerke im September 2019 in Heidelberg unter dem Motto »Demokratie gestalten!«

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserm derer, die damals mit wachem, erwachsenem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen. Bewusstsein schon jene Tage sahen, fähig zur Reflexion, zur Zeitgenossenschaft, die Zahl derer, »Unser Leben währet 70 Jahre, und wenn‘s hoch die sich so immer noch erinnern, sinkt unaufhalt­ kommt, so sind’s 80 Jahre …« Seit Jahrtausenden, sam gegen Null. liebe Sommerakademiegemeinde, wird die Zeit eines Menschen, wird das Maß des menschlichen Oder anders: Wer den Kriegsbeginn vor 80 Jahren Lebens in sieben, acht Jahrzehnten kalkuliert, im Stipendiatenalter miterlebte, der oder die ist klassisch formuliert im 90. Psalm der hebräischen heute 100. Bibel. »Unser Leben währet 70 Jahre, und wenn‘s Geboren vielleicht 1919. Gleich nach dem ersten hoch kommt, so sind’s 80 Jahre …« Zur Zeit des großen Krieg des letzten Jahrhunderts. Gerade Psalmisten, sicher, waren es wenige, die die acht hob man die erste deutsche Demokratie aus der Jahrzehnte erfüllten, eine äußerste Grenze, ein Taufe, soeben erlangten Frauen das Wahlrecht. buchstäblich biblisches Alter. Mindestens in un­ Weimar. Verfassung, eine parlamentarische Re­ serem Teil der Welt haben die Grenzen sich ver­ gierung in Deutschland, Gewaltenteilung, Staats­ schoben, der medizinischen Forschung sei Dank bürgerrechte, Volkssouveränität, plebiszitäre und und allerhand sozioökonomischen Errungenschaf­ autoritäre Elemente, Ausbau der Sozialgesetze. ten. Allerdings – man muss den Psalm nicht gleich Das war nicht der Sieg der Revolution – aber re­ tilgen: 80,64 Jahre weist die Statistik dieser Tage volutionär, gemessen an Wilhelms Monarchie. Die und in unserem Land als mittlere Lebenserwartung 1919 Geborenen, bei Kriegsbeginn im Stipendia­ aus, über alle Unterschiede gerechnet, schlicht tenalter, wuchsen auf in dieser von Anfang an das Mittel. 80,64 Jahre – ein Menschenleben. Und wankenden, ungeliebten, umkämpften, unzurei­ wenn’s hoch kommt, so ist‘s etwas mehr. chenden Demokratie. Von ihren Feinden verachtet Ein Menschenleben – die Frist einer Generation und restlos zerfleddert. Kaum war man im Kon­ ist vergangen, seit am 1. September 1939 mit firmandenalter, kamen die rechten Mörder an die dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Macht. Die Jugend erlebten die heute Hundert­ Weltkrieg seinen Anfang nahm. 80 Jahre auf den jährigen im totalitären Regime Adolf Hitlers und Tag. Die heute Hochbetagten haben meist noch des Nationalsozialismus, gleichgeschaltet und Schemen im Gedächtnis, diffuse, eingebrannte getaktet, rekrutiert in HJ und BDM, in Napola, Bilder der Kindheit von Bunkern und Bombarde­ Arbeitsdienst, Wehrmacht. Die Jahre, die noch ments, von Pferdewagen auf der Flucht und von blieben bis zum Krieg, blendeten viele, großdeut­ Städten, die in Trümmern lagen. Doch die Zahl sche Euphorie, man war wieder wer, dem Führer Geistliches Programm / 60

sei Dank und der Partei. Dann war man 20 – und das Gemetzel begann. Denn nur das war von Anfang an der Plan.

Vor 80 Jahren im Stipendiatenalter.

So wie Fritz Wehrmann. Einer von vielen Tausend jungen Deutschen jener Zeit. Geboren am 7. Juli 1919 in Mölkau bei Leipzig. Das älteste von drei Kindern der Familie. Als Fritz elf Jahre alt ist, 1930, lassen sich die Eltern scheiden. Fortan leben die Kinder in Leipzig bei der alleinerziehenden Mutter. Mit 14 nimmt Fritz – wie fast alle in dem Alter – eine Lehre an, etwas Reelles, Wehrmann wird Schmied, gelernter Modellbauer. Ein Besuch in Hamburg weckt seinen Traum: Zur See will Wehr­ mann fahren, als Matrose anheuern, an Bord ein Techniker sein, die Welt auf den Meeren erkunden.

Fritz Wehrmann ist 20 – gerade eben – da macht der Krieg einen Strich durch seine Träume und Pläne. Doch der junge Mann gibt nicht auf, sondern meldet sich freiwillig zur Verwendung in der deut­ 1945, verlässt Fritz Wehrmann mit drei Kameraden schen Kriegsmarine. Man ist jung. Und Deutschland Svendborg, um nach Hause zurückzukehren. Doch eine Macht. Und der Krieg ganz sicher bald vorbei, dazu kommt es nicht. Dänische Hilfspolizisten siegreich beendet. greifen die jungen Männer auf und überstellen sie sofort der in der Geltinger Bucht versammelten In den Jahren darauf fährt Fritz Wehrmann auf deutschen Rest-Schnellbootflottille. Das Komman­ U-Booten und Torpedoschnellbooten, sein Verband do dort hat Kommodore Rudolf Petersen, der kämpft im Mittelmeer, bei Sizilien und Kreta, dann »Führer der Schnellboote«, wie man ihn nennt. schickt man ihn nach Lettland, ein Jahr später, Ende Petersen inhaftiert die vier Jungs auf einem Schiff. 1944, wird Wehrmann auf ein Schnellboot ins Zwei Tage später kapituliert das Deutsche Reich, okkupierte Dänemark abkommandiert. Kurz darauf, der Kommandant befiehlt, die Reichskriegsflagge Anfang 1945, vier Monate vor dem Ende des Krie­ einzuholen – Fahne runter, Krieg vorbei. Wirklich? ges, fällt an der Westfront Fritz Wehrmanns jün­ Tags darauf, am 9. Mai 45, lässt Petersen an Bord gerer Bruder, Gerhard. Seine Mutter ist am Boden. ein Kriegsgericht zusammentreten und drei der Dann kommt das Ende des Krieges. Am 2. Mai jungen Männer wegen Fahnenflucht zum Tod 1945, sechs Tage vor der Kapitulation und zwei durch Erschießen verurteilen. Einer von ihnen: Fritz Tage nach Hitlers Suizid, wird Wehrmann in Svend­ Wehrmann. borg einem irrwitzigerweise frisch aufgestellten Obwohl Petersen als Kommandeur die Männer Marine-Bataillon zugeteilt. Erklärte Mission: Berlin sehr wohl begnadigen könnte, bestätigt er am gegen die Russen verteidigen. 10. Mai die drei Todesurteile. Am Nachmittag des Am 4. Mai, zwei Tage drauf, kapitulieren große gleichen Tages, zwei Tage nach der Kapitulation, deutsche Truppenteile an der Nordwestfront vor vollstreckt ein Erschießungskommando Petersens den Briten. Zwei Tage später, es ist der 6. Mai Urteil. Die Leichen werden in der Ostsee versenkt. Geistliches Programm / 61

Fritz Wehrmanns Mutter strengt in den nächsten ten, die Jahre vor dem Krieg schon Opfer des sieben Jahren drei Prozesse an gegen den Kom­ »Gesetzes gegen die Überfüllung deutscher Schu­ modore Petersen und die Mitglieder des Kriegs­ len und Hochschulen« wurden. Die Geschichten gerichts. Alle Prozesse enden mit dem Freispruch der jungen Polen, die man Ende August in Alarm­ der Beschuldigten. Anna Wehrmann stirbt später einheiten rekrutierte, wohl wissend: Ein deutscher gebrochen und in geistiger Umnachtung. Angriff wäre niemals aufzuhalten. Die Geschich­ ten der weißrussischen Bauern, deren Dörfer zu Kommandant Petersen macht nach dem Krieg Hunderten von deutschen Truppen zerstört, ver­ Karriere als Geschäftsmann und beim Militärischen brannt, vernichtet wurden. Unfassbare Gräuel. Abschirmdienst. Bei seinem Tod in den Achtzigern ist er geachtet und geehrt. Millionen Geschichten von Willkür und schierer Gewalt, von Elend und Tod. Ein Menschenleben Warum hast du denn das Wort des HERRN ver­ reicht nicht aus, sie alle zu erzählen. Und doch ist achtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? es auch nach 80 Jahren unerlässlich – die Ge­ Weh denen, die ungerechte Gesetze machen, um schichte, die Geschichten dieses Krieges klar zu die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu erinnern – um der Zukunft willen. üben am Recht der Elenden in meinem Volk, dass 1961, liebe Stipendiatinnen und Stipendiaten, 16 die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute Jahre nach dem Krieg wurde ich geboren. Die werden! Trümmer waren verschwunden, das Wirtschafts­ Nur eine Geschichte. Nur eine von 60 Millionen wunder vollbracht, wir spielten noch in Bomben­ Geschichten dieses Krieges, dessen wir heute nach trichtern am Kanal – aber der Krieg schien ferne 80 Jahren gedenken. Man müsste so viele erzäh­ Geschichte. Als ich 20 war, Stipendiatenalter, 1981 len. Die Geschichten etwa der jüdischen Studen­ hatte ich genug gelernt und gelesen darüber. Wir Geistliches Programm / 62

kannten das Versagen der deutschen Justiz den Mein Urteil war scharf – und kannte kein Erbarmen. Tätern und Schergen gegenüber. Mit Ursachen, Ein Volk von Tätern und Mitläufern, das waren Vorgeschichte und Verlauf dieses Krieges mit 60 die damals. Millionen Toten hatten wir uns intensiv beschäftigt. Während wir jetzt verstanden hatten. 1981. Hoch­ Mit meinen 20 Jahren damals war mein Urteil zeit der Friedensbewegung. Nie wieder Krieg. glasklar und messerscharf. Über die eigentlichen Nachrüstungsstopp. Wir wussten Bescheid. Täter, die braunen Verbrecher sowieso. Und na­ Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die türlich auch über die Petersens und Filbingers und andern Leute, Räuber, Ungerechte … wie die Überzeugungshenker alle hießen, die man nach und nach enttarnte und entlarvte. Ich bin mir heute nicht sicher, welchen Weg ich genommen hätte, hätte das Schicksal mich nicht Die Generation meiner Großeltern, geboren ein 16 Jahre nach, sondern 20 Jahre vor dem Krieg in paar Jahre vor Fritz Wehrmann, war für mich mit diese Welt gestellt. Und ich bin mir nicht sicher, meinen 20 Jahren ein Haufen feiger Versager. ob ich seit damals, seit 1981, meinen Teil getan Und natürlich – auch einer wie Wehrmann, bei habe – tatsächlich. Es sieht nicht gerade besser aus. allem Bedauern, trug doch zumindest seinen 1. September 2019. 80 Jahre nach dem Beginn Teil – wie konnte man sich melden, freiwillig, für des Zweiten Weltkriegs sind Sie, seid Ihr im Sti­ diesen Krieg, Soldat in Hitlers Marine. Unfassbar. pendiatenalter. 20 oder etwas mehr, die meisten. Mir schien das klar. Geistliches Programm / 63

Und habt einen eigenen, anderen Blick. Auf die zu kämpfen. Wohl wissend um unsere Grenzen, Zeit vor 80 Jahren wie auch auf diese Zeit. Der es um unser Versagen, um unsere kleine Kraft. Doch an Kriegen nicht mangelt. In der die »Nation« wie wenn wir wollen, dass die Nachgeborenen unse­ Phoenix aus der Asche steigt und wieder Massen rer mit Nachsicht gedenken werden, in 20, 80, stimuliert. Das Regieren mit Ressentiments hat 100 Jahren – dann tun wir das – mit Gott an Konjunktur. Mitten in Europa – und nicht zuletzt unserer Seite. in den Nationen, die damals dem Krieg irgendwann Zum Schluss Verse von Bert Brecht, geschrieben ein Ende setzten. Wenn man nur 20 Jahre weiter zu jener Zeit, als Fritz noch von der Seefahrt träum­ denkt, wird einem schwindelig – und in 80? te – in Svendborg, Dänemark, wo Krieg und Will­ Worauf können wir hoffen? Woran uns orientie­ kür Wehrmanns Weg beendeten: ren? Was hilft uns weiter? Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut / In der »Gott mit uns.« Gott mit uns. Das stand auf den wir untergegangen sind / Gedenkt / Wenn ihr von Koppelschlössern derer, die am 1.9.1939 Polen unseren Schwächen sprecht / Auch der finsteren überfielen und die sich anschickten, den Kontinent Zeit / Der ihr entronnen seid. in Schutt und Asche zu legen. Gott mit uns – was Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder für eine monströse Blasphemie. Nationalmanie, wechselnd / Durch die Kriege der Klassen, ver­ Imperialismus, willkürliche Gewalt – mit Pseudo­ zweifelt / Wenn da nur Unrecht war und keine religion verbrämt. Nichts weiter. Empörung. / Dabei wissen wir ja: / Auch der Haß Wenn Ihr mich fragt: Es gibt für mich keinen gegen die Niedrigkeit Zweifel: Gott ist ein Demokrat. Der Allmächtige Verzerrt die Züge. / Auch der Zorn über das Unrecht hat nichts am Hut mit Diktatur und totalitärem / Macht die Stimme heiser. Ach, wir / Die wir den Gehabe, und gar nichts mit Nationen, mit Rassis­ Boden bereiten wollten für Freundlichkeit / Konn­ mus und Ressentiments aller Art. ten selber nicht freundlich sein. Unrecht und Willkür sind ihm ein Gräuel. Auch Ihr aber, wenn es soweit sein wird / Daß der Mensch wenn wir immer wieder tun, was ihm missfällt … dem Menschen ein Helfer ist / Gedenkt unsrer / Immerhin das, liebe Stipendiatinnen und Stipen­ Mit Nachsicht. diaten, immerhin das haben wir gelernt in den Um Gottes Willen – gestaltet die Demokratie. letzten 80 Jahren – durch furchtbare Irrtümer Freundlich, aber unentwegt, beharrlich. Auf dass hindurch. Mit Gott geht kein Einmarsch – niemals es in 80 Jahren anderes zu erinnern gibt. und nirgendwo. Der marschiert nicht mit – gleich welcher Feldherr das behaupten mag. Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Ver­ nunft, der bewahre unsere Herzen und Sinne in Das Recht achten. Leben bewahren. Schwache Christus Jesus, unserm Herrn. Amen. schützen. Willkür widerstehen.

Das sind die himmlischen Tugenden, verankert in der Tora. Zugleich die Grundpfeiler demokratischer Kultur. Die allein den künftigen Kriegen wehren. Herrschaft des Rechts, Begrenzung der Macht, freie Wahlen und geteilte Gewalten, Grund-, Bürger- und Menschenrechte, all das entzieht dem Krieg den Boden. Für all das lohnt es, einzutreten, Forschungsförderung /

FORSCHUNGS- FÖRDERUNG

Die Villigster Forschungsförderung unterstützt vor allem individuelle Bewerbungen mit einem eigenen Projekt. Wir möchten die Studierenden und Promovierenden aber auch dazu anregen, ihren Blick über die ­eigenen Fachgrenzen hinaus zu erweitern. Ein Teil der Stipendien wird im Rahmen von Promotionsschwerpunkten vergeben, die das Evange­ lische Studienwerk für ausgewählte und selbst gesetzte Forschungs­ felder jeweils für die Dauer von fünf Jahren einrichtet. Ein Promotions­ schwerpunkt ist eine Forschungskooperation zwischen benannten Hochschullehrer*innen und dem Evangelischen Studienwerk. Forschungsförderung / 65

Ein eigener Weg: Die Forschungsförderung im ­Evangelischen Studienwerk Die Villigster Forschungsförderung legt ihren Schwerpunkt zum einen auf die Förderung von Individualprojekten und zum anderen Dimensionen der Sorge auf die Wirkung von drei Promotionsschwer­ punkten (PSPs), an die jährlich maximal Dieser Schwerpunkt fördert Projekte, die Sorge­ zwölf Stipendien vergeben werden. Mit der verhältnisse in theologischer, gesellschaftstheore­ Förderung von Promotionsprojekten in der tischer, kulturhermeneutischer, anthropologischer ­Breite aller Fächer besetzt das Evangelische oder normativ-ethischer Perspektive erhellen und Studienwerk ein besonderes Arbeitsfeld der gegebenenfalls kritisch beurteilen oder begründen Wissenschaftsförderung im Rahmen kirch­ licher Arbeit. Bei allen geförderten Projekten wollen. Eigenverantwortlich führten die Stipen­ steht die Verschränkung von Projekt und diat*innen des Schwerpunkts im März 2019 ein Person im Vordergrund – auch im Bereich Interimstreffen in Lüneburg zum Thema »Sorge der Promotionsförderung wird also das und Sorgefreiheit. Atmosphären, Grenzen, Rah­ ­Villigster Prinzip der Individualförderung menbedingungen« durch. Zum selben Thema umgesetzt. wurde bei der fünften Jahrestagung im September Zudem wird den Stipendiat*innen so die 2019 in Haus Villigst gearbeitet. Anhand von Möglichkeit gegeben, sich außerhalb der Posterpräsentationen stellten die Promovierenden Fachgrenzen und des universitären Rahmens ihre Projekte zur Diskussion. Die wissenschaftlichen mit Stipendiat*innen aus ähnlichen oder Vorträge wurden unter anderem von Prof. Dr. Achim auch eher fernen Wissenschaftsbereichen auszutauschen und sich am Programm Peters (Medizinische Stressforschung / Universität und im Rahmen der stipendiatischen Mit­ zu Lübeck); Prof. Dr. Armin Grunwald (Karlsruher bestimmung zu beteiligen. Institut für Technologie) und Jun. Prof. Katharina Block (Soziologie / Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) gehalten.

Die aus der Schwerpunktarbeit heraus gegründe­ te Buchreihe »Dimensionen der Sorge« im NOMOS- Verlag umfasst mittlerweile vier Bände, darunter zwei Dokumentationen der Jahrestagungen:

·  Henkel / Karle / Lindemann / Werner [Hrsg.]: ­Dimensionen der Sorge, 2016. · Dies. [Hrsg.]: Sorget nicht – Kritik der Sorge 2019. ·  Burow / Daniels / Kaiser et al. [Hrsg.]: Mensch und Welt im Zeichen der Digitalisierung. ­Perspektiven der Philosophischen Anthropolo­ gie Plessners, 2019. ·  Benkel / Meitzler [Hrsg.]: Autonomie der Trauer. Zur Ambivalenz des sozialen Wandels, 2019. Forschungsförderung / 66

Dritte Wege zur Ernährung der Einen Welt

Der agrarwissenschaftlich-ökonomisch-ethische Promotionsschwerpunkt »Dritte Wege zur Ernäh­ rung der Einen Welt« ist eine Zusammenarbeit mit der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Der Schwer­ punkt veranstaltete im Herbst 2019 einen Workshop, bei dem die Stipendiat*innen ihre Projekte vorstel­ len und diskutieren konnten.

Resilienzfaktoren in der ­Schmerzverarbeitung

In diesem Schwerpunkt wird in psychologischen, biomedizinischen und theologischen Promotions­ projekten über die Verbindung von Schmerz und Resilienz gearbeitet, wobei Schmerz sowohl als körperliches Phänomen als auch als vielschichtiges Phänomen betrachtet wird, das die ganze Person betreffen und Leiden verursachen und somit nur in der Verschränkung von Psyche und Körper verstanden werden kann. Das interdisziplinäre Betreuungsteam besteht aus Hochschullehrerinnen Promotionsschwerpunkte und Hochschullehrern der Universitäten Bamberg Derzeit werden vom Evangelischen Studien­ und Würzburg sowie der Studienleitung des Evan­ werk drei Promotionsschwerpunkte (PSP) gelischen Studienwerks. gefördert, die sich alle am Ende der ersten Förderphase befinden. Im Herbst 2019 Im Januar 2019 fand in Bamberg ein Symposium ­wurden die letzten Stipendien der ersten des PSPs statt, das mit 110 Personen gut besucht Phase an den Promotionsschwerpunkt war. In den Vorträgen wurde Schmerz aus medi­ ­»Dimensionen der Sorge« vergeben; dieser zinischer, psychologischer und theologischer Sicht PSP wurde verlängert. Für die Schwerpunkte »Dritte Wege zur Ernährung der Einen Welt« betrachtet. Die Webseite www.dolo-res.de stellt konnten im April 2020, für »Resilienzfaktoren Informationen zur Arbeit des Schwerpunkts, zu in der Schmerzverarbeitung« sowohl im geplanten Veranstaltungen und den Projekten April als auch im Oktober 2020 noch zusammen. jeweils zwei Stipendien vergeben werden. Die folgende Übersicht zeigt die Titel aller ­Projekte, die 2019 im Rahmen der Promoti­ onsschwerpunkte gefördert wurden, sowie aller Projekte der PSPs, für die die Förderung beendet ist. Forschungsförderung / 67 Die Projekte der Villigster Forschungsförderung im Überblick: Zahlen, Daten und Fakten

Dimensionen der Sorge / aktuell in Förderung

Promotionsfach Thema Soziologie Grenzen der Sorge um Andere am Beispiel der Figur des Flüchtlings. Das Vorsorgeprinzip – zwischen Konsequentialismus und ­Deonotologie. Philosophie Eine Auslegung seiner Kritiker und ein ­deontologisch fokussierter ­Interpretationsversuch seiner diskursethischen Implikationen.

Sorge um die Seele. Ev. Theologie Zur Wiedergewinnung des Seelenbegriffs in der Seelsorge. In Sorge um Gesellschaft, Kirche und Amt. Evangelische Pfarrerinnen Ev. Theologie und Pfarrer in den Transformationsprozessen­ der langen 1980er-Jahre.

Versöhnung vs. Gerechtigkeit – ein spannungsvolles Gegenüber? Ev. Theologie Die Aufarbeitung von Schuld nach innerstaatlichem Konflikt aus ­theologischer Perspektive. Soziologie Dialektik des Alter(n)s. »doing age« im Altenheim. Biologie und Zeit als Gegenstand kryotechnologischer (vor-) Sorge – Sozialwissenschaften Von der Pausierung bio-chemischer Prozesse zur Entzeitlichung der Biologie.

Dimensionen der Sorge / Förderung beendet

Promotionsfach Thema Religiöse Sorge um Jugendliche. Die religiösen Bedürfnisse Ev. Theologie ­Heranwachsender im Kontext jugendkirchlicher Arbeit. Philosophie Care for Oneself and Failures of Self-Knowledge. Nuding im Namen der Umweltsorge? – Eine ethische Reflexion Philosophie auf den Schubs über die Kluft zwischen Wissen und Handeln.

Sorgefall: Technisierte Selbstversorgung – Eine sozialwissenschaftliche Soziologie Analyse der Interaktionsbeziehungen von Personen mit einer Hörgeräte­ versorung bezogen auf die Technisierung der Sorge.

Der Kodex der Kurve: Ultras zwischen Rivalität und Rebellion – Soziologie Eine empirische Studie zur sozialen Funktion von Gewalt im ­ Kontext von Fußballspielen.

Pflegende zwischen Fürsorge und Selbstsorge – die ambulante pflege­ Soziologie rische Versorgung alleinlebender Menschen mit einer Demenz. Sozialwissenschaften Wie die Natur es vorgesehen hat. Ev. Theologie Carol Gilligans Ethics of Care. Perspektiven für die Religionspädagogik. Gegenwärtige Zukunftskatastrophen: Eine soziologische Analyse der Soziologie Zukunftsbewältigung von Risiken und Neogefahren in der Spätmoderne. Soziologie Wissen und Wert der Biowissenschaften in Zeiten der Bioökonomie. Forschungsförderung / 68

Dritte Wege zur Ernährung der Einen Welt / aktuell in Förderung

Promotionsfach Thema A cooperative way to more food – An econometric analysis of the Agrarökonomie ­impact of innovative cooperative organization of agricutltural value chains in Senegal.

Knowledge and Incentives to Implement Climate-Smart Agriculture: Agrarökonomie A field Experiment Study in Ghana.

Gender Relations and Vulnerability amongst Rural Communities in Agrarökonomie South Africa; How do Men and Women Cope with Food Security Shortfalls?

Wirtschafts- u. An Analysis of the Effects and Implications of Large Scale Land Sozial­wissenschaften ­Investments on Rural Food Security and Livelihoods in Sierra Leone. Information, voter behavior and government performance: Agrarökonomie An experimental approach for Honduras. Agrarwissenschaften Eco-efficiency of dairy-pasture systems in South Africa. Evaluation the Linkages between Climate Change, War and Poverty. Agrarwissenschaften A Micro-Macro-linked-CGE Approach applied to Syria. Philosophie / Deliberative Aushandlung umweltethischer Politik und Agrarökonomie der Tierwohldiskurs in Deutschland. Impact of Unconditional Cash Transfer on Agricultural Investment Agricutural economics in Mali.

Nachhaltiger Konsum und ambivalente Agrarexporte: Eudämonistische Philosophie Nachhaltigkeitspolitik für suffiziente Lebensweisen und konkrete Solida­ rität im Umgang mit exportorientierter Landwirtschaft.

Eco-efficiency of forage production systems: Impact on soil fertility Agrarwissenschaften and carbon sequestration. Species enhanced grasslands: effects on biodiversity and ecosystem Agrarwissenschaften services in agroecosystems.

Ein Dritter Weg zur Ernährung der Einen Welt – Ethische Perspektiven. Philosophie Unter welchen ethischen Legitimitätsbedingungen können Large-Scale Land Acquisitions zur Verbesserung der Ernährungssituation beitragen?

Ökologische Interactions of plant trait diversity and grazing management in different ­Landwirtschaft climates: modelling forage supply by grassland ecosystems.

Dritte Wege zur Ernährung der Einen Welt / Förderung beendet

Promotionsfach Thema Philosophie Ethische Begründungen für Dritte Wege. Agrarwissenschaften Ökoeffizienz der Futterproduktion zur Milcherzeugung. Micro-Macro Linked CGE Modeling: Effectiveness and Poverty Effects of Agrarökonomie Policy Instruments Addressing Local Evironmental Problems in Uganda. Forschungsförderung / 69

Resilienzfaktoren in der Schmerzverarbeitung / aktuell in Förderung

Promotionsfach Thema Wirkung von Optimismus als Resilienzfaktor: Psychologie Einflüsse auf das Schmerzerleben und -kommunizieren. Modulation von Schmerz durch positive und Psychologie negative soziale Interaktionen. Morphologische und funktionelle Besonderheiten des ZNS bei resilienten Neurologie und schwer betroffenen PatientInnen mit Fibromyalgiesyndrom. Passivität und Resilienz – Konzeptionen der Passivität bei Martin Luther Ev. Theologie und ihre Bedeutung für ein theologisches ­Verständnis von Resilienz. Schmerzvermeidung vs. Konfrontation: Der Einfluss von Psychologie frontaler Hirnasymmetrie auf die Schmerzverarbeitung. Psychologie Zusammenhang von Schmerzwahrnehmung und Sicherheit. Resolvine als Mittel zur Versiegelung der Blut-Nerv-Schranke Neurowissen­schaften und zur Schmerzkontrolle bei neuropathischem Schmerz. Verbitterung. Transformationspotenziale der christlichen Ev. Theologie Tradition im Umgang mit schmerzhaften Erfahrungen.

Schmerzerfahrung und Sinndeutung. Empirische Grundlagen Praktische Theologie und poimenische Perspektiven für eine sinnorientierte Begleitung von Schmerzpatientinnen und -patienten.

Morphologische und funktionelle Besonderheiten des ZNS bei resilienten Neurowissen-schaften und schwer betroffenen Patienten mit ­Stiff-Person-Syndrom. Neuronale Vorläuferzellen aus Spinalganglien, ein biologischer Resilienz­ Neurowissen-schaften faktor zur Induktion von funktionellen Nozizeptoren.

Resilienzfaktoren in der Schmerzverarbeitung / Förderung beendet

Promotionsfach Thema Die Modulation von Schmerz durch emotionale Stimuli im Zusammen­ Neurowissen­schaften hang endogener Schmerzhemmung und genetischer Polymorphismen. Regulation der Schmerzwahrnehmung durch kognitive Strategien: Psychologie Vergleich von Akzeptanz, Neubewertung und Unterdrückung. Neurobiologie Ursachen der Resilienz beim Fibromyalgiesyndrom. Physiology with Ist der Schlaf der Hüter der Schmerzhemmung? ­Psychology Forschungsförderung / 70

Abgeschlossene Dissertationen

Name Vorname Thema Climate Change Adaptation, Institutions and Adamseged Muluken Elias Livelihood Dynamics of Rural Households. Modelle der Landnutzung in den neolithischen Feuchtboden­ Baum Tilman siedlungen des nordwestlichen Alpenvorlandes. Karl der Große im Norden. Rezeption französischer Brandenburg Elena Heldenepik in den altostnordischen Handschriften. Existenz, Freiheit und Rang. Handlungsmuster des Ortenauer Bühler Michael Niederadels am Ende des Mittelalters. Fullerenes in Organic Solar Cells and Mechanosensitive Fritze Urs Fabian Dynamic Covalent Systems.

Mammakarzinom während der Schwangerschaft – Fröhlich Karolin Analyse des schwangerschaftsassoziierten Einflusses auf das Wachstum- und Invasionsverhalten des Tumors.

Religion und Integration in der deutschen Islampolitik. Fülling Hanna ­Entwicklung, Analysen, Ausblicke. Gatzka Friederike Cassiodor – Variae 6. Geyer Fabian Ästhetik der Wiederholung und der Nachahmung bei Franz Kafka. A novel role of S100B in neuronal trace metal homeostasis associa­ Hagmeyer Simone ted with dysregulation of the autism-associated SHANK pathway. Projekt ‚Integration‘ – Berliner Stadtteilmütterprojekte als Hamra Sulamith ­Aushandlungsraum städtischer Integrationspolitik. Hoffmann Sandro Phil Zinkoxid-basierte photonische Kristallmembranen. Kassan Nora Reine praktische Vernunft fühlen. Kants Theorie der Achtung. Seinsentdeckungen, Seinsverdeckungen. Eine literatur­ Kastropp Philipp philosophische Untersuchung zu den Vorsokratikern, Platon, Nietzsche und Heidegger.

Jhwh: der Wettergott Hoseas? – Der »ursprüngliche« Charakter Kató Szabolcs-Ferencz Jhwhs ausgehend vom Hoseabuch.

Klingbeil Wenke Der moralische Wert der Arbeit.

Auf der Suche nach einem neuen Musiktheater. Lehmann Irene Politik und Ästhetik in Luigi Nonos musiktheatralen Arbeiten zwischen 1960 und 1975. Lorenz Robert Schlesische Metamorphosen. Auf der Grenze. Das Rechtsinstitut der Sicherungsverwahrung von Lüke Elisabeth 1995 bis 2013 unter diskursanalytischer und ethischer Perspektive. Kleine Zahlen, weiter Raum. Pfarrberuf in ländlichen Gemeinden Menzel Kerstin Ostdeutschlands. Die Erschließung Hokkaidos als literarisierter Raum in der Menzel Martha-Christine ­modernen japanischen Prosaliteratur. Forschungsförderung / 71

Abgeschlossene Dissertationen (Fortsetzung)

Name Vorname Thema Von neuen Zeiten und neuen Räumen. Meyer Philipp Julius Die Kartografische Wissensproduktion im Verlag Justus Perthes im Zeitalter nationaler Ideologien.

Nasse Jan Marcus Halogens in the coastal boundary layer of Antarctica.

Rabo Gabriel Dionysius Jakob Bar Salibi. Syrischer Kommentar zum Römerbrief. Reiss- Semmler Bettina Schulische Inklusion als widersprüchliche Herausforderung. Schäfer Olga Poly (S-Alkylsulfonyl-LSysteine) in modular Nanoparticle Synthesis.

Über nichtlineare Effekte in den Elektrodynamiken der Schellstede Gerold Oltman Pleba´nskiklasse.

Marias Verschwinden. Metaphorische Umgestaltung Marias in der Schmeer Julia Nürnberger Literatur des 15. und 16. Jahrhunderts und bei Luther. Long noncoding RNA H19 protects from dietary obesity by Schmidt Elena ­promoting brown adipose tissue commitment and function.

Lernen mit Religionen. Kooperation zwischen Evangelischem Schmitz Laura und Islamischem Religionsunterricht aus Schülerinnen- und Schü­ (jetzt Wolst) lerperspektive.

Schole Jan Der Herr der Zeit.

Schürmann Matthias Pleonastische Propositionen. Warum es sie gibt und was sie sind. Stötefeld Laura Volatile-Mediated Arthropod-Fungus Interactions. Studie zur ionischen Architektur auf der Peloponnes. Straub Nina Von den Anfängen in archaischer Zeit bis zum Ende der ­hellenistischen Epoche. Streckfuß Martin Conditional Variational Analysis and Path-dependent Optimization. On How Practical Identities Form a Successful Guide for van Gils Henk Jasper Practical Deliberation: Unification and Exploration as Ideal. The London School of Economics and Political Science. Vogelgsang Tobias Cognitive artefacts: Remaking economies, 1917–1947. Stipendiatische Mitbestimmung /

STIPENDIATI- SCHE MITBE- STIMMUNG

Auf vielen Ebenen im Evangelischen Studienwerk sind die Stipendiat*innen an Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen beteiligt: im Aufsichtsrat und Kuratorium ebenso wie im ­Programmausschuss oder im Rahmen der Delegiertenkonferenzen. Stipendiatische Mitbestimmung / 73

Stipendiatische Mitbestimmung

Die Stipendiat*innenschaft ist bunt und vielfäl­ tig. Unterschiedlichste Persönlichkeiten und Meinungen haben dort ihren Raum und wollen miteinander ins Gespräch gebracht werden. Das Die stipendiatischen ist nicht immer leicht – weder in der Gesellschaft Arbeitsgemeinschaften Aktuelle noch im Evangelischen Studienwerk. So war ein Altvilligster*innenStipendiat*innen vorherrschendes Thema des vergangenen Jah­ AG Ästhetik 13 60 res die Villigster Streitkultur, also die Art und AG Afrika 14 64 Weise, wie im Studienwerk miteinander disku­ AG Bildung zur Religion 14 34 tiert und gestritten wird. Es ist dem Evangelischen AG Gender 21 105 Studienwerk wichtig, einen toleranten, wert­ AG Israel und Palästina 13 102 schätzenden und faktenbasierten Austausch zu AG Kritische Wissenschaften 20 74 unterstützen, denn ein Zusammenleben in AG Mentale Gesundheit 3 63 Vielfalt braucht demokratische Spielregeln. AG Nachhaltigkeit 16 152 Auf das Evangelische Studienwerk auch mit AG Protestantismus 11 35 AG Wirtschaft und Gesellschaft 20 98 eigenem Merchandising aufmerksam zu machen, war ein weiteres Projekt der stipendiatischen Mitbestimmung. Neben einer Trinkflasche ent­ wickelten die Stipendiat*innen auch ein fair und nachhaltig hergestelltes Sweatshirt. Die stipendiatischen Fachgruppen Aktuelle Das durch die Geschäftsstelle und die stipendi­ Altvilligster*innenStipendiat*innen atischen Gremien organisierte Bildungsprogramm Erziehungs- und 36 161 wird ergänzt durch basisdemokratisch gewähl­ Bildungswissenschaften te stipendiatische Arbeitsgemeinschaften. Über Geschichte Kultur Philosophie 27 150 Fächer­grenzen hinweg arbeiten Studierende, Ingenieurwesen 22 133 Promovierende und Ehemalige gemeinsam an Jura 26 99 vielfältigen Themen. Künste Musik Theater 21 133 Medizin 32 282 Naturwissenschaften 60 315 Politik und Soziologie 42 182 Psychologie 23 151 Sonstige 15 82 Sprache 35 213 Theologie 35 150 Wirtschaft 27 139 Stipendiatische Mitbestimmung / 74

Auf den Delegierten­ konferenzen gibt es neben Abstimmungsverfahren und Informationsaus­ tausch auch thematische Schwerpunkte, die mit ­verschiedenen Formaten bearbeitet werden.

Delegiertenkonferenzen

Nirgendwo sonst wird das Wesen der stipen­ nandersetzung mit thematischen Schwer­ diatischen Mitbestimmung im Evangelischen punkten im Evangelischen Studienwerk, der Studienwerk so gut sicht- und erlebbar wie Werkspolitik und der Arbeit der stipendiati­ bei einer Delegiertenkonferenz. Sie setzt sich schen Gremien. Auf der FDK wird in einem aus Delegierten der Konvente, den stipendi­ umfangreichen Programmabstimmungsver­ atischen Gremien und der Geschäftsstelle fahren (PAV) das Seminarangebot der folgen­ zusammen und tagt jeweils im Frühjahr (FDK) den Sommeruniversität beschlossen, während und im Herbst (HDK) eines Jahres. Sie ist das die HDK zu wechselnden Themen inhaltlich höchste beschlussfassende Gremium der arbeitet. 2019 kamen insgesamt fast 200 stipendiatischen Mitbestimmung und hat die Stipendiat*innen zu diesen beiden Konferen­ Aufgabe einer intensiven inhaltlichen Ausei­ zen nach Villigst. Stipendiatische Mitbestimmung / 75

Was bedeutet stipendiatische Mitbestim­ mung im Evangelischen Studienwerk? Benita Kawalla studiert in Berlin Politikwissenschaften, war 2019 Senatssprecherin und Mitglied des Aufsichtsrats und erzählt von ihren Erfahrungen.

Liebe Benita, kannst Du Dein Amt in drei Sätzen Glaubst Du, Du kannst einige Erfahrungen für erklären? Deinen weiteren Lebensweg nutzen? Ich bin Senatssprecherin mit Aufsichtsratsmandat. Da bin ich mir ziemlich sicher, auch wenn man den Der erste Teil dieses langen Amtsnamens bedeutet, weiteren Lebensweg ja nicht so vorhersehen kann. dass ich die Senatsarbeit organisiere, unsere Tref­ Arbeit im Senat bedeutet ganz viel Selbstorganisa­ fen plane und den Überblick über unsere Projekte tion; Selbstorganisation der eigenen Arbeit, aber habe, aber auch dass ich dafür sorge, dass wir als auch der Arbeit in der Gruppe. Dabei merke ich, Gruppe gut zusammen funktionieren und arbeiten dass mir manche Dinge leichter fallen als andere. können. Der zweite Teil beschreibt mein stipendi­ Probleme offen anzusprechen und für meine eige­ atisches Mandat im Villigster Aufsichtsrat und nen Ideen zu streiten, lerne ich auf jeden Fall im Kuratorium, in dem ich wie die anderen neun Senat und im Aufsichtsrat, und für diesen Lernraum Mitglieder voll stimmberechtigt bin und beispiels­ bin ich sehr dankbar. Genauso wichtig ist aber auch, weise über den Haushalt des Werkes mitentscheide. dass ich in beiden Gremien mit spannenden Men­ schen zusammenarbeite, deren Bekanntschaft und Was ist die größte Herausforderung bei Deiner Freundschaft mich hoffentlich noch weiter beglei­ Arbeit im Senat? ten wird. Wir tanzen als Senat auf ziemlich vielen verschie­ denen Hochzeiten. Die einzelnen Senatsmitglieder haben durch ihre Ämter, aber auch durch ihre persönlichen Hintergründe ganz eigene Themen, Arbeitsabläufe und Ansprechpartner*innen. Dazu kommt noch, dass wir als stipendiatische Vertretung im besten Fall die Anliegen von mehr als 1.000 Menschen auf dem Schirm haben – oder das zumindest versuchen. Das führt dazu, dass ziem­ lich viele Menschen sehr unterschiedliche Erwar­ tungen an uns haben. Mein Ziel ist es, dass der Senat ein produktiv-arbeitendes Gremium ist, was nicht nur den Wünschen anderer hinterherrennt, sondern mit den Anregungen anderer gestalten kann. Hieran zu arbeiten ist glaube ich meine größte Herausforderung, aber auch das, was mir am meisten Spaß macht. Stipendiatische Mitbestimmung / 76

Was machen die Villigster Arbeits­ gemeinschaften ­eigentlich? ­Die selbstständigen Arbeitsgemeinschaften umfassen ein breites ­thematisches Spektrum: So war beispielsweise die AG Nachhaltigkeit 2019 mit einer wöchentlichen Rubrik rund um das Thema Nach­ haltigkeit im Newsletter aktiv. Fachgruppen wiederum bieten die Möglichkeit der fachinternen Vernetzung innerhalb des Studienwerks. Einige AGs geben einen kurzen Rückblick über ihr Jahr 2019.

AG Nachhaltigkeit AG Israel und Palästina

Die AG Nachaltigkeit wurde auf der Frühjahrs­ Wie in allen Jahren seit ihrer Gründung 2016 or­ delegiertenkonferenz 2018 gegründet. Seitdem ganisierte die AG Israel und Palästina auch im Jahr veranstaltete die AG Seminarwochenenden zu 2019 zwei thematische Treffen. Im Vergleich zu Themen wie »Postwachstum & Nudging«, »Die den Vorjahren sind dabei zwei Entwicklungen fest­ große Nachhaltigkeitstransformation« oder »Kri­ zustellen. Einerseits steigen die Teilnehmer*innen­ tischer Konsum«. Außerdem besuchte sie die zahlen und die inhaltliche Beteiligung der AG- Nachhaltigkeitsmesse »Fair Friends« in Dortmund. Mitglieder auf den Treffen deutlich. Andererseits Ziel ist die akademische Fortbildung zu Themen stimmen sie bei den Wahlen über die künftigen der Nachhaltigkeit. Weiterhin betreut die AG inhaltlichen Themen zunehmend für übergeord­ Nachhaltigkeit die Kolumne »villigst inspiriert – für nete Phänomene statt für konkret landeskundliche. soziale und ökologische Nachhaltigkeit«, die re­ So fanden 2019 Auseinandersetzungen mit den gelmäßig im Newsletter für die Stipendiat*innen historischen Hintergründen des modernen Isla­ erscheint. mismus sowie mit aktuellen Formen und Medien des Antisemitismus statt. Die Entwicklungen ma­ chen deutlich, dass diese Themen innerhalb der Stipendiat*innenschaft als unmittelbar relevant erachtet werden und der Bedarf an inhaltlichen Auseinandersetzungen mit ebendiesen hoch ist. Stipendiatische Mitbestimmung / 77

AG Kritische Wissenschaft AG Wirtschaft und Gesellschaft

Die AG Kritische Wissenschaft gehört seit 14 Digitalisierung, Entwicklungsökonomie, bedin­ Jahren zum Villigster Kosmos. Die Grundidee ist gungsloses Grundeinkommen. Das sind nur ein einfach: Die Mitglieder lesen Texte und diskutieren paar wenige Stichworte, die im Rahmen von Dis­ darüber. Statt eines reinen Lektüretreffens gab es kussionen und Vorträgen während der zwei Tref­ 2019 erstmals eine viertägige Sommerakademie fen 2019 zu den Themen »Macht deutsche Ent­ in Kooperation mit der Münchner Philosophiezeit­ wicklungshilfe die Welt besser?!« und »Die Zukunft schrift »Die Funzel«. Thema waren Krise und der Arbeit« fielen. Inhaltlich wurde die AG dabei Zukunft des Liberalismus. Die vier Tage boten Raum stark von externen Referent*innen aus Wirtschaft für viele Kontroversen, und die Diskussionen be­ und Politik, aber auch von Altvilligster*innen fassten sich mit Ideologiekritik, Wirtschaft, Politik unterstützt. Ein Highlight in diesem Zusammenhang und Geistesgeschichte. war unter anderem der Besuch des Bundestags­ abgeordneten . Im Allgemeinen geht die AG seit ihrer Gründung 2013 auf die Suche nach wirtschafts- und sozialpolitischen Ansätzen, die Antworten auf aktuelle gesellschaft­ liche Herausforderungen geben. KOOPERATI- ONEN

Das Evangelische Studienwerk ist eingebunden in ein Netzwerk aus Kooperationen. Die AG der Begabtenförderungswerke dient dem Austausch aller 13 vom BMBF finanzierten Förderwerke. 2019 fand erstmals die gemeinsame Sommerakademie zur Demo­ kratieförderung statt, die auf drei Jahre ausgelegt ist. Auch inter­ religiöse Kooperationen und gemeinsame Veranstaltungen sind fester Bestandteil des Villigster Kosmos. So gibt es im Rahmen der Sommeruniversität seit Jahren ein Kooperationsseminar mit der Hans-Böckler-Stiftung – s. Seite 45. Kooperationen / 79

Demokratie gestalten! Sommerakademie der Begabtenförderungswerke

Im September 2019 kamen erstmals seit der Impulse für ein positiv konnotiertes Demo­ vom Evangelischen Studienwerk 2017 ausge­ kratieverständnis zu setzen. In insgesamt 13 richteten Summer School über 200 Stipen­ Seminaren, deren inhaltliche Spannbreite von diat*innen aller Begabtenförderungswerke Mitbestimmung im digitalen Zeitalter bis hin im sommerlichen Heidelberg zu einer gemein­ zu imperialer Lebensweise und Degrowth samen Sommerakademie zusammen. Die reichte, diskutierten die Teilnehmer*innen Sommerakademie: »Demokratie gestalten!« 2019 werkübergreifend über Demokratie; ist eine Initiative der 13 Begabtenförderungs­ über ihre Geschichte, ihr Potenzial und ihre werke der Bundesrepublik Deutschland unter weltweiten Ausformungen. Das Seminar des Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank- Evangelischen Studienwerks »Raus aus der Walter Steinmeier. Die Akademie, die von der Komfortzone – Demokratie als Lebensform«, Hans-Böckler-Stiftung federführend organisiert das von Natascha Gillenberg angeboten wur­ und durch das Bundesministerium­ für Bildung de, beschäftigte sich mit aktuellen Demokra­ und Forschung gefördert wird, hat zum Ziel, tiemodellen und der Rolle demokratischer Stipendiat*innen aller Förderwerke in den Bildung. Die 13 Seminare sollten explizit auch Dialog zum gegenwärtigen Stand der Demo­ dazu dienen, die verschiedenen religiösen, kratie und ihrer Entwicklung in einer sich stark politischen und weltanschaulichen Positionen wandelnden Welt zu bringen. der Stipen­diat*innen herauszuarbeiten und produktive Kontroversen in Gang zu setzen. Mit der Sommerakademie wurde zunächst Diese Ausrichtung fand bei den Teilnehmer­ für drei Jahre eine Plattform für begabte, *innen hohen Anklang: »Wir diskutieren hart engagierte und der Demokratie verpflichtete, an der Sache, aber respektieren die Ideale junge Menschen geschaffen. Durch ein breit des anderen«, lautet dementsprechend die aus­gerichtetes Seminar- und Rahmenprogramm Zusammenfassung eines Villigster Teilnehmers. sind die Stipendiat*innen dazu eingeladen,

»Wir diskutieren hart an der ­Sache, aber respektieren die Ideale des anderen.« Kooperationen / 80

Zahlreiche Abendvorträge und Podiumsdiskus­ Gottesdienst durch Stipendiat*innen des sionen, die den Fokus auf zivilgesellschaftliches Cusanuswerks und des Evangelischen Studi­ Engagement, Rechtsstaatlichkeit und Europa­ enwerks mitgestaltet. politik legten, ergänzten die anspruchsvolle Auch in den kommenden zwei Jahren werden Woche. Im Zentrum der Sommerakademie sich Stipendiat*innen aller 13 Begabtenför­ stand in diesem Jahr eine Diskussionsrunde der derungswerke in Heidelberg zusammenfinden, Stipendiat*innen mit Bundespräsident Frank- um dort intensiv über die Zukunft der Demo­ Walter Steinmeier und Elke Büdenbender. Da­ kratie und ihre Gestaltungsmöglichkeiten zu rüber hinaus bekamen die Stipendiat*innen diskutieren. Gelegenheit, eigene Programmpunkte zu gestalten. So wurde etwa der ökumenische

Bei der Sommerakademie kamen über 200 Stipendiat*innen aller Begabten­ förderungswerke zusammen. Kooperationen / 81

Dialogperspektiven

»Dialogperspektiven. Religionen und Welt­ anschauungen im Gespräch« ist ein seit fünf Das Karriereförderprogramm für Frauen Jahren durch das Bundesministerium für Bil­ dung und Forschung (BMBF) ermöglichtes Seit vielen Jahren nimmt das Evangelische Studienwerk internationales Programm des jüdischen Ernst an dem Karriereförderprogramm für Frauen der Be­ Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) zur Eta­ gabtenförderung teil. Dieses Förderprogramm wird blierung neuer Formen des weltanschaulichen vom Cusanuswerk mit Unterstützung des Bundes­ und interreligiösen Dialogs. Die Dialogpers­ ministeriums für Bildung und Forschung und den an­ pektiven richten sich an Stipendiat*innen deren Begabtenförderungswerken organisiert. Ziel des aller 13 vom BMBF geförderten Begabten­ Programms: Langfristig den Anteil von Frauen in Füh­ förderungswerke, die als zukünftige Verant­ rungspositionen zu erhöhen und hervorragend aus­ wortungs­träger*innen durch dieses Programm gebildeten, ambitionierten und gesellschaftlich enga­ zu Expert*innen des interreligiösen Dialoges gierten jungen Frauen durch Vernetzung, Mentoring ausgebildet werden. Im September 2019 hat und Trainings Kompetenzen, Kontakte und Zutrauen das erste Modul eines neuen Jahres der Dia­ in den eigenen Weg zu vermitteln. logperspektiven stattgefunden. 40 Studie­ Berufsbiografien erfolgreicher Führungspersönlichkei­ rende aller Fachrichtungen plus zehn euro­ ten zeigen, wie wichtig Kontakte, institutionelle För­ päische Studierende aus Polen, Ungarn, derung und vor allem Mentoringbeziehungen für den Luxemburg, England und Schweden waren Verlauf von Karrieren sind. An dieser Schnittstelle setzt mit dabei – darunter auch drei Stipendiat*innen das Karriereförderprogramm für Frauen der Begabten­ des Evangelischen Studienwerks. förderungswerke an: In einer 1:1-Beziehung werden Stipendiatinnen der teilnehmenden Werke 18 Monate lang von einer erfahrenen Führungspersönlichkeit beraten und in ihrer individuellen Entwicklung unter­ stützt. Programmbegleitende Seminare bereiten sie auf individuelle berufliche und private Herausforde­ rungen vor. Neben der Förderung und Einbindung des aktiven Engagements der Mentees etabliert das Pro­ gramm zusätzlich ein starkes und nachhaltiges Netzwerk. Auch 2019 nahm eine Villigster Stipendiatin am Kar­ riereförderprogramm teil. STIFTUNG UND SPENDEN

Das Evangelische Studienwerk wird als staatlich und kirchlich finan­ ziertes Begabtenförderungswerk von den Evangelischen Kirchen in Deutschland getragen. In seinem Selbstverständnis als evangelisches Werk haben Interdisziplinarität, gesellschaftliche Verantwortung und Praxisbezug die Ideelle Förderung des Evangelischen Studienwerks von Anfang an geprägt. Um dieses Bildungsprogramm aufrechtzuerhalten, ist das Studienwerk zunehmend auf Unterstützung durch Spenden und Zustiftungen angewiesen. Stiftung und Spenden / 83

Die Stiftung Evangelische Begabtenförderung (StEB)

Im Jahr 2019 ist das Stiftungskapital dank Die Stiftung Evangelische Begabtenförderung weiterer Zustiftungen auf rund 1,41 Millionen unterstützt das Evangelische Studienwerk seit Euro angewachsen. Nach einer grundlegenden ihrer Gründung im Jahr 2002 mit dem Fokus Vermögensumschichtung in den Jahren 2017 auf drei Förderschwerpunkte: die Förderung und 2018 trug die neue Anlagestrategie des des wissenschaftlichen Bildungsprogramms, Stiftungsrates im Jahr 2019 Früchte: So konn­ die Förderung berufsorientierender Angebo­ ten aus den Finanzanlagen der Stiftung Über­ te und die Förderung von Sozialsemestern. schüsse in Höhe von rund 29.000 Euro erwirt­ In den Jahren 2017 und 2018 standen die schaftet werden, ein Drittel mehr als 2018. Erarbeitung einer neuen, effektiven Anlage­ Davon werden etwa 6.000 Euro in eine Kapi­ strategie und die Neuallokation des Stiftungs­ talerhaltungsrücklage eingestellt, und rund vermögens im Fokus, die nach dem Erhalt eines 23.000 Euro können ab 2020 an das Evange­ großen Erbes seitens der Altvilligsterin Renate lische Studienwerk ausgeschüttet werden. Hermanns nötig geworden waren. 2019 wid­

Eigenkapital seit Gründung (in Euro)

1.400.000

1.200.000

1.000.000

800.000

600.000

400.000

200.000

2002 2005 2010 2015 2019 Stiftung und Spenden / 84

mete der Stiftungsrat einen Großteil seiner Zeit Die Stiftung dankt allen Menschen, die die der Entwicklung einer Strategie, um weitere Arbeit der Stiftung in den letzten Jahren Zustiftungen einzuwerben. Da im Evangelischen großzügig durch Zustiftungen und Spenden Studienwerk ein hoher Bedarf für die Unter­ unterstützt haben. Zu den Stifter*innen, stützung von stipendiatischen Sozialsemestern denen wir in besonderer Weise für langjäh­ besteht, für welche keine öffentlichen Mittel rige Treue danken möchten, gehört Reinhard zum Einsatz kommen können, setzte es sich Strehl. Er gewährt uns in einem Beitrag, der der Stiftungsrat zum Ziel, den Förderschwerpunkt uns sehr berührt hat und der auf den folgen­ »Sozialsemester« in besonderer Weise her­ den Seiten abgedruckt ist, Einblick in seine auszustellen. Daraus entstand eine Broschüre,in Motivation. der sich die Stiftung vorstellt und für die Un­ Wir bitten um Ihre Unterstützung, damit die terstützung der Sozialsemester­ wirbt. Sie ist Stiftung auch in Zukunft für die Stipen­ unter www.evstudienwerk.de/unterstuetzen/ diat*innen des Evangelischen Studienwerks stiftung.html einsehbar. Die Unterstützung einen »Mehr-Wert« an individuellen Ange­ der Sozialsemester erschien dem Stiftungsrat boten und persönlichem Wachstum ermög­ insbesondere deshalb wichtig, weil mit ihnen lichen kann. ein Stück der mit den »Werksemestern« begründeten Villigster Identität in zeitgemä­ ßer Form fortgeschrieben wird. Als Zielgrup­ pe soll insbesondere, aber nicht ausschließlich, die Altvilligster*innenschaft angesprochen Für den Stiftungsrat: werden. Der Stiftungsrat hat sich das ambiti­ Ulfrid Kleinert onierte Ziel gesetzt, bis 2030 weitere 2,5 Mil­ Vorsitzender lionen Euro einzuwerben, das Stiftungskapi­ tal also nahezu zu verdreifachen, um jährlich Jochen Renger mindestens 10 Sozialsemester aus den Stif­ stellvertretender Vorsitzender und tungserträgen fördern zu können. Mitglied des Anlageausschusses Stiftung und Spenden / 85

Bilanz (in Euro)

Aktivseite 2019 2018 Anlagevermögen 1.247.440,65 1.208.356,55 Umlaufvermögen 200.458,20 194.897,79 Summe 1.447.898,85 1.403.254,34

Passivseite 2019 2018 Stiftungskapital 1.414.872,63 1.400.676,25 davon Anna-Maria-Müller-Fonds 243.499,02 243.499,02 davon Renate-Hermanns-Fonds 756.988,69 756.988,69 davon Stiftung 414.384,92 400.188,54 Rücklagen 33.026,22 3.966,88 Verlustvortrag 0 -1.388,79 Summe 1.447.898,85 1.403.254,34

Gewinn- und Verlustrechnung (in Euro)

2019 2018

Erträge 31.570,42 20.834,88 Entnahme aus den Rücklagen 0,00 3.900,00 Ausschüttungen an Ev. Studienwerk 0,00 -3.900,00 Betriebliche Aufwendungen -1.122,29 -14.305,49 Einstellungen in die Rücklagen 29.059,34 3.663,52 davon für Kapitalerhaltung 5.987,00 0,00 davon für Projektförderung 23.072,34 3.663,52 Ausgleich Verlustvortrag -1.388,79 -2.865,87 Bilanzergebnis 0,00 0,00 Stiftung und Spenden / 86

Spenden, Zustiftungen, Vermächtnisse

Insgesamt 1.281 Spender*innen haben im die Arbeit des Studienwerks in seiner jetzigen Jahr 2019 die Arbeit des Evangelischen Stu­ Form unmöglich. Mit den Spenden wird ein dienwerks durch direkte Spenden oder über Teil des ideellen und geistlichen Bildungs­ Spenden und Zustiftungen an die Stiftung programms sowie der Altvilligsterarbeit fi­ Evangelische Begabtenförderung unterstützt. nanziert. Auch weiterhin bleibt das Evange­ Dabei konnte das Evangelische Studienwerk lische Studienwerk also auf die Spenden Spenden in Höhe von 216.145 Euro verbuchen, seiner Ehemaligen und weiterer Unterstützer­ die Stiftung erhielt Zustiftungen in Höhe von *innen angewiesen. Dabei helfen schon klei­ zusammen 14.196 Euro. Somit bleiben die ne Beiträge. Spenden neben den Zuwendungen des Bun­ des, der EKD und dem stipendiatischen Pro­ Spendenkonto grammbeitrag die viertgrößte Einnahmequel­ le des Evangelischen Studienwerks. KD-Bank Die Bank für Kirche und Diakonie BIC: GENODED1DKD Im Jahr 2019 gingen zudem zwei Vermächt­ IBAN: DE74 3506 0190 2112 5700 15 nisse seitens der Altvilligsterinnen Almut Iken und Rita Krimmelbein beim Evangelischen Studienwerk ein. Der in München angesie­ Spenden per PayPal delte Verein Agentur Kultur e. V. übertrug darüber hinaus im Rahmen seiner Auflösung QR-Code zum Scannen zur sein komplettes Vereinsvermögen auf die Direktspende per Paypal: Stiftung Evangelische Begabtenförderung, wo es weiterhin eine positive Wirkung ent­ falten kann.

Das Evangelische Studienwerk dankt allen Spender*innen für ihre teils schon viele Jah­ re währende Unterstützung. Ohne diese wäre

Erbe für das Studienwerk: Altvilligsterin Rita Krimmelbein verstorben

Rita Krimmelbein, geboren 1947, war von zu ihrem Tod im August 2019 mit vielen 1969 bis 1974 in der Villigster Förderung und Schüler*innen eng verbunden und unterrich­ studierte Mathematik, Physik und Philosophie tete Kinder aus Familien mit Flucht­erfahrung. in Münster. Danach war sie in Plettenberg Einen Teil ihres Vermögens hat sie dem Evan­ (Sauerland) als Gymnasiallehrerin tätig. Sie gelischen Studienwerk vermacht, das ihr war eine Lehrerin aus Leidenschaft und ihren dafür und als langjähriger treuer Spenderin Schüler*innen über den Schulalltag hinaus zu großem Dank verpflichtet ist. eine engagierte Begleiterin. So blieb sie bis Stiftung und Spenden / 87

Die folgende Liste enthält die Namen der Personen, die im Jahr 2019 die Arbeit des Evangelischen Studienwerks mit mehr als 350 Euro unterstützt und einer Veröffentlichung ihres Namens zugestimmt haben.

Agentur Kultur, e. V. Kühn, Prof. Dr. Martin Richter, Margrit Baumgärtner, Detlef Köhler, Dr. Hanne Rixe, Sabine Benner, Dr. Christel Kozianka, Dr. Jürgen Rößler, Dr. Hans Blum, Volker Krautheim, Dr. Hans-Jobst Seebaß, Prof. Dr. Gottfried Bohlen, Werner Kroschel, Prof. Dr. Kristian Sierig, Dr. Hans-Wolfgang Bormann, Matthias Mattik, Bärbel Schaal, Prof. Dr. Werner Brede, Dunja Mattik, Dr. Dierk Schaper, Dr. Ulrich Bulling, Claus Mayer, Sabine Schmid, Prof. Dr. Christhard Bulling, Dr. Gisela Menzel, Peter Schönberg, Dr. Karl Heinz Eichhorn, Christoph Möller, Dr. Reinhard Schumacher, Gesine Hadem, Dr. Christian Muhr-Nelson, Annette Steinbrecher, Michael Haffner, Prof. Dr. Dorothee Natorp, Johannes Strehl, Prof. Dr. Reinhard Haines, Dr. Hartmut Neuhaus, Marita Theis, Jürgen Halberstadt, Dr. Rudolf Oberdorf, Dr. Susanne von Hagen, Prof. Heinrich-Otto Hammerstein, Dr. Jürgen Pfaff, Dominik Wagner-Kolb, Dr. Dorothea Helm, Ingo Pferdmenges, Dr. Jan Waniorek-Goerke, Dr. Gabriele Hirsch, Benjamin Pfister, Wolfgang Welz, Prof. Dr. Gisela Hottenbacher, Hannelise Rannenberg, Jens Winter, Barbara Jeziorkowski, Barbara Reiche, Dr. Friedrich Wittek, Dr. Ellen KD-Bank Stiftung Reuter, Dr. Ursula Wolff, Prof. Dr. Reinhart Kaufmann, Maike Richter, Prof. Dr. Christoph

Insgesamt 1.281 Spender*innen haben im Jahr 2019 die Arbeit des Evangelischen Studienwerks durch direkte Spenden oder über Spenden und Zustiftungen an die StEB unterstützt. Stiftung und Spenden / 88

Dr. Reinhard Strehl, Professor für Didaktik der Mathematik, war von 1958 bis 1964 Villigster Die finanzielle Stipendiat und hat ­Musik, Mathematik und Philo­ sophie in ­Freiburg und ­Unterstützung für Göttingen studiert. Nach einer Zeit im Schuldienst das Studienwerk und einer Assistenzzeit in Münster arbeitete ist vielfältig er als Hochschullehrer in der Lehrerbildung in Villigst in meiner Biografie – darum unter- Freiburg, Berlin und ­Lüneburg. Er spendet stütze ich das Evangelische Studienwerk seit langem regelmäßig Ein Bericht von Reinhard Strehl für das Studienwerk.

Mein Vater, fast wie im Märchen einer von vier Gründungsimpuls des Studienwerks auch in Zukunft Söhnen eines Schneidermeisters, war Verkäufer in nicht leidet im Wettstreit um beste Forschungser­ einer Wittenberger Bekleidungsfirma. Ich gehöre gebnisse und Promotionsleistungen. also zu den Erstakademikern, und das allein wäre Ich wollte Lehrer werden, Musik und Mathematik Grund genug, dem Evangelischen Studienwerk studieren und das hieß immer auch mit dem En­ etwas zurückgeben zu wollen, denn in einer Zeit thusiasmus des Jugendlichen: Ich wollte als Lehrer ohne BAföG oder ähnliche Hilfen hätte ich ohne den Menschen etwas sagen. Im Werksemester Villigst vielleicht nie studiert. Aber mein Vater war war ich einer der zwei Fahrer, die damals gebraucht auch, lange vor 1933, SA-Mann und NSDAP- wurden, um mit kleinen VW-Bussen die Entfer­ Mitglied. In Wittenberg war er Ortsgruppenleiter, nungen zum Hochofenwerk in Dortmund oder und was er während der Novemberpogrome 1938 zum Stahlwerk in Hörde bewältigen zu können. dort getan hat, habe ich nie erfahren können. Neben dem Pendeln zwischen Dortmund und Haus Als Zonenflüchtling im katholischen Aachen durf­ Villigst war man »christlicher Hausknecht« und te ich zunächst kein Gymnasium besuchen. Mei­ das hieß: Schweine Füttern im Stall, gegenüber ne Eltern konnten kein Schulgeld zahlen und nur dem jetzigen Gästehaus, die Zentralheizung für auf Umwegen kam ich zum Abitur. Realschulleh­ die Gesamtheit der Gebäude mit Koks beschicken, rer haben meine Bewerbung für ein kostenloses Salat Verziehen auf dem studienwerkseigenem Schüleraustauschjahr in den USA eingeleitet – Feld und weitere Aufgaben. damals ein Privileg, das nur wenigen gegönnt war. Natürlich habe ich als Stipendiat auch »gefördert« Dort habe ich mich begeistern lassen für eine und um Spenden geworben. Man vergisst heute mögliche demokratische Gesellschaftsordnung leicht, dass Villigst in den Anfangsjahren, also vor und für eine Welt in Frieden. der Finanzierung durch das BMBF, in ganz anderer Das Evangelische Studienwerk Villigst war gegrün­ Weise auf Spenden angewiesen war als jetzt. Auch det worden mit Blick auf das Versagen der Eliten das im Werksemester Verdiente floss in einen in der Zeit vor und während des Nationalsozialis­ großen Topf, aus dem ohne staatliche Zuschüsse mus. Das passte zu dem, was ich in Bezug auf die schon Studierenden sparsam unterstützt wur­ gesellschaftliches Engagement in den USA erfah­ den. Die Spendenwerbung war kein Muss, aber ren hatte, und ich wünsche mir sehr, dass der man tat es, und ich habe es durchaus als Berei­ Stiftung und Spenden / 89

cherung empfunden. Denn man lernt viel dazu, Bei derartigen Fragen wünschte ich heute dem wenn man einmal dem Bankdirektor und einmal Studienwerk oft ein höheres Maß an Eigenstän­ der Zahnarztwitwe in ganz wenigen Minuten digkeit und Unabhängigkeit, und ich denke immer deutlich machen muss, wie wichtig Villigst ist. wieder, dass zumindest langfristig eine starke Stiftung Evangelische Begabtenförderung, für die Nie habe ich ein offizielles Amt in Villigst ausgeübt, ich hier schreibe, dazu beitragen könnte. Sie sollte weder als Stipendiat noch als Altvilligster. Doch nicht nur einzelne Projekte fördern, sondern in den war ich immer mit Villigst verbunden und oft vor bildungs- und hochschulpolitischen Debatten Ort präsent – während meiner Studien- und Pro­ unserer Gesellschaft im Sinne unseres Selbstbildes motionszeit vor allem als Musiker, als Sänger und eigene Positionen entwickeln und hörbar vertre­ Chorleiter, in späteren Jahren als häufiger Teilneh­ ten können. mer beim Pfingsttreffen und der Sommeruniver­ sität. Schon während meines Musikstudiums noch Wie also kann man etwas zurückgeben, wenn in den 1950ern war ich fest eingebunden in die man immer der Nehmende war? Ich habe seit damalige Tradition der Musikfreizeiten. Villigster einigen Jahren schon einen sehr einfachen Weg Musikstudierende und begabte Laien trafen sich gefunden, den ich hier offen nennen und den ich Jahr für Jahr im August in Haus Villigst, probten den vielen Altvilligster*innen, die in vergleichba­ dort konzentriert zwei Wochen und gingen an­ rer Situation sind, zur Nachahmung empfehlen schließend mit einem anspruchsvollen Programm möchte: Als Emeritus bin ich einkommenssteuer­ mit Werken wie Bachs h-Moll-Suite, großen Kan­ pflichtig und da ich »in gesicherten Verhältnissen« taten oder Schütz-Motetten für weitere zwei lebe, ergibt sich Jahr für Jahr nach der Steuerer­ Wochen auf Reisen. Wenn die »öffentliche« Ge­ klärung eine nennenswerte Rückzahlung, die neralprobe vor einer solchen Konzertreise vor unsereiner nicht unbedingt braucht und die ich Gefängnisinsassen in der Kapelle des Zuchthauses deshalb, aufgerundet auf den nächsten Fünf- oder Werl stattfand, dann war das ein Ereignis, das Zehntausenderbetrag, als Zustiftung an die Stiftung man nicht mehr vergisst. Evangelische Begabtenförderung überweisen kann. Bei diesem Vorgehen habe ich nie auf einen Opern­ Als man mir nach einer Zeit im Schuldienst anbot, besuch oder dergleichen Luxus verzichten müssen, von der Schule an eine Pädagogische Hochschule und dennoch summiert sich das Gespendete zu wechseln, musste ich mich auch für eines mei­ schneller, als man denkt. ner beiden Schulfächer entscheiden. Es war das zentrale Fach Mathematik, für das ich von da an, immer eng mit der Schule verbunden, in der Leh­ rerbildung gearbeitet habe. Im Zuge der Hoch­ schulreformen sind Pädagogische Hochschulen jetzt so gut wie verschwunden und ich habe es immer bedauert, dass der Bereich der Lehrerbildung, dessen Bedeutung für die Gesellschaft unbestritten ist, in der studienbegleitenden Arbeit des Studi­ enwerks kaum eine Rolle gespielt hat. Im Berufs­ gruppenschlüssel des Studienwerks wird die Fachdidakti­ ­k nicht genannt, sodass es so gesehen einen Professor wie mich eigentlich gar nicht hät­ te geben dürfen. Stiftung und Spenden / 90

Vermächtnis von Altvilligsterin Auch Stipendiat*innen unterstützen Dr. Almut Iken für das Studienwerk das Studienwerk finanziell

Die Altvilligsterin und bekannte Glaziologin, Lieber Jonas, warum zahlst Du als Stipendiat gerne geboren am 1. Oktober 1933, verstarb Ende den Programmbeitrag? 2018 in Bremen und hat dem Evangelischen Ich zahle den Programmbeitrag selbst aus zwei Grün­ Studienwerk 40.000 Euro vererbt. Von 1956 bis den: Zum einen kann ich damit zu vergünstigten 1959 studierte sie als 9. Werksemester mit Bedingungen zu Villigster Veranstaltungen fahren und Villigster Förderung in Heidelberg Physik, Ma­ nutze das gerne, um am Bildungsprogramm, an De­ thematik und Chemie und arbeitete anschließend legiertenkonferenzen und weiteren Veranstaltungen als Lehrerin, bevor sie in Montreal ein Ergän­ teilzunehmen. Zum anderen wird durch den Pro­ zungsstudium mit Promotion in Glaziologie grammbeitrag die stipendiatische Mitbestimmung absolvierte. Danach war sie am ETH Zürich tätig finanziert und ermöglicht Stipendiat*innen, sich un­ und konzentrierte sich in ihrer Forschung auf abhängig von Wohnort und eigenen Finanzen in den Zusammenhang zwischen Grundwasserdruck Delegiertenkonferenzen, Programmausschuss oder und Gletscherbewegungen. Sie reiste für Feld­ dem Senat einzubringen und dort effektiv zu arbeiten. forschung in Gletschergebiete in die Schweizer Alpen und später Grönland und wurde zu einer Warum findest Du es richtig und wichtig, dass sich Pionierin ihrer Fachrichtung. Besonders zeich­ nach Möglichkeit auch aktuelle Stipendi­at*innen nete Almut Iken eine Offenheit für neue Me­ finanziell am Bildungsprogramm des Studienwerks thoden aus, die sie oft als Erste erprobte. 2011 beteiligen? erhielt sie als bisher einzige Frau den renom­ Veranstaltungen des Bildungsprogramms sind mit mierten Seligman Crystal Award der Internati­ hohen Kosten verbunden, was ohne ein Solidarsystem onal Glaciological Society für ihre großen Ver­ dazu führen würde, dass manche Veranstaltungen für dienste in der Gletscherforschung. Stipendiat*innen mit kleinerem Geldbeutel sehr an Attraktivität verlören. Die Beteiligung an der Finan­ zierung des Bildungsprogramms durch einen von Stipendiat*innen gezahlten Programmbeitrag ist eine Möglichkeit, auch hier die Chancengerechtigkeit zu verbessern und den Zugang zum Bildungsprogramm für viele Stipendiat*innen zu ermöglichen. Stiftung und Spenden / 91

Der Villigster Geist aus und in der Flasche

Beim Pfingsttreffen 2018 berichtete der Alt­ zwischen Bautzen und Görlitz Äpfel in rund villigster Christoph Schuster von seiner Streu­ 50 alten Sorten. Während dieser Tage wohn­ obstwiese in der Nähe von Dresden. Spontan ten sie gemeinsam in der renovierten Apfel­ entstand die Idee, Stipendiat*innen und scheune und erlebten so auch ganz praktisch Altvilligster*innen um freiwillige Hilfe bei der Villigster Gemeinschaft – ganz im Geiste der Ernte zu bitten und anschließend aus einem Werksemester. Neben der im Studienalltag Teil der Ernte »Villigster Geist« in Form eines eher seltenen körperlichen Arbeit bot die Apfelbrands zu destillieren. Mit dem »Villigs­ Ernte abends die Möglichkeit des intensiven ter Geist« ist im Evangelischen Studienwerk Austauschs. Zwar gibt es am Ende einen generationenübergreifend und traditionell Apfelbrand als Produkt, im Zentrum des Pro­ eine besondere Atmosphäre gemeint, die jekts steht jedoch nicht der Alkoholkonsum, sowohl vor Ort in Haus Villigst, aber auch sondern das Erlebnis gemeinschaftlicher Ar­ überall dort herrscht, wo sich Villigster*innen beit und die Unterstützung des Begabtenför­ treffen und austauschen. Der Apfelbrand derwerks auf ungewöhnliche Art und Weise. sollte dann in Villigster Kreisen zugunsten des Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken Studienwerks verkauft werden. Aus dieser im lassen: 230 Flaschen à 20 cl Apfelbrand sind wahrsten Sinne »Schnapsidee» wurde 2019 in der Lausitz abgefüllt worden und können ein Fundraisingprojekt. Im Oktober ernteten nun zugunsten des Evangelischen Studien­ erstmals aktuelle und ehemalige Stipen­ werks verkauft werden. diat*innen gemeinsam auf der Obstwiese DIE GESCHÄFTS- STELLE

In der Geschäftsstelle des Evangelischen Studienwerks arbeiten 30 Mitarbeiter*innen in der Leitung, Verwaltung, Kommunikation und in vier Ressorts. Eine Villigster Besonderheit ist das »Koordinariat« als eigenständige und unabhängige Position innerhalb der Geschäfts­ stelle. Der/die Koordinator*in ist ein/e Stipendiat*in, wird von der Delegiertenkonferenz gewählt und ist für die Dauer eines ­Semesters in der Geschäftsstelle als Bindeglied zwischen ihr und der Stipendiat*innenschaft tätig. Hauptansprechpersonen für die Stipendiat*innen sind die Studienleitungen, die das Prinzip der ­Individualförderung mit Leben füllen. Die Geschäftsstelle / 93

Personelle Entwicklungen in der ­Geschäftsstelle

Das Jahr 2019 war geprägt von vielen nach über 26 Jahren als Studienleiterin personellen Umbrüchen. Die Einarbeitung verließ und den Ruhestand antrat. Zuletzt mehrerer neuer Studienleitungen war hatte sie im Ressort für Forschungsför­ teilweise auch mit der Neustrukturierung derung unter anderem die Auswahl der von Prozessen und der Umverteilung von Promovierenden verantwortet und zuvor Arbeitsgebieten verbunden. Mit Dank­ das Studienwerk in vielen anderen Be­ barkeit besonders hervorzuheben ist hier reichen geprägt. Almuth Hattenbach, die das Studienwerk Die Geschäftsstelle / 94

Die Geschäftsstelle

Leiter*in

Stabsstellenleiter*in Referent*in der Leitung Kommunikation / Fundraising Sekretär*in der Leitung / Zentralsekretär*in Fundraising

Fördern

Ideelle Förderung Forschungsförderung

Teilressort Studienleiter*in Teilressort Auslands­örderung & Studienleiter*in Bildungs­programm ­Forschungsförderung

Studienleiter*in Sachbearbeiter*innen Auslands­förderung Studienleiter*in ­Forschungsförderung Bildungs­programm

Sachbearbeiter*in Auslandsförderung Sachbe­arbeiter*in Bildungs­programm

Sachbearbeiter*in Einführungswoche

Stand Juni 2019 Die Geschäftsstelle / 95

Koordinator*in

Stabsstellenleiter*in ­Verwaltung

EDV

Buchhaltung

Stipendienabteilung

Bewerbung /Auswahl Vernetzung

Studienleiter*in Teilressort Teilressort Bewerbung /Auswahl Kirchliche Berufsorien­tierung / Kontakte / Ehe­maligenarbeit Sachbearbeiter*innen Geistliches ­Bewerbung /Auswahl ­Programm Studienleiter*in Studienleiter*in Berufsorien­tierung/ Kirchliche Ehe­maligenarbeit Kontakte / Geistliches Referent*in Programm Ehemaligenarbeit Sachbearbeiter*in Sachbearbeiter*in Kirchliche Ehemaligenarbeit Kontakte / Geistliches Programm Die Geschäftsstelle / 96

Was bedeutet Studien­ leitung in der ­Individualförderung? ­Durch den Tag mit den Studienleitungen des ­ Evangelischen Studienwerks

Ein Gang durch die Geschäftsstelle des Evan­ diatischen Tagungen und Treffen der Arbeits­ gelischen Studienwerks in Villigst an einem gruppen in Villigst haben. »Da häufig so gewöhnlichen Montagmorgen um 10.00 Uhr. viele Aufgaben gleichzeitig anfallen und immer Im Büro von Studienleiter Dr. Marcus Nicolini noch spontan Dinge dazukommen, brauche tagt das Vernetzungsressort des Studienwerks ich Struktur durch To-do-Listen, einen guten zusammen mit der stipendiatischen Koordi­ organisierten Kalender und einen aufgeräum­ natorin. Das Ressort trifft sich wöchentlich – bei ten Schreibtisch«, hat Franziska Schade fest­ den Netzwerker*innen gibt es immer etwas gestellt. zu besprechen. Gerade berichtet Wolfram Das oft nicht sichtbare aber für das Studien­ Gauhl, seit knapp einem Jahr Studienleiter werk wesentliche Hauptarbeitsfeld aller Stu­ und Werkspfarrer und damit für kirchliche dienleitungen ist die Beratung und Betreuung Kontakte und das Geistliche Programm des der Stipendiat*innen. Anliegen der aktuell Studienwerks zuständig. Als Studienleiter geförderten Villigster*innen sind Fragen zum betreut er rund 140 Studierende der Grund­ Studienverlauf, zur Studienorganisation mit förderung in der Nordhälfte Deutschlands. allen damit verbundenen Unsicherheiten oder Schräg gegenüber vom Vernetzungsressort zu anstehenden Entscheidungen über einen sitzt derweil Studienleiterin Franziska Schade, Masterstudiengang oder über ein Auslands­ koordinierend für das Bildungsprogramm im semester. Auch in dieser Woche stehen bei Studienwerk zuständig. Dessen Kern sind die allen Studienleitungen Fragen nach Verlän­ drei Wochen Sommerunversität in Villigst und gerungsmöglichkeiten der Förderung an. Meißen, die von Studienleiter Dr. Michael Wenn zweimal im Jahr Jahresberichte einge­ Weichbrodt durchgeführte Frühjahrsakademie reicht werden, müssen diese zeitnah gelesen und die Kooperationsseminare mit anderen und meist auch beantwortet werden. Wer Stiftungen wie die Sommerakademie aller unzufrieden mit seinem Studienfach ist und Begabtenförderungswerke. Nebenher muss sich mit Wechselgedanken trägt, findet bei die Theologin auch ein Auge auf die stipen­ seiner Studienleitung ein offenes Ohr. Die Geschäftsstelle / 97

Studienleiterin Franziska Schade liebt an ihrem bei der lebenspraktischen Bewältigung solcher Job besonders die thematisch unterschiedlichen Situationen«, berichtet Wolfram Gauhl. Auch Gespräche mit Stipendiat*innen und ihren ernste Erkrankungen bei Stipendiat*innen Gremien, die oft genug auch »auf der Treppe« oder deren Angehörigen gehören zur Bera­ im Flur des Haupthauses in Villigst stattfinden; tungsrealität. Bei Studienwerkspfarrer Wolfram insbesondere abends während der Sommer­ Gauhl kommt noch die seelsorgliche Betreuung universität. »Ich bekomme so immer neue als Angebot für alle Studierenden und Promo­ Einblicke in Fachdisziplinen, Lebensentwürfe vierenden in Telefonaten, in E-Mails und in und Diskurse, die mir ohne diese Gespräche persönlichen Begegnungen hinzu. »Bis zu wohl verwehrt wären. Und ich freue mich zehn Stunden pro Woche bin ich seelsorglich über das Vertrauen, das die Stipendiat*innen tätig«, schätzt der frühere Berufsschulpfarrer. mir entgegenbringen.« Er liebt an seinem Job besonders die berei­ chernden, vertrauensvollen Gespräche mit den Immer wieder kommen im Studium auch Stipen­diat*innen aus Grund- und Promotions­ persönliche Probleme auf, bei denen die Vil­ förderung sowie die gute kollegiale Zusam­ ligster Studierenden sich Rat bei ihrer Studi­ menarbeit im Studienwerk – wie beispielswei­ enleitung holen. Krankheiten, auch chronische se bei kurzen kollegialen Fallberatungen zu und psychische, gehören dazu, aber auch komplizierten Verlängerungsanträgen. Grund­ zerbrechende Familienverhältnisse und Be­ sätzlichere Fragen werden in der regelmäßi­ ziehungen, Selbstwertzweifel, Beziehungskri­ gen Studienleitungsrunde besprochen, in der sen oder Abschiede wie beim Tod von Ange­ auch Studienwerksleiterin Friederike Faß hörigen mit der damit verbundenen mitdiskutiert, die neben ihrer umfangreichen Trauerarbeit. »Die eigenen auch intellektuellen Leitungsaufgabe noch rund 120 Studierende Ansprüche bedeuten oft zusätzlichen Ballast der Grundförderung als Studienleitung betreut. Die Geschäftsstelle / 98

2019 kamen fünf neue Studienleiter*innen »sehr viele persönliche Konflikte in der Fami­ ins Werk – einer von ihnen ist Dr. Falk Müller, lie und in Beziehungen, durch psychische selbst Altvilligster. Neben 175 Stipendiat*innen Erkrankungen und in Glaubensfragen«. Für in der Grundförderung betreut der Physiker seine Stipendiat*innen ist Knut Berner immer und Wissenschaftshistoriker im Ressort für verfügbar. »Bei den Promotionsstipendiat*innen Forschungsförderung rund 100 Promovieren­ merkt man, dass der Wissenschaftsbezug de. Bei ihnen sind viel häufiger Gespräche stärker ist, dass sie sich in einer anderen Le­ über fachliche Fragen angesagt, hat der ha­ bensphase befinden und weniger Konflikte bilitierte Falk Müller festgestellt. »Häufig mit den Eltern haben.« Berner liebt an seinem müssen wir über die Neuausrichtung des Job besonders die Mischung aus wissenschaft­ Promotionsthemas sprechen, über einen licher Arbeit und persönlichen Kontakten, Wechsel des Betreuers oder über zusätzliches zwischen Auswahltätigkeit und Beratung. Engagement neben der Promotion.« Müllers Studienleiter Michael Weichbrodt ist im ­Ressort Ressortkollege Prof. Dr. Knut Berner ist am Bildungsprogramm für die Einführungswochen längsten von allen Studienleitungen im Studi­ für neuaufgenommene Stipendiat*innen und enwerk, seit 1996 schon, und damit der er­ für die gesamte Auslandsförderung zustän­ fahrenste Studienleiter. Er ist neben 100 Pro­ dig: vom Auslandsstudium bis zur Auslands­ motionsförderungsstipendiat*innen für die konferenz. Rund 250 Auslandsförderanträge 180 in Bayern studierenden Stipendiat*innen gehen im Jahr über seinen Schreibtisch, der Grundförderung zuständig. Rund 14 Tage weitere 350 standardisierte Förderanträge war er 2019 auf Konventsreisen im Freistaat fürs Ausland erledigt Sachbearbeitungs­ und mit Beratungsgesprächen in Villigst, so kollegin Angelika Engelmann. An diesem Tag schätzt Berner, kam er im vorigen Jahr auf ist Weichbrodt mit Headset vor dem Monitor rund 90 Einzelgespräche. Auch ihm begegnen anzu­treffen und spricht per Skype mit einer bei den Stipendiat*innen der Grundförderung Die Geschäftsstelle / 99

Stipendiatin im Ausland. In der Betreuung für die gesamte Vorauswahl in den Konven­ seiner im Inland und der im Ausland studie­ ten auf. Rund 150 vor allem aktuelle und renden Villigster*innen, 175 Personen, kommt ehemalige Villigster*innen, von denen viele er im Jahr geschätzt auf 100 längere Telefo­ regelmäßig auswählen, hat sie in ihrer Kartei. nate, dazu zwei Dutzend Skype-Gespräche Die An­glistin und Nordamerikawissenschaft­ und 60 Einzelberatungsgespräche im Inland. lerin Hohenstein versucht bei jeder Auswahl »Vom Umfang her nehmen die Beratungen eine passende fachliche und geschlechter­ zu Studienfragen, Auslandsvorhaben und die gerechte Einteilung aller Prüfgruppen sicher­ Bearbeitung der vielen Auslandsanträge der zustellen. »Besonders schön finde ich das Stipendiat*innen am meisten Zeit bei mir Verlesen der neuaufgenommenen Stipen­ ein«, sagt Weichbrodt. 2019 hielt ihn zudem diat*innen am Ende jeder Auswahlwoche die Vollerhebung in der Stipendiat*innenschaft und natürlich das Auswählen selber, weil es und ihre Auswertung auf Trab (s. Seite 18 – 21). eine spannende Aufgabe ist und man mit den »Auch nach fünf Jahren komme ich immer anderen Ausschussmitgliedern eine Woche wieder ins Staunen, was unsere Stipendi­ lang intensiv zusammenarbeitet.« Außerdem at*innen zu leisten imstande sind. Auch bei ist sie für die Betreuung von 175 Stipendiat­ Bildungsveranstaltungen und Projekten macht *innen im Südwesten Deutschlands zustän­ es Freude, mit so motivierten Menschen dig – rund zwei Wochen war sie 2019 insge­ zusammenzuarbeiten.« samt zwischen Trier und Konstanz unterwegs und hat dabei rund 75 Einzelgespräche geführt. Von der Uni in den Studienwerks-Kosmos kam 2019 Dr. Svenja Hohenstein, die das Auf dieselbe Zahl an Einzelgesprächen, Ressort Bewerbung /Auswahl verantwortet. Stipendiat*innen und Konventsreisewochen Dort hat sie den Hut für die zweimal im Jahr kommt Studienleiter Marcus Nicolini. Der stattfindenden Hauptauswahlwochen sowie Germanist hat die Lebensberatungsgespräche in den Konventen als Quelle seiner Jobmoti­ vation entdeckt. »Wir können selbst nichts machen, nur zuhören, einschätzen und un­ seren Stipendiat*innen Impulse geben, um dann zu sehen, ob sich daraus etwas entwi­ ckelt.« Nicolini ist im Ressort Vernetzung für die Berufsorientierungsformate »Netze in Villigst«, »ES bleibt – Villigster Übergänge« und – zusammen mit Referentin Agnes Ero­ glu – für die »auswärts.treppen«, das mode­ rierte Mentoringprogramm »Villigster Tandem« und das Parlamentarier-Praktikumsprogramm »EPAP« zuständig. Außerdem liegt das jähr­ liche Pfingsttreffen und die Betreuung des 5er Rats der Altvilligster*innen in seinem Verantwortungsbereich. ANHANG: ZAHLEN, DATEN UND FAKTEN Das Evangelische Studienwerk, das sind vor allem Gesichter und Stimmen. Dieser Anhang bietet darüber hinaus einen umfassenden Überblick in Zahlen, Daten und Namen: Eine Übersicht der vielfältigen Veranstaltungen, der vielen engagierten Personen, einen Überblick über die Geschäfts­ stelle und relevante Haushaltszahlen. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 102

Veranstaltungen Regionalgruppe Leipzig der ­Regionalgruppen und Umgebung Die Regionalgruppe traf sich 2019 Regionalgruppe Bamberg einmal beim »Konzeptwerk Neue und Umgebung Ökonomie«. Die Regionalgruppe traf sich 2019 einmal. Regionalgruppe München und Umgebung Regionalgruppe Berlin / Diese Regionalgruppe führte 2019 Brandenburg vier Veranstaltungen durch, unter ­anderem gemeinsam mit dem Die Gruppe hatte 2019 vier Treffen, Münchner Konvent sowie bei Füh­ unter anderem im Kunstmuseum rungen durch den Botanischen Barberini oder mit Erläuterungen ­Garten München oder zum Moder­ zur Hobby-Bienenhaltung durch nen Kirchenbau in München. Altvilligsterin Andrea Rohrberg.

Regionalgruppe Oldenburg / Regionalgruppe Bielefeld / Bremen Paderborn Die Regionalgruppe traf sich 2019 Die Regionalgruppe traf sich 2019 zweimal. dreimal, zum Beispiel beim Benefiz­ konzert Notos Quartett in der ­Synagoge Beit Tikwa, Jüdische Ge­ Regionalgruppe Rhein-Main meinde Bielefeld. 2019 kam die Gruppe einmal ­zusammen. Regionalgruppe Hannover Die Regionalgruppe kam 2019 Regionalgruppe Studienkreis ­einmal zusammen. Villigst Göttingen / Kassel Der Studienkreis hat sich 2019 Regionalgruppe Heidelberg zweimal getroffen. und Umgebung Die Gruppe hat sich 2019 regel­ Regionalgruppe Stuttgart / mäßig einmal im Monat getroffen. Tübingen Zwei Veranstaltungen hat diese Regionalgruppe Karlsruhe ­Regionalgruppe 2019 organisiert. und Umgebung 2019 unternahm die Regional­ gruppe eine gemeinsame ­Schneeschuh-Wanderung mit dem Konvent Karlsruhe.

Regionalgruppe Köln / Bonn Die Regionalgruppe kam 2019 ­einmal zusammen und besuchte den »Post-Tower« in Bonn. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 103

Veranstaltungen Konvent Bayreuth Konvent Bonn der Konvente * Konventsgröße: 8 Stipendiat*innen Konventsgröße: 25 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Studienleitung: Konvent Aachen Vertrauensdozent*innen: Dr. Michael Weichbrodt Konventsgröße: 38 Stipendiat*innen Prof. Dr. Erdmute Alber, Vertrauensdozent: Studienleitung: Prof. Dr. Michael Hauhs Prof. Dr. Michael Meyer-Blanck Dr. Michael Weichbrodt Konventssprecher: Konventssprecher*innen: Vertrauensdozent (VD): Jonas Kreutzer Johannes Claßen, Tabea Elschner Dr. Christian Salinga Der Konvent Bayreuth kam 2019 (bis 09/2019), Julia Bremser, Kira Schwarz (ab 10/2019) Konventssprecher*innen: dreimal zusammen. Sarah Cüpper, Johannes Rolf, Neunmal gab es 2019 Treffen des Bonner Konvents. ­Dorothea Schuster, Angus Rocha Konvent Berlin Vogel (wechselnde Besetzung) Konventsgröße: 86 Stipendiat*innen Der Konvent traf sich 2019 21 Mal; Konvent Bremen unter anderem gab es einen Studienleitung: Dr. Marcus Nicolini Konventsgröße: 11 Stipendiat*innen ­Diskussionsabend zum Thema Vertrauensdozenten: »Menschenwürde«, Konvents­ Prof. Dr. Jens Schröter, Studienleitung: Wolfram Gauhl treffen zum Thema »Evangelisch Prof. Dr. Martin Brokate Vertrauensdozentin: im Studienwerk«, Zusammen-Halt: Konventssprecher*innen: Prof. Dr. Barbara Stiller ökumenische Andacht mit Josephine Hock, Benita Kawalla, Konventssprecherin: Rieke Gripp dem ­Cusanuswerk, ein stiftungs­ Alexander Niessen; seit WS 19/20: Der Konvent Bremen traf sich übergreifendes Sommerfest oder Ricarda von Kleist, Sarah Müller, im vergangenen Jahr sechsmal. Altvilligster*innengrillen. Rebekka Wiese 2019 gab es im Berliner Konvent Konvent Darmstadt 13 Veranstaltungen, darunter Konvent Augsburg den »Hannah Arendt Konvent«, Konventsgröße: 9 Stipendiat*innen Konventsgröße: 5 Stipendiat*innen ­einen Diskussionskonvent: Studienleitung: PD Dr. Falk Müller Studienleitung: »Evan­gelisch & Villigst«, den Lese­ Vertrauensdozent*innen: Prof. Dr. Knut Berner kreis ­Simone de Beauvoir oder Prof. Dr. Sabine Hopp, Vertrauensdozent: ­einen ­Besuch der Gedenkstätte Prof. Dr. Jan Schmidt Prof. Dr. Bernd Oberdorfer ­Hohenschönhausen in Kooperation Konventssprecher: Hendrik Rapp mit dem ­Cusanuswerk. Konventssprecherin: Der Darmstädter Konvent kam Lisa Dollinger 2019 sechsmal zusammen, unter 2019 fand ein Treffen statt. anderem zum Teambuilding ­Klettern oder Gottesdienstbesuch. Konvent Bamberg Konventsgröße: 5 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Vertrauensdozentin: Prof. Dr. Iris Hermann Konventssprecherinnen: Anna-Lena Ditges, Der Konvent Aachen Henriette-­Juliane Seeliger traf sich 2019 zu insgesamt Im vergangenen Jahr traf sich 21 Veranstaltungen. der Kovent siebenmal. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 104

Konvent Dresden Konvent Frankfurt am Main Konvent Freiburg Konventsgröße: 41 Stipendiat*innen Konventsgröße: 33 Stipendiat*innen Konventsgröße: 37 Stipendiat*innen Studienleitung: Studienleitung: PD Dr. Falk Müller Studienleitung: Franziska Schade Vertrauensdozent*in: Dr. Svenja Hohenstein Vertrauensdozent: Prof. Ernst August Klötzke Vertrauensdozentin: Prof. Dr. Christian Albrecht May Konventssprecher*innen: Prof. Dr. Gerhild Becker Konventssprecher*innen: Elena Imhof, Friederike Weyh Konventssprecherinnen: Kay Schmidt, Dóra Szalai; (bis Ende September 2019), Luisa Wirth (seit WS 18/19), ab WS 19/20: Klaas Bahnsen Hannah Merkel (seit Ende Katharina Froelich (bis WS 19/20) Der Konvent traf sich 2019 neun­ ­September 2019) Neunmal kam der Konvent Freiburg mal, zum Beispiel zur »Weihnachten Der Konvent Frankfurt am Main zusammen und traf sich beispiels­ im Schuhkarton-Bastelaktion« hat sich 2019 elfmal getroffen, weise zur Schneeschuhwanderung, oder zum Besuch der Gedenkstätte ­unter anderem zu einem Vortrag einem Running Dinner oder einem Pirna Sonnenstein. »Radikalisiert sich Deutschland?«, Besuch auf Station mit Vortrag an zum Lernlabor zu Antisemitismus, der Uniklinik Freiburg. Rassismus und Diskriminierung oder einem globalisierungskritischen Konvent Gießen Stadtrundgang gemeinsam mit den Konventen aus Marburg und Mainz. Konventsgröße: 11 Stipendiat*innen Studienleitung: Friederike Faß Vertrauensdozent: Prof. Dr. Joachim Jacob Konventssprecher: Thomas Kräuter Der Konvent kam 2019 zweimal zusammen.

Bei zahlreichen Veranstaltungen trafen sich aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen in Konventen und Regionalgruppen auch ­generationenübergreifend. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 105

Konvent Göttingen Konvent Halle / Magdeburg Konvent Heidelberg Konventsgröße: 46 Stipendiat*innen Konventsgröße: 21 Stipendiat*innen Konventsgröße: 74 Stipendiat*innen Studienleitung: Franziska Schade Studienleitung: Wolfram Gauhl Studienleitung: PD Dr. Falk Müller Vertrauensdozenten: Vertrauensdozent*innen: Vertrauensdozent: Prof. Dr. Andreas Grünschloß, Prof. Dr. Heike Kielstein, Prof. Dr. Helmut Schwier Prof. Dr. Martin Ziehe Prof. Dr. Jens Strackeljan, Konventssprecher*innen: Konventssprecher*innen: Prof. Dr. Rolf Wicker Lea Moos (bis 7/2019), Jason Tan (bis 5/2019), Paul Borck, Konventssprecherinnen: Lorenz Simon Nachreiner, Jonas Buchenau (ab 5/2019), Nora Blume, Annina Hilsberg Ahmad Mohamad (ab 7/2019) ­Marlene Alber Zehnmal traf sich 2019 dieser Der Heidelberger Konvent hatte 12 Treffen gab es 2019 in diesem ­Konvent, zum Beispiel zu einer 2019 zwölf Termine wie ein Konvent, darunter Museumsbesuch ­Führung des Kunstvereins Talstraße, ­Konventstreffen zum Thema und -führung in der Ausstellung zu einer Führung mit Vortrag »Wie hast du’s mit der Religion?«, »Zwangsarbeit in Südniedersachsen«, im Labor Erxleben oder zum Leben­ den StipCup 2019 (Fußballturnier) eine Führung durch eine Pfannen­ digen Adventskalender. oder den 2. Villigster Dialog – saline oder Public Viewing zur »Essen der Zukunft« sowie einen ­Europawahl. Theaterbesuch (»Sneak«) mit dem Konvent Hamburg / Lüneburg Mannheimer Konvent. Konventsgröße: 53 Stipendiat*innen Konvent Greifswald Studienleitung: Wolfram Gauhl Konvent Karlsruhe Konventsgröße: 5 Stipendiat*innen Vertrauensdozentin: Studienleitung: Wolfram Gauhl Prof. Dr. Corinna Körting Konventsgröße: 20 Stipendiat*innen Vertrauensdozent: Konventssprecher*innen: Studienleitung: Prof. Dr. Claus Dieter Classen Nelly Gutsche, Christoph Niehus, Dr. Svenja Hohenstein Konventssprecherinnen: Nicola Scheibel; Mitorganisation Vertrauensdozent: Rebecca Laubach, Victoria Oertel Treffen: Jule Artzenroth PD Dr. Frank Hettlich Der Konvent kam 2019 zu einem 2019 gab es zwölf Treffen in Konventssprecher*innen: Vortrag zum Thema »Risikokommu­ ­Hamburg und Umgebung, unter Beatrix Bieber, Johann Mantel nikation in Zeiten von Fake News« anderem zum Besuch der KZ-­ In Karlsruhe gab es 2019 zwölf zusammen. Gedenkstätte Neuengamme und ­Veranstaltungen, unter anderem zum Besuch des Altvilligsters ein stiftungsübergreifendes ­Christoph Schuster in Buchholz. Konvent Großbritannien ­Running Dinner und eine Konvents­ wanderung im Schwarzwald. Konventsgröße: 14 Stipendiat*innen Studienleitung: Dr. Michael Weichbrodt Konventssprecher*innen: Nele Templin (seit WS 19/20), Max Binkle (ganzjährig), Lisa Thalheimer, Anna Wiedemann (bis SS 19) Der Konvent traf sich 2019 für drei Tage in Edinburgh sowie in Oxford und Brighton. Das Fußballturnier »StipCup« aller Begabtenförderungswerke wurde am 29. Juni 2019 vom Konvent in Heidelberg organisiert. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 106

Konvent Kassel Konvent Konstanz Konvent Mainz Konventsgröße: 12 Stipendiat*innen Konventsgröße: 14 Stipendiat*innen Konventsgröße: 31 Stipendiat*innen Studienleitung: Dr. Marcus Nicolini Studienleitung: Studienleitung: PD Dr. Falk Müller Vertrauensdozent*innen: Dr. Svenja Hohenstein Vertrauensdozentin: Prof. Dr. Gero Zimmermann, Konventssprecher*innen: Prof. Dr. Friederike Schmid Prof. Dr. Ute Clement Frederike Rübsam (bis 10/2019), Konventssprecherinnen: Konventssprecher: Paul Nuding (ab 11/2019) Hannah Thielmann (bis 10/2019), Jan Stey (nur WS 19/20) 2019 gab es fünf Treffen Sofia Klemm (ab 10/2019), Der Konvent Kassel hat sich 2019 des Konvents. Magdalena Krejcicova (bis 4/2019), sechsmal getroffen. Miriam Hillmann (ab 4/2019) Elfmal kam der Konvent 2019 zu­ Konvent Leipzig sammen, zum Beispiel zu einem Konvent Kiel Konventsgröße: 58 Stipendiat*innen Generationendialog mit Altvilligster­ Konventsgröße: 15 Stipendiat*innen Studienleitung: Dr. Marcus Nicolini *innen zum Thema »Populismus-­ Studienleitung: Wolfram Gauhl Vertrauensdozenten: Gefahr – Gefährdung unserer Vertrauensdozentin: Prof. Dr. Klaus Fitschen, ­Demokratie? Was können wir tun, Prof. Dr. Anna Elise Zernecke Prof. Dr. Christoph Enders sozial, politisch, kirchlich, beruf­ Konventssprecherin: Julia Ahrend Konventssprecher*innen: lich?« oder zu Theaterbesuchen. Organisation Konventstreffen: Sophia Greiwe, Benedikt Steiger Anna Christina Hans, Michael Sell Der Konvent Leipzig hat sich 2019 Konvent Mannheim neunmal getroffen, unter anderem Sechs Termine hatte der Konvent Konventsgröße: 14 Stipendiat*innen zu einem Theaterbesuch und zum Kiel 2019, zum Beispiel einen Studienleitung: PD Dr. Falk Müller ­Besuch im Landtag. Besuch des Jüdischen Verlages ­Hentrich & Hentrich Leipzig Vertrauensdozent: Prof. Dr. Hiram Kümper Konvent Köln Konventssprecherinnen: Konvent Lübeck/Flensburg Konventsgröße: 30 Stipendiat*innen Marie-Aimée Salopiata (bis SS 2019), Sophie Hartwig (ab WS 2019) Studienleitung: Konventsgröße: 19 Stipendiat*innen Prof. Dr. Knut Berner Studienleitung: Wolfram Gauhl Dreizehn Termine gab es im vergan­ Vertrauensdozent: Vertrauensdozent: genen Jahr in Mannheim, darunter Prof. Dr. Holger M. Meding Prof. Cornelius Borck eine Führung und Verhandlungs­ Konventssprecher*innen: Konventssprecher: Moritz Röver besuch im Bundesgerichtshof und eine Theater-Sneak gemeinsam mit Jonas Günther, Charlotte Veltmann Der Konvent hat sich 2019 viermal dem Konvent Heidelberg und dem (bis 8/2019), Nora Korber getroffen. (seit 9/2019) Cusanuswerk. Der Konvent Köln hat sich im ver­ gangenen Jahr zweimal getroffen. Konvent Marburg Konventsgröße: 36 Stipendiat*innen Studienleitung: Franziska Schade Vertrauensdozentin: Prof. Angela Standhartinger Konventssprecherin: Leonie Sophia Wolf, Mitorganisation Treffen: Emely Keyn Der Konvent traf sich 2019 fünfmal, zum Beispiel zu einer globalisie­ rungskritischen Stadtführung mit dem Frankfurter Konvent. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 107

Konvent München Konvent Nürnberg/ Erlangen Konvent Ostwestfalen-Lippe Konventsgröße: 43 Stipendiat*innen Konventsgröße: 22 Stipendiat*innen Konventsgröße: 9 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Studienleitung: Friederike Faß Konventssprecher*innen: Vertrauensdozentin: Vertrauensdozent: Julian Martin Rodemann, Philipp Prof. Dr. Friedlinde Götz-Neunhoeffer Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke Friedrich Schlieker, Tabea ­Sophie Konventssprecher*innen: Konventssprecher*innen: Schulze Pals, Camilla Zimmermann Igor Korovin, Andrea Marsing, Emma Kogelboom, Im Jahr 2019 gab es zehn Veran­ Bernhard Nemerth Thomas Niewöhner staltungen des Konvents, darunter Sechsmal kam dieser Konvent im Der Konvent hat sich 2019 an ein Diskussionsabend zur Europa­ vergangenen Jahr zusammen. sechs Terminen getroffen. wahl und ein Theaterbesuch.

Konvent Oldenburg Konvent Passau Konvent Münster Konventsgröße: 5 Stipendiat*innen Konventsgröße: 4 Stipendiat*innen Konventsgröße: 60 Stipendiat*innen Studienleitung: Friederike Faß Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Studienleitung: Vertrauensdozentin: Vertrauensdozent: Dr. Michael Weichbrodt Prof. Dr. Dagmar Freist Prof. Dr. Karsten Fitz Vertrauensdozent: Konventssprecher: Simon Freisem Konventssprecher*innen: Prof. Dr. Traugott Roser Im Konvent Oldenburg gab es 2019 Simona Kopanicakova (bis 10/2019), Konventssprecher*innen: eine Veranstaltung. Niklas Husemeyer (ab 10/2019) Lukas Mook (bis 3/2019), 2019 gab es im Konvent zwei Sandra Siuts (bis 3/2019), Veranstaltungen. Inja Vetter (bis 8/2019), Konvent Osnabrück Henrik Rose (bis 8/2019), Konventsgröße: 13 Stipendiat*innen Konvent Potsdam Adrian Thömmes (ab 3/2019), Studienleitung: Wolfram Gauhl Felicitas Knieper (ab 8/2019), Vertrauensdozent: Konventsgröße: 12 Stipendiat*innen Frederik Ohlenbusch (ab 8/2019) Prof. Dr. Gregor Etzelmüller Studienleitung: Dr. Marcus Nicolini 2019 traf sich der Münsteraner Konventssprecher: Silas Klatt Vertrauensdozent: Konvent 13 Mal, beispielsweise Der Konvent hat sich 2019 zweimal Prof. Dr. Gerhard P. Püschel zum Feministischen Lesekreis, getroffen. Konventssprecher: Fabian Koppri zum Running Dinner in Koopera­ Der Konvent Potsdam hat sich 2019 tion mit dem Cusanuswerk oder zweimal getroffen. zu Gottesdienstbesuchen.

Konvent Niederlande Konventsgröße: 21 Stipendiat*innen Studienleitung: Dr. Michael Weichbrodt Konventssprecherinnen: Xenia Bannuscher, Maartje Boekestein (bis 7/19) Einmal im Jahr trifft sich jeder 2019 hat sich der Konvent einmal getroffen. Konvent zur Themenakquise für die Sommeruniversität. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 108

Konvent Regensburg Konvent Stuttgart Konvent Tübingen Konventsgröße: 5 Stipendiat*innen Konventsgröße: 28 Stipendiat*innen Konventsgröße: 49 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Studienleitung: Studienleitung: Vertrauensdozent: Dr. Svenja Hohenstein Dr. Svenja Hohenstein Prof. Dr. Ingo Striepling Vertrauensdozenten: Vertrauensdozent: Konventssprecherin: Prof. Dr. Karl Georg Degen, Prof. Dr. Christian Poets Rebecca Wätzig Prof. Dr. Arnold Pracht Konventssprecherinnen: Verena 2019 gab es drei Veranstaltungen Konventssprecher*innen: ­Folusewytsch, Sarah Schönleber, des Konvents Regensburg, unter Philip Wetzler (aktuell), früher Johanna Neumann (bis 7/19) anderem den Diskussionsabend ­Alexandra Muntean, ­Moritz Tempel Zu neun Veranstaltungen traf sich »Humor und Christentum« mit der Der Konvent in Stuttgart hatte 2019 der Konvent Tübingen im vergange- KHG, ESG und dem Cusanuswerk. fünf Veranstaltungen, zum Beispiel nen Jahr, zum Beispiel zu einem einen Landtagsbesuch. ­Poetryslam, zum Sommerabschluss- grillen zusammen mit den Altvilligs­ Konvent Rostock ter*innen und dem Vertrauensdo- Konvent Thüringen Konventsgröße: 13 Stipendiat*innen zenten oder zum »Spätzleslauf« – Studienleitung: Wolfram Gauhl Konventsgröße: 25 Stipendiat*innen einer Wanderung zum Schloss Vertrauensdozent: Studienleitung: Franziska Schade Hohen­entringen mit Spätzlesplatten- Prof. Dr. Boris Hage Vertrauensdozent*innen: essen (Wiederauflebenlassen dieser Konventssprecher: Marjan Janßen Prof. Dr. Karl-Jürgen Bär, Prof. Dr. ­Tradition unseres Konvents aus den 1990er-Jahren) Der Rostocker Konvent hat sich Viola Weiß, Prof. Dr. Manfred Lüders, 2019 sechsmal getroffen. Prof. Dr. Lorenz Engell Konventssprecher*innen: Konvent Ulm Leonard Hanfgarn, Moritz Jahns, Ruhrkonvent Hannah Oxe, Angus Rocha Vogel Konventsgröße: 6 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Konventsgröße: 74 Stipendiat*innen Der Thüringer Konvent hat sich Vertrauensdozent: Studienleitung: Friederike Faß 2019 siebenmal getroffen. Prof. Dr. Ulrich Ziener Vertrauensdozent*innen: Konventssprecherin: Prof. Dr. Sandra Aßmann, Trier-Saarkonvent Leonie Passet (bis einschl. SS 19), Prof. Dr. Stephan Lütz, Andri Haas (seit WS 19/20) Prof. Dr. Dietmar Osthus Konventsgröße: 13 Stipendiat*innen Konventssprecher: Studienleitung: Der Ulmer Konvent kam 2019 Moritz Schulz (bis 10/2019), Dr. Svenja Hohenstein dreimal­ zusammen. Tobias Nagel (ab 11/2019), Vertrauensdozent: Patrick Wachs Prof. Dr. Andreas Mühling Sechsmal kam der Ruhrkonvent Konventssprecher*innen: Anahita 2019 zusammen, beispielsweise Emminghaus, Stefan Königsbüscher zum Theaterbesuch »American 2019 gab es im Trier-Saarkonvent ­Psycho« in Bochum. zwei Veranstaltungen. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 109

Konvent Würzburg Konventsgröße: 23 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Vertrauensdozentin: Prof. Dr. Anke Krüger Konventssprecher*innen: Maria Danz, Jan Mathis Eckert Der Konvent in Würzburg kam 2019 fünfmal zusammen, unter ­anderem zum Theaterbesuch und einer Nachtwächterführung.

Konvent Wuppertal Konventsgröße: 7 Stipendiat*innen Studienleitung: Prof. Dr. Knut Berner Konventssprecher: Lukas Jaedicke Der Konvent Wuppertal traf sich einmal.

* Das Konventsleben gestaltet sich sehr vielfältig und unterschiedlich im Umfang der Aktivitäten, sodass diese Liste nicht alle Villigster ­Konvente enthält.

An vielen Hochschulorten gibt es förderwerksübergreifende Veranstaltungen. Ein Beispiel ist das Format »Zusammen-Halt«, eine ökumenische Andacht ­gemeinsam mit dem Cusanus­ werk, die der Aachener Konvent organisiert. Viele Konvente treffen sich regel­mäßig mit den zuständigen Ver­trauensdozent*innen. Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 110

Veranstaltungen der Islamismus: Die Fratze des Westens AG Wirtschaft + Gesellschaft ­Arbeits­gemeinschaften und 14. – 16. Juni 2019, Villigst Macht deutsche Entwicklungshilfe Fachgruppe Psychologie Leitung: Johannes Zieseniß die Welt besser? Dozent: Dr. Thorsten Hasche 10. – 12. Mai 2019, Berlin AG Ästhetik Teilnehmer*innen: 11 Leitung: Sarah Müller, Belinda Frank Besuch der Viennale Dozent*innen: Johannes Selle, 9. – 14. September 2019, Venedig AG Kritische Wissenschaften Kurt Gerhardt, Anja Böhme Teilnehmer*innen: 15 Leitung: Thabo Huntgeburth Lesezirkel Dozentin: Annika Haas 15. – 18. September 2019, Tirol Teilnehmer*innen: 7 Leitung: Max Arthur Priebe, AG-Treffen mit Besuch der DASA Johannes Schminke Dortmund AG Afrika Dozent*innen: »Lesezirkel« 31. Oktober – 3. November 2019, Teilnehmer*innen: 10 Villigst Keeping it real: (African) Hip-Hop Leitung: Bennet Widderich, 24. – 26. Mai 2019, Bayreuth Marvin Bodenberger Leitung: Verena Himmelreich, Anna AG Mentale Gesundheit Teilnehmer*innen: 9 Crumbach, Jadesandra Haarmann Be awake Coach Dozentin: Monika Rohmer 25. – 27. Oktober 2019, Hattingen Teilnehmer*innen: 6 Leitung: Tamara Martin, Fachgruppe Psychologie Frodewin Brumshagen Gruppengröße: Angebot der Willi-Michels- AG Gender 10 Altvilligster*innen, Bildungsstätte, Hattingen 151 Stipendiat*innen Männlichkeiten Teilnehmer*innen: 11 Fachgruppensprecherinnen: 31. Oktober – Janna Hoppmann, Laetitia Arndt, 3. November 2019, Dortmund Barbara Hench Leitung: Amelie Scupien AG Nachhaltigkeit Dozenten: Tobias Spiegelberg, Besuch der Messe Fair Friends F­abian Ceska in Dortmund Monatsimpuls Teilnehmer*innen:12 6. – 8. September 2019, Villigst seit 8/2019 Leitung: Silke Bölts Leitung: Laetitia Arndt Teilnehmer*innen: 5 Teilnehmer*innen: gesamte Fach­ Masturbation gruppe 9. – 12. Mai 2019, Berlin Leitung: Irina Engelmann Klimawandelleugner Dozentin: Christina Math 15. – 17. März 2019, Villigst Buddyprogramm für Teilnehmer*innen:12 Leitung: Silke Bölts, Florian Zimmer, Studienanfänger*innen Frodewin Brumshagen seit 10/2019 Dozenten: Josef Tumbrinck, Leitung: Barbara Hench AG Israel und Palästina Sven Schade, Eckart Koepsell-Zerbst Teilnehmer*innen: Antisemitismus im Netz Teilnehmer*innen: 11 8 (plus weitere Interessent*innen) 1. – 3. November 2019, Schwerte-Ergste Stipendiatische Tagungen Leitung: Johannes Zieseniß, Konsum Jonathan Böhm 13. – 15. Dezember 2019, Villigst Mentale Gesunderhaltung Dozentin: Dr. Juliane Wetzel Leitung: Lara Linderich 8. – 10. März 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 7 Besuch eines »Unverpacktladens« Leitung: Tamara Martin, mit Workshop, Besuch Hof Mikus Camilla Kast Teilnehmer*innen: 13 Dozent*innen: Rahel Roseland, Lennard Roseland Teilnehmer*innen: 11

Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 111

Veranstaltungen 26. – 28. Juli 2019, 1. – 3. März 2019, Villigst im Rahmen der Ev. Jugendbildungsstätte Leitung: Helena Hofman, ­Stipendiatischen Koppelsberg, Plön Julian Kompa Mitbestimmung Leitung: Marlene Schubert Teilnehmer*innen: 6 Dozent: Joachim Günzburger Teilnehmer*innen: 9 Delegiertenkonferenzen 12. – 14. April 2019, Villigst Frühjahr (FDK) und Herbst (HDK) Leitung: Rieke Gripp, Daniel Stadler 3. – 5. Mai 2019, Villigst 6. – 8. September 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 7 Leitung: Ruth Ried Leitung: Benita Kawalla, Teilnehmer*innen: 70 Marlene Schubert 1. – 3. Mai 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 9 Leitung: Christopher Dalitz, 8. – 10. November 2019, Villigst Johannes Müller Leitung: Ruth Ried 18. – 20. Oktober 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 8 Dozent*innen: Dr. Liane Bednarz, Leitung: Benita Kawalla, Natascha Gillenberg, Marlene Schubert 24. – 26. Mai 2019, Villigst Arndt Leininger, Lars-Robin Schulz Teilnehmer*innen: 10 Leitung: Helena Hofmann, Teilnehmer*innen: 120 Julian Kompa 6. – 8. November 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 4 Senatstreffen Leitung: Benita Kawalla, Marlene Schubert 26. – 28. Januar 2019, Villigst 5. – 7. Juli 2019, Burg Rothenfels Teilnehmer*innen: 12 Leitung: Jonas Laschtowitz, Leitung: Cristopher Dalitz, Marlene Schubert Samuel Hock Teilnehmer*innen: 9 22. – 24. November 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 6 Leitung: Benita Kawalla, Angus Rocha-Vogel 1. – 3. März 2019, Villigst 6. – 8. September 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 10 Leitung: Jonas Laschtowitz, Leitung: Charlotte Storch, Marlene Schubert Daniel Stadler Teilnehmer*innen: 11 Treffen des Programm­ Teilnehmer*innen: 6 ausschusses 12. – 14. April 2019, Der Programmausschuss (PA) ist 11. – 13. Oktober 2019, Villigst das stipendiatische Gremium, das Villigst und Schwerte-Ergste Leitung: Charlotte Storch sich um das Programm der Sommer­ Leitung: Jonas Laschtowitz, Teilnehmer*innen: 7 Marlene Schubert universität des Evangelischen Teilnehmer*innen: 11 ­Studienwerks kümmert. Die neun Mitglieder werden auf den Delegier­ 6. – 8. November 2019, Villigst

tenkonferenzen und auf dem Leitung: Christopher Dalitz, 1. – 3. Mai 2019, Villigst ­Promotreffen für ein Jahr gewählt. Martin Schüttö Leitung: Jonas Laschtowitz, Sie haben den Auftrag, im Verlauf Teilnehmer*innen: 9 Marlene Schubert eines Jahres ein inhaltliches Jahres­ Teilnehmer*innen: 11 thema zu erarbeiten und auf Grundlage von Themenvorschlägen 22. – 24. November 2019, Villigst

gemeinsam mit potenziellen Leitung: Martin Schüttö, 24. – 26. Mai 2019, Villigst Referent*innen das Seminarpro­ Yannik Schaper Leitung: Benita Kawalla, gramm der Sommeruniversität zu Teilnehmer*innen: 4 Marlene Schubert gestalten. Teilnehmer*innen: 8

25. – 27. Januar 2019, Villigst Leitung: Lisa Müller-Haude Teilnehmer*innen: 7 Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 112

Veranstaltungen Bewerber*innenansprache / Prof. Dr. Andreas Beyer, Dr. Maike der Geschäftsstelle Öffentlichkeitsarbeit Müller, Bärbel Rosenow, Schüler*innen-Akademie Prof. Dr. Dominik Rumlich, Siegfried Sammet, Dr. Sigrun Vees-Ebenauer, Bewerbung / Auswahl Was geht mich (das) denn an?!: SchAka – Die Akademie für Barbara Winter Schüler*innen Teilnehmer*innen: 111 Insgesamt tagten im Rahmen der 12. – 14. April 2019, Villigst Vorauswahlen im Frühjahr 2019 Leitung: Friederike Faß, Einführungswoche Herbst 74 Ausschüsse in 40 Städten und Clara Kratzsch, Regine Gittinger, 30. September – 3. Oktober 2019, im Herbst 2019 78 Ausschüsse in Rainer Timmer 43 Städten. Villigst Dozent: Tillmann Grüneberg Leitung: Dr. Michael Weichbrodt Teilnehmer*innen: 41 Dozent*innen: Eingeladene Hauptauswahl-Schulung I Altvilligster*innen, Klaus Baltes, 11. – 12. Januar 2019, Villigst Deutscher Evangelischer ­Kirchentag Dr. Annette Hüffmeier, Dr. Maike Dozent: Simon Gröger 19. – 23. Juni 2019, Dortmund Müller, Prof. Dr. Dominik Rumlich, Teilnehmer*innen: 20 Leitung: Friederike Faß, Siegfried Sammet, Bastian Kirstin Faupel-Drevs, Clara Kratzsch, Schlickenrieder, Dr. Sigrun Vees- Ebenauer, Dr. Christian Salinga Hauptauswahl I Kathrin Wißmach Teilnehmer*innen: 115 11. – 22. Februar 2019, Villigst Teilnehmer*innen: Teilnehmer*innen: Markt der Möglichkeiten: 36 Auswählende, 9 Betreuer*innen, 12 Stipendiat*innen MUNICH 2019 228 Bewerber*innen Abend der Begegnung: 19. – 29. März 2019, New York 10 Stipendiat*innen Vorbereitungstreffen:

Hauptauswahl-Schulung II 26. – 28. Oktober 2018, Bad Neuenahr 14. – 15. Juni 2019, Villigst Bildungsprogramm Dozentin: Dr. Svenja Hohenstein 11. – 13. Januar 2019, Heidelberg Leitung: Alexandra Muntean Teilnehmer*innen: 21 Einführungswochen Teilnehmer*innen: 10 Zweimal im Jahr begrüßt das Hauptauswahl II ­Evangelische Studienwerk die neu­ 15. – 26. Juli 2019, Villigst aufgenommenen Stipendiat*innen 96 Stunden Pause Teilnehmer*innen: der Grundförderung. An vier ­ 1. – 5. April 2019, Kloster Engelthal 36 Auswählende, 9 Betreuer*innen, Tagen lernen sie in Villigst Profil, Leitung: AG Bildung zur Religion, 228 Bewerber*innen Geschichte und Strukturen des Friederike Faß ­Studienwerks genauer kennen, Teilnehmer*innen: 19 sie erfahren von den besonderen Vorauswahl- (VWA-)Tagung Fördermöglichkeiten und dem 28. – 29. September, Villigst »Villigster Geist« und haben die Ge­ Stipendiatisches Auslandstreffen Referentin: Anne Schüler legenheit, andere Stipendiat*innen 12. – 14. Juli 2019, Villigst Dozentin: Dr. Svenja Hohenstein und Altvilligster*innen, die Gremien Leitung: Selina Melchior Teilnehmer*innen: 16 und die Geschäftsstelle des Teilnehmer*innen: 13 ­Studienwerks kennenzulernen. Einen Großteil des Programms und VWA-Schulungen SPECQUE 2019 die Arbeit eines Betreuungsteams 13. April, Würzburg 27. Juli – 4. August 2019, Toulouse koordiniert der / die EF-Referent*in Teilnehmer*innen: 13 und Bordeaux / Frankreich des stipendiatischen Senats. 8. September, Aachen Vorbereitungstreffen: Teilnehmer*innen: 11 6. – 9. Juni 2019, Rüsselsheim 19. Oktober, Hannover Einführungswoche Frühjahr 28. – 30. Juni 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 17 25. – 28. März 2019, Villigst 5. – 7. Juli 2019, Berlin Leitung: Dr. Michael Weichbrodt Leitung: Johannes Batke Dozent*innen: Eingeladene Altvillig­ Teilnehmer*innen: 5 ster*innen, Klaus Baltes, Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 113

Sommeruniversität · Podiumsdiskussion »Widerstand Interimstreffen 2019: Sorge und Seminare der Sommeruniversität für die Kirchen in der DDR« Sorgefreiheit. Atmosphären, s. Seite 46 – 47 24. September 2019, Meißen Grenzen, Rahmenbedingungen Leitung: Christian Kurzke 19. – 20. März 2019, Lüneburg Kooperationstagung mit der Dozent*innen: Stephan Bickhardt, Leitung: Philipp Zeltner, Walfriede Hartmann, Renate Henke Ulrike Sasse-Zeltner Hans-Böckler-Stiftung (HBS): Teilnehmer*innen: 60 Teilnehmer*innen: 10 Digitalisierung und liberale Demokratie 8. – 12. Dezember 2019, Villigst · Sommerakademie der Begabten­ Vorbereitung Promotionsauswahl Leitung: Ole Jantschek, Dr. Markus förderungswerke 3. – 4. April 2019, Villigst Schupp (HBS), Franziska Schade 26. August – 2. September 2019, Leitung: Dr. Almuth Hattenbach Referentem: Ingo Dachwitz, Heidelberg Teilnehmer*innen: 13 Matthias Löwe Teilnehmer*innen: Teilnehmer*innen: 16 19 Villigster Stipendiat*innen Villigster Promotionsprojekte 9. – 10. April 2019, Villigst Abendveranstaltungen im ­Rahmen Forschungsförderung Leitung: Prof. Dr. Knut Berner der Sommer­universität 2019: Öffentliche Veranstaltung des Dozent*innen: ­interuniversitären Promotions­ Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dr. Elena Schmidt · Kammerkonzert »Frühling« schwerpunktes »Resilienzfaktoren Teilnehmer*innen: 13 9. April 2019, Bad Boll in der Schmerzverarbeitung« Dozent*innen: Mareike Peissner, 10. Januar 2019, Lena Samel, Julia Schwarz, Universität Bamberg Promotionsauswahl Moritz Tempel Ort: Universität Bamberg 25. – 26. April 2019, Villigst Teilnehmer*innen: 60 Leitung: Dr. Almuth Hattenbach, Leitung: Dr. Almuth Hattenbach, Prof. Dr. Stefan Lautenbacher PD Dr. Falk Müller Dozent*innen: Prof. Dr. Heinrich Teilnehmer*innen: 32 PFA-Mit­ · Vortrag: Kontroverse Fortschritt: Bedford-Strohm, Prof. Dr. Alfred glieder und Auswähler*innen; Organtransplantation – Forchel, Prof. Dr. Raffael Kalisch, 81 Bewerber*innen Zwischen Segen und Irritation Prof. Dr. Wolfgang Koppert, 15. August 2019, Villigst Prof. Dr. Thorsten Moos, Dozent: Prof. Dr. Eckhard Nagel Prof. Dr. Paul Pauli, Prof. Dr. Heike PFA-Sitzung Promotionsauswahlen Teilnehmer*innen: 110 Rittner, Prof. Dr. Claudia Sommer, 27. April 2019, Villigst Prof. Dr. Harald Traue, Prof. Dr. Leitung: Dr. Almuth Hattenbach, ­Thomas Wabel, Prof. Dr. Guido Wirtz PD Dr. Falk Müller · Vortrag: Eingriffe in die mensch­ Teilnehmer*innen: 100 Teilnehmer*innen: Prof. Dr. Karin liche Keimbahn mit CRISPR / Cas – Birkner, Prof. Dr. ­Roland Borgards, medizinisch sinnvoll und ethisch Prof. Dr. Martina Dobbe, Prof. Dr. Villigster Forschungsforum vertretbar? Dr. Stefan Evers, Prof. Dr. Cedrik 27. August 2019, Villigst Nationalsozialismus, Rassismus und Meier, Prof. Dr. Friedbert Rüb, Dozentin: Antisemitismus e. V.: Das Verhältnis Prof. Dr. Gerhard ­Püschel, Prof. Dr. Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann von Antisemitismus und Rassismus Heiko Schulz, Prof. Dr. Jan Philipp Teilnehmer*innen: 100 1. – 3. Februar 2019, Seminarzentrum Sprick, Prof. Dr. Angela Stand­ Gut Siggen der Töpfer-Stiftung hartinger, Prof. Dr. Eckhard Wirbe­ Leitung: Michael Höttemann lauer, Prof. Dr. Gernot Zissel · Ch ansonabend: Politische Chansons Teilnehmer*innen: 15 Promovierendensprecher*innen: 28. August 2019, Villigst Philipp Lienert, Tanja Westermann Dozentin: Tilla Grünspan Ressort Forschungsförderung: Teilnehmer*innen: 100 Vorbereitung Villigster Prof. Dr. Knut Berner, Promovierendentreffen Dr. Almuth Hattenbach, 15. – 17. März 2019, Villigst PD Dr. Falk Müller Leitung: Prof. Dr. Knut Berner Geschäftsstelle: Friederike Faß, Teilnehmer*innen: 6 Dr. Peter Kainz, Ilke Würzbach Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 114

Jahrestagung Promotionsschwer­ Leitung: Prof. Dr. Knut Berner, Prof. Dr. Heiko Schulz, Prof. Dr. Jan punkt »Resilienzfaktoren in der Prof. Dr. Anna Henkel, Prof. Dr. Isolde Philipp Sprick, Prof. Dr. Hans-Michael Schmerzverarbeitung« Karle, Prof. Dr. Gesa Lindemann, Trautwein, Prof. Dr. Eckhard Wirbe­ 22. – 24. Mai 2019, Kloster Oberzell, Prof. Dr. Micha Werner lauer, Prof. Dr. Gernot Zissel Zell am Main Dozent*innen: Monika Bauer, Promovierendensprecherinnen: Leitung: Dr. Almuth Hattenbach, Prof. Dr. Katharina Block, Anna Tobies, Prof. Dr. Stefan Lautenbacher, Dr. Günther Emlein, Prof. Dr. Armin Tanja Westermann PD Dr. Falk Müller, Prof. Dr. Paul Grunwald, Dr. Michael Ernst-­ Ressort Forschungsförderung: Pauli, Prof. Dr. Heike Rittner, Heidenreich, Prof. Dr. Thorsten Prof. Dr. Knut Berner, Prof. Dr. Hendrik Simojoki, Moos, Prof. Dr. Achim Peters, PD Dr. Falk Müller, Prof. Dr. Claudia Sommer, PD Dr. Marcel van Ackeren Ilke Würzbach Prof. Dr. Thomas Wabel Teilnehmer*innen: 29 Geschäftsstelle: Dozent*innen: PD Dr. Susanne Dr. Peter Kainz ­Becker, Dr. Claudia Bozzaro, ­ Vorbereitung Promotionsauswahl Prof. Dr. Constantin Klein, 10. – 11. Oktober 2019, Villigst Herbsttreffen Promovierendeninitiative PD. Dr. Regine Klinger, PD Dr. Jonas 18. – 19. November 2019, Villigst Tesarz, Prof. Dr. Nurcan Üceyler, Leitung: PD Dr. Falk Müller Leitung: Philipp Zeltner Prof. Dr. Thomas Weiss Teilnehmer*innen: 9 Teilnehmer*innen: 18 Teilnehmer*innen: 35 Kolloquium des Villigster Forschungs­ Selbst organisierte Projekte der Villigster Promovierendentreffen forums Nationalsozialismus, Promovierenden: Ästhetischer 27. – 30. Juni 2019, Villigst Rassismus und Antisemitismus e. V. Leitung: Prof. Dr. Knut Berner 10. – 13. Oktober 2019, Frankfurt Konservatismus im Deutschrap 5. – 6. Dezember 2019, Köln Dozent*innen: Dr. Ulrike Brandt- Leitung: Prof. Dr. Knut Berner, Bohne, Dr. Renate Delucchi Danhier, Michael Höttemann Leitung: Nicolai Busch Dr. Ann-Christin Mecke, Teilnehmer*innen: 15 Dozenten: Max Alt, Holger Dr. Eric Wallis ­Grevenbrock, Dr. Dagobert Höllein, Teilnehmer*innen: 62 Joachim-Friedrich Kern, Dr. Nils Vorbereitung Villigster Lehnert, Dr. Martin Seeliger, Promovierendentreffen Felix Woitkowski, Prof. Dr. Fabian Selbst organisierte Projekte der 14. – 16. Oktober 2019, Villigst Wolbring, Valentijn Vermeer, Promovierenden: Literatur und Leitung: Prof. Dr. Knut Berner ­Maximilian Verstraelen Phänomenologie Teilnehmer*innen: 5 Teilnehmer*innen: 25 4. – 5. Juli 2019, Berlin Leitung: Robert Loth Promotionsauswahl Villigster Promovierendentreffen Teilnehmer*innen: 25 24. – 25. Oktober 2019, Villigst 8. – 11. Dezember 2019, Villigst Leitung: PD Dr. Falk Müller Leitung: Prof. Dr. Knut Berner Selbst organisierte Projekte der Teilnehmer*innen: 32 PFA-Mit­ Dozent*innen: Sabine Deigert, Promovierenden: A Scientific glieder und Auswähler*innen, Prof. Dr. Thomas Etzemüller, Network Initiative for the study of 70 Bewerber*innen Prof. Dr. Martin Lücke, Dr. Christoph Schickhardt, Prof. Dr. Martin Zimmer languages and cultures in Cross-­ Teilnehmer*innen: 69 Border Kurdistan and Beyond PFA Sitzung Promotionsauswahlen 9. – 13. August 2019, 26. Oktober 2019, Villigst Hirschegg / Österreich Leitung: PD Dr. Falk Müller Vernetzung: Berufsorientierung, Ehemaligenarbeit und Geist­ Leitung: Hiwa Asadpour Teilnehmer*innen: liches Programm / Kirchliche Kon- Teilnehmer*innen: 15 Prof. Dr. Karin Birkner, Prof. Dr. takte Cornelia Blasberg, Prof. Dr. Roland Workshop Promotionsschwerpunkt Borgards, Prof. Dr. Martina Dobbe, Prof. Dr. Dr. Stefan Evers, Prof. Dr. Treffen des 5er Rats, Vertretung »Dimensionen der Sorge«: Sorge Cedrik Meier, Prof. Dr. Friedbert Rüb, der Altvilligster*innen und Sorgefreiheit. Atmosphären, Prof. Dr. Gerhard Püschel, Grenzen, Rahmenbedingungen 18. – 19. Januar 2019, 19. – 20. September 2019, Villigst Katholische Akademie Schwerte Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 115

5. – 6. April 2019, Büro Führungskräfte in internatio­ Dozent*innen: Anna-Maria Benckert, Katholische Akademie Schwerte nalen Organisationen – BFIO Sebastian Berg, Dr. Johann Bizer, 7. – 8. Juni 2019, Villigst Akademikerinnen-Beratung Sebastian Christ, Christoph Ernst, Friederike Faß, Prof. Dr. Manfred 20. – 21. September 2019, Villigst der Bundesagentur für Arbeit Faßler, Dr. Kirstin Faupel-Drevs, Teach First Deutschland 15. – 16. November 2019, Villigst ­Anne-Kathrin Gerstlauer, Natasha Leitung: Christoph Ernst, Dr. Kirstin Landschaftsverband Gillenberg, Andreas Haupt, Faupel-Drevs (bis 6/2019); Westfalen Lippe – LWL Jörg Heynkes, Stefanie Hoffmann, Dr. Babette Kaiserkern, Dr. Martin Teilnehmer*innen: 80 Katharina Kämpfner, Dennis Kröger, Salinga (ab 6/2019) Dr. Andreas Mayert, Dr. Marcus Teilnehmer*innen: 6 ­Nicolini, Dr. Roland Pelikan, ­ Villigster Tandem: Abschlusswork­ Dr. Jonathan Repple, Dennis shop der 4. Tandem-Runde Romberg, Dr. Thomas Schickinger, Ora et Scribe 29. – 31. März 2019 (im Rahmen Dr. Timo Skodzik, Patrick Tesarik, der Netze in Villigst), Villigst 18. – 29. März 2019, Villigst Barbara Wege, Axel Weyer, Jonas Leitung: Agnes Eroglu, Vollmer und andere 16. – 27. September 2019, Villigst Dr. Marcus Nicolini Teilnehmer*innen: 150 Leitung: Wolfram Gauhl Teilnehmer*innen: 26 Teilnehmer*innen: jeweils 6 Treffen von JAN Ökumenisches Pilgern: (Junge Altvilligster*innen Netzwerk) ES bleibt – Villigster Übergänge »Du hast mir kundgetan die Wege zum Thema »Beschleunigung 18. – 19. März 2019, Villigst des Lebens« (Apg 2,28) im Alltag« Leitung: Dr. Marcus Nicolini 6. – 10. Juni 2019, 28. – 29. September 2019, Villigst Dozent*innen: Agnes Eroglu, Linksrheinischer Jakobsweg Leitung: Gereon Behrendt, Dr. Marcus Nicolini, Gabriela (Bonn-Mehlem bis Koblenz) Simon Johanning, Johanna Meyer‚ ­Schirmeisen Leitung: Bertolt Bundschuh, Gerardo Navarro (JAN-Koordinator­ Teilnehmer*innen: 38 Wolfram Gauhl, Hermann Körner *innen) Teilnehmer*innen: 10 Teilnehmer*innen: 10 Netze in Villigst – Wege in den Beruf 29. – 31. März 2019, Villigst Treffen des 28. und des Villigst vor Ort – Leitung: Agnes Eroglu, 30. Werksemesters »Demokratieförderung durch Villigst Dr. Marcus Nicolini 7. – 8. Juni 2019, Villigst vor Ort – und wie«? Dozent*innen: Florian Andrews, Leitung: 28. Werksemester: 26. – 27. Oktober 2019, Villigst Anna Bernhardt, Dr. Christiane Dr. Hans-Dieter Harders; Leitung: Friederike Faß, Dr. Svenja ­Kasack, Dr. Marcus Nicolini, Marie- 30. Werksemester: Dr. Elisabeth Hohenstein, Dr. Marcus Nicolini Louise Schäfer, Annika Schneider, Strehl und Prof. Dr. Volker Strehl Dozent*innen: Dimitrios Axourgos, Sascha Schmittutz, Dr. Sabine te Dozentin: Friederike Faß Petra Banner, Friederike Faß, Heesen, Laura Thönes, Dr. Stephen Teilnehmer*innen: 33 Parlamentarische Staatsekretärin Wagner Kerstin Griese MdB, Dr. Volkmar Vertreter*innen der Unternehmen / Klein MdB, Dr. Marcus Nicolini, Institutionen (beim Markt der Mög­ Fahrrad-Gottesdienst beim Dr. Svenja Hohenstein, Dr. Martin lichkeiten) mit: Deutschen Evangelischen Kirchentag Salinga sowie Vertreter*innen des Brot für die Welt / 22. Juni 2019, Dortmund Stipendiatischen Senats, Konvents­ Diakonie Katastrophenhilfe Leitung: Wolfram Gauhl sprecher*innen, Regionalgruppen­ Helmholtz Gemeinschaft Teilnehmer*innen: 300 sprecher*innen und Vertrauens­ Deutsche Forschungszentren dozent­*innen und Gäste der ­Stipendiatischen Gremien der Ärzte ohne Grenzen Villigster Pfingsttreffen – ­Heinrich-Böll-Stiftung sowie der Bund für Umwelt und Naturschutz »Schöne, neue Welt: Was bedeutet Konrad-Adenauer-Stiftung Deutschland – BUND die Digitalisierung für die Zukunft Teilnehmer*innen: 50 OSCAR GmbH unserer Gesellschaft?« (Unternehmensberatung) 8. – 10. Juni 2019, Villigst Leitung: Dr. Marcus Nicolini Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 116

Personalia aus Aufsichtsrat Ruhr Universität Bochum dem Studienwerk Stand 31.12.2019 Prof. Dr. Sandra Aßmann Fakultät für Philosophie und Vorsitzender: ­Erziehungswissenschaften Kuratorium Ulf Schlüter, Dortmund

Stand 31.12.2019 Stellv. Vorsitzender: Universität Bonn Vorsitzende: Dr. Freimut Hinsch, Berlin Prof. Dr. Michael Meyer-Blanck Dr. Stephanie Springer, Celle Vorsitzende Kuratorium: Fachbereich Religionspädagogik Stellv. Vorsitzende: Dr. Stephanie Springer, Celle

Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Prof. Dr. Birgit Glasmacher, Hannover; Oldenburg; Dr. Wolfram Stierle, Dr. Yasemin Gökpinar, Hattingen; Hochschule für Künste Bremen Berlin Dr. Jochen Haußer, Hamburg; Prof. Dr. Barbara Stiller Professur für Elementare Musik­ Prof. Dr. Erdmute Alber, Bayreuth; Dr. Theda Jürjens, Berlin; Benita pädagogik, Instrumental- und Dietmar Arends, Detmold; Helmut ­Kawalla, Senatssprecherin, Berlin; ­Vokalpädagogik, Musikvermittlung Aßmann, Hannover; Prof. Dr. Sandra PD Dr. Wolfgang Schürger, Aßmann, Bochum; Prof. Dr. Karl-­ ­München; Dr. Birgit Sendler-­ Jürgen Bär, Jena; Dr. Christiane de Koschel, Hannover; Ev. Hochschule Darmstadt Vos, Hannover; Dr. Ricarda Tanja Westermann, Promovierenden­ Prof. Dr. Carsten Gennerich Dethloff, Kiel; Katharina Furian, sprecherin, Berlin Fachbereich Gemeindepädagogik Berlin; , Berlin;

Prof. Dr. Birgit Glasmacher, Vertrauensdozent*innen ­Hannover; Dr. Yasemin Gökpinar, Hochschule Darmstadt Hattingen; Lutz Gräber, ­Bückeburg; Stand 31.12.2019 Prof. Dr. Jan Cornelius Schmidt Dr. Jochen Haußer, Hamburg; RWTH Aachen Studienbereich Gesellschaftswissen­ Dr. Freimut Hinsch, Berlin; ­Corinna Dr. Christian Salinga schaften Hirschberg, Hannover; ­Thomas Lehrstuhl für Experimentalphysik ­Hofer, Wolfenbüttel; Dr. Klaus Holz, Technische Universität Darmstadt Berlin; Helena Hofmann, Marburg; Prof. Dr. Sonja Hopp Karl-Ludwig Ihmels, Dresden; Hans- Universität Augsburg Forschungsgruppe Urban Health Joachim Janus, Stuttgart; Dr. Theda Prof. Dr. Bernd Oberdorfer Games Jürjens, Berlin; MdB Oliver Kaczma­ Lehrstuhl für Systematische rek, Berlin; Benita Kawalla, Berlin; Theologie Christine Kind, Bremen; TU Dortmund MdB , Berlin; Hilke Otto-Friedrich Universität Bamberg Prof. Dr. Stephan Lütz Klüver, Leer; Julian Kompa, Heidel­ Prof. Dr. Iris Hermann Bio- und Chemieingenieurwesen berg; Melissa Lantelme, Karlsruhe; Professur für Neuere dt. Literatur­ Jonas Laschtowitz, ­München; wissenschaft Prof. Dr. Jutta Maute, Vaihingen / Technische Universität Dresden Enz; Detlef Mucks-Büker, Oldenburg; Prof. Dr. Christian Albrecht May Dr. Rebecca Müller, Darmstadt; Universität Bayreuth Institut für Anatomie Tobais Nagel, Bochum; Jochen Prof. Dr. Erdmute Alber ­Renger, Friedrichsdorf; Prof. Dr. Lehrstuhl für Sozialanthropologie Robert-Schumann-Hochschule Peter Riede, Karlsruhe; Dr. Martin Prof. Dr. Michael Hauhs Düsseldorf Stefan Salinga, Münster; Ulf Schlüter, Fakultät für Biologie, Chemie und Prof. Dr. Dr. Volker Kalisch Bielefeld; PD Dr. Wolfgang Schürger, Geowissenschaften München; Ingo Schurig, München; Institut für Musikwissenschaft

Dr. Birgit Sendler-­Koschel, Hannover; Humboldt-Universität Berlin Dr. ­Regina ­Sommer, Kassel; Christian- Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Jens Schröter Friedrich von Bülow, Dessau; Prof. Dr. Dietmar Osthus Theologische Fakultät Hans-Rudolf von Campenhausen, Institut für Romanische Sprachen Dortmund; Jens Walker, Erfurt; und Literaturen Prof. Dr. Bernd Wander, Düsseldorf; Tanja Westermann, Berlin; Prof. Dr. Eckhard Wirbelauer, Souffelweyers­ heim; Dorothee Wüst, Speyer Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 117

Universität Erfurt Martin-Luther-Universität Universität Köln Prof. Dr. Manfred Lüders Halle-Wittenberg Prof. Dr. Holger M. Meding Lehrstuhl für Schul- und Grund­ Prof. Dr. Heike Kielstein Iberische und Lateinamerikanische schulpädagogik Institut für Anatomie und Zell­ Abteilung des Historischen Seminars biologie, Medizinische Fakultät Friedrich-Alexander-Universität Universität Leipzig Erlangen-Nürnberg Universität Hamburg Prof. Dr. Christoph Enders, Prof Dr. Friedlinde Götz-Neunhoeffer Prof. Dr. Corinna Körting Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Lehrstuhl für Mineralogie Institut für Altes Testament Staats- und Verfassungslehre; Prof. Dr. Klaus Fitschen, Theologische Fakultät Hochschule Esslingen Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Lehrstuhl für Neuere und Neueste Prof. Dr. Arnold Pracht Hannover Kirchengeschichte; Fachberich Soziale Arbeit, Prof. Dr. Holger Butenschön Prof. Dr. Dieter Michel Gesundheit und Pflege Institut für Organische Chemie Fakultät für Physik und Geo­ Prof. Dr. Birgit Glasmacher wissenschaften Institut für Mehrphasenprozesse Hochschule für Musik und Professur für Experimentalphysik Darstellende Kunst Frankfurt Prof. Ernst August Klötzke Universität Heidelberg Universität Lübeck Fachbereich Musiktheorie Prof. Dr. Helmut Schwier Prof. Dr. Cornelius Borck Ordinarius für Neutestamentliche Institut für Medizingeschichte und und Praktische Theologie Wissenschaftsforschung Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Prof. Dr. Dipl.-Dipl. Gerhild Becker Klinik für Palliativmedizin Friedrich-Schiller-Universität Jena Otto-von-Guericke Universität Prof. Dr. Karl-Jürgen Bär Magdeburg Pain & Autonomics – Integrative Justus-Liebig-Universität Gießen Prof. Dr. Jens Strackeljan Research Prof. Dr. Joachim Jacob Lehrstuhl Technische Dynamik

Institut für Germanistik Ernst-Abbe-Hochschule Jena Johannes-Gutenberg-Universität Prof. Dr. Viola Weiß Universität Göttingen FB Grundlagenwissenschaften Mainz Prof. Dr. Andreas Grünschloß Prof. Dr. Friederike Schmid

Lehrstuhl für Religionswissenschaft Institut für Physik Prof. Dr. Martin Ziehe Karlsruher Institut für Technologie Abteilung für Forstgenetik und PD Dr. Frank Hettlich Universität Mannheim Forstpflanzenzüchtung Institut für angewandte und numerische Mathematik / Prof. Dr. Hiram Kümper

Stochastik Historisches Institut Ernst-Moritz-Arndt-Universität

Greifswald Philipps-Universität Marburg Prof. Dr. Claus Dieter Classen Universität Kassel Prof. Dr. Ute Clement Prof. Dr. Angela Standhartinger Rechts- und Staatswissenschaftliche FB Ev. Theologie Fakultät Institut für Berufsbildung, Fachgebiet Beruf- und Wirt­

schaftspädagogik Westfälische Wilhelms-Universität Kunsthochschule Halle / Saale Münster Prof. Dr. Rolf Wicker Prof. Dr. Traugott Roser Bildnerische Grundlagen / Plastik CVJM-Hochschule Kassel Prof. Dr. Germo Zimmermann Seminar für Praktische Theologie

Institut für Erlebnispädagogik und Religionspädagogik

Christian-Albrechts-Universität Kiel Prof. Dr. Anna Elise Zernecke Theologische Fakultät

Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 118

Carl-von-Ossietzky-Universität Bauhaus-Universität Weimar des Studienwerks vertreten. Neu Oldenburg Prof. Dr. Lorenz Engell im 5er Rat sind als Nachrückende Prof. Dr. Dagmar Freist Internationales Kolleg für Kultur­ Dr. Theda Jürjens (Dresden), die Institut für Geschichte technikforschung und Medien­ den 5er Rat auch im Aufsichtsrat philosophie des Studienwerks vertritt, Janusz Ingwersen (Kiel) und Hans-Georg Universität Osnabrück Torkel (Mülheim a. d. Ruhr). Prof. Dr. Gregor Etzelmüller Julius-Maximilians-Universität Institut für Ev. Theologie Würzburg Der Promotionsförderungs­ Prof. Dr. Anke Krüger Institut für Organische Chemie ausschuss Universität Paderborn Stand 31.12.2019 Prof. Dr. Harald Schroeter-Wittke Institut für Ev. Theologie Senat Der Promotionsförderungsaus­ schuss (PFA) besteht derzeit neben Stand 31.12.2019 den beiden Promotionssprecher­ Universität Passau Benita Kawalla, Berlin; Angus Rocha *innen und den beiden Studien­ Prof. Dr. Karsten Fitz Vogel, Jena; Hendrik von Essen, leitern aus 16 Professor*innen mit Lehrstuhl für Amerikanistik Bochum; Esther Dälken, Aachen; unterschiedlichem fachlichen Hin­ Tobias Berg, Bochum; Christine tergrund: Botscharnikow, Freiburg; Reik Prof. Dr. Meike Sophie Baader; Universität Potsdam Schlitter, Heidelberg; Charlotte Pädagogik; Hildesheim Prof. Dr. Gerhard Paul Püschel Hüser, Bochum; Alexander Kappe, Lehrstuhl für Biochemie und Ernäh­ Berlin; Anna Tobies, Bochum; Prof. Dr. Karin Birkner; rung Lara Linderich, Ulm; Leander Köpnick, Germanistische Linguistik; Bayreuth Tübingen Prof. Dr. Cornelia Blasberg; Literaturwissenschaften; Münster Technische Hochschule Regensburg Prof. Dr. Ingo Striepling Programmausschuss Prof. Dr. Roland Borgards; Neue Deutsche Literaturgeschichte; Fakultät Betriebswissenschaft Stand 31.12.2019 Frankfurt Yannik Schaper, Frankfurt am Main; Prof. Dr. Martina Dobbe; Martin Schüttö, Berlin; Charlotte Universität Rostock Kunstwissenschaft; Düsseldorf Prof. Dr. Boris Hage Storch, Berlin; Linus Weilepp, Halle / Institut für Physik Magdeburg; Pia Garden, Kiel; Prof. Dr. Dr. Stefan Evers; Neurologie; Münster Sophie Allmansberger, Berlin; Lea Müller, Heidelberg; Raphael Zager, Prof. Dr. Ulrich Haltern; Hochschule für Technik Stuttgart Tübingen; Daniel Walther, Leipzig Rechtswissenschaft; München Prof. Dr. Karl Georg Degen Prof. Dr. Cedrik Meier; Fakultät Bauingenieurwesen, Physik; Paderborn Bauphysik, Wirtschaft 5er Rat Prof. Dr. Gerhard Paul Püschel; Im 5er Rat, der Vertretung der Altvilligster*innen im Evangelischen Ernährungswissenschaft; Potsdam Universität Trier Studienwerk, hat es 2019 mehrere Prof. Dr. Friedbert Rüb; Prof. Dr. Andreas Mühling Veränderungen gegeben. Die bis­ Sozialwissenschaften; Berlin Lehrstuhl für Ev. Kirchengeschichte herigen Sprechenden Christoph Prof. Dr. Heiko Schulz;

Ernst und Dr. Kirstin Faupel-Drevs Ev. Theologie; Frankfurt Eberhard Karls Universität Tübingen sowie 5er Rats-Mitglied Dr. Yasemin Gökpinar sind zum Pfingsttreffen Prof. Dr. Jan Philipp Sprick; Prof. Dr. Christian-Friedrich Poets Musikwissenschaften; Hamburg Abteilung für Neonatologie 2019 aus beruflichen Gründen vor­ zeitig aus dem 5er Rat ausgeschie­ Prof. Dr. Angela Standhartinger;

den. Neue Sprecherin und Sprecher Ev. Theologie; Marburg Universität Ulm des 5er Rats sind seitdem Prof. Dr. Prof. Dr. Hans-Michael Trautwein Prof. Dr. Ulrich Ziener Martin Salinga (Münster) und (Vorsitzender); Abteilung für Organische Chemie III Dr. Babette Kaiserkern (Berlin), die Volkswirtschaftslehre; Oldenburg den 5er Rat auch im Kuratorium Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 119

Prof. Dr. Eckhard Wirbelauer Dr. Sebastian Lovens-Cronemeyer, Dr. Simon Fuchs; Politikwissen­ (Stellvertreter); Berlin; Dr. Annina Luck, Heidelberg; schaften / Islamwissenschaften; Geschichte; Straßbourg Dr. Sara Lucke, Marburg; Martin ­Freiburg Prof. Dr. Gernot Zissel; Mackenbach, Köln; Stella Martin, Christian Grabautzki; Psychologie; Biologie; Freiburg Münster; Prof. Dr. Annika Maschwitz, Rostock Oldenburg; Gudrun Meyer, Simon Gröger; Theaterwissen­ ­Tübingen; Dr. Klaus Michel, Stuttgart; schaften; München Vorsitzende der Vorauswahl­ Lars Müller, Hannover; Dr. Marcus ausschüsse 2019 Müller-Ostermaier, München; Annette Grötzinger; Psychologie; Maike Axenkopf, Berlin; Klaus Jan Mysegades, Hamburg; Markus Röthlein Baltes, Wuppertal; Susanne Nitschke, Berlin; Dr. Christoph Nooke, Dr. Florian Hadem; Medizin; ­Baretschneider, Gießen; Jonas Bauer, Münster; Dr. Viola Nordström, ­Münster Darmstadt; René Böhme, Bremen; Heidelberg; Klaus-Dieter Nowitzki, Prof. Dr. Florian Kiuppis; Pädagogik / Dr. Hans Martin Bosse, Düsseldorf; Bielefeld; Dr. Felix Operhalski, Sozialpädagogik; Freiburg Philipp Buchalik, Dresden; Vera Frankfurt / M.; Kathrin Panthel, Berlin; Prof. Dr. Klaus Lehmann; Chemie; ­Karen Bühler, Karlsruhe ; Prof. Dr. Dr. Richard Pohle, Leipzig; Dr. Gerda Bonn Claus Dieter Classen, Greifswald; Polzer, Münster; Prof. Dr. Wolfgang Prof. Dr. Ute Clement, Kassel; Silja Reinbold, Hannover; Sabrina Renk, Dr. Annina Luck; Physik; Heidelberg Cronemeyer, Berlin; Christian Deker, Erlangen-Nürnberg; Andrea Michael Luhmann; Rechtswissen­ Hamburg; Dr. Ricarda Dethloff, Kiel; ­Rohrberg, Berlin; Prof. Dr. Dominik schaften; Mannheim Rumlich, Münster; Silke Sacksofsky, Dr. David Dohmen, Konstanz; Julia Dr. Ann-Christine Mecke; Tübingen; Christian Säfken, Osna­ Erche, Würzburg; Sebastian Ernst, Musikwissenschaften; Berlin Freiburg; Anna Ernst, Mainz; brück; Dr. Kornelia Sammet, Leipzig; Dr. Tilman Frasch, Heidelberg; Dr. Agnes Schindler, Saarbrücken / Dr. Takuma Melber; Geschichte; Dr. Lisa Frielinghaus, Hamburg; Trier; Christoph Schuck, Dortmund; Mainz Prof. Dr. Georg-Michael Gesk, Joél Schukraft, Augsburg; Iris Seliger, Markus Nitschke; Humanmedizin; ­Osnabrück; Ute Goerke, Dortmund; Jena (Thüringen); Benjamin Sprick, Berlin Jennifer Griewel, Köln; Annette Hamburg; Marcus Stäbler, Hamburg; Dr. Christian Salinga; Physik; Grötzinger, Würzburg; Tillmann Julian Stahl, München; Carolin Stell­ Aachen Grüneberg, Lübeck; Dr. Florian brink, Bonn; Prof. Dr. Ingo Striepling, Bastian Schlickenrieder; Medizin; Hadem, Münster; Daniel Härtter, Regensburg; Arian Sürmann, Mannheim Göttingen; Veronika Haug, Stuttgart; ­Dresden; Anna van Beek, Witten Dr. Doris Hayn, Göttingen; Wolfgang (Ruhr); Rhea von Bülow, Köln; Annegret Schober; Arabistik / Heilig-Achneck, Erlangen-Nürnberg; Dr. Katja Weniger, Berlin; Dr. Dennis Politikwissenschaft; Leipzig Christian Hein, Berlin; Stefan Helmich, Wiedemann, Berlin; ­Stefan Wolff, Joél Schukraft; Materialwissen­ Hannover; Caroline Herzfeld, Aachen; Thomas Zeitler, Erlangen- schaften; Schwaigern Nürnberg; Prof. Dr. Germo Zimmer­ ­Freiburg; Fabian Hickethier, Berlin; Jonathan Spanos; Allgemeine mann, Kassel Dr. Mina Carolina Hinsch, Rostock; Rhetorik / Neueste Geschichte; Dr. Ramona Hirsch, Freiburg; München ­Wolfgang Hirschmann, Erlangen- Fachprüfer*innen der Haupt­ Dr. Lisanne Teuchert; Ev. Theologie; Nürnberg; Dr. André Hoffmann, auswahlausschüsse 2019 Augsburg Mainz; Dr. Svenja Holle, Münster; Dr. Manuel Illi, Bamberg; Dr. Annette Jens Augspurger; Politikwissen­ Dr. Anke Thierack; Erziehungs­ Indlekofer, München; Sabrina Isaac- schaften; Mannheim wissenschaften; Dortmund Fütterer, Karlsruhe; Hagen Christian Hendrik Denker; Wirtschaft, Enrico Triebel; Jura; Potsdam Jach, Osnabrück; Dr. Sarah Jäger, Islamisches Recht; Niederkassel Mannheim; Dr. Patrick Jahn, Halle / S.; Kristina Fiedler; Theologie / Jokim Janßen, Aachen; Prof. Dr. Jörg Philosophie; Leipzig D. Jescheniak, Leipzig; Dr. Sebastian Dr. Tilman Frasch; Geschichts­ Joecks, Frankfurt / M.; Dr. Nils Kasties, wissenschaften; Heidelberg Dortmund; Daniel Kiowski, Heidel­ berg; Michael Kratz, Berlin; Estelle Dr. Lisa Frielinghaus; Human­ Kunad, München; Malte Lemster, medizin; Hamburg Kiel; Dr. Christian Lotz, Marburg; Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 120

Jahresrechung (in Euro)

Ertrag 2019 2018

Zuschüsse des Bundesministeriums für Bildung 15.378.136 14.602.335 und Forschung (BMBF) davon Stipendien Studierende 9.396.274 9.159.678 davon Stipendien Promovierende 4.031.915 3.649.388

Verwaltungskostenpauschale und Sondermittel 1.949.946 1.793.269

Kirchliche Zuschüsse und Spenden 916.630 934.859 davon Zuschuss der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) 700.000 700.000 davon Spenden, Kollekten und ähnliche 216.630 234.859

Erstattungen und Beiträge 408.285 397.548 davon Programmbeitrag 315.392 308.255 davon Veranstaltungen und ähnliche 92.893 89.293

Sonstige betriebliche Erträge und Zinsen 68.027 51.644

Summe 16.771.077 15.986.386 Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 121

Aufwand 2019 2018

Stipendien 13.481.856 12.876.660 davon Stipendien Studierende 9.396.274 9.159.678 davon Stipendien Promovierende 4.031.915 3.649.388 davon Stipendien aus nicht öffentlichen Mitteln 53.667 67.594

Auswahlverfahren 140.457 148.293

Stipendiatische Mitbestimmung und Konventsarbeit 103.092 80.615

Seminare und Tagungen 376.652 371.604

Altvilligster*innenarbeit 52.054 47.874

Personal 1.822.433 1.752.881

sonstige betriebliche Aufwendungen 735.787 737.209 davon für IT-Ausgaben und IT-Entwicklung 331.584 351.374 davon für Öffentlichkeitsarbeit und Ähnliches 56.014 37.772 davon für Reisetätigkeit Studienleitungen 22.705 19.477 davon für Mieten- und Nebenkosten 134.900 134.267 davon für sonstige Kosten der Verwaltung und des Betriebs 190.584 194.319

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und 50.816 47.225 Sachwerte

Summe 16.763.147 16.062.360

Entnahme/Einstellung Rücklagen 7.930 – 75.975

Bilanzergebnis – – Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 122

Bilanz (in Euro)

Aktivseite 2019 2018

A) Anlagevermögen 639.487 943.821 I. Immaterielle Vermögensgegenstände 5.998 9.591 II. Sachanlagen 128.323 141.338 III. Finanzanlagen 505.166 792.892

B) Umlaufvermögen 2.097.661 1.892.035 I. Sonstige Vermögensgegenstände 111.583 101.176 II. Kassenbestand bei Kreditinstituten 1.986.078 1.790.859

C) Rechnungsabgrenzungsposten 103.108 106.389

Summe 2.840.256 2.942.245

nachrichtlich

Geldkonten Solidaritätsfonds 10.381 11.246

Geldkonten 5er Rat 21.881 21.898

Passivseite 2019 2018

A) Eigenkapital 1.865.791 1.795.878 I. Vereinskapital 188.153 188.153 II. Rücklagen 1.677.638 1.607.726

B) Rückstellungen 378.083 323.819

C) Verbindlichkeiten 596.381 822.548 I. noch nicht verbrauchte Zuschüsse 524.852 572.849 II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 49.051 195.922 III. Sonstige Verbindlichkeiten 22.478 53.777

Summe 2.840.256 2.942.245 Anhang: Zahlen, Daten und Fakten / 123

Förderprojekte Bundesland Anzahl Projekte

In der Grundförderung sind alle Stipendiatinnen Baden-Württemberg 56 und Stipendiaten laut ihres Stipendienvertrags Bayern 31 verpflichtet, mit einer sogenannten »Förder­ Berlin 17 leistung« das Evangelische Studienwerk bei der Brandenburg 3 Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Sie stellen Bremen 5 beispielsweise die Angebote in Gemeinden, Hamburg 6 Schulen, auf Messen oder Informationstagen an Hessen 24 Universitäten und Hochschulen vor oder verfassen Mecklenburg-Vorpommern 5 Er ­fahrungs­berichte, die potenzielle Stipen­diat *innen dazu ermutigen sollen, sich zu bewerben. Niedersachsen 17 2019 gab es insgesamt 313 solcher Projekte, an Nordrhein-Westfalen 77 denen 642 Stipendiat*innen ­beteiligt waren. Rheinland-Pfalz 17 Saarland 2 Sachsen 18 Sachsen-Anhalt 8 Schleswig-Holstein 11 Thüringen 8

Ausland 12

»Das Evangelische Studienwerk sieht und fördert das Individuum im Menschen – mit all seinen ­Facetten.« Jan David Wasem studiert nach seiner Ausbildung Digital Games in Köln. Unser Leitbild / 124

Unser Leitbild Das Evangelische Studienwerk blickt auf eine über 70-jährige bewegte ­Geschichte zurück und ist sich doch zu allen Zeiten seiner Gründungsidee bewusst gewesen. Diese bildet nach wie vor das Fundament für die Arbeit des Studienwerks und ist Entscheidungsgrundlage und Rahmen für Neuausrichtungen.

Wer wir sind

Das Evangelische Studienwerk betrachtet die In der Gemeinschaft der Geförderten entstehen Befähigung zu demokratischem Handeln in einer darüber hinaus intensive interdisziplinäre Ge­ offenen pluralistischen Gesellschaft als wichtige sprächs - und Arbeitszusammenhänge, die ein und bleibende Aufgabe. Die Verwirklichung die­ umfassendes und aktuelles Orientierungswissen ser Aufgabe gestaltet das Evangelische Studien­ begründen. werk im Rahmen seines Bildungsprogramms und Um den Geförderten Zugang zu internationalen seiner Strukturen. An deren Charakter und Aus­ wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesell­ richtung sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten schaftlichen Entwicklungen zu ermöglichen, wird durch die Gremien der studentischen Selbstver­ auf Auslandskontakte und -aufenthalte beson­ waltung und durch die Vertretung in Kuratorium, derer Wert gelegt. Zusätzlich bietet das Angebot Vorstand und Leitung entscheidend mitbeteiligt. von Sozial- und Praxissemestern die Möglichkeit, Das Evangelische Studienwerk fördert gezielt sich in das verantwortliche Handeln auf unter­ begabte Studierende und Promovierende aller schiedlichen Praxisfeldern im In- und Ausland Fachrichtungen. Im Zuge der Europäisierung der einzuüben. Erfahrungen aus diesen Aktivitäten Begabtenförderung werden auch europä ische bestärken die Geförderten darin, ihre sozialen Studierende gefördert. und fachlichen Kompetenzen bei der Mitarbeit an gemeinschaftlichen Aufgaben in öffentlichen Durch die besondere Begleitung in Studium und Einrichtungen, Verbänden und Institutionen ein­ Forschung wird ein hoher fachspezifischer Wis­ zusetzen und lernend zu erweitern. sensstand ermöglicht.

»Evangelischer Glaube beschränkt sich darum nicht auf die Pflege frommer Innerlichkeit, sondern bewährt sich darin, dass er seine erneuernde und gestaltende Kraft im Staat, in der Wirtschaft, im Rechtsleben wie in der Wissenschaft und in der Kunst wirksam werden lässt.« Aus der Gründungserklärung des Evangelischen Studienwerks Unser Leitbild / 125

Was wir wollen Worauf wir aufbauen

Das Evangelische Studienwerk fördert als kirchli­ Das Evangelische Studienwerk Villigst schaut in­ ches Begabtenförderungswerk die Bildung von zwischen auf eine bewegte Geschichte zurück, die zukünftigen Entscheidungsträgern und Führungs­ eng mit der jüngsten deutschen Geschichte ver­ persönlichkeiten. Hierfür ist das Prinzip der Indi­ knüpft ist. Seit der Gründung 1948 sind durch vidualförderung leitend, das die Entwicklung von unsere Förderung inzwischen über 6.000 Personen fachlicher und sozialer Kompetenz unter Berück­ pointiert protestantisch mitgeprägt worden. Sie sichtigung der individuellen Lebensgeschichte arbeiten in ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen zusammenführt. Von besonderer Bedeutung sind und kirchlichen Bereichen – in Wirtschaft, Forschung, daher die studienbegleitende persönliche Beratung Bildung, Politik, Medien und Kunst. Wir sind davon und Betreuung mit dem Ziel, junge Menschen zu überzeugt, dass ihr Engagement für die Entwick­ kritischem und innovativem Handeln innerhalb lung und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ihres späteren Berufes zu befähigen. Sie sollen wertvoll ist und weiterhin bleiben wird. darin bestärkt und ermutigt werden, sich auf der Wegen des Versagens gerade auch der evangelisch Grundlage einer optimalen Ausbildung dauerhaft geprägten Intelligenz vor und während des Nati­ für demokratische Strukturen in einer pluralen onalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs wur­ und solidarischen Gesellschaft einzusetzen. de das Evangelische Studienwerk gegründet. An Das Evangelische Studienwerk erwartet von seinen der Etablierung und Ausgestaltung eines breiten Geförderten Widerspruchstoleranz, die Fähigkeit demokratischen Bewusstseins seither hatte das zu menschlicher Zuwendung und das Eintreten für Evangelische Studienwerk einen bedeutenden die Würde des Menschen. In Zeiten eines nicht Anteil. Das Evangelische Studienwerk versteht sich mehr selbstverständlich vorhandenen Konsenses auch künftig als ein Ort, an dem die Besinnung über gesellschaftliche Grundorientierungen ist der der Kirche auf ihre Bildungsverantwortung entwi­ Beitrag Gebildeter für deren Erarbeitung und Er­ ckelt, formuliert und gestaltet wird. Dieser Tradi­ haltung in Kirche und Gesellschaft unverzichtbar. tion ver pflichtet, bieten wir Studierenden und Promovierenden einen Raum, in dem sie den Zu­ sammenhang von christlichem Glauben, Begabung, Beruf und Verantwortung als persönliche Aufgabe erfahren und für sich entwerfen können. Impressum / 126

Impressum

Herausgeber Evangelisches Studienwerk e. V. Iserlohner Straße 25 58239 Schwerte www.evstudienwerk.de

Redaktion Friederike Faß, Kathrin Wißmach

Gestaltung Leitwerk. Büro für Kommunikation www.leitwerk.com

Bildnachweis Titel: Ev. Studienwerk / Lina Möller Innenteil: Ev. Studienwerk / Lina Möller (S. 4, 13, 48 – 50, 80, 123); Universität Bamberg / Katharina Thoma (S. 8); Hans-Böckler-Stiftung / Stephan Pramme (S. 9); Ev. Studienwerk (S. 9, 10, 58, 77, 79, 125); BMBF / Wieland Kley (S. 10); Ev. Studienwerk / Kristina Jurotschkin (S. 11, 15, 16, 60 – 62, 97– 99); Evangelisches Studienwerk / Jürgen Appelhans (S. 12, 74); Evangelisches ­Studienwerk / Julia Gehrmann (S. 13); Akademie für Raumforschung und La­ ndesplanung (S. 43); Evangelisches Studienwerk / Selina Melchior (S. 57); Bischöfliches ­Cusanuswerk (S. 81); Internati­ onal Glaciological Society (S. 90); Christoph Schuster (S. 91); Foto Morgana / Irma Korthals (S. 93) Alle anderen Fotos: privat

Druck Krüger Druck + Verlag GmbH & Co. KG www.kdv.de

© 2020 Evangelisches Studienwerk e. V.

gefördert von der:

Das Evangelische Studienwerk Villigst nimmt christliche Welt­ verantwortung im Bereich der Begabtenförderung wahr. Dabei

geht das Evangelische Studienwerk davon aus, dass B­ e­gabung 019 2 mit besonderen intellektuellen und kreativen Kompetenzen dazu verpflichtet, diese sozial, zukunftsorientiert und in offenen JAHRES gemeinschaftlichen Bezügen einzusetzen. AHRESBERICHT J Unsere komplexe und widerspruchsreiche Gesellschaft braucht engagierte Intellektuelle und Entscheidungs­träger, die fach­ liches, fachübergreifendes und politisches Urteilsv­ ermögen ver­ BERICHT binden. Individuelle Bildung und die Bereitschaft, sich mit den modernen gesellschaftlichen Frage­stellungen und Wis­sens­ entwicklungen ethisch reflektiert auseinander zu setzen, sind dafür eine unverzichtbare ­Voraussetzung. 2019 Das Evangelische Studienwerk fördert junge Menschen, die ber­ eit sind, sich im Geist protestantischer Tradition diesen Zu­kunfts­ Highlights 2019 / Villigster Stimmen und Gesichter / Evangelischer Kirchentag / EVANGELISCHES STUDIENWERK VILLIGST STUDIENWERK EVANGELISCHES herausforderungen auf allen gesellschaftlichen Gebie­ten zu stellen. Sommerakademie / Demokratieförderung / Villigst vor Ort / Stipendiatische Mitbestimmung /Stiftung Evangelische Begabtenförderung / Geflüchteten­ auswahl / Ora et Scribe / Promotionsschwerpunkte / Zahlen, Daten und Fakten

Spendenkonto: KD-BANK Die Bank für Kirche und Diakonie BIC GENODED1DKD IBAN DE74 3506 0190 2112 5700 15