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Masterprüfung Musik

Amy Winehouse

Dino Christen Noemi Hess SR 12 Herbst 2016

Abstract

Die vorliegende Arbeit zum Thema Winehouse wurde an der PH Luzern als Masterabschlussarbeit des Faches Musik verfasst. Die Arbeit thematisiert die Musik und Person von und geht dabei näher auf die Stilrichtung Soul, insbesondere den -Sound ein.

Die Arbeit ist in einen theoretisch-fachlichen Teil und einen praktisch-didaktischen Teil gegliedert. Dabei wird im ersten Teil in einer Sachanalyse auf die Biographie von Amy Winehouse eingegangen. Themen wie ihre Kindheit, musikalische Vorbilder bis hin zu Liebe, Drogensucht und Druck der Medien werden darge- legt. Zudem kommt eine Auseinandersetzung mit der Stilrichtung Soul, in welcher sich Amys Musik haupt- sächlich bewegt. Im didaktischen zweiten Teil wird in einer Begründungsanalyse auf die Bedeutung des Themas Amy Winehouse im Musikunterricht eingegangen. Dabei fliessen Vorgaben des aktuellen Lehrplans und die Ori- entierung an der Sekundarstufe mit ein. Aus der fachlichen und fachdidaktischen Auseinandersetzung wurde ein Ideenpool mit möglichen Unter- richtsideen hergeleitet. Daraus entstanden für die Umsetzung zwei schulpraktische Leadsheets, ein Arran- gement und eine Bewegungsanleitung. Zusätzlich werden vier Unterrichtsmaterialien mit konkreten Ar- beitsblättern und Lösungen zur Verfügung gestellt. Die Materialien zur praktischen Anwendung werden mit Hintergrundwissen zu den Songs und didaktischen Kommentaren für die Lehrperson eingeführt. Abschliessend ist eine Sammlung von weiterführender Literatur, Links und Filmbeiträgen zur Verfügung gestellt, welche den Zugang zu anderen Unterrichtsmaterialien oder vertiefende Recherche ermöglichen.

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Inhaltsverzeichnis

Sach- und Begründungsanalyse ...... 3 Sachanalyse ...... 3 Biografie ...... 3 Stilrichtung Soul ...... 4 Bedeutende Sub-Genres ...... 4 Motown-Sound ...... 5 Begründungsanalyse ...... 6 Gegenwartsbedeutung ...... 6 Zukunftsbedeutung ...... 6 Exemplarische Bedeutung ...... 6 Einbettung in den Lehrplan ...... 7 Unterrichtssituation ...... 8 Zielstufe ...... 8 Voraussetzungen ...... 8 Ideenpool ...... 9 Lieder / Songs ...... 10 Valerie (Dino Christen) ...... 10 (Noemi Hess) ...... 10 Arrangement (Dino Christen) ...... 11 You know I’m no good ...... 11 Umsetzung ...... 11 Bewegungsanleitung (Noemi Hess) ...... 12 Valerie ...... 12 Unterrichtsmaterial ...... 14 Songteile und Song-Grid (Dino Christen) ...... 14 Pentatonik (Dino Christen) ...... 14 Biographie – in Text, Film und Lyrics (Noemi Hess) ...... 15 Soul – Revival eines Musikstils (Noemi Hess) ...... 15 Weiterführendes Material ...... 16 Lehrmittel, Literatur ...... 16 Noten ...... 16 Internetseiten ...... 16 Filmmaterial ...... 16 Hörbeispiele ...... 16 Quellenverzeichnis ...... 17 Literatur ...... 17 Internetseiten ...... 17 Hörbeispiele ...... 18 Abbildungsverzeichnis ...... 18 Anhang ...... 19

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Sach- und Begründungsanalyse

Sachanalyse

Biografie Amy Jade Winehouse wurde am 14. September 1983 in Southgate, London, als Tochter eines Taxichauf- feurs und einer Drogistin geboren. Die aus einer Familie russischer und polnischer Immigranten stammende Winehouse wuchs umgeben von professionellen Jazz-Musikern, alles Onkel mütterlicherseits, in einem Setting auf, welches ihren späteren Werdegang stark beeinflussen sollte. Auch in der Verwandtschaft väter- licherseits war einiges an musikalischen Grundvoraussetzungen gegeben: Grossmutter Cynthia war selber als Sängerin unterwegs und Amys Vater Mitch, seines Zeichens grosser Frank Sinatra Verehrer, sang oft dessen Klassiker für und mit seiner Tochter. Im Alter von neun Jahren trennten sich ihre Eltern. (Wikipedia, „Amy Winehouse“, Oktober 2016)

Im Jahr 1992 regte Grossmutter Cynthia an, Amy solle sich an der „Susi Earnshaw Theatre School“ anmel- den, um dort ihr Stimmtraining weiterzuverfolgen. Während vier Jahren bildete sie sich jeden Samstag wei- ter, bevor sie später professionelles Gesangscoaching an der „Sylvia Young Theatre School“ beanspruchte. Schliesslich genoss sie eine Ausbildung der bekannten „BRIT School for Performing Arts and Technology“, an welcher andere namhafte Künstlerinnen wie Imogen Heap, Jessie J, Leone Lewis, Katie Melua oder Adele abgeschlossen haben. (Schuller et al., 2011)

Bereits früh begann Amy ihre eigenen Songs zu schreiben. Sie performte unter anderem mit dem National Youth Jazz Orchestra und nahm erste Demo-Tapes auf. Als ihr bester Freund, Soul-Sänger Tyler James, ein solches an einen A&R-Verantwortlichen zugesandt hatte, erhielt sie wenig später bereits einen Vertrag und der Veröffentlichung ihres Debutalbums „Frank“ stand nichts mehr im Weg. Die Platte erhielt durchwegs positive Kritik, führte Winehouse zu grossen Auftritten am Glastonbury Festival oder dem Montreal Jazz Festival und brachte ihr schliesslich den Mercury Music Prize für das beste Album im vereinigten Königreich ein. Später wurde jedoch bekannt, dass Amy nicht wirklich hinter ihrem Album stand, da ihr viele Gestal- tungsprozesse durch das Plattenlabel verwehrt blieben. (Bell et al., 2015)

„I didn’t want to play the jazz thing up too much again. I was bored of complicated chord structures and needed something more direct. I’d been listening to a lot of girl-groups from the fifties and sixties I like the simplicity of that stuff. It just gets to the point.” (International Music Publications, 2008, S.4)So widmete sie sich schliesslich ihrer wahren musikalischen Stilrichtung, dem Soul der 50er und 60er Jahre, angelehnt an berühmte Girl Groups wie „The Ronettes“. Dieser Schritt führte zum Hitalbum „Back to Black“ und zu ihrem internationalen Durchbruch. Das Multi-Platin und in Brasilien sogar Diamant-Status erlangte Album beste- hend aus Songs wie „You know I’m no good“, „Rehab“, „“ oder eben auch „Back to Black“ verkaufte sich bis heute weltweit über 10 Millionen Mal und ging damals als dritterfolgreichstes Al- bum der Dekade im Vereinigten Königreich in die Geschichte ein. Es folgten erfolgreiche Welt-Tourneen, Grammy-Awards, Kollaborationen mit anderen Grössen des Musikgeschäfts sowie die Lancierung ihres eigenen Record-Labels „Lioness Records“.

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Trotz oder aufgrund ihres Erfolgs hatte Amy zahlreiche Probleme. Amy hatte mit Essstörungen, Alkohol- und Drogenexzessen und schwierigen On/Off-Beziehungen zu kämpfen. Dies führte so weit, dass sie voll- kommen neben sich auf grossen Bühnen performte, teilweise gewalttätig wurde und mit dem Gesetz in Konflikt kam. Ein gefundenes Fressen für Paparazzi, welchen die Angehörigen per gerichtliche Verfügung verboten, sich auf weniger als 100 Meter an Winehouse zu nähern oder Fotos von ihr zu schiessen.

Am 23. Juli 2011 wurde Amy Winehouse, damals 27-jährig, in ihrer Wohnung in London von ihrem Body- guard tot aufgefunden. Als Todesursache wurde nach der Obduktion „accidental alcohol poisoning“ ange- geben. (Bell et al., 2015)

Stilrichtung Soul Soul ist ein Musikstil mit Wurzeln in den späten 50er und frühen 60er Jahren in den USA. Dabei werden Elemente von Gospel, Rhythm and Blues und Jazz kombiniert, wobei noch immer häufig Call and Response – Elemente zwischen Leadgesang und Backing Vocals zu finden sind. Soul widerspiegelt die afroamerikani- sche Identität, betont die Wichtigkeit derer Kultur und verkörperte Stolz ein Teil der schwarzen Gesellschaft zu sein. (Wikipedia, „Soulmusic“, Oktober 2016)

Aufgrund der Herkunft des Stils sind häufig zur Anwendung kommende Instrumente noch immer E-Gitarre, Bass, Keys, Drums, sowie Hammond Orgeln und Horn Sections. Der Liedtext orientiert sich inhaltlich an religiösen Themen des Gospels, sowie den säkularen Schwerpunkten wie Liebe, Lebensfragen oder Sehn- sucht aus dem Blues. Insbesondere grosse Namen wie Etta James, Ray Charles, Little Richard, Sam Cooke und James Brown, auch bekannt unter dem Titel „Godfather of Soul“, machten diesen Musikstil populär und kommerziell erfolgreich.

Während den 70er Jahren begann sich das Soul-Genre vermehrt mit anderen Stilrichtungen zu vermischen. Berühmte Motown Records Künstler wie Stevie Wonder, oder Michael Jackson lieferten pop- musik-angehauchten Soul. James Browns Veröffentlichungen führten eher in Richtung Funk und Legenden wie Joe Cocker, Tom Jones oder Sonny & Cher etablierten den sogenannten Blue-Eyed Soul, also Soulmusik der hellhäutigen Künstler.

Gegen Ende des Jahrzehnts spaltete sich die Soul Musik vermehrt von Disco und Funk ab, es folgte eine Phase des „Quiet Storm“ mit langsameren Tempi und sanfteren Melodien – beeinflusst durch Soft Rock und Adult Contemporary. In den frühen 80er Jahren hielt zusätzlich die elektronische Musik Einzug, was zu we- niger „roh“ klingenden Produktionen und später zu einem vom Original Rhythm and Blues unterschiedli- chen Contemporary R&B führte.

Bedeutende Sub-Genres (Souldecision, November 2016) Detroit (Motown) Soul: Stark rhythmisch und vom Gospel inspiriert. Häufig sind Hand-Claps auf Beat 2 und 4, eine kräftige Basslinie, Streicher und Glocken auf den Aufnahmen zu hören. Dabei vermischen sich „ro- her“ Gesang und „polierte“ Produktion zu einem radiotauglichen Pop-Soul-Crossover.

Deep Soul: Eine Kombination aus R&B und Gospel, welche den Leadgesang in den Hintergrund rücken lässt, sich jedoch mehr auf kräftige Bässe und Horn-Sections im Song konzentriert.

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Memphis Soul: Ein eher ruhigerer Stil mit melancholischen und melodischen Bläser- und Hammondeinsät- zen.

New Orleans Soul: Prominenter Einsatz von Saxophon und grösstenteils Piano als Ersatz für Gitarren. Zu- sätzlich zu den Wurzeln aus Gospel und Blues findet sich auch ein starker Einfluss des Boogie-Woogies.

Philadelphia Soul: Dieses Untergenre setzt vor allem auf orchestrierte Passagen und sogenanntem doo- wop-inspiriertem Gesang. Auch Vibraphone wurden gerne im Arrangement verwendet.

British Soul (als Teil davon auch Blue-Eyed Soul): Dieses Sub-Genre zeichnet sich weniger durch akustische Eigenschaften, sondern durch die meist weissen, britischen Interpreten aus. Hierzu zählte unter anderem auch Amy Winehouse.

Neo Soul: Ein Crossover-Genre bestehend aus 70er Jahre Soul Gesangsstil und modernen R&B und Hip-Hop Sounds. Dabei wird vor allem auf Rhodes oder Wurlitzer Pads, starke (elektronische) Beats und einen funky Bass Wert gelegt.

Motown – Sound Der Begriff Motown-Sound kommt vom Plattenlabel Tamla Motown Records. Die amerikanische Platten- firma produzierte in den 60er und 70er Jahren viele Aufnahmen mit souligem Klang und Stil, was zum Hauptmerkmal für sie wurde. Dieser charakteristische Sound wird heute von Fachleuten oft als Motown- Sound bezeichnet, obwohl der Zusammenhang mit dem Plattenlabel nicht gegeben sein muss. Der Sound entstand, weil meistens die gleichen Komponisten für das Label Musik produzierten und diese oft von der- selben Band, den „Funk Brothers“, eingespielt wurde. Typisch für den Motown-Sound ist die Betonung des Backbeats, melodiöse Bassläufe und Bläser- und Streichersektionen. Oft kommen Call and Response – Ele- mente vor und die Instrumente werden durch Overdubbing auf den Aufnahmen übereinander gelegt. Ty- pisch ist auch, dass die Band und der Gesang zeitlich leicht versetzt sind und der dadurch entstandene Ef- fekt einen mitreissenden Charakter hat (Taraborrelli, 1988, S. 4f.).

Der Zusammenhang zwischen Motown-Sound und der Musik von Amy Winehouse kann gut am Beispiel des Lieds „Tears dry on their own“, welches an den Song „Ain’t no mountain high enough“ von Marvin Gaye und Tammi Terell (damals beide bei Motown-Records unter Vertrag) angelehnt ist, demonstriert werden. Die typische zeitliche Versetzung von Gesang und Band kann man bei Amy in vielen Songs feststellen, die melodiösen Bassläufe und die Bläsersektionen hört man gut am Beispiel des Songs „You know I’m no good“.

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Begründungsanalyse

Gegenwartsbedeutung In Zeiten von Youtube, Spotify und Apple-Music sind Smartphones längst zum Dauermusiklieferanten ge- worden. Auch, oder insbesondere, bei Jugendlichen ist dieser Trend zu beobachten. Playlists stellen auf- grund eines Hörerprofils Songs von ähnlichen Interpreten zusammen. So tauchen Titel von Amy Winehouse im Zusammenhang mit aktuellen Künstlerinnen, wie Adele, Jessie J, Alicia Keys, Lily Allen oder Beyoncé auf. Das führt dazu, dass ihre Songs heute noch bei vielen Jugendlichen präsent sind. Die Gemeinsamkeit dieser Musikerinnen sind die Wurzeln im Soul. Der moderne R&B zeigt ein „Soul-Revival“ auf, von wessen Winehouse eine der Begründerinnen war. Ursprünge der momentanen Chartsmusik zu kennen, fördert das Musikverständnis der Jugendlichen und zeigt ihnen den ständigen Wandel und gleichzeitig gleiche Muster von Musik auf. Das turbulente Leben von Amy, der Alkohol, die Drogen, wie auch der Ruhm und die Anerkennung auf der anderen Seite sind, in einer von Casting-Shows und kurzlebigen Youtube-Stars geprägten Zeit, aktueller denn je. Der ganze Schein von Glamour und Popularität wird durch die Auseinandersetzung mit Amy Winehouse von einer realen und durchaus düsteren Seite portraitiert. Aktuelle Popstars wie Miley Cyrus oder Justin Bieber zeigen ähnliche Verhaltensweisen. Für Schülerinnen und Schüler ist eine Auseinander- setzug wertvoll, da sie so aufgefordert werden, verschiedene Seiten des Popstar-Lebens zu reflektieren. Die Liedtexte von Winehouse handeln häufig von Liebe, Trennungen oder Selbstfindung – Themen, die Ju- gendliche beschäftigen und in welchen sie sich selber erkennen. Zudem war Amy Winehouse eine Stil- Ikone, eine Rebellin und eine Kämpferin – Attribute, mit denen sich Jugendliche identifizieren.

Zukunftsbedeutung Hintergründe von Musikstilen zu erkennen, kann Schülerinnen und Schüler einen grösseren Zusammenhang von Musik als Teil der Kultur und Gesellschaft vermitteln. Die Gleichstellungsbewegung der Schwarzen in den USA und der daraus entstandene Soul (früher schon Gospel), zeigt den Jugendlichen, dass Musik Identi- tät schafft und sie als Sprachrohr benutzt werden kann. Dies kann Schülerinnen dazu ermutigen selber Ge- fühle und Anliegen durch Musik zu kommunizieren. Da die Lernenden der Sekundarstufe I in einem Alter sind, in welchem Drogen und Alkohol ein häufiges Thema sind, sollte man es in der Schule thematisieren. Die Folgen von Drogenkonsum werden anhand des Lebens von Amy Winehouse aufgezeigt. Der Fakt, dass nicht nur sie als Jugendliche sich mit der Faszination des Drogenkonsums auseinandersetzten, sondern vor allem Erwachsene, in diesem Fall Berühmtheiten, der Sucht unterliegen, kann abschreckend wirken und eine präventive Wirkung haben.

Exemplarische Bedeutung Amy Winehouse ist eine von vielen Musikerinnen, welche viele Elemente der Black Music in Popmusik inte- grierte. Einflüsse der Black Music, wie Gospel und Rhythm and Blues sind in verschiedensten Musikrichtun- gen der heutigen Charts zu erkennen. Beispielsweise im HipHop oder im Contemporary R’n’B. Amy Winehouse kann als Exempel für eine öffentliche Person dienen, welche mit Ruhm nicht klar kommt und zeigt anhand ihres Lebenslaufes, wie der Druck des Showbusiness Persönlichkeiten verändert. Für Ler- nende, welche selber einem enormen Leistungsdruck ausgesetzt sind und welchen Berühmtheit meist als etwas Positives bzw. Anstrebenswertes vermittelt wird, kann dies helfen eine andere Perspektive einzu- nehmen.

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Einbettung in den Lehrplan (D-EDK, 2013, S. 4-5) Nachfolgend werden die fünf Kernbereiche mit jeweiligen Grobzielen nach Lehrplan21 der Volksschule Luzern aufgelistet und jeweils eine Verbindung zum ausgewählten Themengebiet aufgezeigt.

Singen ᴏ Ein- und mehrstimmige Lieder sowie Kanons singen. Inhalte: Lieder aus dem Repertoire von Amy Winehouse singen. Teilweise sind mehrstimmige Passagen in den Leadsheets zu finden.

Musikhören ᴏ Musikinstrumente kennenlernen. Inhalte: Motown- und Soulinstrumentarium anhand thematisierter Songs von Amy Winehouse kennenler- nen. Umsetzung mittels Song-Grid möglich.

ᴏ Verschiedene Stilbereiche bewusst hören lernen. Inhalte: Amy Winehouses Musik kann auf Soul- oder Motown-Elemente untersucht werden.

ᴏ Musikalische Elemente und Strukturen bewusst hören lernen. Inhalte: Formteile Intro, Verse, Chorus, Bridge, etc. erklären und Songs von Amy Winehouse darauf unter- suchen. Ebenfalls mittels Song-Grid umsetzbar.

Musizieren ᴏ Lieder begleiten Inhalte: Liedbegleitung anhand des Arrangements von „You know I’m no good“ einstudieren, gegebenen- falls mittels Einsatz des Orff-Instrumentariums und geeigneten Spielhilfen.

Bewegen ᴏ Musikalisch geschlossene Formen durch Bewegung darstellen. Inhalte: Umsetzung von begleitenden Bodypercussions zu den Songs und Durchführen der Tanzanleitung zum Song „Valerie“.

Musikalische Grundlagen ᴏ Rhythmische Unterteilung, Betonungen kennenlernen und anwenden. Inhalte: Betonung auf Backbeat im Bereich Black-Music, Synkopen in Songs von Amy Winehouse (z.B. in „Valerie“ oder „You know I’m no good“)

ᴏ Innerhalb verschiedener Tonarten arbeiten. Inhalte: Im Rahmen der musikgeschichtlichen Herkunft des Soul kann die Bluestonleiter thematisiert wer- den. Ausserdem steht mit „Valerie“ ein Paradebeispiel für pentatonische Melodien für die Umsetzung im Unterricht zur Verfügung. Mittels den so vermittelten Inhalten zur Fünftonmusik kann zusätzlich ein Link zur Improvisation geschlagen und dies direkt von den Schülerinnen und Schülern ausprobiert werden.

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Unterrichtssituation

Zielstufe

Teilweise sind die Songs von Amy Winehouse rhythmisch komplex, sodass das Lesen eines Leadsheets schwierig fallen könnte. Die schnellen Phrasen und die grosse Menge an Songtext erfordern zusätzliche Erfahrung. Insbesondere Letztere sind inhaltlich teilweise nicht für zu junge Schülerinnen und Schüler ge- eignet, da anstössige oder vulgäre Sprache verwendet wird. Bei der Thematisierung jener Texte, dem Link zu Alkohol, Drogen und der düsteren Seite von Ruhm und Reichtum, erfordert auch bei älteren Jugendli- chen ein bewusstes Herangehen. Aus diesen Gründen erscheint eine Umsetzung mit einer dritten Oberstu- fe, egal welchen Niveaus, angemessen.

Voraussetzungen

In Bezug auf die gesangliche Umsetzung der vorbereiteten Songs ist es hilfreich, wenn die Klasse bereits Erfahrungen mit komplexeren Rhythmen und dem Lesen von Leadsheets hat; der Erarbeitungsprozess wird so vereinfacht und beschleunigt. Die Fähigkeit des Notenlesens ist ein essentieller Bestandteil für die instrumental Erarbeitung von „You know I’m no good“. Vorkenntnisse im Instrumentalspiel ist, vorausgesetzt das Arrangement wird nicht stark vereinfacht, beim Drum-, Bass- und Gitarrenpart wünschenswert. Die Klavierstimme ist mit geeigneten Spielhilfen gut umsetzbar, die Trompeten-, sowie die Saxophonstimme lassen sich mittels Orff- Instrumentarium oder Keyboardklängen ebenfalls binnen nützlicher Frist erlernen und umsetzen. Für die Umsetzung der erstellten Unterrichtsmaterialien sind keine besonderen Voraussetzungen der Klasse nötig.

Was die Infrastruktur angeht, sind nebst einem Klavier, einige Bandinstrumente für die musikalische Um- setzung der Songs Voraussetzung. Im Optimalfall besteht die Möglichkeit, die Klasse in zwei Räume aufzu- teilen, einen für die Band und einen für die Sänger. Um die Einführung ins Thema, die Biografie von Amy Winehouse und die musikgeschichtlichen Hintergrün- de ansprechend und gewinnbringend durchführen zu können, ist eine Musikanlage und ein Beamer wün- schenswert.

Die Lehrperson bringt Grundkompetenzen in der Liedeinführung und -begleitung, fundamentale Kenntnisse im Umgang mit Bandinstrumenten, sowie das nötige Interesse für die behandelte Thematik mit. Sie muss eine Schülerband anleiten und mit technischen Hilfsmitteln für Präsentationen umgehen können.

Dino Christen & Noemi Hess Amy Winehouse Seite 8 Ideenpool

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Lieder / Songs

Valerie (Dino Christen)

Die Melodie dieses im Jahr 2007 von Winehouse in Zusammenarbeit mit veröffentlichten Hits kommt, mit Ausnahme einer kurzen Phrase, mit Tonmaterial einer Oktave aus, was den Song gut mit einer Klasse umsetzbar macht. Durch den dichten Songtext und den erzählenden Charakter des Liedes, sind eini- ge komplexe rhythmische Passagen zu meistern. Häufig werden dabei Sechzehntelnoten verwendet oder Töne vorgezogen. Dies dürfte beim Einstudieren eine Hürde darstellen und es sollte dafür genügend Probe- zeit eingeplant werden. Auch scheint es aufgrund der ziemlich komplexen Notation eine gute Alternative zu sein, den Song zusätzlich über das Gehör einzustudieren. Inhaltlich erzählt das Lied von den Erinnerungen an Valerie, eine rothaarige Frau, die gelegentlich mit dem Gesetz in Konflikt gekommen zu sein, und mit der Erzählerfigur früher Zeit verbracht zu haben scheint. Was wohl aus ihr geworden sei, warum sie nicht einfach mal wieder vorbeikomme, danach fragt die singende Amy. Harmonisch kommt der Song mit fünf Akkorden aus, die nie eher als nach einem ganzen Takt wechseln. Sollte es in einer Klasse Lernende geben, die etwas Erfahrung auf einem Bandinstrument mitbringen, könn- ten diese bei der Umsetzung im Unterricht verstärkend eingesetzt werden. Da der Song ausschliesslich mit pentatonischem Tonmaterial auskommt, bietet sich dies zur musiktheoreti- schen Vertiefung an. Die Jugendlichen können beispielsweise auf die Häufigkeit der Pentatonik in alten Volksliedern bis zur modernen Popmusik aufmerksam gemacht werden, oder das Gebiet der Improvisation wird mit der Klasse thematisiert und ausprobiert.

Back to Black (Noemi Hess)

Der Titelsong des zweiten Albums von Amy Winehouse „Back to Black“ wurde 2007 als Single veröffent- licht. Der Song wurde von Amy und Mark Ronson geschrieben und mit Ronson in New York und London produziert. Das Original ist in D-Moll geschrieben, für die Umsetzung mit der Klasse wurde es um einen Ton, auf E-Moll, erhöht. Der Tonumfang liegt innerhalb einer Oktave, von h bis a‘. Dies ist für Lernende eher tief, hat aber den Vorteil, dass die Akkorde einfach mit Instrumenten umsetzbar sind. Ausserdem würde die Stimmung von „Back to Black“ durch eine höhere Ansetzung an Charakter verlieren. Der Song handelt von der schwierigen Trennung von Blake Fielder-Civil, welcher Amy für seine Ex-Freundin verlassen hat, was Amy selbst veranlasste, zurück zum „Black“ zu kehren. Das „Black“ ist nicht nur, wie oft interpretiert, ein Ausdruck für Depression und Alkoholexzesse, sondern ein in Los Angeles oft verwendeter Name für Heroin, von welchem Winehouse zeitweise abhängig war (Bell, 2015). Das Lied besteht im Original aus zwei Strophen und dem Refrain, in welchen immer die vier gleichen Akkor- de gespielt werden. Die Bridge zum Schluss wird im Leadsheet weggelassen. Im Refrain wurde eine neue Stimme hinzugefügt. Durch vorgezogene Einsätze des Gesangs ist das Singen erschwert. Das Einstudieren über Gehör ist empfohlen. Nebst dem Singen des Songs ist es sinnvoll den Text des Liedes zu besprechen. Zur Vertiefung kann man Passagen aus dem Buch „Back to Black“ von A. Schuller vorlesen (z.B. S.11 – 12). Der Song eignet sich fürs Klassenmusizieren mit Klavier und E-Gitarre. Für die Vereinfachung des charakteristischen Basslaufs sind Boom-Whackers eine mögliche Alternative.

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Arrangement (Dino Christen)

You know I’m no good

Einer der wohl bekanntesten Songs von Amy Winehouse. Seine einfache Struktur mit Strophe, Refrain und Interlude, sowie viele sich wiederholende rhythmische und melodische Phrasen, machen ihn gut mit einer Klasse umsetzbar. Der Tonumfang für die Gesangsstimme beträgt eine kleine Septime, was bei einer ge- genüber dem Original etwas höher transponierten Version, für Jugendliche gut singbar sein sollte. Auch was die Instrumentalstimmen angeht, so bestehen sie grösstenteils aus sich wiederholenden Elemen- ten, was das Einstudieren mit Bandinstrumenten vereinfacht.

Umsetzung

Das Arrangement ist so ausgelegt, dass die Schlagzeug-, Bass- und Gitarrenstimme eher für auf dem In- strument erfahrenere Schülerinnen und Schüler zur Umsetzung in Frage kommen, die Klavier-, Trompeten- und Saxophonstimme aber relativ einfach gehalten sind, sodass auch Anfänger oder Jugendliche ohne Spie- lerfahrung mit den Noten klarkommen sollten.

Die Bläserstimmen werden nicht von einer Trompete und einem Saxophon gespielt, sondern durch einen passenden Keyboard-Klang oder Orff-Instrumente ersetzt. Die Saxophonstimme besteht praktisch aus- schliesslich aus Auftakten zum Grundton. Eine schwierige Stelle findet sich im Interlude, wo das Saxophon eine Solostimme spielen soll. Dies kann je nach Situation so gespielt, oder vokal auf passende Silben umge- setzt werden. Auch die Trompetenstimme folgt nur zwei verschiedenen Pattern, welche nötigenfalls an zwei verschiedene Lernende aufgeteilt und so zügig eingeübt werden können.

Ähnlich verhält es sich mit dem Klavierpart, der ebenfalls nur aus zwei rhythmischen Pattern besteht und welcher zusätzlicher Vereinfachung halber an zwei Musizierende aufgeteilt werden könnte. Um der Schwie- rigkeit der Dreiklänge etwas entgegenzuwirken, können die Akkorde mit unterschiedlichen Farben markiert werden. Anschliessend werden die Klaviertasten entsprechend mit der gleichen Farbe markiert (kleine Auf- kleber), mit einer Tonnamen-Schablone nachgeholfen, oder eine Kombination aus beidem verwendet.

Abb 3: Klavierspielhilfe

(Eine gratis ausdruck- und ausschneidbare Tonnamen-Schablone steht auf der Homepage von Piano Lang in Aachen unter http://stimmungen.de/zubehoer/downloads/ zum Download zur Verfügung.)

Der charakteristische Basslauf kann kaum vereinfacht werden, jedoch kann das Drum-Pattern in Bassdrum, Snare und Hi-Hat aufgeteilt und an verschiedene Schüler mit Shaker, Bongos, Djembes, etc. verteilt werden.

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Bewegungsanleitung (Noemi Hess)

Valerie Der Song „Valerie“ eignet sich gut zum Tanzen, da er durch die Sechzehntel und die Instrumentierung mit Bläsern einen „lüpfigen“ Charakter hat. Das Originaltempo des Stücks liegt bei 106bpm. Um das Stück dem gewählten Tanzstil „Jumpstyle“ anzupassen, wurde es auf 120bpm verschnellert. Weil das Lied eher lang ist, wurde es für die Bewegungsanleitung so zusammengeschnitten, dass es viele wiederholende Teile ent- hält und doch nicht langatmig werden sollte.

Intro - Strophe 1 - Prechorus - Refrain - Strophe 1‘ - Prechorus – Refrain & Outro

In der folgenden Tabelle ist der Ablauf der Choreographie vereinfacht erklärt. Die einzelnen Schrittabfolgen werden auf den Lernfilmen mit integrierter schriftlicher Erklärung gezeigt.

Abschnitt Dauer Orientierungshilfe Bewegungsbeschreibung / Links /Tipps Sound/Stimmung/Text 1 Intro 2 /2 x 8 1x4 Sticks, 4tel Schläge 1x4 Hüfte im Takt wippen, Kopf gesenkt 2x8 Drums & Bass 2x8 Kopf heben, im Takt schnippen Verse 1 4x8 Gesang, Bass und Drums 1x8 Wechselschritt re., Wechselschritt li. Zum Ende Gitarre Arme in gleiche Richtung „Scheibenwischer horizontal“ (2x) 1x8 seitliche Verschiebung nach li. mit Überkreuzen der Beine. Arme machen Kreisbewegung vor dem Körper. 2x8 Wiederho- lung nach re. Prechorus 4x8 Bläsersections lange Schrittabfolge aus der Jumpstyle Kombi 01 von dance360. Töne http://www.dance360-school.ch/#/search/video=125. (Dauert 3x8) Letze 1x8 Impro zum/r PartnerIn tanzen, für Ref. . Wichtig ist ständiges Hüpfen auf die 4tel. Falls es für einige SoS zu komplex ist, kann man einfachere Hüpfformen entwickeln. Z.B. Grätsch – Zusammen –Kick li., Kick re. Chorus 4x8 „Valerie“, Bläser mit Partnerteil. Halten an den Händen vor dem Körper. Erste 2x8 aus rhythmischen Ostinati der Schrittabfolge von Jumpstyle Kombi 02 http://www.dance360-school.ch/#/search/video=143. Wieder- holen der 2x8 = ganzer Refrain diese Partnerhüpfschritte. Verse 1‘ 4x8 Text gleich wie Str. 1 1x8 Impro, freies Aufstellen in einer Linie (fliessende Bewegung zusätzlich mit Streicher = empfohlen, z.B. Bodywave / Moonwalk). ruhiger 1x8 (auf „Across the water“) Wellenbewegung mit Armen, zu- erst nach li. dann nach re.(2x). Beine machen Nachstellschritt in gleiche Richtung. 1x8 Springseilen mit Nachstellschritt 1x8 Springseilen überkreuzt Prechorus 4x8 Streicher lange Töne Wiederholung von Prechorus (Jumpstyle Kombi 01) mit Wechsel zu anderer Tanzpartnerin für den Refrain (letzte 1x8). Chorus‘ 4x8 Gleich wie Ref. zusätzlich Wiederholung des Ref. (Jumpstyle Kombi 02). mit Streicher & Glocken- spiel Outro 1x8 „Why don’t you come on Individuell gewählte Schlusspose mit “Freeze” für Schlussbild. over Valerie?“ Zum Beispiel mit Faller oder Drehung.

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Anforderungen und weiterführende Ideen: Die Choreographie ist anspruchsvoll für Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler, da die Musik schnell ist und für einige Schritte eine hohe Hand- Bein Koordination gefragt ist. Gut wäre es, wenn man ein Teil der Choreographie im Sportunterricht einführen könnte und so fächerübergreifend Arbeitet. Denkbar ist auch Halbklassenunterricht, wo ein Teil mit den Lernvideos den Tanz einstudiert und die andere Hälfte den Song mit Instrumenten einstudiert.

Tipps für die Anleitung: Die fett gedruckten Wörter dienen zur Wiedererkennung von Schrittfolgen und sollten von der Lehrperson kurz vor dem Schrittwechsel der Klasse zugerufen werden. Richtungsänderungen können mit der Hand angezeigt werden. Die Lehrperson sollte in die gleiche Richtung schauen, wie die Lernenden, oder alles in spiegelverkehrter Richtung mit Blick zu den Schülerinnen und Schülern vorzeigen. So hat sie den Überblick und die Tanzenden können nachtanzen ohne einen sich zu überlegen, mit welchem Bein bzw. Arm sie die Bewegungen machen müssen.

Die Kombination von Jumpstyle-Schritten und dieser Musik erinnert an „Rock’n‘Roll“ ist aber für die Sekun- darstufe angepasst, da weniger Partnerschritte vorkommen. Das wird vermieden, da es in gewissen Klassen zu Problemen führen könnte. Die Jumpstyle-Schritte können gut vereinfacht werden, indem man andere Hüpfabfolgen einstudiert. Partnerschritte können durch andere Teile ersetzt werden. Zum Beispiel Kick, Box, seitliches Hüpfen etc. Durch die freien Impro-Teile können die Lernenden selber ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Den schwächeren Schülern gibt es Zeit sich für den nächsten Teil vorzubereiten.

Falls die Bewegungen zu schwer sind für einige Lernende, kann man z.B. durch Weglassen der Armbewe- gungen vereinfachen. Besonders beim Verse 1 kann dies helfen.

Die langsame Musik, welche man auf der CD findet (106bpm) sollte nur für das Üben von Verse und Prechorus genutzt werden. Im Chorus wäre es erschwerend, langsam zu hüpfen.

Begleitmaterialien: Filme der Bewegungsanleitung sind in drei Formaten auf der CD vorhanden. Die gesamte Choreographie ist mit Partnerteilen und Musik in Originaltempo aufgenommen. Zusätzlich gibt es zu jedem Abschnitt (in Ta- belle farblich unterschieden) zwei Lernvideos. . ein Lernvideo in langsamem Tempo, 80bpm mit Metronom und Hilfstext . Ein Lernvideo in Originaltempo mit Musik und Hilfstext

Die Musik ist auf der CD in zwei Versionen vorhanden. Eine im schnelle Tanzversion (120 bpm) und die Ori- ginalversion (106bpm).

Um die Lernvideos autodidaktisch zu nutzen, kann man im Programm „movie maker“ die Filme importieren und bei „visuelle Effekte“ „Spiegelung vertikal“ einfügen, so kann man die Schritte in dieselbe Richtung durchführen wie im Film (die Schrift wird jedoch auch automatisch gespiegelt).

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Unterrichtsmaterial

Songteile und Song-Grid (Dino Christen)

Beim Song-Grid handelt es sich um eine Tabelle, in welcher vertikal, die im Song auftretenden Instrumente, und horizontal, die einzelnen Songteile, eingetragen werden. Im Rahmen eines Hörauftrags soll die Hälfte der Klasse beim ersten Anhören des Songs versuchen herauszuhören, welche Instrumente im Song vor- kommen. Die andere Hälfte konzentriert sich auf den Songablauf und notiert sich die zuvor im Unterricht behandelten Songteile (Intro, Verse, Chorus, etc.). Im Plenum wird gesammelt, verglichen und schliesslich als Ergebnissicherung der Anfang des Grids gemeinsam ausgefüllt. In einem zweiten Hördurchgang versuchen die Schülerinnen und Schüler zu erkennen, welche Instrumente in welchen Songteilen vorkommen und markieren die jeweiligen Felder im Grid. Um den Auftrag etwas zu vereinfachen, können einzelnen Jugendlichen auch bestimmte Instrumente zugeordnet und nach dem An- hören in Kleingruppen untereinander die Ergebnisse ausgetauscht werden. Auf diese Weise trainieren die Lernenden nicht nur ihr Gehör, sie können zusätzlich die Theorie zu den Songteilen mit einem praktischen Beispiel verlinken und lernen den Song schon etwas kennen, was bei einer späteren musikalischen Umsetzung in der Klasse einen Vorteil mit sich bringt.

Pentatonik (Dino Christen)

Das Arbeitsblatt zur Pentatonik greift nicht nur das musiktheoretische Thema der Fünftonmusik auf, son- dern macht auch einen Link zur Musikgeschichte, verbindet Theorie mit praktischen Beispielen, schlägt eine Brücke zur Improvisation (welche dem Ursprung von Amy Winehouses Musik, dem Jazz und Soul, sehr nahe steht) und leitet über zur Songerarbeitung von „Valerie“. Kurz und bündig wird die Thematik theoretisch angegangen, führt dann aber schon bald zu praktischem Improvisieren, Soundbeispielen und dem selbständigen Erstellen pentatonischer Tonleitern mittels vorge- gebenem „Rezept“. Die so erhaltenen Tonfolgen können anschliessend als Improvisationsmaterial für den Song „Valerie“ verwendet werden. Mittels eindrücklichem Videobeispiel von Bobby McFerrin, wird den Lernenden bewusst gemacht, wie ver- ankert Tonfolgen der Pentatonik in unserer Kultur wirklich sind. Nach Bearbeitung des Arbeitsblattes dürfte den Lernenden einleuchten, warum gerade „Valerie“ (unter anderem) so ein grosser Hit wurde und sie werden etwas auf pentatonische Tonfolgen sensibilisiert.

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Biographie - in Text, Film und Lyrics (Noemi Hess)

Das Arbeitsblatt zur Biographie von Amy Winehouse versucht den Schülerinnen und Schülern einen mög- lichst breiten Einblick in das Leben von Amy Winehouse zu geben. Da die aufgegriffenen Themen wie Dro- gen und Medien auch andere Popstars beeinflussen, kann weiterführend eine Diskussion über das Thema „das Leben eines Popstars“ geführt werden. Die Befassung mit den Songtexten zeigt den Schülerinnen und Schülern die emotionale Involviertheit eines Musikers oder einer Musikerin mit der Musik und kann SuS dazu motivieren eigene Probleme mit oder durch Musik zu bewältigen. Durch den Einsatz von Filmaus- schnitten und die darin enthaltene Musik, hören die Lernenden bereits verschiedene Titel von Amy Winehouse. Da viele verschiedene Medien für die Bearbeitung des Arbeitsblattes eingesetzt werden, muss die LP sich im Vorhinein gut organisieren. Wann zeigt sie welchen Ausschnitt? Werden mit den Songtexten auch die Musikbeispiele gehört? Wird dies wie vorgeschlagen im Klassenraum verteilt bearbeitet oder ge- meinsam gemacht? Je nach Klasse sollte der Auftrag dementsprechend angepasst werden. Die Bearbeitung des Arbeitsblattes ist für zwei Einzellektionen gedacht, in welchen mindestens ein Song von Amy Winehouse musikalisch umgesetzt wird. „Back to Black“ würde sich dazu gut eignen, da dieser im Auftrag integriert ist.

Die Filmausschnitte entsprechen den auf dem Lösungsblatt vermerkten Zeiten. Auf der Anhang CD sind die Filmausschnitte einzeln vorhanden. Diese dürfen aus rechtlichen Gründen nur im Rahmen dieser Arbeit verwendet werden.

Soul – Revival eines Musikstils (Noemi Hess)

Mit den Arbeitsmaterialien zu Soul wird versucht, den Schülerinnen und Schülern einen breiten Einblick in einen Musikstil und seine Geschichte, aber auch das heutige Vorkommen zu gewähren. Dafür wurden The- menbereiche gewählt, welche nicht nur durch die Musikrichtung Soul in Verbindung zu Amy Winehouse stehen. Explizit sind die Themen Girlgroups als Vorbilder von Amys Musik, Motown als Vorlage für den von ihr reproduzierten Sound, Deutscher Soul für „Blue eyed Soul“ und zum Aufzeigen, wie Soul nach Europa kam und zuletzt Soul in den Charts, weil Amy selber auf Playlists von Spotify oder anderen Musikportalen mit aktuellen Soulkünstlern auftritt. Das Arbeitsmaterial besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil wird im Klas- senunterricht behandelt. Ziel ist, dass die Schüler etwas über die wich- tigsten Stilmerkmale und die Geschichte des Souls gehört haben. Die Lehrperson kann dazu Musikbeispiele abspielen oder zusätzliche Fragen stellen. Der zweite Teil ist ein Gruppenpuzzle, wobei sich die Lernenden in vier Gruppen in einem bestimmten Thema (oben genannt) Experten- wissen aneignen und dies dann im Austausch mit den anderen Gruppen präsentieren. Die Recherchearbeit für das Gruppenpuzzle findet mit Computern, wenn möglich mit Laptops, statt. Der Vorteil an den Lap- tops ist, dass die Schülerinnen und Schüler diese für die Präsentation gut nutzen können und man die Präsentationen im Musikzimmer halten kann. Die Lösungen helfen der Lehrperson wichtige Punkte der Unter- Abb. 4: Gruppenpuzzle themen im Überblick zu haben und den SuS Unterstützung bei der Recherche zu bieten. Nebenstehend eine erklärende Darstellung zum Ablauf des Gruppenpuzzles.

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Weiterführendes Material

Lehrmittel, Literatur

 Fessler, N. & Geiser, S. (2011). Jumpstyle - eine gefragte (Tanz) – und Trendsportart für Jedermann. Lehrhilfen für den Sportunterricht. Heft 7, 7 – 14. S.

 Galden, M.P. (1998). Sweet . Applaus – Musikmachen im Klassenverband, (13), 2-35.

 Lörscher, H. (2004). Soul Emotions. Auftakt – Chor in der Schule, (19), 3-48.

 Nimczik, O. (2009). WELL done, Amy Winehouse, In: Musik & Bildung 1.09., S.18-29.

 Rute, A. (2004). Hits am Fliessband. Phänomen Motown am Beispiel der Temptations und ihrem Hit „My Girl.“ Musik und Unterricht, 74, 42 – 53.

 Schuller, A. & von Bredow, N. (2011). Back to Black. Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben. München: Goldmann Verlag. Noten

 YOU’RE THE VOICE. AMY WINEHOUSE (2008)

 MOTOWN (2009). MOTOWN. 50TH ANNIVERSARY SONGBOOK. 100 SONGS, PIANO, VOCAL, GUI- TAR. MILWAUKEE: HAL LEONARD. Internetseiten

 http://www.amywinehouse.com/

 http://www.jumpstyle-lernen.de/jumpstyle-lernen/

 http://www.dance360-school.ch

 http://soul-woman.de/deutscher_soul/deutscher_soul.html

 http://www.souldecision.com/de/soul-musik.htlm Filmmaterial

 Amy – The girl behind the name (2015)  Amy Winehouse – Ihr Leben (Musik- Dokumentation)  Amy – The untold story

Hörbeispiele

 Back to black: https://www.youtube.com/watch?v=TJAfLE39ZZ8  Valerie: https://www.youtube.com/watch?v=d_EADBnXjXc  You know I’m no good: https://www.youtube.com/watch?v=b-I2s5zRbHg  Bobby McFerrin demonstriert Pentatonik: https://www.youtube.com/watch?v=fjvR9UMQCrg

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Quellenverzeichnis

Literatur

 Bell, P., Gay-Rees, J. & Pank, G.(Producer)(2015). Amy – The girl behind the name [Film]. GB: Uni- versal Music, Playmaker Film & Krishwerkz Entertainment.

 D-EDK (2013). Lehrplan 21, Musik. Luzern: Deutschschweizer Erziehungsdirektioren-Konferenz.

 International Music Publications Ltd (2008). YOU’RE THE VOICE. Amy Winehouse. London: Faber Music Ltd.

 Nimczik, O. (2009). WELL done, Amy Winehouse, In: Musik & Bildung 1.09., S.18-29.

 Schuller, A. & von Bredow, N. (2011). Back to Black. Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben. München: Goldmann Verlag.

 Taraborrelli, J.R. (1988). Motown: hot wax, city cool & solid gold. kA.: Doubleday books.

Internetseiten

 https://en.wikipedia.org/wiki/Amy_Winehouse (besucht am 01.10.2016)  https://en.wikipedia.org/wiki/BRIT_School (besucht am 01.10.2016)  https://en.wikipedia.org/wiki/Back_to_Black (besucht am 01.10.2016)  https://en.wikipedia.org/wiki/Soul_music (besucht am 01.10.2016)  https://en.wikipedia.org/wiki/Soul_Train (besucht am 01.10.2016)  https://en.wikipedia.org/wiki/British_soul (besucht am 01.10.2016)  http://universal_lexikon.deacademic.com/275118/Motown-Sound (besucht am 11.11.2016)  http://www.amywinehouse.com/ (besucht am 2.11.2016)  http://www.jumpstyle-lernen.de/jumpstyle-lernen/ (besucht am 15.11.2016)  http://www.dance360-school.ch (besucht am 15.11.2016)  http://soul-woman.de/deutscher_soul/deutscher_soul.html (besucht am 10.11.2016)  http://www.souldecision.com/de/soul-musik.htlm (besucht am 10.11.2016)

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Hörbeispiele

 Back to Black: https://www.youtube.com/watch?v=TJAfLE39ZZ8 (besucht am 2.11.2016)  Valerie: https://www.youtube.com/watch?v=d_EADBnXjXc (besucht am 01.10.2016)  You know I’m no good: https://www.youtube.com/watch?v=b-I2s5zRbHg (besucht am 01.10.2016)  Bobby McFerrin, Pentatonik: https://www.youtube.com/watch?v=fjvR9UMQCrg (besucht am 15.11.2016)

Abbildungsverzeichnis

 Abb 1: Titelbild, Amy Winehouse: http://www.shauntmax30.com/932483-id-932483-amy- winehouse-1366x768.html

 Abb 2: Ideenpool, Amy Winehouse: https://www.pinterest.com/powamy89/amy-winehouse/

 Abb 3: Klavier Spielhilfe: http://stimmungen.de/zubehoer/downloads/

 Abb 4: Gruppenpuzzle: Nimczik, O. (2009). WELL done, Amy Winehouse, In: Musik & Bildung 1.09, S. 20.

 Collage von A. Winehouse, AB „Biographie Amy Winehouse“ : https://ixquick- proxy.com/do/spg/show_picture.pl?l=english&rais=1&oiu=http%3A%2F%2F67.media.tumblr.com% 2Ftumblr_lt5f4vxXX71qlq9poo1_500.jpg&sp=50e9d65477d1314e7d2d59390c024fe0 (besucht am 21.11.2016)

 The Supremes, AB „Soul- Revival eines Musikstils“: http://www.allmusic.com/artist/the-supremes- mn0000477875

 Motown Records Logo, AB „Soul- Revival eines Musikstils“: http://www.mcrfb.com/?attachment_id=28380

 Joy Denalane, Deutscher Soul für Arbeitsblatt „Soul- Revival eines Musikstils“: http://www.kalamu.com/bol/2007/06/03/joy-denalane-%E2%80%9Cstart-over%E2%80%9D/

 Souls Back, AB „Soul – Revival eines Musikstils“: http://www.allmusic.com/album/souls-back!- modern-soul-music-with-soul-mw0001471034

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Anhang

In Dokument

Leadsheet „Valerie“ Leadsheet „Back to black" Arrangement „You know I’m no good" Spielhilfe Klaviaturschablone Unterrichtsmaterial „Songteile und Song-Grid” Unterrichtsmaterial „Pentatonik“ Unterrichtsmaterial „Biographie Amy Winehouse“ Unterrichtsmaterial „Soul – Revival eines Musikstils“

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Auf CD

A_Dokumente 1. Gesamte Datei in PDF-Format 2. Unterrichtsmaterialien in Word-Format

B_Noten 1. Leadsheet „Valerie“, Sibelius- und PDF-Datei 2. Leadsheet „Back to Black“, Sibelius- und PDF-Datei 3. Arrangement „You know I’m no good”, Sibelius- und PDF-Datei

C_Musikdateien 1. „Valerie“, MP3 2. „Back to Black“, MP3 3. „You know I’m no good“, MP3 4. „What is it about men?”, MP3 5. „Rehab”, MP3

D_Filmausschnitte aus „Amy – The girl behind the Name“ 1. Kindheit 2. Liebe 2.1 Kennenlernen von Blake Civil-Fielder 2.2 Hochzeit und Beziehung mit Blake C.-F. 3. Medien 3.1 Blitzgewitter 3.2 Druck der Medien 4. Das Ende

E_Bewegungsanleitug a_Videodateien 1.0 Gesamte Choreographie mit Originalmusik 2.0 Übungsvideos ohne Musik mit Metronom 2.1 Verse 1 2.2 Prechorus 2.3 Chorus 2.3.1 Chorus 80bpm 2.3.2 Chorus nur Füsse 60bpm 2.4 Verse 1‘ 3.0 Choreoteile einzeln, mit Musik 120bpm 3.1 Verse 1 3.2 Prechorus 3.3 Chorus 3.4 Verse 1‘ b_Musikdateien 1 Valerie Tanzversion, in 120bpm 2 Valerie Tanzversion, in 106bpm

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Songteile in der Rock- und Popmusik

Bestimmt ist dir das auch schon passiert, du bist mit Freunden unterwegs, ihr hört Musik, einer eurer momentan absoluten Lieblingssongs taucht im Autoplay auf und alle singen lautstark mit. Beim da- rauffolgenden Song verstummen die Stimmen plötzlich. Ihr kennt das Musikstück zwar, aber zum Mitsingen reicht es dann irgendwie doch nicht – zumindest bis endlich der Refrain startet und ihr plötzlich wieder jedes einzelne Wort im Text kennt.

Genau das ist häufig die Aufgabe des Refrains: er soll Wiedererkennungswert und Ohrwurmcharakter haben, so entstehen Hits, sie bleiben im Gedächtnis. So haben aber auch andere Songteile wichtige Aufgaben im Lied. Die Wichtigsten wirst du nun kennenlernen.

Unten siehst du die Bezeichnungen verschiedener Songteile (fett), sowie kurze Definitionen dazu (kursiv). Verbinde die Songteile mit der jeweils korrekten Definition!

Ein nur einmal auftretender Songteil, Ein mehrfach auftretender Songteil, der einleitenden oder abschliessen- der sich im ganzen Song praktisch den Charakter hat. nicht verändert und als wichtigstes Erkennungsmerkmal des Songs gilt.

Ein „speziell“ klingender Songteil,

der nicht ganz in das Lied zu passen Interlude scheint. Er verbindet häufig zwei

Refrains im letzten Drittel des Songs, Refrain / Chorus um die Abwechslung und Spannung aufrecht zu erhalten. Bridge

Ein überleitender Songteil, der, wenn Strophe / Verse überhaupt, nach der Strophe / dem Verse folgt und auf den Refrain vor- Intro / Outro bereitet. Pre-Chorus

Ein mehrfach auftretender Songteil, der häufig erzählenden Charakter Ein instrumentaler Zwischenteil ohne hat. Gesang.

Alles richtig? Zeit das Gelernte an einem richtigen Beispiel auszuprobieren!

“You know I’m no good” – Amy Winehouse Welche Instrumente hast du gehört? Welche Songteile hast du gehört?

Song-Grid Songteile Instrumente

Songteile in der Rock- und Popmusik (Lösung / LP-Kommentar)

Unten siehst du die Bezeichnungen verschiedener Songteile (fett), sowie kurze Definitionen dazu (kursiv). Verbinde die Songteile mit der jeweils korrekten Definition!

Ein nur einmal auftretender Songteil, Ein mehrfach auftretender Songteil, der einleitenden oder abschliessen- der sich im ganzen Song praktisch den Charakter hat. nicht verändert und als wichtigstes Erkennungsmerkmal des Songs gilt.

Ein „speziell“ klingender Songteil,

der nicht ganz in das Lied zu passen Interlude scheint. Er verbindet häufig zwei

Refrains im letzten Drittel des Songs, Refrain / Chorus um die Abwechslung und Spannung aufrecht zu erhalten. Bridge

Ein überleitender Songteil, der, wenn Strophe / Verse überhaupt, nach der Strophe / dem Verse folgt und auf den Refrain vor- Intro / Outro bereitet. Pre-Chorus

Ein mehrfach auftretender Songteil, der häufig erzählenden Charakter Ein instrumentaler Zwischenteil ohne hat. Gesang.

Alles richtig? Zeit das Gelernte an einem richtigen Beispiel auszuprobieren!

Kommentar: Die englischen Begriffe „Verse“ und „Chorus“ werden gerne als Synonyme für „Strophe“ und „Refrain“ im deutschen Sprachgebrauch verwendet. Genau genommen beziehen sich die deutschen Begriffe aber auf den Textinhalt (erzählende Strophe, sich wiederholender Refrain), die englischen Begriffe beschreiben den musikalischen Gehalt (tiefer, ruhiger, melodiöser Verse, emotionaler, auffälliger und einprägsamer Chorus). Eine Unterscheidung ist im Schulalltag wahrscheinlich nicht besonders wichtig, trotzdem soll dies hier der Vollständigkeit halber erwähnt sein.

Einige Beispielsongs zur Untermalung des Gelernten und weitere, genauere Definitionen finden sich unter nachfolgendem Link: http://www.musikanalyse.net/tutorials/popformeln/

“You know I’m no good” – Amy Winehouse Song-Grid

Songteile Pre- Pre- Pre- Intro Verse Chorus Verse Chorus Interlude Verse Chorus Chorus Instrumente Chorus Chorus Chorus

Drums

Bass

E-Gitarre

Piano

Horns

Vocals

Kommentar: Es lohnt sich in einem ersten Durchlauf die Instrumente und Songteile im oberen Teil des Arbeitsblattes aufschreiben zu lassen und dann gemeinsam das Song-Grid auszufüllen. So entstehen keine Verwirrungen und alle haben die gleiche Ausgangslage bevor das Grid ausgefüllt wird.

Das Piano ist nicht ganz leicht herauszuhören, da es mit viel Reverb belegt wurde, im Hintergrund abgemischt ist und eher nach einem „kaputten“ Klavier klingt.

Auch wenn es einen anderen Anschein macht, muss nicht zwingend vor jedem Chorus ein Pre-Chorus stehen. Vor allem gegen Ende des Songs wird der Pre- Chorus häufig auch weggelassen. Die hellroten Teile zeigen auf, dass das jeweilige Instrument dort erst ab ca. der Hälfte wieder zu spielen beginnt.

Pentatonik Als Pentatonik (griechisch πεντα- penta- „Fünf-“) oder Fünfton-Musik bezeichnet man aus fünf ver- schiedenen Tönen bestehende Tonleitern. Pentatonik ist das älteste nachgewiesene Tonsys- tem, das man etwa aus Funden von bis zu 3700 Jah- ren alten Knochenflöten mit drei bis vier Grifflöchern kennt. Sie kennzeichnet seit etwa 3000 v. Chr. die Musik vieler indigener Völker Asiens, Afrikas, Ameri- kas und des frühen Europas.

Pentatonik kommt vor: - In der Werbung: „Haribo macht Kinder froh“ G-G-E-A-G-G-E - In Kinderliedern: „Old Mac Donald“ G-G-C-C-D-D-C-A-A-G-G-F - In Volksliedern: „Oh Susanna“ C-D-E-G-G-A-G-E-C-D-E-E-D-C-D - In Volksmusik vor allem im asiatischen Raum - Aber auch im Rock-Pop und Jazz Bereich, da sie sich zur Improvisation eignet

Doch warum? Die pentatonische Tonleiter enthält keine Gleit- und Leittöne, es fehlen also die Töne aus der diatoni- schen Tonleiter, die einen Halbtonschritt ausmachen würden. Dadurch fallen Spannungstöne weg und die Melodie wird einfach und eingängig. Die begünstigte vor allem die mündliche Überlieferung von Volksliedern weltweit, die Einfachheit erleichtert es Kindern diese zu singen und der hohe Wie- dererkennungswert wird vor allem in der Werbebranche geschätzt. Ausserdem kann jeder mittels Pentatonik zu einer Begleitung improvisieren – es wird immer „richtig“ klingen. Versuch es mal! Wie verankert die Pentatonik wirklich in unserer Kultur ist, zeigt dieses kleine Experiment, durchge- führt von Bobby McFerrin („Don’t worry be happy“-Interpret): https://youtu.be/ne6tB2KiZuk?t=13s Woraus besteht denn nun diese pentatonische Tonleiter? Eine „normale“ C-Dur Tonleiter besteht aus allen weissen Tasten eines Klaviers, also

Von einer Taste zur nächsten ist es immer ein Halbton. Man erkennt also, dass es zwischen E-F und H-C nur einen, zwischen den anderen benachbarten Tönen zwei Halbtonschritte gibt. Nun werden diese „Spannungen“ eliminiert, der 4. und 7. Ton fallen weg.

C D E F G A H C D E G A 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 5 6 diatonisch pentatonisch Rezept: Eine pentatonische Tonleiter erhält man also, wenn man vom Grundton startet und +2 +2 +3 +2 Halbtonschritte addiert.

Versuche es selbst, schreibe unten die Noten einer pentatonischen Tonleiter in G und in E auf. Be- schrifte anschliessend die Noten mit den richtigen Namen. G-Pentatonik

E-Pentatonik

Noch eine zum knobeln? Fis-Pentatonik! Was fällt dir auf?

Pentatonik (Lösung / LP-Kommentar) Kommentar: Im Internet lassen sich zahlreiche Audiobeispiele für Pentatonik finden. Um das Gelese- ne direkt mit etwas Gehörtem zu verknüpfen, lohnt es sich, ein paar solcher Beispiele im Unterricht zu präsentieren. Um die Einfachheit der Improvisation mittels Pentatonik selber erleben zu können, kann jemand aus der Klasse ans Klavier gebeten werden, die Lehrperson gibt (versteckt) die Anweisung, beliebig, je- doch rhythmisch auf den schwarzen Tasten „herumzuhüpfen“. Währenddessen begleitet die Lehr- person mit einer beliebigen Akkordabfolge in Fis-Dur.

Rezept: Eine pentatonische Tonleiter erhält man also, wenn man vom Grundton startet und +2 +2 +3 +2 Halbtonschritte addiert.

Versuche es selbst, schreibe unten die Noten einer pentatonischen Tonleiter in G und in E auf. Be- schrifte anschliessend die Noten mit den richtigen Namen. G-Pentatonik Kommentar: Dies ist genau das Tonmaterial für „Valerie“ und kann zur Improvisation (z.B. mit Boomwhackers oder Orff-Instrumenten) verwendet werden.

g a h d e E-Pentatonik

e f# g# h c# Noch eine zum knobeln? Fis-Pentatonik! Was fällt dir auf?

f# g# a# c# d#  Es sind alle schwarzen Tasten des Klaviers!

AMY WINEHOUSE – BIOGRAPHIE IN TEXT, FILM UND LYRICS

Auftrag a) Lest zuerst die gedruckten Abschnitte aus der Biographie von Amy Winehouse. b) Formuliert auf die leeren Linien eine Zusammenfassung anhand der Filmsequenzen aus dem Film „AMY“. Passt den Inhalt den vorgegebenen Titel an. c) Im Zimmer sind 3 Songtexte mit den deutschen Übersetzungen und Hörbeispiel verteilt. Lest in Partnerarbeit alle Songtexte durch und hört euch die Songbeispiele mit den Kopfhörern an. Versucht zu zweit die Songtexte einem Abschnitt der Biographie zuzuordnen. Schreibt in die rechte Zeile neben den Textabschnitt den Titel des Songs und Stichworte, welche zum im Text vorkommen

FAMILIE Amy Jade Winehouse ist am 14. 09.1983 in London geboren. Zusammen mit ihren jüdischen Eltern und ihrem älteren Bruder wächst sie in einfachen Verhältnissen auf. Ihre Mutter arbeitet in einer Apotheke, ihr Vater als Taxifahrer. Ihr Vater singt selber Jazzsongs und hat Amy früh mit Musik in Berührung gebracht. Auch ihre Grossmutter Cynthia, hat Amys Talent stark gefördert und hat sie dazu gebracht Gesangsstunden zu nehmen. Der Grundstein für Amys Erfolg war gelegt. KINDHEIT (00:21:42 – 00:24:07) ______

KARRIERE Nach dem Abbruch an der BRIT Musikschule, welche sie besuchte ging es mit ihrer Karriere steil bergauf. Ein Freund von ihr sendete ein Demo-Tape an einen grossen Produzenten, welcher das Potenzial von Amy erkannte. Mit 18 Jahren unterschrieb sie ihren ersten Plattenvertrag. 2003 veröffentlichte sie ihr erstes Album „Frank“ und drei Jahre später 2006 „Back to Black“ mit welchem sie mehrere Auszeichnun- gen gewann.

LIEBE ZU BLAKE FIELDER – CIVIL ______

DROGEN UND ENTZUG Amy trank schon anfangs ihrer Karriere Alkohol und rauchte ab und zu Marihuana. Durch die Beziehung mit Blake kam sie zu härteren Drogen, wie Kokain, Ketamin und Heroin, was sie mit ihm regelmässig konsumierte. Amy wurde abhängig. Mit der Zeit machte sie mehr Schlagzeilen durch ihre skandalösen Auftritte als mit ih- rer Musik. Musik wurde mehr eine Einnahmequelle um Drogen zu kaufen, als Lei- denschaft. 2007 wurde Amy mit einer Überdosis ins Spital eingeliefert. Die Drogen- abhängigkeit beeinflusste die Tournee von „Back to Black“ stark. Amy musste meh- rere Konzerte absagen und ging nach der Trennung Blakes freiwillig in einen Ent- zug.

MEDIEN / PAPARAZZIS ______

DAS ENDE ______

REHAB

(Refrain) (Refrain) They tried to make me go to rehab Sie wollten mich in die Entzugsklinik bringen I said no, no, no Ich sagte Nein, Nein, Nein Ja, ich bin rückfällig geworden, aber wenn ich zurück komme Yes I've been black but when I come back Werdet ihr's wissen, wissen, wissen. You'll know, know, know Ich hab keine Zeit dafür I ain't got the time und wenn mein Vater glaubt, mir ginge es gut And if my daddy thinks I'm fine dann versucht mal, mich in die Entzugsklinik zu bringen Just try to make me go to rehab ich werde nicht gehen, gehen, gehen. I won't go, go, go

I'd rather be at home with Ray Ich bleibe lieber zu Hause mit Ray I ain't got seventy days ich habe keine 70 Tage 'Cause there's nothing, there's nothing you can denn da ist nichts, nichts, was ihr mir beibringen könnt, das ich nicht von Mr. Hathaway lernen kann. teach me

That I can't learn from Mr. Hathaway (Refrain) (Refrain)

I didn't get a lot in class Ich habe im Unterricht nicht viel mitbekommen aber ich weiss, dass man aus einem Schnapsglas kein Wissen But I know it don't come in a shot glass gewinnt

The man said "Why you think you here?" Der Mann sagte: "Was glaubst du, warum du hier bist?" I said "I got no idea" Ich sagte: "Ich habe keine Ahnung" I'm gonna, I'm gonna lose my baby Ich werde, ich werde meinen Schatz verlieren So I always keep a bottle near also behalte ich immer eine Flasche in Greifweite.

He said "I just think you're depressed" Er meinte: "Ich glaube, du bist einfach nur schlecht drauf" This me, yeah baby, and the rest Und ich so: "yeah Baby, und alles andere auch"

They tried to make me go to rehab Sie wollten mich in die Entzugsklinik bringen I said no, no, no Ich sagte Nein, Nein, Nein Yes I've been black but when I come back Ja, ich bin rückfällig geworden, aber wenn ich zurück komme Werdet ihr's wissen, wissen, wissen. You'll know, know, know

Ich will nie wieder etwas trinken, I don't ever want to drink again ich brauch, ooh,ich brauch nur einen Freund I just, ooh I just need a friend Ich werde keine 10 Wochen verschwenden I'm not gonna spend ten weeks und jeden glauben lassen, ich würde mich erholen. And have everyone think I'm on the mend

And it's not just my pride Und es ist nicht nur weil ich zu stolz dazu bin It's just 'til these tears have dried es ist nur, bis diese Tränen getrocknet sind.

(Refrain) (Refrain)

WHAT IT IS ABOUT MEN

Understand once he was a family man Ich verstehen, einst war er ein Familienmann So surely I would never, ever go through it first Ich bin mir sicher, ich werde das selber nie durchma- hand chen Emulate all the shit my mother hated All die Scheisse nachahmen, die meine Mutter hasste. I can't help but demostrate my Freudian Ich kann nicht helfen, aber mein freudsches Schicksal fate demonstrieren. My alibi for taking your guy Mein Alibi um deinen Mann zu nehmen History repeats itself, Geschichte wiederholt sich selbst, sie scheitert am it fails to die sterben And animal agression is my downfall Und animalische Aggressionen sind mein Untergang I don't care about what you got I want it all Es kümmert mich nicht, was du hast. Ich will alles

(Refrain) (Refrain) It's bricked up in my head, it's shoved under Es ist in meinen Kopf gemauert, es ist unter mein Bett my bed geschoben And I question myself again: what is it 'bout Und ich frage mich wieder: Was soll das mit den Män- men? nern? My destructive side has grown a mile wide Meine zerstörerische Seite ist meilenbreit geworden. And I question myself again: what is it 'bout Und ich frage mich wieder: Was soll das mit den Män- men? nern?

I'm nurturing, I just wanna do my thing Ich bin pflegend, Ich will nur mein Ding machen And I'll take the wrong man as naturally as I Und ich werde den falschen Mann nehmen, so natür- sing lich wie ich singe. And I'll save my tears for uncovering my fears Und ich werde meine Tränen retten um meine Ängste For behavioural patterns that stick over the aufzudecken years Für Verhaltensmuster, die über Jahre haften.

(Refrain) (Refrain)

BACK TO BLACK

He left no time to regret Er hat es nicht lange bedauert Kept his dick wet Trieb es direkt wieder With his same old safe bet Mit derjenigen, zu der er immer gehen konnte

Me and my head high Ich, mit erhobenem Kopf And my tears dry Und getrockneten Tränen Get on without my guy Mache weiter ohne meinen Typen

You went back to what you knew Du bist zu dem zurückgegangen, zudem was du kann- So far removed test From all that we went through So weit entfernt von allem, was wir durchgemacht haben

And I tread a troubled track Und ich beschreite einen unruhigen Pfad My odds are stacked Die Chancen stehen schlecht für mich I'll go back to black Ich werde wieder in Traurigkeit verfallen

(Refrain) (Refrain) We only said goodbye with words Nur mit Worten haben wir uns verabschiedet I died a hundred times Ich starb hunderte Male You go back to her Du gehst zu ihr zurück And I go back to und ich zurück zu... I go back to... us Ich gehe zurück zu uns

I love you much Ich liebe dich sehr It's not enough Es ist nicht genug You love blow and Du bevorzugst Kokain I love puff Und ich Gras And life is like a pipe Und das Leben ist wie eine Röhre And I'm a tiny penny Und ich bin ein kleiner Pfennig, der die Wände im In- Rolling up the walls inside neren hinauf rollt

(Refrain 3x) (Refrain 3x)

LÖSUNGEN:AMY WINEHOUSE – BIOGRAPHIE IN TEXT, FILM UND LYRICS

Auftrag d) Lest zuerst die gedruckten Abschnitte aus der Biographie von Amy Winehouse. e) Formuliert auf die leeren Linien eine Zusammenfassung anhand der Filmsequenzen aus dem Film „AMY“. Passt den Inhalt den vorgegebenen Titel an. f) Im Zimmer sind 3 Songtexte mit den deutschen Übersetzungen und Hörbeispiel verteilt. Lest in Partnerarbeit alle Songtexte durch und hört euch die Songbeispiele mit den Kopfhörern an. Versucht zu zweit die Songtexte einem Abschnitt der Biographie zuzuordnen. Schreibt in die rechte Zeile neben den Textabschnitt den Titel des Songs und Stichworte, welche zum im Text vorkommen

FAMILIE Amy Jade Winehouse ist am 14. 09.1983 in London geboren. Zusammen mit ihren jüdischen Eltern und ihrem älteren Bruder wächst sie in einfachen Verhältnissen auf. Ihre Mutter arbeitet in einer Apotheke, ihr Vater als Taxifahrer. Ihr Vater singt selber Jazzsongs und hat Amy früh mit Musik in Berührung gebracht. Auch ihre Grossmutter Cynthia, hat Amys Talent stark gefördert und hat sie dazu gebracht Gesangsstunden zu nehmen. Der Grundstein für Amys Erfolg war gelegt. KINDHEIT

(00:21:42 – 00:24:07)

Amy’s Vater Mitch hatte eine Affäre, seit Amy 18 Monate alt war. Als Amy 9 Jahre alt war trennten sich schliesslich ihre Eltern. Amy selbst sagt: „Mein Vater war nie für mich da“. Trotzdem scheint es eine wichtige Person für sie zu sein.

Ihre Mutter war zu wenig streng und durch das Fehlen des Vaters, konnte Amy machen, was sie wollte. Die Trennung ihrer Eltern prägte Amy stark. Als Teenager musste sie zu psycho- logische Abklärungen machen. Sie fühlte sich immer anders als andere. Musik

half ihr sich besser zu fühlen.

What is it is men? about What

„AllScheisse, die meine die Mutter durchgemachthat“, „Wassoll das den mit Männern?“

KARRIERE Nach dem Abbruch an der BRIT Musikschule, welche sie besuchte ging es mit ihrer Karriere steil bergauf. Ein Freund von ihr sendete ein Demo-Tape an einen grossen Produzenten, welcher das Potenzial von Amy erkannte. Mit 18 Jahren unterschrieb sie ihren ersten Plattenvertrag. 2003 veröffentlichte sie ihr erstes Album „Frank“ und drei Jahre später 2006 „Back to Black“ mit welchem sie mehrere Auszeichnun- gen gewann.

LIEBE ZU BLAKE FIELDER – CIVIL (00:34:54 – 00:36:03/ 01:11:30 – 01:12:23/ ) r-

Informationen im Voraus der Lehrperson: Amy lernte Blake im Frühling 2005 in einer Bar in London kennen. Sie führten eine On-Off Beziehung, nach einem halben Jahr verliess Blake Amy das erste Mal für seine Ex-Freundin, was sie wahnsinnig machte. 2007 heirateten Blake und Amy, 2009 liessen sie sich scheiden, als Blake im Gefängnis sass.

Musterlösung: Amy und Blake hatten viel gemeinsam. Sie waren beide Schei- to Back Black dungskinder und suchten das Selbstzerstörerische. Amy wollte fühlen und erleben,

was Blake fühlte. Nach ihrer Hochzeit 2007 wurde das Paar Drogenabhängig. Blake

„So weit weit „So entfernt von allem, wir was durchgemacht haben“ werde „Ich Traurigkeit in ve fallen.“

nahm schon früher harte Drogen. Amy kam durch ihn damit in Kontakt. liebe „Ich dich fest“

DROGEN UND ENTZUG Amy trank schon anfangs ihrer Karriere Alkohol und rauchte ab und zu Marihuana. Durch die Beziehung mit Blake kam sie zu härteren Drogen, wie Kokain, Ketamin

und Heroin, was sie mit ihm regelmässig konsumierte. Amy wurde abhängig. Mit der Zeit machte sie mehr Schlagzeilen durch ihre skandalösen Auftritte als mit ih-

rer Musik. Musik wurde mehr eine Einnahmequelle um Drogen zu kaufen, als Lei- Rehab

denschaft. 2007 wurde Amy mit einer Überdosis ins Spital eingeliefert. Die Drogen- abhängigkeit beeinflusste die Tournee von „Back to Black“ stark. Amy musste meh- rere Konzerte absagen und ging nach der Trennung Blakes freiwillig in einen Ent-

zug.

„Entzugsklinik“,„Schnapsglas“ „behalte ich Flaschedie in Greifweite“ MEDIEN (01:33:40 – 01:34:41 / 01:37:45 – 01:38:48) Amy wurde von den Medien verfolgt. Aufgrund der Magersucht und der Drogenab- hängigkeit wurde sie ein gefundenes Fressen für die Paparazzi. Die Fotographen warteten vor ihrer Wohnung und folgten ihr auf Schritt und Tritt. Amy hatte keine Privatsphäre mehr.

DAS ENDE Das Ende einer Karriere Zusatzinformationen für die Lehrperson: Amy liess sich nach 2011 von ihrem Ma- nagment überzeugen erneut eine Tournee zu starten. Sie hatte aber keine Lust die alten Songs zu spielen. Sie griff zurück zum Alkohol, um sich vor der Tournee zu drü- cken. Aber man Zwang sie dazu. Schlussendlich sang sie am ersten Konzert keinen Ton und die Tournee wurde abgebrochen. Zuletzt erholte sie sich von den Drogen.

Ende eines jungen Lebens (01:56:00 – 01:58:16) Im Juni war Amy soweit, dass sie sich bei ihren Freunden für die letzten Jahre ent- schuldigte. Es schien, als wäre sie die alte Musikerin geworden. Kurz darauf, am 23. Juni 2011 starb Amy. Sie wurde von ihrem Bodyguard auf ihrem Sofa gefunden. Die Ärzte sagen, dass eine Kombination von ihren Essstörungen und zu hohem Alko- holgehalt zu einem Herzstillstand führte.

SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS

Geschichte des Souls Auftrag: Ende der 50er, anfangs der 60er begannen in den USA viele Men- a) Einzelarbeit: Lest „Geschichte des Soul“ und „ Stilmerkmale schen für die Rechte der Schwar- des Soul“ durch. Ergänzt den folgenden Steckbrief. zen zu demonstrierten. Dies war in der gleichen Zeit, in der sich die Ursprung (Land): ______Soulmusik entwickelte. Ein Musik- stil der vorerst von afroamerikani- Ursprung (Musik): ______schen Musikern gespielt wurde. „Soul“ die „Seele“ war ein Ausdruck Wann: ______von Stolz und Identität der afro- amerikanischen Bevölkerung, wel- Ausdruck wofür? ______che zu dieser Zeit noch stark unter- drückt wurden. Kennst du noch andere Künstler? ______Die Wurzeln des Soul liegen im Gospel und Rhythm & Blues und ______Jazz. Ray Charles, einer der Urväter des Souls, machte die Verbindung b) Gruppenpuzzle: von kirchlicher Musik (Gospel) und weltlicher Musik (Rhythm & Blues Setzt euch in eure Gruppe. Ihr habt den Rest der Lektion Zeit und Jazz) populär. Mit ihm kamen eine Präsentation über euer Gruppenthema zu gestalten. In viele weitere Musikerinnen und der nächsten Lektion werded ihr nach 10min Vorbereitungs- Musiker, die den Soul prägten. zeit euren Mitschülerinnen und Mitschüler das Vorbereitete Unter anderem James Brown, Otis präsentieren. Redding, Marvin Gaye, Aretha Franklin, the Supremes und andere. Ziel ist es, das jede Gruppe Folgendes präsentieren kann: Mit der Zeit kamen auch weisse Soulmusiker/innen dazu. Der „Blue- - Eine kurze Zusammenfassung ihres Themas (Geschichte) Eyed Soul“ entstand. - 2-3 Musikbeispiele (Youtube) - die wichtigsten Interpreten

Vorgehen 1. Macht ab, wer für was zuständig ist und wie ihr die Prä- Stilmerkmale des Soul sentation gestalten möchtet (Powerpoint, freies spre- - Call and Response-Prinzip chen, Plakat etc.) (Gospel) Tipp: Es ist sinnvoll die Zusammenfassung gemeinsam zu - Beats mit Klatschen (R&B) machen, da alle am Schluss über alles Bescheid wissen - Bläser und Streicher müssen. - Emotionale Texte, oft über 2. Notiert euch beim Recherchieren Namen von Interpreten Liebe, Herzschmerz, Verlust zu welchen ihr Musikbeispiele suchen könnt. (Benützt Kopfhörer für die Musikbeispiels- Suche). oder Ungerechtigkeit 3. Besprecht, was ihr bis nächstes Mal noch machen müsst - Sehr gefühlsstark gesungen und teilt die Arbeit auf und interpretiert

SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS

Gruppe Nr.______Thema:______Stichworte zur Zusammenfassung:______Stichworte zu Musikbeispielen:______Wichtige Interpreten: ______

Gruppe Nr.______Thema:______Stichworte zur Zusammenfassung:______Stichworte zu Musikbeispielen:______Wichtige Interpreten: ______

Gruppe Nr.______Thema:______Stichworte zur Zusammenfassung:______Stichworte zu Musikbeispielen:______Wichtige Interpreten: ______

SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS GRUPPE 1: SUPREMES & CO. - DIE ERSTEN GIRLGROUPS

In den 50er Jahren machten sich viele Background-Sängerinnen von Swing- & Jazzbands selbständig. So entstanden die ersten Soul-Girlgroups. The Supremes war eine dieser Girlgroups. (Quelle: Musik &Bildung, 2009, S.29)

Anmerkungen zum Auftrag: Findet heraus, was typisch für diese Girlgroups war, woher sie kamen und welche Art von Musik sie spielten. Achtet euch auch auf besondere Styles und die Mode dieser Girlgroups.

Zusammenfassung:

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Bekannte Interpreten: ______

SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS GRUPPE 2: MOTOWN

Motown ist der Name einer Plattenfirma, die sich vor allem durch die Produktion von Soul- musik einen Namen machte. Der Name Motown leitet sich von „Motor Town“ ab, eine An- spielung auf die Autostadt Detroit. (Quelle: Musik &Bildung, 2009, S.29)

Anmerkungen zum Auftrag: Findet heraus, wie Motown Records entstanden sind, wofür die Firma bekannt war und welche Art von Musik sie produzierten. Versucht herauszufinden, wes- halb Motown auch „Hit-Factory“ genannt wurde.

Zusammenfassung:

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Bekannte Interpreten: ______

SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS GRUPPE 3: DEUTSCHER SOUL

Die Soul-Welle der 60er kam in Deutschland ein wenig später an als in Grossbritannien. Erst durch die Ausbreitung von Hip-Hop anfangs der 90er, der viele Soul-Elemente beinhaltete erlebte der deutsche Soul ein Durchbruch. (www.soul-women.de)

Anmerkungen zum Auftrag: Recherchiert, wie und durch wen der Soul nach Deutschland. Be- fasst euch mit Songtexten von deutschen Soul Sängerinnen und Sänger und beschreibt, um wel- che Themen sie handeln. Vergleicht den Deutschen Soul mit dem ursprünglich, amerikanischen. Was fällt euch auf? Gibt es auch Schweizer SoulküntlerInnen?

Tipp: http://soul-woman.de/deutscher_soul/deutscher_soul.html

Zusammenfassung:

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Bekannte Interpreten: ______

SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS GRUPPE 4: SOUL IN DEN AKTUELLEN CHARTS

Seit den 80er Jahren kam Soul in einer neuen Form auf. Durch ein Mix von Musikstilen, wie Hip-Hop, elektronischer Musik, Funk und Soul entstand der heutige R’n’B. Der ruhige „be- seelte“ R’n’B ist sozusagen der neue Soul (Neo- Soul). In den aktuellen Charts ist dieser R’n’B oft anzutreffen. (Quelle: http://www.allmusic.com/subgenre/neo-soul)

Anmerkungen zum Auftrag: Informiert euch darüber, wie Soul oder Soulelemente in den heu- tigen Charts auftreten. Was sind die Gemeinsamkeiten vom „alten“ Soul und dem Soul, den man in den Hitparaden hört? Was sind neue Elemente? Und hört ihr selber oft Soulmusik, falls ja, welche?

Zusammenfassung:

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Bekannte Interpreten: ______

LÖSUNGEN SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS

Auftrag:

Einzelarbeit: Lest „Geschichte des Soul“ und „ Stilmerkmale des Soul“ durch. Ergänzt den fol- genden Steckbrief.

Ursprung (Land): USA Ursprung (Musik): Gospel und Rhythm&Blues, Jazz Wann: Ende 1950er entstanden Ausdruck wofür? Stolz und Identität der afroamerikanischen Bevölkerung Kennst du noch andere Künstler? …

Gruppenpuzzle, mögliche Lösungen

Gruppe Nr.1 Thema: Die ersten Girlgroups Stichworte zur Zusammenfassung: Motown vermarktete Girlgroups, „Female Vocal Groups“, Call and Response-Prinzip mit Hauptstimme und Chor, Beehive (Frisur) als typischer Style, später auch weisse Girlgroups.

Wichtige Interpreten: The Supremes, Martha and the Vandellas, The Ronettes, The Blossoms, The Shangri-Las

Gruppe Nr.2 Thema: Motown Records Stichworte zur Zusammenfassung: Gründung:1959 von Berry Gordy Jr. Mit ei- nem Startkapital von 800 US-Dollar gegründet. Er errichtete ein Studio im Erd- geschoss seines Hauses. Mit vielen afroamerikanischen Künstlern, zum Anfang hauptsächlich Soul, später auch Funk. Wurden immer grösser  wollten be- wusst Hits produzieren und begannen mit Hausband Songs aufzunehmen mit eingängiger Melodie, tanzbarem Beat und berührenden Texten. Wurden so zur Hit-Factory.

Wichtige Interpreten: Stevie Wonder, Michael Jackson, Marvin Gaye, The Supremes, Diana Ross, Jackson Five…

LÖSUNGEN SOUL – REVIVAL EINES MUSIKSTILS LÖSUNGEN

Gruppe Nr.3 Thema: Deutscher Soul

Stichworte zur Zusammenfassung: durch Streitkräfte der USA, Mit der Ausbrei- tung von Hip-Hop wurde Soul bekannter, Texte handeln von Liebe, Herkunft, Probleme des Lebens, Ungerechtigkeit. Vergleich: ähnliche Instrumentierung, elektronische Beats (da erst später entstanden), ähnlicher Textinhalt, viele Künstlerinnen mit internationalen (oft afrikanischem)Wurzeln.

Wichtige Interpreten: Joy Denalane, Xavier Naidoo, Matz Mutzke, Nneka, Max Herre, Stephanie Heinzmann (CH)

Gruppe Nr.4 Thema: Soul in den aktuellen Charts

Stichworte zur Zusammenfassung: Soul Elemente: Back Beats, Call and Respon- se, „soulige“ Stimmen, Textinhalte oft aus Samples von früheren Rhythm & Blues Hits. Vergleich alt- neu: mehr elektronische Beats + Sounds, oft Crossover meist mit Hip Hop. Contemporary R’n’B ist sehr vielfältig.

Wichtige Interpreten: Adele, Alicia Keys, Raphael Saadiq, Selah Sue, Rag‘ n‘ Bo- ne Ma…