Spende bitte Zeitung der Partei DIE LINKE. des Kreisverbandes Salzlandkreis 06/2012

Solidarisch, gerecht, demokratisch, friedlich Zur 1. Tagung des 3. Parteitages der Partei DIE LINKE Friedrich Schütz Am 2. Und 3. Juni führte DIE LINKE unter dieser Losung in der Lokhal- le Göttingen (Niedersachsen) die 1. Tagung ihres 3. Parteitages durch. Im folgenden sollen vor allem einige Grundgedanken aus den drei Haupt- reden (Ernst, Gysi, Lafontaine) her- ausgestellt werden. Auszüge daraus können aber erst in der nächsten Aus- gabe dokumentiert werden. In einem weiteren Schwerpunkt wird auf die Vorstandswahl eingegangen. Nach der Eröffnung und Konstituie- rung des Parteitages sowie der Begrü- ßungsrede des Göttinger Oberbürger- meisters sprach der Parteivorsitzende Die neuen Parteiv orsitzenden: und Bernd Riexinger . Zum gegenwärtigen Zu- gerechte Gesellschaft einzusetzen. de den Erfolg bei der 2013 stattfinden- stand der Basis stellte er fest: Dieser Die Zukunft unserer Partei kann des- den Bundestagswahl heraus. In bezug steht „im diametralen Gegensatz zu un- halb auch nur „im Zusammenbleiben auf die Neuwahl des Parteivorstan- serer Notwendigkeit… Wir haben Zer- und in gemeinsamen Kämpfen“ liegen. des sagte er: „Wir brauchen eine fallserscheinungen in unserer Partei… Ales andere wäre „Wahlbetrug“. Aus Führung, die die gemeinsamen Wur- Darüber müssen wir in aller Nüchtern- der 150 Jahre alten Geschichte der Ar- zeln in Ost und West abbildet.“ heit reden.“ Der Redner hob dann die beiterbewegung, darf nicht vergessen In der sich anschließenden General- große Bedeutung des solidarischen werden: Wir sind die Erben der gro- debatte, die mit der Diskussion des Handelns hervor, was aber, wie er an ßen Idee von einer besseren Welt und Leitantrages vorhanden war, kamen Beispielen aufzeigte, oft mißachtet die Menschen müssen ihr Schicksal Delegierte aller Richtungen in der Par- wurde. Er verwies aber auch darauf, schon selber in die Hand nehmen… tei zu Wort. Dabei wurden viele gute daß es für unser Abgleiten in die De- Ein neuer Aufbruch für die Arbeit und Ideen und Vorschläge unterbreitet. fensive auch objektive Ursachen gibt. soziale Gerechtigkeit, für Frieden und Günstig für den Verlauf der Debatte Die Partei, so Klaus Ernst, habe 2005 Demokratie – das ist unsere Aufgabe wirkte sich aus, daß der alternative und 2009 den Wählerinnen und Wäh- in Europa.“ Vor uns steht die Frage: Leitantrag nach mehreren Teilüber- lern versprochen, „eine gemeinsame „Wie werden wir so stark, daß wir in nahmen zurückgezogen wurde. Linke in der Bundesrepublik Deutsch- Bündnissen unsere Kernforderungen Ein Höhepunkt des Parteitages wa- land für die Durchsetzung ihrer Interes- durchsetzen können?“ Als eines der ren die Reden von und sen zu organisieren“, also sich für eine wichtigsten Ziele stellte der Vorsitzen- , der beiden popu- lärsten und einflußreichsten Politiker unserer Partei. Gregor Gysi ging im Aus dem Inhalt: Das Thema: • Kreisvorstand ersten Teil seiner Darlegungen davon 3. Parteitag der LINKEN Seite 8 aus, daß nach dem Zusammenbruch Seite 1 - 4 • Stadtrat Nienburg des Staatssozialismus in der DDR • Wahl in Nordhein-Westfalen Seite 9 die PDS sich im Osten Deutschlands Seite 5 • Projekt im Staßfurter Strandsolbad zu einer Volkspartei entwickelte, im • Aus dem Seite 9 Gegensatz zu einer Interessenpartei Seite 6 •Bernburger Kutterrudern im Westen. Mit der Entstehung der • Mediale Legenden Seite 11 WASG und der Vereinigung der bei- Seite 7 den Parteien begann ein komplizierter D a s T h e m a : 3. P a r t e i t a g d e r L I N K E N

Prozeß, auf dessen Schwierigkeiten ner stellte dann heraus, daß unsere und Probleme der Redner ausführlich Partei ein politisches Projekt ist, „das Parteivorstand DIE LINKE einging. Eine wirkliche Vereinigung, so nach meiner festen Überzeugung in stellte er fest, ist aber nicht erreicht. Im der jetzigen Zeit in Europa so notwen- Vorsitzende: weiteren Verlauf seiner Rede wandte dig ist wie niemals zuvor.“ Ganz ent- Katja Kipping er sich den unzureichenden Ergeb- schieden wandte er sich gegen die Bernd Riexinger nissen der Landtagswahlen nach der Streitereien in der Partei. Und zu den Stellvertretende Vorsitzende: erfolgreichen Bundestagswahl 2009 völlig unbefriedigenden Wahlergebnis- zu. Auf entsprechende Vorwürfe hin sen führte er aus: „Wir selbst haben bemerkte er: „Die östlichen Landes- uns das zuzuschreiben, daß wir in der verbände sind keine sozialdemokra- Wählergunst durch eine verfehlte Po- Jan van Aken tische Partei.“ Er verwies darauf, daß litik und ein falsches Auftreten in der in drei ostdeutschen Ländern DIE Öffentlichkeit abgeglitten sind.“ Der Bundesgeschäftsführer: LINKE stärker ist als die SPD, diese ehemalige Parteivorsitzende erinner- Matthias Höhn aber eine Koalition mit uns grundsätz- te an das auch von allen Strömungen Bundesschatzmeister: lich ablehne. Zum Abschluß dieses auf dem Erfurter Parteitag beschlosse- Raju Sharma Teils erinnerte er daran, was unsere ne Parteiprogramm, das er als einen Weitere Vorstandsmitglieder: Wähler/innen von uns erwarten. „wirklich ernsthaften Gegenentwurf zu Ali Al Dailami Im zweiten Teil seiner Rede ging der der gegenwärtig herrschenden Poli- Judith Benda Redner auf die Tätigkeit der Bundes- tik“ bezeichnete. Um es umzusetzen, Heinz Bierbaum tagsfraktion ein. Er begann mit der so der Redner, müssen alle Schwie- Julia Bonk Feststellung: „Wir haben viele gute An- rigkeiten und Streitereien überwun- Katharina Dahme träge eingebracht, wichtige politische den werden. Oskar Lafontaine schloß Akzente gesetzt, sind aktiv innerhalb mit dem Satz, und dafür sollte sich des Bundestages aufgetreten. Aber der jedes Mitglied voll einsetzen: „Bitte Ruth Firmenich Zustand unserer Fraktion ist nicht gut.“ kämpft um diese gemeinsame LINKE Wolfgang Gehrcke In bezug auf die Mitglieder der Fraktion und macht sie wieder stark!“ Stefanie Graf der beiden Richtungen (Strömungen) Einen breiten Raum im Verlauf der Renate Harcke führte er aus: „Aber in unserer Fraktion Tagung nahm die Wahl des neuen Stefan Hartmann im Bundestag herrscht auch Haß. Seit Vorstandes der Partei ein. Aus Platz- Steffen Harzer Jahren versuche ich, die unterschied- gründen soll hier nur auf die Wahl der Dominic Heilig lichsten Teile zusammenzuführen. Seit beiden Vorsitzenden eingegangen wer- Claudia Jobst Jahren befinde ich mich zwischen zwei den. Zum ersten Mal hatte der Partei- Klaus Lederer Lokomotiven, die aufeinander zufah- vorstand keinen Personalvorschlag zur Sabine Lösing ren.“ Oft hat er den Eindruck, die eine Wahl der Doppelspitze gemacht. Sieht Simone Luedtke Gruppe hätte die andere „besiegt“. man von ab, der seine Wolfgang Methling Für diesen Fall wäre es besser, „sich Kandidatur bereits im November 2011 fair zu trennen als weiterhin unfair, anmeldete, so wurden alle übrigen erst Irene Müller mit Haß, mit Tricksereien, mit üblem nach der Landtagswahl in Nordrhein- Nachtreten und Denunziation eine in Westfalen bekannt. Darunter war auch Brigitte Ostmeyer jeder Hinsicht verkorkste Ehe zu füh- das Bemühen um eine weibliche Dop- Tobias Pflüger ren.“ Alle Mitglieder der Fraktion, also pelspitze, was aber bei den Delegier- Felix Pithan durch das Volk gewählte Abgeordnete, ten nicht auf die erhoffte Unterstützung Ida Schillen sollten über Gregors folgenden Satz stieß. Bei der Wahl setzte sich dann Harald Schindel gründlich nachdenken: „Unser größ- auf der Frauenliste die stellvertreten- Martin Schirdewan tes Ziel ist es, eine solidarische Ge- de Parteivorsitzende Katja Kipping mit Michael Schlecht sellschaft zu erreichen und wir selber 371 Stimmen gegen die Hamburger Katina Schubert führen vor, nicht einmal untereinander Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn Halina Wawzyniak solidarisch sein zu können.“ durch, die 162 Stimmen erhielt. Die Florian Wilde Die am meisten zitierte Stelle aus Wahl auf der gemischten Liste gewann Sabine Wils der Rede Oskar Lafontaines dürfte der baden-württembergische Landes- wohl sein: „Ich sage heute, trotz der vorsitzende Bernd Riexinger gegen Schwierigkeiten, die Gregor Gysi hier den stellvertretenden Fraktionsvorsit- Sabine Zimmermann angeführt hat: Es gibt keinen Grund, zenden im Bundestag Dietmar Bartsch Wolfgang Zimmermann das Wort Spaltung in den Mund zu mit 297 gegen 251 Stimmen. Dagmar Zoschke nehmen. Ich bitte euch alle: Laßt die- ses Wort in Zukunft weg!“ Der Red-

Die Linke Zeitung 06/2012, Seite 2 D a s T h e m a : 3. P a r t e i t a g d e r L I N K E N Für eine neue Zeit der Solidarität Der Parteitag ist zu Ende, die Emotio- dafür zu kämpfen, dass unsere Par- Gregor Gysi, die viele zum Nach- nen haben sich gelegt und nun ist es tei wieder auf die Erfolgsspur kommt. denken angeregt hat. Er hat dar- höchste Zeit, die Bundestagswahlen Hierfür sind wir alle gefragt. an erinnert, dass die Leistungen vorzubereiten. Natürlich hätte ich mir Eine Sache möchte ich aber klar an- der ehemaligen PDS, ihre tiefe ge- gewünscht, dass Dietmar Bartsch zum sprechen: Wenn ein Kandidat un- sellschaftliche Verankerung in Ost- Vorsitzenden gewählt werden würde. terliegt, ist es eine moralische Run- deutschland, ein Pfund ist, das wir auf Er hatte im November ganz offen er- tergekommenheit, Siegesgesänge keinen Fall verspielen dürfen. klärt zu kandidieren: Ohne Kungelei- anzustimmen, egal wem man sich Ich denke, wir alle müssen jetzt anpac- en, mit einem politisch-strategischen innerparteilich zugehörig fühlt. So ken und einen zweiten Aufbruch für DIE Angebot. Auf dem Parteitag hat er kann man nicht miteinander umge- LINKE organisieren. Wenden wir uns eine fulminante Rede gehalten, die hen. Daher muss es jetzt auch dar- auch auf der Bundesebene wieder den deutlich machte, was bis zu den Wah- um gehen, eine neue innerparteiliche Alltagssorgen der Menschen zu. len zu tun ist. Nun hat der Parteitag Kultur durchzusetzen, die vom gegen- Jan Korte ist Mitglied im Vorstand der aber anders entschieden. Dies gilt es seitigem Respekt geprägt ist. Bundestagsfraktion zu akzeptieren und nun gemeinsam Bemerkenswert war die Rede von Nach Göttingen ist ein Neuanfang möglich Lothar Boese Der Göttinger Parteitag markiert einen wäre. Für den Fall, dass die Streite- Eindruck einer Ost-West Spaltung ent- neuen Entwicklungsabschnitt der LIN- reien in dieser Weise weitergingen stehen. Aber nur auf den ersten Blick. KEN. Die innerparteilichen Gegensät- und schließlich eine innerparteiliche Wer genauer hinschaut und die Partei ze sind noch nie so offen zutage ge- Gruppe die andere besiegte, brachte kennt, weiß, dass Anhänger des einen treten wie auf diesem Kongress. Das Gysi die organisatorische Spaltung wie des anderen Flügels in allen Lan- begann schon damit, dass es im Vor- mit den Worten ins Gespräch: „Dann desverbänden anzutreffen sind, nur feld nicht gelungen war, einen gemein- wäre es sogar besser, sich fair zu tren- eben in ungleicher Verteilung. Der ra- samen, von allen Flügeln getragenen nen als weiterhin unfair, mit Hass, mit dikale Flügel ist in den Westverbänden Personalvorschlag für die neue Partei- Tricksereien, mit üblem Nachtreten deutlich stärker präsent, beherrscht in führung zu erarbeiten. Auch der Kom- und Denunziation eine in jeder Hin- der Regel auch die Landesvorstände. promissvorschlag einer weiblichen sicht verkorkste Ehe zu führen.“ Die In den Ostverbänden hat dagegen der Doppelspitze (Kipping, Schwabedis- darauf folgende Rede Oskar Lafon- gemäßigte Flügel die Oberhand. sen) war letztlich nicht gewollt. So lief taines folgte einer anderen Argumen- Die innerparteilichen Reaktionen alles auf die Kampfkandidatur Riexin- tationslinie: Es gäbe keinen Grund, nach Göttingen waren durchaus er- ger gegen Bartsch ─ sie repräsentie- das Wort Spaltung in den Mund zu mutigend. Von allen maßgeblichen ren unterschiedliche Flügel der Partei nehmen. Spalten würden sich Partei- Vertretern, von den beiden neuen ─ hinaus. Bis zuletzt war offen, ob en nur im Falle großer programmati- Vorsitzenden, den unterlegenen Kan- nicht auch noch Sahra Wagenknecht scher Unterschiede. DIE LINKE habe didaten wie auch aus den Flügeln als Vorsitzende antreten würde. aber ihr Programm im vergangenen heraus wurde die Chance auf einen Ein zweites Novum: So klar wie dies- Jahr mit 95 Prozent Zustimmung be- Neubeginn betont. Entscheidend wird mal hat Gregor Gysi in seiner Rede die schlossen. Bei der jetzigen Politik in aber etwas anderes sein: Wie reagie- Gegensätze und Widersprüche in der Europa sei eine geschlossene LIN- ren unsere potenziellen Wählerinnen LINKEN, den teilweise inakzeptablen KE notwendiger denn je zuvor. und Wähler? Der Trend hin zu einer Umgang miteinander noch nie the- Die mentale Spaltung zeigte sich auch politischen, vor allem aber verbalen matisiert. Er nahm kein Blatt vor den in der Reaktion auf einzelne Reden Radikalisierung nach 1999 und das Mund, sprach sogar von Hass in der oder Wahlergebnisse. Je nach Redner schlechte Erscheinungsbild der Partei Bundestagsfraktion. Bewertungen von gab es lautstarke Zustimmung bis hin nach außen haben den Einfluss der Anträgen oder Reden würden nach zu Jubel in einzelnen Landesdelega- LINKEN geschwächt. Die ständig sin- der Person, nicht nach dem Inhalt vor- tionen, während in anderen Ecken des kenden Umfrage- und Wahlergebnisse genommen. Nach dem Erfolg bei der Saales betretenes Schweigen herrsch- der letzten Jahre wie der Verlust von Bundestagswahl 2009 hätte die Partei te oder nur kurzer Höflichkeitsapplaus etwa 10 000 Mitgliedern beweisen es. immer weniger Politik gemacht, statt- zu vernehmen war. Bei anderen Red- Die alte Führung konnte die Abwärts- dessen Personaldebatten geführt, bei nern war die Verteilung der Reaktionen spirale nicht stoppen. Hoffen wir, dass denen es im Kern um unterschiedli- im Saal genau umgekehrt. Bei ober- es uns mit der neuen gelingt. che politische Konzepte gegangen flächlicher Betrachtung musste der Lothar Boese ist Kreisvorsitzender

Die Linke Zeitung 06/2012, Seite 3 D a s T h e m a : 3. P a r t e i t a g d e r L I N K E N

Politik mit den Bürgern - für die Bürger Franz Meier Als wir in den letzten Wochen vor dem zeigt. Wir werden neben anderen Aktivitäten Parteitag in Göttingen an unseren linken Die neu gewählten Vorsitzenden Katja auch künftig an unseren Info - Ständen Info-Ständen am Staßfurter Wochen- Kipping und Bernd Riexinger, der neue und in den Gesprächsrunden auf unse- markt das Gespräch suchten, waren Geschäftsführer Matthias Höhn sowie re Bürgerinnen und Bürger zugehen, ihre die Fragen und Meinungen der Bürger der gesamte Vorstand sind nun gefor- Meinungen und Anregungen entgegen- anders als sonst üblich. Sie kritisierten, dert, die Partei wieder in „ ruhiges“ Fahr- nehmen und mit ihnen unseren Stand- dass die Personaldebatten die Partei wasser zu lenken. Alle haben bekräftigt, punkt zur „großen Politik“ diskutieren. lähmten. Das gerade zu einer Zeit, in der dass nur ein Miteinander die Zukunft der Die Entschlossenheit der Parteitagsde- die Bevölkerung immer mehr die Folgen Partei garantiert. So wird und muss es legierten zum gemeinsamen Handeln der gescheiterten Politik der schwarz- auch künftig unterschiedliche Auffassun- motiviert uns an der Basis, an einem gelben Koalition tragen muss. gen darüber geben, wie die nächsten Wiedererstarken unserer Partei mitzu- Viele äußerten ehrlich ihre Sorgen um Schritte bei der Umsetzung unseres Par- kämpfen. den Zustand unserer Partei. Einige frag- teiprogramms zu gehen sind. Dazu ist Wir sind zuversichtlich: Es wird auch ten, wen man außer der LINKEN sonst aber eine andere Kultur des Umgangs künftig eine linke Kraft geben als konse- noch wählen könnte? miteinander im Bundesvorstand, in der quente Verfechterin für soziale Gerech- Der Parteitag hat deutlich gemacht, dass Bundestagsfraktion und den Landesver- tigkeit und Frieden. die Sorgen nicht unberechtigt waren bänden gefordert. Mehr denn je ist auch Franz Meier, BO Staßfurt, ist Mitglied und noch sind. Gysis und Lafontaines die Parteibasis in die Diskussion einzu- des Kreisvorstandes Reden haben das sehr anschaulich ge- beziehen. Aus Pressemeldungen über den Parteitag Friedrich Schütz Wohl alle bedeutenden Zeitungen un- wäre sie endgültig verloren gewesen, Schnee von gestern. Entscheidend ist, seres Landes hielten es für angebracht, und die Partei zu einem Zwerg fest an ob die neue Führung Qualität hat und ob ihre Leserinnen und Leser über den Par- der Seite der SPD geschrumpft. Doch sie miteinander harmoniert“. teitag der LINKEN zu informieren und eine Richtungsentscheidung war das Bei „SPIEGEL ONLINE“ heißt es: „ Os- ihre Meinung über diesen darzustellen. nicht. Eine solche wäre die Wahl von Os- kar Lafontaine hat den Machtkampf der Im folgenden können aus einigen Medi- kar Lafontaine oder von Sahra Wagen- LINKEN zwar gewonnen. Er konnte en nur einige Gedanken zitiert werden. knecht gewesen“. Dietmar Bartsch als Vorsitzenden ver- Ich beginne mit den mir zugänglichen In „ unsere zeit“ , der Wochenzeitung der hindern. Doch der wahre Sieger ist Gre- linken Zeitungen, gebe aber keine Kom- DKP, steht: „Als Gregor Gysi das Wort gor Gysi: Ohne den Fraktionschef läuft mentare. „Hass“ in den Mund nahm, lief es den in Zukunft gar nichts in der Partei. Wenn In der Zeitung „neues deutschland“ kann Delegierten des Parteitages erkennbar Gregor Gysi eine Rede vom Blatt abliest, man lesen: „Die einen sehen die Links- kalt den Rücken herunter. Spätestens statt frei zu reden, dann wissen jene, die partei im Wanken. Andere hoffen auf de- jetzt....werden die Gräben innerhalb ihn kennen, es wird ernst. Sehr ernst... ren Stabilisierung. Und alle zusammen der Partei deutlich ....Kippings jugend- Selten hat ein Spitzenpolitiker den wah- rätseln, ob der Ausgang des Göttinger liche Unbekümmertheit und Riexingers ren Zustand seiner Partei öffentlich so Parteitages mehr mit Lafontaine oder Verwurzelung in der Arbeiterbewegung ruhig und gnadenlos seziert wie Gregor mit Gysi zu tun hat. Nicht wirklich gute könnten einen wesentlichen Beitrag zur Gysi in Göttingen. Gysi redete sich von Voraussetzungen für ein neues Füh- Stabilisierung der Partei Die Linke lei- der Seele, was viele längst wussten, er rungsduo.....Denn ein Ende des inner- sten“. aber immer wider dementierte oder weg- parteilichen Streits ist nach diesem Par- Die Mitteldeutsche Zeitung schreibt: moderierte“. teitag kaum zu erwarten. Das wäre zu „ Wenn dennoch schwache Hoffnung In der „Frankfurter Rundschau“ kann viel verlangt- nach all den Verletzungen, besteht, dann rührt sie aus zweierlei man lesen: „Die Linkspartei hat eine die in den letzten Monaten stattgefunden her. Zunächst einmal aus dem näher neue Führung – und mindestens so viele haben“. rückenden Bundestagswahltermin ... Probleme wie Zuvor. Mit diesem Partei- Die junge Welt schreibt: „ Mit dem Schei- Die zweite schwache Hoffnung gründet tag hat sie die Chance verpaßt, der deut- tern der Kandidatur von Dietmar Bartsch auf Katja Kipping und Bernd Riexinger. schen Linken ein neues, zeitgemäßes zum Parteivorsitzenden bleibt die antika- Zwar leiden die Anhänger von Dietmar Gesicht zu geben“ . pitalistische Option der Partei die Linke Bartsch zu recht daran, dass er nicht an zunächst offen. Mit ihm an der Spitze die Spitze aufrücken durfte. Doch das ist

Die Linke Zeitung 06/2012, Seite 4 D a z u m e i n e i c h

Zur Wahlniederlage der LINKEN in Nordrhein-Westfalen Friedrich Schütz Bei der Landtagswahl am 13. Mai in schlechteste Ergebnis, das die CDU je- Ursachen für die beiden enttäuschenden Nordrhein-Westfalen konnte DIE LIN- mals in diesem Land erreicht hat. Der Niederlagen sowie auch für die vorange- KE mit nur 2,5 % der Zweitstimmen, so Spitzenkandidat und Landesvorsitzende gangenen, im allgemeinen unbefriedigen- wie schon eine Woche zuvor in Schles- Norbert Röttgen übernahm auch sofort die den Wahlergebnisse gründlich zu analy- wig-Holstein, die 5 Prozent-Hürde nicht Verantwortung dafür und kündigte noch sieren und die sich daraus ergebenden überspringen. Unsere Partei ist damit in am Wahlabend seinen Rücktritt an. Schlußfolgerungen für die politische Ar- kurzer Zeit zum zweiten Mal aus einem Die FDP, die ja bekanntlich bei den von beit zu ziehen und durchzusetzen. westdeutschen Landesparlament „raus- Anfang 2011 bis März 2012 durchgeführ- Vieles hierzu ist in Ansätzen, oft aber geflogen“. Diese Niederlage in dem be- ten acht Landtagswahlen den Einzug in doch recht allgemein schon gesagt völkerungsreichsten Land ist äußerst sechs Parlamente nicht schaffte, konn- worden. Ich erinnere an die immer wie- bitter und enttäuschend – und das nicht te das in Schleswig-Holstein erreich- der von Gregor Gysi gestellte Forde- zuletzt in bezug auf die im nächsten Jahr te Ergebnis bestätigen und 8,6 % der rung, sich nicht zu sehr mit sich selbst anstehenden Bundestagswahlen. Stimmen (2010 6,7 %) gewinnen. Der zu beschäftigen. Was aber heißt das Diese Wahl war wie die im Saarland und Spitzenkandidat und frühere FDP-Gene- konkret, wie kann ein solcher Zustand in Schleswig-Holstein keine turnusmä- ralsekretär dürfte dar- überwunden werden, und welche Er- ßige Wahl. Die aus SPD und Grünen an einen wichtigen Anteil haben. fahrungen gibt es auf diesem Gebiet in bestehende Minderheitsregierung hatte Zu einer festen Größe in der deutschen den Gliederungen der Partei? bei für sie steigenden Umfragewerten Parteienlandschaft scheinen die Pira- Die Abwanderung von den erwähnten einen aus meiner Sicht doch recht un- ten zu werden, sind sie nun doch schon mehreren hunderttausend Wählern zu bedeutenden Anlaß Neuwahlen durch- zum vierten Mal in ein Landesparla- anderen Parteien muß als ein Ausdruck gesetzt. Sieht man sich das Ergebnis ment eingezogen. Es gelang ihnen, ih- dafür angesehen werden, daß sie sich dieser Wahl an, das gegenüber der ren Stimmenanteil von 1,6 % auf 7,8 % von der LINKEN nicht mehr gut vertreten vom 9. Mai 2010 mit einer Wahlteilnah- zu erhöhen. Damit gewannen sie rund fühlen. Ich halte einen solchen Zustand, me von 59,6 % fast konstant geblieben 490.000 Stimmen mehr als 2010. Vie- wann und wo er auftritt, und das ist hier ist, so ergibt sich folgendes Bild: le enttäuschte, vor allem junge Wähler/ der Fall, für das Schlimmste, was unserer Die SPD konnte ihren Stimmenanteil von innen hoffen, daß durch sie am besten Partei passieren kann. Es gilt also, ver- 34,5 % auf 39,1 % erhöhen und wurde ihre Interessen vertreten werden. lorenes Vertrauen wieder zurückzugewin- damit die mit einem beträchtlichen Ab- Die Zahl der Wähler/innen der LINKEN nen. Und das ist nicht in erster Linie mit stand stärkste Partei. In absoluten Zahlen sank von 435.627 auf 194.539 und damit irgendwelchen, möglichst recht langen bedeutete das einen Zugewinn von etwa von 5,6 % auf die bereits erwähnten 2,5 Programmen zu erreichen, sondern vor 375.000 Stimmen, darunter auch etwa %. Damit hat unsere Partei rund 240.000 allem durch eine kontinuierliche, ideen- 120.000 ehemalige Nichtwähler/innen. Wähler/innen verloren, darunter etwa reiche und die Probleme der Menschen Die Zeitung „neues deutschland“ schrieb: 90.000 an die SPD, 80.000 an die Pira- ansprechende Arbeit vor Ort. „Immerhin 40 % aller SPD-Wähler gaben ten, 30.000 an die Grünen und 10.000 an Die beiden bitteren Wahlniederlagen in an, vor allem wegen Kraft für die Sozial- die FDP. Dazu wanderten etwa 20.000 zu Schleswig-Holstein und besonders in demokraten gestimmt zu haben. Die Lan- den Nichtwählern ab. Gerade die beiden Nordrhein-Westfalen sollten für alle, die desmutter überzeugte also mehr durch ersten Zahlen bringen die Enttäuschung in der Partei Verantwortung tragen, eine ihr Image als durch Inhalte.“ Bereits am vieler Menschen von der LINKEN zum sehr deutliche Warnung sein. Es darf Wahlabend war die Begeisterung für die Ausdruck. Sieht man sich die Ergebnis- nicht dazu kommen, daß die Westaus- Ministerpräsidentin so groß, daß viele sie se in den 128 Wahlkreisen an, so kann dehnung der Partei, hier bezogen auf gern als die zukünftige Bundeskanzlerin man feststellen: DIE LINKE ist in kei- Präsenz in den Parlamenten, die in har- sehen würden. Die Grünen, der bisherige nem unter 1 % gefallen. Sie hat in zwei ter Arbeit erreicht wurde, sich rückläu- und weitere Koalitionspartner der SPD, Wahlkreisen die 5 % Hürde erreicht bzw. fig entwickelt und der Einzug in den 18. verschlechterten sich von 12,1 % auf übersprungen, so in Bielefeld I mit 5,6 Deutschen Bundestag nicht geschafft 11,3 %. Beide Parteien haben aber mit % und in Duisburg III mit 5,0 %. wird. Das wäre nicht nur eine bittere und nun 128 von insgesamt 237 Abgeordne- Ich hoffe, daß es in diesem Jahr keine enttäuschende Niederlage für unsere ten eine beträchtliche Mehrheit. weitere außerplanmäßige Landtagswahl Partei, sondern auch ein Erfolg für die Der große Wahlverlierer war die CDU. Ihr mehr gibt. Die Niederlagenserie für DIE sogenannten etablierten Parteien. Stimmenanteil sank von 34,6 % auf 26,3 LINKE würde sich fortsetzen. Jedoch be- %. Das bedeutete einen Verlust von rund reits am 20. Januar 2013 ist die Landtags- 630.000 Stimmen und ist das mit Abstand wahl in Niedersachsen. Es gilt also, die

Die Linke Zeitung 06/2012, Seite 5 A u s d e m B u n d e s t a g

Kontinuität und Bruch nach 1945 Jan Korte „Artfremdes Blut ist alles Blut, das nicht Sowohl Grüne als auch SPD zogen mit Im SPD-Antrag ist davon keine Rede deutsches Blut noch dem deutschen eigenen, z.T. sehr ähnlichen Anträgen mehr, stattdessen heißt es dort: „Nach Blut verwandt ist. Artfremden Blutes sind nach. Nachdem am 29. Februar zum Auffassung der Experten ist vordringlich in Europa regelmäßig nur Juden und Thema eine Anhörung im Kulturaus- die Frage zu beantworten, wie trotz star- Zigeuner.“ Der Verfasser dieser Zeilen schuss des Bundestages stattgefunden ker personeller Kontinuitäten in Ministe- war niemand geringerer als der Perso- hatte, zu der mehrere renommierte Hi- rien und Behörden die Entwicklung hin nalchef von Kanzler Konrad Adenauer storiker als Sachverständige eingeladen zu einer stabilen Demokratie gelingen (CDU), sein Erster Staatssekretär und waren, versuchte die SPD mit einem konnte – in der Bundesrepublik Deutsch- Schöpfer des Bundeskanzleramtes, die fraktionsübergreifenden Antrag die Ko- land, im Vergleich zur DDR, vor dem Hin- Graue Eminenz der bundesdeutschen alition für eine systematischere Auf- tergrund der NS-Vergangenheit.“ Frühepoche und Verfasser eines drei- arbeitung „der NS-Vergangenheit und Selbstverständlich muss genau unter- hundertseitigen Kommentars der natio- der frühen Nachkriegsgeschichte der sucht werden, wieso die Seilschaften nalsozialistischen Rassengesetze vom Bundesministerien und -behörden in ehemaliger Beamter des NS-Sicher- September 1935: Dr. Hans Globke. Er der frühen Bundesrepublik Deutschland heitsapparats nach der Gründung der ist die Personifizierung all dessen, was und der DDR“ zu gewinnen. Abgesehen Bundesrepublik im Jahr 1949 zur vollen Ralph Giordano die Zweite Schuld ge- davon, dass die SPD mit diesem Antrag Entfaltung kommen und trotzdem eine nannt hat - also die Verdrängung und auch bewusst in Kauf nimmt, dass DIE parlamentarische Demokratie aufge- Verleugnung der Ersten unter Hitler. LINKE außen vor bleibt, weil CDU und baut werden konnte. „Vordringlich“ ist Und dies nicht nur rhetorisch oder mo- CSU keinen gemeinsamen Antrag mit diese Frage aber sicher nicht. Schritt ralisch, sondern tief instituiert durch den uns unterstützen, ist diese Initiative auch für Schritt wird so aber versucht, den Großen Frieden mit den Tätern. inhaltlich unbefriedigend. Grund dafür Fokus vom Wirken der NS-Eliten in der Durch die sich verschärfende Blockkon- scheint der Versuch der sozialdemokra- BRD hin zur Frage der erfolgreichen frontation verlor die Auseinandersetzung tischen Kollegen zu sein, die konser- Transformation zur Demokratie im Ver- mit dem NS-Regime und seinen Prot- vativen Abgeordneten, die die meisten gleich zur DDR, wo dies nicht gelungen agonisten zunehmend an Bedeutung. Fragen bei der Erforschung personeller sei, zu verschieben. Bislang reichte der Der Kalte Krieg trug so selbstverständ- Kontinuitäten in Staat und Gesellschaft Union diese Diskursverschiebung aber lich einiges zur Verdrängung und Ent- vor und nach 1945 bereits für geklärt hal- noch nicht aus, um den SPD-Antrag zu sorgung der NS-Geschichte bei - eine ten, zum Mitmachen zu bewegen. unterstützen. Somit bleibt das Thema in Entschuldigung ist dies allerdings nicht. In der Anhörung ging es vor allem um der Schwebe und alle anderen, inhaltlich Das Defizit in der Aufarbeitung prägt bis die Frage, wie umfassend und flächen- weitergehenden Anträge der Oppositi- in unsere Tage die politische Kultur der deckend eine solche Aufarbeitung der on stehen weiter zur Abstimmung. Die Bundesrepublik entscheidend mit. Denn staatlichen Ebenen sein soll und mit Fraktion DIE LINKE wird sich jedenfalls nur so konnten sich die Lebenslügen welchen Beschränkungen und Wider- dafür einsetzen, dass ein entsprechend ganzer Generationen, wie die Legende ständen man es hier immer noch zu tun weitreichender Bundestagsbeschluss von der „sauberen Wehrmacht“ oder ei- hat. Während einzelne Sachverständi- für einen Forschungsauftrag, verbunden ner angeblich „rechtstaatlichen Justiz“ so ge die große Integrationsleistung und mit der nötigen Finanzierung von wis- lange halten. Die Auseinandersetzung den Bruch auch in den Institutionen senschaftlichen Studien, erfolgt und die mit der NS-Vergangenheit gehört für nach 1949 hervorhoben, brachte Prof. Aufarbeitung nicht dem Gutdünken der mich daher nach wie vor zu den wichti- Micha Brumlik die tatsächlich äußerst einzelnen Ministerien überlassen bleibt. gen Punkten meiner Arbeit im Bundes- problematische Entwicklung in den frü- Denn nicht alle Ministerien versuchen tag. Nachdem ich für DIE LINKE 2010 hen Jahren der Bundesrepublik auf den ihre braune Vergangenheit so konse- einen Antrag zur Aufarbeitung der NS- Punkt: „So viel Kontinuität wie möglich, quent und umfassend aufzuarbeiten wie Geschichte aller dafür infrage kommen- so viel Transformation wie nötig.“ Es sei- es seit kurzem das Bundesministerium der Ministerien eingebracht hatte und en eben gerade nicht die alten Nazis im der Justiz versucht. Dessen Symposi- das Thema von Kontinuitäten nach 1945 frühen Staatsapparat der Bundesrepu- um am 26. April 2012 „Die Rosenburg bzw. 1949 auch medial, insbesondere blik gewesen, die die Transformation zu - Das Bundesministerium der Justiz nach der Antwort der Bundesregierung einem demokratischen Staatswesen vor- und sein Umgang mit der NS-Vergan- auf eine Große Anfrage der LINKEN, ei- angetrieben hätten. Ganz im Gegenteil. genheit“, war ein gelungener Auftakt für nige Aufmerksamkeit erlangte, bewegt Demokratisierung musste zunächst vor eine hoffentlich auch weiterhin kritische sich nun auch bei den anderen Oppo- allem gegen den Widerstand der restau- Bestandsaufnahme des justiziellen und sitionsfraktionen langsam etwas. rativen Adenauer-Zeit erkämpft werden. ministeriellen ...weiter auf Seite 7

Die Linke Zeitung 06/2012, Seite 6 A u s d e m L a n d t a g

Über mediale Legenden und politische Notwendigkeiten Birke Bull Was wäre die Mitteldeutsche Zeitung, hatte jeder alte und neue Abgeordnete haben sich alle Mitglieder des bisherigen wenn sich nicht immer mal ein vermeint- die Möglichkeit, die Spitze der Fraktion Fraktionsvorstandes erneut zur Wahl ge- licher Skandal fände, in dem man ein in ihrem politischen Agieren zu erleben, stellt. Und weil sie offenbar einen guten paar wahre Begebenheiten mit ein paar sich selbst zu fragen, ob er oder sie Ver- Job gemacht haben, sind sie auch alle Zu- und Überspitzungen versieht, letztlich antwortung übernehmen und gegebe- wieder gewählt worden. Mit dem besten noch gewürzt mit ein paar Legenden. Ich nenfalls selbst kandidieren möchte. So Ergebnis übrigens der Fraktionsvorsit- finde ja, sie würde gewinnen. Zumindest tun wir es seit vielen Jahren. Zwei Dinge zende. würde ihr und uns nichts fehlen. Nein, die jedoch sind in diesem Jahr neu oder neu Es gibt politisch eine Menge zu tun: Die Landtagsfraktion der LINKEN geht sich zu denken: Wir haben seit mehreren Jah- Schulreform muss begleitet werden, ein nicht an die Gurgel. Nein, die jungen Ge- ren in der Fraktionsspitze keinen Wech- eigenes Finanzausgleichsgesetz wird nossInnen sind nicht dabei, die älteren sel gehabt. Das mag man kritisieren. erarbeitet, ein Konzept zum Umgang mit kurz und schmerzvoll zu massakrieren. Und es gibt eine Reihe von KollegInnen den Problemen bei der Vernässung ist Ja, der Fraktionsvorsitzende ist machtbe- des Fraktionsvorstandes, die mehr oder in Arbeit, das Landesprogramm gegen wusst, was soll er auch sonst sein, wenn weniger öffentlich darüber nachgedacht Rechtsextremismus wird überarbeitet, er diesen Job gut machen will. Bequem haben, ihr politisches Engagement in der unsere Vorstellungen für ein neues KiföG ist er in der Tat ein bisschen. Nicht poli- Fraktion nach dieser Legislaturperiode zu sind fast fertig. Und damit wir nicht nur tisch – davon zeugt überzeugend sein beenden. Personeller Nachwuchs ist also miteinander arbeiten, sondern auch das Terminkalender - aber Sport ist nicht so gefragt. Neue KollegInnen, mit denen gemeinsame Fröhlichsein und das Fei- wahnsinnig sein Ding. Nein, zynisch ist unsere Partei langfristig auch nach 2016 ern nicht verlernen, denken wir über ein er nicht. Dafür hat er eine gute Portion öffentlich agieren will, müssen rechtzeitig politisch-parlamentarisches Sommerfest Humor. Das wiederum teilt er mit einigen eine Chance bekommen, sich auszupro- nach. jungen und einigen älteren GenossInnen. bieren, Fehler zu riskieren, Erfahrungen Verglichen mit der tatsächlich schwieri- Letztlich gibt es auch bei ihm Situationen, zu machen, erfolgreiche Arbeit zu lernen. gen Situation unserer Partei und auch so: wo er mal am Ende ist, ihm die Puste Eine Binsenweisheit eigentlich. Also ha- Es geht uns gut. Wir sind Menschen mit ausgeht. Vorübergehend freilich nur. Und ben wir Nägel mit Köpfen gemacht und Stärken und Schwächen, mit unterschied- auch das teilt er mit seinen nunmehr 28 haben uns darüber verständigt, dass wir lichen Belastungen, mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen, gleich welchen die kommenden zwei Jahre uns umse- Erwartungen an die Zukunft. Und weil das Alters. Damit ist der Wahrheitsgehalt des hen nach talentiertem und klugem Nach- so ist – und Gott sei Dank ist es so – gibt Artikels vom 21.Mai auch schon erschöpft wuchs. Wir werden deshalb in dieser Le- es auch mal Dinge zwischen uns Abge- und abgearbeitet. gislaturperiode nicht nur zwei Mal wählen, ordneten, die man ausspricht, diskutiert Kommen wir nun zu den wichtigen und sondern dies auch im Jahr 2014 tun. Und und die anschließend beigelegt sind. So wirklichen Dingen: Es ist gute statuari- ehe jetzt hier die Spekulationen ins Kraut ist das Leben. Auch das unsrige! sche Sitte in der Landtagsfraktion, dass schießen, soll gesagt sein, dass es hier- Es gibt viel Politisches zu tun – packen die Wahl des Fraktionsvorstandes zu Be- für noch keine konkreten Pläne gibt. Um wir es an. Und zwar gemeinsam! ginn der Legislaturperiode nach einem die erfolgreiche Arbeit der Landtagsfrak- Birke Bull ist stellvertretende Vorsitzende Jahr „Bewährung“ wiederholt wird. So tion nicht ins Trudeln geraten zu lassen, der Landtagsfraktion

...Fortsetzung von Seite 6 Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wer- Nicht zuletzt die kürzliche Einladung von Umgangs mit der NS-Vergangenheit. den. Auch hierfür wird DIE LINKE weite- Prof. Dr. Norbert Frei, eines äußerst re- Doch auch der Bundestag hat beim re parlamentarische Initiativen vorlegen. nommierten Historikers, der mich bat, die Thema reichlich Nachholbedarf. In ei- Entscheidender aber, als schön formu- Einführungsveranstaltung des Zeitge- nem Schreiben an den Ältestenrat hat lierte Anträge im Parlament, wird sein, ob schichtlichen Kolloquiums im Sommer- die Linksfraktion deshalb erst kürz- es gelingt, für unsere Forderungen die semester 2012 an der Friedrich-Schiller- lich angeregt, dass nun auch end- Unterstützung durch eine breite Öffent- Universität Jena zum „Umgang mit der lich das Parlament die NS-Vergan- lichkeit zu gewinnen. Die vielen positiven NS-Vergangenheit“ zu bestreiten, mag genheit seiner Mitglieder aufarbeitet. Reaktionen aus Wissenschaft, Medien dafür ein Beleg sein. Die Mühe und die Eine Antwort steht noch aus. und Zivilgesellschaft auf die Große Anfra- Auseinandersetzung lohnen sich! Voraussetzung einer kritischen Aufar- ge bestärken mich in der Annahme, dass Jan Korte ist Mitglied im Vorstand der beitung ist es allerdings, dass alle Akten DIE LINKE hier die große Chance hat, Bundestagsfraktion der Wissenschaft und der interessierten Zugang zu neuen Milieus zu bekommen.

Die Linke Zeitung 05/2012, Seite 7 P a r t e i l e b e n

Kreisvorstand wertet den Parteitag aus Klaus Magenheimer Am 6. Juni wertete der Kreisvorstand geschäftsführer. Aus persönlichem Hier muss es eine gleiche Beteiligung auf seiner Sitzung den Göttinger Par- Erleben schätzen sie gerade sein Ver- aller Regionen geben. Es kann nicht teitag aus. Die Delegierten Sabine mögen ausgleichend, aber auch sach- sein, daß andere von der vorbildli- Dirlich und Lothar Boese schilderten lich und konsequent zu agieren. chen Arbeit der BO – Staßfurt und der ihre persönlichen Eindrücke von dem Die Kandidatur von Birke Bull zur neu- Kreistagsfraktion leben wollen. teilweise dramatischen Verlauf. en Landesvorsitzenden wurde begrüßt, Im Bericht der Kreistagsfraktion in- Freude herrschte bei den Mitgliedern kennen doch eine Reihe von KV - Mitglie- formierte die Vorsitzende Sabine Dir- darüber, dass eine drohende Spal- dern sie aus ihrem Wirken in der letzten lich über die Aktivitäten des kürzlich tung der Partei verhindert wurde und Wahlperiode des Kreisvorstandes. gebildeten AMEOS – Klink- Beirates, wieder zu Sachthemen – die vor al- Eingeschätzt wurden die umfangrei- in dem sie und Walter Blauwitz unse- lem die Probleme der Menschen be- chen Aktivitäten im Kreisverband un- re linken Interessen vertreten. wegen – zurückgekehrt wird. mittelbar vor und auch nach dem Par- In den kommenden Wochen sol- Obwohl manche Mitglieder des Vorstan- teitag. So mit dem Polit-Stammtisch le über die Verwendung der Erlöse des zu den Personalfragen andere Vor- in Staßfurt, den Besuchen von Veran- des Klinikverkaufs beraten und Vor- stellungen hatten, sollten die Ergebnisse staltungen in seinem Wahlkreis durch schläge unterbreitet werden. des Parteitages akzeptiert werden und Jan Korte oder den bevorstehenden Die Fraktion ist momentan bei der Er- dem neuen Parteivorstand in seiner ge- Mitgliederversammlungen in der Ba- örterung von Fragen an den Land- mischten Zusammensetzung und seinen sisorganisation „ Saale – Wipper“ und rat, um die Verantwortlichkeiten für beiden Vorsitzenden die erforderliche im Ortsverband Aschersleben. die Verzögerungen des durch den Zeit gelassen werden, um vor allem die Im Bericht der Schatzmeisterin Petra Kreistag beschlossenen Verkaufs Arbeit mit allen Landesverbänden und Giest wurde nochmals auf die Notwendig- der Salzlandkliniken zu klären. der Parteibasis zu intensivieren. keit der satzungsgerechten Entrichtung Klaus Magenheimer ist stellvertretender Die Mitglieder des Kreisvorstandes der Mandatsträgerbeiträge verwiesen, Kreisvorsitzender setzten große Hoffnungen in das Wir- sind sie doch die wesentliche finanzi- ken von Matthias Höhn als ohne Be- elle Basis für die Wahlkämpfe zu den dingungen neu gewählten Bundes- Kommunalwahlen im Jahr 2014. LINKER Politstammtisch zum Göttinger Parteitag Ralf-Peter Schmidt Polistammtisch im Drei Tage nach dem Göttinger Parteitag Staßfurter Ober- trafen sich die Staßfurter LINKEN mit steiger dem Parteitagsdelegierten und Kreis- vorsitzenden zum Politstammtisch in Staßfurt, um eine erste Nachlese zu praktizieren. Dabei gab Genosse Boese seine Eindrücke vom Parteitag wieder. Der Gast stellte klar, dass es insbeson- dere durch Lafontaine und Gysi eine klar formulierte Offenheit zu den Problemen in der Partei gab. Parallel war im Saal (Foto: privat) des Parteitages eine Zerrissenheit zu spüren, die ebenso neu war. Kampfkan- Die Stammtischteilnehmer/innen schätz- innen wieder mitzunehmen, für eine didaturen, Ost-West-Konflikte, radikaler ten für sich mehrfach ein, dass sie sich solidarische Politik in Deutschland und Flügel, gemäßigter Flügel und die Mitte keinem Flügel zu- bzw. unterordnen Europa – positioniert sich der Staßfurter der Partei waren Worte seiner Einschät- wollen, sondern ihre politischen Positio- Ortsvorsitzende Ralf-P. Schmidt. zung. Gleichwohl schätzte er ein, dass nen, seien sie bei Gysi, Wagenknecht, Auch die nun in Sachsen-Anhalt erfor- der neue Vorstand ein gut durchmischter Höhn oder Lafontaine anzusiedeln, klar derliche Wahl einer neuen Landesvor- Vorstand aller Lager und Flügel unserer äußern werden. Der Stammtisch formu- sitzenden, zu der Birke Bull nominiert pluralistischen Partei darstellt und so lierte die Hoffnung, dass die neuen Vor- ist, fand die Zustimmung im Staßfurter eine gute Arbeitsgrundlage bildet. sitzenden und der Bundesgeschäftsfüh- Obersteiger. Dazu wird es bereits im Auch der auf dem Parteitag be- rer Matthias Höhn eine Chance für DIE Juli einen Sonderparteitag in Sachsen- schlossene Leitantrag, der die näch- LINKE darstellt. Nun sollte es gelingen, Anhalt geben, war in der Runde zu er- sten Ziele und Aussagen der LIN- linke Aussagen klar in Abgrenzung zur fahren, an der auch Regionalgeschäfts- KEN fixiert, fand Zustimmung. SPD zu formulieren und die Wähler/ führer Rainer Zühlke teilnahm.

Die Linke Zeitung 05/2012, Seite 8 K o m m u n a l p o l i t i k

LINKE lehnt Nienburger Haushalt ab Christian Jethon Am 24.04.2012 befasste sich der Nien- entstehen in jedem Jahr neue Fehlbeträ- nung der Folgekosten solcher Projekte burger Stadtrat erstmals mit der Haus- ge, die sich bis zu diesem Zeitpunkt auf seriös geplant werden, denn dies ist of- haltssatzung für das laufende Jahr. Nicht 7,6 Mio. Euro summieren werden. fensichtlich insbesondere bei der Sport- überraschend stimmte die große Mehr- Auch der Nienburger LINKEN ist be- halle bisher nicht der Fall. heit der Abgeordneten – mit Ausnahme wusst, dass die Haushaltslage der Kom- Neben den angesichts der finanziellen der Fraktion DIE LINKE - der Satzung munen insbesondere durch die nicht Möglichkeiten unrealistischen Vorhaben und dem Konsolidierungskonzept zu, ausreichende Finanzausstattung des im investiven Bereich geht es auch im obwohl auch in diesem Jahr Anspruch Landes beeinflusst wird. Hinzu kommen Verwaltungshaushalt wie in den vergan- und Wirklichkeit in Nienburg weit ausein- in Nienburg aber hausgemachte Proble- gen Jahren vor allem bei der Mittelver- anderklaffen. me: So werden in der Saalestadt trotz teilung an die verschiedenen Träger von So weist der Verwaltungshaushalt bei der angespannten Situation eine Reihe Kindertagesstätten nicht mit rechten Din- einem Gesamtvolumen von 9,57 Mio. von Investitionen geplant, als wenn es gen zu. So klaffen die kommunalen Zu- Euro ein Defizit von 4,13 Mio. Euro aus. kein Morgen gäbe! Neben dem um das schüsse nach wie vor weit auseinander. Damit sind rund 44 % der Ausgaben Doppelte teurer gewordenen Umbau des Während beispielsweise ein Kita-Platz in nicht durch entsprechende Einnahmen Schulhortes und der Errichtung des Feu- einer Einrichtung des Rückenwind e.V. gedeckt! Darüber hinaus kann auch der erwehrgerätehauses im Ortsteil Gerbitz mit durchschnittlich 94 Euro je Monat Vermögenshaushalt für investive Maß- sollen im laufenden Haushaltsjahr die bezuschusst wird, erhält die Einrichtung nahmen nur durch eine Kreditaufnahme Renovierung des Rathauses, der Abriss der Happy Children gGmbH in Latdorf in Höhe von 1,3 Mio. Euro ausgeglichen der Malzfabrik, der grundhafte Ausbau mit rund 452 Euro je Kind und Monat fast werden. von gleich vier Straßen, der Bau einer fünfmal soviel! Auch die Entwicklung des Kassenkredi- Brücke in Neugattersleben und die Er- Da angesichts der Mehrheitsverhältnis- tes der Stadt muss bedenklich stimmen, richtung einer Sporthalle begonnen oder se im Nienburger Stadtrat DIE LINKE denn derzeit weist das Nienburger Stadt- fortgeführt werden! lediglich auf diese Missstände hinweisen konto ein Minus von rund 3,1 Mio. Euro DIE LINKE plädiert stattdessen für eine kann, ist einmal mehr das Einschreiten aus, 50.000 Euro an Zinsen müssen al- Konzentration auf einige wenige, dafür der Kommunalaufsicht des Landkreises lein hierfür bereitgestellt werden. Zudem umso wichtigere Maßnahmen, wie bei- gefragt. lässt die Entwicklung in den Folgejahren spielsweise den Sporthallenneubau. Zu- Christian Jethon ist Fraktionsvorsitzen- nichts Gutes erahnen, denn bis 2020 dem muss endlich auch bei der Berech- der im Nienburger Stadtrat Hibakusha macht nachdenklich Ralf-Peter Schmidt Ein Jahr nach der Katastro- die Insel des Glücks“ brachten Do- den Veranstaltungsbesuchern aus. phe von Fukushima kommen rothée Menzer und Ralph T. Nie- Ralph T. Niemeyer stellt den Bezug die Opfer zu Wort. meyer mit nach Staßfurt. Im Staß- klar zur Situation in Deutschland her. Während sich die junge Anti-Atom- furter Museumskeller machte sich Auch hier ist der Strommarkt mono- Bewegung in Japan allmählich schnell Betroffenheit und Nachdenk- polistisch organisiert, Umweltschutz auf die Straßen begibt, um den lichkeit während des einstündigen und Humanität sind nicht die Ziele Atom-Wahnsinn zu beenden, ver- Dokumentarfilmes breit. der Energiewirtschaft. So bleibt auch suchen Regierung und Konzerne „Der Film zeigt einen Ausschnitt über hier abzuwarten, ob der Atomausstieg die Unbedenklichkeit der nuklearen das Leben in Japan ein Jahr nach der in Deutschland seine Verbindlich- Pest wieder in die Köpfe der Men- Atomkatastrophe von Fukushima. Er keit beibehält und die Energiewende schen zurück zu drängen. zeigt Begegnungen mit Menschen, die auch zu mehr Demokratie und Bür- Dorothée Menzner, Mitglied des aus reiner Profitgier, durch die Kumpa- gerbeteiligung führen wird. Deutschen Bundestages, und Ralph nei von Politik und Atomlobby zu Op- Ralf-Peter Schmidt ist Vorsitzender T. Niemeyer, freier Journalist, bega- fern wurden. Er zeigt Gespräche mit der BO Staßfurt ben sich ein Jahr nach der Reaktor- Menschen, die sich gegen die Atom- katastrophe nach Japan, um mit den kraft wehren und mit Expertinnen und Opfern, mit Wissenschaftlern, aber Experten, die kein Blatt vor den Mund auch mit Überlebenden des USA- nehmen, wenn sie die Ursache und Atombomben-Gaus in Hiroshima die Schuldigen der Atomkatastrophe und Nagasaki zu sprechen. benennen.“ führt Dorothée Menzer in Den Film „Hibakusha - Reise auf der anschließenden Diskussion mit

Die Linke Zeitung 05/2012, Seite 9 Ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e i t

11. Erwerbslosenfrühstück Jana Lankau Hannelore Finke vom Erwerbslosenhilfeverein Am 14. Mai fand das 11. Erwerbslosen- Bitterfeld frühstück im Bernburger Wahlkreisbüro von Birke Bull und Jan Korte statt. Zu Gast war Hannelore Finke vom Bitterfel- der Erwerbslosenselbsthilfeverein. Seit vielen Jahren werden in Bitterfeld von diesem Verein Erwerbslose beraten, sei es bei der Antragstellung oder bei auftre- tenden Problemen. Die Vermittlung von sachkundigen Rechtsanwälten gehört ebenso zur Arbeit des Vereins wie die (Foto: privat) Hilfe bei der Wohnungssuche oder die Begleitung zu verschiedenen Ämtern. machen, die den eigenen Fall betreffen. Kraft zu finden, immer und immer wieder Die Zusammenarbeit des Vereins mit Wichtig sei, dass der Umgang mit den für sein Recht zu kämpfen. der kommunalen Beschäftigungsagentur Sachbearbeiter/innen freundlich be- Wichtigstes Ergebnis dieses Erwerbslo- (KomBa) ist inzwischen sehr gut. Vier- stimmt ist, dass man aber auch nicht zu senfrühstücks war der Vorschlag, auch teljährlich gibt es ein Treffen, wo Fragen schnell klein bei gibt. Widersprüche ha- in Bernburg einen Erwerbslosenselbst- gestellt und Fälle beraten werden kön- ben oft Aussicht auf Erfolg. hilfeverein zu gründen. Dafür werden nen, so dass sie oft außergerichtlich ge- An einem konkreten Fallbeispiel zeigte noch Interessenten gesucht, die sich im klärt werden können. sich, wie schwierig es aber oft für die Be- Wahlkreisbüro unter 03471/642268 mel- Frau Finke wies darauf hin, dass die be- troffenen ist, Absagen nicht persönlich den können. ste Strategie im Umgang mit den Ämtern zu nehmen, Schuldzuweisungen zurück- Jana Lankau ist Wahlkreismitarbeiterin sei, sich mit den Paragrafen vertraut zu zuweisen, nicht aufzugeben, sondern die von Birke Bull Jugendbungalowprojekt im Staßfurter Strandsolbad Ralf-Peter Schmidt Die Stadtratsfraktion DIE LINKE im Finanzielle Unterstüt- Stadtrat der Stadt Staßfurt hat es sich zung für zur Aufgabe gemacht, über ihren Soli- das Bunga- lowprojekt darfonds Sozial- und Kulturprojekte mit in Staßfurt einer Spende zu unterstützen, zu initiie- ren bzw. zu sichern. Ralf-P. Schmidt übergab, stellvertretend für die Fraktion, eine Spende an das Jugendbungalowprojekt im Staßfurter Strandsolbad in Höhe von 250 Euro. Diese nahmen Oberbürgermeister Rene Zok, die Stadtjugendpflegerin und Ju- gendarbeiterin Frau Homann dankend entgegen. (Foto: Das Geld, so berichtete Stadtjugendpfle- privat) gerin Nicole Netwall beim Termin, soll zur inhaltlichen Ausgestaltung der kommu- nalen Kinderferienspiele im Objekt am Strandsolbad genutzt werden. Ab sofort und Jugendarbeit in der Stadt Staßfurt der- und Jugendarbeit in der Kommu- können nun Kinder- und Jugendeinrich- und ihren Ortschaften. ne. tungen den Bungalow mit 10 Betten und „Wir sind auch bereit, mit ihnen zu aktu- Ralf-Peter Schmidt ist Vorsitzender der das Umfeld mit Zelten nutzen. ellen Fragen der Stadt, der Jugendarbeit BO Staßfurt DIE LINKE. Staßfurt engagiert sich im und der Politik ins Gespräch zu kommen. Stadtrat der Stadt Staßfurt für die Siche- Sprechen Sie uns einfach an!“ sagte der rung kommunaler Angebote der Kinder- Abgeordnete zu den Akteuren der Kin-

Die Linke Zeitung 05/2012, Seite 10 Ö f f e n t l i c h k e i t s a r b e i t

Eine Seefahrt die ist lustig – auch auf einem Fluß! Udo Riedel Das Bernburger Wir schreiben das Jahr 2012, ge- Kutterruderteam nauer den 9. Juni. Es ist ein schöner zusammen mit MdB Jan Korte Frühsommertag, an dem ein Häuflein LINKER sich anschickt – ohne Rück- sicht auf Personaldebatten und Rich- tungsstreits – eine historische Missi- on zu erfüllen. Sie brachen auf, um auf der Saale, zu Fuße des Schlosses Bernburg eine Tradition zu verteidigen. Die Tradition die da heißt: Teilnahme am Bernburger Kutterrudern! Ja, trotz vieler roter bzw. rosaner (für den (Foto: privat) Vorletzten) Laternen wagten wir auch in diesem Jahr wieder das Unmögliche und späten Nachmittag in den Titelkampf kulturellen Rahmenprogramm, der fe- stellten unter großen Mühen ein Team eingreifen, schlug sich aber wie immer sten und flüssigen Verpflegung gelun- auf die Beine, welches mit dem Herzen wacker und erreichte mit 4,53 Minuten gen ist, eine gute Tradition erfolgreich auf dem „linken Fleck“ bereit und willens eine Zeit, die zumindest ausreichte, um fortzusetzen. Natürlich würden wir uns war, Großes zu verbringen. Bei schön- im direkten Duell das Team von „Volle als LINKE auch wünschen, dass ande- stem Sonnenschein und einer frischen Pulle Schlagseite“ um fast eine Boots- re Parteien sich mal in die Kutter setzen Brise traten insgesamt 68 Teams zum länge zu distanzieren. Am Ende schlug würden, aber dass werden wir wohl erst 14. Kutterruder Pokal in Bernburg an. Platz 30 bei den Männer-Mannschaften wieder unmittelbar vor einem Wahl- Zeitgleich liefen auch die Deutschen (da wir leider nur zwei Frauen im Kutter kampf erleben. Auch hier bestätigt sich Meisterschaften im Kutterrudern, so hatten, galten wir als reines Männerte- wieder einmal die völlig richtige Losung dass sich die Amateurmannschaften am!) und damit erneut eine rosa Laterne der LINKEN: Eine Partei für den Alltag – auch mal anschauen konnten, wie ko- für uns zu Buche – dem Buch der Tra- nicht nur für Wahlkämpfe zu sein! ordiniert das Kutterrudern bei den Profis ditionen konnte also erfolgreich ein wei- Ich bin überzeugt davon, dass unse- ausschaut. Ob die Entscheidung, beides teres Kapitel hinzugefügt werden. re Partei auch 2013 wieder ein Team an einem Tage zu veranstalten, so gut Auch sei nicht unerwähnt gelassen, an den Start schicken wird und würde war, sei mal dahingestellt, weil es natür- dass mit Jan Korte – unserem Bun- mich freuen, wenn der eine oder ande- lich dadurch zu mehrmaligen Unterbre- destagsabgeordneten – noch ein LIN- re Leser dieser Zeitung vielleicht auch chungen des traditionellen Kutterruderns KER als Schirmherr der Veranstaltung Interesse daran gefunden hat und uns kam. Auch bei unserer Mannschaft führ- unsere Fahnen vertrat. Aber auch den im nächsten Jahr verstärken will. Ich te das dazu, dass wir unser Boot mit Siegern des diesjährigen Pokals sei an für meinen Teil werde auch nächstes Freiwilligen anderer Teams komplettie- dieser Stelle gratuliert: Andy’s First La- Jahr wieder im Kutter sitzen – und be- ren mussten, umso mehr gilt natürlich dys bei den Damen, den Meatballs bei stimmt nicht ich allein! Damit bis zum diesen Freiwilligen unser Dank. den Männermannschaften und dem El- nächsten Mal und: ENTER AUF! Unser Team mit Stadträten, sachkun- ferkasten bei den Mixed-Teams. Udo Riedel ist Fraktionsvorsitzen- digen Einwohnern, unserem Fraktions- Insgesamt darf man wohl feststellen, der im Bernburger Stadtrat vorsitzenden und mehreren Sympathi- dass es dem Maritimen Club Bernburg santen an Bord, konnte leider erst am mit dieser Veranstaltung inklusive dem LINKER Familientag führte nach Athensleben Siegfried Mahlfeld Zeitgleich mit dem Göttinger Partei- Neumarkt aus über die Rossbahn In gemütlicher Runde wurden aktuel- tag und dem fünften Jahr ihres Be- entlang der Bode und des Radweges le linke Themen diskutiert und auch stehens führte die Partei DIE LINKE. R1 durch die Horst. Nach der Über- mit Fahrradtouristen aus Thüringen Staßfurt auch in diesem Jahr wieder querung des Bodewehrs und dem kam man spontan ins Gespräch. Nach ihren nun schon traditionellen LIN- Passieren des Löderburger Sees war kleinen Stärkungen mit Grillwurst, KEN Familientag durch. Auf familien- das Ziel, das Dorfgemeinschaftshaus Kaffee und Kuchen wurde anschlie- und kinderfreundlichen Radwegen in Athensleben, nach gut fünf Kilo- ßend der Athenslebener Wasserturm können die Teilnehmer/innen so ihre metern erreicht. Dort wurden die Teil- bestiegen, der einen weiten Blick ins Heimatstadt und deren Schönheiten nehmer/innen vom Ortsbürgermeister Umland gestattete und so einen tollen kennenlernen und dabei auch noch Jürgen Kinzel (parteilos) und dem Abschluss des Tages bildete. etwas für die Gesundheit tun. Ortsvorsitzenden der LINKEN Staß- Siegfried Mahlfeld ist Mitglied der BO In diesem Jahr ging der Weg vom furt, Ralf-P. Schmidt, begrüßt. Staßfurt

Die Linke Zeitung 05/2012, Seite 11 Kreisvorstand und Redaktion 12. Erwerbslosenfrühstück in Nachruf gratulieren im Bernburg Am 13. Mai 2012 verstarb im 84. Juni Lebensjahr unser Genosse recht herzlich Zum nächsten Erwerbslosenfrüh- Prof. Dr. Rolf Zierold stück im Bernburger Bürgerbüro von Rolf Zierold war langjähriger Rek- zum 92. Geburtstag Birke Bull und Jan Korte sind alle tor der Hochschule für Land- und Frieda Dolseius Interessenten wieder am 9. Juli um Nahrungsgüterwirtschaft Bern- 10 Uhr herzlich eingeladen. burg. Er bekleidete verschiedene Zum 90. Geburtstag Funktionen in der PDS, so auch Heinz-Werner Zeißig im Kreistag Bernburg. Von seinen großem Wissen konnten auch wir Zum 87. Geburtstag Mitglieder der BO Bernburg-Talstadt Elli Killmann immer profitieren. Seit Bestehen der Bernburger LINKEN Zeitung gehörte Politstammtisch in Staßfurt Zum 86. Geburtstag er viele Jahre der Redaktion als Anna Schäfer verantwortlicher Redakteur an. Er Der nächste LINKE Politstammtisch Günter Gottwald fehlt uns sehr. Wir werden Rolf nicht findet am 4. Juli um 17 Uhr in der vergessen Gaststätte „Zum Obersteiger“ statt. Zum 83. Geburtstag MdL Gudrun Tiedge wird dieses Mal Helmut Böhme BO Bernburg-Talstadt unser Gast sein. Ortsvorstand Bernburg Alle Interessenten sind wieder herz- Zum 82. Geburtstag Kreisvorstand lich eingeladen. Margit Keller Redaktion DLZ Margot Lausch

Zum 81. Geburtstag Wilfried Breithaupt Nachruf Beratung der Kreistagsfraktion In stillem Gedenken Zum 80. Geburtstag Maria Frenzel Marianne Strauß Die Kreistagsfraktion berät wieder am 2. Juli um 18 Uhr im Fraktions- BO Aschersleben 5 Zum 75. Geburtstag büro Staßfurt (Grenzstraße 11). Kreisvorstand Erika Berg

Zum 70. Geburtstag DIE LINKE ZEITUNG Joachim Jahn Herausgeber: Kreisvorstand DIE LINKE. Sitzung des Kreisvorstandes Salzlandkreis Wir gratulieren auch allen Tel.: 03471/310492 anderen Mitgliedern unseres Der Kreisvorstand tagt wieder am u. 152 035 061 47 Kreisverbandes, die im Juni 27. Juni um 18 Uhr im Fraktionsbü- Mail: dielinke-salzlandkreis@t-online. Geburtstag haben ro Staßfurt (Grenzstraße 11). de 06391 Bernburg, PF 1104 Redaktion : Friedrich Schütz (V.i.S.d.P) Rüdiger Wendt, Klaus Magenheimer, Einsendeschluss für die nächste Jörg Lemmert DLZ ist der 28. Juni 2012 und Bei nicht vereinbarten und nach Redakti- Redaktionsschluss war der 07. Juni onsschluss eingegangenen Artikeln kann 2012 die Veröffentlichung nicht garantiert werden.

Die Linke Zeitung 01/2012, Seite 12