Enescu Maurice Ravel Complete Works for Cello Sonatas Cello and Piano
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EDOUARD LALO ALBERIC MAGNARD ENESCU MAURICE RAVEL COMPLETE WORKS FOR CELLO SONATAS CELLO AND PIANO VALENTIN RADUTIU | CELLO PER RUNDBERG | PIANO CD-NO. 98.654 VALENTIN RADUTIU | CELLO PER RUNDBERG | PIANO Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs finden Sie bei hänssler CLASSIC unter www.haenssler-classic.de, auch mit Hör- beispielen, Downloadmöglichkeiten und Künstlerinformationen. E-Mail-Kontakt: [email protected] Enjoy a huge selection of more than 800 classical CDs and DVDs from hänssler CLASSIC at www.haenssler-classic.com, including listening samples, download and artist related information. E-mail contact: [email protected] – gemeinsam mit dem deutschen – den neuen tère populaire roumain‘ schrieb (deren Themen (Klavier), Joseph Hellmesberger senior (Kam- GEORGE ENESCU Charakter meiner Werke ergeben hat. […] Ge- alle von mir stammen), wartete ich darauf, dass mermusik) und Robert Fuchs (Harmonielehre wisse Personen haben sich besorgt und irritiert sich in mir die Verschmelzung der rumänischen und Komposition). WERKE FÜR VIOLONCELLO gezeigt, weil sie mich nicht in der gewohnten folkloristischen Ausdrucksweise – wesentlich UND KLAVIER Art und Weise katalogisieren und klassifi zieren rhapsodisch – mit meiner angeborenen sinfo- Bereits mit 12 Jahren (1893) konnte Enescu mit DEUTSCH konnten. Das sei keine französische Musik in nischen Natur vollzog. Es dauerte lange Zeit, Auszeichnung seine Ausbildung abschließen, der Art Debussys, es sei aber auch keine deut- bis mir diese organische Assimilierung und die ihm allerdings wohl bald als zu sehr in aka- Noch immer steht das fraglos singuläre und hoch- sche Musik, erklärten sie. Kurzum, ohne fremd die größtmögliche Übereinstimmung zwischen demischen Traditionen verhaftet erschien. Ent- karätige kompositorische Schaffen von George zu klingen, ähnelte sie kaum etwas schon Be- diesen beiden anscheinend unvereinbaren Ele- sprechend wandte er sich nach Paris, um dort Enescu im Schatten seines umfangreichen Wir- kanntem, aber gerade das irritiert die Leute, menten gelang.“ Nahezu aufgehoben erschei- ab 1895 noch einmal für vier Jahre (bis 1899) kens als Virtuose, Kammermusiker und Päda- wenn sie jemanden nicht klassifi zieren können.“ nen in dieser späten stilistischen Synthese die in einem gänzlich anderen kulturellen wie sti- goge auf der Violine. Obwohl er selbst nur we- von Enescu in den ersten Jahrzehnten seines listischen Zusammenhang einen nochmaligen nige Schallaufnahmen hinterließ, so waren es Erst in den Jahren nach dem Ende des Ersten Lebens durchmessenen Stationen: die heimatli- vollständigen Durchgang durch alle Fächer zu seine rastlose Konzerttätigkeit, vor allem aber Weltkriegs etablierte sich bei Enescu in Verbin- che, eher dörfl ich geprägte Umgebung, die Zeit absolvieren – dies zeigen bereits die Namen all die namhaften Schüler (u. a. Yehudi Menuhin, dung mit der Sinfonie Nr. 3 op. 21 (1918 – mit am Wiener Konservatorium sowie daran an- der Lehrer: Martin Marsick und José Silvestre Arthur Grumiaux und Ida Haendel), die ihn eher Orgel, Klavier und Chor), dem Streichquartett schließend die am Pariser Conservatoire. White (Violine), Louis Diémer (Klavier), André als Musiker denn als Komponisten in die Musik- Nr. 1 op. 22/1 (1920) und seiner einzigen Oper Gédalge (Kontrapunkt), Ambroise Thomas und geschichte des 20. Jahrhunderts eingehen lie- Œdipe op. 23 (1921/22, 1936) eine ebenso ori- So entwickelte sich seine Begabung zunächst Théodore Dubois (Harmonielehre) sowie Jules ßen. Zudem trat Enescu vielfach als Pianist, ginäre wie verbindliche musikalische Sprache. an der in ländlicher Umgebung gesungenen und Massenet und Gabriel Fauré (Komposition). ganz gelegentlich gar als Sänger auf; ferner Bedauerlicherweise blieben allerdings viele der gespielten Volks- und Tanzmusik. Entsprechend Parallel zum Studium setzten bereits die ersten reformierte er seit den 1920er Jahren das ins- in den nachfolgenden Jahren projektierten Kom- wurde auch als erster Lehrer auf der Violine nachhaltigen Erfolge ein, sowohl als Solist wie titutionelle Musikleben seiner rumänischen Hei- positionen lediglich Skizze oder Fragment (da- ein Fiedler engagiert. Als später ein Klavier ins auch als Komponist mit der allseits begeistert mat grundlegend. runter zwei weitere Sinfonien, 1934 und 1941). Elternhaus kam, entstanden sofort erste Versu- aufgenommenen Uraufführung des Poème rou- Möglicherweise stand einer breiteren Rezep- Vollendet und zumeist erst posthum veröffent- che, das Geübte und Gehörte in eigenen Kom- main op. 1 in den angesehenen Concerts Colon- tion aber auch seine geniale Frühreife im licht wurden hingegen Werke für größer dispo- positionen zu refl ektieren. Nicht von ungefähr ne am 6. Februar 1898. Wege: Er konnte sich als Interpret schon in jun- nierte kammermusikalische Besetzungen: das konnte daher Enescu später bemerken: „Egal gen Jahren problemlos die großen Podien der Klavierquintett op. 29 (1940) und das Klavier- wie weit ich mich in meinen Kindheitserinnerun- Die Zählung dieses Werkes als Opus 1 sollte Welt erobern und war als handwerklich über- quartett Nr. 2 op. 30 (1944) sowie das Streich- gen zurückbewege, begegne ich dort der Musik freilich nicht darüber hinwegtäuschen, dass aus versierter Komponist lange Jahre auf der quartett Nr. 2 op. 22/2 (1951) und die Kammer- […] Ich habe den Eindruck oder bilde es mir zu- Enescu in diesen frühen Pariser Jahren einen Suche nach eigenen Formen, Harmonien und sinfonie op. 33 (1954). mindest ein, dass ich das Erleben, das Atmen, beträchtlichen Fundus an Kompositionen in melodischen Verläufen – und dies nicht etwa das Überlegen, all das durch die Musik getan nahezu allen Gattungen schuf – von vier wei- im Zuge von Experimenten, sondern einer von Eine zentrale Position kommt dabei der mit dem habe.“ Es erscheint nur konsequent, dass er im teren Sinfonien über einige Kantaten bis hin Werk zu Werk so rasant fortschreitenden stilisti- Untertitel dans le caractère populaire verse- Alter von sieben Jahren am Wiener Konservato- zum kleinformatigen Genrestück. Auch wenn schen Entwicklung, dass sowohl das Publikum henen Violinsonate Nr. 3 op. 25 (1926) zu, die rium aufgenommen wurde und sein Studium bei zahlreiche dieser Partituren lediglich Fragment wie die zeitgenössische Kritik kaum Schritt gewissermaßen alle Einfl üsse verarbeitet, wie durchweg angesehenen Lehrern absolvierte blieben und andere erst sehr viel später oder halten konnten: „In gewissem Sinne habe ich Enescu 1935 in einem Brief an Marc Pincherle – unter ihnen Sigismund Bachrich und Joseph gar posthum im Druck erschienen, so steht den französischen Einfl uss aufgenommen, der selbst erläutert: „Bevor ich die ‚Sonate en carac- Hellmesberger junior (Violine), Ludwig Ernst doch die Kammermusik für Streichinstrumente – insbesondere für Violine – im Vordergrund, ab- Saint-Saëns reichen. So gelingt Enescu über eng verzahnt in derselben Tonlage geführt wer- und war mehrfach Höchstpunktierter bei »Ju- lesbar etwa an den beiden Sonaten für Violine alle vier Sätze hinweg eine glückliche Verbin- den. Einer ländlichen Idylle scheint der sich in gend musiziert«. Das Salzburger Mozarteum und Klavier op. 2 (1897) und op. 6 (1899) oder dung von melodischem Schmelz und farbenrei- unendlicher Ruhe im anschließenden Andantino erkannte ihm zweimal den »Raiffeisen Klassik- auch an dem meisterhaft gestalteten Streicher- cher Harmonik mit satztechnischer Dichte und cantabile entfaltende „Gesang“ zu entstammen Preis« und 2004 den Sonderpreis für die »He- oktett op. 7 (1900). kontrapunktischer Konzentration. Dazu zählt das – und offenbart dabei die Ausdruckskraft der rausragende Begabung eines Streichers« zu. mit einer auffahrenden rhythmischen Geste ein- einzelnen Linie. Mit der Bezeichnung Finale à la 2008 erhielt Radutiu den ersten Preis des Inter- In diese Zeit fällt auch eine umfangreiche kom- geleitete, choralartig anhebende Hauptthema roumaine hat Enescu für den virtuosen, fantasie- nationalen Karl Davidov Wettbewerbs in Riga, positorische Auseinandersetzung mit dem Vio- des Kopfsatzes, das vom Violoncello in einer artigen letzten Satz eine eindeutige Ortsbe- ferner den Sonderpreis für die beste Inter- loncello, dokumentiert in so unterschiedlichen nahezu ostinaten Bewegung obligat begleitet stimmung vorgenommen, der es angesichts der pretation eines Werkes von J. S. Bach. In den Werken wie dem erst vor wenigen Jahren wieder wird, wie auch das lustvoll zwischen strengem offenkundig volksmusikalisch inspirierten rhyth- anschließenden Konzerten führte er Schosta- aufgefundenen gefälligen Nocturne et Saltarello, Klassizismus (mit Beethoven-Allusion) und mischen und melodischen Gestalten, die auch kowitschs Cellokonzert Nr. 1 unter Leitung von das im Juni 1897 von der Pianistin Louise Murer salonhaftem Schmelz changierende Scherzo. Anklänge an ein Cymbalon einschließen, kaum David Geringas auf. und dem Widmungsträger Léon d’Einbrodt erst- Den zart wehenden Linien des nach Des-Dur bedurft hätte. mals präsentiert wurde. Aus dieser Zeit stammt hin abgedunkelten langsamen Satzes folgt Michael Kube 2009 war Radutiu Gewinner des 1. Preises des auch ein undatierter, von Hans-Peter Türk ver- im fugierten Finale harte Polyphonie, die viel- Cellowettbewerbes des Kulturkreises der deut- vollständigter, 229 Takte umfassender und mit leicht auch als Reverenz an Brahms und dessen schen Wirtschaft. Dieser »Musikpreis der Allegro überschriebener Sonatensatz f-Moll (hier Cellosonate e-Moll op. 38 (Finale) gedacht ist. VALENTIN RADUTIU deutschen Wirtschaft« ist einer der wichtigsten in Ersteinspielung),