städtebau und architektur
Schiersteiner Straße
Im folgenden wird der Stadtraum der Schiersteiner Straße vertiefend untersucht. Die Schiersteiner Straße beginnt an der Kreuzung Wörthstraße/Adelheidstraße im Bereich der geschlossenen Gründerzeitbe- bauung und endet wenige Meter südlich der Eisenbahnbrücke der Aartalbahn. Nach Süden setzt sich die Schiersteiner Straße durch die Saarstraße fort. Diese stellt die hi- storische, geradlinige Verbindung von Wies- baden nach Schierstein dar. Die verkehrlich bedeutendere Verbindung nach Süden stellt die südlich der Eisenbahnbrücke beginnende Autobahn A 643 dar. Der Vertiefungsbereich umfasst mit Ausnahme des Abschnitts nörd- lich des ersten Rings den gesamten Verlauf der Schiersteiner Straße sowie die unmit- telbar angrenzenden Stadtquartiere und Freiräume. Die Untersuchung konzentriert sich auf den Gesamteindruck für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer.
65 städtebau und architektur
Schiersteiner Straße M 1:20.000 1000m 500m 100m
67 0m Vertiefungsbereich Schiersteiner Straße, Lage in der Stadt Situation und Wahrnehmung
die Zahlen beziehen sich auf den Lageplan auf der rechten Seite 01 prachtvolle Gründerzeitarchitektur
02 Paulinen-Klinik mit Blick zur Innenstadt
03 Straßenraum ohne Grün
04 reine Zweckarchitektur
05 fehlende Raumkanten, städtebaulich und architektonisch minderwertige Bebauung, Dominanz von Werbeanlagen
06 Blick zum Behördenzentrum
07 historische Kasernenbebauung im Europa-Viertel
08 Mittelstreifen mit Ruderalgrüncharakter
09 Denkmal am höchsten Punkt der Straße
10 Schnellimbiss, Discounter, Wohnhaus
11 Büro- und Ladengebäude mit städtischer Architektur
12 Kasernengebäude mit übermäßiger Werbung
13 ungestalteter Mittelstreifen
14 städtebaulich und architektonisch minderwertige Bebauung
15 städtebaulich und architektonisch minderwertige Bebauung
16 fehlende Raumkanten
17 städtebaulich und architektonisch minderwertige Bebauung
18 übermäßige Werbung
19 unzureichender Raum für Radfahrer und Fußgänger
20 durch Werbung und Ruderalgrün beeinträchtigtes Denkmal
21 Autobahnende ohne räumlichen Abschluss
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die Zahlen beziehen sich auf die Fotos Luftbild Bestand auf der linken Seite Kaiser-Friedrich-Ring Kaiser-Friedrich-Ring
01 01
Niederwaldstraße Niederwaldstraße
02 02 Konrad-Adenauer-Ring Konrad-Adenauer-Ring
03 03 04 04
Willy-Brandt-Allee Willy-Brandt-Allee 07 07 05 05
06 06
08 08
Marshallstraße Marshallstraße
09 09
10 Teutonenstraße 10 Teutonenstraße
M 1:4.000 11 11 500m
Waldstraße Waldstraße 12 12
1413 1413
Iltisweg 15 Iltisweg 15 Platanenstraße Platanenstraße 18 18 17 17 16 16 Aartalbahn 19 Aartalbahn 19
20 20 100m 50m
21 21 0m 69 Darstellung der einzelnen Raumsequenzen
südlich der Eisenbahnbrücke zwischen Eisenbahnbrücke und intensive Durchgrünung aus. Der teilwei- Der Straßenverlauf der A 643 und der Waldstraße se knapp fünf Meter breite Mittelstrei- fen ist mit einem nahezu geschlossenen Schiersteiner Straße verläuft quer zur Nach Passieren der Eisenbahnbrücke Gehölzstreifen, aus welchem einzelne natürlichen Topographie und macht die steigt die Schiersteiner Straße weiter an Bäume herausragen, bewachsen. Diese besondere landschaftliche Situation um etwa auf Höhe des Denkmals ihren Form der Begrünung trennt jedoch den Wiesbadens deutlich. Nachdem man von höchsten Punkt zu erreichen. Das Gebiet Straßenraum erheblich. Optische Wech- Süden kommend den Höhenzug Freu- zwischen Eisenbahnbrücke und Waldstra- selbeziehungen werden reduziert. Die denberg - Gräselberg erreicht hat, führt ße wird geprägt durch standorttypische Schiersteiner Straße zerfällt in zwei Teil- die Autobahn ins Belzbachtal hinab. Des- Gewerbenutzungen (Auto, Tankstellen, räume für jede Richtungsfahrbahn. Im sen nördliche, stark eingegrünte Hang- Matratzen, etc.). Die Baustrukturen sind nördlichen Teil dieses Sektors wurde der kante stellt sich dem Betrachter quer ins mit Ausnahme der Blockrandbebauung Mittelstreifen zugunsten eines weiteren Bild und markiert eine präzise Grenze am Kreuzungsbereich zur Waldstraße Linksabbiegestreifens aufgegeben. Fahr- zwischen unbebautem und bebautem durchweg gewerblich geprägt und min- spuren auf 25m Breite mit einer gepfla- Bereich. Aus der Baumsilhouette ragen dergenutzt und werden den Erwartungen sterten Überfahrungssperre bildet einen lediglich einzelne Gebäude heraus. Im an einen repräsentativen Stadteingang für Fußgänger unwirtlichen Straßenraum. Stadtbild dominant ist das Behördenzen- nicht gerecht. Eine straßenraumbildende trum Schiersteiner Berg. Bebauung fehlt. Im Kreuzungsbereich Schiersteiner Stra- ße / Konrad-Adenauer-Ring stehen sich Die Autobahn quert das Belzbachtal auf Unmittelbar nördlich der Eisenbahnbrücke stark kontrastierende Baukörper gegen- einer Talbrücke und endet unmittelbar begrenzen auf beiden Seiten Stützmau- über: eine Großtankstelle, ein Wohnge- vor der Einmündung der Auffahrtsrampe ern den Seitenraum der Schiersteiner bäude aus den fünfziger Jahre, ein Büro- von der Erich-Ollenhauer-Straße. Eine Straße. Die Schiersteiner Straße weist je und Geschäftshaus neueren Datums mit dramaturgische Vorbereitung auf das Richtung zwei Fahrspuren auf. In Nord- einer Metallfassade sowie die historischen Einfahren in die Stadt unterbleibt. Stra- richtung mit einer zusätzlichen Bus- und Gebäude der Paulinen-Klinik. Der Bereich ßenbegleitende Gestaltungsmittel zur Taxispur, die auch für Radfahrer freigege- bietet keinerlei Aufenthaltsqualität. Geschwindigkeitsbegrenzung wie z.B. ben ist. Infolge der hohen Verkehrsbela- Baumreihen oder Baumgruppen fehlen. stung nutzen Radfahrer jedoch eher den Der Raum zwischen den Auf- und Ab- Seitenraum. zwischen Konrad-Adenauer-Ring und fahrtsrampen und der Brücke wird größ- Die Gestaltung der Freiräume ist für alle Kaiser-Friedrich-Ring tenteils zum Parken genutzt. Die Gestal- Nutzergruppen unbefriedigend. Es fehlen tung der Freiflächen ist unbefriedigend. Nördlich des Konrad-Adenauer-Rings än- erkennbar gestaltete Grünstrukturen. Der dert sich sukzessive der Raumeindruck. Nach Westen hin wird der Verkehrsraum Mittelstreifen ist nur etwa einen Meter Zum einen sorgt das Straßengefälle für A 643 / Saarstraße durch eine mit Bäu- breit und weist eine unansehnliche Gra- einen Sichtkontakt zur Innenstadt, zum men bestandene Hangkante begrenzt. soberfläche auf, im Bereich der Brücke anderen findet man hier eine großstäd- Zur Ostseite ist der Raum offen und trennt eine verbeulte Leitplanke die ge- tische Baustruktur. Mit Ausnahme der ermöglicht vielfältige Blickbeziehungen; genläufigen Fahrspuren. Wohnanlage an der Wolfram-von-Eschen- insbesondere zu den Hochhäusern der Die Seitenräume bestehen teilweise bach-Straße herrscht eine geschlossene, Siedlung Gräselberg. Östlich der Schier- aus Asphalt und wirken somit den Fahr- kleinteilig parzellierte Bebauung aus steiner Straße befindet sich ein Garten- bahnen zugehörig, sie sind erheblich ver- der Gründerzeit vor. Die Bebauung ist baubetrieb. Am Fuß der Böschung führen schmutzt und für Radfahrer nur bedingt viereinhalb und fünfeinhalb Geschosse in beide Richtungen Wirtschaftswege, die nutzbar. Der gesamte Straßenraum wird hoch, weist eine sehr differenzierte Ge- teilweise im Radwegeplan als Radrouten durch übermäßig vorhandene Werbeanla- staltung auf und steht teilweise unter ausgewiesen sind. Eine Querungsmög- gen negativ geprägt. Denkmalschutz. lichkeit über die Schiersteiner Straße besteht nicht. Der Straßenraum ist uneinheitlich und ohne erkennbares Konzept gestaltet. zwischen Waldstraße und Konrad- Teilweise sind erhaltenswerte Bäume im Adenauer-Ring Eisenbahnbrücke Mittelstreifen vorhanden. Nördlich der Waldstraße befindet sich auf Die alte Eisenbahnbrücke stellt mit ih- der westlichen Seite ein ehemaliges Ka- rer Torwirkung einen präzise definierten sernengelände, das sogenannte Europa- Stadteingang an der Schnittstelle zwi- Viertel. Die ursprüngliche Bebauung der schen unbebautem und bebautem Be- Kaserne stammt aus der Zeit ab 1896 reich dar. Sie ist Teil der auf einem Damm und ist an der Schiersteiner Straße weit- verlaufenden stillgelegten Aartalbahn, gehend erhalten. Sie prägt die Schier- die aufgrund der besonderen Linienfüh- steiner Straße im Abschnitt zwischen rung und der aufwendig gestalteten tech- Waldstraße und Konrad-Adenauer-Ring. nischen Bauwerke unter Denkmalschutz Die Gebäude sind teils zweigeschossig, steht. Die Eisenbahnbrücke besteht aus teils dreigeschossig mit markant hervor- zwei Brückenbauwerken für den Überbau, tretenden Giebelanbauten und wirken die auf einem gemeinsamen, aus aufwen- als einheitliches Ensemble. Die Bebau- dig gestalteten Natursteinmauerwerk be- ung fasst den Straßenraum ohne dabei stehenden Unterbau aufliegen. Die Brü- monoton zu wirken. Baumbestandene cke ist in einem sehr vernachlässigtem, Zwischenräume gliedern die Raumkante teils desolatem Zustand. Gleise sind nur und geben Einblicke in die rückwärtigen noch auf dem nördlichen Brückenbau- Bereiche. werk vorhanden. Die ursprünglich vorhandene, aufwendig Ober- und Unterbau sind durch eine gestaltete Einfriedung bestand aus nied- Vielzahl von Werbeanlagen verunstal- rigen Sockelmauern mit einem aufgesetz- tet. Ruderalgrün überwuchert die Brücke ten Zaun, der durch einzelne Mauerpfeiler sowie die angrenzenden Böschungen. rhythmisch gegliedert wurde. Heute be- Für Fußgänger und Radfahrer stellt der grenzt eine niedrige, renovierungsbedürf- Bereich der Eisenbahnbrücke infolge der tige Betonsockelmauer die Kaserne. Das schmalen Seitenräume (durch das Ru- Gebäude an der Kreuzung zur Waldstraße deralgrün teilweise weniger als 1m), der ist mit übermäßigen Werbeanalgen ver- hohen KFZ-Geschwindigkeiten und des unstaltet. unansehnlichen Zustandes einen unat- traktiven Engpass dar. Die Schiersteiner Auf der östlichen Straßenseite besteht Straße ist folgerichtig auch nicht als Rou- eine heterogene Baustruktur. Schnellim- te im Radwegeplan der Stadt Wiesbaden biss, Discounter, Wohngebäude, Fachmär- gekennzeichnet, obwohl sie faktisch eine kte, Supermarkt und Tankstelle bilden wichtige Verbindung von den Innenstadt- eine wenig ansprechende, städtebaulich quartieren ins Belzbachtal und den süd- ungeordnete Situation. lichen Stadtteilen darstellt. Der Straßenraum in diesem Abschnitt zeichnet sich durch seine vergleichsweise
Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 70 | 71 städtebau und architektur Darstellung der einzelnen Raumsequenzen Zusammenfassende Analyse
Orientierungsfunktion Der Straßenzug A 643 - Schiersteiner Straße verläuft quer zur natürlichen Topographie und stellt somit eine Besonderheit in Wiesbadens Stadteinfahrts- straßen dar. Die Grenze zwischen unbebautem und bebautem Bereich wird präzise definiert. Die alte Eisenbahnbrücke stellt ein leicht ablesbares, klar definiertes Stadttor dar. Die Orientierung entlang der Schiersteiner Straße ist u.a. wegen der Blickbezie- hungen zur Innenstadt hervorragend. Hinsichtlich der Dramaturgie bestehen im Verlauf der Schiersteiner Straße Defizite. Erstens wird am Ende der Autobahn ein Vorbereich vermisst, welcher die Geschwindigkeiten reduziert und den KFZ-Fahrer auf den Stadteingang vorbereitet. Zweitens fehlt im Ver- lauf der Schiersteiner Straße eine erkennbare räum- liche Aufweitung im Sinne eines Foyers. Der für die übergeordnete Orientierung sehr bedeutende Kreu- zungsbereich mit dem zweiten Ring wäre als solcher ohne entsprechende Hinweisbeschilderung kaum erkennbar. Auch am ersten Ring fehlt eine deutlich wahrnehmbare Platzsituation. Zudem sind Wegwei- sung und Raumstruktur für Ortsfremde verwirrend: einerseits führt die Schiersteiner Straße, wenn auch mit etwas reduziertem Straßenquerschnitt, gerade- aus in Richtung Innenstadt weiter, andererseits leitet die Wegweisung nach links in Richtung Nordwesten. Erhebliche gestalterische und städtebauliche Mängel bestehen hinsichtlich der konkreten Ausbildung des Straßenraumes, dessen Begrünung, der Eisenbahn- brücke sowie der teilweise ungeordneten Bebauung. Sowohl beim Empfang als auch bei der Verabschie- dung dominieren negative Eindrücke.
Imagefunktion Der klar definierte Stadteingang an der Eisenbahn- brücke mit seiner geradlinigen Hinführung ist im Vergleich zu anderen Stadteingängen Wiesbadens eine Besonderheit. Das Autobahnende befindet sich unmittelbar vor dem Beginn des bebauten Bereiches. Es gibt keine Übergangszone mit diffusen Raum- strukturen. Unverständlich ist das Vorhandensein von typischen Gewerbegebietsstrukturen in einem Bereich, in welchem man aufgrund des klar defi- nierten Stadteingangs eher innerstädtische Merk- male erwartet. Wichtige Orientierungspunkte am Stadteingang der Schiersteiner Straße sind die Eisenbahnbrücke sowie die Kasernengebäude des Europa-Viertels. Beide sind jedoch derzeit zu wenig inszeniert, um als Merkmale klar wahrgenommen werden zu können. Der südliche Abschnitt des Vertiefungsraumes ver- mittelt ein negatives Image von Wiesbaden. Gerade der Kontrast zu den attraktiven Gründerzeitquartie- ren im nördlichen Abschnitt zeigt die Unangemes- senheit der derzeitigen Baustrukturen und Freiraum- qualitäten. Die präzise Definition des Stadteingangs- bereiches an der Eisenbahnbrücke legt eine Erweite- rung der innerstädtischen Qualitäten bis zur Trasse der Aartalbahn nahe.
Vernetzungsfunktion Die Schiersteiner Straße übernimmt aufgrund ihrer Lage im Stadtgrundriss eine herausragende Vernet- zungsfunktion. Sie verbindet die Innenstadt mit den südwestlich gelegenen Stadtteilen, führt über die A 643 in Richtung Mainz und über die A 66 in Rich- tung Frankfurt am Main und in den Rheingau. Mit zwei Fahrspuren je Richtung, teilweise gesonderten Abbiegespuren sowie Bus- und Taxispuren weist sie eine hohe Verkehrsbelastung auf. Mit über 50.000 Fahrzeugen ist sie die am stärksten belastete Stad- teinfahrtsstraße in Wiesbaden. Die Schiersteiner Straße ist zudem eine wichtige Trasse für den Bus- verkehr. Der enge Straßenraum macht sie für Radfahrer und Fußgänger jedoch vergleichsweise unattraktiv. Sie besitzt derzeit an keiner Stelle Aufenthaltsqualität obwohl sie Standort einer Vielzahl von Versorgungs- einrichtungen ist. Die hohe Verkehrsmenge und die Gestaltung des Straßenraumes reduzieren die Mög- lichkeiten der fußläufigen Querverbindungen zwi- Kasernenbebauung Detail Einfriedung schen den Quartieren rechts und links der Straße.
71 Bebauung typische Bebauung Bestand Schema 7 Historismus kleinteilig strukturiert identitätsstiftend 1. Ring hoher Wohnanteil straßenraumbildend steht für ein wichtiges Teilimage Wiesbadens (Stadt des Historismus)
6 Büro- und Ladengebäude hochwertig technische Gestaltung dem Standort angemessene Dichte
straßenraumbildend homogene Architektur grenzwertige Werbung straßenraumbelebende Nutzungen
im Erdgeschoss, Büros in den Neuapostolische Obergeschossen Gründerzeitstadt Kirche 5 Märkte Supermärkte und Fachmärkte Zweckarchitektur Paulinen Klinik nicht straßenraumbildend aufdringliche Werbung heterogene Architektur niedrige Dichte, keine Nutzungsmischung 2. Ring autoorientierte Nutzung
4 Schnellimbiss Zweckarchitektur nicht straßenraumbildend aufdringliche Werbung niedrige Dichte, keine Volkshochschule Nutzungsmischung autoorientierte Nutzung Behördenzentrum historisches Ensemble Schiersteiner Berg minderwertige Architektur
3 Kasernengebäude historisch bedeutsam Europa-Viertel prägende Gestaltung Dienstleistungen straßenraumbildend
teils aufdringliche Werbung M 1:4.000 500m
Waldstraße
2 Büro- und Ladengebäude prägende Gestaltung klassischer Fassadenaufbau dem Standort angemessene Dichte straßenraumbildend minderwertige minderwertige unaufdringliche Werbung
straßenraumbelebende Nutzungen im Gewerbearchitektur Erdgeschoss, Nahversorgung, Büros in den Obergeschossen
1 Gewerbebebauung Zweckarchitektur dem Standort nicht angemessen nicht straßenraumbildend
aufdringliche Werbung 100m denkmalgeschützt autoorientierte Nutzung
erhaltenswert 50m bedingt erhaltenswert nicht erhaltenswert 0m
Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 72 | 73 städtebau und architektur Konzept Schema Ziele Bebauung 1. Neuordnung der Bebauung zwischen Konrad- Adenauer-Ring und Teutonenstraße; Ausdehnung der innerstädtischen Stadtqualitäten bis zur 1. Ring Eisenbahnbrücke 2. bessere Inszenierung der historischen Kasernen- Bebauung im Europa-Viertel 3. Neuordnung der Bebauung zwischen Waldstraße und Eisenbahnstrecke homogene Architektur
Gründerzeitstadt
stärkere Betonung der historischen Fassaden der Paulinen-Klinik durch Illumination und Freiraumgestaltung (Platzflächen, Begrünung, Einfriedung, etc.) teilweise Neuordnung des westlichen Klinikbereiches (Parkpalette, Hochhaus) heterogene Architektur
2. Ring
städtebaulicher Akzent am Konrad-Adenauer-Ring
Neubebauung der Ostseite; mehrgeschossige Bebauung mit integrierten Läden im Erdgeschoss (Supermarkt, Fachmärkte, etc.)
stärkere Betonung der historischen Fassaden der Kasernengebäude durch Illumination und Freiraumgestaltung (Platzflächen, Begrünung,
Einfriedung, etc.) historisches Ensemble
Neubebauung der Ostseite; mehrgeschossige Bebauung mit integrierten Läden im Erdgeschoss (Supermarkt, Fachmärkte, etc.) mehrgeschossige Blockrandbebauung M 1:4.000 500m
viergeschossige Laden- und Bürogebäude Waldstraße
Integration von Tankstellen und autoaffinem Gewerbe in den städtischen Kontext
Büro und Büro und Tankstellen siebengeschossige Torbebauung an der Eisenbahnbrücke mit Büro, Gastronomie und Hotel
Aufwertung, Reduzierung und Neuordnung der Torbebauung gewerblichen Bebauung 100m 50m Bestand Neubebauung 0m 73 Freiräume
Raumfolgen Bestand Schema typische Wahrnehmungsmuster beim Einfahren in die Stadt
1. Ring
Szene 8 die Stadt des Historismus der für Wiesbaden typische Historismus präsentiert sich prachtvoll homogene Raumkanten
Gründerzeitstadt Szene 7 Innenstadt im Blickfeld die Straße fällt bergab, Taunus und Innenstadt werden sichtbar heterogene Raumkanten
2. Ring Szene 6 warten und orientieren am 2. Ring kommt man zum Stehen der 2. Ring ist als Stadtraum jedoch vergleichsweise unscheinbar
Szene 5 auf dem höchsten Punkt das Denkmal (links) markiert den höchsten Punkt der Straße aufgrund der Baumkulisse wird das Europa-Viertel links kaum asymmetrische Raumkanten wahrgenommen
Szene 4 grüne Straße - chaotische Bebauung warten und orientieren an der Waldstraße hält man zum ersten Mal an und nimmt innerstädtische Baustrukturen wahr M 1:4.000 500m
Szene 3 Waldstraße Ernüchterung nach dem Eintreten in die Stadt wird man von minderwertiger Bebauung »begrüßt«
Szene 2 Gewerbe dispers offene Raumkanten offene Eisenbahnbrücke ungebremst steuert man auf Eisenbahn das schmale Stadttor der Eisenbahnbrücke zu sie markiert das »Tor«
Szene 1 Talraum Annäherung an die Stadt 100m die Autobahn führt geradlinig auf die grüne »Stadtmauer« zu, ein
Vorplatz fehlt 50m das Behördenzentrum Schiersteiner Berg rückt rechts ins Blickfeld 0m
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Anpassen der Straßenraumgestaltung an den hochwertigen Charakter der Gründerzeitbebauung, Umgestaltung des Mittelstreifens (durchgängige Baumreihe), klassische Formensprache ( Baumreihe, etc.) homogene Raumkanten
Anpassen der Straßenraumgestaltung an den Gründerzeitstadt hochwertigen Charakter der Gründerzeitbebauung Gestaltung der Platzräume vor der Neuapostolischen Kirche und der Paulinen-Klinik heterogene Raumkanten Aufwertung des Abschnitts zwischen Konrad-Adenauer- Ring und Willy-Brandt-Allee durch Leuchtenelement im Mittelstreifen und attraktiven Seitenraum für Fußgänger; 2. Ring Herausbildung eines Foyercharakters
Entwickeln eines Quartierstreffs am Fußgängerüberweg zur Willy-Brandt-Allee im Zusammenhang mit der Neubebauung; Quartierstreff Schaffung eines attraktiven Platzraums mit Aufenthaltsqualitäten im rückwärtigen Bereich
gestalterische Aufwertung des Straßenraumes, Umgestaltung des Mittelstreifens zu mehr Transparenz
Fassung der Raumkanten, Ausweitung des Seitenraums grüner Boulevard durch etwas rückverlagerte Bebauungsflucht
gestalterische Aufwertung und stärkere Betonung der Grünflächen am Übergang zum Europa-Viertel M 1:4.000 500m
Betonung der Kreuzung Schiersteiner Straße/Waldstraße durch eine inszenierende Beleuchtung (Lichtdach) Waldstraße
Raumkantenbildung, gestalterische Aufwertung des Straßenraumes, Umgestaltung des Mittelstreifens mit einer markanten Leuchtenreihe Torbebauung
Eisenbahn Vorplatz langfristig Schaffung eines Vorplatzes vor der Eisenbahnbrücke als wahrnehmbarer räumlicher Abschluss der Autobahn; Überprüfen der Umsetzbarkeit eines Kreisverkehrs zur Anbindung der neuen Straße nach Westen Talraum
langfristig Umgestaltung des Autobahnabschnitts im 100m Belzbachtal (Auf- und Abfahrtsrampen, Parkplätze und Freiräume an der Brücke) 50m 0m 75 Grün typische Begrünung Bestand Schema 7 Baumreihe im Mittelstreifen unregelmäßige, teilweise zufällig gewachsene Baumreihe im Mittelstreifen des gründerzeitlichen 1. Ring Abschnitts Mittelstreifen ohne erkennbares Gestaltungskonzept keine Bäume
6 Straßenbäume Baumgruppen aus den Seitenräumen dominieren das Straßenbild Mittelstreifen mit Baumreihe 5 Baumgruppe Baumgruppen in Seitenräumen die Übergänge zum Europa-Viertel werden durch baumbestandene Freiräume betont keine Bäume
2. Ring
4 Ruderalgrün die Begrünung des Mittelstreifens erscheint als grüne Wand aus
Ruderalgrün mit einzelnen keine Bäume hochgewachsenen Bäumen optische Trennung der beiden Straßenseiten teilweise Unterbrechung durch »wilde Querungen«
3 Baumgruppe am Denkmal unregelmäßige, malerische Baumgruppe am Denkmal Westseite: Baumgruppen M 1:4.000 Mittelstreifen mit Baumreihe 500m
Waldstraße
2 Privatgrün Baumpflanzungen auf Privatgrundstücken bleiben häufig wirkungslos keine Bäume
1 Ruderalgrün im Belzbachtal Ruderalgrün auf dem Mittelstreifen und am Straßenrand Ruderalgrün 100m 50m 0m
Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 76 | 77 städtebau und architektur Konzept Schema Ziele Grün 1. Verwendung einer der innerstädtischen Lage entsprechenden klassischen Formensprache 1. Ring 2. möglichst durchgängige Bepflanzung der Mittelstreifen 3. einheitliche Gestaltung mit schlanken, hochwachsenden Bäumen und niedriger Bodendeckerbepflanzung
Ergänzung der Baumreihe auf dem Mittelstreifen durch schlanke, hochwachsende Bäume Unterpflanzung mit niedrigen Bodendeckern und Rosen Mittelstreifen mit Baumreihe Baumgruppen in Seitenräumen
Ergänzung der Baumgruppen durch Großbäume
2. Ring privaten privaten Ostseite: Ostseite: Bäume im Bäume im Seitenraum
Pflanzung einer Reihe schlanker, hochwachsender Bäume
Unterpflanzung mit niedrigen Bodendeckern und Rosen, Entfernen von sichtversperrenden Heckenplanzungen
Anpflanzen einer durchgängigen Baumreihe auf privaten Grundstücksflächen, Verwendung von mittelgroßen
Bäumen mit lichter Blattstruktur Westseite: Baumgruppen Mittelstreifen mit Baumreihe
Ergänzung der Baumgruppen durch Großbäume M 1:4.000 500m Ostseite: Bäume im privaten Seitenraum
Waldstraße Waldstraße
Anpflanzen einer durchgängigen Baumreihe auf privaten Grundstücksflächen Verwendung von mittelgroßen Bäumen mit lichter Blattstruktur Seitenraum Bäume im privaten
Entfernen von Ruderalgrün im unmittelbaren Umfeld der Eisenbahnbrücke
Anpflanzen von Baumreihen entlang der Auf- und Abfahrten Baumreihen 100m Ruderalgrün mit 50m 0m 77 Städtebauliches Konzept
Orientierungsfunktion Inszenierung der Eisenbahnbrücke durch landschaftsarchitektonische Maßnahmen Kaiser-Friedrich-Ring Straßenraumgestaltung als Folge und Illumination derselben unterschiedlicher Sequenzen Freiraumgestaltung orientiert sich Unterscheidung der Sequenzen an klassischer, innerstädtischer entsprechend der spezifischen Gestaltungssprache, Raumsituation z.B. durch Holmengeländer Unterscheidung des aufgrund im Mittelstreifen, Auswahl der verkehrlicher Belange resultierenden Bäume, niedrige Stauden- und Platzbedarfes Strauchbepflanzung (Rosen), Herausarbeitung der Prägnanz des Beleuchtung, Mobiliar, Bodenbelag Stadttors an der Eisenbahnbrücke stärkere Inszenierung der historischen Kasernenbebauung durch Illumination und adäquater Freiraumgestaltung
Empfang und Verabschiedung: (insbesondere Bäume) Schiersteiner Straße Schiersteiner Schaffung eines der stärkere Inszenierung der historischen Eisenbahnbrücke vorgelagerten Klinikbebauung durch Illumination Vorplatzes zur Verdeutlichung der und adäquater Freiraumgestaltung Stadteingangssituation (insbesondere Einfriedungen) durch raumbildende landschaftsarchitektonische Elemente soll ein gefasster Platz entstehen, der die Vernetzungsfunktion Eisenbahnbrücke rahmt und den Blick attraktivere Gestaltung des auf die beiden Torhäuser freigibt Straßenraumes für Fußgänger und der Vorplatz ist Standort für Radfahrer Stadtinformationselemente und einen Aufweitung des Seitenraumes auf der Fahnenwald Ostseite vor der neuen Bebauung im Zusammenhang mit der Verbindung Verbesserung der zur Holzstraße soll die Einrichtung eines Querungsmöglichkeiten durch Kreisverkehrs geprüft werden attraktivere und transparente Gestaltung Konrad-Adenauer-Ring der Raum zwischen Eisenbahnbrücke und der Mittelstreifen Waldstraße wird als intensiv beleuchteter Aufwertung des Überwegs an der
VII Stadtraum gestaltet Willy-Brandt-Allee, Vernetzung nach Osten zur fußläufigen Anbindung des EG Läden OG Büro Behördenzentrums IV+D Imagefunktion Schaffung einer durchgehenden Fuß-
EG Läden Weiterführung der innerstädtischen und Radwegeroute auf den alten OG Büro Baustrukturen bis zur Eisenbahnbrücke, Bahngleisen zur Verbesserung der West-
IV+D Orientierung an den gründerzeitlichen Ost-Vernetzung im Bereich Belzbachtal Stadtqualitäten, Schaffung möglichst homogener Baustrukturen Aufwertung der Fuß- und Radwege an den Auf- und Abfahrtsrampen zur Erich- EG Läden OG Büro Neuordnung des Areals zwischen Ollenhauer-Straße Konrad-Adenauer-Ring und Teutonenstraße auf der Ostseite sowie des Bereiches zwischen Waldstraße IV+D und Eisenbahnstrecke mit dem Ziel der Schaffung einer mindestens
EG Läden viergeschossigen stadträumlichen OG Büro Fassung der Schiersteiner Straße
IV+D stärkere Herausarbeitung des Stadteingangs an der Eisenbahnbrücke
Schiersteiner Straße durch eine siebengeschossige EG Läden OG Büro Europaviertel Torbebauung M 1:4.000 500m
Waldstraße
IV+D
EG Läden OG Büro Alternatividee für den Knotenpunkt IV südlich der Eisenbahnbrücke Tankstelle IV EG Gewerbe EG Gewerbe OG Büro OG Büro der Knotenpunkt Schiersteiner Straße
Tankstelle mit der Verbindung zur Holzstraße soll Teil eines repräsentativen Vorplatzes
IV VII werden Büro Büro Hotel Gewerbe IV die Errichtung eines Kreisverkehrs soll im VII weiteren Verlauf geprüft werden
alte Bahntrasse Panoramaweg neben gestalterischen Aspekten, bietet
Verbindung zur Holzstraße ein Kreisverkehr auch verkehrliche Vorteile, insbesondere die Möglichkeit
Blütenkunst aus Richtung Erich-Ollenhauer-Straße in die neue Straße zu fahren sowie die Wendemöglichkeiten aus beiden Richtungen die Zufahrt auf die Mittelinsel bereitet die Autofahrer auf den Stadteingang vor und führt zu einer 100m Geschwindigkeitsreduzierung die Mittelinsel bietet vielfältige 50m Gestaltungsmöglichkeiten A 643 A (Staudenbeete, Kunstwerke) 0m
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-18,26 -18,26 -18,26 -18,26
Prinzipskizzen
Aktivitätszonen Raumsequenzen Raumkanten Bebauung
-50,26 -50,26 -50,26 -50,26
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-18,26 -18,26 -18,26 -18,26 -18,26
städtebaustädtebau und und architektur architektur
Orientierungspunkte Knoten Fahrspuren Begrünung Illumination
-50,26 -50,26 -50,26 -50,26 -50,26 Detail: Quartierstreff gegenüber der Willy-Brandt-Allee
gewerblich genutzte Hinterhöfe Im Zuge der Neuordnung des Areals zwischen Konrad-Adenauer-Ring und Teutonenstraße soll in Höhe der Willy- Brandt-Allee ein kleiner Quartierstreffpunkt etabliert werden: • Fassung des Straßenraumes durch eine hochwertige Neubebauung • entlang der Schiersteiner Straße im Erdgeschoss durchgehende Läden, Dienstleistungen, Gastronomie zur Nahversorgung • in den Obergeschossen Büro- und fehlende Raumkanten Dienstleistungsnutzungen • Parkierung erfolgt im rückwärtigen Bereich sowie in Tiefgaragen • trotz der hohen Verkehrsbelastung wird durch den verbreiterten Seitenraum für Fußgänger eine akzeptable Aufentshaltsqualität erreicht • hochwertig gestalteter Grünstreifen mit einer durchgehenden Baumreihe, Staudenbepflanzung, Sitzmöglichkeiten • in Verlängerung der Willy-Brandt- Durchweg zum Behördenzentrum Allee entwickelt sich der Raum in den rückwärtigen Bereich hinein • durch die größere Entfernung zur Schiersteiner Straße bessere Aufenthaltsqualitäten, insbesondere für Außengastronomie • der Erhalt der beiden Großbäume ist zu prüfen • fußläufige Anbindung an das Behördenzentrum Schiersteiner Straße • Neugestaltung des Haltestellenbereiches ungeordnetes Gebäudekonglomerat und des Kreuzungsbereiches (Wartehäuschen, Beleuchtung, Bodenbeläge, Fahrbahnmarkierung, etc.)
Supermarkt mit unzeitgemäßem Erscheinungsbild
Blick von Süden in Richtung Gewerbeareal
Parkplätze
Gewerbehof
Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 82 | 83 städtebau und architektur M 1:500 50m 10m 5m 0m Detailausschnitt Quartierstreffpunkt an der Kreuzung Willy-Brandt-Allee
Konzept: urbane, mehrgeschossige Bebauung mit attraktiven Nutzungen im Erdgeschoss und Büros in den Obergeschossen Die Ansichten dienen der Veranschaulichung der wesentlichen städtebaulichen und gestalterischen Zielvorstellungen. der wesentlichen städtebaulichen und gestalterischen Zielvorstellungen. Die Ansichten dienen der Veranschaulichung Sie nehmen nicht die spätere architektonische Umsetzung vorweg. 83 Eisenbahnbrücke
Unterbau (Ostseite) Die Eisenbahnbrücke an der Schiersteiner mit verschmutztem Straße ist Teil der historischen Aartalbahn, Sandsteinmauerwerk einer Bahnverbindung, die durch den Tau- nus über Bad Schwalbach nach Diez verlief. Aufgrund der Verbindungsfunktion zwischen den beiden Kurbädern Wiesbaden und Bad Schwalbach sowie der landschaftlich beson- deren Lage wurden die Brückenbauwerke und Tunnelportale besonders aufwendig gestaltet. Die gesamte Strecke steht auf hessischer Seite unter Denkmalschutz. Die Eisenbahnbrücke an der Schiersteiner Werbeanlagen am Oberbau und Straße weist heute einen äußerst vernach- Unterbau verschandeln die Brücke lässigten Zustand auf: Ruderalgrün und (Blick von Norden) Werbeanlagen beeinträchtigen die optische Wirkung der Brücke, die Stahlträger korro- dieren, die Sandsteinwände sind erheblich verschmutzt. Ziel der Planung ist die Inszenierung der Brücke als Eingangstor zur Schiersteiner Straße: • Entfernen der Werbeanlagen im gesamten Brückenbereich und im näheren Umfeld • Entfernen von Ruderalgrün im gesamten das nördliche Brückenbauwerk Brückenbereich weist noch alte Bahnschienen auf • Sanierung des Brückenbauwerks (Überbau mit Stahlträgern und Unterbau mit Sand- steinwiderlagern) • Beleuchtung des Brückenbauwerks • Nutzung des südlichen Brückenbauwerks für eine Fuß- und Radwegetrasse, zur deut- lichen Verbesserung der Ost-West-Bezie- hungen im Radwegenetz sowie Anbieten einer gefahrlosen Querungsmöglichkeit für Fußgänger das südliche Brückenbauwerk weist • landschaftsarchitektonische Gestaltung keine Bahnschienen auf des Bahndamms im Brückenumfeld (Treppe, Rampe, Ausblick, Bepflanzung) • von der Brücke aus ergeben sich interes- santen Ausblicke nach Norden in Richtung Taunus und nach Süden ins Belzbachtal • Umgestaltung des Straßenseitenraumes unter der Brücke • Umgestaltung des Mittelstreifens im Brü- ckenumfeld; Ersetzen der Leitplanken durch ein architektonisch-künstlerisches Element (z.B. Betonsockel mit leuchtenden Lilien) die Werbung auf der Südseite begrüßt die Besucher der Stadt und • nördlich der Eisenbahnbrücke schließt sich verdeckt den Oberbau zur Hälfte eine bis zu siebengeschossige Torbebauung an, welche die Situation als Stadttor unter- streicht und den Beginn innerstädtischer Stadtstrukturen kenntlich machen soll
Blick von Süden zur Eisenbahnbrücke
Ausblick von der Brücke nach Südosten ins Belzbachtal sowie zu den Hochhäusern auf dem Gräselberg
Ausblick von der Brücke nach Süden auf die Autobahn A 643
Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 84 | 85 städtebau und architektur
Konzept: Freistellen und Sanieren des Bauwerks, Nutzbarmachung für Fußgänger und Radfahrer
Konzept: nächtliche Illumination
Blick von Süden zur Eisenbahnbrücke Die Ansichten dienen der Veranschaulichung der wesentlichen städtebaulichen und gestalterischen Zielvorstellungen. Sie nehmen nicht die spätere architektonische Umsetzung vorweg. der wesentlichen städtebaulichen und gestalterischen Zielvorstellungen. Die Ansichten dienen der Veranschaulichung 85 Stadtbild
Autohandel, Baustoffhandel und Die Architektur der Neubebauung orientiert Wohnbebauung im Iltisweg sich an den stadträumlichen Qualitäten der Gründerzeitquartiere. Trotz der hohen Ver- kehrsbelastung soll der Straßenraum für Fußgänger so attraktiv wie möglich gestal- tet werden. Die Erdgeschosse orientieren sich zur Schiersteiner Straße und weisen attraktiven Nutzungen auf. Die Fassaden zeichnen sich durch großzügig dimensi- onierte Öffnungen und ein klassisches, zurückhaltendes Erscheinungsbild aus. In Anlehnung an den städtebaulichen Kontext sind Lochfassaden mit Putz, Naturstein oder ehemaliges Wohnhaus mit Sockel Sichtbeton vorgesehen.
Tankstelle
Blick von der Eisenbahnbrücke
desolate Gestaltung der Freiräume
Blick von der Eisenbahnbrücke in die Schiersteiner Straße nach Norden
Autohandel
gemischt genutztes Gebäude mit angrenzender Tankstelle
Landeshauptstadt Wiesbaden Gestaltungskonzept für die Stadteingänge BS+ städtebau und architektur www.bsplus.de 86 | 87 städtebau und architektur
Ansicht Torbebauung zwischen Eisenbahnstrecke und Waldstraße
Ansicht Neubebauung südlich Konrad-Adenauer-Ring
Blick von der Eisenbahnbrücke in die Schiersteiner Straße nach Norden Die Ansichten dienen der Veranschaulichung der wesentlichen städtebaulichen und gestalterischen Zielvorstellungen. der wesentlichen städtebaulichen und gestalterischen Zielvorstellungen. Die Ansichten dienen der Veranschaulichung Sie nehmen nicht die spätere architektonische Umsetzung vorweg. 87 Straßenraumgestaltung
Parkstreifen im gründerzeitlichen Die Straßenraumgestaltung der Schier- Bereich steiner Straße folgt derzeit keinem durch- gehenden Gestaltungskonzept. Die vor- handene Begrünung ist Resultat zufälliger Einzelentscheidungen. Im Unterschied zu A-A vielen anderen innerstädtischen Straßen Wiesbadens gibt es keine Durchgrünung mit Großbäumen. Der enge Straßenraum leidet unter der Konkurrenz vielfältiger Nutzungs- ansprüche. B-B Ziel des Konzeptes ist die Entwicklung einer einfachen, nachvollziehbaren Gestaltung, die ungestalteter Mittelstreifen im Einklang mit der Randbebauung steht. • klassische, der innerstädtischen Lage ent- sprechende Formensprache C-C • Verwendung klassischer Baumarten (z.B. Platane, Linde, Ahorn) • Unterpflanzung mit niedrigen Bodende- ckern und Rosen D-D • Schutz des Mittelstreifens durch Wiesba- dener Holmengeländer • durchgängige Verwendung einheitlicher Materialien für die Seitenräume Straßenraum ohne Grün • Verwendung einer dem Standort ange- messenen, hochwertigen Leuchtenfamilie • Einbeziehung privater Seitenräume auf der Ostseite vor der Neubebauung
• klare Definition und urbane Gestaltung des E-E Autobahnanfangs bzw. -endes
F-F
wilde Querungsstellen im Mittelstreifen G-G
H-H
ungestalteter Mittelstreifen
zu gering dimensionierte Seitenräume
ungestalteter Mittelstreifen unklares Ende bzw. Anfang der Autobahn
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Schnitt A-A Schnitt B-B
Schnitt C-C Schnitt D-D
Schnitt E-E Schnitt F-F M 1:500 50m
Schnitt G-G Schnitt H-H 10m 5m 0m 89