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BioS 2007 Der vorliegende Tätigkeitsbericht 2007 zeigt Ihnen einen Querschnitt durch die Arbeiten der BioS. Er erhebt keinen Anspruch auf die Vollständigkeit, spiegelt aber das breite Spektrum unseres Engagements. Natürlich sind wir darüber hinaus gern bereit, weitere Schwerpunkte und Einzelheiten mit In- teressierten zu besprechen. Die jahrelange Schutzgebietsbetreuung umfasste weiterhin 13 Natur- schutzgebiete im Landkreis Osterholz, wir berichten detaillierter über drei Gebiete, die "Quelltäler der Wienbeck", die "Untere Wümme" und der "Rechte Nebenarm der ". Die Ergebnisse und Daten der Betreuung fließen kontinuierlich sowohl in unsere als auch in die Planungsarbeit von Behörden und Verbänden ein.

Das RUZ konnte 2007 seine attrak- Neben all diesen Aufgaben enga- tiven Angebote erweitern (wir be- gieren wir uns in regionalen Ent- richteten mehrmals im BioS-ID über wicklungsprozessen. 2007 begann unser Vogelprojekt), doch auch das Projekt "Klimawandel Unterwe- bewährte Aktionen wie z.B. das ser", in dem Kommunikationsmittel Apfelsaft pressen oder mit den Im- zur Klimaanpassung entwickelt kern Honig schleudern stoßen nach werden. Darüber hinaus beteiligten wie vor auf sehr große Resonanz. wir uns mit differenzierten Projekt- ideen an der Bewerbung des Land- Die Arbeit in der KNV bereichert den Naturschutz in doppelter Wei- kreises zur Leader-Region und ar- se, zum einen ermöglicht sie die beiten in der entsprechenden Len- Kooperation mit Jägern und Ang- kungsgruppe mit. lern, zum anderen bringt sie Licht in Traditionell spielt das Ehrenamt das Dunkel der vielen Umweltge- in der BioS eine große Rolle. Dass setze und -verordnungen, die für es aktiv ist, zeigt die neue Flora- eine sachgerechte Arbeit unent- Gruppe, die sich 2007 zusammen- behrlich sind. gefunden hat. [I.K.]

Betreuung der Naturschutzgebiete

Aus dem breit gefächertem Unter- Dadurch wird unnötig die Sterbera- suchungsprogramm in den 13 Na- te für Wirbellose und Lurche erhöht turschutzgebieten sollen im Fol- und besiedelbare bzw. nutzbare genden nur einige Beispiele aus drei Lebensräume großflächig beseitigt. Gebieten dargestellt werden: Hier sollte über die Vorgaben der Im Arbeitsprogramm der Schutzge- Schutzgebietesverordnung hinaus bietsbetreuung lag der Schwer- durch freiwillige Regelungen im punkt in 2007 im NSG „Quelltäler Rahmen des Vertragsnaturschutzes der Wienbeck“. Neben der Erfas- versucht werden, die Nutzung ins- sung der landwirtschaftlichen Nut- gesamt weiter zu extensivieren. zung wurden Libellen und Tagfal- Die Libellenerfassung ergab ein ter, die bisher noch nicht unter- Inventar von 21 Arten, die im Jahre sucht waren, bearbeitet. 2007 das NSG “Quelltäler der Etwa 1/3 des Grünlandes wird in- Wienbeck“ zur Jagd oder Fortpflan- tensiv genutzt. Intensive Beweidung zung nutzten. Mit der Glänzenden erstreckt sich auf einzelnen Flächen Binsenjungfer und der Gefleckten bis an die Wienbeck. Häufig wird Heidelibelle wurden zwei Libellenar- auf Umtriebsweiden der Weide- ten festgestellt, die in der Roten überstand unmittelbar im Anschluss Liste Deutschlands in der Kategorie an den Weidegang ausgemäht. 3 (“gefährdet“) geführt werden,

2 BioS-ID 1/08 sowie eine Art der in den lichten feuchten Vorwarnliste (Gebän- Wäldern anzutreffen. derte Prachtlibelle). Eine typische Art des Zudem stehen drei mageren Grünlandes Arten auf der Roten ist der Gemeine Bläu- Liste Niedersachsens. ling. Trotzdem ist das Besonders interessant Potenzial vor allem war die Auswertung von Fließgewässerarten an den der Röhrichtentwicklung vom Au- Quellarmen der Wienbeck nicht voll ßendeichsland im NSG „Untere entwickelt. Die Bewirtschaftung der Wümme“ und am „Rechten Ne- Fischteiche beeinträch- benarm der Weser“ tigt die Wasserqualität. anhand von Luftbildse- Das Artenspektrum an rien. Die Untersuchung Tagfaltern setzt sich aus wurde beauftragt vom 24 verbreiteten Arten Wasser- und Schifffahrts- zusammen. Nur eine amt Bremerhaven im Art, der Feuchtwiesen- Zusammenhang mit der Perlmutterfalter ist in Unterweservertiefung von Niedersachsen stark ge- der BioS-Gutachtengruppe zusam- fährdet. Als gefährdete Art kommt men mit weiteren Büros durchge- der Nierenfleck-Zipfelfalter vor. Ar- führt. Kurz zusammengefasst: Der ten der Vorwarnliste sind der Spie- Rechte Nebenarm der Weser gelfleck-Dickkopf- verschlickt zuneh- falter, Eichenzipfel- mend und dem- falter und C-Falter. entsprechend breitet Alle Arten der Ro- sich das Röhricht ten Liste wurden aus. nur als Einzelex- emplare beobach- Im Gegensatz dazu tet. erodiert im Unterlauf der Wümme das Die häufigsten Röhricht an der Arten sind Großes Erosionsschäden am Röhricht an Wasserlinie durch Ochsenauge, Rost- der Uferlinie der Wümme (Höft- die zunehmende deich, 8. Okt. 2003) fleckiger Dickkopf- Strömungsgeschwin- falter, Aurorafalter, Schornsteinfe- digkeit in Folge des steigenden Ti- ger und Landkärtchen sowie zwei dehubs. In beiden Gebieten neh- weitere Dickkopffalter. Das Wald- men die Auengehölze zu. [H.-G.] brettspiel ist im ganzen Gebiet an mit Hecken gesäumten Wegen und

BioS-ID 1/08 3 Wieder über 6.000 Menschen mit dem RUZ der BioS auf „Bildungsreise“

Insgesamt hat das RUZ im Jahr TeilnehmerInnen durchgeführt, da- 2007 6.125 Menschen aller Alters- bei waren auch 28 polnische Schü- stufen mit seinen Angeboten und lerInnen. Insgesamt haben 15 Aktivitäten erreicht. Gruppen die Aktionen wahrge- Davon waren 4.155 SchülerInnen nommen, davon kamen 5 aus Kin- aller Klassen und Kindergartenkin- dertageseinrichtungen, 9 aus der der bei uns, die von 345 Betreuern Grundschule und eine aus der begleitet wurden. gymnasialen Mittelstufe. In diesem Jahr wird das Projekt fortgeführt. Von den Teilnehmern aus diesen Dazu werden die Aktionen überar- 207 Lerngruppen nahmen 36 % an beitet und erneut mit unterschiedli- Veranstaltungen aus dem Themen- chen Gruppen durchgeführt. bereich „Essen von Hier“ teil, 48% „Landschaft“, 7,7% „Naturwissen- Neben den Aktionen gab es auch schaftliche Grundbildung“, 5,1% im letzten Jahr besondere Veran- Tierbegegnung und 3,6% „Kreativ staltungen wie den Apfel- und Kar- und draußen“. toffeltag „Himmel und Erde“, das Mühlenfest, den Bauernmarkt Darin einbezogen sind die Teil- , die Publica, den Akti- nehmerInnen aus dem Projekt onstag „Boden“ der BBS und das „Wenn ich ein Vogel wär...“, wel- Gemeindefest St. Willehadi mit Ak- ches nun in das zweite Jahr geht. tionen aus dem Umweltbildungs- Im ersten Projektabschnitt wurden programm der BioS. neue Aktionen zum Thema geplant [C.A.] und in einer Pilotphase mit 411

4 BioS-ID 1/08 Mit dem Fahrrad durch ein wildes Meer

Ein Tag im September 2007: Keine Begrüßung, wir fahren weiter Es ist wie sooft in diesem Jahr Re- bis Melchers, die Kühe auf den gen angesagt, eine Gruppe mit 35 Weiden stellen schon mal ihre Hin- deutschen und polnischen Aus- terteile in den Wind. tauschschülerInnen vom Gymnasi- Dann geht es los, der Regen um OHZ ist angemeldet. Nach ei- prasselt auf die Pavillions, die die nem Pressetermin mit Landrat Dr. Wirtin bei Melchers Hütte aufge- Mielke holen wir die große Gruppe baut hat. Ein erstes Picknick und am Kreishaus ab. Kennenlernen findet hier endlich Die Blicke gehen immer wieder unter den Plastikdächern statt. Vor nach oben, dicke schwarze Wolken allem die polnischen Schüler sind hängen am Himmel und es wäre sehr interessiert, aber auch viele ganz normal, wenn wir die ganze deutsche Schüler, obwohl aus OHZ, Tour wegen schlechten Wetters ab- waren noch nie hier an der Ham- sagen würden. Doch wir sind von me. der BioS und jegliche Naturerfah- Der Himmel ist plötzlich blau, rung gehört doch zum Leben, so schnell weiter über die neue Brü- auch schlechtes Wetter. cke, am Campingplatz Waakhausen „Schnell, schnell. Die Begrüßung stehen Fichten. Hier stellen wir uns machen wir in den Hammewiesen.“ wieder unter. Ein Fahrrad ist platt, Also alle auf die Räder. Hinter der eine tote Ringelnatter liegt auf dem Museumsanlage geht es in die Wie- Weg – welch eine Aufregung! sen. „Oh je, da können ja einige gar Dann geht es weiter, Regen bei kein Fahrrad fahren!“. Die Schlange Neu Helgoland, aber auch da gibt zieht sich endlos vom Kreishaus bis es wieder ein Dach, nur die Toilet- in die Hammewiesen. Am Himmel ten dürfen nicht benutzt werden, braut sich was zusammen... zu spät, es waren alle drauf. Die Landschaft ist durch Wasser geprägt, wir schauen uns den Re- gen an, wie er sich in Pfützen sammelt und Blasen auf der Ham- me macht. Da ist es vorbei, schnell weiter zum Breiten Wasser, wie herrlich die Landschaft ist! Alle, SchülerIn- nen, LehrerInnen und auch wir sind begeistert. Vom Himmel und von

BioS-ID 1/08 5 der Erde und dazwischen Gänse und Regen ein Schnippchen ge- und Kormorane, Enten und Bussar- schlagen zu haben. de. Wir sind tatsächlich trocken ge- Über die Beekebrücke geht es blieben, haben einen irren Himmel weiter Richtung Ahrensfelder Moor, erlebt und viel von der Heimat zei- das längste Stück ohne Dach und gen können. Wald – aber es klappt, kein Regen Das machen wir wieder! [W.P. & mehr! C.A.]

Nach Schwingrasen und Torfmoo- sen, nach Moorleichen und Buch- weizen und einem weiteren Pick- nick sind über sechs Stunden ver- gangen. Alle sind etwas kaputt, a- ber stolz, diesem Meer an Wolken

Besuch auf dem Bauernhof der Familie Bohlen Unsere ersten Erfahrungen mit einer Kindergartengruppe auf einem Bauernhof

„Wo kommt eigentlich die leckere Aufgeteilt in zwei Gruppen starte- Milch und das Frühstücksei am ten sie den Rundgang über den Sonntagmorgen her?“ Hof. Das hauptsächliche Ziel war Mit dieser Frage beschäftigten der Hühnerstall. Das Gurren der sich die Kleinen und Großen des Hühner war nicht mehr zu überhö- Kindergartens bei ihrem ren, als wir uns dem Stall näherten. Besuch auf dem Bauernhof der Fa- Aber was braucht ein Huhn denn milie Bohlen in Osterholz- überhaupt zum glücklich sein? Scharmbeck.

6 BioS-ID 1/08 Essen, Trinken, ein Bett und Platz nach draußen. Dort konnten die zum Herumlaufen waren nur einige Kinder sie noch einige Zeit beo- Dinge, die den Kindern eingefallen bachten und mit Fallobst füttern. sind. Und all das bietet Frau Bohlen Hier haben die Hühner wirklich al- den Hühnern. Im Stall gibt es ge- les, was sie brauchen, um glücklich nügend Platz zum Schlafen, Essen zu sein. und Trinken und natürlich die Mög- lichkeit in Ruhe Eier zu legen. Auch Nach dem aufregenden Teil im wir haben die Gelegenheit genutzt, Hühnerstall folgte ein gemütliches frisch gelegte und noch warme Eier Frühstück im neuen Offenstall auf zu sammeln. „Fressen die Hühner großen Strohballen und mit frischer auch aus der Hand?“ fragte eines Milch. Mit einem Milchbart und vol- der Kinder, umgeben von hungri- lem Bauch ging es nun weiter in gen Hühnern und streckte ihnen den Boxenlaufstall, in dem die Kühe die Hand entgegen. „ Huch, die gerade frühstückten. fangen ja wirklich an zu picken.“ „Aber wie soll die Kuh denn an „Aber was machen die Hühner, das Futter kommen, so lang ist ihr wenn schönes Wetter ist, wir wol- Hals doch gar nicht“, bemerkte ei- len ja schließlich auch draußen spie- nes der Kinder und schob ihr das len“, stellte ein Kind fest. Futter mit dem Fuß hin.

Daraufhin bekamen sie einen Ein- blick in die Arbeit eines Bauern und konnten mit Schaufeln das Futter wieder auf einen Haufen schieben. Ganz schön anstrengend, aber die Kühe haben schließlich auch Hun- Daraufhin öffnete Frau Bohlen eine ger. Tür, die Hühner flatterten wie wild Auf die Frage, was sie im Stall über die Köpfe der Kleinen hinweg außer dem Kratzen der Schaufeln

BioS-ID 1/08 7 und Rascheln der Jacken hören Kühen und Kälbern geht es hier würden, legten sie ihre Schaufeln gut. bei Seite und lauschten eine Weile. Beim Verlassen des Boxenlauf- „Ich höre sie essen“, „und ich das stalls hörten wir erneut die Hühner Atmen“, ab und zu auch ein Kla- gurren und gackern. "Geht es de- cken der Stäbe, wenn eine Kuh den nen denn nicht gut?" Frau Bohlen Kopf durchstreckte. „Wir haben erklärte, dass sich die Hühner un- noch keine Kuh muhen gehört“, terhalten, es gibt ständig etwas wurde entsetzt festgestellt. Für den Neues zu erzählen. Doch wenn Bauern ist das jedoch ein gutes Zei- man ihnen einige Zeit zuhört, stellt chen, denn das zeigt ihm, dass sei- man fest, dass es ein beruhigendes ne Kühe rundum zufrieden sind. und sanftes Gurren ist. Wären sie Um den Kinder dieses näher zu unzufrieden, würden sie regelrecht bringen, durften sie jetzt auch schreien. „Die erzählen sich aber Kälbchen sein. Im frisch eingestreu- viel, das ist ganz schön interessant“, ten Kälberstall kuschelten sie sich stellten die Kleinen fest. „Huhn ins Stroh und lauschten ganz ge- sein, das Richtige für mich, dann spannt den Geräuschen im großen kann ich den ganzen Tag mit mei- Stall. „Es ist richtig schön Mama nen Freunden reden.“ beim Essen zu zuhören und zu wis- sen, dass es ihr gut geht. Man kann Auf dem Hof Bohlen , da waren hier einfach liegen und träumen.“ sich alle Kinder einig, da wären sie Und wieder sind sich alle einig: den gern Huhn oder Kälbchen. [L.B.& A.T.]

8 BioS-ID 1/08 „Wenn ich ein Vogel wär…“ - in der Grundschule Ritterhude -

Im Juni 2007 startete ich mit mei- führten wir nach den Sommerferien ner damals 1. Klasse und einer Kin- ebenfalls „Bionik 2 alles rund ums dergartengruppe in Zusammenar- Fliegen“ durch und „Forscherei beit mit der BioS das Projekt zur rund ums Ei“. Bei dieser Aktion er- Forscherei rund um das Thema lebten die Kinder, wie hart und wi- Hühner und Eier. Zunächst gingen derstandsfähig die Eierschale ist, wir gemeinsam zum Hühnerzucht- woraus sie besteht und führten Fri- hof von Hinni schetests durch. Lürßen, unserem Natürlich lernten sie Hausmeister. auch etwas über die Dort erfuhren wir Entstehung des Eis viel über die Hüh- und Verhalten von nerhaltung, Zucht- Hühnern und nicht verfahren und natür- zuletzt, ein gekoch- lich wurden Hühner tes Ei zuzubereiten. gestreichelt und ge- Danach trafen wir füttert. Ein gemeinsames Picknick uns gemeinsam mit dem Kindergar- rundete den Besuch ab. In getrenn- ten in der Schule und führten die ten Gruppen führten dann der Kiga Experimente mit den Kindern und wir jeweils durch, die ihnen am verschiedene Se- besten gefallen hat- quenzen des Pro- ten. Dabei traten ei- jektes durch: der nige Schüler/innen Kiga besuchte einen als Experten auf, die Bauernhof, erlebte mit den Kindergar- den Gesamtzusam- tenkindern die menhang von Hüh- Versuche gemeinsam nerhaltung und wirt- durchführten. Die schaftliche Nutzung. Kinder haben mit Danach erlebten unglaublicher Freude sie Flugtechnik, kon- und Entdeckergeist struierten Flugob- gearbeitet und ihr jekte und erprobten, Wissen auch an ihre warum und wie ein Objekt fliegen Familien weiter gegeben. Es hat ein kann in der Biologischen Station Lernen mit merkbarer Nachhaltig- mit „Bionik 2, alles rund ums Flie- keit stattgefunden. [M.L.] gen“. Mit meiner nun 2. Klasse

BioS-ID 1/08 9 Die Jugend braucht Senioren

Ingo Müller-Reich geht mit einer dächtig auf die Mühlenführung Gruppe Grundschulkinder durch warten und sich später bei dem den Wald, plötzlich hält er an, die Lärm der Mühlsteine und der Be- Kinder starren. Ingo fragt: „Hört ihr wegung der Schwungräder mächtig den Vogel? Der Gesang: wie ein erschrecken. „Wo starben Max und fallendes Blatt. Das ist der Fitis, ein Moritz?“ ganz kleiner Vogel“ „Oh ja, wir hö- ren ihn auch!“ Mathias Murken steckt sich eine Pfeife an. Die Kinder beschweren sich über den Gestank: „Das riecht ja nach Heu!“ „Das soll auch stin- ken. Es soll abschrecken, damit sich die Bienen verkriechen und nicht gleich auf die Honigräuber zuflie- gen.“ Die Kinder probieren mal or- dentliche Rauchschwaden zu er- Ja, wir haben vier ganz tolle Senio- zeugen, doch so richtig klappt das ren, die in ihrem Bereich dazu bei- noch nicht. tragen, den Kindern bestimmte Fä- higkeiten zu zeigen. Die SchülerIn- nen lernen ganz anders, wenn au- thentische Personen vor ihnen ste- hen, die nicht nur viel wissen, son- dern auch eine besondere Liebe zu ihrem Wissen leben. Ich kann mich noch gut an eine Fernsehsendung mit Louis Trenker Horst Gorny nimmt eine Biene, erinnern. Ich war zu der Zeit noch setzt sie sich auf den Arm und nie in den Bergen gewesen, doch drückt sie etwas. „Da, seht ihr, jetzt durch Trenker konnte ich die Liebe hat sie mich gestochen.“ „Oh, tut zu den Bergen verstehen. das nicht weh?“ „Na, mir nicht Um wieviel besser ist es, wenn mehr, aber ihr solltet es nicht ver- sich Senioren und Seniorinnen in suchen.“ der Umweltbildungsarbeit der BioS Jochen Lübbert, der Müller in der engagieren, die nicht im Fernseher von Rönn´schen Mühle hat ganz sondern aus Fleisch und Blut ihre verstaubte Sachen an. Auf Platt be- Liebe zu bestimmten Themen grüßt er die Kinder, die ganz an-

10 BioS-ID 1/08 zeigen und mit den Kindern erleb- in OHZ oder sonst wo hin. Es gibt bar machen. soviel Wissen, mit dem Sie die Kin- Teppiche weben, Bilder malen, der begeistern können! [W.P.] Körbe flechten, Ringelblumensalbe Sprechen Sie uns an, die Kinder herstellen, Käse machen, Hühner freuen sich auf Sie! schlachten, Kartoffelpuffer backen, Ansprechpartner: Corinna Ahren- Luftschlösser bauen, Geschichten feld und Winfried Plümpe. erzählen oder ganz einfach eine Wanderung in die eigene Kindheit

Verbandsbeteiligung: Auf zu neuen Ufern ...

... in der Hoffnung, weit genug lichkeiten für die Verbände erge- schwimmen zu können! So oder ben, die mit Leben gefüllt werden ähnlich könnte man die Stimmung können. innerhalb der Umweltverbände im Landkreis wiedergeben, was das Was heißt das im Einzelnen? Thema Beteiligung und Mitwirkung im Jahr 2007 angeht. Novellierung des Niedersächsi- Die zum Teil folgenschweren Ver- schen Naturschutzgesetzes (aufge- änderungen, die sich 2007 für die schoben): Anfang Februar hat die Verbandsbeteiligung ergeben ha- niedersächsische Landesregierung ben, haben viel Unruhe verursacht, einen Gesetzentwurf zur „Moderni- Kapazitäten und Zeit gebunden. sierung des Naturschutzrechtes“ Auf der einen Seite wurden die vorgelegt. So gut wie alle Beteili- Mitwirkungsmöglichkeiten der Ver- gungsrechte der Umweltverbände, bände von Bundesseite durch die die auf Landesrecht beruhen und neue Gesetzgebung zur Planungs- damit verbunden auch die Ver- beschleunigung zeitlich und inhalt- bandsklagerechte sollten mit der lich bei bestimmten Verfahren Novellierung abgeschafft werden. deutlich eingeschränkt und von Die aktiven Naturschutzverbände Landesseite der Versuch unter- im Landkreis haben über die KNV nommen, die auf Landesrecht be- postwendend reagiert und sich an ruhenden Möglichkeiten der Ver- Landrat, Parteien und Landtagsab- bandsbeteiligung völlig abzuschaf- geordnete im Landkreis, den Frakti- fen. Auf der anderen Seite haben onsvorsitzenden des CDU im Nie- sich durch die Umsetzung verschie- dersächsischen Landtag und die dener EU-Richtlinien und –urteile in örtliche Presse gewandt. nationales Recht und Landesrecht Im Landkreis Osterholz wird die neue Beteiligungs- und Klagemög- Mitwirkung der Verbände bei um-

BioS-ID 1/08 11 weltbedeutsamen Planungen als Eine Plangenehmigung kann bei Form des bürgerschaftlichen Enga- Straßenbau und Wasserwegen z. T. gements geschätzt und unterstützt. auch dann erteilt werden, wenn Die vorgesehenen Änderungen lau- Rechte anderer nur „unwesentlich“ fen zumindest hier der Absicht von beeinträchtigt werden. Politik und Verwaltung entgegen, die örtlichen Akteure durch part- Positive Veränderungen haben nerschaftliche Zusammenarbeit in sich von EU-Seite her ergeben. Die bedeutsame Entscheidungsfindun- Umsetzung der internationalen gen einzubinden. Umweltvereinbarung in Aarhus Anfang Juli kam die entspannen- („Aarhus-Konvention) in nationales de Nachricht, dass der Gesetzent- Recht im Dezember 2006 , aber wurf vorerst zurückgezogen wurde. auch verschiedene EU-Urteile zur Die Skepsis aber bleibt. In dieser FFH-Richtlinie haben ein „mehr“ an Legislaturperiode will das Umwelt- Information, Beteiligung und recht- ministerium einen neuen Anlauf für lichen Möglichkeiten für die Ver- die Novellierung des NNatGs neh- bände mit sich gebracht.. men .... Bundesnaturschutzgesetz „Infrastrukturplanungsbeschleu- (BNatSchG): Infolge eines Urteils nigungsgesetz“, „Gesetz zur Be- des Europäischen Gerichtshofes zur schleunigung immissionsschutz- Umsetzung der FFH-Richtlinie muss- rechtlicher Genehmigungsverfah- te das bundesdeutsche Natur- ren“ oder „Baugesetzbuch 2007“ schutzrecht „im Kleinen“ novelliert sind Stichworte, hinter denen sich werden. neue rechtliche Regelungen zur Be- schleunigung von Verfahren u. a. Eine der für den Naturschutz we- im Bereich Verkehrswegeplanung, sentlichsten Veränderungen ergibt Massentierhaltung und Bebau- sich z. B. bei den artenschutzrecht- ungspläne im Innenbereich verber- lichen Regelungen bezüglich des gen. Im Sinne einer „Verfahrensbe- Störungsverbots (§ 42 BNatSchG). schleunigung“ werden die Verbän- Die neue Formulierung beschränkt de über diese Vorhaben nicht mehr das Störungsverbot nicht mehr auf benachrichtigt. Eine Beteiligung ist nur noch im Rahmen der allgemei- nen Bürgerbeteiligung möglich. Auf Erörterungstermine kann beim Fernstraßenbau verzichtet werden, selbst die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens ist nicht mehr in jedem Falle obligatorisch.

12 BioS-ID 1/08 einzelne (Teil)-Lebensräume wie infolgedessen deutlich höhere An- Wohn- oder Brutstätten, sondern forderungen. untersagt die Störung der streng geschützten und besonders ge- Umweltinformationsgesetz (UIG) schützten Arten während der Nach dem Umweltinformationsge- „Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Mau- setz hat jede Person Anspruch auf ser-, Überwinterungs- und Wander- den Zugang zu Umweltinformatio- zeiten“. Damit ist die Störung der nen. Entsprechende Unterlagen Tiere unabhängig von deren Auf- können bei den Behörden oder an- enthaltsort während der genannten deren informationspflichtigen Stel- Zeiten verboten. len formlos beantragt werden. Praktisch relevant ist der neue Diese Möglichkeit wurde von den Wortlaut zum Beispiel dann, wenn Verbänden im Jahr 2007 bereits es um den Schutz der rastenden genutzt, um die naturschutzfachli- oder überwinternden Kraniche an chen Gutachten zum Genehmi- ihren Nahrungsstätten z. B. in der gungsantrag für die Windkraftanla- Breddorfer Niederung - geht. Nah- gen bei Heudorf einsehen und be- rungsstätten waren bisher unge- werten zu können. Die ursprünglich schützt. Nun ist auch dort eine Stö- nach BImSchG beantragten Anla- rung während der genannten Zei- gen waren nicht verbandsbeteili- ten unzulässig.. gungspflichtig.

Die „ordnungsgemäße landwirt- Öffentlichkeitsbeteiligungsgesetz: schaftliche Nutzung“ bleibt nur Für die Naturschutzgruppen vor Ort dann von den artenschutzrechtli- sind in erster Linie die Änderungen chen Verboten befreit, wenn sich des Gesetzes über die Umweltver- der Erhaltungszustand der lokalen träglichkeitsprüfung (UVPG) und Population der europäischen Vo- des Bundes-Immis- gelarten und der Arten des An- sionsschutzgesetzes (BImSchG) hangs IV der FFH-Richtlinie nicht durch das Öffentlichkeitsbeteili- verschlechtert. In dieser Formulie- gungsgesetz relevant. Gerade die rung steckt viel Zündstoff – allein, „großen“, folgenschweren Vorha- wenn man an die explosionsartige ben wie Windkraftanlagen, Biogas- Zunahme der Biogasanlagen und anlagen, Intensivmastbetriebe oder die zunehmende „Vermaisung“ un- größere Baugebiete, deren Planun- serer Landschaft denkt. Für die gen bisher an den Verbänden vor- Anwendung der Eingriffsregelung beigelaufen sind, weil keine Ver- und Zulassung entsprechender bandsbeteiligungspflicht besteht, Vorhaben, z. B. die Genehmigung werden vielfach transparenter und von Windkraftanlagen ergeben sich unter Umständen auch anzweifel- bar.

BioS-ID 1/08 13 Die Behörde muss entsprechende gerügt werden, die dem Umwelt- Vorhaben über ihr amtliches Ver- schutz dienen. ordnungsblatt und ortsübliche Me- Die bundesrechtliche Umsetzung dien öffentlich bekannt machen der EU-Vorschriften zur europäi- und 4 Wochen auslegen. Die Ver- schen Verbandsklage ist allerdings bände erhalten zwar keine automa- in einem Punkt unerfreulich und tische Information über das Vorha- zweifelhaft: Geklagt werden darf ben und auch keine Planunterla- nur, wenn auch Privatpersonen aus gen, können aber Akteneinsicht persönlicher Betroffenheit klagen nehmen und sich durch Stellung- dürften. Damit wird insbesondere nahmen in die Verfahren einbrin- den Naturschutzverbänden, die i. d. gen. Die Beteiligungsfrist für solch R. nicht aufgrund eigener Betrof- große Verfahren ist mit zwei Wo- fenheit, sondern für die Natur zu chen nach der Auslegungsfrist al- klagen, der Zugang zu den Gerich- lerdings sehr kurz geraten. ten verweigert.

Die überwiegende Zahl der Um- weltjuristen hält diese Art der Um- setzung für europarechtswidrig. Verschiedene Verbände haben da- gegen Beschwerde bei der Europäi- schen Kommission eingelegt. Bis zur Klärung der Fragestellung bleibt das Umweltrechtsbehelfsgesetz a- ber leider ein stumpfes Schwert. Umweltschadensgesetz:Das Um- Für größere Windkraftanlagen be- weltschadensgesetz verpflichtet steht nun Beteiligungsmöglichkeit Verantwortliche zur Sanierung von Umweltrechtsbehelfsgesetz: Umweltschäden, sofern der Scha- Das Umweltrechtsbehelfsgesetz er- den ursächlich auf eine abgrenzba- öffnet Klagemöglichkeiten gegen re Verschmutzung zurückzuführen die Verletzung von Umweltschutz- ist und ein Zusammenhang zwi- vorschriften unabhängig von der schen dem Schaden und berufli- naturschutzrechtlichen Verbands- chen Tätigkeiten einzelner Verant- klage. Während über die klassische wortlicher besteht. Neben Schäden Verbandsbeteiligung nur eine be- an Gewässern und Bodenschäden grenzte Liste festgelegter Verfahren werden – bei konsequenter An- anfechtbar ist, kann über das Um- wendung der FFH-Richtlinie logisch weltrechtsbehelfsgesetz die Verlet- aber trotzdem nahezu revolutio- zung sämtlicher Rechtsvorschriften när – auch die Schä-

14 BioS-ID 1/08 digung von europarechtlich ge- heit. Möglicherweise werden die schützten Arten und Lebensräumen Beteiligungsrechte auf Landesebene (FFH-Richtlinie und EU-Vogelschutz- in naher Zukunft deutlich einge- richtlinie) mit einbezogen. Eine Be- schränkt und auf die bundesdeut- einträchtigung wird als erheblich schen Vorgaben reduziert. Diese beurteilt, wenn sie zu einer gerin- ermöglichen aber - den EU- gen, aber dauerhaften Populations- Vorgaben folgend – zunehmend verringerung oder Arealverkleine- mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten, rung von FFH-Schutzgütern führt. allerdings ohne Mitteilung und oh- Die Verbände können die Behör- ne Zusendung der Unterlagen, also den formlos auffordern tätig zu verbunden mit einem erheblichen werden, haben das Recht zur Stel- personellem und zeitlichem Mehr- lungnahme und Verbandsklage aufwand. (inkl. Untätigkeitsklagen gegen Verbände und Behörden sind ge- säumige Behörden). fragt, gemeinsam neue und für alle In Konsequenz der ganzen Um- Seiten gewinnbringende Wege der gestaltungsbestrebungen und Än- Zusammenarbeit zu erschließen. derungen ergibt sich für die Ver- [J.K.] bände eine beträchtliche Unsicher-

Durch die KNV bearbeitete Vorgänge im Jahr 2007

Typ Osterh.SchWorpsw.Grasbg.Hambgn.Schwanw Lilienth. Ritterh.gesamt Bau Außenbereich 2 2 4 1 2 1 1 13 Bauleitplanung 0 4 0 4 1 0 1 10 Befreiung Schutzgebietsverordnung 3 2 0 2 1 1 3 12 Bodenabbau 0 0 0 0 1 0 0 1 Gewässer 1 1 0 0 1 1 2 8 Verkehrswege 0 1 0 0 0 0 0 2 Masten & Co 0 1 0 0 1 0 0 2 Übriges 0 0 0 0 0 0 0 0 Regionalplanung 0 0 0 0 0 0 0 0 Befreiung Biotopschutz 0 0 0 0 0 0 0 0 Vorhaben NSG 0 0 0 0 0 0 0 0 Anzahl insgesamt 48

BioS-ID 1/08 15 Klimawandel Unterweser

Unser Klima ändert sich – das er- schung gefördert wird. Dabei geht fahren wir nicht nur über Presse es darum, sowohl Chancen als auch und Medien sondern erleben es Risiken des Klimawandels bezogen auch ganz hautnah. Der 4. Bericht auf die Unterweserregion zu be- der UNO Organisation IPCC (Inter- leuchten und notwendige Anpas- governmental Panel of Climate sungsmaßnahmen zu eruieren. Change) sagt es definitiv: der Kli- mawandel findet global statt und Laut Dr. Michael Schirmer deuten der Mensch ist hauptverantwortlich die aus Computersimulationen ab- dafür. geleiteten wissenschaftlichen Kli- Was also tun? Klimaschutzmaß- maszenarien bis Mitte des Jahrhun- nahmen sind notwendig und für derts darauf hin, dass bezogen auf jeden einzelnen möglich, der im die Unterweserregion die Winter Sinne der Agenda 21 nachhaltig kaum noch stattfinden und feuch- handeln will. ter werden und die Frühjahre wär- mer und feuchter werden, im Die BioS hat in diesem Zusam- Sommer längere Trockenzeiten und menhang 2007 verschiedenen Ver- Starkniederschläge zu erwarten anstaltungen bzw. Aktionen mit sind, der Meeresspiegel um ca. 65 organisiert s.u. cm ansteigen wird und es mehr Doch wir können vergangene und schwerere Sturmfluten geben Treibhausgasemissionen nicht un- wird. geschehen machen und müssen uns parallel mit der jetzigen und Ziel des Projektes ist es, konkret Ak- nicht mehr abwendbaren Folgen teure aus Politik, Verwaltung, Wirt- des bereits stattfindenden Klima- schaft, Vereinen und Verbänden wandels auseinander setzen, um anzusprechen, um sie zu Multiplika- neben dem Schutz von Ökosyste- toren von Klimaanpassungsstrate- men ganz konkret die menschliche gien für drei verschiedene Bereiche Gesundheit zu schützen und wirt- zu machen: Landwirtschaft, Tou- schaftliche Schäden gering zu hal- rismus und Stadt- und Regionalpla- ten. nung. Diese Gründe haben das Sustai- Zur Umsetzung haben die Initia- nability-Center bewogen, toren verschiedene workshops ein- ein Forschungsvorhaben zum The- berufen, die für jeden Themenbe- ma „Klimawandel Unterweser“ zu reich zunächst anstehende Fragen initiieren, das vom Bundes- klärten, um in weiteren Schritten ministerium für Bildung und For- Anpassungsstrategien zu diskutie-

16 BioS-ID 1/08 ren und daraus Kommunikations- befassen. Im Bereich Bildung wurde mittel für eine größere Zielgruppen als Kommunikationsform ein Thea- zu entwickeln. terstück diskutiert, das die Inhalte Konkret wurden im workshop spielerisch aufgreift und vermittelt. „Stadt- und Regionalplanung“, in Die Notwendigkeit eines umfassen- dem die BioS mitarbeitet, mittelfris- den Wasserrückhalts könnte über tige Folgen des Klimawandels be- Reportagen, Ausstellungen und an- zogen auf diesen Focus ausge- dere Medien verbreitet werden. macht. So hat z.B. die Veränderung Auf dem "Tourismussektor" sind in den Niederschlagsmengen Aus- pauschale Aussagen nicht möglich. wirkungen auf die städtische Was- Der Sommertourismus an der deut- serwirtschaft und die Raumpla- schen Nordseeküste wird eher von nung, der Anstieg des Meeresspie- den höheren Temperaturen profi- gels auf den Hochwasser- und Küs- tieren, allerdings können Extremer- tenschutz, lange Hitzeperioden eignisse wie Hitzewellen oder Stark- betreffen den Gesundheitsschutz regen dazu führen, dass die Zielre- und ggf. die Trinkwasserversor- gion als wetterunsicher empfunden gung. wird. Doch andere Faktoren wie ein Städte und Gemeinden müssen verändertes Freizeitverhalten, der dahingehend reagieren, dass sie demografische Wandel u.a. beein- z.B. Frühwarnsysteme installieren, flussen das Tourismusverhalten weit eine klimagerechte Stadt- und Sied- mehr. lungsplanung verfolgen, Wasser- Kommunikationsmittel, die für rückhaltemöglichkeiten ausbauen, diesen Sektor in den workshops die Energieversorgung optimieren diskutiert wurden, sind ein Wett- u.a. Das kann z.B. über regional bewerb unter den touristischen einheitliche Mindeststandards fest- Leistungsträgern zu einer Einfüh- geschrieben werden. Gleichzeitig rung einer gemeinsamen Dachmar- sollte die Thematik auch in allen ke zum Klima, eine Mottotour Kli- Bildungsprozessen aufgegriffen mawandel zur Vermittlung der der- werden. zeitigen Veränderungen und eine Das Wissen um diese Sachverhal- Qualifizierung der Touristiker. te ist größtenteils vorhanden, doch Im Bereich Landwirtschaft sind noch fehlt das Handeln. Dazu wur- die Prognosen vielfältig. Tempera- den in den workshops entspre- turerhöhung und CO2-Immissionen chende Kommunikationsmittel können zu einer längeren Wachs- entwickelt. Auf einer Internetseite tumsperiode und zu schnellerem soll ein Kompetenznetzwerk "Kli- Wachstum von Nutzpflanzen füh- maanpassung" entstehen mit Insti- ren und es können Veränderungen tutionen, die sich mit der Thematik im Boden- und Grundwasserhaus-

BioS-ID 1/08 17 halt sowie neue Schädlinge auftre- landwirtschaftsbezogenen Berufs- ten. gruppen austauschen können. Die Gruppe "Landwirtschaft", in Die Ausbildung und Qualifikation der die BioS durch ein Vorstands- der in den jeweiligen Bereichen tä- mitglied vertreten war, hat folgen- tigen Akteure zieht sich wie ein ro- de Ideen zur Verbesserung des ter Faden durch die Diskussion. Wir Problembewusstseins entwickelt: In als BioS unterstützen das und pla- den Lehrplan des Berufsgrundbil- nen, im nächsten Jahr unsere Ex- dungsjahrs der landwirtschaftlichen kursionsreihe "Wege ins Moor" Ausbildung sollen die Themen Kli- speziell auch auf Themen und mawandel und Anpassung an den Merkmale des Klimawandels auszu- Klimawandel integriert werden. Für richten, so dass vor Ort klimabe- einen breiteren Nutzerkreis soll ein dingte Veränderungen an Fauna Internet-Forum zum Thema „Land- und Flora sowie der gewachsenen wirtschaft und Klimawandel“ einge- Kulturlandschaft aufgezeigt werden richtet werden, in dem sich alle können.[I.K.]

„Mach mit beim Klimaschutz – 1 Tag pro Woche autofrei!“

Unter diesem Motto hat die BioS statt dessen auf öffentliche Ver- zusammen mit dem BUND und kehrsmittel, Fahrrad oder den Fuß- dem NABU auf Initiative von Herrn weg wählten, könnten 17% des Dr. Ganten von der Treibhausgases CO2 Stiftung Worpswede bezogen auf den eine Aktion zum Kli- Landkreis eingespart maschutz gestartet. werden (50.000 PKW Mit einem Aufkleber mit einer sollten BürgerInnen durchschnittlichen auf die Problematik Fahrleistung emittie- des globalen Klima- ren 125.000 t wandels aufmerksam CO2/Jahr). gemacht werden und Der Aufkleber ist dazu angeregt wer- inzwischen in einer den, sich aktiv am Klimaschutz zu Auflage von über 2000 Exemplaren beteiligen. Das könnte z.B. ein Ver- verteilt worden und wer ihn sieht, zicht auf das Autofahren 1x/Woche wird zum Nachdenken angeregt sein. Wenn alle BürgerInnen des und sich einmal mehr der eigenen Landkreises Osterholz einmal pro Verantwortung bewusst. Woche ihr Auto stehen ließen und

18 BioS-ID 1/08 „Eine unbequeme Wahrheit“ – Os- Folgen der Erderwärmung Auf- kar-preisgekrönter Dokumentarfilm schluss zu bekommen. Herr Dr. von Al Gore Schirmer thematisierte mögliche Der ehemalige Vizepräsident der ökologische, ökonomische und so- USA hat gemeinsam mit dem Re- zialen Folgen, die der Klimawandel gisseur Davis Guggenheim einen für den Unterweserraum bedeuten Film über die möglichen Folgen des wird. Er prognostiziert vertrocknete Klimawandels gedreht. Bäche der Geest, ausgedörrte Bö- Ausgehend von einer Dia- den, die die sintflutartigen Som- Vortragsreihe schildert der Film ein- merregen nicht aufnehmen kön- drucksvoll extreme Wetterverände- nen, Hagelschauer mit mehr als rungen, Fluten, Dürren, Epidemien zwei Zentimeter dicken Körnern, und tödliche Hitzewellen, und er Waldbrände und immer höhere weist darauf hin, dass das Thema Sturmfluten. der globalen Erderwärmung nicht Dass auch unsere Region und der nur als politisches Thema anzuse- Landkreis Osterholz betroffen sein hen ist, sondern eine Herausforde- werden und erste Veränderungen rung für alle Bewohner dieser Erde schon konkret auszumachen sind, ist. daran ließ Schirmer keinen Zweifel. Die BioS hat zusammen mit der Doch gerade im Bereich Hochwas- Gärtnerei Kronacker, der Hofge- serschutz und Wasserrückhaltung meinschaft Lütjen und dem Natur- durch Renaturierung gibt es Mög- schutzbeauftragten des Landkrei- lichkeiten, schlimmste Folgen zu ses, Frank Bachmann, diesen Do- vermeiden. [I.K.] kumentarfilm ins Zentraltheater in Osterholz-Scharmbeck geholt.

„Der Klimawandel im Landkreis Os- terholz – Palmen oder Land unter?“ Der Naturschutzbeauftragte des Landkreises und die BioS haben als weitere Veranstaltung zum Klima- wandel Herrn Dr. Michael Schirmer, Deichhauptmann und Klimafolgen- forscher, zu einem Vortrag geladen, um über die regionalen und lokalen

Sind solche Bilder bei uns bald die Ausnahme?

BioS-ID 1/08 19 Leader - Zusammenfassung des regionalen Entwicklungskon- zeptes zur Bewerbung als Leader-Region des Landkreises Osterholz -

Der Landkreis Osterholz ist eine von für die Kulturlandschaften Oster- 30 Regionen in Niedersachsen, die holz". Leitthema dazu ist "Wasser" als Leader-Region ausgewählt wur- mit dem Symbol des Torfkahns. den. Damit steht ihm für den Zeit- Damit soll das gemeinsame kultu- raum 2007 - 2013 ein Förderbud- relle Erbe der Region aufgegriffen get von 2 Mio. € zur Verfügung. und die Lebensqualität entlang der Leader ist ein Bestandteil des EU- Wasserwege zukunftsfähig weiter- Förderprogramms PROFIL (Pro- entwickelt werden. gramm zur Förderung im ländlichen Auf der zweiten Ebene sind aus Raum Niedersachsen und Bremen dem Leitbild abgeleitete Entwick- 2007 - 2013) lungsziele definiert: Voraussetzung für die Wahl war - "Unter der Flagge des Torf- die Erstellung eines Regionalen kahns - unsere Region Kultur- Entwicklungskonzeptes (REK), das landschaften Osterholz" zielt der Landkreis vom Planungsbüro auf die Stärkung der Identität KoRiS, Hannover, unter Einbezie- der Bevölkerung mit der Re- hung einer Lokalen Aktionsgruppe gion und die Steigerung der (LAG) und Beteiligung einer breiten Bekanntheit ab. Öffentlichkeit im Herbst 2007 aus- arbeiten ließ. - "Moor erleben - mehr erholen - Natur- und Kulturerbe in den Die LAG, die sich aus VertreterIn- Kulturlandschaften Osterholz" nen der Politik, Verwaltung, Wirt- strebt einen starken Touris- schaft, Soziales, Umwelt , Kultur mussektor, aufbauend auf u.a. zusammensetzt, wird auch zu- dem vorhandenen Potenzial im künftig als zentrales Steuerungs- Natur und Kulturbereich an. gremium für die Umsetzung des REK verantwortlich sein. - "Leben an Wasserwegen - der ländliche Raum Kulturland- Das Regionale Entwicklungskon- schaften Osterholz" richtet sich zept gliedert sich in verschiedene an die Verbesserung der Le- Ebenen. bensqualität und die Entwick- Zu oberst steht das Leitbild mit lung von Einkommensalterbna- dem Motto "Vernetzen, Bewahren tiven. und in Wert setzen - eine Identität

20 BioS-ID 1/08 - "Wissensfluss gestalten - le- - Modellprojekt "Kooperation benslanges Lernen und Innova- zwischen Landwirtschaft, Na- tion in den Kulturlandschaften turschutz und gemeindliche Osterholz" knüpft zur Errei- Entwicklung" am Beispiel der chung eines hohen Qualifikati- "Truper Blänken" onsniveaus an innovativen Ak- - Stärkung der regionalen Wert- tivitäten im Bildungs- und schöpfung mit erneuerbaren Kommunikationsbereich an. Energien - ein Fahrplan Die Entwicklungsziele wiederum - Breitband für alle ergeben 4 Handlungsfelder: Die BioS hat im Vorfeld der Be- - Regionalgefühl und Regional- werbung eigene Projektideen ein- marketing gebracht, von denen einige aufge- - Tourismus und Naherholung griffen wurden und in das REK auf- - Landwirtschaft und dörfliche genommen wurden. Strukturen Das Leitprojekt "Naturerlebnisre- - Innovation im ländlichen Raum gionen Kulturlandschaften Oster- holz" beinhaltet die Einrichtung des aus denen Maßnahmen und Projek- "Haus im Moor", ein Informations- te zur Umsetzung entwickelt wer- und Vermittlungszentrum zum den. Aus zahlreichen eingereichten Themenkomplex "Moor" mit einem Projektvorschlägen wurden von der entsprechenden Bildungs- und Füh- LAG analog der Handlungsfelder rungsprogramm. Im Verbund hier- Leitprojekte definiert: mit könnte auch ein Landschafts- - Stärkung der Symbolik des pflegehof aufgebaut werden, auf Torfkahns / Gläserne Torf- dem die landschaftspflegerischen kahnwerft Aufgaben dargestellt werden. - Aktionswoche der Heimatver- Das Leitprojekt: Modellprojekt eine "Kooperation zwischen Landwirt- - Historisches zum Kirchentag schaft, Naturschutz und gemeindli- 2009 che Entwicklung" am Beispiel "Tru- per Blänken" beinhaltet einen kon- - Naturerlebnisregionen Kultur- kreten Baustein „Wasserlandschaft landschaften Osterholz Truper Blänken“ der von der BioS - Modellprojekt: Nachhaltige im Rahmen der jahrzehntelangen Tourismusentwicklung Meyen- Schutzgebietsbetreuung entwickel- burg te worden ist. - Zentrale Vermarktung regiona- 2008 beginnt die Konkretisierung ler Produkte und Umsetzung der diversen Pro- jekte. [I.K.]

BioS-ID 1/08 21 Neu: Flora-Gruppe in der BioS

Seit einem Jahr hat sich in der BioS punkt jetzt verlagert werden auf eine Gruppe von Floristen zusam- den Artenschutz. Er sieht die Ge- mengefunden: Menschen mit ganz fahr, dass die seltensten Arten un- unterschiedlichen Vorkenntnissen bemerkt verschwinden. Also müsste und dem gemeinsamen Wunsch die man die Standorte ermitteln und heimische Flora besser kennenzu- die möglichen Gefährdungsfakto- lernen, die Artenkenntnis zu ren identifizieren und sich in Zu- verbessern und sich untereinander sammenarbeit mit Naturschutzbe- auszutauschen. Zusammen haben hörde, Landwirten oder wem auch wir drei Exkursionen an die Billerb- immer um den Erhalt der Vorkom- eck, zum Schäferberg und über den men kümmern. Heimelberg gemacht. Dabei geht es nicht in erster Linie um Raritäten, sondern mindestens gleichrangig um die Allerweltsflora am Weges- rand. Im November war Prof. Hermann Cordes als Gast gekommen, der als langjähriger Leiter der Regionalstel- le der Floristischen Erfassung im Weser-Elbe-Dreieck uns seine Vor- Im Januar fand in diesem Sinne stellungen von der Fortführung der schon eine erster Arbeitseinsatz floristischen Kartierung referierte: statt: Zusammen mit dem NABU- Grundsätzlich sieht er die Prob- Hambergen wurde die Heidefläche lematik, dass immer weniger Men- am Schäferberg entkusselt, um sie schen floristische Kenntnisse haben zu erhalten und insbesondere das und dementsprechend der Wandel Vorkommen der Zauneidechse in in der Flora/Vegetation immer un- diesem Gebiet zu sichern. bemerkter stattfindet. Die Gruppe ist offen für alle, die In der Vergangenheit hatte die sich für die Pflanzenwelt interessie- floristische Kartierung den Schwer- ren. In diesem Jahr sind wieder punkt, die Kenntnis über die mehrere Exkursionen geplant, auf Verbreitung von Arten zu verbes- denen wir die Arten in ihrem Le- sern. Inzwischen sind mehrere At- bensraum bestimmen und uns ge- lanten über die Verbreitung der genseitig Tipps gegeben, wie man heimischen Flora erschienen. Hier sie leicht von ähnlichen Arten un- ist der Bedarf erst einmal gedeckt. terscheiden kann. InteressentInnen Nach Cordes sollte der Schwer- können sich gerne melden! [H.-G.]

22 BioS-ID 1/08 GUTACHTENGRUPPE

Seit 1989 steht die Gutachtengrup- konzepten über differenzierte Ein- pe als wirtschaftlicher Zweckbetrieb griffsplanungen bis hin zur Objekt- des Vereins behördlichen sowie pri- planung, zu lösen: vatwirtschaftlichen Projektträgern Die nachfolgende Tabelle zeigt beratend zur Verfügung. Ihr Ar- einen Ausschnitt der im Jahr 2007 beitsschwerpunkt liegt in der Prob- bearbeiteten Projekte. lemlösung von umwelt- und natur- schutzrelevanten Fragen. Die fachli- Die Honorarkräfte der Gutach- che Kompetenz unserer Mitarbeiter tengruppe spenden einen Teil ihres und Mitarbeiterinnen ermöglicht, Honorars an den Verein und helfen ein breites Spektrum komplexer damit ganz wesentlich, die Finan- Aufgabenstellungen, von umfas- zierung der festen Geschäftsfüh- senden Schutz- und Entwicklungs- rungsstelle sicherzustellen.

Gutachtentitel Auftraggeber Brutbestandserfassung im EU-Vogelschutzgebiet Staatliche Vogelschutzwarte, Nieder- V 23 „Untere Allerniederung“ 2007; - Teilab- sächsischer Landesbetrieb für Was- schnitt Hodenhagen-Rethem-Ludwigslust - serwirtschaft, Küsten- und Natur- schutz - Hannover SKN – 14 m Ausbau der Außenweser Wasser- und Schifffahrtsamt Bre- Avifaunistische Begleituntersuchung (Brutvögel) merhaven sowie Pflanzensoziologische und floristische Un- tersuchung Kompensationsmaßnahme „Rönne- becker Sand“ SKN – 14 m Ausbau der Außenweser Wasser- und Schifffahrtsamt Bre- Kompensationsmaßnahme "Cappel-Süder- merhaven Neufeld" - Vegetationskundliche Begleituntersuchung Einschätzung zu Vorkommen und Habitatnut- BioConsult, Bremen zung von Lurchen im Bereich der Beckedorfer Beeke im Bereich Burgwall, Bremen Zusammenstellung von Daten zum Vorkommen Landkreis Osterholz nordischer Gastvögel (Schwäne/Gänse) in den Rastgebieten des Landkreises Osterholz Bestimmung und Überprüfung von Standorten Landkreis Osterholz für Blänken und Senken im Gebiet des Natur- schutzgroßprojektes „Hammeniederung“ Brutbestandserfassung von Limikolenarten in Bioconsult-Osnabrück Teilgebieten der Geesteniederung und der We- sermarsch im Landkreis Cuxhaven - 2007

BioS-ID 1/08 23 Gutachtentitel Auftraggeber Untersuchung zum Sommeraspekt der Fleder- Kriedemann, Ing.-Büro für Umwelt- mausfauna im Gebiet Nordholzer Tannen (Land- planung, Schwerin kreis Cuxhaven) Erfassung und naturschutzfachliche Bewertung Stadt Otterndorf von Brut- und Rastvogelvorkommen im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 63 „Am Alten Deich VI“ in Otterndorf (Landkreis Cuxhaven) Schlupf- und Bruterfolg des Säbelschnäblers (Re- Nationalparkverwaltung Niedersäch- curvirostra avosetta) auf Norderney 2007 sisches Wattenmeer u. Staatliche Vogelschutzwarte, Nieder- sächsischer Landesbetrieb für Was- serwirtschaft, Küsten- und Natur- schutz - Hannover Bestandsaufnahme der Grünen Keiljungfer Niedersächsischer Landesbetrieb für (Ophiogomphus cecilia) und weiterer Fließgewäs- Wasserwirtschaft, Küsten- und Na- ser-Libellenarten im FFH-Gebiet 276 Lehrde und turschutz Hannover Eich Pflege- und Managementplan NSG Hollerland HANEG - Hanseatische Naturent- (Bremen) wicklungsgesellschaft Integriertes Erfassungsprogramm Bremen - HANEG - Hanseatische Naturent- IEP-Jahresbericht 2005 NSG Hollerland wicklungsgesellschaft Bauüberwachung bei den Wiedervernässungs- Gamesa Energie Deutschland, Ge- maßnahmen im Mietenmoor meinde Ringstedt Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) Was- Wasser- und Abwasserverband Os- serwerk Schwanewede terholz Landschaftspflegerischer Begleitplan Windpark- Fa. Plambeck, Cuxhaven planung Neuenwalde / Landkreis Cuxhaven (inkl. Erfassung Brutvögel, Fledermäuse) Ausführungsplanung, Leistungsphase 5-7 Begrü- Stadt Osterholz-Scharmbeck nung Baugebiet „Im Grünnenfeld“ Entwurfsplanung Montessorie Kindergarten Verein Montessorie Kindergarten Integriertes Erfassungsprogramm 2007 Projekt- HANEG - Hanseatische Naturent- Nr. 75, Blockland - Kurzdokumentation der wich- wicklungsgesellschaft tigsten Ergebnisse zu Amphibien, Libellen, Heu- schrecken, Laufkäfern und aquatischen Wirbello- sen Erfolgs- und Zielkontrolle bisheriger Maßnahmen Landkreis Osterholz zur Verbesserung und Erweiterung von Brutvo- gellebensräumen im Naturschutzgroßprojekt „Hammeniederung“

24 BioS-ID 1/08 Personalsituation, Mitgliederentwicklung und Kooperationspartner

Die Personalsituation hat sich ge- rianne Zumkeller, Ingo Müller-Reich genüber dem Jahr 2006 nicht we- und Ekkehard Jähme. sentlich geändert: Wir konnten 2007 vier neue För- Drei 1/2 Stellen werden von Im- dermitglieder im Verein begrüßen, me Klencke (Geschäftsführung), Dr. bei 1 Austritt. Damit haben wir 14 Hans Gerhard Kulp (Schutzgebiets- Trägermitglieder, 46 Fördermitglie- betreuung) und Dr. Jutta Kemmer der und 9 BioS-Schulen. (KNV) ausgefüllt. Besonders Personen aus dem Im RUZ sind weiterhin Winfried Kreis der Trägermitglieder, aber Plümpe und Mara Lehn als Abord- auch andere Engagierte bereichern nungslehrkräfte tätig, Maren Rah- mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit ders ist seit dem Sommer in Eltern- (Datenerfassung, Recherche, Beo- zeit. Über das Projekt "Wenn ich ein bachtungen usw.) die laufende Ar- Vogel wär..."konnten wir eine 1/2 beit der BioS. Stelle für Corinna Ahrensfeld finan- Die Zusammenarbeit mit den un- ziell absichern. terschiedlichen Kooperationspart- Die große Nachfrage nach Aktio- nern ist inzwischen unkompliziert nen und Exkursionen macht es und gewinnbringend für alle. Ne- notwendig, auf einen bewährten ben Behörden, Verbänden, Kinder- Kreis von Honorarkräften zurück zu gärten, Schulen, Universitäten und greifen. Touristikunternehmen sind es vor Im September haben turnusge- allem Praktiker wie Landwirte, Im- mäß unsere FÖJlerinnen gewech- ker, Bäcker und andere Berufgrup- selt, und mit Lisa Bachmeier und pen, mit denen wir zusammenar- Aisada Tailiakova aus Kirgistan ha- beiten. ben wir zwei motivierte Teilnehme- 2007 führten wir 134 naturkund- rinnen für das FÖJ 2007/2008. liche Exkursionen in Moor, Geest Bis Oktober hatten wir zudem ei- und Marsch durch und erreichten nen Mitarbeiter auf der Basis eines damit über 1800 Menschen. Hinzu Prämienjobs, mehrere Schüler- und kamen über 6000 TeilnehmerInnen studentische Praktikantinnen und (SchülerInnen, Eltern, Lehrer) an immer wieder Menschen, die vom unseren Aktionen im Umweltbil- Gericht auferlegte Sozialstunden in dungsbereich. der BioS abzuleisten hatten. Der Kassenabschluss liegt bei Re- Mitglieder im Vorstand sind Dr. daktionsschluss noch nicht schrift- Hans Gerhard Kulp (1. Sprecher), lich vor, so dass der Kassenbericht Peter Glötzel (2. Sprecher), Dr. Ma- 2007 zur Mitgliederversammlung verteilt wird. [I.K.]

BioS-ID 1/08 25 Termine im ersten Halbjahr 2008 - s. unser Programm "Wege ins Moor" -

Datum Veranstaltung Fr 29.02.08 Einführungsvortrag in die Exkursionsreihe Sa 01.03.08 Rastvögel in der Hammeniederung Fr 07.03.08 Der große Zug der kleinen Schwäne (Vortrag) So 09.03.08 Exkursion zu den Rastplätzen der Schwäne Mo 24.03.08 Norddeutsches Vogelmuseum Sa 19.04.08 Kraniche am Huvenhoopssee Sa 26.04.08 Pflanzenbörse an der BioS Sa 26.04.08 Vogelk. Abendexk. Truper Blänken u. Untere Wümme So 11.05.08 "Stunde der Gartenvögel" Fr 16.05.08 Ein Abend auf der Wümme - mit dem Torfkahn Sa 17.05.08 Frühlingserwachen am Bredenberg Di 20.05.08 Mitgliederversammlung BioS Sa 24.05.08 Das Ostetal bei Rockstedt Fr 30.05.08 Mit Oma und Opa ins Moor Sa 31.05.08 Nachtexkursion zwischen Hamme und Beek Sa 07.06.08 54,4 Meter Weyerberg Sa/So 7/8.06.08 BioS auf der Publica Sa 14.06.08 Nachtvögel in der Garlstedter Heide, Ziegenmelker u. Co Sa 14.06.08 Torfkahn mit Kiebitz Fr 20.06.08 Ein Abend auf der Wümme - mit dem Torfkahn Sa 28.06.08 Das - eine Rad- und Torfkahnfahrt

26 BioS-ID 1/08 Pressespiegel

BioS-ID 1/08 27 Lust auf mehr ?

Die Vielfalt der Natur für kommende Generationen bewahren ! Dies ist das Ziel, das sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Biologischen Station Osterholz e.V. gesetzt haben. Dieser Arbeitsbericht zeigt Ihnen die ganze Breite unseres Engagements. Wenn Sie mehr über uns und unsere Arbeit wissen wollen, dann laden wir Sie herzlich ein, einmal bei uns vorbeizuschauen oder an unseren Veranstaltungen teilzunehmen. Wir möchten Sie nämlich für unsere Sache gewinnen. Nur mit Hilfe möglichst vieler Naturfreunde können wir erreichen, dass die Schönheit unserer Landschaft mit ihrer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt erhalten wird. Je mehr Menschen dazu beitragen, desto wirkungsvoller ist unsere Arbeit. Deshalb unsere Bitte: Machen Sie mit - Unterstützen Sie uns! Wenn Sie nicht selbst aktiv mitwirken können, haben Sie die Möglich- keit, unsere Arbeit durch Spenden und / oder als Fördermitglied mit ei- ner jährlichen, steuerlich absetzbaren Spende zu unterstützen und ab- zusichern.

Informationsmaterial über uns und unsere Arbeit senden wir Ihnen gern zu. Eine Spende überweisen Sie bitte auf unser Konto bei der Kreissparkasse Osterholz (BLZ 291 523 00) Kto.-Nr. 231 688 oder bei der Volksbank Osterholz (BLZ 29162394) Kto.-Nr. 15 872 000. Bitte vergessen Sie nicht, uns Ihre Adresse mitzuteilen, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zuschicken können.

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