Naturmuseum Solothurn Jahresbericht 2017/2018 Berichtverfasser Thomas Briner

Beiträge Joya Müller Andreas Schäfer Silvan Thüring Christoph Germann Marc Neumann

Bildnachweis Kilian Bannwart Nicole Hänni Ueli Iff Carlos Martínez Naturmuseum Solothurn Nicole Stadelmann Erika Umbricht Gysel Reto Wahlen Simon von Gunten

Gestaltung Typografie & Gestaltung Reto Wahlen, Solothurn

Druck Druckerei Rothen, Solothurn 3 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Inhalt

Editorial 5

Öffentlichkeitsarbeit

Sonderausstellungen 6 – 9 Dauerausstellung 10 – 12 Museumspädagogik 13 Öffentlichkeitsarbeit / Veranstaltungen 14 – 15

Sammlung / Forschung

Wirbeltiere 16 Wirbellose 17 Erdwissenschaften 18 Forschung 19 – 20 Tagungen / Weiterbildung 21 Neueingänge 22 – 29

Betrieb

Fachkommission 30 Besucher 30 Finanzen 31 Personal 32 – 33

Literatur 34 4 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018 5 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Editorial

Was lange währt…

Lange ist es her, seit Sie den letzten Jahresbe- richt des Naturmuseums in den Händen halten konnten. Warum hat dies so lange gedauert, mögen Sie sich fragen. Hatten wir denn nichts zu berichten? Oder sind die Museumsleute einfach etwas schreibfaul geworden?

Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben zwei sehr intensive Jahre hinter uns. Insbesondere die letzte Etappe der Erneuerung unserer Daueraus- stellung hat viel Energie in Anspruch genommen. Daneben erhielt unsere Sammlung regen Zu- wachs und im Team gab es einige neue Gesichter. Sowohl im Aufsichts- wie auch im wissenschaft- lichen Bereich fanden wir neue Kräfte, welche das bestehende Team wunderbar ergänzen.

Mit der Eröffnung des Ausstellungsteils «schwim- men und fliegen» im ersten Stockwerk ist eine rund siebenjährige Umbauphase der Daueraus- stellung zu Ende gegangen. Das Erscheinungs- bild des Museums hat sich deutlich verändert und doch sind wir uns treu geblieben und ich hoffe, dass die langjährigen Besucherinnen und Besucher die Seele des Museums wieder- erkennen. Die Nähe zu den Objekten, die vielen Entdeckungsmöglichkeiten, die Wertschätzung des jungen Publikums und der Fokus auf unsere einheimische Natur. Dies sind nur einige Punkte, welche für unser Haus stehen und welche uns bei der Neugestaltung geleitet haben.

Das bisherige Feedback der Besucher ist positiv und wir konnten alleine in der zweiten Hälfte Kurt Fluri eröffnet am 30. Juni 2018 die neue Dauerausstellung. 2018 über 20 000 Gäste begrüssen. Ich hoffe, dass auch Sie, werte Leserinnen und Leser Ge- fallen an unserer neuen Ausstellung finden. Und wenn Sie es bisher noch nicht geschafft haben, diese zu besuchen, so hoffe ich, dass der kleine Einblick in diesem Jahresbericht gluschtig auf einen nächsten Besuch unseres Museums macht.

Wir sind überzeugt: das Warten hat sich gelohnt. In diesem Doppeljahresbericht finden Sie viele spannende Einblicke in unser Museumsleben und bis zum nächsten Jahresbericht dauert es dann nicht wieder so lange. Versprochen!

Thomas Briner Kampagnensujet für die Wiedereröffnung. 6 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Sonderausstellungen

Wer is(s)t denn da Baumeister Biber

10. November 2016 bis 23. April 2017 11. Mai 2017 bis 22. Oktober 2017 Mit der Sonderausstellung «Wer is(s)t denn Der Biber geniesst heute bei vielen Menschen da» haben wir für einmal einen Bogen zur grosse Sympathie. Seine Lebensweise fasziniert, Archäologie gespannt. Die Ausstellung wurde seine Leistungen als Holzfäller, Damm- und vom Archäologischen Museum des Kantons Burgenbauer lösen Staunen aus. Von jahrhun- Solothurn erstellt und zeigt einmal mehr die dertelanger Bejagung, die zur Ausrottung führte, spartenübergreifende gute Zusammenarbeit über die erfolgreiche Wiederansiedlung bis zum unter den Museen im Kanton Solothurn. Und Sympathieträger für heutige Naturschutzanliegen: BAU- ein kleiner Teil Naturmuseum steckte auch in Die Geschichte des Bibers spiegelt eindrücklich MEISTER BIBER dieser Ausstellung: Für den Vitrinenbau wurden das sich immer wieder verändernde Naturver- alte Elemente aus der abgebauten Sonderaus- ständnis des Menschen wider. stellung «Fische» des Naturmuseums wieder- Obwohl die Ausstellung «Baumeister Biber» verwendet. schon etliche Jahre auf Wanderschaft ist, faszi- niert das Thema nach wie vor. Gerade auch bei Sonderausstellung 11. Mai bis 22. Oktober 2017

Eine Ausstellung der Naturmuseen Olten und Thurgau, ergänzt mit Zeichnungen von Ueli Iff, zu entdecken im Naturmuseum Solothurn Klosterplatz 2, 4500 Solothurn Telefon 032 622 70 21 Schulklassen erfreute sich die aufgefrischte und Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag 14 – 17 Uhr Sonntag 10 –17 Uhr Gruppen und Schulen auch vormittags nach Anmeldung www.naturmuseum-so.ch NaturmuseumSolothurn inhaltlich auf den neusten Stand gebrachte

Illustrationen: Ueli Iff, Wabern / Typografik: Theo Fluri, Hubersdorf / Druck: Druckerei Rothen, Solothurn Sonderausstellung grosser Beliebtheit. Eine wunderschöne Ergänzung zur Ausstellung bildeten die Skizzen und Bilder von Ueli Iff. Der wissenschaftliche Illustrator beobachtet den Biber seit vielen Jahren in freier Wildbahn und kaum einer versteht es wie er, das Verhalten und das Wesen des Bibers dermassen greifbar auf Papier zu bringen. 7 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017/ 2018

Der Apfel Mit Grossraubtieren leben

9. November 2017 bis 22. April 2018 17. Mai bis 7. Oktober 2018 Der Apfel gehört botanisch zur Familie der Rosen- Mit dieser Ausstellung haben wir ein brisantes gewächse und hat seinen Ursprung vermutlich Thema aufgegriffen, das in den letzten Jahren in der Wildform des Asiatischen Wildapfels immer wieder Anlass zu Schlagzeilen und Leser- Malus sieversii. Der Apfel ist aber weit mehr als briefen in der Presse geliefert hat: Der Umgang nur eine Frucht. Er ist Rohstoff und Marken- mit den grossen Beutegreifern in der Schweiz. produkt, vielfältiges Symbol und Motiv im All- Die Sonderausstellung spannte den Bogen von tag. Sein Baum ist Lebensraum und prägt Land- den ersten Einwanderungsversuchen bis zur schaften. Der Apfel gilt zu Recht als König der heutigen Situation der grossen Beutegreifer im Früchte – und manche Sorten duften tatsächlich dicht besiedelten Europa. Ergänzt wurde die wie Rosen. Ausstellung mit Angaben zum Kanton Solothurn Nachdem im Rahmen der Mittagsführungen sowie mit interaktiven Stationen, an denen ge- bereits im Oktober selber Most gepresst werden peilt, analysiert und verglichen werden konnte. konnte, gab die Ausstellung «Der Apfel» einen Angesichts der hohen Präsenz der Luchse im breiten Einblick in die Kulturgeschichte, die Bio- Kanton und der jederzeit möglichen Einwande- logie, die Sortenvielfalt und den Konsum der rung von Wölfen ist die frühzeitige sachliche bei weitem beliebtesten Schweizer Frucht. Information zum Thema ein wichtiger Grund- stein für ein späteres möglichst konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Tier. 8 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Strassentaube – In der Stadt Solothurn gibt es mehrere Tauben- verehrt und verpönt schläge, davon ein besonders erfolgreicher im Baseltor, zwei weitere mässig erfolgreiche ob 13. November 2018 bis 22. April 2019 der Jesuitenkirche. Dort brüten rund 100 Tauben Die Taube kennt man einfach. Auch nicht ver- unter kontrollierten Bedingungen. Ihre Nester wunderlich, denn auf jeden zehnten bis zwan- werden nach dem Brüten gereinigt, damit sich zigsten Stadtbewohner kommt eine Taube. keine Parasiten und Materialschädlinge ansie- Sie prägen und bereichern das Stadtbild – der deln können. Der Boden ist mit Sand ausgestat- Markusplatz in Venedig ohne Strassentaube tet. Da «baden» sie, um sich vom Ungeziefer zu wäre unvollständig. befreien. Ein Grossteil der Solothurner Tauben – Früher lieferten Tauben Fleisch, produzierten rund drei Viertel aller Tiere – aber brütet nach Dünger, überbrachten Briefe oder dienten als wie vor unter den Brücken oder an alten Häu- Friedenssymbol. Noch heute werden sie ihrer sern. Würden auch diese noch «umziehen», Schönheit und Flugleistung wegen gezüchtet, könnten auch sie von gesundem Futter und an Hochzeiten als Treuesymbol freigelassen und geschütztem Brutplatz profitieren, was der gehören ins Stadtbild, wie kaum ein anderes Tier ganzen Taubenpopulation zugute käme. im urbanen Raum. Strassentauben brüten in den Eine Sensibilisierung der Bevölkerung, Tauben felsenähnlichen Strukturen, die die Stadt bietet nicht zu füttern, trägt zusätzlich zu einer und ernähren sich hauptsächlich von Abfällen gesunden Population bei. und von dem, was die Taubenfütterer anbieten. Die Sonderausstellung «Straussentauben – Ihre enorme Anpassungsfähigkeit lässt die Popu- verehrt und verpönt» basiert auf Objekten und lationen wachsen, nicht nur zum Guten für die Grundlagen des Taubenspezialisten Daniel Haag- Taube selber: Grosse Ansammlungen führen zu Wackernagel vom Anatomischen Institut der Stress unter den Tieren. Minderwertige Nahrung, Universität Basel. Mit viel Eigenleistung haben wie Brot und Reis, welche gerne den Strassen- wir die Themenvielfalt erweitert und die Aus- tauben verfüttert wird, schadet letztendlich ihrer stellung neu inszeniert. Aus losen Texten und Gesundheit und erhöht den Parasitenbefall. Objekten ist eine Wanderausstellung entstanden, welche in den nächsten Jahren in verschiedenen Naturmuseen der Schweiz zu sehen sein wird. 9 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Treppenhausausstellung Die wichtigsten Lebensraumtypen − dazu ge- Das Naturinventar – zum Schutz hören zum Beispiel Gehölze ebenso wie Grün- der Biodiversität in unserer Stadt flächen, Weiher oder eine Wiesenböschung − wurden anschaulich und mit attraktiven Objek- Ab September 2018 ten vorgestellt. Im Rahmenprogramm zur Aus- Städte sind Orte hoher Biodiversität. Obwohl stellung fanden konstruktive Diskussionsrunden vom Menschen sehr stark geprägt, ist in Sied- zwischen der interessierten Bevölkerung und lungsräumen eine erstaunliche Vielfalt von Tier- Vertretern des städtischen Bauamtes statt. und Pflanzenarten in verschiedenen Lebensräu- men zu finden. Urbane Grünräume sind im Zuge der Verdichtung von bebauten Gebieten einem starken Druck ausgesetzt. Sie müssen deshalb zielgerichtet geplant, gepflegt und je nach Situation geschützt werden. Nur so können sie ihre Rolle als Standorte von Biodiversität erhalten oder gar erhöhen. Ein Naturinventar ist eine Grundlage für den Schutz dieser Lebensräume und gibt Anregung, wie viele unterschiedliche Strukturen erhalten oder auch neu angelegt werden können. Im Rahmen der laufenden Orts- planungsrevision hat das städtische Bauamt ein neues Naturinventar in Auftrag gegeben. Dieses basiert auf verschiedenen Vorgängerversionen und Grundlagen, aus den Jahren zwischen 1987 und 2012. Aus aktuellem Anlass der öffentlichen Mitwir- kung für die Ortsplanungsrevision in der Stadt Solothurn sind wir in einer kleinen Sonderaus- stellung auf das Naturinventar eingegangen. 10 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Dauerausstellung

Schwimmen und fliegen Alles Leben kommt aus dem Wasser Viele Arten sind in mindestens einer Lebens- Unsere Tiere sind zurück! Während den Umbau- phase stark abhängig von Gewässern. Der arbeiten des ersten Obergeschosses im Natur- Gewässerlebensraum ist denn auch ungemein museum Solothurn mussten sie sich während wichtig für die Biodiversität in der Schweiz. rund zwei Jahren ein neues Quartier suchen. Sie Leider sind die Gewässer durch viele Einflüsse fanden dieses im Sammlungsdepot des Museums, bedroht. Eine Sensibilisierung der Bevölkerung fein säuberlich angeschrieben und sorgfältig ein- für die Wichtigkeit und Fragilität unserer Ge- gepackt und transportiert. Nun haben die meis- wässer tut Not. ten wieder einen Platz in der neu gestalteten Das Thema Leben am Wasser steht im Zentrum Ausstellung gefunden und noch mehr Tiere sind der neu konzipierten Ausstellung. In einer gross- dazu gekommen. Da mischen sich im Wasser die räumigen Vitrine können die Besucher eine Krebse unter die Fische, am Ufer der Biber unter Vielzahl der einheimischen Fische, aber auch der die Entenvögel und der Jungfuchs scheint den Vögel und Säugetiere betrachten, welche am Menschen beim Baden zuzuschauen… und im Wasser leben. Am 30. Juni 2018 konnten wir nach fast zwei- jähriger Planungs- und Aufbauarbeit die letzte Weltmeister-Präparate Etappe der Dauerausstellungserneuerung eröff- Ganz prominent haben in dieser Vitrine unsere nen. Somit geht ein Grossprojekt zu Ende, wel- einmaligen Fischpräparate ein neues Zuhause ches uns die letzten Jahre stark beschäftigt hat. gefunden. Fische fehlen oft in Museumsausstel- Die intensive Arbeit hat uns aber auch als Team lungen da ihre Konservierung und Präparation zusammengeschweisst und viele kreative Ideen sehr schwierig ist. Besonders die kleinen und konnten umgesetzt werden. Wir durften mit tol- scheinbar unscheinbaren Weissfische mit ihrer len Leuten zusammenarbeiten, sei es im Szeno- hauchzarten Schuppenhaut erweisen sich als grafie- und Gestaltungsbereich oder dem Vitrinen- absolute Herausforderung für die Präparatoren. und Modellbau. Die Erfahrungen, die wir ge- Das Naturmuseum Solothurn war aber vor mehr macht haben, werden unsere Museumsarbeit als zehn Jahren an der Entwicklung neuer Präpa- sicher noch auf viele Jahre hinaus bereichern. rationsmethoden beteiligt und hat Matthias Viele Themen sind im neu eröffneten Stockwerk Fahrni dabei unterstützt, diese neue Methode zu finden. Eine Aufzählung wäre viel zu lange. zu entwickeln. Die neue Technik erlaubt es, die Doch möchte ich hier die wichtigsten Ausstel- Haut und Flossen der Fische zu erhalten und so lungsbereiche kurz vorstellen: ein Ganzkörperpräparat analog zu den Säuge- tieren und Vögeln zu gestalten. Sprich unsere Fische sind keine kolorierten Abgüsse sondern «echte» Objekte mit originalen Schuppen und Flossen. Matthias Fahrni hat seine Technik derart verfeinert, dass er mit seinen Präparaten regel- mässig Podestplätze an internationalen Präpa- ratorenmeisterschaften erreicht. Heute besitzt das Naturmuseum eine nahezu vollständige Sammlung einheimischer Fische, die weltweit in ihrer Qualität einmalig ist. Ein erstes Mal wurden diese Objekte in der Sonderausstel- lung «Fische» dem Publikum gezeigt. Nun haben sie einen definitiven Platz in der permanenten Ausstellung gefunden und können jederzeit aufs Neue bewundert werden.

Die grossen Raumvitrinen erfordern Schreinerleistung von höchster Qualität. 11 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Vom Bellacher Weiher ins Museum Fliegend unterwegs Mit viel Geld werden heute Gewässerlebens- Über 400 Vogelarten können in der Schweiz räume aufgewertet und renaturiert. Einer erle- beobachtet werden. Rund die Hälfte davon digt diese Arbeit gratis und franko: der fleissige brütet auch bei uns. Diese Vielfalt soll der Besu- Meister Bockert. Die Biber gestalten ihr Lebens- cher hautnah erleben können, indem wir mög- umfeld intensiv. Sie schaffen Teiche und Feucht- lichst sämtliche in der Region Jura/ Mittelland gebiete, Bruch- und Auenwälder sowie Lichtun- vorkommenden Vogelarten in einer modernen gen. Bäume von 40 cm Durchmesser fällen sie in Schausammlung zeigen. einer Nacht. Wo Biber eine Landschaft umge- Spannend wird es auch, wenn es um die Flügel- stalten, nimmt sehr schnell die Artenvielfalt und spannweiten geht. Wie weit unsere ausgestreck- die Anzahl Tiere zu. Auch im Kanton Solothurn ten Armen reichen im Vergleich zu den Flügeln leben heute wieder mehrere hundert Individuen unserer Greifvögel kann selbst ausgetestet wer- dieser eins ausgerotteten Art. Nachdem die den. Spielerisch entdeckt werden, kann auch die Hauptlebensräume an der Aare alle besetzt sind, Kulturgeschichte des Fliegens. Der Traum vom weichen die Biber nun auch in kleinere Bäche Fliegen beschäftigt den Menschen seit Urzeiten und Weiher aus. So lebt der Biber seit einigen und beflügelt unsere Fantasie von Ikarus über Jahren auch am Bellacher Weiher. Von dort Superman bis zu Mary Poppins oder den ersten stammt der gefällte Baum in unserer Vitrine. Helikopterkonstruktionsplänen von Leonardo Viele kennen einen Biberbau von aussen. Aber da Vinci. wer hat schon jemals ins Innere der Biberwoh- Zu den Vögeln gehören dann auch die Themen nung gesehen? Unsere neue Ausstellung ge- wie Vogelflug, Nester und Eier. Und wer genau währt einen Einblick in einen Biberbau mit hinschaut, wird Erstaunliches entdecken. Nicht Jungen. Auch hier ist Authentizität wichtig. Die nur Vögel bauen Nester. Wussten sie zum Bei- Holzschnitzel am Boden des Baus stammen aus spiel, dass auch Fische Nester bauen? Oder haben einem echten Biberbau. Aber keine Sorge, wir sie schon einmal ein Ei des ausgestorbenen haben dafür keine Biberfamilie gestört. Res Elefantenvogel aus Madagaskar gesehen? Schäfer ist extra nach Deutschland gefahren, wo wir von einer Biberauffangstation echte Biberholzschnitzel zur Verfügung bekommen haben.

Beim Einrichten der Vitrinen packen alle mit an.

Andreas Schäfer rückt die letzten Blätter Der offen ausgestellte Biber erfreut sich im Diorama der Bergmolche zurecht. bereits an der Vernissage grosser Beliebtheit. 12 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Lebensraum Garten Bunt, zart und schön Nirgendwo zeigt sich das gespaltene Verhältnis Noch erwähnen möchte ich die Insekten: Viele des Menschen zur Natur besser als im Garten. von Ihnen gruselt es vielleicht ein wenig vor den Auf der einen Seite möchten wir uns mit mög- sechsbeinigen Krabbeltieren. Wir können das ja lichst viel Natur umgeben, auf der anderen Seite verstehen. Aber wir möchten in unserer Insekten- bekämpfen wir sie permanent mit dem Feldzug ausstellung zeigen, wie faszinierend diese kleinen gegen Unkräuter und so genannte Schädlinge. Lebewesen auch sind. Was für grandiose Leis- Doch was ist ein Schädling? Wir beklagen uns tungen die Insekten erbringen, wo sie uns im über das Würmchen im Apfel und vergessen da- Alltag überall begegnen und nicht zuletzt wie bei, dass die Äpfel erst durch die Hilfe von vielen schön sie sind. Es müssen nicht immer nur exoti- kleinen Insekten wachsen. sche Tiere sein, die durch Formen und Farben Im Garten kommt der Regenwurm als emsiges begeistern. Wer genau hinschaut, wird auch bei Bodenlebewesen zur Sprache wie auch das Glüh- den einheimischen Arten wahre Schmuckstücke würmchen und dessen Kommunikation – das finden. glühende Lichtspektakel. Was die Katze hier In einem eigenen Raum kommen die Insekten macht? Sie gehört einem Menschen und bringt in ihrer vollen Pracht zur Geltung. Ein kunstvoll dem Museum die Mäuse und noch vieles mehr… gestaltetes, überdimensioniertes Käfermodell, Und was Bewohnerinnen und Bewohner aus Insektenkästen mit grazil anmutenden Lebe- dem Raum Solothurn zu ihrem Garten zu sagen wesen und Filmsequenzen ziehen die Besucher haben, können sich die Besucher gemütlich in ebenso in ihren Bann wie das Insektenbestimmen einer Sitznische anhören und darüber sinnieren. oder Larvenzuordnen.

«Jam-Session» mit Tierstimmen Oben: Die Welt der Insekten bietet viele spannende Geschichten. Musik zu machen mit verschiedenen Tierstim- Unten: Jeder Besucher wird zum eigenen Komponisten im grossen Orchester der Tiere. men: Das ist möglich im ehemaligen Kleinkino, wo neu eine extra angefertigte Tierstimmenorgel XXX steht. Diese verfügt über 108 Tasten mit ver- schiedenen Lauten und Geräuschen und ist so angeordnet, dass gemeinsam gejamt werden kann. Wir wagen zu behaupten, dass dieses akustische Element einen würdigen Ersatz für das ehemalige Kleinkino darstellt.

Regenwürmer und andere erstaunliche Kleinlebewesen gibt es im Boden zu entdecken. 13 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Museumspädagogik

Kulturübergreifend Diese beiden Verknüpfungen haben mich be- rührt, zumal auch für mich die Ausstellung ein Die Sonderausstellung «Wer is(s)t denn da?» Zugang war zu früheren Zeiten. Mir wurde widmete sich dem Essverhalten von Ötzi über durch die Arbeit mit fremdländischen Kindern Caesar bis zur Familie Pfister. Mit archäologi- und Erwachsenen wieder mal bewusst, wie weit schen Funden bestückt wie beispielsweise den weg gewisse nachgestellte Situationen aus frü- wunderschönen Amphoren aus der Römerzeit herer Zeit für mich liegen. Für andere hingegen und den Silex-Werkzeugen aus der Altsteinzeit, sind sie noch heute aktuell. Diese Erkenntnis erhielt der Besucher einen Eindruck über die erlaubte mir einen direkteren Draht zu den Kurs- damaligen Wohnverhältnisse und Esskultur. teilnehmerInnen von Integrationskursen und Deutschkursen. Sie konnten sich in der Ausstel- Wie gewohnt wurden auch im Rahmen dieser lung wiederfinden, hatten Verknüpfungspunkte Ausstellung Schulworkshops und Kinderanlässe zu ihrer Heimat und teilten mir das auch anhand angeboten. So profitierte auch eine Schulklasse von Fundstücken mit – das ist angewandter aus der Stadt Solothurn von einem geführten Deutschunterricht an einem ausserschulischen Workshop. Am Ende des Anlasses bemerkte ein Lernort. eritreisches Mädchen aus dieser Klasse: «Ganz viele Sachen aus der Ausstellung und was Sie Die Ausstellung war eine Bereicherung für uns gesagt haben, erinnern mich an mein Zuhause.» alle. Für mich im Besonderen, weil sie mir eine Ähnliches trug sich zu, als ein Knabe ein Spiel Möglichkeit bot, mit den sonst eher schwierig in aus dem Museumskoffer ausprobierte. Dabei Kontakt zu kommenden, fremdsprachigen Men- ging es darum, mit einer Baumnuss die beiden schen, direkt in Verbindung zu treten. nebeneinanderliegenden Baumnüsse am Boden aus einer gewissen Höhe auseinanderzusprengen. Joya Müller Er meinte nur kurz dazu: Dieses Spiel habe ich in Eritrea auch gespielt.

Rezept: De-Gustatio, www.de-gustatio.ch 14 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Öffentlichkeitsarbeit /Veranstaltungen

Das reichhaltige Veranstaltungsprogramm im seinen geistreichen Einwürfen für die Qualitäts- Naturmuseum erlaubt es den Besuchern immer sicherung des Vortrages von Professor Kropf wieder, einen vertieften Blick in Themen der sorgte. Ein Grosserfolg war auch das Nachmit- Ausstellungen zu gewinnen, ein Thema aus tagsprogramm wo für einmal eine Theaterauf- einem neuen Blickwinkel zu sehen und mit Refe- führung zum Besten gegeben wurde. «Dr Muu- renten in Kontakt zu kommen, welche einen wurf mit em Gagi ufem Chopf» nach dem gleich- ganz praktischen Bezug zu den vorgestellten namigen Kinderbuch wurde von Livia Franz und Themen haben. Markus Enggist grandios umgesetzt.

Mit bis zu 50 Besuchern erfreuen sich die Mit- tagsführungen zunehmender Beliebtheit. Gerade diese Mittagsführungen erlauben in kurzer Zeit ein Abtauchen in neue Erfahrungs- welten. Einen Blick in die Unterwasserwelt der Aare werfen mit dem Gewässerbiologen Arno Schwarzer, mit dem Schafhalter und Herden- schutzhundezüchter Ueli Pfister seine Hunde live im Museum erleben oder selber einen Power- riegel wie zu Ötzis Zeiten herstellen. All das ist Lea Kamber auf der Mittagsexkursion zu möglich, jeweils am ersten Mittwoch des Monats seltenen Käfern. über den Mittag von 12:15 bis 13:00 Uhr. Hausmeister Winterberg bringt den Wissenschaftler Christian Kropf schier zur Verzweiflung. Hochwertige Referate sind im Winterhalbjahr an den Veranstaltungen der Naturforschenden Gesellschaft zu hören: Wie gross ist das Univer- Führungen durch das Museumspersonal werden sum? Wie erdbebensicher ist die Stadt Solothurn? bisher nur zurückhaltend beworben, da wir die- Oder wieviel Stein steckt im Wein? Dies nur eine sen Aufwand neben den Hauptaufgaben wie der kleine Auswahl der breiten Themen die von der Sammlungsbetreuung oder dem Ausstellungs- Gesellschaft präsentiert wurden. machen unterbringen müssen. Trotzdem versu- chen wir möglichst viele Anfragen positive be- Mit den kleinen Besuchern begaben sich die antworten zu können. Besonders freut es uns Museumspädagoginnen Joya Müller und Sabina natürlich, wenn grössere Fachgruppen anklopfen, Käppeli auf die Spuren des Eichhörnchens, des wie die Tagung für Wissenschaftskommunikation Bibers, der Steinzeitjäger oder unter den Boden «ScienceComm» oder der internationale Jäger- zu Maulwurf und Regenwurm. In Form von verband «Silberner Bruch». Die Zusammenarbeit nachmittäglichen Kinderworkshops und (Gross-) mit anderen Institutionen und Verbänden führt Vater/ Kind Anlässen wurde die Begeisterung immer wieder zu spannenden Angeboten, bei für Naturthemen geweckt und mit Bastelarbeiten welchen das Museum als Plattform für den Wis- regelrechte Kunstwerke geschaffen. Auf Exkur- sensaustausch fungieren kann. Sei es bei den sion zu den Dinosauriern war eine von verschie- Vorträgen der parlamentarischen Gruppe für Fleissiges Basteln an einem Kinderwork- denen Ferienpassaktivitäten, welche auf unser Natur und Umwelt des Kantonsparlamentes, shop. junges Publikum zugeschnitten war. oder bei der Weiterbildung für die Lebensweise der Amphibien, welche durch die Koordinations- Die Zusammenarbeit mit weiteren Museen in der stelle für Amphibien und Reptilien der Schweiz Stadt Solothurn hat sich bewährt und so konnten (KARCH) angeboten wurde. auch die internationalen Museumstage 2017 und 2018 gemeinsam beworben werden und die Besucher mittels eines Wettbewerbs zum Besuch mehrerer Museen bewogen werden. Im Natur- museum stand die eigene Aktivität im Vorder- grund und so wurden im 2017 eigene Mauer- segler-Nistkästen gebaut und im 2018 konnten Tiere wie Ammoniten oder Seeigel abgegossen werden. Keiner zu klein, um ei- An der Kulturnacht 2017 gab es ein Wiederse- nen eigenen Nistkasten zu bauen. hen mit dem Hausmeister Winterberg, der mit Der «Silberne Bruch» bei den Dinosauriern in Lommiswil. 15 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Wichtig für die Öffentlichkeitsarbeit ist eine gute Zusammenarbeit mit den lokalen Medien. So freut es uns besonders, dass unsere Aktivitä- ten in letzter Zeit neben den Printmedien ver- mehrt auch auf Interesse bei den Lokalradios und den Lokalfernsehstationen gestossen sind.

Die neue Homepage des Museums ist «responsive» und funktioniert auch auf Tablets und Smartphones.

Damit die vielen Veranstaltungen und auch die wichtigsten Informationen zu unserem Muse- Unsere Spezialisten helfen gerne bei der Bestimmung von um – von den Öffnungszeiten über die Kontakt- unbekannten Krabbeltieren. adressen bis zu den neusten Ausstellungen – immer aktuell eingesehen werden können ist eine übersichtliche und aktuelle Homepage von Ebenfalls zur Öffentlichkeitsarbeit gehört, dass zentraler Bedeutung. Der Unterhalt unserer wir unser Wissen gerne weitergeben und bei über 15 Jahre alten Webseite wurde immer Fragen gerne beratend zur Seite stehen. Haben schwieriger. Bei jedem Update unserer IT-Geräte sie heimliche Untermieter, ein Fossil, Mineral mussten wir fürchten, dass die uralten Computer- oder Knochen gefunden, oder einen speziellen programme die für den Betrieb der Webseite Vogel beobachtet? Bringen Sie Ihre Fundstücke nötig waren, nicht mehr funktionieren. So war am Empfang vorbei oder kontaktieren Sie uns es höchste Zeit für ein grundlegendes Update. vor dem Besuch des Museums. Wir helfen Ihnen Zusammen mit dem Historischen Museum Blu- gerne bei der Bestimmung der Funde und Beob- menstein wurde eine gemeinsame Struktur des achtungen. Nach Möglichkeit geben wir auch Internetauftritts entwickelt und mit der Agentur Auskunft über die Biologie der beobachteten c+h Werbekonzepte umgesetzt. Anfang 2017 Tiere und beraten Sie, ob die heimlichen Unter- konnten wir die neue Homepage online schalten mieter allenfalls Schäden verursachen und wie und seither sind unsere Aktivitäten auf den Sie dies verhindern könnten. Und wenn sich ein ersten Blick sichtbar und sämtliche Infos auf der mysteriöser Gast in Ihrem Garten zu schaffen modern und übersichtlich gestalteten Webseite macht, so rücken wir auch einmal mit einer auffindbar. Das Beste daran: Die neue Webseite automatischen Wildtierkamera bewaffnet aus funktioniert genau so gut auf Tablets und Smart- und versuchen die Identität des tierischen Besu- phones wie auf dem Desktopcomputer. Wer die chers zu ergründen. So konnten wir zum Beispiel (mittlerweile nicht mehr ganz so neue, aber mitten im Lindenhofquartier einen Dachs nach- immer noch sehr ansprechende) Webseite noch weisen der grosse Löcher in einen sauberen nicht gesehen hat soll unbedingt einmal auf Rasen gegraben hat. So wie die Entwicklung in www.naturmuseum-so.ch vorbei schauen. verschiedenen Schweizer Städten zu beobachten ist, werden wir Meister Grimbart wohl in Zukunft regelmässig zu Gesicht bekommen.

Tele Bilingue auf den Spuren der Saurier am Jura Südfuss. Der Dachs ist vermehrt ein Gast in den Privatgärten mitten in der Stadt. 16 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Sammlung Wirbeltiere

Grosses Geschenk An dieser Stelle möchte ich mich auch bei Erika Umbricht Gysel, der Ehefrau von Steffen Gysel, Im Sommer 2017 wurden wir von der Vogel- bedanken. Sie war wesentlich beteiligt bei der warte Sempach angefragt, ob wir an einer Vogel- Übergabe der Sammlung und stets eine sehr sammlung eines privaten Sammlers interessiert angenehme Gesprächspartnerin. wären, da wir ja dabei seien unsere Daueraus- stellung zu erneuern. Natürlich bekundeten wir Andreas Schäfer sofort Interesse. Dass es sich um die umfang- reiche und qualitativ hochwertige Sammlung von Steffen Gysel aus Winterthur handelte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit über 250 Vogelpräparaten, zahlreichen Gewöllen, Oben: Ein Teil der der Vogelsammlung im Büro von Steffen Gysel. Kotproben und Vogelnestern hatten wir nicht Unten: Der Kiebitz: Lieblingsvogel von Steffen Gysel, in der neuen gerechnet. Dauerausstellung. Fast alle Vogelpräparate sind mit Funddaten be- legt, was ihren Wert für uns noch grösser macht. So sind sie nicht nur für Ausstellungen geeignet, sondern sie ergänzen ebenfalls unsere wissen- schaftliche Sammlung. Leider konnte ich Steffen Gysel nicht mehr per- Steffen Gysel sönlich kennen lernen, er starb am 3. Januar 2018 im Alter von 82 Jahren an einem Krebsleiden. Während Jahrzehnten hatte er die Ornithologie in der Schweiz mitgeprägt und sich mit sehr grossem Engagement für den Natur- und Vogel- schutz eingesetzt. Seinem Wunsch, die Vogelpräparate der Öffent- lichkeit zugänglich zu machen, konnten wir ent- sprechen. Mehr als die Hälfte seiner Vögel sind nun in der erneuerten Dauerausstellung im ersten Stock zu bewundern. Dank Steffen Gysel können wir unseren Besucherinnen und Besuchern heute fast jede in der Schweiz brütende Vogelart als hochwertiges Präparat zeigen.

Vielfalt der einhei- mischen Vögel in der neuen Dauer- ausstellung. 17 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Sammlung Wirbellose

Mit den Wanzen (Heteroptera) wurde im 2017 (Lycaenidae) angepackt, eine zumindest teil- eine bisher wenig aufgearbeitete Gruppe ange- weise schwierig zu bestimmende Schmetterlings- packt. Die durchwegs grossen Baumwanzen familie. Um mehr Raum in den Drehschränken (Pentatomidae) – auch fälschlicherweise of als zu gewinnen, wurden die Spanner (Geometridae) Stinkkäfer bezeichnet, auf Grund ihrer Fähigkeit ins Depot Ypsomed gezügelt. bei Störung einen alarmierenden Duft aus körper- Das Jahr 2018 war stark geprägt von der Er- eigenen Drüsen abzusondern – wurden vorsor- neuerung des 1. OG und dem Schlussspurt vor tiert und aufgenommen. Die alte Wanzensamm- der Eröffnung im Juni 2018. Trotzdem konnten lung (in schlechtem Zustand im Polizeidepot) einige wichtige weitere Baustellen in der Samm- wurde dabei triagiert und integriert; es warten lung vorangetrieben und abgeschlossen werden. jedoch noch weitere alte Schubladen aufs Ein- Die Bläulinge (Lycaenidae) wurden alle in neue sortieren in neue Kästen. Bei den Käfern wurden Kästen umgesiedelt und zusammen mit der mas- alle Schnellkäfer (Elateridae) neu gesteckt und siven Bereicherung Schmassmanns bestimmt, neu erfasst, dies überwiegend durch Marc Kamer. aufgestellt und durch Marc Kamer in die Daten- Durch Franziska Schmid gelangte eine grössere bank aufgenommen. Nur ein Restkasten mit Här- Bienenaufsammlung von rund 350 Stück aus tefällen harrt noch der definitiven Bestimmung. einem Monitoring aus der Umgebung Solothurns Weiter konnten die Stutzkäfer (Histeridae), Aas- ans Museum; alle wurden in die bestehenden käfer (Silphidae; je 2 Kästen) und Buntkäfer Sammlung integriert. Ein Teil der Belege einer (Cleridae 1 Kasten) neu geordnet und auch dank Käferaufsammlung aus Mitteleuropa gelangte Marc Kamer komplett aufgenommen werden. via Hans Mühle (München) ans Naturmuseum. Das CSCF hat sich fünf Kästen mit den Käfer- Rund 90 Belegtiere – vorwiegend Rüsselkäfer – familien , Cleridae, Ptinidae, Cant- von Aufsammlungen der WSL in Zürich während haridae, Malachidae, Dasytidae, Lampyridae, des «Bettergardens» -Projekts wurden in die Elateridae und Bostrichidae zur Datenaufnahme Museumssammlung integriert. Dankenswerter- und Bestimmung ausgeliehen. Um an den wei- weise hat uns Dr. Werner Marggi einige Lauf- teren, noch nicht aufgearbeiteten Tagfaltern käfer (Carabidae) aus der Sammlung bestimmt. (Satyridae und Nymphalidae) weiterarbeiten zu Christoph Germann nahm am GEO Tag der Arten- können und um die verbleibenden Wanzen und vielfalt in den Merian Gärten am 16./17.6.2017 Käfer im Depot bei der Stadtpolizei neu aufzu- teil. Belege der gesammelten Käfer sind in der stellen, wurde wiederum eine grössere Bestel- Museumssammlung integriert. So beispielsweise lung von 80 Insektenkästen im regulären (gros- ein unter strömendem Wasser lebender Haken- sen) Format aufgegeben. Christoph Germann käfer (Riolus subviolaceus) aus einer Tuffstein- nahm im Juni am GEO Tag Artenvielfalt auf dem quelle. In der Schmetterlingssammlung konnten Urnerboden (UR) teil, einige Belege sind in der die Eulenfalter (Noctuidae), welche in über 500 Museumssammlung hinterlegt. Arten zahlreich vertreten sind, endlich abge- schlossen werden. Es wurden nun die Bläulinge Christoph Germann, Marc Neumann

Ein Vertreter der Bohrkäfer (Bostrichidae), welche vom nationalen Datenzentrum CSCF aufgenommen und nachbestimmt wurden. 18 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Sammlung Erdwissenschaften

Facettenreicher Job dass wir korrekte Inhalte vermitteln. Um in die- sem Falle das korrekte Sehen eines Insekts zu Die letzten beiden Jahre waren wiederum vermitteln, war mehr Technik nötig, als wir das geprägt von den Erneuerungen der Daueraus- zuerst gedacht haben. Mit einer Kamera musste stellungen – das liest man in jeder zweiten Zeile die Umgebung aufgenommen werden und mit- dieses Jahresberichts. Jede helfende Hand war tels Computer in zehntausende farbige sechs- gebraucht und so war auch der Arbeitsalltag eckige Bildpunkte aufgeteilt werden. Die Idee, des Geologen geprägt von Tätigkeiten, die ferner dies in Echtzeit zu machen, scheiterte leider auch der Erdgeschichte nicht sein konnten. gleich mehrfach. Erstens war die Umsetzung sehr Haben Sie sich schon mal gefragt, wie eine Fliege teuer und technisch war grössere Rechenleistung mit ihrem Facettenauge sieht? Mehrere tausend gefragt. Aber das Hauptproblem war wohl, dass Ommatidien, so heissen diese Einzelaugen, hat man vielleicht einfach nichts gesehen hätte, wenn ein solches High-End-Auge. Pro Sekunde nimmt sich gerade niemand vor der Kamera zufällig be- es rund 300 Bilder wahr – lediglich sechzig Bilder wegt hätte. Es musste eine andere Lösung her. So sind es beim menschlichen Auge. Ein zum Bril- griff ich selbst zur Kamera, mimte den Flug einer lanten geschliffenen Diamant hat 57 Facetten, lästigen Fliege im Museum – unter der Regie dies war mir als Geologe bekannt. Nun musste unseres Entomologen. An einem speziellen Ani- ich mich gleich mit tausenden von Facetten be- mationsprogramm für Video wurden dann die schäftigen! Wie sieht ein Insekt mit solch einem Farben des Videos im Farbspektrum etwas ins Auge, das wurde eine spannende Diskussion im Rot verschoben – so sehen vermutlich auch die Team. Entgegen der schnellen Meinung ist es Fliegen. Übrigens ist sehr viel auch wissenschaft- nicht so, dass die Umgebung kaleidoskophaft in lich noch unbekannt, wie Insekten wirklich ihre zehntausende Einzelbilder zerhackt wird. Viel- Umwelt wahrnehmen! Anschliessend habe ich mehr wird das Gesehene in farbige Bildpunkte eine Funktion geschrieben, welche zehntausende aufgelöst. Die Auflösung eines Insektenauges Waben über das Video legt und jeweils den Farb- ist also eigentlich eher grob. wert jedes Sechsecks berechnet und es dann ent- Nun blieb die Frage offen, wie wir das im Muse- sprechend einfärbt. Der Rest hat mein Computer um vermitteln können. Wie immer ist uns wichtig, erledigt, in dem er mehrere Stunden Bild für Bild berechnet hatte und ein neuer Film entstand. Nun fehlte nur noch etwas. Da eine Fliege ihre Umgebung mit rund 300 Bildern pro Sekunde wahrnimmt und der Mensch dies nur mit 60 Bildern pro Sekunde tut, musste der Film 5-mal langsamer abgespielt werden. Deshalb erwischen wir die Fliege nie, wenn wir sie fangen wollen! Vielleicht entdecken Sie den kleinen, unschein- Das Auge einer Fliege baren Film in der Dauerausstellung, in dem sie setzt sich aus 4 000 Ein- zelaugen zusammen. als genervte Museumsbesucher unser Museums- techniker Max Widmer und Biologe Andreas Schäfer entdecken können – durch die vielen Einzelaugen einer imaginären Fliege!

Silvan Thüring So würde der Blick ins Museum Aussehen, würde jedes Einzel- auge analog zu einem Kaleidoskopprismas das gesamte Bild abbilden.

Der oft gebrauchte Vergleich eines So könnte die Wahr- Insektenauges mit nehmung der Fliege einer Linse mit aussehen, mit der Prisma-Effekt ist Auflösung von einem wissenschaftlich Pixel pro Einzelauge. nicht korrekt. 19 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Forschung

Neue Käferarten

Viele Käfer, welche auf eigenen Exkursionen oder von befreundeten Wissenschaftlern gesammelt wurden, konnten bearbeitet werden. Dabei wur- den auch neue Arten erkannt, beschrieben und publiziert. Neue Rüsselkäfer aus Griechenland konnten gemeinsam mit tschechischen und grie-

chischen Kollegen beschrieben werden (Borovec Neu beschrieben: Ein exotischer Grünrüssler aus den Andamanen et al. 2017). Aus der Türkei wurden neue Dick- (Indien). maulrüssler beschrieben, welche durch Berner Kollegen länger bereits gesammelt und erkannt waren (Germann 2017a). Paratypen sind in unse- rer Sammlung hinterlegt. Ein exotischer Grün- rüssler aus den Andamanen (Indien) wurde be- schrieben (Germann 2017b), auch von dieser Art ist ein Paratypus in der Sammlung hinterlegt. Die faunistische Bearbeitung der Rüsselkäfer- Belege der griechischen Insel Kefalonien konnte abgeschlossen und publiziert werden (Germann & Braunert 2018), ein Teil der Belege ist im Natur- museum hinterlegt. Neu publiziert: Typenexemplare aus der Ameisensammlung von Auch Schweizer Material wurde in den letzten Auguste Forel. Jahren intensiv bearbeitet. Die Artenliste des Geo-Tages der Artenvielfalt in den Merian Gär- ten (2017) wurde publiziert (Borer et al. 2018). rand-Schwimmkäfers aus der Sammlung Nägeli, Dank einer Bestimmungsanfrage des Laufkäfer- um dessen ehemalige Verbreitung bei uns zu Experten Dr. Werner Marggi konnte ein neuer eruieren (Döös et al. 2017). Eine bereits länger Bohrkäfer für die Schweiz nachgewiesen werden vorbereitete Studie über die Verwandtschafts- (Marggi & Germann 2018). Mit dem Gehörnten verhältnisse innerhalb der meist hochalpin leben- Nagekäfer (Ozognathus cornutus) konnte dank den Moosrüssler (Dichotrachelus) in Zusammen- der Zusammenarbeit mit Marcus Schmidt (Schäd- arbeit mit Kollegen der Uni Turin und des Natur- lingsbekämpfung Zürich) ein sehr charakteristi- museums Luzern konnte abgeschlossen und scher Neubürger für die Schweiz entdeckt wer- publiziert werden (Meregalli et al. 2018). den (Germann & Schmidt 2017). Alle Exemplare sind in der Museumssammlung hinterlegt. Schliesslich wurde der Fund der Forel-Ameisen- Die Katze als Forscherin typen in der alten Sammlung des Naturmuseums für wissenschaftlich Interessierte Personen auf- Das Projekt «Säugetieratlas der Schweiz und bereitet und gut auffindbar publiziert (Germann Liechtensteins» wurde bereits im letzten Jahres- 2017c). bericht vorgestellt. Mit verschiedenen Projekten Wasserkäfer-Spezialisten aus Zürich verwendeten wurde versucht, die Datengrundlage für das Funddaten des leider quasi ausgestorbenen Breit- Vorkommen der einheimischen Säugetiere zu verbessern. So wurde über die Meldeplattform www.säugetieratlas.wildenachbarn.ch zur Mel- dung von Eichhörnchen- , Feldhasen- und Mur- meltierbeobachtungen aufgerufen. Weit über 2 000 Meldungen sind schweizweit eingegangen. Zwar hat man das Gefühl, diese Tiere seien doch gut bekannt, und trotzdem wissen wir herzlich wenig über das tatsächliche Verbreitungsgebiet. Auch gibt es Vermutungen, dass die Populationen von einst häufigen Arten wie dem Eichhörnchen oder dem Igel schweizweit schrumpfen. Deshalb sind diese Beiträge von interessierten Naturbe- Neu in der Schweiz nachgewiesen: Der Gehörnte Nagekäfer. obachtern herzlichst willkommen. 20 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Besonders markant ist die Wissenslücke bei der Gressly digital Verbreitung von Kleinsäugetieren. Um dies zu ändern wurde im Mai 2018 das Projekt «Zeig mir Amanz Gressly (1814 –1865) war ein bedeutender Deine Maus, Katze!» gestartet. Katzen landauf Schweizer Geologe und Paläontologe. Er hat viel und landab bringen immer wieder Mäuse oder zum Verständnis des Juragebirges beigetragen. andere kleine Säugetiere nach Hause. Anstatt Auf seinen unzähligen Exkursionen durch den diese «Geschenke» heimlich zu entsorgen, konn- Jura hat er viele Fossilien gesammelt, welche ten Katzenhalterinnen und Katzenhalter die unter anderem einen wichtigen Grundstein zur Beute an das Naturmuseum Solothurn weiterver- Sammlung des Naturmuseums bilden. Amanz schenken. Denn diese toten Mäuse bieten einen Gressly hat zu seinen Beobachtungen laufend Fundus an neuen Informationen über das Vor- Feldbücher geführt. Darin enthalten sind geolo- kommen und die Verbreitung der Nagetiere und gische Profile und Skizzen, aber auch Zeichnungen Spitzmäuse. Über 500 Tiere wurden innerhalb von Landschaften und Fossilien oder Gedichte. eines halben Jahres abgegeben. Die Hausspitz- Fünf Notizbücher von Gressly, aus der Zeit zwi- maus und die Schermaus waren dabei die häufigs- schen 1855 und 1863 befinden sich im Archiv des ten Arten. Insgesamt konnten aber neue Ver- Naturmuseums. Es sind dies die einzigen bekann- breitungsnachweise von über 20 Arten erbracht ten noch vorhandenen Feldbücher des berühmten werden. Tiere, die von uns aufgrund der äusser- Geologen. Im Bewusstsein, dass die Feldbücher da- lichen Merkmale nicht auf die Art bestimmt wer- bei einen besonderen Schatz bedeuten, wurden den konnten, wurden im Labor der Fachhoch- diese professionell restauriert und digitalisiert. schule Wädenswil (ZHAW) genetisch analysiert. Mit der Digitalisierung der Feldbücher erhoffen Ein Zwischenbericht zum Projekt «Zeig mir Deine wir uns, die Studien an Gresslys Nachlass voran- Maus, Katze!» kann auf der Webseite des Muse- zutreiben, welche die Erkenntnis zum Wirken ums eingesehen werden. Der Schlussbericht und zur Person des vielseitigen Geologen erscheint im Herbst 2019. ergänzen können. Die digitalen Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Wir begrüssen jedes Engage- Oben: Mäusejagd im Dienste der Forschung. Unten: Die Rückmeldung der Bevölkerung übertraf unsere kühnsten Erwartungen. ment von interessierten Personen und bieten nach Möglichkeit gerne Unterstützung bei Pro- jekten im Zusammenhang mit dem Nachlass von Amanz Gressly.

Profilaufnahmen in Gresslys Originalfeldbuch.

Eine Liste der Publikationen mit Bezug zu Objekten aus unserer Sammlung finden Sie wie im letzten Jahre ganz am Ende des Berichtes. 21 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Tagungen / Weiterbildung

Feste Bestandteile der personellen Weiterbil- tiere des Waldes), den CAS Kurs Säugetiere – dung und des fachlichen Austausches sind die Artenkenntnis, Ökologie & Management an der Treffen des Schweizerischen Verbandes der Fachhochschule Wädenswil (2018, Modul Nage- Naturkundlichen Museen und Sammlungen tiere und Insektenfresser) und den Blockkurs sowie die Tagung der Fachgruppe Naturkund- Mammalia an der Uni Zürich (2018, Modul Nage- licher Museen im Deutschen Museumsbund. Die tiere und Insektenfresser). Schweizer Konservatorentagung fand 2017 im Für uns als kleines Museum ohne Anbindung an neu eröffneten Naturmuseum in St. Gallen statt einen Universitätsstandort sind solche Aufträge und 2018 im Naturama in Aarau. Unter anderem enorm wichtig, da sie einerseits den Kontakt wurde über das Thema Sammlungen und deren zu Forschern und aktiven Berufspersonen in grosse Bedeutung als Teil unseres Kulturerbes unserem Umfeld sicherstellen und sich bei den diskutiert. Ein Punkt der auch uns am Herzen Lehraufträgen auch immer wieder spannende liegt: Obwohl wir sehr viel Aufwand und Enga- Kontakte zu Studierenden ergeben. Diese können gement in unsere Ausstellungen investieren animiert werden Forschungsarbeiten in Zusam- bildet doch die Sammlung das Herzstück eines menhang mit den Museumssammlungen und Museums. Unsere rund 150 000 Objekten sind dem Naturraum Solothurn zu machen, welche Teil des Kulturerbe Solothurns und somit auch wir aus Kapazitätsgründen nicht selber leisten Teil unserer eigenen Identität. Insofern ist es könnten. Im Nachgang an den CAS Kurs Säuge- wichtig diesen Objekten auch den gebührenden tiere der Fachhochschule Wädenswil wurde so Respekt entgegen zu bringen, sei dies mit ad- eine Abschlussarbeit der Biologin Karin Feller äquaten Depoträumlichkeiten oder mit genügend betreut, welche vornehmlich auf Solothurner finaziellen und personellen Ressourcen. Gebiet die Entwicklung von Mäusepopulationen Die Tagungen der Fachgruppe Naturmuseen im in Zusammenhang mit der Ansiedlung von boden- deutschen Museumsbund, bei welchem das brütenden Waldlaubsängern untersucht hat. Naturmuseum seit langem Mitglied ist, fanden 2017 in Oldenburg und 2018 in Salzburg statt. Beeindruckend in Salzburg ist die Breitenwirkung, welche das Museum durch eine enge Koopera- tion mit Amateur-Naturkundlern erreicht. Sei es beim Betrieb einer Sternwarte, oder beim Schutz von wertvollen Naturlandschaften. Das Thema Citizen Science und Wissenschaftskommunikation stand denn auch im Zentrum dieser Tagung. Mit einem eigenen Tagungsbeitrag wurde in diesem Zusammenhang das Solothurner Projekt «Zeig mir Deine Maus, Katze!» einer internationalen Zuhörerschaft vorgestellt.

Damit die wissenschaftlichen Mitarbeiter auf ihrem Fachgebiet auf dem Laufenden bleiben, besuchen diese immer wieder entsprechende Fachtagungen. In den letzten beiden Jahren waren dies der Jahreskongress der Schweizeri- schen Paläontologischen Gesellschaft, das Treffen der Schweizer Naturpädagogen, die Lysser Wild- Museumsobjekte wie Bälge und Schädel werden zur Ausbildung tiertage und der Workshop «Initiative Natur- in Artenkenntnis eingesetzt. historische Sammlungen in der Schweiz» der Schweizerischen Akademie der Wissenschaft.

Das Fachwissen wird nicht nur zur Bewältigung der Sammlungsaufgaben gebraucht, es fliesst auch in laufende Ausstellungen ein und wird mittels Lehraufträgen auch an Studenten und Fachpersonen weitergegeben. Solche Lehrauf- träge umfassten in den letzten beiden Jahren die Ausbildung Wildhut Schweiz (2017, Säuge- 22 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Donatorinnen und Donatoren

Neueingänge Wirbellose Tiere 2017

Donatoren Objekte Fundorte

Augenmann Hubert, Langendorf – Raupe eines Eulenfalters, Acronicta sp. Langendorf SO

Baeriswyl Ruth, Solothurn – Mittelmeerfruchtfliege, Ceratitis capitata Solothurn SO – Mittelmeerfruchtfliege, Ceratitis capitata Solothurn SO – Weichwanzen, Miridae Solothurn SO – Wollkraut–Blütenkäfer, verbasci Solothurn SO – Gehörnte Mauerbiene, Osmia cornuta Solothurn SO – Echte Fliege, Muscidae Solothurn SO – Tigermotte, Spilosoma lubricipeda Kyburg–Buchegg SO – Gelbe Tigermotte, Spilosoma lutea Kyburg–Buchegg SO – Rosenmotte, Miltochrista miniata Kyburg–Buchegg SO – Brennnessel–Zünsler, Anania hortulata Kyburg–Buchegg SO – Haut von Bernstein–Waldschabe, Ectobius vittiventris Kyburg–Buchegg SO – Graszünsler, Chrysoteuchia culmella Kyburg–Buchegg SO

Beer Bernadette, Langendorf – Westliche Goldleiste, Carabus violaceus purpurascens Langendorf SO – Waldmistkäfer, Anoplotrupes stercorosus Langendorf SO – Honigbiene, Apis mellifera Langendorf SO – Fleischfliegen, Sarcophagidae Langendorf SO – Eichenschrecke, Meconema thalassinum Langendorf SO – Rotbeinige Baumwanze, Pentatoma rufipes Langendorf SO – Orientalische Mauerwespe, curvatum Langendorf SO

Beer Rita, Subingen – Dickmaulrüssler, Otiorhynchus salicicola Subingen SO – Achateule, Phlogophora meticulosa Subingen SO – Eulenfalter, Mythimna albipuncta Subingen SO Briner Thomas, Lyss – Zwergzikade, Cicadellidae Lyss BE – Fleischfliegen, Sarcophagidae Lyss BE – Totenkopf–Schwebfliege, Myathropa florea Lyss BE – Gartenschnecken Lyss BE – Minzenblattkäfer, Chrysolina coerulea Lyss BE – Rotdeckenkäfer, Lycidae Lyss BE Bryner Rudolf, Biel – Maiszünsler, Ostrinia nubilalis Biel BE – 50 Rüsselkäfer verschiedene Fundorte im Jura Burkhalter Adolf, Biberist – Hornisse, Vespa crabro Biberist SO

Fäh Rahel, Solothurn – Lehmnester der Orientalischen Mauerwespe, Sceliphron curvatum Solothurn SO – Kiefernschwärmer, Sphinx pinastri Solothurn SO – Puppe des Weidenbohrers, Cossus cossus Solothurn SO

Germann Christoph, Rubigen – diverse Insekten Rubigen BE, Solothurn SO und Frankreich Götschmann Felix, Liebefeld – Abdruck Nest Mörtelbiene, Megachile sp. Liebefeld BE

Hutter Regula, Bellach – Abendpfauenauge, Smerinthus ocellata Bellach SO

Jesuratnam Victoria, Zuchwil – Hornissennest aus Dachstock Zuchwil SO

Kamer Marc, Olten – Asiatischer Marienkäfer, Harmonia axyridis Solothurn SO – Tatzenkäfer, Timarcha tenebricosa Solothurn SO – Blauflüglige Sandschrecke, Sphingonotus caerulans Olten SO Kuhn Marianne, Solothurn – Deutsche Schabe, Blattella germanica Solothurn SO

Lehmann Marianne, Solothurn – Brotkäfer, Stegobium paniceum Solothurn SO

Luder Karin, Solothurn – Zottiger Rosenkäfer, Tropinota hirta Solothurn SO

Lüthi Martin, Burgdorf – Buchenrotschwanz, Calliteara pudibunda Murten BE

Marggi Werner, Thun – 40 Rüsselkäfer Leuk VS – 20 Käfer aus Fallenfängen Spiez, Kanderdelta BE

Mendes Lucilia, Bellach – Vierfleck–Kreuzspinne, Araneus quadratus Bellach SO

Merz Bernhard, Genf – 3 Bücher Entomologie

Moretti Marco, Semione – 83 Käfer aus WSL–Projekt BetterGardens und 135 Käfer aus Zürich ZH und Leuk VS WSL–Projekt Waldbrand Leuk (Hinterlegung Belege aus Fallen)

Mühle Hans, München – Diverse Rüsselkäfer Mitteleuropa

Müller Joya, Langendorf – Weidenbohrer, Cossus cossus Langendorf SO – Rote Schneckenhaus–Mauerbiene, Osmia aurulenta Langendorf SO 23 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Neumann Marc, Walterswil SO – 6 Rüsselkäfer von GEO-Tag der Artenvielfalt Basel, Merian–Gärten BS

Norton Elizabeth, Zürich – diverse Käfer aus Bestäuberprojekt Caceres, Spanien

Obrecht Elsa, Küttigkofen – Waldbrettspiel, Pararge aegeria Küttigkofen SO – Haseleule, Colocasia coryli Küttigkofen SO – Mittelmeer–Fruchtfliege, Ceratitis capitata Küttigkofen SO – rund 150 Insekten Küttigkofen SO – Regenwürmer Küttigkofen SO Probst Lana, Bellach – Achateule, Phlogophora meticulosa Bellach SO – Laufkäfer, Pseudophonus rufipes Bellach SO – Bernstein–Waldschabe, Ectobius vittiventris Bellach SO – Schmeissfliege, Lucilia sp. Bellach SO – Grosser Blaupfeil, Orthetrum cancellatum Bellach SO Ruefer–Christ Heidi, Solothurn – Eulenfalter, Conistra vaccinii Solothurn SO

Rufer Jrène, Gerlafingen – Zwergzikaden, Cicadellidae Solothurn SO

Schäfer Andreas, Solothurn – Wollkraut–Blütenkäfer, Anthrenus verbasci Solothurn SO – Marmorierte Baumwanze, Halyomorpha halys Solothurn SO – Baumwanze Solothurn SO – Kiefernzapfenwanze, Gastrodes grossipes Solothurn SO – Plattwespe, Laelius utilis Solothurn SO – Florfliege, Chrysoperla cf. carnea Solothurn SO – Laufkäfer, Harpalus sp. Solothurn SO – Efeu–Seidenbiene, Colletes hederae Solothurn SO – Wespen–Fächerkäfer, Metoecus paradoxus Solothurn SO – Rinderfliege, Mesembrina meridiana Solothurn SO – Traubenkirschen–Gespinstmotte, Yponomeuta evonymella Solothurn SO – 9 Insekten Solothurn SO – Rapsglanzkäfer, Meligethes sp. Malediven – Zwergzikade, Cicadellidae Bussigny VD – Schlupfwespe, Ichneumonidae Bussigny VD – Distelfliege, Tephritidae Bussigny VD – Feldwespe, Polistes sp. mit Nest Bussigny VD – diverse Wanzen Bussigny VD – diverse Bienen Bussigny VD – Frühlings–Seidenbiene, Colletes cunicularius Lüterkofen-Ichertswil SO – diverse Insekten Lago d’ Orta, Italien – Brennessel–Rüssler, Nedyus quadrimaculatus Venoge VD – Diverse Insekten Sizilien, Italien Schmid Franziska, Ennetbaden – 523 Wildbienen, Apidae aus Rote Liste–Projekt Günsberg Günsberg SO

Schmidt Marcus, Zürich – Speckkäfer, Trogoderma glabrum Verschiedene Fundorte – Buntkäfer, Necrobia violacea Verschiedene Fundorte – Pochkäfer, Ozognathus cornutus Zürich ZH – Rotdeckenkäfer, Platycis minutus Zürich ZH – Rapsglanzkäfer, Brassicogethes aeneus Zürich ZH Schmutz Daniel, Solothurn – Sägebock, Prionus coriarius Derendingen SO

Schneppat Ulrich, Chur – Rüsselkäfer, Curculionidae Griechenland und Graubünden

Schoop Johanna, Lausanne – Bürstenbinder, Orgyia antiqua ungeflügeltes Weibchen Heiden AR

Singer Jeremias, Biel – Mais–Kornkäfer, Sitophilus zeamais Kamerun

Sollberger Jan, Solothurn – Maskierter Strolch, Reduvius personatus Solothurn SO

Spillmann Philip, Solothurn – Raupe des Mittleren Weinschwärmers, Deilephila elpenor Solothurn SO

Streit René, Biberist – Sägebock, Prionus coriarius Biberist SO oder aus Süd- frankreich eingeführt

Thüring Silvan, Basel – Gebirgsblattkäfer, Oreina sp. Saas Fee VS – Mehrere Kräuseljagdspinnen, Zoropsis spinimana Basel BS – Nebelwanze, Rhaphigaster nebulosa Basel BS – Wegameise, Lasius emarginatus Basel BS – Raupe des Eulenfalters Chrysodeixis chalcites Basel BS Widmer Max, Solothurn – Feldwespe, Polistes sp. Solothurn SO – Apfel–Gespinstmotte, Yponomeuta malinellus Solothurn SO – Rhombenwanze, Gonocerus acuteangulatus Solothurn SO – Waffenfliege, Clitellaria ephippium Solothurn SO – Mehlkäfer, Tenebrio molitor Solothurn SO 24 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Neueingänge Wirbellose Tiere 2018

Donatoren Objekte Fundorte

Amiet Felix, Solothurn – 22 Fliegen Frankreich, Italien, Schweiz

Baeriswyl Ruth, Derendingen – Nest von Feldwespen, Polistes sp. Derendingen SO

Balkenohl Michael, Zürich – Diverse Käfer Europa

Beer Bernadette, Langendorf – Libelle, unbestimmt Langendorf SO – Wespe, unbestimmt Langendorf SO – Raupenfliege, Tachinidae Langendorf SO – Schwammspinner, Lymantria dispar Langendorf SO – Eulenfalter, Abrostola sp. Langendorf SO Beer Rita, Subingen – Wespenkönigin, Vespa germanica Subingen SO – Amerikanische Kiefernwanze, Leptoglossus occidentalis Subingen SO

Briner Thomas, Lyss – Feigen–Spreizflügelfalter, Choreutis nemorana Lyss BE – Pelzkäfer, Attagenus punctatus Lyss BE

Bruggisser Odile, Solothurn – Hirschkäfer, Lucanus cervus Montagnola TI

Bryner Rudolf, Biel – 30 Rüsselkäfer aus Gesiebe Jurasüdfuss – 3 Blattkäfer, Cryptocephalus bipunctatus und C. octopunctatus Berner Jura

Christen Rolf, Busswil – Orientalische Mauerwespe, Sceliphron curvatum Busswil BE

Fluri Markus, Welschenrohr – Diverse Rüsselkäfer Kroatien – 4 Rüsselkäfer Hofstetten–Flüh SO

Gasser Walter, Solothurn – Marmorierte Baumwanze, Halyomorpha halys Solothurn SO – Kokons der Orientalischen Mauerwespe, Sceliphron curvatum Solothurn SO – Amerikanische Kiefernwanze, Leptoglossus occidentalis Solothurn SO Germann Christoph, Rubigen – 40 Insekten aus Gesiebe Rubigen, Kleinhöchstetten–Au BE Scuol GR – 30 Schneckengehäuse Rubigen BE – 70 Insekten Montenegro – 30 Schneckengehäuse Montenegro – diverse Insekten Frankreich – diverse Käfer Fryberg Kärpf GL – 16 Schneckengehäuse Urnerboden UR – 25 Käfer Fänge GEO Tag der Natur 2018 Urnerboden UR Gilgen Michael, Bangerten – 200 Käfer unpräpariert aus der Sammlung Leo Feller Diverse Fundorte Europa

Graf Patrick, Thun – Diverse Schmetterlinge und weitere Insekten Langendorf SO

Gruber Heidi, Solothurn – Asiatischer Marienkäfer, Harmonia axyridis Solothurn SO

Gygli Patricia, Biberist – Langhornmücke, Keroplatidae Biberist SO

Huber Judith, Zürich – Museumskäfer, Anthrenus sp. Zürich ZH

Jauch Marlise, Erlinsbach – Nest einer Wollbiene, Anthidium sp. Erlinsbach SO – Trauermücken, Sciaridae Erlinsbach SO – Kohlwanze, Eurydema oleracea Erlinsbach SO

Kamer Marc, Olten – Hummel–Arbeiterin, Bombus sp. Solothurn SO – Bremse, Tabanidae Olten SO – Laufkäfer, Harpalus sp. Olten SO Kiefer Bruno, Solothurn – 4 Mauerbienen, Osmia bicolor/O. cornuta aus Bienenhotel Solothurn SO

Kuhn Marianne & Paul, Solothurn – Hornisse, Vespa crabro Solothurn SO

Leimer Mario, Bellach – Honigbienen mit Teilstück eines Nests Bellach, SO

Luder Karin, Solothurn – Hornisse, Vespa crabro Solothurn SO – Biene, Apidae Solothurn SO – Schnake, Tipulidae Solothurn SO Mägli Magdalena, Solothurn – Zimteule, Scoliopteryx libatrix Solothurn SO

Marggi Werner, Thun – Kornkäfer, Sitophilus oryzae Thun BE – 230 Blattkäfer, Chrysomelidae überwiegend Schweiz – Zeitschrift «Entomologische Blätter» 1977–1997 Müller Joya, Langendorf – Mauerbiene, Osmia aurulenta Langendorf SO

Neumeyer Rainer, Zürich – 330 Hautflügler, Hymenoptera Oberdorf, Weissenstein SO 25 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Obrecht Elsa, Küttigkofen – Tomaten–Goldeule, Chrysodeixis chalcites Küttigkofen SO – Hornisse, Vespa crabro Küttigkofen SO – 4 Braune Wegameisen, Lasius brunneus Küttigkofen SO – 50 Insekten Küttigkofen SO Ohde Regula, Solothurn – Abendpfauenauge, Smerinthus ocellata Olten SO – Sandbiene, Andrena sp. Olten SO – Laufkäfer, Harpalus sp. Olten SO – Tatzenkäfer, Timarcha tenebricosa Olten SO – Bremse, Tabanidae Olten SO Rufer–Christ Heidi, Solothurn – Diverse Insekten Solothurn SO

Schäfer Andreas, Solothurn – 22 Insekten Malediven – Braune Wegameise, Lasius brunneus Burgdorf BE – Wollkrautkäfer, Anthrenus scrophulariae Solothurn SO – Wodkakäfer, Attagenus smirnovi Solothurn SO – Platanen–Netzwanze, Corythucha ciliata Solothurn SO – 4 Marmorierte Baumwanzen, Halyomorpha halys Solothurn SO – 2 Amerikanische Kiefernwanzen, Leptoglossus occidentalis Solothurn SO – Echte Fliege, Mesembrina sp. Solothurn SO – Taufliege, Drosophilidae Solothurn SO – Glänzende Faulschlammschwebfliege, Eristalinus aeneus Solothurn SO – 2 Stechmücken, Culicidae Solothurn SO – 8 Gelbe Diebsameisen, Solenopsis fugax Solothurn SO – 41 solitäre Bienen, Apidae Solothurn SO – Furchenbiene, Halictus sp. Solothurn SO – Deutsche Wespe, Vespula germanica Solothurn SO – 56 Insekten Solothurn, Bussigny und Graubünden – Pilzmücke, Mycetophilidae Baume–les–Messieurs, Frankreich – 2 Wegameisen, Lasius sp. Baume–les–Messieurs, Frankreich – Exuvie einer Grosslibelle Delley–Portalban FR – Goldwespe, Chrysididae Delley–Portalban FR – Furchenbiene, Sphecodes albilabris Delley–Portalban FR – Ameise, Tapinoma magnum Vully VD – Schnepfenfliege, Rhagio lineola Saas-Fee VS – Rattenfloh, Nosopsyllus sp. Menorca – Zipfelkäfer, Malachiinae Florenz, Italien

Schaffter Eva, Derendingen – Rosenkäfer, Cetonia aurata Derendingen SO

Schmidt Marcus, Zürich – Blattkäfer, Galeruca pomonae Stäfa ZH – 7 Stängelrüssler, Ceutorhynchus pallidactylus Zürich ZH

Schneppat Ulrich, Malix – 26 Rüsselkäfer Korfu, Griechenland

Stalling Thomas, Reinach – Käferproben aus GVO–Projekt 2009 Schweiz, Frankreich – Rüsselkäferbeifänge, Pelenomus olssoni, Microon sahlbergi, Schweiz, Frankreich Meira cf. crassicollis Stephani Ursula, Bellach – Bodenwanze, Rhyparochromus sp. Bellach SO

Szalai Marcel, Solothurn – Fruchtfliege, Tephritis neesii Solothurn SO – Fruchtfliege, Tephritidae Solothurn SO – Schlupfwespe, Ichneumonidae Solothurn SO – Ameisenjungfer, Myrmeleontidae Solothurn SO – Dickmaulrüssler, Otiorhynchus veterator Solothurn SO – Kurzflügelkäfer, Staphylinidae Solothurn SO – Bodenwanze, Lygaeidae Bussigny VD – Zuckmücke, Chironomidae Bussigny VD – 2 Schwarzweisse Erdwanzen, Tritomegas bicolor Etziken SO – Blutzikade, Cercopidae Niederwil SO

Thüring Silvan, Basel – Rosenkäfer, Cetonia aurata Basel BS – Stelzenfliege, Raineria sp. Basel BS – Dickmaulrüssler, Otiorhynchus meridionalis Basel BS – Eulenfalter, Noctuidae Basel BS – Ameisenspinne, Salticidae Basel BS – Balkenschröter, Dorcus parallelipipedus Basel BS – Grüne Stinkwanze, Palomena prasina Basel BS – Wanzennymphe Basel BS – Fliege mit Pseudoskorpion Stammheim ZH Vogelsang Matthias, Plagne – Kammschnake, Ctenophora sp. Biel BE

Widmer Max, Solothurn – Marmorierte Baumwanze, Halyomorpha halys Solothurn SO – Blaugrüne Mosaikjungfer, Aeshna cyanea Solothurn SO – Windenschwärmer, Agrius convolvuli Solothurn SO Zweili Margrit, Derendingen – 110 Muscheln und Schnecken der Sammlung Fred Zweili Schweiz und weltweit 26 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Neueingänge Wirbeltiere 2017 und 2018

Donatoren Objekte Fundorte

Althaus, Hans Peter, Solothurn – Sperber, Accipiter nisus Solothurn SO

Amiet, Felix, Solothurn – Kohlmeise (Nest), Parus major Solothurn SO

Baeriswyl, Ruth, Solothurn – Bachstelze, Motacilla alba Buchegg SO – Eichhörnchen, Sciurus vulgaris Solothurn SO – Steinmarder, Martes foina Solothurn SO – Blaumeise, Parus caeruleus Solothurn SO Baggenstos–Häberli, Vreni, Lohn – Kuckuck, Cuculus canorus Bätterkinden BE

Beer–Kneubühler, Peter und – Gartenrotschwanz, Phoenicurus phoenicurus Langendorf SO Bernadette, Langendorf – Ringelnatter, Natrix natrix Lodano TI – Haussperling, Passer domesticus Langendorf SO – Buchfink, Fringilla coelebs Langendorf SO Blaser, Ulrich, Biberist – Sperber, Accipiter nisus Biberist SO

Bläsi, Maja, Solothurn – Eichhörnchen, Sciurus vulgaris Solothurn SO

Boder, Esther, Solothurn – Hausrotschwanz (Nest), Phoenicurus ochruros Solothurn SO – Kernbeisser, Coccothraustes coccothraustes Solothurn SO – Pirol, Oriolus oriolus Solothurn SO Böhlen, Angela, Biberist – Unechte Karettschildkröte, Caretta caretta Fundort unbekannt

Brand, André, Muri b. Bern – Hausrotschwanz, Phoenicurus ochruros Muri b. Bern BE – Amsel, Turdus merula Muri b. Bern BE

Brod, Elodie, Schwendibach – Hausrotschwanz, Phoenicurus ochruros Schwendibach BE

Chiozza Bharanya, Lis, Gerlafingen – Griechische Landschildkröte, Testudo hermanni Gerlafingen SO

Cuénin, Sally und Jean–Claude, – Amsel (Nest), Turdus merula Bussigny–près–Lausanne VD Bussigny

Frey–Kocher, Marianne, Solothurn – Buchfink, Fringilla coelebs Solothurn SO – Amsel, Turdus merula Solothurn SO

Germann, Christoph, Rubigen – Buchfink, Fringilla coelebs Rubigen BE – Erlenzeisig, Spinus spinus (?) Thun BE – Amsel, Turdus merula Thun BE Gloor, Soline, Solothurn – Grünspecht, Picus viridis Solothurn SO

Goldenberger, Christoph, Rüttenen – Mäusebussard, Buteo buteo Rüttenen SO

Graf, Claudia, Solothurn – Igel, Erinaceus europaeus Solothurn SO

Grossenbacher, Delia, Oberönz – Buchfink, Fringilla coelebs Aeschi, Burgäschi SO – 2 Gimpel, Pyrrhula pyrrhula Aeschi, Burgäschi SO Grütter, Kurt, Solothurn – Mönchsgrasmücke, Sylvia atricapilla Solothurn SO – 2 Vogelnester aus Nistkasten Solothurn SO

Gygli, Patricia, Biberist – Elster, Pica pica Biberist SO – Singdrossel, Turdus philomelos Biberist SO – Amsel, Turdus merula Solothurn SO – Weissstorch, Ciconia ciconia Solothurn SO – Vogel, indet. Solothurn SO – Mönchsgrasmücke, Sylvia atricapilla Solothurn SO – Rotkehlchen, Erithacus rubecula Solothurn SO – Mönchsgrasmücke, Sylvia atricapilla Solothurn SO Heinimann, Martin, Lüterkofen – Wildschwein, Sus scrofa Fundort unbekannt – Birkhuhn, Lyrurus tetrix Fundort unbekannt

Hostettler, Hans, Zuchwil – Juraviper, Vipera aspis Lommiswil SO

Ischi, Roger, Rumisberg – Iltis, Mustela putorius Niederwil AG

Jakob, Rahel, Solothurn – Eichhörnchen, Sciurus vulgaris Solothurn SO

Kiefer, Bruno, Solothurn – Schleiereule, Tyto alba Lüsslingen–Nennigkofen SO

Kully, Lina, Rüttenen – Buchfink, Fringilla coelebs Solothurn SO

Künzle, Irene, Langenbruck – Eichhörnchen, Sciurus vulgaris Holderbank AG

Leimer, Rino, Bellach – Bachstelze (Nest), Motacilla alba Bellach SO

Leimer–Jäggi, Priska, Bellach – Hausrotschwanz, Phoenicurus ochruros Bellach SO 27 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Lingg–Rossi, Zeno, Biberist – Hausrotschwanz, Phoenicurus ochruros Biberist SO

Lüthi, Thomas, Hägendorf – Turmfalke, Falco tinnunculus Fundort unbekannt – Erlenzeisig, Carduelis spinus Gänsbrunnen SO – 2 Tannenmeisen, Parus ater Gänsbrunnen SO – Eichhörnchen, Sciurus vulgaris Hägendorf SO – Blaumeise, Parus caeruleus Gänsbrunnen SO – Buchfink, Fringilla coelebs Gänsbrunnen SO – Gimpel, Pyrrhula pyrrhula Gänsbrunnen SO – Hohltaube, Columba oenas Egerkingen SO

Matter, Familie, Solothurn – Drossel, Turdus sp. Solothurn SO – Star, Sturnus vulgaris Solothurn SO

Meier, Armin, Wiler b. Utzenstorf – Buchfink, Fringilla coelebs Wiler b. Utzenstorf BE – Türkentaube, Streptopelia decaocto Wiler b. Utzenstorf BE

Meister, Bruno, Selzach – Baummarder, Martes martes Fundort unbekannt

Minder, Verena, Solothurn – Singdrossel, Turdus philomelos Solothurn SO

Moosbrugger, Tabitha S., Gümligen – Hauskatze, Felis catus Bonfol JU

Müller, Joya, Langendorf – 2 Tannenmeisen, Parus ater Langendorf SO – Mauersegler, Apus apus Solothurn SO

Nussberger, Beatrice – Gartenschläfer, Eliomys quercinus Oeschinensee BE

Obrecht, Elsa, Küttigkofen – 9 Rotkehlchen, Erithacus rubecula Küttigkofen SO – Rotkehlchen (Nest mit Eiern), Erithacus rubecula Küttigkofen SO – Igel, Erinaceus europaeus Küttigkofen SO – 2 Zaunkönige, Troglodytes troglodytes Küttigkofen SO – Neuntöter, Lanius collurio Küttigkofen SO – 2 Meisen, Parus sp. Küttigkofen SO – 4 Kohlmeisen, Parus major Küttigkofen SO – Haussperling, Passer domesticus Küttigkofen SO – 2 Singdrosseln, Turdus philomelos Küttigkofen SO – 3 Rabenkrähen, Corvus corone Küttigkofen SO – Trauerschnäpper, Ficedula hypoleuca Küttigkofen SO – Mönchsgrasmücke, Sylvia atricapilla Küttigkofen SO

Ott, Roswitha, Thun – Amsel (Nest mit Eiern), Turdus merula Thun BE

Peier, Daniel, Oensingen – 3 Saatkrähen, Corvus frugilegus alle Fundort unbekannt

Probst, Lana, Bellach – Ringelnatter, Natrix natrix Bellach SO – Blindschleiche, Anguis fragilis Bellach SO

Rufer, Jrène, Gerlafingen – Haussperling, Passer domesticus Horw LU

Rutishauser, Peter, Feldbrunnen – Baummarder, Martes martes Riedholz SO

Schärer, Pascale, Bellach – Rotkehlchen, Erithacus rubecula Bellach SO

Scherler, Marianne, Günsberg – Feldsperling, Passer montanus Günsberg SO

Schwägli–Fluri, Heidi, Hubersdorf – Buntspecht, Dendrocopos major Hubersdorf SO

Schwaller, Thomas, Laupersdorf – Ringelnatter, Natrix natrix Laupersdorf SO – Krickente, Anas crecca Balsthal SO

Senn, Samuel, Solothurn – Kernbeisser, Coccothraustes coccothraustes Langendorf SO

Spiegel, Lola Manja, Solothurn – Ringeltaube, Columba palumbus Solothurn SO

Spielmann, Beatrice, Härkingen – Waschbär, Procyon lotor Wildpark Mühletäli Olten SO

Spillmann, Sabrina, Solothurn – Buntspecht, Dendrocopos major Lüsslingen–Nennigkofen SO

Stephani, Ursula, Bellach – Rotkehlchen, Erithacus rubecula Bellach SO

Studer, Bruno und Regina, Biberist – Amsel, Turdus merula Biberist SO – Amsel (Nest mit Eiern), Turdus merula Biberist SO – Kernbeisser, Coccothraustes coccothraustes Biberist SO

Studer, Daniela, Attiswil – Siebenschläfer (Schwanz), Glis glis Attiswil SO

Turin, Marcel, Balsthal – 2 Siebenschläfer, Glis glis Balsthal SO

Ullmer, Yollande, Bern – Fuchs, Vulpes vulpes Bern BE

Vögtli, Kathrin, Solothurn – Rotkehlchen, Erithacus rubecula Zuchwil SO – Buchfink, Fringilla coelebs Fundort unbekannt – Amsel, Turdus merula Zuchwil SO – Siebenschläfer, Glis glis Balm b. Günsberg SO 28 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Von Arx, Anna, Walperswil – Grünspecht, Picus viridis Walperswil BE

Von Däniken, Robin und Luis, Bellach – Igel, Erinaceus europaeus Bellach SO

Werder, Markus, Horriwil – Sperber, Accipiter nisus Horriwil SO

Widmer, Max, Solothurn – Blindschleiche, Anguis fragilis Solothurn SO – Igel, Erinaceus europaeus Solothurn SO

Widmer, Monika, Horriwil – Star, Sturnus vulgaris Horriwil SO

Sammlungen und Nachlässe

Donatoren Objekte Fundorte

Nachlass Obi, Selzach – Jägersammlung, Diverse Objekte

Nachlass Ziegler, Lohn–Ammansegg – Steinadler, Aquila chrysaëtos Fundort unbekannt – Murmeltier, Marmota marmota Fundort unbekannt – Reh, Capreolus capreolus Fundort unbekannt

Sammlung Steffen Gysel (übergeben – 269 Vogelpräparate Diverse Fundorte durch Erika Umbricht Gysel)

Schulsammlung Primarschule Raebli, – Diverse Objekte Diverse Fundorte Safnern

Schulsammlung Primarschule – Diverse Objekte Diverse Fundorte Gerlafingen, Gerlafingen

Schulsammlung Schule Biberist, – Diverse Objekte Diverse Fundorte Biberist

Schulsammlung Schule Schützenmatt, – Diverse Objekte Diverse Fundorte Solothurn

Schulsammlung Schule Kriegstetten, – Diverse Objekte Diverse Fundorte Kriegstetten

Wir danken allen Donatorinnen und Donatoren für ihren unglaublich wertvollen Beitrag zur Ergänzung unserer Sammlung und zum Naturarchiv unserer Region. 29 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Einen erfreulichen Sammlungszuwachs gab es zu Beginn des Jahres 2018 im Bereich der Vögel. So durften wir eine grössere Zahl von wunderschön präparierten Objekten des Winterthurer Ornithologen und Naturförderers Steffen Gysel in unsere Sammlung übernehmen. Die Geschichte dahinter können Sie im Bericht von Andreas Schäfer etwas weiter vorne lesen.

Neben den hier erwähnten Neueingängen wurden aus dem Projekt «Zeig mir Deine Maus, Katze!» rund 500 Klein- säuger aus der Gruppe der Nagetiere und Insektenfresser im Museum abgegeben. Diese wurden möglichst auf die Art bestimmt und stehen soweit der Zustand es erlaubte, als Frostmaterial in den Tiefkühltruhen des Naturmuseums für weitere Untersuchungen und Forschungsarbeiten zur Verfügung. Die Tiere stammen von fast 200 verschiedenen Donatorinnen und Donatoren. Diese werden hier nicht alle namentlich erwähnt, sind aber selbstverständlich in den Projektunterlagen festgehalten. Ein Dank diesen fleissigen Unterstützern und ihren vierbeinigen Helfern!

Im Hintergrund hat ein eminent wichtiges Projekt begonnen: Der Datenbanktransfer von unserer alten Access basierten Sammlungsdatenbank in eine zeitgemässe Datenbank.

Das Problem bei dieser Aufgabe ist, dass es im Bereich von naturkundlichen Sammlungsobjekten kaum kommerzielle Software auf dem Markt gibt. Zu klein ist der Kreis der möglichen Nutzer. Erschwerend kommt hinzu, dass die verschiedenen Sammlungsbereiche – ob Wirbeltiere, Insekten, Mineralien oder Fossilien – ganz andere Bedürfnisse bezüglich der Datenbankfelder haben. Mit diesem Problem kämpfen nicht nur die kleinen Museen in der Schweiz, sondern auch die grossen, welche genau so wenig eine Komplettlösung bezüglich der Sammlungsdatenbank anzu- bieten haben.

Wir haben uns entschieden, in Zukunft mit der Datenbank BioOffice zu arbeiten, welche am Naturhistorischen Museum in Salzburg entwickelt wurde. Dabei spannen wir eng mit den Museen in Basel und Winterthur zusammen. Basel hat langjährige Erfahrung mit der Verwendung der BioOffice Software und Winterthur benutzt aktuell dieselbe Access basierte Datenbank wie wir und steht am gleichen Punkt, dass diese alte Datenbank von einem zukunfts- trächtigen System abgelöst werden soll.

Da in der Sammlungsdatenbank quasi das gesamte Wissen zu unseren Objekten gespeichert ist und dieses Wissen über lange Jahre angehäuft wurde, ist der Transfer dieser Daten in ein neues System eine enorm sensible und ver- antwortungsvolle Arbeit. Bis diese abgeschlossen ist, wird voraussichtlich noch einige Zeit verstreichen…

Unsere Objekte werden immer wieder für span- nende Projekte ausgeliehen. Hier sind unsere Löwen zu Gast in der Kunsthalle Luzern. 30 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Betrieb

Fachkommission Besucher

Die Fachkommission des Naturmuseums traf Nachdem bereits das Jahr 2016 einen erfreuli- sich in den letzten beiden Jahren jeweils zu vier chen Besucheraufmarsch gezeigt hat, sind die ordentlichen Sitzungen. Mit wertvollen Inputs, Zahlen noch einmal angestiegen. Dieses riesige Ratschlägen und Ideen unterstützt die Kom- Interesse am Naturmuseum freut uns enorm. mission die Museumsarbeit tatkräftig. In der Gemessen an den Einzelbesuchern war das Jahr Zusammensetzung der Fachkommission gab es 2018 das besucherreichste seit 25 Jahren! Was dabei einige Neuerungen. Nach 24 Jahren akti- die Anzahl Gruppenbesuche angeht, haben wir ver Mitarbeit in der Fachkommission, zuletzt im nach wie vor Luft nach oben. Die vielen Schulre- Amt als Präsidentin, reichte Ursula Sattler im formen, der häufige Teilklassenunterricht und Herbst 2017 ihre Demission ein. Wir danken die kleinen Schulbudgets können alles Gründe Ursula für diesen aussergewöhnlichen Einsatz dafür sein, dass die Schulbesuche seit vielen und ihre langjährige Mitarbeit. Esther Boder hat Jahren etwas stagnieren. Optimistisch stimmt die Nachfolge als Präsidentin der Fachkommission uns jedoch das Gewicht, welches den ausser- übernommen. Mit Rahel Fäh wurde zusätzlich schulischen Lernorten im neuen Lehrplan 21 eine Vizepräsidentin gewählt. zugeteilt wurde. Ganz generell sehen wir mit Zwei neue Gesichter ergänzen die Fachkommis- dem neuen Lehrplan grosse Chancen für die sion im 2018. Herbert Schluep vertritt die Regio- Museen, da wir gerade bezüglich dem Erkennen nalplanungsgruppe repla espaceSOLOTHURN, von Zusammenhängen, dem Vergleichen, Ord- welche einen grossen finanziellen Beitrag für nen und Kategorisieren, und dem Reflektieren das Naturmuseum an die Zentrumslast von von Prozessen viele Anknüpfungspunkte in der Solothurn beisteuert. Als Gemeindepräsident Ausstellung bieten können. und engagierter ehemaliger Biolandwirt bringt Schaut man die Besucherzahlen etwas genauer Herbert Schluep viel wertvolle Erfahrung in die an, so widerspiegeln sie deutlich unsere Ausrich- Fachkommission. Das zweite neue Mitglied ist tung und Stärke. Als Familienmuseum, welches Karl Stransky, welcher beim Amt für Umwelt bereits Kindern im Alter von wenigen Jahren arbeitet und als Geologe viel erdgeschichtliches eine spannende neue Welt eröffnet, sind prak- Fachwissen in die Kommission einbringt. Er über- tisch die Hälfte unserer Besucher Kinder und nimmt den Platz von Bernhard Christen, welcher Jugendliche. Auch der regionale Bezug spiegelt bereits 2016 zurückgetreten ist, aber seither sich in der Herkunft der Gruppen, welche zu nicht ersetzt wurde. Karl Stransky vertritt die rund einem Drittel aus der Stadt Solothurn und Fachkommission in der Museumskommission. zu einem weiteren Drittel aus dem Kanton Solothurn kommt. Die genauen Zahlen bei den Einzelbesuchern kennen wir nicht, aber sie Fachkommission 2017–2021: belaufen sich schätzungsweise in einem ähnli- – Ursula Sattler, Präsidentin (bis 2017) chen Rahmen. – Esther Boder, Präsidentin – Rahel Fäh, Vizepräsidentin – Frank Oberholzer – Herbert Schluep, Vertreter repla espace Solothurn (seit 2018) 2017 2018 – Karl Stransky (seit 2018) Total 35 493 37 737 – Käthi von Arx Erwachsene 54 % 55 % – Peter Fäh, Präsident Museumskommission Kinder / Jugendliche 46 % 45 % – Stefan Gschwind, Protokoll Schulen und Gruppen 343 296 aus der Stadt Solothurn 37.5 % 43 % aus dem Kanton Solothurn 31 % 32.5 % auswärtige 31 % 24.5 %

Kindergarten 9 % 8 % Primarschule 36 % 34 % Oberstufe 5 % 4 % Mittelschulen 1 % 3 % andere 49 % 51 % 31 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Finanzen

Rechnung 2017 Budget 2017 Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Gesamtvoranschlag 1 125 643 284 856 1 069 830 443 460 Personal inkl. Sozialleistungen 758 436 715 130 Sachkredite 335 915 253 400 Gebäudeunterhalt 31 292 101 300 Kollekte, Benutzungsgebühren 51 273 26 000 Shop 11 085 10 500 Rückerstattungen, übrige Beiträge 88 175 269 860 Lotteriefonds Museumspädagogik 40 000 40 000 Beitrag repla espace Solothurn 94 285 97 000

Rechnung 2018 Budget 2018 Aufwand Ertrag Aufwand Ertrag Gesamtvoranschlag 1 106 328 288 232 1 171 870 353 740 Personal inkl. Sozialleistungen 739 421 726 020 Sachkredite 326 192 234 860 Gebäudeunterhalt 40 715 211 010 Kollekte, Benutzungsgebühren 45 924 26 000 Shop 9 816 10 500 Rückerstattungen, übrige Beiträge 97 438 180 240 Lotteriefonds Museumspädagogik 41 000 40 000 Beitrag repla espace Solothurn 94 054 97 000

Das Budget der beiden Jahre bewegt sich in der bei den übrigen Beiträgen gegenüber dem Bud- Grössenordnung der Vorjahre. Der Gesamtauf- get erklärt. wand von rund 1.1 Millionen Franken setzt sich Was in der obigen Zusammenstellung nicht zusammen aus 2/3 Personalkosten und 1/3 Sach- ersichtlich wird, sind die meisten Aufwände für kosten. In den Sachkosten enthalten sind die die Erneuerung der Dauerausstellung. Diese fixen Ausgaben wie Versicherungen, EDV Dienste, werden über einen separaten Investitionskredit Depotmiete und Gebäudeunterhalt. abgerechnet. Obwohl die Schlussabrechnung Dass die Sachkredite im 2017 deutlich über dem zum Projekt Erneuerung Dauerausstellung noch Budget lagen, hängt mit der Erneuerung unserer nicht abgeschlossen ist, kann schon heute – Dauerausstellung und dem damit verbundenen höchst erfreut – gesagt werden, dass der Inves- Ankauf von neuen Sammlungsobjekten zusam- titionskredit von 1.6 Millionen Franken nicht men. Ebenfalls mit der Erneuerung der Dauer- überschritten wird. ausstellung erklärt sich der viel tiefere Ertrag bei In diesem Zusammenhang gebührt ein grosser den übrigen Beiträgen. Hier waren Entnahmen Dank an den Lotteriefonds des Kantons Solo- aus Vorfinanzierungen und Aufwertungsreserven thurn und diejenigen Stiftungen und Institutio- vorgesehen, welche so nicht umgesetzt wurden. nen, welche uns mit zusätzlicher finanzieller Die Personalkosten lagen 2018 unter dem Wert Unterstützung ermöglicht haben das ein oder 2017 2018 von 2017. Hier wurden Kosten eingespart, da die andere Extra in die Ausstellung einzubauen, Total 35 493 37 737 Stelle des Sammlungsbetreuers im Bereich wirbel- welches im ordentlichen Kredit nicht Platz Erwachsene 54 % 55 % lose Tiere 4 Monate vakant blieb. Dass Personal- gehabt hätte. Kinder / Jugendliche 46 % 45 % kosten in beiden Jahren höher lagen als budge- tiert, liegt daran, dass wir jeweils unter dem Jahr Schulen und Gruppen 343 296 nicht budgetierbare Projekte realisieren und aus der Stadt Solothurn 37.5 % 43 % dafür auch temporär Mitarbeiter anstellen. aus dem Kanton Solothurn 31 % 32.5 % Für die letzte Etappe der Erneuerung haben uns namentlich Damit wir Projektmitarbeiter anstellen können, unterstützt: auswärtige 31 % 24.5 % müssen wir aber jeweils die entsprechenden Amt für Raumplanung, Kanton Solothurn; Arbeitsgemein- Finanzen über Drittmittel sichergestellt haben. schaft zum Schutz der Aare (ASA); Binding Stiftung; Bundes- Kindergarten 9 % 8 % amt für Umwelt, Sektion Arten und Biotope; Däster-Schild Sprich: Die Budgetüberschreitung bei den Perso- Stiftung; Ernst Göhner Stiftung; Jubiläumsstiftung Jutzler; Primarschule 36 % 34 % nalkosten wird jeweils ausgeglichen durch Mehr- Mathys-Stiftung für Wohlfahrt und Kultur; Ökostrom-Fonds Oberstufe 5 % 4 % einnahmen bei den übrigen Beiträgen. Auch im des Kraftwerks Ruppoldingen; Pro Natura Solothurn; Regio Mittelschulen 1 % 3 % Energie Solothurn; Stiftung Temperatio; Vontobel-Stiftung; 2018 wurden nicht alle budgetierten Vorfinan- sowie zwei weitere Stiftungen, welche nicht namentlich andere 49 % 51 % zierungen aufgelöst, was die Mindereinnahmen erwähnt werden möchten 32 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Personal Buchhaltung / Protokoll Fachkommission (Verwaltung der Museen, ca. 15 % Anteil) Konservator/Museumsleiter (85 %) Stefan Gschwind Dr. Thomas Briner Temporäre Anstellungen für Projekte und Museumsleiter Stv. / Wirbeltiere (60 %) freiwillige Mitarbeiter: Andreas Schäfer – Tiziana Antelmi (Fundraising, neue Dauerausstellung) – Lea Brechbühl (Installation neue Dauerausstellung ) Hauswart / Museumstechniker (100 %) – Esther Bühler (Museumspädagogik, Überarbeitung Max Widmer Lehrerhefte) – Sabina Käppeli (Museumspädagogik, Überarbeitung Schulbetreuung / Reinigung (50 %) Museumskoffer und Stv. Joya Müller) Philip Spillmann – Michael Küpfer (Installation neue Dauerausstellung) – Elsa Obrecht (Modul Insekten, neue Dauerausstellung) Aufsicht / Reinigung / Administration: – Jessica Wang (Museumspädagogik, Entwicklung (je ca. 20 – 25 %) Detektivgeschichte) – Jolanda Aeberhard (bis Februar 2017) – Irene Weinberger (Citizen Science, Säugetieratlas) – Ruth Baeriswyl (bis Oktober 2017) – Tamara Weber (Führungen) – Rita Beer – Annina Wyss (Fundraising, neue Dauerausstellung) – Claire Jacot – Marianne Lehmann (bis August 2017) Praktikum – Priska Leimer Marc Kamer (Inventarisierung Wirbellosen Sammlung – Gilda Pardo (ab Juli 2017) und Bibliothek) – Jrène Rufer (ab Januar 2017) – Marianne Scherler (ab Oktober 2017)

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen: Erdwissenschaften, Multimedia (40 % + 20 %) Silvan Thüring Entomologie, Bibliothek (40 % + 10 %) Dr. Christoph Germann (bis Juli 2018)) Marc Neumann (ab Dezember 2018) Museumspädagogik (40 %) Joya Müller

Die drei neuen Aufsichtsmitarbeiterinnen Jrène Rufer, Marianne Teamausflug 2017 im Basler Zoo. Scherler und Gilda Pardo zusammen mit Priska Leimer (von links). 33 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Nach nur gerade zweieinhalb Jahren mussten Bereichen ist sehr spannend und abwechslungs- wir im Sommer 2018 schweren Herzens wieder reich. Andererseits profitiert man sehr vom Muse- Abschied von unserem Entomologen Christoph um als Sammlungsort von Wissen und Objekten. Germann nehmen. Er hat mit seiner fröhlichen Nirgendwo sonst erhält man einen so guten Art und seinem enorm breiten Fachwissen unser Überblick über die vielfältigen Tiergruppen auf Team bereichert. Nun ist er weiter gezogen ans kleinem Raum und erhält Einblicke in bisher Naturhistorische Museum in Basel. Dort wurde unbekannte Gebiete. ihm die Betreuung der Käfersammlung Frey übertragen. Diese Käfersammlung umfasst über Viele Insektenkundler interessieren sich für 2 Million Objekte und ist weltweit einzigartig. Schmetterlinge. Dein Vorgänger war Spezialist Für Christoph Germann als Käferspezialisten ist für (Rüssel-)Käfer. Welche Insekten interessieren dies eine Traumstelle. Und so freuen wir uns mit Dich ganz besonders? ihm über die spannende, neue Aufgabe. Seit dem Abschluss meiner Masterarbeit interes- siere ich mich sehr für Erzwespen. Diese Gruppe ist entfernt mit unseren gut bekannten schwarz- gelben Wespen verwandt, jedoch sind die meis- ten Arten winzig klein (3 –10 mm). Unter dem Mikroskop zeigen diese Tiere aber eine enorme Vielfalt an Farben, Formen und Strukturen, die mich immer wieder fasziniert. Die Erzwespen sind vergleichsweise schlecht erforscht und sehr artenreich, was die Bestimmung sehr anspruchs- voll macht.

Als Sammlungsbetreuer in einem Museum gibt es immer viele Betätigungsfelder: Neue Objekte für die Sammlung gewinnen, alte Objekte auf- arbeiten, Öffentlichkeitsarbeit leisten… Welche Stabsübergabe von Christoph Germann (links) Arbeit beschäftigt Dich im Moment am stärksten? an seinen Nachfolger Marc Neumann. Der grösste Teil unserer Insektensammlung stammt aus Spenden und Nachlässen privater Sammler, die oftmals eine grosse Anzahl Tiere zugleich an das Museum übergeben. Einer dieser Mit Marc Neumann haben wir glücklicherweise Nachlässe stammt von Adolf Nauer aus Zuchwil, wieder eine kompetente Fachperson für die der ein leidenschaftlicher Sammler von Schweizer Betreuung unserer Sammlung gefunden. Mit ein Laufkäfern war. Diese Tiere in unsere Hauptsamm- paar Fragen möchten wir Marc kurz vorstellen: lung zu integrieren und in der elektronischen Datenbank zu erfassen, erfordert sehr viel Zeit. Kannst Du Dich in ein paar ganz knappen Sätzen vorstellen? Wenn ich zuhause ein Krabbeltier finde und Ich stamme ursprünglich aus dem schönen Fries- keine Ahnung habe was das ist: kannst Du mir land ganz im Nordwesten Deutschlands. Seit weiterhelfen? Was muss ich dafür tun? mittlerweile 18 Jahren lebe ich nun in der Schweiz Unser Museum bietet einen kostenlosen Infor- und habe in Bern mein Biologiestudium abge- mations- und Bestimmungsdienst an. Wenn schlossen. Die Natur und Tierwelt faszinieren mich jemand ein Bild an uns mailt oder ein Tier zu uns seit ich ein kleiner Junge war. Zu meiner Leiden- bringt, bin ich gerne bereit darüber Auskunft zu schaft für Insekten habe ich aber erst später geben. Unser Aufsichtspersonal nimmt jederzeit gefunden. Fundobjekte entgegen, die ich dann meistens auch in unsere Sammlung aufnehme. Dabei soll- Du hast bereits im Naturhistorischen Museum ten auch unbedingt der geographische Fundort in Bern erste Erfahrung in Museumssammlungen und das Funddatum angegeben werden, denn gemacht. Was reizt Dich besonders am Arbeits- diese Informationen helfen später das Verbrei- ort «Museum»? tungsgebiet und Veränderungen im Bestand Einerseits die Verbindung von wissenschaftlichem einer Art besser zu erfassen. Arbeiten und Wissensvermittlung an ein breites Publikum. Der Kontakt mit Leuten aus beiden 34 Naturmuseum Solothurn, Jahresbericht 2017 / 2018

Literatur mit Bezug zum Naturmuseum Solothurn

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Naturmuseum Solothurn Klosterplatz 2 4500 Solothurn

Telefon 032 622 70 21 www.naturmuseum-so.ch [email protected]

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14 –17 Uhr Sonntag 10 –17 Uhr

Gruppen und Schulen auch vormittags nach Anmeldung