Frost: 562 Hektaren Geschädigt!
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AZ 3900 Brig Dienstag, 14. Mai 2002 Publikations-Organ der CVPO 162. Jahrgang Nr. 110 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 493 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Frost: 562 Hektaren geschädigt! Einfach zu teuer! Erste Erhebungen gehen von über 10 Prozent geschädigter Rebstöcke aus Der Frauen- und Mütterrei- setag der SBB war eine S i t t e n. — (wb) Die lange grossartige Idee. Und die- Kälteperiode dieses Winters hat ser Tag zeigte, dass das Po- wie gemeldet im Walliser tenzial der Bahn weit grös- Weinberg ihre Spuren in Form ser wäre, als es die heutige von Winterfrostschäden hinter- Nachfrage glauben macht. lassen. Nun sind die Schadens- Die Frequenzen gehen bilder bekannt: Von 5250 Hekt- schlagartig nach oben, aren Walliser Reben sind 562 wenn die überhöhten Tarife VR-Präsident Daniel oder 10,7 Prozent mehr oder runterkommen. Lauber weniger stark betroffen. Das Aber viele Bahnunterneh- geht aus einer ersten Erhebung men sind die Gefangenen des kantonalen Weinbauamtes ihren starren Tarifstruktu- Daniel Lauber hervor. Dabei unterscheiden die ren. Dies erklärt, warum Fachleute zwischen drei Schädi- der öffentliche Verkehr aus VR-Präsident gungsgraden: Schäden des ers- Beispielen wie Gratis- Allianz Suisse ten Grades lassen sich durch ei- Reisetagen oder Verbilli- ne strikte Erntebeschränkung gungsaktionen (wie die der Z e r m a t t. — (wb) Der ehe- ausgleichen. Bei Schäden des Raiffeisenbanken für das malige Oberwalliser Stände- zweiten Grades muss auf die Jungfraujoch) nicht Konse- rat Daniel Lauber aus Zer- Ernte verzichtet werden, um die quenzen zieht. Aber bei den matt ist neuer Verwaltungs- betroffenen Reben zu retten. Bahnen wird es sein wie bei ratspräsident der Allianz Bei Schäden dritten Grades gibt den vielen konzessionierten Suisse. Die Generalversamm- es nur eine Möglichkeit: Aus- Busunternehmen: Statt fle- lungen der Allianz reissen der abgestorbenen Stö- xibel die bestmögliche (Schweiz), «Berner» und der cke samt den Wurzeln und Neu- Dienstleistung anzubieten, einstigen ELVIA haben die pflanzung! wird immer nur auf Besitz- Fusion zur Versicherungs- Erste Beobachtungen bestätigen standwahrung bei den Kur- gruppe Allianz Suisse be- sich: Ältere Bestockungen sind sen und auf Abgeltungen schlossen. Damit ist der orga- stärker betroffen als jüngere. der öffentlichen Hand ge- nisatorisch und führungsmäs- Das rechte Rhoneufer, also die schielt. Auch darum sind sig bereits seit Jahresbeginn Sonnenseite, verzeichnet mehr diese Transportmittel für vollzogene Zusammen- Schäden als die Schattenseite. den Normalfahrgast einfach schluss nun auch auf der Ebe- Auch die Sorten widerstanden zu teuer geworden! ne der Gesellschaftsstruktu- unterschiedlich. Chasselas und Ältere Chasselas-Stöcke (unser Bild) sind besonders stark vom Winterfrost geschädigt. In einzelnen Luzius Theler ren abgeschlossen. Seite 12 Gamay litten stark. Seite 7 Parzellen ist der Ausfall in der Nähe der 50-Prozent-Grenze — insgesamt bei gut 10 Prozent. Luftiger Arbeitsplatz Oberwalliser Einsatz in Schwindel erregenden Höhen I n d e n. — (wb) Die Ange- stellten der Oberwalliser Fir- ma Opal kommen meist an un- gewönlichen Arbeitsplätzen zum Einsatz. Die Firma ist spezialisiert auf Fels- und Steinschlagsicherungen und errichtet Hängebrücken in Schwindel erregenden Höhen. Letzte Woche haben die Brü- ckenbauer im österreichischen Trebesing ihr neustes Werk vollendet. «Drachenbrücke», so wurde die 175 Meter lange Hängebrücke getauft, und sie ist denn auch gleich die längs- te ihrer Gattung im ganzen Al- penraum. Sie bildet das Herz- stück der «Märchenwander- meile» in Trebesing. Die alte Harald Szeemann, umringt von Medienleuten: «Liebe war da, bevor das liebe Geld kam . .» Hängebrücke wurde vor etwa zwei Jahren von einem riesi- gen Erdrutsch zerstört. 170 000 Kubikmeter Geröll «Kein Geld, keine Schweiz» stürzten damals in die Tiefe. Für die Firma Opal war die Er- Harald Szeemann und sein Expo.02-Projekt «Geld und Wert» stellung der «Drachenbrücke» der erste Auslandsauftrag. Be- B i e l. — (wb) «Kein Geld, keine Schweiz», lautet die Botschaft, die der Künstler Ben Vautier im reits steht ein weiteres Projekt, Bieler Expo.02-Pavillon der Schweizerischen Nationalbank an Mann und Frau bringt. Verantwort- wieder in Österreich, an. Arbeitsplatz mit Aussicht: Ein Brückenbauer der Firma Opal lich für «Geld und Wert — Das letzte Tabu» zeichnet Ausstellungsmacher Harald Szeemann. Wir Seite 12 bei der Konstruktion der Hängebrücke. machten mit ihm einen Rundgang durch den «goldenen Pavillon von Biel». Seite 15 Wallis Wallis Sport Landschaften und Menschen Lötschentaler Kolloquium Das Ausklang-Länderspiel In der Briger Galerie «zur Unter der Leitung von Josef Nach dem Meisterschafts- Schützenlaube» zeigt ge- Siegen, Präsident der Stif- Abschluss und dem Cupfi- genwärtig die Künstlerin tung Prior Johann Siegen, nal tritt die Fussball-Natio- Doris Walser auf Einladung erlebte das Lötschentaler nalmannschaft morgen Mitt- des Kunstvereins Oberwal- Kolloquium seine 3. Aufla- woch in St. Gallen gegen lis ihre Werke. 46 Gemälde ge. Zu diesem interdiszipli- Kanada zu einem Ausklang- in Acryl und Mischtechnik nären Gedankenaustausch Länderspiel an. Der Stellen- sowie 14 Bronzeskulpturen trafen sich am Freitag und wert ist entsprechend ge- sind hier zu entdecken. Samstag Referenten aus ring. Und so musste sich Landschaft und Mensch Wissenschaft und For- Coach Köbi Kuhn nach eini- sind die Hauptthemen im schung im Weiler Ried bei gen Absagen gestern noch vielseitigen Schaffen von Blatten vor einer interessier- auf die Suche nach Alterna- Doris Walser. Seite 19 ten Zuhörerschaft. Seite 20 tiven machen. Seite 26 AUSLAND Walliser Bote Dienstag, 14. Mai 2002 2 Likud-Block gegen Kleine Schritte EU kann kleinen Erfolg feiern palästinensischen Staat Brüssel.—(AP)Mitdem nachvollziehbahr. Ebenso Ende der wochenlangen Be- nicht nachvollziehbar ist für lagerung der Geburtskirche die Europäer, warum sich Is- Abstimmungsniederlage Scharons im Machtkampf mit Netanjahu in Bethlehem kann die EU rael weigert, die Vorkomm- nach langer Zeit wieder einen nisse im Flüchtlingslager in Bethlehem.—(AP)Gegen kleinen Erfolg in ihrer Nah- Dschenin von den Vereinten den Willen des israelischen Mi- ost-Politik verbuchen. 13 der Nationen untersuchen zu las- nisterpräsidenten Ariel Scharon 39 als militant geltenden und sen. Die schwedische Aus- hat dessen Likud-Block einem von Israel gesuchten Palästi- senministerin Anna Lindh, künftigen palästinensischen nenser, die sich in der Kirche mit Kritik an Israel selten Staat eine ausdrückliche Absage verschanzt hatten, sollen in sparsam, kam sogleich zu erteilt. Die Entscheidung des dem Schluss, das Verhalten Likud-Zentralkomitees in der Von Robert Reid von Ministerpräsident Ariel Nacht zum Montag gilt als Scharon erhärte den Ver- schwere Niederlage Scharons EU-Staaten unterkommen. dacht, «dass die israelischen im innerparteilichen Macht- Fraglich ist nun natürlich, Streitkräfte in Dschenin kampf gegen Amtsvorgänger welche Staaten die Palästi- ernsthafte Verbrechen gegen Benjamin Netanjahu, der den nenser aufnehmen sollen. die Menschenrechte began- entsprechenden Antrag einge- Am Montag konnten sich die gen haben». bracht hatte. Der palästinensi- EU-Aussenminister in Brüs- Solche Kommentare bleiben sche Präsident Jassir Arafat kri- sel auf die Verteilung zu- in Israel, aber auch in den tisierte die Entscheidung scharf. nächst nicht verständigen. USA nicht ungehört und «Das ist die Zerstörung der Os- Nach dem von europäischen schwächen die Möglichkeit lo-Vereinbarungen», sagte Ara- Vermittlern ausgehandelten der EU, auf die Lösung des fat, der nach dem Ende seines Deal wurden die übrigen 26 Konflikts Einfluss zu neh- Hausarrests erstmals seit einem Palästinenser in den Gaza- men. Der frühere US-Präsi- halben Jahr Ramallah zum Be- Streifen gebracht. Die Israe- dent Bill Clinton fürchtete such autonomer Städte im lis erklärten sich daraufhin auch stets, sollten die Euro- Westjordanland verliess. Der bereit, ihre Panzer abzuzie- päer einen zu grossen Ein- palästinensische Kabinettsmi- hen. Die Europäer haben da- fluss im Nahen Osten bekom- nister Sajeb Erakat bezeichnete mit erneut bewiesen, dass sie men, würde dies die Position die Entscheidung des Likud- in der Region durchaus eine Israels und die Kompromiss- Blocks als eine Ohrfeige für Jassir Arafat (Mitte) besuchte gestern die Geburtskirche in Bethlehem, das Flüchtlingslager Dsche- Rolle spielen können. Denn bereitschaft der Palästinenser US-Präsident George W. Bush. nin und weitere Gebiete im Westjordanland. (Foto: Keystone) im Gegensatz zu den USA schmälern. Dieser habe sich mehrfach für steht die EU nicht im Ver- einen palästinensischen Staat behörde keine neuen Friedens- Palästinenser, der das Feuer auf nen waren Dschenin und Na- dacht, einseitig für Israel Par- Vorwurf des ausgesprochen. Auch führende gespräche geben könne. die Soldaten eröffnet hatte. blus, die von der jüngsten israe- tei zu ergreifen. Andererseits Antisemitismus EU-Politiker bedauerten das Nach seiner Abstimmungsnie- lischen Militäroffensive eben- ist es für die Europäer des- Nachdem sich der jetzige Abstimmungsergebnis. EU- derlage erklärte Scharon vor Arafat besucht Städte falls stark betroffen waren. halb weiter schwierig, bei US-Präsident George W. Chefdiplomat Javier Solana den Delegierten, er werde Israel im Westjordanland In Dschenin verzichtete Arafat den Israelis das notwendige Bush aus den Vermittlungs- sagte in Brüssel, der einzige weiterhin nach seinen