Neijischketen ous dem Duaref fir Jung un Aalt

Jahrgang 2019 Ausgabe 1 31.03.2019 Nr. 74 Ialenzer Bleadchen Die Ehlenzer Dorfzeitung

Themen dieser Ausgabe: Europa– u. Kommunalwahlen am 26.5.2019

Ous dem Duaref Am 26. Mai 2019 finden neben den Europawahlen wieder Kom- (Seiten 2 und 3) munalwahlen statt. U.a. werden dann auch der Ortsbürgermeister Ein Blick zurück und der Gemeinderat neu gewählt. Mit Erik Lichter hat bereits (Seiten 4 und 5) ein Mitbürger angekündigt, sich zur Urwahl als Ortsbürgermeister Foasicht 2019 zu stellen. Weitere Kandidaten können noch bis 8.4.2019 ihre Be- (Seiten 6 und 7) werbung bei der Verbandsgemeindeverwaltung abgeben.

Die Reise nach Israel Für die Wahl zum Gemeinderat wurde vom jetzigen Rat diesmal (Seite 8) eine kleine Änderung angeregt. Es soll weiterhin bei der altbe-

Neij an Ialenz (Seite 9) währten Mehrheitswahl bleiben, allerdings wollen wir im Vorfeld eine alphabetische Liste mit Personen erstellen, die bereit sind, im Ortsgeschichte (Seiten 10 u. 11) Falle ihrer Wahl im Gemeinderat mitzuarbeiten und sich für un- ser Dorf einzubringen. Es handelt sich dabei um eine reine Vor- Dies und das (Seite 12) schlagsliste, wer andere Personen wählen möchte, kann dies nach wie vor tun. Da bereits nach Ostern die Möglichkeit zur Briefwahl besteht, Herausgeber: muss diese Vorschlagsliste entsprechend früher vorliegen. Gemeinde Ehlenz Redaktionsteam: Wählbare Personen, die sich in die Liste eintragen lassen wollen,

Brück, Lothar werden daher gebeten, sich bis spätestens Heinen, Thea 15. April 2019 Lichter, Erik Nober, Alfred bei einer der unten stehenden Personen selbst mit Angabe von (AlNo) Alter und Beruf zu melden. Nober, Michaela Die Vorschlagsliste wird danach in alphabetischer Reihenfolge der (MiNo) Nachnamen erstellt und noch vor Ostern an alle Haushalte ver- Jeder Autor ist für teilt. den Inhalt seines Artikels selbst ver- Wir würden uns sehr freuen, zahlreiche Frauen und Männer zu antwortlich. finden, die sich in den kommenden Jahren für Ehlenz engagieren

Ialenzer Bleadchen wollen. im Internet: Franz-Josef Klassen-Braun www.ehlenz-live.de Erik Lichter

Alfred Nober Seite 2 Ialenzer Bleadchen

Ous dem Duaref Siska Weber feierte 80. Geburtstag Neues aus der Arbeitsgruppe Chronik Am 18. Februar vollendete Seit 2015 arbeitet die Arbeitsgruppe Chronik an der Er- Siska Weber aus der Oberwei- stellung der Ortschronik von Ehlenz. In einem ersten lerer Straße ihr 80. Lebens- Schritt konnte Ende 2017 ein historischer Bildband von jahr. Zur Feier des Geburts- Ehlenz veröffentlicht werden, der reißenden Absatz fand tags im Gasthaus Heinen hat- und nahezu ausverkauft ist. Nur noch wenige Exemplare te sie neben ihrer Familie, können noch beim Ortsbürgermeister erworben werden. Verwandten und Freunden Auch die Erstellung der Chronik schreitet langsam voran. auch Ortsbürgermeister Alf- Die Recherchearbeiten in den verschiedensten Archiven red Nober und den Beigeord- haben zahlreiche interessante Themen einer spannenden neten Erik Lichter eingela- Ehlenzer Dorfgeschichte hervorgebracht. Diese gilt es nun den. Sie überbrachten gerne zu sichten und für die Chronik in einen historischen Ge- die Glückwünsche der ganzen samtzusammenhang zu bringen. Erste Kapitel liegen be- Dorfgemeinschaft, überreich- reits im Entwurf vor und so ist auch bei der Chronik ein ten Blumen und ein Geschenk der Ortsgemeinde, gratu- erster Anfang gemacht. Diese Arbeit wird sich voraus- lierten der Jubilarin aber auch persönlich zum Ehrentag. sichtlich noch mehrere Jahre hinziehen. Aus diesem Ortsbürgermeister A. Nober betonte, dass er sich freue, Grund steht noch kein Termin zur Veröffentlichung der dass Siska noch aktiv in der Frauengemeinschaft, in der Chronik fest. Gymnastikgruppe und im Dienstagstreff ist und er hoffe,

Zur weiteren Recherche sind wir allerdings weiterhin auf dass dies noch lange so bleiben möge. Alle Gratulanten der Suche nach alten Bildern und Dokumenten. Insbe- wünschten Geburtstagskind Siska noch Glück und Gottes sondere suchen wir aktuell nach Bildern aus dem 1. und Segen für die kommenden Jahre. Das Bleadchen schließt 2. Weltkrieg (Bilder aus dem Dorf, Bilder von Ehlenzer sich den guten Wünschen gerne an. (AlNo) Soldaten, Totenzettel von Ehlenzer Soldaten, etc.) Auch andere Bilder sind natürlich immer gerne gesehen. Bei Stromausfall besetzt unsere Feuerwehr Sollte jemand noch schöne alte Bilder besitzen, bitte ich darum, mit einem der Arbeitsgruppenmitglieder Kontakt immer das Feuerwehrgerätehaus aufzunehmen, um die Bilder einscannen zu können. Die Der lange Stromausfall am Sonntag, 10. März hat wieder Originale bleiben selbstverständlich beim Besitzer. gezeigt, wie abhängig wir von der Stromversorgung sind. (Erik Lichter) Auch das Telefon funktioniert dann nicht mehr. Doch es könnte ausgerechnet in dieser Zeit ein Notfall eintreten und man kann nicht einmal telefonisch Hilfe holen. Für Ehrung für 30 Jahre im Gemeinderat: diese Notfälle besetzt unsere FFW dann zeitnah das Geräte- haus. So kann über Funk immer der jeweilige Hilfsdienst Heinz Molitor alarmiert werden. Als er 1989 zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt wurde, war Jürgen Carus gerade Ortsbürgermeister gewor- den. Heute, 30 Jahre später ist Heinz Molitor immer noch mit vollem Elan im Gemeinderat dabei. Und auch auf der Vorschlagsliste für die kommende Wahlperiode wird sein Name zu finden sein. Ortsbürgermeister Alfred Nober und der Gemeinderat nahmen dies zum Anlass, um Heinz für sein großes Engagement zu danken. 30 Jah- re Gemeinderat, drei Jahre davon als 1. Beigeordneter, das will schon etwas heißen. Mit seiner freundlichen, stets verbindlichen, aber in der Sache sehr hartnäckigen Art, hat er viele positive Impulse für unser Dorf gesetzt. Bei ihm merkt man immer, dass sein Heimatort und die hier lebenden Menschen ihm sehr am Herzen liegen. Ortsbür- germeister Alfred Nober überreichte Heinz während der letzten Arbeitssitzung die Dankurkunde des Gemeinde– und Städtebundes sowie ein Geschenk der Ortsgemeinde, verbunden mit den besten Wünschen zum 70. Geburts- tag, den Heinz kürzlich feiern konnte. (AlNo) Heinz Molitor erhielt von Ortsbürgermeister Alfred Nober die Dankurkunde für 30 Jahre engagierte Gemeinderatsmitarbeit Jahrgang 2019 Ausgabe 1 Seite 3

„Kleines Maar“ wird Unesco-Weltnaturerbe

Nach der Renaturierung hat es zwar etwas gedauert, aber inzwischen füllt sich unser „Kleines Maar“ wieder mit Wasser. Und jetzt kam auch die große Überra- schung für unser Naturdenkmal. Umweltministerin Ul- rike Höfken, die bekanntlich im Nachbarort Biersdorf wohnt, kam vor einiger Zeit zufällig vorbei und machte sich ein Bild von dieser Maßnahme. Sie war so begeis- tert, dass sie das Naturdenkmal sofort anmeldete und als Unesco-Weltnaturerbe anerkennen ließ. Am kommen- den Montag, 1. April ist es jetzt soweit. Die Ministerin wird um 14.00 Uhr persönlich die Verleihungsurkunde überbringen und eine große Hinweistafel enthüllen. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Strohmann 2019 Orkanartiger Sturm, Regen und Gewitter, das Wetter hät- te nicht viel schlechter sein können um den Strohmann aufzubauen. Doch eine Grup- pe Unentwegter nahm die Aufgabe am ersten Fasten- sonntag dennoch in Angriff, schließlich wollte man mit dem jahrzehntelangen Brauch nicht brechen. Und wirklich, am Abend brannte auf dem Kriemischberg ein großes Feu- er. Und trotz langem Strom- ausfall wurden danach auch noch die Eier gebacken. Da kann man sich nur bei allen Helferinnen und Helfern herz- lich bedanken.(AlNo) Seite 4 Ialenzer Bleadchen

Ein Blick zurück möglich gewesen.

Doch das war nicht die einzige Großaufgabe: Auch Liebe Ehlenzerinnen und Ehlenzer, der Kanal- und Straßenbau begann damals im gan- zen Ort. Hier war natürlich ebenfalls eine intensive als ich am 13.6.1999 erstmals geradeso als Nachrü- Planung von Nöten. Einerseits war jetzt die Gele- cker in den Gemeinderat gewählt wurde, hätte ich genheit, unser Ortsbild wesentlich zu verbessern niemals vermutet, dass ich heute, 20 Jahre später, ei- und andererseits sollten die Beitragszahlungen der nen kleinen Rückblick auf meine fast 18-jährige Zeit Bürgerinnen und Bürger für dieses Projekt in ei- als Ortsbürgermeister schreiben würde. nem erträglichen Rahmen gehalten werden. Ich Auf der damals folgenden konstituierenden Sitzung erinnere mich noch gut an die Bürgerversammlung wurde Wolfgang Daldrop zum Ortsbürgermeister ge- im Gasthaus Heinen, als es um die Höhe der Bei- wählt. Da sich keiner der anderen altgedienten Ge- träge ging. Es war mit über 100 Teilnehmern die meinderäte zum 1. Beigeordneten und dessen Vertreter bestbesuchte Versammlung dieser Art, die ich bis wählen lassen wollte, übernahm ich, zu meiner eigenen heute erlebt habe, die Sorgen waren aber durchaus großen Überraschung, sogleich dieses Amt. Ich ahnte verständlich. Im Nachhinein kann man sagen, dass natürlich noch nicht, dass bereits knapp zwei Jahre spä- das Vorhaben insgesamt doch ganz ordentlich ge- ter der „Ernstfall“ eintreten sollte: Wolfgang zog aus lungen ist. Für unser schönes Ortsbild konnten wir Ehlenz weg nach Fließem. Wir hatten plötzlich keinen im Dorfwettbewerb etliche Preise und Auszeich- Ortsbürgermeister mehr, aber einen großen Berg an nungen bekommen und die Quadratmetersätze der bevorstehenden Aufgaben. Beiträge blieben im Vergleich zu Nachbargemein-

So übernahm ich im Mai 2001 die Vertretung und den sehr im Rahmen. Hier bin ich dem damaligen wurde am 4.2.2002 im damaligen Gasthaus Lichter Gemeinderat dankbar, dass wir stets eine einheitli- erstmals vom Gemeinderat zum Ortsbürgermeister ge- che Linie gefahren haben und das System der wählt. Und die Aufgaben die bevorstanden waren wirk- „Wiederkehrenden Beiträge“ beibehalten haben. lich beachtlich. Außerdem hatten wir das Glück, im Dorf und von außerhalb kompetente Ansprechpartner zu finden, Nur wenige Wochen später hielt ich auch schon den die uns bei den Gestaltungsfragen gut beraten ha- Bewilligungsbescheid für den Umbau unseres Gemein- ben. Das heute attraktive Ortsbild führt u.a. wohl dehauses in Händen: 290.000,- Euro Zuschuss bot uns auch dazu, dass leerwerdende Häuser in den letzten das Land Rheinland-Pfalz für dieses 500.000,- Euro Jahren in großer Zahl recht schnell neue Besitzer teure Projekt an, mit der Auflage: „Mit dem Bau ist gefunden haben. sofort zu beginnen und es sind ca. 80.000,- Euro an Eigenleistungen zu erbringen.“ Auf diesen Bescheid Als ob es damit nicht genug gewesen wäre, hatte hatten wir so sehnsüchtig der damalige Verbandsgemeinderat gerade be- gewartet, da mussten wir schlossen, den Flächennutzungsplan letztmalig für jetzt durch. die nächsten Jahre zu öffnen und danach keine wei- Im Winter 2002/2003 wur- teren Wohnbauflächen zuzulassen. Da wir nur de das alte Haus geräumt noch ein gemeindeeigenes Baugrundstück besaßen, und im März 2003 begann mussten wir auch hier dringend tätig werden. Nach der Umbau, der uns zwei langen Verhandlungen konnte der Bereich „Auf Jahre lang, bis zur Einwei- Mühlberg“ erschlossen werden. Heute freue ich hung im Mai 2005, intensiv mich darüber, dass dort Familien mit Kindern beschäftigen sollte. Aus wohnen und niemand aus Ehlenz wegziehen muss, heutiger Sicht kann man nur weil er keine Baustelle zu einem moderaten sagen, dass der Umbau des Preis im Dorf finden kann. Da inzwischen nur Gemeindehauses wohl ein noch zwei Baustellen dort zu verkaufen sind, sollte jetzt bald über eine Erweiterung nachgedacht wer- Volltreffer für unser Ge- Foto: Der heutige Landtagsprä- den. meindeleben war. Wenn sident Hendrik Hering bei der man bedenkt, wie viele schö- Einweihung unseres Gemeinde- Neben den aufwändigen Planungs- und Koordinie- ne Veranstaltungen in den hauses im Jahre 2005 rungsarbeiten hatte ich als Ortsbürgermeister aber letzten Jahren dort stattge- immer darauf zu achten, dass die Ausgaben der Ge- funden haben, das wäre ohne diesen Umbau nicht meinde nicht ins Uferlose anwuchsen. Das bescher- Jahrgang 2019 Ausgabe 1 Seite 5 te mir neben etlichen schlaflosen Nächten auch einige Die Beschlüsse wurden durchweg einvernehmlich Termine bei der Kommunalaufsicht des Eifelkreises, und oftmals einstimmig gefasst. Danken muss ich wo ich genau darlegen musste, wie wir alles finanzieren auch meiner Familie, besonders meiner Frau Mi- wollten. In den folgenden Jahren sind daher sehr viele chaela, die mich immer wieder aufgemuntert, mo- Projekte in Eigenleistung und mit Aktionen wie „Aktiv tiviert und unterstützt hat. vor Ort“ usw. angegangen worden. Hier muss ich mich Insgesamt war ich immer stolz, unser Dorf in einer bei den außerordentlich vielen Freiwilligen bedanken, Zeit des Umbruchs gestalten und begleiten zu kön- die wirklich immer zur Stelle waren, wenn wieder Mit- nen. Und stolz war ich auch, zusammen mit zahl- hilfe gefragt war. Außerdem versuchte ich immer, För- reichen Dorfbewohnern unseren damaligen In- dermittel und Zuschüsse bestmöglich ins Dorf zu ho- nenminister Karl-Peter Bruch zu begrüßen (Foto), len. Besonders gut ist dies bei der Umgestaltung unse- ebenso die Delegationen bei den Dorfwettbewer- res Spielplatzes wie auch bei der Renaturierung unseres ben und die Abordnungen aus Ostbelgien, aus Naturdenkmals „Kleines Maar“ gelungen, wurden doch Estland u. Lettland, aus Polen und sogar aus Süd- bei beiden Maßnahmen so gut wie alle Kosten durch korea. Sie durch Ehlenz zu führen und die Ergeb- Zuschüsse, Spenden und natürlich Eigenleistungen ge- nisse unserer gelungenen Dorferneuerungsmaß- deckt. Die sparsame Haushaltsführung zeigt sich heute nahmen zu zeigen, waren auch für mich tolle Er- daran, dass der Gemeindehaushalt in den letzten Jah- lebnisse. ren wieder ausgeglichen ist und wir inzwischen sogar schuldenfrei sind. Und eine besondere Belohnung habe ich zudem bekommen, da zwei meiner Söhne mit ihren Fami- Doch natürlich ist auch nicht alles in den vergangenen lien unser Dorf für attraktiv hielten und ihren 18 Jahren gelungen. Die beiden Renaturierungsmaß- Wohnsitz wieder nach Ehlenz zurück verlegt ha- nahmen „Ehlenzbach“ und „Banzenbach“ sind leider ben. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als bisher aufgrund von einer gewissen Engstirnigkeit Ein- meine fünf, (hoffentlich bald sechs) Enkelkinder zelner gescheitert. Dadurch sind der Dorfgemeinschaft direkt vor Ort aufwachsen zu sehen. Und es freut Fördermittel von mehreren Hunderttausend Euro für mich sehr, dass meine Enkel wohl auch etwas von Maßnahmen entgangen, die den kommenden Genera- unserer sozialen Ader mitbekommen haben, wa- tionen unseres Dorfes sehr zugute gekommen wären. ren doch unter den leider recht wenigen Sternsin- Dabei sitzt uns allen noch der Schreck des Hochwassers gern, die in diesem Jahr durchs Dorf gezogen und vom vergangenen Jahr in den Gliedern. für arme Menschen gesammelt haben, immerhin Aber ich will mich nicht beklagen. Ich habe in den ver- drei „Nobers“ dabei. gangenen Jahren meiner Amtszeit sehr viele tolle und Zum guten Schluss: Da es jetzt an der Zeit für ei- hilfsbereite Menschen mit viel Gemeinschaftssinn und Herzlichkeit kennen und schätzen gelernt, denen ich zu nen Generationswechsel ist, endet mit den Kom- großem Dank verpflichtet bin. Bedanken will ich mich munalwahlen am 26. Mai 2019 meine Zeit als auch bei meinen jeweiligen Beigeordneten und den Ortsbürgermeister. Ich freue mich, dass mit Erik Gemeinderatsmitgliedern für das gute Einvernehmen. Lichter ein junger Nachfolger bereitsteht, der diese Aufgabe ernst nimmt und der die Geschicke unse- res Dorfes gut und engagiert weiterführen wird. Doch auch als „Ruheständler“ will ich weiter in unserem Dorf aktiv mitwirken, gerne auch im Ge- meinderat. Und unsere Dorfzeitung ist mir inzwi- schen ebenfalls zur Herzensangelegenheit gewor- den. Nochmals ein großes DANKE an alle, die mich in meiner Amtszeit unterstützt und mir auch schon mal Mut zugesprochen haben.

Alfred Nober

Foto: Der damalige Innenminister Bruch überreichte 2008 den (Noch-) Ortsbürgermeister „Sonderpreis Innenentwicklung“ an die Gemeinde Ehlenz Seite 6 Ialenzer Bleadchen

Fetter Donnerstag 2019 Steffi Nober traut es sich zu fragen (ein Rückblick von Yvonne u. Melanie Keilen und Ade- wie mag man wohl zum weiblichen Oktopus sagen? le Lehnen, vorgetragen beim Möhnenessen Oktopussi ist ne Tussi? oder doch die Oktopussin, am Fastnachtsfreitag) da steckt ja auch was weibliches drin.

Es ist euch sicherlich bekannt, Un dat rischtich Wurt goff sia fund, dass Möhnen unterwegs im schönen Ehlenzland. eisch sinn en Oktopuss mat Migrationshintergrund. Auf geht’s in die schöne Wasserwelt Denn wu ma her kinnt, dat spielt ken Roll, mir sin all Menschen un sin all doll. das ist´s was dieses Jahr gefällt.

Die Möhnen stehen bereit In der Lames fiel Martina das Gehen scheinbar schwer, und haben euch von allen Sorgen befreit. und prompt musste ein Rollator her. 1, 2, 3 los feuern die Kanonen: Der glänzte toll und war sehr prächtig doch für ihr Gewicht einfach zu schmächtig. Auch eure Augen wollen wir belohnen.

Denn ob als Pirat, Fisch oder Meerjungfrauen Auch ihre Strumpfhose war schon gerissen sind wir Ehlenzer Frauen schön anzuschauen. und es plagte sie ihr schlechtes Gewissen. Auch als Qualle oder Oktopus Sie soll mit ihrem kurzen Röckchen in den Beichtstuhl mit der Traurigkeit ist jetzt Schluss. gehen und Pastor Fox all ihre Sünden gesteh`n. Auch auf See als Matrose verkleidet werden wir für unser schönes Antlitz beneidet. Danach biegen wir in die Heidestraße ab Am Bushäuschen ging es los: dort hält uns Herbie auf Trapp. hebt die Gläser hoch und „Prost“. Für Herbie war jedoch der Schlitz zu klein, der kriegt sein Geld da gar nicht rein. Doch schnell sind unsere Gläser leer Und er erklärt ganz unverwandt, und schon muss das erste Häuschen her. er braucht dafür ne helfende Hand. Zur Schäfersmühle wurden wir gefahren wir liefen auf in großen Scharen. Als nächstes in der Küche bei Werner Tix stand ´ne Flasche Likör und Margit fragte ganz fix: Als wir bei Manuela auf der Schaukel saßen „Kann ich diese Flasche nehmen und gehen? wir ein wenig die Zeit vergaßen. Oder kannst du meinem Charme widerstehen?“ Wir stellten fest wir sind echt schick den besten Schmuck gibt’s nur bei KIK. Sehr direkt aber nicht ganz so charmant hat Werner Steffi und nicht Ute erkannt: Christel ist dorthin nachgekommen, „Euch beide kann man gut auseinander halten das wurde auch von Margit wahrgenommen. Steffi du bist dicker und hast mehr Falten!“ Doch als sie dann laut: „Hallo Agnes“ rief, da ging in ihrem Kopf wohl etwas schief. Bei Steffi Nober entschieden wir dann heut kommt zum letzten Mal der Bürgermeister dran. Erneut haben wir den Wagen erklommen Letztes Jahr fing Karin damit an, und alle haben es mitbekommen dass man bei Alfred auch im Haus rauchen kann. wie könnte man´s wohl besser benennen: Und vor dem letzten Foto auf der Treppe, Manuela hat schon alle Lampen am brennen. rauchte auch Rosemarie mit uns eine Zigarette.

Nun glaubt mir eins das ist kein Scherz, Aber nun bei Margret und bei Rainer das nächste Haus ist Familie Eckertz. wurden unsre Augen langsam kleiner. Auf den Mühlberg muss ich mich nicht zu Fuß hin plagen, Es ist zwar nicht mehr weit, denn Heinz fährt mich in seinem Wagen. doch wir sind noch alle bereit.

Doch mit dem Chauffieren ist jetzt Schluss, Im Gässchen bei Christel gab´s ne herrliche Suppe, mir ist klar, dass ich nun zu Fuß gehen muss. dafür gab´s für Andrea ein Ständchen von der Gruppe. Soeben grade den Mühlberg verlassen Die Gruppe war zwar schon recht klein, geht’s nun weiter in den Oberweilergassen. doch zum Anschluss gingen wir noch in die Kneipe rein.

Und für Adele ist eins ganz klar: Und auch Heute verbringen wir hier ein paar schöne Vielleicht wird mein Traum auch einmal wahr. Stunden Sie würde gern in ein „Moor-made-Kleid“ reinpassen, und trinken zusammen die letzten Runden. das dürft ihr dann keinesfalls verpassen. HELAU

Jahrgang 2019 Ausgabe 1 Seite 7

Foasicht 2019 Seite 8 Ialenzer Bleadchen

schen. Trotz Überfüllung ruhiges und stilles Beten Meine Reise nach Israel und Respekt für jede Gruppe. In Bethlehem in der Obwohl sie schon fast 83 Jahre alt war, Geburtskirche hat man den Morgenstern in den ging Thea Heinen im Herbst 2018 Boden gesenkt und eine kleine Kuppel darüber ge- noch einmal auf eine große Reise. baut, sodass nur eine Person hinein konnte, um Gerne drucken wir ihren Bericht: den Morgenstern zu berühren oder zu küssen. Die

Menschen standen betend zwei Stunden in der „Wegen der vielen Fragen Schlange, bis sie dies erleben konnten. Unsere möchte ich einige Zeilen über Gruppe hat diese Strapazen gut überlebt, 80 bis 120 meine Reise nach Israel Treppenstufen täglich. Jerusalem ist an Steilhängen schreiben. Vom Frankfurter mit felsigem Untergrund, daher sehr stabil gebaut. Flughafen (ein Moloch) wa- Die ganze Stadt ist aus beigefarbenem Sandstein ren es nur vier Flugstunden erbaut, alle Gebäude haben diese schöne unverputz- bis Tel Aviv. Die vorsorgliche te Fassade, brauchen keinen Anstrich. Jerusalem fünfmalige Sperre mit Ganz- hat eine Million Einwohner: Juden, Christen, Ara- körper– und Taschenscan- ber, Armenier, Syrer, Afrikaner, Europäer. An der ning hat pro Person ca. 15 Minuten gedauert. Wir Kleidung erkennt man die Herkunft und Religions- haben dies als sinnvoll empfunden. Unsere Reise- zugehörigkeit, besonders bei den Herren. Ultrareli- gruppe bestand aus 45 Personen aus dem Trierer giöse tragen auch bei 32 Grad schwarze Kleidung Raum, aus Bayern, Berlin und dem Saarland, sowie und Gebetsgürtel. Die Frauen sind wenig in der einigen Russen und Polen, sodass eine moderne El-Al Öffentlichkeit. Die Männer machen den Einkauf Maschine mit ca. 280 Personen besetzt war. In Tel sowie alle Geschäfte und Besorgungen. Am Sabbat Aviv erwartete uns eine sehr liebe, fürsorgliche Frau, gehen auch die Frauen zum Beten in die Gotteshäu- die fünf Jahre in Deutschland studiert hat und akzent- ser, auch nur mit Kopftuch und Ganzkörperbeklei- frei deutsch, russisch und polnisch alles sehr gut er- dung. Am letzten Tag sind wir an der jordanischen klärt hat und nur für unsere Reisegruppe zuständig Grenze vorbeigefahren, an Felsenstädten, die vor war. Unser Busfahrer war Syrer, hat uns mit sehr gu- 6000 Jahren ausgebaut wurden. Man weiß nicht ter Ortskenntnis kleine Orte, große Städte, enge Gas- wie das möglich war, Orte dieser Größe in den Fels sen und viele hundert Kilometer Autobahn sicher zu schlagen. Auch damals mussten Menschen vor und zuverlässig uns überall hin gefahren. Die Straßen Gewaltherrschaft fliehen. Israel ist an Flüssen und und Autobahnen sind in bestem Zustand. In Israel Seen sehr fruchtbar, Tomaten, Gurken, Melonen, haben wir keine Unruhen oder Gewalt erlebt. Wir Trauben und Kartoffeln, Obstbäume und Palmen. sind durch die Negev-Wüste an der Grenze zu Syrien Überall wird bewässert, aber sehr sparsam. Sehr ca. 600 km, nur wenige Kilometer von dem Grenzge- effektiv die Zufuhr.“ biet gefahren. In dieser Woche war alles friedlich. Kei- ne Polizei, keine Armee, keine Unruhen. Der größte Teil vom Land ist Wüste mit kleineren Oasen, in de- nen Nomaden leben. Ein Kamel, fünf bis acht Ziegen. Neue Hundestationen Die Familien leben von dem Wenigen. Ca. drei bis Schon entdeckt? Im ganzen fünf Erwachsene, mehrere Kinder, die bis zum zehn- Gemeindegebiet sind ab kom- ten Lebensjahr von den Eltern die Schrift und lesen menden Montag fünf der ab- lernen. Danach können sie kostenlos alle Schulen gebildeten Hund-WC Statio- besuchen und auch studieren. Das Studium ist für nen zu finden. Auf vielfachen alle Jugendlichen kostenfrei. So war jeder Tag ein gro- Wunsch wurde diese Neue- ßes Erlebnis: See Tiberias, See Genezareth, Rotes rung jetzt endlich eingeführt. Meer und Totes Meer. Letzteres war für mein Empfin- Die Gemeinde hofft, dass die den unangenehm ölig, schmierig hat es sich ange- neuen Stationen gut ange- fühlt, zwar warm, habe ich darauf verzichtet, darin zu nommen werden und die Be- baden. Viele taten es trotzdem, denn es soll gesund schwerden über Verschmut- sein. Tausende Menschen überall, Israel ist total über- zungen mit Hundekot jetzt voll. Chinesen, Japaner, Araber. Wir Europäer waren der Vergangenheit angehören. die kleinsten Gruppen. Das Land ist am Limit. Alle Kirchen waren sehr sauber, trotz der vielen Men- Jahrgang 2019 Ausgabe 1 Seite 9

Neij an Ialenz

Fragen an „neue EhlenzerInnen“

Oft ziehen Menschen in unser Dorf und viele Ehlenzer ken- nen sie nicht. Wenn dann mal ein kleines Festchen oder auch ein Brauchtum gepflegt wird, bei dem viele Ortsansäs- sige dabei sind, stellt man oft fest, dass diese/r „Fremde/r“ ja auch ein/e EhlenzerIn ist. Damit diese „Neuen“ uns nicht fremd bleiben und wir ihnen auch nicht, ist unser Iahlenzer Bleadchen ein geeignetes Medium, diesen Missstand zu be- heben. In Zukunft möchte ich versuchen, die ein oder ande- ren Zugezogenen vorzustellen. Falls Personen sich gerne selbst vorstellen möchten, oder ich sie vielleicht vergessen haben sollte: Das ist keine Absicht und hier jederzeit mög- lich zu korrigieren….neue Redakteure sind sowieso immer sehr gerne gesehen!

Neu in der Heilenbacher Straße 7:

Familie Krämer

Sie waren gerade erst in Ehlenz eingezogen, da kam bereits und ungefähr 450 Ehlenzer kennenlernen. Wir ge- der „Neue“ auf Alfred zu und meinte, dass unseren Orts- hen auf Feste: Weihnachtsmarkt, Kappensitzung.“ eingangssandsteinen mit dem schönen Wappen eine Be- handlung und Imprägnierung guttun würde und ob er als „Was gefällt euch hier im Dorf und was erwartet ihr Ortbürgermeister einverstanden wäre, wenn Ewald diese von der Zukunft?“ sauber herrichten dürfte. So ein Angebot schlug Alfred „Dass wir schnell Kontakt fanden und offen aufge- Nober natürlich nicht aus und so sehen wir jetzt die Sand- nommen wurden. Für die Zukunft wünschen wir uns steine gepflegt am Wegesrand. weiterhin eine schöne Zeit hier in Ehlenz. Wir wollen uns gerne hier im Dorf einbringen und können gerne „Wie heißt ihr, wer gehört alles zur Familie, wie alt seid angesprochen werden. Erstmal wollen wir das Jahr ihr und verratet ihr uns noch euren Beruf und eventuell hier im Zeitenablauf kennenlernen. Falls von der Ge- ein Hobby?“ meinde Arbeitsprojekte getätigt werden, helfen wir „Wir sind Sylvia und Ewald Krämer, 47 und 53 Jahre alt auch gerne.“ und ich (Sylvia) arbeite als Buchhalterin bei der Baufirma Matthias Ruppert in Esch in der Nähe von Klausen. Ich „Das ist ein schönes Angebot, dankeschön dafür. (Ewald) bin Maschinenschlosser und im Moment freischaf- Aber auch Danke für die netten Antworten und im fend. Wir sind hierhin umgezogen mit drei Katzen und ei- Namen aller LeserInnen euch eine frohe und gute nem Kater. Unsere Hobbys sind lesen, reisen und Motorrad Zeit hier in Ehlenz.“ fahren.“

„Seit wann lebt ihr in Ehlenz und wo habt ihr vorher ge- wohnt?“ „Seit 18.7. 2018 wohnen wir in Ehlenz, vorher hatten wir 22 Jahre in Weidingen gelebt.“

„Was hat euch dazu bewogen, ausgerechnet in Ehlenz euer Haus zu kaufen?“ „Das ist per Zufall passiert: Das Objekt hat gepasst und die Recherchen im Internet waren auch positiv: Dorfzeitung, Homepage von Ehlenz, alles hat einen guten Eindruck hin- terlassen.“

„In welchem Verein/ Treff engagiert ihr euch und was bereitet euch dabei besonders viel Spaß?“ „Im Moment sind wir noch in der Findungsphase. Wir schauen mal zu, dass wir nach und nach unsere Nachbarn Seite 10 Ialenzer Bleadchen

Dorfgeschichte Tagen. Meine Hand wurde mir dann in Diekirch abge- nommen und auch mein linkes Knie war sehr schwer ver- letzt und musste operiert werden. Wahrscheinlich hatte Matthias Weber, erinnert sich: ich in unserer Stube vor dem Ofen gekniet, als ich das silb- (Matthias Weber wurde 1933 in Ehlenz geboren und rige Metallröhrchen in den Ofen warf. Wie wir im Nach- ist in der Sportplatzstraße aufgewachsen) hinein erfuhren, hatte es sich um eine Sprengkapsel von (Fortsetzung der Erzählung aus der Weihnachtsausga- einer deutschen Handgranate gehandelt. In Luxemburg be 2018) war ich nur für fünf Tage, da wollten die Luxemburger „Jetzt war alles ganz ruhig im Dorf, keine Deutschen mehr im Lande haben. Daher mussten kein Schuss, die deutschen Soldaten alle raus, auch wir Kinder. Mit mir waren zwei Jungen aus weg, viele unserer Dorfsoldaten wa- dabei: Helmut und Rudi. Sie hatten mit Pisto- ren leider noch nicht heimgekehrt. len gespielt Helmut hatte sein Bein durchschossen. Von Da die Amis den `Driesch` Luxemburg aus ging es mit Militärautos nach Saarlautern, (Oberweilerer Straße) und die so hieß damals Saarlouis. Wir lagen mit drei Personen hin- `Miehlegaaß` (Heilenbacher Stra- ten im Wagen. In Saarlautern bin ich drei Monate geblie- ße) für sich in Beschlag nahmen, ben und hier herrschte auch noch Krieg. Einmal schlug mussten diese Ehlenzer ins Unter- eine Granate in den Baum neben der Elisabeth- Klinik ein, dorf ziehen. So kam es, dass in mei- da sind im Krankenhaus alle Fenster zu Bruch gegangen. nem kleinen Elternhaus `Metzen Lies` (Mutter von Thea Meine Eltern wussten sechs Wochen nicht, wo ich war. Als Heinen) mit ihren drei Kindern mit übernachtete. Früher Mutter sich bei einem Soldaten nach mir erkundigte, er- war dies kein Problem. Wir Ehlenzer Jungen haben immer hielt sie die Antwort: „Ich habe eine Briefe geschrieben, im ganzen Dorf gespielt: Völkerball, Feader-Michel oder aber noch keine Antwort.“ einfach mit allen möglichen Sachen. Wir waren sehr erfin- Endlich nach drei Monaten durfte ich heim. Meine Eltern derisch. Am dritten Tag der Besetzung durch die Amis, hatten die Fahrt organisiert: Herr Pidol aus hat- also am 3. März, waren wir Jungen auch im Dorf am spie- te einen LKW mit Holzvergaser. Er sollte am Montagmor- len. Überall lag noch Munition herum. Ich entdeckte ein gen mit Mutter von Brecht aus kommen, um mich abzuho- silber-glänzendes Metallröhrchen, das so dick wie ein Blei- len. Aber die Leute aus Mettendorf hatten ihren Helmut stift war und ungefähr fünf Zentimeter lang. Ich hab`s in bereits am Sonntag abgeholt und sie nahmen mich mit meine Hosentasche gesteckt. Als ich am Mittag daheim und wollten mich auch nach Bitburg fahren. Als wir dann war, dachte ich: „Was soll ich damit machen?“ Im März in Oberweis waren, sagte ich, dass ich von hier aus auch zu war ja noch Feuer im Ofen zum Heizen unseres Wohnzim- Fuß nach Brecht gehen könnte, zu den Großeltern. Mutter mers. Alles, was nicht zu gebrauchen war, habe ich als kam ja Sonntag auch nach Brecht, wegen Pidol aus Wiers- Kind immer in den Ofen geworfen. So tat ich dies auch dorf. Jetzt waren wir endlich wieder alle zusammen! jetzt. Dann gab es einen lauten Knall und alles kam unten Noch zur Zeit nach dem Krieg: wuchtig aus dem Ofen geschleudert. Danach weiß ich 1947 verstarb schon recht früh mein Vater mit 51 Jahren nichts mehr, da war ich weg. Die Amis kamen mit Pistolen an einer Lungenentzündung. Wir waren noch in Oberwei- gerannt, im Glauben, deutsche Soldaten seien noch hier ler beim Medizinalrat für Medikamente, aber es hat nichts im Haus. Ich kam wohl noch aus dem Haus und bin dann geholfen. vor der Tür umgefallen, eine Ohnmacht? Die Amis hoben Finanziell standen wir nicht so gut da. Onkel Bernd war ja mich auf und brachten mich ins Lazarett im Haus Ham- noch vermisst in Sibierien (er hatte ein oder zwei Karten mes (heute wohnt dort Familie David Laplant) die Treppe aus einem Lager geschrieben). Wir bekamen einen Mann hoch. Mein braunes Hemd vom Jungvolk, damals waren namens Josef als Helfer, als Landwirtschaftsgehilfen für die Jungen im Jungvolk und später in der Georgsgruppe, unseren Hof. Es war alles eine schwere körperliche Arbeit. wurde weggenommen, die kurze Jacke aufgeschnitten und Die Felder und Wiesen mussten damals noch von Hand Mutter hängte mir einen Rosenkranz um. Ab der Treppe und mit den Kühen bearbeitet werden. Pferde hatten wir ist meine Erinnerung auch wieder da: Ich wurde verarztet, nie. Nur einmal im Krieg hatten deutsche Soldaten ein die 1. Versorgung und wurde dann mit dem Sanitätswa- schwaches, krankes Norwegerpferd bei uns stehen gelassen, gen, in Platt: „Sancawóhn“ , weggefahren durch Brecht. welches `Lames Servatz` haben wollte. Also hatten wir nie Dieser Ort war mir ja bekannt, weil ich oft dort meine eines.“ Großeltern im Elternhaus meiner Mutter besucht hatte- zu „Die medizinische Versorgung war bestimmt anders als Fuß natürlich. Dann ging es weiter nach , wo ich heute, oder?“ in einem größeren Zelt, dem Lazarett, verbunden wurde. „Man musste zu Fuß bis Bitburg gehen, wenn man zum Die Fahrt ging weiter nach Diekirch in Luxemburg in ein Arzt wollte. Alles wurde mit Hausmittelchen kuriert. Die ganz großes Lazarett. Hier habe ich auch den ersten Dun- Hebammen kamen ins Haus.“ kelhäutigen in meinem Leben gesehen. In Diekirch war „Wie sah es mit den Lebensmitteln oder auch mit Hun- ich wohl fünf Tage und habe in dieser ganzen Zeit kein ger aus?“ einziges Wort verstanden. Ich selbst weiß aber nur von drei „Die Bauersleute haben geschaut, dass sie zurechtkamen- Jahrgang 2019 Ausgabe 1 Seite 11

Hunger hatte niemand.“ Hand abnehmen. Später beim Autolenker konnte ich „Wie war die schulische Bildung geregelt?“ ebenso verfahren. Früher war es selbstverständlich alles „In Ehlenz war alles okay. Es gab zwei Klassen für die Jahrgän- zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus zu erledigen. ge 1 bis 4, bzw 5 bis 8. Pastor und Lehrer waren Respektper- Zur Handelsschule und zur Ausbildung bei der Kreis- sonen und mussten gegrüßt werden. Rosemarie, meine jünge- verwaltung konnte ich mit dem Bus fahren, damals re Schwester wollte es extra gut machen und grüßte Pastor von der Poststraße aus. Das war ganz weit aus Ehlenz Schmitz statt mit `Gelobt sei Jesus Christus`, mit `Heil Hit- raus. Nach Gesotz zu meiner Käthe bin ich damals mit ler` und hob dabei dabei ihren Arm hoch. Pastor Schmitz dem Fahrrad gefahren.“ stellte daraufhin richtig, wie sie ihn zu grüßen habe.“ „Herzlichen Dank für die sehr interessanten Antwor- „Was fällt dir zu folgenden Stichworten ein? Flüchtlinge, ten. Du konntest dich noch wirklich gut an viele Gege- Schatten der Nazi- Vergangenheit, Gewalt, Zonen- Gebie- benheiten erinnern. Ich wünsche dir und deiner Käthi te“`, noch eine gesunde und frohe Zeit“ (MiNo) „Flüchtlinge kamen aus Luxemburg und dem Osten. Insge- samt waren es nicht viele in Ehlenz. Dann fällt mir nur noch zu Gewalt ein, dass es zur Kirmes meist Schlägereien gab.“ 40 Jahre 1979 - 2019 „Was bereitete damals wohl die meisten Sorgen?“ „Ich hatte nach dem Krieg keine schlimmen Sorgen, sondern Heimat- u. Wanderverein freute mich auf den Aufschwung und eine bessere Zeit.“ e.V. „Wie hast du selbst die Nachkriegszeit erlebt?“ „Zuerst habe ich daheim in der Landwirtschaft gearbeitet, Wanderspaß am 16.Juni 2019 aber durch meine fehlende Hand konnte ich nicht so viel machen. Deshalb habe ich die Handelsschule in Bitburg be- in und um Ehlenz sucht. Es kam sogar bei unserer Abschlussprüfung jemand An diesem Termin wird in Ehlenz wieder gewandert. von der Kreisverwaltung vorbei und machte Werbung für Hier können die Bewohner wieder ihre Umgebung zu sein Amt. So habe ich 1952 meine zweijährige Ausbildung Fuß erkunden. bei der KV begonnen. In Ehlenz war ich in meiner Freizeit Wir bieten wieder drei schöne Wanderstrecken an, die gerne im Sportverein, dem Kirchenchor und dem VdK. Am alle markiert sind, damit sich keiner verläuft. Sonntagnachmittag kam immer ein Herr Lichter aus Ritters- Für die jüngsten Wanderer ein Quiz auf der 5er Stre- dorf mit seinem Fahrrad mit Wagen hinten nach Ehlenz. cke. Zu unserem 40 jährigen Bestehen gibt es kleine Dann konnten wir für einen Groschen pro Bällchen Vanille- Überraschungen für alle Startkarteninhaber (so lange oder Schokoeis kaufen. Zur Kirmes war in Ehlenz ein kleines Vorrat reicht) Kettenkarussel , eine Schiffschauel bei `Theis`,(heute Fallis), Gestartet werden kann ab 7.00 bis 14.00 Uhr. es gab `Krämchen` und eine Schießbude beim Gasthaus Zielschluss ist 17.00 Uhr Lichter `Schneckda` (heute wohnt dort Familie Petra und Hier können die Teilnehmer Strecken und Tempo Armin Baatz). Für die Männer gab es dort den `Tourneckel`, selbst bestimmen so wie er/sie das möchte. Natürlich das ist eine runde Holzkegelbahn. Bei Grün (Heilenbacher ist auch am Start-/Zielgelände des Gemeindehauses in Str. 6) war eine überdachte Kegelbahn- hier konnten die Kin- Ehlenz für Verpflegung zu familienfreundlichen Prei- der Geld verdienen, indem sie die Hölzer zurückrollten. Kino sen bestens gesorgt. Kaffee/Kuchen, Mittagsmenus Ge- konnte man, per Fahrrad oder zu Fuß, in Bitburg oder Wax- tränke ect. Da ist bestimmt nach einer schönen Wande- weiler schauen. Der erste Film, den ich in Farbe gesehen ha- rung für jeden etwas dabei. be, hieß: „Grün ist die Heide“. Der Eintritt kostete 1,00 DM. Wir freuen uns auf unsere Gäste aus Nah und Fern. Zu Mein erstes Kino habe ich auf der Handelschule gesehen.“ dieser Veranstaltung haben sich bereits zwei Busse an- „Welches Ereignis hat dich am meisten berührt oder sich gemeldet: aus Dormagen und Bockenau. besonders bei dir eingeprägt?“ Unseren Gästen wünschen wir viel Spaß auf der Wan- „Das mit meiner Hand, dem Arm.“ derveranstaltung. „Gab es auch etwas Positives?“ „Ja, dass ich1955 nach gefahren bin und dort Zudem bieten wir zahlreiche Busfahrten an. Z.B. führt ein nettes Mädel kennengelernt habe: Wir sind jetzt 60 Jahre eine 3-Tagestour an Pfingsten nach Ostfriesland (z.Z. glücklich verheiratet. Das war zur Lambertsberger Nachkir- ausgebucht). 2.6. Fahrt nach Schmelz. Unser diesjähri- mes.“ gerVereinsausflug geht am 13.7. nach Bad Ems mit Rah- „Möchtest du noch etwas hinzufügen?“ menprogramm. Neben unseren Mitgliedern und Hel- „Mit meiner Prothese habe ich schon als Kind, Gott sei fern des Wandertages kann an dieser Tour Jedermann/ Dank, das Fahrrad fahren gelernt: Auf einer Seite war meine frau teilnehmen. Einfach anmelden und schon geht die Reise los. Dies gilt auch für die Fahrten am 8.9. Ens- Schwester Rosemarie, auf der anderen Seite leitete mich Josef heim, am 10.11. Save/B., Alle Wandertermine sind Weinandy. Es war sehr, sehr schwierig, aber irgendwann hat auch auf www.wanderverein-seffern.de einsehbar. es geklappt. An meiner Prothese war ein Ring, welchen ich (Lothar Brück) an dem Lenker befestigen konnte. Dazu musste ich aber die Seite 12 Ialenzer Bleadchen

Demnächst

Herzlich Willkommen zum Tag der offenen Tür 3. Kinderzirkus auf dem Talhof in Ehlenz ! Unsere Zirkusaufführung beginnt am 28.04. ab 14.00 Uhr. Am 01.06.2019 findet unser Hoffest statt Kinderschminken, Ponyreiten etc runden das Fest ab. und wir würden uns sehr freuen, euch bei uns begrüßen zu dürfen. Mit Pizza, Kuchen und Getränken ist für das leibliche Wohl Wir bieten euch einen bunten Nachmittag mit bestens gesorgt. Der Erlös des Festes wird an den Verein zur „Förderung der Kinder- und Jugendarbeit Ehlenz“ (für die Renovierung des Jugendraums) gespendet.

Über Kuchenspenden würden wir uns sehr freuen! Das Zirkusprogramm wird in der Zeit vom 23.-27.04.2019 eingeübt. Hier üben wir Akrobatik, Kunststücke auf und mit den Pferden, zaubern, jonglieren, schminken und ver- kleiden uns. Lustige Clown Szenen bereichern unser Programm.

Es gibt noch freie Plätze für die Erlebnisferien. Der Talhof freut sich über jeden Besucher. Musik, gutem Essen, kalten Getränken, einer Hüpfburg, Kinderschminken und guten Gesprä- chen. Als großes Highlight des Tages, dürfen wir am Abend Chris Bay, den Frontmann der Metal- Band "Freedom Call", bei uns begrüßen. Mit sei- ner Akustik -Gitarre bringt er seinen Powermetal ans Lagerfeuer, wobei er sogleich sein neues Solo Album "Chasing the sun" vorstellt. Die Nürnberger Frohnataur wird auch in Ehlenz garantiert jeden mit seiner guten Laune anste- cken!

Also wer jetzt neugierig geworden ist, darf sich gerne bei uns einfinden und den Tag bei einem frisch gezapften Bier oder einem saftigen Steak genießen. Der Startschuss fällt um 13 Uhr bei uns im Großenberg.

Bernd und Manuela Weber

Hinweis an die Dorfbewohner: Zum Zeitpunkt des Hof- festes ist der Großenberg vom Bungert bis zur Heidestra- ße gesperrt, Umleitung wird ausgeschildert. Bedingt durch musikalische Darbietung, kann es etwas lauter wer- den.

Das nächste Ialenzer Bleadchen erscheint am 30. Juni 2019. Redaktionsschluss ist am 15. Juni. Beiträge der verschiedensten Art sind wie immer gerne gesehen und sehr erwünscht!! „EHLENZ, … doh se mir daheem!“