www.raiffeisen.de [email protected] 28540-59 2 +32 Telefax 28540-50 Telefon2 +32 Brüssel 1050 47–51 Luxembourg du Rue VerbindungsbüroBrüssel 14-415 8562 30 +49 Telefax Telefon14-3 8562 30 +49 Berlin 10117 3 Platz Pariser e.V.Raiffeisenverband Deutscher Besuchen Sieunsauf

Geschäftsbericht 2014 – Ausblick 2015 67. Jahrgang Deutscher Raiffeisenverband e.V. Deutscher Raiffeisenverband e.V.Raiffeisenverband Deutscher Geschäftsbericht 2014

Ausblick 2015 Organisation der Verbandsgeschäftsstelle

Präsident Manfred Nüssel Generalsekretär Dr. Henning Ehlers

Assistenz Assistenz Raina Johannsohn Marina Engelhardt 030 856214-501 030 856214-502 [email protected] [email protected]

Dr. Volker J. Petersen Verbindungsbüro Brüssel Ansprechpartner Warenwirtschaft Political Affairs, Agrargenossenschaften Dr. Thomas Memmert RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler 030 856214-470 0032 2 28540-51 Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit [email protected] [email protected] 030 856214-410 Assistenz Assistenz [email protected] Vera Rochanmonir Odile Zeller Dr. Michael Reininger 030 856214-431 0032 2 28540-52 Betriebsmittel, Verkehr und Logistik [email protected] [email protected] 030 856214-533 [email protected] RAin Birgit Buth Marcel Hofheinz Recht und Steuer 0032 2 28540-54 Dr. Claudia Döring 030 856214-465 [email protected] Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut [email protected] 030 856214-440 [email protected] Assistenz Mandy Sohr Dipl.-Ing. agr. Anna Tanneberger 030 856214-466 Ansprechpartner Tierische Veredelung Marktstatistiken [email protected] Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt 030 856214-535 Milchwirtschaft [email protected] Monika Windbergs M. A. 030 856214-480 Assistenz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 030 856214-430 Roswitha Hammer 030 856214-521 [email protected] Dr. Momme Matthiesen [email protected] Assistenz Futter-, Milchwirtschaft Vera Rochanmonir 030 856214-530 030 856214-431 [email protected] [email protected] Ansprechpartner Obst-, Gemüse-, Gartenbau- Carolin Babl B. Eng. (OGG), Kartoffel- und Weinwirtschaft Cornelia Seidel M. A. Futterwirtschaft Dr. Christian Weseloh Vorstandsstab, Internet 030 856214-531 Obst-, Gemüse-, Gartenbau-, 030 856214-540 [email protected] Kartoffel- und Weinwirtschaft [email protected] 030 856214-401 Dr. Verena Schütz [email protected] Dipl.-Ing. agr. Heinz-Joachim Bösing Vieh- und Fleischwirtschaft Personal, Betriebswirtschaft und Statistik 030 856214-467 Dr. Gertrud Burghard 030 856214-411 [email protected] Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO) [email protected] 030 856214-402 Assistenz Dipl.-Ing. agr. Elisabeth Kotthoff [email protected] Vieh- und Fleischwirtschaft Heike Lehmann Dipl.-Ing. agr. Suse-Katrin Jamrath 030 856214-532 030 856214-412 Kartoffelwirtschaft, OGG [email protected] [email protected] 030 856214-403 [email protected] Dipl.-Kffr. Yvonne Mynkowiak René Kramer M. Sc. Betriebswirtschaft und Statistik Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft Dipl.-Ing. agr. Peter Jung 030 856214-481 Weinwirtschaft 030 856214-413 Impressum [email protected] [email protected] 030 856214-404 [email protected] Luise Luczkowski B. Sc. Dipl.-Betriebsw. Jana Paetsch Dipl.-Kffr. Ilonka Form Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V. Team-Assistenz Tierische Veredelung Buchhaltung Team-Assistenz OGG, Weinwirtschaft 030 856214-534 Redaktion: Monika Windbergs 030 856214-416 030 856214-405 [email protected] [email protected] [email protected] Fotos: Fotolia, Hasskarl

Franziska Chlybow Assistenz Assistenz Satz, Druck und Görres-Druckerei und Verlag GmbH Zentrale Julia Marjanˇcevic´ Diana Krägeloh Weiterverarbeitung: Neuwied 030 856214-3 030 856214-468 030 856214-400 [email protected] [email protected] [email protected] Drucklegung: 29. Mai 2015 Inhalt Vorwort 3 Das Jahr im Überblick 4

Umsatz- und Strukturentwicklung 8 Interessenvertretung in Brüssel 11 Im Dialog mit der Politik 13 Risikomanagement 14 Russland-Importstopp 15 Gentechnik-Diskussion 16 Initiative Tierwohl 17 Wir transportieren Tierschutz 18 Smart-Farming und Big Data 19 Mitgliederkommunikation 20 DRV vernetzt 21 Raiffeisen-Stiftung 22

Warenwirtschaft 24 Futterwirtschaft 31 Milchwirtschaft 33 Vieh- und Fleischwirtschaft 35 Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft 38 Weinwirtschaft 40 Agrargenossenschaften 42

Recht und Steuer 44 Lebensmittelrecht 45 Verkehr und Logistik 46 Betriebswirtschaft 47 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 47 Agrarportal raiffeisen.com 49 ADG-Bildungsarbeit 49

Erfolgreich im Verbund 51 Internationale Arbeit 53 Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes 55 Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften 64 Egal wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 3

Wachsende Marktanteile – stabile Umsätze

nsere 2.316 genossenschaftlichen Unternehmen Usind weiterhin auf einem guten Weg. Sie werden von ihren Mitgliedern und Kunden als zuverlässige, innovative Partner geschätzt. Zielstrebig entwickeln sie sich – zunehmend grenzüberschreitend – weiter und verbessern ihre Wettbewerbsposition. Das bele- gen wachsende Marktanteile und stabile Umsätze. Zugleich setzen die Raiffeisen-Genossen- schaften ihren Konzentrationsprozess fort und bau- en ihre Kooperationen im Verbund aus. Mit Diversifi- zierungen und neuen Geschäftsfeldern werden sie der Dynamik auf nationalen und internationalen Märkten gerecht. 2014 erzielten unsere Mitgliedsun- ternehmen einen addierten Umsatz von 66,4 Mrd. Euro. Dieses Ergebnis ist angesichts anhaltend vola- tiler Rohstoffpreise und weitreichender Handelsres- arbeiten, ist ein professionelles Management erfor- triktionen auf Drittlandsmärkten mehr als zufrieden- derlich. Auch auf diesem Gebiet sind unsere Unter- stellend. nehmen engagiert. Sie bieten neue Dienstleistungen Gesellschaftliche Veränderungen und der für Mitglieder und Kunden, die die genossenschaftli- Strukturwandel in der Landwirtschaft sind Herausfor- chen Unternehmen als verlässliche Marktpartner derungen, denen sich der DRV in seiner verbands- schätzen und ihnen vertrauen. politischen Arbeit stellt. Es gilt, Unternehmens- und Der DRV berät und unterstützt seine Mitglie- Produktionsstrukturen vorausschauend auszurichten der in allen Fachthemen und ist Plattform des Mei- und den Wandel aktiv mitzugestalten. Durch den nungsaustausches. Der Verband ist im engen Aus- Ausbau leistungsfähiger, energieeffizienter Produkti- tausch mit der Wissenschaft und vor allem der Politik onsanlagen, weitere Rationalisierungen und nach- in Berlin und Brüssel. Mit diesem spartenübergreifen- haltige Vermarktung stärken unsere Mitgliedsunter- den Engagement tragen wir maßgeblich dazu bei, nehmen ihre Position. Sie werden zugleich ihrer ge- dass die genossenschaftlichen Unternehmen gut ge- sellschaftlichen Verantwortung gerecht und erfüllen rüstet die Zukunft der Agrarwirtschaft und des ländli- ihren Förderungsauftrag gegenüber den überwie- chen Raums gestalten. gend bäuerlichen Mitgliedern. Wir danken unseren Mitgliedern für das ent- Unter dem Stichwort „Big Data“ hat eine Ent- gegengebrachte Vertrauen. Unseren Gesprächspart- wicklung begonnen, deren Bedeutung nicht nur die nern in Politik, Administration und Medien bieten Agrarwirtschaft, sondern alle Wirtschaftsbereiche wir weiterhin unsere konstruktive Zusammenarbeit erfasst hat und sie grundlegend verändert. Um die und Expertise an. Wir freuen uns auf einen frucht- zunehmenden Datenmengen bedarfsgerecht zu ver- baren Dialog.

Manfred Nüssel Dr. Henning Ehlers Präsident Generalsekretär 4 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Das Jahr im Überblick: Engagiert in Politik und Wirtschaft

Januar März

Die Präsidenten der Milchwirtschafts-Verbände kommen zum traditionellen Der DRV kritisiert gegenüber der EU- Meinungsaustausch mit dem DBV zusammen. Themen sind die aktuelle Kommission das Beihilfeverfahren gegen Marktlage mit Blick auf das Quotenende, Umsetzung der Gemeinsamen die Bundesrepublik wegen der Re- Agrarpolitik sowie Fragen der Nachhaltigkeit. duzierung der EEG-Umlage für energie- intensive Unternehmen. Der Verband ver- Unter dem Motto „Wir transportieren Tierschutz“ präsentieren der DRV und tritt die Auffassung, dass die besondere seine Mitgliedsunternehmen erneut einen begehbaren Tiertransporter auf der Aus-gleichsregelung keine Beihilfe dar- Internationalen Grünen Woche. Sie stellen sich dem Dialog mit Verbrauchern, stellt und vielmehr zur Sicherung der Politikern und Journalisten. Wettbewerbsfähigkeit der Milch-, Fleisch- und Futterwirtschaft dringend erforderlich Der DRV kritisiert in einer Stellungnahme den Verordnungsentwurf des Landes ist. Niedersachsen, das Kontrollgebühren für den Verbraucherschutz und die Veterinärverwaltung einführen will. 180 Teilnehmer nehmen an der Berliner Konferenz „Ernten – Handeln – Verantwortliche der Primärstufe, Hauptgenossenschaften und Regionalverbände Weiterdenken: Wie kann die Welt ernährt treffen sich in Berlin zur konstituierenden Sitzung des DRV-Fachausschusses werden?“ teil. Veranstalter sind der Grain Genossenschaftlicher Agrarhandel. Club und das Frankfurter Allgemeine Forum. Die Verbändeallianz etabliert sich mit dieser Veranstaltung gegenüber Politik und Medien als Ansprechpartner rund um Februar das Thema Welternährung.

Bei einer Verbändeanhörung im Bundesministerium für Ernährung und Präsident Nüssel wendet sich an Landwirtschaft (BMEL) nimmt der DRV Stellung zum Entwurf für das Gesetz zur EU-Wettbewerbskommissar Joaquín nationalen Umsetzung der GAP-Reform. Mit Nachdruck spricht sich der DRV Almunia mit der Forderung, eine Liste der dafür aus, die Greening-Bestimmungen praxisgerecht auszugestalten. Branchen zu überprüfen, für die eine Entlastung als energieintensive Unter - Auf Schloss Montabaur führt der DRV seine Agribusiness-Fachtagung erstmals nehmen auf nationaler Ebene gewährt gemeinsam mit der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG durch. Die werden darf. Nach Auffassung des DRV Teilnehmer diskutieren mit kompetenten Referenten aus Politik, Wissenschaft erfüllen die Milch-, Fleisch- und Futter - und Wirtschaft über die Auswirkungen des demografischen Wandels. Sie ent- wirtschaft die von der EU aufgestellten wickeln Lösungsansätze für die Warengenossenschaften. Kriterien hinsichtlich der Handels- und Energieintensität. Sie müssen deshalb Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat auf das Schreiben von zwingend in die genannte Liste aufge - Präsident Manfred Nüssel reagiert und hält weiterhin am Wegfall der umsatz- nommen werden. steuerlichen Saldierungsmöglichkeit für Transporthilfsmittel fest. Somit muss ab 1. Juli 2014 jede Hin- und Rückgabe umsatzsteuerlich abgerechnet werden. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 5

April Juni

Zu Beginn der neuen Legislaturperiode lädt der DRV die Mitglieder des Mit sehr positiver Resonanz führt der DRV Bundestags-Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft zum Parla - den Deutschen Raiffeisentag in Berlin durch. mentarischen Abend ein. Präsident Nüssel diskutiert mit Bundesminister Beim Wirtschaftsforum „Raiffeisen – Was Christian Schmidt und zahlreichen Bundestagsabgeordneten. Es werden insbe- uns erfolgreich macht“ stellen Ver ant - sondere Kontakte zu den neuen Mitgliedern des Ausschusses geknüpft. wortliche aus verschiedenen Sparten und Re gionen ihre Unternehmensstrategien in In Wiesbaden findet die Fachtagung für Winzergenossenschaften mit über Film por träts und einer Podiumsdiskussion vor. 100 Teilnehmern statt. Im Fokus steht die wirtschaftliche und ideele Bedeutung der Winzergenossenschaften für die europäische Weinwirtschaft. Die Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) Teilnehmer beraten in drei Foren Vertrieb/Marketing, Ehrenamt und bestätigt die Abgabe zur Finanzierung des Kellerwirtschaft. Deutschen Weinfonds. Die Sonderabgabe ist mit dem Grundgesetz vereinbar. Das Der DRV-Ausschuss Kommunikation tagt erstmals unter Leitung von Karlsruher Gericht folgt damit der Verbandsdirektor René Rothe. Themenschwerpunkte sind der Dialog mit Argumentation des DRV. Verbrauchern und Medien, die Raiffeisen-Stiftung, die Verbändeinitiative „Wir sind Raiffeisen“ sowie die Kommunikation in den sozialen Medien. In Bernburg-Strenzfeld finden die DLG- Feldtage statt. Der DRV engagiert sich gemeinsam mit elf weiteren Ausstellern aus den Bereichen Saatgut, Pflanzenzucht und Mai -schutz im „Themenzentrum Beizung“. Sie informieren über Saatgutaufbereitung und Auf Einladung des DRV und veranstaltet von COGECA treffen sich in Berlin -beizung und machen auf negative Spitzenvertreter genossenschaftlicher Unternehmen und Organisationen aus Konsequenzen für die Landwirtschaft auf- 17 EU-Ländern zum Business-Forum. Im Mittelpunkt steht eine Round-Table- merksam, die sich aus der restriktiven Diskussion mit Unternehmensvorständen. Vorgestellt werden Strategien des Zulassung von Wirkstoffen ergeben. erfolgreichen Engagements auf den internationalen Agrarmärkten. Präsident Nüssel bewertet das vom Präsident Nüssel wendet sich an die Mitglieder des Ausschusses für verabschiedete EEG überwie- Wirtschaft und Energie des Deutschen Bundestages. In der DRV- gend kritisch. Während er die Regelungen Stellungnahme fordert er, die Belange der genossenschaftlichen zur Besonderen Ausgleichsregelung grund- Agrarwirtschaft bei den weiteren Beratungen zur Novelle des Erneuerbare- sätzlich begrüßt, stößt die zukünftige Energien-Gesetzes (EEG) zu berücksichtigen. Belastung des Eigenstromverbrauchs auf Ablehnung. Das gilt insbesondere für Be - Das BMEL hat Verantwortliche der Milchwirtschaft und Börsenexperten zu standsanlagen, die nach dem Willen der einem Fachgespräch über die Bedeutung von Terminkontrakten für die künftige Bundesregierung ab 2017 zumindest an - Entwicklung des Milchmarktes eingeladen. Vertreter von DMK, Milchwerke tei lig mit der EEG-Umlage belastet werden Ammerland und des DRV erläutern ihre Erfahrungen und Positionen. sollen. 6 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Juli September

Präsident Nüssel und Generalsekretär Dr. Ehlers begrüßen im Verbändegespräch mit Der DRV nimmt auf Einladung der Bundesminister Schmidt die tatkräftige Unterstützung des BMEL beim Ausbau der EU-Kommission an einem Work- Exportaktivitäten. Der DRV bietet seine Mitwirkung in gemeinsamen Bund-/Länder- shop über die Rolle von Erzeuger- Arbeitsgruppen zu Exportfragen an. Es wird vereinbart, weitere Gespräche zur gemeinschaften teil. Die Kommis- Überprüfung vereinbarter bzw. bereits eingeleiteter Maßnahmen zu führen. sionsvertreter informieren sich über die Erfolgsaussichten neuer Erzeu- Präsident Nüssel und Generalsekretär Dr. Ehlers gratulieren Jean-Claude Juncker zur gergemeinschaften, wie sie von der Wahl zum EU-Kommissions-Präsidenten. Sie fordern ihn auf, der Gemeinsamen EU-Marktorganisation angestrebt Agrarpolitik Priorität einzuräumen. So sind praktikable Regelungen für den Import in werden. Der DRV unterstreicht die die EU und die Synchronisation der Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte wichtige Marktfunktion der Genos- Organismen von existenzieller Bedeutung für das Agribusiness. senschaften, die nicht gefährdet werden darf.

Beim Europäischen Gericht reichen MIV und DRV Klage gegen die von der EU-Kommission beschlossenen Leitlinien für Energie- und Umwelt- August beihilfen ein. Die Verbände befürch- ten, dass mit dem EEG bei unverän- In Interviews und Kommentaren nehmen Präsident Nüssel und Generalsekretär derten EU-Leitlinien hohe Zusatz - Dr. Ehlers Stellung zu den Herausforderungen der deutschen Agrar- und kosten für energie- und handels - Ernährungswirtschaft. Gegenüber Agra-Europe bekräftigt Dr. Ehlers das elementare intensive Molkereien entstehen. Interesse der Branche am Exportgeschäft. Der Präsident analysiert in der agrarzeitung die wirtschaftlichen Folgen des russischen Importstopps. „Deutschland muss Motor in Europa werden“ – gemeinsam mit DBV, Der DRV nimmt Stellung zum Entwurf der Direktzahlungen-Durchführungsverord- IVA, BVA und ZVG wendet sich der nung. Die Genossenschaften erwarten vor allem eine Erweiterung der Liste der auf DRV in einem 5-Punkte-Programm ökologischen Vorrangflächen zulässigen Eiweißpflanzen und Zwischenfrüchte. an die Mitglieder des Landwirt- schaftsausschusses des Deutschen DRV-Präsident Nüssel und Dr. Ehlers als BVEO-Vorsitzender nehmen gemeinsam mit Bundestages. Gefordert wird ein DBV-Vizepräsident Werner Schwarz, Jens Stechmann, Vorsitzender Bundes- klares politisches Bekenntnis zum ausschuss Obst und Gemüse, und ZVG-Präsident Jürgen Mertz an Beratungen mit chemischen Pflanzenschutz. Anlass Bundesminister Schmidt zum russischen Importstopp teil. Diskutiert wird die sind die Beratungen des „Harmoni- Betroffenheit der Obst- und Gemüsebranche durch direkte und vor allem indirekte sierungsberichts zum Pflanzen- Marktauswirkungen. Priorität muss die Erschließung neuer Absatzmärkte haben. schutz“, der erhebliche Mängel in der Zulassungspraxis offenlegt. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 7

Oktober Dezember

Unterstützt von Vertretern der Hauptgenossenschaften verhandelt der DRV in Berlin Präsident Nüssel wendet sich an mit den Pflanzenzüchtern über einen neuen Vertrag für die Saatgutvermehrung von Bundesarbeitsministerin Andrea Getreide und Grobleguminosen. Es werden Kompromisse entwickelt. Nahles. Er kritisiert die nicht akzep- tablen bürokratischen Belastungen, Beim 6. Runden Tisch zur Identifizierung phytosanitärer und saatgutrechtlicher die mit dem Mindestlohngesetz auf Handelshemmnisse setzen sich DRV und BVEO für die Erstellung von Risikoanalysen die Unternehmen zukommen. ein, die für Apfelexporte in Drittländer erforderlich sind. DRV und BVEO nehmen am Forum Die Arbeitsgruppe des erweiterten QS-Fachbeirates Geflügel tritt zusammen, um zum Nationalen Aktionsplan Pflan - lösungsorientierte Ansätze für eine „gentechnikfreie Fütterung“ zu beraten. Vertreter zenschutz (NAP) in Bonn teil. Es des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) fordern eine kennzeichnungsfreie Fütterung. werden erste Ergebnisse aus den Die Geflügelwirtschaft arbeitet an einem Konzept, das auf dem nachweislichen Arbeitsgruppen Gewässerschutz Einkauf kennzeichnungsfreier Futtermittel basiert. und Biodiversität erörtert. Hieraus resultiert eine Empfehlung zum Greening von Gewässer-Rand - streifen.

November Auf Schloss Montabaur führt der DRV in Kooperation mit der Zahlreiche Bundestagsabgeordnete sowie Verantwortliche aus Wirtschaft, Verbänden Akademie Deutscher Genossen- und Medien haben bei der DRV-Weinprobe die Qual der Wahl zwischen schaften ADG und der Geno- 20 Spitzenweinen aus Winzer- und Weingärtnergenossenschaften. Mit den Akademie Hannover ein bundeswei- Bundesministern Schmidt und Müller an der Spitze ist Weinverkostung ein voller Erfolg. tes Seminar für Nachwuchskräfte in der Saatgutwirtschaft durch. Das Der DRV-Fachausschuss Agrargenossenschaften diskutiert u. a. Überlegungen von Bund Format wird mit aktuellen Schwer - und Ländern zu Zielen und Maßnahmen der Bodenmarktpolitik. Die Agrargenossen- punkten fortgeführt. schaften treten für eine breite Streuung des Eigentums an Grund und Boden ein. Sie fordern faire Erwerbsmöglichkeiten für Mitglieder von Agrargenossenschaften. Als Gründungsmitglied des Grain Clubs zieht der DRV eine positive Erstmals findet spartenübergreifend das DRV-Forum Tierische Veredelung in Berlin Bilanz des zehnjährigen Bestehens statt. Im Mittelpunkt steht der Informationsaustausch von Verantwortlichen aus der der Verbändeallianz der Lebens- und Milch-, Futter- sowie Vieh- und Fleischwirtschaft. Die Diskussionen drehen sich um Futtermittelwirtschaft. Der Club ist Möglichkeiten und Risiken hinsichtlich der Marktentwicklungen und die für Politik und Medien zu einem Kommunikation in und mit der Gesellschaft. Über 200 Teilnehmer sowie ein breites kompetenten Ansprechpartner rund Medienecho untermauern den Erfolg des neuen Formats. um das Agribusiness geworden.

Monika Windbergs 8 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Umsatz- und Strukturentwicklung: Insgesamt positiver Geschäftsverlauf

ie Raiffeisen-Genossenschaften setzen ihren zent gesunken. Rückgänge sind insbesondere in der DKonzentrationsprozess fort und bauen ihre Ko- Warenwirtschaft zu verzeichnen (–4,4 %). Maßgeb- operationen im Verbund aus. Insgesamt sind im lich für dieses Ergebnis waren die deutlichen Preis- Bundesgebiet 2.316 DRV-Mitgliedsunternehmen er- rückgänge bei Getreide und Futtermitteln im zweiten folgreich am Markt tätig. Das sind 69 weniger als Halbjahr. Bei Betriebsmitteln gaben die Preise eben- 2013. Der Großteil der ausgeschiedenen Unterneh- falls deutlich nach. men (63) ist aufgelöst worden. 13 Genossenschaften Die 225 Milchgenossenschaften steigerten sind mit anderen Mitgliedern verschmolzen. Zeit- ihren Umsatz vor allem mengenbedingt. Sie erwirt- gleich wurden acht Zugänge gemeldet. schafteten einen Gesamtumsatz von 14,8 Mrd. Euro. Die Gesamtanzahl verteilt sich auf sieben Dies ist ein Plus von 3,9 Prozent. Die 35 genossen- Sparten, von denen die 765 Agrargenossenschaften schaftlichen Milchverarbeitungsbetriebe setzten mit 33 Prozent weiterhin den größten Anteil stellen 13,0 Mrd. Euro um. Das sind 2,2 Prozent mehr als im (Vorjahr: 773). Die Warenwirtschaft bildet mit Vorjahr. 125 Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft, Die Vieh- und Fleischgenossenschaften wei- sechs Hauptgenossenschaften inklusive DRWZ und sen ein Plus von 2,0 Prozent bei einem Gesamtumsatz 293 Bezugs- und Absatzgenossenschaften die zweit- von 6,6 Mrd. Euro aus. In dieser Sparte war das Markt- größte Sparte (18,3 %). Sie umfasst insgesamt geschehen anhaltend schwierig sowie von Handels- 424 Unternehmen (Vorjahr: 435). restriktionen und damit verbundenen erschwerten Ex- Die Umsatzerlöse lagen bei rd. 66,4 Mrd. portbedingungen geprägt. In den übrigen Sparten lie- Euro. Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Pro- gen die Ergebnisse auf einem konstant hohen Niveau.

Umsatzstruktur der Genossenschaften 2014 nach Sparten

Insgesamt 66,4 Mrd. Euro Jahresumsatz

Weinwirtschaft 0,8 Mrd. Euro (1,2 %)

Sonstige Genossenschaften Warenwirtschaft* 0,9 Mrd. Euro (1,4 %) 37,8 Mrd. Euro (56,9 %)

Agrargenossenschaften 2,2 Mrd. Euro (3,3 %)

Obst, Gemüse, Gartenbau 3,3 Mrd. Euro (5,0 %)

Milchwirtschaft Vieh- und Fleischwirtschaft 14,8 Mrd. Euro (22,3 %) 6,6 Mrd. Euro (9,9 %)

* einschl. Umsatzerlöse der Tochterunternehmen und Beteiligungen DRV-Geschäftsbericht 2014 | 9

Außenhandel konstant Entwicklung in den Sparten

Die genossenschaftlichen Unternehmen haben wei- Die Struktur der ländlichen Genossenschaften unter- terhin einen erheblichen Anteil am deutschen Au- liegt in den letzten Jahre einem kontinuierlichen Ver- ßenhandel mit tierischen und pflanzlichen Erzeug- änderungsprozess. Von den 2.316 genossenschaft- nissen. 2014 lagen die Umsatzerlöse der Ausfuhren lich organisierten Unternehmen sind 998 im Agrar- mit rd. 5,0 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Die nega- handel und in der Verarbeitung tierischer und pflanz- tiven Auswirkungen des im August 2014 verhängten licher Erzeugnisse erfolgreich unterwegs. Sie stellen russischen Importstopps konnten zum Teil durch 43,1 Prozent der im DRV organisierten Unternehmen. Erschließung neuer Absatzmärkte gemildert bzw. In der landwirtschaftlichen Produktion enga- ausgeglichen werden. Besonders der Export von gieren sich 765 Agrargenossenschaften, die einen Milcherzeugnissen in den asiatischen Raum hat in- Umsatz von rd. 2,2 Mrd. Euro erzielten. 553 sonstige zwischen große Bedeutung. Genossenschaften teilen sich überwiegend in die Ar-

Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften der Raiffeisen-Organisation Mitglieder der regionalen Genossenschaftsverbände

Genossenschaftsarten Alte Struktur Neue Struktur Veränderung 2001 2002 2003 2004 2005 20125 2013 2014 absolut % Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft 354 301 274 249 222 140 129 125 –4 –3,1 Bezugs- und Absatzgenossenschaften 473 458 430 418 409 305 300 293 –7 –2,3 Hauptgenossenschaften1 – – – – – 6 6 6 – – Milchgenossenschaften2 378 354 347 330 308 251 241 225 –16 –6,6 Vieh-, Fleisch- und Zuchtgenossenschaften2 144 141 130 127 124 97 95 92 –3 –3,2 Obst-, Gemüse-, Garten- baugenossenschaften 125 121 117 114 107 90 91 88 –3 –3,3 Winzergenossenschaften2 256 238 236 232 224 179 173 169 –4 –2,3 Agrargenossenschaften 795 769 751 801 783 7924 773 765 –8 –1,0 Übrige Genossenschaften*3 1.075 1.012 974 940 921 592 577 553 –24 –4,2 Zentralen** 32 29 27 24 24 – – – – – Insgesamt 3.632 3.423 3.286 3.235 3.122 2.452 2.385 2.316 – 69 –2,9 * Z. B. Brennerei-, Weide-, Bioenergie-, forst- und holzwirtschaftliche Genossenschaften, sonstige Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie Mitglieder ** Einschl. Einrichtungen auf Bundesebene 1 Ab 2006 einschl. DRWZ 2 Ab 2006 einschl. Zentralen 3 Ab 2006 einschl. Zentralen und sonstige Mitglieder 4 Einschl. Zugang des Fachprüfungsverbandes von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle 5 Ab 2009 Änderung der statistischen Erfassung der Genossenschaftsart „Übrige Genossenschaften“ 10 | DRV-Geschäftsbericht 2014

beitsfelder Bioenergie, Wasser, Elektrizität, Brenne- einen hohen Stellenwert ein. Sie sorgen insbeson- rei, Fischerei, Kalthaus, Forst- und Holzwirtschaft so- dere im ländlichen Raum für Wertschöpfung und wie Trocknung, Maschinen, Weide und Pfropfreben- sind Triebfeder der regionalen Wirtschaftskreisläufe. bzw. Rebenaufbau auf. Indikatoren hierfür sind die konstanten Zahlen der Durch Verschmelzungen und Fusionen ist Mitgliedschaften und Beschäftigten. Rd. 513.000 die Zahl der Milchliefergenossenschaften mit Landwirte, Gartenbauer und Winzer sind bundesweit 7,3 Prozent überdurchschnittlich zurückgegangen. Teilhaber an genossenschaftlichen Unternehmen Das spiegelt zugleich den Strukturwandel auf der Er- (ohne Kreditgenossenschaften mit Warengeschäft). zeugerstufe wider. Die Beschäftigtenzahlen mit rd. 82.000 Arbeitneh- mern, darunter ca. 4.250 Auszubildende, unterstrei- Zuverlässiger Partner vor Ort chen die Bedeutung der landwirtschaftlichen Genos- senschaften. Raiffeisen-Genossenschaften nehmen als bedeuten- der Wirtschaftsfaktor und verlässlicher Arbeitgeber Yvonne Mynkowiak

Anzahl der Genossenschaften 2014 nach Sparten

Insgesamt 2.316 Unternehmen

Weinwirtschaft Warenwirtschaft 169 (7,3 %) 424 (18,3 %)

Milchwirtschaft 225 (9,7 %) Sonstige Genossenschaften 553 (23,9 %) Vieh- und Fleischwirtschaft 92 (4,0 %)

Obst, Gemüse, Gartenbau 88 (3,8 %)

Agrargenossenschaften 765 (33,0 %) DRV-Geschäftsbericht 2014 | 11

Interessenvertretung in Brüssel: Von Agrarreform bis TTIP

as Jahr 2014 war von der neuen Zusammenset- Die Agrarzölle dürften kein unüberwindliches Dzung der EU-Institutionen bestimmt. Anfang Juli Hindernis darstellen. Im pflanzlichen Bereich sind konstituierte sich das Europäische Parlament, im sie bereits relativ niedrig, bei tierischen Produkten November trat die Europäische Kommission unter im Vergleich aber noch deutlich höher. Die sensiblen Präsident Jean-Claude Juncker ihr Amt an. Zum Sektoren der Agrarproduktion, so aus EU-Perspekti- Agrarkommissar wurde Phil Hogan aus Irland er- ve insbesondere der Fleischbereich, dürften in TTIP nannt. Von Beginn an setzte er von seinem Vorgän- vom kompletten Zollabbau ausgenommen und über ger abweichende agrarpolitische Akzente. So strebt Zollquoten geregelt werden. Hogan als vorrangiges Ziel eine Vereinfachung und Deutlich komplizierter ist die Situation bei Entbürokratisierung der GAP an, vor allem der erst den beiderseits des Atlantiks vielfach sehr unter- Anfang 2015 in Kraft getretenen Bestimmungen zum schiedlichen Lebensmittel- und Verbraucherschutz- Greening der Direktzahlungen. Er betont die Not- standards. Auf europäischer Seite sind dies Reiz- wendigkeit von Produktivitätssteigerungen in der themen wie „Chlorhühnchen“, Hormoneinsatz, Gen- Landwirtschaft, um so die weltweite Lebensmittel- technik und Klonen, die in Deutschland die vielfach versorgung sicherzustellen. In diesem Zusammen- sehr kritische öffentliche Diskussion zu TTIP beherr- hang hebt Hogan die wichtige Rolle dynamisch schen. Eine Vereinheitlichung von Standards er- wachsender Drittlandexporte hervor. Der DRV wertet scheint in vielen Fällen nicht realistisch. Die Kom- diese agrarpolitischen Signale positiv. mission als Verhandlungsführer hat wiederholt un- terstrichen, dass eine Absenkung bestehender EU- Transatlantisches Freihandelsabkommen Standards, die stark auf dem Vorsorgeprinzip beru- hen, nicht infrage kommt. Seit Sommer 2013 verhandeln die Europäische Uni- Der DRV verfolgt den Verhandlungsprozess on und die USA über das transatlantische Freihan- und bringt seine Position sowohl auf nationaler als delsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Invest- auch europäischer Ebene gegenüber den politisch ment Partnership). Entstehen soll die weltweit größte Verantwortlichen ein. Im transatlantischen Freihan- Freihandelszone, die rd. ein Drittel des weltweiten delsabkommen liegen aus Sicht des DRV zusätzliche Handelsvolumens abdeckt. Angestrebt wird bis Jah- Exportchancen für die europäische und deutsche resende eine politische Einigung auf die wichtigsten Agrarwirtschaft. Dies gilt insbesondere für höher Eckpunkte des Abkommens. Ob dieser sehr ehrgei- veredelte Milchprodukte, aber auch für die Weinwirt- zige Zeitplan realisierbar ist, bleibt abzuwarten. Ziel schaft. von TTIP ist ein möglichst umfassender Abbau so- Darüber hinaus ist es im europäischen Inte- wohl tarifärer als auch nicht-tarifärer Handelshemm- resse, bestehende nicht-tarifäre Handelsbarrieren nisse. Neben den Zöllen zählen dazu insbesondere aufseiten der USA abzubauen. Beispiele sind die die unterschiedlichen Standards und technischen strikten Auflagen für Milch zur Weiterverarbeitung Normen in Bereichen wie Gesundheit, Umwelt, Si- und zu Pflanzenschutzmitteln, die nicht zuletzt euro- cherheit und Arbeit. Primäres Ziel ist es meist nicht, päische Obstausfuhren verhindern. Befürchtungen die Standards beider Seiten zu vereinheitlichen, son- in Richtung einer Überschwemmung des EU-Mark- dern vielmehr – soweit möglich – eine gegenseitige tes mit amerikanischen Produkten, die die hiesigen Anerkennung sicherzustellen. Standards nicht erfüllen, werden nicht geteilt. 12 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Brüsseler Büro Jahresumsatz von über 300 Mrd. Euro vertreten. COGECA arbeitet in einem gemeinsamen Sekretariat Das DRV-Verbindungsbüro im „Deutschen Haus der eng mit dem europäischen Bauernverband COPA zu- Land- und Ernährungswirtschaft“ liegt zentral im sammen. Der DRV ist intensiv in die Gremienarbeit Brüsseler Europaviertel. Dort arbeiten die wichtigen des europäischen Verbandes eingebunden und ver- deutschen Agrarorganisationen in der Interessenver- tritt dort die Interessen der deutschen Raiffeisen- tretung zusammen. Tätigkeitsschwerpunkte sind Genossenschaften. DRV-Präsident Manfred Nüssel eine umfassende, zeitnahe Information der Raiff - bekleidet seit 2013 das Amt des ersten COGECA- eisen-Organisation über relevante Entscheidungen Vizepräsidenten. in Brüssel sowie die Interessenvertretung und konti- COGECA bietet eine gute Plattform für den nuierliche Kontaktpflege gegenüber den EU-Institu- europaweiten Meinungs- und Erfahrungsaustausch tionen. der nationalen Genossenschafts-Organisationen. Eine wichtige Rolle spielen Business-Foren, in denen COGECA als Plattform strategische Fragen aus der Perspektive genossen- schaftlicher Unternehmen diskutiert werden. Auf Im Allgemeinen Verband der landwirtschaftlichen Einladung des DRV und mit maßgeblicher Unterstüt- Genossenschaften der Europäischen Union (COGECA) zung der deutschen Hauptgenossenschaften führte sind die nationalen Genossenschaftsverbände fast COGECA im Mai 2014 ein Business-Forum für die aller EU-Mitgliedstaaten zusammengeschlossen, um Warenwirtschaft in Berlin durch, das auf große Re- gemeinsam ihre Interessen gegenüber den in Brüssel sonanz stieß. Eine weitere Veranstaltung im Novem- ansässigen Institutionen zu vertreten. COGECA zählt ber 2014 in Brüssel war dem Thema Innovation ge- 35 Vollmitglieder sowie 36 Partnerorganisationen. widmet. Damit werden die Anliegen der rd. 40.000 landwirt- schaftlichen Genossenschaften mit einem addierten Dr. Thomas Memmert DRV-Geschäftsbericht 2014 | 13

Im Dialog mit der Politik: Wettbewerbsposition verbessern

ach der Bundestagswahl und Bildung einer Gro- integriert werden sollen. Dadurch kann ein Anstieg Nßen Koalition aus CDU/CSU und SPD nahm der der Energiekosten für Bürger und Unternehmen we- 18. Deutsche Bundestag im Jahr 2014 seine parla- sentlich effektiver begrenzt werden als durch kurz- mentarische Arbeit auf. Aus Sicht des DRV haben die fristige Korrekturen, z. B. bei Befreiungstatbestän- Parteien mit ihrem Koalitionsvertrag die Vorausset- den von der EEG-Umlage. zungen für eine stabile und verlässliche Regierungs- Der DRV hat im Frühjahr 2014 zu einem arbeit in der laufenden Legislaturperiode geschaf- Parlamentarischen Abend eingeladen, um in den in- fen. tensiven Austausch mit neuen Abgeordneten ein - Allerdings vermisst der DRV eine angemes- zutreten bzw. mit den bereits bekannten fortzu - sene Berücksichtigung europäischer und globaler setzen. Diese Einladung stieß auf positive Resonanz. Rahmenbedingungen, die maßgeblich für die wirt- Neben zahlreichen Abgeordneten und der neuen schaftliche Entwicklung der Land- und Ernährungs- Vorsitzenden des Ausschusses für Ernährung und wirtschaft in Deutschland sind. Die Sicherung der Landwirtschaft, Gitta Connemann, war auch Bundes- Wettbewerbsfähigkeit und Verbesserung der Wett- minister Christian Schmidt zu Gast. bewerbsposition müssen stets im Vordergrund ste- hen, damit die Chancen des wachsenden internatio- Als Experte gefragt nalen Agrarhandels weiterhin erfolgreich genutzt werden können. Der DRV wird bei genossenschaftsrelevanten Themen als Experte zu Anhörungen im Bundestagsausschuss Praxisgerechte Risikovorsorge für Ernährung und Landwirtschaft eingeladen. Über solche offiziellen Veranstaltungen hinaus wird ein Für ein nachhaltig erfolgreiches Agieren auf offenen reger Austausch mit den Abgeordneten, ihren Mit- internationalen Märkten benötigen die Unternehmen arbeitern sowie den Arbeitsgruppen der Bundestags- eine praxisgerechte Risikovorsorge, z. B. zur Absi- fraktionen geführt. Das für die komplexe Gesetz - cherung gegen schwankende Preise. Deshalb ist es gebungsarbeit dringend erforderliche Praxiswissen nicht nachvollziehbar, dass sich die Große Koalition bieten der DRV und seine Mitglieder den politisch für eine Eindämmung der Rohstoffspekulation ein- Verantwortlichen an. setzt und dem Instrument der Warenterminbörsen Der Dialog wird aber nicht nur mit den im skeptisch gegenübersteht. Terminmärkte zur Absi- klassischen Agrarbereich verantwortlichen Politi- cherung von Rohstoffpreisen im Agrarbereich stehen kern und Institutionen geführt. Er bezieht ganz nach in der EU erst am Anfang ihrer Entwicklung. Bedarf auch Ressorts wie Wirtschaft, Umwelt, Ver- Begrüßt hat der DRV, dass mit der Gesetzes- kehr u.a.m. ein. novelle erneuerbare Energien stärker in den Markt Dr. Volker J. Petersen 14 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Riskomanagement: Warenterminbörsen und Transparenz

uf Brüsseler Ebene wurden 2014 die Arbeiten zur Marktgerecht und praxisorientiert AUmsetzung der EU-Finanzmarktreformen fortge- setzt. Nach über dreijähriger Diskussion zwischen Die Betroffenheit der Agrar- und Ernährungswirt- EU-Kommission, Parlament und Ministerrat ist im schaft durch die dieser Richtlinie nachgeordnete Juni die Richtlinie über die Märkte für Finanzdienst- Umsetzung wird an zwei Beispielen deutlich: Die De- leistungen (MiFID) in Kraft getreten. Sie enthält auch finition einer Finanzdienstleistung beinhaltet – wenn Regelungen über die Warenterminbörsen in der EU. sie durch den delegierten Rechtsakt nicht sachge- Neben der weltweiten Finanzkrise 2008/2009 hat die recht konkretisiert wird – die Gefahr, dass der Agrar- Diskussion über Spekulationen mit Agrarprodukten handel mit seinen Vermarktungs- und Kontraktmo- und Lebensmitteln die Novellierung erheblich beein- dellen der Finanzaufsicht unterliegt. Diese Überle- flusst. Die Transparenz an den Warenterminbörsen gung hat die Branche sehr beunruhigt. Der DRV hat soll verbessert werden. Die Finanzaufsicht erhält er- sich nachdrücklich dafür eingesetzt, dass gebräuch- weiterte Möglichkeiten für das Management von liche sogenannte physische Forwards nicht der Positionen an den Warenterminbörsen. Schließlich Finanzaufsicht unterworfen werden. Dies läuft so- sollen – in Anlehnung an Regelungen in anderen wohl den Interessen der Agrar- und Ernährungswirt- G-20-Ländern – Positionslimits eingeführt werden. schaft als auch denen der Politik und Administration Die Vorschriften sind noch sehr abstrakt. In zuwider. delegierten Rechtsakten der EU-Kommission und technischen Regulierungsstandards der Europäi- Marktgerecht und praxisorientiert schen Finanzaufsicht ESMA werden diese für die verschiedenen Branchen weiter aufgeschlüsselt, um Ein zweiter Aspekt ist die sogenannte Nebentätig- sie für die Betroffenen, Handelsplätze und nationalen keitsausnahme in MiFID. Diese sieht vor, dass Unter- Aufsichtsbehörden anwendbar zu machen. nehmen, die mit Finanzprodukten zur Absicherung ihres physischen Geschäfts arbeiten, solange nicht DRV-Stellungnahmen der Finanzaufsicht unterworfen werden, bis be- stimmte Schwellen nicht überschritten werden. Der DRV hat diese sehr technischen und komplexen Auch hier setzt sich der DRV mit Nachdruck für markt- Beratungen auf den verschiedenen Ebenen mit Stel- gerechte und praxisorientierte Schwellenwerte ein; lungnahmen und praxisorientierten Informationen demgegenüber ist die Politik immer noch aus den begleitet. Er hat zu Konsultationen, die von der ESMA Diskussionen über die Spekulation mit Lebensmitteln durchgeführt wurden, Stellung bezogen. Gleichfalls sensibilisiert und besorgt, keine Schlupflöcher für hat er – in Zusammenarbeit mit COPA/COGECA und vermeintliche Spekulationsprozesse zu eröffnen bzw. Experten aus anderen Mitgliedstaaten – praxisorien- offen zu lassen. tierte Vorschläge an die EU-Kommission, das Bun- desfinanzministerium und das Bundesministerium Dr. Volker J. Petersen für Ernährung und Landwirtschaft gegeben. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 15

Russland-Importstopp: Folgen und Ausblick

m 7. August 2014 verhängte die Russische Föde- bargo ebenfalls komplett wegbrachen. Einige Neben- Aration gegenüber der EU, den USA sowie ande- produkte (ausschließlich Rind) konnten weiterhin ge- ren Ländern einen sofortigen Importstopp für zahl- liefert werden. Im Herbst 2014 sperrte die Russische reiche Produkte wie Obst, Gemüse, Milcherzeugnis- Föderation auch diese Produkte. se und Fleisch. Dies war eine Reaktion Russlands auf EU-Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise. Milchwirtschaft DRV-Präsident Nüssel zeigte u. a. in Gesprä- chen mit Bundesminister Christian Schmidt die weit- Veterinärrechtliche Sperren führten bereits 2013 zur reichenden Auswirkungen dieser Sanktionen auf die Halbierung der Käseausfuhren nach Russland auf Geschäftstätigkeit der genossenschaftlichen Unter- 38.400 t. Mit dem Importstopp kam es zu weiteren nehmen auf. Er setzte sich zur Überwindung dieser Einschränkungen auf 13.300 t. Dennoch konnte der negativen Folgen vor allem für die Öffnung neuer Ex- Käseexport 2014 mit einer Gesamtmenge von 1,16 portmärkte ein. Der DRV hat in intensiven Gesprächen Mio. t an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen. mit der Administration in Berlin und Brüssel Lösungs- Neben Steigerungen der Ausfuhren in EU-Länder wege für seine Mitgliedsunternehmen aufgezeigt. konnte fast die Hälfte des Rückgangs im Russland- Geschäft auf anderen Drittlandsmärkten abgesetzt Obst und Gemüse werden. Die größten Zuwächse waren in Südkorea, Saudi-Arabien, Japan und in den USA zu verzeichnen. Die Brüsseler Kommission beschloss im Herbst 2014 Der Export wurde zudem durch den schwachen kurzfristige Hilfspakete für den Obst- und Gemüse- Eurokurs gestützt. sektor, die jedoch den deutschen Genossenschaften kaum Erleichterungen brachten. Niedrige Preise do- Ausblick und Bewertung minierten, auch bedingt durch gute Ernten, das Markt geschehen. Deshalb spielt die weitere Diversi- Die russischen Sanktionen sind zunächst auf ein Jahr fizierung der Absatzmärkte eine entscheidende Rolle. befristet. Eine Aufhebung der Sperre zum August 2015 Am 25. März 2015 unterzeichneten die Apfel- erscheint jedoch ungewiss. Einerseits haben sich die erzeugerorganisationen und das Julius Kühn-Institut Eskalationen in der Ukraine weiter verschärft. Anderer- einen Dienstleistungsvertrag. Gegenstand der Verein - seits flammen erste Signale zur Aufhebung des Still- barung ist die Erstellung von Gutachten zu pflanzen- standes auf: Mitte April 2015 besuchten russische In- gesundheitlichen Risikoanalysen, die für Ausfuhren spektoren Milch- sowie Fleischbetriebe in Deutschland. in Drittländer erforderlich sind. Nun muss sich zeigen, ob in naher Zukunft mit einer teilweisen Öffnung des Marktes zu rechnen ist. Fleischwirtschaft Für den DRV und seine Mitgliedsunternehmen hat die Erschließung neuer Märkte weiterhin höchste Der Absatzmarkt für Schweinefleisch in Russland war Priorität. Der mit dem Julius Kühn-Institut geschlos- bereits seit Anfang 2013 schrittweise weggebrochen. sene Vertrag ist für die genossenschaftliche Obst- und Anfang 2014 wurde mit Auftreten der Afrikanischen Gemüsewirtschaft ein Lichtblick. Aber auch die For- Schweinepest in der EU der Handel komplett unter- cierung weiterer Handelsabkommen wie das TTIP ge- bunden. Ein anderes Bild zeigten die Rindfleisch- winnen an Bedeutung. exporte, die im ersten Halbjahr 2014 um 80 Prozent gesteigert werden konnten, dann aber durch das Em- Dr. Gertrud Burghard/Heinrich Schmidt/Dr. Verena Schütz 16 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Gentechnik: Tierische Veredelung im Fokus

ie gesellschaftliche und politische Diskussion um Versicherungsschutz abgedeckte Haftungsrisiken DGentechnik fokussiert sich zunehmend auf den hervor. Das gilt insbesondere für diejenigen Unter- Einsatz in Futtermitteln für die Produktion von Le- nehmen, die die Abwesenheit bestimmter gentech- bensmitteln tierischer Herkunft. Beim ersten DRV- nischer Prozesse in ihren Produkten herausstellen. Forum Tierische Veredelung, das im November 2014 in Berlin stattfand, wurde in Abstimmung der Spar- Lebensmittel „Made in “ ten Futtermittel-, Milch- sowie Vieh- und Fleischwirt- schaft ein 5-Punkte-Positionspapier verabschiedet. Der DRV wehrt sich gegen eine Schwächung der Darin wird die Wahlfreiheit von Verbrauchern und Wettbewerbsposition der deutschen Agrarwirtschaft Produzenten in den Vordergrund gestellt. Verpflich- durch populistische Maßnahmen, die eine pauschale tenden Vorgaben für die gesamte Branche, wie sie Stigmatisierung der Gentechnik zum Ziel haben. von Teilen des Lebensmitteleinzelhandels gefordert Deutschland bietet herausragende Rahmenbedin- werden, erteilen die genossenschaftlichen Unter- gungen für eine effiziente und nachhaltige Produk - nehmen eine klare Absage. tion tierischer Lebensmittel, und zahlreiche Mit- gliedsunternehmen sichern ihre Wertschöpfung, Verfügbarkeit und Rechtssicherheit indem sie den Export ausbauen.

Die europäische Futtermittelwirtschaft bleibt ins- Widerstand gegen Opt-out besondere bei Proteinfuttermitteln – trotz aller Be- mühungen um alternative Herkünfte – auf lange Nach der Nationalisierung des Anbaus gentechnisch Sicht importabhängig. Gleichwohl unterstützt der veränderter Pflanzen möchte die EU-Kommission DRV die Förderung der heimischen Eiweißpflanzen- den Mitgliedstaaten zusätzlich die Möglichkeit er - Produktion. Zahlreiche Mitgliedsunternehmen bieten öffnen, die Verwendung von GVO als Lebens- und die Abnahme und Verwertung der Rohstoffe vor- Futtermittel – trotz vorausgegangener europäischer wiegend auf regionalen Märkten an. Bei der Bewer- Zulassung – zu untersagen. Diesem Vorhaben, das tung von Alternativen erwartet der DRV auch die die Brüsseler Kommission im April 2015 bekannt ge- Berücksichtigung von Aspekten der Flächeneffizienz macht hat, tritt der DRV entschlossen entgegen. bzw. internationalen Arbeitsteilung und Wett- Denn neben kaum lösbaren Logistikproblemen ist bewerbsfähigkeit. eine weitere Schwächung in der Rohstoffverfügbar- Unbefriedigend bleibt die Rechtssituation bei keit nicht akzeptabel. Negative Reaktionen im inter- der GVO-Kennzeichnung. Wiederholte Klärungs- nationalen Handel sind vorprogrammiert. anfragen des DRV ließ der Gesetzgeber bislang un- beantwortet. Dies ruft erhebliche und durch keinen Dr. Momme Matthiesen DRV-Geschäftsbericht 2014 | 17

Initiative Tierwohl: Chance eindrucksvoll genutzt

ie Strategie zur Umsetzung Vergleich zu anderen Programmen hat ein landwirt- Dder Tierwohl-Kriterien in schaftlicher Betrieb keine Möglichkeit, Kriterien nach- der gesamten Wertschöpfungs- zubessern. Alle Anforderungen müssen beim ersten kette mit breiter Unterstützung Audit erfüllt sein. Entsprechend bereiten sich die Be- aller Beteiligten ist einzigartig. triebe durch Voraudits vor. Die jährlichen Bestäti- Die gesellschaftliche Diskussi- gungsaudits, unangekündigte Audits sowie hohe on zeigt, dass Verbraucher be- Sanktionsstrafen von bis zu 100.000 Euro tragen zur reit sind, mehr Geld für Tier- konsequenten Einhaltung der Vorgaben bei. Im Um- wohl auszugeben, allerdings scheiterten bisherige La- kehrschluss erhalten Landwirte nach positivem Pro- belprogramme genau an dieser Schnittstelle. grammaudit ein drei Jahre gültiges Zertifikat. Nachdem sich das Bundeskartellamt 2014 grundsätzlich positiv zur Initiative Tierwohl geäußert Überwältigende Resonanz hatte, ist der Weg frei für die Umsetzung dieser bis- lang einzigartigen Branchenlösung. Folgerichtig Am 28. April 2015 endete die erste Anmeldephase wurde mit Gründung der Gesellschaft zur Förderung für Schweine haltende Betriebe. Über 4.600 Betriebe des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH das ent- mit 25,5 Mio. Schweinen unterstreichen die hohe Be- scheidende Element zur Organisation bzw. Steue- reitschaft der Tierhalter, den gesellschaftlichen An- rung der inhaltlichen Aufgaben der Initiative ge- sprüchen nach mehr Tierwohl Rechnung zu tragen. schaffen. Der DRV ist einer von sechs Gesellschaf- Der DRV und seine Mitgliedsunternehmen tern. Ebenfalls beteiligt sind: Deutscher Bauernver- aus der Vieh- und Fleischwirtschaft haben intensiv band, Verband der Fleischwirtschaft, Bundesver- an den Vorbereitungen zur Umsetzung der Tierwohl- band der deutschen Fleischwarenindustrie und Han- kriterien gearbeitet. Zahlreiche Informationsveran- delsvereinigung für Marktwirtschaft. staltungen, einzelbetriebliche Beratungen, Voraudits sowie das umfangreiche Anmeldeverfahren trugen Grundanforderungen und Pflichtkriterien dazu bei, dass die deutschen Schweinehalter nun mehr als doppelt so viel der kalkulierten Fleisch - Das Jahr 2014 stand im Zeichen der Konkretisierung menge bedienen können. Ein neutrales, computer- und Detailausgestaltung der neuen Anforderungen basiertes Losverfahren ermittelte die Betriebe, die zur Förderung des Tierwohls. Nach Veröffentlichung mit dem Programmaudit in der Initiative starten. Das der umfangreichen Kriterienkataloge haben sich sind rd. 2.100 Betriebe mit mehr als 12 Mio. Tieren. zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe auf die Um- Die nicht berücksichtigten Landwirte haben die setzung der Anforderungen vorbereitet. Dies spie- Möglichkeit, über eine Warteliste und ein „Nachrück- gelte sich auch auf überregionalen sowie lokalen verfahren“ teilzunehmen. Dies setzt aber voraus, dass landwirtschaftlichen Ausstellungen wider. Eine Fülle ein entsprechendes finanzielles Volumen zur Verfü- von Lösungsvorschlägen wurde unterbreitet. gung steht. Die Kontrolle der umfangreichen Tierwohlkri- In den kommenden Monaten stehen die Ein- terien durch fachkundige, gut geschulte Auditoren führung der Initiative im Lebensmitteleinzelhandel, stellte einen weiteren Schwerpunkt dar. Zusatzausbil- die Aufstockung des Finanzetats und die Gewinnung dungen befähigen u. a. QS-Auditoren ab Mai 2015 weiterer Absatzkanäle auf der Agenda. Programmaudits, jährliche Bestätigungsaudits sowie unangekündigte Kontrollaudits durchzuführen. Im Dr. Verena Schütz 18 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Wir transportieren Tierschutz: Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit

it dem Auftritt der Raiffeisen-Viehvermark- als auch der Dokumentarfilm, in dem die Abläufe ge- Mtungsgenossenschaften auf dem ErlebnisBau- zeigt werden, als guter Einstieg in Gespräche. Diese ernhof der Internationalen Grünen Woche (IGW) im drehten sich häufig auch um allgemeine Themen wie Januar 2015 wurde die Erfolgsgeschichte der Öffent- Tierhaltung, Fleischkonsum und Ernährung. lichkeitsarbeit rund um den Tiertransport fortge- führt. Fortsetzung folgt Der ausgestellte Transporter erwies sich er- neut als Magnet für über 30.000 Besucher. Das High- Das unterstreicht einmal mehr, wie dringend not- light war die Projektion einer Filmsequenz des Trans- wendig es ist, die transparente Präsentation moder- ports von Schweinen. So erhielten Verbraucher, Po- ner Agrarwirtschaft unbeirrt fortzuführen und aus- litiker und Journalisten einen realistischen Eindruck zubauen. So wird der wachsenden Entfremdung der vom Verhalten der Tiere und dem Platzangebot wäh- Bevölkerung von der landwirtschaftlichen Urproduk- rend der Fahrt. Gemäß dem Hallenmotto „Wir nut- tion entgegengewirkt. zen und schützen aus Verantwortung“ wurde gezielt Das gelang ebenfalls bei zahlreichen regio- auf Tierschutzaspekte und Maßnahmen eingegan- nalen Veranstaltungen und Messen. Ein Highlight gen, damit die Tiere gesund und möglichst stressfrei war die Ausstellung auf der NORLA in Rendsburg ans Ziel gelangen. mit lebenden Mastschweinen im Transporter. Auch ein Unterrichtsbaustein im i.m.a Lehrermagazin Guter Einstieg in Gespräche „lebens.mittel.punkt“ unterstützt die Öffentlichkeits- arbeit. Zahlreiche Politiker wie der schleswig-holsteinische Der DRV dankt den Unterstützern des Ministerpräsident Torsten Albig, die Staatssekretäre Projektes und Helfern vor Ort! Der Informations- Dr. und Dr. Robert Kloos sowie stand wird für regionale Veranstaltungen kostenfrei Landwirtschaftsminister der Bundes länder und Ab- zur Verfügung gestellt. Interessenten wenden geordnete des Bundestages machten sich ein Bild sich an die Autorin, Telefon 030 856214-532, davon, wie komplex die Vorbereitung und Durchfüh- Mail: [email protected]. rung von Tiertransporten sind. Hierbei erwiesen sich sowohl die Projektion der tatsächlichen Besatzdichte Elisabeth Kotthoff DRV-Geschäftsbericht 2014 | 19

Smart-Farming und Big Data: Genossenschaften als verlässliche Partner

eit 1990 sind Navigationssysteme auf dem Markt, des einzelnen Landwirts reagieren. Pflanzenschutz- Sdie Satellitensignale (GPS = Global Positioning mittel werden dem Landwirt „just in time“ in der System) zur Standortbestimmung nutzen. Im Auto- prognostizierten Bedarfsmenge zur Verfügung ge- mobilsektor haben die Verfügbarkeit digitalisierter stellt. Notwendige Behandlungen können dann ohne Straßenkarten und der Preisverfall bei Speicherme- weiteren Zeitverzug vorgenommen werden. Rest- dien den Navigationssystemen ab der Jahrtausend- mengen werden minimiert, Abstandsauflagen kor- wende längst zum Durchbruch verholfen. rekt eingehalten. Die Eintragung in die Ackerschlag- In der Agrarwirtschaft sind die technischen kartei erfolgt automatisiert und fehlerfrei. und organisatorischen Anforderungen ungleich hö- Durch die Vernetzung von Erntemaschinen, her: Hier gibt es zwar ebenfalls umfangreiches Kar- Transportkapazitäten und Erfassungsanlagen wer- tenmaterial, beispielsweise aus der Reichsboden- den Wegstrecken und Wartezeiten minimiert. Be- schätzung, über Gewässer, Niederschläge und zur stimmte Qualitäten können unmittelbar separiert Hangneigung. Das reicht aber nicht aus. Vielmehr ist werden. Auch in der tierischen Veredelung fallen es notwendig, positionsgebundene Daten mittels zahlreiche Daten an, die automatisiert erfasst und spezieller Sensoren und Beprobungen zu erfassen strukturiert weiterverarbeitet werden sollten. und für weitere Anwendungen aufzubereiten. So- fern die ermittelten Werte längerfristig nutzbar blei- Genossenschaften beraten ben sollen, ergeben sich große Datenmengen, die ein professionelles Management voraussetzen. Wenn Landwirte den Weg zum „smarten Betrieb“ Das erste Level sind Ertragskartierungen, mit einschlagen, sind sie auf kompetente und vertrau- deren Hilfe beispielsweise die bedarfsgerechte Dün- enswürdige Partner angewiesen. Die Datenmengen gung unterstützt wird. Auch die Einzeldüsenabschal- müssen sicher verwaltet und zielgerichtet verarbeitet tung beim Pflanzenschutz kann bereits mit einem werden. Datenschutz spielt dabei eine große Rolle. Minimum an Daten realisiert werden. Der Beratungsbedarf ist hoch. Die notwendige Tech- Durch die Einrichtung von Korrektursignalen nik muss aufeinander abgestimmt werden. Überbe- erreicht die Positionsbestimmung eine Genauigkeit triebliche Infrastruktureinrichtungen (z. B. GPS-Kor- von zwei Zentimetern. Sofern diese Genauigkeit rektursender und lokale Wetterstationen) sind zu auch auf sämtliche Anbaugeräte übertragen werden koordinieren, zu installieren und zu betreiben. Sämt- kann, ergeben sich völlig neue Verfahren bei Aus- liche Prozesse müssen laufend auf Optimierungs- saat, Pflege und beim Pflanzenschutz, beispielswei- möglichkeiten hin untersucht werden. Das sind Funk- se die gezielte Aufwuchsbekämpfung überall dort, tionen für genossenschaftliche Unternehmen. He- wo kein Saatgut abgelegt worden ist. In Verbindung rausforderungen, die am besten im Verbund ge - mit engmaschig platzierten lokalen Wettersensoren meistert werden können. werden sich Produktivität und Umweltverträglich- keit im Pflanzenbau deutlich erhöhen. Dr. Michael Reininger

Synergien mit dem Handelspartner

Sobald der Handelspartner in die Big-Data-Architek- tur eingebunden wird, kann dieser als Betriebsmit- tel-Lieferant frühzeitig auf den erwarteten Bedarf je- 20 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Mitgliederkommunikation: gestern – heute – morgen

elefon, Fax und Brief: Die guten alten Kommuni- Serviceangebot kommt an! Tkationsmittel haben in der Mitgliederkommunika- tion des DRV längst ihren Spitzenstatus eingebüßt. Der Schritt hin zur zeitgemäßen Online-Kommuni- Seit fast drei Jahren kann jedes DRV-Mitglied zu je- kation lohnt, denn immer mehr Mitglieder greifen der Zeit, an (fast) jedem Ort seine individuellen The- auf das umfassende DRV-Serviceangebot zurück. menwünsche mit wenigen Klicks abrufen. Egal, ob 2014 verzeichnete www.raiffeisen.de insgesamt Daten zur Weltgetreideproduktion, Informationen 334.000 Seitenaufrufe. Ein Plus von fast 7 Prozent über EU-Gesetzesvorhaben, die auf dem Brüsseler zum Vorjahr. Im Monatsdurchschnitt wird das Web- Parkett heftig diskutiert werden, oder Mustersatzun- angebot rd. 28.000-mal angeklickt. Beachtliche Zu- gen für Molkereien. Das Informationsangebot auf wächse bei Downloadzahlen und Aktionen pro Be- der DRV-Internetseite www.raiffeisen.de ist reich- such zeigen auf, dass die vielfältigen DRV-Informa- haltig und bietet für jede Nachfrage das passende tionen in qualitativer Hinsicht sehr intensiv genutzt Angebot. werden. So wurden 2014 durchschnittlich 2.700 In- halte im Monat heruntergeladen. Ein Plus von fast Newsletter als Herzstück 20 Prozent zum vorherigen Jahr!

Mit dem Web-Relaunch im Herbst 2012 hat der DRV Neuer Politikbericht seine interne Mitgliederkommunikation neu aufge- stellt. Herzstück ist der nahezu täglich versendete Der DRV hat sich auf die Fahnen geschrieben, das DRV-Newsletter mit topaktuellen Nachrichten. Jeder Informationsangebot für seine Mitglieder noch wei- Nutzer entscheidet selbst, welche genauen Informa- ter zu verbessern. So hat der Verband seit Anfang tionen er benötigt und welche nicht. Ob Nachrichten 2015 den neuen Politikbericht „Hauptstadtnotizen“ aus den Bereichen Ölsaaten, Wein und Futter sowie auf den Weg gebracht. Einmal im Monat erhalten Meldungen zum Lebensmittelrecht und Logistikthe- Multiplikatoren der DRV-Gremien politische Hinter- men: 15 genossenschaftliche Tätigkeitsfelder sowie grundberichte zu den Verbandsaktivitäten auf natio- sieben Themenkomplexe sind frei wählbar. Zudem naler und europäischer Ebene. Damit nicht genug: bietet der exklusive Mitgliederbereich ein umfang- Mit dem festen Willen, den DRV-Internetauftritt als reiches Angebot an Hintergrundmaterialen, Statisti- leistungsstarkes Serviceangebot auszubauen, sind ken und rechtlichen Grundlagen. für 2015 weitere Optimierungen bei der Suchfunktion und Gesamtnavigation geplant.

Monatlicher Durchschnitt Cornelia Seidel

2013 2014 Bilanz (%) Seitenansichten 26.134 27.797 +6,4 Besucher 7.539 7.738 +2,7 Besuchszeiten 4,00 Min. 4,18 Min. +4,5 Aktionen pro Besuch 3,9 4,13 +5,8 Sie wollen den täglichen DRV-Newsletter erhalten? Einfach anmelden: www.raiffeisen.de/registrieren Downloads 2.213 2.643 +19,4 DRV-Geschäftsbericht 2014 | 21

DRV vernetzt: Vom Grain Club bis zur AG Mittelstand

er Grain Club blickte 2014 auf zehn erfolgreiche dem Thema Transparenz befasst. An einem Sym- DJahre politischer Arbeit in Berlin und Brüssel zu- posium in Berlin nahmen über 200 Verantwortliche rück. Acht deutsche Agrarverbände haben sich zu- aus Politik, Wirtschaft und Medien teil. Ein spekta- sammengeschlossen, um gemeinsame Anliegen kulärer Coup gelang dem Verein mit einem Infor- und Ziele des Agribusiness gegenüber Politik und mationsstand auf der Photokina in Köln, der welt- Medien zu vertreten. Der Grain Club repräsentiert weit größten Messe: Unter dem Titel „Schweine“ die verschiedenen Stufen der Getreide-, Ölsaaten- wurden erstmals realistische Bilder aus der moder- und Futtermittelwirtschaft vom Groß- und Außen- nen Tierproduktion einem breiten Publikum gezeigt. handel agrarischer Rohstoffe bis hin zur Verarbei- tung. Im Jubiläumsjahr hat der Club sich erneut zu Arbeitsgemeinschaft Mittelstand Themen des internationalen Agrarhandels klar posi- tioniert. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Verant- Der DRV engagiert sich in der Arbeitsgemeinschaft wortlichen auf nationaler und europäischer Ebene Mittelstand (AG Mittelstand). Die zehn Mitgliedsver- geführt. Viel Beachtung fand die im März in Berlin bände repräsentieren rd. 3,7 Mio. kleine und mittlere durchgeführte Welternährungskonferenz. Diese hat Unternehmen aus Handel, Handwerk, dem Dienst- der Grain Club gemeinsam mit dem Frankfurter All- leistungssektor, Gastronomie und Hotellerie, den gemeinen Forum durchgeführt. Bundesminister freien Berufen und der Industrie sowie die Genos- Christian Schmidt hielt bei der Konferenz seine erste senschaftsbanken und Sparkassen als Finanzie- Grundsatzrede. rungspartner des innovativen Mittelstands. Eine wichtige Plattform der Arbeitsgemein- DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT e.V. schaft ist der seit 2003 gemeinsam herausgegebene „Jahresmittelstandsbericht“. Dessen Veröffentli- Moderne Produktionsweisen der Agrar- und Ernäh- chung wird jeweils durch einen Parlamentarischen rungswirtschaft stehen in der Öffentlichkeit und den Abend in Berlin flankiert. Der Bericht bündelt die Per- Medien in der Dauerkritik. Innovationen und Leis- spektiven und Expertise der Mitgliedsorganisatio- tungen werden vielfach nicht wahrgenommen oder nen. Er vermittelt Entscheidungsträgern in Politik verzerrt dargestellt. Der DRV hat daher 2012 als Trä- und Wirtschaft ein aktuelles und umfassendes Bild, gerverband den Verein „DIE LEBENSMITTELWIRT- welche Anliegen den Mittelstand bewegen und wie SCHAFT e.V.“ mit gegründet. Auftrag ist es, Mei- der Mittelstand die politischen Rahmenbedingun- nungsträger über Herausforderungen entlang der gen und Weichenstellungen bewertet. Prozesskette zu informieren. Im Berichtsjahr hat sich DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT intensiv mit Dr. Claudia Döring/Monika Windbergs 22 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Raiffeisen-Stiftung: Förderung nimmt Fahrt auf

m dritten Tätigkeitsjahr der Raiffeisen-Stiftung hat Idie Zahl der Anträge deutlich zugenommen. Aus den Bereichen Bildung und Öffentlichkeitsarbeit so- wie Forschung und Wissenschaft wird eine Vielzahl von Projekten unterstützt. Die bereits 2013 bewilligte Stiftungsprofes- sur ist im Herbst 2014 nach Berufung zum ordentli- chen Professor an den Start gegangen. Zunächst soll über den Forschungsbereich „Ökonomik ländlicher um eine zweitägige Schulung des Genossenschafts- Genossenschaften“ in Halbjahresberichten gegen- verbandes Weser-Ems e.V. für Schülergenossen- über dem Stiftungsvorstand informiert werden. schaften gesponsert. Hier lernten Schüler die Ar- Als Forschungsprojekt konnte die Untersu- beitsweise der Genossenschaften kennen. chung der NIR-Spektroskopie zur Verbesserung der Gleichfalls als Folgeprojekt wurde ein Seminar Traubenqualität bei der Annahme in Winzergenos- gefördert, das Frauen zu Führungspositionen in land- senschaften unterstützt werden. wirtschaftlichen Genossenschaften die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat nahegebracht hat. Bildungsprogramm für Schüler Mut zum Ehrenamt Das Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ des Ackerdemia e.V. wird in Zusammenarbeit mit der In der Hochschulausbildung wurden zudem ein Ge- Universität Potsdam und örtlichen Genossenschaften nossenschaftsmodul sowie ein Seminar zur vertie- durchgeführt. Es bringt Schülern zwischen zehn und fenden Forschung des Genossenschaftswesens an 14 Jahren die landwirtschaftliche Produk tions- und der Universität Nürnberg unterstützt. Dort machen Wirtschaftsweise näher und zeigt die genossen- sich Bachelor- und Masterstudierende mit der schaftliche Vermarktung auf. Das Bildungspro- Rechtsform der eG vertraut. gramm, das 2014 als Pilotprojekt startete, wird zu- Zum Thema Motivation und Förderung eh- sammen mit verschiedenen landwirtschaftlichen Ge- renamtlicher Mitarbeit in Ge nossenschaften wird nossenschaften fortgeführt. eine Masterarbeit gefördert, die die Bereitschaft für Zur Unterstützung der schulischen Bildung ehrenamtliches Engagement in ländlichen Genos- hat die Raiffeisen-Stiftung Lehrmaterial der i.m.a. senschaften einschließlich Handlungsoptionen für zum Thema Tiertransport finanziell ebenso unter- die Unternehmen untersucht. stützt wie den Flyer „GenoGenial 2.0!“ für Schüler- genossenschaften. Als Folgeprojekt wurde wieder- RAin Birgit Buth Wer will, sucht Wege.

Wer nicht will, sucht Gründe. Hanns-J. Steinbach 24 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Warenwirtschaft: Preisrückgang bei Agrarrohstoffen

Getreide 150 Euro. Erst zum Jahresende zogen sie aufgrund der politischen Unsicherheiten in der Schwarzmeer- Weltweit wurde 2014/2015 mit 2 Mrd. t (ohne Reis) region wieder deutlich auf bis über 200 Euro an, erneut eine Rekordernte erzielt. In der EU-28 wurde sanken danach aber wieder. mit gut 327 Mio. t die bislang höchste Getreideernte Für 2015 gehen die Experten von einer gerin- eingefahren. Sie übertrifft die bisherige Spitzenernte geren globalen Getreideernte von 1,94 Mrd. t aus. des Jahres 2008 in Höhe von rd. 311 Mio. t deutlich. Grund dafür sind insbesondere die politischen Un- Die weltweiten und europäischen Ergebnisse sind sicherheiten in der Schwarzmeerregion. In Europa auf die guten Witterungsbedingungen zurückzufüh- wird mit rd. 310 Mio. t erneut eine sehr gute Ernte ren. Allerdings liegen die Qualitäten bei europäi- erwartet. Um den Markt zu entlasten, kommt dem schem Getreide teilweise deutlich unter dem lang- Export zentrale Bedeutung zu. Dieser läuft derzeit jährigen Mittel. Insbesondere der französische Wei- sehr erfolgreich. Nicht zuletzt aufgrund der Euro- zen leidet unter niedrigen Protein- und Kleberwerten. schwäche ist Europa mittlerweile zum weltweit In Deutschland konnte ebenfalls eine Rekordge - größten Weizenexporteur aufgestiegen. treide ernte in Höhe von knapp 52 Mio. t eingefahren Der DRV trägt durch profunde Marktinforma- werden, allerdings weist der Weizen auch hier teil- tionen weiterhin dazu bei, dass sich die genossen- weise Proteinschwächen auf. schaftlichen Unternehmen erfolgreich auf den Die großen Mengen hatten deutliche Aus- Märkten bewegen. Darüber hinaus setzt sich der wirkungen auf die Notierungen an den Waren - Verband verstärkt dafür ein, neue Märkte für deut- terminbörsen. Sie fielen während der Ernte und un- sches Getreide zu erschließen. mittelbar danach auf ein Vierjahrestief von bis zu rd. RA Guido Seedler

Weltgetreideproduktion und -verbrauch (ohne Reis) (in Mio. t; 1999/00–2014/15; Vorschätzung 2015/16)

Verbrauch Produktion Differenz Differenz

2.000 2.000 2.001 420 1.960 370 1.900 1.973 1.937 1.853 1.934 1.819 320 1802 1.799 1.800 1.784 1.850 1.794 270 1.699 1.700 1.769 1.751 1.648 1.732 220 1.619 1.628 1.678 1.600 170 1.503 1.543 1.606 1.494 1.599 1.588 1.473 1.475 120 1.500 70 1.481 70 49 67 27 1.470 1.453 1.482 1.447 1.400 21 30 20

1.300 –30

1.200 –3 –22 –12 –56 –62 –13 –40 –33 –3 –25 –23 –80 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16

Quellen: USDA 04/2014, DRV DRV-Geschäftsbericht 2014 | 25

Ölsaaten markt bedingt, sondern auch durch politisch her- beigeführte Lücken im Pflanzenschutz. Deshalb Weltweit wird 2014/2015 bei Ölsaaten mit einer Re- setzt sich der DRV gemeinsam mit anderen kordernte von erneut mehr als 500 Mio. t gerechnet. Branchenverbänden dafür ein, dass weiterhin ein Es wird von einer Erntemenge in Höhe von 533 Mio. t erfolgreicher Rapsanbau möglich ist und die Ab- ausgegangen. Das Vorjahresergebnis von 505 Mio. t satzwege erhalten sowie perspektivisch ausgebaut wird um 28 Mio. t bzw. knapp 6 Prozent übertroffen. werden. Dem steht ein Verbrauch von 506 Mio. t gegenüber. Somit wird mit einem erneuten und spürbaren An- RA Guido Seedler stieg der Endbestände auf 103 Mio. t (Vor jahr: 81 Mio. t) gerechnet. In der EU sind 2014 insgesamt Saatgut knapp 34,8 Mio. t Ölsaaten geerntet worden, davon 24 Mio. t Raps. In Deutschland wurde mit 6,2 Mio. t Die EU-Kommission legte 2014 einen Vorschlag zur eine rekordverdächtige Ernte eingefahren. Nationalisierung des Anbaus gentechnisch verän - Die Entwicklungen auf dem Ölsaatenmarkt derter Pflanzen vor. Der DRV hat kritisiert, dass unter werden u. a. davon abhängen, wie die europäische der geltenden Nulltoleranz ein rechtssicherer Saat- Biokraftstoffpolitik fortgeschrieben wird bzw. ob guthandel im Binnenmarkt mit Regionen, die den neue Absatzmärkte für Öle gefunden werden. Hier kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter zeichnen sich Weichenstellungen zulasten des euro - Pflanzen erlauben und solchen, die die Nutzung ver- päischen Rapsanbaus ab. Diese sind nicht bieten, nicht mehr möglich sein wird. Darüber hinaus nur durch Einschränkungen auf dem Biokraftstoff- rüttelt die Nationalisierung nach Auffassung des DRV

Weltölsaatenproduktion und Entwicklung von Verbrauch und Beständen (in Mio. t und %)

Endbestände Bestände zu Verbrauch Verbrauch Produktion

600 60 %

533 505 500 50 % 476 b 461 b 506 447 461 b 491 b 469 406 392 399 b 448 400 381 394 446 40 % b 425 b 395 325 332 336 b 387 b 402 b 404 304 314 b 369 300 b 336 30 % 326 b 300 b 311 b 324 b

20,4 % 200 19,0 % 19,2 % 20 % 17,2 % 17,7 % 16,2 % 15,7 % 16,4 % 12,8 % 12,9 % 13,2 % 15,1 % 13,8 % 14,3 % 14,5 % 14,8 % 100 10 %

0 38 40 43 49 46 60 66 75 63 58 75 86 67 69 81 103 0 % 1999/00 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15

Quellen: USDA 04/2015, DRV 26 | DRV-Geschäftsbericht 2014

an den Grundsätzen des Binnenmarktes und unter- Akademien wird der DRV 2015 eine Folgeveranstal- gräbt die Kompetenz der Europäischen Behörde für tung anbieten. Lebensmittelsicherheit (EFSA). Dr. Claudia Döring Am 10. Juli 2014 ist das Direktzahlungen- Durchführungsgesetz in Kraft getreten, mit dem die Kartoffelwirtschaft Regelungen der GAP-Reform auf nationaler Ebene umgesetzt werden. Dadurch wurde u. a. der Anbau Im Jahr 2014 fiel die Kartoffelernte in Deutschland von Leguminosen als Alternative zur Flächenstill - mit 11,6 Mio. t überdurchschnittlich gut aus. Sie lag legung möglich. Der DRV begrüßt, dass die EU-Kom- rd. 20 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Im Ver- mission nach kontroversen Diskussionen den Um- gleich zum mehrjährigen Mittel (2009–2014) beträgt rechnungsfaktor zugunsten des Leguminosen-An- der Anstieg 7 Prozent. Maßgeblich waren die opti- baus von 0,3 auf 0,7 angehoben hat. Dadurch wird malen Wetterverhältnisse. Vor allem der milde, kurze mittel- und langfristig der Absatz von Z-Saatgut für Winter führte zu frühzeitigen und raschen Auspflan- Leguminosen zunehmen. Begünstigt wird dies zu- zungen. Warme Frühjahrstage, gefolgt von gelegent- dem dadurch, dass der Einsatz von Pflanzenschutz- lichem Regen, bedingten ein rasches Auflaufen der und Düngemitteln auf ökologischen Vorrangflächen Kartoffeln und begünstigten die gute Entwicklung mit Leguminosen erlaubt ist. der Bestände. Mit 474,2 dt/ha wurde 2014 beim Er- Der DRV hat sein Fortbildungsangebot für trag ein Spitzenergebnis erzielt, das 19 Prozent über die Saatgutwirtschaft ausgeweitet und gemeinsam dem des Vorjahres lag. mit der Akademie Deutscher Genossenschaften Die Kartoffelanbaufläche betrug 244.800 ha (ADG) sowie der GenoAkademie Hannover erstmals und wurde gegenüber dem Vorjahr marginal aus - ein bundesweites Seminar für Nachwuchskräfte des gedehnt. Während die Fläche bei Veredlungskar - Saatgutbereichs auf Schloss Montabaur durchge- toffeln um 4 Prozent auf 71.400 ha stieg, wurde der führt. In der zweitägigen Veranstaltung wurden Stärkekartoffelanbau auf 55.000 ha weiter ein - Grundlagen der Pflanzenzüchtung und des Saatgut- geschränkt. Das entspricht einem Rückgang der rechts beleuchtet. Darüber hinaus wurden politische Fläche um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und Entwicklungen diskutiert und Tipps für den Umgang ist der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit gegen- mit Handelspartnern gegeben. In Abstimmung mit über anderen Verwendungsmöglichkeiten ge - den genossenschaftlichen Unternehmen und den schuldet.

Entwicklung der Kartoffelwirtschaft in Deutschland

1990 2010 2011 2012 2013 2014

Gesamtertrag, Mio. t 14,0 10,1 11,8 10,7 9,7 11,6 Anbaufläche, Tsd. ha 548,4 254,4 258,7 238,3 242,8 244,8 Ertrag, dt/ha 256 398,8 457,6 447,5 398,3 474,2 Verbrauch, kg/Kopf 71,5 64,5 56,8 64,5 58,7 57,7

Quelle: AMI, Statistisches Bundesamt DRV-Geschäftsbericht 2014 | 27

Befristete Ausnahmegenehmigung Düngemittel

Der Drahtwurm verursacht seit einigen Jahren zu- Im Wirtschaftsjahr 2013/14 stieg der Absatz von Mi- nehmenden Schaden. Der DRV hat sich auf poli - neraldüngern (einschließlich Düngekalk) um 8,1 Pro- tischer Ebene erfolgreich für eine befristete Ausnah- zent und erreichte 5,29 Mio. t. Der Aufwand an Dün- megenehmigung gemäß Artikel 53 der Verordnung gemitteln je Hektar landwirtschaftlich genutzter Flä- 1107/2009 für ein Körnergranulat zur Bekämpfung che erhöhte sich – lt. Statistischem Bundesamt – bei des Drahtwurms eingesetzt. Damit steht das Mittel Kalkdüngern von 146 auf 166 kg und bei Kalidüngern zur Pflanzsaison 2015 erneut zur Verfügung. von 25 auf 27 kg. Nahezu unverändert blieb der Auf- wand bei Phosphatdüngern (17 kg) und bei Stickstoff- Markterkundungsreise in die USA düngern (von 99 auf 100 kg). Wegen deutlicher Preis- senkungen bei nahezu allen Düngemitteltypen gin- Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Exports gen die Ausgaben der Landwirtschaft für Handels- – auch in der Kartoffelwirtschaft – hat der DRV die dünger um gut 3 Prozent zurück. Förderung einer Markterkundungsreise in die USA Vermehrte Kontrollen und umfangreiche Dis- beantragt. Das Bundesministerium für Ernährung kussionen im Zuge der Novelle der Düngeverord- und Landwirtschaft unterstützte diese Fahrt im Rah- nung tragen dazu bei, dass Wirtschaftsdünger inzwi- men seines Exportförderungsprogramms. Die Reise schen sehr gezielt ausgebracht, i.d.R. unmittelbar fand im Juni 2015 statt und führte in die Staaten Illi- eingearbeitet und ggf. über größere Entfernungen nois, Colorado und Idaho. verbracht werden. Dennoch zeigt das deutsche Belastungs- Suse-Katrin Jamrath/Dr. Christian Weseloh messnetz weiterhin deutlich erhöhte Nitratwerte im

Entwicklung des Inlandsabsatzes an Düngemitteln in Deutschland (in Tsd. t Nährstoff und Ausgaben der Landwirtschaft in Mio. Euro)

Kalk CaO (+13,1 %) Kali K2O (+8,6 %) Phosphat P2O5 (–0,1 %) Stickstoff N (+1,6 %) Ausgaben der Landwirtschaft (+3,1 %)

5.000

4.000

3.000

2.000

1.000

0 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

Quelle: Statistisches Bundesamt: Düngemittelversorgung – Fachserie 4 Reihe 8.2 – Wirtschaftsjahr 2013/2014 und frühere Ausgaben 28 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Grundwasser. Eine strenger gefasste Düngeverord- Im Rahmen der PAMIRA-Sammelaktion wur- nung soll die Einträge mindern. Die vom Bundesmi- den insgesamt 3.035 t gespülte und restentleerte nisterium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Pflanzenschutz- und Flüssigdünger-Verpackungen vorgeschlagene Einschränkung bei der Herbstaus- angenommen und verwertet; 14 Prozent mehr als bringung von Wirtschaftsdüngern und die Ausdeh- 2013. nung der Sperrfristen trifft auf erheblichen Wider- Ein Bericht der Bundesregierung offenbarte stand in der Landwirtschaft. Einigen Bundesländern gravierende Defizite bei der Harmonisierung der gehen diese Vorschläge jedoch nicht weit genug. Pflanzenschutzmittelzulassung innerhalb der EU. Falls nicht bald ein Kompromiss gefunden wird, Die gegenseitige Anerkennung funktioniert bislang muss mit einer Vertragsverletzungsklage der EU- nicht. Bei den Behörden stapeln sich die Zulas- Kommission gerechnet werden. sungsanträge. Der DRV hat – gemeinsam mit vier Die vermehrte Verbringung von Wirtschafts- weiteren Verbänden der Agrarwirtschaft – ein düngern in Ackerbauregionen wirkt sich auch auf 5-Punkte-Programm für einen nachhaltigen Pflan- den Bedarf an Handelsdüngern aus. Hier ist mittel- zenschutz in Deutschland vorgelegt, das im Agrar- fristig mit einem Rückgang zu rechnen. Gleichzeitig ausschuss des Deutschen Bundestages breite Zu- steigt der Bedarf an individuell angepassten Dünger- stimmung erntete. mischungen. Unklare Formulierungen in der Pflanzen- Der DRV hat im Berichtsjahr erneut um - schutz-Sachkundeverordnung haben dazu geführt, fangreiche Materialien zur Lagerung und Abgabe dass Abgeber – sofern sie nicht ausgebildete Land- von Düngemitteln herausgegeben. Der Schwer- wirte sind – keine Beratung mehr leisten dürfen. punkt lag auf handelsseitig hergestellten Dünger - DRV und BVEO hatten den neuen Zuschnitt der mischungen. Sachkunde bereits im Vorfeld kritisiert. Trotz forma- ler Abstimmung wird die Verordnung inzwischen Dr. Michael Reininger auf 16 unterschiedliche Weisen interpretiert. Unklar- heiten gibt es u. a. beim Beratungsbegriff, den Fort- Pflanzenschutz bildungsfristen und den Voraussetzungen für Fort- bildungsveranstaltungen. Das Jahr 2014 war geprägt von unerwartet kurz - DRV und BVEO stehen im kritischen Dialog fristigen Bedarfsspitzen. Wegen des milden Winters mit den für Pflanzenschutz zuständigen Behörden wurden bereits im Frühjahr große Mengen an Fungi - sowie Organisationen und informieren die Mit- ziden benötigt. Neue oder verstärkt auftretende gliedsunternehmen frühzeitig über aktuelle Ent- Schädlinge erforderten einen gezielten Mitteleinsatz wicklungen. und eine umfassende Beratung. Aggressiver „Neu- ankömmling“ ist die Kirschessigfliege (Drosophila Dr. Michael Reininger suzukii), die durch massenhaftes Auftreten innerhalb weniger Tage Obst-, Beeren- und Weintraubenernten Agrartechnik vollständig vernichten kann. Größere Schäden konnten durch die enge Zusammenarbeit von Pflanzenschutz- Mitte 2014 häuften sich Berichte über Umsatzeinbrü- diensten, dem Bundesamt für Verbraucherschutz und che bei Agrartechnik-Herstellern sowie im Handel. Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Pflanzen- Der deutsche Landtechnikhandel und -service war schutz-Handel verhindert werden. davon nicht betroffen. Das Geschäft mit der Technik DRV-Geschäftsbericht 2014 | 29

erwies sich als sehr stabil. Für 2015 wird aber mit genossenschaftlichen Energiehandel sehr wichtige Umsatzrückgängen gerechnet. Wenn Hersteller mit Absatz an leichtem Heizöl brach im selben Zeitraum Preisnachlässen reagieren, dann sind hohe Bestände dramatisch um knapp 16 Prozent auf 16,7 Mio. t ein. an Neu- und Gebrauchtmaschinen fatal. Die genos- Die Zahl der Straßentankstellen nahm 2014 weiter senschaftlichen Landmaschinen-Fachbetriebe haben ab. Zum Jahresende waren 14.209 Straßentankstel- systematische Maßnahmen zur Risikominderung er- len (Vorjahr: 14.271) am Markt tätig. Die Zahl der griffen. Autobahntankstellen stieg leicht auf 353. Neben organisatorischen Vorkehrungen ist Der Absatzrückgang von Mineralölproduk- gut ausgebildetes, hoch motiviertes Personal das A ten stellt alle Marktbeteiligten vor große Herausfor- und O. Die Akademie Deutscher Genossenschaften derungen. Der DRV fordert die Politik auf, die Wirt- ADG bietet mit großem Erfolg und Unterstützung schaft zu unterstützen. Einseitige Belastungen zu- des DRV zertifizierte Weiterbildungen für Verkäufer, lasten fossiler Energieträger sind zu vermeiden und Ersatzteillagerleiter und Werkstattleiter an. Der DRV klimapolitisch notwendige Maßnahmen technolo- unterstützt die in der Agrartechnik tätigen genos- gie- und brennstoffoffen umzusetzen. senschaftlichen Unternehmen mit aktuellen Infor- mationen über Rahmenbedingungen in allen RA Guido Seedler Rechtsbereichen.

Dr. Michael Reininger

Energie Entwicklung des Absatzes wichtiger Der Bedarf an Energie steigt weltweit kontinuierlich. Mineralölprodukte in Deutschland (in Tsd. t) Bis 2030 wird eine Steigerung um etwa die Hälfte des gegenwärtigen Verbrauchs auf 160.500 Mrd. kWh Flüssiggas Schmierstoffe Heizöl, schwer erwartet. Bis 2060 prognostizieren Experten eine wei- Heizöl, leicht Dieselkraftstoff Super Plus tere Verdoppelung angesichts der zunehmenden Eurosuper Normal E10-Kraftstoff Weltbevölkerung sowie der steigenden Lebensstan- dards in aufstrebenden Schwellenländern wie Indien 100.000 und China. Derzeit basiert die globale Energie- versorgung zu über 80 Prozent auf fossilen Energie- 80.000 trägern. Die steigende Förderung in den USA hat entscheidend dazu beigetragen, dass im zweiten 60.000 Halbjahr 2014 ein fast erdrutschartiger Ölpreisverfall um mehr als 50 Prozent zu verzeichnen war. Ende 40.000 des Jahres stabilisierten sich die Preise, verharren aber seitdem auf niedrigem Niveau. 20.000 In diesem wirtschaftlich schwierigen Umfeld nahm der Inlandsabsatz von Mineralölprodukten im 0 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 Vergleich zum Vorjahr von knapp 105,3 Mio. t auf Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) insgesamt rd. 104,0 Mio. t (– 1,3 %) ab. Der für den 30 | DRV-Geschäftsbericht 2014

DRWZ Raiffeisen-Märkte/ Durch die Beteiligung und Zusammenarbeit Kraftfahrzeuge/Textilien mit einem der großen Autohandelshäuser in Deutschland, der ahg/bhg mbH in Horb, werden ins- Die Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH besondere für die Marken BMW, Mini, Audi, VW, (DRWZ), Frankfurt, ist seit 1948 in verschiedenen Ge- Skoda und Peugeot Vorteile beim Dienstwagenkauf schäftsbereichen Dienstleister und Einkaufs-Platt- realisiert. form für den genossenschaftlichen Verbund, die Im Bereich Dienstleistung und Service bietet Hauptgenossenschaften und deren Beteiligungs- die DRWZ mit Rahmenverträgen zu Großkunden- unternehmen. konditionen für Flurförderzeuge, Stapler usw. eben- Im Geschäftsbereich Agrar bündelt die falls deutliche Vorteile für den genossenschaftlichen DRWZ in Kooperation mit den Hauptgenossenschaf- Verbund. ten Betriebsmittel, Silofolien, Netze, Erntegarne Insbesondere für die Raiffeisen-Märkte ist die usw. W.K.TEX. GmbH in Kornwestheim, Tochtergesell- Im Bereich Märkte/Haus und Garten werden schaft der DRWZ, ein kompetenter Partner in Texti- die Handelsmarken Raiffeisen gartenkraft, Raiffeisen lien und Schuhe für Arbeit, Sicherheit und Freizeit. tierfreund und Raiffeisen grillfreude in einer Ein- Der Bereich Corporate Fashion (Dienstkleidung) be- kaufs-Kooperation mit den Hauptgenossenschaften liefert industrielle, gewerbliche Kunden und Genos- in über 1.000 Märkten abgewickelt. senschaften. Die Tochtergesellschaft in Ottensoos, Joy Sportswear GmbH, rundet das Textilsortiment Rahmenverträge mit Freizeit-, Wellness- und Fitnessartikeln der Marke JOY ab. Die Marke TAO steht für Hightech Im Kraftfahrzeug-Vermittlungsgeschäft für ländliche im Laufsport. und gewerbliche Genossenschaften sowie Volksban- Informationen zum Dienstleistungsangebot: ken und Raiffeisenbanken steigt die Nachfrage nach www.drwz.de und [email protected]. Dienst- und Geschäftsfahrzeugen sowie Nutzfahrzeu- gen. Die DRWZ hält Rahmenverträge mit bedeuten- Dr. Ralf Wiebe den Automobilherstellern. 2014 vermittelte sie zu Großkundenkonditionen über 2.700 Dienst- und Nutzfahrzeuge. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 31

Futterwirtschaft: Produktion erneut ausgebaut

ie deutschen Mischfutterhersteller haben ihre Verfahren gegen Gebührenerhebung DProduktion im Wirtschaftsjahr 2013/2014 erneut leicht ausgebaut. Sie erzielten eine Produktionsmen- Das Land Niedersachsen erhebt seit Sommer 2014 ge von 23,5 Mio. t. Der Anteil von kennzeichnungs- Gebühren für Routinekontrollen im Futtermittel - freiem Mischfutter ist gegenüber dem Vorjahreszeit- bereich. In Kooperation mit anderen Wirtschafts- raum mit rd. 20 Prozent stabil geblieben. Die Ent- verbänden wurden juristische Schritte gegen die wicklung der jeweiligen Produktionsmengen ist dif- Gebührenbescheide geprüft und eingeleitet. Mit ferenziert zu betrachten. Die größten Zuwächse sind koordinierten Musterklagen wird derzeit bei den bei den Hauptsorten Geflügelfutter und im Bereich zu ständigen Verwaltungsgerichten gegen die Praxis Rinderfutter zu verzeichnen. Hier konnten teil weise der Gebührenerhebung vorgegangen. Zuwachsraten von mehr als 5 Prozent erreicht wer- Erste Anpassungen der Behördenpraxis zu- den. Leichte Einbußen sind in den Segmenten gunsten der Wirtschaft konnten bereits erreicht Schweinefutter und Mastgeflügelfutter zu verbu- werden: Die Gebührenerhebung für Unternehmen chen. Beim Milchleistungsfutter stand das erste mit Sitz in Bremen wurde revidiert. Eine zeitnahe Quartal 2015 im Zeichen der hohen und vorzeitigen Datenübermittlung der Kontrollergebnisse wurde in Ausschöpfung der Milchquote. Der Wegfall der Kon- Aussicht gestellt. tingentierung wird von den Futtermittelherstellern Der endgültige Ausgang des Verfahrens positiv gesehen. Aufgrund der frühzeitig eingeleite- bleibt inhaltlich und zeitlich ungewiss. Weitere ten strukturellen Entwicklungen in der Milchwirt- Bundesländer bereiten vergleichbare Gebühren- schaft wird aber nicht mit einem sprunghaften An- erhebungen vor. Der DRV setzt sich weiterhin für die stieg des Futtermittelabsatzes gerechnet. Interessen seiner Mitglieder ein.

Mischfutterherstellung nach Tierarten in Deutschland – Auswahl (in Tsd. t)

2010/11 2011/12 2012/13 2013/14

10.000 9.859 9.856 9.619 9.541

8.000

6.759 6.488 6.435 6.281 6.000

4.009 4.000 4.001 4.068 3.622

2.125 2.053 2.192 2.000 2.048

0 Rinder Schweine Mastgeflügel Nutzgeflügel Quelle: BLE 32 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Keine Haftung bei bloßem Verdacht Ausblick 2015

Vier Jahre nach dem Dioxinereignis konnte die Auf- Die Vernetzung der Futter-, Vieh- und Fleisch- sowie hebung eines Schadenersatzurteils erzielt werden. Milchwirtschaft wird immer wichtiger, um lauter wer- Im Herbst 2014 nahm der Fall für die Futterwirtschaft denden gesellschaftlichen Forderungen nach Verän- eine positive Wende: Der Bundesgerichtshof (BGH) derungen in der Veredelungswirtschaft mit Sachver- hob das Urteil des Oberlandesgerichts Oldenburg stand zu begegnen. Der DRV wird sein erfolgreiches (OLG) vom Juni 2013 zur verschuldensunabhängigen Konzept des Dialogforums Tierische Veredelung am Haftung des Futtermittelverkäufers auf. Danach 25./26. November 2015 in Berlin fortsetzen. bringt der bloße Verdacht auf einen Mangel beim Futtermittel keine verschuldensunabhängige Haf- tung gemäß § 24 LFGB mit sich. Der Futtermittel - unternehmer haftet nur dann, wenn entweder die Verunreinigung des gelieferten Futters nachgewiesen wird oder er sich nicht vom Verdacht entlasten kann. Der DRV unterstreicht, dass somit auch für künftige Schadenfälle die Rechtsprechung im Hinblick auf die jetzige Fassung des § 24 LFGB richtungsweisend ist. Er empfiehlt, die Auswirkungen der Haftungserwei- terung auf den bestehenden Versicherungsschutz zu prüfen.

Gegen Branchenlösungen Mit Unterstützung seiner Mitglieder enga- giert sich der DRV auf verschiedenen Plattformen in Im Herbst 2014 verständigten sich die genos - der Diskussion um alternative und nachhaltigere senschaftlichen Unternehmen der Milch-, Fleisch- Fütterungs- und Tierhaltungsansätze. Dafür werden und Futtermittelwirtschaft auf eine 5-Punkte-Position weitere Forschungsprojekte gefördert. Aktiv unter- zur Verwendung gentechnisch nicht veränderter Fut- stützen die Hauptgenossenschaften beispielsweise termittel. Branchenweite Verpflichtungen werden das BLE-Projekt „optiKuh“ zur Verbesserung der entschieden abgelehnt. Unterstützt werden vielmehr Haltung von Milchkühen u. a. mit Futterlieferungen. Initiativen, die die Importabhängigkeit der europäi- Dieses Forschungsprojekt verfolgt eine nachhaltige schen Futtermittelwirtschaft durch Ausweitung des Weiterentwicklung der modernen Milchkuhhaltung. heimischen Anbaus von Eiweißpflanzen verringern. Das Finanzvolumen des Verbundprojekts, das eine Nachdrücklich weist der DRV den von zahlreichen Laufzeit von drei Jahren und vier Monaten hat, be- Seiten unternommenen Versuch zurück, die „Gen- trägt rd. 3,35 Mio. Euro. Es wird mit Mitteln aus dem technikfreiheit“ von Futtermitteln pauschal als eine Programm zur Innovationsförderung des Bundes- Voraussetzung für Nachhaltigkeit zu definieren. Das ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Positionspapier wurde im November 2014 beim (BMEL) in Höhe von rd. 2,55 Mio. Euro unterstützt. ersten DRV-Forum Tierische Veredelung in Berlin vorgestellt. Carolin Babl/Dr. Momme Matthiesen DRV-Geschäftsbericht 2014 | 33

Milchwirtschaft: Ende der staatlichen Mengensteuerung

ür die Molkereigenossenschaften und ihre Mit- chancen genutzt und setzen ihre Produkte zuneh- Fglieder war 2014 ein gutes Wirtschaftsjahr. Aller- mend am Weltmarkt ab. dings setzte ab der Jahresmitte eine deutliche Markt- Für die Milcherzeuger haben insbesondere in abschwächung ein. Die genossenschaftlichen Mol- den letzten Quotenjahren die finanziellen Belastun- kereiunternehmen steigerten ihren Umsatz vor al- gen nochmals zugenommen. So resultiert aus der lem mengenbedingt und zunehmend auf internatio- Überlieferung im Quotenjahr 2014/15 eine Superab- nalen Märkten um etwa 3,9 Prozent auf rd. 14,8 Mrd. gabe von mehr als 300 Mio. Euro. Zur Abfederung Euro. möglicher Liquiditätsprobleme hat die EU-Kommis- Der Markt startete mit vergleichsweise ho- sion den betroffenen Erzeugern Ratenzahlungen ein- hen Produkt- und Erzeugerpreisen. Dies stimulierte geräumt. Deutschland entschied sich gegen diese die Milcherzeugung in Deutschland und weltweit. Option, bietet aber mit einem Kreditprogramm Un- Die Anlieferungen der deutschen Erzeuger stiegen terstützung an. Der DRV hat sich ebenfalls für diesen um 3,5 Prozent auf die Rekordmarke von 31,4 Mio. t. Weg ausgesprochen, da eine Stundung erheblichen Mit dem stark gewachsenen Angebot hielt die Nach- bürokratischen Aufwand, auch für die Molkerei- frageentwicklung nicht Schritt, sodass es im Jahres- genossenschaften, mit sich gebracht hätte. verlauf an den internationalen und nationalen Märk- Mit dem nahenden Quotenende stand so- ten zu massiven Preiskorrekturen kam. Die im Au- wohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene gust von Russland ausgesprochene Importsperre die Milchpolitik im Fokus politischer Beratungen. sorgte für zusätzlichen Druck. Der DRV hat sich in die Diskussionen eingebracht. Die Erzeugerpreise folgten den fallenden So nahm er als Sachverständiger an einer Anhörung Produkterlösen mit Zeitverzug. Dennoch wurde im im Deutschen Bundestag teil und erläuterte die Jahresdurchschnitt mit rd. 37,5 Cent/kg bei 4,0 Pro- Marktperspektiven und wachsende Bedeutung des zent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß erneut das gute Vor- Exports. Vorschlägen zu mengensteuernden Ein - jahrergebnis erreicht. In Verbindung mit der gestie- griffen erteilte der DRV eine klare Absage. genen Milchmenge wurde auch ein Rekordwert für die Milchgeldauszahlung markiert. Steigende gesellschaftliche Ansprüche

Ende der staatlichen Mengensteuerung Die Gremien des QM-Milch e.V., in denen der DRV maßgeblich mitwirkt, haben sich intensiv mit der Mit dem Wegfall der EU-Milchquotenregelung en- Fortentwicklung des Systems befasst. Für die zum dete am 31. März 2015 eine mehr als 30-jährige Epo- 1. Januar 2016 anstehende Revision des akkreditierten che staatlicher Mengensteuerung. Der DRV hat die Standards wurden konkrete Vorschläge erarbeitet Abschaffung begrüßt und als logische Konsequenz und abgestimmt. Diese berücksichtigen neue gesetz- des Ziels einer stärkeren Marktorientierung der EU- liche Vorgaben, die Anpassung und Ergänzung ein- Milchpolitik bewertet. Eine Stabilisierung des Mark- zelner Kriterien sowie Änderungen der Futtermittel- tes, der Milchpreise und Erzeugereinkommen vereinbarung. Ergänzend zum QM-Milch Standard wurde nur teil- und zeitweise erreicht. Der Ausstieg wurden die Arbeiten zur Entwicklung eines freiwilli- wurde politisch mit dem vor gut zehn Jahren be- gen Moduls „Nachhaltigkeit“ aufgenommen. Damit gonnenen Abbau der Stützung und Öffnung des soll den steigenden gesellschaftlichen Ansprüchen EU-Marktes vorbereitet. Die deutschen Molkerei - sowie Anforderungen der Wirtschaftsbeteiligten in genossenschaften haben seitdem die Absatz - diesem Bereich entsprochen werden. 34 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Gemeinsam mit dem Milchindustrie-Verband handel deutliche Senkungen seiner Einkaufspreise e.V. hat der DRV vor dem Europäischen Gericht ge- durchgesetzt. Dies schränkt die Auszahlungsmöglich- gen die EU-Leitlinien für Energie- und Umweltbei- keiten der Molkereigenossenschaften weiter ein. hilfen geklagt. Diese geben einen Rahmen für mög- Es ist davon auszugehen, dass die Produktion liche Kostenentlastungen von Unternehmen zur dem langjährigen Trend folgt und moderat wächst. An Förderung erneuerbarer Energien vor. Die Verbände die Stelle der Milchquote treten andere Faktoren, wie sehen für die Milchbranche eine extrem ungünstige die Verfügbarkeit von Flächen, Umwelt- und sonstige Einstufung. Daraus resultieren im Zuge des novel- Auflagen, die das Wachstum begrenzen. Vom Wegfall lierten EEG unverhältnismäßig hohe Zusatzkosten der Milchquote sind daher nur begrenzte Auswir - für energie- und handelsintensive Molkereien. Im kungen auf die Liefermengen und Märkte zu erwarten. Interesse der Mitgliedsunternehmen sollen die Die langfristigen Perspektiven sind unverän- Rechtmäßigkeit der Zuordnung überprüft und deren dert als günstig einzustufen. So sehen FAO und OECD Rechte bestmöglich gewahrt werden. in ihren Prognosen eine weiter wachsende weltweite Nachfrage nach Milchprodukten sowie eine Auswei- Perspektiven 2015 tung des Welthandels mit steigenden Preisen. Daraus ergeben sich auch positive Auswirkungen auf das Nach der zyklischen Abschwächung des Milchmarktes Preisniveau und Exportpotenzial der EU und Deutsch- war der Start ins Jahr 2015 durch ein stark reduziertes lands. Davon werden auch die Molkereigenossen- Preisniveau geprägt. Die Milchanlieferung ist zwar im schaften und ihre Mitglieder profitieren. Der Milch- ersten Quartal unter das Vorjahresniveau gesunken. Al- markt wird weiterhin von Preisschwankungen betrof- lerdings blieb die Nachfrage im Blick auf das Quoten- fen sein. Das erfordert von den Molkereigenossen- ende verhalten. Es fehlen die in den Vorjahren mögli- schaften ein vorausschauendes Risikomanagement. chen Exporte nach Russland, aber auch nach China. In diesem Marktumfeld hat der deutsche Lebensmittel- Heinrich Schmidt

Milchwirtschaftliche Daten für Deutschland und die Europäische Union in 1.000 t / 2014 teilweise vorläufig

Deutschland Europäische Union 28

2013 2014 +/– Vj. % 2013 2014 +/– Vj. %

Milchkuhbestand 4.268 4.296 + 0,7 23.481 23.575 + 0,4 (1.000 Stück)*

Milchanlieferung 30.315 31.389 + 3,5 141.262 146.763 + 3,9

Herstellung von: Konsummilch 5.159 5.192 + 0,6 33.197 32.538 – 2,0 Butter 481 490 + 1,9 1.932 2.008 + 3,9 Käse 2.269 2.298 + 1,3 8.677 8.860 + 2,1 Kondensmilch 400 416 + 3,8 1.016 1.013 – 0,3 Magermilchpulver 317 357 + 12,9 1.195 1.518 + 27,1

* November- bzw. Dezember-Zählung Quellen: BLE, EU-Kommission DRV-Geschäftsbericht 2014 | 35

Vieh- und Fleischwirtschaft: Erschwerte Exportbedingungen

ie 93 genossenschaftlichen Vieh- und Fleisch- 15 Cent unter dem Vorjahresdurchschnitt. Der deut- D unternehmen erzielten 2014 trotz schwieriger sche Export von Schweinefleisch entwickelte sich Marktverhältnisse mengenbedingt ein Umsatzplus leicht positiv (+ 0,9 % auf 2,86 Mio. t). Der Anstieg re- von 2 Prozent auf 6,6 Mrd. Euro. Insbesondere Han- sultierte aus der Zunahme der Exporte in EU-Mit- delsrestriktionen und damit verbundene erschwerte gliedstaaten (+ 2,9 % auf 2,17 Mio. t), wurde aller- Exportbedingungen stellten die Unternehmen vor dings gebremst durch einen deutlichen Ausfuhr- große Herausforderungen. rückgang in Drittländer (– 4,9 % auf 0,69 Mio. t). Chi- na ist mit 0,21 Mio. t (+ 8,2 % gegenüber 2013) der- Märkte für Rind- und Schweinefleisch zeit wichtigstes Exportdrittland, während die Aus- fuhren nach Russland um 95 Prozent auf 0,09 Mio. t Der Rinderbestand blieb von Mai 2014 bis zur Zäh- einbrachen. Deutlich gesteigert wurden die Exporte lung im November 2014 weitgehend stabil mit 12,74 nach Südkorea und die Philippinen. Mio. Tieren (+ 0,3 %). Die Zahl der Rinder haltenden Betriebe war insgesamt konstant, parallel gingen die Weitreichende Folgen Milchkuhhaltungen um 1,5 Prozent zurück. In Deutschland wurden 1,6 Prozent mehr Rinder ge- Mit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest schlachtet (3,58 Mio. Tiere) als 2013 und die Brutto- (ASP) im Osten der Europäischen Union Ende Januar eigenerzeugung um 2,3 Prozent auf 1,16 Mio. t Rind- 2014 waren keine EU-Exporte von Schweinefleisch fleisch gesteigert. Mit 3,60 Euro/kg SG lag der Preis nach Russland mehr möglich. Im August wurde das für Fleisch von männlichen Rindern im Jahresdurch- Embargo auf Rindfleisch ausgedehnt. Fallende schnitt um 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Fleischpreise, vor allem bei Schweinefleisch, waren Auch die Kuhpreise lagen mit durchschnittlich 3,04 die Folge. Ein Großteil der Ware fand insbesondere Euro/kg SG deutlich unter Vorjahresniveau. im asiatischen Raum Absatz. Die Ausfuhren von deutschem Rindfleisch und Rindfleischerzeugnissen konnten leicht gestei- DRV-Forum Tierische Veredelung gert werden (+ 1,3 %). Hierfür waren insbesondere Exporte in Drittländer verantwortlich. Die Ausfuhren Ein neues Konzept erfuhr die DRV-Fachtagung, die in Mitgliedstaaten blieben nahezu konstant (+ 0,5 %). im November 2014 erstmals als gemeinsame Veran- Die Niederlande waren der wichtigste Absatzmarkt staltung mit den Sparten Milch und Futter als „DRV- (96.987 t) für deutsches Rindfleisch, gefolgt von Forum Tierische Veredelung“ durchgeführt wurde. Frankreich (66.265 t) und Italien (52.060 t). Die Kombination aus gemeinsamen Themen und Der Schweinebestand lag laut Novemberzäh- fachspezifischen Foren, gepaart mit einer Abendver- lung um 0,5 Prozent über dem Mai-Ergebnis (28,2 anstaltung über den Dächern der Hauptstadt, stieß Mio. Tiere). Der Strukturwandel setzte sich weiter bei den Teilnehmern auf durchweg positive Reso- fort. Die Zahl der Schweine haltenden Betriebe nanz. Deutlich wurde, dass die Herausforderungen nahm um 1,1 Prozent ab. In der Fleischproduktion der Vieh- und Fleischwirtschaft vor allem in den Be- wurde ein Anstieg des Schlachtaufkommens auf reichen Tierwohl, Antibiotikaeinsatz sowie der zu- knapp 58,9 Mio. Tiere verzeichnet (+ 0,2 %). Mit 5,05 nehmend kritischen Diskussion um Fleischkonsum Mio. t lag es 0,5 Prozent über der Vorjahresmenge. und die Erzeugung von Lebensmitteln liegen. Die Preise für Schlachtschweine der Handelsklasse E Insbesondere die gesellschaftspolitischen lagen im Durchschnitt mit 1,55 Euro/kg SG rd. Probleme bezüglich der Akzeptanz der modernen 36 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Landwirtschaft und verschiedene Möglichkeiten der lungswirtschaft eher ein unterdurchschnittliches bis Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft wurden durchwachsenes Jahr sein. Die angeführten Han- im Plenum diskutiert und Best-Practice-Beispiele delsrestriktionen belasten nach wie vor den Absatz- vorgestellt. Eine Fortsetzung des Forums ist für den markt. Die bereits bzw. noch bestehenden Handels- 25. und 26. November 2015 geplant. restriktionen durch ungültige oder nicht abgestimm- te Veterinärzertifikate müssen schnellstmöglich auf- Steigende Anforderungen gehoben werden, damit die Unternehmen wieder ex- portieren können. Der DRV erhält daher seine Forde- Mit der EU-Durchführungsverordnung zur Herkunfts- rung nach Unterstützung der Exportaktivitäten durch kennzeichnung von frischem, gekühltem und gefro- das Bundeslandwirtschaftsministerium aufrecht. renem Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügel- Auch die Debatte um die Gesellschaftsfähig- fleisch, die seit dem 1. April 2015 gilt, muss die Wert- keit der landwirtschaftlichen Produktion geht weiter. schöpfungskette weiterführende Informationen zur Mit der „Initiative Tierwohl“ hat die Wirtschaft inner- Herkunft von Schlachttieren sammeln, dokumentie- halb kürzester Zeit ein System geschaffen, um den ren und in der Rückverfolgung des Fleisches bis hin Tierwohlstandard in deutschen Ställen nachweislich zum Endverbraucher berücksichtigen. anzuheben. Diese Anstrengungen, die Tierhaltung Aber auch beim Einsatz von Antibiotika ste- kontinuierlich weiterzuentwickeln, müssen sich nun hen viele Landwirte vor neuen Dokumentations- in der Praxis beweisen. Die Politik ist aufgefordert, pflichten. Mit Einführung der staatlichen Datenbank der Wirtschaft einen Zeitraum von mindestens drei soll der Einsatz von antibakteriell wirkenden Stoffen Jahren, in denen die Finanzierung der „Initiative verringert und den Landwirten ein Benchmarking er- Tierwohl“ gesichert ist, zu gewähren. Solange soll- möglicht werden. Inwieweit die Daten aber belast- ten keine verschärfenden gesetzlichen Auflagen um- bar sind, ist noch fraglich. gesetzt werden. Grundsätzlich gilt, dass Gesetzes- änderungen auf wissenschaftlicher Grundlage und Ausblick 2015 Praxiserprobung basieren müssen. Auch das Thema Tiertransport wird mit der Für das Jahr 2015 stellt – nach den ASP-Fällen an Ausstellung „Wir transportieren Tierschutz“ seitens den Ostgrenzen der EU – die mögliche Ausbreitung DRV auf verschiedenen regionalen Veranstaltungen bzw. Einschleppung von Tierseuchen weiterhin eine und bei der nächsten Internationalen Grünen Woche große Bedrohung für Unternehmen der Verede- weiterhin offensiv diskutiert. lungswirtschaft dar. Insbesondere im Export sind dann weitreichende Handelsrestriktionen zu befürch- Elisabeth Kotthoff/Dr. Verena Schütz ten. Insgesamt wird 2015 für die deutsche Verede- DRV-Geschäftsbericht 2014 | 37

Deutsche Versorgungsbilanz für Fleisch (in 1.000 t Schlachtgewicht)

darunter menschl. Brutto Einfuhr Ausfuhr Verbrauch SVG % Verzehr** 2013 eigen- erzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf

Rind- und 1.135,6 403,1 23,3 464,8 41,4 1.055,9 724,3 9,0 107,6 Kalbfleisch

Schweinefleisch 5.013,1 1.152,1 665,0 2.346,7 171,0 4.312,5 3.109,3 38,6 116,2

Schaf- und 34,4 45,3 1,5 9,9 0,4 71,0 47,2 0,6 48,5 Ziegenfleisch

Pferdefleisch 3,5 0,9 0,4 0,3 1,0 3,4 2,3 0,03 101,5

Hauptfleischarten 6.186,6 1.601,3 690,3 2.821,7 213,8 5.442,8 3.883,1 48,2 113,7

Innereien 562,2 92,1 63,3 650,6 19,4 47,6 12,4 0,2 1.181,6

Geflügelfleisch 1.714,3 826,5 121,6 743,2 354,6 1.564,6 931,0 11,6 109,6

Sonstiges Fleisch*** 64,8 64,3 0,4 15,2 0,2 114,2 77,1 1,0 56,7

Fleisch insgesamt 8.527,9 2.584,3 875,6 4.230,6 587,9 7.169,2 4.903,5 60,8 119,0

darunter menschl. Brutto Einfuhr Ausfuhr Verbrauch SVG % Verzehr** 2014 vorläufig eigen- erzeugung insg.* leb. Tiere insg.* leb. Tiere insg. insg. kg/Kopf

Rind- und 1.162,9 382,1 20,4 471,0 48,0 1.046,4 717,8 8,9 111,1 Kalbfleisch

Schweinefleisch 5.042,3 1.130,0 635,0 2.355,0 157,0 4.295,3 3.096,9 38,3 117,4

Schaf- und 31,2 37,8 1,4 7,8 0,3 62,2 41,4 0,5 50,1 Ziegenfleisch

Pferdefleisch 3,0 0,6 0,4 0,2 1,1 2,6 1,7 0,02 113,9

Hauptfleischarten 6.239,3 1.550,6 657,1 2.834,0 206,4 5.406,5 3.857,8 47,7 115,4

Innereien 603,7 93,6 64,7 681,9 19,8 60,3 15,7 0,2 1.000,8

Geflügelfleisch 1.784,5 781,6 120,3 758,3 354,5 1.573,6 936,3 11,6 113,4

Sonstiges Fleisch*** 64,8 69,5 0,5 14,4 0,2 120,0 81,0 1,0 53,9

Fleisch insgesamt 8.692,3 2.495,3 842,7 4.288,7 581,0 7.160,5 4.890,8 60,4 121,4

* einschl. lebende Tiere, Fleisch, Fleischwaren und Konserven ** nach Abzug von Knochen, Futter, industrieller Verwertung und Verlusten *** darunter Wild, Kaninchen Quelle: BLE 38 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft: Erfolgreiche Verbraucherkampagnen

ie Umsätze der Unternehmen der genossen- zeugern zu einem Umsatzrückgang von gut 5 Pro- Dschaftlichen Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirt- zent. Nach den enttäuschenden finanziellen Ergeb- schaft verringerten sich im Jahr 2014 um rd. 3 Pro- nissen des Jahres 2014 wird mit konstanten Flächen zent auf 3,3 Mrd. Euro. Der Rückgang fiel bei Obst im Freilandanbau gerechnet. größer aus als bei Gemüse und wurde durch stei- gende Umsätze im Gartenbau – insbesondere bei Gartenbau erholt sich Zierpflanzen – weitgehend ausgeglichen. Seit August 2014 wirkt sich der russische Im- Nach dem witterungsbedingten Einbruch im Jahr portstopp nachhaltig negativ auf das Marktgesche- 2013 erholte sich der Markt für Blumen und Zier- hen in Deutschland und der EU aus. Die Branche ist pflanzen deutlich. Die Vorzeichen für 2015 sind für bestrebt, zeitnah neue Absatzmärkte in Drittländern die Branche insgesamt positiv. zu erschließen. Zudem führt sie im Inland absatzför- dernde Maßnahmen durch. Abzuwarten bleibt, wie Gemeinsame Marktorganisation sich die Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015 auf Strukturen, Verkaufspreise und die Wettbe- Mit besonderem Augenmerk begleitet der DRV für werbslage im Binnenmarkt auswirkt. Durch die Do- die Erzeugerorganisationen die Diskussionen um die kumentationspflicht vor allem der Arbeitszeit zeich- Bearbeitung und Umsetzung der Gemeinsamen net sich ein sehr hoher administrativer Mehrauf- Marktorganisation für Obst und Gemüse (GMO). Der wand ab. Verband setzt sich mit Nachdruck für praxisgerechte und praktikable Lösungen ein. Er unterstützt die von Extreme Witterungsbedingungen Agrarkommissar Phil Hogan angekündigte umfas- sende Entbürokratisierung der komplexen Regelwer- Dem ernteschwachen Vorjahr folgten 2014 Rekord- ke. Den formulierten politischen Willen, den Zusam- mengen in nahezu der gesamten deutschen Obst- menschluss in Erzeugerorganisationen zu fördern, produktion. Starke Konkurrenz innerhalb des Sorti- gilt es, einheitlich in den Mitgliedstaaten umzusetzen. ments mit Preisdruck, aber auch riesige Absatzmen- Hierdurch werden Wettbewerbsverzerrungen ver- gen prägten den Markt insbesondere in den Som- mieden. mer- und Herbstmonaten. So setzte durch den Vege- tationsvorsprung die Ernte beim Sommerobst bis zu Fruit Logistica drei Wochen früher als üblich ein und drängte das Kernobst in den Hintergrund. Auf dem BVEO-Gemeinschaftsstand präsentierten die Erzeugerorganisationen erneut ihr vielfältiges Hohe Gemüseerträge Produkt- und Dienstleistungsangebot auf der Fruit Logistica in Berlin. Der Informationsstand in Halle 20 Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren wurde 2014 wurde nochmals auf insgesamt 1.200 m2 ausge- ein deutlicher Vegetationsvorsprung realisiert. Bei dehnt. 2015 wurden neue Serviceinseln und zusätz- überwiegend guten Erträgen und reichlicher Markt- liche Besprechungsräume installiert. Beim Minister- versorgung fielen die Preise meist niedriger aus als rundgang wurde die „Sommertour 2015“ der Ver- im Vorjahr. Geringere Durchschnittspreise und eine braucherkampagne „Deutschland – Mein Garten.“ größere Absatzmenge führten bei den deutschen Er- bekannt gegeben. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 39

DRV-Fachtagung Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, am 7. November in Berlin. Die Vom 16. bis 18. März fand in Freiburg die Fachtagung absatzfördernde Kampagne lief zeitgleich in ver- für Obst- und Gemüsegenossenschaften statt, an der schiedenen Regionen Deutschlands, vom Bodensee über 70 Geschäftsführer, ehrenamtliche Mitglieder, bis zum Alten Land, an. Vorstände und Aufsichtsräte sowie Meinungsbildner aus den Reihen der Erzeugerorganisationen teilnah- Frische ist Leben – 5 am Tag e.V. men. Themenschwerpunkt waren die Herausfor- Von 2012 bis 2014 wurde unter dem Motto „Frische derungen der Gemeinsamen Marktorganisation ist Leben“, ergänzend zur 5-am-Tag-Basiskampagne, (GMO). Gefordert wurde eine effiziente, engere Zu- eine bundesweite Plakataktion umgesetzt. Dafür ha- sammenarbeit staatlicher Stellen mit der Wirtschaft. ben sich Organisationen der Erzeuger und des Ziel ist es, Rechtssicherheit für die Erzeugerorgani- Fruchthandels aus Deutschland, Holland und Belgien sationen zu erreichen. zu einer von der EU kofinanzierten Initiative zusam- mengeschlossen. „Deutschland – Mein Garten.“ 2014 wurde von Mitte Mai bis Ende Juni mit Plakaten im nahen Umfeld von Super- und Verbrau- Das Jahr 2014 drehte sich bei „Deutschland – Mein chermärkten sowie SB-Warenhäusern für einen ge- Garten.“ ganz um das Thema „Raus aufs Land“. sundheitsfördernden Lebensstil und unbedenkli- Deutsches Obst und Gemüse soll im Bewusstsein chen Genuss von Obst und Gemüse geworben. Er- der Verbraucher noch stärker verankert und eine grö- gänzt durch Aktionen des Einzelhandels, wurden die ßere Wertschätzung für heimische Erzeugnisse ge- Verbraucher verstärkt zum Kauf von frischem Gemü- schaffen werden. Insgesamt wurden 35 Pressemit- se und Obst angeregt. teilungen vom Pressebüro für deutsches Obst und Gemüse versendet. 8.571 Veröffentlichungen (print EU-Schulobst- und -Gemüse-Programm und online) sind erschienen. Die Webseite kommt im Durchschnitt auf 16.300 Besuche pro Monat und Auf europäischer Ebene wurde 2014 diskutiert, das auf Facebook hat „Deutschland – Mein Garten.“ mitt- EU-Schulmilch- mit dem Schulobst- und -Gemüse- lerweile 3.624 Fans. Programm zusammenzulegen. Hierzu erfolgte aber Vor dem Hintergrund des russischen Import- bislang keine Einigung. Die neue EU-Kommission stopps wurden unter dem Dach der Kampagne wet- stellt vielmehr die Grundsatzfrage, ob ein Ernäh- terfeste Werbeplakate für landwirtschaftliche Betrie- rungsprogramm auf EU-Ebene sinnvoll ist oder ob be produziert. Erstmals wurden DRV- und BVEO-Mit- aus Subsidiaritätsgründen die Mitgliedstaaten eigen- gliedern sowie den Mitgliedern des Bundesaus- verantwortlich Programme zur gesunden Ernährung schusses Obst und Gemüse (BOG) Großplakate zur von Schulkindern etablieren sollten. Der DRV setzt Verfügung gestellt. Mit der bundesweiten Aktion sich für die Fortführung ein, da in Deutschland effi- „Kommt von hier, schmeckt auch Dir!“ unterstrei- ziente Programme in den teilnehmenden Bundes - chen die deutschen Obst- und Gemüsegenossen- ländern vorhanden sind. schaften die Spitzenqualität ihrer regional erzeugten und vermarkteten Produkte. Den Startschuss gab Dr. Gertrud Burghard/Ilonka Form/Dr. Christian Weseloh 40 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Weinwirtschaft: Verbraucher, Gastronomie und Handel

ie Zahl der Winzer- und Weingärtnergenossen- Sorten vor allem der Kirschessigfliegen-Befall. Den Dschaften nahm im Weinwirtschaftsjahr 2013/2014 späten Sorten wie Riesling und Spätburgunder mach- aufgrund von Fusionen erneut ab. Die Rebflächen ten anhaltende Regenfälle zu schaffen. Durch die hohe blieben aber zum größten Teil in genossenschaftli- Schlagkraft der Genossenschaften und mit großer Dis- cher Hand. Die 169 Winzer- und Weingärtnergenos- ziplin der Winzer wurde diese Widrigkeit gemeistert. senschaften, davon 96 mit eigener Kellerwirtschaft, 90 Prozent der Lese wurden in drei Wochen eingefah- verbuchten einen Umsatz von 776 Mio. Euro bei ei- ren. Es wurden qualitativ gute Partien in die Keller ein- nem Absatz von 2,76 Mio. hl Wein. Dies bedeutet, gelagert. Die Winzer- und Weingärtnergenossen- dass die Winzer- und Weingärtnergenossenschaften schaften bieten erneut ausgesprochen frische, frucht- sowohl eine Absatz- als auch eine Umsatzsteigerung betonte Weine mit einem eleganten Aroma. erzielten. Die dem DRV angeschlossenen Unterneh- men sind in allen Distributionskanälen – Direktab- Deutscher Weinfonds satz, Gastronomie, Fachhandel, Lebensmitteleinzel- handel, Discount und Export – erfolgreich tätig. Das Bundesverfassungsgericht bestätigte im Juni Bundesweit wurde 2014 eine Weinernte von 2014 die Abgabe zur Finanzierung des Deutschen 9,212 Mio. hl eingefahren. Das ist ein Plus von 9,2 Pro- Weinfonds. Mit dem Urteilsspruch wurde ein jahre- zent gegenüber der kleinen Ernte 2013. Die Menge langer Rechtsstreit um die Verfassungskonformität liegt 1,1 Prozent über dem langjährigen Mittel. Aller- der Gemeinschaftswerbung beendet. Der DRV be- dings muss berücksichtigt werden, dass in den Durch- grüßt diese Entscheidung ausdrücklich, da die Ab- schnitt der letzten zehn Jahre fünf unterdurchschnittli- gaben eine homogene Gruppe treffen und die Ein- che Ernten eingerechnet wurden. Für die Winzer- und nahmen ausschließlich der Förderung des Absatzes Weingärtnergenossenschaften beträgt die Erntemen- von deutschen Weinen dienen. Mit diesem finalen ge rd. 2,8 Mio. hl. Probleme bereitete den frühen roten Urteil erhalten die Ge nossenschaften Planungs- und

Entwicklung der Winzergenossenschaften

Weinwirt- Anzahl Mitglieder Weinberg- Wein- Umsätze schaftsjahr fläche erzeugung insgesamt mit eigener in Tsd. in ha in Mio. hl in Mio. hl in Mio. Euro Kellerwirt- schaft 1960/1961 543 441 56 19.109 2,00 1,42 122,35 1970/1971 497 252 61 31.769 3,00 2,16 264,48 1980/1981 342 192 67 34.935 1,67 3,09 650,38 1990/1991 314 171 68 37.148 3,04 3,62 693,35 2000/2001 245 147 58 30.441 3,01 3,30 774,34 2010/2011 188 111 49 32.002 2,14 2,97 789,53 2012/2013 177 101 46 28.985 2,65 2,74 778,93 2013/2014 169 96 44 28.607 2,35 2,76 776,00

Datenquelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr; Statistischer Bericht DRV-Geschäftsbericht 2014 | 41

Rechtssicherheit. Der DRV hat 2014 erneut bei Lizenz- sichtigt blieb die gemeinsame Forderung aller Interes- entgelten für Verkaufsverpackungen einen Rahmen- senverbände und Bundesländer, das Verwaltungs- und vertrag zu sehr günstigen Konditionen ausgehandelt. Antragsverfahren einstufig zu gestalten, um einer wei- Der Verband berät seine Mitglieder in allen Fragen teren Bürokratisierung des Weinbaus vorzubeugen. der komplexen Verpackungsverordnung. Die DRV-Fachtagung für Winzergenossen- schaften fand 2014 in Wiesbaden statt. Experten der Autorisierung von Rebpflanzungen genossenschaftlichen Weinwirtschaft aus dem euro- päischen Ausland diskutierten über die Bedeutung Zum 1. Januar 2016 läuft der europäische Anbau- und die Marktlage der Genossenschaften. Ein Ergeb- stopp für Rebflächen nach mehreren Jahrzehnten nis war, dass die Mitgliederbindung und -kommuni- aus. Mit dem neuen System kommt es zu einer Aus- kation höchste Priorität genießen muss. weitung der Anbauflächen. Noch vor der parlamen- tarischen Sommerpause 2015 plant das BMEL die Ausblick Verabschiedung des Neunten Gesetzes zur Änderung des Weingesetzes. Zahlreiche zentrale Forderungen Das Jahr 2015 ist von der Einführung des Auto - des DRV wurden im Gesetzesentwurf berücksichtigt: risierungssystems für Rebpflanzungen und der not- So ist ein jährlicher Zuwachs der Rebfläche um 0,5 wendigen Änderung des Weingesetzes geprägt. Der Prozent vorgesehen, und das System wird bundes- DRV setzt sich mit Nachdruck für ein unbürokrati- weit einheitlich gestaltet. Als Priorisierungskriterium sches Verwaltungsverfahren sowie eine bundes- wurde die Steillage mit einer Abstufung abhängig einheitliche Regelung des neuen Systems ein. von der jeweiligen Hangneigung – ebenfalls eine Kernforderung des DRV – festgeschrieben. Unberück- Peter Jung/Dr. Christian Weseloh

Weinerzeugung insgesamt und genossenschaftlicher Anteil (in Mio. hl)

Weinerzeugung insgesamt genossenschaftliche Weinerzeugung

12.000

10,26 10.000 10,01 9,99 9,13 9,07 9,15 8,92 9,23 9,01 8,41 8,11 8.000

6,91 6.000

4.000 3,34 2,95 3,12 2,63 2,82 2,93 2,73 2,80 2,70 2,65 2,35 2.000 2,14

0 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 10-Jahres- Durchschnitt Quelle: DRV-Weinwirtschaftsjahr 42 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Agrargenossenschaften: Wind auf den Märkten hat sich gedreht

ie 765 dem DRV angeschlossenen Agrargenos- Die weitere Umsetzung der GAP-Reform hat Dsenschaften registrieren nach drei Jahren mit die Unternehmen 2014 erheblich belastet. Verant- Zuwächsen stagnierende Umsätze. Diese belaufen wortlich dafür sind Verzögerungen beim Erlass der sich auf 2,2 Mrd. Euro. Entscheidend dafür waren die detaillierten Durchführungsbestimmungen, beson- turbulenten Entwicklungen auf den Agrarmärkten. ders im Zusammenhang mit dem Greening. Diese Dort hat sich der Wind gedreht. Alle maßgeblichen greifen tief in die betrieblichen Planungen und Ab- Agrarpreise für Getreide, Milch, Fleisch sowie Obst läufe ein. Werden sie nicht detailgetreu angewendet, und Gemüse sind seit der Jahresmitte 2014 deutlich drohen zudem Gefahren für die Unternehmen. Das zurückgegangen. Das Preisniveau im zweiten Halb- Politikrisiko nimmt deutlich zu. jahr hatte großen Einfluss auf die Erlöse. Die Einzelergebnisse hängen stets von den Bodenmarkt in der Diskussion betrieblichen Schwerpunkten ab. Der Rückgang der Agrarpreise steht zum Teil im Zusammenhang mit 2014 hat sich die Diskussion über die Entwicklung gesamtwirtschaftlich rückläufigen Rohstoffnotierun- des Bodenmarktes und die Frage seiner stärkeren gen. Das gilt insbesondere für Erdöl. Für die Agrar- Regulierung intensiviert. Besonders in Ostdeutsch- genossenschaften führt das zu niedrigeren Betriebs- land werden deutliche Preissteigerungen registriert. mittelkosten, die allerdings die fehlenden Umsätze Diese haben verschiedene Ursachen, über deren Ge- nur begrenzt abfedern. wichtung keine Einigkeit besteht. Sie werden den Agrarpreisen und einer verstärkten Nachfrage aus Langfristige Marktdaten nicht landwirtschaftlichen Kreisen zugeschrieben. Die suchen in Zeiten niedriger Zinsen nach alterna- Die Agrargenossenschaften sehen die Entwicklun- tiven, sicheren und stabilen Anlagemöglichkeiten. gen auf den Märkten mit Sorge. In Zeiten, in denen Höhere Kauf- und Pachtpreise belasten die Agrarge- die Agrarpreise von globalen und gesamtwirtschaft- nossenschaften. Sie sind zur Weiterentwicklung ihrer lichen Einflussfaktoren bestimmt werden, müssen Unternehmen auf einen gleichberechtigten Zugang Landwirte mit einem ständigen Auf und Ab der Er- zum Bodenmarkt zu Preisen, die aus den landwirt- zeugerpreise rechnen und entsprechend vorsorgen. schaftlichen Erträgen dargestellt werden können, Der Russland-Exportstopp als geopolitischer Faktor dringend angewiesen. verschärft die konjunkturell bedingte Delle. Der DRV geht jedoch davon aus, dass die langfristigen Markt- Dr. Volker J. Petersen daten eine Erholung der Agrarpreise zulassen, mög- licherweise bereits im zweiten Halbjahr 2015. Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben. Albert Einstein 44 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Dienstleistungen: Mehrwert für die Mitglieder

Recht und Steuer bleibt zu beobachten, inwieweit die Besteuerung von Streubesitzdividenden gesetzlich neu strukturiert wird. Eine vermeintlich kleine steuerliche Änderung im Ge- setz zur Anpassung des nationalen Steuerrechts an Mustersatzungen angepasst den Beitritt Kroatiens und zur Änderung weiterer Steuervorschriften sorgte 2014 für Furore. Die Steu- Rechtlich war das 1. Halbjahr 2014 geprägt durch erschuldnerschaft für eine Vielzahl von Metallen soll- Änderungen des Agrarmarktstrukturgesetzes und te auf den Empfänger verlagert werden. Diese Rege- seiner Durchführungsverordnung. Alle Mustersat- lung hätte zu einem hohen Bürokratieaufwand und zungen mussten spartenübergreifend angepasst extremen Problemen im Baustoffhandel geführt. Mit werden. Unternehmen, die eine Anerkennung als Er- Eingaben des DRV und anderer Verbände konnte zeugerorganisation auf Basis des Agrarmarktstruk- eine teilweise Rücknahme erreicht werden. Die um- turgesetzes beibehalten wollen, müssen ihre indivi- satzsteuerliche Behandlung von Transportverpa- duellen Satzungen entsprechend anpassen. Ein wei- ckungen hat zudem auf Basis einer Vielzahl von Ein- terer Schwerpunkt in der Beratung waren die Neure- gaben und Verbändegesprächen dazu geführt, dass gelungen durch das Verbraucherrechtrichtlinie-Um- das Bundesministerium der Finanzen die ursprüng- setzungsgesetz zum 13. Juni 2014. Neben Fernab- liche Regelung aus 2013 anwendungsfreundlich ab- satzgeschäften regelt das Gesetz nunmehr auch so- gemildert und der Umsatzsteuersystematik ange- genannte Außergeschäftsraumgeschäfte. Die Ände- passt hat. rungen haben Auswirkungen auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die vom DRV als Muster an- Kirchensteuerabzugspflicht geboten werden. Des Weiteren mussten die Muster- preisliste für Winzergenossenschaften und die Re- Weitere Schwerpunkte lagen in der erstmaligen An- gelungen für den Online-Handel an die neue Rechts- wendung der Kirchensteuerabzugspflicht und dem lage angepasst werden. Die neue Definition der Au- damit verbundenen bürokratischen Verwaltungsauf- ßergeschäftsraumgeschäfte wurde im Hinblick auf wand. Der DRV hat durch verschiedene Eingaben so- Landpachtverträge, Nachrangdarlehen und Ge- wie Gespräche – insbesondere mit hochrangigen Kir- schäftsanteilszeichnungen überprüft. chenvertretern – zusammen mit dem GdW Bundes- verband deutscher Wohnungs- und Immobilienun- Kapitalanlagegesetzbuch ternehmen e.V. Erleichterungen erreicht. Die jährli- che Informationspflicht wird voraussichtlich entfal- Probleme bereitet hat darüber hinaus die Auffassung len. Die angeregte Pauschalierungsmöglichkeit soll der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht auf Ebene der Kirchensteuerreferenten besprochen zum Kapitalanlagegesetzbuch. Danach durften die werden. Satzungen keine uneingeschränkten Beteiligungs- Gewerbesteuerlich gibt es neue Entwicklun- klauseln enthalten, ohne erlaubnispflichtig zu wer- gen bei der Hinzurechnung von Lizenzzahlungen den. Diese Auffassung konnte zwischenzeitlich revi- und Mieten. Hier zeichnen sich Probleme sowohl im diert werden. Bereich des Saatguts als auch bei Transportver - Weitreichende Auswirkungen hat das 2014 packungen für Obst und Gemüse ab. Für 2015 sind auf den Weg gebrachte Kleinanlegerschutzgesetz. mehrere Steuergesetze mit einer Vielzahl von kleine- Damit wird das Vermögensanlagegesetz geändert ren Regelungen auf den Weg gebracht worden. Hier und eine weitreichendere Prospektpflicht für Finan- DRV-Geschäftsbericht 2014 | 45

zierungsangebote geregelt. Für den Genossen- 2015 auf nationaler und europäischer Ebene dafür schaftsbereich zeichnen sich Ausnahmeregelungen einsetzen, regelungskonforme und einheitliche Ant- ab, die erleichternd wirken. worten herbeizuführen. Mit der Überarbeitung der Im Bereich des Kartellrechts haben insbeson- Fertigpackungsverordnung werden zudem zahlrei- dere Fragen der Schadenersatzmöglichkeiten bei che Fragen im Zusammenhang mit der Füllmengen- Kartellen im Hinblick auf die hohen Bußgelder, die kennzeichnung erwartet. im Zuckersektor verhängt worden sind, den DRV be- schäftigt. Für Winzergenossenschaften wurden des Revision der EU-Ökoverordnung Weiteren die Traubenanlieferungsbedingungen neu gefasst. Am Vorschlag hat der DRV kritisiert, dass wesentliche Die Rechtsabteilungsleiter der Arbeitsge- Belange der Lebensmittelwirtschaft nicht geregelt meinschaft Mittelstand haben u. a. Stellungnahmen sind und die inhaltliche Ausgestaltung auf die EU- zum Insolvenzrecht, zur Frauenquote und zu GEZ- Kommission übertragen werden soll. Für die Unter- Gebühren erarbeitet und veröffentlicht. nehmen bleibt über die Verordnung nur ein Teilbe- Im Jahr 2015 zeichnet sich das Mindestlohn- reich der Gesamtregelung erkennbar. Essenzielle in- gesetz als Schwerpunktthema ab. Den mit diesem haltliche Anforderungen als Voraussetzung für eine Gesetz verbundenen hohen Bürokratieaufwand rechtssichere Produktion ökologischer Lebensmittel lehnt der DRV mit Nachdruck ab. Mit Eingaben wird sind im Revisionsvorschlag nicht enthalten. Dies be- versucht, Erleichterungen zu erreichen. trifft z. B. die fehlenden Positivlisten zugelassener Pflanzenschutz- und Futtermittel sowie Zusatz- und RAin Birgit Buth Hilfsstoffe. Mit ihren Plänen stellt die EU-Kommission Lebensmittelrecht zudem die Qualität der geltenden Vorgaben im Be- reich des ökologischen Landbaus infrage. Damit Die Umsetzung der Lebensmittelinformationsverord- wird das Ziel, das Vertrauen der Verbraucher in öko- nung konfrontierte die Genossenschaften 2014 mit logische Erzeugnisse zu stärken, untergraben. Aus zahlreichen Fragen. Darüber hinaus waren die ge- Sicht der genossenschaftlichen Unternehmen ist eine plante Revision der EU-Ökoverordnung und die gezielte, punktuelle Überarbeitung der geltenden Kennzeichnung von Lebensmitteln, die sich auf ge- EU-Ökoverordnung einer Totalrevision vorzuziehen. klonte Tiere zurückführen lassen, wichtige Themen für die Unternehmen. Geklonte Nutztiere

Lebensmittelinformationsverordnung Der DRV hat sich weiterhin in der Diskussion um die Einführung einer Kennzeichnung der Produkte von In den Berichtszeitraum fiel der Anwendungsbeginn Nachkommen geklonter Nutztiere positioniert. Be- der Lebensmittelinformationsverordnung. Da die grüßt wird, dass die EU-Kommission Legislativvor- Neuregelung erhebliche Auswirkungen auf die Kenn- schläge vorgelegt hat, die auf eine entsprechende zeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln hat, Kennzeichnung verzichten. Der DRV hatte bereits war der Informations- und Beratungsbedarf der Mit- frühzeitig kritisiert, dass Vertreter aus Wirtschaft und gliedsunternehmen groß. Nach wie vor sind viele Politik eine Kennzeichnung von Lebensmitteln for- Umsetzungsfragen offen. Der DRV wird sich auch dern, die aus Nachkommen geklonter Rinder oder 46 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Schweine gewonnen werden. Geklonte Zuchtrinder Höchstmarke verzeichnet. Getragen wird das Plus können es weltweit auf mehrere Hunderttausend ausschließlich durch den Straßengüterverkehr, der Nachkommen allein in der ersten Folgegeneration um 3,1 Prozent zulegte. Die Eisenbahn verlor an Ton- bringen. Hier vorschnell eine Kennzeichnungspflicht nage, was insbesondere auf die Streiks im Oktober für Milch und Fleisch zu fordern, ist unüberlegt, da und November zurückgeführt wird. Die Binnenschiff- sie nicht realisierbar wäre und zudem beim Verbrau- fahrt gewann Mengen hinzu, insbesondere im Con- cher unerfüllbare Erwartungen schüren würde. Die tainerverkehr, aufgrund kürzerer Transportwege EU-Kommission trägt diesen Argumenten zum Teil nahm die Verkehrsleistung dennoch ab. Rechnung. Sie verweist im Kontext ihres Legislativ- Entgegen aller politischen Lippenbekennt- vorschlages auf die Probleme der Umsetzbarkeit der nisse ist der Trend zur Verlagerung des Güterver- Kennzeichnung. kehrs auf die Straße ungebrochen. 2014 wurden 71 Prozent der Verkehrsleistung mit Lastkraftwagen Dr. Claudia Döring erbracht. Daran wird auch die massive Ausdehnung der Mautpflicht im Jahr 2015 nichts ändern. Sie er- Verkehr und Logistik höht zwar die Transportkosten auf dem Lkw; dessen Vorzüglichkeit bleibt dennoch bestehen. Die Schwä- Der Güterverkehr in Deutschland ist stark gewachsen: chen von Wasserstraße und Schiene liegen insbe- Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundes- sondere in der geringen Netzdichte und mangeln- amtes stieg das Transportvolumen gegenüber dem den Flexibilität. Für zeitunkritische Transporte von Vorjahr um 1,9 Prozent auf 657 Mrd. tkm. Bezogen Getreide, Futtermitteln und Düngern bevorzugen auf die transportierte Menge, wurde mit 4,5 Mrd. t Warengenossenschaften trotzdem diese alternati- (einschließlich See- und Luftverkehr) eine neue ven und umweltschonenden Verkehrsträger.

Gütertransportleistung verschiedener Verkehrsträger 1995 bis 2014 in Mrd. Tonnenkilometer

700.000 Straßenverkehr 600.000 (+ 3,1 %)

500.000 71,2 % 400.000

300.000 Eisenbahnverkehr 200.000 (0,0 %)

17,1 % Binnenschifffahrt 100.000 (– 1,3 %) 9,0 % Rohrleitungen 0 (– 3,8 %) 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden DRV-Geschäftsbericht 2014 | 47

Wie in anderen Wirtschaftsbereichen, so ist Mitglieder an aktuellen Ergebnissen. Sie bieten auch in der Logistik eine problematische Zunahme nach wie vor eine gute Voraussetzung, ähnlich staatlicher Reglementierungen zu verzeichnen. Ob strukturierte Märkte nach Umsatzgrößenklasse, Mindestlohn oder Lenk- und Ruhezeiten: Verlader Sortimentsschwerpunkten, Markterfolg, regiona- sollen die Einhaltung bei ihren Auftragnehmern lem Bezug und Marktfläche segmentiert aus- kontrollieren und werden für deren Fehler mitver- zu werten. antwortlich gemacht. Bereits heute ist es schwierig, Disponenten zu finden, die bereit sind, ihren Führer- Neue Rahmenverträge schein für Fehler anderer zu riskieren. Ein Beispiel für gut gemeinte Maßnahmen Das Jahr 2014 war gekennzeichnet durch den Ab- der Verwaltung ist das CDNI-Übereinkommen zur schluss von zwei neuen Rahmenverträgen mit lang- Abfallvermeidung in der Binnenschifffahrt: Dieses jährigen Vertragspartnern zu wesentlich verbesser- regelt international die Reinigung von Binnenschif- ten Bedingungen. Dies betrifft den Vertrag mit Mi- fen u. a. nach dem Transport von Düngemitteln. crosoft, der den DRV-Mitgliedern den Bezug von Waschwasser soll nicht mehr in Binnengewässer Software zu Konditionen ermöglicht, die sonst aus- eingeleitet werden. Bis zum Inkrafttreten der Rege- schließlich Großunternehmen vorbehalten sind. lungen im November 2014 war das Übereinkom- Der Vertrag mit TeleCash wurde um weitere men sowohl den Beteiligten als auch den Behörden drei Jahre verlängert. Dieser beinhaltet nunmehr vor Ort völlig unbekannt, und das trotz fünfjähriger den kostengünstigen Einsatz von Terminals, die mit Übergangsfrist. Überstürzt wurde vielerorts ein Ein- neuester Technik, zum Beispiel einer berührungslo- leitungsverbot für Reinigungswasser in das öffentli- sen Zahlungsmöglichkeit, ausgestattet sind und da- che Kanalnetz erlassen, weil es Dünger enthält. Eine mit künftigen Anforderungen der Kreditwirtschaft Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen ist gerecht werden. Die ausgesprochen hohe Bereit- aber auch nicht erlaubt, weil der Düngeranteil im schaft der DRV-Mitglieder, mit TeleCash zusammen- Wasser zu gering ist. Seither türmen sich an vielen zuarbeiten, belegt, dass sowohl die Wirtschaftlich- Hafenplätzen Container, gefüllt mit Waschwasser. keit als auch die Kundenbetreuung des Partners Der DRV sucht in Abstimmung mit den Betroffenen überzeugen. nach praktikablen Lösungen. Weitere Rahmenverträge bestehen mit Bit- zer (Gehaltsabrechnungs-Software) und Zauner & Dr. Michael Reininger Partner (Fuhrpark-Management) sowie Telekom und Vodafone. Betriebswirtschaft Heinz-Joachim Bösing Zu den Dienstleistungen des DRV für seine Mitglie- der zählen Betriebsvergleiche und der Abschluss Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Rahmenverträgen. Am Betriebsvergleich „Raiffeisen-Märkte“ Der DRV hat einmal mehr den Forderungen seiner 2013/2014 beteiligten sich 78 Märkte aus dem ge- Mitgliedsunternehmen in Politik, Gesellschaft und samten Bundesgebiet mit einem Umsatzvolumen Medien Nachdruck verliehen. Die Interessenvertre- von 80,6 Mio. Euro. Die gegenüber den Vorjahren tung in Berlin und Brüssel wird durch eine zielgrup- gestiegene Beteiligung belegt das Interesse der pengenaue Presse- und Öffentlichkeitsarbeit abge- 48 | DRV-Geschäftsbericht 2014

rundet. Der Verband steht auch in den sozialen Netz- u. a. zu einem Interview der Vorsitzenden Grit werken für offene und kompetente Kommunikation. Worsch mit der agrarzeitung. Im Dialog mit der zunehmend kritischen Gesellschaft Mit Nachdruck hat sich der DRV in die Dis- wirbt der DRV für eine innovative Agrarwirtschaft kussionen zur Novellierung des Erneuerbare-Ener- und die Nutzung von Zukunftstechnologien. Als Re- gien-Gesetzes und zum umstrittenen Beihilfeverfah- präsentant seiner Mitgliedsunternehmen ist der Spit- ren der EU-Kommission eingebracht. Breites Me- zenverband in Beratungen und Entscheidungspro- dienecho finden die fundierten Ernteschätzungen, zesse mit Europa-, Bundes- und Landespolitikern so- die der DRV von März bis August monatlich veröf- wie der Administration eingebunden. Voraussetzun- fentlicht. Die Prognosen für die Getreide- und Ölsaa- gen erfolgreicher Interessenvertretung sind der Rück- tenernten wurden vom Bundeslandwirtschafts- halt der Mitgliedsunternehmen und die klare Positio- ministerium bestätigt. nierung, die aus dem Engagement im Präsidium, in Fachausschüssen und Arbeitskreisen resultiert. Mitglieder, Politiker und Journalisten 2014 war zunächst vom schwierigen Regie- rungsstart der Großen Koalition in Berlin geprägt. Wichtige Plattform ist stets der Deutsche Raiffeisen- Nach den Europawahlen im Mai nahm die EU-Kom- tag, der bei Mitgliedern, Politikern, Multiplikatoren mission erst im November ihre Arbeit auf. Diese ver- und Journalisten auf großes Interesse stößt. Das änderten Konstellationen nutzte der DRV insbeson- Wirtschaftsforum 2014 stand unter dem Motto: dere, um mit neuen Mitgliedern der Parlamente Hin- „Raiffeisen – Was uns erfolgreich macht! Genossen- tergrundgespräche zu führen und die Prinzipien ge- schaften gestalten Zukunft.“ Die DRV-Fachtagungen nossenschaftlicher Arbeit zu erläutern. Das Angebot haben sich als Foren des Informationsaustauschs be- des DRV, seine Expertise einzubringen, wird genutzt. währt. Der DRV bot erneut Tagungen für Verantwort- liche aus der Waren- und Futterwirtschaft, den Geopolitische Spannungen Winzergenossenschaften sowie der Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft an. Mit dem Business- Ab August 2014 standen zahlreiche Aktionen im Zei- Forum des europäischen Genossenschaftsverbandes chen der weitreichenden Auswirkungen des russi- COGECA und dem ersten spartenübergreifenden schen Importstopps. So startete die Obst- und Ge- Forum Tierische Veredelung fanden weitere gut be- müsewirtschaft bundesweit Verbraucherkampagnen suchte Tagungen in Berlin statt. zur Steigerung des inländischen Absatzes. In inten- Der DRV baut seine Kommunikation weiter siven Gesprächen mit Politik und Administration aus. Angesichts der anhaltenden Kritik an der mo- wurden Lösungen zur Erschließung neuer Märkte dernen Agrar- und Ernährungswirtschaft wollen die entwickelt. Genossenschaften in die Offensive gehen. Es gilt, Wöchentlich hat sich der DRV u. a. mit Pres- die Identität und das Selbstbewusstsein der Raiff- semeldungen und Stellungnahmen an Öffentlichkeit eisen-Organisation insgesamt zu stärken. Zudem und Medien gewandt. Das Themenspektrum war er- bleiben Risikoabsicherung und volatile Agrarpreise, neut breit gefächert, beginnend mit dem Engage- Erschließung neuer Märkte und die Verhandlungen ment „Wir transportieren Tierschutz“ auf der Inter- zum Transatlantischen Freihandelsabkommen ganz nationalen Grünen Woche. Die Konstituierung des oben auf der Agenda. Fachausschusses Genossenschaftlicher Agrarhan- del fand in der Fachpresse Beachtung. Das führte Monika Windbergs DRV-Geschäftsbericht 2014 | 49

Agrarportal raiffeisen.com sonanz stoßen die neu konzipierten Programme Ma- nagement-Training, Geschäftsleiter-Qualifikation und Die Internetfirma raiffeisen.com hat ihren Aufbruch FUTUR. Sie bauen aufeinander auf und bieten Genos- ins mobile Zeitalter konsequent fortgesetzt. So wur- senschaften die Möglichkeit, Entwicklungschancen de Ende 2014 die App Raiffeisen24 gestartet, die das und Karrierewege aufzuzeigen, um Potenzialträger zu PC-Portal raiffeisen.com auf Smartphones und Tab- gewinnen und zu binden. Das Management-Training lets unterstützt. Es gibt bereits über 10.000 Nutzer, ist z. B. geeignet, Handelsfachwirte auf die Position gegenüber 20.000 Tagesbesuchern auf der PC-Web- des Markt- oder Geschäftsstellenleiters vorzubereiten. seite. In einigen Jahren wird das Ergebnis voraus- Es fördert den Berufseinstieg von Hochschulabsol- sichtlich umgekehrt sein. venten, begleitend zu einem Trainee-Programm. Wer Auch bei zahlreichen Genossenschaften vor das Potenzial besitzt, strategisch bedeutsame Ge- Ort werden inzwischen erste Versuche in Sachen Fir- schäftsbereiche oder eine Genossenschaft zu leiten, menApps gemacht. Dabei hilft der Raiffeisen24-App- erwirbt dafür im Rahmen der Geschäftsleiter-Qualifi- Baukasten, mit dessen Technik die Erstellung von kation die erforderlichen Kompetenzen. Wer beide FirmenApps bereits ab 500 Euro möglich wird. Far- Programme durchläuft, absolviert das FUTUR-Pro- ben und Logos der Genossenschaft vor Ort werden gramm und bereitet sich auf den Abschluss „diplo- ebenso eingebunden, wie kostenlose Mietmodule mierter Betriebswirt ADG“ vor. Zur Anpassung an be- aus der nationalen Raiffeisen24-App (Wetter, Agrar- triebliche bzw. private Anforderungen kann FUTUR in charts, Agrarnews etc.). zwei zeitlichen Abschnitten durchlaufen werden. Ein weiteres Projekt ist die App Futter24, mit Die Qualifizierungsprogramme mit Abschluss - der Landwirte mit wenigen Fingertipps Futter bei ih- zertifikat werden kontinuierlich an Markt-Anforde- rer Genossenschaft bestellen können. Die App ist rungen angepasst. So wurde das Programm „Zertifi- derzeit bei zehn Ortsgenossenschaften im Test. Zu- zierter Energiekaufmann ADG“ neu aufgelegt. Hier sammen mit der GWS Münster wird zudem an einer steht die Auseinandersetzung mit den einzelnen Schnittstelle im Warenwirtschaftssystem gevis gear- Energieträgern im Fokus. Es werden betriebswirt- beitet. Ein Ausrollen des Projektes auf möglichst vie- schaftliche Grundlagen und der Vertrieb geschult. le Warengenossenschaften ist für die zweite Jahres- hälfte geplant. Gemeinsam mit einigen Viehgenos- Akademische Qualifikation senschaften wird an einer App Vieh24 gearbeitet. Zudem gibt es Acker24 als mobile Schlagkartei. 2014 haben weitere Studierende den berufsbegleiten- Fazit: Bereits in einigen Jahren werden mobi- den Bachelorstudiengang mit Schwerpunkt Manage- le Apps für die Kundenbeziehung weit mehr Bedeu- ment & Handel bei der ADG Business School begon- tung haben als die bewährten PC-Webseiten. nen. Erste Studierende wurden in der neuen Bachelor- Vertiefung für den Agrarhandel begrüßt. Die Anerken- Dr. Heiner Stiens nungsregelungen aus ADG-Programmen erhöhen die Attraktivität zusätzlich. Allen Absolventen mit einem ADG-Bildungsarbeit ersten akademischen Abschluss steht aufbauend der berufsbegleitende Masterstudiengang mit Schwer- Nach wie vor wird als Basisqualifikation die Vorberei- punkt General Management zur Verfügung. tung auf die Prüfung zum Handelsfachwirt stark nach- gefragt und erfolgreich durchgeführt. Auf positive Re- René Borresch Für viele ist der Weg am ersten

Hindernis zu Ende.

Für Erfolgreiche fängt er jetzt erst an. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 51

Genossenschaftliche Kompetenz: Erfolgreich im Verbund

DZ BANK Gruppe reiches Geschäftsjahr gesorgt. Der R+V Konzern ver- zeichnete nach IFRS ein Beitragsplus von 10,1 Pro- Im Geschäftsjahr 2014 erreichte die DZ BANK Gruppe zent auf gut 14 Mrd. Euro. R+V konnte wieder erneut ein Rekordergebnis – nach IFRS vor Steuern neue Kunden gewinnen (+139.000), sodass über mit 2,87 Mrd. Euro (+ 29,1 %). Das beachtliche Resultat acht Mio. Bürger mit mehr als 23 Mio. Verträgen spiegelt die gute operative Entwicklung innerhalb der (+ 556.000) der Kompetenz und Leistungsstärke Geschäftssegmente wider und wurde durch die robus- des Wiesbadener Versicherungsunternehmens ver- te Konjunktur im deutschen Heimatmarkt sowie das trauen. vergleichsweise entspannte Kapitalmarktgeschehen begünstigt. Die gemeinsame Marktbearbeitung und Bausparkasse Schwäbisch Hall die Partnerschaft mit den Genossenschaftsbanken ha- ben sich eindrucksvoll bewährt. Die Bilanzsumme der Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat 2014 ihre ehr- DZ BANK Gruppe lag Ende 2014 bei 403 Mrd. Euro geizigen Ziele erreicht. Im Geschäftsfeld Bau sparen (Vorjahr: 385 Mrd. Euro). schloss der Marktführer 809.000 neue Verträge über ein Volumen von 31,1 Mrd. Euro ab und betreut nun WGZ BANK knapp 7,4 Mio. Bausparer deutschlandweit. Das Segment Wohn-Riester brachte 117.000 neue Ver- Mit einem Operativen Ergebnis von 307,9 Mio. Euro träge, annähernd 10 Prozent mehr als im Vorjahr. (nach IFRS) übertraf die WGZ BANK-Gruppe im Ge- Im Bereich Baufinanzierung stieg das Volumen an schäftsjahr 2014 nochmals leicht das gute Vorjahres- Sofortfinanzierungen, Bauspardarlehen und Vermitt- ergebnis (306,1 Mio. Euro). In der WGZ BANK stieg lungen für Genossenschaftsbanken um 6,2 Prozent das Ergebnis vor Steuern (HGB) um 40,5 Prozent auf auf 13,4 Mrd. Euro. Das Geschäftsfeld Weitere Vor- 243,8 Mio. Euro. Die Cost Income Ratios zählen mit sorge liegt mit 3,9 Mrd. Euro erneut auf Vor- 47,2 Prozent in der Gruppe und 49,6 Prozent in der jahresniveau. Die Gesamtvertriebsleistung betrug WGZ BANK nach wie vor zu den Topwerten in der 48,4 Mrd. Euro. Finanzdienstleistungsbranche. Die Bilanzsumme der WGZ BANK-Gruppe (IFRS) erhöhte sich um 4,0 Mrd. DG HYP auf 94,9 Mrd. Euro. In der WGZ BANK AG lag sie nach HGB zum Jahresultimo bei 48,3 Mrd. Euro (Vorjahr: Im Geschäftsjahr 2014 hat sich das Neugeschäft der 51,4 Mrd. Euro). Mit breiter Unterstützung ihrer An- DG HYP in der gewerblichen Immobilienfinanzierung teilseigner wurde die Kapitalbasis um über 500 Mio. gut entwickelt. In einem zunehmend herausfordern- Euro gestärkt. Die Kernkapitalquote stieg auf 13,6 Pro- den Wettbewerbsumfeld hat die DG HYP ein Neu- zent vor Gewinnthesaurierung. Für das Geschäftsjahr geschäftsvolumen von 4,9 Mrd. Euro erzielt. In der 2014 sollen die Anteilseigner eine Dividende von genossenschaftlichen FinanzGruppe wurde die Zu- 7 Prozent (Vorjahr: 6 %) erhalten. sammenarbeit auf hohem Niveau fortgesetzt. Das Gemeinschaftskreditgeschäft mit Volksbanken und R+V Versicherung Raiffeisenbanken lag bei 2,6 Mrd. Euro. Grundlagen der erfolgreichen Entwicklung sind der stetige Aus- Das erneute Rekordwachstum in allen Sparten hat bau der gemeinsamen Geschäftsbeziehungen und bei der R+V Versicherung auch 2014 für ein erfolg- die partnerschaftliche Kreditvergabe. 52 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Münchener Hypothekenbank eG VR LEASING Gruppe

2014 war für die MünchenerHyp sehr erfolgreich. Die VR LEASING Gruppe ist Expertin für einfache Das Neugeschäft bei Hypothekenfinanzierungen und schnelle Finanzierungslösungen des regional stieg um 23 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro. Der Pfandbrief verwurzelten deutschen Mittelstands. Seit 2011 be- blieb das bevorzugte Refinanzierungsinstrument. Die findet sich die Unternehmensgruppe in einem grund- Bank war im vergangenen Jahr der weltweit erste legenden Umbau und fokussiert ihre Geschäftstätig- Emittent eines nachhaltigen Pfandbriefs. Die Emis- keit auf die genossenschaftliche FinanzGruppe. sion war ein voller Erfolg. Schnelle und passgenaue Lösungen mit Lea- Die Bilanzsumme stieg zum 31. Dezember sing, Miete, Mietkauf, Kredit, Factoring und Zentral- 2014 gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 36,3 regulierung stehen im Fokus. Die Produktpalette Mrd. Euro. Der Bestand an Hypothekenfinanzierun- zielt auf eine bedarfsgerechte Passform und schnelle gen konnte um 2,0 Mrd. auf 23,4 Mrd. Euro ausge- (Kredit-)Entscheidungen. weitet werden. Der Unternehmerkredit „VR LEASING flexi- Die MünchenerHyp will im Jahr 2015 weiter bel“, der 2014 erfolgreich in die Pilotphase gestartet wachsen. In der Wohnimmobilienfinanzierung sind ist, wird weiter ausgerollt. Zudem ist die Unterstüt- die Volksbanken Raiffeisenbanken weiterhin die zung der Volksbanken und Raiffeisenbanken bei der wichtigsten Vermittlungspartner. Digitalisierung des Firmenkundengeschäfts ein zen- traler Aspekt der Unternehmensstrategie. Dafür Union Investment Gruppe setzt die VR LEASING Gruppe auf ein Online-System mit integrierter, automatisierter Entscheidungsfin- Union Investment befindet sich weiter auf Wachs- dung für Geschäftsabschlüsse und deren Abwick- tumskurs: Private und institutionelle Investoren legten lung. 16,2 Mrd. Euro in den bedarfsorientierten Anlage lö - sungen der Fondsgesellschaft an. Das verwaltete Ver- DG VERLAG mögen stieg auf 232,1 Mrd. Euro. Das institutionelle Geschäft ist unverändert eine verlässliche Größe des Der Deutsche Genossenschafts-Verlag eG (DG VERLAG), Wachstums. Es verzeichnete einen Nettoabsatz von Wiesbaden, ist das Kompetenzcenter für Lösungen, 11,1 Mrd. Euro. Zudem konnten 43 neue Kunden ge- Services und Produkte des genossenschaftlichen wonnen werden. Insgesamt erreichte das verwaltete Verbundes. Das Unternehmen unterstützt mit seinen Vermögen von professionellen Investoren mit 130 Lösungsangeboten partnerschaftlich und umfassend Mrd. Euro einen Höchststand. Mit einem Nettoabsatz den Markterfolg sowie die wirtschaftliche Effizienz von 5,1 Mrd. Euro gehört Union Investment zu den seiner Mitglieder und Kunden. erfolgreichsten Anbietern im Privatkundengeschäft. Im Geschäftsjahr 2014 erzielte das Unterneh- Die Fondsgesellschaft konzentriert sich bereits seit men einen Gesamtumsatz vor Erlösschmälerungen Jahren auf die wesentlichen Kundenbedürfnisse. Ein und vor genossenschaftlicher Rückvergütung von wichtiger Baustein sind Multi-Asset-Lösungen wie insgesamt 156 Mio. Euro. Zum Jahresende 2014 die PrivatFonds. Darüber hinaus tragen bedarfsorien - wurden 435 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie tierte Lösungen wie Fondssparpläne und die Ries- 17 Auszubildende beschäftigt. ter-Produkte, aber auch die Offenen Immobilienfonds zum Erfolg im Privatkundengeschäft bei. DRV-Geschäftsbericht 2014 | 53

Internationale Arbeit: Ausbau genossenschaftlicher Strukturen

DGRV So leisten die Projekte des DGRV einen Bei- trag zur Verbesserung der Wirtschafts- und Sozial- Internationale Zusammenarbeit, Erfahrungsaus- strukturen, zur Steigerung von Einkommen und da- tausch und Wissenstransfer gehören zu den traditio- mit zur Minderung der Armut bzw. Verbesserung nellen Stärken deutscher Genossenschaften und der allgemeinen Lebensbedingungen in den Part- spielen eine zentrale Rolle in den Beratungsaktivitä- nerländern. ten des DGRV. Er fördert organisierte Selbsthilfe und unterstützt den Aufbau genossenschaftlicher Struk- Andreas Kappes turen in Partnerländern weltweit. Dieser Ansatz, der seit rd. 30 Jahren vor allem mit Finanzierung des IRU – Internationale Raiffeisen-Union Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammen- arbeit und Entwicklung (BMZ) in vielen Ländern er- 1968 wurde die IRU in Neuwied/Rhein mit der Ziel- folgreich umgesetzt wird, verfolgt das Ziel, nachhal- setzung gegründet, das Gedankengut von Friedrich tig erfolgreiche Genossenschaften und Verbund- Wilhelm Raiffeisen zu pflegen und zu vertreten, d. h. strukturen aufzubauen. Neben dem BMZ sind das für unabhängige, mitgliedergetragene Genossen- Bundesministerium für Ernährung und Landwirt- schaften als Unternehmen im Markt einzutreten. schaft (BMEL), die Gesellschaft für Internationale Zu- Gefordert werden Rahmenbedingungen, die es den sammenarbeit (GIZ) und in Mexiko die Weltbank Auf- Genossenschaften ermöglichen, wettbewerbsfähig traggeber für Projekte, die je nach Ausgangslage und am Markt zu agieren. Der IRU angeschlossen sind in zugeschnitten auf den jeweiligen Bedarf der Partner 36 Ländern 59 nationale Genossenschafts-Organi - von der DGRV-Abteilung Internationale Beziehungen sationen, die sich auf die Raiffeisen-Prinzipien be - geplant und durchgeführt werden. rufen. Den Zielgruppen in den jeweiligen Partner- Die Beratungen im IRU-Vorstand und Präsi- ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südost- dium über die Schärfung der Raiffeisen-Prinzipien europa/Mittelmeerregion, insbesondere Privatper- und die Zukunft der IRU wurden fortgesetzt. An der sonen und Kleinunternehmen aus ärmeren Schich- Entwicklung eines zielgruppengerechten Internet- ten in städtischen Randgebieten und marginalisier- Auftritts mit interaktiven Kommunikationsmöglich- ten ländlichen Regionen, wird z. B. über Spar- und keiten für Mitglieder und interessierte Besucher Kreditgenossenschaften (SKG) der Zugang zu Fi- wurde weiter gearbeitet. nanzdienstleistungen eröffnet. Über das neue Grundsatzthema „Raiffeisen – Schwerpunkt der Arbeit des DGRV bildet die Entwicklung und Förderung genossenschaftlicher Unterstützung beim Aufbau bzw. der Stärkung von Strukturen weltweit“ hat das Präsidium diskutiert. nachhaltigen, Sektor-eigenen Institutionen und de- Dazu liegt ein Grundsatzpapier des Generalsekre- ren Dienstleistungen. Inhaltliche Schwerpunkte tärs vor. Die Diskussion soll im Vorstand fortgesetzt sind z. B. Prüfung, Sicherungs- und Stabilisierungs- werden. einrichtungen, Aufbau genossenschaftlicher Bera- Neuer IRU-Generalsekretär ist seit dem tungs- und Ausbildungssysteme, Modernisierung 30. Oktober 2014 Andreas Kappes, der zudem und Professionalisierung interner Kontrollsysteme, die DGRV-Abteilung Internationale Beziehungen Rechnungswesen, Finanzdienste und Unterneh- leitet. mensführung von Genossenschaften und ihrer Ver- bundunternehmen. Odile Sot-Lanzrath Die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeiten erkennen, bevor sie offensichtlich werden. Oscar Wilde DRV-Geschäftsbericht 2014 | 55

Gremien des Deutschen Raiffeisenverbandes

Präsidium*

Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin

Michael Bockelmann Verbandspräsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Wilhelm Brüggemeier Vizepräsident Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V., Münster Dr. Friedrich Caspers Vorstandsvorsitzender R+V Versicherung AG, Wiesbaden Peter Erlebach Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts-Verlag eG, Wiesbaden Johannes Freundlieb Verbandsdirektor Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Uwe Fröhlich Präsident Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Berlin Dr. Roman Glaser Verbandspräsident Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe Prof. Dr. h.c. Stephan Götzl Verbandspräsident Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Folkert Groeneveld Vorstandsvorsitzender VR-Bank in Südniedersachsen eG, Dransfeld Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Hans-Josef Hilgers Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln Axel Kehl Vorstandsvorsitzender Akademie Deutscher Genossenschaften ADG, Montabaur Wolfgang Kirsch Vorstandsvorsitzender DZ BANK AG, Frankfurt Wilfried Lenschow Geschäftsführender Vorstandsvorsitzender Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow Prof. Klaus Josef Lutz Vorstandsvorsitzender BayWa AG, München Gerhard M. Meier Hauptgeschäftsführer Bayernland eG, Nürnberg Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster Dr. Eckhard Ott Vorstandsvorsitzender Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V., Berlin Johann Prümers Stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster René Rothe Verbandsdirektor Genossenschaftsverband e.V., Hannover Joachim Rukwied Präsident Deutscher Bauernverband e.V., Berlin Dr. Josef Schwaiger Sprecher der Geschäftsführung DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen Karl Voges Vorstandsmitglied Landgard eG, Straelen Dieter Weidmann Vorstandsvorsitzender Württembergische Weingärtner- Zentralgenossenschaft eG, Möglingen Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG, Uelzen Dr. Cornelia Wustmann Vorstandsvorsitzende Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle Wolfgang Zoll Vorstandsvorsitzender Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Würzburg 56 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Präsidialausschuss*

Manfred Nüssel Präsident Deutscher Raiffeisenverband e.V., Berlin Michael Bockelmann Präsident Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Dr. Clemens Große Frie Vorstandsvorsitzender AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Dirk Niederstucke Vorstandsvorsitzender WESTFLEISCH eG, Münster Claus-Peter Witt Vorstandsvorsitzender und Hauptgeschäftsführer Uelzena eG, Uelzen

* Wahlperiode 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016

Fachausschüsse Wahlperiode 1. Juli 2012 bis 30. Juni 2017

Warenwirtschaft

Dr. Ewald Glaser ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe Dr. Clemens Große Frie AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Hans-Josef Hilgers Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln Prof. Klaus Josef Lutz BayWa AG, München Reinhard Stieglitz Raiffeisen Waren GmbH, Kassel DRV-Geschäftsbericht 2014 | 57

Genossenschaftlicher Agrarhandel

Grit Worsch Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg eG, Dannenberg/Elbe Vorsitzende Michael Eißler BAG-Hohenlohe-Raiffeisen eG, Schwäbisch Hall Stellv. Vorsitzender Dr. Ingo Böning Raiffeisen-Warengenossenschaft Wesermarsch eG, Ovelgönne Berthold Brake Raiffeisen Westmünsterland eG, Borken-Burlo Franz Breiteneicher Raiffeisen-Waren GmbH Erdinger Land, Taufkirchen Dr. Christian Degenhardt Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster Dr. Andreas Eisen Genossenschaftsverband e.V., Berlin Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Dr. Ewald Glaser ZG Raiffeisen eG, Karlsruhe Marco Gottschalk Raiffeisen Landbund eG An- und Verkaufsgenossenschaft, Niedernwöhren Folkert Groeneveld VR-Bank in Südniedersachsen eG, Dransfeld Wolfgang Grunwitz Raiffeisen-Warengenossenschaft Tangerhütte eG, Tangerhütte Dr. Klaus A. Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Hans-Josef Hilgers Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Köln Alfons Hofbauer Raiffeisen Waren GmbH Oberbayern Südost, Fridolfing Dr. Ansgar Horsthemke Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe Corinna Hübert Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e.V., Halle Alfred Kraus Raiffeisen-Handels-GmbH Rottal, Rotthalmünster Jan-Bernd Krieger Raiffeisen Westfalen Nord eG, Hörstel Paul Linz Raiffeisen Bezug+Absatz eG Bad Waldsee, Bad Waldsee Axel Lohse STADER SAATZUCHT eG, Stade Günter Lonnemann Raiffeisenagrar, Ankum Armin Pfeil Raiffeisen Waren GmbH & Co. Betriebs KG, Alsfeld Hans-Gerd Pützstück Raiffeisen-Erzeugergenossenschaft Bergisch Land und Mark eG, Leverkusen Christoph Reents GS agri eG, Schneiderkrug Dr. Albert Romberg AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Marius Scholten Raiffeisen-Südwestfalen eG, Halver Arno Schoppe Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen Mitte eG, Schweringen Dr. Klaus-Dieter Schumacher* BayWa AG, München Andreas Selmayer Raiffeisenbank Hallertau eG, Rudelzhausen Dr. Alois Splonskowski Raiffeisen Rhein-Ahr-Eifel Handelsgesellschaft mbH, Euskirchen Reinhard Stieglitz Raiffeisen Waren GmbH, Kassel Berthold Walter* BAGeno Raiffeisen eG, Bad Mergentheim

* vorbehaltlich der Wahl durch das DRV-Präsidium 58 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Milchwirtschaft

Claus-Peter Witt Uelzena eG, Uelzen Vorsitzender Gerhard M. Meier Bayernland eG, Nürnberg Stellv. Vorsitzender Martin Boschet Hohenloher Molkerei eG, Schwäbisch Hall Dr. Karl-Heinz Engel Hochwald Foods GmbH, Thalfang Johannes Freundlieb Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Peter Hartmann Bayerische Milchindustrie eG, Landshut Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Ralf Hinrichs Molkerei Ammerland eG, Wiefelstede-Dringenburg Thomas Knocks Genossenschaftsverband e.V., Hannover Karl Laible Milchwerke Schwaben eG, Ulm Karin Mattes Agrarbetrieb Bielatal eG, Pfaffroda Manfred Remus Hansa Arla Milch eG, Upahl Dr. Josef Schwaiger DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Bremen Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster Sönke Voss DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Everswinkel Carsten Weber Agrarprodukte Ludwigshof eG, Ranis Ludwig Weiß Milchwerke Oberfranken West eG, Meeder DRV-Geschäftsbericht 2014 | 59

Vieh- und Fleischwirtschaft

Rudolf Festag Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück eG, Vorsitzender Georgsmarienhütte Detlef Schlichting Vermarktungsgemeinschaft für Zucht- und Nutzvieh ZNVG eG, Stellv. Vorsitzender Neumünster Johann Auer Erzeugergemeinschaft Südostbayern eG, Pocking Wilhelm Behrens Viehvermarktung Walsrode-Visselhövede eG, Walsrode Sebastian Brandmaier Viehvermarktungsgenossenschaft Oberbayern-Schwaben eG, Waldkraiburg Dr. Christian Degenhardt Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Matthias Hogrefe Viehvermarktung Grafschaft-Hoya eG, Asendorf Karsten Klokkers Viehvermarktung Uelsen eG, Uelsen Heinrich Krieger Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh im Oldenburger Münsterland eG, Bakum Dirk Niederstucke WESTFLEISCH eG, Münster Stefan Nießing Agri V Raiffeisen eG, Raesfeld Dr. Rainer Pflugfelder Viehzentrale Südwest GmbH, Stuttgart Heribert Qualbrink WESTFLEISCH eG, Münster Stefan Reinke Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Hans-Wolfgang Richter Genossenschaftsverband e.V., Hannover Bernd Terhalle Erzeugergemeinschaft für Qualitätsvieh Hümmling eG, Lorup Paul Uppenkamp Raiffeisen Beckum eG, Beckum Florian Warkentin Viehvermarktung Große Aue-Hunte eG, Varrel Martin Wesselmann Raiffeisen Viehvermarktung GmbH, Ennigerloh-Enniger Patrick Wilkens Raiffeisen-Viehvermarktung Barnstorf-Twistringen eG, Twistringen Stefan Willenborg Erzeugergemeinschaft für Qualitätstiere Syke-Bassum eG, Syke Wolfgang Zoll Viehvermarktungsgenossenschaft Nordbayern eG, Würzburg 60 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Obst-, Gemüse- und Gartenbauwirtschaft

Karl Voges Landgard eG, Straelen Vorsitzender Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G., Dohna Stellv. Vorsitzender Steffen Aurich Markendorf Obst e.G., Frankfurt/Oder Christiane Bell BayWa AG, München Johannes Bliestle Reichenau-Gemüse eG, Reichenau Sebastian Herbel Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG, Griesheim Christoph Hövelkamp Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG, Vechta-Langförden Dr. Ansgar Horsthemke Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe Björn Kirchner Absatzgenossenschaft „Fahner Obst“ eG, Gierstädt Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Hans Lehar OGA Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden eG, Bruchsal Martin Ley VOG Vereinigte Großmärkte für Obst und Gemüse Rheinhessen eG, Ingelheim Dirk Matuszewski Gartenbauzentrale eG, Papenburg Michael Meier Altländer Obst eG, Jork Dr. Markus Nöthen Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG, Mutterstadt Jürgen Nüssle WOG Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG, Ravensburg Dr. Svea Pacyna-Schürheck* Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen Dr. Reinhard Pauw Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer e.V., Bonn Christian Pielken OGA-Soest Obst-, Gemüsebau- und Absatzgenossenschaft Soest-Münster e.G., Soest Achim Poetschke Gartenbauzentrale Main-Donau eG, Gundelfingen Stefan Reinke Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V., Oldenburg Wolfram Rink Erzeugergroßmarkt Thüringen-Sachsen-Spreewald eG, Laasdorf Michael Roßmann OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, Oberkirch Thomas Schlich Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG, Straelen Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster Albert Stein „vitfrisch“ Gemüse-Vertrieb eG, Neckarsulm Dr. Egon Treyer Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG, Friedrichshafen Maria Winkler Genossenschaftsverband Bayern e.V., München

* vorbehaltlich der Wahl durch das DRV-Präsidium DRV-Geschäftsbericht 2014 | 61

Weinwirtschaft

Dieter Weidmann Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft eG, Möglingen Vorsitzender Henning Seibert Moselland eG Winzergenossenschaft, Bernkastel-Kues Stellv. Vorsitzender Dennis Balasus Winzergenossenschaft Westhofen eG, Westhofen Siegfried Boy Weinbauverband Saale-Unstrut e.V., Gleina Gerhard Brauer Ruppertsberger Winzerverein Hoheburg eG, Ruppertsberg Ulrich-M. Breutner Werbegemeinschaft Württembergischer Weingärtnergenossenschaften eG, Möglingen Markus Ell Oberkircher Winzer e.G., Oberkirch Jürgen C. Grallath Deutsches Weintor eG, Ilbesheim Wendelin Grass DIVINO Nordheim Thüngersheim eG, Nordheim Otto Guthier Bergsträsser Winzer eG, Heppenheim Axel Hahn Badischer Winzerkeller eG, Breisach Dr. Klaus Alois Hein Genossenschaftsverband Bayern e.V., München Hermann Hohl Weinbauverband Württemberg, Weinsberg Dr. Ansgar Horsthemke Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V., Karlsruhe Bernhard Idler Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft e.G., Möglingen Klaus Koch Genossenschaftsverband e.V., Neu-Isenburg Lutz Krüger Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG, Meißen Rudolf Mies Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr eG, Mayschoß Dr. Götz Reustle Felsengartenkellerei Besigheim eG, Hessigheim Paul E. Ritter Winzergemeinschaft Franken eG, Kitzingen Kilian Schneider Badischer Weinbauverband e.V., Freiburg Dr. Peter Schuster Badischer Winzerkeller eG, Breisach Dr. Martin Spielhoff Rheinisch-Westfälischer Genossenschaftsverband e.V., Münster 62 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Agrargenossenschaften

Dr. Cornelia Wustmann Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Vorsitzende Mitteldeutschland e.V., Halle Dirk Bensmann AGRAVIS Raiffeisen AG, Münster Dr. Andreas Eisen Genossenschaftsverband e.V., Berlin Dr. Bernd Falkenau Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G., Dohna Kerstin Fröhlich Kriebitzscher Agrargenossenschaft eG, Kriebitzsch Lars Furkert Agrar-Genossenschaft „Bobritzschtal“ Oberbobritzsch e.G., Bobritzsch- Hilbersdorf Frank Groß Agrargenossenschaft Ranzig eG, Tauche Henry Hartmann Produktivgenosssenschaft „Altmark“ eG, Neuferchau Jörg Kamprad Agrargenossenschaft Querfurt e.G., Querfurt Silvio Key Agra-Milch eG, Frohndorf Dr. Wolfgang Krüger Deutscher Bauernverband e.V., Berlin Wilfried Lenschow Agrargenossenschaft Bartelshagen I e.G., Marlow Hans-Günter Naumann Terra eG Agrargenossenschaft, Sömmerda Brigitte Roost-Krüger Agrargemeinschaft Holthusen eG, Holthusen René Rothe Genossenschaftsverband e.V., Hannover Fred Schulze Agrargenossenschaft Hoher Fläming e.G., Rädigke Dr. Danilo Stephan DZ BANK AG, Berlin Sönke Voss DMK Deutsches Milchkontor GmbH, Everswinkel Der Weg zum

Erfolg ist lang.

Wer ihn einschlägt, sollte ihn auch bis zum Ende gehen. 64 | DRV-Geschäftsbericht 2014

Auf einen Blick: Anzahl der Raiffeisen-Genossenschaften

Nach Genossenschaftsarten und Verbandsgebieten Stand: 31. Dezember 2014

Genossenschaftsart Frankfurt Oldenburg Münster Karlsruhe München Halle Insgesamt %

Kredit mit Warengeschäft 22 3825 67 – 125 5,4

Bezug und Absatz 96 41 62 46 43 5 293 12,7

Hauptgenossenschaften1 2 –211– 6 0,3

Milchverarbeitung 16 1369– 35 1,5

Milchlieferung 14 1216 127 – 160 6,9

Sonstige milchwirtschaftl. Unternehmen 82 – 416 – 30 1,3

Vieh und Fleisch2 35 22 10 15–73 3,2

Zucht 81 3 – 7 – 19 0,8

Obst und Gemüse 25 2713 20 – 67 2,9

Blumen 6– 5 9 1 – 21 0,9

Winzer2 32 – 10 121 6–169 7,3

Agrargenossenschaften 599 – – – – 166 765 33,0

Sonstige Waren- und 175 17 36 127 191 7 553 23,9 Dienstleistungsgenossenschaften

darunter:

Brennereigenossenschaften 41 – – – 60 – 101 4,4

Fischereigenossenschaften 24 3 – 1 – – 28 1,2

Forst- und Holzwirtschaftliche Genossenschaften 6 2 – 12 15 – 35 1,5

Bioenergiegenossenschaften – – 1 – – 2 3 0,1

Trocknungsgenossenschaften – 1 – 4 30 – 35 1,5

Maschinengenossenschaften 27 1 5 10 9 – 52 2,2

Weidegenossenschaften 7 1 5 4 48 – 65 2,8

Pfropfreben-/Rebenaufbaugenossenschaften – – – 2 1 – 3 0,1

Übrige DRV-Mitglieder2 81 2 1 – 1 13 0,6

Insgesamt 1.038 90 148 369 493 178 2.316 100,0

1 Einschl. DRWZ 2 Einschl. Zentralen Organisation der Verbandsgeschäftsstelle

Präsident Manfred Nüssel Generalsekretär Dr. Henning Ehlers

Assistenz Assistenz Raina Johannsohn Marina Engelhardt 030 856214-501 030 856214-502 [email protected] [email protected]

Dr. Volker J. Petersen Verbindungsbüro Brüssel Ansprechpartner Warenwirtschaft Political Affairs, Agrargenossenschaften Dr. Thomas Memmert RA Dipl.-Ing. agr. Guido Seedler 030 856214-470 0032 2 28540-51 Getreide/Ölsaaten, Energie, Nachhaltigkeit [email protected] [email protected] 030 856214-410 Assistenz Assistenz [email protected] Vera Rochanmonir Odile Zeller Dr. Michael Reininger 030 856214-431 0032 2 28540-52 Betriebsmittel, Verkehr und Logistik [email protected] [email protected] 030 856214-533 [email protected] RAin Birgit Buth Marcel Hofheinz Recht und Steuer 0032 2 28540-54 Dr. Claudia Döring 030 856214-465 [email protected] Biotechnologie, Lebensmittelrecht, Saatgut [email protected] 030 856214-440 [email protected] Assistenz Mandy Sohr Dipl.-Ing. agr. Anna Tanneberger 030 856214-466 Ansprechpartner Tierische Veredelung Marktstatistiken [email protected] Dipl.-Ing. agr. Heinrich Schmidt 030 856214-535 Milchwirtschaft [email protected] Monika Windbergs M. A. 030 856214-480 Assistenz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit [email protected] 030 856214-430 Roswitha Hammer 030 856214-521 [email protected] Dr. Momme Matthiesen [email protected] Assistenz Futter-, Milchwirtschaft Vera Rochanmonir 030 856214-530 030 856214-431 [email protected] [email protected] Ansprechpartner Obst-, Gemüse-, Gartenbau- Carolin Babl B. Eng. (OGG), Kartoffel- und Weinwirtschaft Cornelia Seidel M. A. Futterwirtschaft Dr. Christian Weseloh Vorstandsstab, Internet 030 856214-531 Obst-, Gemüse-, Gartenbau-, 030 856214-540 [email protected] Kartoffel- und Weinwirtschaft [email protected] 030 856214-401 Dr. Verena Schütz [email protected] Dipl.-Ing. agr. Heinz-Joachim Bösing Vieh- und Fleischwirtschaft Personal, Betriebswirtschaft und Statistik 030 856214-467 Dr. Gertrud Burghard 030 856214-411 [email protected] Obst, Gemüse, Gartenbau (BVEO) [email protected] 030 856214-402 Assistenz Dipl.-Ing. agr. Elisabeth Kotthoff [email protected] Vieh- und Fleischwirtschaft Heike Lehmann Dipl.-Ing. agr. Suse-Katrin Jamrath 030 856214-532 030 856214-412 Kartoffelwirtschaft, OGG [email protected] [email protected] 030 856214-403 [email protected] Dipl.-Kffr. Yvonne Mynkowiak René Kramer M. Sc. Betriebswirtschaft und Statistik Milch-, Vieh- und Fleischwirtschaft Dipl.-Ing. agr. Peter Jung 030 856214-481 Weinwirtschaft 030 856214-413 Impressum [email protected] [email protected] 030 856214-404 [email protected] Luise Luczkowski B. Sc. Dipl.-Betriebsw. Jana Paetsch Dipl.-Kffr. Ilonka Form Herausgeber: Deutscher Raiffeisenverband e.V. Team-Assistenz Tierische Veredelung Buchhaltung Team-Assistenz OGG, Weinwirtschaft 030 856214-534 Redaktion: Monika Windbergs 030 856214-416 030 856214-405 [email protected] [email protected] [email protected] Fotos: Fotolia, Hasskarl

Franziska Chlybow Assistenz Assistenz Satz, Druck und Görres-Druckerei und Verlag GmbH Zentrale Julia Marjanˇcevic´ Diana Krägeloh Weiterverarbeitung: Neuwied 030 856214-3 030 856214-468 030 856214-400 [email protected] [email protected] [email protected] Drucklegung: 29. Mai 2015 www.raiffeisen.de [email protected] 28540-59 2 +32 Telefax 28540-50 Telefon2 +32 Brüssel 1050 47–51 Luxembourg du Rue VerbindungsbüroBrüssel 14-415 8562 30 +49 Telefax Telefon14-3 8562 30 +49 Berlin 10117 3 Platz Pariser e.V.Raiffeisenverband Deutscher Besuchen Sieunsauf

Geschäftsbericht 2014 – Ausblick 2015 67. Jahrgang Deutscher Raiffeisenverband e.V. Deutscher Raiffeisenverband e.V.Raiffeisenverband Deutscher Geschäftsbericht 2014

Ausblick 2015