Geithainer Radelspaß
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Geithainer Radelspaß 15 Radtouren mit Start/Ziel Geithain Statt Leipziger Tieflandsbucht und Chemnitzer Bergland Radeln im mittelsächsischen Hügelland um Geithain abgefahren und aufgeschrieben von Gottfried Senf Leipzig Geithain Chemnitz Bundesautobahn A72 S- und Regionalbahn weniger als 1 Stunde Übersicht Stadt Geithain Alle Entfernungsangaben für die folgenden Radtouren sind grob gerundet und gelten für Start/Ziel Bahnhof Geithain . Die Kartenskizzen mit der eingezeichneten Streckenführung tragen nur Übersichtscharakter! Sie ersetzen in keinem Fall eine ordentliche Radwanderkarte. Geithain mit der Bahn von Leipzig oder von Chemnitz aus in rund einer halben Stunde erreichbar. Anreise mit dem Auto von Leipzig auf A72, Abfahrt Geithain, von Chemnitz auf A72, Abfahrt Rochlitz von Abfahrt bis Bahnhof Geithain rund 7 Autominuten PKW-Parkplätze befinden sich am Bahnhof, unterhalb der Nikolai- Kirche an der Altenburger Straße und im Stadtzentrum (Katharinenplatz, Hospitalstraße, Leipziger Straße) Anfragen, Ergänzungen, Korrekturen, Kommentare u. ä. bitte über E-Mail an [email protected] Geithainer Radelspaß Tour 1 Rechts und links der B7 nach Rochlitz und zurück Wir fahren die Peniger Straße aus Geithain hinaus. Rund 200m hinter der Brücke über die Bahnlinie links abbiegen. Auf tadellosem, neuem Radweg, vorbei am alten Geithainer Wasserwerk und der Ruine eines ehemaligen Beobachtungsbunkers, nach Stollsdorf hinunter. Am Ortseingang halb rechts weiter hinauf nach Noßwitz . Durch den Ort immer geradeaus nach Rochlitz . Am Rochlitzer Schloss wurden in den letzten Jahren viele Restaurierungsarbeiten vorgenommen. Eine Besichtigung ist sehr empfehlenswert. Über den Markt der Stadt fahren wir wieder stadtauswärts zum Ortsteil Poppitz. Hier scharf links abbiegen. Durch die Kleingartenanlage, im Tal des Kötwitzschbaches, bis zur Buschmühle im Ort Köttwitzsch . Von dort rechts leicht aufwärts nach Königsfeld . Nach Überquerung der B7, am Gasthof Königsfeld vorbei, geradeaus ein kleines Stück auf der Straße. Vor dem Teich links abbiegen, am ehemaligen Schloss Königsfeld vorbei links auf dem ebenfalls neuen Rad- und Wanderweg hinauf zum Ortsteil Haide. Von hier zunächst links dann gleich rechts auf neuem Radweg in Richtung Geithain . Der Weg endet an der Hauptstraße zwischen Geithain und dem Ortsteil „Muff“. Links auf die Colditzer Straße stadteinwärts, hinter dem Bahnübergang rechts zum Bahnhof Geithain. ▬ 18km ▬ Was am Wege liegt Das alte Geithainer Wasserwerk wurde 1904 in Betrieb genommen. Woher kam das Wasser und wie gelangte es in den Hochbehälter? Aus dem Jahresbericht 1927 des Geithainer Bürgermeisters: „… Freude darüber, dass es der Stadt nach jahrelangen Bemühungen gelungen ist, durch einen Flächentausch eine Schutzzone im Quellgebiet auf Breitenborner Flur zu schaffen. Eine langjährige Forderung des Bezirksarztes konnte damit erfüllt werden.“ Die Schutzzone war ein Feldstreifen, auf dem der Wasserleitung wegen nicht gedüngt werden durfte. „Breitenborner Flur“ steht in Einklang mit dem noch heute genutzten Wassereinzugsgebiet zwischen Wittgendorf/Breitenborn und dem Dorfende von Stollsdorf. Zum Hochpumpen des Wassers standen noch keine Elektromotoren zur Verfügung. Der Anschluss Geithains und der umliegenden Dörfer an die allgemeine Elektrizitätsversorgung erfolgte erst Jahre später. Archivstudien ergaben, dass bis zur Elektrifizierung 1912 ein Motor der Gasmotorenfabrik Deutz das Hochpumpen bewirkte. Durch Buschwerk schon fast unsichtbar ist eine ehemalige Beobachtungsstelle der Zivilverteidigung am südlichen Ende des Hügels. Wahrscheinlich ist sie Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre durch die ZV- Abteilung beim Rat des Kreises Geithain errichtet worden. Ein Besuch des Rochlitzer Schlosses mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ist fast schon ein Muss auf dieser Tour. Info- Material steht vor Ort genügend zur Verfügung. Der Blick über den Teich hinüber zur Königsfelder Dorfkirche: Busch- und Baumwerk um den Teich und Seerosen im Wasser regen zum Schauen an. Vom stattlichen Schloss Königsfeld, welches bis 1947 hier stand, ist nichts mehr zu sehen. Die letzten Besitzer waren ab 1910 die Grafen von Münster. Das Rittergut wurde 1945 aufgeteilt und 1948 begann man mit dem Abriss des Schlosses. Erhalten sind noch der Schlosskeller und das ehemalige Inspektorengebäude. Letzteres wurde 2002 saniert und dient heute als Rat- und Bürgerhaus sowie als Bauhof der Gemeinde. Bis vor wenigen Jahren hätte man in dem Teich auch Biber beobachten können. Sie zogen sich zurück in die Teiche unterhalb des Ortsteiles Haide . Die Teiche liegen nur höchstens 200m rechts unterhalb unseres Weges zurück nach Geithain. Mit Glück und etwas Geduld kann man die Tiere dort beobachten. Oben: Dorfkirche Königsfeld unten: ehem. Schloss Königsfeld auf einem Ölgemälde, im Besitz von Bäckermeister Saupe Tour 2 Durch den Leinawald Die Bahnhofstraße hinunter, rechts durch den Unteren Stadtpark zur Straße Landrain. Auf dem Radweg nach Syhra die neue Autobahn A72 überqueren. In Syhra geradeaus immer entlang des Ossabaches über Theusdorf, Eckersberg und die Lochmühle nach Kohren-Sahlis . Am Töpferbrunnen vorbei über Rüdigsdorf nach Altmörbitz . Über den Parkplatz an der B95, vorbei an der Schömbachtalsperre durch den Leinawald geradeaus. Der Straße nach rechts folgend zum Flugplatz Nobitz bei Altenburg. Über den Gewerbepark der LEW Thüringen mbH nach Klausa. Rückweg über Lohma , Langenleuba- Niederhain und Neuenmörbitz . Die Schömbachtalsperre liegt nun links des Weges. Die B95 in Richtung Meusdorf überqueren. Von dort über Jahnshain , Rathendorf und Bruchheim zurück nach Geithain . ▬ 48km ▬ Was am Wege liegt Der Fremdenverkehrsverband "Kohrener Land e.V." bietet seit Jahren Informationsmaterial zu den Sehenswürdigkeiten von Kohren-Sahlis an. Bevor wir in Altmörbitz die B 95 überqueren, lohnt ein kurzer Halt, um die Postmeilensäule, die alte Schmiede sowie einige sehr schön erneuerte und liebevoll gepflegte Bauerngüter anzuschauen. Am Aussichtspunkt an der Schömbachtalsperre lohnt sich ein Halt. Sehr gute Info-Tafeln geben Auskunft über Entstehung, Funktion und Bedeutung des Baues. Gleich hinter der Schömbachtalsperre war bis zur politischen Wende von 1989/90 für "Normalsterbliche" die Welt zu Ende, und das über rund 50 Jahre! Der Leinawald mit dem angrenzenden Flugplatz Nobitz war militärisches Sperrgebiet! Seit Ende der 30er Jahre entstand hier eine moderne Anlage der Deutschen Luftwaffe mit zahlreichen Kasernen, Offiziershäusern, Garagen und Sporteinrichtungen sowie Reparaturkomplexen und Hangars neben dem eigentlichen Flugplatz. Nach 1945 beanspruchte die sowjetische Luftwaffe das gesamte Gelände. Die Straße biegt etwa 2 km nach der Schömbachtalsperre nach rechts ab und bald sind auf der linken Seite nahe der Straße, aber doch schon fast im wuchernden Grün verschwunden, Reste von Häusern erkennbar. Sie wurden Ende der 1970er Jahre für die Familien von sowjetischen Fliegeroffizieren errichtet. Kaum noch zu erkennen sind die ehemaligen Wohnhäuser für die Offiziersfamilien der Luftwaffe aus den Jahren bis 1945. An all den Gebäuden aus dieser Zeit wurde in den folgenden Jahrzehnten nach 1945 absolut nichts an Pflege und Erhaltung getan. Sie wurden a b g e- w o h n t. Für den Radler bieten die toten, verrotteten und teilweise überwucherten Gebäude einen gespenstischen Anblick. Das gesamte Gelände wurde Anfang der 1990er Jahre Eigentum des Bundes. Unsere Radtour durch den Leinawald wird fast zwangsläufig zu einer Zeitreise. Überall begegnen uns Spuren der Vergangenheit. Viele Informationen über die Einnahme des Flugplatzes Nobitz durch die Amerikaner und die Wochen bis Anfang Juli 1945 findet man auf der Homepage von Ulrich Koch: www.koch-athene.de Zitat: Die früheren Kasernen wurden gründlich von den letzten Spuren des Nazilebens gereinigt und wir bereiteten die besten Quartiere vor, seit wir Merlenbach an der Saar verlassen hatten. Wir machten eifrigst Gebrauch von den modernen Toiletteneinrichtungen und Duschen. ... Am späten Nachmittag rauschte ein anderes Nazi-Flugzeug am Himmel heran und der Pilot ergab sich, um seine Haut zu retten. Auch er kam aus dem Osten." Tour 3 Im Tal der Zwickauer Mulde Vom Geithainer Bahnhof über den Markt die Badergasse hinunter zum Stadion . Von dort links halten zur Bruchheimer Straße . Aus der Stadt heraus, über die A72 hinweg, nach Bruchheim . Von dort zum Hegeholz mit dem Hegeteich und weiter nach Rathendorf. Am Gasthof links die Dorfstraße entlang in Richtung Obergräfenhain . Nach Uberqueren der B 175 geradeaus durch das Dorf, parallel zur Bahnstrecke Geithain - Chemnitz, nach Himmelhartha. Danach hinunter in das Muldental nach Göhren mit der imposanten Göhrener Brücke . Unten links weiter parallel zum Fluss nach Altzschillen . Am gegenseitigen Ufer gleich hinter der Brücke mündet die Chemnitz in die Zwickauer Mulde. Wechselburg empfängt uns mit der alten Mühle rechts, dem Schloss , der Barockkirche und der berühmten Basilika ,,Heilig Kreuz" links oben. Durch den Park entlang der Mulde (z.T. nur schmaler Pfad, Rad schieben!) nach Steudten. Auf einer Hängebrücke den Fluss überqueren nach Sörnzig . Von hier auf Wiesen- und Waldwegen nach Rochlitz . Rückfahrt über Ortsteil Poppitz, Köttwitzschtal nach Geithain (s. Tour 1) ▬ 35 km ▬ Was am Wege liegt Die Göhrener Brücke, eine zweistöckige Steinbrücke, zählt zu den eindrucks- vollsten Brücken- bauten aus der Frühzeit des deutschen Eisenbahnwesens. Sie wurde 1869 bis 1871 gebaut, ist 68 m hoch und 312 m lang. Der Radler sollte sich in Wechselburg genügend Zeit für die vielen Sehens- würdigkeiten