Stadtentwicklungskonzept 2035

Stadtentwicklungskonzept Kandern 2035

Auftraggeber:

Stadt Kandern Waldeckstr. 39 79400 Kandern Tel.: 07626 899-0

Verfasser:

LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH Fritz-Elsas-Straße 31 70174 Stuttgart Tel.: 0711 6454-0

Projektbearbeitung:

Bertram Roth Berit Ötinger Daniela Konzi

Stuttgart, den 19. Februar 2020

STADTENTWICKLUNGSKONZEPT KANDERN 2035

Inhaltsverzeichnis

1 VORBEMERKUNG ------4

2 ABLAUF DES PLANUNGSPROZESSES ------5

2.1 Vorbemerkungen ------5

2.2 Klausurtagung des Gemeinderats ------6

3 GRUNDLAGEN DER STADTENTWICKLUNG ------7

3.1 Lage und Historie ------7

3.2 Vorliegende Planungen und Konzepte ------9

3.2.1 Regional- und Landesplanung ------9

3.2.2 Flächennutzungsplan------11

4 ENTWICKLUNGSKONZEPT ------15

4.1 Demographie – Miteinander leben ------17 I 4.1.1 Ausgangslage ------17

4.1.2 Entwicklungsperspektiven Demographie – Miteinander leben ------21

4.2 Kinderbetreuung - Bildung ------24

4.2.1 Ausgangslage ------24

4.2.2 Entwicklungsperspektiven Kindebetreuung - Bildung ------28

4.3 Sport – Freizeit – Kultur - Tourismus ------30

4.3.1 Ausgangslage ------30

4.3.2 Entwicklungsperspektiven Sport – Freizeit – Kultur – Tourismus ------32

4.4 Städtebau – Sanierung – Wohnen ------35

4.4.1 Ausgangslage ------35

4.4.2 Entwicklungsperspektive Städtebau – Sanierung – Wohnen ------41

4.5 Gewerbe – Handel – Dienstleistung------44

4.5.1 Ausgangslage ------44

4.5.2 Entwicklungsperspektiven Gewerbe – Handel - Dienstleistung ------47

4.6 Energie – Technische Infrastruktur ------48

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4.6.1 Ausgangslage------48

4.6.2 Entwicklungsperspektiven Energie – Technische Infrastruktur ------49

4.7 Mobilität ------51

4.7.1 Ausgangslage------51

4.7.2 Entwicklungsperspektiven Mobilität ------53

4.8 Freiraumentwicklung - Umwelt ------55

4.8.1 Ausgangslage------55

4.8.2 Entwicklungsperspektiven ------56

4.9 Leitprojekte ------58

------61

4.10 Perspektiven für die Stadtteile ------62

4.10.1 Ausgangslage------62

4.10.2 Entwicklungsperspektiven ------63 II 5 INVESTITIONSPROGRAMM ------64

5.1 Vorbemerkungen ------64

5.2 Prioritäten ------65

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Prozessstruktur ...... 5

Abbildung 2: Klausurtagung des Gemeinderats am 20. und 21. April 2018 ...... 6

Abbildung 3: Luftbild ...... 8

Abbildung 4: Strukturkarte Ausschnitt Kandern ...... 9

Abbildung 5: Raumnutzungskarte Ausschnitt Kandern ...... 10

Abbildung 6: Flächennutzungsplan 2010 ...... 12

Abbildung 7: Bevölkerungsvorausrechnung 2035 ...... 18

Abbildung 8: Veränderung der Altersgruppen bis 2035 (Hauptvariante) ...... 18

Abbildung 9: Soziale und kulturelle Infrastruktur Maulbronn ...... 25

Abbildung 10: Soziale und kulturelle Infrastruktur Holzen, Egerten, Hammerstein und Wollbach26

Abbildung 11: Soziale und kulturelle Infrastruktur , Sitzenkirch, Tannenkirch und Riedlingen ...... 27

Abbildung 12: Baufertigstellungen (Wohnungen) ...... 35

Abbildung 13: Entwicklung der Wirtschaftssektoren ...... 44 III

Abbildung 14: Beschäftigtenentwicklung im Vergleich...... 45

Abbildung 15: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt ...... 46

Abbildung 16: Übersicht Umwelt ...... 52

Abbildung 17: Räumliches Entwicklungskonzept Kandern ...... 59

Abbildung 18: Räumliches Entwicklungskonzept Feuerbach, Tannenkirch, Sitzenkirch und Riedlingen ...... 60

Abbildung 19: Räumliches Entwicklungskonzept Holzen, Egerten, Hammerstein und Wollbach . 61

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1 Vorbemerkung

Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und demographischen Veränderungen stellt sich in Kandern die Frage, wie sich die Stadt künftig als Wohn- und Gewerbestandort weiterentwickeln kann. Mit der Entwick- lung des ehemaligen Toka-Areals bietet sich außerdem die Chance, die Innenstadt von Kandern städte- baulich aufzuwerten und mit einer Vielfalt an Nutzungen (Wohnen, Einzelhandel, Dienstleistungen etc.) funktional zu stärken. Daher hat der Gemeinderat in der Sitzung vom 23. Oktober 2017 die Erstellung ei- nes Stadtentwicklungskonzepts beschlossen und die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) mit der Betreuung des Prozesses betraut. Ziel des Konzeptes ist es zum einen, die strategischen und räumlichen Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen und Ziele zur künftigen Entwicklung zu benennen. Zum anderen sollen umsetzbare Maßnahmen abgeleitet und unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger, des Gemeinderats und der Verwaltung konkretisiert und auf den Weg gebracht werden.

Neben Leitbildern und Zielen der Stadtentwicklung beinhaltete das Stadtentwicklungskonzept sogenannte Leitprojekte und weitere Projekte und Maßnahmen, die für die weitere Stadtentwicklung bedeutsam sind. Im sogenannten Investitionsprogramm wird die mögliche zeitliche Umsetzung der vorgesehenen Projekte aufgezeigt.

Das Stadtentwicklungskonzept wird als Selbstbindungsplan verabschiedet und bietet für die Bürgerschaft, die Verwaltung und den Gemeinderat einen Orientierungsrahmen für die künftige Stadtentwicklung. Es be- steht damit auch kein Anspruch auf Umsetzung der im Konzept genannten Vorhaben, da die konkreten Entscheidungen vor dem Hintergrund aktueller Rahmenbedingungen und den finanziellen Möglichkeiten 4 der Stadt getroffen werden müssen.

Das Entwicklungskonzept ist auf eine Überprüfung und Fortschreibung ausgelegt. In einem Abstand von rund 3-5 Jahren sind die Ziele der Stadtentwicklung und der Stand der Umsetzung zu bewerten und ggf. fortzuschreiben. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es sich bei dem Konzept um eine Momentaufnahme handelt, das nicht als starres Zielkonzept zu verstehen ist, sondern gemäß den aktuellen Entwicklungen immer wieder neu zu justieren und anzupassen ist. Das Konzept dient als Leitfaden für die Bürgerschaft, den Gemeinderat und die kommunale Verwaltung zur künftigen Entwicklung der Stadt Kandern und ist da- mit Grundlage für verschiedene Fachplanungen.

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2 Ablauf des Planungsprozesses

2.1 Vorbemerkungen

Der Prozess zur Erstellung des Stadtentwicklungskonzepts Kandern 2035 gliedert sich in mehrere Phasen und Bausteine.

In einer ersten Phase der Bestandsaufnahme wurden Grundlagen z.B. zur Bevölkerungsstruktur und Bevöl- kerungsentwicklung sowie zu den räumlichen Gegebenheiten analysiert sowie vorhandene Planungen und Konzepte ausgewertet und die Ausgangslage bewertet. Die Bevölkerung wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt im Rahmen des Leitbildprozesses einbezogen, deren Ergebnisse in das Stadtentwicklungskon- zept eingeflossen sind. Des Weiteren wurden die Ergebnisse der Bestandsaufnahme im Rahmen einer ge- meinderätlichen Klausurtagung diskutiert.

In der zweiten Phase wurde das Stadtentwicklungskonzept erstellt: Die Ergebnisse aus der Bestandsauf- nahme und -bewertung sowie der Einbindung des Gemeinderats und der Bürgerschaft wurden in einer Sy- nopse zusammengetragen und Entwicklungsperspektiven in einer „Vision Kandern 2035“ aufgezeigt.

Das Investitionsprogramm gibt einen Überblick über die vorgesehenen Projekte und ermöglicht eine regel- mäßige Überprüfung und Fortschreibung durch die Stadt Kandern.

Abbildung 1: Prozessstruktur

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2.2 Klausurtagung des Gemeinderats

Die Klausurtagung des Gemeinderats fand am Freitag und Samstag, 20. und 21. April 2018 im Schloss Bürgeln statt. Neben Bürgermeister Dr. Renkert waren 17 Gemeinderäte sowie vier Verwaltungsmitarbeiter anwesend. Moderiert wurde die Klausurtagung von der KE.

Ziel der Klausurtagung war es, auf Grundlage der durch die KE aufbereiteten Bestandsaufnahme die Aus- gangslage mit den Stärken und Schwächen von Kandern zu diskutieren und sich auf die zentralen Zielper- spektiven und Projekte zu verständigen.

Abbildung 2: Klausurtagung des Gemeinderats am 20. und 21. April 2018

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Quelle: KE

Die in Arbeitsgruppen und im Plenum erarbeiteten Ergebnisse wurden in einem Bericht dokumentiert und sind in das vorliegende Konzept eingeflossen.

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3 Grundlagen der Stadtentwicklung

3.1 Lage und Historie

Die Stadt Kandern mit den Stadtteilen Wollbach, Tannenkirch, Holzen, Sitzenkirch, Feuerbach und Riedlin- gen liegt im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg und gehört zur Region Hochrhein-Bodensee sowie zum Zuständigkeitsbereich des Regierungsbezirks Freiburg.

Die Stadt Kandern befindet sich nördlich der Oberzentren Lörrach und und grenzt an die Gemeinden Malsburg-Marzell, Steinen, Lörrach, Wittlingen, Schallbach, Efringen-Kirchen, Bad Bellingen und Schliengen.

Archäologische Funde belegen, dass das Gebiet um das heutige Kandern bereits zur Kelten- und Römerzeit besiedelt war. Als Grund dafür dürften die Tonvorkommen in der Region gelten. Abbau und Weiterverar- beitung des hochwertigen Rohstoffs nahmen über Jahrhunderte einen großen Stellenwert ein.

Die Namensgebung der Gemeinde Kandern entstammt dem Germanischen und bedeutet an der Kander liegend. Der kleine Fluss Kander durchfließt die Stadt und leitet sich aus dem keltischen Wort „kander“ für „glänzend“ ab. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung Kanderns als „Cancer“ datiert vom 05. Dezem- ber 776 in einer Urkunde des Lorscher Kodex. Die Annalen des Klosters geben zudem Hinweise auf Eisen- lieferungen aus Kandern, die ebenfalls bereits im 8. Jahrhundert stattgefunden haben sollen. Während des Mittelalters verhalfen Eisenabbau und -verarbeitung dem Ort zu einem gewissen Wohlstand. 7 Die frühe Geschichte des Ortes wurde durch Besitzungen mehrerer Klöster auf der Gemarkung Kanderns geprägt. Kandern war zudem Hauptort der Landgrafschaft Sausenberg, welche im Jahr 1503 an die Mark- grafen von Baden kam. 1796 wurde der Ort im Zuge der Schlacht von Schliengen von österreichischen Truppen eingenommen. 1848 ereignete sich das Gefecht auf der Scheideck bei Kandern zwischen badi- schen Revolutionären unter Friedrich Hecker und hessischen Truppen unter Friedrich von Gagern. Die Truppen von Gagerns gingen letztlich als Sieger hervor, er selbst wurde allerdings im Verlauf des Gefechts getötet.

Bereits seit dem 16. Jahrhundert ist Kandern auch durch das Abhalten verschiedener Märkte bekannt ge- worden, darunter der „Rossmärt“ (Pferdemarkt).

Im Jahr 1810 wurde der Stadt trotz ihrer mit damals 1.320 Einwohnern geringen Bevölkerungszahl vom badischen Großherzog Karl Friedrich das Stadtrecht verliehen. Ausschlaggebend dafür war u.a. die ideale Lage im Dreiländereck zur Schweiz und zu Frankreich, durch die der Ort eine Mittelpunktfunktion unter den damaligen Gemeinden der Region einnehmen konnte. Durch die im Zuge der NS-Diktatur in Kraft ge- tretene Neufassung der Gemeindeordnung wurden Kandern ab 1935 bis zum Jahr 1950 die Stadtrechte wieder aberkannt.

Bis 1972 war Kandern dem Landkreis Müllheim zugehörig, bevor es anschließend dem Landkreis Lörrach zugeordnet wurde. Am 01. März 1974 wurde die heutige Stadt im Zuge der Kreis- und Gemeindereform durch die Vereinigung mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Feuerbach, Holzen, Riedlingen, Sit- zenkirch, Tannenkirch und Wollbach neu gebildet.

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Abbildung 3: Luftbild

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Quelle: Bing Maps, 2019, https://www.bing.com/maps

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3.2 Vorliegende Planungen und Konzepte 3.2.1 Regional- und Landesplanung

Kandern gehört laut dem Landesentwicklungsplan 2002 zum ländlichen Raum im engeren Sinne innerhalb der Region Hochrhein-Bodensee sowie zum Mittelbereich Lörrach/Weil. Kandern ist seit 2011 als Unter- zentrum ausgewiesen. Laut Ziel und Grundsatz der Landesentwicklungsplanung sollen Unterzentren „als Standorte von Einrichtungen und Arbeitsplätzen so entwickelt werden, dass sie auch den qualifizierten, häufig wiederkehrenden Bedarf eines Verflechtungsbereichs der Grundversorgung decken können. Die Verflechtungsbereiche sollen im Ländlichen Raum mindestens 10.000 Einwohner umfassen“. Außerdem sollen die Unterzentren im Geltungsbereich des Regionalplans 2000 der Region Hochrhein-Bodensee „durch größere Vielfalt und qualifizierte Ausstattung in der Grundversorgung in Teilbereichen Ergänzungs- funktionen der mittelzentralen Versorgung übernehmen“. Darüber hinaus ist Kandern im Regionalplan so- wohl als Siedlungsbereich, als auch als gewerblich-industrieller Standort außerhalb der Entwicklungsachsen dargestellt. Letzteres deshalb, da der Stadt aus raumordnerischer Sicht eine übergemeindliche Bedeutung für die Arbeitsplatzversorgung der strukturschwächeren Räume außerhalb der Entwicklungsachsen zu- kommt.

Abbildung 4: Strukturkarte Ausschnitt Kandern

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Quelle: Regionalverband Hochrhein-Bodensee, 2019, Bearbeitung KE

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Abbildung 5: Raumnutzungskarte Ausschnitt Kandern

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Quelle: Regionalverband Hochrhein-Bodensee, 2019, Bearbeitung KE

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Die für Unterzentren geforderten Infrastruktureinrichtungen sind vorhanden. Kandern verfügt mit zwei Grundschulen in Kandern und Tannenkirch, einer bilingualen Grundschule in Wollbach (christliche Schule Kandern), einer Gemeinschaftsschule (August Macke Schule), der Black Forest Academy (eine private in- ternationale Schule mit amerikanischem Bildungsabschluss) und Volkshochschule über ein umfassendes Bildungsangebot in fast allen Segmenten. Die nächstgelegenen Gymnasien sind in Müllheim, Lörrach bzw. Weil am Rhein zu finden. Auch vier Altenpflegeheime bzw. Seniorenheime und eine Wohnanlage für be- treutes Wohnen (z.B. Luise-Klaiber-Haus, Wohnpark an der Kander) sowie ein Jugendzentrum sind vor- handen. Mit den Sportzentren, beispielsweise des FC Kandern und des TC Kandern, der Schützengesell- schaft, dem Golfclub Markgräflerland sowie dem Freibad Kandern ist auch die für Unterzentren geforderte Sportinfrastruktur vorhanden. Mehrere Ärzte verschiedener Fachabteilungen (Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Frauenheilkunde, Psychotherapie, Zahnarzt, Kinderarzt, Physiotherapie) sowie eine Rettungssta- tion des Deutschen Roten Kreuzes werden dem Bedarf an Einrichtungen der gesundheitlichen Betreuung im Einzugsbereich gerecht. Neben verschiedenen Einzelhandelsmärkten und einem Wochenmarkt, die die Grundversorgung gewährleisten, finden sich in Kandern weitere Fachgeschäfte, Handwerks- und Dienst- leistungsbetriebe.

Um die Freiraumfunktionen durch flächensparende Siedlungsformen zu sichern, soll auf eine angemessene Siedlungsdichte hingewirkt werden. Als Dichtewerte für Bauflächenausweisungen (Bruttobauland) sollen laut Regionalplan in Unterzentren des Geltungsbereiches etwa 70 Einwohner je Hektar angestrebt werden.

11 3.2.2 Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan für die Verwaltungsverbandsgemeinschaft Kandern – Malsburg-Marzell ist im Jahr 1999 aufgestellt und mit Beschluss vom 01.12.2005 mit Zieljahr 2020 beschlossen worden. Der Auf- stellungsbeschluss für die Fortschreibung ist im Oktober 2018 mit Zielhorizont von 12 Jahren von der VVG gefasst worden.

Zur Gemarkungsfläche der Verwaltungsverbandsgemeinschaft gehören neben der Stadt Kandern mit der Kernstadt Kandern und den Stadtteilen Wollbach, Tannenkirch, Holzen, Sitzenkirch, Feuerbach und Ried- lingen, die Gemeinde Malsburg-Marzell mit den Ortsteilen Malsburg, Höfe, Marzell, Reha-Kliniken, Vogel- bach, Kaltenbach, Lütschenbach und Käsacker. Das Plangebiet hat eine Fläche von 8.716 ha. Davon ent- fallen auf die Stadt Kandern 6.227 ha und auf die Gemeinde Malsburg-Marzell 2.492 ha. Kandern ist somit eine typische Flächengemeinde und verfügt mit seinen Stadtteilen über eine der größten Gemarkungsflä- chen des Landkreises Lörrach. Von der Gesamtfläche entfallen allein 3.250 ha auf Waldflächen.

Die Art der baulichen Nutzung nach dem Flächennutzungsplan ist in den kommenden Abbildungen darge- stellt.

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Abbildung 6: Flächennutzungsplan 2010

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4 Entwicklungskonzept

Im vorliegenden Entwicklungskonzept werden die künftige strategische Ausrichtung und die zentralen Ent- wicklungsperspektiven für die Stadt Kandern aufgezeigt.

Das Stadtentwicklungskonzept Kandern 2035 beinhaltet

. Oberziele

. Ziele

. Leitprojekte

. Projekte und Maßnahmen

Die Konkretisierung nimmt dabei von Stufe zu Stufe zu.

Oberziele

Die Ziele beschreiben die strategischen Grundsätze der Stadtentwicklung.

Beispiel: Das gute schulische Angebot in Kandern wird weiterentwickelt und es wird eine hohe Qualität in der schulischen Ausbildung sichergestellt. Die Stadt Kandern bietet bedarfsgerechte Betreuungs- angebote und vielfältige pädagogische Konzepte. Teilziele

Die Teilziele beziehen sich auf Einzelthemen des jeweiligen Handlungsfeldes. 15 Beispiel: Das Bildungsangebot der Kanderner Schulen wird weiter ausgebaut.

Leitprojekte

Leitprojekte sind solche Vorhaben, die strukturell, gestaltungsbezogen und/oder städtebaulich die Stadt nachhaltig prägen. Sie erfordern in der Regel hohe Investitionen und besitzen eine Außenwirkung, die über die Stadt hinausgeht.

Beispiele: Leitprojekt Weiterentwicklung des Schulstandorts Kandern

Projekte und Maßnahmen

Bereits definierte Projekte und Planungen ohne zentrale Bedeutung für die Stadtentwicklung. Dabei kann es sich auch um Projekte und Maßnahmen handeln, die von privater Seite getragen werden. Die Stadt übernimmt in solchen Fällen vor allem eine koordinierende Funktion.

Beispiel: Einrichtung einer Koordinationsstelle für das Ehrenamt bei der Verwaltung/Geschäftsstelle für Vereinsangelegenheiten

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Das Entwicklungskonzept beinhaltet folgende Themenfelder:

16 . Demographie – Miteinander leben

. Kinderbetreuung - Bildung

. Sport – Freizeit – Kultur - Tourismus

. Städtebau – Sanierung – Wohnen

. Gewerbe – Handel – Dienstleistung

. Energie – Technische Infrastruktur

. Mobilität

. Freiraumentwicklung - Umwelt

Die Ausgangslage zu den Themenfeldern wird in einem ersten Schritt kurz beschrieben. In einem zweiten Teil werden die Zielsetzungen und Projekte/Maßnahmen dargelegt. Abschließend sind die wesentlichen themenbezogenen Aussagen tabellarisch zusammengefasst. Projekte und Maßnahmen, die mittlerweile bereits umgesetzt wurden, sind mit grüner Schrift markiert.

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4.1 Demographie – Miteinander leben 4.1.1 Ausgangslage

Einwohnerentwicklung

Seit Anfang der 1990er Jahren steigen die Einwohnerzahlen von rund 7.250 auf derzeit 8.350 Einwohner kontinuierlich an. Die steigende Bevölkerungsentwicklung beruht dabei auf hohen Wanderungsgewinnen.

Die Wanderungsgewinne lagen im Durchschnitt der letzten 25 Jahre bei durchschnittlich rund 90 Einwoh- nern pro Jahr, während der Sterbeüberschuss im Durchschnitt bei 65 Personen p.a. lag.

Bei einer Analyse der Wanderungssalden nach Altersgruppen fällt auf, dass Kandern in den Altersgruppen der über 45 – 75-Jährigen und insbesondere bei jungen Erwachsenen zwischen 15 und 25 Jahren Verluste zu verzeichnen hat. In allen weiteren Altersgruppen sind Zuwächse zu erkennen, die besonders kräftig bei den unter 15-Jährigen, den 30 – 45-Jährigen und bei den über 75-Jährigen ausfallen.

Die Einwohnerzahl von Kandern ist damit seit 1990 bis heute um rund 1.100 Personen angewachsen. Das Wachstum der Einwohnerzahl Kandern liegt weit über der Zunahme im Landkreis Lörrach, in der Region Hochrhein-Bodensee und im Land Baden-Württemberg.

Einwohnervorausrechnung

Die aktuellste Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg bis 2035 wurde Mitte Dezember 2015 veröffentlicht. Die Vorausrechnung geht dabei von folgenden Prämissen aus: 17

. Ausgangsjahr der Vorausrechnung: Bevölkerungsstand am 31.12.2014

. Weiterer Anstieg der Lebenserwartung (bis 2060 7 Jahre bei Männern und 6 Jahre bei Frauen)

. Geburtenniveau: Anstieg von 1,46 auf 1,5 Kinder pro Frau

. Wanderungsgewinn Baden-Württemberg:

2015 – 2019: 79.000 Personen p.a.

2020 – 2035: 23.000 Personen p.a.

. Wanderungsgewinn Kandern: Typ 8 (kleine Gemeinde mit hohem Anteil an Pflegeheimplätzen, eher ländlich)

Die Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes zeigt, dass die Einwohnerzahl von Kandern ab dem Jahr 1990 bis 2035 unter Berücksichtigung von Wanderungsgewinnen (Hauptvariante) um rund 1.400 Einwohner auf rund 8.750 Einwohner ansteigen könnte. Mitte Juli 2019 wurde vom Statisti- schen Landesamt eine Vorausrechnung auf Basis der Einwohner zum 31.12.2017 veröffentlicht. Demnach könnte die Einwohnerzahl von Kandern im Jahr 2035 bei rund 8.700 liegen (inkl. Wanderungsgewinne).

Aufgrund zahlreicher Wohnbauvorhaben, die in den kommenden Jahren in Kandern umgesetzt werden und die in dieser Prognose keine Berücksichtigung finden, ist allerdings davon auszugehen, dass die tat- sächliche Einwohnerentwicklung nochmals deutlich positiver verlaufen könnte.

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Abbildung 7: Bevölkerungsvorausrechnung 2035

9.500

8.748 8.683

9.000 8.717 8.576

8.500

8.209

8.103

8.088 7.885

8.000 7.847

7.658

7.650 7.506

7.500 7.343 7.252

7.000

6.500 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

ohne Wanderungen mit Wanderungen

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 12/2015

Unter Beachtung von Wanderungsgewinnen würden nach den Vorausrechnungen des Statistischen Lan- desamtes die 15- bis unter 35-Jährigen sowie die Altersgruppe zwischen 45 und 60 Jahren erkennbar ab- 18 nehmen. Ein erheblicher Anstieg ist dagegen bei den über 65-Jährigen zu verzeichnen.

Abbildung 8: Veränderung der Altersgruppen bis 2035 (Hauptvariante)

90 und mehr 75 85 bis unter 90 50 80 bis unter 85 102 75 bis unter 80 150 70 bis unter 75 293 65 bis unter 70 295 60 bis unter 65 52 55 bis unter 60 -100 50 bis unter 55 -172 45 bis unter 50 -194 40 bis unter 45 62 35 bis unter 40 48 30 bis unter 35 -22 25 bis unter 30 -34 20 bis unter 25 -57 15 bis unter 20 -142 10 bis unter 15 21 5 bis unter 10 25 unter 5 29 -300 -200 -100 0 100 200 300 400

Veränderungen 2015 - 2035 absolut

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 12/2015

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Unter anderem durch die stark gestiegenen Flüchtlingszahlen werden prognostische Aussagen zur künfti- gen Einwohnerentwicklung allerdings erheblich erschwert. Zweifellos führen die bereits angekommenen Flüchtlinge aber dazu, dass sich die Einwohnerzahl von Kandern weiter erhöhen könnte. Im Jahr 2015 ka- men rund 1,1 Mio. Flüchtlinge nach Deutschland. Davon wurden im Laufe des Jahres 2015 insgesamt rund 185.000 Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Baden-Württemberg untergebracht. Zwi- schen Januar und Dezember 2015 haben über 100.000 Menschen in Baden-Württemberg einen Antrag auf Asyl gestellt. Mittlerweile sind die Flüchtlingszahlen jedoch sehr stark von rund 17.000 im Oktober 2015 auf gegenwärtig rund 1.500 pro Monat abgesunken.

Der Gemeindetag Baden-Württemberg ging davon aus, dass rund 50 % der Flüchtlinge ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht erhalten und der Familiennachzug bei rund 3 Personen liegen wird. Dies bedeutet, dass in Deutschland für rund 2 Mio. Menschen und damit rund 2 % der Bevölkerung Wohnraum bereitgestellt werden muss. Für die Jahre 2016 bis 2020 wurden nochmals rund 2 % angenommen. Damit ergibt sich ein prozentualer Anstieg um rund 4 % der Bevölkerung, der durch Flüchtlinge ausgelöst wird. Diese An- nahmen entsprachen zum derzeitigen Zeitpunkt auch in etwa den Prämissen des Bundesamtes für Migra- tion und Flüchtlinge. Daraus errechnen sich für Kandern rund 250 Flüchtlinge und ihre Familien mit einem dauerhaften Bleiberecht, für die Wohnraum bereitgestellt werden muss.

Unter anderem aufgrund aktueller Untersuchungen und des ungeklärten Familiennachzugs bestehen ge- genwärtig allerdings große Unsicherheiten darüber, wie sich die Flüchtlingszahlen insgesamt auf die Ein- wohnerentwicklung Deutschlands auswirken. Immer noch stehen bereits beantragte Familiennachzüge aus und derzeit wird sich politisch entscheiden, ob der Familiennachzug auch für Personen mit subsidiärem 19 Schutz zugelassen wird.

Die Größenordnung von rund 250 Einwohner infolge der Flüchtlingsströme erscheint für Kandern aufgrund der bereits in der Gemeinde wohnhaften Flüchtlinge und des Prognosezeitraums bis 2035 allerdings durch- aus realistisch.

Gegenwärtig befinden sich in Kandern rund 70 Personen in der Anschlussunterbringung. Bis Ende 2019 ist mit zusätzlich rund 40 Flüchtlingen zu rechnen, die in Kandern ankommen werden und untergebracht wer- den müssen. Da durch die absehbaren Ankünfte die Anschlussunterbringung in den vorhandenen städti- schen und privaten Gebäuden nicht mehr gewährleistet werden kann, ist der Bau einer Wohnunterkunft an der Hauptstraße 135 – 137 vorgesehen. Neben der Schaffung von Unterkünften für Flüchtlinge soll mit der Unterkunft kostengünstiger Wohnraum für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen geschaffen werden. Begleitet werden die Flüchtlinge durch den Arbeitskreis Flüchtlingshilfe Kandern. Zwischenzeitlich wurde eine 50 %-Stelle für einen Integrationsmanager besetzt.

Seniorenhilfe

Aufgrund des demographischen Wandels wurde das Angebot für ältere Menschen in Kandern beständig ausgebaut. Die Angebote für Senioren werden dabei in erster Linie von den Vereinen und Kirchen getra- gen. Zu den vielen Angeboten zählen insbesondere diverse Seniorennachmittage und -ausfahrten oder die offene Seniorenarbeit vom Deutschen Roten Kreuz. Hinzu kommt die Beteiligung der Stadt am Teilhabe- plan für Seniorinnen und Senioren des Landkreises Lörrach. Im Teilhabeplan sind Zielsetzungen formuliert, mit denen sich die Stadt Kandern auseinandersetzen muss. Sie sollen Senioren eine möglichst lange selbstständige Lebensführung im Alter ermöglichen.

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Die Betreuung erfolgt im Wesentlichen durch das Deutsche Rote Kreuz, den Caritasverband und der AWO. Hinzu kommen die kirchliche Sozialstation Südliches „Markgräfler Land e.V.“, der ambulante Pflegedienst „Lebenszeit“ sowie die Haushaltsunterstützung „Das Geschirrtuch“.

Für die wohnraumgebundene Altenhilfe stehen zwei Pflegeeinrichtungen („Luise-Klaiber-Haus“ und „Wohn- park an der Kander“) zur Verfügung. Im Alten- und Pflegeheim „Luise-Klaiber-Haus“ mit 84 Plätzen wur- den 2018 weitere sechs Plätze geschaffen. Zu diesem Angebot gibt es 80 Plätze für betreutes Wohnen.

Jugendhilfe

Der Jugendtreff „Downtown Kandern“ wird durch eine Vereinbarung mit der Caritas betreut. Der Jugend- treff kooperiert mit der Schulsozialarbeit. In allen Ortsteilen gibt es Jugendtreffs, die durch die Ortsvorste- her selbstverwaltet sind. Das Jugendzentrum der freien evangelischen Gemeinde Kandern „ConneXion“ wird bis Ende 2018 aufgegeben.

Vereine

Das rege Gemeindeleben und kulturelle Angebot Kandern wird getragen durch über 70 Vereine aus den unterschiedlichsten Bereichen:

. Interessenvertretungen/Fördervereine

. Musik/Kultur

. Partei/Politik 20 . Soziale Interessen

. Sport/Wandern/Fitness

. Tiere/Natur

. Öffentliche Sicherheit

Die Vereine nutzen neben ihren vereinseigenen Einrichtungen die öffentlichen Sport- und Freizeitanlagen und die Veranstaltungshallen.

Veranstaltungsräume

Die Stadt verfügt über folgende Veranstaltungsräume, die insbesondere auch von den Vereinen genutzt werden. Eine zentrale Veranstaltungshalle gibt es in Kandern nicht.

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Tabelle 1: Veranstaltungsräume*

Einrichtung Ortsteil Adresse Ausstattung Bürgersaal Kandern Bibelisgasse 4 135 Plätze, nicht barrierefrei erschlossen Kandertalhalle Wollbach Schulstraße 12 Hauptsächlich Sportnutzung, Raumnutzung im Kander- talstüble Veranstaltungs- Tannenkirch Schulturnhalle/Mehrzweck- halle halle Gemeindesaal Feuerbach hauptsächlich für private Veranstaltungen, teilweise Nutzung von Gesangsverein Gemeindesaal Holzen Kirchstraße 6 hauptsächlich für private Veranstaltungen, teilweise Nutzung von Gesangsverein Gemeindesaal Sitzenkirch hauptsächlich für private Veranstaltungen, teilweise Nutzung von Gesangsverein Gemeindesaal Riedlingen hauptsächlich für private Veranstaltungen, teilweise Nutzung von Gesangsverein

* Die Veranstaltungsräume werden u.a. durch die Volkshochschule genutzt

4.1.2 Entwicklungsperspektiven Demographie – Miteinander leben 21 A Leitsatz

„Die demographischen Veränderungen stellen auch die Stadt Kandern vor große Herausforde- rungen. Es wird ein moderates Einwohnerwachstum mit einer angepassten Wohnraument- wicklung angestrebt. Mit entsprechenden Angeboten für alle Generationen bleibt Kandern eine lebendige Stadt.“

B Erläuterung

Einwohnerwachstum

Hinsichtlich der Einwohnerentwicklung bestand im Gemeinderat und in der Bürgerschaft Konsens darin, ein moderates Einwohnerwachstum anzustreben. Das Wachstum soll sich dabei an der regionalen Entwicklung orientieren.

Grundvoraussetzung für das angestrebte moderate Einwohnerwachstum ist es, dass ausreichend und be- darfsgerechte Wohnformen angeboten werden. Der Fokus bei der Wohnraumschaffung liegt auf dem Wohnungsbau für junge Familien. Aufgrund des demographischen Wandels sind auch für die Senioren ent- sprechende Wohnangebote bereitzustellen. Um einer drohenden Vereinsamung im Alter entgegenzuwir- ken, werden generationenübergreifende Wohnformen, altengerechte Wohnungen und Senioren-Wohnge- meinschaften geschaffen. Nicht nur in der Innenstadt soll es Angebote geben, sondern auch in den Orts- teilen. Zur Realisierung müssen die zulässigen Wohndichten erhöht werden.

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Jugendarbeit

Da sich das Freizeitverhalten von Jugendlichen ändert, ist zu befürchten dass die Mitgliederzahlen in den Vereinen stetig sinken werden. Durch die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schulen wird die Nach- wuchsgewinnung gesichert. Nicht nur durch die Vereinsarbeit sollen Jugendliche an die Stadt gebunden werden, sondern auch durch attraktive Freizeitmöglichkeiten. Da es keinen Treffpunkt für Jugendliche gibt, wird ein Skaterplatz geschaffen. Durch spezifische Beteiligungsformate sollen sich Jugendliche auch am politischen Stadtgeschehen beteiligen und einbringen können.

Stadtleben

Für ein lebendiges Miteinander in der Stadt werden Maßnahmen für alle Genrationen ergriffen. Ein großer Teil der kulturellen Veranstaltungen wird durch die Vereine initiiert. Damit das weiterhin so ist, werden die Vereine ideell und durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten unterstützt. Auch außerhalb der Vereinsar- beit wird ein vielfältiges Kulturangebot sichergestellt. Durch familienfreundliche Infrastruktureinrichtungen, ist Kandern vor allem für junge Familien attraktiv. Ziel ist es weiterhin, Neubürger und Flüchtlinge in das Gemeindeleben zu integrieren und Flüchtlingen mit entsprechenden Angeboten wie z.B. Sprachkurse eine Perspektive zu bieten.

Mit der Schaffung von Gewerbebauland soll vermieden werden, dass Kandern eine Schlafstadt wird. So können vor Ort Arbeitsplätze geschaffen und die Zahl der Auspendler minimiert werden. Das Stadtmarke- ting des Gewerberings wird weiterhin unterstützt und ausgebaut. 22 Betreuungs- und Freizeitangebote für Senioren

Aufgrund des demographischen Wandels gilt es, für Senioren in den Bereichen Betreuung, Pflege und Frei- zeit Angebote bereitzuhalten. Aufgrund des bereits guten Angebotes von Kirchen und Wohlfahrtsverbän- den werden die Veranstaltungen aufeinander abgestimmt und den sich verändernden Anforderungen an- gepasst. Insbesondere die Angebote in der Tages- und Kurzzeitpflege werden ausgebaut, und dabei auch Betreuungsangebote in den Ortsteilen erweitert. Zur Übersicht und Koordination der einzelnen Angebote in den Ortsteilen und der Innenstadt wird eine ehrenamtliche Koordinationsstelle geschaffen. Um im öffentli- chen Raum und in öffentlichen Gebäuden die Barrierefreiheit sicherzustellen, wird zunächst eine Prioritä- tenliste erstellt und die Maßnahmen entsprechend den Prioritäten umgesetzt.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Ziel ist ein moderates Einwohnerwachs- . es werden besonderer Wohnraum und Wohnformen an- gestrebt tum entsprechend der regionalen Ent- . der Fokus liegt auf dem Wohnungsbau für junge Fami- wicklung und der Funktion von Kandern lien als Unterzentrum. . es werden höhere Wohndichten in allen Ortsteilen zuge- lassen . seniorengerechte Wohnformen werden in allen Ortstei- len ermöglicht

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Ziele Projekte

. seniorengerechte Wohnangebote werden insbesondere an innerörtlichen Standorten bevorzugt

Die Jugendarbeit wird gestärkt. . aufgrund des sich ändernden Freizeitverhaltens der Ju- gend und der nachlassenden Bindung an die Vereine werden angepasste Konzepte erarbeitet . die Jugendkultur- und Bildungsangebote werden erwei- tert . die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Ver- eine wird intensiviert . ein Treffpunkt für die Jugend (z.B. Skaterplatz) wird ge- schaffen . es werden spezifische Beteiligungsformate für Jugendli- che entwickelt

Kandern ist eine lebendige Stadt für alle . die Vereine tragen mit ihren Angeboten einen großen Teil zur kulturellen Vielfalt bei und werden ideell und Generationen. durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten unterstützt . die vielfältigen kulturellen Angebote werden sicherge- stellt . Neubürger und Flüchtlinge werden in das Gemeindele- ben integriert 23 . Kandern hält entsprechende familienfreundliche Infra- struktur bereit (z.B. Kinderbetreuung; siehe Punkt 2 Be- treuung – Bildung) . um keine „Schlafstadt“ zu werden, wird Gewerbebauland geschaffen (siehe Punkt 5 Gewerbe – Handel – Dienst- leistung) . die Stadtmarketingaktivitäten des Gewerberings werden unterstützt . kostenloses Amtsblatt . Bürgerinnen und Bürger werden über kommunalpoliti- sche Themen informiert und durch geeignete Formate beteiligt

Die Betreuungs- und Freizeitangebote für . Senioren-Wohngemeinschaften werden initiiert und er- möglicht Senioren sowie die ambulante und statio- . die Angebote der Tages- und Kurzzeitpflege werden aus- näre Pflege werden in Abstimmung mit gebaut den Kirchen und Wohlfahrtsverbänden . eine Koordinationsstelle für Senioren wird angestrebt weiter ausgebaut. . in den Ortsteilen werden die Betreuungsangebote erwei- tert . im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden wird die Barrierefreiheit sichergestellt, eine Prioritätenliste wird erstellt (u.a. Bibelissaal)

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4.2 Kinderbetreuung - Bildung 4.2.1 Ausgangslage

Kandern verfügt über zwei kommunale Kindergärten („Kandern“, „Schatzkischte“ in Wollbach), zwei evan- gelische Kindergärten („Storchennest“ in Holzen, „Kinderhaus“ in Tannenkirch) und einen Waldorfkinder- garten in Feuerbach. Darüber hinaus werden Kinder von Tagesmüttern betreut. Damit ergibt sich eine hohe Vielfalt an unterschiedlichen pädagogischen Schwerpunkten und Konzepten. Auch hinsichtlich der Betreuungsformen zeigt sich eine große Vielfalt. Neben den Regelgruppen (RG) bieten alle Kindergärten Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ) oder einen Ganztagesbetrieb (GT) an. Krippengruppen wurden mittlerweile an drei Kindergärten eingerichtet.

Entsprechend der Betriebserlaubnis stehen seit dem 01.04.2018 212-253 Plätze für Ü3 und 40 Plätze für U3 zur Verfügung. Rund 20 Kinder werden durch Tagesmütter betreut. Mit Fertigstellung des Kindergar- tens Forstgarten können dort seit September 2018 ca. 120 Kinder betreut werden.

Auch mittelfristig ist weiterhin von leicht ansteigenden Kinderzahlen auszugehen, da nun die geburtenstar- ken Jahrgänge der 1980er und 1990er Jahre in die Phase der Familiengründung treten. Die hohe Auslas- tung und steigende Kinderzahlen führen dazu, dass die Kapazitäten in der Betreuung weiter ausgebaut werden müssen. Derzeit wird davon ausgegangen, dass nach dem Umzug des Kanderner Kindergartens in den neugebauten Forsthausgarten am alten Standort weiterhin eine Ü3 Gruppe betreut wird.

24 Mit Stand vom 01.04.2018 stehen in Kandern wie folgt Betreuungsplätze zur Verfügung: . Bedarf Plätze in Kinderkrippen (34 % Quote) Kindergarten Tannenkirch 18 U3-Plätze für 52 Kinder Kindergarten Kandern 26 U3-Plätze für 75 Kinder Kindergarten Wollbach 9 U3-Plätze für 26 Kinder

Die derzeitige Quote liegt bei 23 %. Mit Inbetriebnahme Forsthausgarten erhöht sich die Quote auf 30 %, so dass zumindest kurz- mittelfristig die Betreuung gesichert ist.

. Bedarf Plätze in Kindergärten Kindergarten Tannenkirch 93 Ü3-Plätze Kindergarten Kandern 146 Ü3-Plätze Kindergarten Wollbach 39 Ü3-Plätze

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Abbildung 9: Soziale und kulturelle Infrastruktur Maulbronn

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Abbildung 10: Soziale und kulturelle Infrastruktur Holzen, Egerten, Hammerstein und Wollbach

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Abbildung 11: Soziale und kulturelle Infrastruktur Feuerbach, Sitzenkirch, Tannenkirch und Riedlingen

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Gemessen an der Gemeindegröße verfügt Kandern über ein gutes Bildungsangebot. Kandern sowie die Ortsteile Tannenkirch und Wollbach (Bilinguale Grundschule - Christliche Schule Kandern) verfügen jeweils über eine Grundschule. In Kandern ist die August-Macke-Schule (Gemeinschaftsschule, Werkreal- und Re- alschule) ansässig. Zudem gibt es in Kandern die Black Forest Academy (BFA), an der die Schüler den Highschool Abschluss machen können. Die BFA hat derzeit rund 300 Schüler, deren Eltern in über 45 Län- dern in Europa, Afrika und Asien tätig sind. Die Mehrzahl der Schüler sind so genannte Third-Culture-Kids („Dritt-Kultur-Kinder“). Das bedeutet, dass sie in einem kulturellen Umfeld aufgewachsen sind, das nicht ihrer eigenen Nationalität entspricht. Der Schule angegliedert ist ein Internat mit ungefähr 110 Internats- schülern.

Die Zahl der Grundschüler steigt seit einigen Jahren wieder deutlich an. An der zweizügigen Grundschule Kandern werden rund 160 Schüler, an der bis zu zweizügigen Grundschule Tannenkirch rund 110 Schüler unterrichtet. Die Schüler stammen dabei zum weit überwiegenden Teil aus Kandern.

Die August Macke Schule besteht seit 1972. Bis zum Schuljahr 2014/2015 war sie Haupt- und Realschule, seither ist sie Gemeinschaftsschule im Ganztagsbetrieb mit rund 300 Schülerinnen und Schülern. Etwa ein Drittel der Schüler stammen aus Nachbargemeinden (Malsburg-Marzell, Binzen, Schallbach u.a.).

Für die rund 300 Schüler der August-Macke-Schule steht eine Stelle für die Schulsozialarbeit zur Verfü- gung. Die Trägerschaft hat die Dieter-Kaltenbach-Stiftung übernommen.

28 4.2.2 Entwicklungsperspektiven Kindebetreuung - Bildung A Leitsatz

„Kandern ist eine familienfreundliche Stadt mit einem bedarfsgerechten Betreuungsangebot. Ein umfassendes Bildungsangebot steht für Schüler aber auch für Erwachsene zur Verfü- gung.“

B Beschreibung

Kinderbetreuung

Das Betreuungsangebot für Kinder wird bedarfsgerecht und wohnortnah gestärkt. Hierfür werden ausrei- chend Räumlichkeiten und Personal bereitgestellt. Durch die Fertigstellung der Kindertagesstätte „Forst- haus“ wurden bereits weitere Betreuungsplätze geschaffen. Die Entwicklung der Kinderzahlen und die Nachfrage nach Betreuung muss weiterhin im Blick gehalten werden. Ergänzt wird das Betreuungsangebot durch Tageseltern. Die Bereitstellung der Ganztagesbetreuung für Kinder ab einem Jahr wird an der Nach- frage gemessen. Hierfür werden die Elternwünsche zur Betreuung ihrer Kinder berücksichtigt.

Ganztagesbetreuung an Schule

Um die Ganztagesbetreuung an Schulen sicherstellen zu können, wird den Vereinen die Möglichkeit einge- räumt, sich an der Betreuung zu beteiligen. Dadurch wird die Vielfalt in der Betreuung erhöht und das An- gebot für die Schüler abwechslungsreicher. Damit einher geht die Anpassung der Räumlichkeiten an das Angebot. An den Grundschulen wird die Ganztagesbetreuung ausgebaut. Hierfür wird ein Konzept erarbei- tet, das auch die Standortfindung umfasst.

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Schulangebot

Ziel ist es, den Schulstandort Kandern weiterhin zu stärken. Ein attraktives Schulangebot wird bereitgehal- ten und ständig weiterentwickelt. Aufgrund der geforderten Dreizügigkeit für eine gymnasiale Oberstufe ist ein gymnasialer Abschluss auch mittel- und langfristig nicht realistisch.

Inklusion und Integration

Sowohl die Inklusion von behinderten Schülern in den Schulalltag, wie auch die Integration von ausländi- schen Schülern, sind wichtige Aufgaben der Schulen. Unterstützung erhalten die Schulen über Integrati- onsbeauftragte. Durch die Bildung von Kooperationen mit der Eingliederungshilfe und weiteren Partnern auf Landkreisebene sowie die Bereitstellung von Assistenzpersonen oder Schulbegleitern wird die nötige Unterstützung für eine gelungene Inklusion und Integration sichergestellt.

Außerschulische Weiterbildung

Für Kinder und Jugendliche werden auch außerhalb der Schule Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Dafür ist in Kooperation mit den Schulen das VHS Angebot auszubauen. In der Stadtbücherei ist das Medienangebot an die Altersstruktur der Nutzer anzupassen. Die digitalen Medien spielen dabei eine immer größere Rolle und das Angebot ist entsprechend zu erweitern.

Erwachsenenbildung

Nicht nur für die Kinder und Jugendlichen werden Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten, sondern auch 29 für die Erwachsenenbildung werden Angebote bereitgehalten. Das Programm der ortansässigen VHS wird nachfrageorientiert ausgeweitet und hält Kurse, Vorträge und Veranstaltungen für alle Zielgruppen bereit. Beispielsweise werden für Senioren Computerkurse und für Flüchtlinge Sprachkurse angeboten.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Die bedarfsgerechte und wohnortnahe . für die Kinderbetreuung werden ausreichend Räumlich- Kinderbetreuung wird gestärkt. keiten und Personal bereitgestellt (u.a. Neubau Kinder- garten Kandern) . ergänzt wird das Betreuungsangebot durch Tageseltern . die Ganztagesbetreuung für Kinder ab einem Jahr wird langfristig an der Nachfrage orientiert

Die Ganztagesbetreuung an der Schule . Vereinen wird die Möglichkeit gegeben, sich in die Ta- wird ausgebaut. gesbetreuung einzubringen . durch die Einbindung der Vereine wird die Vielfalt der Betreuung erhöht . Räumlichkeiten für das Ganztagesangebot werden ange- passt . ein Konzept für die Ganztagesschule an der Grundschule an einem noch festzulegenden Standort wird erarbeitet

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Ziele Projekte

Kandern verfügt über ein attraktives . es wird eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Bil- Schulangebot mit weiterführenden Bil- dungsabschlüsse angestrebt dungsabschlüssen. . die Attraktivität der Gemeinschaftsschule wird weiter er- höht

Die Integration ausländischer Schüler be- . Aufgabenwahrnehmung durch die Integrationsbeauf- sitzt einen hohen Stellenwert. Die Inklu- tragte und den Integrationsmanager sion von Menschen mit Behinderungen . Bildung von Kooperationen wird forciert.

Kinder und Jugendliche können sich auch . VHS Angebot in Kooperation mit den Schulen ausbauen außerhalb der Schule weiterbilden. . das Medienangebot wird an die Altersstruktur angepasst . das Angebot an digitalen Medien wird erweitert (Stadt- bücherei)

Das Angebot der Erwachsenenbildung . das VHS Programm wird ausgeweitet wird erweitert. . für Senioren werden spezifische Angebote geschaffen (z.B. Computerkurse) . Sprachkurse zur Unterstützung der Integration werden angeboten

4.3 Sport – Freizeit – Kultur - Tourismus 30 4.3.1 Ausgangslage

Zahlreiche Möglichkeiten der sportlichen Betätigung werden den Bürgerinnen und Bürger in Kandern gebo- ten. In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Sport- und Freizeitanlagen in der Stadt und den Ortsteilen aufgelistet.

Tabelle 2: Sport- und Freizeitanlagen

Sportart Ortsteil Adresse

Basketballplatz Holzen Sportanlage Holzen

Beachvolleyball Kandern im Freibad

Bouleplatz Kandern Kirchstraße 7

Bolzplatz Tannenkirch Gupfweg

Freibad Kandern Schwimmbadstraße

Fußballplätze Wollbach Maugenharder Straße

Kandern Stadion in der AU, In der Au 1

Golfplatz Kandern Feuerbacher Straße 35

Reitanlagen Tannenkirch Reitanlagen Fohrenhof, Siedlung Fohrenwald 3

Tennisplätze Kandern Flühweg

Wollbach Ritterweg 1

Tanzschule Kandern Marktplatz 9

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Sportart Ortsteil Adresse

Sporthallen Kandern Schulzentrum, August-Macke-Straße 7

Wollbach Mehrzweckhalle, Schulstraße 30

Tannenkirch Kirchmättle 1

Das kulturelle Leben in Kandern wird in erster Linie von Kultur- und Sport treibenden Vereinen getragen. Darüber hinaus gibt es folgende Museen und Sehenswürdigkeiten, die auch überörtlich eine gewisse Be- deutung besitzen.

Heimat- und Keramikmuseum

Seit 1976 besteht das Museum über die Kanderner Töpferkunst in einem aus dem 16. Jahrhundert stam- menden Staffelgiebelhaus. Neben Exponaten des Hafnerhandwerkes werden auch Dokumente und Ob- jekte der Stadtgeschichte ausgestellt. Das Museum hat in den Sommermonaten mittwochnachmittags und sonntags geöffnet.

Kandertalbahn „Chanderli“ Die Kandertalbahn, eine 13 Kilometer lange Stichstrecke zwischen Haltingen an der Rheintalbahn und Kan- dern, wurde am 1. Mai 1895 in Betrieb genommen. Nach einem Dammrutsch am 4. Juli 1983 bei Wollbach wurde der Verkehr zwischen Wollbach und Kandern eingestellt, der Personenverkehr offiziell zum 31. De- 31 zember 1983. Die Einstellung des Güterverkehrs bis Wollbach erfolgte am 1. April 1985. Zum 14. April 1985 wurde die Strecke formal stillgelegt. Danach übernahm der Zweckverband Kandertalbahn die Infra- struktur, der seit 1986 gemeinsam mit dem Kandertalbahn e.V. – dem Eigentümer der Fahrzeuge –eine Museumsbahn betreibt. Durch den Kandertalbahn e.V. werden jeden Sonntag von Mai bis Ende Oktober Fahrten mit der historischen Dampfbahn angeboten.

Wander- und Radwanderwege

Durch die schöne landschaftliche Lage gibt es in und um Kandern zahlreiche Wander- und Radwander- wege. Das Angebot besteht hauptsächlich aus verschiedenen Themen- und Lehrpfaden, was vor allem für Familien mit Kindern attraktiv ist.

Tourismus

Kandern hat ein hohes Aufkommen im Tagesausflugsverkehr. Etwa 175.000 Personen kommen jährlich nach Kandern, davon bleiben ca. 43.000 Personen eine Nacht und länger in Kandern. Hinzu kommen ca. 17.000 gewerbliche Übernachtungen bei 35.000 geschäftlich reisenden Personen. Die Anzahl der Über- nachtungen ist in den letzten Jahren allerdings beständig zurückgegangen.

In sechs Betrieben können Gäste untergebracht werden. Hinzu kommen die Familien- und Gruppenher- berge Platzhof mit Reiterhof, ein Campingplatz mit 100 Stellplätzen und zahlreiche private Zimmer und Fe- rienwohnungen mit insgesamt ca. 120 Betten.

Kandern hat eine Tourist-Information die in den Sommermonaten werktags geöffnet hat. Die Informati- onsstelle ist im Verkehrsamt in der Hauptstraße in Kandern untergebracht.

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Gastronomie

Ein gastronomisches Angebot ist in fast allen Ortsteilen zu finden. So gibt es verschiedene ausgerichtete Gasthäuser und Restaurants, Cafés und Bars. Als besondere Institution hat sich die Musikbar „Chabah“ am Kanderner Bahnhof mit Blues-Konzerten überregional einen Namen gemacht. Gastronomie wird auch bei den Sportstätten u.a. im Golfclub, Freibad oder in der Sportgaststätte des SV Wollbach angeboten.

4.3.2 Entwicklungsperspektiven Sport – Freizeit – Kultur – Tourismus

A Leitsatz

„Kandern bietet für die Bürgerschaft sowie für Touristen ein umfassendes Freizeit- und Tou- rismusangebot. Die Potentiale für die touristische Entwicklung werden ausgeschöpft und bes- ser genutzt, damit Kandern auch für Gäste attraktiv ist.“

B Beschreibung

Begegnungsmöglichkeiten – Leitprojekt Begegnungsstätte Sport und Kultur

Eine lebendige Stadt wie Kandern muss ausreichend Begegnungsmöglichkeiten für die Bürgerinnen und Bürger bereithalten. Schon seit geraumer Zeit wird diskutiert, eine Stadthalle zu errichten, die für Sport- 32 und Kulturveranstaltungen herangezogen werden kann. Als möglicher Standort wird das TOKA Areal in Be- tracht gezogen.

Die Aufenthaltsqualität der Plätze in Kandern wird verbessert. Hierfür wird zunächst der Zustand analysiert und eine Priorisierung vorgenommen. Der zentrale Blumenplatz hat dabei großes Potential, da dort heute schon das jährliche Budenfest und der Wochenmarkt stattfinden. Durch verschiedene Veranstaltungen und eine Aufwertung des Platzes wird die Aufenthaltsqualität des Blumenplatzes verbessert. In diesem Zusam- menhang werden auch die Grünflächen hinter dem Rathaus entlang der Kander aufgewertet und als Nah- erholungsfläche genutzt.

Unter der Woche kann auf dem Blumenplatz geparkt werden. Die Nutzung als Parkplatz wird geprüft, da diese widersprüchlich zu einer attraktiven Nutzung gesehen werden kann.

Erweiterung von touristischen Angeboten

Kandern birgt durchaus touristische Potentiale und Highlights. Ziel ist, diese Angebote zu erweitern und hervorzuheben. Hierfür muss die touristische Infrastruktur aufgewertet und ausgebaut werden. Neben dem gastronomischen Angebot gilt es auch das Beherbergungsangebot zu steigern. Der Campingplatz muss aufgewertet und Wohnmobilstellplätze geschaffen werden. Parallel soll die Ansiedlung von zeitgemä- ßen Hotels verfolgt werden, um ein umfassendes Übernachtungsangebot bereitzuhalten und die Zahl der Übernachtungen zu steigern. Derzeit wird ein Tourismuskonzept erarbeitet, das Potentiale und Strategien aufzeigen soll. Im Vordergrund steht ein familienfreundlicher und kindgerechter Tourismus.

Im digitalen Zeitalter spielt die Beschaffung von Informationen über das Internet eine sehr große Rolle. Die Einführung einer Tourismus-App mit der entsprechenden Internetpräsenz auf der Homepage und den

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Sozialen Medien steht dabei im Vordergrund. Auf Hinweistafeln in der Stadt ist durch einzuscannende QR Codes Wissenswertes hinterlegt.

Kulturangebot erhalten

Ziel sollte es sein, etablierte Einrichtungen, Events und Märkte zu pflegen und den Erhalt dauerhaft zu si- chern. Events wie das Budenfest, Roßmarkt und Reitturnier sind identitätsstiftend und ziehen Besucher aus der ganzen Region an. Initiativen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Musik werden ideell unter- stützt.

Stadtbücherei ausbauen

Die Stadtbücherei soll erweitert und zu einer Mediathek ausgebaut werden. Das Angebot soll zeitgemäß angepasst werden. Hierfür wird ein Konzept erarbeitet, in dem die Vorgehensweise aufgezeigt wird.

Sportinfrastruktur erhalten und modernisieren – Leitprojekt „Freizeitkonzept am Schwimm- bad“

In einem Gesamtkonzept sollen die Freizeiteinrichtungen am Schwimmbad ertüchtigt werden. Das Konzept bezieht das Freibad, die Tennisanlagen und den Campingplatz ein. Neben der Modernisierung steht auch die Neuordnung zu einer zeitgemäßen Freizeitanlage an.

Ehrenamtliches Engagement – Leitprojekt Ehrenamt und Vereine werden gestärkt

Das Engagement im sozialen und ehrenamtlichen Bereich besitzt in Kandern einen hohen Stellenwert und 33 trägt erheblich am Gemeindeleben bei. Ziel muss es deshalb sein, das Ehrenamt und die Vereine zu stär- ken. Zur Förderung der Vereine wird ein Konzept erstellt. Durch die Einführung eines Ehrenamtstages wer- den die Wertschätzung und die Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit erhöht. Um Nachwuchs zu gewin- nen, wird Kooperation mit den Vereinen mit verstärkt.

C Ziele und Projekte

Projekte Ziele

Begegnungsmöglichkeiten werden Leitprojekt 1: Begegnungsstätte für Sport und Kul- tur geschaffen.  ein Bürgerhaus für Sport- und Kulturnutzung wird geschaffen . es werden witterungsgeschützte Begegnungsmög- lichkeiten geschaffen (z.B. durch Überdachung/Se- gel) . die Grünfläche an der Kander hinter dem Rathaus wird aufgewertet und als Naherholungsfläche genutzt . die Aufenthaltsqualität der Plätze in Kandern wird verbessert (Analyse und Priorisierung) . der Blumenplatz wird belebt und für verschiedene Veranstaltungen genutzt (Open Air Veranstaltungen, Markt, Eisbahn etc.)

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Projekte Ziele

. die weitere Nutzung als Parkplatz wird geprüft

Die touristischen Angebote werden er- . die touristische Infrastruktur wird aufgewertet und ausgebaut weitert und die Alleinstellungsmerkmale  das gastronomische Angebot soll möglichst er- von Kandern werden hervorgehoben. weitert werden  der Campingplatz wird aufgewertet  Wohnmobilplätze werden geschaffen  zeitgemäße Hotels werden angesiedelt  WLAN im öffentlichen Raum wird zur Verfügung gestellt  Themenwege, z.B. zum Thema Wasser, werden ausgebaut . Erarbeitung eines Tourismuskonzepts . im Mittelpunkt steht ein familien- und kindgerechter Tourismus . das Stadtmarketing wird im Verbund zwischen Ge- werbetreibenden und der Stadt neu ausgerichtet 34 (corporate identity und corporate design) . die Tourismusinformation wird an heutige Verhält- nisse angepasst und für Touristen leichter zugänglich gemacht  Tourismus-App  Hinweistafeln  Internetpräsenz  QR-Code  Nutzung sozialer Medien etc. . Besonderheiten werden stärker betont (Kera- mikstadt, Weinkultur, August Macke) und miteinan- der verknüpft . ehemaliges Gasthaus Krone als Nukleus zum Thema August Macke-Haus nutzen

Bestehende Einrichtungen, Events . Feste (Budenfest, Kunsthandwerkermarkt, Roßmarkt, Reitturnier) bleiben erhalten und Märkte bleiben erhalten und . kulturelle Einrichtungen bleiben bestehen und wer- werden weiter gepflegt. den weiter gefördert . Initiativen in den Bereichen Kunst, Kultur und Musik werden weiterhin ideell unterstützt . private Initiativen (Freilichttheater etc.) werden ideell unterstützt

Ausbau der Stadtbücherei zu einer . Erarbeitung eines Konzeptes attraktiven Mediathek.

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Projekte Ziele

Die Sportinfrastruktur wird erhalten Leitprojekt 2: „Freizeitkonzept am Schwimmbad“ und modernisiert.  Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für den Be- reich Freibad/Tennisplätze/Campingplatz

Das ehrenamtliche Engagement in Leitprojekt 3: Ehrenamt und Vereine werden ge- stärkt Kandern besitzt einen hohen Stel-  ein Konzept zur Vereinsförderung wird erstellt lenwert und wird unterstützt.  die Wertschätzung und Anerkennung für das Eh- renamt wird erhöht (Ehrenamtstag etc.)  zwischen den Vereinen und der Schule wird die Kooperation zur Nachwuchsgewinnung verstärkt

. die Kinderspielplätze werden ertüchtigt . die Schaffung eines neuen Platzes wird geprüft

4.4 Städtebau – Sanierung – Wohnen 4.4.1 Ausgangslage

Regionalplanung Kandern liegt im ländlichen Raum im engeren Sinne außerhalb von Entwicklungsachsen. Die Stadt wird dem Mittelbereich Lörrach – Weil am Rhein mit den gleichnamigen Städten zugeordnet, welche rund 15 35 km entfernt sind. Kandern ist als Unterzentrum ausgewiesen und verfügt damit über eine zentralörtliche Funktion. In der Fortschreibung des Regionalplans ist im Verlauf des Kandertals die Ausweisung einer regionalen Entwicklungsachse festgelegt.

Wohnungsbau Nach dem starken Anstieg der Baufertigstellungen in den 90er Jahren gab es in den Jahren 2001 und 2006 nochmals eine höhere Bautätigkeit. Dies ist u.a. auf die Umsetzung der Baugebiete der ehemaligen Gärt- nerei zurückzuführen.

Abbildung 12: Baufertigstellungen (Wohnungen)

90 84 Im Durchschnitt p.a.: 34 Wohnungen 76 80 73 71 70 67 70 60 55 50 41 37 36 35 37 40 32 30 24 26 21 23 18 19 20 1615 16 1112 10 8 10 10 5 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

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In den letzten zehn Jahren wurden im Durchschnitt etwa 17 Wohnungen im Jahr fertiggestellt. Um die prognostizierte Einwohnerentwicklung zu gewährleisten, müssen in den kommenden Jahren weitere Flä- chenpotentiale entwickelt werden. Die Belegungsdichte, das heißt die Zahl der Einwohner je Wohnung, ist seit 1990 von rund 2,7 Einwohner auf knapp 2,2 Einwohner je Wohnung zurückgegangen. Die Ursachen dafür sind u.a. demographische Ver- änderungen und veränderte Lebensstile, die zu einem starken Anwachsen insbesondere von Einpersonen- haushalten geführt haben.

Wohnungsbedarf

Zur überschlägigen Ermittlung des Wohnungsbedarfs werden folgende Annahmen getroffen: . Die so genannte Wohlstandsauflockerung (Rückgang der Belegungsdichte) liegt bei 0,3 % pro Jahr (Eigenbedarf für die ansässige Bevölkerung) . Bevölkerungsvorausrechnung entsprechend der Hauptvariante des Statistischen Landesamtes (Wanderungsgewinn 2019 – 2035, ca. 675 Einwohner) . 250 Flüchtlinge (inkl. Familiennachzug) werden dauerhaft in Kandern bleiben (3 % der Bevölke- rung) . die Belegungsdichte liegt bei 2,0 (Ortsansässige) bzw. 4,0 (Flüchtlinge) je Einwohner . Unter diesen Prämissen errechnet sich ein Wohnungsbedarf bis zum Jahr 2035 in Höhe von rund 36 430 Wohnungen. Pro Jahr müssten demnach rund 25 Wohnungen realisiert werden, um den Be- darf durch Eigenentwicklung und die unterstellten Wanderungen abzudecken.

Wohnbauflächenpotenzial

Die Wohnbauflächenpotenziale setzen sich aus den Ausweisungen im Flächennutzungsplan und den Baulü- cken bzw. innerörtlichen Entwicklungsflächen zusammen. Die Baulücken wurden von der KE in Abstim- mung mit der Verwaltung erfasst. Darüber hinaus beinhalten die nachfolgenden Pläne Gebiete, für die ak- tuell ein Bebauungsplan aufgestellt wird.

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Tabelle 2: Wohnbauflächenpotenziale mögliche Fläche in Wohnein- ha WE/ha heiten Anmerkungen Kandern Toka Areal/Toka Areal III 3,8 40 150 davon 1 ha gemischte Baufläche Sägewerkareal 0,8 70 55 BPlan in Aufstellung Auf der Staig 1,7 14 Rebacker II A 0,6 20 12 voll erschlossen Bolzplatz Ölmättle 0,2 60 12 Papiermatt II 0,7 40 28 Feuerbach Mittelberg Tal 1,7 25 40 BPlan fertig Sitzenkirch Erweiterung Wissligarten 0,2 15 3 gemischte Baufläche Erweiterung Meiergarten 0,6 15 9 Tannenkirch Beyersgarten 1,5 15 23 Gupf Nördlich Gupfweg 0,7 15 11 Riedlingen Erweiterung Lettenweg 0,7 15 11 gemischte Baufläche 40 Im Gässle/Dorfblick 0,6 15 9 Holzen Rummtsmatt 0,7 15 11 Egerten Hagmatt 0,3 15 5 Hammerstein Rebstall 0,5 15 8 Wollbach Tieracker 2,6 20 50 Summe insgesamt 17,9 451 Quelle: KE

Unter der Prämisse, dass alle im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen bis zum Jahr 2035 umge- setzt werden können und die Baulücken zu 30 Prozent einer Bebauung zugeführt werden, errechnet sich ein Wohnbaupotenzial über rund 450 Wohnungen.

Damit könnte der errechnete Bedarf über rund 430 Wohnungen bis zum Jahr 2035 zumindest theoretisch in etwa abgedeckt werden kann. Dies setzt aber voraus, dass auf den ausgewiesenen Flächen nicht nur reiner Ein- und Zweifamilienhausbau, sondern auch Geschosswohnungsbau realisiert wird.

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Städtebauförderung Um die Ortskerne aufzuwerten und innerstädtischen Wohnraum zu gewinnen, nimmt die Stadt Kandern bereits seit vielen Jahren Mittel aus dem Landessanierungsprogramm (LSP) in Anspruch.

Mittlerweile hat die Gemeinde für zwei Gebiete eine Förderung des Landes erhalten. Die letzten Gebiete waren:

. „Stadtkern I“ (abgeschlossen)

. „Stadtkern II“ (Aufnahme 2002, 2017 abgeschlossen)

Das Sanierungsgebiet „Stadtkern II“ umfasste Teile der Innenstadt. Zentrales Projekt der Sanierungsmaß- nahme war die Durchführung von Hochwasserschutzmaßnahmen. Danach konnten die anschließenden Straße und Plätze neugestaltet werden.

Folgende Ziele wurden für das Sanierungsgebiet verfolgt:

. Erneuerung und Modernisierung von Gebäuden

. Neugestaltung von Straßen und Plätzen

. Herstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur u.a. durch notwendige Verbesserung des Hochwas- serschutzes in der Innenstadt

41 4.4.2 Entwicklungsperspektive Städtebau – Sanierung – Wohnen

A Leitsatz

„Kandern besitzt einen hohen Wohnwert durch die landschaftliche Lage, die Nähe zur Schweiz und die gute Grundausstattung mit öffentlichen und privaten Einrichtungen. Ziel ist es, die Gemeinde als attraktiven Wohnstandort für viele Bevölkerungsgruppen weiterzuent- wickeln. Im Fokus stehen dabei insbesondere familien- und seniorengerechte Wohnangebote. Die Potenziale der Wohnbauflächenentwicklung werden ausgeschöpft.“

B Beschreibung

Wohnformen für alle Zielgruppen

Bei der Schaffung von Wohnraum wird darauf geachtet, für unterschiedliche Zielgruppen differenzierte Wohnformen anzubieten. Im Fokus liegen dabei Wohnungen für Senioren und junge Familien, deren An- forderungen ganz unterschiedlich sind. Generell werden neben dem klassischen Einfamilienhausbau auch Geschosswohnungen und kostengünstiges Wohnen ermöglicht.

Für die Realisierung dieser Vorhaben wird die Stadt potenzielle Baugrundstücke erwerben und entwickeln. Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, werden folgende Möglichkeiten in Betracht gezogen: . Weichenstellung im Rahmen der Bauleitplanung und durch den Abschluss von Städtebaulichen Verträgen

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. Entwicklung geeigneter Standorte (z.B. Bolzplatz) . Fördermittel werden in Anspruch genommen . Kontaktaufnahme mit möglichen Bauträgern

Eine Entwicklung der Wohnbauflächen setzt auch immer die Anpassung der Infrastruktur voraus. Es müs- sen deshalb beispielsweise genügend Betreuungs- und Bildungsplätze sowie im Bereich der technischen Infrastruktur ausreichende Kapazitäten (Kläranlage, Entwässerung etc.) zur Verfügung gestellt werden.

Innovative Wohnkonzepte (Mehrgenerationenwohnen etc.) werden von der Stadt unterstützt.

Wohnbauentwicklung in allen Ortsteilen

Generell gilt der Grundsatz Innenentwicklung vor Außenentwicklung. Vor allem in den Ortsteilen weisen untergenutzte Ökonomiegebäude und Hofstellen Entwicklungspotential zur Wohnraumschaffung auf. Mit dem Einsatz von Fördermitteln wie bspw. dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum können diese Po- tentiale aktiviert und zusätzlicher Wohnraum im Innenbereich geschaffen werden. Es wird dabei darauf geachtet, dass die Identität der Ortsteile sowie ortsbildprägende Gebäude erhalten bleiben.

Mit dem im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen stehen zusätzliche Flächenpotentiale zur Verfü- gung, die es zu aktivieren gilt. Priorität haben hierbei die Gebiet „Tonwerkeareal“, „Mittelberg-Tal“ und „Tieracker“, die kurzfristig umgesetzt werden. Parallel wird geprüft, ob Flächen nach § 13b BauGB entwi- ckelt werden können (max. 3 ha, vereinfachtes Verfahren). Dazu muss bis 31.12.2019 ein Aufstellungsbe- 42 schluss für einen Bebauungsplan gefasst werden.

Tonwerkeareal – Leitprojekt Tonwerkeareal entwickeln

Bereits seit einigen Jahren liegt das Areal der ehemaligen Tonwerke brach. Auf dem Gebiet soll ein vielfäl- tiges Quartier mit einer Mischnutzung entstehen. Neben einem Mix an Wohnformen wird die Ansiedlung von Einzelhandels- und Dienstleistungsgeschäften angestrebt, die die Innenstadt Kanderns ergänzen und durch Frequenzbringer zur Belebung der Innenstadt beitragen. Die bereits vorliegenden Konzepte sehen eine Stadthalle im nördlichen Bereich vor. Um Herr des Verfahrens zu sein, werden alle Möglichkeiten der Steuerung ausgeschöpft. Durch die Aufstellung eines Bebauungsplanes und den Abschluss von Städtebau- lichen Verträgen wird ein qualitätsvolles Quartier angestrebt.

Aufwertung der Ortskerne - Leitprojekt Quartiersentwicklung Stadtkern III

- Leitprojekt ELR Schwerpunktgemeinde

Die Stadt Kandern hat bereits zwei städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen in der Innenstadt erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen. Dadurch konnten in der Innenstadt sämtliche private und öffentliche Maßnahmen realisiert werden. Der Schwerpunkt lag auf den Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Kander. Mit der Aufnahme eines weiteren Sanierungsgebietes in der Innenstadt werden die Fördermög- lichkeiten über die Städtebauförderung fortgeführt. Hierzu muss aus den vorbereitenden Untersuchungen ein Gebiet definiert und ein Förderantrag gestellt werden. Parallel dazu bemüht sich die Stadt, Schwer- punktgemeinde für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum zu werden. Dadurch können insbeson- dere in den Ortsteilen Maßnahmen mit finanzieller Unterstützung des Landes durchgeführt werden.

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C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Es werden vielfältige Wohnformen für . Ankauf und Verkauf von Baugrundstücken durch die Ge- unterschiedliche Zielgruppen ermöglicht. meinde (z.B. Feuerbach „Mittelberg Tal“, Wollbach „Tier- acker“) . kostengünstiges Wohnen und Geschosswohnungen wer- den realisiert . Wohnraum für Familien und Senioren wird angestrebt (z.B. Mehrgenerationenhaus) . bezahlbarer Wohnraum wird geschaffen  Steuerung über die Bauleitplanung, städtebauliche Verträge  passende Standorte werden entwickelt (z.B. Bolz- platz)  Fördermittel werden in Anspruch genommen  Kontakte zu möglichen Bauträgern werden geknüpft . die Wohnungsbauentwicklung erfolgt im Einklang mit den Anforderungen an die soziale und technische Infra- struktur . innovative Wohnprojekte werden unterstützt

Die Wohnbauentwicklung durch Aus- . die Wohnbauflächen werden mit folgender Priorität ent- 43 schöpfen der Innenentwicklungspotenzi- wickelt: ale und die Ausweisung von Neubauflä-  Tonwerkeareal chen wird in allen Ortsteilen gewährleis-  Mittelberg-Tal tet.  Tieracker . die Entwicklung von Gebieten nach § 13b BauGB werden geprüft . um Wohnraum zu schaffen, wird das Potenzial durch Ökonomiegebäude und landwirtschaftliche Hofstellen ge- nutzt . Fördermittel (ELR, Städtebauförderung) werden in An- spruch genommen . die Identität der Teilorte und ortsbildprägende Gebäude bleiben erhalten

Die Brachfläche des Tonwerkeareals wird Leitprojekt 4: Tonwerkeareal entwickeln bebaut.  unterschiedliche Wohnformen werden geschaffen  bedarfsgerechte öffentliche und kulturelle Nutzun- gen  ergänzende Einzelhandelsansiedlungen werden rea- lisiert  die Stadt wird ihre Steuerungsmöglichkeiten wahr- nehmen (Baurecht, städtebauliche Verträge etc.)

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Ziele Projekte

Die Ortskerne werden als Orte der Be- Leitprojekt 5: Quartiersentwicklung Stadtkern III gegnung aufgewertet und ihre Wohn-  Definition eines möglichen Sanierungsgebiets funktion wird erhöht.  Vorbereitende Untersuchungen  Antragstellung Leitprojekt 6: ELR-Schwerpunktgemeinde  Antragstellung als ELR Schwerpunkt Gemeinde . Erarbeitung einer Gestaltungssatzung für die Altstadt Kandern

4.5 Gewerbe – Handel – Dienstleistung 4.5.1 Ausgangslage

Wirtschaftsstandort

Während im Jahr 2000 das Produzierende Gewerbe und der Dienstleistungssektor in Kandern gleicherma- ßen vertreten waren, verschiebt sich der Beschäftigtenanteil immer mehr in den Dienstleistungssektor. Das produzierende Gewerbe hat dadurch seit dem Jahr 2000 einen Beschäftigtenanteil von fast 15 % verloren. Der Sektor Handel, Gastgewerbe und Verkehr hält sich relativ konstant, während der Primäre Sektor stark 44 zurückgegangen ist.

Abbildung 13: Entwicklung der Wirtschaftssektoren

100% 90% 80%

70%

33,1

43

52,8

57,3 58,2 60% 57,7 50%

40% 19,9 20,2

30% 18,3

17,4

16,9 16,5

20% 34,2

10% 25,6

24,4

21,3 21,3 21,1 0% 2000 2005 2010 2015

Produzierendes Gewerbe Handel, Gastgewerbe und Verkehr Sonstige Dienstleistungen Primärer Sektor

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

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Abbildung 14: Beschäftigtenentwicklung im Vergleich

150,0

140,0

130,0

120,0

110,0

Veränderung in in % Veränderung 100,0

90,0 2000 2005 2010 2015

Kandern Landkreis Lörrach

Region Hochrhein-Bodensee Land Baden-Württemberg

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018

Bei einem Vergleich der Beschäftigtenentwicklung seit 2000 fällt auf, dass Kandern weit über der Entwick- lung in den Vergleichsräumen liegt. Während die Beschäftigtenzahlen in Kandern seit 2000 um rund 45 % gestiegen sind, hat die Beschäftigtenzahl im Kreis Lörrach, der Region und im Land Baden-Württemberg nur um etwa 20 % zugenommen. 45

Trotz der steigenden Beschäftigtenzahlen pendeln immer mehr Personen täglich aus der Stadt. Gleichzeitig steigt aber auch die Zahl der Einpendler an. Der Pendlersaldo ist dabei seit dem Jahr 2000 recht konstant. Die weitaus stärksten Pendlerverflechtungen bestehen mit den Städten Lörrach und Weil am Rhein sowie der Nachbargemeinde Malsburg-Marzell. Jeden Tag pendeln rund 1.800 Erwerbstätige in die umliegenden Städte, rund 270 Erwerbstätige pendeln sogar über die Landesgrenzen hinaus in die Schweiz und nach Frankreich. Hingegen pendeln ca. 900 Erwerbstätige nach Kandern.

Gewerbeflächenbedarf und Gewerbeflächenpotenzial

Mit der Rücknahme des Standortes „Nollen“ in Wollbach mit ca. 3,9 ha sind keine relevanten Gewerbeflä- chenpotentiale in der Stadt ausgewiesen. Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen ist dringend notwendig, um die ansässigen Gewerbebetriebe am Standort zu halten und mit Neuansiedlungen weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Bei einer Fortschreibung des Flächennutzungsplanes müssen daher neue Flächen geprüft werden.

Einzelhandel

Die Situation im Einzelhandel und die Einzelhandelspotentiale werden derzeit von der GMA untersucht. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Stadt über eine recht gute Ausstattung im inhabergeführten Einzel- handel verfügt und der Einzelhandelsschwerpunkt in der Innenstadt liegt.

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Die Bestandserhebung erbrachte folgende Ergebnisse

. Gesamtverkaufsfläche von ca. 4.780 m²

. Bruttoumsatzleistung ca. 21,4 Mio €

. Einzelhandelsschwerpunkt liegt in der Innenstadt

. EDEKA und Penny Markt in der Innenstadt vorhanden

Als wesentliche Ziele werden im Einzelhandelskonzept genannt:

. Innenstadt als zentralen Versorgungsbereich sichern -> Neuansiedlungen mit zentrenrelevanten Kernsortimenten

. Unterdurchschnittliche Ausstattung im Bereich Lebensmittel und Drogerie -> weiterer Lebensmit- teldiscounter mit Drogeriemarkt im ehemaligen Tonwerke Areal

. Konzentration auf Ausbau von Nahversorgungsbetriebe (Lebensmittelmarkt, Drogeriemarkt)

. gutes Angebot in anderen Branchen wie Elektro- oder Haushaltswaren vorhanden -> weitere An- siedlungen sind aufgrund der Einwohnerzahlen unrealistisch

Abbildung 15: Zentraler Versorgungsbereich Innenstadt

46 .

.

.

.

.

.

.

.

.

.

.

Quelle: GMA 2018

Es ist zu beobachten, dass viele Tagesausflügler aus der Schweiz in Kandern einkaufen und damit die Kaufkraft ankurbeln. Dies ist im Einzelhandelskonzept berücksichtigt.

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Dienstleistungen Die Anzahl der im Dienstleistungssektor Beschäftigten steigt auch in Kandern kontinuierlich an und bietet mittlerweile die meisten Arbeitsplätze in Kandern. Wichtige Arbeitgeber sind die Seniorenpflegeheime und die Tagespflegeeinrichtungen. Hinzu kommen zahlreiche weitere private Dienstleistungsbetriebe.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist zwar gegenwärtig noch sichergestellt, durch den anstehenden Generatio- nenwechsel ist allerdings eine Verschlechterung zu befürchten. Neben Praxen der Allgemeinmedizin stehen jeweils ein Internist und ein Frauenarzt sowie drei zahnärztliche Praxen zur Verfügung. Zudem wird das medizinische Angebot von zwei Logopäden und Heilpraktiker sowie vier Praxen für Massage und Kranken- gymnastik ergänzt.

4.5.2 Entwicklungsperspektiven Gewerbe – Handel - Dienstleistung

A Leitsatz

„Im Bereich Einzelhandel und private Dienstleistungen ist Kandern gut ausgestattet. Zentrale Ziele sind die Entwicklung von Gewerbeflächen und die Etablierung eines Ärztehauses.“

B Beschreibung 47

Schaffung von Arbeitsplätzen – Leitprojekt Entwicklung von Gewerbeflächen

Oberstes Ziel für die Weiterentwicklung im Handlungsfeld Gewerbe, Handel und Dienstleistung ist die Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen entsprechend der Einwohnerentwicklung. Da im aktuellen Flächen- nutzungsplan keine potentiellen Gewerbeflächen vorhanden sind, die entwickelt werden können, müssen geeignete Flächen unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft werden.

Einzelhandelsangebot

Kandern verfügt über ein ordentliches Einzelhandelsangebot, das es zu erhalten gilt. Der Onlinehandel konkurriert mit dem stationären Handel, daher muss das Angebot erweitert werden. Die Entwicklung des Tonwerke Areals sieht vor, neben Wohnbebauung auch Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen, um den Einzel- handel zu erweitern (z.B. Discounter und Drogeriemarkt). Mit der Ansiedlung von Frequenzbringern profi- tieren auch die Einzelhändler in der Innenstadt. Durch verschiedene Veranstaltungen wie dem Töpfer- markt oder dem Jahrmarkt wird nicht nur das Einkaufserlebnis in Kandern gefördert.

Medizinische Versorgung – Leitprojekt Ärztehaus in zentraler Lage

Gegenwärtig verfügt die Stadt über ein gutes Angebot an Ärzten. Durch den demographischen Wandel und steigende Einwohnerzahlen wird die Nachfrage nach medizinischen Leistungen weiter steigen. Auf der anderen Seite ist die Nachfolge in vielen Praxen ungeklärt. Durch ein zentrales Ärztehaus kann die medizi- nische Versorgung in Kandern sichergestellt und erweitert werden. Mit den ansässigen Ärzten werden Ge- spräche geführt, um den möglichen Bedarf zu erfassen. Parallel dazu werden potentielle Standorte identifi- ziert und im Hinblick auf ihre Machbarkeit geprüft.

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C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Es werden weitere Arbeitsplätze ge- Leitprojekt 7: Entwicklung von Gewerbeflächen schaffen.  Standortprüfung zur Entwicklung gewerblicher Flä- chen inkl. wirtschaftlicher Betrachtung  Fortschreibung FNP  BPlan-Verfahren

Das vielfältige Einzelhandelsange- . auf dem Tonwerkeareal werden Frequenzbringer ange- siedelt bot wird erhalten und erweitert. . Veranstaltungen wie Töpfermarkt oder Jahrmarkt för- dern das Einkaufserlebnis in Kandern

Die medizinische Versorgung wird Leitprojekt 8: Ärztehaus in zentraler Lage sichergestellt und erweitert.  Gespräche mit ansässigen Ärzten werden geführt  Standortprüfung  Umsetzung

4.6 Energie – Technische Infrastruktur 4.6.1 Ausgangslage 48 Energie

Es ist mittlerweile unbestritten, dass der CO2-Ausstoß unabsehbare Auswirkungen auf unser Klima haben

wird. Damit stellt sich die Frage, wie die vereinbarten Ziele zur CO2-Einsparung erreicht und gleichzeitig die Energieversorgung langfristig sichergestellt werden kann.

Ziel der Bundesregierung ist es, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 % und bis 2050 um mindes- tens 80 % gegenüber 1990 zu reduzieren. In Baden-Württemberg sollen entsprechend dem Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 25 % und bis 2050 um mindestens 90 % gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden.

Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn Energie eingespart, die Effizienz in der Energieerzeugung er- höht und verstärkt erneuerbare Energien eingesetzt werden. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Was- serstoffforschung (ZSW) kommt in seiner Studie zur Vorbereitung des Klimaschutzgesetzes für Baden- Württemberg zu dem Ergebnis, dass bis zum Jahr 2050 allein durch Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung der Endenergieverbrauch halbiert werden kann. Das größte Potenzial wird dabei vor allem im Wärmemarkt – u.a. durch die energetische Sanierung von Gebäuden – gesehen (Rückgang um ca. zwei Drittel). Rund 80 % des Energiebedarfs sollen durch erneuerbare Energien abgedeckt werden.

Eine zentrale Bedeutung zur Umsetzung der Ziele von Bund und Land haben insbesondere die Städte und Gemeinden. Durch die energieeffiziente Umrüstung kommunaler Gebäude, die Förderung von Maßnahmen zum Energiesparen und eine zielgerichtete Öffentlichkeits- und Überzeugungsarbeit können die Kommu-

nen einen erheblichen Beitrag zur CO2-Minderung leisten.

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In Kandern werden bereits einige Maßnahmen zur Einhaltung der Klimaziele umgesetzt. Für die Anbrin- gung von Photovoltaikanlagen wurden bspw. Flächen auf kommunalen Dächern verpachtet. Auf dem Dach der August-Macke Schule ist im Zuge des Neubaus eine PVA geplant. Das Freibad wird beispielsweise be- reits mit Solarwärme beheizt.

Für die Beheizung der öffentlichen Gebäude wird im Rathaus eine Pelletheizung betrieben und im Neubau des Kindergartens „Forstgarten“ wurde eine Holzhackschnitzelanlage installiert.

Technische Infrastruktur

Die Wasserversorgung in Kandern erfolgt über den Zweckverband Gruppenwasserversorgung Hohlebach- Kandertal. Aus ca. 50 Quellen, acht Tiefbrunnen und 14 Hochbehältern wird das Wasser gewonnen.

Anfang des Jahres 2018 wurde die Versorgung mit Strom vom Energiedienst AG übernommen. Die Gas- versorgung erfolgt über die bnNETZE GmbH aus Lörrach.

Die Stadt Kandern betreibt das Freibad Kandern selbst. Aus der alten Riedlinger Quelle wird dafür das Wasser gewonnen.

Über den Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach wird die Breitbandversorgung ausgebaut.

4.6.2 Entwicklungsperspektiven Energie – Technische Infrastruktur

A Leitsatz 49

„Eine optimale technische Infrastruktur ist Voraussetzung für Wohnbauentwicklung. Es gilt, die vorhandene Infrastruktur zu erhalten und auszubauen. Die Stadt Kandern leistet in ihrer Zuständigkeit sowie im Zusammenwirken mit den anderen Kommunen im Landkreis ihren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Die Stadt setzt sich das Ziel, den verbleibenden Energiebedarf langfristig durch erneuerbare Energien abzudecken. “

B Beschreibung

Energieverbrauch und Energieversorgung

Langfristiges Ziel ist es, den Energieverbrauch kontinuierlich zu reduzieren und überwiegend regenerativ abzudecken. Maßnahmen die zum Erreichen der Ziele beitragen können, sind das Anbringen von Photovol- taikanlagen auf öffentlichen und privaten Gebäuden und die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel im Straßen- raum. Es ist zudem zu prüfen, in wieweit Nahwärmenetze zur Energiegewinnung etabliert werden können.

Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung

Bei der Entwicklung von zukünftigen Baugebieten muss die Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet wer- den. Die Stadt wird über den Zweckverband Gruppenwasserversorgung Hohlebach-Kandertal mit Wasser versorgt. Dies sollte auch in Zukunft gewährleistet werden. Bei einem entsprechenden Einwohnerwachs- tum muss die die Kapazität der Kläranlage geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

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Feuerwehr und Notarzt

Die Erstversorgung im Notfall erfolgt bisher über die Notärzte aus Lörrach oder Basel. Um die Erstversor- gung zukünftig gewährleisten zu können, werden das DRK und die örtlichen Ärzte im Notfall hinzugezo- gen. Durch eine gute technische und personelle Ausstattung der Feuerwehr wird darauf geachtet, dass die Notfallhilfe gewährleistet ist.

Hochwasserschutz

Angesichts zunehmender Starkregenereignisse im Zuge des Klimawandels ist der Hochwasserschutz an allen Gewässern zu steigender Bedeutung. Es muss geprüft werden, ob die Schaffung weiterer Retentions- räume entlang der Gewässer (z.B. am Feuerbach in Riedlingen) im Falle eines Hochwassers notwendig ist. Um für die zunehmende Gefahr von Starkregenereignissen gewappnet zu sein, muss ein Maßnahmenplan erarbeitet werden, der die Risiken und die daraus resultierenden Maßnahmen aufzeigt.

Breitbandversorgung

Die flächendeckende Versorgung mit Breitband Internet muss für alle Haushalte abgedeckt und sicherge- stellt sein. Wichtig ist hierbei die Zusammenarbeit mit dem Zweckverband „Breitband“ des Landkreises Lörrach.

C Ziele und Projekte 50 Ziele Projekte

Der Energieverbrauch wird kontinuierlich . auf privaten und öffentlichen Dachflächen werden Pho- reduziert und die Energieversorgung wird tovoltaikanlagen angebracht überwiegend regenerativ abgedeckt. . die Beleuchtungen in öffentlichen Gebäuden und die Straßenbeleuchtung wird auf LED umgerüstet . die Etablierung von Nahwärmenetzen wird geprüft

Sicherung und Anpassung der Trinkwas- . Trinkwasserversorgung wird aus Eigenwasser gewähr- serversorgung und Abwasserentsorgung leistet an die bauliche Entwicklung. . die Kläranlage wird auf ihre Leistungsfähigkeit im Hin- blick auf die Einwohnerentwicklung geprüft

Feuerwehr und Notarzt bleiben weiterhin . die Erstversorgung wird durch das DRK und die ansässi- einsatzfähig. Die gute Ausstattung der gen Hausärzte sichergestellt Feuerwehren wird aufrechterhalten. . Feuerwehrleute sind als Ersthelfer ein wichtiges Glied der Rettungskette und werden weiterhin gut ausgestattet

Der Hochwasserschutz an allen Gewäs- . ein Maßnahmenplan für Starkregenereignisse wird erar- sern wird gewährleistet. beitet . weitere Retentionsräume (z.B. in Riedlingen) werden ge- prüft

Eine flächendeckende Breitbandversor- . Realisierung unter der Regie des Zweckverbands Breit- gung wird sichergestellt. band des Landkreises

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4.7 Mobilität 4.7.1 Ausgangslage

Die Stadt Kandern verfügt über keinen direkten Anschluss an die Autobahn A5 (Freiburg – Basel). Die Stadt ist über die B3 ab Autobahnausfahrt Müllheim/Neuenburg erreichbar. An die Autobahn A98 (Weil am Rhein – Stockach) ist Kandern in ca. 10 km Entfernung mit der Ausfahrt Kandern angeschlossen. Durch die Anbindung an die Bundesstraße B3 wird die Nord – Süd Verbindung gewährleistet. Die Ortsteile sind durch die Landesstraßen L132, L134 und L135 miteinander verbunden.

Zahlen zum Verkehrsaufkommen beinhaltet das Verkehrsmonitoring 2015 des Landes Land Baden – Würt- temberg. Die auf Gemarkung Kandern vorhandenen Zählstellen liegen allerdings allesamt an Kreisstraßen mit einem geringen Verkehrsaufkommen. Entlang der L 134 gibt es keine Zählstellen.

Auf der Kreisstraße K 6319 zwischen Holzen und Hammerstein beträgt der tägliche Verkehr 1.791 Kraft- fahrzeugen/24h. Der Schwerlastverkehr hat ein Aufkommen von 59 Fahrzeugen/24h. An der Verkehrszähl- stelle zwischen Tannenkirch und Kandern wurde ein Verkehrsaufkommen von 1.130 Kfz/24h und ein Schwerlastverkehrsaufkommen von 27 Kfz/24h gemessen.

Der Busverkehr wird durch den Verkehrsverbund Regio Verkehrsverbund Lörrach (RVL) mit folgenden Bus- linien sichergestellt.

. Buslinie 1 Kandern ZOB – Egringen – Binzen – (Basel Bad Bf) – Lörrach ZOB 51

. Buslinie 2 Kandern ZOB – Binzen – Rümmingen – Lörrach ZOB

. Buslinie 4 Marzell Fachklinik Kandertal – Kandern – Schliengen – Bad Bellingen/Müllheim

. Buslinie 54 Kandern ZOB – Hammerstein – Wollbach – Wittlingen – Lörrach-Brom- bach (Bhf-Bus)

. Buslinie 55 Kandern ZOB – Rümmingen – Binzen – Haltingen – Weil am Rhein – Basel

. Buslinie 264 Schliengen – Obereggenen – Kandern – Müllheim

Es bestehen von fünf Uhr morgens bis ca. 20:00 Uhr abends stündliche Verbindungen zwischen Kandern, Lörrach, Müllheim und Basel.

Kandern verfügt über einen Schienenanschluss, der derzeit nur für die Kandertalbahn (Chanderli) am Wo- chenende genutzt wird.

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Abbildung 16: Übersicht Umwelt

52

Quelle: KE

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4.7.2 Entwicklungsperspektiven Mobilität

A Leitsatz

„Um als Wohn- und Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben, wird eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gewährleistet. Die Ortsteile sind über ausgebaute Stra- ßen, ein gutes Nahverkehrs- und Radwegenetz an den Hauptort Kandern angebunden.“

B Beschreibung

Fußgängerbereiche

Die Schaffung von sicheren und barrierefreien Fußgängerwegen ist ein zentrales Ziel im Handlungsfeld Mo- bilität. Dazu gehört die Schaffung von Querungsmöglichkeiten an kritischen Kreuzungen und die weitge- hende Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Zunächst müssen kritische Stellen identifiziert und Lösungen geschaffen werden. Wichtiges Augenmerk liegt dabei auf der Schaffung von sicheren Schulwegen. Hierfür wird der Schulwegeplan überarbeitet.

Radfahrverkehr – Leitprojekt Attraktiver Radverkehr

Das Leitprojekt „Attraktiver Radverkehr“ beinhaltet mehrere Maßnahmen, um das Radfahren in Kandern attraktiv zu gestalten. Dazu müssen unter anderem die Lücken im Radwegenetz geschlossen werden. 53 Hauptwegestrecken müssen über eine ausreichende Beleuchtung verfügen und es müssen weitere Fahr- radabstellplätze geschaffen werden. Da die Nutzung von E-Bikes immer mehr zunimmt, werden innerorts E-Tankstellen bereitgestellt. Geeignete Standorte (z.B. in der Nähe von gastronomischen oder touristi- schen Einrichtungen) sind zu prüfen.

Öffentlicher Personennahverkehr - Leitprojekt Realisierung S-Bahn

Der Gemeinderat sowie die Bürgerschaft stimmen überein, dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) weiter verbessert werden muss. Das Leitprojekt „Realisierung S-Bahn“ ist dabei das zentrale Pro- jekt, das freilich allenfalls langfristig umgesetzt werden kann. Die Realisierung setzt darüber hinaus eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Kandertalgemeinden voraus.

Durch die touristische Prägung mit vielen Tagestouristen und die Lage in der Ferienregion Schwarzwald ist ein gutes ÖPNV-Angebot außerordentlich bedeutsam. Daher sollten Maßnahmen ergriffen werden, die den ÖPNV attraktiver gestalten. Ein Ziel ist es unter anderem, zwischen den Verkehrsverbünden RVL und RVF eine Harmonisierung der Tarife zu erreichen. Die Anbindung mit dem Regiobus in Richtung Norden muss ausgebaut werden. Da viele Touristen mit dem Fahrrad nach Kandern kommen, werden die Fahrradmit- nahme in den Bussen ermöglicht und entsprechende Fahrradabstellplätze an den Bushaltestellen bereitge- halten. Die Busse werden mittel- bis langfristig auf Elektroantrieb umgestellt.

Weiteres Ziel ist die bessere Verknüpfung der Ortsteile. Daher wird geprüft, ob sich Verbesserungen mit einem Bürgerbus oder Ruftaxen erzielen lassen.

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Straßennetz und Verkehrssicherheit

Die Optimierung des Straßennetzes in der ganzen Stadt muss kontinuierlich Aufgabe der Stadt sein. Hauptaugenmerk muss dabei auf der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer liegen. Risikobehaftete Kreuzungsbereiche (z.B. an der Hauptstraße oder Waldeckstraße) werden identifiziert und entschärft. Dar- über hinaus müssen die Brücken in der Hauptstraße/Waldeckstraße ertüchtigt und die generelle Verbesse- rung des Verkehrsflusses in Bereichen mit öffentlichen Nutzungen (z.B. Papierweg) erzielt werden. Bei ei- ner baulichen Entwicklung des Tonwerke Areals wird auch die Erschließung über einen Kreisverkehr ge- prüft.

Ruhender Verkehr

Weiteres Ziel im Handlungsfeld Mobilität ist es, den ruhenden Verkehr zu ordnen und zu optimieren. Hier- für wird ein Parkierungskonzept erarbeitet, das konkrete Lösungsvorschläge aufzeigt. Die Einführung eines Verkehrsleitsystems für die Innenstadt ist unabdingbar, um den Ruhenden Verkehr zu ordnen und die Ver- kehrsströme entsprechend zu lenken. Da der öffentliche Personennahverkehr mit dem Ausbau der S-Bahn eine große Rolle spielen wird, wird der Ausbau von Park + Ride Plätzen notwendig sein, um ausreichend Parkplätze für Pendler zur Verfügung zu stellen. Im Zuge der Erarbeitung des Parkierungskonzeptes wer- den für den Blumenplatz Ersatzflächen geprüft. An einigen Stellen in der Stadt sind Parkplätze eindeutig zu kennzeichnen (z.B. Bahnhofstraße, Friedhofsmauer).

Feldwegenetz 54 Zur Sicherung der Landwirtschaft wird das Feldwegenetz laufend ertüchtigt und instandgehalten.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Sichere und barrierefreie Fußgängerbe- . Querungsmöglichkeiten an kritischen Kreuzungsberei- reiche werden geschaffen. chen werden geschaffen . im öffentlichen Raum wird die Barrierefreiheit herge- stellt . sichere Schulwege werden gewährleistet . die Anregungen werden geprüft

Kandern macht das Radfahren attraktiv. Leitprojekt 9: Attraktiver Radverkehr  Lückenschluss des vorhandenen Radwegenetzes  viel befahrene Stellen werden innerorts gut ausge- leuchtet  E-Bike Tankstellen werden bereitgestellt  Fahrradabstellplätze werden geschaffen

Der öffentliche Personennahverkehr wird Leitprojekt 10: Realisierung S-Bahn ausgebaut und attraktiviert.  Vorprüfung und Schulterschluss der Kandertal- gemeinden  Realisierung mit der Schaffung von P+R Möglich- keiten

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Ziele Projekte

. Einflussmöglichkeiten nutzen um Verbesserungen in Abstimmung mit den Verkehrsverbünden RVL und RVF zu erreichen  die Tarife werden attraktiver und harmonieren mit Nachbarverbünden  die Regiobusanbindung wird in Richtung Norden verbessert  die Busse werden auf Elektroantrieb umgestellt  die Fahrradmitnahme wird ermöglicht  es werden mehr Abstellmöglichkeiten an Bushalte- stellen geschaffen . um die Ortsteile miteinander zu verbinden, wird die Bereitstellung eines Bürgerbusses oder von Ruftaxen geprüft

Das Straßennetz wird erhalten und opti- . Kreuzungsbereiche wie z.B. an der Hauptstraße oder miert. Im Vordergrund steht dabei die Si- Waldeckstraße werden entschärft cherheit aller Verkehrsteilnehmer. . Prüfung eines Kreisverkehrs am Tonwerkeareal . die Vorschläge werden geprüft

Der ruhende Verkehr wird neu geordnet . ein Parkierungskonzept wird für die Innenstadt erstellt und optimiert. . ein Verkehrsleitsystem wird eingeführt . Park + Ride Plätze werden ausreichend zur Verfügung gestellt 55 . die Parkierung am Blumenplatz wird geprüft . Parkplätze werden eindeutig gekennzeichnet (z.B. an Bahnhofstraße, Friedhofsmauer)

Das Feldwegenetz wird intakt gehalten. . Feld- und Wanderwege werden gepflegt

4.8 Freiraumentwicklung - Umwelt 4.8.1 Ausgangslage

Die Kultur- und Naturlandschaft von Kandern ist geprägt durch unterschiedliche Naturräume. Im Osten kennzeichnen hauptsächlich Waldflächen die Landschaft, im Westen befinden sich weitestgehend Grün- und Landwirtschaftsflächen mit Streuobstwiesen und Feldern. Am Südhang in Tannenkirch wird Wein an- gebaut. Nördlich der Ortsteile Tannenkirch, Riedlingen und Wollbach erstrecken sich bis zum Siedlungskör- per Kandern mehrere FFH- und Wasserschutzgebiete. Der Siedlungskörper von Kandern ist mit zahlreichen Schutzgebieten durchzogen. Dazu gehören:

. Landschaftsschutzgebiete Blauen und Kandertal

. Naturschutzgebiet Südschwarzwald

. FFH-Gebiete Röttler Wald, Markgräflerhügelland und Dinkelberg

. Wasserschutzgebiete Hertinger Quellen, Löhlequelle, Quellfassung Badquelle, Munzenbergquelle

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. Waldschutzgebiet Röttler Wald

Kandern ist unter anderem in folgenden Bereichen zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Kulturland- schaft tätig:

. Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) „Im Herz des Markgräfler Landes“: Zusam- menschluss mit den Gemeinden Bad Bellingen und Schliengen

. Landschaftserhalt: Mitglied im Landschaftserhaltungsverband des Landkreises Lörrach „LEV Lörrach“

. Ökokonto: Die Erhebung von Potenzialflächen für ein Ökokonto ist in der Einführung

. Flurneuordnung: Vernetzung von biologisch wertvollen Flächen

. Biotopverbund: Eine Biotopkartierung liegt vor und geht in die Anhörung

. Gewässerrenaturierung: Renaturierung des Feuerbachs in Bearbeitung

4.8.2 Entwicklungsperspektiven

A Leitsatz

56 „Die Stadt Kandern ist geprägt durch eine abwechslungsreiche Kultur- und Naturlandschaft. Zentrales Ziel der Stadtentwicklung ist der Erhalt dieser vielfältigen Landschaft.“

B Beschreibung

Erhalt der Artenvielfalt

Kandern ist von einer abwechslungsreichen Kultur- und Naturlandschaft geprägt und weist eine artenrei- che Tier- und Pflanzenwelt auf. Oberstes Ziel ist es, diese artenreiche Landschaft aufrecht zu erhalten. Um weiteren geschützten Lebensraum zu schaffen, werden die Maßnahmen des Landschaftsrahmenplans, wie die Ausweisung von Biotopen oder das Anbringen von Insektenhotels, umgesetzt. Die Kompensation von versiegelten Bauflächen gehört ebenso zu den Zielen der Stadt, wie die Erhaltung und Pflege des Streu- obstwiesenbestandes. Die Stadt wird eine aktive Rolle im Landschaftserhaltungsverband des Landkreises Lörrach einnehmen.

Nachhaltige Forstwirtschaft

Die Landschaft ist neben Streuobstwiesen und Feldern, durch Wälder geprägt, die einen hohen Naherho- lungswert aufweisen. Bei der Bewirtschaftung der Wälder wird ein schonender Holzeinschlag vorgenom- men, um die Leistungsfähigkeit des Waldökosystems zu erhalten. Dazu beitragen kann auch das Alt- und Totholzkonzept, das als Grundlage zur Pflege des Waldbestandes herangezogen wird.

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Offenhaltung der Landschaft

Um das typische Landschaftsbild von Kandern aufrecht zu erhalten und die Landschaftsoffenhaltung wei- terhin zu gewährleisten, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Eine dieser Maßnahmen ist die Stärkung und Unterstützung der Landwirtschaft und die Erhaltung von Ackerflächen. Im Rahmen der Ausarbeitung des ILEK wird auch das Thema Flurneuordnung eine wichtige Rolle spielen, um Eingriffe in die Landschaft umweltverträglich durchführen zu können. Zu einer nachhaltigen Landwirtschaft gehört auch die gly- phosatfreie Bewirtschaftung und Pflege der Flächen. Hier hat Kandern bereits die Weichen gestellt und die Prüfung zur glyphosatfreien Gemeinde durchgeführt.

C Ziele und Projekte

Ziele Projekte

Durch die ökologische Pflege von Grünflä- . Maßnahmen des Landschaftsplans werden umgesetzt, in- chen, eine nachhaltige Landwirtschaft und dem Biotope angelegt werden die Erhaltung sowie Schaffung von Bioto- . für zukünftige Bauvorhaben werden Ausgleichsflächen und pen wird die Artenvielfalt von Pflanzen -maßnahmen geschaffen (Ökopunkte-System) und Tieren gefördert. . wertvolle Streuobstwiesen werden erhalten, gepflegt und geschützt; Pflegepaten werden hierfür gewonnen . Kandern übernimmt eine aktive Rolle im Landschaftserhal- tungsverband 57 . für Insekten werden Lebensräume geschaffen (z.B. Insek- tenhotels)

Nachhaltige Forstwirtschaft wird betrie- . es wird ein schonender Holzeinschlag betrieben ben. . das bestehende Alt- und Totholzkonzept wird umgesetzt

Die Offenhaltung der abwechslungsrei- . die Landwirtschaft wird gestärkt und Ackerflächen bleiben chen Landschaft wird unterstützt. erhalten . im Rahmen des ILEK Programms wird die Flurneuordnung angestrebt

. Prüfung zur Ausweisung als glyphosatfreie Gemeinde (chemische Pflege ihrer Grün- und Freiflächen)

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4.9 Leitprojekte

Das Stadtentwicklungskonzept beinhaltet folgende Leitprojekte, die für die weitere Stadtentwicklung von besonderer Bedeutung sind:

Leitprojekt 1: Begegnungsstätte für Sport und Kultur

Leitprojekt 2: „Freizeitkonzept am Schwimmbad“

Leitprojekt 3: Ehrenamt und Vereine werden gestärkt

Leitprojekt 4: Tonwerkeareal entwickeln

Leitprojekt 5: Quartiersentwicklung Stadtkern III

Leitprojekt 6: ELR-Schwerpunktgemeinde

Leitprojekt 7: Entwicklung von Gewerbeflächen

Leitprojekt 8: Ärztehaus in zentraler Lage

Leitprojekt 9: Radwegenetz ertüchtigen

Leitprojekt 10: Realisierung S-Bahn

58 Nachfolgend sind in drei Teilplänen die Leitprojekte und weitere Projekte des Stadtentwicklungskonzepts soweit möglich planerisch verortet.

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Abbildung 17: Räumliches Entwicklungskonzept Kandern

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Abbildung 18: Räumliches Entwicklungskonzept Feuerbach, Tannenkirch, Sitzenkirch und Riedlingen

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Abbildung 19: Räumliches Entwicklungskonzept Holzen, Egerten, Hammerstein und Wollbach

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4.10 Perspektiven für die Stadtteile 4.10.1 Ausgangslage

Wollbach Wollbach ist der südlichste Ortsteil der Stadt Kandern mit zurzeit 836 Einwohnern. Zum Ortsteil gehören die Ortschaften Egerten (104 EW), Egisholz (98 EW), Hammerstein (161 EW) und Nebenau (103 EW). Der Stadtteil wird vom „Wollbach“ durchflossen und teilt diesen in Ober- und Unterdorf. Wollbach hat eine Hal- testelle der historischen Kandertalbahn, der „Chanderli“. Eine der drei Grundschulen der Stadt ist in Woll- bach angesiedelt. Auch ein kommunaler Kindergarten ist in Wollbach zu finden. Regelmäßige Veranstaltun- gen werden in der Mehrzweckhalle „Kandertalhalle“ abgehalten. Bis zur Eingemeindung im Zuge der Verwaltungs- und Gemeindereform im Jahre 1974 war Wollbach ebenso wie die im Folgenden aufgeführten und ebenfalls eingemeindeten Stadtteile ein eigenständiges Dorf.

Tannenkirch Tannenkirch ist der westlichste Ortsteil der Stadt Kandern und mit zurzeit 744 Einwohnern der zweitgrößte in Bezug auf die Bevölkerungszahl. Zum Ortsteil gehört die Ortschaft Gupf (199 EW). Der Ortsteil ist be- kannt für seinen Weinanbau, den er seiner erhöhten Lage am Südhang der „Hohen Schule“ verdankt. Im Ort beginnt ein 5 km langer Rundwanderweg durch die umliegenden Weinberge. Tannenkirch beheimatet ein Museum für das Küfer-Handwerk und die Evangelische Pfarrkirche St. Matthias mit einem mittelalterli- 62 chen Chorturm. Einen Besuch wert ist außerdem das Markgräfler Brauwerk, eine kleine Brauerei im Orts- kern Tannenkirchs, und das Hofgut Kaltenherberge.

Sitzenkirch Sitzenkirch ist an den südlichen Ausläufern des Blauen gelegen und befindet sich rund drei Kilometer von der Kernstadt Kandern entfernt. Sitzenkirch ist Heimat für zurzeit 283 Einwohner. Der Stadtteil bietet auf- grund seiner Lage viele Möglichkeiten für Wanderungen in der Umgebung, etwa zum Schloss Bürgeln, zur Sausenburg oder zum Hochblauen. Sehenswert sind vor allem die Klosterkirche mit schönen Grabplatten im Chor und ein oberschlächtiges altes Mühlrad.

Feuerbach Feuerbach ist in erster Linie durch seinen Rotwein bekannt, der hauptsächlich durch die Winzergenossen- schaft Efringen-Kirchen gekeltert und vertrieben wird. Der Stadtteil hat heute 344 Einwohner und befindet sich nordwestlich der Kernstadt Kandern. Die Feuerbacher Kirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem berühmten Architekten und großherzoglich badischen Baubeamten Heinrich Hübsch neu erbaut, nachdem die alte Kirche aus dem 15. Jahrhundert baufällig geworden war. In Feuerbach befindet sich au- ßerdem der Waldorfkindergarten Kanderns.

Riedlingen Riedlingen befindet sich unweit westlich der Kernstadt Kandern und hat 611 Einwohner zu verzeichnen. Die evangelische Kirche von Riedlingen ist eine ursprünglich romanische Kirche aus dem 11. und 12. Jahr- hundert und musste aufgrund von Kriegszerstörungen in früheren Jahrhunderten mehrfach neu aufgebaut werden. Teile der spätgotischen Wandmalereien konnten jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts freigelegt

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und restauriert werden. Die über 80 ha große 18-Loch Golfplatzanlage der Stadt Kandern, deren Entste- hung auf die 1980er Jahre zurückzudatieren ist, ist auf dem ehemaligen Gebiet der Gemeinde und heuti- gen Stadtteil Riedlingen gelegen.

Holzen

Der Stadtteil Holzen ist rund fünf Kilometer südöstlich von Kandern auf einer leichten Anhöhe inmitten der Markgräfler Hügellandschaft gelegen und beheimatet 635 Einwohner. Die evangelische Kirche in Holzen hat ihre Ursprünge im 13. Jahrhundert. Das Langhaus enthält spätgotische Fresken, die äußere Südwand und der Innenraum zahlreiche Epitaphe. Den Beinahmen Storchendorf erhielt Holzen, da dort seit 1979 Störche in einem Gehege angesiedelt werden. Die Finanzierung des Geheges erfolgt durch Spenden und Einnahmen aus dem alle zwei Jahre durchgeführten Storchenfest. Das in Freiburg angesiedelte Fraun- hofer-Institut für Kurzzeitdynamik betreibt in Holzen eine Außenstelle. Auf dem Firmengelände des Insti- tuts finden sich einige in Europa einzigartige Versuchsanlagen.

4.10.2 Entwicklungsperspektiven

Für die Ortsteile wurden keine explizit gesondert aufgeführten Maßnahmen im Rahmen des Stadtentwick- lungskonzeptes benannt. Vielmehr gelten viele der für die Gesamtstadt definierten Ziele auch für die Ort- steile, so z. B. die Zielsetzung der Senkung des Gesamtenergiebedarfs der Stadt, die Erhöhung der Wohn- dichten sowie die Gebäudesanierungen und Aufwertung der Kernbereiche etc. Auch die Zielsetzung der Sicherstellung der technischen Infrastruktur mit flächendeckenden Breitbandanschluss gilt natürlich für die 63 Ortsteile gleichermaßen wie für die Gesamtstadt.

Auch in den Ortsteilen gibt es im Flächennutzungsplan ausgewiesene Wohnbauentwicklungsflächen. Der Bebauungsplan „Mittelberg-Tal“ in Feuerbach wird derzeit erarbeitet. Dort können etwa 20 Wohneinheiten realisiert werden. In Wollbach können sogar 60 Wohneinheiten im Gebiet „Tieracker“ gebaut werden. Die Aktivierung von Leerständen durch Sanierung und der Umbau von untergenutzten Hofstellen könnte durch das Förderprogramm ELR durchaus für Eigentümer interessant werden.

Für die bessere Erreichbarkeit zwischen den Ortsteilen und in die Innenstadt wird geprüft, ob sich ein Bür- gerbus oder Ruftaxen etablieren könnten. Die Planung der Kandertalbahn würde insbesondere die Ort- steile Hammerstein und Wollbach optimal an das Schienennetz anbinden.

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5 Investitionsprogramm

5.1 Vorbemerkungen

Das Investitionsprogramm zeigt die mögliche zeitliche Umsetzung der Projekte und Planungen bis zum Jahr 2035 auf. Das Programm wurde dem Gemeinderat zur Kenntnisnahme vorgelegt und dient als Diskus- sionsgrundlage für die weitere Stadtentwicklung.

Die Projekte werden den folgenden Kategorien zugeordnet:

A: Laufende/beschlossene/abgeschlossene Projekte

B: Aufgabe der Verwaltung

B 1: Realisierung 2018 - 2020 B 2: Realisierung 2021 - 2025 B 3: Realisierung 2026 - 2030 B 4: Realisierung nach 2030

C: Vorbereitende Maßnahmen (Vergabe von Leistungen an Dritte / Externe) 64 C 1: Realisierung 2018 - 2020 C 2: Realisierung 2021 - 2025 C 3: Realisierung 2026 – 2030

D: Investive Maßnahmen

D 1: Realisierung 2018 - 2020 D 2: Realisierung 2021 - 2025 D 3: Realisierung 2026 - 2030 D 4: Realisierung nach 2030

E: Private Projekte/Koordination durch die Verwaltung

P: Personalkosten

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5.2 Prioritäten

Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie Demographische Herausfor- 1 derungen 1.1 Ziel ist ein moderates Ein- wohnerwachstum entspre- chend der regionalen Ent- wicklung und der Funktion von Kandern als Unterzent- rum. 1.1.1 es werden besonderer Wohn- siehe Punkt 4 raum und Wohnformen ange- strebt 1.1.2 der Fokus liegt auf dem Woh- siehe Punkt 4 nungsbau für junge Familien 1.1.3 es werden höhere Wohndichten siehe Punkt 4 in allen Ortsteilen zugelassen 1.1.4 seniorengerechte Wohnformen siehe Punkt 4 werden in allen Ortsteilen er- möglicht 1.1.5 seniorengerechte Wohnange- siehe Punkt 4 bote werden insbesondere an

innerörtlichen Standorten geför- dert 1.2 Die Jugendarbeit wird ge-

stärkt. 1.2.1 aufgrund des sich ändernden Freizeitverhaltens der Jugend und der nachlassenden Bindung B 1-2 x x an die Vereine werden ange- 65 passte Konzepte erarbeitet 1.2.2 die Jugendkultur- und Bildungs- B angebote werden erweitert x x x x 1.2.3 die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Vereine B x x x x wird intensiviert 1.2.4 ein Treffpunkt für die Jugend (z.B. Skaterplatz) wird geschaf- C 2 x fen 1.2.5 es werden spezifische Beteili- gungsformate für Jugendliche B 1-2 x x entwickelt 1.3 Kandern ist eine lebendige

Stadt für alle Generationen. 1.3.1 die Vereine tragen mit ihren Angeboten einen großen Teil zur kulturellen Vielfalt bei und B werden ideell und durch die Be- x x x x reitstellung von Räumlichkeiten unterstützt 1.3.2 die vielfältigen kulturellen An- B gebote werden sichergestellt x x x x 1.3.3 Neubürger und Flüchtlinge wer- den in das Gemeindeleben inte- B/E x x x x griert 1.3.4 Kandern hält entsprechende fa- siehe Punkt 2 milienfreundliche Infrastruktur bereit (z.B. Kinderbetreuung; siehe Punkt 2 Betreuung – Bil- dung) 1.3.5 die ärztliche Versorgung wird siehe Punkt 5 gewährleistet (siehe Punkt 5 Gewerbe – Handel – Dienstleis- tung)

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie 1.3.6 um keine „Schlafstadt“ zu wer- siehe Punkt 5 den, wird Gewerbebauland ge- schaffen (siehe Punkt 5 Ge- werbe – Handel – Dienstleis- tung) 1.3.7 die Stadtmarketingaktivitäten siehe Punkt 5 des Gewerberings werden un- terstützt 1.4 Die Betreuungs- und Frei- zeitangebote für Senioren sowie die ambulante und stationäre Pflege werden in Abstimmung mit den Kir- chen und Wohlfahrtsver- bänden weiter ausgebaut. 1.4.1 Senioren-Wohngemeinschaften B/E werden initiiert und ermöglicht x x x x 1.4.2 die Angebote der Tages- und Kurzzeitpflege werden ausge- B/E x x x x baut 1.4.3 eine ehrenamtlich getragene Koordinationsstelle für Senioren B 1-2 x x wird angestrebt 1.4.4 in den Ortsteilen werden die B/E Betreuungsangebote erweitert x x x x 1.4.5 Ziel ist ein moderates Ein- im öffentlichen Raum und in öf- wohnerwachstum entspre- fentlichen Gebäuden wird die chend der regionalen Ent- Barrierefreiheit sichergestellt, B 1-2 wicklung und der Funktion eine Prioritätenliste wird erstellt x x von Kandern als Unterzent- (u.a. Bibelissaal) 66 rum.

2 Betreuung – Bildung Die bedarfsgerechte und 2.1 wohnortnahe Kinderbetreu- ung wird gestärkt. für die Kinderbetreuung werden ausreichend Räumlichkeiten 2.1.1 D 1-2 und Personal bereitgestellt (u.a. x x Neubau Kindergarten Kandern) ergänzt wird das Betreuungsan- 2.1.2 B/E gebot durch Tageseltern x x x x die Ganztagesbetreuung für 2.1.3 Kinder ab einem Jahr wird lang- B x x x x fristig gesichert

die Kinderspielplätze werden er- 2.1.4 D tüchtigt x x x x

Die Ganztagesbetreuung an 2.2 der Schule wird ausgebaut. Vereinen wird die Möglichkeit 2.2.1 gegeben, sich in die Tagesbe- B/E x x x x treuung einzubringen durch die Einbindung der Ver- 2.2.2 eine wird die Vielfalt der Be- E 2 x treuung erhöht Räumlichkeiten für das Ganzta- 2.2.3 D 1-2 gesangebot werden angepasst x x ein Konzept für die Ganztages- schule an der Grundschule an 2.2.4 C 1-2 einem noch festzulegenden x x Standort wird erarbeitet Kandern verfügt über ein 2.3 attraktives Schulangebot

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie mit weiterführenden Bil- dungsabschlüssen. es wird eine kontinuierliche 2.3.1 Weiterentwicklung der Bil- B x x x x dungsabschlüsse angestrebt die Attraktivität der Gemein- 2.3.2 schaftsschule wird weiter er- B x x x x höht Die Inklusion und Integra- tion ausländischer Schüler 2.4 besitzt einen hohen Stellen- wert. Aufgabenwahrnehmung durch 2.4.1 B 1-2 die Integrationsmanagerin x x 2.4.2 Bildung von Kooperationen B x x x x Kinder und Jugendliche 2.5 können sich auch außerhalb der Schule weiterbilden. VHS Angebot in Kooperation 2.5.1 B mit den Schulen ausbauen x x x x

das Medienangebot wird an die 2.5.2 B Altersstruktur angepasst x x x x

das Angebot an digitalen Me- 2.5.3 dien wird erweitert (Stadtbü- B x x x x cherei) Das Angebot der Erwachse- 2.6 67 nenbildung wird erweitert. das VHS Programm wird ausge- B weitet x x x x für Senioren werden spezifische Angebote geschaffen (z.B. B x x x x Computerkurse) Sprachkurse zur Unterstützung der Integration werden angebo- B 1 x ten Sport – Freizeit – Kultur – 3 Tourismus Begegnungsmöglichkeiten 3.1 werden geschaffen. Leitprojekt 1: Begegnungs- 3.1.1 D 2 stätte für Sport und Kultur x der Blumenplatz wird belebt und für verschiedene Veranstal- 3.1.2 tungen genutzt (Open Air Ver- B 1-2 x x anstaltungen, Markt, Eisbahn etc.) die weitere Nutzung als Park- 3.1.3 B 1 platz wird geprüft x die Grünfläche an der Kander hinter dem Rathaus wird aufge- 3.1.4 D 2 wertet und als Naherholungsflä- x che genutzt die Aufenthaltsqualität der 3.1.5 Plätze in Kandern wird verbes- C 1-2 x x sert (Analyse und Priorisierung) es werden witterungsge- schützte Begegnungsmöglich- 3.1.6 C 1-2 keiten geschaffen (z.B. durch x x Überdachung/Segel)

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie Die touristischen Angebote werden erweitert und die 3.2 Besonderheiten von Kan- dern werden hervorgeho- ben. die touristische Infrastruktur wird aufgewertet und ausge- baut das gastronomische Angebot 3.2.1 B/E wird erweitert x x x x der Campingplatz wird aufge- B 1-2 / 3.2.2 wertet E 1-2 x x Wohnmobilplätze werden ge- 3.2.3 D 1 schaffen x zeitgemäße Hotels werden an- 3.2.4 E 2 siedelt x WLAN im öffentlichen Raum 3.2.5 D 1-2 wird zur Verfügung gestellt x x Themenwege, z.B. zum Thema 3.2.6 C 1-2 Wasser, werden ausgebaut x x im Mittelpunkt steht ein fami- 3.2.7 lien- und kindgerechter Touris- mus die Tourismusinformation wird an heutige Verhältnisse ange-

passt und für Touristen leichter zugänglich gemacht 68 3.2.8 Tourismus-App D 1 x 3.2.9 Hinweistafeln D 1 x 3.2.10 Internetpräsenz D 1 x 3.2.11 QR-Code D 1 x 3.2.12 Nutzung sozialer Medien etc.) D 1 x das Stadtmarketing wird im Verbund zwischen Gewerbetrei- laufender B 1-2 / 3.2.13 benden und der Stadt neu aus- Prozess E 1-2 x x gerichtet (corporate identity und corporate design) Besonderheiten werden stärker 3.2.14 betont (Keramikstadt, Weinkul- C 2 x tur, August Macke) ehemaliges Gasthaus Krone als B 1-2 / 3.2.15 Nukleus zum Thema August E 1-2 x x Macke-Haus nutzen Bestehende Einrichtungen, Events und Märkte bleiben 3.3 erhalten und werden weiter ausgebaut. Feste (Budenfest, Kunsthand- 3.3.1 werkermarkt, Roßmarkt, Reit- B x x x x turnier) bleiben erhalten kulturelle Einrichtungen bleiben 3.3.2 bestehen und werden weiter B x x x x gefördert Initiativen in den Bereichen 3.3.3 Kunst, Kultur und Musik werden B x x x x weiterhin ideell unterstützt private Initiativen (Freilichtthea- 3.3.4 B ter etc.) werden unterstützt x x x x

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie Die Sportinfrastruktur wird 3.4 erhalten und modernisiert. Leitprojekt 2: „Freizeitkon- C 1-3/ 3.4.1 zept am Schwimmbad“ D 1-3 x x x das Radwegenetz wird weiter siehe Punkt 7 3.4.2 D 2 ausgebaut Mobilität x für Elektrofahrräder werden E- siehe Punkt 7 3.4.3 Tankstellen eingerichtet (siehe D 2 Mobilität x Punkt 7 Mobilität) Das ehrenamtliche Engage- ment in Kandern besitzt ei- 3.5 nen hohen Stellenwert und wird gefördert. Leitprojekt 3: Ehrenamt und Vereine werden ge- stärkt ein Konzept zur Vereinsförde- 3.5.1 B 1 rung wird erstellt x die Wertschätzung und Aner- 3.5.2 kennung für das Ehrenamt wird B x x x x erhöht (Ehrenamtstag etc.) zwischen den Vereinen und der 3.5.3 Schule wird die Kooperation zur B x x x x Nachwuchsgewinnung verstärkt Vereine werden gestärkt/unter- 3.5.4 B 1-2 stützt x x

4 Städtebau – Sanierung – Wohnen Es werden vielfältige Wohn- 4.1 formen für unterschiedliche 69 Zielgruppen ermöglicht. Ankauf und Verkauf von Bau- grundstücken durch die Ge- 4.1.1 meinde (z.B. Feuerbach „Mittel- D x x x x berg Tal“, Wollbach „Tier- acker“) kostengünstiges Wohnen und 4.1.2 Geschosswohnungen werden B/E x x x x realisiert Wohnraum für Familien und Se- 4.1.3 nioren wird angestrebt (z.B. B/E x x x x Mehrgenerationenhaus) bezahlbarer Wohnraum wird

geschaffen Steuerung über die Bauleit- 4.1.4 planung, städtebauliche Ver- B x x x x träge passende Standorte werden C 1-2/ 4.1.5 entwickelt (z.B. Bolzplatz) E 1-2 x x

Fördermittel werden in An- 4.1.6 B spruch genommen x x x x

Kontakte zu möglichen Bau- 4.1.7 B trägern werden geknüpft x x x x die Wohnungsbauentwicklung erfolgt im Einklang mit den An- 4.1.8 B forderungen an die soziale und x x x x technische Infrastruktur Die Wohnbauentwicklung durch Ausschöpfen der In- nenentwicklungspotenziale 4.2 und die Ausweisung von Neubauflächen wird in allen Ortsteilen gewährleistet.

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie die Wohnbauflächen werden mit folgender Priorität entwi- ckelt: B 1-2/ 4.2.1 Tonwerkeareal E 1-2 x x 4.2.2 Mittelberg-Tal D 1 x 4.2.3 Tieracker D 1-2 x x die Entwicklung von Gebieten 4.2.4 nach § 13b BauGB werden ge- B 1/C 1 x prüft um Wohnraum zu schaffen, wird das Potenzial durch Öko- 4.2.5 B/C nomiegebäude und landwirt- x x x x schaftliche Hofstellen genutzt Fördermittel (ELR, Städte- siehe Leitpro- 4.2.6 bauförderung) werden in An- jekte 5/6 spruch genommen die Identität der Teilorte und siehe Leitpro- 4.2.7 ortsbildprägende Gebäude blei- jekt 6 ben erhalten Die Brachfläche des Ton- 4.3 werkeareals wird bebaut. Leitprojekt 4: Tonwerke- B 1-2/ 4.3.1 areal entwickeln E 1-2 x x Die Ortskerne werden als Orte der Begegnung aufge- 4.4 wertet und ihre Wohnfunk- 70 tion wird erhöht. Leitprojekt 5: Quartiersent- C 1-3/ 4.4.1 wicklung Stadtkern III D 1-3 x x x Leitprojekt 6: ELR-Schwer- 4.4.2 C 1-2 punktgemeinde x x

5 Gewerbe – Handel - Dienst- leistung Es werden weitere Arbeits- 5.1 plätze geschaffen. Leitprojekt 7: Entwicklung C 1-2/ 5.1.1 von Gewerbeflächen D 1-2 x x Das vielfältige Einzelhan- 5.2 delsangebot wird erhalten und erweitert. auf dem Tonwerkeareal werden 5.2.1 E 2 Frequenzbringer realisiert x Veranstaltungen wie Töpfer- 5.2.2 markt oder Jahrmarkt fördern B x x x x das Einkaufserlebnis in Kandern Die medizinische Versor- 5.3 gung wird sichergestellt und erweitert. Leitprojekt 8: Ärztehaus in C 1-2/ 5.3.1 zentraler Lage E 1-2 x x

6 Energie – Technische Infra- struktur Der Energieverbrauch wird kontinuierlich reduziert und 6.1 die Energieversorgung wird überwiegend regenerativ abgedeckt. auf privaten und öffentlichen 6.1.1 Dachflächen werden Photovol- D/E x x x x taikanlagen angebracht

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie die Beleuchtungen in öffentli- chen Gebäuden und die Stra- 6.1.2 D ßenbeleuchtung wird auf LED x x x x umgerüstet die Etablierung von Nahwärme- 6.1.3 C 2-3 netzen wird geprüft x x Sicherung und Anpassung der Trinkwasserversorgung 6.2 und Abwasserentsorgung an die bauliche Entwick- lung. 6.2.1 die Kläranlage wird auf ihre Leistungsfähigkeit im Hinblick 6.2.2 C 1-2 auf die Einwohnerentwicklung x x geprüft Feuerwehr und Notarzt blei- ben weiterhin einsatzfähig. 6.3 Die gute Ausstattung der Feuerwehren wird aufrecht- erhalten. die Erstversorgung wird durch 6.3.1 das DRK und die ansässigen B/E x x x x Hausärzte sichergestellt die Feuerwehren sind als Erst- helfer ein wichtiges Glied der 6.3.2 B/E Rettungskette und werden wei- x x x x terhin gut ausgestattet Der Hochwasserschutz an 71 6.4 allen Gewässern wird ge- währleistet ein Maßnahmenplan für Stark- 6.4.1 C 1-2 regenereignisse wird erarbeitet x x weitere Retentionsräume (z.B. 6.4.2 in Riedlingen) werden geschaf- D x x x x fen Eine flächendeckende Breit- 6.5 bandversorgung wird si- chergestellt. Realisierung unter der Regie 6.5.1 des Zweckverbands Breitband D 1-3 x x x des Landkreises

7 Mobilität Sichere und barrierefreie 7.1 Fußgängerbereiche werden geschaffen. Querungsmöglichkeiten an kriti- C 1-2/ 7.1.1 schen Kreuzungsbereichen wer- D 1-2 x x den geschaffen im öffentlichen Raum wird die 7.1.2 C/D Barrierefreiheit hergestellt x x x x ein sicherer Schulweg wird ge- 7.1.3 B währleistet x x x x

Kandern macht das Radfah- 7.2 ren attraktiv.

Leitprojekt 9: Attraktiver

Radverkehr Lückenschluss des vorhan- C 1-2/ 7.1.1 denen Radwegenetzes D 1-2 x x Fahrradabstellplätze werden C 1-2/ 7.1.2 geschaffen D 1-2 x x

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie viel befahrene Stellen wer- C 1-2/ 7.1.3 den gut ausgeleuchtet D 1-2 x x E-Bike Tankstellen werden C 1-2/ 7.1.4 bereitgestellt D 1-2 x x Der öffentliche Personen- 7.2 nahverkehr wird ausgebaut und attraktiviert. Leitprojekt 10: Realisierung

S-Bahn Vorprüfung und Schulterschluss 7.2.1 C 1-3 der Kandertalgemeinden x x x Realisierung mit der Schaffung D 4 von P+R Möglichkeiten x Verbesserungen in Abstimmung 7.2.2 mit den Verkehrsverbünden RVL und RVF die Tarife werden attraktiver und harmonieren mit Nach- x x barverbünden die Regiobusanbindung wird in Richtung Norden verbes- x x sert die Busse werden auf Elek-

troantrieb umgestellt x x die Fahrradmitnahme wird

ermöglicht x x es werden mehr Abstellmög- lichkeiten an Bushaltestellen x x 72 geschaffen um die Ortsteile miteinander zu verbinden, wird die Bereitstel- C 1-2/ 7.2.3 lung eines Bürgerbusses oder D 1-2 x x von Ruftaxen geprüft Das Straßennetz wird erhal- 7.3 ten und optimiert. Kreuzungsbereiche wie z.B. an 7.3.1 der Hauptstraße oder Waldeck- C/D x x x x straße werden entschärft Prüfung eines Kreisverkehrs am C 1-2/ 7.3.2 Tonwerkeareal D 1-2 x x Der ruhende Verkehr wird 7.4 neu geordnet und opti- miert. ein Parkierungskonzept wird für 7.4.1 C 1 die Innenstadt erstellt x ein Verkehrsleitsystem wird ein- 7.4.2 D 2 geführt x Park + Ride Plätze werden aus- 7.4.3 D 4 reichend zur Verfügung gestellt x die Parkierung am Blumenplatz 7.4.4 C 1 wird geprüft x Parkplätze werden eindeutig 7.4.5 gekennzeichnet (z.B. an Bahn- C 1 x hofstraße, Friedhofsmauer) Das Feldwegenetz wird in- 7.5 takt gehalten.

7.5.1 Feld- und Wanderwege werden D gepflegt x x x x Freiraumentwicklung und 8 Umwelt Durch die ökologische Pflege von Grünflächen, 8.1 eine nachhaltige Landwirt- schaft und die Erhaltung

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Pro- 2018- 2021- 2026- 2031- Ziffer Ziele Projekte Anmerkungen jektka- 2020 2025 2030 2035 tegorie sowie Schaffung von Bioto- pen wird die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren gefördert. Maßnahmen des Landschafts- 8.1.1 plans werden umgesetzt, indem Biotope angelegt werden für zukünftige Bauvorhaben werden Ausgleichsflächen und 8.1.2 C -maßnahmen geschaffen (Öko- x x x x punkte-System) wertvolle Streuobstwiesen wer- den erhalten, gepflegt und ge- 8.1.3 B schützt; Pflegepaten werden x x x x hierfür gewonnen Kandern übernimmt eine aktive 8.1.4 Rolle im Landschaftserhaltungs- B x x x x verband für Insekten werden Lebens- 8.1.5 räume geschaffen (z.B. Insek- D 1 x tenhotels) Nachhaltige Forstwirtschaft 8.2 wird betrieben. es wird ein schonender Holzein- 8.2.1 D schlag betrieben x x x x das bestehende Alt- und Tot- 8.2.2 D holzkonzept wird umgesetzt x x x x Die Offenhaltung der ab- 8.3 wechslungsreichen Land- schaft wird unterstützt. 73 die Landwirtschaft wird gestärkt 8.3.1 und Ackerflächen bleiben erhal- B/E x x x x ten im Rahmen des ILEK Pro- 8.3.2 gramms wird die Flurneuord- D 1-2 x x nung angestrebt

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