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Erinnerung soll bleiben Aufstand gegen Brüssel Empfindliches Gemüt »Potemkin«-Meuterei Daß sich politischer Protest lohnt, Ihre Verfassung ist gescheitert, ihre Der dänische Märchendichter Hans Der angeblich beste Film aller Zei- sei er auch noch so vereinzelt, zeigt Finanzierung höchst umstritten – Christian Andersen hielt sich häufig ten machte sie berühmt. Warum Berlin: Ein Hungerstreik für ange- die Europäische Union steckt in in Deutschland auf. Was ihm wäh- die Matrosen des Panzerkreuzers messenes Gedenken im Bundesfi- der Krise. Warum die EU nicht ge- rend eines Besuchs bei den Brü- meuterten und was damals wirk- nanzministerium. Seite 3 deihen will, auf Seite 4 dern Grimm widerfuhr? Seite 9 lich geschah, lesen Sie auf Seite 21

Das Ostpreußenblatt

Jahrgang 56 – Folge 26 C 5524 NABHÄNGIGE OCHENZEITUNG FÜR EUTSCHLAND 2. Juli 2005 U W D PVST. Gebühr bezahlt

Positiv gestimmt: Hans-Jürgen MAHLITZ Nur wenige Tage vor seiner : Vertrauensfrage im Bundes- tag reiste Bundeskanzler Schröder in die USA, um dort Gesunder Menschenverstand für einen deutschen Sitz im olitik paradox: In diesen Tagen schen Einnahmen und Ausgaben. UN-Sicherheitsrat zu werben. Ptritt der amtierende Kanzler Im vielgeschmähten und in Wahr- Der Kanzler war so positiv vors Parlament und bittet um des- heit in vielen Dingen so vorbild- gestimmt, daß er die Aussa- sen Mißtrauen, damit er anschlie- lichen Staate Preußen galt stets die ge des US-amerikanischen ßend vors Volk treten und dieses Devise: Man darf nicht mehr aus- Präsidenten, er sei nicht „ge- um sein Vertrauen bitten kann – geben, als man vorher eingenom- gen irgendein Land“ als „er- für eine Politik, zu der er selber men hat. Schuldenmachen war – freuliche Klarstellung“ be- unverdrossen steht, die im Wahl- zumindest in den Dimensionen, die zeichnete. Aussagen programm der ihn tragenden Par- wir seit Jahrzehnten in der Bundes- Schröders wie „Wir sind be- tei jedoch nicht mehr vorkommt. republik (alt und neu) erleben – reit, noch stärker als bisher Die Opposition will dem nicht absolut unpreußisch. internationale Verantwor- nachstehen, verkündet tapfer, sie Die Politiker, die jetzt darüber tung zu übernehmen“ werde alles besser machen und brüten, mit welchen Wahlverspre- dürften Bush nach seiner deshalb werde es viele noch viel chungen sie die Bürger für sich ge- Erfahrung mit Deutschland schlimmer treffen, läßt das Volk winnen können, wären gut bera- im Irakkrieg jedoch eher ver- über die Details vorerst im Unkla- ten, sich dieser alten preußischen schreckt haben. ren und überläßt die Programmdis- Tugend zu entsinnen. Nehmen wir Foto: AP kussion zunächst einmal Sonntags- als Beispiel die Gesundheitsreform. rednern und Hinterbänklern, die Ob Bürgerversicherung oder Kopf- durch unausgegorene Steuererhö- pauschale – beide Modelle locken hungs-, Steuersenkungs- und Was- mit der Aussicht auf deutlich nied- weis-ich-Pläne auf sich aufmerk- rigere Beiträge. Zugleich erfahren sam machen wollen; immerhin sind wir, nicht zuletzt durch kritische Angst vor Weimar ja nach dem erhofften Wahlsieg Medien, Tag für Tag von Unzuläng- allerlei Pöstchen zu vergeben. lichkeiten in unserem Gesundheits- Entwürdigendes Schauspiel um Schröders Vertrauensfrage Während die SPD sich von Schrö- wesen, die zu beheben natürlich ders Agenda 2010 verabschiedet Geld kostet. Und auch der begrü- eutschland und seine läh- es stets betont, aufgrund einiger Aber nicht nur die eigene Partei hat und auf Neidsteuer und ande- ßenswerte wissenschaftlich Fort- menden Schatten aus der Schwächen ihrer Verfassung die erhöhte mit ihrer Widerspenstig- re Ladenhüter aus der sozialisti- schritt – man denke nur an die Vergangenheit“ – auch die Machtergreifung Hitlers erst er- keit die öffentliche Aufmerksam- schen Mottenkiste setzt, muß die Genforschung – bewirkt in aller Re- D Union erst noch zu einer klaren, er- gel nicht eine Verbilligung, son- am Freitag von Bundeskanzler möglicht habe. keit auf das sich bietende Schau- Schröder gestellte Vertrauensfrage spiel. Auch die Grünen de- folgversprechenden und ehrlichen dern eher eine Verteuerung der Konzeption finden. Von Merkel medizinischen Versorgung. fällt unter diese Überschrift. Anstatt Als Folge dieser Angst vor Weimar battierten bis zur letzten Minute und Stoiber hören wir in diesen Ta- sich einfach wegen Regierungsun- wurden zahlreiche (grund-)gesetzli- öffentlichkeitswirksam, wie sie Im Klartext heißt das: Wer eine gen immer wieder, absoluten Vor- bessere ärztliche Versorgung will, fähigkeit aufzulösen – egal ob nun che Sicherungsmechanismen – sich zu entscheiden gedenken. Der rang habe für sie alles, was mehr muß mehr dafür zahlen; wer nied- wegen unüberbrückbarer Gegen- Selbstauflösungsverbot, Fünf-Pro- Grünen-Abgeordnete Werner Arbeitsplätze schafft. Im Prinzip ist rigere Beiträge will, muß eine Ein- sätze mit den Grünen, den SPD- zenthürde, Verbot von Listenverbin- Schulz drohte sogar mit einer Ver- das völlig richtig: Wachstums- und schränkung der medizinischen Lei- Linken, der Unionsmehrheit im dungen, Blockademöglichkeit durch fassungsklage, denn Schröder und Beschäftigungspolitik ist die beste stungen in Kauf nehmen. Mehr Bundesrat oder einfach eigener Un- den Bundesrat – eingebaut, die eine Müntefering sollten nicht denken, Sozialpolitik. Leistung für weniger Geld, das fähigkeit –, muß Bundeskanzler Wiederholung der Vergangenheit sie könnten „sich das Grundgesetz Ein wirklich spürbarer Rückgang geht nun einmal nicht, weder im Schröder dieses peinliche Spekta- ausschließen sollten. zurechtbiegen, wie es ihnen gerade der Arbeitslosigkeit – da geht es Gesundheitswesen noch in ande- kel einer Vertrauensfrage inszenie- paßt“. nicht um Hunderte oder Tausende, ren Bereichen des öffentlichen wie ren, bei der, anders als sonst, ihm So kann möglicherweise eine sondern um Hunderttausende – des privaten Lebens. das Vertrauen abgesprochen wer- Wiederholung der Vergangenheit Aber nicht nur Werner Schulz würde die staatlichen Sozialsyste- Um dies zu erkennen, braucht den soll. verhindert werden, aber die Gegen- drohte mit Klage, auch die Ökolo- me von erheblichen Ausgaben ent- man keine komplizierten mathe- wart wird durch gisch-Denokrati- lasten und zugleich endlich das matischen Formeln – es reichen die Grund für diesen blamablen Um- sie blockiert. sche Partei (ÖDP) Geld in die öffentlichen Kassen Grundrechenarten und der gesun- bringen, das diese so dringend be- de Menschenverstand. Letzterer weg ist die bundesrepublikanische Schröder konnte Ehrliche Selbstauflösung nutzte diese Chan- nötigen. Dann wären übrigens Verfassung, die eine Selbstauflö- seine Politik nicht ce, um ans Licht scheint vielen unserer Politiker ab- auch die Mittel da, um grundle- handen gekommen zu sein – sonst sung des Bundestags aus freien offen zur Wahl stel- des Bundestages läßt der Öffentlichkeit gende Reformen ohne unerträgli- würden sie nicht vor jeder Wahl Stücken nicht vorsieht. Grund hier- len und der Wäh- Grundgesetz nicht zu zu treten. Werbe- che Härten für den einzelnen Bür- den Bürgern Dinge vesprechen, für ist wiederum – und da wären ler mußte mitanse- wirksam verkün- ger durchzuziehen. von denen sie selber ganz genau wir wieder bei der schattenwerfen- hen, wie über dete die Nischen- Denn dies ist der Kern des Dilem- wissen, daß sie sie nicht einhalten den Vergangenheit – die Angst vor Wochen mit ver- partei, sie wolle mas: das Ungleichgewicht zwi- können. Weimar. Jene Republik die, so wird schiedenen Taschenspielertricks ver- auf jeden Fall eine Klage einrei- sucht wurde, den Grünen den chen, da alle Parteien, die nicht „Schwarzen Peter“ bei dieser Grote- schon im vertreten ske zuzuspielen, da die eigenen Ge- seien, 30.000 Unterschriften für ih- echzig Jahre Ende des nossen Schröder nur sehr ungern of- re Zulassung sammeln müßten. S Zweiten Weltkriegs – Preis EUR 2,50 fen ihr Vertrauen absprechen Hierzu sei man aber in so kurzer sechzig Jahre Flucht und würden. Obwohl, das sei angemerkt, Zeit nicht in der Lage. er gerade dieses verspielt hat, indem Vertreibung – sechzig PMD er die Entscheidung Neuwahlen ab- Rechtsexperten sind sich über Jahre Ende des NS-Regimes Preußischer zuhalten nur mit Müntefering im Al- die Erfolgschancen möglicher Ver- – sechzig Jahre Beginn der Mediendienst leingang entschieden hat. Dies ge- fassungsklagen uneins, schließlich gewaltsamen Teilung Deutsch- schah ohne Rücksicht auf die habe es so etwas noch nicht gege- lands und Europas: der 8. Mai Tatsache, daß zahlreiche Minister ben. Und auch Horst Köhler hat ei- 1945, aber nicht nur aus der und Bundestagshinterbänkler so ne schwere Entscheidung zu tref- Perspektive der Sieger und Wir erfüllen wohl ihren Job verlieren. fen. Obwohl jeder weiß, daß die Vertrauensfrage nichts als Mau- Befreiten, sondern auch der alle Um die Neuwahlen nicht zu ge- schelei ist, um Neuwahlen durch- Opfer unseres eigenen Volkes. Literatur-, fährden, wurde den SPD-Bundes- zudrücken, muß er innerhalb von Nach all den Aufgeregtheiten, tagsabgeordneten – wieder durch 21 Tagen prüfen, inwieweit sie mit Verzerrungen und Einseitig- Musik- die Parteispitze, dieses Mal aber in der Verfassung vereinbar ist. keiten zum Jahrestag der Ka- & Person von Franz Müntefering – pitulation der Wehrmacht präsen- Filmwünsche. empfohlen, sich durch Enthaltung Alles in allem habe die Angst vor tiert die Preußische Allgemeine dieser Entscheidung zu entziehen. Weimar in einem wichtigen Aspekt Doch nicht jeder zeigte sich bereit, ein zweites Weimar geschaffen: Die Zeitung in einer Sonderveröffent- Parkallee 86 sich zu fügen. „Ich kann im Wahl- Wähler sind genauso frustriert von lichung die politisch nicht ganz kor- 20144 Hamburg kampf doch nicht für Gerhard der in diesem Land gelebten De- rekte, dafür aber historisch korrekte Telefax: 040 / 41 40 08 58 Schröder werben und ihm zuvor mokratie und wenden sich von der Sicht der Ereignisse. mein Vertrauen verweigern“, so der Politik ab. Welche Folgen das dieses Zu beziehen in jeder guten Bahnhofsbuchhandlung oder bei der

www.preussischer-mediendienst.de Vorsitzende des Bundestags-Ge- Mal haben wird, ist noch nicht ab- sundheitsausschusses Kirschner. sehbar. R. Bellano Preußischen Allgemeinen Zeitung, Tel. 040/41 40 08 42 zzgl. Versand EUR 1,00 /Ex. 02_PAZ26 28.06.2005 8:58 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

2 Folge 26 – 2. Juli 2005 POLITIK

Die Schulden-Uhr: Erfolg dank Unnötige offizielle Einmischung Neidsteuer? Warum der Bundestag von der Türkei »Vergangenheitsbewältigung« fordert / Von Hans-Joachim von LEESEN inen Haushalt für 2006 wolle er ie Fraktionen des Deutschen Türken und Armenier haben kaum bündete nicht verlieren wollte. Er- Und will der Bundestag nun dabei Enoch vorlegen, so Hans Eichel. Bundestages haben in einem Gemeinsamkeiten: Die Armenier mahnungen deutscherseits stießen bleiben, Staaten und Völker, die sich Doch statt den solide zu planen, D gemeinsamen Antrag die Tür- sind ein indogermanisches Volk, das bei den Verantwortlichen auf türki- in der Geschichte Massenverbrechen will die SPD die Staatsfinanzen kei zur „offenen Aufarbeitung“ der eine indogermanische Sprache scher Seite auf taube Ohren. In sei- schuldig gemacht haben, zu ermah- jetzt mit einer „Reichensteuer“ sa- Vertreibung und der Massenmorde spricht. Die Türken gehören zu den ner 1969 erschienenen Studie über nen, Vertreibungen und Massen- nieren. Wer mehr als 250.000 Euro an den Armeniern vor 90 Jahren im Turkvölkern. Die Kulturen sind nicht Deutschland und das Osmanische mord aufzuarbeiten? Dann aber im Jahr verdient, soll drei Prozent Osmanischen Reich aufgefordert. Sie nur in ihren Sprachen und in den Reich 1914 bis 1918 schreibt der US- doch bitte vorrangig gegenüber den Aufschlag auf seine Steuersumme kritisieren die heutige Türkei, daß Schriften, sondern grundsätzlich amerikanische Historiker Trumpe- Vertreiberstaaten Tschechien, Polen zahlen. Bundeskanzler Schröder sie die damaligen Massaker an den unterschiedlich. Als Ende des 19. ner: „Die Armenier zu schützen lag und Rußland, die sich durch die völ- appelliert sogar an die patriotische christlichen Armeniern weitgehend Jahrhunderts das große Osmanische jenseits aller Möglichkeiten Deutsch- kermordartige Massenaustreibung Bürgerpflicht der Vermögenderen. bestreitet, und verlangt, die heutigen Reich zu bröckeln begann, fürchtete lands.“ Und an anderer Stelle: „Zwei- der Ostdeutschen eines unverjährba- „Ich glaube, daß ganz viele Men- Türken sollten sich mit den Arme- die türkische Führungsschicht, die fellos hatte die deutsche Regierung ren Verbrechens schuldig gemacht schen, die viel besser leben als der niern „versöhnen“, indem sie kulturell eigenständigen Armenier weder die Türken zu der Verfolgung haben. Wo sind da die Gesten der Durchschnitt unserer Bevölkerung, Schuldbekenntnisse ablegen und um würden zum gänzlichen Zerfall ihres angestiftet, noch billigte sie die Ver- Versöhnung, wo die Schuldbekennt- auch Patrioten genug sind, um zu Entschuldigung bitten, sicherlich Reiches beitragen. Anlaß für die folgung der Armenier.“ nisse der Russen, Polen und Tsche- erkennen: Auch wir haben etwas auch, wie es die Deutschen getan ha- Eskalation der Verfolgung war die chen? Die Deutschen haben umge- beizutragen zur Zukunftsfähigkeit ben und weiter tun, Wiedergutma- Tatsache, daß auf russischer Seite im Wenn nun der Ratsvorsitzende kehrt diese Übungen längst hinter unseres Landes.“ Kritiker wenden chung zahlen. Ersten Weltkrieg aus Rußland stam- der Evangelischen Kirche „mit Be- sich. ein, daß der Staat so nicht saniert mende Armenier kämpften. Um zu schämung die Verstricktheit auch werden könne, denn die Erfahrung Die Evangelische Kirche setzte in vermeiden, daß sich ihnen die auf unseres Volkes in die Vorgänge“ be- Daß der Deutsche Bundestag zeige: Je höher das Einkommen, de- der Person ihres Ratsvorsitzenden, türkischem Gebiet lebenden Arme- kennt und dann nicht anders kann, glaubt, die Türken, von denen einige sto höher die Mobilität … (SV) des früheren sozialdemokratischen nier anschlossen, begann man die als „das armenische Volk um Verzei- Millionen bei uns im Land leben, Politikers Bischof Dr. Wolfgang Hu- Massenvertreibung, ja den Versuch hung zu bitten“, kann man das nur zur Vergangenheitsbewältigung Staatsverschuldung ber noch eins drauf. Er hat die Deut- der Ausrottung der Armenier in der als Entschuldigungssucht bezeich- nach deutschem Muster auffordern in Deutschland: schen beschuldigt, sie seien in die Türkei. Die Zahl der dabei Umge- nen. zu müssen, mag die Folge der deut- damaligen Massenmorde „verstrickt“ kommenen schätzt man auf 1,5 Milli- schen Verinnerlichung der ver- 1.440.357.552.404 € gewesen, weshalb er sich einmal onen. Wenn er dann noch seine Bußritu- meintlichen Kollektivschuldthese wieder schämt und das armenische ale in Allgemeinplätze kleidet wie sein, deren Rückseite „eine grandio- (eine Billion vierhundertundvier- Volk „um Verzeihung“ bittet. Was nun den Bundestag wie auch „Ohne die Erinnerung holen uns sol- se Moralposition“ ist, wie der zig Milliarden dreihundertsieben- die Evangelische Kirche veranlaßt, che Ereignisse ein und machen uns Psychoanalytiker Hubert Speidel undfünfzig Millionen fünfhundert- Man fragt sich, was es die Deut- sich in diese Angelegenheit einzumi- zu ihren Gefangenen“, dann sei er schreibt, „deren Arroganz durch die zweiundfünfzigtausend und vier- schen angeht, ob die heutigen Tür- schen, beziehungsweise sogar die gefragt, ob er Ähnliches den Verein- demutsvolle Schauseite verborgen hundertundvier) ken sich schuldig bekennen wegen Deutschen zu Mitverantwortlichen igten Staaten von Amerika vorwerfen wird“. Der deutsche moralische Ma- historischer Geschehnisse, die vor am Massenmord zu erklären, ist die will, weil ihre Regierung im Zweiten sochismus wirkt sich nun an Stelle Vorwoche: 1.439.318.880.402 € drei Generation passierten. Tatsäch- Tatsache, daß die Türkei mit dem Weltkrieg gegenüber der ihr verbün- eines Nationalstolzes gegenüber an- Verschuldung pro Kopf: 17.451 € lich – und das Ostpreußenblatt ist Deutschen Reich, Österreich-Ungarn deten Sowjetunion nicht eingeschrit- deren Staaten aus, die nach Mei- Vorwoche: 17.438 € bereits am 5. September 1998 auf die und Bulgarien im Ersten Weltkrieg ten ist, als sie sehr genau wußte, daß nung der Deutschen diese masochi- damaligen Ereignisse ausführlich verbündet war. Die Nachrichten über Stalin gefangengenommene polni- stische Moral ebenfalls über- (Stand: Montag, 27. Juni 2005, eingegangen – wurden im damaligen die Massenmorde drangen über die sche Offiziere zu Tausenden erschie- nehmen sollten. 12.00 Uhr. Osmanischen Reich, von staatlichen türkische Grenze hinaus. Die Diplo- ßen ließ. So lange die USA auf Stalin Zahlen: www.steuerzahler.de) Stellen organisiert, bereits vor dem maten der deutschen Vertretung an als ihre Hauptstütze im Kampf gegen Kein Zweifel: Am Anfang des 20. Ersten Weltkrieg, dann eskalierend der Hohen Pforte schickten entsetzt Deutschland angewiesen waren, bil- Jahrhunderts hat es in der Türkei in dem Jahr 1915, die christlichen Berichte über die Greuel nach Berlin. ligten sie durch Schweigen seine Massenmorde an Armeniern gege- www.preussische-allgemeine.de Armenier brutal verfolgt, mit Gewalt Das Auswärtige Amt war ratlos und Massenverbrechen. Entschuldigt hat ben. Wie die Türken damit umgehen, Benutzername/User-ID: paz umgesiedelt, dabei nicht selten mit riet zu vorsichtigem Vorgehen gegen- sich dafür das amerikanische Volk ist ihre Sache. Jede Einmischung von Kennwort/PIN: 5741 dem Ziel, die Vertriebenen umkom- über der türkischen Regierung, weil mit keiner Silbe und niemand hat es außen durch unbeteiligte Dritte ist men zu lassen. man sie verständlicherweise als Ver- auch von ihm verlangt. unangebracht. Modell für mehr Rentengerechtigkeit Institut der deutschen Wirtschaft Köln fordert, die Höhe der Ruhestandsbezüge von der individuellen Kinderzahl abhängig zu machen as Umlageverfahren in der Weil die Ruhegelder aus den lau- ergänzenden Vorsorge ansparen. Das wie Kindergeld oder Ehegattensplit- kassen für die Rentner des Jahres gesetzlichen Rentenversiche- fenden Einnahmen, also per Umla- Umlageverfahren funktioniert nur ting bereits berücksichtigt. Übertra- 2030 preisbereinigt auf über 273 D rung läßt sich durch eine geverfahren finanziert werden, mit drei Generationen – Kindern, Er- gen auf das vom IW Köln vorgeschla- Milliarden Euro steigen; knapp 50 Kombination aus einer beitragsbe- scheint es bisher nur drei Auswege werbstätigen und Ruheständlern. Da- gene Rentenmodell heißt das: Rund Milliarden mehr als heute. Im Drei- zogenen und einer an die Zahl der aus dieser Demographiefalle zu ge- bei müssen die Jahrgänge im Er- 45 Prozent der Renten werden künf- Generationenmodell ergibt sich da- eigenen Kinder gekoppelten Rente ben: Entweder steigen die Beitrags- werbsalter zwei Seiten bedienen: Sie tig beitragsbezogen ausgeschüttet gegen eine merklich geringere Bela- demographisch festmachen. Ein ent- sätze, oder das Rentenniveau sinkt. zahlen in die Rentenversicherung ein, und 55 Prozent in Abhängigkeit von stung, weil mit der niedrigeren sprechendes Modell hat jetzt das In- Oder man entscheidet sich wie die um die Elterngenerationen zu versor- der individuellen Kinderzahl. Was Kinderzahl zukünftiger Rentnerge- stitut der deutschen Wirtschaft Köln Bundesregierung für eine Kombina- gen. Und sie investieren Geld und das in Euro und Cent bedeutet, ver- nerationen auch die Rentenansprü- (IW) vorgestellt. Denn aufgrund der tion aus beidem. Danach soll das Zeit in den Nachwuchs, der in Zu- deutlicht eine Modellrechnung bezo- che nicht so stark zulegen. Läßt man demographischen Entwick- kunft, wenn sie selber auf gen auf die Durchschnittsrente des Rentenanpassungen außen vor, be- lung müssen immer weni- dem Altenteil sitzen, die Al- Jahres 2003; das waren damals 954 deuten im Jahr 2030 durchschnitt- ger Kinder sowohl die eige- Jede dritte Frau hat nach wie tersversorgung garantiert. Euro im Monat. Dabei wurden so- lich 1,63 Kinder je Frau und 243 Eu- nen Eltern als auch die Dabei sind Paare mit Kin- wohl die Alters- als auch die Witwen- ro Kinderrente je Sprößling pro Kinderlosen im Alter ver- vor zwei Kinder, jede fünfte sogar drei dern keine Randerschei- und die Erwerbsunfähigkeitsrenten Rentner eben durchschnittlich nur sorgen. Das ist mit dem bis- nung. Jede dritte Frau hat berücksichtigt. Nach dem IW-Modell 396 Euro kinderabhängige Rente, herigen Verfahren finanziell und mehr Sprößlinge nach wie vor zwei Kinder, je- hätte ein Durchschnittsrentner im und nicht wie heutzutage 525 Euro. nicht mehr zu schultern. de fünfte Frau drei und mehr Jahr 2003 mit seinen Beiträgen einen Hinzu kommt, daß auch die beitrags- Der Umstieg auf die teils Sprößlinge. Allerdings Rentenanspruch in Höhe von 429 Eu- bezogene Rente niedriger ist. Denn kinderabhängige Rente macht das Bruttorentenniveau – die Standard- wächst der Anteil der kinderlosen ro (45 Prozent) erworben. Bleiben die Geburtenrate des Rentnerjahr- Umlageverfahren nicht zuletzt des- rente vor Steuern und Sozialabgaben Frauen, weil vielen Paaren schon ein 525 Euro (55 Prozent), die bei durch- gangs 2030 ist um ein Viertel niedri- halb unabhängig von der Demogra- bezogen auf das durchschnittliche Racker zu viel Arbeit macht, Geld ko- schnittlich 2,16 Kindern gezahlt wer- ger als die der heutigen Rentenbezie- phie, weil dann Ansprüche über- Bruttogehalt – bis zum Jahr 2030 von stet, die private Karriereplanung den – pro Kind also 243 Euro. her – also waren auch die aus wiegend in dem Umfang entstehen, aktuell 48 auf 40 Prozent sinken. Der durcheinanderbringt und – letztlich – Steuermitteln finanzierten Ausgaben wie in der Vergangenheit für Nach- Beitragssatz soll dadurch nur mode- für die Höhe der späteren Rente so Anders als heute hängt die Höhe für Schulen und ähnliches um den wuchs gesorgt wurde. rat steigen – von derzeit 19,5 auf ma- gut wie keine Rolle spielt. Daran muß der eigenen Rente nicht mehr nur gleichen Faktor geringer. Entspre- ximal 22 Prozent. Als Beitragsbrem- sich etwas ändern, wenn die Rente von den Einzahlungen in der Vergan- chend wird die beitragsbezogene Die gesetzliche Altersrente steht se fungiert vor allem der sogenannte auch in Zukunft sicher sein Rente gekürzt, die im IW- auf tönernen Füßen – denn auf- Nachhaltigkeitsfaktor: Verschlechtert soll: Wer keine Kinder er- Modell an den steuerfinan- grund der längeren Lebenserwar- sich das Verhältnis von Beitragszah- zieht, hat gegenüber zukünf- Die Anzahl der eigenen Kinder zierten Kindererziehungsko- tung und der niedrigen Geburtenra- lern zu Rentnern, steigen die Renten tigen Beitragszahlergenera- sten festgemacht wird. Die ten müssen immer weniger nicht so stark wie die Einkommen tionen auch keinen vollen könnte relativ einfach bei der Rente Folge: Obwohl die Zahl der Erwerbspersonen immer mehr Se- der Erwerbstätigen. Damit können Rentenanspruch – sondern Rentner bis zum Jahr 2030 nioren versorgen: Die Frauen des zwar die Rentenbeiträge einigerma- nur in der Höhe, in der er mit berücksichtigt werden um 40 Prozent ansteigt, klet- Geburtsjahrgangs 1940 bekamen ßen in Schach gehalten werden. sich indirekt an den Kinde- tern die Ausgaben der Ren- noch durchschnittlich zwei, die rerziehungskosten anderer tenversicherung „nur“ um 5 1965 geborenen aber lediglich 1,5 Aber auch Familien mit Kindern beteiligt hat. Das sind nach den Be- genheit ab, aus denen die Elternge- Prozent. Auch langfristig hat das Mo- Kinder. Die Eltern des Jahrgangs müssen die Suppe auslöffeln, die ih- rechnungen des Kieler Instituts für neration versorgt worden ist (zwei dell seinen Charme: Wer heute ins 1940 sind heute im Ruhestand. Ihr nen andere durch Kinderlosigkeit Weltwirtschaft 45 Prozent. So werden Generationen). Sondern es zählt heiratsfähige Alter kommt und in Nachwuchs steht im Berufsleben eingebrockt haben. Schließlich sor- Schulen und Hochschulen zum Bei- eben auch die Anzahl der eigenen den Beruf einsteigt, der wird sich mit und zahlt Rentenbeiträge, aus denen gen Eltern für den Nachwuchs, der spiel durch Steuern finanziert, die Kinder, sprich der zukünftigen Bei- der gesetzlichen Rentenversicherung Vaters und Mutters Rente ebenso fi- die Rentenbeiträge zahlt, wenn sie auch Kinderlose zahlen. Dazu tragszahler (drei Generationen). Die auch im Jahr 2050 kaum schlechter nanziert wird wie die der ver- selbst in den Ruhestand wechseln. kommt, daß Singles in eine höhere kinderabhängige Rente löst – neben stellen als heute – sofern er minde- gleichsweise wenigen Kinderlosen. Derzeit werden sie aber für die Kin- Steuerklasse eingeordnet sind. Um- der Gerechtigkeitsfrage – auch ein stens zwei Kinder großzieht. Kinder- Wenn die Eltern des Jahrgangs 1965 derarmut anderer mit einem niedri- gekehrt heißt das: 55 Prozent der Ko- weiteres Grundproblem der Renten- lose und Eltern mit nur einem Kind im Jahr 2030 in Rente gehen, müs- geren Rentenniveau bestraft. Das trifft sten, die mit dem Großziehen von kasse: die mit den zunehmenden müssen dagegen privat Geld fürs Al- sen im Verhältnis ein Viertel weni- zwar auch die Kinderlosen. Diese tra- Kindern verbunden sind, werden von Rentnerzahlen steigenden Ausgaben. ter ansparen und werden damit ger Kinder für ihre Rente aufkom- gen aber weniger Erziehungskosten den Familien privat geschultert – da- Selbst mit Nachhaltigkeitsfaktor ebenso wie die Eltern von zwei Sei- men. und können so leichter Kapital zur bei sind staatliche Vergünstigungen würden die Ausgaben der Renten- ten in die Pflicht genommen. iwd 03_PAZ26 28.06.2005 15:23 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

PREUSSEN / BERLIN Folge 26 – 2. Juli 2005 3

Totschläger

Von Ronald GLÄSER

otsdam – dieser Name ist Programm. Wer Die Bilder des 17. Juni Pan die brandenburgische Landeshaupt- mußten weichen, stadt denkt, dem kommen Friedrich der geblieben aber sind die Große, Sanssouci oder die Garnisonkirche in klobigen Wandmalereien, den Sinn. Wer dann aber mit dem Zug auf die die kommunistische dem Potsdamer Hauptbahnhof ankommt, der Gewaltherrschaft sieht nur noch Plattenbauten sozialistischer verherrlichen: Manier. Aus allzu großer Nähe ist Potsdam nicht mehr das, was es einmal war. Carl-Wolfgang Holzapfel hat seinen Protest vor Zur Zeit sind die lokalen Politiker von SPD dem Berliner bis CDU in heller Aufregung. Eigentlich soll Bundesfinanzministerium zum 15. Jahrestag der Vereinigung alles auf solange fortgesetzt, bis die Stadt schauen. Doch statt Vorfreude auf er eine feste Zusage von das Jubiläum herrscht in Potsdam inzwischen bekam. schiere Angst vor einer politischen Eskalation Foto: Gläser zwischen rechts- und linksaußen.

Vor knapp zwei Wochen hatte es nachts einen vermeintlichen Mordversuch auf offener Straße gegeben. Vier linke Jugendli- che, die im Szenecafé „Chamäleon“ ein- und Die Erinnerung soll bleiben ausgehen, hatten einen 16jährigen beinahe totgeschlagen, weil sie ihn der rechtsradika- Erfolgreicher Hungerstreik vor dem Finanzministerium: Tafeln zum 17. Juni kehren zurück len Szene zuordneten. Der hatte friedlich im Café Heider gesessen – mitten auf Potsdams as ist sozialistische Ma- zwar um das an den Volksauf- ter, daß am Finanzministerium gela Merkel, daß eine neue uni- Flaniermeile. Nur das beherzte Eingreifen lerei, da ist ein Spruch- stand vom 17. Juni 1953. Wer die Schautafeln, die an den Auf- onsgeführte Regierung die Ta- von Passanten rettet dem Jungen das Leben. D band zu sehen, auf dem denkt heute noch an die Arbei- stand erinnern, abmontiert feln wieder anbringt. Immerhin: Die Täter – gehüllt in „szenetypische“ Kapu- steht: ‚Es lebe die DDR.‘“ Carl- ter, die vor 52 Jahren gegen die werden sollen. Morgens um Die CDU/CSU-Fraktion hat dies zenklamotten und mit Teleskopstöcken, soge- Wolfgang Holzapfel ist wütend, russischen T34-Panzer Sturm sechs, damit niemand etwas da- bereits beschlossen. Aber der nannten „Totschlägern“ bewaffnet – konnten wenn er über den schmucklosen liefen, was genau an jener Stel- von mitbekommt. Holzapfel Mann hat schon zuviel erlebt festgehalten werden. Die jüngste der vier ist kleinen Platz vor dem Bundesfi- le eskalierte, wo das Haus der und andere frühere DDR-Bür- und bleibt mißtrauisch: „Nach- ebenfalls erst 16, die beiden Männer sind 20, nanzministerium spricht. Kein Ministerien stand? gerrechtler und -häftlinge stell- her fühlen die sich nicht daran die Anführerin sogar 21 Jahre alt. Wunder: Holzapfel ist seit vier ten sich den Bauarbeitern in gebunden.“ Deswegen sind ihm Tagen im Hungerstreik. Männer wie Holzapfel tun es. den Weg, wurden von der Poli- Absichtserklärungen nicht ge- Und nicht nur das. Die junge Frau namens Der gebürtige West-Berliner zei abgeführt. Die Schautafeln nug. Auch nicht die Zusiche- Anna hat auch einen Job in dem Punk-Lokal Die Malerei ist ein Überbleib- hatte sein ganzes Leben dem wurden abgerissen. Der Finanz- rungen von ersten Lokalpoliti- „Chamäleon“, und das wird aus öffentlichen sel aus der Zeit, als der heutige Kampf gegen das SED-Unrecht minister wollte nicht länger kern, die bereits da waren. Mitteln gefördert. Auf linksradikalen Internet- Amtssitz Hans Eichels noch gewidmet. Der 61jährige ist dulden, daß seine Fassade der seiten wird zur Solidarität mit ihr und „Haus der Ministerien“ der Vorsitzender des Vereins 17. Ju- Erinnerung an den Volksauf- Die Passanten verfolgen seine „Artur“ aufgerufen. Die beiden befinden sich DDR war. Noch früher war das ni e.V. Als die Mauer noch stand dient. Basta. Aktion mit Interesse. Holzapfel in U-Haft. Natürlich ist das „Scheißsystem“ Gebäude an der Wilhelmstraße stand, demonstrierte er immer kommt richtig ins Schwärmen, an allem schuld, lautet der Tenor der Ecke Leipziger Straße Hermann medienwirksam – auch auf Ost- „Das soll alles gewesen sein?“ wenn er von einer Schulklasse Linksextremen. Görings Reichsluftfahrtministe- gelände. Mitte der 70er Jahre Holzapfel wollte es nicht glau- berichtet, die spontan einen Be- rium (RLM). Der hatte im Ein- wurde er von der Grenzpolizei ben und trat in den Hunger- richt für die Schülerzeitung Wohlgemerkt: das Scheißsystem, das für gangsbereich zwei kleine Ge- aufgegriffen und eingelocht. Es streik – genau an der Stelle vor verfaßte. Oder die zwei jungen „Anna“ einen Job im Chamäleon übrig hatte. denkräume eingerichtet, in folgten mehrere Monate Baut- dem Ministerium. Erst hat sich Frauen, die nach dem Besuch Trotzdem beschweren sich viele Linke in denen „Helden aus dem Welt- zen. „Das war schlimm“, sagt er niemand so richtig dafür inter- am Wannsee noch einmal zu- ihren Internetforen darüber, daß die krieg“ geehrt wurden. Seit Ei- und schildert anschaulich die essiert. Am zweiten Tag erst rückkamen, um ihm Erfolg zu Zeitungen den Potsdamer Mordanschlag zu chel Deutschlands Finanzen SED-Schikanierungen. 15 Jahre kam ein Herr Kühne vom Mini- wünschen. 300, 400 – Holzapfel sehr „hochgespielt“ hätten. Geradezu verwaltet, sind es kommunisti- nach der Vereinigung klingen sterium und wollte Holzapfel hat aufgehört, die Leute zu zäh- kleinlaut erklärt nur ein einziger der sche Agenten, denen man heute diese Dinge fast schon wie aus zum gehen bewegen. Er blieb. len, mit denen er gesprochen Teilnehmer, das liege daran, daß die „Rechten im Ministerium huldigt. Eine dem Mittelalter. Sechs Mal habe er schon solche hat. Am Dienstag dann die erlö- keinen geförderten Jugendclub haben“. Gedenktafel erinnert an Ange- Aktionen gestartet. „Ich wollte sende Nachricht: Angela Mer- hörige von Stalins Spionage- Jetzt war er wieder wegen ei- damals, daß sich die Uno des kel läßt schriftlich erklären, daß Staatlich geförderte Jugendclubs für trupp „Rote Kapelle“, die einst ner Feierstunde anläßlich des politischen Unrechts der deut- sie zu dem Beschluß ihrer Frak- Randgruppen mit kriminellem Hintergrund? hier ihrem Handwerk nachge- 17. Juni nach Berlin gekommen. schen Teilung annimmt.“ Im tion stehe. Holzapfel brach sei- Friedrich der Große hätte jeden seiner gangen waren. Am 20. Juni wollte er zurück- Winter 1963/64 hat er erstmals nen Hungerstreik daraufhin ab. Minister in die Wüste gejagt, der ihm einen fliegen – nach Bayern, wo er bei minus 15 Grad zehn Tage Nun bleibt ihm nur zu hoffen, solchen Vorschlag unterbreitet hätte. Ums Gedenken geht es auch seit Jahren wohnt. Dann aber durchgehalten. Diesmal will er daß eine Unionsregierung den Carl-Wolfgang Holzapfel. Und erfuhren er und seine Mitstrei- nur eine Zusicherung von An- Beschluß auch umsetzt. R.G.

Mauer-Mahnmal fällt am 5. Juli Im Schatten des »neuen Berlin« Beim Kampf um den Bahnhof Zoo geht es nicht bloß um Nostalgie / Von Annegret KÜHNEL as Mahnmal für die Opfer Ddes DDR-Grenzterrors am egen den Plan der Deut- Dabei geht es um weit mehr als gard Knef, Günter Pfitzmann, Horst neue Gesamtberlin kompensiert er- ehemaligen Berliner Kontroll- schen Bahn, den West-Berli- bloß um irgendeinen Bahnhof. Der Buchholz oder Harald Juhnke sind hielten, und noch viel mehr. Das punkt „Checkpoint Charlie“ soll G ner Bahnhof Zoo vom Fern- Bahnhof Zoo hatte jahrzehntelang tot. Von den vertrauten Institutionen gleiche gälte für den Ostteil. Gar- nun endgültig planiert werden. verkehr abzukoppeln (PAZ auch eine Art mythische Funktion: ist nur noch das Nobelkaufhaus Ka- niert wurde das mit der Aufforde- Wie der Obergerichtsvollzieher berichtete), laufen die Einzelhänd- Er war das Tor nach West-Berlin. So- DeWe unangefochten. Das berühmte rung, Berlin müsse sich „neu erfin- des Amtsgerichts Berlin-Mitte ler, Hotel- und Gaststättenbetreiber gar in den Liedern der „Neuen Café Kranzler am Ku’damm ist auf den“, indem es in der Mitte der Arbeitsgemeinschaft 13. Au- in der Umgebung Sturm. Manche Deutschen Welle“ in den 80er Jah- eine Bar in der Rotunde im zweiten „zusammenfinde“. gust mitteilte, werde der Termin sehen sich vom Ruin bedroht: Im ren schimmerte eine schnoddrig- Stock zusammengeschrumpft. Un- für die Beseitigung lediglich um Café Zoo beispielsweise sind 90 sentimentale Zuneigung zu dem ten befindet sich jetzt ein billiges Das ist nicht falsch, doch solche einen Tag auf den 5. Juli ver- Prozent der Gäste Fernreisende. Bahnhof durch. DDR-Bewohner Textilgeschäft. Das Café Möhring, Formulierungen bleiben Leerfor- schoben. Dann rückten pünkt- Sollten die ab Mai 2006 ausbleiben, kannten ihn zumindest dem Namen auch am Ku’damm, hat zugemacht, meln, solange die Stadt ohne ein lich um 4.01 Uhr die Bagger an, ist es wohl aus. Souvenirhändler nach. Einen anderen Stoff, aus dem das Restaurant „Kopenhagen“, in ausreichend solides wirtschaftliches um die 1.065 Holzkreuze – ei- und Ladenbesitzer sehen ihre Zu- Mythen gemacht werden, bot der dem Berliner Lokalgrößen verkehr- Fundament dasteht. Was ist denn nes für jeden von den Kommu- kunft ganz ähnlich. Drogen- und Kinderstrich-Report ten, ist längst verschwunden. das „Zusammenfinden“ anderes als nisten an der innerdeutschen „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ aus die gesellschaftliche Teilhabe, etwa Grenze Ermordeten – zu besei- Die Berliner CDU, die ihre stärk- dem Jahre 1976. Seitdem erschien Nun müßte jene Entwicklung in Theatern, Varietés, Cafés und Re- tigen. sten Bataillone im West-Bezirk die Station Millionen Deutschen als doch wenigstens im Ostteil für Opti- staurants? Doch davon fühlen sich Charlottenburg-Wilmersdorf besitzt, Brennpunkt des sozialen Abgrunds. mismus sorgen. Doch weit gefehlt: viele Berliner angesichts hoher Ar- Alexandra Hildebrandt, Che- macht sich ihre Proteste zu eigen. Ein langer Besinnungsartikel im beitslosigkeit und allseits knapper fin des Mauermuseums und In- Der neue Parteivorsitzende Ingo Diesen Ort jetzt zum normalen Berliner Tagesspiegel sprach statt Kassen weithin ausgeschlossen. Sie itiatorin des Mahnmals, kämpft Schmitt nennt die Bahnpläne „un- Regionalbahnhof degradiert zu se- dessen kürzlich von einem insge- erleben das funkelnde, neuerstan- bis zuletzt für die Erhaltung der denkbar“, und der zuständige Bau- hen, kommt den alten West-Berli- samt „verfehlten Stadtgefühl“. In Ost dene Berlin als eine ihnen fremde Gedenkstätte in der Hauptstadt. stadtrat, ebenfalls CDU-Mitglied, nern einer Entwertung der eigenen wie in West sähe man sich als Opfer Welt für Touristen und wohlhaben- Zuletzt war es ihr gelungen, den spricht vom „Abbau West“. Geplant Vergangenheit gleich und kehrt den der Entwicklung seit 1989, statt sich de Zugereiste. Die Finanzkraft der Autobauer Daimler-Chrysler als ist ein Bürgerbegehren, das die Be- Bedeutungsverlust heraus, den der als Gewinner zu begreifen – wofür Stadt ist seit 1989 durch den Wegfall Unterstützer zu gewinnen. Am zirksverordnetenversammlung ver- Westteil der Hauptstadt seit 1989 je- die Berliner Traditionszeitung we- der Subventionen vom Bund und Dienstag teilte Alexandra Hil- anlassen soll, sich mit dem Thema denfalls im Empfinden der Alteinge- nig Verständnis aufbringt. Schluß dem DDR-Umland trotz dem Regie- debrandt in Berlin mit, sie wolle zu befassen. Zwar haben die Abge- sessenen hinnehmen mußte. Für sie mit dem Gejammer fordert der Ta- rungsumzug drastisch zurückgegan- nun überall auf der Welt Geld ordneten sich schon einstimmig ge- riecht es überall nur noch nach Ab- gesspiegel: Die West-Berliner sollten gen. Das Festklammern am Bahnhof sammeln, um das Mahnmals- gen das Bahnkonzept gestellt, doch schied und Ende, während das neue endlich Abschied nehmen und den Zoo ist daher nicht nur ein Zeichen grundstück kaufen zu können. ein Bürgerbegehren, so hoffen die Berlin „drüben“ im Stadtteil Mitte Blick dafür öffnen, daß sie alles, was von Provinzialismus, sondern auch Es geht um 36 Millionen Euro. Organisatoren, verleiht den Bemü- von Richtfest zu Richtfest eilt. Die sie mit dem verschwundenen West- der Angst vor dem weiteren sozia- hungen noch mehr Nachdruck. Kultfiguren wie Brigitte Mira, Hilde- Berlin verloren hätten, durch das len Abstieg. 04_PAZ26 27.06.2005 15:51 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

4 Folge 26 – 2. Juli 2005 HINTERGRUND Aufstand gegen das Brüsseler Machtkartell Die Franzosen und Holländer sagten Nein zu ihr, die Politiker können sich nicht auf ihre Finanzie- rung einigen: Die EU, so wie sie sich uns heute präsentiert, ist unbezweifelbar in ihrer bisher größ- ten Krise, doch wer ist eigentlich Schuld daran? Werbelauf: Nachdem die niederländischen Umfragewerte für die EU-Verfassung so schlecht ausgefallen waren, hat- te sich der holländische Premier Jan Balkenende sogar selbst in die Straßen Amsterdams begeben, um die Bevölke- Von Klaus HORNUNG rung umzustimmen. Doch die blieb bei ihrem „Nee“. Foto: AP

ie Gründe für das Nein der Deutschland nennt man das seit richt unterstreicht Schachtschnei- Europapolitik nach dem Krieg mit tischer Quantität beurteilt, anstatt Franzosen und Niederlän- längerem Political Correctness. Der der die für Deutschland verfas- der Wirtschaft und der Industrie be- die geistigen, seelischen, religiösen D der gegen den Europäi- Verfassungsvertrag soll diese neue sungswidrige radikale Freiheit des gonnen zu haben, anstatt mit der und kulturellen Faktoren und Be- schen Verfassungsvertrag hat der Verfassungswirklichkeit zu einer Kapitalverkehrs wie im Arbeits- und Kultur und der Geschichte. Die Nei- dürfnisse der Menschen zu achten, Präsident Tschechiens, Vaclav uneinnehmbaren Festung ausbau- Dienstleistungsrecht, die den weite- gung, an die Stelle der dringend not- zu entbinden, zu fördern. Die auch Klaus, vor einigen Wochen in ei- en, ungeachtet der ideellen und ren Niedergang des Wirtschafts- wendigen Ideenimpulse „Prozedu- und gerade im Brüsseler Europa nem Interview in der FAZ treffend materiellen Kosten. Er hat die Hoff- standorts Deutschlands zur Folge renseligkeit“ zu setzen (Christian zum Ausdruck kommenden Ten- zusammengefaßt: „Die Gefahr be- nungen und das Vertrauen der Bür- haben wird. Hinzu kommt die Geyer in der FAZ) ist daraus ent- denzen der Moderne, der Machbar- steht darin, daß sich Europa von ger Europas in die europäische Zu- Schwächung des deutschen Grund- standen, und das vorläufige Ende im keit der Sachen, der Zivilisierbarkeit Demokratie und Freiheit löst.“ Die kunft nahezu auf den Nullpunkt rechtsschutzes durch die Grund- Verfassungsvertrag, der aus dem des Menschen und der Vollendung Europäische Union entwickele sich ruiniert. rechts-Charta des Verfassungsver- „Elitendünkel, der Arroganz und der Geschichte (Hans Freyer) bergen zu einer postdemokrati- trages vor allem bei der politischen Instinktlosigkeit“ (Mi- allesamt letztlich totalitären Spreng- schen Institution mit enor- Sozialpflichtigkeit des Ei- chael Jeismann, FAZ) des Brüsseler stoff und bedürfen der bewußten men demokratischen Defi- Ohne Anker in Kultur und Geschichte gentums und im Blick auf Machtkartells entstand, ist nur die Gegenwirkung und Zähmung. Und ziten. Für Leute, „die in das Recht auf Arbeit. Vom Konsequenz aus diesen Fehlent- hieran hängt nicht zuletzt das politi- Venedig frühstücken, in regieren volksfremde Europäischen Gerichtshof wicklungen, von denen natürlich sche Grundproblem unserer Tage: Dublin zu Mittag essen und ist in dieser Hinsicht in Zu- immer weniger Faszination auf die die Wiedergewinnung des Vertrau- am Abend in Stockholm di- Politiker Europa von oben herab kunft wenig zu erwarten. Menschen ausgehen konnte. ens zwischen den Bürgern und ih- nieren, ein Paradies. Aber Gravierend ist schließlich ren Repräsentanten, zwischen Wäh- die normalen Leute müs- auch der weitgehende Ver- Die Konsequenz aus dem Nein lern und Gewählten, die sen dagegen sein.“ Klaus weiß, wo- Die breiten Schichten erleben lust der Verteidigungshoheit der der Franzosen und Niederländer ge- Glaub-Würdigkeit der letzteren. von er spricht. Über 40 Jahre Zuge- ganz praktisch und hautnah die Mitgliedsstaaten durch die Integra- gen den Verfassungsvertrag kann Und das alles hat natürlich auch in- hörigkeit Tschechiens zum voranschreitende Teuerung seit der tion der Streitkräfte in eine europä- nur in einer gründlichen Selbstkri- stitutionelle Folgen, insbesondere Sowjetimperium bezähmen die Einführung des Euro, die Hilflosig- ische Verteidigung mit einer ent- tik der Politischen Klasse in Europa die Abkehr von der Prämisse „big is Lust, es nun mit einem neuen Im- keit der Nomenklatura gegen die sprechend anonymen und bestehen, mag diese Tugend gerade beautiful“, also von der in Brüssel perium der Großkonzerne und Arbeitslosigkeit und den Arbeits- hochbürokratischen Kommando- dort auch nicht allzu verbreitet sein. grassierenden Tendenz zur – kontra- Großbanken zu versuchen, mit plätzeexport, die zunehmende Ver- struktur. Eine finanzpolitische Ge- Es ist ja nicht so, daß die Neinsager produktiven – Zentralisierung. Oh- ähnlicher Nichtachtung der Inter- armung schon bis in die Mittel- neralklausel ermöglicht der ne die Rückgabe vieler essen der „kleinen Leute“ und ei- schichten hinein. Sie erleben den Union, europäische Steuern überflüssiger Kompetenzen ner neuen Staatsreligion des allein Kontrast zwischen dem Marketing zu erheben und weitere Ka- Den Menschen ist die EU jetzt an die Mitgliedstaaten, Re- ökonomischen Fortschritts ohne der Politik und der Medien für die- tegorien der Mittelbeschaf- gionen, Länder, Kommunen Anker in Kultur und Geschichte, ses Europa als der angeblich besten fung einzuführen ohne Zu- schon zu unübersichtlich; zusätzliche unter dem letzthin ziemlich wieder regiert von einer volksfrem- aller möglichen Welten, zu der es stimmung der nationalen aus der Mode gekommenen den Nomenklatura, der nichts an- „keine Alternative“ gäbe, und der Parlamente. Ein wesentli- Erweiterungen sind unerwünscht Stichwort der „Subsidia- deres einfällt als Regulierung, Zen- Realität ihres alltäglichen Lebens. ches Problem bleibt gene- rität“ wird der notwendige tralisierung, Planung und Lenkung. Sie haben sich nun in Bewegung rell die Aushöhlung der Neubeginn, den die Men- gesetzt gegen die oberflächlichen Staatlichkeit der Mitgliedsstaaten nur aus „ewiggestrigen“ Nationali- schen wollen, nicht möglich wer- Das Nein der Franzosen und „Quicouistes“, wie die Franzosen und ihrer demokratisch-parlamen- sten, Souveränisten und Kommuni- den. Nur in dieser Richtung wird Niederländer gegen das Europa des sagen, die Jasager in Medien und tarischen Verantwortung zugunsten sten bestünden. Ihre Mehrheit be- der Ausweg auch aus den Brüsseler Brüsseler Typs ist ein Aufstand, ei- Politik, ihre dauernde Bevormun- der beiden Führungsorgane der tont, daß ihr Nein wahrhaft Sackgassen zu suchen sein. ne Revolte breiter Schichten gegen dung und Manipulationspraxis, ih- Union, des Europäischen Rates und pro-europäisch ist. „Wir müssen Bevormundung und Manipulation re Schönfärberei der Lage, den der Kommission, deren letztere den Nein sagen, damit Europa unsere Das Nein der Mehrheit in den von oben, der Aufstand des pays Ausbau ihrer Machtpositionen auf undemokratischen Charakter dieses Union bleibt“, hören wir aus Hol- beiden europäischen Gründungs- réel gegen das pays légal, des wirk- dem Rücken der Vielen. staatsrechtlichen Monstrums ohne land. Das ist die eigentliche Chance, staaten ist ein unmißverständliches lichen Volkes gegen die politische Staatsvolk am deutlichsten zum die freilich die Politische Klasse be- Stop-Signal auf dem falschen Weg, Klasse und Institutionen, die sich Was bei der Mehrheit der Men- Ausdruck bringt. greifen muß. Die Menschen wollen den die Europäische Union vor al- in Brüssel und Straßburg immer schen handfeste Alltagserfahrung nicht, daß „Europa“ Freiheit und lem in den letzten Jahren einge- mehr von den Realitäten der Men- ist, aus der sie ihre selbständigen Blickt man auf die hoffnungsvol- Volkssouveränität einengt, gar ab- schlagen hatte. Die Menschen ha- schen entfernt haben. Das Urteil Schlüsse zieht, wird von den Wis- len Ansätze des europäischen Pro- schafft. Sie haben sich gegen Bevor- ben erkannt, daß ein Europa des des Frankreich-Korrespondenten senschaftlern, die sich gegen den jekts nach dem Zweiten Weltkrieg mundung und Manipulation ent- immer größer, immer zentraler, im- der FAZ, Jürgen Altwegg, verdient Verfassungsvertrag wenden, mit Ar- und seine großen Gründungsväter schieden, die sich spürbar in der mer mächtiger nicht ihr Europa ist. Aufmerksamkeit: „Das Nein der gumenten untermauert. Sie beto- Robert Schuman, Konrad Adenauer Brüsseler Machtzentrale und allem, Sie wollen keinen europäischen Franzosen zu Europas Verfassung nen, wie sehr der Vertrag im abge- und Alcide de Gasperi zurück, so was dazu gehört, ausgebreitet hat. Schmelztiegel als einen geschichts- ist eine Revolte gegen die Verfil- hobenen Konvent im Konsens- werden die Fehlentwicklungen Es gilt, den im Gang befindlichen und gesichtslosen weltpolitischen zung von Medien und Politik. Die verfahren unter Beifallsbekundun- schlagend deutlich, denen dieses Verfassungswandel, so die Nein- „Großraum“ unter anderen, sondern Presse läßt nur ein Ja gelten, wer gen der Repräsentanten der Politi- Projekt seitdem unterlegen ist, jener sager, gerade noch rechtzeitig zu einen Kontinent mit europäischem widerspricht, wird diskreditiert. schen Klasse durchgepeitscht wur- zentralistische, technokratische und stoppen, bevor der Punkt ohne Um- Gesicht, in dem ihre nationalen und Frankreich weiß jetzt, worum es de und schon im Prozeß seiner bürokratische Weg, der „Europa“ so kehr erreicht wird. Die Menschen kulturellen Identitäten erhalten geht.“ Entstehung der demokrati- haben erkannt, daß dieses bleiben, die kostbare europäische schen Legitimation ent- Brüsseler Europa der Aus- Überlieferung weiterhin blühen und Seit dem Umbruch 1989/1990 behrte. Professor Karl Al- Die Alltagserfahrungen der druck eines technokrati- wachsen kann, die Vielfalt sich nicht vollzog sich in Europa ein stiller brecht Schachtschneider schen Machbarkeitswillens zu verstecken braucht, sondern als Verfassungswandel von der nomi- spricht von der berechtigten EU-Bürger entsprechen nicht dem, ist, eines unvernünftigen sä- menschlicher und kultureller Reich- nell fortbestehenden freiheitlichen Furcht der Menschen vor kularistischen Menschen- tum verstanden wird, in dem der Demokratie zur Herrschaft eines den Auswirkungen einer was Brüssel propagiert und Weltbildes, das nichts Mensch nicht zum Sklaven und neuen Machtkartells der Komman- betont neoliberalen Wirt- Gutes bewirken kann und Funktionär des wirtschaftlichen dohöhen der Wirtschaft, der Me- schaftspolitik, die den wird. Die Wende hat sich zu Wachstums herabgewürdigt wird, dien und der politischen Parteien, „Markt“ in klassischer Manier „ver- sehr bei den Menschen und Bür- vollziehen, weg vom blinden Glau- sondern letztlich Herr der Wirt- in denen zumeist kleine oligarchi- göttlicht“ und die soziale Verpflich- gern diskreditiert hat und den sie ben an nur materielle Quantitäten schaft bleibt. Die Formel, die die sche Zirkel entscheiden in einem tung des Staates als Anwalt der Res nicht länger mitgehen wollen, weil und ihrem Größenwachstum hin zu neuen Wege beschreibt, die began- von den Medien besorgten konfor- Publica zurückdrängt und gerade sie in diesem Europa nicht mehr ihr den Qualitäten menschlicher Kultur, gen werden müssen, mag vielen ba- mistischen, stickigen, sanfttotalitä- auch an dieser Stelle die Wirt- Europa erblicken können. Kein Ge- zu den humanen und christlichen nal klingen, sie bleibt dennoch für ren Meinungsklima, in dem die schaftsverfassung des deutschen ringerer als der enge Mitarbeiter der Tugenden. Ein System muß falsch die notwendige Reform des großen Pläne der Regierenden „mit mora- Grundgesetzes außer Kraft setzt. In Gründungsväter Jean Monnet hatte laufen und im Leerlauf enden, das europäischen Projekts richtungwei- lisch bewehrtem Befehl“ (Herbert seiner Klageschrift gegen den Ver- schon in den 60er Jahren eingestan- alles aus dem Blickwinkel organisa- send: So viel Einheit wie nötig, so Kremp) durchgedrückt werden. In trag vor dem Bundesverfassungsge- den, es sei ein Fehler gewesen, die torischer, finanzieller und bürokra- viel Vielfalt wie möglich. 05_PAZ26 28.06.2005 12:24 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

DEUTSCHLAND Folge 26 – 2. Juli 2005 5 Schwere Wahrnehmungsstörung Der Fall Klausdorf Deutsche halten sich unberechtigterweise für im Ausland unbeliebt Wie man rechtsradikale Gewalttaten macht ie sind so etwas wie die sich nicht mag. Die große Überra- vor Frankreich und sogar den USA, m Rande der Landeshaupt- chen nicht von ihm gehört haben Trumpfkarte in deutschen De- schung folgt auf Platz zwei: Auch was jenseits des Atlantiks mit Enttäu- stadt Kiel liegt die kleine konnte, und empfahl, sich an die S batten: Die „Empfindungen“, überragende 88 Prozent der Nieder- schung aufgenommen werden dürfte: A Randgemeinde Klausdorf. örtliche Polizei zu wenden. besser noch die „Ängste und Be- länder bewerten uns positiv. Keine Von den Polen erwartete man im Wei- Anfang Juni beging man dort fürchtungen des Auslandes“ zieht der zur Auswahl gestellten Nationen ßen Haus bis dato eine ausgeprägte „Klausdorfer Festtage“, wie es in sol- Das geschah. Der Polizeibeamte hierzulande jeder gern aus dem Är- erreichte in irgendeinem Befra- Pro-Amerika-Haltung, erst recht, chen Orten üblich ist. Diesmal aller- bestätigte, daß die Zwischenfälle mel, um seinen Gegner mattzusetzen. gungsland gleich hohe Sympathie- nachdem sie von George Bush zum dings wurde, wie das Lokalblatt Kie- von betrunkenen Jugendlichen ver- In einer Mischung aus anerzogenem werte wie die Deutschen in Frank- „neuen Europa“ geadelt und als sol- ler Nachrichten in einem ursacht worden seinen. Einen politi- Schuldkomplex und latenter Einkrei- reich und den Niederlanden. ches gezielt gegen Deutschland und fünfspaltigen Artikel berichtete, der schen Hintergrund sah auch er sungsangst haben es sich die Deut- Letzteres mag besonders überra- Frankreich in Stellung gebracht wor- Vereins- und Discoabend von „mas- nicht. Woher er wisse, daß es sich schen angewöhnt, auf alle Regungen schen: Noch bis vor kurzem galt es den waren. siven Gewalttätigkeiten überschat- um Rechte gehandelt habe, wurde ihrer Nachbarn äußerst empfindlich hierzulande als ausgemacht, daß tet“. Die Polizei mußte eingreifen ge- er gefragt. Einer von ihnen habe et- zu reagieren – wobei sie, wie sich uns die Holländer nicht leiden kön- Interessant ist, daß nur die Deut- gen zwei Gruppen von Jugend- was gerufen. Frage: Bitte, was denn? zeigt, vor allem Gespenster sehen. nen, was viele Deutsche mit gleich- schen selbst sich ebenso reserviert lichen, „die durch einschlägig be- Na, einen rechtsradikalen Gruß, war er Münze heimzahlten. Harald betrachten wie sie von den Polen ge- druckte T-Shirts und später teil- die Antwort. „Hat er ‚Heil Hitler‘ ge- Nach einer in der vergangenen Wo- Schmidt kalauerte unlängst: „Die sehen werden. Gegenüber den Spit- weise auch entsprechende Parolen rufen?“ Der Polizeibeamte druckste che veröffentlichten Studie des US- neueste Umfrage hat ergeben: 70 zenwerten, welche die Deutschen im unmißverständlich ihre rechtsradi- herum: „Jaja, so was.“ Und was war amerikanischen „Pew Research Cen- Prozent der Deutschen wünschen Ausland bekommen, fällt die Note, kale Gesinnung zu erkennen gaben“. mit den ‚einschlägig bedruckten ter“ sind tatsächlich 43 Prozent der gute Nachbarschaft. Die übrigen 30 die sie sich selbst, sprich: ihren Nachdem die Beamten gegen zwei T-Shirts‘? Davon hatte der Polizeibe- Deutschen der Auffas- Landsleuten geben, kräf- betrunkene Jugendliche einen Platz- amte nichts gesehen. Als auf den sung, sie seien im Aus- tig ab. Ebenfalls nur 64 verweis verhängt hatten, beruhigte Zeitungsbericht hingewiesen wur- land eher unbeliebt, nur Prozent der Deutschen sich die Lage wieder. Allerdings de, der doch ganz offensichtlich den 51 Prozent halten sich beurteilen ihr Volk posi- konnten die Beamten nicht verhin- Eindruck erwecken wollte, hier sei als Deutsche für beliebt. tiv. Wer also eine „Ima- dern, so die Kieler Nachrichten, es um politische Gewalttaten gegan- Nur die Türken, von de- ge-Kampagne“ für „daß randalieren- gen, antwortete nen sich 66 Prozent für Deutschland starten will, de Rechte (jetzt der Polizist, er ha- wenig populär halten, sollte besser gleich da- sind es schon kei- Auf Nachfrage begann be dem Journali- und US-Amerikaner, wo bleiben und mit der Ar- ne Rechtsradika- sten solche Infor- dies sogar 69 Prozent beit im eigenen Land be- len mehr, sondern der Polizist seine mationen nicht tun, sind hinsichtlich ih- ginnen. Hier gibt es am schlicht Rechte) gegeben. res internationalen An- meisten zu tun. Zur Ein- zuvor einen Toilet- Aussage abzuschwächen sehens noch verunsi- stimmung seien Gesprä- tenwagen demo- Lange Rede, kur- cherter. che mit ausländischen liert hatten“. „Fest zer Sinn: Wenn Besuchern beliebiger scheint zu stehen“, so die Kieler man nachfragt, handelt es sich um Während indes die Herkunft angeraten: Nachrichten, „daß es sich bei den einige offenbar dem asozialen Mi- USA in der Tat mit ei- Unisono ist da zu hören, Störungen durch die Rechtsradika- lieu angehörige Jugendliche, die be- nem beträchtlichen daß man kaum verstehe, len um von auswärts angereiste Ge- trunken Krawall machen wollten. Image-Problem zu mit welch schrägem Ei- walttäter handelt.“ Daraus wurden in der Berichterstat- kämpfen haben, das fer Deutsche unaufgefor- tung „Ausschreitungen von Rechten nicht unwesentlich auf dert bereit seien, ihr ei- Dreimal wird in dem Zeitungsbe- und Rechtsradikalen“. Auf die Frage den Irakkrieg zurückge- genes Land und Volk in richt der Begriff „Rechtsradikale“ an den Polizeibeamten, ob er, wenn führt wird, leiden die düsterste Farben zu tau- oder „Rechte“ gebraucht, woraus er einen Einbrecher festnehme, des- Deutschen offenbar un- chen. Diese von den man schließen muß, daß es sich um sen politische Gesinnung erforsche, ter einer schweren maulenden Deutschen politisch motivierte Gewalttaten ge- um dann mitzuteilen, hier habe – Wahrnehmungsstörung. Laut der Prozent wohnen an den Grenzen zu als „Selbstkritik“ mißverstandene handelt habe. um ein Beispiel zu nennen, – ein US-Studie erfreut sich nämlich un- Polen und Holland.“ Unart kann nicht nur so manchem Linker einen Einbruch begangen, ter fünf untersuchten Nationen kei- Ausländer die freudig angetretene Als der Bürgermeister des Ortes, antwortete er kleinlaut: „Nein, na- ne andere solcher Beliebtheit wie Hinsichtlich der Niederländer ist Deutschlandtour versauern, es kann auf den sich der Zeitungsbericht be- türlich nicht.“ gerade die Deutschen (siehe Gra- die hier humorig aufbereitete Feind- auch zu unerfreulichen Irritationen rief, gefragte wurde, ob es sich bei phik). Die Meinung der Franzosen seligkeit offensichtlich Schnee von führen. Estlands Präsident Lennart den von Rechten angezettelten Kra- Es ist davon auszugehen, daß sich über ihren germanischen Nachbarn gestern. Nicht ganz so rosig sieht es Mery warnte in seiner Festrede zum wallen am Wochenende tatsächlich mit der Randale auf den Klausdorfer kann dabei als geradezu euphorisch hingegen beim Nachbarn im Osten 3. Oktober vor zehn Jahren bereits: um politisch motivierte Gewalttaten Festtagen die Anzahl der „rechtsra- bezeichnet werden: Bei 89 Prozent aus: Bei den Polen erreichen die Einem Land, das sich selbst nicht gehandelt habe, erwiderte er, davon dikalen Gewalttaten“ im nächsten Positivbewertungen scheint es dort Deutschen nur vergleichsweise ma- traue, könne er auch nicht vertrauen. sei ihm nichts bekannt. Auf den Verfassungsschutzbericht wieder praktisch niemanden mehr zu ge- gere 64 Prozent Positivwertungen. In jener Rede nannte er Deutschland Pressebericht hingewiesen, unter- um eine vermehrt hat. So wird’s ge- ben, der „die Deutschen“ an und für Damit liegen sie indes immer noch eine „Canossa-Republik“. H. Heckel strich er, daß der Journalist derglei- macht. Jochen Arp

Gedanken zur Zeit: »Unterschlagen« – Anda wehrt sich er Sprecher der Bundesregie- Kultur als Staatsziel Drung, Béla Anda, hat sich öf- fentlich gegen eine angeblich un- Von Wilfried BÖHM differenzierte Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen in mehreren n dem voraussichtlichen Parla- tagsabgeordnete , Rechtschreibreform geurteilt habe nen Muttersprache kommt zweifel- Medien gewandt. Aussagen wie ments-Kehraus des Deutschen Juristin und in ihrer ersten Wahlpe- und danach „die Sprache dem Volk los auch in einer Zeit globaler Ver- die, daß die Zahl der Arbeitslosen I Bundestages kommen auch die riode, mit der mehr als merkwürdi- gehöre, vorstaatlich sei und vom netzung und wachsender interna- bei knapp 4,75 Millionen läge und Ergebnisse der Enquete-Kommis- gen Begründung, die Kommission sei Staat deshalb nicht hoheitlich ange- tionaler Verflechtungen eine nicht somit um 513.000 höher als vor ei- sion „Kultur in „gemäß ihres Ein- ordnet werden dürfe“. zu unterschätzende Bedeutung zu.“ nem Jahr, seien falsch. „Ein solcher Deutschland“ poli- setzungsauftrages Logisch, daß danach folgt: „Auch Vergleich ist so wenig korrekt wie tisch unter die Rä- Warum nicht auch die nicht für auswärti- Wenn die Vorsitzende im Lexikon ihre Darlegungen zu Initiativen, ei- der direkte Vergleich von Tempera- der. Sie hatte im ge Kulturpolitik nachgeschlagen hätte, wäre sie dar- nen Verweis auf die deutsche Spra- turangaben in Grad Fahrenheit mit Oktober 2003 ihre deutsche Sprache in der zuständig“. Die auf gestoßen, daß man unter der che in das Grundgesetz aufzuneh- Temperaturangaben in Grad Cel- Arbeit aufgenom- Abgeordnete führ- Kultur eines Volkes an erster Stelle men, haben Interesse gefunden.“ sius“, so der Regierungssprecher. men, kritisch be- Verfassung schützen? te aus, daß das seine Sprache und Literatur ver- Auch eine mögliche Bundesratsini- Grund für diese Reaktion der äugt von den Eintreten für die steht, in der es seine Geschichte, Re- tiative wird aus Dresden angedeu- Bundesregierung ist die Tatsache, Bundesländern, deutsche Sprache ligion, Ethik, Kunst, Wirtschaft, Wis- tet. daß besagte Meldungen nicht den die um ihre Zuständigkeiten fürch- „nicht zuletzt in auswärtigen Angele- senschaft und Rechtsprechung „statistischen Effekt der Arbeits- ten. Die Kommission empfiehlt in genheiten relevant“ zu sein scheine, kommuniziert. Schade, daß dieser Aus anderen Kultusministerien marktreform“ berücksichtigten, einem Zwischenbericht die Aufnah- zum Beispiel in Bezug auf Deutsch Aspekt der Enquete-Kommission kommt zögerliche Resonanz, statt denn mit der Zusammenlegung me der Kultur als Staatsziel in das als Amtssprache in der Europäischen „Kultur in Deutschland“ nicht auf- dessen werden in den Schulen „Girls von Arbeitslosen- und Sozialhilfe Grundgesetz. Union“. Nun ist ganz gewiß die man- gefallen ist und zudem nicht be- Days“ organisiert und damit der Ein- am Anfang dieses Jahres tauchen gelhafte Stellung der deutschen merkt wurde, in welchem Ausmaß druck erweckt, grundsätzliches und in der Arbeitslosenstatistik auch Die Verfassung solle um einen Sprache in der Praxis der Europäi- die Muttersprache und die Gesamt- konkretes Denken und Handeln zum 400.000 ehemalige Sozialhilfe- neuen Artikel ergänzt werden: „Der schen Union (EU) ein Problem, das heit der Nationalkultur in engstem Schutz der Sprache sei nicht ange- empfänger auf. Mit diesem Schritt Staat schützt und fördert die Kul- sich mit der sogenannten Europäi- Zusammenhang stehen und in einer sagt. Es wäre verhängnisvoll, wenn hätte die rot-grüne Bundesregie- tur.“ Nur so könne das Selbstver- schen Verfassung noch verschärfen Demokratie mit ein Föderalismus- rung diese Sozialhilfeempfänger ständnis Deutschlands als Kultur- würde, aber der entscheidende An- der Selbstbestim- gestrüpp, dessen aus ihrem „Schattendasein geholt“ staat zum Ausdruck gebracht griff auf die deutsche Sprache erfolgt mung des Volkes Kultur und Ergebnisse durch und ihnen „neue Fördermöglich- werden. nicht im Ausland, sondern im Inland, eng verbunden Pisa offengelegt keiten und Chancen“ zugespro- und zwar unter anderem mit der sind. Muttersprache hängen worden sind, chen. Diese Leistung der Bundes- Die naheliegende Anregung von Sprachzerstörung durch die Über- den Sprachschutz regierung dürfe nicht – vor allem Sprachschützern aus dem engagier- handnahme von Anglizismen, die Anders als aus eng zusammen in Deutschland so kurz vor der Wahl – durch un- ten Verein Deutsche Sprache e.V. nicht zuletzt von der öffentlichen dieser Kommis- blockieren würde. differenzierte Veröffentlichung von (VDS), in diesem Zusammenhang Hand hingenommen oder gar betrie- sion verlautet es Genau das zu ver- Arbeitslosenzahlen geschmälert ausdrücklich auch die deutsche ben wird. zum Beispiel aus der sächsischen hindern, wäre eine Enquete-Kom- werden. Ganz abgesehen davon, Sprache als den entscheidenden Staatskanzlei in Dresden. Bei ihr mission des Deutschen Bundestages seien die am 23. Juni verbreiteten Ausdruck deutscher Kultur in das Frau Connemann begründet ihre stießen die Vorstellungen des VDS mit dem hochtrabenden Titel „Kultur Zahlen rein spekulativ, da die Grundgesetz aufzunehmen und un- ablehnende Haltung zu den Anre- zur Aufnahme eines Verweises auf in Deutschland“ berufen gewesen. Bundesagentur für Arbeit die offi- ter den Schutz der Verfassung zu gungen der Sprachschützer über- die deutsche Sprache ins Grundge- Diese Chance scheint vertan zu sein. ziellen Zahlen immer erst am Ende stellen, widersprach die Vorsitzende dies damit, daß das Bundesverfas- setz auf „lebhaftes Interesse“. Von Bleibt die Hoffnung, daß sich das in eines Monats bekannt gibt. R. B. der Kommission, die CDU-Bundes- sungsgericht 1997 in der Frage der dort hieß es: „Der Pflege der eige- Zukunft ändern wird. 06_PAZ26 28.06.2005 14:16 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

6 Folge 26 – 2. Juli 2005 AUS ALLER WELT

Symbolischer Akt Rückschlag für der Anerkennung Wien ehrt Trümmerfrauen US-Nahostpolitik sterreichs Trümmerfrauen be- kommen seit dem 1. Juli eine Ö symbolische Anerkennung Nach den Wahlen im Iran und im Libanon ihrer Arbeit beim Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 23. Juni beschloß der Familien- berflächlich betrachtet gibt sammenhang sind übrigens auch trotz internatio- ausschuß des österreichischen Parla- es in Nahost eine Reihe von die jüngsten Unruhen in der mehr- naler Untersu- ments, daß Frauen, die vor dem 1. Ja- O Erfolgen: Syrien hat sich heitlich arabischen Ölprovinz Khu- chung unaufge- nuar 1931 geboren wurden und vor dem US-Ultimatum gebeugt und ist sistan zu verstehen: Die Destabili- klärt. Bezie- dem 1. Januar 1951 mindestens ein aus dem Libanon abgezogen. Im Li- sierung des Iran durch Unter- hungsweise muß Kind bekommen haben sowie nur ei- banon gab es „erstmals demokrati- stützung kurdischer, arabischer es bleiben, denn ne geringe Pension beziehen, einma- sche Wahlen“. Im Irak amtiert eine und turkmenischer Minderheiten der riesige Krater lig 300 Euro aus dem „Härteaus- „demokratisch legitimierte Regie- von Basen im Irak aus ist Teil der am Ort des At- gleichsfonds“ beantragen können. Es rung“. Die Palästinenser haben ei- strategischen Planung. tentats kann kei- wird mit zirka 50.000 möglichen nen dem Westen (und vorläufig nesfalls von ei- Empfängerinnen gerechnet. „Die Zah- auch Israel) genehmen Präsidenten. Das Beispiel Ahmedinedschad ner Autobombe lung an diese Frauen ist ein verdienter Und die Vorbereitungen auf einen verdeutlicht zugleich, warum fun- stammen, und Akt der Anerkennung ihrer unter israelischen Abzug aus Gaza ver- damentalistische Bewegungen – et- realistische Er- schwierigsten Bedingungen erbrach- mitteln den Eindruck, daß dieser wa sunnitische in Gaza oder schii- klärungen wären ten Leistungen“, begründete die kon- tatsächlich stattfinden könnte. tische im Südlibanon – so großen zu gefährlich. In- servative Regierung das Gesetz. Zulauf haben: Sie sind in allererster zwischen wur- Aber die Realität ist um einiges Linie soziale Einrichtungen – und den noch ein Die rot-grüne Opposition griff die „komplizierter“, wie sich soeben an „Almosen geben“ ist eben einer der Journalist und Auszeichnung in Anlehnung an die den iranischen Präsidentenwahlen fünf Grundpfeiler der islamischen der frühere KP- NS-Zeit als „fiskalisches Mutter- zeigte. Gewiß die „Vorauswahl“ der Lehre. In den Augen der Armen Chef durch ge- Fundamentalist oder iranischer Robin Hood? Mit Entset- kreuz“ an. Analog zum österreichi- Kandidaten läßt sich kritisieren. und Unterdrückten sind sie die ein- wöhnliche Auto- zen nahm der Westen die Wahl des Ahmedinedschad schen Kriegsgefangenenentschädi- Aber die Stichwahl ist schon allein zigen glaubhaften Kämpfer gegen bomben umge- zum Präsidenten Irans zur Kenntnis. Vor allem die ira- gungsgesetz sind laut Regierungs- deswegen unanfechtbar, weil sie Korruption und „Kollaboration“. bracht. Aber die- nische Jugend hatte dem Unterstützer der Armen ih- angaben „jene Personen von der Zu- ein logisches Ergebnis brachte: Der Und gerade deshalb werden sie als se Morde muß- re Stimme gegeben. Foto: Reuters wendung ausgeschlossen, deren Ver- Verlierer Rafsandschani ist einer „Terroristen“ bekämpft – die sie gar ten anscheinend halten in Wort oder Tat mit den Ge- der reichsten Männer des Landes, nicht wären, wenn es nicht primär „passieren“, weil danken und Zielen eines freien steht im Geruch der Korruption Unterdrückung und Ausbeutung die Syrer so widerspruchslos abge- nahmt werden, ist das Vertrauen in demokratischen Österreich unverein- und gilt als „gemäßigt“ – sprich: gäbe. zogen waren. sie gering. bar“ waren. Trotzdem wirft die sozial- Geschäften mit dem Westen nicht demokratische SPÖ dem Kabinett abgeneigt. Der Sieger Ahmedined- Syrien gab mit seinem Abzug aus In Syrien selbst ist die Wirt- Die libanesischen Parlamentswah- Schüssel vor, auch „Nationalsozialist- schad, zuletzt Bürgermeister von dem Libanon amerikanischem schaftslage noch schwieriger ge- len brachten bisher keine brauchba- innen“ zu ehren. Es handele sich bei Teheran, steht für Fundamenta- Druck nach, denn es wäre töricht, worden: Aus dem Libanon kehrten ren Ansätze für die Zukunft. Die den Ausgezeichneten um „Opfer, die lismus und verkörpert diesen den USA und Israel „moralische“ nicht nur 14.000 Soldaten und etli- siegreichen „antisyrischen“ Grup- eigentlich Täterinnen gewesen seien“, durch einfachen Lebensstil, per- Vorwände für eine „Intervention“ zu che Geheimdienstleute heim, son- pierungen sind derart heterogen, argumentierte gar der grüne Sozial- sönliche Integrität und Fürsorge für liefern, der man nichts entgegenzu- dern auch rund 500.000 Gastarbei- daß mit ihrem Zerfall jederzeit zu sprecher Öllinger. Sozialministerin die Armen. setzen hätte. Dem syrischen Baath- ter, die nun die Reihen der rechnen ist. Und wie verworren die Haubner verteidigte das Gesetz wie Regime kann man zwar einiges vor- Arbeitslosen verstärken. Wirksam- Lage ist, läßt sich auch an zwei an- die umstrittenen Auswahlkriterien – Irgendwie kann man den Wahl- werfen, aber Selbstmörder sind ste Stütze des Systems bleiben aber deren Beispielen veranschaulichen: die ersten fünf Jahre Wiederaufbau ausgang natürlich als amerikani- dessen durchaus weltliche – und – just die USA: Die syrische Bevöl- Ex-General Aun, der gegen die Syrer seien besonders schwierig gewesen. schen Erfolg interpretieren, denn westlicher Lebensart mehr als auf- kerung weiß nur zu gut, daß „De- gekämpft hat, verbündete sich nach die israelisch-amerikanische „Öf- geschlossene – Vertreter keines- mokratie“ nach einem Regime- seiner Rückkehr aus dem Exil mit In Deutschland ist Respekt von of- fentlichkeitsarbeit“ für den geplan- wegs! Und eben deswegen entbehrt wechsel wie im Irak oder in prosyrischen Gruppen. Und im Süd- fizieller Seite für die Leistungen der ten Angriff auf den Iran erscheint es auch jeder politischen Logik, hin- Afghanistan nur Schrecken ohne libanon kandidierten Christen auf Generation des Wiederaufbaus weni- nun „glaubhafter“. Daß ein solcher ter den Attentaten auf „antisyrische“ Ende bringen würde. Und da Op- der schiitischen Liste, weil sie sonst ger zu erwarten. So weigerte sich Angriff jeder völkerrechtlichen Libanesen eine syrische Urheber- positionspolitiker, mögen sie auch nie ins Parlament gekommen wären. Münchens Oberbürgermeister Ude, Grundlage entbehrt, steht auf ei- schaft zu vermuten. Der Mord an die lautersten Absichten haben, un- Man kann also nur sagen: Fortset- ein Denkmal für Trümmerfrauen er- nem anderen Blatt. In diesem Zu- Ex-Ministerpräsident Hariri bleibt weigerlich vom Ausland verein- zung folgt. R. G. Kerschhofer richten zu lassen. SV Vatikan macht in Italien Politik Minenfeld Staatspräsident erinnert Benedikt XVI. an Trennung von Kirche und Staat Streit um Königsbergs 750-Jahr-Feier auptgesprächsthema anläß- deckung vom Papst erhalten. Seit 50 lichen Befruchtung dürfen nicht ußlands 750-Jahr-Feier Kö- zu Rußland über diesen Sommer lich des Zusammentreffens Jahren, so das Wochenmagazin mehr als drei Eizellen im Reagenz- nigsbergs geriet schon vor ih- merklich ab – auch Polen zeigt sich H von Papst Benedikt XVI. Mit Espresso, hätte die Kirche durch In- glas befruchtet werden, wobei es Rrem Beginn zum hochaktuel- zunehmend ungehalten angesichts dem italienischen Staatspräsidenten itiativen und Kampagnen nicht mehr weiterhin verboten bleibt, diese Em- len Politikum – nach der des russischen Umgangs mit stali- Ciampi am vorletzten Freitag im so stark mobilisiert, wie es bei die- bryonen auf mögliche Gendefekte zu Verärgerung Rußlands durch Polen nistischen Verbrechen. Gerade für Präsidentenpalast Quirinale war die sem Referendum der Fall war. untersuchen, bevor sie in den Kör- und Litauen droht nun die Retour- die offene Kritik bei den Sieges- Trennung von Kirche und Staat. Der per der Frau eingepflanzt werden. kutsche nebst weiteren Streitigkei- feiern zum 8. Mai (Ende des Zwei- italienische Staatspräsident hatte Nach dem Referendum verteidigte Die Forschung an embryonalen ten. Der deutsche Bundeskanzler ten Weltkriegs) kassierten beide mit Stolz auf Artikel 7 der italieni- sich Ruini in einem Interview des Stammzellen ist weiterhin unzuläs- kommt als Ehrengast, die unmittel- Staaten nun die Quittung aus Mos- schen Verfassung verwiesen, der staatlichen Senders RAI, daß er mit sig und auch das Einfrieren von Em- baren Nachbarn Litauen und Polen kau. Litauen fürchtet zudem die diese Tennung vorsieht. Benedikt der Kampagne nur seiner Pflicht als bryonen ist verboten. Die Ei- oder sind nicht eingeladen – es ist eine energiepolitische Abhängigkeit XVI. stimmte dem Staatspräsidenten Kardinal, Christ und Staatsbürger Samenzellen dürfen nicht von Sa- wahrhaft ungewöhnliche Feier, die von Rußland. Wegen der Transitbe- zu, solange man darüber nicht die nachgekommen sei. Staatspräsident menbanken oder Dritten, sondern Anfang dieses Monats in Königs- dingungen für Russen in Litauen Wurzeln des christlichen Europas, Ciampi hingegen hatte in Interviews nur vom Paar selbst stammen. berg stattfindet. Der Kanzler be- sowie den Gütertarifen gibt es die Familie und das ungeborene Le- klar gemacht, daß er sich an der Ab- Außerdem haben laut Gesetz die kundet höchstens ein europäisches schon seit längerem Streit. Polen ben vergesse. stimmung beteiligen würde. Mini- Embryonen bereits die Rechte eines Interesse, die beiden Anrainerstaa- pflegt verstärkt seine Kontakte zu sterpräsident Silvio Berlusconi hatte menschliches Leben. Diese Klausel, ten dagegen ein durchaus konkre- Rußlands Vorhof, der Ukraine, und In diesen Gesprächen schwangen so wird in den Medien befürchtet, tes: Sie spekulie- unterstützt so ge- die kontroversen Debatten mit, die könnte eine erneute Diskussion über ren auf die gen Moskaus um das vor zwei Wochen in Italien Kinderlose Paare sind die Abtreibung in Gang setzen. Diese Abnabelung der Litauen behauptet, daß Willen den EU- abgehaltene Bioethik-Referendum ist in Italien seit 1978 legal. Region Königs- Kurs des Landes kreisten. Das Referendum über die die Leidtragenden berg von Rußland Königsberg der orangenen Re- Lockerung des Gesetzes zur künst- Eine Enttäuschung ist das Ergeb- und seiner läh- volution. lichen Befruchtung hatte vor zwei nis insbesondere für die Frauenver- menden Bürokra- verkauft werden würde Wochen Schiffbruch erlitten. gesagt, er wolle die Abstimmung bände und die Radikale Partei, wel- tie. Litauens Kein Wunder, dem Gewissen der Wähler überlas- che gemeinsam für den Volks- Außenminister daß der Bundes- Nur 26 Prozent der rund 50 Milli- sen, und bezog daher keine Stellung. entscheid vier Millionen Stimmen Antanas Valionis paßt nicht, das kanzler zögerte, sein Kommen offi- onen Wahlberechtigten begaben sich gesammelt hatten. Auch der Partei- Gerhard Schröder erscheinen darf, ziell zu bestätigen – offenbar hat er an die Wahlurnen. Das 50-Prozent- Die Linksparteien und die libertä- vorsitzende der Kommunistischen er aber nicht. Zu wenig berücksich- Polen und Litauer nicht zusätzlich Quorum, das notwendig ist, um ein re Radikale Partei hatten dazu aufge- Partei Fausto Bertinotti bezeichnete tige Deutschlands Führung die „hi- reizen wollen, doch um den Tanz im Gesetz per Volksabstimmung zu än- rufen, bei allen vier Fragen mit ei- den Ausgang des Referendums als storischen und politischen Sensibi- politischen Minenfeld kommt er – dern, wurde nicht erreicht. nem „Ja“ abzustimmen. Die Lega herbe Niederlage und machte für litäten unserer Region“, kam es schon um der Freundschaft zu Pu- Nord sowie die Christdemokraten die geringe Wahlbeteiligung die gereizt aus Vilnius. Bereits von „de- tin Willen – kaum herum. Der kor- Laut Meinung der Experten war hatten ebenso wie die katholische Kampagne der katholischen Kirche monstrativer Nichtbeachtung Li- rigierte immerhin schon Mal per die Kampagne der katholischen Kir- Kirche zum Boykott des Referen- verantwortlich. tauens“ bei den Feiern ist die Rede Order aus Moskau den geschichts- che, nicht an der Abstimmung teilzu- dums aufgerufen. – ein Affront. Rußland verhandele klitternden offiziellen Titel der nehmen, Ursache für die überwälti- Italien hat eine der niedrigsten Ge- schon mit Deutschland über einen Feierlichkeiten: Nicht mehr „750 gende Anzahl von Enthaltungen in Mit dem Resultat des Referendums burtenraten Europas. Seitdem das Verkauf des Königsberger Gebiets, Jahre Kaliningrad“, sondern „750 der Bevölkerung. Diese ist zu 90 Pro- bleibt das von der Mitte-Rechts-Re- Gesetz in Kraft gesetzt ist, hat sich ließen litauische Kreise verlauten. Jahre unsere Stadt“ werden jetzt zent katholisch. Insbesondere der gierung im vergangenen Jahr verab- die Zahl der unfruchtbaren Paare, nach präsidialem Willen gefeiert. Vorsitzende der italienischen Bi- schiedete Gesetz bestehen, das eine die eine künstliche Befruchtung in Doch es sind nicht die Deut- Die völlige Ausblendung der deut- schofskonferenz Kardinal Camillo künstliche Befruchtung nur bei Ehe- Ländern mit liberalerer Gesetzge- schen, die Litauer und Polen an schen Vergangenheit der Stadt war Ruini hatte zum Boykott des Referen- paaren oder fest zusammenleben- bung vornehmen lassen, verdrei- den Katzentisch verbannen. Nicht – bei allem präsidialen Zorn – Putin dums aufgerufen und dabei Rücken- den Paaren erlaubt. Bei einer künst- facht. Vittoria Finzi nur in Litauen kühlt das Verhältnis wohl doch zu viel. S. Gutschmidt 07_PAZ26 28.06.2005 16:50 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

WISSENSCHAFT Folge 26 – 2. Juli 2005 7 Das Sonnenfeuer auf die Erde holen Wie liefert die Sonne die Idee zur Energiegewinnung der Zukunft as wird, wenn erschöpft also darum, „das Sonnenfeuer auf stoff. Im Aggregatzustand als heißes ist, was wir heute zur die Erde zu holen“, wie Hartfuß Plasma wird er dort durch den un- W Energiegewinnung nut- sagt. geheuren Druck infolge der Schwer- zen? Wer liefert uns Wärme und kraft der Sonne zusammengehalten. Strom, wenn die gegenwärtig ge- Kann man das wirklich? Hartfuß Anders im Fusionskraftwerk auf der nutzten Energieträger wie Kohle, Er- ist davon fest überzeugt und die vie- Erde; hier muß die Verschmelzung döl, Erdgas versiegt sein werden? len anderen (deutschen und auslän- kontrolliert in einem geschlossenen Wie machen wir nutzbar, was als dischen) Forscherkollegen mit ihm: Behälter ablaufen und das heiße Energiequelle dauerhaft und unver- „Man kann, aber es wird noch dau- Brennstoffgemisch in einen Magnet- siegbar zur Verfügung steht? Mit ern.“ Das erste Kernfusionskraft- feldkäfig eingeschlossen werden, den Energiequellen Wasser, Biomas- werk, das Strom ins öffentliche Netz um es von den Wänden des Vaku- se, Sonnenwärme und Wind allein liefern kann, wird nach seiner umgefäßes fernzuhalten. Aber um ist kein Staat zu machen; sie vermö- Schätzung und nach heutigem die beiden Brennstoffe in diesem gen den menschlichen Energiebe- Kenntnisstand 2050 gebaut sein, „Ofen“ zur Fusion, zur Verschmel- darf allenfalls theoretisch, aber nie falls alle bis dahin noch nötigen Ex- zung ihrer Kerne zu bringen, muß wirklich voll zu decken. perimente und Vorstufen ohne die aus ihnen bestehende Plasma- Rückschläge geglückt sind. Masse mehr als höllisch erhitzt wer- Der Rotary Club Bad Nauheim- den, nämlich auf rund 100 Millio- Friedberg wollte es genauer wissen Hartfuß schildert das Verfahren, nen Grad Celsius. Energie pur: Während die Reaktionen auf der Sonne ungehindert ablaufen, und hatte den Physiker Professor den Stand der Forschung, die näch- müßten sie auf der Erde unter Kontrolle gehalten werden. Dr. rer. nat. Hans-Jürgen Hartfuß sten Schritte und welche Schwierig- Um sie auf diese Hitze zu entzün- gebeten, über den Forschungsstand keiten bei dem überaus komplizier- den, verwendet man als „Streich- zu berichten. Hartfuß gehört zum ten Vorhaben zu bewältigen sind. holz“ zum Beispiel elektromagneti- und das Tritium aus dem in der Erd- der voraussichtliche Standort Max-Planck-Institut für Plasma- Dies alles gelingt ihm – frei vorge- sche Wellen und strahlt sie mit kruste überall vorhandenen (minde- Frankreich verkündet werden. physik in Greifswald. Dieses Insti- tragen und mit Gedanken geradezu einem starken Sender auf das Was- stens für 30.000 Jahre reichenden) tut will die Kernfusion für die Men- übersprudelnd – in großer An- serstoffgas-Brennstoffgemisch ein, Lithium. Damit sind rohstoffpoliti- Die Planung für ITER läuft schon schen ebenso nutzbar machen, wie schaulichkeit. Das Verfahren besteht wo sie dieses rasch ionisieren und sche Konflikte wie bei den fossilen seit 17 Jahren. Das Großexperiment es mit der Kernspaltung (in Kern- darin, leichte Atomkerne miteinan- auf hohe Temperaturen aufheizen. Energierohstoffen nicht zu befürch- soll nachweisen, daß sich die Kern- kraftwerken) schon seit Jahrzehn- Das Prinzip entspricht dem des ten. Das Schöne ist ferner die in fusion zur Energiegewinnung prin- ten geschieht, aber ohne deren Mikrowellenherdes. Um den Kern- dem Verfahren selbst liegende Si- zipiell eignet und daß das Konzept, Nachteile. Gegenwärtig wird dort Für diese Kernfusion fusionsprozeß zu starten, bedarf es cherheit, weil es sich bei Störung das heiße Plasma mit Hilfe von star- das weltweit größte Fusionsexperi- eines solchen „Zündungsimpulses“ von allein abschaltet. Auch gibt es ken Magnetfeldern einzuschließen, ment vom Typ Stellarator gebaut, sind die Rohstoffe überall von nur wenigen Sekunden Dauer keine Emissionen, und der radioak- zukunftsträchtig ist. Hartfuß: „Damit Wendelstein 7-X genannt. Hartfuß mit einer Heizleistung von typisch tive Abfall ist (als eine Folge der Ak- wird dann gezeigt werden, daß man ist Abteilungs- und Projektleiter auf der Welt vorhanden 10 Mega-Watt. Die Energie dafür lie- tivierung der Reaktorgefäßwände) das Sonnenfeuer tatsächlich auf die und für die Diagnostik des Experi- fert elektrischer Strom. Diese ein- deutlich geringer als bei Kernspal- Erde holen kann.“ ments zuständig. maligen zehn Mega-Watt stoßen tungsreaktoren und gilt daher als der zu verschmelzen und aus der dann einen Prozeß an, der kontinu- akzeptabel. Ist ITER fertiggestellt, vermutlich Die Antwort auf die Frage „Was Reaktionshitze die gewünschte ierlich 3.000 Mega-Watt (drei Giga- im Jahr 2015, wird mit ihm minde- wird, wenn …“ liefert die Sonne. Energie zu gewinnen. Von allen Watt) als thermische Leistung liefert Der nächste Schritt auf dem Weg stens 20 Jahre experimentiert. Läuft Hartfuß beschreibt sie als einen „ge- möglichen Verschmelzungsreaktio- und so lange läuft, bis man den Re- zu einem Energie liefernden Fu- alles wie geplant, wollen die For- waltigen Kernfusionsreaktor“, in der nen, die für ein Fusionskraftwerk in aktor – zum Beispiel für Wartungs- sionsreaktor ist das Großexperi- scher noch während dieser Laufzeit riesige Mengen Wasserstoff zu He- Frage kommen, ergibt die Reaktion arbeiten – abschaltet. ment International Thermonuclear den Prototypen eines Fusionskraft- lium verbrannt werden. Und in zwischen den beiden Wasserstoff- Experimental Reactor (ITER), ge- werkes planen und bauen, abge- Greifswald wird daran gearbeitet, Isotopen Deuterium und Tritium die Das Schöne an dieser Kernfusion meinsam betrieben und finanziert kürzt DEMO genannt. Der Prototyp das, was in der Sonne stattfindet größte Energieausbeute bei der ver- ist: Der Brennstoff ist nicht nur so von Europa, Japan, Rußland, den könnte frühestens 2035 fertig sein. und gewaltige Energie freisetzt, auf gleichsweise niedrigsten Tempera- gut wie unerschöpflich vorhanden, Vereinigten Staaten, China und Süd- Wenn auch er erfolgreich läuft, las- der Erde gleichsam zu kopieren und tur. sondern auch (anders als Kohle, Er- korea sowie ins Werk gesetzt durch sen sich Fusionskraftwerke zur den künftigen Energiebedarf der döl, Erdgas, Uran) gleichmäßig über deren Forschungskapazitäten. Auf kommerziellen Stromgewinnung er- Menschheit mit Hilfe dieser irdi- Der Fusionsreaktor Sonne aller- den Erdball verteilt, denn gewonnen dem nächsten Gipfeltreffen der G8- richten. Das wird aber nicht vor schen Kopie sicherzustellen. Es geht dings verwendet normalen Wasser- wird das Deuterium aus dem Meer Staaten wird der Baubeschluß und 2050 sein. Klaus-Peter Krause Neues aus der Forschung Heimtückische Krankheit Organschäden nik. Ob Schweißen oder Kleben, bei- des sind kostenintensive Prozesse, Schwer erkennbares Glaukom ist die Ursache von 15 Prozent aller Erblindungen us US-amerikanischer Sicht bei denen die miteinander verbun- Astellen sich die Deutschen hin- denen Bauteile bei später nötigen ie Statistik ist beängstigend: ziert, da die Kosten aber lediglich 15 Für die übwerwiegende Mehrheit sichtlich genmanipulierter Lebens- Reparaturen oder beim Recycling Dweltweit 70 Millionen Erkrank- bis 20 Euro betragen, sollte – so die der Glaukompatienten reicht die mittel sehr kleinlich an. Jetzt fühlt nur unter Materialverlust wieder te, allein in Deutschland eine Mil- Empfehlung des Initiativkreises – je- Verabreichung solcher Medikamen- sich der US-Lebensmittelkonzern von einander getrennt werden kön- lion (und sogar fünf Millionen mit der Bürger sich etwa ab dem 40. Le- te, um eine Verschlechterung des Monsanto ungerecht behandelt. nen. Klettverschlüsse wiederum ver- ernstzunehmenden Risikofaktoren). bensjahr diese Investition in seine Sehvermögens über lange Zeit zu Greenpeace fordert nämlich ein Im- filzen mit der Zeit. Offenbar haben Das Heimtückische an dieser Gesundheit leisten. Sofern keine er- verhindern, zumindest aber den portverbot für den gentechnisch ver- jedoch vier Forscher des Max- Krankheit – man sieht nichts, in höhten Risikofaktoren vorliegen, Krankheitsverlauf deutlich zu ver- änderten Mais MON 863, da das Planck-Instituts für Metallforschung doppelter Bedeutung. Man sieht reicht eine Nachuntersuchung etwa langsamen. Hier gilt natürlich: Je Unternehmen verschweigen würde, anhand der Beobachtung von Flie- lange Zeit keinerlei Symptome, bis alle fünf Jahre. früher das Glaukom erkannt wird, daß bei vorherigen Tierversuchen gen und Eidechsen einen Weg gefun- man schließlich gar nichts mehr um so wirkungsvoller kann der Au- einige Versuchsratten ein verändertes den, eine Form des Klebens ohne sieht. Das Glaukom, im Volksmund Das Lebensalter spielt beim Glau- genarzt helfen. Blutbild und Schäden an den Orga- Klebstoff zu entwickeln. Beide Tier- als Grüner Star bekannt, ist die Ur- kom eine wesentliche Rolle. Bis zum nen aufgewiesen hätten. Nun hat ein arten können nämlich kopfüber sache von etwa 15 Prozent aller Er- 40. Lebensjahr ist das Risiko relativ Die Augenmediziner des Initiativ- deutsches Gericht die Herausgabe selbst auf glatten Flächen laufen. blindungen. Es verläuft aber so gering (wenngleich auch Jüngere kreises weisen ausdrücklich auf den der Versuchsstudie gefordert. R. B. Grund hierfür sind feine Härchen, schleppend, daß die Betroffenen nicht absolut sicher sein können). Unterschied zwischen Glaukom (oft die aufgrund ihrer Anzahl und ihrer lange Zeit nichts von der nachlas- Bei 60jährigen liegt die Erkran- fälschlich als Grüner Star bezeich- Noch an der Spitze Form eine Haftwirkung erreichen. senden Sehkraft merken. Wenn ih- kungshäufigkeit bereits bei etwa net) und Grauem Star (Cataract) hin. Daraufhin versuchten die Forscher nen auffällt, daß ihr Gesichtsfeld sechs Prozent, bei 80jährigen steigt Bei der Cataract handelt es sich um m Rahmen der Jahrestagung des ein Verfahren zu entwickeln, mit de- eingeschränkt ist, ist es für eine wir- sie auf einen Wert nahe 15 Prozent. eine altersbedingte Trübung der IMax-Planck-Institut wehrte sich nen sich technische Oberflächen mit kungsvolle Therapie oft zu spät. Linse, die durch einen relativ leich- dessen Präsident Peter Gruss mit Ve- den entsprechenden Eigenschaften Wird das Glaukom durch die oben ten chirurgischen Eingriff vollstän- hemenz gegen den in Deutschland erzeugen lassen. Das inzwischen pa- Daher hat sich eine Reihe führen- erwähnte Vorsorgeuntersuchung dig geheilt werden kann. Das Glau- herrschenden Trend, die heimische tentierte Verfahren ermöglicht es der der Augenärzte zu einem Initiativ- rechtzeitig erkannt, lassen sich ver- kom hingegen begleitet den Forschung schlecht zu reden. Zwar Industrie, Materialen ohne Material- kreis (Präsident: Prof. Lutz Pillunat, schiedene Therapiemethoden an- Patienten bis an sein Lebensende. investiere die Bundesregierung der- verlust tausendfach zu fixieren und Dresden, Generalsekretär Prof. Ro- wenden: medikamentöse (Augen- Es ist ein chronisches Leiden, das zeit nur 2,5 Prozent des Bruttoin- wieder zu lösen. R. B. nald Gerste, Washington) zu- tropfen), Chrirurgie oder nicht geheilt werden kann. Thera- landsproduktes in Forschung, trotz- sammengefunden, um in der Bevöl- Lasertherapie. Traditioneller Ansatz pieziel ist es daher, das noch vor- dem sei die Bundesrepublik im Hilfe beim kerung ein Bewußtsein für eine ist die Senkung des Augeninnen- handene Sehvermögen zu erhalten. weltweiten Vergleich derzeit noch an breite Früherkennung durchzuset- drucks. Damit sollen die sensiblen Und gerade weil diese Erkrankung der Spitze. So läge Deutschland nach Kinderwunsch zen. Die von ihnen initiierte und ge- Nervenfasern von Netzhaut und im Anfangsstadium vom Patienten den USA und Japan auf Platz drei ritische Wissenschaftler haben förderte Diagnosemethode be- Sehnerv vor fortschreitender Schä- überhaupt nicht bemerkt wird, wäh- hinsichtlich des Erfolges und des Ni- Bentdeckt, daß man unter be- schränkt sich nicht, wie früher digung geschützt werden. rend der Graue Star sich durch ei- veaus der Forschung. E. D. stimmten Umständen aus Stamm- meist üblich, auf die Messung des nen zunehmenden „Grauschleier“ zellen Keimzellen entwickeln kann. Aufgeninnendrucks, sondern be- Das klassische Medikament Pilo- bemerkbar macht, sind rechtzeitige Kleben Sollte dies möglich sein, könnten rücksichtigt auch weitere Risikofak- carpin wird seit etwa 1970 von Beta- Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. unfruchtbare Paare in Zukunft sich toren. Eine Vorsorgeuntersuchung, blockern abgelöst. In den letzten Hans-Jürgen Mahlitz ohne Klebstoff ohne den Rückgriff auf fremde Ei- die übrigens jeder Augenarzt ohne Jahren sind drei neue Substanzklas- n der Industrie sucht man nach ei- oder Samenzellen ihren Kinder- besondere Zusatzausbildung vor- sen hinzugekommen: Alpha-2-Ago- Ronald Gerste: „Glaukom – Ein Rat- Iner optimalen Verbindungstech- wunsch erfüllen. E. D. nehmen kann, wird zwar derzeit nisten, lokale Carboanhydrasehem- geber“, Verlag ad manum medici, nicht von den Krankenkassen finan- mer und Prostaglandin-Derivate. Germering 2005, 18,95 Euro / PMD 08_PAZ26 27.06.2005 10:19 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

8 Folge 26 – 2. Juli 2005 BILDUNG Von Minderwertigkeitsgefühlen getrieben Statt ihre Unterschiede gegenüber Universitäten zu betonen, gleichen sich Fachhochschulen immer mehr an / Von George TURNER

niversitäten und Fachhoch- Aufgaben, Gestaltung und Struktur Die Ausbildung an Fachhoch- In diesem Bereich spielt insbe- te zur Folge, daß eine neue Hoch- schulen gehören zum tertiä- sind vom Hochschulrahmengesetz schulen soll wissenschaftlich fun- sondere die unterschiedliche Aus- schulart gegründet werden müßte, U ren Bildungsbereich. Von und den jeweiligen Landeshoch- diert sein, ohne daß diejenigen, die stattung eine entscheidende Rolle. welche die (ursprünglichen) Aufga- den insgesamt rund zwei Millionen schulgesetzen vorgegeben. dies vermitteln, selbst in der For- Vergleicht man vor allem Institute ben der Fachhochschulen über- Studierenden sind 1,4 Million an schung tätig sein müssen. Die Auf- der technischen Disziplinen hin- nimmt. Die Einrichtung von Berufs- den Universitäten und 500.000 an Die erste Welle der Besetzung von gabe bedeutet auch, neues Wissen sichtlich ihrer Arbeitsmöglichkei- akademien war und ist eine den Fachhochschulen eingeschrie- freien Positionen erfolgte in nicht un- an die Studierenden weiterzuge- ten, so wird erkennbar, wo Gren- Antwort auf die Entfernung der ben. Zusammen bieten sie rund 95 erheblichem Umfang aus dem Fachhochschulen von der ih- Prozent der Ausbildungsplätze im Kreis der Assistenten der Uni- nen bei der Gründung zuge- Bereich der sogenannten höheren versitäten. Zwar war Einstel- schriebenen Aufgabe. Bildung an. (Die restlichen entfallen lungsvoraussetzung eine minde- auf die Kunst- und Musikhochschu- stens fünfjährige Tätigkeit in der Obwohl (oder weil) die Fach- len und die Theologischen Hoch- Praxis. Da aber nicht genügend hochschulen Mitglieder in der schulen.) Ihr Verhältnis untereinan- Bewerber vorhanden waren, Hochschulrektorenkonferenz der ist nicht frei von ungeklärten wurde auch die Dauer der Be- sind, gibt es immer wieder Zuständigkeiten, Vorbehalten, Span- schäftigung an einem Universi- Schwierigkeiten bei der Ab- nungen und Mißverständnissen. So- tätsinstitut als Praxis anerkannt. grenzung zu den Universitäten. fern eine Frage zum Selbstverständ- Das mußte zwangsläufig dazu Auch die Tatsache, daß einer- nis der Fachhochschulen gestellt führen, daß die Dozenten ihre seits Masterabschlüsse an wird, die nur einen Hauch von Arbeitsweise von der wissen- Fachhochschulen, andererseits Zweifel oder Kritik enthält, reagie- schaftlichen Hochschule mit- Bachelorexamen an Univer- ren ihre Vertreter allergisch. Es wäre brachten und weiter praktizier- sitäten möglich sind, wird zu billig, dies lediglich als Ausfluß ten. Von Berufungen von nicht zur Klarheit der Aufga- von Komplexen angeblich Unterpri- Fachhochschulprofessoren zu- benverteilung beitragen. vilegierter abzutun. Deshalb ist es rück an Universitäten ist aller- wichtig, Aufgaben und Unterschie- dings nicht in auffälligem Um- Zwei Entwicklungen sind de beider Institutionen, soweit es sie fang die Rede. Das Streben, denkbar: die Fachhochschulen gibt, deutlich zu machen. möglichst genauso behandelt zu besinnen sich auf ihren ur- werden wie die Universitäten, sprünglichen Auftrag (und die Fachhochschulen sind Einrichtun- war von Anfang an kennzeich- Politik bestärkt sie darin) oder gen des Hochschulwesens, die nend vor allem für die Funk- es kommt zu einer weiteren durch anwendungsbezogene Lehre tionsträger der Fachhochschulen. Vermischung mit den Univer- und, soweit diese Aufgaben es zulas- Der Versuch, den Diplomgrad sitäten. sen, durch entsprechende For- möglichst ohne den Zusatz „FH“ schungsarbeiten geprägt sind. Ein zu verleihen, die Ermöglichung Praxisbezogen: Bisher hoben sich die Fachhochschulen vor allem mit ihrer anwen- Die Tatsache, daß sie sich Charakteristikum der Promotion dungsbezogenen Lehre und mit einem gestrafften Lehrplan von den Universitäten selbst „universities of applied sind außerdem die für qualifizier- ab. Foto: Argum sciences“ nennen, daß es eine – im Vergleich zu Fachhochschulen wollen te Absolventen Diskussion um eine bestimmte den Universitäten ohne weitere Hür- ben, ohne daß solche Erkenntnisse zen gesetzt sind. Die Forderung, Zahl von sogenanten Elite-Univer- – kurzen Studien- mit Universitäten den an Universitä- durch eigene Forschung gewonnen die Fachhochschulen müßten des- sitäten gibt und – bei Verwirkli- zeiten (in der Re- ten und die Beto- sein müssen. Daß dieses durchaus halb – den Universitäten vergleich- chung – es Universitäten 1. und 2. gel sechs bis acht gleichgesetzt werden nung der eigenen praktikabel ist, beweist die Schule. bar – ausgestattet werden, scheitert Klasse geben würde und die Fach- Semester) und in Forschungsleistun- Von keiner Lehrkraft in der gymna- mit Sicherheit an den finanziellen hochschulen nicht gerne die Nr. 3 Verbindung damit gen unterstreichen sialen Oberstufe wird erwartet, daß Möglichkeiten. Es bedarf dessen in der Reihenfolge sein möchten, ein relativ gestrafftes Studium. Fach- dies. Dabei werden anwendungsbe- sie selbst am Forschungsprozeß auch nicht, wenn man nur die Auf- sowie die nachgiebige Haltung der hochschulen wurden im Anschluß zogene wissenschaftliche Arbeiten in teilhat; sie muß allerdings „auf dem gabenstellung befolgen würde. Die Politik gegenüber Bestrebungen an das Abkommen zwischen den Überinterpretation des Begriffs oft als Laufenden“ sein, das heißt aufneh- Fachhochschulen sind schließlich der Fachhochschulen nach Anglei- Ländern der Bundesrepublik „Forschung“ verkauft. men und verarbeiten, was es an kein Selbstzweck zur Verwirkli- chung an die Universitäten spricht Deutschland zur Vereinheitlichung neuen Erkenntnissen auf dem ent- chung der Entfaltungsmöglichkei- für die letztere. des Fachschulwesens vom 31. Okt- Niemand ist gehindert, neue Er- sprechenden Gebiet gibt. Für die ten ihrer Mitglieder. ober 1968 errichtet. In ihnen sind kenntnisse zu suchen, also zu for- Ausbildung an Fachhochschulen ist Es wäre dies dann ein weiteres die ehemaligen Staatlichen Inge- schen. Dies gilt selbstverständlich es also nicht zwingend, daß dort Sie haben eine umschriebene Beispiel dafür, daß sich letztlich nieurschulen, Staatlichen Ingenieur- auch für die Professoren an Fach- Forschung betrieben wird. Wenn Aufgabe im Rahmen des Bildungs- Prestigedenken, vermeintliche Be- akademien, Werkkunstschulen und hochschulen. Hinter der Forderung, genügend Finanzmittel verfügbar systems. Es kommt also nicht dar- nachteiligung, Forderungen nach andere Höhere Fachschulen, zum die Forschung als Aufgabe der Insti- sind, sollte man allerdings denjeni- auf an, Unterschiede einzuebnen, Angleichung der Besoldung und Beispiel für Gestaltung, Hauswirt- tution zu erklären, steht aber ein an- gen, die geeignete Projekte präsen- sondern die Differenzierung auf- politischer Druck durchsetzen. schaftslehre, Landbau, Sozialarbeit deres Anliegen, nämlich das der Fi- tieren, auch Geld zur Verfügung rechtzuerhalten. Eine Annäherung, Sachlich begründet wäre das oder Wirtschaft aufgegangen. Ihre nanzierung. stellen. womöglich eine Gleichstellung hät- nicht.

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KULTUR Folge 26 – 2. Juli 2005 9 Empfindliches Gemüt Hans Christian Andersen wurde von den Brüdern Grimm nicht sonderlich wahrgenommen ärchen sind wahrschein- nicht dazu gehören darf – es hatte Leidenschaft nie getrübter Mann aus lich ein Spiegel der sich bei dem Schuhmachersohn aus dem Mond reicht dir träumerisch Wilhelm und M menschlichen Seele, ihrer Odense bewahrheitet. Keinesfalls Hand und Herz“, so der Herausge- Jacob Grimm: Ängste, Sehnsüchte und Wünsche; jedoch läßt sich Andersens ber der Zeitschrift Europa in einer Die unsterblichen wenn auch ein Spiegel von ver- (Sehn)Sucht nach Bestätigung auf im Jahrgang 1847 erschienenen Märchensammler schwommener, dunkler Art. Ein hohem Niveau lediglich auf seine Würdigung des Künstlers. und Germani- Mensch wie Hans Christian Ander- Herkunft zurückführen. sten, deren Kin- sen, der sich selbst ein Rätsel war, Andersens erste Begegnung mit der- und Haus- wie er seinem Tagebuch bekannte, Daß Andersens Selbstwertgefühl Jacob Grimm im Frühjahr 1844 in märchen in konnte dank seiner außergewöhn- mindestens zu einem wesentlichen Berlin hat ihm nach seiner eigenen das Weltdoku- lichen Phantasie, gepaart mit „se- Teil durch seine schriftstellerischen Schilderung dementsprechend ei- mentenerbe der herischer Begabung“, andere in Erfolge und die dadurch errungene nen empfindlichen Stoß versetzt. Da Unesco aufgeno- solch einen Spiegel blicken lassen gesellschaftliche Stellung gespeist er ohne Empfehlungsschreiben – auf men wurden, sa- und sie dabei trefflich unterhalten. wurde, geht unzweifelhaft aus seiner so etwas war er längst nicht mehr hen in Hans Chri- Sowie nun seine Meisterschaft auf 1847 erschienenen Autobiographie angewiesen – und unangemeldet in stian Andersen diesem Gebiet anerkannt war, durfte „Märchen meines Lebens ohne der gemeinsamen Wohnung der nur einen Dichter Dichtung“ hervor, und dies, obwohl Brüder Grimm erschien, ließ er sich, unter vielen. Un- zu vermuten ist, daß der Dichter ver- auch dies wiederum typisch, zuerst ser Foto zeigt sucht hat, Regungen dieser Art wenn zu dem Bedeutenderen der beiden eine Plastik von möglich zu bemänteln. Sie bestim- führen. Er stellte sich Jacob Grimm Erika Maria men dennoch wie ein roter Faden selbst vor – und wurde nicht er- Wiegand am den Ton seiner Lebensgeschichte. In kannt, von dem berühmtesten deut- Kasseler Brüder- Deutschland, anders als in seinem schen Germanisten nicht erkannt! Grimm-Platz. Heimatland Dänemark, erlebte der Nicht nur als Märchendichter, son- Dichter mit seinem gesamten dern auch als Bühnenautor, Roman- Fotos (2): Archiv schriftstellerischen Werk nahezu cier und Reiseschriftsteller war Hans einhellige Anerkennung, und nach Christian Andersen Jacob Grimm „Grimm kannte mich überhaupt (mit leichter Ironie?) zu Andersen. Deutschland führten ihn seit 1831 ein Unbekannter geblieben! Dabei nicht.“ Es kam darauf zu einem regen Kon- zahlreiche Reisen. Er reiste im Zei- war sein Roman „O. T.“ 1837 in deut- takt zwischen den drei Schriftstel- chen der Kontaktfreude und pflegte scher Übersetzung veröffentlicht Andersen wurde aber bald zwei- lern; er war, schreibt Andersen, „fast seine Bekanntschaften durch regel- worden, 1838 der Roman „Nur ein fach Genugtuung zuteil. Nur wenige täglich mit diesen beiden begabten, mäßige Besuche, bei denen er Geiger“, und 1839 war seine erste Wochen später erschien Jakob liebenswürdigen Brüdern zusam- selbstverständlich als Künstler ge- deutschsprachige Märchensamm- Grimm überraschend bei ihm zu ei- men“. Auch hatte er das Vergnügen, feiert wurde. Je höher gestellt seine lung erschienen. Und auch in Berlin nem kurzen Besuch in seiner Ko- daß beide seinen „Märchen lausch- Bewunderer waren, desto wohlgefäl- verkehrte Andersen in Künstler- und penhagener Wohnung. „Herzlich ten und mit Teilnahme folgten, diese liger nahm er deren Anerkennung Adelskreisen, unter anderem bei Mi- drückte er mir die Hand und sah Männer, deren Namen, solange hin. Die höchste Stufe war für ihn nister Savigny. Daher mußte er bei mich mild mit seinen klugen Augen deutsche Volksmärchen gelesen H.C. Andersen: Märchendichter auf mit dem Lob arrivierter Autoren und Jacob Grimms Unkenntnis seiner an“, beschreibt Andersen, vollstän- werden, ewig dastehen werden“. We- der ständigen Suche nach Anerken- den zahlreichen Einladungen in Werke nach Fassung ringen. Dieser dig versöhnt, die Begegnung. Und der über den Inhalt der gemeinsa- nung adelige Häuser und selbst zu Hofe lenkte in der peinlichen Situation während seines nächsten Berliner men Gespräche noch über die Be- bei Fürsten und Königen erreicht; freundlich ein: „Aber es freut mich, Aufenthalts im Dezember 1845 – wertung des dänischen Dichters er sich am Ziel wähnen; sein mehrfach erwähnt er in seiner Auto- Sie kennenzulernen. Darf ich Sie zu ihm war mit der Märchensammlung durch die beiden Germanisten ist et- Wunsch-Seelenzustand war erreicht. biographie die „Gnade“ der Majestä- meinem Bruder Wilhelm führen?“ „Neue Märchen und Erzählungen was bekannt. Sie haben ihn jedoch Er war, was er immer sein wollte: be- ten ihm gegenüber. Die naive Freude Sein Gast war jedoch so verwirrt, für Kinder“ gerade der Durchbruch nicht sonderlich wahrgenommen. kannt und bewundert, beliebt und selbst noch an hohlen Schmeiche- daß er es ablehnte, sich Wilhelm auf dem deutschen Büchermarkt ge- Nur in dem wesentlich überarbeite- beneidet. Das Märchen vom häß- leien machte zum Teil jenen kind- Grimm vorstellen zu lassen, der sich lungen – sprach sich jemand nach ten Anmerkungsband zu den „Kin- lichen Entlein, das sich in einen lichen Zug seines Wesens aus, der im Nebenzimmer aufhielt. Später seinem Märchenvortrag bei der Grä- der- und Hausmärchen“ von 1856 wunderschönen Schwan verwandelt von Zeitgenossen immer wieder er- schilderte Andersen sein verdrießli- fin Bismarck-Bohlen „mit sichtlicher erwähnen sie sein Märchen „Das – und den anderen Bewohnern des wähnt worden ist. Kindlich erschien ches Erlebnis Bekannten in Kopen- Teilnahme, klug und eigenartig“ aus, Feuerzeug“ als dänische Variante zu Hühnerhofs, sprich: einigen miß- Andersen dem Publizisten F.G. Küh- hagen, wobei er deren Einwand es war Wilhelm Grimm. „Ich hätte „Das blaue Licht“, und Andersens günstigen Schriftstellerkollegen, ei- ne auch deshalb, weil er „mitten in nicht gelten ließ, er sei doch sonst in Sie schon gekannt, wenn Sie zu mir „Der große und der kleine Klaus“ ne lange Nase zeigt, was aber nicht der Debatte der streitigen Welt Berlin allgemein bekannt und be- hineingekommen wären, als Sie das entspricht teilweise ihrem Märchen mehr zum Märchen gehört, da es harmlos“ geblieben sei: „Ein von stens aufgenommen worden, denn: letzte Mal hier waren“, meinte dieser „Das Bürle“. Dagmar Jestrzemski Lebendiges Miteinander Reges Treiben In Leipzig sind Kunst und Kommerz eine fruchtbare Verbindung eingegangen Rheinsberg damals und heute as verbindet man mit Leipzig? So schenkte die BMW Group kürz- Verweis auf die lange Geschichte n diesen Tagen ist es in und um ne Aufführung im Schloßtheater WZunächst mögen einem die lich im Rahmen eines Festaktes dem der Fotografie in Leipzig. Bereits IRheinsberg wieder besonders den Titel „Von Rheinsberg an die bekannten Kirchen einfallen, die Museum der bildenden Künste die 1914 entstand hier die erste Profes- lebhaft. Junge Menschen schlen- Met“, in der frühere Preisträger des das Stadtzentrum prägen: Die Tho- bedeutende Fotosammlung „Auto- sur für Fotografie, die Frank Eugene dern durch den Park, studieren eif- Festivals ihr Können zeigen maskirche mit ihrer großen musika- Werke“, die 1997 von BMW in Auf- Smith innehatte. Später lehrten Mo- rig Partituren, stehen in Gruppen (Schloßtheater, 31. Juli, 18 Uhr). lischen Tradition, die eng mit dem trag gegeben wurde. Fotografen in holy Nagy und Hugo Erfurth in der zusammen, diskutieren, lachen. Namen Johann Sebastian Bachs ver- den USA, in England und Deutsch- Stadt. Aus dem Kavaliershaus tönt schon Rheinsberg und Musik, das ge- knüpft ist. Genauso mag man aber land setzten mit Foto- und Videoar- am frühen Morgen Musik. Auch im hört einfach zusammen. Schon auch an die Nikolaikirche denken, beiten ihre individuelle Sicht auf Oberbürgermeister Wolfgang Tie- Heckentheater geht es geschäftig Prinz Heinrich, der Bruder des gro- von welcher die das Thema Auto- fensee gab in seinem Grußwort sei- zu. Die Proben für die nächste Auf- ßen Friedrich, der im Schloß die Montagsdemon- mobil und Mobi- ner Freude Ausdruck, daß „sich die führung zwingen alle in ihren letzten Jahre seines Lebens ver- strationen ausgin- BMW übergab lität um. Unter- BMW Group nicht nur für den Wirt- Bann. Am 5. August soll hier die brachte, pflegte die Musik. Theodor gen. Sie leisteten nehmensvorstand schaftsstandort Leipzig engagiert, Premiere von Humperdincks „Hän- Fontane, der auf seinen Wanderun- ihren wichtigen eine Fotosammlung an Stefan Krause skiz- sondern ebenso den Kunststandort sel und Gretel“ stattfinden. An die- gen durch die Mark Brandenburg Beitrag zur fried- zierte die Entste- Leipzig fördert“. Tiefensee betonte, sem Sonnabend noch gibt es in auch nach Rheinsberg gelangte, lichen Revolution Leipziger Museum hungsgeschichte daß sich in Leipzig die Unterneh- dem romantischen „Theater im schrieb über das Leben bei Hofe: und somit zur der Fotos. Natür- mer immer auch für die Kultur ein- Grünen“ eine Operngala mit Soli- „Dem Diner folgte, wenn auch nicht Wiedervereini- lich sollten sie et- gesetzt hätten. Deshalb freue er sich sten der Kammeroper Schloß täglich, so doch so oft wie möglich, gung. Weiter mögen einem das Völ- was über die mobile Marke, über besonders über die hochrangige Fo- Rheinsberg. Theater oder Kon- kerschlachtdenkmal in den Sinn Mobilität überhaupt aussagen. Doch tografie-Sammlung, die mit einem zert.“ Überhaupt kommen oder aber auch Auerbachs da „Auftragskunst keine Gefällig- geschätzten Wert von 1,5 Millionen Ohne Zweifel: hat Fontane mit si- Keller, der durch Goethes „Faust“ le- keitskunst“ sei, hätten die Künstler Euro die fotografische Samm- Das internationale cherem Gespür, was gendär geworden ist. Leipzig – der ganz und gar freie Hand gehabt. lung des Leipziger Bildermuseums Festival zur Förde- seine Leser interes- Name ruft eine Fülle von histori- Krause betonte, daß sich die BMW enorm bereichere. rung junger Sänger, siert, viel über das schen und kulturellen Vorstellungen Group außerordentlich darüber das in diesem Jahr Leben in Rheins- hervor. freue, am neuen Werkstandort Leip- Die Sammlung „AutoWerke“ be- zum 15. Mal durch- berg herausgefun- zig die Sammlung „AutoWerke“ in steht aus 75 Arbeiten, unter ande- geführt wird, läuft den. Ein bißchen Doch Leipzig ist nicht nur eine ihrer Gesamtheit als Schenkung rem von bekannten Künstlern wie auf vollen Touren. Klatsch und Tratsch Stadt mit einer großen Vergangen- dem Museum der bildenden Künste Thomas Struth oder Candida Höfer. Bis zum 13. August mischen sich unter heit, sondern auch eine Stadt mit ei- übergeben zu können. Der wichtige Noch bis zum 21. August werden die noch finden auch die lebendigen ner spannenden Gegenwart. Sowohl Museumsneubau sei genau die rich- Werke in ihrer Gesamtheit in einer im Schloßtheater, in Schilderungen zur auf kulturellem als auch auf wirt- tige Institution, die Ausstellung, die Sonderausstellung im neugebauten der St. Laurentius- Kulturgeschichte. schaftlichem Gebiet gibt es interes- Leihgabe und die Pflege der Expo- Museum der bildenden Künste in kirche und selbst auf dem Grie- Nachzulesen sind die Eindrücke sante und positive Entwicklungen. nate auf Dauer zu gewährleisten. der Katharinenstraße gezeigt. nericksee (wenn das Wetter mit- des Dichters jetzt in einem kleinen So bekam Leipzig gegenüber 250 spielt) musikalische Aufführungen „Bilderbuch“, in dem aktuelle Foto- anderen möglichen Standorten den Der Direktor des Bildermuseums, Für Leipzigs Zukunft gibt es also von besonderer Güte statt. Der grafien von Günter Pump zu den Zuschlag für die neue BMW-Pro- Dr. Hans-Werner Schmidt, sprach positive Ausblicke. Die Stadt knüpft künstlerische Leiter, Professor Sieg- Texten Fontanes gestellt wurden: duktionsstätte. Mit der Werkansied- seinen Dank für das Geschenk aus. an ihre großen Traditionslinien an. fried Matthus, ist zuversichtlich, Rheinsberg (Husum Verlag, 108 lung von BMW erhält die Stadt ein Denn für Leipzigs Bildermuseum, in Die Verbindung von Wirtschaft und wenn es um die Zukunft der jungen Seiten, zahlr. farbige Abb., brosch., wichtiges wirtschaftliches Stand- dem bisher kaum Fotografie gesam- Kultur, von wirtschaftlichem Den- Sängerinnen und Sänger geht, 7,95 Euro). – Eine köstliche Mi- bein. Dieses Jahr nimmt das Werk melt wurde, ist die Schenkung ein ken und Kunstverständnis wird die denn schließlich haben es frühere schung, die zum Entdecken einlädt die Produktion auf. Diese positive enormer Zugewinn. Daß die Samm- Vielfalt und den kulturellen Reich- Teilnehmer an dem Festival bis auf und in der die Stimmung, die noch wirtschaftliche Entwicklung strahlt lung am richtigen Ort angekommen tum Leipzigs weiterhin fördern. die großen Bühnen der Welt ge- heute über Rheinsberg schwebt, auch auf den kulturellen Sektor aus: sei, begründete Schmidt mit dem Caroline v. Gottberg schafft. Und so trägt denn auch ei- spürbar wird. Silke Osman 10_PAZ26 23.06.2005 14:12 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

10 Folge 26 – 2. Juli 2005 UNTERHALTUNG Die Versammlung der Vergessenen Von Willi WEGNER n diesem denkwürdigen spieler. „Mein Plattenteller dreht Abend waren sie alle in der sich dreht sich dreht sich nun schon A Habermann-Wohnung, Ha- seit dreihundertsechzig dreihun- gebutten-Allee 17, zusammenge- dertsechzig dreihundertsechzig kommen, um endlich ihren Herzen Stunden! Kein Wunder, daß ich die- Luft zu machen und um, nach Mög- se widerlichen Kreislaufstörungen lichkeit, irgendeinen Beschluß zu habe ... störungen habe ... störungen fassen. habe!“ Sommerzeit – Urlaubszeit: Wortführer war natürlich der „Wir sind alle betroffen!“ nahm Übervolle Brief- nicht abgeschaltete Radioapparat. Er der Radioapparat wieder das Wort. kästen verraten wandte sich in voller Lautstärke an „Ich selber kann noch von Glück sa- ungebetenen die Versammelten, die es sich be- gen, daß man mich auf Lange Welle Gästen, daß ein reits auf der Couch und in den Ses- zwischen Luxemburg und Oslo ein- Haus leersteht. seln bequem gemacht hatten. „Liebe gestellt hat. Ein paar Millimeter wei- Leidensgenossen!“ sagte er. „Wir ha- ter nach rechts oder links – und ich Foto: BfH ben uns hier eingefunden, um über müßte Tag und Nacht unentwegt diese unangenehme Situation zu be- Musik hören. Unvorstellbar bei mei- werden! Wozu werden wir gedruckt, jemand an der Wohnungstür!“ sagte „Richtig!“ sagte der Plattenspieler. raten, in die uns die seit 14 Tagen nen ohnehin schon beängstigenden wenn man uns nicht liest?“ der linke WC-Fensterflügel. „Wie bekannt, hinterlassen Einbre- verreiste Familie Habermann ge- Kilohertzbeschwerden!“ cher in Wohnungen, in die sie bracht hat. Zunächst einmal aber „Genug jetzt!“ rief der Radioappa- Die Versammlung der Vergesse- eindringen, eine riesengroße Un- wollen wir in stiller Trauer der bei- „Gedenken wir auch derer drau- rat. „Wir müssen überlegen, ob es nen hielt den Atem an. ordnung, und unsere zurückkom- den Fuchsien gedenken, die, weil sie ßen vor der Tür!“ rief die auf „klei- möglich und angebracht ist, den Ha- menden Urlauber erleben dann ... nicht begossen wurden, ihr Leben ne Flamme“ geschaltete Elektroplat- bermanns einen Denkzettel zu ver- „Vielleicht“, flüsterte der Wasser- erleben dann ... erleben dann ... also ließen. Ich bitte Sie, sich von Ihren te. „Es ist wirklich bedauerlich, daß passen ...“ hahn, „kommen Habermanns wider eine unangenehme Überraschung in Plätzen zu erheben!“ es diesen 14 Flaschen Milch nicht Erwarten früher zurück. Es wäre zu zweifacher Hinsicht.“ vergönnt ist, an unserer heutigen „Bravo! Bravo!“ rief der linke WC- schön, um wahr zu sein. Schließlich Sämtliche Vergessenen auf der Zusammenkunft teilzunehmen.“ Fensterflügel, den man am Tage der habe ich lange genug getropft.“ „So ist es!“ pflichtete der Radioap- Couch und in den Sesseln erhoben Abreise zu schließen vergessen hat- parat dem Plattenspieler bei. „Sie sich und gedachten mit gesenkten „Und was ist mit uns?!“ riefen ei- te. „Wir könnten“, sagte er, „das „Nein“, sagte Radioapparat, „die sehen, was sie vor ihrer Abreise al- Häuptern der zwei so früh dahinge- nige Ausgaben der von Habermanns Fernsehgerät hinunter in den Hof Habermanns sind es nicht.“ les vergessen haben und erschrek- schiedenen Topfgewächse. Der nicht abonnierten Tageszeitung. „Jeden werfen.“ ken gleichzeitig über das von den richtig zugedrehte und seit zwei Tag kommt ein neues Exemplar von „Was sollte es sonst für ein Ge- Einbrechern angerichtete Tohuwa- Wochen tropfende Wasserhahn ver- uns durch den Türschlitz herein „Warum, wenn wir den Leuten räusch sein?“ fragte einer der ver- bohu ...“ goß sogar ein paar Tränen mitfüh- und wundert sich über die Sinnlo- schon einen Denkzettel verpassen sammelten Vergessenen leise. lenden Schmerzes. Die seit 14 Tagen sigkeit unseres Daseins. Warum las- wollen“, fragte die Schreibtischlam- „Achtung“, flüsterte der Platten- brennende und etwas erschöpft wir- sen sich diese Leute uns nicht an ih- pe, „machen wir nicht einfach einen „Da wird versucht, die Wohnungs- spieler, „die Tür gibt nach, die Gang- kende Schreibtischlampe sagte: ren Urlaubsort nachsenden?“ netten kleinen Kurzschluß? Dann tür mit einem Dietrich zu öffnen. ster sind jetzt in der Wohnung ... Sie „Leute wie diese Habermanns dürf- käme ich endlich ein bißchen zum Offenbar ein Einbrecher – oder so- kommen ... sie kommen ... sie kom- ten überhaupt nicht in den Urlaub „Oh, ihr Egoisten!“ rief der Was- Schlafen.“ gar mehrere. Ich kenne dieses Ge- men ...“ fahren. Sie haben nicht die geringste serhahn. „An den Urlaubsort nach- räusch“, sagte der Radioapparat, Ahnung, was zu tun ist, bevor man senden – das könnte euch so pas- „Das ist wirklich“, meinte der „aus einem erst kürzlich gesendeten „Nur keine Angst“, beruhigte der seine Wohnung für die Dauer von sen! Ihr wollt nur herumreisen und Plattenspieler, „eine gute Idee, gute Kriminalhörspiel. Sollte meine Ver- Radioapparat die Vergessenen, „uns vier Wochen verläßt.“ euren Spaß haben!“ Idee, gute Idee ...“ mutung tatsächlich zutreffen, dann kann nichts geschehen ... Sie wer- werden andere es sein, die den Ha- den uns gar nicht beachten ... Gute „Ganz recht, ganz recht, ganz „Nein“, erwiderte eine der Tages- In diesem Augenblick hörten sie bermanns einen Denkzettel verpas- Nacht, ihr Lieben ... Ich erkläre die recht!“ ereiferte sich der Platten- zeitungen, „wir wollen nur gelesen alle ein seltsames Geräusch. „Da ist sen ...“ Versammlung für geschlossen. “ Hanna Klims fährt in die Großstadt Von Eva PULTKE-SRADNICK

ch, wär’ sie, die Hanna Sie bewegte sich in einer Welt von Zug, der sie nach Berlin bringen gewesen, aber da war doch die geblieben. Die Menschen waren Klims, doch bloß in Samt und Seide, Parfüms und Cre- würde. Gans drin und die geräucherten hier so schnell, auch mit dem A Schmalldittkeiten geblieben. mes. In diesem Haus gab es alles: Würste, eingewickelt in ihren wol- Mundwerk. Es war das erste und letzte Mal, daß vom Tortenheber bis zum Pelzman- Ach Gottchen nei, was war das lenen Unterrock und die frisch ge- sie so eine lange Reise machte! Wa- tel. Schlorren führten sie aber nicht. bloß für eine Aufregung gewesen. waschene Unterhose. War es hier aber auch alles zu se- rum hatte ihre Marjell aber auch Schon ganz früh hatte sie mit dem hen gab ... Sogar ein richtiger Ne- nach Berlin gehen müssen. Königs- Nun war Hanna doch ein bißchen Bauern Pattlitz, der zum Ferkelkauf An so was gingen die Zöllner un- ger war an ihr vorbeigegangen und berg hätte doch genügt. Aber da stolz auf ihre Antonie und sie konn- fuhr, zur Kleinbahn fahren müssen, gern ran, was sich bewahrheitete. hatte sie angelacht. war ja nach dem Krieg die große te im Dorf so ganz nebenbei einflie- und von da aus ging es dann zum Obendrauf hatte sie das Spielzeug Arbeitslosigkeit und die Inflation. ßen lassen, daß ihre Tochter alles Hauptbahnhof in Königsberg. Ein für die Enkelchen gelegt, für jeden Endlich, ein Stein plumpste ihr Für einen ganzen Wäschekorb vol- im Griff habe und darum alles so freundlicher Mann hatte ihr gehol- einen Hampelmann, Pferdchen, vom Herzen, da stand ja der Sieg- fen, den richtigen Zug zu finden. Kühe und Wagen. Dazu stellte sie fried! Sie hatte immer gemeint, Für alle Fälle hatte sie ihren Koffer sich schlafend und ein bißchen dö- daß sie ihn nicht so richtig gern noch mit Bindfaden zugeschnürt, sig. haben konnte, aber jetzt wäre sie Sie kniff ihre Lippen zusammen und man konnte ja nie wissen. ihm fast vor Freude um den Hals dachte dabei an freche Lümmel, Raubritter und Jetzt stand sie schon eine Weile gefallen. Um nach Berlin zu kommen, auf dem Bahnsteig und wechselte Halunken. Das stand ihr ja frei. mußte man die polnische Grenze ihr Standbein, Arm und Tasche. Wa- „Na, Omaken, is ja scheen, dat bei Schneidemühl passieren. Dort rum kam denn der Siegfried nicht? du da bist“, meinte er. „Jib mir wurde alles kontrolliert, die Pässe War sie womöglich falsch ausgestie- ler Geldscheine bekam man zum gut im Kaufhaus laufen würde. Ja, einbehalten, die Gardinen zugezo- gen, war auf dem falschen Bahn- Schluß gerade mal ein Stück und jetzt hatte sie schon zwei Kin- gen. Zum Schluß sperrten sie noch steig? Aber sie hatte den Schaffner Fleisch für die Suppe. der und das Dritte würde in der die Tür mit einem Schlüssel zu. doch jedes Mal beim Durchkom- »Na, Omaken, steig ein, nächsten Woche ankommen. Hoffentlich bekam sie ihren Paß men gefragt, wie weit es noch ist. wir fahren mit Aber Antonie, die Zweitälteste, auch wieder, denn sie mußte ja war schon immer unternehmungs- Ihr Mann war Chauffeur bei ei- noch zurück. Endlich beim letzten Durchgang dem Direktorwagen« lustig gewesen. Dabei hätte sie doch nem Direktor. Das war ja vielleicht hatte er dann gesagt: „Man keene den Obermelker Franz Kotter vom ein Aufsehen, als sie im vergange- Hanna, die sich so leicht nicht Angst, Mutterken, ick paß uff Sie Gut nehmen können. Der hatte sich nen Jahr in Schmaldittkeiten zu Be- einschüchtern ließ, hatte Mühe, schon uff und ick helf Ihnen och man dein Jepäck und halt dir an ja rein die Hacken nach ihr abge- such waren. Ihre Antonie hatte ei- nicht in Panik zu geraten. Natürlich mittes Gepäck.“ Er hatte ihr denn mir fest. Wir fahren mit dem Di- laufen. Aber nein, sie mußte nach nen Kalabräser auf, bald so groß war ihr das alles schon gesagt wor- auch geholfen und gesagt, sie solle rektorwagen, da kann ick dir Berlin. wie ein Wagenrad. Den hatte sie den, aber sie fand es trotzdem schi- nur warten, bis ihr Schwiegersohn gleich de Spree und vleicht noch von Siegfrieds Herrschaft, von der kanös. Am liebsten hätte sie immer sie abholt. „Det dauert inne Groß- de Krumme Lanke vorstellen. Ehe man sich versah, war sie weg. Gnädigen Frau. Es war zwar nur ein laut gerufen: „Erbarmung, Erbar- stadt manchmal een bißken.“ Aber wir werden uns man beeilen, Sie schrieb auch. Sie ging in Stel- abgelegter, aber eigentlich noch wie mung, was machen Sie denn mit Antonie sitzt all wie auf Kohlen lung bei einer Familie Brandes. Der neu. Auch seidene Kleider hatte sie meinen Sachen“, aber ihr Mund Sie wunderte sich, daß er ge- und die beeden Kleenen kicken Mann war Doktor, aber nicht für von ihr bekommen, so mit Fladru- war ganz trocken. Sie kniff ihre Lip- wußt hatte, daß sie vom Land kam. seit morgens durches Fenster.“ Menschen. Aber dort gefiel es ihr schen und Volants. Denn selbstver- pen zusammen und dachte dabei Dabei sah sie mit ihrem schwarzen nicht, weil ihr die Kinder nicht ge- ständlich half sie dort auch im an freche Lümmel, Raubritter und Mantel, dem sie noch vorher den Dann hielt er ihr die Tür zu ei- horchten und immer „Astpreiß, Haushalt, bei Geselligkeiten und Halunken. Das stand ihr ja frei. auf Seal geschorenen und gefärb- ner großen schwarzen Limousine Astpreiß“ nachäfften. beim Servieren. ten Truscherbockkragen aufgenäht auf und Hanna bedauerte in die- Dies war ja dann auch ohne Be- hatte, und dem über Dampf aufge- sem Augenblick nicht im gering- Sie wurde daraufhin Verkäuferin Hanna ließ ihre Gedanken Revue anstandung vorübergegangen. Die tobberten Hut recht städtisch aus. sten, daß sie nach Berlin gefahren im größten Kaufhaus von Berlin. passieren, denn sie saß endlich im große Reisetasche wäre nicht nötig Ach, wär sie doch nur zu Hause war. 11_PAZ26 23.06.2005 14:13 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

LEBEN HEUTE Folge 26 – 2. Juli 2005 11 Ausspannen Beobachter der Welt oder Übern Zaun geholfen / Von Christel B ETHKE oder Wenn Sammeln zur wahren Leidenschaft wird s muß etwas geschehen. ganz andere Urlaubsziele auf dem ie schön war es doch, als Irgendwie bin ich erledigt. Erdball angesteuert. Mir kommt in Kind im Gras zu liegen und E Müde, matt, marode, meint ei- den Sinn, daß ich im gleichen Alter W den ziehenden Wolken ne gute Bekannte, die in ähnlicher gewesen sein muß, als meine Mutter nachzusehen. Viele Wünsche und Verfassung zu sein scheint. Aber mit uns Kindern während des Krie- Träume gingen da mit auf die Reise. was? ges nach Rauschen fuhr. Wir Kinder Wo würden die Wolken sie wohl hin- würden zum erstenmal „das Meer“ bringen? In ferne Länder, zu fremden War der Winter zu lang, haben ei- sehen. Wer zuerst? Ich war so „über- Menschen ... Wolken üben seit je ei- nen die vermeintlichen Bedrohun- freut“, daß ich vor Aufregung in der ne eigenartige Faszination auf den gen geschwächt? Hühnerpest und Samlandbahn ohnmächtig wurde. Menschen aus. Ihre vielfältigen For- Rinderwahn sind glimpflich vorüber- men regen die Phantasie an. Wer hat gegangen, auch der weiße Rauch Hier wird Gott sei Dank keiner nicht schon einmal in den Himmel stieg nach nur kurzer Wartezeit aus ohnmächtig. Wie unbeschwert sie geblickt und in einer ganz besonders dem Ofenrohr im Vatikan, da erfaßt scheinen. Endlich wächst hier eine geformten Wolke eine Tierfigur oder eine neue Furcht die Menschheit: Generation heran, die sich später oh- gar den Umriß eines Menschen ent- der Feinstaub! Alles nicht sehr ermu- ne Schrecken an ihre Kindheit wird deckt? Ungewöhnliche Formen in tigend, und als mir an der Kasse im erinnern dürfen. der Natur verleiten zu phantasievol- Supermarkt von hinten ein Einkaufs- len Deutungen. Da wird aus einem wagen in die Hacken gestoßen wird, Mein Quartier ist gleich am Bahn- krüppeligen Baum ein altes Frauchen gibt mir das den Rest. „Nein, nein, hof. „Herr i“ wartet schon vor dem mit gebeugtem Rücken, nicht so schlimm“, beruhige ich die Haus auf mich. Als einziger hat er in aus einem Busch in der junge Mutter hinter mir dann doch. der Straße geflaggt. Gleich nach der Dämmerung gar ein ge- Sie versucht gerade, ihre drei kleinen Begrüßung – er hat noch meine Ta- spenstisches Wesen. Stei- Kinder von den Überraschungseiern sche in der Hand – höre ich, daß er ne und verwitterte Holz- über 130 kunstvoll fotografier- fernzuhalten. Vergeblich! Und ich Königsberger ist. Sogar sein schwe- stückchen blicken einen te Objekte zu finden sind: Ge- habe Blut im Schuh wie die falsche res Schicksal breitet er sogleich vor urplötzlich mit einem sichter (272 Seiten, durchge- Prinzessin im Märchen. Erlöse ich mir aus. Auch das noch, denke ich, menschlich anmutenden hend farbig, gebunden, 15,90 mich doch selbst! Zu Hause hole ich aber, fährt er fort, ein Mensch von Antlitz an. Selbst Felsen- Euro). Alle diese Objekte tra- einen Prospekt der Insel Wangerooge der Insel habe ihm damals „übern formationen nehmen gen, jedes auf seine Weise, ein vor und fahre zigmal mit dem Finger Zaun geholfen“. Den Ausdruck ken- menschliche Gestalt an, Gesicht. Die Parkuhr etwa, die die Anzeigen und Preise der Pensio- ne ich, der gefällt mir. manche erhalten sogar etwas erstaunt in die Welt nen rauf und runter. Wenn ich nicht entsprechende Namen blickt, oder der schüchterne in die gute alte D-Mark umrechne, Darüber denke ich kurze Zeit spä- wie „Die sieben Schwe- Fotoapparat, das selbstbewuß- scheint mir die Adresse mit dem i am ter, als ich am Strand entlang wande- stern“ in Norwegen. Auf te Vogelhäuschen. Ob Rohr- Ende des Namens erschwinglich. re, nach. Der Wind ist angenehm, am der griechischen Insel zange, Treibholz oder Handta- Horizont fahren Schiffe, die Wellen Rhodos gibt es einen sche, ob Stein oder Anruf genügt. Auch wenn zu Hau- kommen und gehen und ich spüre, Berg, der bei einer ganz Pappkarton – den Roberts ge- se schon die Wände trösten, wie es in wie etwas von mir abfällt. Als ich am bestimmten Konstella- lingt es, die ulkigsten Gesich- einem russischen Sprichwort heißt, späten Abend vom Strand komme tion des Lichts wie ein ter aufzuspüren und die Dinge ich fahre bereits am nächsten Tag los. und in meine Straße einbiege, sehe schlafender Mann aus- auf diese Weise lebendig wer- Weg von den Zahlen und dem Wahn- ich am Fahnenmast die Elchschaufel sieht. Man muß aller- den zu lassen. Nach diesem sinnsverkehr auf den Straßen. Ein- wehen. „Herr i“ hat für mich, die dings ganz genau hinse- Buch wird keiner, Erwachse- mal sich durchpusten lassen, einmal Landsmännin, geflaggt! Ich bin ge- hen ... ner oder Kind, umhin können, aufs Wasser sehen. Welch einem rührt und morgens bedanke ich mich in seiner Umgebung den Din- Chaos ist der Mensch ausgesetzt! dafür bei ihm und meine, er solle Gesichter kann man gen des Alltags ein Gesicht zu doch während der Ferienzeit die überall entdecken, vor- geben. Doch Vorsicht: Es kann Auf der Fähre suche ich mir einen Elchschaufel wehen lassen. „Mein ausgesetzt man geht mit zur Sucht werden! geschützten Winkel auf Deck, doch o Sohn will das nicht“, winkt er ab. Der offenen Augen durch die „Gesichter“ oder Steine: Faszinierende Welt Schreck, Schulkinder überschwem- hätte nichts mehr damit am Hut. Na Welt. Und so manches Fotos (2): Osman Zur Sucht kann es auch men das ganze Schiff. Ich will schon ja, so ist das mit den Generationen. Mal entdeckt man sie werden, bei einem Strandspa- die Flucht ergreifen und nach unten Wat dem eenen sien Uhl, is dem an- ganz unvermutet, auf einem Urlaubs- sich da nicht an zwei Augen und ei- ziergang Steine zu sammeln. Kaum in den Salon gehen, besinne mich dern sien Nachtigall. Darin sind wir foto etwa. Zwei Rettungsringe und ne Nase erinnert? ein Urlaub, aus dem man schließlich aber, und dann wird es richtig nett. uns einig. ein alter Anker, malerisch dekoriert nicht ein Handvoll mitbringt. Aber Ich komme mit den Schülerinnen ins an einer Hauswand in einem kreti- Die Schweizer Brüder François woher kommen sie und wie setzen Gespräch und aus dem Staunen Die Tage an der See stärken mich schen Hafen – sieht diese „Komposi- und Jean Robert sind seit den frühen sie sich zusammen? Diese Fragen be- nicht heraus. Wie offen diese Gene- ungemein. Vieles wird unwichtig, tion“ nicht aus wie ein menschliches 70er Jahren solchen Gesichtern auf antwortet Frank Rudolph auf ver- ration ist, wie selbstbewußt. Alle wichtig ist nur die Frage des Tages: Gesicht? Oft fühlt man sich an den der Spur. Beide haben Grafikdesign ständliche und humorvolle Weise in sind modisch gekleidet, ausgerüstet Den Fisch lieber gedünstet? Oder alten Kinderspruch erinnert, der ei- studiert. François arbeitet heute als einem Buch aus dem Wachholtz Ver- mit Handy und Fernglas. Als wir an doch aus der Pfanne? Beim Ab- ner noch ungeübten Hand helfen Fotograf mit einem eigenen Studio in lag: Strandsteine – Sammeln & Be- den Seehundbänken vorüber fahren, schied sage ich zu „Herrn i“, er habe sollte, ein Gesicht zu zeichnen: Chicago, während Jean ein Design- stimmen (156 Seiten, 100 farbige wo sich die Tiere in der Sonne aalen, mir auch etwas über den Zaun ge- Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig studio in Zürich leitet. Ihre Leiden- Abb., Graphiken und Karten. brosch., bekomme ich ein Fernglas angebo- holfen und wenn ich wieder kom- ist das Mondgesicht ... Und hat man schaft, Gesichter in den Dingen des 12 Euro). Ob Feuerstein oder Don- ten. Aber die Bande kann nicht eine men würde, soll mich die Elch- nicht als Kind schon in den Häuser- Alltags zu finden, ist ihnen geblie- nerkeil, ob Bernstein oder Basalt, Minute still sitzen. Was ist für sie schaufel schon bei der Ankunft fassaden Gesichter entdecken kön- ben. Im Gerstenberg Verlag, Hildes- oder doch lieber Gesichter entdek- schon Wangerooge. Haben sie doch begrüßen. Abgemacht, verspricht nen? Je ein Fenster rechts und links heim, ist nun ein handliches Buch ken – das Sammeln ist immer ein mit ihren Eltern, wie ich höre, schon „Herr i“. neben der Eingangstür – fühlte man mit Fotografien erschienen, in dem Spaß für die ganze Familie. S. Osman Ein Umweg führt auf den richtigen Weg oder Ein unerwarteter Ausflug ins Grüne / Von Renate D OPATKA ie hatten sie nur so schusse- stößt sie erbittert hervor. Ihr Mann band. Erleichtert klettert Ilse aus aus man bequem die Haltestelle im kurzem Wühlen das Paket mit der Wlig sein können! In den scheint die Sache auf die leichte dem Bus. Doch die nächste unlieb- Blick hat. Helles Grün flimmert Wurst hervorholt. falschen Bus zu steigen und erst Schulter zu nehmen. Seelenruhig same Überraschung wartet schon über ihren Köpfen, es duftet nach nach ein paar Haltestellen zu mer- sitzt er da, den vollen Einkaufsbeu- auf sie. Ein Blick auf die Anzeigeta- Blüten und warmer Erde, und von „Was hast du denn jetzt vor?“ er- ken, wohin die Fahrt da eigentlich tel auf dem Schoß, den Blick fel verrät, daß der 183er gerade ab- den Kirchtürmen der Stadt weht kundigt er sich irritiert. „Das wirst ging ...! höchst interessiert nach draußen gefahren ist und der nächste Bus gedämpft Mittagsgeläut herüber. du gleich sehen“, lächelte Ilse ver- gerichtet. erst in einer halben Stunde ein- gnügt, rollt eine Schreibe Wurst zu- Für rasches Umsteigen war es da trifft. Ist es die Stille, die das Gemüt sammen und steckt sie Walter in schon zu spät gewesen: „Tut mit „Wieviel Grün unsere Stadt doch friedlich stimmt und alle Sorgen in den Mund. leid“, hatte der Busfahrer bedau- hat“, wundert er sich jetzt. „Hier „So was Dummes aber auch!“ weite Ferne rückt? Jedenfalls spürt ernd die Achseln gezuckt. „Bis zur sieht’s ja schon fast ländlich aus. wettert Ilse los. „Können die ihre Ilse deutlich, wie Ärger und An- Bei der Ankunft des Busses ist Haltestelle ‚Stadtpark‘ müssen Sie Ich glaub’, in diesem Viertel sind Fahrpläne denn auch der letzte Wurst- jetzt schon ausharren. Da können wir noch nie gewesen.“ nicht besser ab- zipfel vertilgt. „Bereust Sie dann in den 183er umsteigen, stimmen?! 30 Mi- Ilse spürt deutlich, du’s auch nicht, daß der fährt in die gewünschte Rich- Ilse schaut widerwillig zum Fen- nuten warten! Bei wir so mit unserem tung.“ ster. Blühende Vorgärten und der Wärme kriegt wie Ärger und Anspannung allmählich Abendessen umge- schattige Alleen ziehen an ihr vor- die Wurst ja einen sprungen sind?“ Ilse war ganz heiß bei diesen über. Es ist ein schöner Anblick, Stich!“ Daß seine von ihr weichen schmunzelt Walter, Worten geworden. Für sie ist der aber nicht mal der vermag ihre Frau sich so ver- während sie sich beide Tag im Eimer. Nicht genug, daß das Stimmung aufzuhellen. zweifelt gebärdet, behaglich auf ihren Auto heute seinen Geist aufgab kann Walter zwar nicht ganz nach- spannung allmählich von ihr wei- Plätzen einrichten. und sie mit dem Bus zum Einkau- Ärger und Ungeduld zerren an vollziehen – schließlich ist der chen. fen in die Stadt fahren mußten – ihrem Nervenkostüm, und daß ihr Aufschnitt ja gut verpackt. „Setzen „Nicht die Bohne!“ erwidert Ilse nun vertrödeln sie auch noch kost- Mann diesen unfreiwilligen Aus- wir uns doch dort drüben in den Selbst der Gedanke an den Auf- resolut. „Froh bin ich, daß es mir bare Zeit, während daheim die flug auch noch zu genießen Schatten“, schlägt er behutsam vor. schnitt hat seinen Schrecken verlo- noch rechtzeitig eingefallen ist.“ Hausarbeit wartet. scheint, bringt sie noch mehr auf „Das bekommt der Wurst – und ren. Wie heißt es doch so schön: die Palme. uns auch ...“ Flexibel muß man nur sein! Und so „Eingefallen – ja, was denn?“ „Die Lebensmittel werden ja staunt Walter denn nicht schlecht, schlecht, wenn wir hier stunden- „Nächster Halt: Stadtpark!“ tönt Gesagt – getan. Gleich am Park- als seine Frau sich plötzlich den „Daß zu einem richtigen ‚Aus- lang durch die Gegend gondeln“, es in diesem Moment vom Ansage- eingang steht eine Bank, von der Einkaufsbeutel vornimmt und nach flug‘ auch ein Picknick gehört ...“ 12_PAZ26 23.06.2005 14:16 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

12 Folge 26 – 2. Juli 2005 LESERBRIEFE

»… denn sie allein wissen, was Europa frommt« Aufgezwungen Aus dem Herzen Betr.: „EU-Verfassung, nein Dan- und der Brüsseler Bürokraten. Sie Man kann sich aber darauf verlas- Betr.: „Nie wieder Deutschland“ Betr.: Berlin Deutschlandtreffen ke“ (Folge 22) haben die Rechnung ohne den Wirt sen, daß sie sich auch über das Nein (Folge 22) gemacht, und das sind nun mal in europäischer Völker hinwegzusetzen Nachdem ich gezögert hatte, nach Die Mehrheit der Deutschen hätte einer demokratischen Ordnung die versuchen werden, denn sie allein Es wäre zu begrüßen gewesen, Berlin zum Ostpreußentreffen zu nicht anders gestimmt als Franzosen Bürger, nicht die Wichtigtuer, die wissen, was Europa frommt (und wie wenn die Initiative zu dem Holo- fahren, bin ich jetzt sehr angetan und Niederländer. Darum sind wir sich mit Haken und Ösen auf ihre es dem Islam zum Fraß vor die Füße caustmahnmal von deutscher Seite darüber, dem Aufruf durch unsere ihnen dankbar und freuen uns über politischen Positionen gehangelt ha- geworfen wird). Martin Rozinsky, ausgegangen und es an einem pas- Zeitung, die PAZ / Das Ostpreußen- die Niederlage Schröders, Chiracs ben. Neuß senden Ort und in entsprechender blatt, gefolgt zu sein. Form errichtet worden wäre. Statt dessen wurde es uns von einer Lea Die Veranstaltung war einmalig Wir haben zu viele konstruierte Feindbilder Rosh zusammen mit dem Entwurf und sehr gelungen. So müßte es im- eines amerikanischen Architekten mer sein, die Verantwortlichen des Betr.: „Europäische Sandkasten- noch mit konstruierten Feindbildern der wir weit entfernt zu sein schei- aufgezwungen und im Herzen Ber- Bundesvorstandes und auch alle an- spiele“ (Folge 22) („… die Angst vor dem Ansturm der nen, wenn wir immer wieder „Fein- lins errichtet. Für mich ist es eine deren Teilnehmer haben das Treffen Türken“). de“ heraufbeschwören – aus selbst- Betonwüste, die nicht nur „ein Beleg zum Erfolg geführt. Uneinge- Mit einem toleranten (protestanti- süchtigen Gründen und oft für die deutsche Neigung zu Extre- schränkt muß man sagen „so muß es schen!) Preußen und der prägenden Vor der Idee und den Konstruk- fragwürdigen „Überzeugungen“. men“, sondern auch ein Ausdruck weitergehen“. Kraft des Preußischen haben derar- teuren eines vereinten Europa darf Ein Aufeinanderzugehen – warum deutscher Erniedrigung ist! Keine tige und ähnliche Beiträge nichts zu man Hochachtung haben. Aber ist das so schwer? andere Nation würde sich zu solch Mit aller Kraft, die uns noch ver- tun. Und mit der Kantischen Philo- dauerhaften Frieden schaffen ist die Gertraud Hinze, einem Verhalten hergeben. bleibt, diese Aufgaben zu meistern sophie schon gar nicht. Und dazu Talentprobe der Menschheit – von Hamburg Theodor Preuss, Immenstaad und die Gerechtigkeit uns Vertriebe- nen gegenüber wahr werden zu las- sen. Es sind die richtigen Verant- Schröder geh’ und nimm Fischer mit! wortlichen an der richtigen Stelle. Betr.: „Wende oder ,Weiter so‘?“ schen Opfer weiter unter den Tep- In seinen Ausführungen hat Herr (Folge 22) pich kehrt, es hilft nichts. Schröder v. Gottberg mit Klarheit, Aufrichtig- geh’ und nimm Fischer mit! keit und Überzeugung allen Teil- Es scheint offensichtlich, daß die nehmern (immer wieder mit Beifall Zeit von Rot-Grün abgelaufen ist. Schröder wäre doch sehr gern bedacht) aus dem Herzen gespro- Keine Tricks helfen mehr, auch kein Kanzler geblieben und hätte sicher chen. staatsmännisches Getue. Auch inter- gern die Wirtschaft in Schwung ge- nationale Freundschaften oder der bracht und den Sozialstaat gerettet. So ist es Herrn v. Gottberg zu ver- Verkauf nationaler Interessen helfen Doch hat er es nicht geschafft. Wie danken, daß hier eine Richtung ein- nicht mehr. Auch wenn man nach soll es nun Frau Merkel schaffen? Die geschlagen wird, den vertriebenen dem Holocaustmahnmal nun auch Probleme mit der Wirtschaft, dem Ostpreußen zu ihrem Recht auf Hei- noch weitere Mahnmale für Sinti Sozialstaat und den Schulden sind mat und Anerkennung zu finden. und Roma, für Schwule und Deser- doch gewaltig. Claudia Weißenbach, Erich Kerwien, teure errichtet und unsere deut- Stuttgart Leipzig Auch andere müssen zu ihren Taten stehen Betr.: „Nicht in Sichtweite – Stein- wesen möglich ist, daß bestimmte walt zu schärfen. Und es wäre si- bach weist neue Attacken auf das Themen – wie die Vertreibungsver- cherlich auch kein Schaden, wenn Zentrum zurück“ (Folge 23) brechen an Deutschen – einheitlich unsere Nachbarn wüßten, wozu ein- in den Medien ausgelassen werden mal Menschen ihres Volkes fähig Wenn sehr viele Deutsche zu den konnten. Das Material liegt vor. waren. Foto: www.gedenkzug.de Vertreibungen gar keine Vorstellun- Würden alle Deutschen erfahren, gen haben und somit nicht urteilsfä- was bei den Vertreibungen an Gerade wir Deutschen, denen das Betr.: Leserbrief „Mahnzug gedachte würdig der Opfer“ (Folge 24) Ich hig sind, liegt das darin begründet, Schrecklichem geschehen ist, gäbe Nie-Vergessen immer wieder einge- hatte von diesem „Erinnerungszug“ schon gehört und möchte den Ini- daß ihnen die notwendigen Infor- es wahrscheinlich längst ein Zen- hämmert wird und deren Land von tiatoren und Teilnehmern meinen tiefen Respekt bezeugen. Die Idee ist mationen in den Medien weitge- trum gegen Vertreibungen in Berlin, Gedenkstätten nationaler Schande hervorragend und läßt gedenken an das Leid unserer Landsleute in je- hend und über Jahrzehnte hinweg nicht um Rache zu schüren und übersät ist, haben ein Anrecht dar- nen Tagen. Schade, daß diese Initiative nicht mehr Beachtung gefun- vorenthalten worden sind. Feindschaften zu erhalten, sondern auf, daß auch andere zu ihren Taten den hat. Es hätte einem Herrn Wowereit wohl gut angestanden, wenn um die Sensibilität der Menschen stehen. Für Verbrechen gibt es nir- er sich zum Paten einer solchen Veranstaltung gemacht hätte, statt bei Ich habe mich oft gefragt, wie es gegen das Unrecht der Vertreibun- gendwo eine Entschuldigung. der Love-Parade zu posieren. Walter Boecker, Schwelm in einem demokratischen Gemein- gen wie auch gegenüber jeder Ge- Dieter Pfeiffer, Berlin Wieder den aufrechten Gang lernen PDS ist die linke Partei der Zukunft Betr.: „Gegen das selektive Erin- Deutschen vorkomme, ist eine un- schaffen und zu Knüppeln politi- Betr.: „Stadtbekannte Desperados“ In Ostdeutschland halftert derzeit nern“ (Folge 19) zulässige historische Verengung. scher Propaganda degradieren. (Folge 22) die PDS im großen Stil die SPD ab. Herr Platzeck, der vom Stolpebonus Das sagte unser Bundespräsident Auch andere haben Versäumnisse Ich fühlte mich durch das Dritte Ich habe diesen Artikel nicht gele- (54 Prozent) lebte, verkaufte 2004 vor kurzem aus aktuellem Anlaß: begangen, auch andere haben Feh- Reich im Sinne einer persönlichen sen, weil noch immer das, was über 32 Prozent als Erfolg, die PDS stieg „Wir trauern um alle Opfer, weil wir ler gemacht, auch an dem deut- Schuld nicht betroffen. Auch die die PDS in Ihrer Zeitung geschrie- von 14 Prozent auf 28 Prozent. gerecht gegen alle Völker sein wol- schen Volk sind während des Krie- Parole von der Kollektivschuld des ben wurde, schief und schlecht dok- len, auch gegen unser eigenes.“ ges und nach dem Kriege deutschen Volkes wies ich stets triniert war. Man wird sich schon bequemen Verbrechen in großer Zahl und scharf zurück. müssen in diesem hybriden West- Dazu hatte auch Franz Josef Scheußlichkeit begangen worden. Auch die PDS sieht, daß die Wahl deutschland, in dem der Haß auf die Strauß eine Meinung, die er in sei- Es hat nicht das Geringste mit für Links nicht zu gewinnen ist. Es PDS allmählich nachläßt, objektiv nen „Erinnerungen“ mitteilt. Hier Hier muß an das Schicksal von Verdrängung deutscher Schuld zu reicht ihr völlig, stark in den zu urteilen, sich zu versachlichen, einige Auszüge: zwölf Millionen vertriebenen Deut- tun, wenn ich immer wieder die Bundestag zurückzukommen, und Hetze zu unterlassen. schen erinnert, hier muß die ge- Meinung vertrete, daß die Deut- sie läßt die Wahlalternative soziale Die „deutsche politische Führung schichtliche Leistung der Einglie- schen wieder den aufrechten, nor- Gerechtigkeit (WASG) am ausge- Die PDS ist die linke Partei der hat im Laufe der Jahrhunderte derung dieser Bevölkerungsgruppe malen Gang lernen müßten.“ streckten Arm verhungern. Zukunft, auch wenn sie ohne Gysi Versäumnisse, Fehler und auch Ver- gewürdigt werden. und Lafontaine erst 2050 in West- brechen begangen. Daraus aber Dem ist von meiner Seite nichts Diese Leute atmen den westdeut- deutschland bei 5 Prozent liegt. den Schluß zu ziehen, daß solches Geschichtsbetrachtung darf nicht hinzuzufügen. Gerhard Kosack, schen Geist der Siegermentalität; J. v. Helmerich, nur und ausschließlich bei den zurechtgebogene Einseitigkeiten Haßloch man ist PDS-feindlich. Timmendorfer Strand Lieber Kommunisten als Rechte »Leid und Vertreibung« – »Ein Kind überlebte« Betr.: „Staatsknete gegen Rechts“ unserem Land gesorgt haben. Von lin- Betr.: Foto Flüchtlingskind (Folge Betr.: Foto Flüchtlingskind (Folge (Folge 23) ken Gruppierungen hat noch nie- 22) 22) mand Ausländerhetze betrieben, Mir ist es wesentlich lieber, wenn Asylantenheime angezündet, auslän- Ein erschütterndes Bild. So grau- Bei dem Bild handelt es sich um die Regierung Kommunisten unter- dische Mitbürger ermordet oder das sam ist der Krieg. Vor 60 Jahren ha- eine Zeichnung (in Mischtechnik) stützt als Angehörige der ewiggestri- Andenken an Millionen von den Na- be ich diese Kleinkinder während von der bekannten ostpreußischen gen und rechtsradikalen Vereinigun- zis ermordeter Juden in den Dreck ge- des Krieges auf der Flucht als zehn- Malerin Erika Durban mit dem Titel gen, die immer nur für Unfrieden in zogen. Manfred Blank, Augsburg jähriger Junge oft gesehen. „Ein Kind überlebte“ aus dem Zy- klus „Leid und Vertreibung“ mit Die Kleine auf dem Bild ist unge- zehn Einzelbildern. Von den zahlreichen an uns gerich- Ich schäme mich! fähr vier bis fünf Jahre alt – so alt, teten Leserbriefen können wir nur wie damals meine Schwester – steht Die Originale befinden sich im wenige, und diese oft nur in sinn- Betr.: 8. Mai mutterseelenallein da. Um sich he- Besitz der Sammlungen Ost- und wahrend gekürzten Auszügen, ver- rum Zerstörung, Tote, Not und Westpreußenstiftung in Ober- öffentlichen. Die Leserbriefe geben 8. Mai als Tag der Niederlage!? Elend. Der Gesichtsausdruck dieses schleißheim. Diese sind allerdings die Meinung der Verfasser wieder, Ich distanziere mich von einer kleines Mädchens drückt Angst und zur Zeit wegen Verlagerungsarbei- die sich nicht mit der Meinung der Gesellschaft, welche offenbar Verzweifelung aus. Sie will weinen, ten nur bedingt zugänglich, sie wer- Redaktion zu decken braucht. An- die Selbsterniedrigung als Lebens- aber es fließen keine Tränen. Dieses den aber im Rahmen einer profes- onyme oder anonym bleiben wol- inhalt begreift. Ich schäme Bild hat mich sehr tief bewegt und sionell neugestalteten Dauer- lende Zuschriften werden nicht be- mich! ich muß immer wieder hinschauen, Depot-Sammlung wieder öffentlich rück-sichtigt. Friedrich-Karl Helmes, es läßt mich nicht los. ausgestellt werden. Dr. Doro Radke, München Arno Zilian, Lübeck Oberschleißheim 13_PAZ26 28.06.2005 17:28 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Folge 26 – 2. Juli 2005 13

Münchhausen- Ausstellung denkmal in Taxi-Mord Königsberg: ilder des Malers Ernst Mollen- er 41jährige Königsberger Alex- Bhauer (1892–1963) zeigt die Landsknechte Dander Danilow betätigte sich Staatliche Gemäldegalerie Königs- tragen deutsche nur selten als selbständiger Taxifah- berg vom 15. Juli bis zum 21. August. Lieder vor. Ge- rer. Doch eines Abends wollte sich Der Künstler, der sein Atelier bis mäß der Beschrif- der frühpensionierte Soldat ein biß- 1945 in Nidden hatte, stellte die Na- tung der Boden- chen dazu verdienen. Zeugen haben tur, Himmel und Erde zeitlos und platte des noch gesehen, wie in der Nähe des allgemeingültig dar. Dieser Quer- Denkmals ge- Hotels „Moskwa“ zwei junge Män- schnitt durch das Schaffen Mollen- langt man durch ner zu ihm ins Auto stiegen. Am hauers gibt einen Einblick in ein die Umrisse des nächsten Tag meldete seine Frau ihn Werk voller Intensität und Strahl- Barons von „Kö- bei der Polizei als vermißt. Zwei Wo- kraft. os nigsberg“ nach chen lang suchte die Polizei verge- „Kaliningrad“ blich nach dem Vermißten, bis sie im und wieder Rahmen ihrer Ermittlungen auf ei- Neues Hörbuch zurück. Hierbei nen 19jährigen aus dem Kreis Preu- soll es sich um ei- ßisch Eylau stieß. Er geriet unter um Jubiläum 750 Jahre Königs- nen Aussöh- Verdacht, weil er das Mobiltelefon Zberg präsentieren der Deutsch- nungsversuch der der gesuchten Person benutzte. Beim landfunk Köln und der Konrad Vergangeheit Verhör brach er gleich zusammen Reich Verlag Rostock kommenden mit der Gegen- und erzählte, daß er gemeinsam mit Monat die CD „Mythos Königsberg wart handeln. einem ebenfalls 19jährigen Freund oder alle Wege führen zu Kant“ von aus dem Kreis Fischhausen in den Henning von Löwis of Menar. Das Foto: Bröckel Wagen des späteren Opfers gestiegen Hörbuch vereint erstmals die Pro- sei. Unweit Lichtenhagen habe er duktionen „Alle Wege führen zu vorgeschlagen anzuhalten. Kaum Kant“, „Die Geheimnisse von Fort daß der Fahrer gebremst habe, habe Nr. 3“, „Das verschüttete Herz von Münchhausen ist wieder da er schon nach dessen Schal gegriffen Königsberg“ sowie „60 Jahre am und zugezogen, bis der Mann in sich Pregel – Leben und Überleben im Im Park bei der Luisenkirche wurde ein Denkmal des »Lügenbarons« eingeweiht zusammensackte. Danach hätten sie russischen Königsberg“, die vom das Portemonnaie mit ein wenig Deutschlandfunk zuerst und zu ver- erade noch rechtzeitig zur Nacht verbrachte. Das Denkmal Münchhausen besuchte Königs- Geld und das Mobiltelefon des Toten schiedenen Zeiten ausgestrahlt wur- geplanten Denkmalseröff- wurde im Hotelgarten unterge- berg zweimal, auf der Hinreise nach an sich genommen. Dann hätten sie den. G nung kam die Skulptur des bracht. Am nächsten Morgen fand St. Petersburg 1738 und auf der die Leiche in den Kofferraum des Barons Hieronymus von Münch- sich dann ein Fuhrunternehmer vor Rückreise in die Heimat 1750. Bei Autos gelegt, den Wagen in den Wald Der Autor, Dr. Henning Löwis of hausen nach langer Reise an ihrem Ort bereit, den Deutschen zu hel- einem dieser kurzen Aufenthalte geschoben, ihn mit Benzin übergos- Menor, geboren 1948 in Freiburg an Bestimmungsort im Stadtpark an fen. Am Haken eines Krans ging es soll Münchhausen der Legende sen und ihn angezündet. Nach dem der Elbe, Politikwissenschaftler und der Luisenkirche in Königsberg an. weiter Richtung Königsberger Ex- nach die Zeche geprellt haben, als Verhör zeigte der junge Mörder der Journalist, ist Redakteur beim Die Abenteuer während der Reise klave. An der Grenze kamen ihnen er ein Bier trank und nicht bezahlte. Polizei den Tatort und führte sie zur Deutschlandfunk in Köln. Er war für hätten einer seiner Erzählungen schon der russische Journalist und Als die Stadt Bodenwerder vor zwei Wohnung seines angeblichen Mittä- die Deutsche Welle, den Westdeut- entstammen können: Die aus Spen- Vertreter des Deutsch-Russischen Jahren die Schulden ihres Bürgers ters. Dieser hat jedoch seine Beteili- schen Rundfunk, Radio Portugal denmitteln finanzierte Skulptur, ei- Hauses Alexander Sacharow und mit der symbolischen Übergabe ei- gung an dem Mord bisher vehement und den Südwestafrikanischen ne Arbeit des Poller Kunstschmieds ein Vertreter des Bürgermeisteram- nes Talers beglich, wurde die Idee abgestritten. JJ Rundfunk tätig. Von 1989 bis 1994 Georg Petau, sollte als Geschenk tes entgegen. Dies bewahrte sie zum Denkmal geboren. berichtete er als Korrespondent des der niedersächsischen Stadt Boden- allerdings nicht vor einer längeren Deutschlandfunks aus Mecklen- werder, des Geburtsortes Münch- Wartezeit und dem endlosen Aus- Die begehbare Münchhausen- Neue Abgaben burg-Vorpommern und dem Ostsee- hausens, an ihre Partnerstadt Kö- füllen etlicher Formulare. Die letz- Skulptur zeigt die in Metall heraus- raum. Seither richtet sich sein Au- nigsberg zu deren diesjährigem ten 80 Kilometer konnten nach gearbeitete Silhouette des Barons, ie Badesaison in Rauschen wur- genmerk auf Nordosteuropa, Jubiläum übergeben werden. achtstündiger Wartezeit an Grenzen der auf einer Kanonenkugel reitet. Dde mit neuen Bestimmungen speziell die baltischen Staaten, so- Sie wurde der Öffentlichkeit feier- für den Straßenhandel eröffnet. Für wie die ostpreußische Hauptstadt Doch auf der dreitägigen Fahrt lich mit Big-Band-Musik aus Kö- die Händler gilt nun, daß sie in je- Königsberg. gab es einige Zwischenfälle, so daß Das Kunstwerk ist nigsberg und deutschen Volkslie- dem Fall Steuern zahlen müssen die Skulptur insgesamt sieben Mal dern übergeben. Der Generalkonsul und deren Höhe abhängig von der auf ein Transportvehikel hinauf und ein Geschenk der Stadt der Bundesrepublik Deutschland in Höhe ihrer Einnahmen ist. Nach wieder heruntergehievt werden Königsberg, Cornelius Sommer, be- den neuen Bestimmungen gilt also, mußte. Das 2,5 Tonnen schwere und Bodenwerder grüßte die Rückkehr Münchhausens daß derjenige, der das beste Ge- 2,80 Meter hohe Münchhausen- in die Pregelmetropole. Dem schloß schäft macht, auch die meisten Denkmal aus Eisen mußte die 1.050 sich auch deren stellvertretende Steuern zahlt. Im Stadtbezirk von Kilometer lange Reise auf insgesamt und Zoll in zweieinhalb Stunden Bürgermeisterin, Silvia Gurowa, an, Rauschen gibt es 250 private Klein- vier Transportfahrzeugen zurückle- auf schlechten Straßen zurückge- die das Projekt des Vorsitzenden des unternehmer, von denen lediglich gen. Mit zwei Fahrzeugen waren legt werden. „Urenkel Münchhausens“-Vereins 160 offiziell registriert sind. Die Georg Petau und seine Mitarbeiter und Leiters des Deutsch-Russischen nicht gemeldeten Verkäufer hatten in Polle gestartet, doch in einem Auf Einladung des Deutsch-Rus- Hauses, Alexander Sacharow, unter- bisher auch keine Abgaben an das polnischen Dorf endete die Fahrt sischen Hauses traf die Delegation stützte. Im Gegensatz zu Deutsch- Gebiet entrichtet. Die nun einge- zunächst wegen einem Motorde- aus Bodenwerder mit Samtgemein- land, wo Münchhausen als „Lügen- führten Neuerungen haben sie je- fekt. Der defekte Denkmaltranspor- debürgermeister Herbert Bröckel baron“ eher in die Märchenecke doch gelassen hingenommen. Die ter mußte zur Reparatur zurückge- an der Spitze in Königsberg mit der geschoben wird, sieht man den Ba- kleinen Händler arbeiten ohnehin „Mythos Königsberg oder alle Wege lassen werden. Münchhausen Reisegruppe des Vereins „Urenkel ron in Rußland als Literaten und nicht jeden Tag, da sie auf die Sai- führen zu Kant“: Der Tonträger hat wurde auf ein polnisches Fahrzeug Münchhausens“ zusammen, um an Helden. Der Club der „Urenkel“ hat son, Touristen und gutes Wetter an- eine Gesamtspieldauer von 78 Minu- verladen, das die Deutschen und ih- der feierlichen Einweihung des inzwischen Mitglieder in Lettland, gewiesen sind. Die Straße „Kalinin- ten und kostet 9,80 Euro. Foto: Archiv re Fracht bis zur innerostpreußi- Denkmals im Park an der Luisen- Litauen, Rußland und Deutschland. gradski Prospekt“ in Rauschen gilt schen Grenze brachte. Dem mit kirche teilzunehmen. Die „Urenkel Wie Bürgermeister Bröckel gegen- als besonders attraktiv für Touristen; dem Fahrzeug mitgegebenen Fahrer Münchhausens“ waren neun Tage über der PAZ mitteilte, will Boden- dort ist der Gewinn des Einzelhan- war ausdrücklich vom Fahrzeugbe- zuvor in Bodenwerder gestartet, um werder mit der Schenkung des dels doppelt so hoch wie in Königs- Grenzblockade sitzer verboten worden, mit dem die Route des Barons im Rahmen Denkmals zur Völkerverständigung berg. Die Preise sind nicht festge- Wagen das Territorium der Repu- einer Studienreise nachzuzeichnen. beitragen und in der Art Münch- schrieben, sie werden individuell ber mehrere Tage blockierte ei- blik Polen zu verlassen. Die Delega- Ihr Weg führte sie unter anderem hausens sollen die Dinge mit einem mit jedem Kunden ausgehandelt. Üne Gruppe von Russen die Zu- tion kehrte in ein Hotel vor der ins Münchhausen-Museum nach Augenzwinkern und Schmunzeln Bei Touristen aus dem Westen sitzt fahrt zum Übergang Goldap–Gum- Grenze ein, wo sie die nächste Riga. betrachtet werden. MRK das Geld für Bernstein aus Ostpreu- binnen. Sie verhielten sich aggressiv ßen besonders locker. Auf der Pro- und bedrohten die Polen, die sich menade und im Ortszentrum müs- bereits im Königsberger Gebiet be- sen die Händler für die Genehmi- fanden. Ihr Unmut richtete sich ge- gung, einen Verkaufsstandes aufzu- gen die verschärften Kontrollen der Geheimnisvolle Schatulle stellen, 3.300 Rubel, umgerechnet polnischen Grenzdienststellen und rund 95 Euro, im Monat bezahlen. dagegen, daß an diesem Übergang Archäologen wurden in der Ruine des Königsberger Schlosses fündig Dafür dürfen sie dann Bernstein- bereits 40 Russen ihr Visum wegen oder Lebensmittelprodukte verkau- des Schmuggels von Alkohol und ei den vom deutschen Nachrich- ersten Schätzungen des Leiters der gehört. Als Herkunftsorte vermuten fen. In anderen Stadtteilen gibt es ei- Zigaretten entzogen worden war. An Btenmagazin Spiegel finanzierten Ausgrabungen, dem Chefarchäolo- die Archäologen Länder des Ostens, gene Gebührensätze. Unterm Strich den Grenzübergängen der Republik Ausgrabungsarbeiten in den Ruinen gen des Königsberger Museums für aber auch Italien, Frankreich und sollen künftig jährlich 1,3 Millionen Polen zum Königsberger Gebiet sind des Königsberger Schlosses sind rus- Kunst und Geschichte Anatolij Wa- Deutschland. Der Fund wird als Sen- Rubel, umgerechnet knapp 37.500 seit Beginn dieses Jahres bereits sische Archäologen auf einen ge- lujew, stammt der Schatz aus dem sation bewertet. Weltweit gibt es viel- Euro, Rauschens Stadtkasse zugute mehr als 300 Russen die Visa entzo- heimnisvollen Schatz gestoßen. In Anfang des 17. Jahrhunderts. Wahr- leicht nur zwei Dutzend Funde sol- kommen. Ein weiteres Ziel ist, daß gen worden. einer Silberschatulle, die zwischen scheinlich gehören alle diese Gegen- cher magischer Amulette. Wie der die Händler sich an geordnete Lehm und Ziegelsteinen eingemau- stände zu rituellen Bräuchen, für die Chef der Baltischen Expedition am Marktbedingungen gewöhnen. MW Inzwischen trafen sich in Goldap ert war, fanden sie elf Amulette und ihre Besitzer während der Inquisi- Moskauer Archäologischen Institut wegen der Proteste die Komman- filigran verarbeitete Medaillons aus tion bei Entdeckung auf dem Schei- sagte, ist über okkulte Gegenstände danten der Grenzabfertigungsstel- Gold, Silber, Kupfer und Zinn. Sie terhaufen geendet wären. Darüber, nur wenig bekannt, weil die Magier len und der Zollverwaltungen. Nach zeigen magische Symbole, okkulte wie der Schatz nach Königsberg ge- sie geheimhalten mußten, da sie die Wechselkurse der Besprechung verliefen die Ab- Zeichen wie Pentagramme und Teu- langt ist, kann man nur spekulieren. Verfolgung durch die Inquisition zu Letzten Dienstag war ein Zloty fertigungen wieder normal. Die rus- felsdarstellungen neben engelsähn- Vermutlich wurde die gefundene befürchten hatten. 24,657 Cent, ein Rubel 2,88 Cent sische Seite sagte zu, die polnischen lichen Ausarbeitungen. Die Medail- Kollektion von sogenannten Zaube- und eine Litas 28,962 Cent wert. Fahrer zu schützen. Die Autos fah- lons enthalten außerdem Inschriften rern und Hexen, welche die magi- Nach einer eingehenden Untersu- Umgekehrt hatte ein Euro den ren in das Königsberger Gebiet in auf lateinisch, altgriechisch und alt- schen Bräuche hierher brachten, aus chung sollen alle Gegenstände im Wert von 4,05558 Zloty, 34,71796 Gruppen zu viert und werden von hebräisch. Das Äußere der Schatulle verschiedenen Ländern zusammen- Königsberger Museum für Kunst Rubel und 3,4528 Litas. Die An- den russischen Grenzdiensten zieren seltsame Kreuzsymbole und getragen. Möglicherweise hat sie und Geschichte ausgestellt werden. gaben erfolgen ohne Gewähr. eskortiert. formelartige Eingravierungen. Nach auch Astrologen am Hofe Albrechts Manuela Rosenthal-Kappi 14_PAZ26 27.06.2005 10:39 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

14 Folge 26 – 2. Juli 2005 OSTPREUSSEN HEUTE 50 Jahre Patenschaft mit Festakt gewürdigt Im Jahre 1955 wurde Burgdorf Pate Zintens, der Landkreis Burgdorf Pate des Kreises Heiligenbeil und Lehrte Pate Heiligenbeils

ünfzig Jahre Patenschaft galt es für die Patenseite eine Bereicherung aldemokraten ambivalenter als das zu feiern, und das in dreifacher darstelle. Baxmann beendete seinen Grußwort seines ebenfalls sozialde- F Hinsicht, denn am 18. Februar Beitrag mit einem Griff in die Ge- mokratischen Vorredners. So gab er 1955 wurde die niedersächsische schichte: „Bleiben Sie Heiligenbei- klar zu verstehen, daß für ihn die Stadt Burgdorf Pate der Stadt Zinten, ler!“ habe Adenauer 1957 beim Daseinsberechtigung der Paten- am 4. April 1955 der Landkreis Burg- Kreistreffen der Heiligenbeiler in schaft in entscheidendem Maße dorf / Hannover Pate des Kreises Burgdorf gesagt, und wenn man heu- darauf beruhe, „daß die Kreisge- Heiligenbeil und am 6. Juni 1955 die te hinzufüge: „Bleiben Sie uns gewo- meinschaft Heiligenbeil nicht ste- Stadt Lehrte Pate der Stadt Heiligen- gen!“, sei die Sache rund. hengeblieben“ sei, „vielmehr neue beil. Am 11. Juni 1955 schließlich Wege beschritten“ habe, „im Sinne war in einem Festakt im Rathaus zu Auch der Festredner des Tages, Dr. echter Völkerverständigung den Burgdorf die Patenschaftsurkunde Michael Arndt, Regionspräsident Kontakt zu den heute in den polni- des Landkreises Burgdorf an den der Region Hannover, des aktuellen schen und russischen Teilen des Landkreis Heiligenbeil über- ehemaligen Kreises Heili- geben worden. genbeil lebenden Menschen Der Veranstaltungsort war der sowie zu offiziellen Stellen Die diesjährigen runden gesucht und gefunden“ ha- Jubiläen wurden am 11. Juni »Bentley unter den Schlössern, die der be. Er stellte klar, daß in sei- standesgemäß im Burgdorfer nen Augen, „Wiedergewin- Schloß gefeiert, dem „Bent- Region Hannover gehören« nung der Heimat in ihrer ley unter den Schlössern, die ursprünglichen Form, mit der Region gehören“, um ein ihren Dörfern, mit ihrem plastisches Bild des Burgdorfer Bür- Rechtsnachfolgers des Landkreises Brauchtum und ihrer Kultur … germeisters Alfred Baxmann zu ver- Burgdorf, äußerte sich positiv über schlichtweg nicht möglich“ sei, die wenden. die Patenschaft. So bezeichnete er „ursprüngliche Heimat“ der Vertrie- sie als gut, lebendig und überaus ge- benen „nicht mehr in Deutschland“ Patenkind mit Paten: Lehrtes Bürgermeisterin Jutta Voß, Heiligenbeils Kreis- Klein, aber fein war der durch die sund. Es gäbe keinen Grund, sie in liege, „heute andere Menschen das vertreter Siegfried Dreher, Hannovers Regionspräsident Dr. Michael Arndt, Region Hannover eingeladene hand- Frage zu stellen. Ausdrücklich be- Eigentum an ihrem Grund und Bo- Burgdorfs Bürgermeister Alfred Baxmann und Heiligenbeils stellvertretender verlesene Kreis der Teilnehmer. Aus- kundete der Regionspräsident „die den oder dem ihrer Eltern“ besäßen Kreisvertreter Georg Jenkner Foto: Ruoff schließlich aktive und ehemalige enge Verbundenheit mit den ehema- und es keinen Raum für Entschädi- Funktionsträger waren geladen, pa- ligen Einwohnerinnen und Einwoh- gungsansprüche geben dürfe. lung ist bemerkenswert, denn man Tat unmittelbar an jene unvergängli- ritätisch 25 der niedersächsischen nern unserer Patenkommunen“ und muß weder „Revanchist“ sein noch che Liebe zur Heimat gedacht, für Paten und 25 der ostpreußischen Pa- man werde sich auch „in Zukunft für Unumwunden stellte Arndt fest, dem Vertragsbruch das Wort reden, die die Angehörigen der Kreisge- tenkinder. Wer denn das Glück hatte, die Patenschaften einsetzen“. daß viele Heiligenbeiler in diesem um feststellen zu können, daß Ver- meinschaft Heiligenbeil seit Jahr- zu den Auserwählten zu gehören, Punkt eine etwas andere Ansicht träge ein Werk von Menschenhand zehnten einstehen. Und dies nicht ließ sich die Teilnahme nach Mög- Ungeachtet dieser freundlichen vertreten. Gleichzeitig äußerte sich sind und Historiker ihre Halbwert- nur einmal jährlich im Rahmen un- lichkeit nicht nehmen. Die wenigen Worte war die Festrede dieses Sozi- der Regionspräsident sehr anerken- zeit in Jahrzehnten, bestenfalls Jahr- seres Kreistreffens hier in Burgdorf. Absagen waren persönlich begrün- nend über die hunderten messen. Ganz im Sinne Diese Form der Heimatliebe ist wohl det, keine politisch. Leistungen des seines Vorredners dürfte auch Dre- einzigartig zu nennen, 60 Jahre nach Kreisvertreters hers Feststellung gewesen sein: „Oh- Flucht und Vertreibung unverbrüch- Abgesehen vom musikalischen und brachte sein ne Kriegsbeginn 1939 keine Vertrei- lich zu den Geburtsstätten im Osten Rahmenprogramm, das von der Pia- Bedauern zum bung.“ zu stehen.“ nistin Lioudmila Gouloiants und Ausdruck über dem Violinisten Michal Trojanowski dessen angekün- „Liebe und Heimat“ lautete das Es folgte eine bewegende Schilde- von der Musikschule Ostkreis Han- digtes Ausschei- Motto, unter das Siegfried Dreher rung der Entwicklung von der Flucht nover mit den geschmackvoll ausge- den aus dem seinen Beitrag ge- über die Aufnahme wählten Klassikern „Fantasie im- Amte kommen- stellt hatte. Er be- im Westen bis zur promptu cis-moll“ von Fréderic des Jahr. gann mit den be- Der Kreis der Übernahme der Chopin sowie „Liebesfreud“ und sinnlichen Worten: Patenschaft. Einge- „Liebesleid“ von Fritz Kreisler gestal- Kaum daß der „Der deutsche Eingeladenen war hend wurden an- tet wurde, bildete die Begrüßung Festredner die- Sprachrat hat im schließend diese durch den Burgdorfer Bürgermeister sen punktuellen vergangenen Jahr klein, aber fein sowie die Personen Alfred Baxmann den ersten Pro- Dissens glaubte einen besonderen auf Paten- wie Pa- grammpunkt. Die Worte des aufge- feststellen zu Wettbewerb auf tenkindseite, die räumten, gut gelaunten Stadtober- können, kam den Weg gebracht. Durch ihn sollte an ihr mitgewirkt und sich um sie hauptes und Vertreters der Patenseite Siegfried Dreher das schönste deutsche Wort gesucht verdient gemacht haben, namentlich waren ebenso launig wie freundlich ihm in eben die- und gefunden werden. Tausende gewürdigt. Nach dem Dank an aus- gegenüber den Ostpreußen. Wie eine sem Punkte ent- von deutschsprachigen Menschen drücklich alle Paten schloß Siegfried Verfassung sei auch eine Patenschaft gegen. In seiner aus aller Welt haben sich mit Vor- Dreher seine Ausführungen mit den von dem Konsens abhängig, daß sie Ansprache, die schlägen an dem Wettbewerb betei- Worten: „Bleiben wir gemeinsam der erhaltenswert sei, und es gäbe genü- auf Arndts Fest- ligt. Es bildeten sich zwei Spitzen- Vergangenheit verbunden, der gend Menschen, denen der Erhalt rede folgte, sagte reiter heraus. Es waren die beiden Gegenwart verpflichtet und der Zu- dieser niedersächsisch-ostpreußi- er wörtlich: „Ost- wunderbaren Worte: Liebe und Hei- kunft zugetan.“ schen Patenschaft wichtig sei. deutschland mat. Es ist kein Zufall, daß ich die Niedersachsen und Ostpreußen bleibt … durch Erwähnung dieses Wettbewerbs an Dem musikalischen Ausklang seien sich nicht wesensfremd, und Kreisvertreter Siegfried Dreher: „50 Jahre Patenschaften Verträge für im- den Anfang meiner heutigen Aus- folgte ein formloses, geselliges Bei- die Patenschaft habe sich zu einer – 60 Jahre Flucht und Vertreibung“ war der Gegenstand mer abgetrennt.“ führungen stelle. Bei den Worten sammensein in gemütlicher Runde. Partnerschaft entwickelt, die auch seiner Ansprache. Foto: Heun Diese Feststel- Liebe und Heimat habe ich in der Manuel Ruoff

Lewe Landslied deutschen Kinder 1947 von Polen Weg 4 in 53424 Remagen, Telefon 0 tenstein gewohnt. 1945 sind alle ge- glaube kaum, daß ihre Fragen und Familienfreunde, abgeholt und wahrscheinlich in die 22 28 / 14 35.) meinsam von dort geflüchtet, zuerst durch unsere Familie beantwortet Bundesrepublik Deutschland trans- über das Haff, und dann weiter werden können, aber ich will sie unser erster Fall muß so schnell wie portiert wurden. War Wolf-Hans Jo- Ach ja, wo bleiben sie, die Ergeb- nach Schleswig-Holstein. Viele Jah- doch weitergeben. Frau Schorowski möglich bearbeitet werden, wenn achim Thiedig auch darunter? Im nisse auf die vielen Fragen und re lebte die Familie in Itzehoe, wo sucht Daten zu folgenden Personen: überhaupt noch ein Fünkchen Kinderheim St. Theresa in Geldern- Wünsche, auf die wahrscheinlich Anton Both Mitglied der Lands- 1) Elisabeth Schorowski geborene Hoffnung für unsern 93jährigen Baersdonk war 1947/48 ein Junge schon alle Leserinnen und Leser mannschaft Ostpreußen war. Nun Jokos, Geburtsort Ottendorf, Kreis Landsmann Alfons Thiedig besteht, mit dem Nachnamen Thiedig ge- warten? Sie sind da, und ich bün- die von seinem Enkel Andreas ge- Allenstein, dort verstorben. 2) Mat- endlich seinen Sohn zu finden. Un- meldet. Das Heim besteht nicht dele sie wieder zu einer „Erfolgs- stellten Fragen: Wer erinnert sich thaeus Schorowski, geboren um sere Leserin Inge Bergmann-Baier mehr, und alle Nachforschungen Familie“, das macht dann Freude. an Anton Both als Soldat oder aus 1792 in Ottendorff, Heirat 1822 in übermittelte den Wunsch und blieben ergebnislos. Frau Berg- Im Augenblick gehen aber die neu- der Zeit in Itzehoe? Wer war mit Groß-Lemkendorf, Kreis Allen- sandte mir jetzt die Unterlagen, mann-Baier hat überall, nachdem en Suchwünsche vor, denn die Zeit Anna Both und ihren Kindern vor, stein, dort 1847 verstorben. 3) Anna nach denen wir auf Suche gehen sie von dem Schicksal dieser Fami- läuft … auf und nach der Flucht zusam- Schorowski, * um 1823 in Otten- können. Alfons Thiedig, * 16. Janu- lie erfahren hatte, nach dem ver- men? Erinnert sich jemand an Her- dorf, dort verstorben. 4) Anton ar 1912 in Liewenberg, Kreis Heils- mißten Jungen gesucht, leider ohne menhagen und an die Familie Eh- Schorowski, * um 1829 in Otten- berg, zog mit seiner Frau Dorothea Erfolg. Jetzt bleibt nur noch schnell lert, besitzt vielleicht sogar noch dorf, dort verstorben. 5) Michael geborene Bork auf das Restgut Ri- und unkompliziert unsere Ostpreu- Fotos von dem Ort? Auch nach Ver- Schorowski, * um 1832 in Otten- plauken, Kreis Rastenburg. Zwei ßische Familie. „Von dem Schicksal wandten sucht Herr Both, so nach dorf, dort verstorben. Wer hat Söhne wurden geboren, der Jünge- zu wissen und nicht helfen zu kön- dem Sohn Ullrich von Gerhard Eh- weiterführende Informationen über re starb auf der Flucht, ebenso sei- nen, ist für mich sehr traurig. Aber lert, einem Bruder seiner Großmut- die Genannten? Vielleicht haben ja ne Mutter, die in Landsberg an Ty- man sagt: Die Hoffnung stirbt zu- ter Anna, sowie nach Nachkommen alte Ottendorfer sie auch unter ih- phus verstarb. Der ältere Sohn, letzt!“ Noch leben ja Zeitzeugen In seiner Familienforschung der 1998 verstorbenen Maria Au- ren Vorfahren! (Ilva Schorowski, Wolf-Hans Joachim, * 5. Oktober wie Schwester Gertrud Krause und kommt Herr Andreas Both nicht so sten geborene Both und der 1999 Bohnackerum 2 in 25938 Midlum / 1942, kam in das Kinderheim darauf basiert unser Fünkchen recht weiter, deshalb wendet er sich verschiedenen Anna Gurk gebore- Föhr, E-Mail: ferienhaus. schorows- Landsberg, später in das Kloster Hoffnung. Vielleicht kann Frau auch an uns. Sein Großvater Anton ne Both. Na, da wird sich doch mit [email protected].) Heilsberg. Vater Alfons versuchte Bergmann-Baier dem Vater des Ge- Both, * 1884 in Schellen, Kreis Rö- Sicherheit jemand melden! (Andre- sich Anfang der 50er Jahre in der suchten einen positiven Bescheid ßel, war in beiden Weltkriegen Sol- as Both, Neisseweg 24 in 85521 Ot- Eure Heimat durchzuschlagen, nachdem geben, wenn sie sich im Juli auf ei- dat. Im letzten Krieg hat seine zwei- tobrunn, E-Mail: both-andreas@t- er von Bekannten von dem Schick- nem Treffen in Parchim begegnen te Frau Anna geborene Ehlert, mit online.de.) sal seiner Familie erfahren hatte. Im sollten. Das wäre allerdings dann den Kindern Ullrich und Adelheid Kloster Heilsberg berichtete ihm schon eines unserer Familien-Wun- bei ihren Eltern Johann und Alwine Sehr weit in ihre Ahnenlinie zu- Schwester Gertrud Krause, daß die der! (Inge Bergmann-Baier, Unkeler Ehlert in Hermenhagen, Kreis Bar- rück geht Ilva Schorowski, und ich Ruth Geede 15_18_PAZ26 28.06.2005 11:55 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 26 – 2. Juli 2005 15

schen Ostens. „750jähriges Stadtju- Besucher willkommen. Leitner sagte wieder auf. Als Zeitzeugin von Kö- LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT biläum Königsberg“. Gezeigt wird allen Dank, die ihm für seine schwe- nigsberg schilderte sie, wie sie die der Film „Deutsche Spurensuche im re Operation die Daumen gedrückt Stadt vor über 60 Jahren erlebt hat- LANDESGRUPPEN Gebiet Königsberg im Jahr 2004, hatten. Ehrenvorsitzender Horst te. Tief beeindruckt hatte sie noch dazu einige Wortbeiträge. Gemein- Jantzon dankte für die Glückwün- das legendäre Bernsteinzimmer be- same Kaffeetafel. sche, Aufmerksamkeiten und Ge- wundern können. Ihre Wohnung in BUND JUNGES OSTPREUSSEN fen beinhaltet Themen wie: Heimat- Nürnberg – Freitag, 8. Juli, 15 Uhr, schenke zu seinem Geburtstag, Ruth der damaligen Gerneral-Litzmann- kunde, Kultur, Singen, Ausflüge, Treffen in der Gaststätte Fleischerin- Rescheleit grüßte die Geburtstags- Straße ist bei den Schlußkämpfen in Vors.: Jochen Zauner Ge- Filmvorführungen und Tagesereig- nung. Auf dem Programm: „750 Jah- kinder. Gerhard Schröder begrüßte Schutt und Asche versunken, aber schäftsstelle: Parkallee 86, nisse. Gäste sind herzlich willkom- re Königsberg – ein Jubiläum“. dann Edith Leinburger, die eine ein- das neu erbaute Haus trage wieder 20144 Hamburg, Tel. (0 40) men. Starnberg – Montag, 11. Juli, 10.35 drucksvolle Schilderung über ihre das übrig gebliebene alte blaue 41 40 08 24, Fax (0 40) 41 Uhr, Treffen an der Anlegestelle See- soziale Arbeit im heutigen Königs- Emailleschild mit der „22“. Mit ei- 40 08 48, E-Mail: knapstein FRAUENGRUPPEN promenade zur Dampferfahrt über berg gab. In einem mit deutscher nem Zitat des letzten Dekans der @lm-ostpreussen.de Hamburg/Bergedorf – Jeden 4. den Starnberger See mit Einkehr im Hilfe betriebenen Sozialzentrum philosophischen Fakultät der Alber- Freitag im Monat trifft sich die Frau- „Seeshaupt“. Verbilligte Fahrt für mit Ambulanz betreue sie mit russi- tina, Prof. Eduard Baumgarten, Ostpreußentreffen Schloß Burg engruppe im Sozialen Zentrum, Senioren. Der Vorstand trifft sich schen Krankenschwestern und Hel- schloß ihr Vortrag: „Sie haben das – Sonntag, 17. Juli, 11 Uhr, der BJO Ludwig-Rosenberg-Ring 47, direkt anschließend gegen 16.30 Uhr im fern mehrmals, für längere Zeit im Schloß zerstört, und sie haben den beteiligt sich mit einem Jugendstand am Bahnhof und ZOB. Bei Kaffee Café Prinzeß zur Besprechung. Jahr, vor allem Obdachlose und Kin- Dom zerstört. Das Bild aber dieses und dem Café Lorbaß am kleinen und Kuchen wird unter anderem Weiden – Zu Beginn der Ver- der, die für die Hilfe unendlich Domes und dieses Schlosses steht in Ostpreußentreffen der Landesgrup- das ostpreußische Kulturgut ge- sammlung informierte der 1. Vorsit- dankbar seien. Dabei war es anfangs unserem Gedächtnis und so das pe NRW. Ort: Schloß Burg an der pflegt, feiert man Gedenk- und Ge- zende, Hans Poweleit über den Ver- schwierig, das Vertrauen der Men- Bild Ostpreußens, das immerdar Wupper, Solingen. Anfahrt über A 1, burtstage, betreut man die Deut- lauf des Deutschlandtreffens in schen zu gewinnen. Besonders die deutschen Landes an der Ostsee.“ Ausfahrt Wermelskirchen. schen Vereine in Ostpreußen und Berlin. Besonders beindruckend Straßenkinder sind allen Widrigkei- Bereichert wurde der Vortrag, mit Jugendfreizeit – Eine Fahrt durch zeigt Dias und Filme. Interessenten war, daß viele junge Leute und auch ten ausgesetzt. In den russischen besinnlichen Gedichten von Walter das südliche Ostpreußen ins Me- können vorbeikommen oder mel- Landsleute aus der Heimat, sowie Kinderheimen ist die Not sehr groß, Scheffler und Agnes Miegel, die Lie- melland plant die BJO in Koopera- den sich bei Gisela Harder, Telefon Kanada, USA, Australien und Nami- es herrschen unbeschreibliche Zu- selotte Paul mit ihrem unverkennbar tion mit der Heydekruger Jugend (0 40) 7 37 32 20. bia teilnahmen. Höhepunkt war die stände. Etwas Hilfe kommt von ostpreußischen Sprachklang ein- vom 21. bis 29. Juli 2005. Im Pro- Rede des sächsischen Ministerprä- deutschen Firmen und Besuchern. fühlsam vortrug. gramm sind unter anderem Besuche BADEN-WÜRTTEMBERG sidenten Georg Milbradt, und die Seit der EU-Erweiterung ist Hilfe in Nidden, Memel und Heydekrug Kulturpreisverleihung an den russi- nur noch bedingt möglich. Es kön- NIEDERSACHSEN sowie die Teilnahme am Sommer- Vors.: Uta Lüttich, Feuerba- schen Schriftsteller Sem Simkin, nen keine Lebens- und Arzneimit- fest in Hohenstein. Programm anfor- cher Weg 108, 70192 Stutt- der sich um die ostpreußische Lite- telsendungen mehr geschickt wer- Vors.: Dr. Barbara Loeffke, dern unter E-Mail: knapstein@ost- gart, Telefon und Fax (07 ratur verdient gemacht hat. Nach den, da jedes Stück einzeln Alter Hessenweg 13, 21335 preussen.de. 11) 85 40 93, Geschäftsstel- diesem Rückblick gratulierte die aufgeführt und von Moskau geneh- Lüneburg, Telefon (0 41 31) Nord-Ostpreußenfahrt – Vom 22. le: Haus der Heimat, Kassiererin Ingrid Uschald den im migt werden muß. Bis dann von dort 4 26 84. Schriftführer und bis 30. Juli 2005 führt der BJO mit Schloßstraße 92, 70176 Stuttgart, Telefon Juni geborenen Mitgliedern. Der 2. die Freigabe erfolgt, vergehen Wo- Schatzmeister: Gerhard der HKG Schloßberg eine Jugend- und Fax (07 11) 6 33 69 80 Vorsitzende, Norbert Uschald, chen bis Monate und die Lebens- Schulz, Bahnhofstraße 30 b, 31275 Lehr- fahrt in das Königsberger Gebiet machte auf die laufende Ausstel- mittel sind inzwischen verdorben. te, Telefon (0 51 32) 49 20. Bezirksgruppe durch. Beitrag 280 Euro beziehungs- Esslingen a. N. – Donnerstag, 14. lung über die „Deutschen aus Ruß- Die russische Bürokratie stehe der Lüneburg: Manfred Kirrinnis, Wittinger weise 240 Euro für Schüler und Stu- Juli, 15 Uhr, alljährlicher Grillnach- land“ im Foyer des Neuen Rathau- deutschen in nichts nach. Edith Straße 122, 29223 Celle, Telefon (0 51 41) denten. Teilnehmeralter 18 bis 30 mittag im Waldheim auf dem Zoll- ses aufmerksam. Uschald sorgte Leinberger würde gerne besser ver- 93 17 70. Bezirksgruppe Braunschweig: Jahre. Anmeldung: Norbert Schat- berg. auch für die musikalische Beglei- stehen, warum das so ist, wie es ist. Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 tauer, Landesstraße 19, 21776 Wan- Lahr – Donnerstag, 7. Juli, 19 Uhr, tung des Nachmittags, vor allem mit Mit herzlichem Beifall dankte man Braunschweig, Telefon (05 31) 2 50 93 77. na, Telefon (0 47 57) 4 63, Fax (0 47 Stammtisch in der „Krone“, Dinglin- deutschen Volksliedern aus Ruß- für ihre Schilderungen. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von Be- 57) 81 86 77, E-Mail: schattauer- ger Hauptstraße 4. land. Für Wortbeiträge sorgten Josef Kassel – Für das letzte Treffen war low, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, [email protected] Ulm/Neu-Ulm – Sonnabend, 16. Bäumler, Hanni Tews und Norbert eigentlich ein Vortrag des früheren Telefon (0 59 01) 29 68. Bezirksgruppe Juli, 14.30 Uhr, Schabbernachmittag Uschald. MdB Wilfried Böhm angekündigt Hannover: Christine Gawronski, Zilleweg HAMBURG in den „Ulmer Stuben“. worden, der leider aus terminlichen 104, 31303 Burgdorf, Telefon (0 51 36) 43 BRANDENBURG Gründen absagen mußte. Der 2. Vor- 84 Vors.: Hartmut Klingbeutel, BAYERN sitzende, Hermann Opiolla, gab ei- Kippingstraße 13, 20144 Landesvorsitzender: Horst nen kurzen Bericht über seine Ein- Delmenhorst – Dienstag, 5. Juli, 15 Hamburg, Telefon (0 40) 44 Vors.: Friedrich-Wilhelm Haut, Oranienburger drücke vom Deutschlandtreffen in Uhr, Treffen der Frauengruppe in 49 93, Mobiltelefon (01 70) Böld, Tel. (08 21) 51 78 26, Chaussee 7, 16515 Berlin. Wegen des aktuellen Themas der Delmeburg. – Dienstag, 5. Juli, 3 10 28 15. Stellvertreter: Fax (08 21) 3 45 14 25, Hei- Schmachtenhagen, Telefon „Flucht und Vertreibung“ wurden in 15 Uhr, Treffen der Männergruppe Walter Bridszuhn, Friedrich-Ebert- lig-Grab-Gasse 3, 86150 und Fax (0 33 01) 80 35 27. Abänderung des Programms Aus- in der Heimatstube, Louisenstraße Damm 10, 22049 Hamburg, Tel./Fax. (0 Augsburg, E-Mail: info@ Ehrenvorsitzender: Georg Vögerl, Bugge- schnitte aus einer gleichnamigen 34. 40) 6 93 35 20. low-bayern.de, Internet: www.low-bay- straße 6, 12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 CD des Deutschlandfunks wieder- Oldenburg – Nach längerer Pause ern.de 20 96, Fax (0 30) 8 21 20 99 gegeben. Diese heutigen Zeitzeu- hatte die Gruppe wieder Renate LANDESGRUPPE genberichte über die damaligen Er- Kirchner zu Gast mit einem Vortrag Sonntag, 21. August, 16 Uhr, Ab- Ansbach – Sonnabend, 16. Juli, Brandenburg a. d. H. – Freitag, 8. eignisse hat der bekannte Redakteur zum Thema „Mut zum Neinsagen“. fahrt zur Dittchenbühne und dorti- Ausflug. Juli, 14 Uhr, Feier zum fünfjährigen Wolf v. Lojewski gesammelt und zu- Sie bestärkte uns in der Entschlos- ger Besuch der Theateraufführung Bad Reichenhall – Mittwoch, 13. Bestehen der Heimatstube mit der sammengestellt. Rund 45 Minuten senheit, nicht allen Anliegen und „Heinrich von Plauen“ von Ernst Juli, 15 Uhr, Treffen der Gruppe im Ausstellung: „Ostdeutsche Gesichte lang lauschten die Mitglieder und Wünschen nachzugeben. Wichtig Wiechert. Die Abfahrt erfolgt vom Hotel „Bayerischer Hof“. Es gibt ei- und Kultur – Brücke zu den Nach- Gäste den erschütternden Schilde- sei es, die Ablehnung zu begründen, ZOB-Hauptbahnhof, Kirchenallee. nen Vortrag über „Bayern und Preu- barvölkern“ in der Kurstraße 17. rungen von Ost- und Westpreußen, um im Dialog mit den Mitmenschen Programm: 18 Uhr mittelalterliches ßen – eine 90jährige Allianz“. Pommern und Schlesiern. Das ganze zu bleiben und nicht durch ein Mahl, 19 Uhr Aufführung, 21.30 Uhr Gunzenhausen – Freitag, 15. Juli, BREMEN Grauen der Fluchterlebnisse stand blankes „Nein“ die Kommunikation Rückreise. Preis: 30 Euro pro Person 19 Uhr, „Sommerabend der Lands- im Raum, so daß mit Rück-sicht auf abzuschneiden. Renate Kirchner (ohne Busfahrt 20 Euro). Anmel- mannschaften“ in der Gaststätte Rö- Vors.: Helmut Gutzeit, Tel. eigene Erinnerungen von einer Fort- weiß wovon sie redet, hat sie doch dungen an Walter Bridszuhn, Tele- schelskeller, Gunzenhausen. (04 21) 25 09 29, Fax (04 21) setzung mit dem Abschnitt „Fahrt lange als Gemeindeschwester und fon (0 40) 6 93 35 20. Kitzingen – Sonnabend, 16. Juli, 25 01 88, Hodenberger ins Ungewisse“ (Ankunft der Ver- Sozialarbeiterin in Oldenburg ge- 14.30 Uhr, Sommerfest in der „Ehe- Straße 39 b, 28355 Bremen. triebenen in den Zielgebieten) sowie wirkt. Sie kennt auch die Anliegen BEZIRKSGRUPPEN rieder Mühle“. Geschäftsführer: Bernhard von Erlebnisschilderungen durch der Vertriebenen, denn, geboren in Billstedt – Jeden 1. Dienstag im München Nord/Süd – Freitag, 8. Heitger, Telefon (04 21) 51 06 03, Heil- die Anwesenden abgesehen wurde. Pommern, wuchs sie in Schneide- Monat, von 15 bis 18 Uhr, trifft sich Juli, 14 Uhr, Treffen der Frauengrup- bronner Straße 19, 28816 Stuhr Melodien von der CD „BernStein“ mühl auf, von wo aus sie auf die die Gruppe im Restaurant Bistro, pe im Haus des Deutschen Ostens, sorgten für einen beruhigenden Aus- Flucht gehen mußte. Zwei Musiker, Möllner Landstraße 27, Billstedter Am Lilienberg 5, 81669 München. – Bremen – Die Gruppe plant für klang des Beisammenseins. Für den eine Keyboarderin und ein Posau- Marktplatz im Ärztehaus (Juli/Au- Sonnabend, 16. Juli, 14.30 Uhr, Tref- den Spätsommer (26. August bis 1. verschobenen Vortrag von Herrn nist, beide Schüler eines Oldenbur- gust nicht). Die Gestaltung der Tref- fen der Gruppe im Haus des Deut- September) eine Reise. Diese steht Böhm ist der 2. August, das erste ger Gymnasiums, umrahmten die unter dem Motto: „Entdeckungen Treffen nach der Sommerpause, vor- Ausführungen von Frau Kirchner zwischen Spree & Neiße – Zittauer gesehen. mit Musik von Haydn und Händel. Gebirge“. Leistungen: Busfahrt, Wiesbaden – Dienstag, 12. Juli, 15 Und wieder brachte Frau Kirchner sechs Übernachtungen mit Früh- Uhr, Treffen der Frauengruppe im Werbegeschenke mit, diesmal ohne stücksbuffet im Ramada Schloßhotel Haus der Heimat, Wappensaal, Frie- Tombola, sondern als freie Gabe: WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Althörnitz, sechs Abendessen (drei drichstraße 35. Thema: „Allerlei selbst gebastelte Zettelblöcke, Brief- DAS OSTPREUSSENBLATT Gang-Menü), Stadtführungen und Interessantes über den Storch“. – karten, kleine Kästchen und ande- Reiseleitungen, Fahrt mit der Donnerstag, 14. Juli, 18 Uhr, Stamm- res. Chefredakteur: ende schriftlich an den Verlag zu rich- Schmalspurbahn, Reisebegleitung tisch im „Kleinfeldchen“, Holler- Osnabrück – Freitag, 15. Juli, 17 ten. Konten: HSH Nordbank, BLZ 210 Hans-Jürgen Mahlitz 500 00, Konto-Nr. 192 344 000. Post- durch Irene Pichottka, Reiserück- bornstraße 9. „Essen à la carte“. Auf- Uhr, Treffen der Frauengruppe in (Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil) bank Hamburg, BLZ 200 100 20, Kon- trittskostenversicherung, Insolvenz- grund der Platzdisposition bitte bis der Gaststätte Bürgerbräu, Blumen- to-Nr. 84 26-204 (für Vertrieb); Konto- versicherung. Reisepreis: 495 Euro zum 8. Juli bei Familie Schetat, Tele- haller Weg 43. Chef vom Dienst, Leserbriefe, Bü- Nr. 907 00-207 (für Anzeigen). cher: Rebecca Bellano; Politik, Pano- pro Person im DZ, EZ-Zuschlag 96 fon (0 61 22) 1 53 58 anmelden. – Wilhelmshaven – Gut besucht war rama, Preußen/Berlin: Hans Heckel; Für unverlangte Einsendungen wird Euro. Die Reise wird zusammen mit Anläßlich des 750jährigen Jubi- der Heimatnachmittag der Gruppe. Kultur, Unterhaltung, Leben heute: nicht gehaftet. Rücksendung erfolgt Vonau Reisedienst GmbH & Co. KG, läums von Königsberg berichtete das Nach der Begrüßung durch den 1. Silke Osman; Geschichte, Landes- nur, wenn Porto beiliegt. Für Anzeigen Schwarzer Weg 19, 28870 Otters- Mitglied, Dr. Inge Hauzel-Leppek, Vorsitzenden, Dr. Karl-Rupprecht kunde, Ostpreußen heute: Dr. Ma- gilt Preisliste Nr. 26. Druck: Rautenberg nuel Ruoff; Heimatarbeit, Aktuelles: Druck GmbH, 26787 Leer (Ostfries- berg, Telefon (0 42 05) 3 16 66 mit historischen Bildern über die Sattler, und Bekanntgabe der anlie- S. Florian Möbius; Ostpreußische land). – ISSN 0947-9597. durchgeführt. Nähere Informatio- Geschichte der Stadt und ihren be- genden Termine, übergab er Helga Familie: Ruth Geede. Telefon (040) 41 40 08-0 nen bei Siegfried Lanitz vom Veran- deutendsten Persönlichkeiten. Sie Paetznick das Wort. Bevor sie mit Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm, Dr. Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32 stalter, Telefon (0 42 05) 31 66 74. gehört zur so genannten Erlebnisge- der geplanten Diareihe begann, hör- Richard G. Kerschhofer (Wien), Hans- Fax Redaktion (040) 41 40 08-50 Die Geschäftsstelle der Gruppe ist neration, den die spätere Zahnärztin te man das Gedicht „Die Sprache Joachim von Leesen, Jürgen Liminski. zu erreichen in der Parkstraße 4, wurde in Königsberg geboren, ging der Blumen“ von Rainer-Maria Ril- Verantwortlich für den Anzeigenteil: Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41 28209 Bremen, Telefon (04 21) 3 46 dort zur Schule und studierte an der ke und unter diesem Motto stand Knut Bantow. Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42 Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51 97 18. Albertina. In der Nacht vom 17. zum auch ihr Vortrag. Sie führte mit sehe Anschrift für alle: Parkallee 84/86, 18. April 1945 zwangen sie die schönen Aufnahmen durch die Blu- 20144 Hamburg. Verlag: Landsmann- schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86, http://www.preussische-allgemeine.de HESSEN Kriegsereignisse, ihr Stadt in Rich- menwelt, die in Form und Farbe an- 20144 Hamburg. Preußische Allgemei- E-Mail: tung Pillau zu verlassen. Vor zwölf schaulich ein einladen ist. Dr. Sattler ne Zeitung/Das Ostpreußenblatt ist [email protected] Vors.: Margot Noll, Am Jahren sah die Referentin erstmals dankte der Referentin mit herz- das Organ der Landsmannschaft Ost- Storksberg 2, 63589 Lin- ihre Heimat wieder. Sie stellte fest, lichen Worten für diesen interessan- preußen und erscheint wöchentlich zur [email protected] Information der Mitglieder des Förder- [email protected] sengericht, Telefon (0 60 51) daß es sich nicht mehr um die deut- ten Vortag. Im Nachhinein wäre 7 36 69 sche Stadt Königsberg – sondern noch erwähnenswert, daß der Hei- kreises der Landsmannschaft Ostpreu- Landsmannschaft Ostpreußen: ßen. – Ab 1. 1. 2003 Bezugspreis In- sichtbar um das russische Kalinin- matnachmittag im Mai in punkto land 7,55 € monatlich einschließlich 7 http://www.LM-Ostpreussen.de grad handelte. Dennoch ist sie dann Unterhaltung viel geboten hat. Fröh- Prozent Mehrwertsteuer, Ausland 9,50 Bundesgeschäftsstelle: Darmstadt – mit einem Gedicht wieder regelmäßig in „ihre Stadt“ liche Lieder wurden gesungen, Ge- € monatlich, Luftpost 13,20 € monat- [email protected] lich. Abbestellungen sind mit einer Pressestelle: eröffnete Erwin Balduhn das Tref- gefahren. Auch wenn sich heute so dichte und Vorlesungen, auch in Frist von einem Monat zum Quartals- [email protected] fen. Die Vorsitzenden Dieter Leitner sehr viel verändert habe, tauchten heimatlicher Mundart, erfreuten die und Gerhard Schröder hießen die beim Rundgang all die alten Bilder Zuhörer. Gerhard Paga begrüßte die 15_18_PAZ26 28.06.2005 11:55 Uhr Seite 2 (Schwarz/Process Black Auszug)

16 Folge 26 – 2. Juli 2005 HEIMATARBEIT

Landsmannschaftliche Arbeit Sadlowski wieder 1. Vorsitzender. leit. Es folgte die Festansprache des Neuss – Donnerstag, 7. Juli, 15 Klacks Senf darauf). Der ziemlich Fortsetzung von Seite 15 Zur Jubiläumsfeier konnte der Vor- Bürgermeisters und die Grußworte Uhr, „Tag der offenen Tür“ mit Kaf- späte Weggang der Grillfestteilneh- sitzende rund 185 Gäste begrüßen. der Gäste. Zwischendurch wurde fee und Kuchen in der Ostdeut- mer war ein Dankeschön an die Hel- Unter ihnen waren der aktuelle Bür- gesungen und Vorträge von Mitglie- schen Heimatstube, Oberstraße 17. – fer der Gruppe und den Hausmei- Gäste mit einem Frühlingspotpourri. germeister Michael Eckhard, seine dern der Gruppe gehört. Mit zwei Die Gruppe Neuss feierte zum vier- ster der Pfarre, Josef Malewski. Ein herzliches Dankeschön an alle, Stellvertreterin, Anita Schöneberg, Chorauftritten erfreute die Sing- ten Mal ihr traditionelles Grillfest Wesel – Sonntag, 10. Juli, 14 Uhr, die dazu beigetragen haben, den sowie zwei Altbürgermeister. Weiter gruppe aus Iserlohn mit ihrer Vor- auf dem Gelände der Corneliuspfar- Familien- und Sommerfest der Ver- Nachmittag zu gestalten. waren anwesend: Vertreter der SPD- sitzenden, Lilli Jansen, an der Spit- re in Neuss-Erftal. Der Vorsitzende einigten Landsmannschaften in der und CDU-Fraktionen, der Bezirksre- ze. Eine aufschlußreiche und mutige Peter Pott konnte rund 200 Lands- Heimatstube. NORDRHEIN-WESTFALEN ferent, Dieter Meyer, die Vorsitzen- Rede hielt der Landesvorsitzende. leute und Gäste begrüßen, unter an- Wuppertal – Die gut besuchte Jah- den der Gruppen aus Schwelm, Ge- Anhaltender Beifall war der Lohn derem auch den Kreistagsabgeord- reshauptversammlung wurde von Vors.: Jürgen Zauner, Ge- velsberg, Remscheid, Iserlohn und für seine Worte. Aus Anlaß des Jubi- neten Reiner Geroneit, die der 1. Vorsitzende R. Winterhagen schäftsstelle: Werstener Hagen, die Vertreter Landsmann- läums wurden zahlreiche Mitglieder Stadtverordnete Ulla v. Nollendorf, eröffnet. Sie berichtete anschlie- Dorfstraße 187, 40591 Düs- schaften Schlesien, aus Ennepetal geehrt. Danach wurden gemeinsam den Ehrenvorsitzenden Kurt Zwikla, ßend über erfolgreich durchgeführ- seldorf, Tel. (02 11) 39 57 und Gevelsberg sowie die Pommern Königsberger Klopse gegessen. die stellvertretende Vorsitzende der te Veranstaltungen des vergangenen 63. Postanschrift: Buchen- und Schienbürger aus Ennepetal Durch das Programm führte Lothar Kreisgemeinschaft Rößel, Ursula Jahres: der Große Ostpreußenball, ring 21, 59929 Brilon, Tel. (0 29 64) 10 37, und der BdV-Kreisvorsitzende. Die Gräf zum Tanz spielten sehr unter- Schlemke, sowie deren Vorsitzen- Erntedankfest und Adventsfeier wa- Fax (0 29 64) 94 54 59 drei Heimatvereine ließen es sich haltsam Anita, Jürgen und Gerd. Es den Ernst Grunwald und den Land- ren herausragende Feste, die in an- nicht nehmen ebenfalls mit Vertre- war eine gelungene Veranstaltung, tagsabgeordneten Heinz Sahnen. gemieteten Sälen stattfanden. Die Bielefeld – Donnerstag, 14. Juli, tern und kleinen Abordnungen an die erst spät endete. Wie es bei den Ostpreußen üblich anderen monatlichen Zusammen- 14.40 Uhr, Treffen der Gruppe im der Feier teilzunehmen. Nicht zu- Gütersloh – Montag, 11. Juli, 15 ist, verlief das Fest harmonisch und künfte wurden in der Begegnungs- Jahnplatztunnel – Straßenbahnlinie letzt war auch der neue Vorsitzende Uhr, Ostpreußischer Singkreis in sehr gesellig. Neben dem traditio- stätte Stennert 8 durchgeführt und 1 – zur Fahrt zum Schillingshof. der Landesgruppe, Jürgen Zauner, der Elly-Heuss-Knapp-Schule, Molt- nellen Stand mit ostpreußischen al- befaßten sich mit kulturellen The- Ennepetal – Die Gruppe konnte erschienen. Eröffnet wurde die Jubi- kestraße 12. Kontakt und Informa- koholischen Spezialitäten wie zum men. Schon zur Tradition gehört die ihr 50jähriges Bestehen feiern. Die läumsfeier mit dem Lied „Großer tion: Ursula Witt, Telefon (0 52 41) 3 Beispiel dem Bärenfang konnten die Begegnung mit den Deutschen aus Gründung erfolgte am 14. Mai 1955. Gott wir loben dich“. Pfarrerin Fi- 73 43. – Dienstag, 12. Juli, 15 Uhr, Teilnehmer diesmal bei einem sehr Rußland beim Tee am Samowar. Die Den Vorsitz übernahm Hans Bünd- scher hielt eine kurze Andacht. Es Ostpreußisches Mundharmonika- reichhaltig bestückten Bernstein- Gruppe nahm am „Langen Tisch“ gens. Die weiteren Vorsitzenden wa- folgten die Begrüßung durch den 1. Orchester in der Elly-Heuss-Knapp- stand verarbeitete Produkte ihrer zum 75. Stadtgründungsjubiläum ren Rudolf Böhm, Armin Kösling, Vorsitzenden, Gerhard Sadlowski, Schule, Moltkestraße 12. Kontakt Heimat erwerben. Neben selbstge- Wuppertals teil, sowie am Schützen- Gerhard Sadlowski, von 1984 bis sowie das Totengedenken, vorgetra- und Information: Bruno Wendig, Te- backenen Kuchen und ostpreußi- umzug im benachbarten Herzkamp. zum 11. Januar 2001. Vom 11. Januar gen von Lothar Gräf mit anschlie- lefon (0 52 41) 5 69 33. – Donners- schen Spezialitäten vom Grill waren Der Kassenbericht der Kassenwar- 2001 bis 11. April 2002 führte Lo- ßendem Gebet. Auf die 50jährige tag, 14. Juli, 15 Uhr, Treffen der Frau- vor allem die Pillkaller ein Renner tin U. Busch enthielt zufriedenstel- thar Gräf die Gruppe kommissa- Geschichte der Gruppe, blickte das engruppe im Gütersloher Brauhaus, (auf einem mit Korn gefüllten Glas lende Zahlen. Die Kassenprüfer be- risch. Seit April 2002 ist Gerhard Gründungsmitglied Dorothea Bertu- Unter den Ulmen 9. eine Scheibe Leberwurst mit einem scheinigten ihr eine vorbildliche

Schorsch, Marianne, geb. Fengler, Rimsa, Kurt Herbert, aus Röblau, Kreis Ortelsburg, jetzt Theodor- aus Milken, Kreis Lötzen, jetzt Kreis Ortelsburg, jetzt Uhland- Mommsen-Straße 24, 25836 Gar- Friedrich-Lau-Straße 27, Alten- straße 11, 34298 Helsa, am 9. Juli ding, am 8. Juli heim Terstegenhaus, 40474 Düs- Schwandt, Edeltraud, aus Tapiau, Lettau, Erika, aus Auglitten, Kreis seldorf, am 10. Juli Wagnerstraße, Kreis Wehlau, jetzt Lyck, jetzt Wipperstraße 8, 38448 Schulz, Kurt, aus Ortelsburg, jetzt Kleiner Sand 17, 25436 Uetersen, Wolfsburg, am 6. Juli Feldschmiede 25 A, 22159 Ham- am 9. Juli Leopold, Dora, geb. Janz, aus Neu- burg, am 7. Juli Skall, Hedwig, geb. Blum, aus Pup- linkuhnen, Kreis Elchniederung, pen, Kreis Ortelsburg, jetzt Seba- jetzt Otto-Michael-Straße 30, ZUM 90. GEBURTSTAG stian-Kneipp-Promenade 13, 04537 Leipzig, am 3. Juli ZUM 102. GEBURTSTAG 13, 31275 Lehrte, am 7. Juli Goettner, Lydia, geb. Parakenings, 37431 Bad Lauterberg, am 4. Juli Luxa, Norbert, aus Jürgen, Kreis Gostowies, Anna, geb. Radtke, aus Günther, Anna, geb. Keuchel, aus aus Demmen, Kreis Elchniede- Skotz, Frieda, aus Wappendorf, Treuburg, jetzt Bergstraße 4, Dünen, Kreis Elchniederung, jetzt Soldau, Klenzkau, Kreis Neiden- rung, jetzt Idsteiner Straße 111, Kreis Ortelsburg, jetzt Heinrich- 51709 Marienheide, am 5. Juli Zeppelinstraße 2 A, 78333 Stok- burg, jetzt Mühlenstraße 17, 39619 Antoniusheim, Zimmer 314, Küderlin-Straße 5, 71332 Waiblin- Meißner, Ruth, geb. Klautke, aus kach/Baden, am 2. Juli Arendsee, am 9. Juli 65193 Wiesbaden, am 10. Juli gen, am 5. Juli Liebstadt, Kreis Mohrungen, jetzt Gutzeit, Luise, geb. Hamann, aus Hollack, Lieselotte, geb. Preuß, aus Wizenty, Erich, aus Willenberg, Ottostraße 4, 64347 Griesheim, ZUM 99. GEBURTSTAG Wehlau, Pregelstraße, jetzt Metz- Lyck, jetzt Thüringer Straße 31, Kreis Ortelsburg, jetzt Im Hage- am 5. Juli Glatt, Gertrud, verw. Kock, geb. loser Straße 9, 36399 Freienstein- 27749 Delmenhorst, am 10. Juli dorn 10, 45701 Herten, am 4. Juli Methfessel, Friedel, geb. Alexy, aus Beck, aus Partheinen, Kreis Heili- au, am 8. Juli Soppa, Otto, aus Lyck, jetzt Edda- Wölk, Herta, geb. Müller, aus Bi- Grolau, Kreis Lyck, jetzt Haupt- genbeil, jetzt Donaustraße 24, Janz, Herta, geb. Böttcher, aus Grü- straße 10, 42117 Wuppertal, am 4. berswalde/Reichwalde, Kreis straße 2a, 38553 Wasbüttel, am 5. 78244 Gottmadingen, am 8. Juli neberg, Kreis Elchniederung, jetzt Juli Preußisch-Holland, jetzt William- Juli Königsberger Straße 15, 21683 Watt-Straße 29, 21339 Lüneburg, Monsees, Gerda, geb. Wisotzki, aus ZUM 98. GEBURTSTAG Stade, am 10. Juli ZUM 85. GEBURTSTAG am 30. Juni Neukirch, Kreis Elchniederung, Chrost, Marta, geb. Ulonska, aus Schmitz, Antoni, geb. von Wansers- Adeberg, Helmut, aus Kreis Elch- Zeball, Johanna, geb. Artschwager, jetzt Auf den Hunnen 15 A, 28239 Grammen, Kreis Ortelsburg, jetzt ki, aus Gedwangen, Kreis Neiden- niederung, jetzt Bahlumer Weg aus Gilgetal, Kreis Elchniederung, Bremen, am 4. Juli Finckensteinallee 125, 12205 Ber- burg, jetzt Mergellstraße 10 21073 11, 28277 Bremen, am 10. Juli jetzt An der Halde 8, 41515 Gre- Monzien, Siegfried, aus Parnehnen, lin, am 6. Juli Hamburg, am 8. Juli Broda, Elfriede, geb. Seeck, aus Ost- venbroich, am 2. Juli Kawernicken, Kreis Wehlau, jetzt seebad Cranz, Kreis Samland, Isestraße 117, 20149 Hamburg, am ZUM 97. GEBURTSTAG ZUM 93. GEBURTSTAG jetzt Marienstraße 4, 30171 Han- ZUM 80. GEBURTSTAG 9. Juli Bieber, Betty, aus Heinrichswalde, Bohn, Helene, geb. Kaminski, aus nover, am 5. Juli Baumgarten, Anni, geb. Buttler, aus Pasternack, Horst, aus Königsberg, Kreis Elchniederung, jetzt Schil- Kleinkosel, Kreis Neidenburg, Dardat, Elsbeth, geb. Schirrmann, Röblau, Kreis Ortelsburg, jetzt Samitter Allee 158, jetzt P. O. Box lerstraße 23, 69214 Eppelheim, jetzt Reiherweg 15, 14469 Pots- aus Königsberg, Oberhaberberg Laack 43, 2729 Freiburg, am 5. Ju- 287206, New York City, NY, 10128 am 9. Juli dam, am 5. Juli 61, jetzt Breitlachstraße 7, 60489 li USA, am 6. Juli. Kühnast, Martha, aus Ortelsburg, Frankfurt, am 6. Juli Beckmann, Erwin, aus Tawellen- Paulsen, Lydia, aus Ortelsburg, jetzt ZUM 96. GEBURTSTAG jetzt Otto-Gebühr-Weg 6, 21227 Dietzel, Erna, aus Gerwen, Kreis bruch, Kreis Elchniederung, jetzt Ellerstraße 82, 40227 Düsseldorf, Arndt, Heinz, aus Treuburg, jetzt An Bendestorf, am 5. Juli Gumbinnen, jetzt Bochumer Stra- Ermlandstraße 100 A, 28777 Bre- am 4. Juli der Trave 25, 23795 Bad Segeberg, Lasarzewski, Anna, geb. Salewski, ße 49, 44623 Herne, am 2. Juli men, am 3. Juli Pettenpaul, Dora, geb. Hellmig, aus am 10. Juli aus Kalgendorf, Kreis Lyck, jetzt Dimas, Mary, geb. Grabowski, aus Böge, Magdalena, geb. Schöl, aus Parnehnen, Kawernicken, Kreis Jankowski, Emma, geb. Hella, aus Linder Straße 9, 41751 Viersen, Neidenburg, jetzt 171 East Beil Aßlacken, Kreis Wehlau, jetzt Wehlau, jetzt Sprengelweg 179, Wolfseee, Kreis Lötzen, jetzt Sege- am 7. Juli Avenue, Nazareth, PA 18064, am Waldring 1, 24641 Sievershütten, 32457 Porta Westfalica, am 10. Ju- berger Straße 40 a, 23845 Itzstedt, Lison, Helene, geb. Schöntaub, aus 9. Juli am 9. Juli li am 5. Juli Tapiau, Alstraße, Kreis Wehlau, Galla, Frieda, aus Ittau, Kreis Nei- Böhnert, Gertrud, geb. Kraffzik, aus Schellig, Martha, aus Kalgendorf, Koslowski, Martha, geb. Wydra, aus- jetzt Einsteinstraße 3, 17036 Neu- denburg, jetzt Im unteren Wein- Goldensee, Kreis Lötzen, jetzt Al- Kreis Lyck, jetzt Schlachthofplatz Goldensee, Kreis Lötzen, jetzt brandenburg, am 8. Juli garten 12, 88682 Salem, am 8. Ju- te Straße 48, 45772 Marl, am 10. 9, 08289 Schneeberg, am 8. Juli Kemmanweg 9, 13538 Berlin, am Rapp, Eba, geb. Scheffler, aus Rhein, li Juli Schroeter, Waltraud, geb. Kerstan, 6. Juli Kreis Lötzen, jetzt Buchenweg 20, Gatzke, Paul, aus Widminnen, Kreis Christukat, Hubert, aus Herzogshö- aus Rodefeld, Kreis Ortelsburg, Lehmann, Lotte, aus Lötzen, jetzt 51147 Köln, am 7. Juli Lötzen, jetzt Franzstraße 5, 30449 he, Kreis Treuburg, jetzt Hinden- jetzt Christopherusstraße 7, 41468 Südendstraße 12, Altenheim, Saborowski, Emmy, geb. Wodtka, Hannover, am 4. Juli burgallee 9, 29633 Munster, am 7. Neuss, am 4. Juli 76137 Karlsruhe, am 10. Juli verw. Skorzinski, aus Berndhöfen, Gaudi, Erna, geb. Piwek, aus See- Juli Schützek, Reinhold, aus Altkirchen, Schmakeit, Mia, aus Schenkendorf, Kreis Lyck, jetzt Kraneburg 4, hag, Kreis Neidenburg, jetzt Hol- Diehl-Wannagat, Charlotte, geb. Kreis Ortelsburg, jetzt Bahnhof- jetzt p. A. Schwieter, Orchideen- 49479 Ibbenbüren, am 6. Juli länderstraße 71 13407 Berlin, am Wannagat, aus Pötschwalde, Kreis straße 5, 58313 Herdecke, am 5. weg 10, 28219 Bremen, am 10. Ju- Tetzlaff, Werner, aus Stettin und Kö- 8. Juli Gumbinnen, jetzt Dieburger Stra- Juli li nigsberg, Am Fließ 16 a, jetzt Au- Giese, Margarete, geb. Schenk, aus ße 199 64287 Darmstadt, am 6. Schweitzer, Bruno, aus Schönlinde, gust-Kröpke-Weg 29, 29490 Neu Grünau, Kreis Elchniederung, Juli Kreis Heiligenbeil, jetzt Im Reh- ZUM 95. GEBURTSTAG Darchau, Tel. 05853/219, am 10. jetzt Greifswaldstraße 15 A, 38124 Dräger, Gertrud, geb. Jankowski, siepen 88, 42369 Wuppertal, am Kleinhans, Herta, geb. Killat, aus Juli Braunschweig, am 5. Juli aus Sareiken, Kreis Lyck, jetzt 21. Juni Kreis Elchniederung, jetzt Tübin- Gloede, Charlotte, geb. Kubillus, aus Spitzwegstraße 31, 51371 Lever- Stolz, Dr. Herbert, aus Rauschken, ger Straße 2 E, 26125 Oldenburg, ZUM 92. GEBURTSTAG Ackeln, Kreis Elchniederung, jetzt kusen, am 5. Juli Kreis Ortelsburg, und Neuendorf, am 6. Juli Halsinger, Olga, geb. Grützmacher, Eiffestraße 652 B, 20537 Ham- Ebner, Klaus, aus Tawellenbruch, Kreis Lyck, jetzt Riehlstraße 7, Kluth, Franz, aus Groß Leschienen, aus Groß Heinrichsdorf, Kreis burg, am 6. Juli Kreis Elchniederung, jetzt Raoul- 85049 Ingolstadt, am 4. Juli Kreis Ortelsburg, jetzt Schiller- Elchniederung, jetzt Nollenstraße Kudszus, aus Schutpenau, Kreis Til- Wallenberg-Straße 9, 12679 Ber- Wehleit, Gerda, geb. Buske, aus straße 36, 21423 Winsen/Luhe, 11, 77723 Gengenbach, am 9. Juli sit-Ragnit, jetzt Am wilden Loh 9, lin, am 8. Juli Amtal, Kreis Elchniederung, jetzt am 7. Juli Kaczinski, Franz, aus Flammberg, 26188 Friedrichsfehn, Tel. Flaum, Erika, aus Baitenberg, Kreis Norderstraße 13, 25770 Hem- Schemmerling, Elisabeth, geb. Boh- Kreis Ortelsburg, jetzt Von-Goe- 04486/28 25, am 8. Juli Lyck, jetzt Hafenstraße 3, 63450 mingstedt, am 6. Juli lien, aus Klein Engelau, Kreis the-Straße 31, 39164 Wanzleben, Lankau, Hans-Georg, aus Neiden- Hanau, am 9. Juli Zechow, Helene, geb. Trasny, aus Wehlau, jetzt Pfarrer-Reiff-Straße am 10. Juli burg, jetzt Bahnser Straße 2, Gert, Joachim, aus Fröhlichshof, Rodefeld, Kreis Ortelsburg, jetzt 23, 52441 Linnich,/Wels, am 9. Ju- Zurawski, Hans, aus Bergenau, 29556 Suderburg, am 7. Juli Kreis Ortelsburg, jetzt Ellinghorst Holunderweg 4, 40789 Monheim- li Kreis Treuburg, jetzt Straße des Lessat, Traute, geb. Stulgeit, aus Jo- 28, 45884 Gelsenkirchen, am 4. Baumberg, am 8. Juli Seidel, Ottilie, aus Lötzen, jetzt Mar- Friedens 93 a, 09337 Reichen- dingen, Kreis Elchniederung, jetzt Juli klissaweg 3, 31224 Peine/Woltorf, bach, am 4. Juli Am Frankenberg 34, Altenhaus Hahn, Erna, geb. Nehmke, aus ZUR GOLDENEN HOCHZEIT am 9. Juli App. 091, 21077 Hamburg, am 6. Strobjehnen, jetzt Bleckstraße 25 Hoffmann, Herbert, aus Lischkau, Szagunn, Lisbeth, geb. Köslin, aus ZUM 91. GEBURTSTAG Juli a, 44809 Bochum, am 4. Juli Kreis Wehlau, und Frau Johanna, der Försterei Eichenberg, Kreis Buchow, Ilse, geb. Zuhn, aus Tawe, Passargus, Hilde, geb. Willig, aus Heitz, Emma, aus Plötzendorf, Kreis geb. Hecker, aus Mauer b. Heidel- Insterburg, jetzt Zieglerschlag 3, Kreis Elchniederung, jetzt Heb- Neufelde, Kreis Elchniederung, Lyck, jetzt Rotgerberweg 3, 88239 berg, jetzt Schützenstraße 6, 96049 Bamberg,-Gaustadt, am 7. borner Straße 129, 51467 Ber- jetzt Lerchenweg 18, 32257 Bün- Wangen, aus 6. Juli 69256 Mauer, am 4. Juli Juli gisch Gladbach, am 2. Juli de-Spradow, am 4. Juli Hilpert, Reinhold, aus Reimanns- Kehring, Heinz, und Frau Elfriede, Kühn, Hildegard, geb. Hungerecker, Plettner, Felicitas, geb. Wiesemann, walde, Kreis Treuburg, jetzt geb. Klaukin, aus Gr. Tierbach, ZUM 94. GEBURTSTAG aus Grenzberg, Kreis Elchniede- aus Grüneberg, Kreis Elchniede- Brinkstraße 8, 30890 Barsinghau- Kreis Preußisch-Holland, jetzt Göllner, Anna, aus Bladiau, Kreis rung, jetzt Am Ehrenhain 2, rung, jetzt Buschmühle 1, 52078 sen, am 4. Juli Saalestraße 2, 39249 Werkleitz, Heiligenbeil, jetzt Schützenstraße 24568 Kaltenkirchen, am 8. Juli Aachen, am 3. Juli Hinz, Irmgard, aus Grünwalde, am 9. Juli 15_18_PAZ26 28.06.2005 11:56 Uhr Seite 3 (Schwarz/Process Black Auszug)

HEIMATARBEIT Folge 26 – 2. Juli 2005 17

Gründen nicht laufend besetzt wer- LABIAU Namen des Vorstandes lade ich Sie AUS DEN HEIMATKREISEN den. Wir bitten Sie, alle Anfragen in herzlich zum Regionaltreffen nach Die Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Zukunft nur noch schriftlich an die Kreisvertreterin: Brigitte Göttingen ein. Breits am 3. Septem- Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel. im Impressum des Bürgerbriefes Stramm, Hoper Str. 16, ber treffen sich die Goldenseer und Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben angegebenen Adressen zu richten. 25693 St. Michaelisdonn/ Milker Landsleute im Hotel Clarion, Der Bürgerbrief erfreut sich nach Holstein, Tel. (0 48 53) 5 62, Kasseler Landstraße. Am 4. Septem- wie vor großer Beliebtheit und Fax (0 48 53) 7 01. Ge- ber 2005 findet dann das Treffen für HEILIGENBEIL ses Sondertreffens beigetragen hat- wurde nun auch von einem russi- schäftsstelle: Hildegard Knutti, Telefon alle Landsleute aus Lötzen und te und die schon jetzt auch für das schen Universitätsarchiv in Königs- (04 81) 6 24 85, Lessingstraße 51, 25746 Kreis Lötzen statt. für Übernach- Kreisvertreter: Siegfried nächste Sondertreffen 2006 Vorbe- berg angefordert. Sie wissen, daß Heide, E-Mail: [email protected], tungsgäste haben wir einen Sonder- Dreher, Telefon (0 41 02) 6 reitungen treffen wird. Sie ihn immer „kostenlos“ erhalten, Internet: www.labiau.de preis ausgehandelt. Bitte geben Sie 13 15, Fax (0 41 02) 69 77 aber nichtsdestotrotz sind wir auf bei der Reservierung das Stichwort 94, Papenwisch 11, 22927 KÖNIGSBERG-STADT Unterstützung angewiesen, denn Internetpräsenz – Die Kreisge- „Lötzen“ an. Anmeldungen unter Großhansdorf nur so können wir den Bürgerbrief meinschaft Labiau ist seit April 2005 Telefon (05 51) 90 20. Um 10.30 Uhr Stadtvorsitzender: Klaus bezahlen. Für heute grüßt Sie Ihre online unter: www.labiau.de. Ständig findet eine außerordentliche Mit- Kirchspieltreffen Eisenberg – Tra- Weigelt. Geschäftsstelle: Geschaeftsststelle@stadtgemein- werden die Seiten verbessert und er- gliederversammlung statt. An dieser ditionell trafen sich auch in diesem Annelies Kelch, Luise-Hen- schaft.koenigsberg.de gänzt. Stelle wird festgestellt, daß alle Löt- Jahr nach Pfingsten die Landsleute sel-Straße 50, 52066 Aa- Zeitzeuge berichtet in Schulen – 60 zener Mitglied sind, die den „Lötze- aus dem Kirchspiel Eisenberg bei chen. Patenschaftsbüro: KÖNIGSBERG-LAND Jahre nach Vertreibung und Flucht ist ner Heimatbrief“ erhalten. Um 11 der Familie Schwill in Unna. Wie- Karmelplatz 5, 47049 Duisburg, Tel. (02 jetzt auch ein Thema in den Schulen. Uhr beginnt eine kurze Feierstunde. der waren über 30 Landsleute nach 03) 2 83-21 51 Kreisvertreterin: Gisela Horst Potz, Hannover (stellv. Kreis- Der Gesangsverein „Liedertafel Ber- Unna angereist. Die herzliche Be- Broschei, Bleichgrabenstra- vertreter) hat mehrere Termine an geshöh“ wird die Gäste mit seinem grüßung, untermalt mit Drehorgel- Liebe Königsberger, die Vorberei- ße 91, 41063 Mönchenglad- Hannovers Schulen, die Schüler sind Gesang erfreuen. Sie erreichen das weisen durch die Familie Schwill in tungen zu den Ausstellungen an- bach, Telefon (0 21 61) 89 äußerst wißbegierig und die anschlie- Hotel Clarion über die Autobahnab- ihrem Hotel „Heidehof“ versprach läßlich der 750-Jahrfeier laufen auf 56 77, Fax (0 21 61) 8 77 24 ßende Diskussion zeigt Interesse und fahrt A 7 Göttingen-Dransfeld. Nach ostpreußische Plachanderstunden. Hochtouren – Der Stand der Dinge: natürlich auch ein Defizit. Eine gute rund 1.500 Metern stadteinwärts 60 Jahre nach Flucht und Vertrei- die Busse zur Veranstaltung sind Kreisausschußsitzung – Zur Gelegenheit, auch auf die Kreisge- liegt es auf der rechten Seite. Der bung begrüßte der Kirchspielver- teilweise gut ausgebucht, zum Teil Kreisausschußsitzung waren fast meinschaft und die Landsmannschaft Vorstand bittet kommen sie vor al- treter, Dietrich Mattern, seine bereits „geschlossen“. Mit dem alle Ausschußmitglieder erschie- hinzuweisen. lem zum Treffen. Er würde sich über Landsleute, die aus fern und nah neuen Königsberger Bürgerbrief er- nen. Kreisvertreterin Frau Broschei Neues aus dem Heimatkreis, Mai Ihren Besuch sehr freuen. angereist waren und übermittelte halten Sie ein Programm für alle begrüßte die Teilnehmer und be- 2005 – Die erste Reise in diesem Jahr Einladung – Hiermit werden alle die Grüße der Kreisgemeinschaft Ausstellungen und auch für die vie- richtete ausführlich über die Ereig- startete am 27. April. Wie von Anfang Mitglieder der Kreisgemeinschaft Heiligenbeil. Schnell hatten sich len internationalen Konzerte. Arka- nisse und Begebenheiten der letz- an nennt sich diese Fahrt „Sussemil- Lötzen zu einem Regional-Kreistref- die Eisenberger, die Schönlindener, di Feldman wird unterstützt von ten Monate. Die Tagesordnungs- ker Tage“, weil viele Teilnehmer von fen und zu einer außerordentlichen die Hohenwalder, die Rödersdorfer Solisten aus den USA, die zusam- punkte waren so umfassend, daß dort stammen, beziehungsweise aus Mitgliederversammlung am Sonn- und die Grunenfelder zusammen- men mit einem guten Chor aus Sa- leider aus Zeitgründen nicht alle den anderen „versunkenen“ Moos- tag, 4. September, 10.30 Uhr, nach gefunden und steckten ihre Köpfe ratow ein sakrales Oratorium des Themen ausführlich behandelt bruchdörfern. Viele bekannte Gesich- Göttingen in das Hotel Clarion, zusammen, um Neuigkeiten und Amerikaners Prof. Prater im Dom werden konnten. Im Mittelpunkt ter sind dabei und alle haben sich Kasseler Landstraße 45 eingeladen. Erinnerungen auszutauschen. Bei aufführen. Bei weiteren Konzerten der Sitzung stand unser noch teil- wieder sehr auf die Fahrt gefreut. Ei- Beginn des Kreistreffens mit der der Betrachtung von alten Schulbil- sind deutsche Solisten und Diri- weise im Auf- und Ausbau befindli- ne Enttäuschung gleich zum Anfang: Saalöffnung 9 Uhr. Tagesordnung dern und Hochzeitsfotos führte so genten beteiligt. Sie können sich ches Samland-Museum, das bis zu Antanas, unser langjähriger Begleiter der Mitgliederversammlung: 1. Be- manche Anekdote zum Schmun- auf einzigartige Konzerte freuen. unserem Heimatkreistreffen am 3. im nördlichen Ostpreußen ist nicht grüßung durch den Kreisvertreter zeln. Bis Mitternacht ging der Ge- Kopieren Sie sich bitte aus dem und 4. September 2005 fertigge- mehr dabei, sehr schade. Auch Fredo, (1. Vorsitzender); 2. Feststellung der sprächsstoff nicht aus, Die Vertell- Bürgerbrief dieses Programm der stellt sein soll. Herr Schirmacher, der Wachhund in der Forsthaus-Anla- Zahl der erschienenen Mitglieder; chens gingen am Frühstückstisch Stadtgemeinschaft, denn es scheint der seinerzeit die Koordination des ge, ist Weihnachten gestorben. Wir 3. Feststellung der satzungsgemä- des frühen Pfingstsonntags weiter. vom Kulturfond Kaliningrad-Kö- Museums übernommen hat, führte vermissen ihn sehr, die meisten von ßen Einberufung der Versammlung An diesem Vormittag war auch der nigsberg kein offizielles Programm die Sitzungsteilnehmer durch die uns kannten ihn schon als Welpen. (§ 8 Abs. 3 der Satzung der KG Löt- Kreisvertreter von Braunsberg, für die August-Tage für Königsber- Räumlichkeiten und gab einen de- Am Taxitag machen sich alle auf, ihre zen); 5. Beschluß über die Sat- Manfred Ruhnau, angereist und be- ger erstellt zu werden. Eintrittskar- taillierten Überblick über die Aus- Heimatdörfer zu besuchen. Ich habe zungsänderung: § 14 Abs. 2 in der richtete über die Kreisgemeinschaft ten gibt es nur an der Abendkasse, gestaltung unseres Heimatmu- für diesen Tag meine übliche Kreis- zuletzt beschlossenen Fassung lau- Braunsberg und die Administration also nicht im Vorverkauf. Verant- seums. Ein wichtiger Tages- rundfahrt geplant. Es ist Sonntag der tet: „Über ein etwaiges Vermögen von Braunsberg (Braniewo), die wortlich für die Organisation der ordnungspunkt war ferner unser 1. Mai und gleichzeitig russisch-or- der Kreisgemeinschaft Lötzen im jetzt auch für die Landgemeinden Konzerte ist Arkadi Feldman. Was Heimatkreistreffen, das wie schon thodoxe Ostern. Was das bedeutet, Falle ihrer Auflösung entscheidet des Kirchspieles Eisenberg (Zelaz- die Ausstellungen anbetrifft, so früher erwähnt, am 3. und 4. Sep- werde ich im Laufe des Tages noch der Kreistag mit dem Ziel, diese na Gora) zuständig ist. Nach der wurde bereits am 29. Juni die erste tember 2005 im Hotel Bad Minden erfahren. Also, erstmal ist es ein rich- Mittel nur für soziale und kulturel- Stärkung am Mittagstisch und der naturwissenschaftliche Ausstellung in Minden stattfindet. Unser dies- tiger Familientag. Man besucht sich, le Zwecke zu verwenden.“ Diese Kaffeerunde am Nachmittag galt es feierlich im Rahmen einer Univer- jähriges Kreistreffen ist ein Jubi- es gibt gekochte, bunte Hühnereier, Formulierung hat das Finanzamt nun schweren Herzens Abschied sitätsfeier eröffnet. Rektor Kleme- läumstreffen angesichts 50 Jahre einen speziellen Osterkuchen und Kiel-Nord inzwischen im Zu- zu nehmen. Wird man sich in so ei- schew hat bereits an den Vorsitzen- Patenschaft unseres Heimatkreises viele Leckereien, die wohl kaum jede sammenhang mit der Feststellung ner Runde wiedersehen, fragte sich den, Herrn Weigelt, einen Dank Königsberg-Land und dem Land- Woche auf dem Speiseplan stehen. der Gemeinnützigkeit der KG Löt- so manch einer beim Verabschie- ausgesprochen. Weitere Ausstellun- kreis Minden-Lübbecke. Durch ei- Zuerst besuche ich Ulrich Ruske in zen für die Jahre 2001 bis 2003 mit den? Doch die Pflicht zum näch- gen wurden im Juni nach Königs- ne rege Teilnahme an dem Treffen Labiau – da ging es mit den ersten der Begründung beanstandet, die- sten Treffen in Burgdorf zu erschei- berg transportiert. bekunden wir auch unseren Dank Eiern und Kuchen los. Herr Ruske be- ser Text verstoße gegen die finanz- nen wurde mit auf den Heimweg Patenschaftsbüro – Ein letztes an unseren Patenschaftsträger für richtet von seinen erfolgreichen Kin- rechtlichen Bestimmungen der Ab- gegeben. Herzlichen Dank an Fami- Wort zum Patenschaftsbüro: Es 50 Jahre fürsorgliche Unterstüt- der- und Familienbetreuungen. Ich gabenordnung. Um den § 14 Abs. 2 lie Schwill, die zum Gelingen die- kann aus intern-organisatorischen zung. kann Einsicht in seine Unterlagen der Satzung dem § 61 der Abga- nehmen. Sehr bewundernswert, sein benordnung anzupassen, hat der Einsatz und wie er das alles schafft. Kreisausschuß in seiner Sitzung Landsmannschaftliche Arbeit ßen waren die Kreis- und Schulge- mittag im „Bestehornhaus“. Dann fahre ich zu Familie Nikodemus vom 12. November 2004 in Neu- Fortsetzung von Seite 16 meinschaften sehr rege. Die Landes- Dessau – Montag, 11. Juli, 14 Uhr, Redler, er hat ein Boot und ein Teil münster der folgenden Satzungsän- gruppe schätzt nach wie vor die Ar- Sommerfest der Gruppe im „Kröten- der Gruppe möchte mit ihm fahren – derung zugestimmt: „§ 14 Abs. 2 beit in den kleinsten hof“. Osterfeier Nr. 2. Nikolai Wassilewski der Satzung der Kreisgemeinschaft Kassenführung. Die Leiterin der Gemeinschaften und Gruppierun- Gardelegen – Montag, 11. Juli, 8 statte ich auch einen Besuch ab, es Lötzen wird wie folgt neu gefaßt: Handarbeitsgruppe, H. Nolde, be- gen sehr hoch ein und gibt maxima- Uhr, Tagesausflug mit dem Bus nach gibt immer allerhand zu besprechen, Bei Auflösung der Kreisgemein- richtete über die Aktivitäten ihrer le Unterstützung. Beeindruckt zeigt Gifhorn und Besichtigung des Müh- nach dem langen Winter. Außerdem schaft Lötzen oder bei Wegfall steu- aus 23 Damen bestehenden Gruppe. man sich von der Tatsache, daß al- lenmuseums. möchten wir mit der Gruppe das erbegünstigter Zwecke fällt das Erfolgreiche Auftritte ihrer Gruppe lein aus der zweitgrößten Stadt Ost- Giersleben – Donnerstag, 14. Juli, Theaterstück „Schloßmysterien von Vermögen der Kreisgemeinschaft in ostpreußischer Tracht konnte die preußens, Tilsit, drei Schulgemein- 14 Uhr, Handarbeitsfrauennach- Labiau“ ansehen. Geht jedoch nicht, an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Leiterin der Tanzgruppe U. Knocks schaften durch drei Mitglieder der mittag. das Schloß ist nicht geheizt und die Landesverband Nord (als gemein- vermelden: so unter anderem beim Landesgruppe: Sigrid Kaminsky, dicken Mauern lassen einen schon nützig anerkannt durch Körper- Stadtfest und dem Tag der Heimat. Hans Dzieran und Erwin Feige, sehr SCHLESWIG-HOLSTEIN nach sehr kurzer Zeit frieren. Wir be- schaftsbescheid des Finanzamtes Auch die Leiterin des Chors „Har- erfolgreich geführt werden und schließen, die Aufführung im Kino zu für Körperschaften I. Berlin, vom 8. monie“, N. Illinich, berichtete, daß auch in Berlin zum Treffen ihre Vors.: Edmund Ferner. Ge- machen. Ach, im übrigen feierten wir April 2003 – Steuer-Nr.: ihre 35 Sängerinnen und Sänger Schulgemeinschaften mobilisiert schäftsstelle: Telefon (04 31) in seiner Wohnung, die sich in der 2. 27/630/51448), die es unmittelbar vielen Veranstaltungen einen fest- hatten. Erwin Feige berichtete, daß 55 38 11, Wilhelminenstr. Etage im Hause Koppetsch, genau und ausschließlich für gemeinnützi- lichen Rahmen geben konnten. An- zwar nur 15 Mitglieder seiner „Neu- 47/49, 24103 Kiel über dem ehemaligen Eingang befin- ge, mildtätige oder kirchliche schließend wurde der Vorstand neu städtischen“ Schulgemeinschaft da- det, mit schönem Blick auf das Zwecke zu verwenden hat.“ Dieser gewählt: 1. Vorsitzende: R. Winter- bei sein konnten, aber aus dieser Schloß und zur Seite auf die Deime – Beschluß ist gemäß § 13 Abs. 1 der hagen; 2. Vorsitzende: H. Piontek; wunderbaren Atmosphäre und dem Landesgruppe – Edmund Ferner Osterfeier Nr. 3. Der letzte Besuch Satzung der außerordentlichen Mit- Kassenwarte: U. Busch und F. Bor- heimatlichen Flair dieser Tage ganz ist neuer 1. Vorsitzender der Lan- steht auf dem Plan, bei Nikolai Stara- gliederversammlung am 4. Septem- chert; Schriftführer: S. Kruschinski spontan der Wunsch nach einem desgruppe. Bei der Jahreshaupt- kon, Rektor der Schule in Groß Baum ber 2005 in Göttingen zur Entschei- und I. Jeschke; Kulturwarte: H. Nol- außerplanmäßigen „Treffen der versammlung votierten von 32 – ja, richtig, Osterfeier Nr. 4! Nikolai dung vorzulegen; 6. Verschiedenes. de und U. Knocks; Organisationslei- Neustädtischen“ noch in diesem Stimmberechtigten 30 für ihn. Er berichtet, daß die Schüler an mehre- ter: W. Brening, H. Lipki, E. Jendrze- Jahr 2005 aufkam. Das Mitglied der löst damit den 85jährigen Günter ren Wettbewerben teilgenommen ha- LYCK jewski; Beisitzer: M. Caspar, O. Schulgemeinschaft, Gunter Voigt, Petersdorf aus Kiel ab. Dieser hatte ben und einmal rußlandweit den 2. Lingnau, H. Pfecht; Kassenprüfer: suchte einen schönen Fleck in der das Amt 25 Jahre lang ausgeübt Platz und einmal im „Oblast Kalinin- Kreisvertreter: Gerd Bandil- M. Casper, E. Lange und E. Weigel. Lüneburger Heide aus. Dort im und stand aus Altersgründen nicht grad“ den 1. Platz belegt haben. Ich la, Agnes-Miegel-Straße 6, Gasthof „Zur Alten Fuhrmanns mehr zur Verfügung. Seine Posi- glaube, etwas haben wir auch dazu 50374 Erftstadt-Friesheim. SACHSEN Schänke“, Dehnungshof 1, 29320 tion des Landeskulturreferenten beigetragen, denn diese Schule ver- Stellvertreter und Kartei- Hermannsburg wird vom 1. bis 4. wird Edmund Ferner weiterhin fügt aufgrund unserer Unterstützung wart: Siegmar Czerwinski, Vors.: Erwin Kühnappel. Oktober 2005 die Erinnerung an ausüben. Des weiteren wurden ge- über einen für die Gegend über- Telefon (0 22 25) 51 80, Quittenstraße 2, Geschäftsstelle: Christine Tilsit und Ostpreußen aufgefrischt, wählt: Dieter Schwarz und Ernst durchschnittlichen Standard. Ein 53340 Meckenheim. Kreisältester: Alfred Altermann, Telefon und Fax vertieft und erhalten. 20 Anmeldun- Libuda (Stellvertreter); Geschäfts- richtiger „Feiertag“ ist zu Ende gegan- Masuhr, Reinickendorfer Straße 43a, (03 71) 5 21 24 83, Trütz- gen liegen schon vor. Weitere Inter- führerin Margarete Beyer bleibt gen und wir sitzen abends noch lan- 22149 Hamburg schlerstraße 8, 09117 essenten sollten sich melden. Kassenwartin; Georg Baltrusch, ge und erzählen von den Erlebnissen Chemnitz. Sprechstunden Dienstag und Peter Gerigk und Alfred Bendzuck des Tages. Herbert Rosteck verstorben – Am Donnerstag, 9 bis 16 Uhr SACHSEN-ANHALT (Beisitzer); Hildegard Michalski 14. Juni 2005 verstarb nach langer (Frauengruppenleiterin); Helga Al- LÖTZEN schwerer Krankheit, jedoch plötz- Landesgruppe – Das diesjährige Vors.: Bruno Trimkowski, brecht und Regina Gronau (Kas- lich und unerwartet Herbert Ro- Deutschlandtreffen ist zwar schon Hans-Löscher-Straße 28, senprüfer). Kreisvertreter: Erhard Kaw- steck, geboren am 16. Februar 1936. wieder „Geschichte“, aber die posi- 39108 Magdeburg, Telefon Neumünster – Mittwoch, 10. Au- lath, Dorfstraße 48, 24536 Landsmann Rosteck war seit 1998 tiven Nachwirkungen auf die Pflege (03 91) 7 33 11 29 gust, 15 Uhr, Treffen der Gruppe Neumünster, Telefon (0 43 Ortsvertreter seines Heimatortes der Erinnerungen an die Heimat im Restaurant am Kantplatz. Ingrid 21) 52 90 27 Hansbruch. Seit 2003 war er auch sind erfreulich und ordentlich spür- Koch erzählt typisch ostpreußi- Bezirksvertreter von Dreimühlen bar. Schon bei der Vorbereitung die- Aschersleben – Mittwoch, 13. Juli, sche Geschichten. Gäste sind herz- und damit auch Mitglied des Kreis- ser „Vollversammlung“ alle Ostpreu- 14 Uhr, Handarbeitsfrauennach- lich willkommen. Regionaltreffen in Göttingen – Im tages der Kreisgemeinschaft Lyck. 15_18_PAZ26 28.06.2005 11:56 Uhr Seite 4 (Schwarz/Process Black Auszug)

18 Folge 26 – 2. Juli 2005 HEIMATARBEIT

MEMEL, HEYDEKRUG, POGEGEN wird ab 2007 Astrid v. Günter Frau mittag wird bei schönem Wetter Schacht ablösen, die aus Altersgrün- Bootsfahrt von Labiau aus durch S e n i o r e n - S o m m e r f r e i z e i t Kreisvertreter Stadt: Peter den ihr Amt abgeben wird. Für das den Großen Friedrichsgraben sowie Pflug. Land: Ewald Rugullis, Kirchspiel Lengwethen / Hohensalz- den Seckenburger Kanal und der Heydekrug: Irene Blanken- burg wird ab September 2005 Dieter Gilge, beziehungsweise auf Timber Bad Pyrmont – Freizeiten im Ost- Montag, den 25. Juli 2005 nach dem heim. Pogegen: Kreisvertre- Neukamm das Amt von Artur und Laukne. (Nicht im Reisepreis heim, das sind abwechslungsreiche Mittagessen. Der Inklusivpreis für ter: Hans-Paul Karallus, Ge- Schlim, der aus gesundheitlichen enthalten). 5. Tag: Fahrt in den süd- und erholsame Urlaubstage in Bad diese 14 Tage beträgt 598 Euro im schäftsstelle für alle vier Kreise: Uwe Gründen ausscheidet, übernehmen. lichen Teil Ostpreußens nach Allen- Pyrmont. Die Angebote des Ost- EZ und 514 Euro pro Person im DZ Jurgsties, Kirschblütenstr. 13, 68542 Hed- Beiden wurde für ihren ehrenamt- stein, Stadtführung in Allenstein er- heims reichen vom morgendlichen und enthält Vollpension, die Gäste- desheim, Telefon (06 21) 72 36 36 (d), Fax lichen Einsatz für die Heimat ge- wartet. Übernachtung im „Novotel“ Singen, der Seniorengymnastik, betreuung, eine Halbtagesfahrt und 72 36 37 dankt. Die Berichte vom Vorsitzen- am Stadtrand von Allenstein, male- Dia- und Videoabenden, Lesungen die Reise-Rücktrittskostenversiche- den und dem Geschäftsführer über risch an einem See gelegen. 6. Tag: aus Werken, Spaziergängen, Mu- rung. Die Kurtaxe wird vom Staats- Busfahrt in die Heimat – Vom 1. bis ihre Arbeit (2004 / 2005) für die Fahrt nach Hohenstein mit Besuch seumsbesuchen und einem Halbta- bad separat erhoben. 13. September 2005 unternimmt der Kreisgemeinschaft wurde mit Dank des ostpreußischen Freilichtmu- gesausflug bis zur heimatlichen BdV Minden-Totenhausen eine Bus- entgegen genommen. Der Schatz- seums Anschließend Schiffsfahrt Speisekarte am Mittag und Abend. Informationen und Anmeldungen fahrt in die Heimat. Ziele sind unter meister Klaus-Dieter Metschulat auf dem Oberländer Kanal. Über- Der unlängst als „Schönster Kur- (bitte schriftlicht) an das Ostheim – anderem: 1. Westpreußen – Kreis konnte einen positiven Kassenbe- nachtung in Allenstein. 7. Tag: Fahrt park Deutschlands“ ausgezeichnete Jugendbildungs- und Tagungsstätte, Schwetz mit Bukowitz, Lowin, To- richt abliefern. Danach erfolgte die nach Nikolaiken, von hier aus Kurpark lädt zu Kurkonzerten, ei- Parkstraße 14, 31812 Bad Pyrmont, polno, Grutschno; 2. Masuren – Al- einstimmige Entlastung des gesam- Schiffsfahrt über die Masurischen nem Bummel durch den größten Telefon (0 52 81) 9 36 10, Fax (0 52 lenstein, Sensburg, Nikolaiken, Kru- ten Vorstandes. Alle Tagesordnungs- Seen nach Niedersee. Anschließend Palmengarten nördlich der Alpen 81) 93 61 11, Internet: www.ost- tinnen, Lötzen, Rastenburg punkte wurden konstruktiv und zü- Rundfahrt durch die Johannisburger oder zum Ausprobieren des neuen heim-pyrmont.de, E-Mail: info@ost- (Wolfsschanze); 3. Kaunas – Stadt- gig abgearbeitet, die anschließenden Heide nach Eckertsdorf mit Besuch Wassertretbeckens und des Barfuß- heim-pyrmont.de. EB rundfahrt; 4. Memel über den Berg Diskussionen brachten viele neue Er- des Philliponenklosters. Stakenfahrt Pfades ein. In der Hufeland-Therme der Kreuze (Schaulen), Kurische kenntnisse, die von dem Vorstand auf der Kruttina Übernachtung in können Sie die Meersalzgrotte ge- Nehrung, Heydekrug und Memel- mit Interesse aufgenommen wurden. Allenstein. 8. Tag: Erste Etappe der nießen, in verschiedenen Saunen HÖRFUNK UND FERNSEHEN land (Polangen und Memel inten- Die Kirchspielvertreter hatten ausrei- Rückreise, unterwegs Stadtführung schwitzen oder das Wasser in ver- siv); 5. Rückreise mit der Fähre (Me- chend Gelegenheit über ihre Arbeit in Thorn Zwischenübernachtung in schiedenen Formen auf den Körper Sonntag, 3. Juli, 9.20 Uhr, WDR 5: mel – Kiel), Unterbringung in in den Orten im Kreis Tilsit-Ragnit Schneidemühl/Pila. 9. Tag: Rückrei- wirken lassen. Bad Pyrmont selbst Alte und Neue Heimat. Außenkabinen. Von Kiel geht es mit und über die Arbeit mit den Patenor- se nach Deutschland (Programmän- lädt mit seinen Sehenswürdigkeiten, Montag, 4. Juli, 22.15 Uhr, RBB: dem Bus nach Minden. Weitere Aus- ten zu berichten. Erfreut wurde zur derungen vorbehalten). Preis pro Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Berlin unter den Alliierten 1945 künfte: BdV Minden-Totenhausen, Kenntnis genommen, daß die Kreis- Person 699 Euro einschließlich Kulturangeboten zum bummeln bis 1949 – Von der Stunde Null Telefon (05 71) 4 42 49 oder (01 63) gemeinschaft eine größere Heimat- Halbpension und Programm, Visa- oder genießen ein. Am letzten bis zum Ende der Blockade. 3 85 08 02. stube ab den 1. Juni 2005, Gasstraße gebühr 55 Euro, EZ-Zuschlag 135 Abend feiern wir nach ostpreußi- Dienstag, 5. Juli, 21.05 Uhr, XXP: 7, Preetz angemietet hat, arbeitsfähig Euro. Für Rückfragen oder Anmel- scher Art Abschied, zu dem jeder Rosinenbomber über Berlin. TILSIT-RAGNIT werden wir ab den 1. September dungen können Sie sich an die Ge- nach seinen Möglichkeiten lustige Mittwoch, 6. Juli, 23.45 Uhr, ARD: 2005 sein. Der letzte Tagesordnungs- schäftsstelle der Kreisgemeinschaft, oder besinnliche Beiträge beisteu- Attentat auf Adenauer. Kreisvertreter: Hartmut punkt war Termin und Ort für die Telefon (0 46 24) 45 05 20 oder di- ern kann. Die Sommerfreizeit be- Sonntag, 10. Juli, 9.20 Uhr, WDR 5: Preuß, Hordenbachstraße 9, Kreistagssitzung 2006, der Vorschlag rekt an Partner-Reisen, Telefon (05 ginnt am Montag, dem 11. Juli 2005 Alte und Neue Heimat. 42369 Wuppertal, Telefon vom Kreistagsleiter H. Zimmermann, 11) 79 70 13 wenden. mit dem Abendessen und endet am (02 02) 4 60 02 34, Fax (02 die nächste Sitzung in Ostpreußen, 02) 4 96 69 81. Geschäfts- in unserem Kreis, verbunden mit ei- stelle: Helmut Pohlmann, Telefon (0 46 ner Busreise abzuhalten (Termin: 24) 45 05 20, Fax (0 46 24) 29 76, Rosen- Mai 2006) fand große Zustimmung straße 11, 24848 Kropp bei vier Enthaltungen. Der Kreistags- Stellt sich der Herausforderung leiter lobte noch einmal den diszipli- Kreisausschußsitzung und Kreis- nierten Tagungsverlauf. Er wünschte Hans-Joachim Wolf zum Landesvorsitzenden Berlins gewählt tagssitzung – In Verbindung mit allen Teilnehmern des Ostpreußen- dem Ostpreußentreffen in Berlin, treffens einen guten Verlauf. Das Ost- u Beginn hielt Hans-Joachim Bereitschaft zur Mitarbeit dagewe- gung. Dieses fand den Beifall der haben wir unsere jährliche Kreis- preußentreffen übertraf alle Erwar- ZWolf seinen Rechenschaftsbe- sen. Noch ist die Landesgruppe ei- Delegierten, und eine große Mehr- ausschußsitzung und Kreistagssit- tungen. richt. Schwerpunkte darin waren nige hundert Mitglieder stark, ge- heit stimmte der Wiederwahl von zung abgehalten. Von den neun 23. bis 31. Juli, neuntägige Fahrt die Entwicklung der Mitgliederzah- nauer gesagt 768 Mitglieder, und Hans-Joachim Wolf zum neuen Lan- Kreisausschußmitgliedern waren al- nach Tilsit-Ragnit und Masuren (Rei- len, das 50jährige Patenschaftsjubi- das ist ein Grund, um gezielt weiter- desvorsitzenden zu. Insgesamt nun le anwesend, von den 25 Kreistags- seleitung Helmut Pohlmann) – 1. Tag: läum mit dem Berliner Bezirk Ste- zumachen und die Ostpreußen- 22 Jahre an der Spitze der Landes- mitgliedern waren 21 anwesend. Fahrt ab Wuppertal mit Zustiegs- glitz-Zehlehndorf sowie die gruppe in Berlin solange wie mög- gruppe (acht Jahre Erster Stellver- Zur Begrüßung der Kreistagsmit- möglichkeiten in Hannover und Situation der Mitgliedschaft im Ber- lich bestehen zu lassen. Der tretender Landesvorsitzender, 14 glieder hatte der Kreisvertreter, Dr. Berlin (Bahnhof Schönefeld) sowie liner Landesverband der Vertriebe- Landesvorsitzende versprach, sich Jahre Landesvorsitzender) ist schon Elke v. Kuik-Frenz, Baudezernat an allen Autobahnraststätten ent- nen. hier weiterhin einzusetzen und voll eine beachtliche Leistung. Zu seiner Stadtentwicklung, Verkehr, Bau und lang der Fahrtroute nach Absprache. auf Kontinuität in der landsmann- 1. Stellvertreterin wurde die Leiterin Denkmalpflege, Beigeordnete der Zwischenübernachtung in Gdingen. Die Zahl der Mitglieder hat seit schaftlichen Arbeit zu setzen. der Frauengruppe, Marianne Beck- Landeshauptstadt Potsdam eingela- 2. Tag: Stadtführung in Danzig, Jahren einen stetigen Rückgang zu er. Dafür war Wolf sehr dankbar, hat den. Sie überbrachte die Grüße der anschl. Weiterfahrt über die pol- verzeichnen, hervorgerufen durch In diesem Jahr findet das 50jähri- sie doch sowohl in der Frauengrup- Stadt Potsdam und gab unter den nisch-russische Grenze in den Kreis das Alter der Mitglieder bezie- ge Patenschaftsjubiläum mit dem pe als auch in der letzten Wahlpe- Begriffen: Schönheit, Vielfalt, Tole- Tilsit-Ragnit. Die Unterkunft im hungsweise Erkrankungen und lei- Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf riode als Stellvertretende Vorsitzen- ranz und Optimismus einen ein- nördlichen Ostpreußen ist wahl- der auch durch natürliche Abgänge. statt und in den nächsten Wochen de hervorragende Arbeit geleistet. drucksvollen Bericht zur Geschichte weise entweder direkt in Ragnit wird es zur Aufnahme von Vorberei- und Entwicklung Potsdams. Der („Haus der Begegnung“, „Haus Rag- Dieser Trend ist nicht aufzuhalten, tungsgesprächen mit dem Bezirks- Die übrigen Vorstandspositionen Kreistagsleiter Hans-Joachim Zim- nit“ oder Hotel „Salve“) oder in der da es so gut wie keinen „Nach- bürgermeister hinsichtlich des gu- wurden in offener Abstimmung ge- mermann eröffnete den Kreistag sehr viel schöneren Hotelanlage wuchs“ für die Landsmannschaftli- ten Gelingens der Jubiläums- wählt. Einen großen Teil der Arbeit und begrüßte die Mitglieder des „Forsthaus“ in Groß Baum (zwi- che Arbeit gibt. Hier sind in den er- aktivitäten geben. wird künftig die 2. Stellvertretende Kreistages, den kompletten Vorstand schen Kreuzingen und Labiau) mög- sten drei Nachkriegsjahrzehnten Vorsitzende, Ursula Dronsek, über- sowie Dr. M. Schwarz zu seinem lich. 3. Tag: Stadtführung in Tilsit schwere Fehler gemacht worden, die Anschließend, nach den üblichen nehmen. Sie wird die Landesgruppe Vortrag über ein elektronisches und anschl. eine geführte ganztägige durch die zeitliche Lücke in späte- Regularien (Kassenbericht, Prü- des weiteren als Geschäftsführerin Bildarchiv Nordostpreußen. Der Rundfahrt durch den Kreis ren Jahren nicht mehr ausgeglichen fungsbericht, Aussprache, Entla- vertreten. Als Schatzmeister wurde Kreistagsleiter wünschte der Sit- Tilsit–Ragnit. Die genaue Route zu werden konnten. Wenn die Alten stung des Vorstandes), fand die Neu- erneut Joseph Lirche bestätigt. Zu zung einen guten Verlauf. Im An- den einzelnen Kirchspielen wird doch die Jungen in die Arbeit einge- wahl des Vorstandes für die weiteren wichtigen Vorstandsmit- schluß wurde eine eindrucksvolle nach der Zusammensetzung der bettet und ihnen die Wichtigkeit des kommenden zwei Jahre statt. Da gliedern wurden unter anderem Totenehrung durch den Ehrenvorsit- Gruppe festgelegt, so daß jeder Rei- Erhaltes des ostpreußischen Kultur- sich kein anderes Mitglied fand, das Herbert Brosch und Willi Grewig zenden Albrecht Dyck abgehalten. seteilnehmer in seinen Heimatort gutes und die Pflege der Erinnerun- Amt des Landesvorsitzenden zu gewählt. Die Versammlung endete in Es wurden einige personelle Ent- kommt. 4. Tag: Tag zur freien Verfü- gen an die Heimat Ostpreußen ver- übernehmen, stellte sich der alte großer Gemeinsamkeit und mit dem scheidungen getroffen, für das gung mit der Möglichkeit zu eige- mittelt hätten, wäre sicherlich auch Landesvorsitzende noch einmal für Ziel die Arbeit erfolgreich fortzuset- Kirchspiel Tilsit Land, Memelland nen Unternehmungen. Am Nach- bei vielen jungen Landsleuten eine eine weitere Kandidatur zur Verfü- zen. L.B.

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Es gratulieren recht herzlich geboren am 23. Mai 2005 in Soltau Ursula Elfers und Angehörige

Meta Redetzky, geb. Adeberg Bruno Redetzky * 30. 4. 1915 in Heinrichswalde * 10. 7. 1905 in Heinrichswalde † 5. 8. 1991 in Waldenburg gef. 16. 1. 1945 Neustadt b. Plonsk Ihre dankbaren Kinder Inge, Marianne u. Volker Tel.: 040/41 40 08-41 Volker Redetzky, Breitenauer Straße 11, 01279 Dresden Fax: 040/41 40 08-51 Familie Knapstein dankt für die Glückwunschnoten und Gebete [email protected] Liegt alles so weit zurück: Jugend und Heimatland, Freude und Glück – Rieselt der Sand leis durch das Stundenglas, Wir gedenken unserer geliebten Tante Ein starkes Kämpferherz Abend kommt still und blass hat aufgehört zu schlagen. übers neblige Feld, bunt warst du, Welt. Warst schön – und liebte dich sehr. Else Gehrmann Alles verging. Ich bin müd wie ein Kind. Leise, leise singt mich zur Ruh der Abendwind. Hellmut Sembritzki Agnes Miegel * 14. 7. 1904 in Langwalde, Kreis Braunsberg † 1. 7. 1945 als Folge der „Befreiung“ * 17. 2. 1913 † 19. 6. 2005 Lyck Bad Salzuflen Magdalena Pennig Liselotte Beaty, geb. Thiel geb. Sakowski San Ramon, Calif. Von dem Menschen, den wir geliebt haben, Ursula Wirbeleit, geb. Thiel wird immer etwas in unserem Herzen zurückbleiben: * 23. Januar 1924 † 21. Juni 2005 Liebermannstraße 18, 31303 Burgdorf Etwas von seinen Träumen, Eichen, Kr. Preußisch Eylau Lamspringe etwas von seinen Hoffnungen, etwas von seinem Leben, alles von seiner Liebe. In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied von meiner lie- Siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst. In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied ben Frau, unserer guten Mutter, Schwiegermutter und Oma. 1. Mose 28,15 von meinem über alles geliebten Mann, unserem geliebten Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater. Hermann Pennig Angelika Der In stiller Trauer Christel Sembritzki, geb. Kampf Friedrich-Karl Bund Junges Ostpreußen mit Florian, Nicolas und Benjamin trauert um ein langjähriges Fördermitglied Simone Sembritzki-Wächter und Jochen Wächter mit Yasmin, Jesko und Sarina Gisela und Hans-Hermann Ingetraud Theussen mit Sabina und Jan-Oliver Nach kurzer, heftiger Erkrankung verstarb viel zu früh Pia und Jörg Fürst mit Celina und Danica Mathias Voigt Gebhard Sembritzki mit Alessa Birkenweg 7, 31195 Lamspringe * 19. 11. 1958 † 17. 4. 2005 Seine Heimat blieb immer Ostpreußen. 32105 Bad Salzuflen, Lange Straße 32 Die Trauerfeier mit Beisetzung fand am Freitag, dem 24. Juni 2005, um 14.00 Uhr in der Friedhofskapelle Lamspringe statt. f. d. Bundesvorstand: Jochen Zauner Die Trauerfeier und Beisetzung hat bereits stattgefunden. 20_PAZ26 23.06.2005 14:14 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

20 Folge 26 – 2. Juli 2005 OSTPREUSSEN ERZÄHLEN ... doch die Buchen sollst du suchen

Von Ulrich JAKUBZIK ch kann mir jetzt nicht mehr recht einzelnen Böen direkt kommen. „Was Der abgesplitterte Stamm mit der gels und Regens gleich losgerannt. ben. Onkel Herrmann trug jetzt eine Ivorstellen, warum, aber in den soll’n wir jetzt bloß machen?“ fragte ganzen Krone hatte sie unter sich be- Großvater kümmerte sich um uns große weiße Schürze und zerlegte Sommerferien – ich war etwa zehn – ich ein bißchen ängstlich. Zum Hof graben. Arme Herdbuch! Aber viel Jungens, während Onkel Herrmann die Kuh mit der Axt aus dem Holz- war ich ganz versessen darauf, unse- war es viel zu weit, und hier war nur schlimmer: Hinter mir wimmerte und Emil nach der Kuh sahen. „Los, stall und einigen großen Messern. re Kühe zu hüten. Hauptamtlich war der Wald, alles Tannen und Fichten. Wilhelm. „Mein Bein, mein Bein“, schnell, abstechen“, rief Onkel Her- Emil ging ihm zur Hand, und auch das Sache von Wilhelm, der Ostern Mir fiel sofort der Gewitterspruch schrie er, „ich kann nicht mehr ge- mann, „die ist doch tot. Genick ge- eines von den Küchenmädchen. Sie aus der Schule gekommen war und ein: Vor den Eichen sollst du wei- hen, und das tut so weh. Hier diesen brochen durch den Baumstamm.“ mußte abwiegen. Und es entwickelte sich jetzt etwas Geld als Hütejunge chen, / vor den Tannen flieh von großen Ast habe ich raufgekriegt.“ sich am Freibankplatz langsam so et- verdiente, bis er am 1. Oktober bei dannen, / auch die Fichten such mit- Nur mit Mühe konnte er sich be- Der Schweinemeister stieß sein was wie ein Verkaufsfest. Großvater seinem Schwager, der auf dem Gut in nichten, / und die Weiden sollst du freien. großes Messer der Kuh tief in den hatte aus einer Eingebung heraus, Bosemb arbeitete, als Hofgänger an- meiden, / doch die Buchen sollst du Hals, und das Blut spritzte heraus. möglicherweise, weil uns Jungens fangen konnte. Er war etwas über 14 suchen. Ja, was tun? Rufen half nichts, es „Schön offen halten, daß alles raus- nicht mehr passiert war, sondern es Jahre alt, aber kaum größer als ich. war viel zu weit, als daß uns in Müh- läuft“, sagte Onkel Herrmann. Prak- nur die Kuh erwischt hatte, ein Faß Wilhelm hatte mir immer wieder er- Es schien ein ganz schweres Ge- lenthal jemand hätte hören können. tisch wie er war, meinte er: „Das Bier spendiert. Bald ging es auf dem zählt, wie schön das sei, den ganzen witter zu sein. Blitze über Blitze, und Ich war für mein Alter sehr groß und Fleisch kann man doch noch verwer- Holzplatz hoch her. Ein richtiger Vor- Tag draußen zu sein. Er würde mir gleich hinterher die Donnerschläge. kräftig. Also legte Wilhelm einen ten. Ich laß gleich den Fleischbe- Plon, ein vorgezogenes kleines Ern- auch eine prima Weidenflöte schnit- „Doch die Buchen sollst du suchen, Arm um meine Schulter und ver- schauer kommen, und dann wird es tefest, das bis spätabends dauerte. zen. Und die sechs Kühe würde ich Buchen sollst du suchen“, ging es in suchte, mit dem gesunden Bein zu als Freibankfleisch verkauft.“ bald alle auseinanderhalten und mit meinem Kopf herum. Und, wohl humpeln. Es ging halbwegs. So be- Nur ich war nachdenklich umher- Namen nennen können: die Herd- ganz unbewußt, sagte ich laut: „Bu- wegten wir uns also den Berg hinun- Auf dem Hof angekommen, telefo- gegangen, hatte keinen Spaß an der buch, die Döpnersche, die Bunte, die chen suchen, Buchen, Buchen. Aber ter auf den Weg zu, der vom See nach nierte Onkel Herrmann sofort nach Sache, trank nicht mal von dem Nikolaiker, die Alte, die Große. wo?“ Mühlenthal führte. An die Kuh, die dem Arzt, auch nach dem Fleischbe- schönen kalten Himbeersaft, der für so seltsam still unter den Ästen lag, schauer. Beide kamen dann fast die Jugend da war. Ja, ich war mehr Die Weide war etwa einen Kilome- „Da“, schrie Wilhelm und rannte dachten wir überhaupt nicht mehr. gleichzeitig. Sie kannten einander als nachdenklich, richtig bedrückt. ter vom Mühlenthaler Hof entfernt, schon los, „da, dieser hohe Baum natürlich, begrüßten sich herzlich „Opa, sag mal, wie kann das sein? Da lag dicht vor dem Schwarzwald an gleich hier oberhalb, das ist doch be- Kaum unten auf dem Weg ange- und bekamen von Onkel Herrmann heißt es doch immer: ,Doch die Bu- einem Berghang, der runter bis zum stimmt ’ne Buche.“ Ich also hinter- kommen, sahen wir sie schon: mei- erstmal einen Cognac oder zwei ein- chen sollst du suchen‘, und dann Scharnasee ging. Es war an einem her. Neben dem dicken Stamm kau- nen Großvater, Onkel Herrmann und geschenkt, bevor sie an ihre Arbeit schlägt der Blitz ausgerechnet in die- sehr heißen, ja schwülen Juli-Nach- erten wir uns hin. Jetzt hagelte Emil, den Schweinemeister, der auch gingen. se einzige Buche ein, wo ringsum der mittag, und die Kühe lagen wieder- es auch noch. Und dauernd diese für die Kühe zuständig war. Großva- ganze Wald voll Tannen und Fichten käuend am schattigen Waldrand, wo Blitze! ter und Onkel Herrmann hatten von Bei Wilhelm war es zum Glück nur da ist.“ es etwas kühler war. Mit einem Male, der Freitreppe aus das heraufziehen- ein glatter Bruch des Schienbeines, wir hatten es gar nicht gemerkt, war Da! Ein gleißendes Licht und ein de Gewitter beobachtet. Von dort ohne Wunde. Aber er mußte natür- „Ich kenne den Baum genau, viel- über dem Wald eine schwarze Wet- Riesenkrach, als ob ein ganzes Haus konnte man zwischen Mühle und lich doch ins Krankenhaus. „Ich mehr kannte ich ihn“, sagte Großva- terwand heraufgezogen mit schwef- einstürzte. Wir wurden weggeschleu- Schornstein durch über die Scheune komm dich besuchen, gleich mor- ter. „Nur, das war gar keine Buche, lig-gelben Rändern. Fast gleichzeitig dert. Ich sah aber noch, daß unser auf dem Hof direkt bis zum Rand des gen“, versprach ich ihm, „bestimmt!“ das war eine Eiche.“ hörten wir es auch schon donnern. Baum in etwa vier Metern Höhe ab- Schwarzwaldes sehen, wo wir uns Verdammt nah! Und der eben noch geknickt wurde. Die Kühe waren vor befanden. Sie hatten natürlich auch Der Tierarzt, der auch die Fleisch- „Ja, dann!“ atmete ich erleichtert glatte Scharnasee war durch die Ei- Angst aufgesprungen und rannten den gewaltigen Krach gehört, als der beschau machte, hatte das Fleisch für auf. Mit einem Male war mir der Tag lung ganz aufgewühlt. Man sah die den Berg hinunter. Nur eine nicht. Baum stürzte, und waren trotz Ha- in Ordnung befunden und freigege- wieder hell und schön.

Entzückt vom Reiz der Dünenwelt Schreckliche Minka der Wanderer den Schritt verhält, Zauber derweilen er am Hange steht, Von Christel POEPKE sein Blick in weite Fernen geht. der Dünenwelt Das Allgefühl hat ihn erfaßt, lso – normalerweise bin ich stunde beim Hausmeister die Min- er steht erhaben, überlegen, Akein überängstlicher Mensch, kaabzu-holen. und aus dem Weltenall erklingt aber es gibt da einen Punkt, an dem Von Gesang der Sphären ihm entgegen. mein Verstand und meine Willens- Stolz, blauäugig und ahnungslos Willi SCHEPST Ihm scheint’s. als schwebe er dahin, kraft einem zuckenden, sich in rannte ich ins Kellergeschoß und das Irdische schon überwunden, Krämpfen windenden Grausen an- verlangte von dem Hausmeister ins grenzenlose All nun hin, heim fällt, und das ist ... Aber das eben diese ominöse „Minka“ von an Raum und Zeit nicht mehr gebunden. muß ich wohl doch näher erklären, der ich immer noch nicht wußte, denn ich vermute mal, daß es man- was oder wer das war. chen Menschen ähnlich ergeht, wenn auch nicht ganz so extrem. Al- Sein Schmunzeln hätte mich auf- so – ich fang mal mit einem Erleb- merksam machen können, aber da Wie Feuer in der Seele nis aus dem vergangenen Sommer war es auch schon zu spät, denn im an. nächsten Moment stand ich Minka gegenüber ... Aug in Aug starrten Von Eva PULTKE-SRADNICK Ich ging mit meinem wanderfreu- wir uns an, sie allerdings aus einem digen Nachbarn in rechter Sommer- spiritusgefüllten Zylinderglas. Über etztendlich war es doch noch Aber jetzt mußte erst mal getrö- Ente holte, Oma Papierschiffchen seligkeit und ganz gewiß nichts meinen Verweigerungstrieb hat LSommer geworden, richtiger stet werden. Bei ganz großem Kum- faltete und aufs Wasser setzte, kam Böses ahnend auf einem sonnenbe- dann doch mein Pflichtgefühl, mein Sommer! Petra kam laut heulend ins mer half schon mal ein Zucker- oder der Bus vorbei. Günter Godien stieg schienenen Waldweg in der schö- Ehrgeiz oder auch Kadavergehor- Haus gelaufen. Omchen war auch Honigbrot, da konnte sie sich noch aus, kam näher an den Zaun. Er nen Umgebung der Lübecker Wake- sam gesiegt. Nennt es, wie ihr wollt gleich zur Stelle, nahm ihr Traut- an die eigene Kinderzeit erinnern. konnte nicht mehr so mit den Bei- nitz dahin, als uns ein eigenartiges – jedenfalls schaffte ich mit zu- sterchen in den Arm, schuschte es Danach ging sie in den Keller, kras- nen und war froh, daß Anna ihn Gewimmel über den Weg lief. Etwa sammengekniffenen Augen den hin und her, wischte die dicken selte da ein bißchen rum und kam einlud, in den Garten zu kommen. zehn bis zwölf kleine schwarze Weg durchs Treppenhaus bis ins Tränchen ab und horchte auf das, mit einer gelben Waschwanne wie- Würmchen – dachte ich! Da sie sich Klassenzimmer, donnerte Frau Her- was immer wieder holpernd und der. Nein, sie war nicht mehr aus Wehmütig besah er sich das klei- aber so eigenartig und so gar nicht mann dieses Ungeheuer aufs Pult stolpernd über Petras Lippen kam. Zink wie früher. Diese war aus Pla- ne Wasser und verlor sich gleich würmisch dahinschlängelten, deu- und ... rannte stante pede aufs Klo, Sie war ja so traurig. Alle Kinder stik, aus Kunststoff und leicht zu mit seinen Gedanken in die Hei- tete mein Wanderfreund mit seinem das sich auf dem Schulhof befand. durften jetzt baden und schwimmen handhaben. Bis sie eine eigene mat. Er sah sie mit seinen Augen so Krückstock ein bißchen näher hin, Da wollte ich auf alle Fälle sitzen gehen, nur sie durfte noch nicht mit, Waschmaschine hatten, mußte die nah, er kannte jeden Weg, ob holp- und ... o Graus!!! – alle zehn oder bleiben, bis diese gräßliche Stunde weil sie noch zu klein war fürs Wäsche viele, viele Jahre mit der rig oder gepflegt, er kannte jeden zwölf schnellten kampfeslustig ihre beendet war. Doch das war mir Schwimmbad. Und Geld hatten sie Hand auf dem Waschbrett gerubbelt hervorstehenden Stein und jede Köpfe hoch und zischten uns an!!! nicht vergönnt, weil nach einer ge- auch keins, denn die Oma sagte im- werden. Dann wurde sie im großen Baumwurzel der Erlen und Linden. wissen Zeit Frau Hermann höchst- mer, daß sie, nachdem sie aus Ost- Waschkessel gekocht, abgekühlt und Er sah die weiß aufschäumenden „Eine Schlangenbrut!“ hörte ich persönlich und voller Sorge er- preußen fort mußten, arm wie die wieder durchgerubbelt. Diese Wan- Brecher der See auf das Land ra- meinen Nachbarn noch stammeln, schien, um mich „heimzusuchen“. Kirchenmäuse seien. Aber sie, Petra, ne hier gehörte doch schon längst sen, er sah den Sommerstrand mit aber da war ich schon über alle wollte doch auch wie die anderen auf den Sperrmüll, hatte sie immer den Sommergästen, er hörte sogar Berge. Um die Gefahr nicht heraufzube- im Wasser planschen, wollte auch gedacht, und nun sieh an, sie konn- die lauten Zurufe der Kinder. Er schwören, daß ich mich samt „Min- Sandkuchen backen und Stuckse te auf einmal noch gute Dienste lei- sah sie beim Ballspielen, sich Ringe Diese tiefsitzende Urangst in ka“ neben dem zersplitterten Zylin- fangen, wie Oma immer von früher sten. zuwerfend, sah sich im Wasser mir mag wohl auch damit zu- derglas im Spiritus zu ihren Füßen erzählte. planschen. Wie armselig war doch sammenhängen, daß wir in Ost- wälzen würde, hat sie die Schlange Unter dem kleinen Apfelbaum, so eine Waschwanne voll. preußen, vor allem auf der Kuri- dann wohl selbst zum Hausmeister „Alle haben sie einen See, nur wir der sogar schon ein wenig Schatten schen Nehrung, Kreuzottern zurückgebracht. Später erfuhr ich nicht“, schimpfte Petra jetzt vor- spendete, wurde die Wanne hinge- Anna war in die Küche gegangen hatten, die ja nun wirklich gefähr- dann, daß eben diese Minka einen wurfsvoll, „alle!“ Frau Adomeit stellt. Der Gartenschlauch reichte und kam mit einem Glas Apfelsaft lich waren, und es wohl auch heu- berüchtigten Ruf in unserer Over- unterdrückte einen Seufzer. Kind, zum Glück auch. Hinein mit dem wieder. Günter hatte die Augen ge- te noch für die russischen Pilz- berg Schule genoß, der bis zu Ohn- Kind, dachte sie, wir hätten es ja kühlen Naß, das aber noch von der schlossen, schreckte jedoch durch sammlerinnen sind. machtsanfällen geführt haben soll. auch gehabt, es ist doch nicht unse- Sonne erwärmt werden mußte. Das die Schritte auf. „Erbarm di, Gün- re Schuld, daß alles so gekommen Wasser schwappte und schaukelte terke, wie sittst du denn ut, fehlt di Schon früh hatten wir in der So weit ist es bei mir zwar nicht ist. Sie unterdrückte das Verlangen, im Sonnenlicht, und ein paar Blü- wat, du kickst joa ganz bedripst?“ Schule Unterricht in Erster Hilfe gekommen, aber irgendwie habe ich jetzt am Strand entlangzulaufen, tenblätter wollten darauf Kahn fah- bei Schlangenbissen. Und da ist es das Gefühl, daß die Minka da im- Heimat zu riechen und zu fühlen. ren. Er lächelte dünn und traurig: ausgerechnet mir widerfahren, mer noch in meinem Bauch sitzt Sie war immer wieder überrascht, „Ach, Annke, öck wear to Hus daß ich von meiner Lieblingsleh- und sich meldet, sobald sich in daß zu manchen Zeiten der Verlust Petra war überwältigt, eine ganze möt miene Gedanke. Kann man rerin Frau Hermann den Auftrag meiner Nähe etwas krümmt und der Heimat wie Feuer in ihrer Seele Wanne voller Wasser für sie ganz al- denn doa nich e bätke Heimweh bekam, vor Beginn der Biologie- windet. brannte. leine! Während sie noch die kleine kriege?“ 21_PAZ26 28.06.2005 10:59 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

GESCHICHTE Folge 26 – 2. Juli 2005 21

»Landwirte im Widerstand« Ein Film machte sie berühmt Wanderausstellung Vor 100 Jahren meuterten die Matrosen auf dem Panzerkreuzer »Potemkin«

andwirte im Widerstand 1933 as russische Zarenreich im len entfernten Tendra-Bucht die neu- fünf weitere tot. Die übrigen wurden Dwarslinien und schnitt ein. Was Lbis 1945“ ist das Thema der Revolutionsjahr 1905 weist en Rohrfutter ihrer schweren Artille- eingesperrt, nachdem ihnen vorher dann passierte, hat einer der Matro- neuesten von Gerhard Fischer D gewisse Parallelen zum fran- rie einzuschießen. die Schulterstücke von den Uniform- sen auf den regierungstreuen Schiffen konzipierten Wanderausstellung. zösischen Königreich am Vorabend jacken gerissen worden waren. Der wie folgt beschrieben: „Die ,Knjaz’ Po- Jeweils mit Porträt und Kurzbio- der Revolution von 1789 auf. Es Nachdem die beiden Einheiten die Torpedobootkommandant versuchte temkin‘ geht stolz und frei wie ein Kö- graphie werden auf 26 Tafeln 44 herrschte mit der russischen Auto- Insel Tendra erreicht hatten, fuhr das zwar noch, mit seinem Boot zu flie- nig zwischen uns hindurch. Ihre Ka- Vertreter dieses Personenkreises kratie und dem französischen (un- Torpedoboot am Nachmittag des hen, aber die Panzerschiffsartillerie nonen sind immer noch gegen uns vorgestellt. Die Wanderschaft der aufgeklärten) Absolutismus ein über- 26. Juni mit einem Kommando des zwang ihn zum Beidrehen und nun gerichtet … kein Mensch zu sehen, als Ausstellung begann mit ihrer Prä- kommenes, feudalistisches Regime, Panzerschiffes nach Odessa, um dort wurden auch hier die Offiziere ent- wäre sie verzaubert, als wäre sie ein sentation im Thünen-Museum das auf die Person des Herrschers fo- Vorräte einzukaufen. Als es am Abend machtet. Gespenst! Nur die Kanonen bewegen Tellow. Die vom mecklenburg-vor- kussiert war. Das Tragische in beiden zurückkam, brachte es außer der Kun- sich und lassen das gefaßte Ziel nicht pommerschen Minister für Er- Fällen ist, daß die jeweils letzten – de, daß in der Stadt Generalstreik Nun ging es gemeinsam nach aus … Es war etwas Phantastisches, nährung, Landwirtschaft, Forsten erst entmachteten und dann getöte- herrsche, auch Rindfleisch mit, das Odessa mit dem Ziel, dort aus dem Märchenhaftes.“ und Fischerei, Till Backhaus, am ten – Repräsentanten des Systems, auf der „Potemkin“ wegen der fri- Streik und den Unruhen eine Revolu- 19. Mai vorgenommene Ausstel- Zar Nikolaus II. in Rußland und Lud- schen Luft und der niedrigeren Tem- tion zu machen. Am Abend des Anschließend schwenkten beide lungseröffnung war mit einem von wig XVI. in Frankreich, warmherzige peraturen draußen aufgehängt wurde. 27. Juni ankerte die weiterhin vom Seiten um 180 Grad und das Manöver seinem Ministerium und der Frie- Familienmenschen waren und Torpedoboot begleitete „Potemkin“ wiederholte sich. Diesmal brach aller- drich-Ebert-Stiftung veranstalte- durchaus sympathische Charakter- Am nächsten Morgen bemerkte ei- auf der äußeren Hafenreede einer dings die „Georgij Pobedonosec“ aus ten und koordinierten Kollo- züge trugen, aber nicht stark genug ner der Matrosen einen üblen vom brodelnden Stadt, die den Siede- der Doppeldwarsformation aus und quium zu dem Thema kombiniert. waren, die von punkt noch nicht schloß sich der „Potemkin“ an, die Inzwischen ist die Ausstellung in Vorgängern ge- erreicht hatte. Am wieder nach Odessa zurückfuhr, wäh- der Universität Rostock, wo sie schaffene heraus- Nachmittag des rend die vier anderen Panzerschiffe noch bis zum 1. August montags gehobene Rolle darauffolgenden das Weite suchten. Mit diesem Höhe- bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu se- auszufüllen. 28. Juni kam es zu punkt des Aufstandes der Matrosen hen ist. Es folgt ein Präsentation dem nicht zuletzt am 30. Juni 1905 endet bezeichnen- auf dem Landgut Borsig in Groß Das zaristische aus Sergej Eisen- derweise Sergej Einsteins sowjet- Behnitz bei Berlin. Auf dem ehe- Regime suchte in steins Filmklassi- ischer Propagandaklassiker. maligen Besitz des ebenfalls in dieser Situation ker „Panzerkreu- der Ausstellung thematisierten Entlastung in ei- zer Potemkin“ Die Besatzung der „Georgij Pobedo- Widerstandskämpfers Ernst Bor- nem imperialisti- bekannten Massa- nosec“ quälte jedoch wohl schon bald sig wird die Wanderausstellung schen Abenteuer. ker auf der Riche- Angst vor der eigenen Courage, denn vom 11. September bis 1. Novem- Der russisch-japa- lieutreppe, als sich bereits einen Tag später setzte sie ihr ber gezeigt. Letzte Station für die- nische Krieg ent- Schaulustige und eigenes Schiff im Hafen von Odessa ses Jahr ist das Amt für Landwirt- spricht in hohem Sympathisanten auf Grund, um sich von der städti- schaft Bützow in Mecklenburg- Maße dem Kli- wegen des Meute- schen Obrigkeit gefangennehmen zu Vorpommern, wo sie ab dem schee des imperi- rerschiffes im Ha- lassen. Dieses Mißerfolgserlebnis lö- 3. November bis zum Jahresende alistischen Krie- fen versammelten ste auf dem verbliebenen Meuterer- während der üblichen Behörden- ges. Es ging um und die Unglück- schiff offenkundig Fluchtinstinkte zeiten besucht werden kann. Wo- Prestige- und lichen auf dieser aus, denn nun verließ es Odessa Rich- hin es danach geht, ist noch unbe- Landgewinn. Die Der Moment der Erhebung: Die Meuterer bringen das Schiff in ihre Gewalt. Treppe durch vor- tung Ausland. kannt, doch liegen bereits diverse Aufmerksamkeit rückende Kosaken Einladungen vor. Wer den Weg zur und die Aggres- vom oberen und Am 2. Juli wurde das rumänische Ausstellung scheut, kann den sion im eigenen Land sollten nach Fleisch ausgehenden Geruch. Schnell unteren Treppenende in die Zange Konstanza erreicht. Hier bekam man kompletten Inhalt der Ausstellung außen gelenkt und der angestachelte bildete sich eine mehr als 100 Matro- genommen wurden. Die Unruhen statt der erhofften in Odessa verwehr- in einem gleichnamigen Katalog Nationalismus eine Form von Burg- sen zählende Traube um die Fleisch- eskalierten und die folgende Nacht ten Vorräte nur das Angebot politi- nachlesen. frieden, Zusammenhalt und Solida- stücke, die voller weißer Maden wa- war die blutigste der gesamten Revo- schen Asyls. Noch war man jedoch rität mit der Führung erzeugen. Der ren. Der Schiffsarzt wurde gerufen, lution. 6.000 Menschen fanden in der nicht so weit, aufgeben zu wollen. So Krieg entwickelte sich jedoch für doch der kam zu dem Ergebnis, das Stadt den Tod. ging die Irrfahrt im Schwarzen Meer Rußland zum Debakel. Es kam zu Fleisch sei nicht schlecht, man brau- weiter. Der Morgen des 5. Juli sah die schmählichen Niederlagen gegen che es nur in ein wenig Salzwasser zu Bei alledem verhielt sich die „Po- „Potemkin“ im russischen Feodosija. den unterschätzten und kleingerede- waschen und die wurmigen Teile temkin“-Besatzung bemerkenswert Als dort der Versuch eines Komman- ten gelbhäutigen Gegner und es of- wegzuschneiden. Diesen Worten passiv. Sie vermochte noch nicht ein- dos, Kohle zu beschaffen, vor den Au- fenbarte sich eine erschreckende Un- wollten die Matrosen jedoch keinen mal, ihre Vorräte im gewünschten gen der übrigen Schiffsbesatzung im fähigkeit des politischen Systems und Glauben schenken, und als zum Be- Umfange aufzufüllen. Vor dem Ein- Kugelhagel zarentreuer Soldaten seiner Repräsentanten. ginn der Mittagszeit um 12 Uhr ein treffen des Restes der Schwarzmeer- kläglich scheiterte, griff erneut der Teil des aufgehängten Fleisches fehlte, flotte wollte sie nichts Entscheiden- Fluchtinstinkt um sich, und diesmal Anfänglich richtete sich der Unmut weigerte sich die Besatzung, den hier- des unternehmen. Die Hoffnung der war die Besatzung bereit, das rumäni- der Bevölkerung jedoch noch nicht auf gekochten Borschtsch zu essen. Meuterer war, daß die Nachricht von sche Angebot anzunehmen. gegen den Zaren. Es herrschte viel- Der Kommandant ließ daraufhin die ihrer Meuterei auf der mächtigsten mehr die Einstellung, Rußland sei Mannschaft auf dem Achterdeck an- Einheit der Flotte von Odessa über Am 7. Juli gegen Mitternacht lief die groß und der Zar fern, und wenn der treten und drohte mit dem Strick. Sei- den Landweg und Sewastopol die „Potemkin“ erneut in den Hafen von Zar um die Mißstände nur wüßte, ne Worte mündeten in der Aufforde- Mannschaften der anderen Flotten- Konstanza ein, um nun aufzugeben. dann wäre alles ganz anders. So ent- rung, wer bereit Am nächsten Tag stand die Idee, dem Herrscher eine sei, die Suppe zu erklärte sich eine Petition zu übergeben. Es war ein essen, möge vor- Delegation der Fehler und ein Verbrechen Niko- treten zum Turm. Schiffsbesatzung laus II., den durchaus friedlichen Pe- Nur wenige taten gegenüber dem titionszug vom 22. Januar 1905, dem dies. Die Folge war rumänischen Ha- „Landwirte im Widerstand 1933 bis sogenannten Blutigen Sonntag, vom der Ruf nach der fenkapitän bereit, 1945“: Der Katalog kann für 5 Euro Militär zusammenschießen zu lassen. Wache. Der Wider- das Schiff gegen über Gerhard Fischer, Schwaaner Dabei spielten vor allem Kosaken stand der Matro- die Zusicherung Landstraße 24 a, 18059 Rostock, be- durch ihre Brutalität und Gnadenlo- sen war gebro- persönlicher Frei- zogen werden. Foto: Archiv sigkeit eine unrühmliche Rolle. Für chen. Die Masse heit für die Mann- viele Angehörige des russischen Vol- ging zum Turm. schaft den rumä- kes war das ein Schlüsselerlebnis. nischen Behörden Mit dem Zaren wurden kaum noch Den letzten Zö- zu übergeben. Um Hoffnungen verbunden. Statt dessen gernden bezie- 14 Uhr begann die Herrensitze begann sich der Unmut nun gegen hungsweise nur Ausschiffung der Gefährdete Tradition den Herrscher selber zu richten. Es zögernd Vortreten- Russen. 60 Besat- kam zu Streiks und Revolten im gan- den stellte sich je- zungsmitglieder, zen Land. doch der Erste Of- die nicht in Rumä- reußische Herrensitze in Bran- fizier mit den Showdown vor Odessa: Das Meutererschiff stößt auf das Panzerschiffge- nien bleiben woll- Pdenburg – Tradition, Rückkehr Auch die in Sewastopol stationierte Worten gegenüber: schwader – aber kein Schuß fällt. Fotos (2): Archiv ten, fuhren mit und Neubeginn nach der Wieder- Schwarzmeerflotte mit ihrem moder- „Nein, es ist gut, dem Torpedoboot vereinigung“ ist das Thema einer nen Panzerschiff „Potemkin“ erreich- bleibt nur auf euren Plätzen!“ Es folg- schiffe erreicht, diese es ihrem Vor- Nummer 267, das die Potemkin die dieses Jahr eröffneten Sonderaus- te diese erste russische Revolution. te der Befehl an die Wache, diese 20 bild gleichtun und sich dann die ganze Zeit über begleitet hatte, zurück stellung im Brandenburg-Preußen Zu dieser neben der Baltischen und bis 30 Mann zu umstellen und eine Eskader nach Odessa in Bewegung nach Sewastopol. Museum Wustrau, Eichenallee 7 A, der Pazifischen dritten russischen Persenning herbeizuschaffen. Wohl setzt, um sie zu unterstützen. 16818 Wustrau, Telefon (03 39 25) 7 Flotte gehörte auch die „Knjaz’ Po- jedem an Bord war der alte Brauch Rumänien hielt sich an seine Zusa- 07 98, Telefax (03 39 25) 7 07 99, temkin Tavriceskij“ (Fürst Potemkin auf Kriegsschiffen bekannt, vor Exe- Als die Schwarzmeerflotte in Sewa- ge, keines der Besatzungsmitglieder Interrnet-Seite: www.brandenburg- von Taurien), ein modernes 16 See- kutionen ein Segeltuch über die To- stopol von der Meuterei erfuhr, mach- auszuliefern. So wurde das Zarenregi- preussen-museum.de. Begleitet meilen schnelles 12.700-Tonnen-Pan- deskandidaten zu werfen, um dem Er- te sie sich in der Tat auf den Weg zur me nur jener Männer habhaft, welche wird die Sonderausstellung von ei- zerschiff mit vier 30,5-Zentimeter-, schießungskommando den Anblick „Potemkin“ nach Odessa, aber nicht, die Unklugheit begingen, in ihre Hei- ner Vortragsreihe. Alexander von 16 15,2-Zentimeter, 14 7,5-Zentimeter ihrer Opfer zu ersparen und es damit um die Meuterer zu unterstützen. mat zurückzukehren. An dem Schiff Stechow berichtet am 2. Juli über und sechs 4,7-Zentimeter-Geschüt- zu enthemmen. Das brachte das Faß Nachdem auf der „Potemkin“ dieses konnte der Zar jedoch seinen Zorn seinen Weg nach Nennhausen im zen sowie 741 Mann Besatzung. Nach zum Überlaufen. Der Sturm brach los, klar geworden war und die in Dop- auslassen, denn am 10. Juli übergaben Havelland; und Sibylle Badstübner- einer längeren Werftliegezeit, in der die Meuterei begann. Die Entschlos- peldwarsformation herandampfenden es die Rumänen einer aus zehn Offi- Gröger stellt am 27. August die Ar- die Schiffsbesatzung ausgiebig Gele- sensten unter den Matrosen brachten fünf Panzerschiffe gesichtet worden zieren und 200 Matrosen seiner beit des Freundeskreises Schlösser genheit gehabt hatte, mit politisierten die Waffenkammer in ihre Gewalt und waren, wurden die Anker gelichtet Kriegsmarine bestehenden Besat- und Gärten der Mark vor und prä- Arbeitern auch politische Fragen zu der Kampf um die Herrschaft über und der Eskader entgegengefahren. zung, die es von Konstanza nach Se- sentiert eine Bestandsaufnahme der besprechen, verließ die „Potemkin“ das Schiff begann. Um 15 Uhr war al- Nachdem sich beide Seiten gegensei- wastopol überführte. Es verlor den momentan gefährdetsten Herrensit- am 25. Juni in Begleitung des 100- les vorbei. Die Meuterer hatten ob- tig zur Kapitulation aufgefordert hat- Fürstennamen „Potemkin“ und erhielt ze in Brandenburg. Beide Vorträge Tonnen-Torpedobootes Nummer 267 siegt. Von den 19 Offizieren waren der ten, steuerte die „Potemkin“ auf die statt dessen mit „Pantelejmon“ einen beginnen um 15 Uhr. ihren Stützpunkt, um in der 150 Mei- Kommandant, der Erste Offizier und Mittellücke zwischen den beiden einfachen Bauernnamen. M. Ruoff 22_PAZ26 24.06.2005 11:11 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

22 Folge 26 – 2. Juli 2005 BÜCHER

In der Redaktion Scharfer Hund Im Strudel eingetroffen Strafverteidiger benennt Justizlücken Wolfgang Hohlbein als großer Erzähler ieben mysteriöse Fotos tau- eit Wochen großen Prozessen am Landgericht or Jahren trockenen Laubes … dann löste sich Schen in einem Nachlaß auf, sie Sist das Buch jedoch wird nur rein formal geprüft, Vging die ein massiger Schatten vom Waldrand zeigen einen jungen Mann. Recht- „Halbgötter in ob das Urteil mit den Gesetzen ver- Welt von Arri und kam langsam auf sie zu … Arri zeitig veröffentlicht, hätten sie Schwarz – einbar ist. Da es kein Wortprotokoll und ihrer Mut- stieß sich mit aller Gewalt ab, flog vielleicht den Lauf der Geschichte Deutschlands gibt, ist vieles Auslegungssache der ter Lea in einer für den Bruchteil eines Atemzugs verändert: „Wenn doch bloß der Justiz am Pran- Richter, und Richter sind, wie Bossi, Sturmflut unter. nahezu waagerecht durch die Luft Kurt damals etwas höher geschos- ger“ in den Bestsellerlisten. Sein Au- anführt, nicht unfehlbar. Als einzige und prallte dann so hart gegen einen sen hätte und dem Fremden nicht tor Rolf Bossi, Jahrgang 1923, ist seit Überlebende flüchteten die beiden der beiden Krieger, daß es ihr den Unterleib zerfetzt hätte, son- 50 Jahren Strafverteidiger und hat in Straftäter sollen, wenn es nach ins Pfahldorf, dessen gedrungene schmerzhaft die Luft aus den Lun- dern das Herz und den Brustkorb, seinem Berufsleben so manche dem bekanntesten Strafverteidiger Bewohner den beiden Unterschlupf gen trieb … Lea stieß einen spitzen die größte Katastrophe der Welt- Lücke im deutschen Rechtssystem Deutschlands geht, mehr Rechte er- gewährten. Schrei aus und begann zu taumeln, bühne und vor allen Dingen ausfindig gemacht. Diese Lücken halten, um Fehlurteile leichter zu be- und der Krieger setzte ihr mit trium- Deutschlands wäre uns erspart ge- bringt er nun mit seinem Buch einer kämpfen. Hierbei sind die vom Autor Als Heilerin und Ratgeberin be- phierendem Gebrüll nach und blieben…“ – Hans von Kreskow breiten Öffentlichkeit zur Kenntnis- angeführten Fälle jedoch manchmal wirkt Lea wahre Wunder an den schwang seine Waffe zu einem ge- startet in „Hitler, das Mädchen nahme. ziemlich kurios. So bedauert er, daß Dörflern, deren Kenntnisse sich nur waltigen Hieb, der sein Ziel diesmal und der Tod“ in eine ominöse sein als Mörder verurteilte Mandat auf das Primitivste beschränken. einfach treffen mußte.“ Phantasiereise – kurzweilig. SV Da der Normalbürger im Laufe Yalman, der seine Frau, nachdem sie Doch anstelle von Dank schlagen Hans von Kreskow / Sabine seines Lebens kaum Berührungs- ihn verlassen hatte, erschoß, nicht in den beiden hochgewachsenen blon- Eine sehr schöne, abenteuerliche Welsch-Lehmann: „Hitler, das punkte mit dem Justizwesen hat, Revision gehen konnte, da einem den Frauen nur Mißtrauen und Geschichte. Leider zieht sich der Mädchen und der Tod“, K. Fi- fühlt sich der Autor zur Aufklärung „mit allen Wassern gewaschener blanker Haß besonders von Seiten Anfang bis zur eigentlichen Hand- scher, Aachen 2004, broschiert, berufen. „Etwas ist faul im Rechts- Strafrichter“ der Wille zur Wahrheit des Hohepriesters Nor entgegen. lung des Buches ziemlich in die 120 Seiten, 9,80 Euro staat Deutschland“, so seine Aussa- und Gerechtigkeit gefehlt habe. Länge. Danach jedoch jagt ein Er- ge. Anhand verschiedener Fehlurtei- Die Dörfler wissen, daß Lea ein eignis das nächste und reißt den Le- ls „Ein Gang durch die Ge- le, die durch Rechtsbeugung und Bossi ist ein „scharfer Hund“, ob Geheimnis hütet, doch können sie ser in einen Strudel von Gescheh- Aschichte des berühmtesten Kumpanei zustande gekommen sein als Strafverteidiger oder als Anklä- nur ahnen, daß es mit dem impo- nissen. deutschen Gerichts“ ist die Doku- sollen, zeigt er, welche Maßnahmen ger des deutschen Justizwesens. santen Schwert zusammenhängt, mentation „Kammergericht soll ergriffen werden müssen. Einige Manches mag stimmen, doch viele das Arris Mutter wie ihren Augapfel Mit stolzen 940 Seiten hält dieses bleiben“ rundum gelungen. Mehr hiervon sind leicht nachvollziehbar. seiner Fälle sind Auslegungssache bewacht. Buch auf jeden Fall, was der Auto- noch: Rudolf Wassermann legt eine und seine Darstellung der Tather- renname Hohlbein verspricht: Span- kleine Geschichte der preußischen So kritisiert er, daß es nicht über- gänge wirkt manchmal ziemlich Letztendlich bleibt Mutter und nung, Abenteuer, phantasievolle Er- Justiz an sich vor. Anekdoten wer- all eine Protokollpflicht gibt. Kommt konstruiert. R. Bellano Tochter nur noch die Flucht, doch zählung, rätselhafte Ereignisse und, den zusammen mit der histori- es zur Neuverhandlung so wird bei handelt es sich bei ihren Verfolgern nicht zu vergessen, Gefühl. A. Ney schen Wahrheit präsentiert. Wer kleineren Prozesses alles von vorne Rolf Bossi: „Halbgötter in Schwarz – um Jäger, die noch kaum eine Beute das Entstehen des modernen deut- aufgerollt, Zeugen nochmals ver- Deutschlands Justiz am Pranger“, verloren haben. „Das Knacken Wolfgang Hohlbein: „Die Tochter schen Rechts aus seinen preußi- nommen und somit ein neuer Pro- Eichborn, Frankfurt 2005, geb., 278 eines brechenden Astes wiederholte der Himmelsscheibe“, Piper, Mün- schen Wurzeln verstehen will, ist zeß der Urteilsfindung aktiviert. Bei Seiten, 22,90 Euro sich, diesmal begleitet vom Knistern chen 2005, 941 Seiten, 24,90 Euro mit der an Persönlichkeiten wie großen Zusammenhängen gleich- ermaßen interessierten Veröffentli- chung gut bedient: „Auf der Suche nach einer ,Gegentradition‘, die der Geheimnis auf dem Meeresgrund herrschenden konservativen Tradi- tionslinie entgegengestellt werden Wracktaucher finden ein mysteriöses deutsches U-Boot im Atlantik sollte, hat man 1968 geglaubt, von einer ,aufrührerischen Tradition‘ rielle, New de einhalten, sonst riskierte er einen ihren ersten Tauchgängen entdecken kette mit der Seriennummer des deut- des Kammergerichts sprechen zu BJersey. 1991 sogenannten Tiefenrausch, der zu sie, daß es sich um ein deutsches U- schen U-Bootes finden und das können. Das ist natürlich übertrie- ist das Wrack- dauerhaften Behinderungen, Läh- Boot aus dem Zweiten Weltkrieg han- schreckliche Schicksal der Besatzung ben. Dennoch kann man davon tauchen in einer mungen oder gar zum Tod führt. delt. Um herauszubekommen, um aufdecken können. sprechen, daß im Vormärz der libe- Tiefe von 60 welches U-Boot es sich handelt, er- rale Zeitgeist auch die Justiz erfaß- Metern noch ein gefährliches Aben- In einer Kneipe setzt sich ein Fi- weitern sie ihre Crew auf zwölf Der Autor Robert Kurson betont: te. Nicht weniger als 110 Richter teuer. Der Taucher gleitet bei fast scher zu Bill Nagles und erzählt ihm Spitzentaucher. Bei weiteren Tauch- „Nichts ist erfunden oder von mir und Staatsanwälte gehörten 1848 völliger Dunkelheit durch ein von einem geheimnisvollen Objekt gängen finden sie Teller und ein Mes- interpretiert, und ich habe mir keine der Frankfurter Nationalversamm- Wrack, und die geringste Bewegung auf dem Grund des Atlantischen Oze- ser mit dem Namen Horenburg. Auf literarischen Freiheiten herausge- lung an, und noch an seinem Le- wirbelt Schlick auf, der seine Sicht ans. Nagles, früher selbst ein erfolg- der Suche nach Informationen durch- nommen. Das Buch beruht auf Ge- bensabend beklagte sich Bismarck behindert. Einstürzende Aufbauten, reicher und erfahrener Wracktaucher, stöbern sie Bibliotheken und Marine- sprächen mit Chatterton und Kohler, über die liberalen preußischen verbogene Rohre und Kabel, an de- fährt heute mit seiner „Seeker“ nur archive. Sie sprechen mit Historikern, die sich über Hunderte von Stunden Kreisrichter…“ SV nen er hängen bleiben kann, ent- noch andere Taucher zu den gefähr- Experten und Regierungsstellen in hinzogen.“ – Lesenswert! B. Mußfeldt Rudolf Wassermann: „Kammerge- puppen sich als verhängnisvolle To- lichen Wracks. Und so heuert er John Amerika und Deutschland. Aber das richt soll bleiben“, Berliner Wis- desfallen. In dieser Tiefe durfte sich Chatterton und Richie Kohler, zwei U-Boot ist anscheinend auf keiner Li- Robert Kurson: „Im Sog der Tiefe“, senschaftsverlag, Berlin 2004, bro- der Taucher nur 20 Minuten aufhal- passionierte Wracktaucher, an, damit ste aufgeführt. Ihre Suche wird sechs Hoffmann und Campe Verlag, Ham- schiert, zahlr. s/w Abbildungen, ten und mußte anschließend eine sie dem geheimnisvollen Objekt in Jahre dauern und drei Menschenle- burg 2004, geb., Fotos, 430 Seiten, 151 Seiten, 19,80 Euro Dekompressionszeit von einer Stun- der Tiefe auf den Grund gehen. Bei ben fordern, bis die Taucher die Pla- 22,90 Euro

Alle Bücher sind über den PMD, Parkallee 84/86, 20144 Hamburg, Telefon 0 40/41 40 08 27, zu beziehen. Meeresschatz Ende einer großen Liebe Alles über Bernstein Wie sich ein tiefes Gefühl verändern kann und was davon bleibt ommerzeit schichte des Bernsteins. Auch seine er Roman aber für ihn der wichtigste Mensch in Grund für die erloschene Leiden- S– Reisezeit: Verarbeitung zu Schmuck und Kunst- D„Der Vogel ist seinem Leben, der einzige. schaft und die Zuneigung, die in der An Nord- und werken sind in dem reich bebilderten krank” beschreibt Aufgabe seiner Würde endet. Ostsee locken breite Strände und die Buch ausführlich beschrieben. Einen eine eigensinnige Gleich zu Beginn des Buches wird Weite des Meeres. Immer wieder besonderen Einblick gibt Co-Autorin Dreiecksge- Beck mit der schrecklichen Wahr- Eine äußerst seltsame Geschichte, gleitet der Blick vom Horizont je- Johanna Nolte: Sie zeigt, daß bereits schichte. Der Ich- heit konfrontiert, daß seine Frau die vermutlich so schwierig zu lesen doch hinunter auf den Sand vor den Menschen der Steinzeit aus dem Erzähler Christi- krank sei. Liebevoll kümmert er sich ist, weil sie einem eine kuriose Ge- Füßen, in der Hoffnung auf das ge- leicht zu bearbeitenden Stein an Beck erzählt die Geschichte, eine um sie, bis sein todkranker „Vogel”, fühlswelt eröffnet, Gedankengänge, heimnisvolle Gold des Meeres. Bern- Schmuck, Spielzeug und schützende Geschichte, die so sehr von den üb- ihm ihren zukünftigen Ehemann die für die meisten wohl nicht nach- stein – besonders der eigenhändig Amulette fertigten. lichen Liebesromanen abweicht, weil vorstellt. Kurz drauf heiratet sie den vollziehbar sind. Aber vielleicht ist gefundene – erfreut sich ungebro- sie nicht von dem Erwachen oder jungen Algerier, den Beck abfällig sie deswegen auch so interessant, chener Beliebtheit. Rechtzeitig zur Das Buch ist gleichermaßen infor- Aufkeimen, sondern von dem Ende nur den „Asylbewerber“ nennt. weil sie dem Leser die Möglichkeit Ferienzeit erscheint mit „Bernstein – mativ für Liebhaber von Bernstein- einer Liebe berichtet und sich damit bietet, in eine unbekannte Welt ein- Entstehung, Gewinnung und Verar- schmuck und „Strandräuber“, die auseinandersetzt, warum und wie Die Geschichte wird noch kurio- zutauchen. So schwer sie sich auch beitung“ ein handliches Buch, das den mythischen Stein im Spülsaum ein so tiefes Gefühl sich verändert ser, als der junge Mann in das ge- liest, so interessant ist die Erkenntnis Platz in jeder Strandtasche findet. aufspüren möchten. Im Anhang fin- und was danach bleibt. meinsame Schlafzimmer einzieht am Ende. Man lernt, eine neue Facet- den sich ausführliche Hinweise auf und Beck mit einer ausklappbaren te der Liebe kennen, und erst zum Das fossile Harz faszinierte die ergänzende Literatur und Museen Der einstige talentierte Schriftstel- Couch im Wohnzimmer vorlieb Schluß begreift man sie. Ein psycho- Menschen bereits in der Steinzeit. in Deutschland, in denen Bernstein- ler Beck, der mit Vorliebe über die nehmen muß. Trotzdem weicht er logisch durchaus anspruchsvolles Wie schon vor mehr als 4.000 Jah- schätze bewundert werden können. Abgründe der menschlichen Seele seiner Freundin nicht von der Stelle, Werk und empfehlenswert. Aller- ren wird Bernstein heute gern zu schrieb, gibt seinen Schaffensdrang wäscht sie, gibt ihr pünktlich ihre dings nur für diejenigen, die sich Schmuck und Kunstgegenständen Der Kunsthistoriker Dr. Jörn Bar- auf, weil er, wie er meint, mit seinen Medikamente und wie besessen gern auf unbekanntes Gefilde einlas- verarbeitet. Er ist umwoben von Er- fod ist seit 1985 als Kustos am Ost- destruktiven Geschichten seine Um- preßt er für sie Erdbeersaft aus. sen und keine Angst vor depressiven zählungen über Bernsteinfischer, preußischen Landesmuseum in Lü- welt unglücklich macht, und widmet Passagen haben und die sich nicht an Hexen, Monopolgesetzen und be- neburg tätig. P. R. sich dem Übersetzen von Gebrauchs- Immer wieder kehrt er mit seinen den aus dem Rahmen fallenden Be- sondere Heilwirkungen. anweisungen. Nun hat sein eintöniges Gedanken nach Eilat zurück, dem ziehungen stoßen. Anna Gaul Jörn Barfod: „Bernstein – Entste- Leben nur eines zum Ziel, nämlich Ort, wo es zu der Wende in ihrer Be- Auf 92 Seiten deckt Jörn Barfod die hung, Gewinnung und Verarbei- seine Frau, die er liebevoll „Vogel” ziehung kam. In den Rückblenden Arnon Grünberg: „Der Vogel ist Geheimnisse des mythischen „Steins“ tung“, Husum Verlag, Husum 2004, nennt, glücklich zu machen. Eigent- versucht er eine Erklärung für das krank”, Diogenes, Zürich 2005, geb., auf. Detailreich schildert er die Ge- 96 Seiten, 7,95 Euro lich ist sie nur noch seine Freundin, sonderbare Verhältnis zu finden, den 500 Seiten, 22,90 Euro PREUSSISCHER MEDIENDIENST Folge 26 – 2. Juli 2005 23

NEU! Bücher MILITÄRGESCHICHTE Heinz Schön: Die Tragödie der Flüchtlingsschiffe. Für 40.000 Frauen, Kinder und alte Menschen wurde Felix Steiner: Die Armee der Geächteten. Dieses Buch die Flucht über die Ostsee eine Fahrt in den Tod. Die- des Divisionskommandeurs der Division Wiking zer- ses Buch dokumentiert ihr Schicksal. stört falsche Vorstellungen über die Waffen-SS. Geb., 255 S. mit zahlr. Abb., Best.Nr.: 4141, € 24,90 Geb., 352 S., Best.Nr.: 4145, € 19,50 Wulf/ Tiesler: Das war unser Rastenburg. Bildhafte Franz Kurowski: Verleugnete Vaterschaft. Dieses Erinnerungen an Stadt und Kreis. Buch würdigt die Aufbauleistung der Bundeswehr Geb., 207 S., Best.Nr.: 4742, € 24,95 durch die Ritterkreuzträger. Geb., 382 S., Best.Nr.: 4486, € 25,80 E. Gräfin von Schwerin: Kormorane, Brombeerran- ken. Erinnerungen - von der Kindheit auf den herr- Eilhardt: Frühjahr 1945. Kampf um Berlin und Flucht schaftlichen ostdeutschen Gütern bis zu den bitteren Karlheinz Weißmann (Hrsg.) Wolfgang Paul Jürgen Kleindienst (Hrsg.) in den Westen, 1944 Einberufung zur Wehrmacht. Die Besiegten Der Endkampf Der Traum ist aus Tagen der Flucht und schließlich den unendlich Ausbildung zum Funker in Weimar/Thüringen und schwierigen Neubeginn im Westen 1945. Die Deutschen in der Stunde des Zu- Deutschlands Untergang 1945 Jugend im Zusammenbruch 1944-1945. Fronteinsatz in der neu aufgestellten Panzer-Divisi- Geb., 291 S., Best.Nr.: 3766, € 8,95 sammenbruchs 1945 Geb., 420 S., 30 Kart. 29 Geschichten und Berichte von Zeit- on “Müncheberg”. Erste Kriegserfahrung (Feuertau- Geb., 300 S., 10 Abb. Best.Nr.:4681 26,00 € zeugen. Geb., 343 S. fe) in der “Hölle von Golzow” – im Küstriner Vorfeld. Alexander Solschenizyn: Schwenkitten ‚45. Ostpreu- Best.Nr.:4680 22,00 € Best.Nr.: 4692 18,90 € Aktive Teilnahme an den Kämpfen um die Seelower ßen 1945 - Der Nobelpreisträger berichtet erstmals Höhen (russischer Großangriff) und um Berlin. In rus- über seine Kriegserfahrungen. sische Kriegsgefangenschaft geraten einen Tag vor der Geb., 205 S., Best.Nr.: 4213, € 19,90 Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Zwei- Arno Surminski: Vaterland ohne Väter. Wer war Ro- malige Flucht aus der Gefangenschaft. bert Rosen? Sechzig Jahre nach dem Tod ihres Vaters Kart, 193 Seiten mit Abb., Best.Nr. 3945, € 13,90 begibt sich seine Tochter auf Spurensuche. Sie gehört Günter von der Weiden: „Zerschossene Heimat“. Die zu den Millionen Soldatenkindern, die ihre Väter nie Kämpfe des Grenadier-Regiments 48 (12.I.D.) östlich gesehen haben. Anhand von Tagebüchern und Brie- von Stolberg im Bereich Gressenich - Schevenhütte - fen begleitet sie ihren Vater von seinem ostpreußischen Hamich und Jüngersdorf im Herbst 1944. Dorf in den Krieg. Geb., 152 S., 224 Fotos; Best.Nr.: 4201, € 29,70 Geb. 404 S., Best.Nr.: 3926, € 22,00 Wingolf Scherer: Die letzte Schlacht – Eifelfront und Schulze- Lackner: Und Wunder gibt es doch. Die Ge- Ardennenoffensive 1944/45. 18 Berichte von Zeitzeu- schichte einer ostpreußischen Familie, die das alte Ost- gen enthalten Erlebnisse und Wahrnehmungen aus preußen wieder lebendig werden lässt. dem Raum der Kampfhandlungen von Oktober 1944 Geb. 240 S., Best.Nr.: 3513, € 19,90 bis einschließlich März 1945.Die Berichte beziehen das Erhard Schulte: Trakehnens Pferde. Ein Portrait der Verhältnis der Bevölkerung zu den Soldaten ebenso wechselvollen Geschichte dieser Rasse. ein wie die menschlichen Begegnungen von Deut- Geb. 96 S., Best.Nr.: 4407, € 32,00 schen und Amerikanern. Geb., 240 S., 73 Fotos, Best.Nr.: 4197, € 24,90 PREUSSEN Haffner/Venohr. Preußische Profile. Die Autoren por- trätieren die zwölf herausragenden Persönlichkeiten, OSTPREUSSEN die den Pr. Staat geprägt haben. Ursula Seiring: Du Sollst nicht sterben. Erlebnisse ei- Kart., 304 S. mit 12 Bildtaf., Best.Nr.: 4530, € 12,45 ner deportierten Ostpreußin. Wolf Jobst Siedler: Abschied von Preußen. Ein bewe- Geb. 156S., Best.Nr.:3339, € 11,90 gendes Buch über das verlorene Preußen. E. Windemuth: Ostpreußen- mein Schicksal. Eine Geb., 216ºS., 69ºAbb., Best.Nr.: 2511, € 12,00 Tragödie der Vertreibung. Kart. 158 S., Best.Nr.: 4494, € 16,00 ZEITGESCHICHTE Hildegard Rauschenbach: Marjellchens verzwickte Reinhold Friedrich: Fahnen brennen im Wind. Jugend Verwandtschaft. Aus dem alten Ostpreußen. und ihre Lieder im Nationalsozialismus Kart. 164 S., Best.Nr.: 1371, € 12,00 Kart., 317 Seiten, Best.Nr.:1858, € 16,95 Hans Deichelmann: Ich sah Königsberg sterben. Der Traudl Junge: Bis zur letzten Stunde. Unter Mitar- Autor arbeitete als Arzt und blieb auch nach der Ein- beit von Melissa Müller erzählt Hitlers Sekretärin ihr Eigentlich kesselung im Frühjahr ´45 in Königsberg. Hier verfaß- Leben. te er sein Tagebuch, das das Leiden und Sterben der Geb., 271 Seiten, Best.Nr.: 1183, € 19,00 sind wir (auch) zurückgebliebenen Bewohner, den Überlebenskampf J. Rogalla von Bieberstein: Jüdischer Bolschewismus und das Warten auf die ersehnte Ausreise schildert. Der - Mythos und Realität. Der Autor legt die erste aus- Eigentlich Leser erlebt voller innerer Erschütterung mit, wie eine von hier führliche Studie über Mythos und Realität des „jüdi- ganze Kulturlandschaft für immer zerstört wurde. schen Bolschewismus“ vor. Best.-Nr.: 1040, kart., 288 S., € 15,50 Kart., 311 Seiten, Best.Nr.: 2139, € 29,00 Ein Film von Reinhard Hauschild: Flammendes Haff. Kriegsroman Rolf Kosiek: Die Frankfurter Schule und ihre zerset- sind wir (auch) vom Untergang Ostpreußens Margit Eschenbach zenden Auswirkungen. Deutschland erlebte zwar Best.-Nr.: 1035, kart., 302 S., € 15,50 1945 eine totale Niederlage, doch die völlige Verän- Den Spuren ihrer Familie folgend, Siegfried Hennig: Krieg frisst Heimat auf. Lebenser- derung der Gesellschaft trat erst mehr als 20 Jahre begegnet die Filmemacherin innerungen eines Ostpreußen. später ein. von hier Best.Nr.: 3372, kart., 416 S., € 19,00 Kart., 349 Seiten, Best.Nr.: 3620, € 16,40 Menschen und Landschaften und findet Narben, die Flucht und Vertreibung hinterlassen haben. Reisen in eine vergessene Region: „Ostpreußens Gold“ Ostpreußen. Ehemals deutsch, heute zwischen Polen, Rußland und Litauen aufgeteilt. Menschen gingen weg, andere zogen her. Kaum jemand freiwil- lig. Nicht für alle Vertriebenen wurzelt hier die Vorstellung von Heimat. Mit einem persönlichen Blick nähert sich Margit Eschenbach dem komplexen Thema der Migration im 20.Jahrhundert. 64 Minuten

DVD Best.-Nr. 4718 21,95 € VHS-Video Ein Film von Margit Eschenbach Best.-Nr. 4759 21,95 € Wilfried Wichard/ Jo Schulz-Vobach Karin Haug, Gunter Haug Rufen Sie uns an! Wolfgang Weitschat Die Bernsteinfrau Der Bernsteinmagier zzgl. Versandkosten Im Bernsteinwald Die große Ostpreußische Familiensa- Erstarrt in alle Ewigkeit Mythos Bernstein: Er ist ein Stein und ga! Es sind Bilder, wie man sie noch nie Nur über den Preußischen Mediendienst zu beziehen! 040 / 41 40 08 27 fühlt sich doch warm und lebendig Vor dem Hintergrund der wechselvol- gesehen hat. Wunder der Natur und an, schimmert in milden goldenen len deutschen Geschichte entspinnt Fotokunst in Vollendung. Für Kleinst- Farbtönen, kommt aus dem Meer und sich das Schicksal zweier Schwestern lebewesen, Insekten und Pflanzen bewahrt in in seinen Einschlüssen vie- - und einer kleinen Figur aus Bern- wurde das ausgeschiedene Harz zur le Millionen Jahre alte Tiere und stein, die in der Familie seit Jahrhun- klebrigen Falle. Die Neue von Bernstein Pflanzen des Waldes, als seien sie derten für Eifersucht und Zwist ge- Ein prächtiger Bildband, der seines- eben noch lebendig gewesen. sorgt hat ... gleichen sucht! NEU! Geb. 168 Seiten, Großformat Geb., 379 S. Geb., S. 160 mit 180 S. Ein Lied für Ostpreußen Best.Nr.: 4096 35,00 € Best.Nr.: 4554 16,90 € Best.Nr.: 4502 29,90 €

Inhalt: 1. Ostpreußen, mein Heimatland Text: Bernd Krutzinna - Musik: trad./Rußland Bitte Bestellschein ausfüllen und senden an: 2. Sie sagen all, Du bist nicht schön Parkallee 86 · 20144 Hamburg · Telefax040 / 41 40 08 58 · Telefon 040 / 41 40 08 27 Text: Johanna Ambrosius - E-Mail: [email protected] · Internet: www.preussischer-mediendienst.de Musik: Julius Gessinger

3. Hafflied Best.-Nr. Menge Titel Preis Text: Franz Leiber - Musik: Simon Krannring 4. Königsberg in Preußen Text: Bernd Krutzinna - Musik. trad./Schottland 5. Abends treten Eiche... Text: Heinrich Eichen - Musik Gerd Lascheit 6. Wild flutet der See Text: Dewischeit/Fehr - Musik: Herbert Brust 7. Rominter Heide Text + Musik: Christel Henke Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegen Vorkasse, es werden die tatsächlich entstehenden Portogebühren berechnet. Videofilme, CDs, DVDs und MCs sind vom Umtausch ausgeschlossen. 8. Anne Mämel Text + Musik: Charlotte Keyser Bitte senden Sie mir den aktuellen Katalog zu. 9. Annchen von Tharau Text: S. Dach/A. Albert - Musik: F. Silcher Vorname: Name: 10. Unsere Nehrung Best.Nr.: 4765 € 21,95 Text: Ernst Froese - Musik: trad./Ostpreußen Straße, Nr.: 11. Allenstein-Lied Text: Bernd Krutzinna - PLZ, Ort: Telefon: Musik: Musikverlag Geerdes 12. Samlands schönste Blume Ort, Datum: Unterschrift: Text + Musik: Bernd Krutzinna 26/2005 24_PAZ26 28.06.2005 17:24 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

24 Folge 26 – 2. Juli 2005 PANORAMA

Quer durchs Beet Zitate

Die Neue Zürcher Zeitung vom 25. EU will alte Juni sieht für die nächste deutsche Asylregelung Regierung gar keine andere Wahl, als die „riesigen Lücken“ zwischen den er Innenausschuß des Europäi- Ansprüchen der Bürger und den Dschen Parlaments hat beschlos- schwindenden Möglichkeiten des sen, daß die EU-Staaten auch Asyl- Staates „zuzuschütten“, in dem sie bewerber aufnehmen müssen, wenn das „Sozialsystem einer rigorosen diese aus einem sicheren Drittland Überprüfung“ unterzieht: eingereist sind, in dem ihnen kei- nerlei Verfolgung droht. Auch dann „Aber das Unausweichliche muß müsse der Asylantrag in jedem Ein- klar kommuniziert und auch als faire zelfall geprüft werden. Das entsprä- Chance dargestellt werden. Dies zu che der alten Regelung bis 1993. tun, hat die Opposition bis jetzt ver- Dies berichtet das Niedersächsische säumt. Wenn ihr das nicht gelingt, Tageblatt (NT). Falls der Beschluß wird sie sich als Alternative zu Rot- zur bindenden EU-Richtlinie wer- Grün nicht lange halten können. Und den sollte, fürchten Kritiker nun ei- wieweit die großen Volksparteien ne neue Asylantenschwemme. Die dann überhaupt noch ihre zentrale Innenpolitische Sprecherin der Rolle spielen können, ohne daß ex- Christdemokraten im EU-Parla- tremistische Strömungen am linken ment, Ewa Klamt (CDU), sagte laut und rechten Rand sie zu lähmen ver- NT, erst durch das Inkrafttreten der mögen, ist eine weitere, bange Frage. nun wieder gefährdeten „Drittstaa- Sie verleiht den Vorgängen der kom- tenregelung“ 1993 sei der Strom der »Hoffentlich kratzt sie sich nicht blutig!« Zeichnung: Götz Wiedenroth menden Wochen und Monate eine Asylanten von damals 430.000 jähr- fast schicksalhafte Bedeutung.“ lich auf zuletzt 70.000 zurückgegan- gen. Klamt bezeichnete den Be- Wenn Schröder bei den Deutschen schluß als „beispiellosen Affront“. irgendwo punkten konnte, dann wohl mit seiner Außenpolitik. Doch Junge Freiheit selbst wer für den Kosovo-Krieg, für Hotzenplotz den Afghanistan-Einsatz und für die siegt in Karlsruhe brüske Absage an die USA im Irak war, kann laut Welt am Sonntag vom er Verfassungsschutz des Lan- Die Sozialdemokraten machen Urlaub im Laufstall ihrer 26. Juni nicht zufrieden sein, denn: Ddes Nordrhein-Westfalen darf über die Berliner Wochenzeitung schönsten Kinderphantasien / Der Wochenrückblick mit Hans HECKEL „Was Kritiker vermissen, ist eine Junge Freiheit (JF) nicht länger be- rote Linie, eine klare Zielsetzung der haupten, sie biete „Anhaltspunkte ie öde und fad wäre unser Eu- denden Amerikaner Dellen in die untergang verabredet. Auf dem Weg Außenpolitik, die sich an deutschen für den Verdacht verfassungsfeind- Wropa ohne Darsteller wie Sil- Gehwege treten. Gegen-„steuern“ ist aus der englischen Sage in die deut- Interessen orientiert.“ licher Bestrebungen“. Dies ent- vio Berlusconi. Vergangenes Jahr wörtlich zu nehmen, denn eine Fett- sche Wirklichkeit hat sich der edle schied der Erste Senat des Bundes- sorgte er für Stimmung, als er dem steuer soll den US-Bürgern das Bur- Robin nur leider in einen brutal-ver- Gerade hat Rot-Grün den Spitzen- verfassungsgerichts. Die JF hatte seit deutschen EU-Sozialisten Schulz ei- geressen vermiesen. trottelten Hotzenplotz verwandelt, steuersatz gesenkt, nun fordert die Mitte der 90er Jahre gegen die Er- ne Rolle als KZ-Kapo in einem gera- der mehr kaputtmacht als er raubt SPD die Einführung einer Sonder- wähnung im NRW-Verfassungs- de im Dreh befindlichen italieni- Es ist wirklich tragisch, daß die und dem die Armen reichlich steuer für Gutverdiener. Das Ham- schutzbericht durch alle Instanzen schen Nazi-Schinken anbot. Es war Grünen jetzt so gut wie weg sind schnuppe sind. Beeindrucken tun burger Abendblatt vom 28. Juni er- geklagt und jetzt Recht bekommen. richtig anstrengend, danach ein em- von der Macht. Die hätten das Was- arme Schlucker dieses Kalibers nur klärt, wie das zusammenpaßt: Die Karlsruher Richter stellten fest, pörtes Gesicht aufzusetzen, so ha- hingtoner Beispiel nicht bloß freu- durch eines: Ihre erstaunliche Drei- das die Praxis der NRW-Verfas- ben wir gelacht. Um Schinken ging dig übernommen, sondern es – ganz stigkeit. Jetzt also die „Reichensteu- „In die Gefahr, ihr Wahlprogramm sungsschützer gegen die Pressefrei- es auch dieses Jahr. Die Finnen hät- bundesrepublikanisch – schrittweise er“, nachdem Münte und Schröder gegen den eigenen Kanzler und die heit und damit gegen die Verfassung ten keine Ahnung von Schinken und ausgebaut zu einem großartigen Mo- jahrelang damit angegeben haben, Vernunft durchsetzen zu müssen, selbst verstößt. folterten ihre Mittagsgäste mit ge- saik aus zahllosen ineinander ver- daß „wir die Steuern gesenkt und wird die SPD aller Voraussicht nach räuchertem Rentier, feixt der Römer. schachtelten und sich neckisch damit Impulse für mehr Konsum, … nicht kommen. Es scheint sich Die finnische Ministerpräsidentin widersprechenden Bundesspeise- mehr Wachstum gegeben haben“. vielmehr um ein Papier zu handeln, Personalien sei überdies auf sein schmieriges vorschriften. Und zweifellos wäre auf dessen Grundlage aus der Oppo- Gigolo-Gebalze reingefallen, wes- bald jede Gemeinde ab 10.000 Ein- ein, nein, dieses Hin und Her sition heraus lautstark gegen die Fol- halb sich irgendeine EU-Behörde, wohnern dazu verdonnert worden, Nschmeckt uns nicht, da bleiben gen der eigenen Politik protestiert die sich mit Lebensmitteln oder so die Stelle einer hauptamtlichen Er- wir lieber gleich ganz im Reich der werden soll.“ Lengsfeld nicht herumschlägt, jetzt in Parma nieder- Fabeln und der Finten, sprich: Bei wieder nominiert gelassen habe, da wo der Schinken Gysi und Lafontaine. Dort weiß man Die New York Review of Books wächst, und nicht bei den verrauch- Berlusconi beleidigt seine wenigstens, daß alles Quatsch ist mahnt die EU-Führungen, sich auf ie Thüringer ten Rentieren. Solche Brüller läßt Nachbarn nicht heimlich und sieht sich nicht dieser chaoti- ihre eigentlichen Aufgaben zu kon- DCDU-Bundes- der Italiener nicht wie andere Politi- schen Mischung aus Clementschem zentrieren: tagsabgeordnete ker abends beim Bier los, damit er beim Bier, sondern vor Verantwortungsgefühl, Müntefe- Vera Lengsfeld ist sie nachher mit bestürzter Miene rings Vulgärmarximus und Schrö- „Die EU ist keine internationale von ihrer Partei und bräsigen Bekenntnissen zur fin- versammelter Festcorona. derscher Schauspieltechnik ausge- Hilfsorganisation, sie ist nicht dazu im Wahlkreis Wei- nisch-italienischen Freundschaft Das hat Klasse! setzt. Die hat er nämlich nicht da, die Menschheit zu reformieren mar-Land nicht seit Romulus und Remus dementie- verlernt. Während er in Deutsch- oder alle Zivilisationen miteinander mehr als Direkt- ren kann. Nein, Signore Berlusconi land auf „Reiche abziehen“ macht, zu versöhnen. Das niederländische kandidatin nomi- gluckst das alles vor der versammel- nährungsbeauftragten zu schaffen. hat er bei seinem USA-Besuch noch und französische Votum beweist ein niert worden. Da sie auch nicht für ten europäischen Festcorona her- Die hätte dafür gesorgt, daß wir ei- mal den Genossen der Bosse her- Gespür dafür, daß die oberste Ver- einen vorderen Platz auf der Lan- aus! Das hat Klasse. nes Tages guten Gewissens nichts ausgekehrt. Gut, daß zwischen die- pflichtung einer jeden politischen desliste kandidieren will, scheidet mehr zu uns nehmen könnten außer sen beiden, grundverschiedenen Gemeinschaft sich selbst gegenüber Lengsfeld damit nach den nächsten abei ist ja auch die italienische Gemüsesaft und Vogelfutter. Die Schrödervariationen ein ganzer besteht.“ Wahlen aus. Die 1952 in Sonders- DKüche nicht unumstritten. Den SPD hätte den sozialen Ausgleich Ozean liegt. Wenn sie sich hier auf hausen geborene ehemalige DDR- einen mag sie Offenbarung sein, geschaffen per Fettsteuerbefreiung der Straße begegneten, flösse wahr- Bürgerrechtlerin warf dem thüringi- Kritiker sehen in dem, was die Rö- bei Frustfraß für sozial Benachteilig- scheinlich Blut. schen CDU-Genralsekretär Mike merherde verläßt, nur mehr eine te. Schade, das wird nun alles nichts Das grüne Dilemma Mohring vor, massiv gegen sie intri- ölige Knofel-Orgie. Einig ist sich die mehr, wenn die Meinungsforscher er Kanzler würde, auf diese ge- giert zu haben, und zwar mit „Mit- Welt in Sachen Küche indes bei den nicht völlig danebenliegen. Das rot- Dwissen Widersprüche hinge- Fremde, heißt es, sind im Lande teln, die denen von damals ähneln“. Amerikanern. Abgesehen von grüne Projekt wird abgeblasen, oh- wiesen, vermutlich antworten, es sei bloß noch matte acht Prozent! Steaks in der Größe deutscher ne die fabelhafte Welt der „Ernäh- halt „alles ein Frage der richtigen Grenzt das nicht bereits an Schande, Lengsfeld zeichnet sich in der Bundesländer identifiziert die rungsreform“ überhaupt betreten zu Kommunikation“. Auf deutsch: wenn man andre Zeiten kennt? Union durch ihre politische Unab- Menschheit Amerikas Eßkultur vor haben. Nicht mal der Eichel hat be- Widersprich dir ruhig und rede Un- Doch bei Zahlen so wie diesen hängigkeit aus. So stellte sie sich öf- allem mit dem sogenannten „Bur- merkt, welche wunderbaren Besteu- sinn, aber gib ihm schöne Namen! wahrt man besser ruhig Blut – fentlich gegen den Ausschluß von ger“, in Wattebrot gepreßter Fleisch- erungsmöglichkeiten hier ungenutzt Dann applaudieren die Deppen Ritas und Marieluisen Martin Hohmann aus der CDU. Po- paste also. Die Dinger sind unge- schlummern. Amerika ist eben das schon. So macht es auch Ausländer- sind ja viel zu süssgemuth: litisch hat sie einen langen Weg hin- sund, weiß jeder. Man muß sie ja Land der Innovationen, während beauftragte . Rot- ter sich: Von 1975 bis 1983 war sie nicht essen, wird entgegnet. Ja si- der deutsche Fiskus immer bloß auf Grün hat großzügig deutsche Pässe Dank der Infiltranten-Tanten gar Mitglied der SED, wandte sich cher, doch damit ist das Problem ja die üblichen Verdächtigen kommt an Ausländer verteilt, weshalb die geht es nämlich recht geschwind, in den 80er Jahren jedoch der DDR- nicht aus der Welt! Schließlich müs- beim Abzocken, weshalb die größ- jetzt nicht mehr Ausländer heißen bis die Fremden – heut’ „Migranten“ – Opposition zu. Im Januar 1988 wur- sen auch jene Zeitgenossen unter ten Tankstellen der Deutschen heu- sondern „Migranten“, lateinisch für morgen eingebürgert sind. de sie wegen der Teilnahme an einer den sichtbaren Folgen des US-Kalo- te nicht mehr Shell oder BP heißen „Wanderer“. Gewandert sind sie in- Allerdings, ihr Tugendwächter, verbotenen Demonstration in Ost- rienmülls leiden, die ihn gar nicht sondern Polen oder Tschechien. des allein aus der Statistik, was Frau überlegt nur, welcher Graus: Berlin verhaftet. Zunächst war anrühren. Beispielsweise beim Beck von den Grünen stolz als „Er- Wird’s in Deutschland noch viel schlechter, Lengsfeld beim „Bündnis 90“ enga- Hemdenkauf: Da wühlt man sich ie Sozialdemokraten haben so- folg der Integration“ feiert. Das ha- bleiben selbst Migranten aus! giert, das später mit den Grünen fu- schwitzend durch Hügel von gigan- Dwieso keine Lust mehr, sich ben schon die alten Römer so ge- sionierte. 1996 wechselte sie wegen tischen XL- und XXL-Größen für noch den Kopf zu zerbrechen und macht, bis bald jeder in der damals Für die Grünen ein Schlamassel: der mangelnden Distanz der Grü- Burger-Vertilger, bis man endlich ein ziehen sich lieber zurück in den bekannten Welt römischer Bürger Sind sie weiter an der Macht, nen zur PDS jedoch zur CDU. Im Hemd gefunden hat, in das der klas- Laufstall ihrer Kinderphantasien. Je- war. Am Ende brauchte es dann gar hilft dem Joschka kein Gequassel – Bundestag sitzt sie seit 1990. Der sische Mitteleuropäer mit Körper- der echte Sozi hat als Kleiner mal keine Abstammungsrömer mehr: Multikulti gute Nacht! wohl schmerzlichste Tag im Leben umfang aus der Pellkartoffel-Epoche davon geträumt, Robin Hood zu Der gesellschaftlich voll integrierte Doch er kann’s auch nicht vermeiden, der Vera Lengsfeld war jener im Jah- nicht zweimal reinpaßt. sein, der den Reichen das Gold ab- Germane Odoaker, der es zum Ge- wenn er geht samt Beck und Co., re 1991, als sie erfuhr, daß ihr eige- knöpft, um es den dankbaren Ar- neral in Roms Armee gebracht hatte, und an Unterfremdung leiden ner Mann, der Lyriker Knud Wollen- er US-Kongreß hat das Problem men zu schenken. Da müssen wir schickte den letzten weströmischen müßten Deutsche ebenso. berger, sie zehn Jahre lang für die Derkannt und will gegensteuern, wieder hin, haben sich die SPD- Kaiser einfach weg aufs Land und Stasi bespitzelt hatte. bevor die immer gewichtiger wer- Größen beim Ritt in den Sonnen- übernahm den Laden selber. Pannonicus