Walter Nigg Und Sein Weg Zur Hagiographie

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Walter Nigg Und Sein Weg Zur Hagiographie Universität Freiburg Schweiz Theologische Fakultät Uwe Wolff Walter Nigg und sein Weg zur Hagiographie. Eine biographische Studie und Werkanalyse bis „Große Heilige“ (1946) Diese These wurde als Dissertation von der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg Schweiz in der Sitzung vom 13. November 2007 auf Antrag von Frau Prof. Dr. Barbara Hallensleben (1.Zensorin) und Herrn Dr. Gottfried Locher ( 2. Zensor ) angenommen und öffentlich verteidigt am 14. November 2007. Freiburg Schweiz November 2007 I Inhaltsverzeichnis I. Teil Seite Forschungsstand 1. Erster Blick auf Walter Nigg: Diskrepanzen 1 2. Nigg im Spiegel von Rezeption und Forschung 2.1 Hagiographie und Heiligkeit 2.1.1 Hans Urs von Balthasar (1947) 4 2.1.2 Ida Friederike Görres (1947/1948) 6 2.1.3 Gerhard Ludwig Müller (1986) 7 2.2 Ordensleben 2.2.1 Joseph Kaufmann (1956) 8 2.2.2 Bernd Jaspert (2006) 9 2.3 Mystik 2.3.1 Alois Maria Haas (1983/1988) 12 2.3.2 Tersteegen-Forschung (1973/ 1986) 14 2.4 Bildung und Erziehung 2.4.1 Walter Seidel (1988) 15 2.4.2 Max Schoch (1990) 17 2.5 Ökumene (1985-2003) 18 2.6 Evangelische Spiritualität (1985-2000) 19 2.7 Nigg und die Wissenschaft (1983-2006) 20 2.8 Bilanz 2.8.1 Niggs Biographie 22 2.8.2 Niggs wissenschaftlicher Werdegang 22 2.8.3 Niggs Gesamtwerk 22 2.8.4 Niggs Heiligenbegriff 22 2.8.5 Niggs Spiritualität 22 2.8.6 Niggs Ort in der Wissenschaft 23 2.8.7 Niggs Verhältnis zur Ökumene 23 II. Teil Einleitung 1. Quellenlage 1.1 Die Walter-Nigg-Bibliothek in Fribourg 24 1.2 Das Familienarchiv 1.2.1 Übersicht 27 1.2.2 Autobiographische Quellen 28 1.3 Editionsgeschichte der Werke und Zitierweise 29 II 1.4 Rechtschreibung 30 2. Fragestellung und Zielsetzung der Arbeit 2.1 Fragestellung 31 2.2 Eingrenzung der Fragestellung 31 2.3 Zielsetzung 32 2.4 Eingrenzung der Zielsetzung 33 3. Methode und Vorblick auf den Gedankengang 34 3.1 Hagiographie 3.1.1 Niggs Heiligenbegriff: Systematisch-theologische Einordnung 34 3.1.2 Sprache des Heiligen: Hermeneutische Einordnung 37 3.2 Bildung und Erziehung: Praktisch-theologische Einordnung 3.2.1 Erinnern als Bildungsaufgabe 41 3.2.2 Heilige im Religionsunterricht 44 3.3 Gemeinschaft des glaubenden Herzens: Ökumenische Einordnung 46 3.4 Wissenschaft und Erfahrung: Theologiegeschichtliche Einordnung 49 3.4.1 Dialektische Theologie 50 3.4.2 Hagiographie und Mystik 51 3.4.3 Niggs Mystikbegriff 53 3.4.4 Religiöse Erfahrung: Peter L. Berger 55 3.4.4.1 Deduktive Optik: Karl Barth 56 3.4.4.2 Reduktive Optik: Rudolf Bultmann 57 3.4.4.3 Die induktive Option: Mystik und Tradition 58 3.4.5 Niggs Kritik an Schleiermacher 60 3.4.6 Ein Seitenblick auf Karl Rahner 62 4. Bilanz 64 4.1 Weisheit und Wissen 64 4.2 Liebend erkennen 67 � � � � � � � � � � III III. Teil Biographie und Werkmonographie 1. Kapitel Der Schlüssel zum Herzen 1.1 Drei Frauen an Walter Niggs Seite 69 1.2 Gespräche über das Jenseits 73 1.3 Das Tränencharisma: Er starb singend 74 1.4 Vom Geheimnis 81 1.5 Der innere Mensch 85 1.6 Stationen der Lebensreise 88 2. Kapitel Die große Heilige: Biographie einer Seele 2.1 Meine geliebte Mutter 91 2.2 Ein Schlüsselerlebnis des Vierjährigen im Sandkasten 96 2.3 Das Glück der Freundschaft blieb mir versagt – die Schule 100 2.4 Liebe, Güte und Duldersinn 107 2.5 Bekehrungsversuche an einem Ketzer 110 2.6 In Zürich ging es mir schlecht 114 2.7 Die Namenspatrone: Walter und Georg 121 3. Kapitel Hagiographie als Existenzmitteilung: Prägungen, Vorbilder, Abgrenzungen 3.1 Jugendbewegte Zeiten: Eduard Thurneysen, der Mittler 125 3.2 Kutters Kindersinn: Heiterkeit und Heimat 131 3.3 Die denkende Jugend: Das Unmittelbare 134 3.4 Leidenswege: Dostojewskij, Kierkegaard und Nietzsche 140 3.5 Karl Barth und der Römerbrief 147 3.6 Die scholastische Winternacht der dialektischen Theologie 152 3.7 Kutters Vermächtnis: Theozentrische Orientierung 154 3.8 Meister Eckharts Mystik: Gott in allen Dingen ergreifen 155 3.9 Rudolf Otto: Ein begriffener Gott ist kein Gott 158 3.10 Ludwig von Ficker: „Der Brenner“ und die moderne Heiligkeit 160 IV 4. Kapitel Studium in Göttingen und Leipzig: Lesen und Lieben 4.1 Heilige im Judentum: Ein Buch von Martin Buber als Brautgeschenk 163 4.2 Walter Niggs erste Frau: Lily Kölliker 169 4.3 Die Gegengabe: Gottfried Arnolds „Kirchen- und Ketzergeschichte“ 171 4.4 Göttingen 1923: Studium bei Barth, Peterson und Hirsch 174 4.5 In Petersons Bibliothek: Nigg entdeckt Gerhard Tersteegen 179 4.6 Engel: Vorbilder der mystischen Hingabe an den Willen Gottes 182 4.7 Mit Lily in Leipzig: Ein dunkles Jahr 184 5. Kapitel Zürcher Lehrjahre: Dissertation und Habilitation 5.1 Die Dissertation: Auf der Suche nach dem wahren Menschenbild 189 5.2 Erziehung des Herzens: Heinrich Pestalozzi, der evangelische Heilige 196 5.3 Die Habilitation über Franz Overbeck: Ein Angriff auf Karl 201 Barth 5.4 Befreiung von der modernen Theologie: Ritter der Wahrheit 204 5.5 Das Habilitationsverfahren: Fritz Blankes Gutachten 207 5.6 Karl Barths Reaktion: Der Knabe Nigg 209 5.7 Ein Nachspiel: Die Barth-Vorlesung (SS 1940) 212 5.8 Jakob Hausheer: Der überragende Lehrer 214 5.9 Choscheck: Die Finsternis 215 5.10 Eine Gelehrtentragödie: Zürcher Bibelübersetzung 219 6. Kapitel Arbeit am Bild des Menschen: Heiligung als Weg des Widerstands 6.1 Vikariat und Pfarrstelle in Stein: Ein Seelsorger 222 6.2 Erste Predigten über Heilige: Gottes Wille geschehe! 229 6.3 Kutters Beerdigung: Hinwendung zu den Vätern 233 6.4 Kirchengeschichtsschreibung: Der subjektive Faktor 235 6.5 Hagiographie als Erzählkunst: Georges Bernanos, Ernst Hello, Léon Bloy, Hugo Ball und Reinhold Schneider 241 6.6 Gemeinsam zum Urgrund vordringen: Martin Buber und das Judentum 245 6.7 Verstehen jenseits aller Begriffe und Bilder: Margarete Susman 248 6.8 Der ehrwürdige Rudolf Otto: Vorlesung über „Das Heilige“ 251 6.9 Gotteserfahrungen in den Weltreligionen: Nathan Söderblom 254 V 7. Kapitel Im Leiden Erlösung finden: Lilys Martyrium 7.1 Sonja Saskia und Sören Hamlet: Die Kinder 258 7.2 Anforderungen des Familienalltages: Lilys Depressionen 261 7.3 Das neue Pfarrhaus: Dällikon-Dänikon 263 7.4 Ein Opfertod: Ich starb, um dein Leben zu retten 265 7.5 Religiöse Denker: Das Bleibende sichtbar machen 271 7.6 Niggs mystisches Schlüsselerlebnis: Das Geheimnis der Gottesfreundschaft 275 8. Kapitel Das Saatgut der Zukunft hüten: Dein Reich komme 8.1 Mit Katzenaugen sehen: Wehen der Endzeit 279 8.2 Frontverläufe: Artikel für die NZZ 284 8.3 Die Religion der Zukunft: Mystisches Feuer 288 9. Kapitel Der Seelsorger: Dein Wille geschehe 9.1 Isabel Tiefenthaler: Die „Mam“ 291 9.2 Alltag in der Kriegszeit: Eine Kindheit auf dem Dorf 294 9.3 Pfarrer Nigg: Geduld und Glaubwürdigkeit 299 9.4 Geheimnis des Glaubens: Gott ist gegenwärtig 304 9.5 Schreibend betend 310 10. Kapitel Das Hohelied der Liebe: Große Heilige 10.1 Eine duftende Rose der kleinen Therese: Alles ist Gnade 313 10.2 Wege der Wandlung : Gott und die Seele 322 10.3 Gerhard Tersteegen: Das große Geschenk der Mystik 328 10.4 Überkonfessionalität: Die Einheit sehen 331 10.5 Gemeinsamer Blick auf die Heiligen: Hans Urs von Balthasar und Ida Friederike Görres 336 10.6 Kunst der Einfühlung: Niggs Verleger Friedrich Witz 343 10.7 „Lieber Walter, ich bitte Dich um Verzeihung“: Leo Brun 348 10.8 Allein Gott und dem Gewissen verpflichtet: Niggs Rückblick auf „Große Heilige“ 349 10.9 Isabels Tod: Gott allein genügt 351 VI 11. Kapitel „Mein Geheimnis gehört mir und den Söhnen meines Hauses“: Heilige als Leitbilder der Kirche 11.1 Anregungen für eine Pädagogik des Heiligen 356 11.2 Aufgaben zukünftiger Forschung 362 11.3 Vom Besuch der Heiligen: Geheimnis des Schreibens 365 IV. Teil Quellen- und Literaturverzeichnis 1. Primärliteratur 1.1 Quellen mit biographischem und autobiographischem Inhalt 369 1.1.1 Unveröffentliche Dokumente von Walter Nigg 369 1.1.2 Veröffentlichte Dokumente von Walter Nigg 369 1.1.3 Gertrud Niggs Notizbücher 370 1.1.4 Studium 370 1.1.5 Unterlagen und Bücher für die Arbeit als Pfarrer 370 1.1.6 Unveröffentlichte Briefe mit biographischem Gehalt 371 1.1.7 Unveröffentlichte Vorlesungen von Walter Nigg 372 1.1.8 Unveröffentlichte Vorträge von Walter Nigg 372 1.1.9 Unveröffentlichte Bücher von Walter Nigg 372 1.2 Veröffentlichte Werke von Walter Nigg 372 1.2.1 Bücher 372 1.2.2 Artikel 375 1.2.3 Herausgebertätigkeit 376 1.2.4 Vorworte und Nachworte 376 1.2.5 Bildbände 377 1.2.6 Rezensionen 377 2. Sekundärliteratur 379 2.1 Biographische Artikel 379 2.2 Rezensionen der Werke von Walter Nigg 380 2.3 Bücher aus der Nigg-Bibliothek 381 2.4 Allgemeine Sekundärliteratur 384 2.5 Eigene Arbeiten 391 3. Danksagung 393 1 I. Teil Forschungsstand „Zu dem Zeitpunkt, da ich mich der Hagiographie zuwandte, lag sie im katholischen Raum arg darnieder, und von den Protestanten wurde ihre Bedeutung überhaupt nicht wahrgenommen. Die Heiligenbücher des 19. Jahrhunderts kamen mir mit ihrer Süsslichkeit wie ranzige Butter vor. Es war für mich oft eine Bussübung sie zu lesen.“ Walter Nigg1 1. Erster Blick auf Walter Nigg: Diskrepanzen „Kein anderer evangelischer Theologe des 20. Jahrhunderts hat sich so intensiv mit der Hagiographie befaßt wie der Zürcher reformierte Kirchenhistoriker Walter Nigg.“2 Nigg (1903-1988) bildet eine Generation mit Karl Rahner (1904- 1984), Yves Congar (1904-1995), Hans Urs von Balthasar (1905-1988) und Dietrich Bonhoeffer (1906-1945). Der außerordentlichen Wirkung seiner Bücher auf breite Leserkreise, der Würdigung seines Lebenswerkes in populären Enzyklopädien3 und seiner Verbreitung in hohen Auflagen und zahlreichen Übersetzungen steht die merkwürdige Tatsache gegenüber, dass seine Arbeiten seitens der Wissenschaft bisher noch keine angemessene Darstellung und Deutung gefunden haben.
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