Katalog Zur Ausstellung "60 Jahre Marvel
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Liebe Kulturfreund*innen, bereits seit Ende des Zweiten Weltkriegs befasst sich das Amerikahaus München mit US- amerikanischer Kultur. Als US-amerikanische Behörde war es zunächst für seine Bibliothek und seinen Lesesaal bekannt. Doch schon bald wurde das Programm des Amerikahauses durch Konzerte, Filmvorführungen und Vorträge ergänzt. Im Jahr 1957 zog das Amerika- haus in sein heutiges charakteristisches Gebäude ein und ist dort, nach einer vierjährigen Generalsanierung, seit letztem Jahr wieder zu finden. 2014 gründete sich die Stiftung Bay- erisches Amerikahaus, deren Träger der Freistaat Bayern ist. Heute bietet das Amerikahaus der Münchner Gesellschaft und über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus ein vielfältiges Programm zu Themen rund um die transatlantischen Beziehungen – die Vereinigten Staaten, Kanada und Lateinamerika- und dem Schwerpunkt Demokratie an. Unsere einladenden Aus- stellungräume geben uns die Möglichkeit, Werke herausragender Künstler*innen zu zeigen. Mit dem Comicfestival München verbindet das Amerikahaus eine langjährige Partnerschaft. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Ausstellung „60 Jahre Marvel Comics Universe“ bereits die fünfte Ausstellung im Rahmen des Comicfestivals bei uns im Haus zeigen können. In der Vergangenheit haben wir mit unseren Ausstellungen einzelne Comickünstler, wie Tom Bunk, Robert Crumb oder Denis Kitchen gewürdigt. Vor zwei Jahren freute sich unser Publikum über die Ausstellung „80 Jahre Batman“. Dieses Jahr schließen wir mit einem weiteren Jubiläum an und feiern das 60-jährige Bestehen des Marvel-Verlags. Im Mainstream sind die Marvel- Helden durch die in den letzten Jahren immer beliebter gewordenen Blockbuster bekannt geworden, doch Spider-Man & Co. gab es schon lange davor. Das Comic-Heft „Fantastic Four #1“ gab vor 60 Jahren den Startschuss des legendären Marvel-Universums. Wir zeigen nun im Amerikahaus über 180 Originalzeichnungen, die die Geschichte des Comicverlags erzählen. Ergänzt durch informative Texttafeln, geben wir Einblicke in die Welt der Marvel- Helden und deren Schöpfer. Tauchen Sie mit uns ein in das Universum der Superhelden! Es wünscht viel Spaß und gute Unterhaltung das Team Amerikahaus München „60 Jahre Marvel Comics Universe“ vom 01. Juni – 30. September 2021 im Amerikahaus München Öffnungszeiten und weitere Informationen: https://www.amerikahaus.de/veranstaltungen/detail/60-jahre-marvel-comics-universe/ Ausstellungskurator, Konzeption und Texte Katalog: Michael Kompa Cover / Ausstellungsplakat: Jonas Scharf Layout Katalog: Alfred Neuwald Besonderer Dank gilt den Leihgebern für die wundervollen Exponate: Christian Albert, Alexander Bubenheimer, Nick Engler, Paul Kompa, Peter Kompa, Carsten Laqua, Christoph Legner, Heiner Lünstedt, Thomas Schmitz-Lippert, Viktor Varga und Andreas Wurst. Der Katalog erscheint in einer Auflage von 1.000 Exemplaren und ist nicht für den Verkauf bestimmt. Sie können aber die Arbeit des Amerikahauses durch eine Spende unterstützen. Die Rechte sämtlicher Abbildungen liegen bei MARVEL. John Buscema / Joe Sinnott (1973) Bill Sienkiewicz / Joe Sinnott (1980) Fantastic Four Nr. 140 page 16 Marvel Comics 20th Anniversary Calender illustration Mike De Carlo (2013 / 1961) Mike Deodato Jr. / Don Heck Fantastic Four Nr. 1 cover recreation after Jack Kirby Giant-Man Special Nr. 1 page 15 John Byrne / P. Craig Russel (1986) Mike Wieringo / Karl Kesel (2005) Fantastic Four Nr. 291 page 19 Fantastic Four Nr. 523 page 5 Salvador Larroca / Mark Pennington (2000) Mike Perkins (2006) Fantastic Four Annual page 7 Marvel Holiday Special Nr.1 Fantastic Four Jackson Guice (2009) Ultimate Origins Nr. 5 page 6 + 7 Mark Buckingham (2003) Greg Capullo / Larry Mahlstedt (1990) John Romita Jr. (2007) Bob Hall / Don Heck (1989) Fantastic Four Nr. 66 (495) page 15 Fantastic Four Annual Nr. 23 page 62 The Last Fantastic Four Story Nr.1 page 38 Avengers Nr. 301 page 18 Nach den erfolgreichen Schöpfungen der Vorjahre er- 2006 im Megaevent „Civil War“ perfektioniert wurde. freuten sich die Marvel-Comics Anfang der 1960er Besonders reizvoll an den Avengers ist die Wandelbar- Jahre großer Beliebtheit. Stan Lee und Jack Kirby keit und Offenheit des Teams. Als das in New York an- wollten diesen Erfolg noch weiter ausbauen. Besonders sässige Team zu groß wurde, gründeten der Autor Ro- gut kam es bei den Lesern an, wenn sich die Marvel- ger Stern und Zeichner Bob Hall im Jahr 1984 in Los Charaktere gegenseitig in ihren Geschichten besuch- Angeles ein zweites Team unter Hawkeyes Führung ten. Somit sollte ein Team aus den populärsten Marvel- The West Coast Avengers. 2004 in „Avengers Disas- Helden geschaffen werden. Iron Mans Alter Ego Tony sembeld“ wurden die Avengers zerstört und viele Hel- Stark galt als Anführer. Thor ist ein Teamplayer und den starben. Es begann ein Neuaufbau in der Serie Ant-Man und seine Partnerin The Wasp waren bereits „The New Avengers“ mit einem Team um Captain ein Paar. Auch der Hulk wurde als unberechenbarer America und Spider-Man. Draufgänger Teil des Teams. So gründeten sich im Ende der 1990er Jahre stellten die Marvel-Macher fest, September 1963 die Avengers. dass das Marvel Comics Universe überladen ist. Ein Der Hulk wird von Thors Halbbruder Loki, der die Erde Reboot wurde geplant. Mark Millar und Brian Michael erobern und die Menschheit unterdrücken will, manipu- Bendis kreierten das Ultimate Universe. Die liert. Dieser befreit sich jedoch von Loki und besiegt ge- Avengers heißen hier The Ultimates, da sie die ultima- meinsam mit den anderen Avengers Loki. tiven Helden sind. Die legendären Comics vom Autor Mark Millar und Zeichner Bryan Hitch wurden quasi Bereits in „Avengers #4“ übertrafen sich Kirby und Lee zum Storyboard für die späteren Filme des Marvel Ci- erneut. Sie brachten den ultimativen Avenger zurück: nematic Universe. So wurde Nick Fury noch vor den Captain America, der am Ende des zweiten Weltkrie- Filmen zum Afroamerikaner, der wie Samuel Jackson ges vermeintlich gestorben war, befand sich im Dauer- aussah. Ein Casting-Kniff, den das Marvel-Filmstudio schlaf im Eis und wurde aufgetaut. So waren Konflikte John Romita Sr. (2011) George Tuska / Pablo Marcos (1968) für die Filme aufgriff. Die Avengers-Verfilmungen gehö- Captain America Nr. 1 cover Captain America Nr. 215 page 14 vorprogrammiert, Captain America und Iron Man kon- ren zu den größten Blockbustern der Filmgeschichte. kurrierten ständig um die Führung des Teams, was Bereits das Cover von „Captain America #1“ im Jahr einzige Supersoldat und zieht mit seinem Schild als 1941 sorgte für Furore. Der Superheld Captain Ame- Captain America los, um seine Ideale zu verteidigen. rica schlägt darauf Hitler mit der Faust ins Gesicht. Das Nach dem 2. Weltkrieg langweilte Caps Kampf gegen Heft erschien im Verlag Timely Comics Monate vor Nazis die Leser. Die Serie wurde eingestellt. dem Angriff auf Pearl Harbor und dem Eintritt der USA In „Avengers #4“ tauen Lee und Kirby 1964 Captain in den zweiten Weltkrieg. Damit war Captain America America im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf. Cap der politischste Comic des Golden Age. Der Timely- nahm zugleich eine Führungsrolle bei den Avengers Verleger Martin Goodman sah die Fokussierung auf ein. Ab „Tales of Suspense #59“ erzählten Lee und Hitler als Widersacher kritisch. Deshalb wurde mit The Kirby regelmäßig neue Abenteuer von Cap. Im Jahr Red Skull ein neuer Nazi-Erzfeind kreiert. Captain 1968 bekam er seine eigene Serie. Er steht für Toleranz America wurde vom damaligen Chefredakteur Joe Si- und engagiert sich mit seinem Partner The Falcon als mon erdacht und von Jack Kirby gezeichnet. Er arbei- erster Superheld für die afroamerikanische Bevölke- tete an der Serie bis 1943, als er selbst in den 2. Welt- rung. Während der Watergate-Affäre deckt Steve Ro- krieg zog. In den 1960er und 70er Jahren folgten wei- gers ein Komplott im Weißen Haus auf. Danach möchte tere Hefte von Kirby. Ab „Captain America #3“ erschie- er nicht mehr Captain America sein. Im Jahr 2007, am nen redaktionelle Texte im Heft, geschrieben von Ende des Comic-Events „Civil War“ wird Steve Rogers Goodmans jugendlichem Neffen: Stan Lee betritt die augenscheinlich getötet. Tatsächlich reist er aber in die Comicwelt. Zeit und wird nach seiner Rückkehr in die Gegenwart Chris Giarruso (2016) Steve Rogers zeichnen Mut und Ideale aus. Körperlich Agent Steve Rogers. In der Story vom Autor Ed Mini Marvels strip ist er eher schwächlich. Er nimmt am Forschungspro- Brubaker übernimmt zwischenzeitlich der Winter Sol- gramm zur Schaffung von Supersoldaten des Wissen- dier Bucky Barnes, das Schild. Im Jahr 2011 wird Ro- schaftlers Dr. Erzkin teil. Rogers bekommt zwar noch gers erneut zum Captain America. Später trägt Sam das Superserum verabreicht, doch Dr. Erzkin wird von Wilson, The Falcon Caps Uniform, da dieser im Ster- Nazi-Agenten getötet. Somit ist Steve Rogers der ben liegt. Sal Buscema / Frank Giacoia (1973) Keith Pollard / Joe Sinnott (1979) Captain America Nr.167 page 23 Captain America Nr. 236 cover John Cassaday (2017) Kieron Dwyer / Danny Bulanadi (1989) Kieron Dwyer / Al Milgrom (1989) Captain America Nr. 695 cover Captain America Nr. 358 page 1 Captain America Nr. 354 cover Howard Chaykin (2004) Jackson Guice / Mike Perkins (2008) John Cassaday (2002) Andy Kubert / Dan Green (1998) Captain America Nr. 616 page 5 Captain America Nr. 35 page 10 Captain America Nr. 3 cover Captain America Nr. 25 page 16 Ron Garney / Dan Green (1998) Jae Lee (2003) Rags Morales / Mark Morales Thomas Yeates (2001) Captain America: Sentinel of Liberty Nr. 4 page 11 Captain