Der Lässige Spielerisch Wollte Gotye Musik Ma - Chen
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POP & JAZZ Der Lässige Spielerisch wollte Gotye Musik ma - chen. Und landete einen Welterfolg. igen tlich wollte Gotye Musik immer nur als E Hobby beibehalten: „Weil es die Herangehens - weise einfach lässiger macht. Wenn keiner Erwartun - gen an dich hat, kannst du viel freier wilde Ideen um - setzen“, sagt Wouter De Backer, 31, der sich als Musi - ker Gotye nennt, was französisch ausgesprochen wird, so wie der Nachname des berühmten Modemachers Jean Paul Gaultier. Er sitzt an einem einsamen Strand eineinhalb Autostunden von Melbourne entfernt und scheint australisch entspannt – obwohl er Musik doch zu seinem Beruf gemacht hat. Mit seinem neuen Al - bum „Making Mirrors“ landete er einen internatio- nalen Bestseller, was vor allem der Single „Somebody That I Used to Know“ zu verdanken ist. Ein raffinierter, einschmiegsamer Popsong über erloschene Liebe, der auch in sozialen Netzwerken von Drew Barrymore, Ashton Kutcher und Katy Perry beklatscht wurde. Der in Belgien geborene und in Australien aufgewachsene Knabe lärmte in allerlei Schulbands, bevor er die Freu - den des Sampelns für sich entdeckte, also die Kunst, fremde Klänge neu zu nutzen. „Ich liebe den spiele - rischen Umgang mit Musik“, sagt Gotye. Dazu passt, dass sein neues Album auch erfrischend divers klingt. Dass er mit diesem Werk nun ins Rampenlicht geriet, beeindruckt ihn scheinbar nicht. Er werde nur selten erkannt, sagt er. Anstrengend waren nur all seine alten Freundinnen, die anriefen und fragten, ob Musiker Gotye: „Somebody That I Used to Know“ über sie Australisch entspannt Gotye: sei. „Ich habe sie leider alle enttäuscht, das „Making Mirrrors“ Lied ist über keine von ihnen“, sagt der Mann (Vertigo) am Strand und lacht. CHRISTOPH DALLACH Tourneen im Februar Tony Christie. 2.2. Bonn, 4.2. Fellbach, 5.2. Berlin, 7.2. Frankfurt/M., 8.2. Hamburg. Infos: www.contrapromotion. com ACT Jubilee Night. 2.2. Berlin, 3.2. Mün - Chairlift. 23.2. Hamburg, 24.2. Berlin, 25.2. Der betagte Brite war in den Siebzigern chen, 4.2. Düsseldorf, 5.2. Hamburg. Karten: München. Infos: www.meltbooking. com mit Schlagern wie „Is This the Way to www.karsten-jahnke.de Vor drei Jahren kam das hippe New Yor - Amarillo“ erfolgreich. Aber seit nachge - Mit der Sängerin C æcilie Norby, Nils ker Electro-Pop-Duo zu Ruhm, als der wachsene Fans wie Jarvis Cocker und Landgren (Posaune), Les zek Mo żdżer Song „Bruises“ in einer großen Werbe - Richard Hawley mit ihm musizieren, gilt L (Piano), Nguy ên L ê (Gitarre), Wolfgang kampagne lief. Nun melden sie sich mit er als hip. A S R Haffner (Drums) und vielen anderen dem neuen Album „Something“ zurück, E V I Musikern feiert das Label sein 20-jähri - das erste, das Caroline Polachek und Pa - Dillon. 16.2. Leipzig, 17.2. Dresden, 18./ N U : ges Bestehen. Jazz aus Europa, der es in trick Wimberly ohne Gründungsmit - 19.2. Berlin*, 19.3. Köln. Karten: www.power O T O die Pop-Charts schafft. glied Aaron Pfenning aufnahmen. line-agency.com; *ausverkauft. F 28 2/ 2012 KulturSPIEGEL Neue Pop-CDs In eine Decke gehüllt, steht die skeptisch Laura dreinblickende Künstlerin im Dunkel Gibson: der Nacht auf einer Waldlichtung am La - „La Grande“ gerfeuer. Zu diesem Plattenhüllenbild (City Slang) passt Laura Gibsons Musik. Die Songs der Amerikanerin klingen nach Wildem Westen und Geisterstunden, nach Coun - try und Klageliedern. Also Musik, die in kalten Nächten die Seele wärmt. Menschen, die dieses Album bei einem Dominique Online-Händler erwarben, orderten auch A.: „Remué“ Werke von Kate Bush und The Black (EMI) Keys. Kein Wunder, denn der in seiner Heimat sehr verehrte Franzose kombi - niert gebremst scheppernde Gitarren - klänge mit sanft entrücktem Gesang. Die Neuauflage dieses makellosen Albums wurde um eine Bonus-CD gestreckt. Mark Lanegans Stimme klingt, als hätte Mark er eine Bar leergetrunken, mit Zement ge - Lanegan gurgelt und einen Blick in die Hölle getan. Band: „Blues Sein delikates Grollen veredelte bereits Funeral“ Songs der Screaming Trees und Queens (4AD). Ab 3.2. of the Stone Age. Nun hat er mal wieder ein Soloalbum eingespielt. Zu schwelen - dem Rock’n’Roll besingt der Amerikaner die dunklen Freuden des Lebens. Obwohl Keyboarder Manfred Mann eine Manfred eindrucksvolle Karriere vorzuweisen hat, Mann’s Earth ist er eine Randfigur des Rock geblieben. Band: „40th In den Sechzigern punktete er mit Beat- Anniversary Hits, in den Siebzigern trumpfte er mit Box Set“ seiner Earth Band auf. Die Klasse seiner (Creature) verspielten Progressive-Pop-Hits wie „Blinded by the Light“ ist in einem 21- CD-Kasten wiederzuentdecken. Respekt! Als Goldmund produziert Keith Kenniff Goldmund: instrumentale Tagtraum-Melodien, die „All Will an Brian Eno erinnern. Nun hat der Ame - Prosper“ rikaner traditionelle Songs aus der Zeit (Western des Amerikanischen Bürgerkriegs neu Vinyl) eingespielt. Zu einsam hallendem Klavier und getupften Gitarren klingen Klassiker wie „Amazing Grace“ nun wie von Satie komponiert. CHRISTOPH DALLACH Auf dem Cover ihres Albums „This Si - und Plattenfirmenbetreiber (Tapete) lence Kills“ schaut die Kölnerin Domi - einst mit den Jeremy Days. Me And Cas - nique Dillon de Byington so gepflegt sity heißt die Band, mit der er derzeit schwermütig drein, wie ihre Electro-Bal - seine ambitionierten Popsongs aufführt. laden klingen. Firefox AK. 12.2. Hamburg, 13.2. Nürn - Dirk Darmstaedter. 10.2. Wolfsburg, 18.2. berg, 14.2. Wiesbaden, 15.2. Köln, 16.2. Aachen, 22.2. Frankfurt/M., 23.2. Köln, Münster, 17.2. Heidelberg, 18.2. Dresden, 24.2. Hamburg, 25.2. Keitum/Sylt, 26.2. 19.2. Regensburg, 20.2. Stuttgart, 21.2. Leip - Berlin. Außerdem solo: 27.2. Hannover, zig, 22.2. Marburg, 27.2. München, 28.2. 29.2. Kiel, 2.3. Bonn, 3.3. Darmstadt, 4.3. Berlin. Infos: www.meltbooking.com Saarbrücken. Infos: www.tapeterecords.de Die Schwedin Andrea Kellerman hat in Bekannt wurde der Hamburger Musiker London und Berlin gelebt und versteht KulturSPIEGEL 2/ 2012 29 POP & JAZZ Neue Jazz-CDs Tacumas funkiger E-Bass schafft den idea - David len Groove für Murrays erdiges Tenor - Murray/ saxofon und seine knarzende Bassklari - Jamaaladeen nette. Die Suite über Luther Kings Traum Tacuma: wurde nach Obamas Wahlsieg aufgenom - „Rendezvous men. Beim Titel „Yes, We Can“ kommt Suite“ der Dichter Amiri Baraka mit einer Rap- (Jazzwerkstatt) Einlage zu dem Quintett, dessen Sound zuweilen an Weather Report erinnert. Die Düsseldorfer Sängerin und Kompo - Esther nistin mit ungarischen Wurzeln erfindet Berlansky: für Volkslieder moderne Akkorde und „In Between“ variiert traditionelle Melodien mit ihrer (Jazzsick Sopranstimme bis hin zum Scat-Gesang Records) – so entsteht aus Folklore Jazz. Berlan - s kys Trio mit Mathias Haus (Vibrafon) sorgt für die rhythmische Spannung. Ein reizvolles Album. Gitarrist Fischer personifiziert den Auf - Julian stieg eines Jazzmusikers von heute: Prei - Fischer se bei „Jugend musiziert“ (Be reich Klas - Quartet: sik), Gewinner beim Bundes wettbewerb „Stay“ „Jugend jazzt“, ein Stipendium für das (Berthold „Berklee College of Music“. Präpariert Records) für einen Headstart, komponierte der gerade einmal 19 Jahre alte Bremer alle Stücke seiner gelungenen Debüt-CD. Der Name des Quartetts des Altsaxofo - Pure nisten Lorenz Hargassner annonciert sei - Desmond: ne Musik: Cooljazz im Stil des Dave-Bru - „When Lights beck-Saxofonisten Paul Desmond. Wie - Are Low“ derhören macht Freude, mögen Altjazzer (Minor Music). sagen; junge Fans entdecken einen für Ab 3.2. sie neuen Sound zum Chillen. Entspan - nung pur! Desmonds Welthit „Take Five“ fehlt auf der CD. HANS HIELSCHER sich hervorragend auf eingängige, unter - klampfen Songs von AC/DC, Black Sab - kühlte Electro-Pop-Songs, die an ihre bath und Co. als Lagerfeuermusik. Kollegin Lykke Li erinnern. Sharon Jones & The Dap-Kings. 26.2. Richard Galliano. 24./25.2. Hannover, München, 28.2. Berlin, 29.2. Hamburg, 1.3. 17.3. Esslingen, 29.3. Heidelberg. Infos: Köln. Karten: www.creative-talent.de www.f-cat.de Der elektrisierende Retro-Soul dieser Der bekannte französische Akkordeon- New Yorker funktioniert vor allem auf Meister spielt meistens Jazz, manchmal der Bühne umwerfend. Dass sie auch ru - Klassik und hat zuletzt ein feines Album hig toll klingen, bewiesen sie als Backing mit Filmmusiken von Nino Rota („Der Band von Amy Winehouse. Pate“!) aufgenommen. Lyambiko. 22.2. Eisleben, 23.2. Hamburg, Hellsongs. 15.2. Osnabrück, 21.2. Stutt - 24.2. Berlin, 25.2. Plauen, 26.2. Dresden, gart, 22.2. Karlsruhe, 23.2. Nürnberg, 24.2. 28.2. Kiel, 29.2. Burgdorf, 1.3. Mainz, 2.3. Marburg, 21.3. Hamburg, 22.3. Bremen, Lörrach, 6.3. Regensburg, 7.3. Wetzlar, 8.3. 23.3. Leipzig, 24.3. Kassel, 25.3. Berlin, 27.3. Bochum, 10.3. Langenau, 11.3. Bonn, 12.3. Wiesbaden, 28.3. Saarburg, 29.3. Köln, 30.3. Illingen, 13.3. Düsseldorf, 14.3. Trier, 15.3. Bochum, 17.4. Regensburg, 22.4. Konstanz, Aschaffenburg, 17.3. München, 30.3. Stutt - 23.4. München. Karten: www. sector3live.de gart. Infos: www.lyambiko.com Der Trick, laute Lieder radikal zu ent - Die mit dem „Echo Jazz“ ausgezeichnete schlacken, ist nicht neu, aber immer afrodeutsche Sängerin stellt ihr neues wieder mal amüsant. Diese Schweden Album „Lyambiko sings Gershwin“ vor. 30 2/ 2012 KulturSPIEGEL Neue Musik-DVDs Zu den Vorteilen, Neil Young zu sein, ge - Diverse: „The hört es, dass alle antanzen, wenn man Bridge School um Auftritte beim hauseigenen Benefiz- Concerts“ Festival bittet. An teils spektakuläre, stets (Reprise) akustische Konzerte von u. a. Bruce Spring steen, Brian Wilson, David Bowie, Elton John, Paul McCartney, Metallica, Bob Dylan und selbstverständlich dem Gastgeber erinnert diese Doppel-DVD. Pünktlich zum 50. Dienstjubiläum räu - The Rolling men Sir Mick und seine Gang die Ar - Stones: „Some chive aus. Dieser Konzertmitschnitt ist Girls – Live in eine der besseren Ausgrabungen und be - Texas 1978“ legt, warum diese Tournee unter Fans (Eagle Vision) als eine der besten gilt. Auffällig ener - giegeladen rauschen Jagger, Richards und Co. durch ein Set von „Miss You“ bis „Jumpin’ Jack Flash“.