ICHT DIE HERKUNFT, DIE WUNDE ZÄHLT Gemeinsam mit freiwilligen Einheimi- schen von Solferino gelingt es Henry Du- Nnant das Leid der Verwundeten und Sterbenden aus der Schlacht zu lindern. Gestärkt durch den Spruch „Tutti fratelli“ – wir sind alle Brüder – werden erstmals alle Soldaten neutral und gleich behandelt.

INE SCHLACHT INSPIRIERT ZU EINER WELTIDEE AS KOMITEE DER FÜNF Jean- erlebte 1859 eine brutale Diese fünf Bürger sind die Gründer des Ro- Schlacht in Norditalien. Sie löst bei ihm einen ten Kreuz. 1862 gibt Henry Dunant sein Buch EDenk- und Handlungsprozess aus, der die Welt verändert. D„Eine Erinnerung an Solferino“ heraus. Darin fordert er Kern ist die Gründung freiwilliger Hilfsgesellschaften. Heu- Schutz für alle, die nicht – oder nicht mehr – am Kampf te gibt es sie weltweit – und sie helfen nicht nur in Kriegs- teilnehmen und Hilfe benötigen. Die Forderungen werden situationen. später umgesetzt: mit der Gründung des Roten Kreuzes und der 1. Genfer Konvention.

NPACKEN, AUFBAUEN, ARBEITEN Dr. Louis Appia war nicht nur Mitautor der 1. Gen- fer Konvention, hat ein „Gerät zur Ruhigstellung einesA gebrochenen Arms“ erfunden, war Sekretär des Roten Kreuz, sondern war vor allem Förderer und Propagandist des Roten Kreuz: er war nicht nur am Aufbau der Gesellschaften in Ägypten und Asien beteiligt – er unterstütze auch beim Aufbau des US-amerikanischen Roten Kreuz.

EISSE BINDE UND ROTES KREUZ Entweder General Dufour oder Louis Appia haben das Rote Kreuz als Schutzzeichen erfundenW – da sind sich die Historiker nicht einig. Appia IN HESSE - MITBEGRÜNDER DES ROTEN KREUZ forderte jedoch immer ein solches Zeichen. Aus dem Proto- Dr. Louis Appia ist in aufgewachsen und koll zur 1. Genfer Konvention: „Solch ein Kennzeichen kann war Arzt. Sein Engagement war religiös geprägt – durch seinen bloßen Anblick im Herzen der Menschen ein Edoch war er wie Dunant tolerant und weltoffen. So billigte Zusammengehörigkeitsgefühl bewirken.“ Appia war dann er schon 1867 die Verwendung des roten Halbmondes als auch der Erste, der die Armbinde mit dem roten Kreuz trug: muslimisches Äquivalent zum Roten Kreuz. im Deutsch-Dänischen Krieg. AS STEHT IN DER 1. GENFER KONVENTION? Sie enthält eine Regelung für den Fall ei- nes Krieges: „… betreffend die Linderung desW Loses der im Felddienst verwundeten Militärpersonen.“ Verletzte erhalten Schutz und müssen „ohne Unterschied der Nationalität“ gepfl egt werden (Grundsatz der Unpar- teilichkeit). erstmals alle Soldaten neutral und gleich be- handelt.

864 – GENFER KONFERENZ CHÜTZT AUCH DIE ZIVILISTEN! In einer Zeit, in der Krieg als erste Lösung von Kon- Die Genfer Konvention von 1864 wurde in den letz- fl ikten gilt, unterzeichnen während der Genfer Kon- ten 150 Jahren durch die Abkommen der Haager 1ferenz dank der fünf Visionäre Henry Dunant, Dr. Louis Ap- SFriedenskonferenzen 1899 und 1907 sowie das Genfer Ab- pia, General Guillaume Dufour, und Dr. kommen von 1929, ergänzt. Nach dem zweiten Weltkrieg Theodore Maunoir zwölf Staaten die erste Genfer Konven- wurden die Genfer Abkommen maßgeblich überarbeitet. tion am 22. August 1864. Ab diesem Zeitpunkt regelt sie Nach 1949 wurden ihre Regeln dabei endlich auch auf den im Krieg die Aufnahme und den Schutz von verwundeten Schutz der von bewaffneten Konfl ikten betroffenen Zivil- Soldaten und der sie Pfl egenden. personen (4. Genfer Abkommen) ausgeweitet!

ICHT ANKLAGEN, DEM EINZELNEN HELFEN. AS ROTE KREUZ HEUTE Das Rote Kreuz besucht und registriert jähr- Heute verwirklichen 189 nationale Rotkreuz- lich tausende Menschen (2013: 469.648), die und Rothalbmondgesellschaften in ihrer täg- Nin Gefangenschaft geraten sind! Rechtliche Grundlage da- Dlichen Arbeit die sieben Grundsätze der Internationalen für sind die Genfer Abkommen und die Statuten der In- Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung: ternationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Unter Menschlichkeit / Unparteilichkeit / Neutra- vier Augen können die Gefangenen vertraulich mit dem Ro- lität / Unabhängigkeit / Freiwilligkeit / Ein- ten Kreuz sprechen und ihre Verhältnisse schildern. heit / Universalität

AS ROTE KREUZ IN HESSEN In Hessen sind in 39 Kreisverbänden und über 460 Ortsvereinen 20.000 Menschen Dfreiwillig aktiv. Männer, Frauen und Jugendliche helfen, weil sie es wollen und weil sie es können. Allein der hes- sische DRK-Rettungsdienst fährt während seiner Einsätze pro Jahr über 20 Millionen Kilometer – das ist 512 Mal um die Erde!