10 Tage 12 Spielstätten u 25 Konzerte

n Jazzfestival 24. Zürich November e Winterthur — 3. r Dezember 2017 h

Jazz in Winterthur Schlosserei Nenniger Theater Rigiblick ö Kulturhaus Helferei Museum Rietberg Mehrspur Jazz im Seefeld / GZ Riesbach r WIM Rote Fabrik Theater Neumarkt AZ Bürgerasyl-Pfrundhaus Moods t unerhoert.ch ! Willkommen zum 16. unerhört!-Festival

Andi Schnellmann, Michael Fehr. Foto: Eve-Marie Lagger 3

Gleichzeitigkeit des Verschiedenen Überraschungsreiche Musik, ausgefallene Spielformen, erstaunliche Allianzen und spezielle Bühnen: Das ist das unerhört! Die breite Ab- stützung des Festivals mit zwölf verschiedenen Veranstaltungsorten gibt der Vielstimmigkeit der hiesigen und internationalen Jazzszene jeweils passende Räume – eine Dezentralisierung, die der Gleichzei- tigkeit des Verschiedenen Tribut zollt und damit der stilistischen Viel- falt des heutigen Jazz gerecht wird. Von der Schule und der Schlosse- rei über Clubs bis ins Altersheim: Das ist gewissermassen der Lauf des Lebens – und der Ariadnefaden des Festivals, der im Zickzackkurs durch die verschiedenen Kulturorte in Winterthur und Zürich führt. Das un- erhört! stellt sich gegen die Stromlinienförmigkeit und bevorzugt die verschlungenen Pfade gegenüber dem geraden Weg. Die komplizen- haften Worte des Philosophen Michel Serres lassen sich auf das Credo des unerhört! übertragen: «Uns gilt das lineare Denken als ein wenig starr und grobschlächtig; früher hielt man es für effizient und optimal, heute ist es überholt.»

Qualität statt Stil Die Begeisterung für das Beste im Neuen wie im Bestandenen. Denn von einem sollen uns die stilistische Öffnung und die neue Breite des Festivals nicht ablenken: Die Qualität muss immer die höchstmögliche bleiben wollen, ohne dass uns das zur Mutlosigkeit verführen darf.

Reeds-Gipfeltreffen Die Saxofonistin lngrid Laubrock, dieses «kreative Epizentrum» der New Yorker Jazzszene der jüngeren Generation, wird als Artist in Re- sidence der diesjährigen Festivalausgabe in drei verschiedenen For- mationen zu hören sein: im Duo mit der japanischen Ausnahmepianis- tin Aki Takase, mit der Workshopband der ZHdK und im Trio mit den kongenialen Musikerkollegen aus New York, Stephan Crump und Cory Smythe. ln ihrem musikalischen Schaffen folgt lngrid Laubrock der für eine fortlaufende lnnovation grundlegenden Losung: Wer findet, der hat nicht richtig gesucht. Demgemäss ist lngrid Laubrocks musikalisches Schaffen von der Suche nach neuen Herausforderungen geprägt und stets vom Fahnden nach neuen Ausdrucksformen getrieben. Diese künstlerische Offenheit, Wege einzuschlagen, um zu sehen, wohin sie führen, spricht für Abenteuerlust, die auch andere am Festival auftre-

Andi Schnellmann, Michael Fehr. Foto: Eve-Marie Lagger Eve-Marie Foto: Fehr. Michael Schnellmann, Andi tende SaxofonistInnen und KlarinettistInnen auszeichnet: die jungen 4

Zürcher Saxofonisten Tapiwa Svosve und Christoph lrniger, Chris Pot- ter, Chris Speed, Andrew D’Angelo und Don Byron aus New York, Silke Eberhard und Johannes Schleiermacher aus Berlin, Emile Parisien und Louis Sclavis aus Frankreich. Sie alle sorgen für ein Reeds-Gipfeltref- fen am diesjährigen unerhört!

Monk – Tradition und Avantgarde Thelonious Monk ist der Aussenseiter im Jazz. ln der Bebop-Bewegung der Fünfzigerjahre war er gleichzeitig Neuerer und eingefleischter Tra- ditionalist, der grossartig Rag spielte und das Stride- liebte. Er hielt musikalisch zeitlebens an der 32-taktigen Songform und der 12-taktigen Bluesform sowie den damit verbundenen harmonischen Abläufen und dem durchgehenden Beat fest. Aber er spielte anders. Er war eigen, schräg, frei. Ornette Coleman sagte: «Monk ist in vielen Hinsichten frei.» Dizzie Gillespie meinte: «lmmer, wenn ich ihn spielen hörte, spielte er wie Monk, wie niemand anders.» Zu Monks Lebzeiten kamen die radikalen musikalischen Neuerungen von jüngeren Musikern wie John Coltrane, Don Cherry, Cecil Taylor, Steve Lacy. Aber alle standen unter seinem Einfluss: der stilistischen Eigenständigkeit, dem individuellen Sound, den starken Themen und den eigenwilligen Kom- positionen. ln Europa sind es musikalische PionierInnen wie Misha Mengelberg, lrène Schweizer, Alexander von Schlippenbach, Aki Taka- se, Howard Riley, deren Musik, aber auch deren künstlerische Haltung von Monk geprägt sind. Die Musik des Querdenkers, des Aussenseiters lebt weiter und trägt immer wieder zur Erneuerung des Jazz bei. Ein Grund, aus Anlass seines 100. Geburtstag am diesjährigen unerhört! den Meister und seine Musik mit drei Konzerten zu würdigen.

Race and Gender Es gibt in der Jazzgeschichte herausragende Persönlichkeiten, die in der Gesellschaft über die Musik hinaus wirken, die ihr Leben frei ge- stalten und deren Mut als Vorbild wirkt. Die Pianistin lrène Schweizer bekannte sich früh zu ihrer Homosexualität und engagierte sich in der Frauenbewegung. «Wilde Senoritas» oder «Hexensabbat» heissen einige ihrer frühen Veröffentlichungen. ln vielen Gesprächen thema- tisiert lrène Schweizer die Einsamkeit einer Musikerin in einer von Männern und Machos dominierten Jazzwelt. Der Komponist, Pianist und Sänger Julius Eastman bewegte sich in den Siebzigerjahren in der brodelnden New Yorker Downtown-Musikszene. Er war mehrfach ex- 5

poniert: ein schwarzer, homosexueller Komponist in der Welt der weis- sen Kompositionskultur. Wer die New Yorker Downtown-Szene kennt, weiss, dass in der Welt der Neuen Musik afrikanisch-amerikanische Musiker weit weniger sichtbar waren als schwule. Es gibt in der jünge- ren Geschichte der Neuen Musik prominente Vertreter homosexueller Komponisten (wie John Cage). Eastman hingegen war als Schwarzer und bekennender Schwuler ein Einzelgänger. Einsamkeit prägte sein Leben, er starb als Obdachloser. Seine Erfahrungen gingen in sein Werk ein. Die kämpferischen Titel seiner Kompositionen wie «Crazy Nigger», «Evil Nigger» oder «Gay Guerilla» wurden von der etablierten Musikwelt als anstössig empfunden, von einigen Veranstaltern zensuriert. Es kam vor, dass im gedruckten Konzertprogramm die Namen der Stücke fehl- ten. Heute, viele Jahre nach Eastmans frühem Tod, wird sein ausser- gewöhnliches Werk neu entdeckt. Zu Recht!

Neues Feuer Wenn wir heute von einer ganzen Strömung reden würden, dann könn- te man die vielleicht als «Neues Feuer» bezeichnen? Nach einigen Jahren tendenziell gediegener, eher gebremster Klänge auf den welt- weiten Bühnen macht sich nun eine häufig jugendlichere, weniger ge- filterte Emotionalität breit: Er darf auch mal wieder schmutzig klingen, wenn er will, der Jazz. Und muss nicht unbedingt rocken, wenn er laut werden möchte. Auch wieder einmal richtig blankzuziehen, ist nicht mehr verpönt. Das lassen wir lhnen wie uns nicht entgehen!

Schweben der Seele Wann haben Sie in den letzten Wochen in einer grossen Zeitung einen umfangreichen Text zum Thema Jazz gelesen? Wann im Fernsehen JazzmusikerInnen gesehen und Jazztöne gehört? Sie brauchen ein gutes Gedächtnis, Jazz ist in den Medien ein unerwünschtes Four- Letter-Word. Die seltenen Kulturformate im Fernsehen lieben den Tanz (junge Bodys) oder die Architektur (schöner Wohnen). ln den Köpfen vieler Medienmacher dominiert die Meinung: «Jazz ist vorbei», oder «Jazz verkauft sich nicht». Die deutsche Wochenzeitung «Die Zeit» wollte es genauer wissen. Sie schickte den Chefreporter Ulrich Stock ins Feld: in die Jazzclubs, an die Festivals und zu den MusikerInnen. lm «Zeit Magazin» vom 3. August 2017 berichtet der Reporter enthusias- tisch von einer lebendigen, neuen Jazzszene: «Er ist wieder da, der Jazz – in den großen Städten, in improvisierten Clubs. Und auf manchen 6

Konzerten sind die Hörer schon wieder so jung wie die Musiker.» So gut kann Journalismus sein: «… und mitten im Satz kann es losgehen, wenn der Moment da ist, der Moment, um den es geht, um den sich alles dreht, wenn das Horn golden schimmert im gelben Licht, wenn die Lider sich schließen, die Leiber sich wiegen, wenn das Jetzt plötz- lich da ist und jene Magie entsteht, auf die alle hoffen, jenes Schweben der Seele, dieses so schwer zu fassende Glück. Wenn die Gedanken stillstehen oder ihren Kurs ändern, wenn die inneren Wogen sich glät- ten oder neu formieren – wenn die Musik uns berührt.»

Was, und von wo? Schon längst hat sich gezeigt, dass Europa sich nicht zu verstecken braucht, ja geradezu wegweisend sein kann, wenn es um neuere Strö- mungen der improvisierenden Musik geht: Überall – in England, auf dem Kontinent und bis nach Südafrika – formierten sich in den Sechziger- jahren Bands und ganze Szenen, die der Entwicklung der lmprovisati- onskunst neue, weltweit weiterführende lmpulse gaben. Sie gemeinsam haben diese Musik erst zu einer wirklich breit und kreativ verankerten «Weltkunst» werden lassen! Und vielleicht nirgendwo liefen so viele Fäden dieser stilistischen wie geografischen Himmelsrichtungen zu- sammen wie in Zürich: ein zentraler Ort der menschlichen und musi- kalischen Begegnung in entscheidender Zeit und weit darüber hinaus. Wie grenzüberschreitend und -übergreifend in alle Richtungen die Rolle der hiesigen Szene sich dabei zeigte, ist mittlerweile Geschichte. Wie sehr sie es immer noch ist, bleibt für uns ein Hauptthema.

Begegnungen Ein neuer, stimmungsvoller Ort der Begegnung, des intimen Rezitals, des Gesprächs über Musik und deren Umfeld: Das sakrale Prunkstück des Kulturhauses Helferei neben dem Grossmünster ist mit seiner warmen Akustik für Klaviervorträge wie geschaffen. Ein Ort, an dem sich musikalische Gedanken mit Gedanken zur Musik wie selbstver- ständlich kreuzen: Drei Vorabende, drei musikalische Kommentare zum grossen Jubilaren Thelonious Monk, und drei Gelegenheiten, sich jeweils ab 17 Uhr bei einem gemütlichen Apéro untereinander auszu- tauschen. 7 Mike + Kate Westbrook & Big Band der Hochschule Luzern – Musik A Bigger Show

Umfassender als irgendein anderer Musiker verkörpert Mike Westbrook den individuellen Weg Grossbritanniens im Jazz und dessen zunehmen- de stilistische Selbstfindung seit den späten Fünfzigerjahren. Schon durch seine Herkunft aus der bildenden Kunstszene war Westbrook erster Repräsentant eines typisch britischen Wegs in die Musik der Nachkriegszeit, die eine einzigartige Vielfalt von Inspirationsquellen mit einem unnachahmlichen Sinn für Theatralik zu verbinden verstand. Zwischen 1960 und heute komponierte er eine eindrückliche Reihe ambitionierter, geradezu stilbildender Programme für Grossformatio- Freitag, 24. November, 20.00 Uhr Jazz in Winterthur, Alte Kaserne , nen, die ihn vom Pariser Moulin Rouge über den Dichter William Blake zum Schauspieler Peter Lorre, von den Kompositionen Duke Ellingtons über die Beatles bis zu den Opern Rossinis führten. Hauptperson in den meisten dieser Produktionen ist seit den frühen Siebzigerjahren und bis heute Westbrooks Frau Kate, die als erfolgreiche Sängerin und Hornistin auch verschiedene Libretti für ihren Mann ge- schrieben und dabei gerade die besten und erfolgreichsten seiner konzertanten Werke entscheidend mitgeprägt hat. Kaum ein bedeutender britischer Solist, der sich zwischen den Sech- ziger- und den Achtzigerjahren nicht in einer der Gross- oder Klein- formationen der beiden die Sporen ab- bzw. Lorbeeren hinzuverdient hätte, und noch heute lassen sich die Wurzeln vieler Eigenheiten und Errungenschaften des «typisch Britischen» im europäischen Jazz auf die Westbrooks zurückführen. In den letzten Jahren ist es um diesen überragenden Stilisten und Bandleader ruhiger geworden. Dass wir ihn und seine Frau Kate für die Big Band der Hochschule Luzern gewinnen konnten, ist der gemeinsame grosse Stolz der Hochschulleitung und des Festivals: Zusammen mit einer ausgewählten Schar von Masterstu- dentInnen wird er Teile aus seiner brandneuen Komposition «A Bigger Show» einstudieren und am Eröffnungsabend des diesjährigen unerhört!-Festivals in Winterthur zur Aufführung bringen. 8 Stefan Aeby Trio

Stefan Aeby: Piano André Pousaz: Bass Michi Stulz: Drums

Der Fribourger Pianist Stefan Aeby ist einer der begehrtesten jungen Schweizer Jazzpianisten. Aktiv in zahlreichen Bands wie Christoph Irnigers Pilgrim oder mit Sarah Buechi präsentiert er mit seinen kon- genialen Mitmusikern, dem Bassisten André Pousaz und dem Schlag- zeuger Michi Stulz, sein eigenes Trio. Auf seinem Album «to the light» besticht das Trio durch eine poetische Grundstimmung: die offene Freitag, 24. November, 21.00 Uhr Jazz in Winterthur, Alte Kaserne , Vision einer reduzierten Klangkunst, die Raum und Zeit lässt, um auf- einander zu reagieren und um das Schwelgen in Klängen wirken zu lassen. Florian Keller schreibt in den Liner Notes: «In ihren vielschich- tigen Klangarchitekturen verzichten die drei Melomanen auf die Wucht des Monumentalen. Vielmehr vertonen sie mit ihrem atmosphärischen Musizieren eine Poesie des Unaufdringlichen. In einer mutigen Ästhetik der Zurückhaltung liegt die Magie dieser raumgreifenden Musik, die Fingerspitzengefühl der muskulösen Geste des musikalischen Hoch- leistungssports vorzieht. Die dringliche Ensemblemusik entfaltet ihren Zauber oft in einer ruhigen Unaufgeregtheit am Rande der Stille. Das Trio kultiviert auf unprätentiöse Weise das galante Leisetreten. In ihrer lyrischen Kunst des Flüsterns liegt eine kammermusikalische Intimität. Leise spielen und auf Samtpfoten Spannung kreieren ist die Devise.» Foto: Stéphanie Borcard & Nicolas Métraux & Nicolas Borcard Stéphanie Foto: Vitali zvg, Luca Fotos: 9 Sidsel Endresen – Jan Bang

Sidsel Endresen: Voice Jan Bang: Live Sampling

Seit fast vier Dekaden prägt die norwegische Stimmakrobatin mit ihren abstrakten, doch stets sinnlichen Vokalisationen und einer unstillbaren Experimentierfreudigkeit die europäische Jazzszene. Mit ihrem zwi- schen zarter Brüchigkeit, intimer Flüsterei und proklamatorischer Direktheit changierenden Gesang erforscht sie die Möglichkeiten ihres Stimmorgans. Ohne Worte erweist sich Endresen als geheimnisvolle Geschichtenerzählerin, die röchelnd, summend und brummend den Freitag, 24. November, 22.00 Uhr Jazz in Winterthur, Alte Kaserne wörtlichen Sinn der Sprache dem Musikalischen überantwortet. Klang- liches Neuland erkundet die Norwegerin am heutigen Abend an der Seite des Elektronik-Spezialisten Jan Bang, der sich im vergangenen Jahrzehnt einen herausragenden Ruf als Live-Sampling-Artist erarbei- tet hat. Rückblickend auf die Anfänge seiner mittlerweile langen Kar- riere als Klangmagier, beschreibt er seine Kunst folgendermassen: «We called it ‹live sampling›. I found it appealing to work in a live situation with improvised music where things change at the blink of an eye. I was able to work in past, present and future, according to what the other musicians were doing and how they reacted to what I was throwing back into the mix.» Mit seinen Echtzeit-Klangbearbeitungen und den mit Sidsel Endresen gemeinsamen improvisatorischen Erkundungen wird das Duo atmosphärisch dichte, teils hypnotisch eindringliche, teils turbulente Texturen weben und sich in einen Dialog mit einer ausge- feilten reziproken Stimmführung begeben. Foto: Stéphanie Borcard & Nicolas Métraux & Nicolas Borcard Stéphanie Foto: Vitali zvg, Luca Fotos: 10 Kukuruz Quartett Julius Eastman – Piano Interpretations

Philip Bartels: Piano Duri Collenberg: Piano Simone Keller: Piano Lukas Rickli: Piano

Das Klavier-Ensemble Kukuruz ist gleichermassen auf Theaterbühnen, in Konzertsälen, Clubs, Bars und Werkstätten zu Hause. 2015 standen die vier PianistInnen im Zentrum der Musiktheater-Produktion «piano forte» von Ruedi Häusermann im Schauspielhaus Zürich. 2017 erntete ein Auftritt an der documenta 14 im Athener Konzertsaal Megaron ste- Samstag, 25. November, 20.00 Uhr Schlosserei Nenniger hende Ovationen, bei dem sie auf vier Flügeln Werke von Julius Eastman interpretierten. Die Musik des New Yorker Komponisten, Amerikas ver- gessenem Minimalisten, der ein spannendes, höchst aktuelles Werk hinterliess, beschäftigt das Kukuruz Quartett seit Jahren. Eastman dachte die minimalistische Avantgarde weiter, indem er deren Stilmus- ter mit den freieren Impulsen des energetischen Jazz und der kraft- vollen Popmusik auflud. Der schwarze Komponist, der seine Werke mit Titeln wie «Evil Nigger», «Crazy Nigger» oder «Gay Guerilla» versah, starb 1990 mit 49 Jahren als Obdachloser in New York. Am unerhört!- Festival spielt das Kukuruz Quartett zwei Stücke aus den «Nigger Series» sowie die frei notierten Stücke «Buddha» und «Fugue No. 1», die East- man dem Maler Dieter Hall widmete, der ihn 1983 nach Zürich einlud. Foto: Klaus Hoffmann Klaus Foto: 11 Foto: Klaus Hoffmann Klaus Foto: 12 London Jazz Composers Orchestra Harmos

Barry Guy: b, dir · Agustí Fernández: p · Jürg Wickihalder: ts, ss · Michael Niesemann: as · Julius Gabriel: bars · Simon Picard: ts · Pete McPhail: as, fl · Conny Bauer, Chris Bridges, Alan Tomlinson: tb · Henry Lowther, Percy Pursglove, Rich Laughlin: tp · Marc Unternährer: tu · Phil Wachsmann: vl · Barre Philips: b · Lucas Niggli, Dieter Ulrich: perc

«Eine Feier, ein Fest», schrieb der Jazzkritiker Bert Noglik zur Kompo- sition «Harmos» des britisch-schweizerischen Komponisten und Bassisten Barry Guy. Das 50-minütige Orchesterwerk ist ein «grosser Gesang. Wer das Stück je gehört hat, wird es nie mehr vergessen.» Als Sonntag, 26. November, 18.00 Uhr Theater Rigiblick eine Art Manifest verdeutlicht es Barry Guys Vorstellung vom Kompo- nieren: Struktur und Improvisation werden in Spannung zueinander versetzt, sodass melodiöse Teile, ruhige Partien und ausgedehnte Im- provisationen der Jazzsolisten einen grossen Bogen führen und die Intensität ins Atemlose wachsen lassen. Guy komponierte «Harmos» 1987 für die Originalbesetzung des London Jazz Composers Orchestra mit den Pionieren des europäischen Jazz und führte es im selben Jahr in der Roten Fabrik erstmals in Zürich auf. Zwei Jahre später im Studio des Schweizer Radios aufgenommen (Intakt CD 013), folgten dann die grossen Bühnen in Berlin, Paris, Rom. Nun präsentiert Barry Guy, der seit vielen Jahren in der Schweiz wohnt, die Komposition mit einer neuen Besetzung des London Jazz Composers Orchestra: Der Kern der britischen Originalbesetzung wird um die Schweizer Musiker Lucas Niggli, Jürg Wickihalder, Dieter Ulrich und Marc Unternährer ergänzt. Foto: zvg Foto: Casanellas Imma Tasic, Dragan Fotos: 13 Celebrating Thelonious Monk Aki Takase –

Aki Takase: Piano Ingrid Laubrock: Saxophone

Dass diese beiden Musikerinnen aufeinandertreffen werden, war seit längerem klar. Zwar liegen Jahre zwischen Aki Takase und Ingrid Laub- rock, doch sind beide in mehreren Hinsichten verwandt. Aki Takase, eine der brillantesten Pianistinnen des Jazz, vertraut mit der Jazztra- dition und den avancierten Gestaltungsmitteln der Moderne, verfügt über eine reiche biografische Geschichte und ein grosses und beein- druckendes Werk. Sie wagte den Gang von Tokio nach Berlin, aus der Dienstag, 28. November, 18.00 Uhr Kulturhaus Helferei japanischen Kultur in die amerikanisch-europäische Welt der Musik. Kühn, mutig und eigensinnig wie Aki Takase und ebenfalls bewandert in der Tradition des Jazz ist die aus Deutschland stammende Saxofo- nistin Ingrid Laubrock, deren Lebensweg sie von Deutschland über London nach Brooklyn führte, wo sie heute im Kreis der Brooklyner Avantgarde wirkt. Sie musiziert mit Anthony Braxton, Jason Moran oder . Ein erstes Duo spielten Takase–Laubrock am Jazzfest in Ber- lin im Herbst 2016, am Intakt-Festival im Londoner Vortex Jazzclub im Frühjahr 2017 kam es zur zweiten Begegnung. An beiden Konzerten war Thelonious Monk als eine der Referenzen zu hören, um die sich die Musik der beiden Musikerinnen dreht. Foto: zvg Foto: Casanellas Imma Tasic, Dragan Fotos: 14 Foto: Jean-Baptiste Millot Jean-Baptiste Foto: 15 Louis Sclavis – Dominique Pifarély – Vincent Courtois

Louis Sclavis: Clarinet Dominique Pifarély: Violine Vincent Courtois: Violoncello

Das unerhört!-Festival ist auch in diesem Jahr wieder zu Gast im Museum Rietberg und lädt an diesem Abend zu einem Gipfeltreffen dreier junggebliebener Urgesteine der französischen Jazzszene ein. Als Kreativste ihrer Zunft haben sich die musikalischen Wege des Klarinet- tisten Louis Sclavis, des Violinisten Dominique Pifarély und des Cellisten Vincent Courtois über die Jahre mehrfach in diversen Formationen Dienstag, 28. November, 19.30 Uhr Museum Rietberg gekreuzt – nun haben sie sich zu einem originären Trio vereint: eine neue Band mit einer langen Vorgeschichte. Sclavis und Pifarély spielen seit über 35 Jahren in diversen Projekten zusammen, Sclavis und Cour- tois seit 25 Jahren, und zudem waren die drei begnadeten Improvisa- toren beispielsweise 2013 im Projekt «Flying Soul» der seit langem in Berlin lebenden japanischen Pianistin Aki Takase vereint. In ihrem Trio bewegen sich die drei Musiker auf der Schnittstelle zwischen zeitge- nössischer Kammermusik und freiem Jazz. Alle drei haben eine unver- wechselbare Klangsprache und finden in einem hierarchiefreien Zusam- menspiel zu einem poetischen, von lyrischer Intensität durchwobenen Sound. Im feinnervigen Zusammenspiel zeigt das hochkarätige Trio die Kunst des Sichfallenlassens von kompositorischer Sicherheit in freie Kollektivimprovisationen, die in ihrer Sensibilität und kammermusikali- schen Intimität stets zu überraschen vermag. Foto: Jean-Baptiste Millot Jean-Baptiste Foto: 16 Celebrating Thelonious Monk Mike Westbrook

Mike Westbrook: Piano

Man hat ihn immer wieder als Duke Ellington des europäischen Jazz apostrophiert, und die Verwandtschaft zwischen Mike Westbrook und seinem transatlantischen Übervater geht tatsächlich weit über die beiderseitige Bedeutung als Bandleader, Komponist und Stilist hinaus. So vergisst man über dieser Leistung leicht, dass beide auch unver- wechselbare Instrumentalisten waren bzw. sind. Nicht zuletzt verbin- det sie eine impressionistisch gefärbte, bis ins Fragmentarische redu- zierte und stets symphonisch gedachte Improvisationstechnik. Genau Mittwoch, 29. November, 18.00 Uhr Kulturhaus Helferei diese Eigenheit teilen sowohl Ellington wie Westbrook wiederum mit dem Jubilaren, der dieses Jahr in der Piano-Reihe der «Helferei» ge- feiert werden soll: Thelonious Monk, der seine erste Platte als Band- leader ebenfalls dem Übervater Ellington widmete. Auf diese Weise schliesst sich mit Westbrooks Solokonzert am unerhört!-Festival also ein ganz besonderer pianistischer Kreis, genauer vielleicht noch ein gleichschenkliges Dreieck ... Foto: FKA Foto: zvg Foto: Arbenz. Michael 17 Michael Arbenz & Big Band der Hochschule Luzern – Musik Symphonic Bop

David Grottschreiber: Conductor

Mit seiner völlig ausgeglichenen Verwurzelung in der klassischen Musik wie in der Jazz- und Improvisationskultur weist die Biografie des Schwei- zer Pianisten und Komponisten Michael Arbenz Eigenheiten auf, die für einen Musiker seiner Generation noch durchaus ungewöhnlich waren. Wer in Projekten einerseits so selbstverständlich mit Heinz Holliger, Kent Nagano und Paul Sacher wie andererseits mit Dave Liebmann oder Greg Osby zusammenarbeitet, kann sich tatsächlich als mit allen Was- Mittwoch, 29. November, 19.30 Uhr Jazz im Seefeld, GZ Riesbach , sern gewaschen bezeichnen. Für eben diesen stilistisch übergreifenden Standpunkt und die bewundernswerte Sicherheit, mit der Arbenz die verschiedenen Welten zu verschmelzen versteht, wurde er im Jahr 2000 mit dem European Award of Culture geehrt. Dass er genau diese Verschmelzung der Idiome mit der Luzerner Big Band zu zelebrieren gedenkt, ist uns ein besonderes Vergnügen, und kaum ein Arrangeur bzw. Komponist wird ihm in diesem spezifischen Genre das Wasser reichen können! Foto: FKA Foto: zvg Foto: Arbenz. Michael 18 Max Andrzejewski´s HÜTTE & The Homegrown Organic Gospel Choir

Johannes Schleiermacher: Saxophone Tobias Hoffmann: Guitar Andreas Lang: Bass Max Andrzejewski: Drums Chor: Winnie Brückner, Zola Mennenöh, Stephen Moult, Tobias Christl

Bühne frei für ein erfrischend eigenwilliges Liebesspiel zwischen zeit- genössischem Free Jazz und Gospel: Max Andrzejewski’s HÜTTE and The Homegrown Organic Gospel Choir ist die Amalgamierung des jun- gen, preisgekrönten Berliner Jazzquartetts HÜTTE (Neuer Deutscher Mittwoch, 29. November, 21.00 Uhr Jazz im Seefeld, GZ Riesbach Jazzpreis 2013) mit einem vierköpfigen Gospelchor. «Kaum eine ande- re junge Jazzband hat in den letzten Jahren in Deutschland so viel Aufsehen erregt wie Max Andrzejewski’s HÜTTE», sagt der begeisterte Musikjournalist Wolf Kampmann. Mit Spielfreude und trotziger Verschro- benheit pflegt diese Berliner Truppe – der Drummer und Spiritus Rector Max Andrzejewski, der Saxofonist Johannes Schleiermacher, der Bassist Andreas Lang sowie der Gitarrist Tobias Hoffmann – einen leidenschaftlichen musikalischen Wahnwitz von qualitativ höchster Güte. An der langen Leine der Improvisation zwischen avantgardisti- schem Swing, groovigem Noise und lyrischen Passagen pendelnd – im Geiste der Chicagoer Szene um Lester Bowie –, liefern sich die vier energetischen Hüttenmusiker mit den vier starken GesangssolistInnen musikalisch hochstehende Konfrontationen, ja gar Gefechte voller Iro- nie und Überraschungen. Vor Einfallsreichtum strotzend nehmen uns diese acht AusnahmemusikerInnen auf einen Teufelsritt durch die Jazz- geschichte mit und laden dabei zu einem vergnüglichen und hintersin- nigen Spiel mit Erwartungen ein. Foto: Dovile Sermokas Dovile Foto: 19 Foto: Dovile Sermokas Dovile Foto: 20 JazzBaragge Wednesday Jam

Hans Feigenwinter: Piano Ilya Alabuzhev: Bass Josep Cordobés: Drums

In einer gemütlichen Holzbaracke zwischen Sihlpromenade und Be- derstrasse hatten sie begonnen, die wöchentlichen Musikertreffen, und sind nun, nach einigen Zwischenstationen, seit kürzerer Zeit jeden Mittwoch zu Gast im Moods. Den MusikerInnen und HörerInnen des unerhört!-Festivals bieten die Organisatoren eine Session-Band an, die unter der Leitung des eben- Mittwoch, 29. November, 20.30 Uhr Moods so originellen wie erfahrenen Pianisten Hans Feigenwinter musikalisch durch die Nacht führen wird. Für den besonderen Anlass bittet dieser zwei Mitmusiker auf die Bühne, die in den letzten Jahren verschie- dentlich auf sich aufmerksam machten: Der Schlagzeuger Josep Cordobés trommelt am prominentesten in Jérémie Krüttlis Trio, wäh- rend der ukrainische Bassist Ilya Alabuzhev als hoch gelobter und in ganz Europa erfolgreicher Begleiter und Solist in Basel seine neue Heimat gefunden hat.

Fotos: Bernhard Ley, zvg, David Aguinaga zvg, David Ley, Bernhard Fotos: Pfeffer Francesca Foto: 21 Celebrating Thelonious Monk Irène Schweizer

Irène Schweizer: Piano

Solokonzerte von Irène Schweizer sind selten, nur alle paar Jahre be- glückt die Pianistin das Zürcher Publikum mit ihrer Solokunst. Einige ihrer Solokonzerte haben Jazzgeschichte geschrieben, etwa vor fünf Jahren in der Tonhalle in Zürich. «Eine Sternstunde», urteilte Manfred Papst, der Feuilletonchef der «NZZ am Sonntag». Bei fast allen ihren Soloauftritten erinnert Irène Schweizer an die Musik Thelonious Monks. Der Pianist und Komponist, dessen gut 70 Kompositionen Jazzklassiker geworden sind, ist für Irène Schweizer ein intensiver Begleiter, ein In- Donnerstag, 30. November, 18.00 Uhr Kulturhaus Helferei spirator und eine Quelle von Freude und Eigensinn. In der grossen Irène-Schweizer-Biografie von Christian Broecking («Irène Schweizer – Jazz, Avantgarde, Politik». Broecking Verlag) sagt die Pianistin: «Monks Kompositionen sind für mich bis heute einzigartig und originell. Für mich ist Monk auch eine Frage der Haltung, eine Frage der inneren Einstellung.» Und bis heute gilt, was Irène Schweizer vor 31 Jahren in einem «Phone Interview from Manhattan» sagte: «I still have a hard time with him.» Am unerhört!-Festival würdigt Irène Schweizer den grossen Pianisten Thelonious Monk zum 100. Geburtstag nicht mit einem Monk-Programm, sondern mit ihrer eigenen Musik, Monk-Inspirationen und Monk-Verehrungen. Fotos: Bernhard Ley, zvg, David Aguinaga zvg, David Ley, Bernhard Fotos: Pfeffer Francesca Foto: 22 Dorothea Schürch

Dorothea Schürch: Voice

Sie tanzt auf vielen Bällen gleichzeitig und hat sich und ihre Ideen doch nie aus den Augen verloren. Anfang der Achtzigerjahre war sie plötzlich da, eine hochtalentierte Senkrechtstarterin, die über die Bands des Bündner Saxofonisten Werner Lüdi sofort in die europäische Chefeta- ge katapultiert wurde. Von ihrem ungeahnten Erfolg nicht geblendet, widmete sie sich zunehmend auch der zeitgenössisch-klassischen Musik, der Performance, der bildenden Kunst und der Regie. Ihre Originalität und Vielseitigkeit als Stimmkünstlerin ist unglaublich, ihre Donnerstag, 30. November, 20.00 Uhr WIM – Werkstatt für Improvisierte Musik , Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, nicht minder. Unterstützt von der singenden Säge, die ihren performativen Auftritten etwas er- frischend Skurriles verleiht, ist sie eine der ungreifbarsten, aber intui- tiv überzeugendsten Persönlichkeiten auf weit mehr als nur einer Szene geworden und geblieben. Foto: Peter Gannushkin Peter Foto: Kolosov Serge Foto: 23 DDK: Jacques Demierre – Axel Dörner – Jonas Kocher

Jacques Demierre: Piano Axel Dörner: Trumpet Jonas Kocher: Accordion

Seit Jahrzehnten gehört der gebürtige Genfer Jacques Demierre zu den wichtigen Stimmen unter den freien Improvisatoren des Landes und weit über seine Grenzen hinaus. Sein erratischer Stil, dessen Unverwechselbarkeit nicht zuletzt von der äussersten Reduktion bei der Auswahl der Mittel und deren geradezu gnadenlos konsequenten Anwendung im Spiel lebt, liess ihn zu einem ausgesprochenen Donnerstag, 30. November, 21.00 Uhr WIM – Werkstatt für Improvisierte Musik «musician’s musician» werden. Dass er bei seinem zweiten Auftritt am unerhört!-Festival in der WIM (und damit von einem reinen Musiker- Innengremium programmiert) auftritt, ist keine Überraschung. Der Wunsch, ihn zusammen mit dem herausragenden Berliner Trompeter Axel Dörner einzuladen, nicht weniger: Ebenfalls ein virtuoser Meister des Instruments, ist seiner Musik dieselbe unbeirrbare Konzentration auf die gewählten Materialien und eine beeindruckende Sparsamkeit im Vortrag eigen. Eine ganze Generation jünger, aber von gleicher sou- veräner Klarheit und völliger Stringenz in Klang und Ausdruck, ist der Waadtländer Akkordeonist Jonas Kocher, der seit bald zehn Jahren mit den beiden Altmeistern im Trio auftritt. Eine Band von seltener Ausge- glichenheit und stilistischer Homogenität, die man in diesem Genre als geradezu «klassisch» bezeichnen muss. Foto: Peter Gannushkin Peter Foto: Kolosov Serge Foto: 24 Foto: Cees van der Ven der van Cees Foto: 25 Ingrid Laubrock & Workshop Band der ZHdK

Ingrid Laubrock: Saxophone

Rasch seit der Verlegung ihres Lebensmittelpunkts nach Brooklyn im Jahr 2008 ist Ingrid Laubrock zu einem kreativen Epizentrum der New Yorker Jazzszene der jüngeren Generation geworden und zählt mitt- lerweile international zu den signifikanten Stimmen des zeitgenössi- schen Jazz. Laubrocks konsequent eingeschlagener Weg des Musizie- rens ohne Scheuklappen führt in musikalische Gefilde, in denen schubladisierende Genrezuordnungen hinfällig werden. Als musikali- sche Grenzgängerin mit einem produktiven Eigensinn ausgestattet, Donnerstag, 30. November, 20.30 Uhr Mehrspur bewegt sie sich stets am Rande – dort, wo alles ineinanderfliesst und zusammenhängt und von wo aus sich Laubrocks weit ausladender musikalischer Kosmos vermessen lässt. Wir freuen uns sehr, sie als Leiterin der diesjährigen Festival-Workshop-Band der Zürcher Hoch- schule zusammen mit den Zürcher Jazz-StudentInnen am unerhört!- Festival willkommen zu heissen. Foto: Cees van der Ven der van Cees Foto: 26 Tapiwa Svosve – William Parker – Hamid Drake

Tapiwa Svosve: Saxophone William Parker: Bass Hamid Drake: Drums

Er ist der jüngste Musiker, den wir je auf die grosse Bühne im Clubraum gebeten haben, und es bestand für die Programmgruppe kein Zweifel, dass er dort auch hingehört. Noch keine zwanzig Jahre alt, überrasch- te uns Tapiva Svosve nachhaltig in einer Workshop-Band des unerhört!- Festivals an der ZHdK, und seither tritt er in immer neuen Zusammen- hängen immer noch überzeugender in Erscheinung. Am heutigen Abend Freitag, 1. Dezember, 19.30 Uhr Rote Fabrik, Clubraum , trifft er auf eine Rhythm-Section, die man kaum noch vorzustellen wagt: William Parker, vor zwei Jahren für ein denkwürdiges Solokonzert Gast auf unserer Bühne, ist die Legende unter den Bassisten des zeit- genössischen freien Jazz und in der New Yorker Zeitschrift «Village Voice» als «the most consistently brilliant free jazz bassist of all times» apostrophiert. Dass er weit über ein Jahrzehnt Cecil Taylors ständiger Begleiter am Bass war, spricht da eigentlich für sich. Hamid Drake sei- nerseits ist ein Kind der Chicagoer AACM-Bewegung und fiel dort als wunderbar offen swingender Drummer Fred Andersons schon früh auf, wurde schnell einer der beliebtesten Begleiter der «Great Black Music»- Szene im Allgemeinen und der Lieblingsschlagzeuger William Parkers im Speziellen. Wie könnten da noch Wünsche offen sein?! Fotos: Paul Märki, Marek Lazarski, Francesca Pfeffer Francesca Lazarski, Marek Märki, Paul Fotos: Foto:zvg 27 Stephan Crump – Ingrid Laubrock – Cory Smythe

Stephan Crump: Bass Ingrid Laubrock: Saxophone Cory Smythe: Piano

«Für mich ist die freie Improvisation nichts anderes als Komponieren – spontanes Komponieren aus dem Augenblick», sagt Bassist Stephan Crump zum Konzept des in der Roten Fabrik auftretenden Trios, das sich ganz dem spontanen Schöpfen aus dem Augenblick ohne thematische Vorgaben verschrieben hat. In diesem hierarchiefreien Trio kommen drei idealtypische Partner zusammen, die das Denken in kompositorischen Freitag, 1. Dezember, 21.00 Uhr Rote Fabrik, Clubraum , Strukturen mitbringen. Saxofonistin Ingrid Laubrock ist in ihren unzäh- ligen Projekten kompositorisch tätig, pendelt stets spielerisch zwischen Komposition und Improvisation und bewegt sich leichtfüssig zwischen harmonisch und rhythmisch gebundenem Jazz und freier Improvisation. Der Pianist Cory Smythe (für die Einspielung «In 27 Pieces: The Hilary Hahn Encores» 2015 mit einem Grammy dekoriert) kommt ursprünglich aus der neuen E-Musik und ist als Ensemblemitglied des International Contemporary Ensemble (ICE) lustwandelnder Grenzgänger zwischen Neuer Musik und Jazz-Improvisation. Mit Stephan Crump, der nebst dem Engagement im Vijay Iyer Trio auch oft in kammermusikalischen Beset- zungen unterwegs ist, sorgen die drei mit ihrer filigranen, von kollektiv- dienlicher Zurückhaltung geprägten Improvisationskunst für einen wei- teren Festival-Höhepunkt: Geniessen Sie diese mehrheitlich aus der Ruhe geschöpften klanglichen Feinheiten und weit ausladenden Span- nungsbögen, in denen, so Crump, «jede Note zu einem Planeten wird». Fotos: Paul Märki, Marek Lazarski, Francesca Pfeffer Francesca Lazarski, Marek Märki, Paul Fotos: Foto:zvg 28 Human Feel

Kurt Rosenwinkel: Guitar Andrew D’Angelo: Saxophone Chris Speed: Saxophone Jim Black: Drums

Was im Pop und Rock mittlerweile selbstverständlich ist, gilt im Jazz als eine Ausnahme: Die Wiedervereinigung einer Band. Das prominent besetzte Kollektiv Human Feel mit Kurt Rosenwinkel an der Gitarre, Jim Black am Schlagzeug, Andrew D’Angelo und Chris Speed an den Saxo- fonen tut in diesem Jahr genau dies, und wir freuen uns sehr, dass sie Freitag, 1. Dezember, 22.15 Uhr Rote Fabrik, Clubraum heute auf der Bühne der Roten Fabrik ein farbenfrohes und vielstim- miges Schlussbouquet zünden. Bereits 1987 von Black, Speed und D’Angelo gegründet, stiess 1990 Rosenwinkel dazu, und die vier feinen Rabauken siedelten nach New York über, wo Human Feel in der blü- henden Downtown-Szene über Jahre für Furore sorgte. Ihrer scharf- sinnigen Verschmelzung von alternativem Rock, freiem Jazz und Kam- mermusik, ohne sich dadurch in einer postmodernen Oberfläche zu verzetteln, bleiben sie bis heute treu. Die Mischung diverser musikali- scher Ästhetiken ist im Falle von Human Feel kein Crossover-Schnell- schuss, der blasiert im Sinne des Fake-Jazz daherkommt. Die Vermen- gung basiert auf der intensiven und integren Auseinandersetzung mit den verarbeiteten musikalischen Idiomen und sorgt für eine höchst eigene Tonsprache. Die vier Freunde haben das risikoreiche Spiel aus Kalkül und Spontaneität verinnerlicht und loten in ihrer zwischen Kom- position und Improvisation oszillierenden Tonkunst die Grenze zwischen Ordnung und Chaos aus. Leinen los und viel Vergnügen! Foto: Frank Schindelbeck Frank Foto: Lagger Eve-Marie Foto: 29 Michael Fehr – Manuel Troller – Andi Schnellmann – Julian Sartorius

Michael Fehr: Voice Manuel Troller: Guitar Andi Schnellmann: Bass Julian Sartorius: Drums

Das unerhört! zu Gast im Theater Neumarkt, im Rahmen des Festivals traditionell der Begegnungsort von Sprache und Musik, wartet mit einem literarisch-musikalischen Ereignis der Extraklasse auf. Michael Fehr ist gegenwärtig einer der originellsten Erzähler. Er lässt die Grenzen von Prosa und Lyrik verschmelzen, wobei seiner pulsierenden Sprache eine Samstag, 2. Dezember, 15.00 Uhr Theater Neumarkt ganz eigene Rhythmik und Musikalität eigen ist. An diesem Nachmittag trifft der Autor mit dem ausgeprägten Hang zum Klang mit seiner Sprachkunst auf die Musikerpersönlichkeiten Manuel Troller, Andi Schnellmann und Julian Sartorius. Die Texte werden zu Musik. Fehrs rauchige Stimme – teils singend, teils rezitierend, mal kraftvoll über- bordend, mal zerbrechlich ruhig – sowie die Verquickung von Sprache und Gesang sind dem Blues zugetan. Zusammen mit der dringlichen Tonkunst der drei innovativen Instrumentalisten wird die Musik in die- sem sprachlich-musikalischen Zusammenspiel gleichsam zur aussage- kräftigen Klangrede, und die Geschichten verwandeln sich zu Songs. Das verspricht ein zauberhaft seelenvoller Nachmittag zu werden! Foto: Frank Schindelbeck Frank Foto: Lagger Eve-Marie Foto: 30 Foto: Rüdiger Kusserow Rüdiger Foto: 31 Silke Eberhard Trio

Silke Eberhard: Alto Saxophone, Bass Clarinet Jan Roder: Bass Kay Lübke: Drums

Das Silke Eberhard Trio bewegt sich in der stolzen Tradition der Saxo- fon-Jazztrios. Die Berliner Musikerin, die die amerikanische Jazzzeit- schrift «Downbeat» in ihrer neusten Kritikerumfrage zu den wichtigs- ten Stimmen ihres Instruments zählt, kennt die Jazzmoderne. Sie hat sich während Jahren mit Jazzgrössen wie Mingus, Dolphy und Coleman auseinandergesetzt. Mit musikalischer Meisterschaft, improvisatori- Samstag, 2. Dezember, 19.30 Uhr Rote Fabrik, Clubraum , scher Intensität, auch mit Witz und Charme spielt das Trio eigene, höchst originelle Kompositionen. Silke Eberhard, der Bassist Jan Roder und der Schlagzeuger Kay Lübke setzen allein durch den Sound, den sie sich im Lauf der Jahre erarbeitet haben, und das gegenseitige Ver- trauen sowie die zehnjährige Trioerfahrung eigene Akzente. «In dieser Gruppe spüre ich grosse Freiheit», sagt Silke Eberhard über ihre Zu- sammenarbeit mit Jan Roder und Kay Lübke. Obwohl sich das Trio erst 2006 formierte, reicht ihre Geschichte mit den beiden Musikern bis in die Mitte der Neunzigerjahre zurück, und die intensive Beziehung der drei ist in jedem Ton zu hören. Foto: Rüdiger Kusserow Rüdiger Foto: 32 Guitars

Dave Gisler, Flo Stoffner, Dominic Landolt, Urs Müller: Guitar

Die Gitarre ist das Instrument der unendlichen Möglichkeiten im weiten Soundkosmos. Die Gitarre steht für raue Elektrizität und komplexe Elektronik, für Effekte, Saiten, Pedale und Amplifiers. Im Quartett Guitars treffen sich vier Persönlichkeiten, vier Individualisten der jün- geren Schweizer Musikwelt. Sie repräsentieren verschiedenste Szenen. Alle vier sind Grenzüberschreiter, Jazzmusiker eben. Flo Stoffner, mit gerade mal 41 Jahren der Älteste des Quartetts, bewegt sich auf dem internationalen Parkett, spielt mit Rudi Mahall, Paul Lovens und Evan Samstag, 2. Dezember, 21.00 Uhr Rote Fabrik, Clubraum , Parker. Dave Gisler, 34 Jahre alt, prägt mit seinem Sound das Spiel mehrerer junger Schweizer Bands wie Christoph Irniger’s Pilgrim oder Florian Egli’s Weird Beard und präsentiert im Dave Gisler Trio seine eigene Musik. Urs Müller, 33 Jahre alt, ist Mitglied in Christy Doran’s Gitarrenorchester und war dieses Jahr am Jazzfestival Willisau mit der Gruppe Kali zu hören. Dominic Landolt, der Senkrechtstarter, spielt als 30-Jähriger mit dem Trio Heinz Herbert bereits auf internationalen Festivalbühnen und tritt mit Mary Halvorson und Lucas Niggli auf. Das unerhört!-Konzert der Guitars ist eine Uraufführung. Die vier Gitarris- ten schreiben für dieses Konzert eigene Kompositionen als Startram- pen für abenteuerliche Flüge in den Kosmos der musikalischen Freiheit. Fotos: S. Aeby, zvg, Marcel Meier, zvg Meier, zvg, Marcel Aeby, S. Fotos: zvg Sakayama, Rue Tamás, Talabér Fotos: 33 Chris Potter – Craig Taborn – Eric Harland

Chris Potter: Saxophone Craig Taborn: Fender Rhodes, Piano Eric Harland: Drums

Es ist nicht übertrieben, den Tenorsaxofonisten Chris Potter, den Pia- nisten Craig Taborn und den Drummer Eric Harland als drei der einfluss- reichsten Instrumentalisten des Jazz der Gegenwart zu rühmen. Wir freuen uns sehr, diese drei stilbildenden Musiker, die sich Anfang des Jahres zu diesem prickelnden Trio formierten, auf ihrer ersten Europa- tournee zu präsentieren! Die drei musikalischen Visionäre kennen sich Samstag, 2. Dezember, 22.15 Uhr Rote Fabrik, Clubraum schon jahrelang aus diversen gefeierten Formationen, und eins steht fest: Kreativer Stillstand ist bei diesen drei Aushängeschildern der New Yorker Jazzszene nicht zu erwarten. Stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen hat sich Chris Potter in den letzten Jahren mit ei- genen Projekten von einem Sideman-Giganten zu einem den aktuellen Jazz prägenden Bandleader und Komponisten entwickelt. Potter gilt als technisch überragender Saxofonist, doch stellt er seine Virtuosität stets in den Dienst der Band, die aus innovationsfreudigen Individualisten besteht, deren Energie zu einem energetisch-kraftvollen Trio-Interplay gebündelt wird. Mit ihm spielen der gleichsam von Jazz, zeitgenössischer Klassik und elektronischer Musik beeinflusste Tastenmagier Craig Taborn und der seit Jahren auf allen Drummer-Bestenlisten geführte Eric Har- land, von dem gesagt wird, er lege den Rhythmus für die Zukunft des Jazz fest. Beim unerhört!-Festival werden die zu den prägnantesten Vertretern der New Yorker Downtown-Szene zählenden Musiker einen zeitgenössischen frischen Jazz zelebrieren, bei dem nicht die solistische Kür, sondern der Individualismus des Kollektivs im Zentrum steht. Ein energiegeladenes Feuerwerk zum Abschluss eines mit Spannung erwar- teten Abends! Fotos: S. Aeby, zvg, Marcel Meier, zvg Meier, zvg, Marcel Aeby, S. Fotos: zvg Sakayama, Rue Tamás, Talabér Fotos: 34 Don Byron – Aruán Ortiz

Don Byron: Clarinet Aruán Ortiz: Piano

Don Byron stammt aus der Bronx, New York. Aruán Ortiz ist in Santiago de Cuba aufgewachsen. In New York haben sich die beiden Musiker getroffen. Byron, der weltbekannte Klarinettist, der für das amerikani- sche Label Nonesuch (heute Warner Music Group) erfolgreiche Platten aufgenommen hat – unter anderem auch eine eigenwillige Interpreta- tion der Klezmer-Musik von Mickey Katz – lud den jüngeren Pianisten in sein Quartett für eine Europatournee und ein Konzert am New Yorker Sonntag, 3. Dezember, 16.00 Uhr Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus Winter Jazzfest 2015 ein. Der kubanische Pianist Aruán Ortiz, als Rising Star gefeiert und für die in Zürich aufgenommene Solo-Platte «Cub(an) ism» von der amerikanischen Jazzzeitschrift «Downbeat» mit der be- gehrten und selten verliehenen 5-Sterne-Rezension ausgezeichnet, findet in Don Byron einen passenden Duo-Partner. «Ich schätze seine Kühnheit – ohne künstlerische Grenzen. Er ist ein Innovator zwischen Jazz, Klassik, Karibik und Klezmer», sagt Ortiz über Byron. Die kleine Besetzung gibt den Musikern Raum für kammermusikalische Zwiege- spräche und für spontane Exkurse in die Musiken der Welt. Byron und Ortiz kommen ans unerhört!-Festival mit einer Sammlung eigener Kom- positionen und schöner Jazzstandards. Sie werden afrokubanisch swin- gen, in die Moderne der neuen Musik ausschweifen – immer auf dem Boden der grossen Tradition des amerikanischen Jazz. Foto: Michelle Ettlin Michelle Foto: Kaufman Dave Foto: 35 Foto: Michelle Ettlin Michelle Foto: Kaufman Dave Foto: 36 Christoph Irniger – Demian Cabaud – Jeff Williams

Christoph Irniger: Saxophone Demian Cabaud: Bass Jeff Williams: Drums

In immer wieder neuen Zusammenhängen überzeugt Christoph Irniger als Saxofonist, Komponist und Bandleader nicht nur das Publikum, son- dern auch seine Kollegen, weltweit! Sein Quintett Pilgrim, das vor drei Jahren am unerhört!-Festival brillierte, wird als eines der aufregenden Ensembles des jungen europäischen Jazz gefeiert. Am diesjährigen Festival kommt es zu einer Premiere: Mit Demian Cabaud und Jeff Sonntag, 3. Dezember, 19.00 Uhr Moods , Williams bringt Irniger zwei Musiker mit nach Zürich, deren riesige Er- fahrung seine eigene Brillanz ins beste Licht stellen wird. Der aus Argentinien gebürtige Bassist hat es mit seinen gerade mal 40 Jahren bis in die Bands von Joe Lovano, Lee Konitz/Ohad Talmor, Kurt Rosen- winkel und unzähligen weiteren Grössen der zeitgenössischen Szene geschafft. Gute zwei musikalische Generationen älter ist der grossar- tige Jeff Williams, der sich hinter Stan Getz, Dave Liebman und vielen anderen grossen Solisten schon zu Anfang der Siebzigerjahre als ge- schmacks- und groovesicherer Begleiter und hervorragender Solist profilierte, später gemeinsam mit Cabaud auch Joe Lovano begleitete. Fotos: Hans-Joachim Maquet, zvg, zvg Maquet, Hans-Joachim Fotos: Charpenel Christoph Foto: 37 Émile Parisien – Roberto Negro Les Métanuits

Émile Parisien: Saxophone Roberto Negro: Piano

Der energiegeladene Auftritt im eigenen Quartett in Willisau begeis- terte vor einigen Jahren Publikum und Kritik gleichermassen. Seither ist Émile Parisiens erfrischend expressives, authentisches Spiel weltweit geradezu Symbol für die Lebendigkeit des französischen Jazz geworden. Gemeinsam mit dem jungen italienischen Pianisten und Theaterkünst- ler Roberto Negro, dem er bei seinem kometenhaften Aufstieg als Mit- musiker Daniel Humairs und Michel Portals begegnete, hat er nun ein Sonntag, 3. Dezember, 20.30 Uhr Moods reifes, intelligent abgezirkeltes und überraschend vitales Programm mit Improvisationen entwickelt, die auf dem musikalischen Fundus des ersten Streichquartetts von György Ligeti (1953/54) fussen. Dieses Werk, eine mäandrierende, sich ständig wandelnde Aneinanderreihung von 17 kleinen Sätzen bzw. Gedanken, bietet tatsächlich viele und über- zeugende Ausgangspunkte für interessante eigene musikalische Ideen, die die beiden grossartigen Improvisatoren völlig unverkrampft verfol- gen. – Ein Leckerbissen, den Moods und unerhört! gleichermassen als abschliessenden Gegenpol zu Julian Eastmans Kompositionen in den Händen des Kukuruz Quartett eine Woche zuvor setzen möchten. Fotos: Hans-Joachim Maquet, zvg, zvg Maquet, Hans-Joachim Fotos: Charpenel Christoph Foto: 38

Oliver Lake & William Parker, Kantonsschule Stadelhofen, 2015. Foto: Michelle Ettlin Oliver Lake & William Parker, Kantonsschule Stadelhofen, 2015. Foto: Michelle Ettlin zugänglich Lehrpersonen SchülerInnen und jeweiligen den nur te sind Die Schulkonzer 39 - .10 Uhr: Kantonsschule Zürich Nord 3.00 Uhr: Kantonsschule Wettingen 14.20 .15 Uhr: Realgymnasium11.45 Rämibühl Zürich Mittwoch, 29. November 2017 Don –Aruán Byron Ortiz .45 Uhr: Kantonsschule Stadelhofen15.00 Zürich (mit Einführung) Dienstag, 28. November 2017 Ingrid Laubrock –Aki Takase 2.40 Uhr: Kantonsschule Küsnacht 14.00 11.55 dieserunerhört!: Jazz an den Schulen! Montag, 27. November 2017 Svosve –Parker –Drake world would certainly look poorer … Musik am Leben bleibt und in neuen Generationen weiteratmet. The zusammenarbeiten und damit helfen, dass ein essenzieller Strang der Wir danken an dieser Stelle allen Lehrerinnen & Lehrern, die mit uns Rhythmen sorgen. hoch explosive Mischung aus freier Melodik und heissen, aufgerauten nenten der amerikanischen Great Black Music. Das Trio dürfte für eine am Bass und Hamid Drake am Schlagzeug, zwei der wichtigsten Expo- ten. In der Rhythm fighten Section niemand anderes als William Parker blutjungen Zürcher Saxofonisten Tapiwa Svosve zwei Konzerte bestrei trifft Afrocubanopenjazz sozusagen. Last but not least wird das Trio des der beiden US-Musiker Don Byron und Aruán Ortiz, Freeblackklezmer Laubrock. Aktuell für diesen Herbst zusammengestellt wurde das Duo xofonistin der jüngeren Generation auf, der in New York lebenden Ingrid geschichte geschrieben hat, tritt mit einer wunderbar verspielten Sa Aki Takase, die mit ihrer furiosen Präsenz ein Stück europäische Jazz erleben können. Die Altmeisterin auf dem Klavier, die in Berlin lebende die Kantonsschule Zürich Nord. Wir werden fünf spannende Konzerte Radius der Schulkonzerte erneut auszuweiten: Neu dazugekommen ist Umso mehr freut es uns, dass es uns in diesem Jahr gelungen ist, den die bei der jungen Zuhörerschaft einen tiefen Eindruck hinterliessen. schen Balafonspieler, um nur eine Handvoll zunennen, waren Highlights, Oliver Lake und William Parker, oder auch das mit Keïta, Aly dem ivori Die Konzerte mit Archie Shepp, mit Iva Bittova und Pierre Favre, mit das junge Publikum nicht verlieren will. wir, dass wir proaktiv etwas unternehmen müssen, wenn diese Musik kurz nach der ersten Ausgabe von unerhört! im Jahr 2002 realisierten man behaupten, ohne sich vom Spiegel wegducken zumüssen. Schon Unsere Konzerte an den Mittelschulen sind ein Erfolgsmodell. Das kann

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- - - - 27.09.17 DONAT FISCH QUARTETT Donat Fisch, as & ts | Andy Scherrer, ts | Bänz Oester, b | Norbert Pfammatter, dr

25.10.17 JELLICI/BALDES SOUNDFIELDS Johanna Jellici, voc & soundscaping | Jochen Baldes, ts / ss / bcl Franz Hellmüller, g | Andrê Buser, b | Tobias Hunziker, dr

29.11.17 CO-PRODUKTION UNERHÖRT! FESTIVAL MICHAEL ARBENZ & BIG BAND DER HOCHSCHULE LUZERN - MUSIK Florian Arbenz, dr & comp MAX ANDRZEJEWSKI’S HÜTTE AND THE HOMEGROWN ORGANIC GOSPEL CHOIR Winnie Brückner, voc | Zola Mennenöh, voc | Stephen Moult, voc | Tobias Christl, voc Johannes Schleiermacher, sax | Tobias Hoffmann, g | Andreas Lang, b | Max Andrze- jewski, dr

20.12.17 HAUSQUARTETT – A WORK IN PROGRESS Christoph Grab, ts | Christoph Baumann, p | Hämmi Hämmerli, b | Tony Renold, dr

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Erika Stucky Von michail Bulgakow regie: Peter kastenmüller ab 07.10.2017 theaterneumarkt.ch Partner des Theater Neumarkt Theater des Partner

meisTer UND marGariTa TheaTer NeUmarkT maximUs

13 METZEL KEYSTONE/AP/MIKHAIL Bild: 43 Danke!

Das unerhört! dankt allen Kulturinstitutionen, Häusern und Partnern, die das Festival 2017 durch ihre Unterstützung ermöglichen.

Hauptpartner

Förderinstitutionen

Georges und Jenny Bloch-Stiftung

MitveranstalterInnen INTAKT RECORDS www.intaktrec.ch Intakt CD 295 Intakt CD 293 Intakt CD 280

CRUMP − DAVIS − M cPHERSON SILKE EBERHARD TRIO IRENE SCHWEIZER − JOEY BARON ASTEROIDEA THE BEING INN LIVE! Stephan Crump: b · Kris Davis: p Silke Eberhard: as, bcl · Jan Roder: b Irène Schweizer: p Eric McPherson: dr Kay Lübke: dr Joey Baron: dr Intakt CD 290 Intakt CD 294 Intakt CD 284

CHRIS SPEED TRIO ARUÁN ORTIZ OMRI ZIEGELE WHERE’S AFRICA PLATINUM ON TAP CUB(AN)ISM GOING SOUTH Chris Speed: ts · Chris Tordini: b Aruán Ortiz: p Omri Ziegele: as, voc · Yves Theiler: Dave King: dr keyb, voc · Dario Sisera: perc, dr Intakt CD 281 Intakt CD 292 Intakt CD 288

TOM RAINEY OBBLIGATO HANS HASSLER SHARP − RIBOT − HALVORSON FLOAT UPSTREAM WIE DIE ZEIT HINTER MIR HER ERR GUITAR : dr · Ingrid Laubrock: sax Hans Hassler: acc Elliott Sharp: g · Mary Halvorson: g Ralph Alessi: tp · Kris Davis: p Marc Ribot: g Drew Gress: b

INTAKT RECORDS IM ABONNEMENT Im Abonnement erhalten Sie jährlich sechs Neuheiten von Intakt Records nach der Pressung per Post ins Haus geliefert. Die CD kostet Sie im Abo 25 Franken, der Versand ist kostenlos. Mit dem Abo fördern Sie die MusikerInnen, ermöglichen neue musikalische Projekte und garantieren die kontinuierliche Verlagsar- beit von Intakt Records. Bestellungen sind per E-Mail, telefonisch oder per Post möglich: Intakt Records · Postfach 468 · 8024 Zürich · Fax: + 41 (0)44 383 82 33 · [email protected] 45 Organisation / Impressum

Festivalverantwortliche Dieter Ulrich, Christoph Irniger, Jonas Schoder, Omri Ziegele, Patrik Landolt, Florian Keller

Mitgründerin & Ehrenmitglied Irène Schweizer

Mitarbeit Ayumi Kagitani Frei

Veranstaltungsorte Pablo Niederberger, Musikbüro Rote Fabrik / Carine Zuber, Moods im Schiffbau / Rosmarie A. Meier, AZ Bürgerasyl-Pfrundhaus / Oliver Cor- nelius, Mehrspur / Dave Feusi, JazzBaragge / Albert Lutz und Caroline Delley, Museum Rietberg / Peter Kastenmüller, Ralf Fiedler, Theater Neumarkt / Walter Nenniger und Marianne Rüesch, Schlosserei Nen- niger / Christoph Irniger, Jazz im Seefeld / Lars Schmid und Beat Gis- ler, Jazz in Winterthur / Martin Wigger, Kulturhaus Helferei / Jonas Labhart, Werkstatt für improvisierte Musik / Daniel Rohr und Brigitta Stahel, Theater Rigiblick

Schulen Hämi Hämmerli, Hochschule Luzern, Leiter Abteilung Jazz / Gregor Hilbe, Zürcher Hochschule der Künste, Leiter Jazz und Pop / Realgym- nasium Rämibühl: Alfons Schröter / Kantonsschule Stadelhofen: Urs Schälibaum, Dieter Hool / Kantonsschule Küsnacht: Christian Grütter / Kantonsschule Wettingen: Renato Botti / Kantonsschule Zürich Nord (Oerlikon): Oliver Benz

Programmheft Texte: Florian Keller, Patrik Landolt, Dieter Ulrich Text Schulkonzerte: Omri Ziegele Grafische Gestaltung: Jonas Schoder Lektorat: Carola Köhler Druck: Printoset

unerhört!-Festival Postfach 468, 8024 Zürich, www.unerhoert.ch Freitag, 24. November, 20.00 Uhr Dienstag, 28. November, 19.30 Uhr Jazz in Winterthur, Alte Kaserne Museum Rietberg

Mike + Kate Westbrook & Big Band der Louis Sclavis – Dominique Pifarély – Hochschule Luzern - Musik Vincent Courtois A BIGGER SHOW Louis Sclavis: Clarinet Dominique Pifarély: Violine Stefan Aeby Trio Vincent Courtois: Violoncello Stefan Aeby: Piano · André Pousaz: Bass Michi Stulz: Drums Mittwoch, 29. November, 18.00 Uhr Sidsel Endresen – Jan Bang Kulturhaus Helferei Sidsel Endresen: Voice · Jan Bang: Live Sampling Celebrating Thelonious Monk Mike Westbrook Piano Solo Samstag, 25. November, 20.00 Uhr Mike Westbrook: Piano Schlosserei Nenniger

Kukuruz Quartett Mittwoch, 29. November, 19.30 Uhr JULIUS EASTMAN – PIANO INTERPRETATIONS Jazz im Seefeld, GZ Riesbach Philip Bartels: Piano · Duri Collenberg: Piano Simone Keller: Piano · Lukas Rickli: Piano Michael Arbenz & Big Band der Hochschule Luzern – Musik SYMPHONIC BOP Sonntag, 26. November, 18.00 Uhr David Grottschreiber: Conductor Theater Rigiblick Max Andrzejewski´s HÜTTE & London Jazz Composers Orchestra The Homegrown Organic Gospel Choir HARMOS Johannes Schleiermacher: Saxophone Barry Guy: b, dir · Agustí Fernández: p · Jürg Tobias Hoffmann: Guitar Wickihalder: ts, ss · Michael Niesemann: as · Andreas Lang: Bass Julius Gabriel: bars · Simon Picard: ts · Pete Max Andrzejewski: Drums McPhail: as, fl · Konrad Bauer, Chris Bridges, Chor: Winnie Brückner, Zola Mennenöh, Alan Tomlinson: tb · Henry Lowther, Percy Purs- Stephen Moult, Tobias Christl glove, Rich Laughlin: tp · Marc Unternährer: tu · Phil Wachsmann: vl · Barre Philips: b · Lucas Niggli, Dieter Ulrich: perc Mittwoch, 29. November, 20.30 Uhr Moods

Dienstag, 28. November, 18.00 Uhr JazzBaragge Wednesday Jam Kulturhaus Helferei Hans Feigenwinter: Piano Ilya Alabuzhev: Bass Celebrating Thelonious Monk Josep Cordobés: Drums Aki Takase – Ingrid Laubrock Aki Takase: Piano Ingrid Laubrock: Saxophone Donnerstag, 30. November, 18.00 Uhr Samstag, 2. Dezember, 15.00 Uhr Kulturhaus Helferei Theater Neumarkt

Celebrating Thelonious Monk Michael Fehr – Manuel Troller – Irène Schweizer Piano Solo Andi Schnellmann – Julian Sartorius Irène Schweizer: Piano Michael Fehr: Voice · Manuel Troller: Guitar Andi Schnellmann: Bass · Julian Sartorius: Drums Donnerstag, 30. November, 20.00 Uhr WIM – Werkstatt für Improvisierte Musik Samstag, 2. Dezember, 19.30 Uhr Dorothea Schürch Rote Fabrik, Clubraum Dorothea Schürch: Voice Silke Eberhard Trio DDK: Demierre – Dörner – Kocher Silke Eberhard: Alto Saxophone, Bass Clarinet · Jacques Demierre: Piano Jan Roder: Bass · Kay Lübke: Drums Axel Dörner: Trumpet Jonas Kocher: Accordion Guitars Dave Gisler: Guitar · Flo Stoffner: Guitar Dominic Landolt: Guitar · Urs Müller: Guitar Donnerstag, 30. November, 20.30 Uhr Mehrspur Chris Potter – Craig Taborn – Eric Harland Ingrid Laubrock Chris Potter: Saxophone & Workshop Band der ZHdK Craig Taborn: Fender Rhodes, Piano Ingrid Laubrock: Saxophone Eric Harland: Drums

Freitag, 1. Dezember, 19.30 Uhr Sonntag, 3. Dezember, 16.00 Uhr Rote Fabrik, Clubraum AZ Bürgerasyl-Pfrundhaus

Tapiwa Svosve – William Parker – Don Byron – Aruán Ortiz Hamid Drake Don Byron: Clarinet · Aruán Ortiz: Piano Tapiwa Svosve: Saxophone · William Parker: Bass · Hamid Drake: Drums Sonntag, 3. Dezember, 19.00 Uhr Stephan Crump – Ingrid Laubrock – Moods Cory Smythe Stephan Crump: Bass Christoph Irniger – Ingrid Laubrock: Saxophone Demian Cabaud – Jeff Williams Cory Smythe: Piano Christoph Irniger: Saxophone · Jeff Williams: Drums · Demian Cabaud: Bass Human Feel Kurt Rosenwinkel: Guitar · Andrew D’Angelo: Émile Parisien – Roberto Negro Saxophone · Chris Speed: Saxophone LES MÉTANUITS Jim Black: Drums Emile Parisien: Saxophone Roberto Negro: Piano Adressen / Preise / Vorverkauf

Jazz in Winterthur / Alte Kaserne Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur, www.jiw.ch CHF 45 / 35 · Reservation: [email protected] Schlosserei Nenniger Grubenstr. 29, 8045 Zürich, www.nenniger.ch CHF 30 / 25 · Nur Abendkasse, geöffnet 1 Std. vor Konzertbeginn Theater Rigiblick Germaniastrasse 99, 8044 Zürich, www.theater-rigiblick.ch CHF 35 / 30 · Vorverkauf: www.ticketino.com Kulturhaus Helferei Kirchgasse 13, 8001 Zürich, www.kulturhaus-helferei.ch CHF 25 / 20 · Nur Abendkasse, geöffnet ab 17.00 Uhr Museum Rietberg Gablerstr. 15, 8002 Zürich, www.rietberg.ch CHF 48 / 43 (Mitglieder) · Vorverkauf: www.starticket.ch Musikklub Mehrspur Toni Areal, Pfingstweidstr. 96, 8005 Zürich, www.mehrspur.ch CHF 18 / 12 · Vorverkauf: www.ticketino.com Jazz im Seefeld / GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich, www.jazzimseefeld.ch Mindestkollekte CHF 5 · Keine Reservation möglich WIM – Werkstatt für improvisierte Musik Magnusstrasse 5, 8004 Zürich, www.wimmusic.ch CHF 30 / 20 · Mitglieder gratis · Nur Abendkasse, geöffnet ab 19.00 Uhr Rote Fabrik / Clubraum Seestr. 395, 8038 Zürich, www.rotefabrik.ch Einzelner Abend CHF 45 / 37 · Vorverkauf: www.starticket.ch Pass für beide Tage (Freitag & Samstag) CHF 75 / 59 Theater Neumarkt Neumarkt 5, 8001 Zürich, www.theaterneumarkt.ch CHF 40 / 25 · Reservationen: 044 267 64 64 Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus Leonhardstr. 18, 8001 Zürich, www.stadt-zuerich.ch/alterszentren Eintritt frei (Kollekte), keine Reservation möglich, Platzzahl beschränkt! Moods Schiffbauplatz, 8005 Zürich, www.moods.club CHF 40 / 35 / ZKB Kundenkarte 32 · Vorverkauf: www.starticket.ch