Inhaltsverzeichnis

Grußworte

ITTF-Präsident Thomas Weikert...... 5 Bürgermeister Dietmar Späth...... 7 TTC-Präsident Hartmut Metz...... 9

Events zum Jubiläum

Spektakuläre Tischtennis-Show mit den Saive-Brüdern...... 11 Kinder testen ihre Schlaghärte mit dem Tischtennis-Schnuppermobil...... 13 „Lieber Arm ab als arm dran“ - Kabarett mit Rainer Schmidt...... 15 Sänger statt Gegner...... 19

Unser Verein

Die Geschichte des TTC – Rückblick auf 40 Jahre...... 23 Der TTC im Stenogramm...... 39 Die aktuellen Mannschaften...... 41 Schmettern mit Bratpfannen – heitere „Weltmeisterschaften“...... 49 Der Berg ruft – der Bär groovt – Jugendarbeit beim TTC...... 57 Mini-Meisterschaften mit 150 Kindern...... 61 Von Boll über Fetzner bis Roßkopf – Stars in Muggensturm...... 65 Synchronschwimmen auf dem Trockenen – der TTC feiert...... 73 Impressionen „neben der Platte“...... 74 Eine „wahre“ Geschichte...... 83

Impressum...... 85

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Grußwort des ITTF-Präsidenten

Ein Jubiläum ist für einen Sportverein eine willkommene Gelegenheit, Historisches Revue passieren zu lassen, Aktuelles ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen und ein Stück Vision für die Zukunft bereits im Herzen zu tragen. 40 Jahre Tischtennisclub Muggensturm 1975 - für mich persönlich ist das ein Anlass, dem Verein mit all seinen Freunden und Förderern meine herzlichen Glückwünsche zu übermitteln. Aus eigener Erfahrung als Sportler und auch als Funktionär darf ich Ihnen versichern: Wer in unserer schnelllebigen Zeit als Sportorganisation auf eine 40-jährige Geschichte und Tradition zurückblicken darf, der hat vieles erreicht und noch mehr bewegt. Wie mir Ihr Vorsitzender Hartmut Metz berichtete, hat der TTC den Tischtennissport in Muggensturm auf eine breite Basis gestellt. Die erreichte Verdoppelung der Vereinsmitgliederzahl in etwas mehr als einer Dekade halte ich für besonders bemerkenswert und alles andere als selbstverständlich. Der TTC Muggensturm ist damit ein vorbildliches Beispiel, dass mit solider Trainingsarbeit, gutem Angebot und funktionierendem Sozialgefüge, sprich tollem Vereinsklima, auch bundesweit eher rückläufigen Trends erfolgreich entgegengesteuert werden kann. Dass der TTC es zudem geschafft hat, mit seinen 12 Mannschaften von den Damen bis zu Schülern in allen sechs Wettkampfklassen des Bezirks Rastatt/Baden-Baden vertreten zu sein, ist ebenfalls erfreulich und unterstreicht die erfolgreiche Konzentration auf die Breite und den Jugendsport. Ein solch breites Gefüge erfolgreich zusammenzuhalten, erfordert gleichermaßen Engagement wie Kreativität: Die beliebten Weltmeisterschaften mit unterschiedlichstem Spielgerät und das von Kindern besonders beliebte Nikolausschießen, an dem ich in meiner Jugend auch gerne teilgenommen hätte, sind ebenso gute Beispiele hierfür.

5 Nachdem bereits Timo Boll und Steffen Fetzner zum 25-jährigen Jubiläum in der Halle waren und später auch Jörg Roßkopf, darf ich Ihnen nun zum 40-jährigen Bestehen des TTC Muggensturm als Präsident des Weltverbandes ITTF, aber auch als ehemaliger Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes meine persönlichen Grüße überbringen. Ich wünsche Ihnen für Ihren weiteren Weg als Verein den Erfolg, den Sie sich erhoffen und zu dem jedes Mitglied in individueller Weise seinen Teil beiträgt. Noch wichtiger als der Erfolg sind jedoch das Wohlbefinden und der Rückhalt in der Tischtennisfamilie, die jedes Mitglied in einem Verein wie dem TTC Muggensturm findet. Ohne Clubs wie den Ihren wäre unsere Tischtennis- Landkarte in Deutschland ein ganzes Stück ärmer.

Ihr Thomas Weikert Präsident des Tischtennis-Weltverbands ITTF

6 Grußwort des Bürgermeisters

Liebe Freunde des Tischtennissports, anlässlich des 40. Vereinsjahres unseres TTC bietet der Verein tolle Veranstaltungen für Jung und Alt. So überrascht uns Tischtennis-Paralympics- Sieger Rainer Schmidt mit Kabarett, in der Wolf-Eberstein-Halle findet ein Kindernachmittag statt, der am Abend mit einer lustigen Tischtennis-Show der belgischen Nationalspieler Jean-Michel und Philippe Saive abgerundet wird. Tischtennis ist ein ungemein attraktiver und faszinierender Sport, der schon seit jeher die Menschen in seinen Bann zieht. Spannende Duelle im Freundeskreis oder in der Familie waren schon immer eine beliebte Freizeitgestaltung. Oft haben wir auch verfolgt, wenn sich deutsche Spitzenkönner mit den Ausnahmetalenten aus Europa und Asien verglichen haben. So kann der Tischtennissport auf eine lange Tradition zurückblicken, die auch in unserem Verein bestens gepflegt wird. Natürlich wird es in im Internet-Zeitalter immer schwieriger, Kinder und Jugendliche an den Sport selbst und gerade auch aktiv an den Verein zu binden. Hoffentlich wird diese Veranstaltung dazu führen unsere Jugendlichen auf diesen Sport aufmerksam zu machen. Allen Verantwortlichen des TTC Muggensturm danke ich für ihren großen Einsatz. Dem Verein wünsche ich eine erfolgreiche Zukunft, hoffen wir, dass der TTC auch in den kommenden Jahren an seine großen sportlichen Erfolge anknüpfen kann!

Ihr Dietmar Späth Bürgermeister der Gemeinde Muggensturm

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Grußwort des TTC-Präsidenten

Liebe Tischtennisfreunde, der TTC Muggensturm freut sich, dass es unserem Verein zum 40. Geburtstag einmal mehr gelungen ist, ein attraktives Programm auf die Beine zu stellen. Die Tischtennis-Show der Brüder Saive am 31. Mai in der Wolf-Eberstein-Halle knüpft nahtlos an die vielen Events mit Stars an, die in Muggensturm bereits Station machten: Dies begann mit der legendären Show des Franzosen Jacques Secretin zu Beginn der 80er Jahre. Zum 25-jährigen Bestehen anno 2000 war der Weltranglistenerste Timo Boll zusammen mit Doppel-Weltmeister Steffen Fetzner zu einem Kindernachmittag in Muggensturm. Sein Partner Jörg Roßkopf fand später ebenso in unsere Schulturnhalle zu einem Showkampf mit dem österreichischen Abwehr-Ass . Etwas ganz Anderes – jedoch auch ein Höhepunkt der TTC-Geschichte – wird das Gastspiel von Paralympics-Sieger Rainer Schmidt am 22. Mai sein. Der Pastor hat zwar manches zum Thema Tischtennis in seinem Programm, sein Kabarett befasst sich aber vor allem mit dem Thema Inklusion – nicht betroffen, sondern humorvoll aus der Warte eines Betroffenen. Die Vorbereitungen zum Jubiläum haben erneut gezeigt: Der TTC ist ein toller Verein! Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Mitglieder engagieren. Der Hauptgrund dafür ist aus meiner Warte die exzellente Kameradschaft, die beim TTC herrscht. Die Aktiven kommen nicht nur ins Training, um ihrem wunderbaren Sport zu frönen, sondern um Freunde zu treffen – und obwohl wir natürlich alle unsere Spiele gewinnen wollen, ist es uns noch wichtiger, anschließend gemütlich zusammenzusitzen. Deswegen klettert die Mitgliederzahl permanent, und mit zwölf Mannschaften zählt der TTC Muggensturm inzwischen zu den drei größten Vereinen des Bezirks. Das hohe Engagement trägt inzwischen sportliche Früchte. Vor allem im Nachwuchsbereich dürfen sich die Trainer und Betreuer um Jugendleiter Nico

9 Dahringer über viele Erfolge freuen. Die zahlreichen Veranstaltungen – von Ferienspaß bis Mini-Meisterschaften – begeistern den Muggensturmer Nachwuchs regelmäßig für die schnellste Rückschlagsportart der Welt und fördern neue Talente zutage. Schließen möchte ich mit einem mehrfachen Dank: Zum einen tragen die Muggensturmer Händler und Gewerbetreibenden dazu bei, dass dieses Jubiläums-Heft entstehen konnte und der TTC zwei hochkarätige Veranstaltungen durchführt. Unser einmal mehr umtriebiger Manfred Vogel hat die Sponsoren überzeugen können, dass die eingenommenen Gelder gut angelegt sind und mit in die Jugendarbeit des TTC fließen. Zum anderen unterstützt die Gemeinde den Verein mit der für Tischtennis sehr gut geeigneten Schulturnhalle, die überdies kostenlos zur Verfügung gestellt wird – heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr! Ich wünsche Ihnen unterhaltsame Lektüre mit dieser Festschrift, die Ihnen 40 Jahre Tischtennis in Muggensturm näherbringen möchte. Ganz besonders stolz sind wir auf einen Beitrag des Präsidenten des Internationalen Tischtennis- Weltverbandes ITTF: Thomas Weikert hat bisher zum ersten Mal in dieser Funktion ein Grußwort für einen Tischtennisverein weltweit verfasst! Ein weiteres Novum im 40. Jahr des Clubs, das belegt: Der TTC Muggensturm ist irgendwie doch etwas Besonderes. Viel Spaß beim Kabarett und der Tischtennis-Show wünscht Ihnen Ihr Hartmut Metz

10 Spektakuläre Tischtennis-Show mit Saive Europameister gastiert am 31. Mai, 19 Uhr, in Muggensturm

Zum 40-jährigen Bestehen beschenkt der Tischtennisclub sich und Muggensturm und macht die Region am 31. Mai ab 19 Uhr zur Tischtennis-Metropole. Damit treten die baldigen „Gastspieler“ Jean-Michel und Philippe Saive in große Fußstapfen: Mit Timo Boll, Jörg Roßkopf, Steffen Fetzner, Chen Weixing, Han Ying und Jacques Secretin gastierten bereits andere Weltklasse-Akteure in den Hallen des TTC Muggensturm (siehe weiteren Bericht). Die belgischen Saive-Brüder auf Deutschland-Tournee bestaunen zu dürfen, ist dennoch etwas ganz Besonderes. Zum einen sind die beiden ein eingespieltes Team und feierten zahllose Erfolge im Doppel, zum anderen waren die beiden in Europa Topspieler. Jean-Michel Saive schaffte es trotz der Vormachtstellung der Chinesen 1994 an die Spitze der Weltrangliste, was den Europameisterschafts- Erfolg im gleichen Jahr fast vergessen macht. Philippe war jahrelang Nationalspieler und unter den Top 50 der Welt! Wer die Tischtennis-Welt in den 90ern und frühen 2000ern verfolgt hat, kommt um den Namen der Saives nicht herum. Beachtlich ist auch, dass die beiden mit über 40 noch immer Erstaunliches leisten. „Jean-Mi“, aktuell 45, mischte in den letzten Jahren weiter einige jüngere, favorisierte Kontrahenten auf. Da verwundert es kaum, dass er unter elf Millionen Belgiern der beste Tischtennisspieler bleibt, wie man in Zu solchen Schmetterschlägen wird die der aktuellen Weltrangliste nachlesen ehemalige Nummer eins der Welt- kann. Der 25-fache belgische rangliste, Jean-Michel Saive, auch am Einzelmeister gilt als herzlich, fair und 31. Mai. ausholen. besonders kampfeslustig. Für Jean- Michel Saive ist kein Rückstand zu groß, er wirft stets alles in die Waagschale und fischt auch weit hinter dem Tisch alles zurück auf die Platte. Diese Eigenschaft charakterisiert ihn und machte ihn in der Tischtennis-Szene berühmt. Genau das bekommt das Muggensturmer Publikum Ende Mai sicher zu sehen, wenn die beiden Akteure sich die Ehre geben. Wie einst der Franzose Secretin kann Saive eine besonders spektakuläre Show liefern.

11 Die Brüder sind den Tischtennis-Fans auch noch aus der Tischtennis-Bundesliga bekannt. Während Philippe mit Borussia Düsseldorf – dem FC Bayern München des Tischtennis – deutscher Meister wurde, stand „Jean-Mi“ unter anderem bei Jülich unter Vertrag. Später blieb Jean-Mi aber dem zweiten europäischen Vorzeigeklub, Royal Villette Charleroi, treu. Mit dem Real Madrid des Tischtennis gewann der sechsfache Olympia-Teilnehmer und zweifache belgische Fahnenträger bei den Spielen fünfmal die Champions League.

Philippe Saive (im roten Trikot) und Jean-Michel Saive sind ein eingespieltes Show-Team.

Die Saives im Portrait

Name Jean-Michel Saive Philippe Saive Herkunft Lüttich, Belgien Lüttich, Belgien Alter 45 43 Erfolge Europameister (Einzel) WM-Zweiter (Mannschaft) WM-Zweiter (Mannschaft) Platz 3, World Team Cup Platz 1 der Weltrangliste Meister der TT-Bundesliga Vereine U. a. TTC Jülich, TTC Bad U. a. Borussia Düsseldorf, TTC Honnef, Royal Charleroi, Frickenhausen, SMEC Metz Logis Audergheim.

12 Kinder testen ihre Schlaghärte Schnuppermobil am 31. Mai in Muggensturm Das Tischtennis-Schnuppermobil ist die mobile Breitensportaktion des Deutschen Tischtennis-Bundes. Ein Auto voll mit Tischtennis fährt seit über zehn Jahren durch die Regionen Deutschlands, zu Vereinen, Verbänden, Freizeit- einrichtungen, Jugendzentren und Schulen. Am Sonntag, 31. Mai, macht es Station in Muggensturm! Vor der Saive-Show in der Wolf-Eberstein-Halle haben Kinder von 15 bis 18 Uhr an gleicher Stätte wie die Stars die Gelegenheit, ihre Schlaghärte zu testen! Ein Geschwindigkeitsmessgerät ermittelt das Tempo von Schmetterbällen. Doch nicht nur dabei gibt es kleine Preise zu gewinnen. Alexander Murek bringt ein ganzes Spaßpaket mit: zwei Wettkampf-, zwei Midi- und drei Minitische. Und auch bei den Schlägern reicht das Angebot von Übergrößen bis „eingedampften“ Rackets. Dazu gibt es Elefanten-, XXL oder normale Wettkampf-Bälle. Ein Tischtennis-Roboter und Lautsprecher, aus denen peppige Musik schallt, ergänzen das Angebot. Kinder sollten daher schon ab 15 Uhr in die Wolf-Eberstein-Halle pilgern!

Vorverkaufsstellen in Muggensturm

Ahorn-Apotheke Edeka-Markt VR-Bank in Mittelbaden

Zudem (inklusive Kartenbestellungen und Reservierungen): Robert Rentzsch Vogesenstr. 24 76461 Muggensturm Telefon: 07222 / 506955 [email protected]

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„Lieber Arm ab als arm dran“ Rainer Schmidt trotz Behinderung kein Trauerkloß / Kabarett des Paralympics-Siegers am 22. Mai in der Alten Kelter

„Däumchen drehen“ verspricht das Programm am Freitag, 22. Mai, ab 20 Uhr in der Alten Kelter. Rainer Schmidt droht dem Publikum in Muggensturm damit aber „keine Langeweile“ an. Mit dem Titel „Däumchen drehen“ hebt der evangelische Seelsorger auf seine Behinderung ab. Vor 50 Jahren war der Tag seiner „Geburt ein Schock für meine Eltern: Ich kam ohne Unterarme und mit einem verkürzten Oberschenkel zur Welt“, wie es auf seiner Homepage und seinem Buch „Lieber Arm ab als arm dran – Grenzen haben, erfüllt leben“ heißt. Berührungsängste sind für ihn kein Tabu. Mit Witz und Verstand erzählt er aus seiner Kindheit, als sei sie gewesen wie jede andere – nur spaßiger! Kalauer wie der erste Satz seiner Oma, als sie Klein-Rainer zum ersten Mal sah („Also Handwerker wird der nicht!“), lässt der evangelische Seelsorger genauso vom Stapel wie tiefsinnige Weisheiten: „Das Wesentliche an der Behinderung ist der Umgang damit.“ Wen lässt Rainer Schmidt am 22. Mai Und den will der Theologe schlichtweg Däumchen in der Alten Kelter drehen? normalisieren. Der schwarze Humor verrät: Schmidt ist kein Trauerkloß. Gewiss, auch ein Kabarettist kann nicht alles übertünchen. „Ich durchlebe ebenso persönliche Krisen, weil ich manche Sachen nicht machen kann oder im Privaten etwas schiefläuft“, gesteht der frühere Schildgener „Ortspfaffe“. Der „Umgang mit Leiden“ sei „manchmal schrecklich“ – doch er trotzt der Verzweiflung und versucht stets, das Beste daraus zu machen. Deshalb entwickelte sich eine erstaunliche Sport-Karriere: Mit zwölf Jahren gab es im Urlaub 1977 im österreichischen Tamsweg keine sportliche Betätigung außer einer Tischtennisplatte. Alle spielten gerne – lediglich Rainer konnte den Schläger nicht halten und zählte fortan nur noch die Spiele seines Bruders und der anderen Kameraden. Ein weiterer Urlaubsgast, Herr Lutz, sah das und

15 erkundigte sich, ob der Junge nicht mitspielen wolle. Als Rainer enttäuscht den Kopf schüttelte, grübelte Lutz und versprach, „sich etwas einfallen zu lassen“. Mit Schaumstoff und Schnüren band er den Schläger fest. „Der Schläger wackelte zwar ein wenig, aber nun kam ich viel besser an die Bälle und konnte richtig mitspielen“, freute sich der Zwölfjährige. Lutz tüftelte weiter und perfektionierte die Konstruktion. „Fortan war ich begeisterter Tischtennisspieler, auch wenn ich immer verlor.“ Das änderte sich indes mit den Jahren. Schmidt wurde zum Aushängeschild der Behindertensportler. Bei Welt- und Europameisterschaften gewann er 15 Titel, und bei sieben Paralympics-Teilnahmen heimste der Theologe fünf Medaillen ein.

Der 15-fache Welt- und Europameister Rainer Schmidt krönte seine Karriere bei den Paralympics.

„Ein Augenblick größten Glücks“ Einen Schauer über den Rücken jagt ihm heute noch die Erinnerung an 1992, als der damals 27-Jährige in Barcelona vor 12000 Zuschauern Gold eroberte: „Ein Augenblick größten Glücks“ nennt das der Sieger, der sich seit Peking 2008 nur noch hobbymäßig den Schläger an die Linke bindet. „Als Zwölfjähriger hätte ich nie geahnt, wie sehr Tischtennis mein Leben prägt“, blickt Schmidt dankbar zurück. Obwohl er kurze Armflügel hat – was eklatante Nachteile beim Aufschlag, beim Schwung und der Reichweite sowie mit der Balance mit sich bringt beim

16 schnellsten Rückschlagsport der Welt -, spielt der Paralympics-Sieger stark genug, um zum Beispiel einen Stammplatz in der ersten Herren-Mannschaft des TTC zu bekommen! Ein christlicher Verleger in Taiwan fand Schmidts Buch „Lieber Arm ab als arm dran“ so „dramatisch“, dass er es vor den Olympischen Spielen im tischtennisverrückten „Reich der Mitte“ auf Chinesisch verlegte. 2012 habe außerdem eine Japanerin aus seiner Region östlich von Köln „aus Jux und Dollerei“ das Werk in ihre Muttersprache übersetzt.

Im Dreiviertel-Takt mit Kati Witt In seinem „emotionalen“ Programm bleibe einem nicht nur das Lachen im Halse stecken: „Zwei Geschichten sind gar nicht lustig, dafür ist die dritte wieder mit Pointe“, verspricht Schmidt abwechslungsreiche Unterhaltung mit Tiefgang und Tränen – durch herzliches Lachen. Seine Geschichten sind zum Schreien komisch, manchmal auch anrührend traurig und immer wieder mal knisternd erotisch. „Wie dankbar war ich für meine kurzen Arme, als ich mit Katarina Witt tanzen durfte. Das war wirklich ein berührender Moment (vor allem vorne!)“, erinnert sich der Paralympics-Sieger mit einem Augenzwinkern an die traute Runde übers Parkett mit der hübschen ostdeutschen Eislauf-Ikone.

17 Rainer Schmidt bekommt in seinem Kabarett-Programm die Balance so gut hin wie mit Ball und Schläger.

Zum Abschluss seiner Vorstellung zeigt der 50-Jährige wie bei Witt keine Berührungsängste und kürt den – ganz im Duktus eines Seelsorgers – „Auserwählten des Abends“. Dieser darf sein „Däumchen drehen“. Ein Pastor ist schließlich der Lüge abhold und hält, was er verspricht. Und steht in der Nähe der Bühne eine Tischtennisplatte, demonstriert der Paralympics-Sieger als kleine Zugabe dem Publikum dort sein Können. In der Alten Kelter ist er am 22. Mai der nächste Große des deutschen Tischtennissports, der in Muggensturm an die Platte geht. Schmidt wird dann womöglich scherzen: „Besser beim TTC an die Platte gehen, als platte Witze beim TTC-Jubiläum machen.“ www.schmidt-rainer.com

18 Sänger statt Gegner Rotenfelser Tischtennisspieler hat breites Repertoire von Beatles bis Avicii An der Platte ist Gerald Sänger stets ein gefährlicher Gegner für den TTC Muggensturm – wobei Gegner nicht das richtige Wort für den Rotenfelser Tischtennisspieler ist. Gerald Sänger verhält sich an der Platte stets äußerst fair und angenehm. Daher verpflichtete ihn der TTC gerne für den Kabarettabend am 22. Mai in der Alten Kelter. Nach Rainer Schmidt unterhält der Solo-Gitarrist, der auch in mehreren Bands der Region mitwirkt, das Publikum für den Rest des Abends. Sänger kündigt dabei Stücke von U2, Coldplay, Ed Sheeran, Avicii, Milow, The Beatles, Bryan Adams, Robbie Williams, Seal – es ist Gerald Sänger präsentiert nach dem wie an der Platte: Der Murgtäler hat Kabarett sein breites musikalisches ein breites Repertoire! Spektrum mit der Gitarre.

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Die Geschichte des TTC Rückblick auf 40 Jahre

Der TTC Muggensturm hat sich seit seiner Gründung 1975 gut entwickelt. Dass es die Aktiven nie so genau mit einer Auflistung der Erfolge nahmen, mag man als Indiz werten, dass „GESELLIG” seit jeher größer geschrieben wird als „erfolg”. Die Unterlagen zur Vereinshistorie bleiben daher in den ersten 25 Jahren spärlich, allerdings gab es auch nicht viel aufzuzählen, denn die erste Herrenmannschaft spielte nie höher als in der Kreisklasse A – und schaffte rechtzeitig vor dem 40. Geburtstag 2014 den ersten Aufstieg in die Bezirksklasse.

Endlich Meister der Kreisklasse A und Aufsteiger in die Bezirksklasse: Bürger- meister Dietmar Späth (rechts) gratuliert den eingesetzten Aktiven.

In den Jugendbereich kam aber in den letzten Jahren einiger Schwung: Vor allem die Schüler trumpften auf und wurden zweimal souverän Meister der Bezirksliga, obwohl alle vier Stammspieler noch deutlich jünger waren als die Konkurrenz! Die ersten 25 Jahre wurden mehr aus der Erinnerung heraus geschrieben, als durch Aufzeichnungen belegt. Immerhin gibt es ein Protokoll der Gründungs- versammlung vom 12. Juni 1975. In diesem heißt es: „Es ist soweit! Die drei Platten, die noch vom ehemaligen Tischtennisclub im Besitz der KJG sind, sind von uns hergerichtet worden. Heute können wir im großen Saal des katholischen Pfarrheims unser erstes Training absolvieren.

23 Die Gründungsmitglieder und prägenden Gestalten des TTC: Klaus Lutz (von links), Ehrenpräsident Robert Rentzsch, Andreas Gah, Hartmut Großbaier, Artur Dahringer und der langjährige Spitzenspieler und erste Trainer, Rudi Kölmel.

Anschließend hielten wir unsere erste Versammlung ab. Anwesend waren: Hartmut Großbaier, Klaus Lutz, Artur Dahringer, Bernd Oertwig, Ingrid Zittel, Andreas Gah und Bernd Kamleitner.“ Von diesem Septett sind bis heute noch vier Gründungsmitglieder an Bord des TTC. Bis zum 1. Juli 1975 trat auch noch Jürgen Försching ein, weshalb er ebenso als Gründungsmitglied des TTC geführt wird und seit 40 Jahren dabei ist. Im Protokoll der Gründungsversammlung heißt es weiter: „Zum 1. Vorstand wählten wir Hartmut Großbaier, 2. Vorstand wurde Bernd Oertwig, Schriftführer und Pressewart Bernd Kamleitner, Kassier Ingrid Zittel. Als Trainer haben wir einen erfahrenen Mann in Aussicht: Rudi Kölmel. Er wäre für uns eine große Verstärkung und wir hoffen, dass er sich unserem Verein anschließt. Im Herbst wollen wir an den Verbandsspielen der Jürgen Försching gilt ebenso als Tischtennis-Kreisklasse C Nord teilnehmen. Gründungsmitglied des TTC. Das Training legen wir auf Dienstag und Donnerstag. Der Mitgliederbeitrag soll zunächst 20 DM im Jahr betragen. Mit einem gemütlichen Beisammensein endet unsere erste Versammlung.“

24 Das erste Freundschaftsspiel bei der „starken Mannschaft des TTC Iffezheim“, wie es im Gemeindeanzeiger heißt, beschert ein „beachtliches 6:6. Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, da die Mannschaft vor diesem Spiel nur einmal gemeinsam trainieren konnte“. Den ersten Zähler der Vereinsgeschichte holte das Doppel Großbaier/Oertwig. Zudem punktete Lutz im Einzel zweimal und Großbaier einmal. Beim 4:6 glichen die Schlussdoppel Lutz/Dahringer und Großbaier/Oertwig den Rückstand aus. Das erste Verbandsspiel am 10. September 1975 endete beim TV Bischweier II mit 8:8. Details sind nicht überliefert. Zu Hause im Katholischen Pfarrheim gelang aber sogleich ein 9:5 über die BSG Rastatt. Der neue Spieler- trainer Rudi Kölmel und Oertwig siegten zweimal, Großbaier, Dahringer und Heuer steuerten weitere Zähler bei. Vorher hatten Vereinsmeisterschaften von 1980: Bruno Hatz Lutz/Dahringer und Kölmel/ (von links), Robert Rentzsch, Klaus Lutz, Heinrich Laki, Artur Dahringer, Manfred Vogel Großbaier die Oberhand im und Juliane von Podjorski. Doppel behalten.

25 Die Meisterschaft in der Jugend-Bezirksklasse war 1982 der größte Erfolg: Ralf Ströhm, Martin Leidl, Roland Velitselos, Hartmut Metz und Ersatzmann Norbert Huck holten den Titel nach Muggensturm. Ströhm und Leidl sorgten auch 1984 dafür, dass die Herren mit 32:4 Punkten in die Kreisklasse A durchmarschierten. Artur Dahringer, Heinrich Laki, Manfred Vogel und Robert Rentzsch bildeten dabei wie bisher den Kern des Teams. Der „erfahrene Mann, den man in Aussicht hat“ und tatsächlich nach dem Aufstieg nach Muggensturm wechselte, bestimmte in den Folgejahren die sportlichen Geschicke des TTC: Kölmel ist sicher der erfolgreichste Muggensturmer Tischtennisspieler, der den Verein in den 80er Jahren bis zur Vizemeisterschaft in der Kreisliga A führte. Zum Aufstieg in die höchste Liga des Bezirks, der Bezirksliga, reichte es jedoch nie. Danach wechselte der ehrgeizige Kölmel zur TTG Ötigheim. Mehr dauerhafte Erfolge als die Herren verzeichnete Juliane von Podjorski, die das weibliche Gegenstück zu Rudi Kölmel war. In ihren besten Zeiten verlor sie so gut wie kein Meisterschaftsspiel.

26 Einen ersten Aufschwung erlebte der TTC in den 80er Jahren, als man nach dem Wechsel aus dem Pfarrheim in die Schulturnhalle bessere Trainingsmöglichkeiten bekam. Dank des starken Nachwuchses schwoll der Verein erstmals bis auf vier Herrenteams an. Die aktiven Mitglieder erinnern sich gerne daran, weil es an Trainingspartnern nie mangelte – und man manchmal sogar draußen auf der Bank warten musste, bis eine Platte zum Üben frei wurde! Nach 22.30 Uhr waren dann auch die Letzten zum Zuge gekommen, die Geräte wurden abgebaut und der Fußball durfte rollen. Damit legten die TTC’ler den Grundstein zu ihren Erfolgen, ja sogar dem Sieg beim Fußball-Turnier der örtlichen Vereine. Dass der TTC beim Tennisturnier Jahr für Jahr gewann, wurde sowieso angesichts der sportlichen Verwandtschaft zur Gewohnheit. Der Kampf an den Platten und hinter dem Fußball (draußen mussten wiederum Auswechselspieler warten …) endete für gewöhnlich in der dritten Halbzeit in der ebenfalls legendären Pizzeria „Adler“. Ganz Pingpong-Hungrige konnten dort nochmals eine Tischtennisplatte nutzen.

Das TTC-Siegerteam beim Fußballturnier der örtlichen Vereine des FV Muggensturm anno 1990.

Der harte Kern aus dieser Zeit spielt bis heute oder blieb dem Verein trotz Wegzugs als Mitglied erhalten: Thomas Ockert, Norbert Huck, Thomas Schollmeyer und Hartmut Metz. Die damaligen Topspieler, Heinrich Laki, Artur Dahringer und Manfred Vogel machten die Titel bei Vereinsmeisterschaften mit Rudi Kölmel und Erwin Neulist aus. Vogel wurde vor allem in Anlehnung an den Golfsport als „Birdie“ berühmt-berüchtigt. Seine Netz- und Kantenbälle – begleitet von einem verschmitzten Grinsen und einem freudigen „Entschuldigung“ – bescherten Vogel manchen Extrapunkt.

27 Auf Hartmut Großbaier folgte kurze Zeit 1978 Siegfried Unser als Vorsitzender. Den Ehrennamen „P” für Präsident verdiente sich Robert Rentzsch. Von 1978 bis 1998 leitete er die Geschicke des TTC an der Spitze und setzte sich noch all die Jahre als Jugendtrainer ein! Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass der Club sein 25-jähriges Bestehen erreichte. Nach seinem Rücktritt kürten ihn die Mitglieder umgehend zum Ehrenpräsidenten, was Rentzsch jedoch nicht davon abhielt, sich weiter als Pressewart und Jugendtrainer einzusetzen. Beim Jubiläum 2000 bekam die Ausnahmeerscheinung im Beisein von Doppel-Weltmeister Steffen Fetzner und dem späteren Weltranglistenersten Timo Boll die Bronzene Ehrennadel des Südbadischen Tischtennis-Verbands verliehen! Erst gesundheitliche Probleme bremsten den Mann mit den größten Verdiensten im Verein aus. Auf seinen Lorbeeren hat sich der auch an der Platte vorbildliche Sportsmann nie ausgeruht. Schwankungen im Vereinsleben vermochte allerdings selbst der heute 61- Jährige nicht zu verhindern. In der Breite war der TTC aber in seiner Ära stets gut aufgestellt. Sogar eine Vereinszeitschrift gab es: Das „TTC-Blättle“ der Schreiber- Troika Norbert Huck, Thomas Schollmeyer und Hartmut Metz bestach mit Witz. In Anlehnung an „Asterix”, den einzigartigen französischen Comic, kürten sie das TTC- Oberhaupt zu „Robertix, unserem Chef” – und das nicht nur, weil ihm Majestix vom Halbzeit für „Häuptling Robertix, Aussehen wie der Statur her frappierend unseren Chef“ 1988. ähnelte ... Für zwei Jahre übernahm Michael Ohneberg das Präsidenten-Amt. 2000 verschlug es den Spieler der ersten Mannschaft jedoch beruflich nach Frankfurt. So rückte Metz im Februar 2000 auf – und ist bis heute Vorsitzender. Seine guten Kontakte zu den deutschen Assen nutzte er stets zum Wohle des TTC und lockte viele Weltklasse-Athleten in die Muggensturmer Schulturnhalle für Shows oder als Trainer. Zählte der TTC zu Beginn des Jahrtausends rund 100 Mitglieder, setzte nun die Expansion ein. Durch Angebote für Kinder, teilweise schon im Kindergarten und an der Grundschule, vor allem aber mit den Mini-Meisterschaften begeisterte der Verein den Nachwuchs für den rasanten Sport, bei dem es auf Schnelligkeit, Geschick und ein gutes Auge ankommt. Der Kinderspiel-Nachmittag anno 2000

28 mit Timo Boll und Steffen Fetzner warb neue Anhänger. Rasch ging es auf etwa 150 Mitglieder und über 180 – auch dank der vorzüglichen wie engagierten Arbeit von Jugendleiterin Yvonne Kölmel und ihrem Bruder Alexander, der als Trainer stets zweimal in der Woche Einsatzwillen bewies. 2015 steht der TTC bei fast 190 Mitgliedern. Damit fehlen nur noch ein paar, um die magischen 200 zu knacken – das große Ziel von Metz, mit dem er gerne 2016 als Präsident abtreten würde.

29 Durch die Breite und größere Leistungsdichte stellten sich in den letzten Jahren automatisch Erfolge ein. Diese verstärkten mehr Trainer – unter anderem übernahm Andreas Herrmann als Sportwissenschaftler die Funktion als Cheftrainer und unterstützt Jugendleiter Nico Dahringer (seit 2012). Der Sohn von Gründungsmitglied Artur Dahringer entstammt ebenso wie die Kölmels der eigenen Jugend. Das gilt außerdem für den C-Trainer und Pressewart David Rieß oder Jonathan Körber, der sich jetzt nach seiner Jugendzeit und bester Nachwuchsspieler einbringt. C-Trainer Hans Wiechert und Siggi Unser helfen überdies als Übungsleiter. Zudem konnte der TTC zuweilen zusätzliche hochkarätige Trainer wie die Weltranglistenachte Han Ying oder ihren Ehemann Lei Yang, ehedem deutscher Einzelmeister dank eines Sieges über Boll, verpflichten. Seit dieser Saison hilft beim TTC auch ein „Bufti“: Der Weisenbacher Steffen Egner absolviert den einjährigen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Tischtennis.

Cheftrainer und Spitzenspieler Andreas Herrmann (von links), „Bufti“ Steffen Egner und Jugendleiter Nico Dahringer betreuen den TTC-Nachwuchs in dieser Saison.

Die bis zu 13 Mannschaften des Vereins wurden so immer besser und heimsen mittlerweile regelmäßig Titel ein. Das Jahr 2014 wurde mit drei Meisterschaften und einem Pokalsieg das erfolgreichste der TTC-Geschichte. Im Nachwuchsbereich besetzt der Verein als einziger neben Iffezheim alle Altersklassen bei Jungs wie Mädchen. 2009 nahmen laut den Annalen beispielsweise 33 Kinder an den Vereinsmeisterschaften teil. Die Schüler I wurden in der Stammbesetzung mit Manuel Klinger, Till Ganßert, Justin Weber und Luca Bertrand 2013 und 2014 Meister und vertraten im Vorjahr nach ihrer souveränen Darbietung ohne Niederlage den Bezirk auf südbadischer Ebene.

30 Serienmeister im Schülerbereich: Till Ganßert (von links), Justin Weber, Duyan Nguyen, Manuel Klinger und Luca Bertrand.

In der abgelaufenen Saison wurde das Quartett – ergänzt vom älteren Tim Klumpp – in die südbadische Landesliga der Jugend beordert, weil es für die Schüler mangels Konkurrenz keinen Sinn mehr machte, in der U15-Bezirksliga nur Kantersiege einzufahren. Mit Rang sechs schlug sich das Quartett unerwartet gut gegen die meist älteren Jugendlichen in der Landesliga. Das lässt für die nächsten Jahre hoffen – auch für die Erwachsenen-Teams. Mit Ganßert, Klinger, Körber oder Nico Dahringer stehen Talente bereit, um den Durchbruch zu schaffen.

31 Das Damen-Team von 2010 mit Yvonne Kölmel (von links), Sarah Herm, Heike Dürrschnabel, Melanie Fortenbacher, Jacqueline Haupt, Vanessa Herm, Ute Heck und Spitzenspielerin Nina Mohr.

Auf den Durchbruch hoffen die TTC-Fans auch bei den Damen! Bis zum Zugang von Sabrina Rauber musste sich der A-Kreisligist vor allem auf Nina Mohr verlassen. Sie zählt seit mehr als einem Jahrzehnt zu den herausragenden Topspielerinnen der Klasse. Der Aufstieg in die Bezirksliga gelang allerdings ihr alleine nie. Das sollte sich bald ändern, wenn die bei Einzel-Bezirksturnieren erfolgreichen Sarah und Vanessa Herm, Ronja Bagemihl, Eva Appel, Luisa Pfrommer, Victoria Sitzler und Melanie Kunz am Ball bleiben. Bei Xenia Maier muss sich der TTC gewiss keine Sorgen machen, hat sie sich doch nach ihrem Sieg bei den Mini-Meisterschaften binnen eines Jahres auf südbadischer Ebene bereits als feste Größe und Medaillen-Gewinnerin etabliert. Zuletzt siegte die Zwölfjährige sogar bei Einsätzen als Jugendersatz bei den Damen!

32 Am anderen Ende der Alterspyramide durfte sich der TTC im letzten Jahrzehnt ebenso über Titel freuen: Tischtennis ist ein Life-Time-Sport, der auch im hohen Alter noch Freude verspricht. Rudi Kölmel nahm 2007 an der Senioren-EM teil und gewann in den Jahren davor und danach mit seinem Ötigheimer Doppelpartner Alban Stolz manche Medaille auf überregionaler Ebene, ehe ihn eine Krankheit bei der deutschen Meisterschaft stoppte. Stolz zählte bis zu einer Operation im Vorjahr in seinen Senioren-Altersklassen zu den herausragenden Protagonisten in Südbaden und darüber hinaus. Dass Alter nicht vor Tischtennis schützt, bekam er zum 75. Geburtstag vom TTC schriftlich: auf einem T-Shirt zum Jubiläum! Nach seinem Wechsel trug er noch wesentlich zum ersten Aufstieg der TTC-Herren in die Bezirksklasse bei! 39 Jahre musste der Verein darauf warten und war schon fast als „Vizesturm“ verschrien nach all den Vizemeisterschaften in der „Alter schützt vor Tischtennis nicht“: Alban Stolz (rechts) bekommt das zum 75. Kreisklasse A. Die Saison Geburtstag schriftlich auf einem T-Shirt von davor hatte dem TTC im Präsident Hartmut Metz. Relegations-Aufstiegsspiel nur ein Satz gefehlt… Durch einige Ausfälle in den entscheidenden Spielen – vor allem von Uli Deisinger im ersten Paarkreuz - steht der Abstieg inzwischen fest. Beim zweiten Anlauf will Muggensturm jedoch mit den jüngeren Kräften dauerhaft nach oben. Die Reserve in der Kreisklasse A könnte den Platz mit der Dritten tauschen, die den Aufstieg in der Kreisklasse B anpeilt. Angeführt von Stolz und Stefan Glasstetter überzeugt das Sextett – die vormalige Vierte war in den letzten Jahren das Erfolgsteam des Clubs: Engagiert führte Stefan Rosar die Mannschaft zweimal zur Meisterschaft in der Kreisklasse C und zu Pokalsiegen im D- Wettbewerb. Den Cup holten außerdem die Herren I im C-Wettbewerb 2013, die Jugend im B-Pokal 2013 und die von Bernd Appel und Thomas Zetting betreuten Mädchen im Vorjahr. Vier Pokal-Finalisten hat der TTC Muggensturm auch wieder in dieser Saison.

33 Bezirks-Sportwart Frank Burgert (von links) gratuliert 2012 den Herren IV zum D- Pokal-Sieg: Nico Dahringer, Rolf Ullrich, Stefan Glasstetter und Stefan Rosar.

Eva Appel (von links), Ronja Bagemihl und Xenia Maier haben offensichtlich das Pokal-Finale bei den Mädchen 2014 gewonnen.

34 Noch deutlich stärker wäre man, wenn alle nach Muggensturm gezogenen Asse auch für den TTC spielen würden. Durch das alljährliche Duell „TTC Muggensturm gegen Muggensturmer“ hat der Club zumindest ein gutes Vorbereitungsspiel auf die neue Saison, selbst wenn die „Muggensturmer“ ihrem auswärtigen Stammverein treu bleiben.

Eine echte Herausforderung für die TTC-Herren ist seit 2013 das Match gegen die „Muggensturmer“.

Ungeachtet aller erfreulichen Erfolge gilt beim TTC Muggensturm wie seit dem ersten Ballwechsel 1975: Die Kameradschaft und der Gemeinschaftssinn stehen über allem! Ob erste, vierte oder fünfte Mannschaft – beim TTC spielt jeder im Training mit jedem. Und beim anschließenden geselligen Beisammensein wird nicht nur über die letzten Duelle an der Platte gefachsimpelt.

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Der TTC im Stenogramm

Gründungsdatum: 12. Juni 1975

Mitglieder: 184 (Stand: 1. Januar 2015) 53 weiblich, 131 männlich 59 Jugendliche, 125 Erwachsene

Mannschaften (12): 1 Damen (Kreisklasse A) 5 Herren (Bezirksklasse, Kreisklasse A, B, C, D) 1 Mädchen (Kreisklasse A, Jungs) 2 Jugend (Landesliga, Kreisklasse A) 1 Schülerinnen (Kreisklasse B U13, Jungs) 2 Schüler (Bezirksliga, Kreisklasse A)

Trainingszeiten: Mittwoch und Freitag Jugend: 18 – 20 Uhr Erwachsene: 20 – 23 Uhr

Trainingsort: Schulturnhalle, Beethovenstraße

Jahresbeiträge: Jugend: 40 Euro (20 Euro für ein weiteres Kind) Aktive: 50 Euro Passive: 20 Euro Familien: 80 Euro

Homepage: www.ttc-muggensturm.de

Kontakt: Hartmut Metz Bahnhofstr. 63, 76461 Muggensturm Tel (0176) 55 56 43 42 [email protected]

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Herren 1

Zum ersten Mal spielt der TTC mit der ersten Mannschaft in der Bezirksklasse. Das Abenteuer nehmen Andreas Herrmann (von rechts), Uli Deisinger, Hartmut Metz, Thomas Ockert, Olaf Grund und Stephan Barth in Angriff. Damen

Spitzenspielerin Nina Mohr (von rechts) führt das Damen-Team an: Sabrina Rauber, Jacqueline Haupt, Jutta Huber, Heike Dürrschnabel und Ronja Bagemihl.

41 Herren 2

Die TTC-Reserve startet erneut in der Kreisklasse A mit Michael Ade (von links), Nachwuchshoffnung Jonathan Körber, Christoph Praum, Thomas Zetting, Hans Wiechert und Alexander Kölmel.

Herren 3

Die Herren III sind mit Altmeister Alban Stolz (von rechts) ein Spitzenteam in der Kreisklasse B. Überdies punkten Rolf Ullrich, Bernd Appel, Stefan Glasstetter, Stefan Rosar und Jugendleiter Nico Dahringer kräftig.

42 Herren 4

Die Herren IV hauen in der Kreisklasse C nicht nur wegen Sponsor Fema auf den Putz und schaffen als Vizemeister 2015 den Aufstieg! Gerhard Mors (von links), Thomas Neumaier, Felix Ehlers, Daniel Kühnel, TTC-Urgestein Manfred Vogel und Pressewart David Rieß. Herren 5

In der Kreisklasse D treten Andreas Heck (von links), Rudolf Welsch, Stefan Kollien und Benjamin Hertweck beim TTC Muggensturm V an.

43

Mädchen

Die selbstbewussten Mädchen des TTC treten in der Kreisklasse A der Jungs an: Melanie Kunz (von links), Betreuer Bernd Appel, Victoria Sitzler, Jugend- sprecherin Ronja Bagemihl und Spitzenspielerin Xenia Maier. Schülerinnen

Die Schülerinnen messen sich als Dreier-Team mit den Jungs in der U13-Liga: Eva Appel (von links), Luisa Pfrommer und Melanie Hertweck. Im Hintergrund agieren Bernd Appel (links) und Benjamin Hertweck als Betreuer.

45 Jugend 1

Obwohl noch drei U15-Schüler sind, spielen Till Ganßert (von links), Manuel Klinger, Justin Weber und U18-Spieler Tim Klumpp bereits in der Jugend- Landesliga! Die überbezirkliche Meldung ist ein Novum in der TTC-Geschichte.

Jugend 2

Souveräner Meister 2015: Die Jugend II um Alexander Quint (von links), Duyan Nguyen, Simon Krysik, Luca Bertrand und Raphael Körber gibt in der Kreisklasse A nur einen Punkt ab.

46 Schüler 1

Die Nachfolger des zweimaligen Schüler-Meisters haben es in der Bezirksliga schwer: Die Schüler I mit Jonas Heck (von links), Adnan Ademaj, Brooklyn Kwasniok und Daniel Fischer. Schüler 2

Die Schüler II halten im ersten Jahr in der Kreisklasse A schon gut mit: Kevin Wegmann (von links), Patrick Mayer, Julian Gerold, Betreuer Thomas Ockert, Jannes Trzewik und Tobias Ockert.

47

Schmettern mit Bratpfannen Heitere „Weltmeisterschaften“ sorgen für Aufsehen „Ockert haut alle in die Pfanne“, „Deisinger virtuoser ,Mozart der Badelatsche'“ oder „Goldene Gans holt nur Bronze“ - bei solchen Schlagzeilen kann es nicht ganz ernst zugehen. Daher passen sie zu einem beliebten Turnier, das inzwischen jeden Aschermittwoch stattfindet: einer Spaß-WM, bei der die teilnehmenden Recken nicht mit ihrem üblichen Schläger an die Platte gehen, sondern mit einem kuriosen Spielgerät! Vesperbrett, Bratpfanne, Badelatsche und Lieblingsbuch kamen bisher als Schlägerersatz zum Einsatz. Die Berichte über diese „Weltmeisterschaften“ fallen stets so heiter aus, dass sie auch bundesweit für Aufsehen sorgen. Die beliebteste deutsche Tischtennis-Webseite MyTischtennis.de widmete beispielsweise dem Fasnachts-Turnier einen Beitrag. Nachstehend ein kurzer Abriss der bisherigen vier „Weltmeisterschaften“ in der Muggensturmer Schulturnhalle.

Nichts geht übers Spätzlebrett Erst spielen und dann darauf schlemmen – oder umgekehrt: Den Teilnehmern der ersten Vesperbrett-Weltmeisterschaft blieb es unbenommen, in welcher Reihen- folge sie ihr Spielgerät zum Kalorienauf- oder -abbau einsetzten. Der TTC Muggensturm sorgte nur dafür, dass an Aschermittwoch genügend Saures für das Vesperbrett auf dem Tisch stand beziehungsweise stellte die Platten und Bälle für den Wettbewerb. Lediglich das Brett mussten die Spieler selbst organisieren. Für einige war es dabei gar nicht so einfach, ein hölzernes mit idealer Größe aufzutreiben. Deshalb probierte mancher drei verschieden geformte Vesperbretter samt unterschiedlichem Material von Holz bis Kunststoff vergeblich aus. Uli Deisinger war das egal. Der Schwabe haute mit seinem geliebten Spätzlebrett alle weg! Den ersten WM-Titel der Frauen teilten sich Melanie Fortenbacher und Nina Uwe Kobus punktete mit dem größten Mohr (beide 8:6 Siege). Vesperbrett eifrig.

49 Die Medaillen-Gewinner David Rieß (von links), Weltmeister Uli Deisinger und Patric Seidt mit ihren Vesperbrettern und köstlichen Preisen dafür.

50 Ockert haut alle in die Pfanne Der typische Klang von springenden Tischtennisbällen ist übertönt worden: Stattdessen hörten die Spieler des TTC Muggensturm in der Halle eher eine Mischung aus läutenden Kuhglocken und Gamelan, Teilen der traditionellen Musik auf Java und Bali. Die Bratpfannen-WM war ein Klangerlebnis für die Teilnehmer. So virtuos wie Thomas Ockert agierte dabei aber keiner mit dem Spielgerät! Der neue Champion haute alle in die Pfanne! Selbst Stephan Barth, der mit seinem kleinen Pfännle im Gegensatz zur Konkurrenz mit der Vorhand zu ziehen und zu schmettern wusste, unterlag im direkten Duell bis 15 Punkte. Ihre virtuose Kunst an der Bratpfanne bewiesen auch die teilnehmenden Damen: Jurate Jurginyte bot eine überragende Leistung und landete mit 7:4 Siegen im gesamten Feld auf Platz vier. Die Litauerin stand so frühzeitig als Bratpfannen-Weltmeisterin fest. Zwar trugen ihre Spielgeräte den von der Turnierleitung geforderten zugelassenen Fissler-Stempel (oder andere namhafte Hersteller), doch die viel zu schweren Pfannen gerieten ihnen zum eklatanten Materialnachteil: Festausschuss-Chef Michael Ade (3:8) bekam schwere Arme – und ausgerechnet Materialwart Stefan Rosar (2:9) hatte sich völlig vergriffen. Immerhin freute sich Rosar, dass keiner seine Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen musste, weil er mit der Bratpfanne aus Versehen eine Platte malträtierte.

Virtuose Könner mit der Bratpfanne: Stephan Barth (von links), Weltmeisterin Jurate Jurginyte, Thomas Ockert mit Siegespreis, Jutta Huber und Manfred Vogel dominierten die WM an Aschermittwoch.

51 Deisinger virtuoser „Mozart der Badelatsche“ Virtuos sein Umgang mit dem Spielgerät: „Der Mozart der Badelatschen“ war beim Turnier des TTC eine Klasse für sich. Musste ein klarer Sieg des Schwaben bei der Vesperbrett-WM, die er vor drei Jahren als Spätzlebrett-WM missbraucht hatte, bereits befürchtet werden, dominierte Uli Deisinger diesmal noch mehr. Der Spieler aus der ersten Mannschaft gab keinen Satz ab und bestätigte seinen Ruf als virtuoser „Mozart der Badelatsche“ bei seinen zwölf 2:0- Siegen. Vizeweltmeister Hartmut Metz profitierte offensichtlich von seinem optimalen Spielgerät. Nach Anlaufschwierigkeiten gleich im So nicht! Dieser manipulierte Bade- latschen hielt dem Duschtest nicht stand ersten Match gegen Deisinger und wurde vom internationalen Verband gewann der TTC-Präsident alle zurecht aus dem Verkehr gezogen. weiteren Duelle. Ihm gelangen teilweise sogar Topspins und vor allem: „Ich schmettere mit der Badelatsche besser als mit dem normalen Schläger“, betonte Metz, der clever auf ein Produkt der Tischtennismarke Gewo vertraute. Dass er die optimale Badelatsche erwischt hatte, bestätigte Alban Stolz, der den zweiten Schlappen des Präsidenten mitten im Turnier übernahm: „Wenn ich die Badelatsche früher bekommen hätte, hätte ich gewonnen“, behauptete der drittplatzierte 75-jährige Altmeister (10:2 Siege).

52 Eine wissenschaftlich fundierte Korrelation zwischen Badelatschen-Größe und Platzierung konnte die Turnierleitung, die die Schuhe auch auf ihre Duschtauglichkeit überprüfte, nicht ermitteln. Thomas Zetting wurde mit einem Noname-Flipflop der Größe 47 nur Sechster, Barth kippte trotz Größe 46 im Kampf um die Medaillen aus den Latschen. Deisinger (43), Metz und Stolz (je 41) lebten offensichtlich auf kleinerem Fuß besser. Das galt auch für die neue Weltmeisterin: Jutta Huber (Größe 39) setzte sich mit einem Tchibo-Schlappen im Desigual-Design vor Heike Dürrschnabel (Noname-Flipflop, Größe 38) durch. Dennoch denkt der spontan an Fasnacht gegründete weltweite Verband Bath Shoe International (BSI) darüber nach, einzelne Schuhgrößen-Klassen bei künftigen Badelatschen-Weltmeisterschaften einzuführen, um auch Spieler mit Größen unter 30 mehr für den attraktiven schnellen Sport zu begeistern. Maßanfertigungen für den jungen Sport bleiben jedoch verboten. Pflicht soll allerdings ein Stempel des BSI auf jedem Spielgerät werden.

Die Medaillen-Gewinner bei der Muggensturmer Badelatschen-WM mit ihren Spielgeräten und Siegestrophäen: Alban Stolz (von links), Uli Deisinger, Hartmut Metz, Jutta Huber und Heike Dürrschnabel.

„Die goldene Gans“ holt nur Bronze Die Buch-Titel hatten offensichtlich keinen Einfluss auf den Titel-Gewinn: „Die goldene Gans“ holte nur Bronze. „Der Abräumer“, die Biografie von Basketball- Legende Dennis Rodman, räumte nur den letzten Platz ab. Und selbst „Rossi“, die Biografie von Doppel-Weltmeister Jörg Roßkopf, bewirkte nichts bei der Buch- WM des TTC. Stattdessen erwies sich das schlichte „Bilderwörterbuch Deutsch- Englisch“ als herausragendes Werk.

53 Bei der Buch-WM kamen kaum Klassiker zum Einsatz. Den Grund hierfür lieferte Benjamin Hertweck unfreiwillig am Ende des Turniers nach nur einem Sieg: „Der Duden ist zu schwer!“ Das bezog sich weniger auf den Inhalt des Standardwerks als auf das Gewicht. Mit unhandlichen Bänden war kein Blumentopf zu gewinnen bei der WM. „Super Buch, echt super Buch!“, jauchzte Hans Wiechert hingegen, nachdem sich mit dem „Bilderwörterbuch Deutsch – Englisch“ ein „Lebenstraum erfüllte“: Der 44-Jährige wurde Weltmeister. Der Abwehrspieler hatte das Buch für das Tischtennis-Turnier ausgesucht, weil es „einerseits relativ hart ist, andererseits aber auch nicht zu schwer“. Gepaart mit einem entsprechend sicheren Händchen bescherten Wiechert gute Schnittbälle und Returns 11:0 Siege. Besser hätte die Bilanz selbst mit seinem Preis nicht aussehen können: Der neue Champion erhielt die Biografie des ehemaligen Weltranglistenersten mit herkömmlichem Schläger, „Timo Boll: Mein China – eine Reise ins Tischtennis-Wunderland“. Lediglich Andreas Herrmann bot Wiechert Paroli – doch der neue Vizeweltmeister vergab bei dem langen Satz bis 21 bei seiner 20:16-Führung vier Matchbälle. Immerhin beherzigte der TTC-Jugendtrainer die Aufforderung seines Buchs: „Steh auf“ fordert Rollstuhlfahrer Boris Grundl in seinem „tollen Motivationsbuch“.

54 Herrmann tat dies nach seiner einzigen Niederlage und gewann den Rest. Doch nicht immer ging die Rechnung so auf bei der Buch-WM: Thorsten Büchler trat mit dem Lieblingsbuch seiner Tochter im Kindergarten, „Die goldene Gans“, an – gülden geriet die Medaille aber nicht. Bronze lässt sich jedoch auch zu Hause vorzeigen, zumal „unter Schmerzen erkämpft“.

Thorsten Büchler (von links), Weltmeister Hans Wiechert und Andreas Herrmann sind selbst bei der Siegerehrung noch ganz vertieft in ihre Bücher ...

Die Annalen der Fasnachts-Weltmeisterschaften: 2011 Vesperbrett U. Deisinger N. Mohr/M. Fortenbacher 2013 Bratpfannen T. Ockert J. Jurginyte 2014 Badelatschen U. Deisinger J. Huber 2015 Buch H. Wiechert V. Sitzler

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Der Berg ruft - der Bär groovt Jugendarbeit beim TTC Die Jugendabteilung des TTC hat mittlerweile mehr als 70 Mitglieder und ist damit eine der größten im Bezirk. „Der Bär groovt“ daher in der Schulturnhalle an beiden Trainingsabenden am Mittwoch und Freitag von 18 bis 20 Uhr, so dass in der Regel „die Halle brummt“, selbst wenn keine Rundenspiele anstehen. Im Trainingsbetrieb sorgt seit nunmehr vier Jahren Andreas Herrmann als Cheftrainer für einen strukturierten Ablauf. Unterstützt wird er vor allem durch den rührigen Jugendleiter Nico Dahringer, die große TTC-Nachwuchs-Hoffnung Jonathan Körber und Steffen Egner, der sein Jahr im Bundesfreiwilligendienst absolviert. Zahlreiche weitere Vereinsmitglieder fungieren als Mannschafts- betreuer, Fahrer und Trainingspartner, wenn Hilfe benötigt wird. Auch wenn es sicher nicht immer leicht ist, die nötigen Betreuer und Fahrer für die Schüler- und Jugendmannschaften oder Einzelwettbewerbe auf Bezirksebene zu finden, so zeichnet sich der TTC insgesamt durch eine breite Unterstützung der Jugendarbeit aus.

Cheftrainer Andreas Herrmann mit den Schüler- und Jugendvereinsmeistern 2011: Tim Klumpp (von links), Philipp Lange, Jonathan Körber, Till Ganßert, Raphael Körber, Justin Weber, Duyan Nguyen, Eva Appel und Amrei Grund.

Jonathan Körber und Justin Weber waren nicht nur bei den Jugendvereinsmeisterschaften erfolgreich, sie wurden 2013 von den Jugendlichen auch in das neu geschaffene Amt der Jugendsprecher gewählt.

57 Ronja Bagemihl und Simon Krysik folgten ihnen im Herbst 2014 als Jugendsprecher nach und geben engagiert dem Nachwuchs eine Stimme gegenüber dem TTC-Vorstand. Die Aktivitäten im Jugendbereich sollte aber man nicht nur aus der Perspektive eines einzelnen Klubs betrachten, sondern in größeren Zusammenhängen sehen. In diesem Sinne versteht der TTC die Jugendarbeit als gesellschaftlichen Beitrag im Konzert aller Vereine der Gemeinde. Deshalb unterstützt der Tischtennisclub zusammen mit dem Turnverein von Beginn an die Kindersportschule (KiSS) in Muggensturm finanziell und ideell. Sie will dazu beitragen, die Kinder zur Bewegung zu animieren. Neben dem Trainings- und Spielbetrieb ist der TTC überdies bemüht, Aktivitäten abseits der Platte anzubieten.

Mit Karacho in die Nikoläuse: Tom Klumpp schmettert auf die Ziele aus Schokolade.

Neben dem traditionellen Frühjahrsfest im Erwachsenenbereich wird daher meist eine Winterfeier für die Jugend organisiert. Hier stehen Spiel und Spaß im Vordergrund. Außerdem wird die Gelegenheit genutzt, die Sieger der Jugendvereinsmeisterschaften in angemessenem Rahmen zu ehren. In der Vorweihnachtszeit hat sich seit einem halben Jahrzehnt das Nikolausschießen fest etabliert, bei dem die jüngsten Mitglieder ihre Treffsicherheit testen können und unter Gejohle jeden getroffenen und „eingesackten“ Nikolaus feiern. Wie im gleichnamigen Song der Wise-Guys heißt es beim TTC aber ebenso: „Der Berg ruft!“ Mittlerweile können wir auf eine lange Reihe von Hüttenaufenthalten der Jugendabteilung zurückblicken, bei denen seit gut 25 Jahren in wechselnder Besetzung die verschiedenen Hütten der Region erkundet werden, zuletzt das

58 Pfadfinderheim Wiesental in Bermersbach (2012), das Skiheim in Erbersbronn (2013) und das Geschwister-Scholl-Haus in Herrenwies (2014). Das Betreuerteam koordiniert dabei im Vorfeld den Einkauf, vor Ort das gemeinsame Kochen und die Programmgestaltung, bei der stets das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt steht. Neben Geländespielen, Spiele- abenden oder Bastelaktionen werden auch Nacht-Wanderungen oder Ausflüge zu Zielen der näheren Umgebung wie Kletterparks oder Schwimmbäder angeboten.

Die TTC-Jugend war 2012 zu Gast in Bermersbach. Auf dem Bild präsentieren die altersübergreifenden Teams ihre kreativen und erfolgreichen Konstruktionen aus 5 Blatt Papier, Tesafilm und Wolle, mit denen sie ein rohes Ei aus dem Fenster des ersten Stocks sicher nach unten beförderten.

Nachdem Yvonne und Alexander Kölmel in jungen Jahren selbst mehrmals als Teilnehmer bei den TTC-Hüttenwochenenden dabei waren, haben sie später als Jugendleiterin und Jugendtrainer die Organisation der Hüttenwochenenden in die Hand genommen. Yvonne Kölmel war von 2001 bis 2012 Jugendleiterin, bevor Nico Dahringer das Amt 2012 übernahm. Die Geschwister Kölmel haben sicher zusammen mit dem allseits geschätzten Ehrenpräsidenten Robert Rentzsch die meisten Trainingsabende – eine vierstellige Zahl! - geleitet. Angesichts unserer aktiven Jugendabteilung können wir den kommenden „40 Jahren Tischtennis in Muggensturm“ entspannt entgegenblicken. Dank vieler helfender Hände wird der TTC hoffentlich auch weiterhin in der Lage sein, den Berg rufen und den Bär grooven zu lassen.

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Mini-Meisterschaften mit 150 Kindern Tamara und Tobias Essig bei deutschen Titelkämpfen Die Mini-Meisterschaften im Tischtennis haben die Muggensturmer Schulturnhalle in diesem Jahr so gut wie selten gefüllt: Die Zuschauerränge waren mit Eltern und Geschwistern prall besetzt, unten spielten die Finalisten des Wettbewerbs die Ortssieger in spannenden Duellen aus. Von rund 150 Teilnehmern der Klassen zwei bis vier der Albert-Schweitzer-Schule, die mit den Vorturnieren im Sport- Unterricht für eine Rekordbeteiligung gesorgt hatten, qualifizierten sich die 43 Besten für die Endrunde des TTC Muggensturm.

Begeistert recken die Finalisten der Muggensturmer Mini-Meisterschaften 2015 ihren Schläger nach oben.

Der „Auflauf“ sorgte national in Tischtennis-Kreisen für Aufsehen: Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) berichtete auf seiner Webseite über die enorme Teilnehmerzahl genauso wie das Fachmagazin „Tischtennis“. In 32 Jahren spielten zwar bereits rund 1,5 Millionen Kinder in ganz Deutschland bei dem Breitensport-Wettbewerb mit, an dem nur der Nachwuchs ohne Punktspiel- Erfahrung im Tischtennis mitmachen darf - aber dreistellige Nennungszahlen eines Vereins sind doch eher selten. Der TTC Muggensturm wurde schon 2006 vom DTTB für die Ausrichtung der Mini-Meisterschaften besonders gelobt. Als einer von nur 22 Vereinen im Bundesgebiet erhielt der TTC bereits damals die Auszeichnung „Gute Organisation“ verliehen. Mit ein Grund: Die VR-Bank in Mittelbaden unterstützt die Veranstaltung seit mehr als einem Jahrzehnt, so dass die Kinder zahllose Preise, Urkunden und Pokale überreicht bekommen. Bei den Mini-Meisterschaften können sich die 12- und 13-Jährigen sowie die Kinder der Altersklasse „Unter 9“ für den Bezirksentscheid und die südbadischen Meisterschaften qualifizieren. Die Zehn- und Elfjährigen haben sogar die Chance,

61 zum Bundesfinale zu gelangen. Im Vorjahr verpasste Luisa Pfrommer in Südbaden ganz knapp Bronze. Und 2013 scheiterte Xenia Maier als Zweite hauchdünn – immerhin entpuppte sich auch die südbadische Mini-Vizemeisterin als außergewöhnliches Talent, das fortan den TTC-Nachwuchs verstärkte. Inzwischen zählt die Zwölfjährige in Südbaden bei den regulären Turnieren ihrer Altersklasse zu den Besten.

Dennis Rittershofer (von links) und Tim Klumpp gewannen 2008 bei den Jungs. Tamara Essig, die vor Celina Kaiser blieb, startete ihren Siegeslauf bis zur deutschen Meisterschaft.

62 Einen besonderen Coup feierten die Geschwister Essig: Erst qualifizierte sich Tamara Essig 2008 durch Siege beim Mini-Ortsentscheid, über den Bezirk und Südbaden für die deutsche Meisterschaft in Rahden. Dort belegte die Muggensturmerin Platz 15. Tamara Essig freute sich dabei besonders, dass sie mit zwei Tischtennis-Nationalspielern in Kontakt kam: Thomas Keinath, ehemaliger EM-Dritter im Doppel, und Tanja Hain-Hofmann machten einen Schaukampf, gaben Autogramme, unterhielten sich mit den jeweils 20 Kindern – und spielten mit ihnen. „So etwas erlebt man sonst nie“, wusste Tamara Essig und zeigte sich erstaunt von den Angaben der deutschen Meisterin, „die Aufschläge kommen so brutal, dass man keine bekommt.“ Ihr Bruder Tobias übertraf ihr Ergebnis noch 2013 in Bad Marienberg: Er wurde nach den drei Turniersiegen zuvor bei Tobias Essig übertraf seine den Minis bundesweit Siebter! Das Schwester Tamara noch und wurde bisher herausragende Abschneiden 2013 Siebter bei der deutschen eines Muggensturmers auf deutscher Meisterschaft. Ebene. Auch wenn die Erfolge erfreulich sind, soll aber bei den Mini-Meisterschaften der Spaß im Vordergrund stehen. So war es auch 2015 bei den Turnieren in den drei Klassenstufen: Die Kinder spielten mit enormer Freude und Begeisterung. Wie bei Olympia überreichten TTC-Jugendleiter Nico Dahringer und Jugendtrainer Steffen Egner, der den Wettbewerb im Schulunterricht gestartet hatte, den stolzen Besten die Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen – nur die Nationalhymne fehlte noch bei den Siegerehrungen vor großer Kulisse …

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Von Boll über Fetzner bis Roßkopf Zahlreiche Welt- und Europameister in Muggensturm zu Gast

In seinen 40 Vereinsjahren hat der TTC Muggensturm schon zahlreiche Welt- und Europameister sowie internationale und nationale Asse begrüßt. Dabei ist der Belgier Jean-Michel Saive am 31. Mai nicht der erste Weltranglistenerste in der Gemeinde: Timo Boll war der Stargast beim Kinderspiel-Nachmittag 2000 – zusammen mit Steffen Fetzner. Der routinierte Doppel- Weltmeister von 1989 wusste dabei noch mehr Spaß zu machen und die Kinder zu begeistern als der erst 19-jährige Boll - der war damals noch jugendhaft zurückhaltend. Das ist der Rekord-Europameister sympathischerweise geblieben – erfüllte aber damals wie heute ohne Starallüren jeden Wunsch nach einem Autogramm oder gemeinsamen Fotos. Noch Jahre danach erinnerte sich der Weltstar gerne an den Event in Muggensturm, wie er dem TTC- Präsidenten Hartmut Metz später erzählte, Timo Boll spielt zu Beginn seiner schließlich war es eine seine ersten großen großen Karriere in Muggensturm. Show-veranstaltungen.

Steffen Fetzner (von links) und Timo Boll beäugen den Schupfball von Bürgermeister Dietmar Späth.

65 Weil Jörg Roßkopf anno 2000 aus vertraglichen Gründen nicht nach Muggensturm kommen konnte, holten die Organisatoren des TTC die Legende 2009 in die Schulturnhalle. Als sich die Gelegenheit bot, den Doppelpartner Fetzners zusammen mit dem zeitweise weltbesten Abwehrspieler zu verpflichten, zögerten die Muggensturmer nicht lange. Chen Weixing bot zusammen mit dem Einzel- Europameister Roßkopf eine perfekte Show und spektakuläre Ballwechsel. Der Chinese mit österreichischem Pass schaufelte sogar Bälle hinter den Banden aus den Zuschauerrängen noch zurück auf die Platte! Natürlich trugen sich „Rossi“ wie Chen und zuvor Fetzner und Boll in das Goldene Buch der Gemeinde ein, das der sportbegeisterte Bürgermeister Dietmar Späth im Gepäck hatte. Die TTC- Doppel-Weltmeister, Europa- Nachwuchstalente Mike Ackermann und meister, Bundestrainer: Jörg Matthias Schneider durften mit den Cracks Roßkopf schlägt in Muggen- ebenso spielen wie die Lokalmatadore Michael sturm auf. Schweikert (Ottenau), ehemaliger Zweitliga- spieler in Offenburg, und Tobias Prestenbach (TTF Rastatt). Stars zum Anfassen gab es anschließend auch diesmal nach der Show und beim gemeinsamen Abendessen.

Abwehr-Ass Chen Weixing bringt selbst aus den Zuschauerrängen heraus die Bälle zurück auf die Platte!

66 Die meisten Zuschauer zog der Erinnerung der Altvorderen nach aber die Secretin-Show Anfang der 80er Jahre an. Exakte Informationen liegen nicht mehr vor – in den Zeiten, als es nur drei Fernsehprogramme und kein Internet gab, war Einzel-Europameister Jacques Secrétin jedoch ein Straßenfeger! In der neuen Wolf-Eberstein-Halle soll sich eine vierstellige Besucherzahl versammelt haben, als der Franzose mit seinem Nationalmannschaftspartner Vincent Purkart und Claude Bergeret, mit der Secrétin 1977 Mixed-Weltmeister geworden war, kam. Die Show war nicht nur wegen der Spielkunst der Protagonisten besonders – vor allem die Gags sind unvergessen und bescherten dem Trio zahlreiche TV- Auftritte. So schoss Secrétin vermeintlich Purkart einen Ball ins Auge, woraufhin der Schmerzensschreie von sich gab und den Belag vom Schläger zog, um darunter einen Spiegel bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen zu nutzen. Über derlei amüsierte sich selbst das fachfremde Publikum! Oder lustig mimt Tischtennis- Clown Purkart immer mehr den Erschöpften, der bald zusammenbricht, aber irgendwie den Ball doch noch zurückbringt auf den Tisch … Im Geiste der Secrétin-Show wollen die auch frankophonen Philippe und Jean-Michel Saive am 31. Mai in der Wolf-Eberstein-Halle begeistern!

Aufschlagtraining mit Nico Christ: Jonathan Körber und der TTC-Nachwuchs.

Doch es mussten nicht immer die großen Veranstaltungen sein: In kleinerem Rahmen lockte der TTC manchen Elitespieler in die Gemeinde: 2010 sorgten die Bundesligaspieler Nico Christ (deutscher Meister in Doppel und Mixed) und Rade Markovic (serbischer Nationalspieler) für Auflockerung im Nachwuchstraining. Jugendtrainer Patric Seidt hatte die beiden dafür begeistern können. Mit Rade Markovic (von links) gibt Steven Roman Plese stand der vielleicht Huck und Benedikt Bagemihl Tipps.

67 weltweit aktivste Trainer an den TTC-Platten: Der Kroate, der mittlerweile wohl in fast 100 Ländern der Erde im Einsatz war, trainierte 2008 die Muggensturmer Kinder an einem Abend. Die guten Kontakte zum TV Busenbach führten dazu, dass die Damen ein Zweitliga-Match in Muggensturm austrugen, bevor sie zum deutschen Titel durchmarschierten. Von den weiblichen Assen war vor allem eine Dauergast: Han Ying. Ursprünglich als Sparringspartnerin für das Bundesliga-Team geholt, mauserte sie sich zur Stütze des Europameisters Deutschland – und kletterte nach der Einbürgerung unaufhaltsam in der Weltrangliste! Heute steht die ehemalige Muggensturmer Nachwuchstrainerin auf Platz acht der Weltrangliste! Ihr Ehemann Lei Yang, der in Grünwettersbach zweite Liga spielte, war auch beim TTC zu Gast. Lei schlug 2008 sogar einmal Boll und Roßkopf bei der deutschen Meisterschaft.

Han Ying mit ihrer TTC-Trainingsgruppe 2008.

68 Den amtierenden Europameister und Olympia-Dritten hätte der TTC auch gerne im Mai in Muggensturm präsentiert, fehlt er doch in der beeindruckenden „Sammlung der Stars“ in Muggensturm noch: . Wegen der anstehenden WM in China und seinen hohen Zielen (inklusive Olympia- Qualifikation) konnte der deutsche Weltranglistensechste zu Beginn der Planungen für das TTC-Jubiläumsjahr zu seinem Bedauern keinen Termin fest zusagen. Der Jubiläums-Festausschuss ist aber zuversichtlich, Ovtcharov in ferner Zukunft zum TTC locken zu können. Am besten hat er dann auch WM- oder Olympia-Gold in Rio 2016 im Gepäck! Und Boll steigt mit dem Chinesen im Mai 2015 zum Doppel-Weltmeister auf ... Ein vielleicht anderer künftiger Weltmeister war schon hier: Kay Stumper. Das elfjährige Wunderkind hat laut seinem Vater Rudi – einstiger Bundesliga-Trainer und -Spieler beim SSV Reutlingen – schon „bessere Aufschläge als Timo Boll“. Und ehrgeizig ist der Junge, der auf deutscher Ebene in deutlich älteren Altersklassen alle schlägt, auch: „Ich will Weltmeister werden“, verkündet der Singener, dessen Mutter Bao Di ebenfalls in der Bundesliga bei Busenbach spielte. Der womöglich nächste deutsche Superstar zeigte 2014 in Muggensturm sein Können bei der südbadischen Schüler-Mannschaftsmeisterschaft. Die richtete der Der kommende Welt- TTC aus, weil seine Schüler als die Besten des Bezirks meister? Kay Stumper nominiert worden waren. Kay Stumper war natürlich ragt bereits mit elf nicht zu schlagen. Jahren heraus.

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Synchronschwimmen auf dem Trockenen „Julio“ und andere Highlights bei zahllosen TTC-Festen Gesellig: ein Wort, das der TTC Muggensturm allzu oft zur Selbst- charakterisierung nutzte. Aber taugt dieses Wort für einen so großen Verein noch? Mit Sicherheit. Nun ist es aber noch positiver besetzt als früher, denn seit dem Jahrtausendwechsel wuchs der TTC auf über 180 Mitglieder an, blieb aber dennoch eine Gemeinschaft. Der Wert dieses Zusammenhalts sticht bei der Zusammensetzung der Vorstandschaft heraus, denn die Besetzung eines dreiköpfigen Festausschusses ist keineswegs gang und gäbe. Das Gespann, seit langem mit Michael Ade und Thomas Zetting sowie aktuell Andreas Heck besetzt, organisiert die alljährliche Frühlingsfeier ebenso wie das Sommerfest – nicht nur bei dieser wird die Wiese von Thomas Ockert gerne genutzt. Darüber hinaus werden Vereins- meisterschaften bewirtet und Großveranstaltungen wie im Jubiläumsjahr unterstützt. Zudem übernimmt jedes Jahr eine Erwachsenen-Mannschaft am 1. Mai die Bewirtung auf der Tannenbuschhütte. 2015 sind die Damen vor Ort. Auch abseits der Sporthalle ist der TTC ein lustiger Haufen. So bieten die Frühlings- und Winterfeiern witzige Unterhaltung. Von den zahlreichen Sketchen und vielen humorvollen Beiträgen bleibt vor allem die Synchronschwimm- Darbietung der zweiten Mannschaft unvergessen! Hinter einem weißen Tuch, das das Wasser symbolisierte, tauchten die „Grazien“ immer wieder mit ihren Badekappen auf und trotzten dem Weißen Hai, dessen Flosse samt Filmmusik Angst und Schrecken verbreitete. „Das Boot“ kam nicht zu Hilfe, aber später auch ins „olympische Becken“. Und geht einmal gar nichts mehr – geht Uwe Kobus in die Vollen! Als „Julio“ mit schwarzer Schmalzlocke betörte er mit feinem, emotionalem wie mitreißendem Gesang die holde Weiblichkeit mehr, als es Julio Iglesias jemals konnte! Vollblut- Musiker Kobus hat aber nicht nur den smarten Spanier im Programm. Thomas Ockert (von links), Thomas Zetting und Michael Ade auf der Und dass die Synchronschwimmer Frühlingsfeier 2014. nicht lange auf dem Trockenen blieben, muss unter TTC-Eingeweihten nicht besonders erwähnt werden. Es folgen weitere Impressionen des TTC „neben der Platte“.

73 Das Maifest-Team von 2014

Julio in Aktion!

Triple-Praum

Flip (von links) und Hartmut

Ju gend-Vereinsme ister anno 2003

Das Synchronschwimmen

Die Meistermannschaft 1992/93 in der Kreisklasse B

Eine „wahre“ Geschichte Aus dem zweiten TTC-Blättle vom Mai 1987 Von Thomas Schollmeyer

A: Ist es wahr, dass Du in Weisenbach 21:0 gewonnen hast?

B: Ja, das stimmt.

A: Da gratuliere ich aber.

B: Danke! Nur war es nicht in Weisenbach, sondern in Rastatt! Und dann war es auch nicht ein 21:0, sondern ein 21:10.

A: Na, das ist aber auch ganz schön!

B: Ja, das finde ich auch. Und dann habe ich nicht gewonnen, sondern verloren. Aber sonst stimmt's!

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Impressum Redaktion: Olaf Grund Anzeigen: Manfred Vogel Hartmut Metz Michael Ade David Rieß Uli Deisinger Heike Dürrschnabel Layout: Thomas Ockert Andreas Heck Grafik: Andreas Heck Martina Hess Thomas Ockert Hartmut Metz Fotos: Stephan Roscher Druck: Auflage 1000 Exemplare Frank Vetter Druckerei Schmitt TTC / privat Muggensturm

Weitere Organisatoren beim Jubiläum: Ronja Bagemihl, Nico Dahringer, Benjamin Hertweck, Jonathan Körber, Simon Krysik, Christoph Praum, Robert Rentzsch, Hans-Jürgen Spitzer, Thomas Zetting

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