Bern revisited Einkaufstipps Soziologie ade? Der Sinn von Zyt- Sechs ausgefallene Komm, lass uns ein 128 glogge & Co. Berner Läden Institut schliessen unikummagazin der studentinnenschaft der universität bern S. 5-6 S. 8-9 S. 14-15 Oktober 2007

Berne, baby! Lorrainebad

Kornhausbrücke

Hauptgebäude Universität

Rosengarten

Zytglogge Käfigturm

Bahnhof

Münster Bärengraben Bundeshaus

Kirchenfeldbrücke

Dählhölzli

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Fachbücher • Medien • Zeitschriften editorial Rolle des Touristen begäbe, mich einfach einer genommen. Es ging darum, einige Gedanken Stadtführung anschliessen würde? Erst denke zum Thema «Berne, baby!» niederzuschreiben. ich: Nein. Das endet doch unbefriedigend. Ich Gewonnen hat ein waschechter Berner: David sehe mich vor irgendeiner Stadtführerin, die Wertmann. Er schrieb: «Ich wandel durch die mich – natürlich – vor das Zytglogge und das Stadt, diese traumhafte Altstadt und atme tief. Bundeshaus führt. Kein Erkenntnisgewinn also? In diesem Moment wird mir wieder bewusst, Weit gefehlt, merke ich, nachdem ich den Text von weshalb ich hierher gekommen, in die Schweiz, Daniela Rölli auf den Seiten 5-6 gelesen habe. in mein Berne, baby.» Da bleibt nichts anzufü- Es gibt extra Führungen für Bernerinnen und gen. Viel Spass beim Lesen! Berner – und da lernt garantiert jeder und jede noch so Bernbewanderte etwas. Michael Siegenthaler Liebe Leserin, Einen erneuten Gang durch Bern lohnt es sich unikum-Koordinator lieber Leser auch wegen unseren ausgefallenen Shopping- tipps zu machen. Du findest sie auf den Seiten Die drei weiteren Gewinner eines Thalia-Gut- Bist du auch ein heimlicher Bern-Fan? Wenn 8-9. scheines sind: ja: Hast du dich auch schon gefragt, was dir an Auch unsere neue Redaktorin Bettina Sarbach Hannah Dotzauer, Bern. Cendrine Hügli, See- Bern eigentlich gefällt? Ich nämlich schon. Denn hat sich in die Altstadt begeben. Sie ist den dorf. Sabrina Pfaffen, Schönbühl. gefallen tut mir Bern. Nur wieso eigentlich? Die altehrwürdigen Häusern aber nicht entlang- erste, aber irgendwie unbefriedigende Antwort, gegangen, sondern hat beobachtet, wie man unibox die ich mir dann immer gebe: wegen der schö- an ihnen hochklettert. Bern aus der Sicht eines nen Altstadt. Aber Zytglogge, Lauben und Bun- Cityboulderers findest du auf Seite 11. «Was bedeutet die Uni der Länggasse?» deshausflair können doch nicht den ganzen Reiz Auf die Barrikaden mussten auch die Sozio-lo- – Dies das Thema der unibox, das Stu- dentInnenradio der Uni Bern. Umfrage einer Stadt ausmachen!? Ich empfinde das als gie-Studierenden der Uni Bern gehen. Die Story der Unibox. Und: Mit dem Mani-Matter- deprimierend: Ich kann die Vorzüge von jeder von David Loher um die Beinahe-Schliessung Rundgang-Schauspieler Mathias Brem- ihres Instituts ist auf den Seiten 14-15. Stadt aufzählen, in der ich jemals als Tourist gartner von StattLand führt die Unibox gewesen bin. Aber wenn ich die Vorzüge meiner Begrüssen möchte ich an dieser Stelle diejeni- ein Live-Interview und verlost gleich zwei Heimatstadt aufzählen soll, dann fällt mir nur gen, für die das ihr erstes unikum ist. Einige Gratistickets. Anzuhören am Freitag, den Bahnhof ein – beziehungsweise nein: der ist im von ihnen haben uns schon an unserem Stand 2. November von 17-18 Uhr auf RaBe, Moment garantiert hässlich. Erhielte ich eine am Tag des Studienbeginns besucht. Dabei 95.6. Nachzuhören auf www.rabe.ch unter Antwort auf meine Frage, wenn ich mich in die haben manche an unserem Wettbewerb teil- «Webradio». MHz

inhalt 5 In Bern nichts Neues? Es ist trügerisch zu glauben, alles über Bern zu wissen. Eine Stadtführung zeigt, wieso. 7 Feiern auf der Langstrecke In Bern ist nichts los? Von wegen! Das unikum besucht acht Patys an vier Abenden und versucht anschliessend, sich daran zu erinnern. 8 Einkaufsideen gefällig? Bern bietet ein unbekanntes Shoppingparadies. Sechs Beispiele. 10 «Bern ist einfach gemütlich, nicht langweilig» Trams sind langweilig, die Reitschule unsym pathisch, das Liquid intim. Eine Umfrage unter Berner Studierenden. 11 Auf der Lauer nach der Mauer Cityboulderer gehen in Bern regelmässig die Wände hoch. Wir waren dabei. 12 Im Serviceparadies der SUB Ob für YB-Tickets, zur Wohnungssuche oder zum billig Kopieren: Geh auf die SUB. 12 Länge ist nicht alles Das Berner Kurzfilmfestival «shnit» findet heuer zum fünften mal statt. Lange Nächte für Kurzes.

13 50 000 Franken für einen Master, bitte Es gibt Leute, welche die Studiengebühren veracht- fachen wollen. Das macht keinen Sinn. 14 Soziologie bleibt, Diskussion geht weiter Das Soziologieinstitut der Uni Bern besteht weiterhin. Alles klar also? 15 Der Tag des Studienbeginns im Äther Die Radiosendung Unibox berichtete live vom Tag des Studienbeginns. Ein Augenschein. 16 Womentoring geht in die vierte Runde Die SUB betreibt Frauenförderung im akademischen Bereich – auch im nächsten Jahr.

17 Die Fünf Die fünf schlimmsten Bausünden von Bern 18 Pinnwand Die unikum-Kurzmeldungen 19 Entdecken Belpmoos in hundert Schritten 20 Kulturpartner 21 Reinziehn Unsere Buch- und CD-Tipps 22 Serviceverzeichnis und Impressum 23 Nachgefragt und Rätsel

Oktober 2007 |  e ich ehm nur d o n ie w ze it h e r, s o

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Universität Bern Beratungsstelle der Berner Hochschulen Zentrum Lehre Erlachstrasse 17, 3012 Bern Tel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16 Internationales Büro E-Mail: [email protected] Hochschulstrasse 4 Website: www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch CH-3012 Bern Montag bis Freitag 8.00 - 12.00 und 13.30 - 17.00 Uhr (Freitag bis 16.30 Uhr) www.int.unibe.ch Die Bibliothek ist am Mittwoch Vormittag geschlossen. Die Beratungsstelle ist auch während der Semesterferien geöffnet.

22.11.2005 bst/RM kzent In Bern nichts Neues?

Du wohnst seit Jahren in Bern und meinst die Geschichte dieser Stadt zu ken- nen? Du bist neu hier und pfeifst auf eine altbackene Stadtführung? Et voilà: Das unikum präsentiert eine Tour de Berne der etwas anderen Art – Aufklä- rung über den Zytglogge inklusive. daniela rölli

«Mit seiner malerischen Lage an der Aare Guide und ich in der Postgasse beim Rat- erklärt: «Die Strassenbeschilderung nach und den hübschen Gebäuden im mit- haus fündig. Auf die Wand eines altehrwür- Farben soll den Besatzungssoldaten gehol- telalterlichen Zentrum ist Bern eine der digen Sandsteinhauses ist ein Fenster und fen haben, sich nach den üblichen Trinkge- schönsten historischen Städte der Schweiz. darin das Meer aufgemalt – ein Sakrileg lagen in den Gassen zurechtzufinden.» Die Als UNESCO-Weltkulturerbe....» Stopp. im durch und durch denkmalgeschützten Farben widerspiegeln die verschiedenen Das weiss ich doch alles schon längst. Eher Bern!? «Die Malerei ist amtlich bewilligt», Bauphasen der Berner Altstadt: schwarz soll mir mal jemand erklären, warum in der beruhigt mich Ursi Pfister, «hat aber eini- Nydegg, weiss Gerechtigkeitsgasse, grün Berner Altstadt die Quergässchen – in Bern gen Staub aufgewirbelt.» Sie geht auf eine Kramgasse, gelb Marktgasse und rot Spi- Passagen genannt – nicht auf einer Linie Initiative des Stadtrates und Querkopfes talgasse. angeordnet sondern um ein paar Meter Carlo Lischetti zurück. 1992 wurde vor zueinander verschoben sind. Dies führt der Staatskanzlei über der leeren Säule des Irdische Sünde und himmlische Freude nämlich bei mir immer wieder zu Orientie- Postgass-Brunnens eine Redeplattform für An der nächsten Station wird es deftig: rungsproblemen. Die Stadtführerin Ursula Jedermann und Jedefrau eingerichtet. Von Da wird fleissig kastriert, malträtiert und Arregger von Bern Tourismus liefert mir dieser blickt man auf die täuschend echte gefoltert – da finden sich Teufel, Kindsmör- während eines öffentlichen Altstadtbum- Wandmalerei, die in schönster Nieder-mit- derinnen, Spieler und sich dem irdischen mels die Antwort: «Der in Bern wehende den-Alpen-freie-Sicht-aufs-Mittelmeer- Fleische hingebende Mönche. Wir stehen Nordwind ist schuld.» Die Quergassen sind Manier mehr Weitblick und weniger Eng- vor dem Münsterportal. Es besteht aus alle gegen Norden ausgerichtet. Die Städte- stirnigkeit fordert. 238 Figuren und wurde zwischen 1460 bauer, gar nicht dumm, haben dank des und 1480 erstellt. Die Stadtführerin Ursula Gassen-Shiftings die Zugluft zumindest Von roten Briefkästen... Aregger weist auf das in der Mitte darge- etwas gebändigt. Ein paar Schritte weiter, Postgasse Num- stellte Jüngste Gericht und meint: «Auf der Auch Ursi Pfister ist für Bern Tourismus mer 66: Hier hat der Patrizier Beat von rechten Seite mit den Verdammten und den als Guide unterwegs – für Touristinnen Fischer 1675 einen Postkutschendienst mit ewigen Qualen gibt es richtige Action. Die und Touristen, aber auch für Bernerinnen Rosswechselstationen und damit die älteste linke Seite mit den Seligen und Auserwähl- und Berner. Denn auch diese können wäh- Post der Stadt Bern gegründet. Noch heute ten finde ich eher langweilig.» Die Spatzen, rend speziellen Führungen für Locals unbe- ist der angeblich älteste Briefkasten Euro- die das Münsterportal trotz gespannten Fortsetzung auf S. 6 kannte Details in ihrer Stadt entdecken. pas zu sehen: Die rote Bemalung irritiert Drähten gerne in Beschlag nehmen, sind Wer von den eiligen Passanten bemerkt zwar etwas, aber der längliche Schlitz für offensichtlich anderer Meinung: Mit Vor- denn schon, dass die Fassade des Café Fédé- die Briefe und der kleine Schalter erinnern liebe halten sie sich nämlich, aus welchen ral am Bundesplatz eine traute Symmetrie bereits an heutige Verhältnisse. Gründen auch immer, auf der guten Seite nur vortäuscht? des Jüngsten Gerichts auf. ... und farbigen Strassenschildern Falsche Fenster und Aussichten An jeder Ecke in der Altstadt fallen die Stras- Schutz vor Nachttopf-Entleerungen Ich jedenfalls entdecke auf Hinweis von senschilder als Farbkleckser auf den grauen Schon den Lauben-Erbauern, welche die Ursi Pfister erst beim zweiten Hingucken, Sandsteinwänden der Gebäude auf: Das ist Stadt nach dem verheerenden Grossbrand dass auf die Fassade des Fédérals auf der den französischen Besatzern zu verdanken, von 1405 wiederaufbauten, lag der Cash rechten und linken Fensterreihe einige die den Bernern 1798 zwar die Bären und Flow der Lädeli in den Hauptgassen am Fenster aufgemalt sind. Auf der Suche den Staatsschatz geklaut, aber auch ein Herzen. Die Geschäfte boten auf ihren Aus- nach weiteren solchen Täuschungen, so nützliches Orientierungssystem hinterlas- lagen auf die Gasse hinaus Brot, Gemüse, genannten Trompe-l’oeils, werden mein sen haben. Ursi Pfister von Bern Tourismus Fleisch und vieles mehr feil. Die Auslagen

Oktober 2007 |  liefen aber ununterbrochen Gefahr, von gereckt. Aber was ist denn so faszinierend sei der Zytglogge als Hauptuhr der Stadt den Inhalten der aus dem Fenster geleerten an dieser überdimensionalen Kuckucks- Mittelpunkt des öffentlichen Geschehens kzent Nachttöpfe getroffen zu werden. So wur- uhr? Mein Guide Ursi Pfister erklärt mir, gewesen. So fühle ich mich dann auch, als den die Privathäuser kurzerhand in die Gas- dass ich das Spannendste am Zytglogge ich vom sechsten Stock des Turmes auf die sen hinein gebaut und die darunter entstan- nicht aussen beim Figurenspiel zu suchen Dächerlandschaft und die Bus-Leitungen, denen Leergänge zu den Arkaden-Lauben, hätte. Sagt es und führt mich ins Innere des Pflastersteine und Menschen schaue. Fortsetzung von S. 5 wie Ursula Arregger von Bern Tourismus Turms, wo das Uhrwerk von 1530 steht. erzählt. Die hölzernen Auslagen wur- Ich erblicke ein tinguely-artiges Gestell illustration titelbld: manuela hugi und nelly den am Abend einfach hochgeklappt und mit Zahnrädern, Seilen und Kurbeln. Pfi- jaggi dienten dann als Fensterverschläge. Dieser ster nennt es «High-Tech aus dem Mittelal- visionären Bauweise verdanken die heu- ter»: Kaspar Brunners Meisterwerk besteht tigen Geschäftebesitzer der Altstadt das mit aus fünf kleineren Uhrwerken, deren sechs Kilometern längste überdachte Shop- gesamthaft rund 400 Kilogramm wiegende hinweis pingparadies Europas. Gewichte jeden Tag vom Zytgloggen-Rich- ter aufgezogen werden. Sie treiben das Überschätzte Kuckucksuhr? Figurenspiel mit Hahn, Bären und Narr, die Unter www.berninfo.com (Bern Touris- Zuletzt wartet – unausweichlich – die Zifferblätter, die Glocken und das Astrola- mus) findet man die Informationen zu den grösste, aber irgendwie unverständlichste bium an. Astrowas? «Das ist eine astrono- Stadtführungen. Der Verein StattLand bie- Berner Touristenattraktion auf mich: der mische Uhr, die unter anderem das aktu- tet auch geführte Stadtrundgänge an: www. Zytglogge. Davor drängeln sich kurz vor elle Tierkreiszeichen und den Sonnen- und stattland.ch. Blog zur Geschichte der Stadt 12 Uhr bereits die Touristen-Massen – die Mondstand zeigt», klärt mich meine Stadt- Bern und anderem: Kameras sind gezückt, die Köpfe werden führerin auf und erzählt weiter: Früher www.stadtwanderer.net.

Wie gut kennst du Bern?

Mach den ultimativen Stadt-Bern-Wissens- 3. Welche Behauptung zum Bau der Bun- 5. Von welcher Brücke Berns stürzte sich Test. Gefordert sind: eine Prise Helden- deshaus-Gebäude in Bern stimmt? Dällebach Kari 1931 in den Tod? mut, jede Menge Entschlossenheit und viel scharfer Verstand. A Zuerst wurde der Westbau (1851-57), A Von der 1895 nach langen politischen dann der Ostbau (1888-92) und schluss- Auseinandersetzungen erbauten Korn- 1. Wer hat die Stadt Bern 1191 gegrün- endlich das Parlamentsgebäude mit Kup- hausbrücke. det? pel (1894-96) gebaut. B Von der 1883 eingeweihten, 229 Meter B Alle Gebäude wurden zusammen von langen Kirchenfeldbrücke. A König Rudolf von Habsburg 1851-57 errichtet. C Von der 1461 erstellten, ältesten Aare- B Herzog Berchtold V. von Zähringen C Zuerst wurde das Parlamentsgebäude mit brücke Berns: der Untertorbrücke. C Graf Hartmann der Ältere von Kiburg Kuppel (1894-96) gebaut. Die restlichen D Von der 1930 eröffneten 178 Meter lan- D Graf Christoph von Nellenburg, Freiherr Anbauten folgten erst im 20. Jahrhundert. gen Lorrainebrücke. zu Tengen D Der Bundesrat residierte nach der Grün- dung des Bundesstaates von 1848 im Erla- 6. Das Haus Nummer 54 ist seit Jah- 2. Weshalb wurde am 31. Januar 1979 bei cherhof, bis das Bundeshaus 1896 fertig ren das einzige unbewohnte Haus der der Berner Staatskanzlei die so genannte gebaut war. Junkerngasse, obwohl sich ansonsten «Oben ohne»-Initiative eingereicht? Bundesräte und Funktionäre um leere 4. Seit wann ist der Bärengraben bei der Wohnungen in dieser Strasse streiten. A Die berühmteste Bernerin, Ursula Nydeggbrücke beheimatet? Warum? Andress, hatte im Jahr zuvor mit Oben- ohne-Fotos vor der Kulisse der Berner A Seit 1815. Vorher mussten die Berner A In dem Haus unterhält die Stadt Bern Alpen die Gemüter erregt. Bären einige Male umziehen. eigens ein Mediacenter mit Fernsehstudio B Es ging der Autopartei (AP) mit der Ini- B Der erste Bärengraben wurde ab 1549 auf für die zahlreichen Medienauftritte des tiative darum, eine veraltete, während des dem heutigen Bärenplatz erbaut, seit 1857 Stadtpräsidenten. zweiten Weltkrieg erlassenen Steuer auf sind die Bären an ihrem heutigen Standort. B Das Haus ist eine öffentliche Toilette. Cabriolet - Autos aufzuheben. C Seit 1513. Der Bärengraben an der C Das Haus ist in Besitz der Schweize- C Frauenverbände wollten mit der Initia- Nydeggbrücke ist der einzige und älteste rischen Eidgenossenschaft und wird wegen tive die strenge Etikette für Frauen durch- Bärengraben der Stadt. des angeblich darin umgehenden Geistes brechen und forderten die Aufhebung des D Der offizielle Bärengraben befindet eines jungen Mannes auch als Geisterhaus Hutzwangs für Frauen. sich im Tierpark Dählhölzli neben dem bezeichnet. D Damit wendete sich die Eidgenössisch- Geparden-Gehege. Für 2009 ist ein Bären- D Das Haus ist baufällig und wird dem- Demokratische-Union EDU gegen eine park bei der Nydeggbrücke geplant. nächst renoviert. «Verwilderung der Badesitten» und damit gegen diejenigen Frauen, die im Lorraine-

oder Marzilibad oben ohne badeten. Lösungen: 1. B, 2. D, 3. A, 4. B, 5. A, 6C A, 5. B, 4. A, 3. D, 2. B, 1. Lösungen:

 | Oktober 2007 kzent Feiern auf der Langstrecke

Semesterbeginn, Studienbeginn, Ernst – doch StudentIn sein soll auch heis- sen, das Leben zu geniessen. Zum Beispiel an Partys. Was gibt uns Bern in der Nacht? Der Bericht vom unikum-Partymarathon durch die Hauptstadt. michael feller, pegah kassraian

Irgendwann sind wir vom Partyfieber gene- dass sie passen muss. Wir brechen kurz sen. Doch damals, ich kann mich noch nach elf auf, schliesslich liegt die Studi- daran erinnern, während der ersten Seme- partynacht schlechthin vor uns. Wir stei- ster, da gingen wir noch an diese Student- gen im Prestige ein, treffen aber auf einen Innenpartys. Wollten uns verausgaben, halb leeren Saal. «Nein», antwortet die Stu- Frauen treffen, Männer kennenlernen, dentin neben mir auf die Frage, ob sie denn oder umgekehrt. Nicht immer sehr erfolg- öfters auf einer Studitenparty sei. Das ist reich. Aus nicht geklärten Gründen lösten nicht viel, aber es freut mich, dass sie nicht aber bald gesellige Bierabende die Tanzerei «billige Anmache» gesagt hat. Wir verlas- ab. Oder Essen mit FreundInnen, Jass- und sen die einsilbige Studentin und gehen ins Pokerrunden, Fussballspiele. Liquid. Hier ist es proppenvoll und einheit- Doch jetzt wollen wir es wieder einmal wis- lich. Zugepflasterte Studentinnen treffen sen. Wir ziehen in einem Partymarathon auf rausgeputzte Studenten und tanzen zu durch die Stadt, und dafür beginnt unser gleichmässiger, na, mittelprächtiger Party- Wochenende bereits am Mittwoch. 42,2 musik, die in mir nicht die geringste Bewe- Kilometer, irgendwie übersetzt auf hüp- gung auslöst, einmal abgesehen vom zielge- fen, drehen, schwingen – aufs Tanzen halt. richteten Gang zur Theke. Die Frau in der Was bietet das Berner Nachtleben für dieje- Mitte der runden Bar geniesst meine volle Ein Partymarathon ist lang und kann auch langweilig sein – hier im ISC. nige Bevölkerungsschicht, die am nächsten Aufmerksamkeit. Während sie in ihrem foto: pegah kassraian Morgen aufstehen sollte aber nicht muss? Rücken dumm angebaggert wird, mixt sie vorne einhändig einen Drink, kassiert links Mittwoch – die ersten Gehversuche ein Trinkgeld und lässt den Blick sogleich Wie immer bin ich spät dran, wärme mich nach rechts schweifen, um meine Bestel- auf, indem ich in meinem Zimmer herum- lung aufzunehmen. Noch ein Bier. Eine wei- renne um meine Sachen zu finden, Die Zeit tere Stunde später bin ich mit Michi zwei reicht noch für einen kurzen Blick in den wieder an der frischen Luft. Wir kämp- Spiegel – den ich lieber hätte vermeiden sol- fen uns durch den Radfahrtwind und lan- lädiert aus. Auf dem Programm steht heute len. Egal. Es ist Mittwochabend, das Seme- den im «Du Théatre». «Feuchtfröhlich» ist die Reitschule. Als Hors d’oeuvre in den ster hat kaum begonnen, und doch bin ich mein erster Eindruck und dieser gewinnt im Dachstock, es erwartet uns der Bärn Jam. kurz davor, in den Partymarathon zu star- Laufe der Nacht erst so richtig an Präzision. Am Hip-Hop-Festival sind wie zu vorherzu- ten. Mit von der Partie sind Michael eins von Hier werden konsequent Hits gespielt, Blu- sehen die Hosen breiter als lang, Baseball- der Redaktion und Kollege Michael zwei menhalsbänder hängen um die Hälse und caps sind das Accessoire schlechthin und – er wird unser treuer Begleiter sein. End- Scherben knirschen unter meinen Schu- Rauchwolken der anderen Art strömen uns lich packe ich mein Velo und los geht’s ins hen. Wir bleiben, bis das Licht angeht. entgegen. Dolce von Ghana macht den Beat ISC, an eine Erstsemestrigen-Party – aber auf dem Cajon. Ich versteh kein Wort von ob Erstsemestrigen-Partys nicht von Grund Freitag – vom Abbruch zum Höhepunkt dem, was der Typ auf der Bühne am Rei- auf öde sind? Wir werden sehen. Etwas ver- Kickboxerin Pegah ist noch immer aus- men, pardon: Rhymen, ist. Im Eiltempo regnet komme ich beim ISC an, warte vor ser Gefecht. Wir bestellen bei den Eidge- kippen wir das Bier runter und gehen zum der Eingangstür auf die Michaels, ein unbe- nossen zwei mal Gelb und sind damit dort, Hauptgang über: der Drag-Night im Frau- kannter Student ist ebenfalls am Warten. wo wir tags zuvor stehen geblieben waren. enraum. Der Name sagt eigentlich schon Was studierst du? Ach so. Und du? Und Zum Anwärmen geht es zu Tina, der OL- viel – Frauen sind gekleidet wie Männer was machst du hier, kommst du häufig hier- Meisterin, die eine Karriereabbruch-Party oder Männer wie Frauen oder auch egal, her? Da kommen auch schon meine Beglei- schmeisst, das gibt es auch nicht alle Tage. eigentlich scheint es niemanden zu küm- ter. Wir stehen auf der Gästeliste, schick, Sie drückt mir eine signierte Autogramm- mern wie man überhaupt gekleidet ist oder schick, und ich sehe auch schon den ersten karte in die Hand, was mich ehrt. Kurz was man sonst so treibt: Männer knutschen Bekannten, er arbeitet nun offensichtlich bevor ich mich vollends in ihre neue Fri- wild mit Männern mit Frauen mit Frauen beim Sicherheitsdienst des ISC. Es ist nicht sur verliebe, ziehen wir durch die Altstadt, mit Männern. Gespielt werden die üblichen gerade überfüllt hier, hat aber für einen den Schwemmbezirk Matte und das Marzili Hits, «I will survive» und «my finger is on Mittwoch erstaunlich viele Leute. Junge in die Formbar. Endlich gute Musik. Meine the button» und so. Meinetwegen könnte Studenten, recht motiviert auf der Tanz- Musik, der Höhepunkt, wir sind angekom- DJ Bobo gespielt werden – es würde mich fläche, gepflegt gekleidet auf den grossen, men. Ich vergesse mich in der Elektronik nicht stören. bequemen Sofas dasitzend oder sich etwas und erachte es als vorteilhaft, dass sehr verhalten am Mustern. Es ist nicht schwie- wahrscheinlich niemand filmt, wie spa- Am Sonntag, mit dem Kater die Einsicht: rig, mit den Leuten ins Gespräch zu kom- stisch ich mich im kleinen Club bewege. Ein Partymarathon ist mehr als nur Sport- men, etwas zu jung sind sie aber schon, um Allen anderen ist ihre Wirkung auch egal, geist beschwören: Er ist Mord. Er ist Lun- mich wirklich zu interessieren. hier bebt man für die Beats. gen-, Trommelfell- und Lebertod in einem. Und: Mehrere Partys hintereinander mit Donnerstag – erste Schwächephasen Samstag – auf der Zielgeraden derselben Musikstillosigkeit sind wie zwi- Bereits am Donnerstag haben wir ein erstes Der Basler Pharma-Industrie sei Dank gebe schen Privatradios hin- und herzappen: Opfer zu beklagen. Pegah ist schon nach ich am Samstag mein Comeback. Dafür überflüssig. Nun freuen wir uns wieder auf der ersten Partynacht derart geschwächt, sehen die beiden Michaels schon leicht die Bierabende - und die Jassrunden.

Oktober 2007 |  Einkaufsideen gefällig?

Es soll ja Leute geben, die auf der Suche nach einem ausgefallenen Ge-

kzent schenk am Bahnhof in den nächsten Zug nach Zürich steigen. Das ist eine höchst unsinnige Angelegenheit. Findet man dort einen Shop, in dem alles zwei Franken kostet? Oder Elfensirup kaufen kann? Oder die echten Berner Mandelbärli? Bestimmt nicht. Hier sind sechs Berner Shops, die du garan- tiert nicht alle kennst.

Am sirupnen Quell

bes. Zwei Gehminuten vom Breitenrain- platz liegt Mathias A. Wirths – süsse Welt. Hier mischen und probieren Vater und Sohn Wirth, hier lagern und telefonieren sie, hier brauen sie ihre heiteren Kompositionen. Diese sind unglaublich geschmackvoll und laufen unter der Katagorie Zuckerwasser. Wirths 26 verschiedene Sirupe tragen mär- chenhafte Namen wie «Elfensirup» und «Troll», einfache wie «Johannisbeer» oder «Zwetschge» und ein besonders kecker Sirup nennt sich «Besser aus Ystee». Die Sirupe, welche von der Lese des Roh- materials bis zum Abfüllen in die Flaschen durch Wirths Hände fliessen, kann man entweder samstags am Märit an der Mün- stergasse erstehen oder jeweils am Mon- tag-, Donnerstag- und Freitagmorgen zwi- schen Harassen und Pressmaschine direkt Baila, baila mi amor Im Reich der Lamas am Stockerenweg 4. Wer gerne einen Blick hinter die Sirupflaschen werfen und die herzerwärmende Sirup- und Naturpassion pk. Wäre ich Flamenco-Tänzerin, würde sn. Morgen ist der Geburtstag deiner besten des ehemaligen Forstingenieurs Wirth vor ich wahrscheinlich vor diesem Laden ein Freundin und du hast keine Ahnung, was Ort erleben möchte, kann sich telefonisch Zelt aufschlagen. Oder mir eine Wohnung du ihr schenken könntest? Kein Wunder, für eine kleine Betriebsführung anmelden. in der Nähe suchen. Aber auch so ist ein schliesslich hat sie ja schon alles! Aber nicht Besuch im «Baila» ein Genuss. Der Laden aufgeben, es gibt nämlich eine Lösung: das Le sirupier de Berne, Stockerenweg 4 im Marzili, welcher alles für den andalu- Tibetlädeli «Lhasa» in der Berner Altstadt. sischen Tanz bietet, verwöhnt als erstes Dort, an der Münstergasse 51, wo der Stras- die Augen. Ein wunderschöner Raum, senname und der Blick aufs Münster eigent- satte Braun- und Rottöne, welche ihn fül- lich von strengem Protestantismus zeugt, len. Gepunktete, rote, schwarze oder blaue findet sich seit 1996 ein Hauch tibetischer Flamencojupes und -kleider hängen an den Kultur, Buddhismus und Himalaja. Kein Stangen, Fächer in Dunkelrot und Rosa lie- Ethnokitsch! Die beiden Besitzerinnen sind gen griffbereit in den Regalen. Ohrringe, Exiltibeterinnen und beziehen ihre Ware Kämme fürs Haar, Taschen, Notizbücher direkt aus Tibet oder Nepal. Damit unter- – auch sonst hat der Laden viel Schönes, stützen sie die tibetische Bevölkerung. Aber Edles und Exotisches zu bieten. Und wenn um im Lhasa einzukaufen, braucht man gar man die Kastagnetten sieht, fällt es schwer, nicht den Drang etwas Gutes zu tun, dort sie nicht in die Hände nehmen zu wollen kauft man einfach so gerne ein. Wer mag – wollte man eigentlich nicht schon lange nicht Silberringe mit schönen, bunten Stei- mal einen Tanzkurs besuchen? Wiedermal nen oder Schals aus feinen Materialien? Für nach Spanien zu fahren wäre so schlecht eingefleischtere Fans gibt es Klangschalen auch nicht. Bis dahin kann man ja immer und Räucherstäbchen. Auf alle Fälle ist wieder ins «Baila» pilgern. ganz bestimmt auch etwas für deine beste Freundin dabei. Baila, Brückenstrasse 14e Tibet-Laden Lhasa, Münstergasse 51

 | Oktober 2007 kzent

Bärenfutter als Mitbringsel dr. Wenn der Zürcher Stefan seiner Schwie- germutter eine Freude machen muss, schleimt er sich mit einigen Luxemburgerli ein. Wenn die Baslerin Susi ihrem Schatz ein süsses Geschenk machen will, vertraut sie auf die Basler Läckerli. Wenn der Studi Georg seinem Grosi aus Bern etwas mitbrin- gen möchte, dann ... Ja, was macht er dann? Die Tatsache, dass es Bern bis heute nicht zu einem anständigen, allgemein akzeptierten kulinarischen Mitbringsel gebracht hat, ist beschämend. Doch das unikum schafft Abhilfe und erhebt hiermit das Mandelbärli des Beck Glatz in den Stand eines offiziellen bilder: nelly jaggi Mitbringsels der Stadt Bern. Ob Original-, Chocolat- (die Besten, ich schwör’s), Pista- Berns Drachenhöhle Nur Schnäppchen che-, Cappuccino- oder Weihnachtsman- delbärli – die Süssigkeiten des Beck Glatz, der bequem von der Uni aus zu erreichen dh. Jetzt, da die Tage wieder kürzer und die mfe. Der Shop 2 Fr. versteckt sich an der ist, lassen keine Wünsche offen. So würde Nächte länger werden, passiert es überra- Spitalgass-Passage. War er letztes Mal nicht die Verfütterung einiger Mandelbärli an die schend oft, dass man die alten Brett- und woanders? Ich suche ihn jedes Mal wie- Viecher im Bärengraben auch deren Laune Kartenspiele wieder auspackt. Doch wer der. Doch es lohnt sich. Alles kostet zwei umgehend heben und ein neuer Bärenpark genug gesiedlert, geärgert und gepokert Franken – hier gibt’s nur Schnäppchen. unnötig machen. hat, mag sich nach neuen, spannenden Hier steht viel Nützliches und noch mehr Möglichkeiten umsehen wollen, um sich Überflüssiges in den Regalen. Letztes Mal Beck Glatz Confiseur, neben weiteren Fili- mit seinen MitspielerInnen zu messen und habe ich mir eine Schere gekauft und einen alen in Bern in der Länggasse gegenüber auch als Team verschiedenste Abenteuer Kunstrasenteppich mit den Massen 20 x 20 der Uni Tobler oder an der Mittelstrasse 8. zu erleben. Während nun der Supermarkt cm. Sie schneidet gut und er hängt an der den Spieltrieb nicht wirklich befriedigen Wand in meinem Zimmer. Für vier Fran- kann, findet man in einem kleinen Laden ken habe ich eine gute Ausbeute erzielt, namens «Drachenäscht», versteckt in den auch wenn der Kauf des Rasenteppichs... Gässchen der Berner Altstadt, manch inte- naja. Doch für eine gute Schere hat sich das ressantes, spannendes und auch verrücktes allemal gelohnt. Es gibt Mokkatassen, Zan- Spiel. Wer wollte nicht schon immer mal gen, Plastikblumen. Hundespielzeug. Ker- seinen MitspielerInnen zeigen, wer der bes- zen, Sektgläser, Ringhefte, Plastikkörbe in sere Architekt oder die bessere Händlerin Herzform, Batterien, allerlei Duftendes, ist, sich zusammen um unsinnige Wort- Make-up und Tortellini. Die Produkte wer- schöpfungen streiten oder eine nervende den aus der ganzen Welt direkt importiert. Person ganz einfach als Werwolf zerflei- Wer in vier bis fünf Sprachen sattelfest ist, schen. Wem die Spielauswahl nicht reicht, kauft die Katze hier sicher nicht im Sack. der findet im Untergeschoss allerlei fantas- Für den Putzartikelkauf zum Beispiel loh- tische Bildergeschichten, genug um manch nen sich Italienisch- und Spanischkennt- trockene Vorlesung aufzufrischen. nisse, soweit ich das beurteilen kann, viel- leicht auch Portugiesisch. DracheNäscht, Rathausgasse 52 Shop 2 Fr., Spitalgass-Passage

Oktober 2007 |  «Bern ist gemütlich, nicht langweilig» Das Liquid ist intim, der Gurten ist langweilig, der Bahnhofplatz unsympa- thisch, das Entrée der Unitobler ein Wartesaal – das meinen Berner Studie-

kzent rende über Orte, die zum Verweilen einladen und solche, die man besser meidet.

umfrage und fotos: daniel hardegger Umfrage

Michael Saladin, Geschichte und Fermin Suter, Germanistik und Soziologie Halim Imeri, Psychologie und Strafrecht/ Betriebswirtschaftslehre Kriminologie Langweiligster Ort: Unsympathischster Ort: Ich finde die Uni-Lifte langweilig, man steigt Intimster Ort: Derzeit der Bahnhofplatz, der Lärm, die ein und wieder aus, das war’s. In anderen Mir gefällt das Liquid sehr, da ist immer Baustelle, es kommt halt alles zusammen Liften kann man noch Leute beobachten, was los. Man trifft immer nette, neue Stu- und macht den Aufenthalt dort einfach wie sie einander mit den Blicken auswei- dierende und kann sich so richtig von der unbequem. Wenn es mal fertig ist, mag es chen, aber hier ist das nicht der Fall. Woche entspannen und sich selbst einfach sicher gut aussehen, aber nun ist es einfach gehen lassen. nervend und verschandelt das Stadtbild.

Andreas Gantner, Germanistik und Katryn Heri, Psychologie und Strafrecht/ Janine Köhli, Psychologie und Strafrecht/ Geschichte Kriminologie Kriminologie

Unsympathischster Ort: Langweiligster Ort: Langweiligster Ort: Wenn ich vom Hauptgebäude respektive Ich fahre nicht gerne Tram, da ist meist Also, während des Openairs oder im Win- vom Bierhübeli den Weg hinunter zur Reit- nichts los. Man hat aber auch nicht genug ter, wenn Schnee liegt, bin ich gerne auf halle gehe, habe ich immer etwas Angst Zeit, irgendwas wirklich zu tun, zum Bei- dem Gurten. Die restliche Zeit ist da oben davor, auf eine Spritze zu treten, gerade spiel im Buch zu lesen oder dergleichen, da aber nichts los, man begegnet höchstens ein gegen Ende des Weges wo die blauen Lam- die Fahrt einfach zu kurz ist. paar Spaziergängern, die ihre Runden dre- pen stehen. hen.

Manuel Widmer, Linguistik und Lisa Blaser, Ethnologie und Geschichte Isabel Johner, Italienisch Geschichte Langweiligster Ort: Unbequemster Ort: Langweiligster Ort: Ich gehe an keine Orte, die ich als wirklich Eigentlich mag ja keiner überfüllte Busse. Das Entrée der Unitobler wirkt eigentlich langweilig empfinde. Der einzige Ort, der Der Lärm stört mich dabei eigentlich nicht, wie ein Wartesaal, es hat sich nie was geän- mir dazu einfällt, ist manchmal der Vor- sondern mehr das viele Gepäck, das alle dert und man geht da nur hinein, um kurz lesungssaal, aber sonst ist Bern einfach irgendwo herumstehen haben, die Enge auf der Leinwand abzulesen, wo der Kurs gemütlich, nicht langweilig. und die Hitze, die durch all die Leute verur- stattfindet. sacht wird.

10 | Oktober 2007 kzent «Bern ist gemütlich, nicht langweilig» Auf der Lauer nach der Mauer

In Bern gehen regelmässig Leute die Wände hoch, am Donnerstagabend sind's vorwiegend Personen aus akademischen Kreisen. Denn das organi- sierte Wände-Hochgehen ist Teil des Berner Unisport-Angebots. Warum es sich lohnt, Berns Oberflächen mal aus einer anderen Perspektive zu betrach- ten. bettina sarbach

Berns Strassenlampen flackern in der Däm- dann sind sie selbst unendlich kreativ», Neben dem «Jurassic Park» beim Schulhaus merung, der Boulderer keucht und klam- lächelt Mittenhuber in Anbetracht sei- Breitfeld, der sich mit seinen unendlichen mert sich gerade noch an vier Kieselsteinen ner Boulder-Truppe. So kann lediglich mit Möglichkeiten für Anfänger wie Fortge- fest; die Arme brennen, seine Augen leuch- Kletterfinken und etwas Magnesium ganz schrittene eignet, empfiehlt Mittenhuber ten. Es ist empfindlich kühl an diesem Don- Bern zu einem Spielplatz für Kinder jeden den Casino-Südhang. Die Badgasse biete nerstagabend, an dem das erste Training Alters werden. Wer sich noch nicht ganz mit einem Sandsteinquergang äusserst inte- der Unisport-Stadt-Boulder-Gruppe im allein auf die urbane Entdeckungsreise ressante Probleme für Stars ebenso wie für Herbstsemester stattfindet. Man kennt sich wagt, der findet im Führer «Bärn Boulder» erst noch aufsteigende Boulder-Sternchen. bereits, die meisten Anwesenden haben geeignete Spots für sein Niveau. Mittenhu- Als letztes kleines Eldorado verrät Mitten- sich auch in den Semesterferien getroffen, ber hat den Führer vor Jahren vielmehr für huber die Beaumont-Eisenbahnunterfüh- um der gemeinsamen Leidenschaft nachzu- seinen weiteren Freundeskreis als vor dem rung: Hinter den klangvollen Namen «Pirat gehen und den Berührungskontakt mit der Hintergrund eines kommerziellen Gewinns und Piranhas», «Sinterschnägg» und dem Stadt nicht zu verlieren. Diesen ersten Don- herausgegeben. Das Dokument ist in letzter mittelmässig klangvollen «Fuck the Nazis» nerstag im Semester heisst die Destination Zeit jedoch immer wieder mal in die Kri- verbergen sich laut Boulder-Führer die «Jurassic Park». Der «Jurassic Park» besteht tik geraten, da es die Routen unter anderem «schönsten Blocs dieser Stadt». aus einem vier Meter hohen, mit Aaresteinen mit verschiedenen Labels auf einer Illegali- besetzten Steinblock in Form eines schup- tätsskala («legal», «halb legal» und «watch pigen Dinosauriers, steht auf dem Vorplatz your back») ausstattet. Den Scharfma- des Schulhauses Breitfeld und dient primär chern, die in der selbstironischen Untertei- der motorischen Entwicklungsförderung lung ein unterschwellig kriminelles Poten- bewegungsunerfahrener Schulkinder. zial sehen wollen, nimmt Mittenhuber den Wind aus den Segeln: «Die Skala dient den Ein Dino als Kletterparadies Benutzern lediglich als Anhaltspunkt, mit «Hu, der ist moosig, kann mir mal jemand wie viel verwunderten Blicken, sprich mit die Zahnbürste geben?», ruft ein Boulde- wie viel Aufmerksamkeit, sie zu rechnen rer mit einem sichtlich erfahrenen Griff an haben.» den künstlichen Felsen. Mit Zahnbürsten machen sich einige ans Entmoosen entschei- Top: den Casino-Südhang besteigen dender Griffe, mit Chalk , dem Magnesium- Unendlich viele Probleme gibts in der Welt, hinweis pulver, das Fels-Kletterer am Klettergurt unzählbar viele allein in Bern (eine Auf- tragen, bestreichen sie besonders «spe- gabe wird im Boulder-Jargon «Problem» Der Blog des Berner City-Boulderns, inklu- ckige» Stellen. Jetzt heissts noch Crashpad genannt). Zwar macht die eigene Suche nach sive BärnBoulder-Führer als pdf, befin- auslegen – die Matte, die den ungesicherten neuen Problemen viel Spass, sehr viel sogar, det sich auf der Seite http://cityboulder- Bouldernden bei einem Sturz schützt – und doch einige Insider-Tipps von Mittenhuber, bern.blogspot.com. Infos zum Unisport im los kann‘s gehen. Auf allen Seiten begin- dem zentralen Geist der Berner Boulder- Bereich City-Bouldern sind ebenfalls dieser nen sich die Anwesenden ihre Einwärm- Szene, nehme man mit Freuden entgegen: Seite zu entnehmen. Route anzuschauen, der Trainingsleiter und passionierte Kletterer Florian Mitten- Beim Schulhaus Breitfeld können Wändekletterer das sogenannte Jurassic-Park-Problem lösen. foto: bettina sarbach huber (alias Dr. Bäri) markiert einige leich- tere Routen und der Dinosaurier mit den hochbouldernden Menschen sieht aus wie ein geschäftiger Ameisenhaufen. «Kannst du mich mal spotten?», ruft eine Studentin ihrer Kollegin zu, worauf diese angesprun- gen kommt und ihre Hände Richtung Voll- mond, oder nein, Richtung Rücken ihrer Kollegin am Dino ausstreckt, um diese bei einem allfälligen Sturz abzufangen. Es fol- gen Erstbesteigungen von Parkbänken, Fenstersimsen und Torbogen; dem Jungen auf dem Pausenplatz, der dank geräusch- starken Kunststücken auf seinem BMX auch etwas Aufmerksamkeit erntet, steht die Verwunderung über die verspielten Stu- dierenden ins Gesicht geschrieben.

Ein Vademecum für Berns Boulderer «Stadt-Bouldern ist Verbindung von Sport und Spiel. Das Faszinierende ist, dass man die Leute nur zum Spielen bringen muss,

Oktober 2007 | 11 Im Serviceparadies der SUB

Die Dienstleistungsküche der StudentInnenschaft der Uni Bern braut an neuen Rezepten und peppt Bewährtes auf.

anja peter, sub-vorstand

Pünktlich zum neuen Semester bringt Immer wieder gut: spielen sehen? Am Samstag im Wasserwerk die Dienstleistungsküche der Student- Du suchst einen Job, um dir dein Studium oder im Bierhübeli tanzen gehen? Kino,

nisphäre Inneschaft der Uni Bern (SUB) Neues zu finanzieren? Die SUB hilft dir dabei. In Theater, einen Stadtrundgang der anderen und Bewährtes. Denn uns ist der studen- unserem Häuschen findest du aktuelle Stel- Art erleben oder ein Jazzkonzert geniessen? tische Unialltag, aber auch das studentische lenangebote, kannst dich beraten lassen, Ob Cinématte, Stade de Suisse, Marians Leben neben der Universität ein Anliegen. oder die Stellenvermittlung in Anspruch Jazzroom, Schlachthaustheater oder noch Im Sinne eines Service public bieten wir der nehmen. Auch von zu Hause aus kannst du vieles mehr. Du hast die Wahl. Das alles bie- Studierendenschaft der Uni Bern verschie- online die aktuellen Stellen einsehen. Aber tet dir die SUB und erst noch gratis! dene Dienstleistungen an und bauen dieses nicht nur in der Arbeitswelt können wir dir Angebot stetig aus. weiterhelfen, nein, auch bei der Wohnungs- Und zu guter Letzt: suche sind wir für dich da. Über die SUB- Auf der SUB im kleinen Häuschen ist fast Neu im Repertoire: Homepage kannst du jeden Tag die neu aus- immer jemand vor Ort, der dir bei allen Du möchtest dein Mittagessen gerne selber geschriebenen WG-Zimmer, Wohnungen Irrungen und Wirrungen des Unialltags mitbringen und trotzdem etwas Warmes und Mansarden abrufen. weiterhelfen kann. Denn die SUB ist stets in den Bauch kriegen? Kein Problem! Seit zu deinen Diensten! kurzem stellt dir die SUB an drei Stand- Bewährt und günstig: orten der Universität Bern kostenlos eine Im SUB-Häuschen kannst du billig kopie- Mikrowelle zur Verfügung. Eines der ren, drucken und deine Arbeiten binden. Geräte steht in der Cafeteria der Uni Enge- hinweis halde, das zweite auf dem von Roll-Areal Bewährt und beliebt mit neuer Würze: in dem kleinen Verpflegungsraum und das Neben dem warmen Essen im Bauch und dritte im SUB-Häuschen inmitten des Pla- allem anderen gibt es auch Kultur und Informationen unter www.sub.unibe.ch/ tanenhofes der Uni Tobler. Sport! Willst du die Berner Young Boys dienstleistungen

Länge ist nicht alles Die Filme, die beim Berner Kurzfilmfestival shnit vom 17. bis 21. Oktober zu sehen sein werden, zeichnen sich durch Kürze und Würze aus. sébastian lavoyer

Nicht allein der kurzen Dauer der Filme Dritte im Bunde der Festivalleitung, einer wegen erfreut sich das einst als kleiner Kul- der Gründe, der zur Erreichung dieses Ziels turanlass vom Politologie-Studenten Mike beitragen könnte. Bucher initiierte Festival grosser Beliebt- Aber auch das Festivalprogramm wird heit und dauert von Jahr zu Jahr länger. immer umfangreicher. Erstmals wird dieses «Natürlich treffen wir mit kurzen Unterhal- Jahr die «Slam Movie Night» in Bern gastie- tungshäppchen auch einen Nerv der Zeit», ren. Auch eine Kooperation mit dem aus- so Olivier Bakker, Mitglied der Festivallei- tralischen Kurzfilmfestival «The Realm of CMJR>ADE>=KLAN9D tung. Olivier präzisiert, dass die Betonung the Senses» wird das Berner Pendant berei-   GCLG:=J :=JF aber genauso auf «Unterhaltung» liegen chern. «Zudem können dieses Jahr zum müsse. Packend, frisch, frech oder doch ersten Mal Workshops besucht werden», wenigstens ein bisschen wahnsinnig – das so Mike weiter. Drehbuchschreiben und Die kurzen Filme machen sich breit, in der sind die Prädikate, die eines shnittigen der Umgang mit digitalen Publikationsme- ganzen Schweiz, mit shnit auch in Bern. Kurzfilms würdig sind. Und kurz, - natür dien wie DVD oder Internet-TV werden Und trotz der Fülle des Angebots darf man lich. dort praktisch erarbeitet. – dem innovativen Ansatz sei Dank – neu- gierig sein auf das Berner Kurzfilmfestival Australisches Flair Drei Teams, eine Geschichte, drei Filme shnit. Das Publikum goutiert es. «Wir haben vor Reta Guetg fügt an, dass auch der Festival- vier Jahren 250 BesucherInnen verzeich- film ein sehr interessantes, neues Gefäss sei. net und haben diese Zahl jährlich verdop- «Drei Filmteams werden in diesem Wettbe- peln können», so Mike. Das soll auch dieses werb gegeneinander antreten und einen Jahr wiederum geschehen. «Erstmals findet Text von Pedro Lenz verfilmen», erklärt hinweis shnit 2007 nicht nur im PROGR statt, son- sie. Allen stünden dabei die gleichen Schau- dern zusätzlich in den beiden Kinos Cine- spieler zur Verfügung und alle Filme wür- Mehr Infos unter: www.shnit.ch maStar und City 2», ist für Reta Guetg, die den auf dem Areal des PROGRs gedreht. Tickets unter: www.starticket.ch

12 | Oktober 2007 nisphäre 50 000 Franken für einen Master, bitte

Eine Erhöhung der Studiengebühren auf 5 000 Franken pro Semester – das fordert der Rektor der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Werner Inderbitzin. Macht das Sinn? Wenn man genau hinschaut: Nein. Denn die Folgen wären teilweise grotesk. michael siegenthaler

«Das Problem der tiefen Studiengebühren Wirtschaft so schneller an den begehrten trale Gerechtigkeitsvorstellung verletzt: die in der Schweiz muss dringend angegan- Nachwuchs rankommen würde – denn das Chancengleichheit. «Personen aus sozio- StudentInnenrat gen werden», forderte der neue Rektor der ist die Stossrichtung –, ist also unsicher. ökonomisch weniger begüterten Familien Zürcher Hochschule für Angewandte Wis- würden bei einer Erhöhung der Studien- senschaften, Werner Inderbitzin, in der Sind 5 000 Franken gerechter? gebühren deutlich häufiger vom Studium NZZ am Sonntag. Er ist nicht der Einzige: Im Zentrum der Diskussion steht aber ferngehalten. Die Effekte sind empirisch Auch der Wirtschafts-Think-Tank Ave- immer die gleiche Frage: Was ist gerecht? bestätigt», schreibt Bildungsökonom Wol- nir Suisse, die SVP und die FDP fordern Inderbitzin jedenfalls ortet gleich zwei ter. «Daran ändern auch Darlehen nichts.» seit langem mehr Geld von den Studieren- Ungerechtigkeiten in der Schweizer Stu- Die Argumentation trifft noch auf ein drit- den. Dabei geht es nicht etwa um kleine dienfinanzierung. Erstens würden viele tes Problem: Der finanzielle Nutzen eines Beträge. Inderbitzin und Avenir Suisse bei- bezahlen, die nie in einem Hörsaal waren. Studiums – Stichwort Bildungsrendite – ist spielsweise wollen, dass Studierende künf- Doch diese Darstellung ist verkürzt. Von in der Schweiz im internationalen Vergleich tig schlappe 5 000 Franken pro Semester Hochschulbildung profitieren nämlich gering. Erhöhte man jetzt noch die Studien- hinblättern. Das ist happiges Studenten- nicht nur die Studierenden. Mehr Bildung gebühren, dann würde es, aufs Lebensein- futter. Was meint die Universitätsleitung in steigert die Produktivität und damit das kommen betrachtet, noch weniger Sinn Bern dazu? Die weicht aus. Sie schreibt in Wirtschaftswachstum – das sollte Inderbit- machen, studieren zu gehen statt mit einer einer Stellungnahme, dass sie «diesbezüg- zin als Ökonom doch wissen. Lehre zu beginnen. Folge: weniger Hoch- lich noch keine Position bezogen hat». Das Der zweite Punkt, den Inderbitzin unge- schulgängerInnen. Das kann nicht im Inte- sei sowieso Sache der Politik. recht findet: Viele Studierende würden das resse eines Landes sein, in dem sowieso Was brächte eine Erhöhung der Gebühren? Studium quasi gratis absolvieren, obwohl schon relativ wenige Personen studieren. Natürlich mehr Geld für die Unis. Aber was sie – richtig wäre: ihre Eltern – genügend würde sonst noch passieren? Werner Inder- Geld hätten, um ihre Ausbildung zu bezah- bitzin prognostiziert, dass die Studierenden len. Das stimmt – nur lässt sich die Argu- bei einer Erhöhung «bewusster entscheiden mentation auch umkehren: Studienge- würden, welche Studienrichtung sie ein- bühren müssen auch diejenigen zahlen, die kontext schlagen». Da hat er Recht. Das ist in der es sich eigentlich nicht leisten können. Das Bildungsökonomie unumstritten. Die Stu- haben einkommensunabhängige Abgaben dierenden werden nämlich ihre Fächerwahl wie die Studiengebühren so an sich. Reiche Am 21. Oktober sind eidgenössische aufgrund der höheren Kosten vermehrt müssen nur einen geringen, Arme dagegen Wahlen. Auch VertreterInnen aus dem Stu- nach dem späteren Einkommen ausrichten. einen sehr grossen Anteil ihres Einkom- dentInnenrat (SR) der Uni Bern kandidie- Der Nebeneffekt davon hat sich in Ländern mens dafür aufbringen – das hat eigentlich ren. Folgende Ratsmitglieder – die zum wie beispielsweise Australien gezeigt, wo nichts mit sozialer Gerechtigkeit zu tun. Thema Studiengebühren durchaus nicht die Studierenden alle Studienkosten selber Doch Inderbitzins Argument enthält einen alle dieselbe Meinung haben – stellen sich tragen: Einige Fächer wurden schlicht nicht wahren Kern. Zu erwarten ist, dass Studie- zur Wahl: mehr studiert. Zu unrentabel. So mussten rende nach dem Studium in den Genuss Auf der Liste des Jungfreisinns kandidie- diese Fächer wieder von den Gebühren eines höheren Einkommens kommen, als ren: Larissa Fankhauser, Juliette Hotz, befreit werden. diejenigen, die nie an der Uni waren. Dem Bernhard Schüpbach. Junge Alternative: Äquivalenzprinzip folgend, sollten Studie- Samuel Durrer. SP Frauen: Priska Grüt- Studieren im Eiltempo rende als Profiteure also zur Kasse gebe- ter, Rahel Imobersteg. SP Männer: Adrian Was geschieht also? Da der Staat entschei- ten werden. Studierende, denen das nötige Durtschi, Björn Mosler, Adrian Wüthrich. det, wo er die Gebühren erlässt, bestimmt Kleingeld fehlt, nehmen einfach ein Dar- er auch, wo er Studierende haben will. Der lehen auf. Später werden sie dieses ja mit Berner Bildungsökonom Stefan Wolter ihrem hohen Lohn abbezahlen können. schreibt in einer Stellungnahme gegenüber Streng nach dem Motto: Heute die Investi- dem unikum: «Der Staat wird quasi zum tion, morgen das Einkommen. zentralen Planer, der die Studierenden- ströme lenkt.» Grössere Chancenungleichheit Das zweite Argument, warum Studierende Theoretisch funktioniert das Konzept mehr zur Kasse gebeten werden sollten: gut – in der Praxis nicht. Erstens besteht Eine grössere Kostenbeteiligung steigere grosse Unsicherheit über das Einkommen ihre Leistungen. Diese Meinung wird nicht nach dem Studium. Was passiert bei einem überall geteilt. «Die Auswirkungen auf die Studienabbruch? Oder bei Arbeitslosig- Qualität des Lernens sind in der Forschung keit? 50 000 Franken Zutrittsgebühr, eine umstritten», erklärt Wolter. Nachgewie- ebenso hohe Schuldenlast beim Berufsein- sen sei nur, dass einige Studierende schnel- stieg und keine Sicherheit, wie viel man ler studieren, um ihre Kosten zu senken. verdienen wird – da kapitulieren die Unbe- Einige Studierende werden aber gezwun- tuchten. Damit ist aufgezeigt, dass eine gen, neben der Uni mehr zu arbeiten. Ob die solche Studienfinanzierung eine sehr zen-

Oktober 2007 | 13 Soziologie bleibt, Diskussion geht weiter

Der Aufruhr war gross bei den Studierenden der Soziologie, als sie Anfang September über die Medien erfuhren, dass sich die Universitätsleitung Ge- danken darüber mache, ihr Institut zu schliessen. Die Wirtschafts- und Sozi- alwissenschaftliche Fakultät (WiSo) hat diesen Plänen vorerst eine Abfuhr erteilt und will weiterhin eine starke Soziologie. Für die StudentInnenschaft (SUB) ist das Thema damit noch nicht vom Tisch. nisphäre david loher

Im vergangenen Juni wählte die WiSo- legte, sich vorzeitig emeritieren zu lassen. Synergien zwischen den drei Disziplinen Fakultät einstimmig einen Professor für die Da lancierte die Unileitung über die Medien erwarten lässt. Das Departement ist beauf- dritte Soziologie-Professur. Diese wurde die Diskussion um die Schliessung des tragt, Vorschläge für eine Gesamtlösung zu zwei Jahre zuvor im Rahmen einer Evalua- Instituts. Rektor Würgler brachte die Idee erarbeiten, mit denen sich die Sozialwissen- tion des sozialwissenschaftlichen Departe- ins Spiel, das Institut in Bern dichtzuma- schaften insgesamt profilieren können», so ments eingerichtet. Gleichzeitig erhielt chen und nach Freiburg auszulagern. Mit Linder weiter. Die Befürchtung, dass die damals auch die Politologie eine zusätz- den freiwerdenden Mitteln hätte die Poli- Soziologie bei einer allfälligen Reorganisa- liche Professur. Mit neu drei Lehrstühlen tologie gestärkt werden können. Die WiSo- tion marginalisiert wird und bloss noch der hätte das ungenügende Betreuungsverhält- Fakultät erhielt den Auftrag, die Schlies- Politologie zudienen würde, weist Linder nis für die Studierenden am Soziologischen sung zu prüfen. entschieden zurück. Damit wäre nieman- Institut endlich verbessert werden können. dem gedient. Nach der Wahl durch die Fakultät dach- Fakultät will die Soziologie Die Soziologieprofessorin Honegger hinge- ten alle, dass das weitere Berufungsver- Ende September entschied nun die Fakul- gen kann sich über die Fakultätsentscheide fahren bloss noch Formsache sei und der tät, dass die Soziologie in Bern bleibt und nur halbwegs freuen. Einerseits begrüsste designierte Professor Gerd Nollmann zu die Besetzung Nollmanns realisiert werden sie laut dem «Bund», dass die dritte Profes- Semesterbeginn in Bern vor den Studieren- soll. «Die Fakultät bekennt sich zu einer sur jetzt zügig besetzt werden soll, bedau- den stünde. Doch es kam alles anders. starken Soziologie. Damit ist die Idee der erte aber gleichzeitig, dass die durch den Universitätsleitung für eine Auslagerung Abgang von Abraham freiwerdende Pro- Leere Lehrstühle der Soziologie nach Freiburg vom Tisch», fessur nicht sofort wieder ausgeschrieben Nollmann wartete also in Oldenburg mit erklärt Wolf Linder, Dekan der WiSo- wird. gepackten Koffern auf den Ruf aus Bern. Fakultät auf Anfrage. Allerdings soll die Doch dieser blieb aus. Was war geschehen? Professur von Abraham nicht sofort aus- Studierende bleiben misstrauisch Der Inhaber des zweiten Lehrstuhls, Pro- geschrieben werden. Zuerst werde geprüft, Ähnlich wie die Direktorin des Soziolo- fessor Abraham, hat zur selben Zeit eine ob eine gemeinsame Profilierung der Fächer gischen Instituts äussern sich die Studieren- Professur in Nürnberg angenommen und Soziologie, Politikwissenschaft und Medi- den. Sie sind vom ambivalenten Entscheid wird das Institut verlassen. Als die Unilei- enwissenschaft im Departement Sozial- der Fakultät überrascht. «Wir freuen uns tung davon erfuhr, blockierte sie das Ernen- wissenschaften Vorteile brächte. «Als sehr, dass sich die Fakultät zu einer starken nungsverfahren für die dritte Professur. Hauptanliegen der Sozialwissenschaften Soziologie bekennt, hoffen aber, dass es kein Damit standen auf einmal zwei Lehrstühle sehe ich daher eine zweckmässige Organisa- blosses Lippenbekenntnis bleibt. Uns irri- frei. Dazu sickerte durch, dass die Sozio- tion und eine Schwerpunktsetzung, welche tiert am Fakultätsentscheid, dass Personal- logieprofessorin Claudia Honegger über- ihre eigenen Lehrangebote verbessern und und Strukturentscheide nicht getrennt wer-

Fortsetzung auf S. 15

SUB für eine Volluniversität – gegen die Schliessung der Soziologie

für die sub: christian boesch, sub-vorstand

Die StudentInnenschaft der Universität Bern tatsächlich umgesetzt werden. Es darf nicht Soziologische Theorie die baldige Aufnahme des (SUB) spricht sich gegen die Schliessung des sein, dass kleine oder unrentabel erscheinende Berufungsverfahrens. soziologischen Instituts und die Verlagerung Institute dem Wettbewerb preisgegeben wer- – Offene Diskussion mit allen betroffenen an die Universität Fribourg aus. Aus der Sicht den, der so nicht zu gewinnen ist. Der dadurch Parteien über die Umsetzung der strategischen der SUB stören daran vor allem die folgenden entstehende Substanzverlust wird auch auf die Leitlinien der Universität Bern, gerade auch mit Punkte: «starken» Fächer massiv negative Auswirkungen den Studierenden. haben. Die leichtsinnige Aufgabe von Grund- – Echtes Bekenntnis zur Volluniversität Bern, – Erstmals sollte an der Uni Bern ein funktio- lagenfächern wie der Soziologe führt die Uni- welches kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern nierendes Institut mit einem spezifischen Lehr- versität geradewegs an die wissenschaftliche die Erhaltung von kleinen und «unrentablen» und Forschungsprofil und einem ausgeprägten Peripherie, aus der sie so schnell nicht mehr Instituten aktiv fördert. Angebot für Nebenfach-, aber vor allem auch herauskommen wird. – Verhandlungen über das Hin- und Herschie- Hauptfachstudierende geschlossen werden. ben von Instituten zwischen Universitäten müs- – Mit dem Wegfall der Soziologie würde der So- Deshalb fordert die SUB: sen in der Öffentlichkeit geführt werden und zial- und Wirtschaftswissenschaft-lichen Fakul- – Unverzügliche Besetzung der Professur für dürfen nicht hinter den verschlossenen Türen tät ein wichtiges Standbein der inter- und trans- Sozialstrukturanalyse, unverzügliche Aufnahme der Rektoratszimmer stattfinden. disziplinären Lehre und Forschung entzogen. des Berufungsverfahrens für die Professur für – Das Bekenntnis zu einer Volluniversität Bern Empirische Sozialforschung und in Absprache von Universitätsleitung und Fakultät soll auch mit der jetzigen Inhaberin der Professur für

14 | Oktober 2007 nisphäre Der Tag des Studienbeginns im Äther

Die Unibox, die Radiosendung der Studierenden der Universität Bern, be- richtete live vom Tag des Studienbeginns. Neue ModeratorInnen wurden und werden eifrig gesucht.

daniel hardegger

Der Stand der Liveübertragung der unibox, nur sehr kurz war, konnte der Moderator direkt am Eingang der UniS gelegen, war die jeweiligen Positionen nicht kritisch hin- das erste Ziel der meisten Besucher-Innen terfragen, wodurch sich die Sache etwas am Tag des Studienbeginns (TdS). Das Inte- flach gestaltete. resse war rege und bereits konnte manch einer für die Mitarbeit bei der Radiosen- Rektor und SUB geben sich die Ehre dung gewonnen werden. Während im vor- Kurz vor Ende der Übertragung kam auch deren Bereich des Standes die Studenten- Rektor Urs Würgler für ein Interview am Innen der Unibox eifrig über ihr Programm Stand der Unibox vorbei und äusserte sich informierten, gestaltete das Team im hin- zu den aktuellen Zielen der Universität. Er Sabrina Glanzmann von der Unibox (links) im Interiews mit Daniela Rölli vom teren Bereich die Livesendung direkt vom zeigte sich erfreut über den hohen Zuwachs unikum (rechts) foto: stefan wermuth TdS und untermalte ihn so musikalisch. an Neustudierenden, äusserte sich aber auch kritisch dazu, dass die Universität ist. Interessierte informieren und melden Ein flaches Streitgespräch Bern möglichst alle Studienfächer anbieten sich direkt über die Website der Unibox: Leider jedoch fand zur gleichen Zeit ein soll, da «wir keine Sachen anbieten können, www.sub.unibe.ch/grp/unibox/. Kongress in demselben Gebäude statt, die qualitativ nicht gut sind.» Ein grösserer was eine angemessene Lautstärke der Beitrag beschäftigte sich noch mit der Stu- hinweis Liveübertragung verhinderte. Die Besu- dentInnenschaft der Uni Bern (SUB), wel- cherInnen der UniS konnten deshalb das che die Unibox finanziell unterstützt, und Programm der Unibox nicht durchgehend deren Angeboten für die Studierenden. In der nächsten Sendung der Unibox ist mitverfolgen. Ein Streitgespräch mit den Übrigens sucht die Unibox auch weiterhin Mathias Bremgartner von den StattLand- beiden Nationalratskandidatinnen Juliette dringend neue ModeratorenInnen, was sich Führungen zu Gast. Reinhören kann man Hotz und Rahel Imobersteg wurde geführt, wegen Studienzeitbegrenzung und -gebüh- am 2. November zwischen 17.00 und 18.00 unter anderem zu den Themen Gleichstel- ren nicht immer einfach gestaltet, gerade da Uhr auf RadioRaBe, 95,6 MHz, oder direkt lung und Stipendien. Da das Gespräch aber die Mitarbeit bei der Unibox unentgeltlich übers Internet auf www.rabe.ch.

Fortsetzung von S. 14

den und die Professur von Abraham nicht so schlecht kommuniziert wurde und die Universität gehören – wollen hingegen ten- ausgeschrieben wird. Das ist unüblich», so Journalisten mehr wussten als die Betrof- denziell den Status quo wahren, da sie bei Adrian Durtschi vom Fachschaftsvorstand. fenen, darf nicht noch einmal passieren», jeder Umverteilung Gefahr laufen, Mittel Er ist skeptisch, wie viel das Bekenntnis der empört sich Durtschi. Dazu kommt, dass zu verlieren. Fakultät zur Soziologie wert ist. Zudem die Pläne der Unileitung nicht nur die Stu- Und schliesslich sind da noch die Studie- Fortsetzung auf S. 15 befürchtet die Fachschaft, dass die Uni- dierenden überraschten, auch Gross- und renden. Die StudentInnenschaft der Uni leitung die Berufung weiter hinauszögert. Regierungsrat, welche politisch das letzte Bern (SUB) befürchtet, dass die Volluni- Durtschi fordert, dass der zwei Mal gefällte Wort zu sagen haben, erfuhren davon erst versität mit einem breiten Bildungsangebot demokratische Entscheid der Fakultät für aus den Zeitungen. Als Reaktion darauf in hoher Qualität immer mehr unter Druck die Ernennung von Gerd Nollmann respek- reichte Grossrätin Corinne Schärer post- gerät. «Wir befürchten eine Salamitaktik. tiert und von der Unileitung unverzüglich wendend eine Motion zur Erhaltung der In die prestigeträchtigen Schwerpunkt- umgesetzt werde. Soziologie ein. fächer wird nach wie vor viel Geld inve- Die Studierenden fürchten, dass die Sozio- stiert, damit eine gute Forschung möglich logie längerfristig noch mehr unter Druck Abkehr von der Volluniversität? ist, während die anderen Fächer tendenziell gerate. Schliesslich ist Politik und Verwal- Wie es konkret weitergeht, ist auch nach dem nur noch für die Lehre Mittel erhalten. Das tung ein erklärter Schwerpunkt von Lehre Entscheid der Fakultät für den Erhalt der Thema ist mit der abgewendeten Schlies- und Forschung an der Uni. Die Politolo- Soziologie nach wie vor nicht klar. Sicher ist sung der Soziologie noch überhaupt nicht gie betreut mehr Studierende, wirbt mehr nur, dass das Fach in irgendeiner Form wei- vom Tisch», betont der SUB-Vorstand Chri- Drittmittel ein und weist mehr Publikati- ter Bestand haben wird an der Universität stian Boesch. Die SUB werde die Situation onen auf als die Soziologie, gibt Dekan Lin- Bern. Vermutlich werden in nächster Zeit weiterhin genau beobachten. Die Studie- der zu bedenken. All dies sind Trümpfe, die ähnliche Diskussionen des Öfteren auch renden wollen keine Mittelumverteilung, im Verteilkampf eher zugunsten der Poli- an anderen Instituten geführt. Denn hinter sondern fordern, dass alle Fächer genü- tologie als der Soziologie den Ausschlag der ganzen Geschichte steht die Frage nach gend Geld für Lehre und Forschung erhal- geben. der zukünftigen Ausrichtung der Universi- ten. In letzter Konsequenz zielt das auf eine tät. Und hier prallen verschiedene Interes- Erhöhung der Bildungsausgaben ab. Das ist «Schlecht kommuniziert» sen aufeinander. Die Unileitung wünscht aber keine organisatorische, sondern eine Zudem ärgern sich die Studierenden über sich eine stärkere Profilierung und Schwer- politische Forderung, die auf eine längerfri- den Kommunikationsstil der Unileitung. punktsetzung. Das bedeutet eine Konzen- stige Perspektive baut und alle Studieren- Die betroffenen Studierenden wurden tration auf weniger Fächer. Die Institute den gleichermassen betrifft. nicht von der Universität über die Pläne – vor allem die kleineren, welche nicht zu informiert. «Dass ein so wichtiges Geschäft den prominenten Aushängeschildern der

Oktober 2007 | 15 Womentoring geht in die vierte Runde Mithilfe des Womentoring-Programms soll die nach wie vor sehr geringe Zahl an Professorinnen längerfristig erhöht werden. Womentoring will Stu- dentinnen im Haupt- oder Masterstudium in ihrer Entscheidungsfindung be- züglich dem Verfassen einer Dissertation unterstützen.

daniel mullis, nelly jaggi

nisphäre Am 22. Juni dieses Jahres war es soweit: Eine und Weiterbildungsangeboten zu unter- weiblichen Dozierenden an der Universität weitere Runde des Mentoringprogramms stützen und zu fördern. So kamen die Teil- Bern steht es ausser Frage, dass womento- «womentoring» ging für die Teilneh- nehmerinnen mit interessanten Frauen aus ring in eine weitere Runde geht. Die Vor- merinnen zu Ende. Bereits zum dritten Mal verschiedenen Bereichen zusammen, die bereitungen dafür laufen bereits und wenn war das Projekt sowohl aus Sicht der Veran- von ihren Erfahrungen berichteten und sie alles gut geht, wird das Projekt im Herbst- stalterInnen als auch der Teilnehmerinnen in ihrem Vorhaben stärkten. semester 2008 zum vierten Mal durchge- erfolgreich. Die Teilnehmerinnen äusserten führt. Es wird sich wiederum an Studen- sich durchwegs positiv zu den gemachten Die SUB bleibt am Ball tinnen im Haupt- und Masterstudium an Erfahrungen und sind davon überzeugt, Für die VeranstalterInnen ist klar, dass allen Fakultäten richten. dass ihnen das Mentoring geholfen hat. womentoring weiterhin sinnvoll und not- Womentoring besteht aus einem one-to- wendig ist. Das Projekt wird von der Stu- one Mentoring, bei dem jede Teilnehmerin dentInnenschaft der Universität Bern mit einer Mentorin zusammengeführt wird, (SUB) getragen, fand bis anhin im Rahmen die in der Regel im gleichen oder in einem des Bundesprogramms Chancengleichheit ähnlichen Fach auf einer höheren Qua- statt und wurde von der Unileitung und der lifikationsstufe steht. Zusätzlich werden Stiftung Marie Boehlen finanziell unter- die Teilnehmerinnen von einem Rahmen- stützt. Zudem unterstützen die Abteilung hinweis programm begleitet. In der letzten Runde für Gleichstellung und die Beratungsstelle unterstützte die Stiftung Marie Boehlen der der Berner Hochschulen das Programm. SP Frauen das Projekt grosszügig. Diese Aufgrund der positiven Rückmeldungen Informationen zum Projekt unter Stiftung hat das Ziel, Frauen in Bildungs- und der nach wie vor geringen Zahl an www.sub.unibe.ch/aktuelles/womentoring3

Stellenausschreibung SUB

Die SUB sucht per 29. November 2007 ein neues Vorstandsmitglied Ressort Nationale Hochschulpolitik

Wir bieten: – Interesse an der Vertretung der Studie- SUB-Vorstand Vincenzo Ribi (bisheriger – Die Herausforderung, sowohl selbstän- renden nach Innen und Aussen und an der Ressortinhaber) dig als auch im Team zu arbeiten Bildungspolitik im Allgemeinen E-Mail: [email protected], – Die Möglichkeit, in wichtigen poli- – Engagement, Entschlossenheit und E-Mail: [email protected] tischen Gremien mitarbeiten und mitbe- Eigeninitiative stimmen zu können – Team- und Kommunikationsfähigkeit Bewerbungen bitte bis Freitag, 9. Novem- – Kontakt mit engagierten Leuten auf allen – Interesse an den aktuellen unipolitischen ber 2007 an: Ebenen Themen: Qualitätssicherung und Evalua- SUB Vorstand, «Bewerbung Ressort Nati- – Ein Aufgabenfeld, welches viel Gestal- tion, Studentische Mitbestimmung, Hoch- onale Hochschulpolitik», Lerchenweg 32, tungsspielraum lässt sowie viel politisches schullandschaft, Stipendienwesen etc. 3000 Bern 9 Handeln und Arbeiten mit sich bringt – Erfahrung in der Organisation von – Flexibel gestaltbare Arbeitszeiten Anlässen von Vorteil – Die Stärkung deiner Führungsqualitäten – Verhandlungsgeschick in der Zusammen- und Entscheidungskompetenzen arbeit mit Behörden und PolitikerInnen – Wertvolle Referenzen – SUB-Mitgliedschaft – Entschädigung: Fr. 1320.- pro Monat – Erfahrung in politischer Arbeit von Vorteil

Wir erwarten: Um dir ein genaueres Bild zu machen, – Zeitliche Perspektive von mindestens kannst du jederzeit mit dem Vorstand in drei Semestern bei Einsatz von rund 30 Kontakt treten. Stellenprozenten Für weitere Informationen:

16 | Oktober 2007 ussicht Die fünf schlimmsten Bausünden von Bern sarah nowotny

Platz 5: Das Gebäude der exakten Wis- Platz 3: Die Passerelle am Bollwerk Platz 1: Die Post Schönburg oben am senschaften der Uni Bern Kein Zweifel, die Eingeweide des Bahn- Aargauerstalden Warum studieren kaum Leute ein natur- hofs, die sich Richtung Bollwerk ziehen, Da war ein Scherzkeks am Werk. Anders ist wissenschaftliches Fach? Ganz klar: Es sind unglaublich hässlich. Die alte Pas- die Tatsache nicht zu erklären, dass das viel- liegt am ExWi-Gebäude der Uni Bern. Wer serelle, die vom Bahnhof zur Aarberger- leicht hässlichste Gebäude Berns «Schön- würde schon seine Studienzeit in einem gasse führte, stand dieser Hässlichkeit in burg» heisst. Der riesige, schwarze Sitz Betonbunker verbringen wollen! nichts nach. Beunruhigend ist nun aber der der Post sieht eher wie das Hauptquartier Die Fünf Umstand, dass die neue auch nicht besser dunkler Mächte aus. Tipp für eine Seminar- Platz 4: Die Bruder-Klaus-Kirche am Bur- ist. arbeit: In welchem Ausmass tragen die zig- gernziel tausend Neonröhren im Innern zur Klima- Ästhetisch sensible Wesen werden schon Platz 2: Der Waisenhausplatz erwärmung bei? arg strapaziert durch den hässlichen Kreisel Er liegt im Herzen der Stadt Bern, ist am Burgernziel, aber der Gipfel ist doch die gesäumt von prächtigen oder zumindest «moderne» Bruder-Klaus-Kirche mit ihrem originellen Bauten und Kunstwerken. verkrüppelten Turm. Kein Wunder leidet Warum also hat die Stadtreinigung sämt- die Kirche unter Mitgliederschwund! liche Kaugummireste Berns auf dem Wai- senhausplatz entsorgt? Oder wie sonst ist die blaue, amorphe Masse auf dem Boden zu verstehen?

Beratungsstelle der Berner Hochschulen

Herbst 07/08 Workshops

Berufseinstieg Berufliche Ziele konkretisieren, Bewerbungsstrategien entwickeln, das eigene Kompetenzprofil erarbeiten und ein Bewerbungsdossier erstellen. Tapetenwechsel Leitung: Christian Baour, Erwachsenenbildner, Ing. FH Termin: Mi 17. Okt., Di 30. Okt., Do 15. Nov. und Mi 28. Nov. 2007, 13.30 - 17.00 Uhr (4-teilig, nur für Studierende der Uni Bern)

Erfolgreich lernen Erfahrungsaustausch, Informationen und Übungen zu unterschiedlichen Lern- Anmeldefristen nicht verpassen! methoden und zur Planung des Lernprozesses. Leitung: Christian Baour, Erwachsenenbildner, Ing. FH Termin: Donnerstag, 18. Oktober 2007, 09.00 - 16.30 Uhr (evtl. Wiederholung am Donnerstag, 25. Oktober 2007) Mobilitätsprogramm Schweizer Universitäten Kompetent referieren Informationen zur Vorbereitung und Präsentation von Referaten, Anregungen und Übungen zur Entwicklung des persönlichen Vortragsstils. 15. November 2007 + 15. April 2008 Leitung: Pia Thormann, lic. phil., Psychologin FSP Termin: Workshop 1 (1 Tag): Freitag, 19. Oktober 2007, 09.00 - 17.00 Uhr Workshop 2 (2 Halbtage): Freitag, 26. Oktober und 2. November 2007, 09.00 - 12.30 Uhr Erasmus 1. März 2008 bei FachkoordinatorIn Stressbewältigung Der Workshop basiert auf dem wissenschaftlich ausgewerteten „Mindfulness- durch Achtsamkeit Based Stress Reduction Programm (MBSR)“, das von Prof. Jon Kabat-Zinn und Ausnahme: Geschichte und seinen MitarbeiterInnen an der University of Massachusetts, USA, entwickelt wurde. Sozialanthropologie 1. Februar 2008 Leitung: Bernhard Rubin, Psychologe FSP Vorgespräch: Mitte September bis Mitte Oktober 2007 Sitzungen: 8 wöchentliche Gruppensitzungen jeweils Montags, 22. Oktober bis 10. Dezember 2007, 17.30 - 20.00 Uhr ISEP – International Student Tag der Achtsamkeit: Samstag, 8. Dezember 2007, 10.00 - 16.00 Uhr Exchange Program Prüfungssituation Analyse der mündlichen Prüfung als Kommunikationssituation, Anregungen und 15. Januar + 15. Mai 2008 Übungen zur Bewältigung schwieriger Gesprächsphasen. Leitung: Christian Baour, Erwachsenenbildner, Ing. FH Sprechstunden Termin: Donnerstag, 8. November 2007, 09.30 - 17.00 Uhr (evtl. Wiederholung am Donnerstag, 22. November 2007) Weitere Möglichkeiten Dienstag und Donners­ www.int.unibe.ch ➔ Outgoing tag, 10 – 13 Uhr oder 15. Januar 2008 nach Vereinbarung.

Kosten: Pro Workshop wird ein Unkostenbeitrag von Fr. 10.-- pro Person erhoben. Die TeilnehmerInnenzahl ist beschränkt. Information/Anmeldung: Beratungsstelle der Berner Hochschulen, Erlachstr. 17, 3012 Bern, Universität Bern Tel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16, Zentrum Lehre oder über das Internet www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch Anmeldung bis spätestens 2 Wochen vor dem jeweiligen Kurs (Stressbewältigung durch Internationales Büro Achtsamkeit: bis Ende September 2007). Ort: Beratungsstelle der Berner Hochschulen, Erlachstrasse 17, 3012 Bern Hochschulstrasse 4 CH­3012 Bern www.int.unibe.ch Um die Wette trumpfen verschiedene Reden und eine Familiensaga, November 2007, 13.30-17 Uhr (4-teilig) wie die Einladung geheimnisvoll verrät. Erfolgreich lernen Also, nicht verpassen und hingehen! Donnerstag, 18. Oktober 2007, 9.00-16.30 Die StudentInnenschaft der Uni Bern Freitag, 2. November Uhr (evtl. Wiederholung am Donnerstag, 18.00 Uhr bis 00.30 Uhr 25. Oktober) (SUB) veranstaltet zum vierten Mal Der Zugang ist ab der Fabrikstrasse signali- Kompetent referieren ussicht ein grosses Jassturnier. siert. Bus 11/12 bis Güterbahnhof. Workshop 1: Freitag, 19. Oktober 2007, Es laden ein: Universität Bern, PH Bern, 9-17 Uhr ap. Auf den Tisch klopfen und die Klappe Amt für Grundstücke und Gebäude, AGG Workshop 2: Freitag, 26. Oktober und aufreissen, auch wenn du nichts davon ver- 2. November 2007, 9-12.30 Uhr (2-teilig) stehst? Schieben, trumpfen, den Bauern Stressbewältigung durch Achtsamkeit mit dem Ober verwechseln? Göpf Egg zitie- Montag, 22. Oktober bis 10. Dezember ren und Monika Fasnacht imitieren? All das 2007, 17.30-20 Uhr (8 wöchentl. Grup- kannst du beim vierten grossen Jassturnier pensitzungen) der SUB tun. Nach einer Vorrunde mit acht Bachelor-Minor in Allge- Prüfungssituation Pinnwand Spielen pro Team gehen wir zur Finalrunde meiner Ökologie: Donnerstag, 8. November 2007, 9.30-17 über und spielen in dieser nach dem K.o.- Uhr (evtl. Wiederholung am Donnerstag, System. Natürlich gibt es tolle Preise zu 22. November) gewinnen. Endlich bewilligt und erfolgreich ge- Beratungsstelle der Berner Hochschulen, Samstag, 3.11.2007 ab 11 Uhr in der Ger- Erlachstr. 17, Bern trud-Woker Mensa. startet Tel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16, Gespielt wird in Zweierteams der einfache www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch Schieber mit deutschen oder französischen Obwohl die Studienpläne bereits frühzeitig Anmeldung bitte bis spätestens zwei Karten (Tischabsprache) bereit lagen für die Umsetzung, sicherte die Wochen vor dem jeweiligen Kurs (Stress- Kosten tut es Fr. 10.- pro Team, Verpfle- Unileitung erst diesen Mai die Finanzierung bewältigung: bis Ende September). gung und Getränke separat. des Bachelor Minors in Allgemeiner Ökolo- Achtung: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. gie zu. Die Studierenden der Allgemeinen Darum muss unbedingt eine Person SUB- Ökologie hatten sich seit 2005 entschlossen Mitglied sein! dafür eingesetzt, dass Allgemeine Ökologie Die detaillierten Regeln und weitere Infor- auch weiterhin auf Bachelor-Ebene studiert mationen findest du auf www.sub.unibe.ch werden kann. Seit diesem Herbst können Veranstaltungskalender Alle Fragen der JasskönigInnen beantwor- Studierende der Uni Bern nun Allgemeine aki, Katholische Universi- ten wir gerne: [email protected] Ökologie sowohl auf Bachelorstufe im Anmeldung Umfang eines Minors von 15, 30 oder 60 tätsgemeinde Als Team per E-Mail an jassturnier@sub. ECTS-Punkten wie auch auf Masterstufe im unibe.ch mit folgenden Daten: Name des Umfang eines Minors von 30 ECTS-Punk- Klimawandel – eine unbequeme Teams, Namen und Vornamen der Spiele- ten studieren. Zusätzlich können Bachelor- Wahrheit? rInnen, Kontakttelefon (Handy), E-Mail- studierende zahlreiche Veranstaltungen im Adresse. Rahmen ihrer freien Leistungen besuchen. Anmeldeschluss ist der 24. Oktober. Somit steht die Allgemeine Ökologie wei- Drei Professoren im interdisziplinären terhin als attraktives interdisziplinäres Stu- Gespräch: Thomas Stocker als Klimaphysi- dienangebot vielen Studierenden offen. Die ker, Lukas Meyer als Philosoph und Adrian Genehmigung des Bachelor-Studienganges Schenker als Bibelwissenschaftler. ist ein erfreuliches Beispiel, wie sich Stu- Dienstag 30. Oktober, 19.15 Uhr dierende für ihren Studiengang einsetzen Gesprächsklima – Kommunikationstraining «Schichtwechsel» in der al- können. Gleichzeitig wird einmal mehr Wege zueinander finden, um das Klima in ten vonRoll-Fabrikhalle in deutlich, dass Studierende wachsam blei- Ausbildungsgruppen, WGs und Teams auf- ben sollten angesichts der jeweils aktuellen zulockern. Mit Christoph Albrecht SJ und Bern Sparpläne der Unileitung. Andreas Schalbetter SJ. Mehr Infos auf www.ikaoe.unibe.ch unter Freitag 2. - Sonntag 4. November Früher wurde hier Stahl gegossen, gehäm- Ausbildung. Aktuell sind noch Plätze frei Klimawandel im Film – ein kritischer mert und geschmiedet, doch schon bald im Master Minor Studiengang. Filmabend kommt die Abrissbirne: In einigen Jahren Simone Pulfer für die Fachschaft der Allge- «I need to wake up!» fordert der Dokumen- werden im Gebäude statt schwerer Maschi- meinen Ökologie tarfilm «An Inconvenient Truth». «The Day nen schicke Hörsäle stehen. Nach dem After Tomorrow» vermarktet eine Kata- Schichtwechsel werden hier die PHBern, strophe. Ob uns das aufweckt? die Philosophisch-humanwissenschaftliche Mittwoch, 7. November, 19 Uhr Fakultät und das Departement Sozial- aki, Katholische Universitätsgemeinde, wissenschaften der Universität einziehen, Alpeneggstrasse 5, 3012 Bern sowie ein gemeinsames Hörraumzentrum Beratungsstelle der Berner Alle Infos unter www.aki-bern.ch und Bibliothek ihren neuen Standort fin- Hochschulen den. Vor der Umnutzung des vonRoll-Areals wird die alte Fabrikhalle im Länggassquar- Workshops Herbstsemester 2007 tier zum ersten und letzten Mal für alle zugänglich sein. Mit hunderten von MusikerInnen und Berufseinstieg Sängern sorgt Simon La Bey für einen nie Mittwoch, 17. und Dienstag, 30. Oktober abbrechenden Ton in der Halle. Dazu gibt’s sowie Donnerstag, 15. und Mittwoch, 28.

18 | Oktober 2007 ussicht Belpmoos in hundert Schritten

Ein Flughafen ist normalerweise ein Engpass, durch den Menschen und Ge- päck geschleust werden. Die Fluggäste verweilen, weil sie müssen, raum- und zeitbeschränkt. Im Belpmoos gilt der Zeit wenig Beschränkung. Dafür umso mehr dem Raum. So reichen mir denn für den Spaziergang durch den Flughafen Bern-Belp nur wenige Schritte. salomé blum Entdecken

Die Luft ist zwar nicht kalt, aber nach Helikopter und Kleinflugzeuge, führt durch Treibstoff riecht sie allemal, wenn eines der den Flughafen und erzählt, dass die Bundes- wenigen Flugzeuge seine Propeller startet. räte manchmal auch mit einer einmotorigen Verteilt auf der ganzen Länge der Flugha- Maschine vorlieb nehmen müssen. «Aber fengebäude stehen grössere und kleine wenn so ein Flugzeug abstürzt, ist das nicht Maschinen aneinandergereiht, bereit, in sehr schlimm. Im Bundeshaus gibt es noch den blauen Himmel zu steigen. Diese beim 246 andere, die gerne den Posten im Bun- Abheben zu beobachten, haben sich offen- desrat übernähmen. So ein Bundesrat ist bar einige ältere Leute zur Aufgabe gemacht. leicht ersetzbar», erzählt er mit einem Grin- Sie wirken, als kämen sie hierher, um sich sen. Und er fügt an, dass Bundesräten und die Zeit zu vertreiben und an den Tischen ihren Begleitungen auch auf kurzen Flügen des Kiosks ein wenig zu plaudern. Eine eine Flasche Weisswein mit vier Gläsern chen für den Gang zum Flugzeug. Das Aussicht über das ganze Gelände und das offeriert wird. Beim ehemaligen Bundesrat bezaubernde Gefühl, entweder das Fern- eher gemächliche Treiben des Belpmoos- Delamuraz waren nach dem Flug drei Glä- oder das Heimweh zu befriedigen, bleibt lebens bietet die Towerbar. Zwar klettern ser unberührt und die Flasche leer. mir aber leider verweht. Vom Belpmoos aus mit der Höhe auch die Preise, aber bei sind die Ferne und das Heimische schnel- klarem Wetter können Start und Landung Passkontrolle: keine Bomben ler erreichbar. Ausserdem lädt es ein zum vor der ansehnlichen Kulisse von Eiger, Vom Check-in führen 20 Schritte zur Pass- Verweilen und als spezielles Angebot, eines Mönch und Jungfrau genossen werden. Aus kontrolle. Eine Tür gleich nebenan, ein der Kleinflugzeuge bei einem Schnupper- dieser Nähe ergab sich auch der Name für kleines Kabäuschen dahinter. Davor ein flug selbst über Seen und Berge zu steuern. die Flugplatzgenossenschaft Alpar: Alp für Schild, dass die Passkontrolle jeweils eine Als sich mein Besuch dem Ende nähert, die Alpen und Ar für die Aare. Stunde vor Abflug öffnet. Von 13.35 bis 15 beginnt der Check-in für den Flug nach Dem Eintritt in den Flughafen mutet etwas Uhr bleibt sie geschlossen. Folgen des 11. München. Das Dutzend Fluggäste vermag Familiäres an, das Gefühl, nur einer von Septembers für das Belpmoos waren die es beinahe, die Eintrittshalle zu füllen. hunderten von Fluggästen zu sein, verliert Umzäunung des Areals und erhöhte Sicher- sich. An die Stelle der Anonymität rückt heitsmassnahmen bei der Kontrolle, wie bei ein Empfinden, bewusst wahrgenommen jedem anderen Flughafen auch. Bomben zu werden. Es scheint, als hätten die Gäste wurden nie versucht hineinzuschmuggeln, an der Bar und das Personal mein Auftreten wohl aber Drogen. hinweis nicht nur bemerkt, sondern auch ausdrück- Seit seiner Gründung im Jahr 1929, als das lich registriert. Beundenfeld auf der Berner Allmend für Flughafen Bern-Belp, 3123 Belp. Die Gefahr, sich zu verlaufen, erübrigt sich eine grössere Luftfahrt zu klein war und Mit dem Öffentliche Verkehr: S1 von Bern im Belpmoos vollständig. Durch die Kom- die Stadt Bern stattdessen die moosige Flä- nach Rubigen, dort auf den Bus Richtung paktheit des Flughafens haben der Besu- che bei Belp für den Flugplatz kaufte, hat Flughafen umsteigen. cher und die Besucherin vom ersten Augen- der Flughafen seine Destinationen laufend blick an eine Übersicht über alle Stationen erweitert und nach dem Zweiten Welt- der Abreise. kriege auch Städte im Ausland angeflogen. Gestartet und gelandet wurde damals noch Check-in: Besonderes für den Bundesrat auf einer Graspiste, bevor sie 1959 in eine Ich treffe zu einer äusserst ruhigen Zeit ein. Hartbelagspiste umgewandelt wurde, doch Denn zwischen 14 und 16.30 Uhr starten eine Linkskurve bei einem Start gen Süden keine Charter- oder Linienflüge, nur ein- war schon zu jener Zeit vonnöten, um nicht oder zweimotorige Flugzeuge. So sind die mit dem Belpberg zu kollidieren. acht braunen Check-in-Schalter zu dieser Zeit nur sporadisch besetzt. Mit 25 Schrit- Gate: eine Halle mit Ausblick ten bin ich an den Schaltern und könnte ein Von der Passkontrolle reichen 25 Schritte Ticket für London, Brüssel, Rom oder Ibiza zu den drei Gates, obwohl diese Bezeich- lösen. nung möglicherweise etwas übertrieben ist, Als Flughafen für die Bundesstadt sind Bun- denn es ist dies eine Halle, die alle Gates desräte häufige Gäste. Natürlich müssen sie beherbergt und deren Ausgangstüren kaum nicht den kurzen Umweg über die Check- mehr als fünf Meter voneinander entfernt in-Schalter und die Passkontrolle nehmen, sind. Dafür bietet sie mit ihrer Glasfront sondern können am anderen Ende des Flug- eine Aussicht auf den ganzen Flugplatz und platzes direkt in die Maschine einsteigen. jede ankommende Maschine. Herr Lier, Fürsprecher und selber Pilot für Die letzten verbleibenden 30 Schritte rei- fotos: nelly jaggi

Oktober 2007 | 19 ussicht Kulturpartner

www.wasserwerkclub.ch www.kinokunstmuseum.ch Tony Manero, besser bekannt als Edu www.bierhuebeli.ch K, beginnt seine musikalische Kar- Bollywood & Beyond: Zur Ausstel- riere 1984 bei den brasilianischen www.schlachthaus.ch lung «Horn Please. Erzählen in der Knapp zwei Jahre nach ihrem letzten Avantgarde-Punkern De Falla in zeitgenössischen indischen Kunst» Album «Hate Yourself With Style» Porto Alegre. Schon damals schaut Eine Gruppe von ausgewiesenen im Berner Kunstmuseum zeigen wir sind die schwedischen Crossover- man gerne über den Tellerrand Experten – Fabienne Hadorn als Dr. indische Mainstream- und Studio- Legenden zurück mit und kreuzt dreckige Punk-Riffs mit Ruth, Gustavo Nanez als Eduardo, filme. Liebende Menschen und- far ihrer neuen Scheibe «Life Will Kill Funk, Rap und brasilianisch-folklo- der Assistent, Thomas U. Hostettler benprächtige Sing- und Tanzspek- You». Das neue Album wurde wie- ristischen Einflüssen. Mitte der 90er als Dr. Dorian und Vivien Bullert als takel, aber auch Geschichten, die derum im bandeigenen Studio in verlässt Edu K die Band, um sich sei- Dr. Helga! – erläutert die Geheimnisse berühren und aufrütteln. Das zeit- Schweden aufgenommen und eigens ner Solokarriere zu widmen, veröf- der Liebe. Auf der Bühne: Anatomie, genössische indische Erzählkino produziert. Clawfinger ist es gelun- fentlicht aber mit seinen alten Kolle- Psychologie, Kamasutra, Orgasmus, befindet sich im Umbruch und neben gen, ein erstklassiges Album zu kreie- gen das von ihm quasi im Alleingang Erektionsstörungen, Geburtshilfe, et Bollywood hat sich der indische Stu- ren, welches diesmal ganz klar an die komponierte und produzierte Album cetera. Noch nie wurde sexuelle Auf- diofilm längst international etabliert. Klassiker von früher herankommt. «Miami Rock 2000», das wenig mit klärung so leidenschaftlich und pra- Der sowohl höchst unterhaltsame als Die Rockbibel Metal Hammer bewer- dem alten De Falla-Sound zu tun hat xisnah vorgetragen. Mit spannenden auch Denkanstösse liefernde Zyklus tet «Life Will Kill You» in ihrer Juni- und sich mehr an dem vor allem in Infos, quietschlustigen Rollenspielen präsentiert 13 indische Mainstream- Ausgabe wie folgt: «Clawfinger haben Rio gross gewordenen Carioca oder und vielen Songs. Ausserdem: wis- und Studiofilme, vom erfolgreichen das beste Album seit ‹› Baile Funk orientiert. Diesem Stil senschaftlich belegt und musikalisch «Lagaan» über den mitreissenden (1995) aufgenommen.» bleibt Edu K mit seinem 2006er Solo- auf höchstem Niveau. «Veer und Zaara» bis hin zum kon- Clawfinger treten am 21. Oktober im Debüt «Frenétiko» treu. Seine Single troversen «Black Friday». Bis zum Bierhübeli auf. «Gatas Gatas Gatas» schaffte es zum 30. Oktober. Michelangelo Antoni- offiziellen Titelsong der weltweiten oni – Legende des Autorenkinos: Der Sony Ericsson Walkman Phone Kam- am 30. Juli 2007 im Alter von 94 Jah- pagne. Er selbst steht für die Kampa- ren verstorbene Regisseur gehört zu gne Modell. den grossen Figuren der Kinokunst. Wir zeigen eine ausführliche Retro- spektive, ab dem 3. November.

20 | Oktober 2007 ussicht

cd birdy nam nam live buch peter weber Reinziehn die melodielosen jahre lo. Acht flinke Hände, ebenso viele Plattenspieler und eine Menge krea- lo. Für Peter Weber ist Sprache tiver Ideen: Das ist Birdy Nam Nam, Rhythmus und Klang. Und so ist ein kongeniales DJ-Kollektiv aus im neuen Roman die Musik die Frankreich. Wie sonst selten je bei heimliche Hauptperson. Oliver, der buch DJs gehört, etablieren sie den Platten- eigentliche Protagonist des Buches, max goldt spieler selbst zum Musikinstrument. cd wird Zeuge, wie sich der Rhythmus qq Und was die vier da musikalisch alles must have been tokyo der Musik ändert, wie die Melodien aus ihren Geräten – pardon, Instru- insects verschwinden und den monotonen lo. Den einen mag Max Goldt bekannt menten – rausholen, lässt die Höre- Beats der elektronischen Musik sein von seinen messerscharfen rin oder den Hörer staunend zurück. Platz machen. Zusammen mit Oliver Kolumnen im deutschen Satirema- Da wird weder mit Loops noch mit pk. Unter anderem im Vorprogramm besucht die Leserin oder der Leser gazin «Titanic». Dass er ein Ausnah- Laptops gearbeitet, sondern der von The Gossip und Peaches und verschiedene Städte – Zürich, Berlin, metalent ist, was den Umgang mit ganze Sound entsteht in Handarbeit laut.de zur Band der Woche gewählt: Istanbul und immer wieder Frank- Sprache betrifft, stellt er in seinem und live. Ein virtuoses Gitarren- oder Die Rede ist von «Must have been furt – , getrieben von der Suche nach neusten Buch «QQ» einmal mehr Piano-Solo ist in Tat und Wahrheit Tokyo», welche nun mit «Insects» ihre

der Musik, die allem immer einen unter Beweis. Fein ziseliert und prä- nichts anderes als die Fingerfertig- erste EP draussen haben. Es sind zwei Schritt voraus ist. Das Buch folgt zise formuliert kommen seine Glos- keit und das präzise Zusammenspiel Gegensätze, welche die Berner Band nicht einer strengen Geschichte, son- sen zu… – ja, zu was eigentlich? – der vier Plattenleger. Über vorwärts ausmachen. Erstens die Tatsache, dern bereitet vielmehr ein polyrhyth- daher. Und diese Frage lässt den oder treibende Beats legen sie Schicht um dass sie momentan gefragte Musik misches Panorama aus, das sich erst die LesendeN bis zum Schluss nicht Schicht die einzelnen Stimmen und spielen. Die Bezeichnung «Indie- nach und nach erschliesst. Form und los. Was um Himmels Willen hat uns schaffen so komplexe Klangskulp- Band» sagt eigentlich schon viel, ihre Inhalt gehen dabei eine enge Verbin- Goldt zu sagen? Will er mehr, als bloss turen, die trotzdem stets auf einem Musik ist vor allem eine Mischung dung ein. Das mag viele wohl zuerst seine rhetorisch-stilistischen Künste durchstrukturierten, rhythmischen aus Brit Pop, Elektro, New-Wave abschrecken, wer aber den Sprung in aufblitzen lassen? Durch sein verses- Fundament ruhen und einer zwin- und Punk. Das inklusive Synthie und Webers musikalisches Sprachuniver- senes Ringen um die perfekte Form genden Dramaturgie folgen. Die Handclaps. Beim Hören der Musik sum wagt, wird mit einem faszinie- entgleitet ihm der Inhalt. Dieser ist in Platte ist ein Konzertmitschnitt aus denkt man unweigerlich an Röhren- rend-phantastischen Text belohnt, diesem Buch ganz klar zweitrangig. dem legendären «Cigale» in Paris. jeans. Einerseits. Andererseits ist ihre der bis in die kleinsten Details fein Das ist schade. Im Gegensatz zu Karl Zur CD dazu gibt es eine DVD, die Musik eigenwillig, kreativ, betörend. durchstrukturiert ist und einen nicht Kraus, dem grossen österreichischen einen dieses aussergewöhnliche Kon- Und vor allem: viel zu gut, um in so schnell wieder loslässt. Aphoristiker der Jahrhundertwende, zert auch visuell miterleben lässt. eine Schublade gesteckt zu werden. mit dem er oft und gern verglichen Noch selten war elektronische Musik «Tanzmusik für Leute die eigentlich wird, genügt ihm die Arbeit mit so virtuos. nicht tanzen können» beschreibt die und die Freude an der Sprache. Wer Gruppe ihre Musik. Die Musik ist Inhalt erwartet, wird enttäuscht sein, tanzbar, eben, aber gleichzeitig auch wer hingegen elegante Sprachformen melancholisch. Man fühlt sich verlo- schätzt, seine helle Freude haben. Ein ren und geborgen zugleich, Gross- Lesevergnügen ist es allemal. stadt-Musik irgendwie, Tokio passt da ganz gut. Wer die Band live erle- ben möchte: Am 20.Oktober spielen sie in der Dampfzentrale in Bern.

Oktober 2007 | 21 Stellenausschreibung SUB

Die SUB sucht per Anfang November 2007 eine(n) EDV-Administratorin / Administrator (35%)

Als EDV-Administratorin / Administra- Wir bieten: (ZMS) sowie Programmieren (Python & tor unterhältst du die Betreuung der Com- – Abwechslungsreiche und vielseitige Perl) von Vorteil. ussicht puterinfrastruktur der SUB, du betreust Tätigkeit Kenntnisse der universitären Strukturen, unsere Website und Datenbanken, beant- – Flexibel einteilbare Arbeitszeit Interesse für Unipolitik, ein gewisses Flair wortest Anfragen und dazu kommen wei- – Teamarbeit und lockeres Arbeitsumfeld für Gestalterisches sowie die Bereitschaft, tere Aufgaben wie Führen des SUB-Archivs – Gute Entlöhnung auch einmal einen Schraubenzieher in die und Unterstützung bei der Planung und Hand zu nehmen, werden dir die Arbeit Entwicklung neuer Applikationen für den Wir erwarten: erleichtern. Arbeitsalltag auf der SUB. Gemeinsam mit – Kontaktfreudigkeit den anderen Angestellten sorgst du für eine – Belastbarkeit und Flexibilität Für weitere Auskünfte steht der jetzige gewisse Kontinuität in einem dynamischen, – Gute EDV-Kenntnisse, insbesondere Stelleninhaber Nick Fankhauser gerne zur bisweilen hektischen Umfeld. Netzwerke, Mac OS X, Linux (für postfix, Verfügung. apache, zope, shibboleth, mysql, ...), CMS Tel: 031 301 00 03 (montags), E-Mail: [email protected]

serviceverzeichnis

SUB-Dienstleistungen www.unibe.ch/dienstleistungen/studijob Beratungsstellen Tel 031 631 35 76, Fax 031 301 01 87 E-Mail: [email protected] Auskunft, Inserateaufgabe und Dienstlei- Beratungsstelle der Berner Hochschulen stungen für SUB-Mitglieder und Dienstlei- Rechtshilfedienst der SUB (RHD) Beratung bei Studiengestaltung, Berufsein- stungsabonnentInnen: Kostenlose Beratung von Studierenden der stieg, Lern- und Arbeitsstörungen, Prü- Uni Bern in rechtlichen Fragen. Anmeldung fungsvorbereitung, persönlichen Anliegen StudentInnenschaft der Universität Bern obligatorisch unter: und Beziehungskonflikten. Anmeldung im Lerchenweg 32, 3000 Bern 9 Tel: 031 301 44 74, Sekretariat. Tel. 031 301 44 74, Fax 031 301 01 87 E-Mail: [email protected] Bibliothek und Dokumentation zu Studien- E-Mail: [email protected] gängen, Tätigkeitsgebieten, Berufseinstieg, www.sub.unibe.ch Weitere Dienstleistungen Weiterbildung, Lern- und Arbeitstechniken Öffnungszeiten SUB: Freier Eintritt, Kopieren, Spiralbindegerät und vielem mehr. Mo 14–17 Uhr, Di–Do 11–17 Uhr etc. Ausleihe: Mo-Fr 8-12 / 13.30-17 Uhr (Mi www.unibe.ch/dienstleistungen/freier_ Morgen geschlossen). Wohnausschreibungen eintritt Erlachstrasse 17, 3012 Bern Online-Plattform, Wohnungsmail und Tel. 031 631 45 51, Fax 031 631 87 16 Inserateaufgabe: www.beratungsstelle.bernerhochschulen.ch www.unibe.ch/dienstleistungen/wohnen SUB-Gruppierungen E-Mail: [email protected] Weitere Beratungsstellen: Liste der SUB-Gruppierungen: www.sub.unibe.ch/aktuelles/ Studijob SUB www.sub.unibe.ch/organisation/ adressverzeichnis Online-Plattform, Stellenmail und gruppierungen Inserateaufgabe:

impressum

unikum ist das Organ der StudentInnen- Externe: Michael Bucher (mb), Sebastian Redaktionsschluss: 29.10.2007 schaft der Universität Bern (SUB) und Lavoyer Inserate-Annahmeschluss: 10.10.2007 erscheint sechs Mal jährlich mit einer Auf- Layout und Satz: Manuela Hugi, Nelly Erscheinungsdatum: 14.11.2007 lage von 17 500 Stück. Jaggi Adressänderungen bitte wie folgt melden: Redaktion: Michael Feller (mfe), Sarah Lektorat: Corinne Dreifuss Studierende: Universität Bern, Immatriku- Nowotny (sn), Pegah Kassraian (pk), Werbung: Kathrin Huber lationsdienste, Hochschulstr. 4, 3012 Bern David Loher (lo), Michael Siegenthaler Adresse: unikum, Lerchenweg 32, 3000 Angestellte: Universität Bern, Abteilung (sim), Daniela Rölli (dr), Bettina Sarbach Bern 9 Personal, Hochschulstrasse 4, 3012 Bern (bes), Salomé Blum (blu), Daniel Hardeg- E-Mail: [email protected], Abonnemente: Das unikum kann für Fr. ger (dh) www.unikum.unibe.ch 26.–/Jahr abonniert werden. E-Mail an Kontakt: vorname.nachname@unikum. Belichtung und Druck: Haller&Jenzer, [email protected] mit Vermerk «unikum- unibe.ch Burgdorf abo» oder Einzahlung auf pc 30-3997-5 mit SUB-Vorstand: Anja Peter (ap), Daniel Mullis Nächste Nummer: unikum 129 Vermerk «unikum-abo».

22 | Oktober 2007 ussicht Nachgefragt blu. Die Nächte wieder länger. Brauchen Ich leide unter Überarbeitung wegen den künstliche Koma zu versetzen. Eher ableh- wir deshalb auch mehr Schlaf? hohen Studierendenzahlen. nend zur Schlaffrage äussert sich hingegen prof. dr. ferdy firmin, institut für Prof. Dr. Dietmar Graf von Dittershausen, Heute Morgen zumindest kam es mir so sportwissenschaft, uni bern der designierte Ordinarius für empirische vor! Und natürlicherweise haben wir mit Sozialforschung an der Universität Bern, in abnehmender Tageslänge tatsächlich ein Eigentlich schlafe ich auch im Sommer seinem Standardwerk «Schnarch» (Verlag erhöhtes Schlafbedürfnis, denn Licht stellt gerne lang… Doch wenn es morgens noch Sandmann, Bettenhausen). via den Sehnerv direkt die innere Uhr. Licht dunkel ist, ist es noch schöner, sich auf die heinz däpp, freier journalist hemmt die Produktion und Ausschüttung andere Seite zu drehen. Leider ist dies aber von Melatonin, dem Botenstoff des Schlafs. nicht immer möglich. Mein Wecker klingelt im Sommer wie im Allerdings muss es nicht unbedingt Son- achille casanova, ombudsmann drs Winter viel zu früh. Vielleicht liegt’s am nenlicht sein, auch Kunstlicht hat diese Wecker, ein japanisches Modell, und dort Wirkung. Somit alles nur Einbildung? Es Die Frage ist komplex, eine Antwort schwie- wird’s ja eh schon viel früher Tag. Ich bin ist einfach viel schwerer, in der Dunkelheit rig. Weiterhelfen kann vielleicht die Polito- auch nicht sicher, ob die Nächte wirklich aufzustehen als bei Sonnenschein. Man login Susi Abplanalp. In ihrer Dissertation länger werden, mir scheinen sie jahreszeit- sollte auf jeweils nur einer Hirnhälfte schla- «Dormidanz in der Konkordanz», im Rah- unabhängig meist viel zu kurz, jetzt bleibt fen können, so wie die Delphine oder die men des Nationalfonds-Forschungspro- es einfach am Tag wieder länger dunkel. Studierenden am Montagmorgen. gramms 71 «Schlafen in der Schweiz» ein- prof. thomas seebeck, institute of cell biology, pascal mäser, institut für zellbiologie, uni bern gereicht bei Prof. Dr. Wolf Linder, bejaht uni bern Abplanalp die Frage und regt an, vor der Meine Nächte werden immer kürzer und Bundesratswahl im Dezember die National- ich brauche unbedingt wieder mehr Schlaf. rats- und Ständeratsmitglieder der SVP ins

Rätsel bes. Kurz und klein sieht’s aus, dieses Rät- mb. Die Buchstaben aus den fünf grauen selchen. Aber aufgepasst, beisst euch erst Feldern ergeben richtig zusammenge- mal eure Zähnchen aus, bevor ihr euch setzt das erleuchtende Lösungswort. Viel vom Lösungswort erleuchten lasst! Sobald Spass! euch ein Licht aufgeht, nehmt einen Stift und sendet das Lösungswort an: unikum- Senkrecht: [email protected]. Zu gewinnen gibt es 1. Das profane, Vitamin Niacin enthal- zwei Gutscheine fürs Mahamaya. tende Dopingmittel steigert bei weiblichen Einsendeschluss ist der 29.10.2007. Versuchsratten sogar den Geschlechts- Die Gewinnerinnen der letzten Ausgabe trieb! sind: Muriel Dysli und Valerie Suter. 2. Diese überschwellige Depolarisation einer Zellmembran löst ein Aktionspoten- zial aus – macht’s aber oft eben auch grad aus. 3. In Paris zum Beispiel ist das rein gar nichts. 7. Rätoromanischer Radiosender und Luxusautomarke zugleich.

Waagrecht: 2. Wer sich so macht, ist meist weg. 4. Dieses alkoholische Milchgetränk ist besonders in WGs ein Kühlschrank- schreck. 5. Wenn er zur Sucht wird, ist es Neid. 6. «Was ist das? Es ist das Herzstück des Fra- genden.» (nach einem berühmten Koan).

Oktober 2007 | 23 AZB 3000 Bern 1 Universität Hauptgebäude Bahnhof Käfigturm Bundeshaus Lorrainebad Kirchenfeldbrücke Dählhölzli Zytglogge Kornhausbrücke Die tatsächlichen Standorte der Berner Sehenswürdigkeiten der Titelseite Münster Bärengraben Rosengarten

ioannis milionis