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präsentiert

Ein Film von

mit , RACHEL MCADAMS, , ROBIN WRIGHT, , HOMAYOUN ERSHADI, NINA HOSS, DANIEL BRÜHL u.v.m.

Kinostart: 11. September 2014

PRESSEHEFT

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PRESSEBETREUUNG:

Schmidt Schumacher Presseagentur Senator Film Verleih GmbH Barbara Schmidt Antje Pankow (Leitung Publicity) Anna Schattkowsky

Mommsenstraße 34 Schönhauser Allee 53 10629 Berlin 10437 Berlin

Tel: 030 / 26 39 13 - 0 Tel: 030 / 880 91 - 799 Fax: 030 / 26 39 13 - 15 Fax: 030 / 880 91 - 703 [email protected] [email protected]

VERTRIEB:

Central Film Verleih GmbH Keithstr. 2-4 10787 Berlin

Tel: 030 / 214 922 - 00

MATERIAL / INFORMATIONEN:

Über unsere Homepage www.senator.de haben Sie die Möglichkeit, sich für die Presse-Lounge zu akkreditieren. Dort stehen Ihnen alle Pressematerialien, Fotos und viele weitere Informationen als Download zur Verfügung: www.senator.de/press.

EPK und APK werden nach vorheriger Anmeldung unter www.digital-epk.de zum Download bereitgestellt.

Website: www.amostwantedman.senator.de

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INHALTSVERZEICHNIS

Besetzung & Stab

Technische Daten & Prädikat FBW

Kurzinhalt -1- & Pressenotiz

Kurzinhalt -2- & Langinhalt

Regisseur Anton Corbijn über Philip Seymour Hoffman: „Er war ein Riese von einem Mann“

Produktionsnotizen

Die Besetzung Die Arbeit mit Regisseur Anton Corbijn Dreharbeiten in

Generic Interview mit Willem Dafoe

Biografien/ Besetzung

Biografien/ Stab

Internationale Kritiken

Informationen zum Drehort: Brahms Kontor in Hamburg

Informationen zum Buch: Marionetten erschienen im Ullstein Verlag

Informationen zum Hörbuch: Herbert Knaup spricht Marionetten

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BESETZUNG

Günther Bachmann PHILIP SEYMOUR HOFFMAN Annabel Richter RACHEL MCADAMS Issa Karpov GRIGORIY DOBRYGIN Thomas Brue WILLEM DAFOE Martha Sullivan ROBIN WRIGHT Dr. Faisal Abdullah HOMAYOUN ERSHADI Erna Frey NINA HOSS Karl FRANZ HARTWIG Maximilian DANIEL BRÜHL Rasheed KOSTJA ULLMANN Niki VICKY KRIEPS Jamal MEHDI DEHBI Dieter Mohr RAINER BOCK Melik Oktay TAMER YIGIT Leyla Oktay DERYA ALABORA Michael Axelrod HERBERT GRÖNEMEYER Ursula CHARLOTTE SCHWAB Otto Burgdorf MAX VOLKERT MARTENS Otto Keller BERNHARD SCHÜTZ Der Admiral MARTIN WUTTKE Mitzi URSINA LARDI

STAB

Regie ANTON CORBIJN Drehbuch ANDREW BOVELL nach dem gleichnamigen Roman von JOHN LE CARRÉ Produzenten GAIL EGAN, MALTE GRUNERT, STEPHEN CORNWELL, SIMON CORNWELL, ANDREA CALDERWOOD Ko-Produzent HELGE SASSE, SOLVEIG FINA Executive Producers JOHN LE CARRÉ, TESSA ROSS, SAM ENGLEBARDT, WILLIAM D. JOHNSON Kamera BENOÎT DELHOMME Produktionsdesign SEBASTIAN KRAWINKEL Schnitt CLAIRE SIMPSON Ausstattung SABINE ENGELBERG Kostüme NICOLE FISCHNALLER Musik HERBERT GRÖNEMEYER

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TECHNISCHE DATEN

Originaltitel: A Most Wanted Man Herstellungsland/ -jahr: Deutschland, Großbritannien/ 2012 Länge: 123 Minuten Bildformat: 1:1,85 Tonformat: Dolby Digital 5.1 FSK: freigegeben ab 6 Jahren, feiertagsfrei

PRÄDIKAT FBW

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.

Die ehrbare Hansestadt Hamburg ist Tummelplatz nationaler und internationaler Geheimdienste, die nicht nur gefährliche Terroristen jagen, sondern sich auch gegenseitig belauern und ins Handwerk pfuschen. Dieser Ausgangspunkt der Geschichte erscheint absolut glaubhaft nach der Hysterie des Terror-Anschlags am 11. September, dessen Attentäter zum Teil aus Hamburg kamen, sowie nach den jüngsten NSA-Enthüllungen. Und wer sollte es besser wissen als der Altmeister John le Carré, der in seinem 2008 erschienenen Roman „A Most Wanted Man“ (dt.: „Marionetten“) eine überzeugende Szenerie des allgemeinen Verdachts und des skrupellosen Spiels der verschiedenen Dienste entwirft, in dem alle handelnden Personen letztendlich fremdbestimmte Marionetten sind.

Der niederländische Regisseur Anton Corbijn hat diese Geschichte packend und souverän verfilmt und bleibt dem Stil der Vorlage treu. Die Genre-Erwartungen werden gut bedient, obwohl der Film weniger auf äußere Action denn auf Charakterzeichnung und Atmosphäre setzt. Locations und Ausstattung betonen den Kontrast zwischen der kühlen Eleganz der Machtzentralen und den nächtlich dunklen Straßen und Hinterhöfen, in denen ein Großteil der Handlung stattfindet. In diesen Szenen ist die Handkamera den Protagonisten dicht auf den Fersen und zieht den Zuschauer in das Geschehen hinein. Insgesamt zeichnet sich Benoit Delhommes Bildgestaltung aber durch gedämpfte, düstere Farben aus, wobei die gekonnte Ausleuchtung interessante Akzente setzt. Dieser Look lässt Hamburg herbstlich kalt und nass erscheinen und trägt wesentlich zur melancholisch- mysteriösen Stimmung des Thrillers bei. Die von Herbert Grönemeyer komponierte Filmmusik

A MOST WANTED MAN 6 unterstreicht diese Atmosphäre, treibt aber gleichzeitig die Handlung voran. Im hochkarätigen internationalen Schauspieler-Ensemble ragt Philip Seymour Hoffman heraus, der in seiner letzten Rolle - mit starkem deutschen Akzent - den Agenten Günther Bachmann spielt, den Leiter einer halboffiziellen deutschen Antiterror-Einheit.

Kettenrauchend, Kaffee und Whisky in sich hineinkippend, gibt er den Spion der alten Schule, der in der Welt herumgekommen ist, Erfolge und Misserfolge zu verzeichnen hatte und sich darüber eine sehr eigene Sicht der Welt und seines Berufes zulegte. Den terror-verdächtigen Issa Karpow möchte er als Köder benutzen, um an die großen Fische, die Finanziers des internationalen Terrorismus, heranzukommen, denen er schon lange auf der Spur ist. Dazu muss er den Bankier Tommy Brue, der das Vermögen von Issas Vater verwaltet, und die idealistische Menschenrechtsanwältin Annabel Richter, die für Issas Aufenthalt streitet, für seine Zwecke instrumentalisieren. Vor allem braucht er dafür aber Zeit, die ihm die anderen deutschen Dienste und die CIA-Agentin Martha Sullivan nicht geben wollen. Sie setzen auf den kurzfristigen Erfolg und nutzen ihrerseits Günther Bachmann als Köder, um Issa Karpow festzunehmen. Alle wollen aus politischen oder persönlichen Motiven die Welt „besser“ oder „sicherer“ gestalten, alle haben ihre Tricks und ihre Schwächen, und alle spielen mit verdeckten Karten.

Das findet seine Entsprechung im minimalistischen Spiel der Darsteller. Neben Philip Seymour Hoffman, Willem Dafoe, Rachel McAdams und Robin Wright überzeugt die erste Garde der deutschen Schauspieler in kleinen und kleinsten Rollen. Neben Nina Hoss als Günther Bachmanns Assistentin sind dies u. a. Daniel Brühl (der wortlos und mit Kopfhörern im Ohr Monitore beobachtet), Kostja Ullmann, Martin Wuttke, Rainer Bock und Herbert Grönemeyer. Sie verleihen den Figuren Kontur und halten die komplexe Geschichte mit ihren vielen Verästelungen und Ränkespielen bis zum Schluss spannend.

A MOST WANTED MAN ist ein kluger Agententhriller aus dem klassischen Repertoire John le Carrés, der die Geheimdienstarbeit entmystifiziert und die Methoden des ?Kriegs gegen den Terror' und moralische Grundsätze ausbalanciert, der aber vor allem von der ersten bis zur letzten Minute packend unterhält.

Als Jurymitglieder haben mitgewirkt: Katharina Dockhorn; Linde Fröhlich; Guido Lukoschek; Prof. Dr. Bernd Schmidt; Christiane von Wahlert

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KURZINHALT -1-

Hamburg 2012: Ein junger Muslim, der nach Deutschland flüchtet auf der Suche nach dem illegalen Vermögen seines Vaters. Eine gläubige Familie, die ihm Unterschlupf bietet. Eine idealistische junge Rechtsanwältin. Ein undurchsichtiger Banker. Eine US-Geheimdienstoffizierin, die über Leichen geht. Und ein ramponierter, aber genialer deutscher Agent, der mit seinem kleinen und klugen Mitarbeiterstab auf eigene Faust arbeitet.

Sie alle befinden sich in einem Netz aus Intrigen, das ein Jahrzehnt nach den Anschlägen des 11. September noch von deren Folgen geprägt ist. Jeder von ihnen glaubt, die Fäden in der Hand zu halten. Aber vermutlich sind sie am Ende alle nur „Marionetten“…

PRESSENOTIZ

Unter dem Titel „Marionetten“ erschien 2008 in Deutschland der Roman von John le Carré, dem britischen Altmeister des intelligenten Polit-Thrillers („Der Spion, der aus der Kälte kam“, „Dame König As Spion“, „Der ewige Gärtner“), der unter dem Originaltitel A MOST WANTED MAN verfilmt wurde. Anton Corbijn („Control“) erkannte die Brisanz des Stoffes und nun kommt seine Adaption inhaltlich passend am 11. September in die deutschen Kinos.

Die prominente Darstellerriege mit Rachel McAdams („Alles eine Frage der Zeit“, „Midnight In Paris“), Willem Dafoe („Antichrist“, „Spiderman“) und Robin Wright („The Congress“, „Verblendung“, „House of Cards“) wird angeführt von Oscar®-Gewinner Philip Seymour Hoffman („The Master“, „Capote“), der als Agent Bachmann in seiner letzten Hauptrolle brilliert. Zur Besetzung gehören weiterhin der russische Shootingstar Grigoriy Dobrygin in der Titelrolle, die deutschen Schauspieler Nina Hoss, Daniel Brühl, Rainer Bock, Vicky Krieps, Franz Hartwig, Kostja Ullman, Max Volkert Martens und Martin Wuttke. Die Musik stammt von Herbert Grönemeyer, der nach vielen Jahren auch wieder vor der Kamera zu bewundern ist. Die von der FBW einstimmig mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnete deutsch-britische Koproduktion wurde on location in Hamburg und Berlin gedreht. Eine Geschichte über Vertrauen, Liebe und Verrat, in der die Schatten der Vergangenheit ganz lebendig sind.

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KURZINHALT -2-

Der rätselhafte Flüchtling Issa Karpov (Dobrygin), halb Russe, halb Tschetschene, taucht von Folter gezeichnet in Hamburg auf. Er ist auf der Suche nach dem illegal erworbenen Vermögen seines verstorbenen russischen Vaters. Als er Kontakt zur islamischen Gemeinde aufnimmt, läuten sowohl beim deutschen als auch beim US-Geheimdienst die Alarmglocken. Nichts an diesem jungen Mann passt zusammen: Ist er Opfer, Täter, Betrüger oder ein extremistischer Fanatiker? Verwickelt in seine Geschichte werden die idealistische Anwältin Annabel Richter (McAdams), der undurchsichtige Banker Thomas Brue (Dafoe) und der geniale Strippenzieher Günther Bachmann (Hoffman), Leiter einer halboffiziellen Spionageeinheit, der innerhalb der deutschen Nachrichtendienste seine eigenen Kämpfe führt. Außerdem behält die CIA-Agentin vor Ort Martha Sullivan (Wright) die Entwicklungen im Auge. Während die Uhr tickt und der explosive Höhepunkt immer näher rückt, wird Issa Karpov zum meistgesuchten Mann der Welt…

LANGINHALT

Als in Hamburg die Terroranschläge vom 11. September 2001 von Mohammed Atta und seiner Terrorzelle mit vorbereitet wurden, versagten die Geheimdienste. Das wirkt auch ein Jahrzehnt später noch nach. Zu groß ist die Furcht, dass so etwas noch einmal passieren könnte

Im Hamburger Hafen geht ein Mann an Land, das Gesicht unter einer Kapuze verborgen. Später sieht man ihn ein Gebet verrichten und im Gespräch mit einem Mann, der als ‚Admiral‘ bekannt ist. Von Anfang an werden sämtliche Bewegungen des Mannes von Überwachungskameras aufgezeichnet. Der kleine Trupp von deutschen Geheimdienstlern, der unter der Leitung des erfahrenen Günther Bachmann im Verborgenen agiert, hat bald die Identität des Fremden gelüftet: Issa Karpov ist der Sohn einer tschetschenischen Mutter und eines russischen Vaters. Als die Sowjetunion zerfiel, machte dieser Geschäfte mit der russischen Mafia, die ihm ein Vermögen einbrachten. Dies liegt nun in einem Hamburger Bankhaus. Karpov kommt bei Leyla und deren Sohn Melik unter. Er hatte die Türkin auf der Straße angesprochen. Über die junge Menschenrechtsanwältin Annabel Richter, die sich mit eigenen Augen davon überzeugen kann, dass Karpov in russischen und später in türkischen Gefängnissen schwerste Folterungen erlitten hat, nimmt er Kontakt zu dem britischen Bankier Thomas Brue auf, dessen Vater damals das Geld von Karpovs Vater in Verwahrung nahm. Nachdem Brue sichergestellt hat, dass Karpov das korrekte Passwort kennt und sich im Besitz eines bestimmten Schlüssels befindet, ist er bereit, das Geld auszuzahlen. Die enorme Summe, um die es sich dabei handelt, und die Ungewissheit, ob das Geld nicht möglicherweise terroristischen Aktivitäten zufließen könnte, sorgen bei den Geheimdiensten für entsprechende Unruhe. Günther Bachmann spricht wiederholt mit Dieter Mohr, dem Hamburger Leiter des deutschen Geheimdienstes, ebenso wie mit Martha Sullivan, einer hochrangigen Mitarbeiterin des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA in Deutschland. Gegenseitiges Misstrauen kennzeichnet die Gespräche, bei denen deutlich wird, dass Bachmann vor Jahren eine

A MOST WANTED MAN 9 schwere berufliche Niederlage erlitten hat, als in Beirut seine Mitarbeiter enttarnt wurden. Dem Bürokraten Mohr ist die unkonventionelle Arbeitsweise Bachmanns ein Dorn im Auge und würde diesem nicht der Schutz seines Freundes Michael Axelrod, Leiter des deutschen Auslandsgeheimdienstes in Berlin, zuteilwerden, hätte er ihn längst kaltgestellt. Während Mohr und Sullivan für ein schnelles Eingreifen plädieren, zumal Karpov von Interpol als militanter Dschihadist eingestuft wird, setzt sich Bachmann dafür ein, Karpov erst einmal weiter zu überwachen, bis klar ist, was er eigentlich will. Dafür hat er mittlerweile mit einigem Druck sowohl Annabel Richter als auch Brue zur Kooperation genötigt. Im Fall der Anwältin konnte er sich dabei vor allem auf die Hilfe seiner Mitarbeiterin Erna Frey verlassen. Richter und Brue werden für ihre Gespräche mit Karpov verwanzt, die Räume, in denen diese Gespräche stattfinden, von Bachmanns Mitarbeitern mit Überwachungskameras ausgestattet. Dadurch erfahren alle die tragische Familiengeschichte Karpovs, die Grund dafür ist, warum der junge Issa das schmutzige Geld seines Vaters jetzt humanitären Zwecken zugutekommen lassen will, u.a. einer Schule in Tschetschenien. Nervosität macht sich bei den Geheimdiensten breit als bekannt wird, dass Karpov das Geld an Dr. Faisal Abdullah übergeben will, einem gemäßigten islamischen Gelehrten und Familienvater, der für seine wohltätigen Aktivitäten bekannt ist. Möglicherweise nur eine Tarnung, um Geld an militante Gruppen weiterzuleiten? Diese Frage stellen sich die Geheimdienste seit Längerem. Brue unterbreitet Abdullah das Angebot seines Mandanten Karpov. Die Liste von humanitären Institutionen, denen Faisal das Geld zukommen lassen will, wird von den Geheimdiensten sofort überprüft und bei einem anberaumten Gipfeltreffen in Berlin, bei dem neben Bachmann, Mohr, Sullivan und Axelrod auch der deutsche Innenminister Erhard Burgdorf anwesend ist, von Martha Sullivan als unbedenklich eingestuft. Deswegen wird Bachmann zugesichert, er könne mit seiner Operation wie geplant fortfahren. Als die Transaktion zwischen Karpov und Abdullah dann jedoch in den Räumen der Bank stattfindet, überschlagen sich die anschließenden Ereignisse…

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REGISSEUR ANTON CORBIJN ÜBER PHILIP SEYMOUR HOFFMAN: „Er war ein Riese von einem Mann“

Der Regisseur von A MOST WANTED MAN, dem letzten vollendeten Film des verstorbenen Philip Seymour Hoffman, erinnert sich an die Zusammenarbeit mit einem Mann, der ganz in seiner Figur aufging und der sein Bestes gab.

Ich bin mir nicht sicher, wo ich anfangen soll, wenn ich das Vermächtnis von Philip anschaue, denn das ist derart überwältigend in seiner Breite und Tiefe. Aber genau das sagt einem schon eine Menge über seine Entscheidungen. Er war der beste Charakterdarsteller, den ich mir vorstellen kann, und wenn man sich nur die kleineren Rollen anschaut, die er verkörpert hat, dann lassen diese schon die Klasse für sich erkennen, in der er, verglichen mit seinen Zeitgenossen, agierte. Seine Stärke war es, in einer Rolle vollkommen aufzugehen, ebenso ein vollkommener Mangel an Eitelkeit. Dabei hasste er, was er liebte, das war sein Fluch – was seine Darstellungen anbelangt, gab er alles.

Es war meine Freundin Nimi, die nach der Lektüre des Drehbuches von A MOST WANTED MAN sofort vorschlug, ich solle ihn ansprechen – rückblickend gesehen, war er der Einzige, der in Frage kam. Es war offensichtlich, dass er derjenige war, der diese Figur John le Carrés zum Leben erwecken konnte. Ich habe mir diesen Mann immer vorgestellt als einen, der eine ausgeprägte Physis besitzt, ebenso Intelligenz und eine gewisse Art von Führungsqualität. Als Phil und ich den Film in einem frühen Stadium gemeinsam anschauten, konnte ich nicht glauben, dass der Typ, der da neben mir saß, dieselbe Person war wie die Figur auf der Leinwand. Der Glaube an die Realität seiner Figur war vollkommen. Trotz aller Probleme, die er jenseits der Filmarbeit hatte, hat seine Darstellung nie darunter gelitten.

Wir waren uns das erste Mal bei einem Fotoshooting begegnet, das ich mit ihm im Jahr 2011 für die Vogue machte. Während seine Hose in einem angrenzenden Hotelzimmer genäht wurde, nutzten wir die Zeit, um über den Film und seine Rolle zu sprechen: Obwohl er in seiner Unterwäsche da saß, war die Absurdität der Situation kein Thema, mit seiner Arbeit war es ihm vollkommen ernst.

Bei den Dreharbeiten gab es anfangs eine gewisse Spannung zwischen uns, die ich meiner Unerfahrenheit als Regisseur zuschreibe und das es mir nicht gelang, in Worten auszudrücken, was ich von Schauspielern erwarte – in einer Art und Weise, wie sie es gewohnt sind. Aber nach und nach gelangten Phil und ich dahin, dass der Film organisch zu fließen begann und er keinerlei Anweisungen mehr benötigte; er ging vollkommen in der Rolle von Günther Bachmann auf. Er unterschrieb sogar eine E-Mail mit Günther, die er mir schickte, als er nach dem Ende der Dreharbeiten wieder zu Hause war.

Seine Figur führte ein Team von jungen Ermittlern an, darunter Nina Hoss und Daniel Brühl, und während des Drehs in den Stunden am Abend, entwickelte er sich zu so etwas wie ihrem Mentor. Er

A MOST WANTED MAN 11 beschützte sie und stand ihnen als Schauspieler mit Rat und Ermutigung zur Seite. Zu Schauspielern dagegen, für die er als Figur im Film keine Zeit hatte, blieb er auf Distanz. Nachts tauschten wir E-Mails aus, die Szenen betrafen, die noch gedreht werden mussten und versicherten uns gegenseitig, dass die Richtung stimmte. Er hatte ein genaues Gespür sowohl für seine Figur wie den Film als Ganzes - und es war fantastisch, das mit ihm zu teilen. Am Ende entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten, eine davon war unser Musikgeschmack. Ich fertigte ein Demo an von Songs, die ich im Film verwenden wollte, das schätzte er sehr, besonders Tom Waits‘ Song „Hoist That Rag“, den er selber gerade erst entdeckt hatte. Im Spätsommer trafen Phil und ich uns gemeinsam mit unseren Frauen Mimi und Nimi zu einem Abendessen, dabei erwies er sich als gut aufgelegt und als ein wunderbarer Umgang. Er war ein Riese von einem Mann und sein Tod ist nicht nur ein unermesslicher Verlust für die Welt und für alle Liebhaber großer Kunst, sondern auch menschlich gesehen. Er war 200% menschlich, mit all den Selbstzweifeln und inneren Kämpfen, die damit verbunden sind. Genau daraus entsteht große Kunst, denke ich.

Es ist unwahrscheinlich, dass ich ihm mit diesen Zeilen gerecht werden kann. Ich denke aber, dass es mir mit dem Film gelungen ist, den wir zusammen gemacht haben in dem er herausragend ist und all unsere Aufmerksamkeit verdient. Ich weiß, dass er besonders stolz darauf war und wir sprachen darüber, erneut miteinander zu arbeiten, als wir uns vor zwei Wochen trafen. Er sagte: „Ich hoffe, wir können das noch einmal bei einem anderen Film machen. Wir wissen jetzt mehr und ich habe das Gefühl, wir ergeben ein gutes Team, das unerschütterlich ist - und das ist aufregend.“

Dazu wird es jedoch nun nicht mehr kommen, was das Ende unseres Films noch schmerzhafter macht.

Anton Corbijn

PHILIP SEYMOUR HOFFMAN verstarb am 2.Februar 2014 in . Dieser Text erschien am 3. Februar 2014 in der britischen Tageszeitung „“.

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PRODUKTIONSNOTIZEN

Gleichermaßen ein dichter, spannender Spionagethriller und das Porträt einer großen Einsamkeit, ist A MOST WANTED MAN der dritte Film, bei dem der niederländische Filmemacher Anton Corbijn (CONTROL („Control“, 2007), THE AMERICAN („The American“, 2010)) Regie geführt hat. A MOST WANTED MAN basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von John le Carré aus dem Jahr 2008, der in Deutschland unter dem Titel „Marionetten“ erschien. „Dies ist eine sehr europäische Geschichte, deshalb suchten wir nach einem europäischen Regisseur“, sagt Gail Egan, eine der Produzentinnen des Films. „Wir fanden Antons Stil und überhaupt die ganze Art und Weise, wie er die Geschichte sah, höchst aufregend. Wir alle hatten CONTROL gesehen, den wir für absolut brillant halten. Der Kinostart von THE AMERICAN stand unmittelbar bevor, als wir den ersten Kontakt mit Anton aufnahmen.“ Corbijn, der Hamburg gut kennt und dort im Jahr 1983 sein allererstes Musikvideo für die Band ‚Palais Schauburg‘ gedreht hatte, war auf Anhieb von dem Thema der Geschichte fasziniert. „Wir haben es mit einer Welt zu tun, die sich stark gewandelt hat seit 2001. Wir neigen dazu, Menschen sehr schnell zu beurteilen, alles in Schwarz und Weiß einzuteilen. Ich bin der Überzeugung, das ist etwas, was unser ganzes Leben berührt“, sagt er.

A MOST WANTED MAN ist eine Koproduktion zwischen Potboiler Productions, Amusement Park und The Ink Factory. Die britische Potboiler Productions, geleitet von Gail Egan und Andrea Calderwood, hatte bereits mit „Der ewige Gärtner“ einen Roman von John le Carré erfolgreich für das Kino adaptiert. Der 2005 von Fernando Meirelles inszenierte Film wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Im Gegensatz zu dem sonnendurchfluteten Schauplatz dieses Films benötigten die Produzenten diesmal einen Regisseur, der die graue Atmosphäre des heutigen Hamburg einfangen konnte, eine der gegensätzlichsten, vibrierendsten und reichsten Städte Europas. Amusement Park, mit Büros in Hamburg und Berlin, wird geleitet von Malte Grunert, der zuvor unter anderem David Mackenzies Film PERFECT SENSE („Perfect Sense“, 2011) mitproduzierte. Die Amusement Park stieg bereits vor Veröffentlichung des Romans in die Produktion ein und entwickelte und finanzierte gemeinsam mit Potboiler Productions. The Ink Factory ist die Produktionsgesellschaft, die Stephen und Simon Cornwell, die Söhne von John le Carré (dessen richtiger Name John Cornwell ist), gegründet haben. Stephen, der in arbeitet, ist zudem als Drehbuchautor tätig und schrieb unter anderem den in Berlin gedrehten Thriller UNKNOWN IDENTITY („Unknown“, 2011) mit in der Hauptrolle. A MOST WANTED MAN ist das Debüt der Cornwells als Produzenten.

Nachdem eine erste Finanzierung durch Film4 in Großbritannien gesichert war, wurde der australische Drehbuchautor Andrew Bovell, vor allem bekannt für sein komplexes Drama LANTANA („Lantana“, 2001), engagiert, um das Drehbuch zu schreiben. „Wir alle empfanden einen großen Respekt für LANTANA, der uns auf vielen Ebenen ansprach, zumal was die Intrigen und Täuschungsmanöver der Figuren anbelangt, die uns bei A MOST WANTED MAN wichtig waren“, so Stephen Cornwell zur Wahl von Bovell. „Denn LANTANA hat denselben Reichtum, was die Figuren und die Erzählweise anbelangt.“

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„Eine der interessantesten Tatsachen bei A MOST WANTED MAN ist, dass es keinen wirklichen Antagonisten gibt“, fährt Cornwell fort. „Die Geschichte hat viele Personen, die alle der Überzeugung sind, sie würden das Richtige tun, aber die Gründe dafür sind bei allen unterschiedlich. Sie alle geraten in einen Konflikt, der mit dem „most wanted man“ zusammenhängt, den sie alle aus unterschiedlichen Perspektiven sehen und dessen sie aus unterschiedlichsten Gründen habhaft werden wollen.“ Corbijn und Bovell trafen sich mehrere Male, darunter einmal in Hamburg, um über die Adaption zu sprechen. Bovell schrieb einen Großteil des Drehbuches in Australien, während es Corbijn vorzog, auf eine fertige Fassung zu warten, bevor er ihr seinen eigenen Stempel aufdrückte. „Ich finde es einfacher, sich mit einem fertigen Drehbuch auseinanderzusetzen“, erklärt Corbijn. „Ist es einmal fertig, versuche ich, es etwas mehr zu meinem eigenen zu machen, so arbeite ich am liebsten.“ Um den Film zu seinem eigenen zu machen, bestand Corbijn auf einen Dreh im Herbst. Dabei war er sich mit seinem Hauptdarsteller, dem Oscar®-Preisträger Philip Seymour Hoffman, einig. „Ich wollte einen herbstlichen Look für den Film, mit einer Farbpalette der herbstlichen Blätter; Philip wollte im Sommer eine Pause einlegen. Also forderte ich ihn auf, sich dafür bei den Produzenten stark zu machen“, meint Corbijn mit einem leichten Grinsen.

A MOST WANTED MAN wurde im September/ Oktober 2012 vollständig in Deutschland gedreht - 38 Drehtage in Hamburg und zwei weitere, am Ende der Dreharbeiten, in Berlin. Den Produzenten gelang es, Filmförderung vom DFFF zu bekommen, ebenso von zwei regionalen Filmförderungen, der Filmförderung Hamburg/ Schleswig-Holstein und dem Medienboard Berlin-Brandenburg, sowie von der IFCIC und MEDIA.

Die Weltrechte liegen bei den Produzenten, den Vertrieb von A MOST WANTED MAN hat FilmNation übernommen. Koproduzenten sind Helge Sasse und Solveig Fina (Senator Film), weitere Finanzmittel kamen von Sam Englebardt, Michael Lambert und William D. Johnson von dem amerikanischen Fonds Demarest, der gemeinsam mit Film4 finanzierte. Die Filmförderung Hamburg war sehr früh an der Finanzierung beteiligt, ebenso wie der DFFF.

John le Carré selbst besuchte die Dreharbeiten mehrmals und versicherte den Filmschaffenden seine Unterstützung. Als erfahrener Beobachter der Entwicklung vom Buch zur Leinwand ist er der Überzeugung, dass seine Romane sich dabei weiterentwickeln müssen, soll diese Umwandlung erfolgreich verlaufen. Damit das geschehen kann, ist er bereit, einen Schritt zurück zu treten. „Der Roman ist sein Werk, aber der Film wird Antons Werk sein und das ist eine Umwandlung, die er von ganzem Herzen unterstützt und begrüßt“, sagt Stephen Cornwell. „Das Interessante an der Adaption ist die Tatsache, dass sie sich ziemlich vom Roman unterscheidet. Es gibt einen Aspekt des Romans, der im Film ganz weggelassen wurde. Der Film findet seine eigene Sprache und seine eigene Art und Weise, die Geschichte zu erzählen. Aber zugleich bleibt er den Intentionen der Geschichte treu - genau das macht eine gute Adaption aus: Sie nimmt eine literarische Vorlage, respektiert deren Intention, wird aber etwas Eigenständiges.“

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Für viele, die vor und hinter der Kamera von A MOST WANTED MAN agierten, einschließlich Corbijn und Philip Seymour Hoffman, war dies die erste Begegnung mit den Romanen von John le Carré. „Dies ist eine menschliche und eine menschenfreundliche Geschichte über Regierungen und Spionageorganisationen, wie sie normalerweise mit einer Betonung auf Drama oder Romantik erzählt wird“, so Hoffman. „Hier gibt es nichts Romantisches. Das Buch macht das klar und darüber bin ich froh.“

Die Besetzung

Eine erstklassige Besetzung zusammenzustellen, die die komplexe Welt von A MOST WANTED MAN bevölkert, war Anton Corbijns Verdienst. „Anton war von einer einzigartigen Präzision, was die Entscheidung anbelangte, wer welche Rolle verkörpern sollte“, erinnert sich Stephen Cornwell. „In fast allen Fällen haben diejenigen dann am Ende auch die Rollen im Film übernommen.“ Der erste, der verpflichtet wurde, war der angesehene Film- und Theaterschauspieler Philip Seymour Hoffman, der 2006 den Oscar® für seine Leistung in CAPOTE („Capote“, 2005) gewann und danach drei weitere Male - für DER KRIEG DES CHARLIE WILSON („Charlie Wilson’s War“, 2007), GLAUBENSFRAGE („Doubt“, 2008) und THE MASTER („The Master“, 2012) - nominiert war. Er verkörpert Günther Bachmann, den eigenbrötlerischen Leiter einer kleinen Antiterror-Einheit, die in Hamburg stationiert ist. Von den offiziellen Vertretern der deutschen Geheimdienste wird sie nicht sonderlich geschätzt, vor allem wegen ihrer zurückhaltenden Herangehensweise und weil sie ihr Augenmerk auf langfristige Resultate legt.

Hoffman, einer der besten Schauspieler seiner Generation und bekannt für seine Hingabe an die Rolle, arbeitete gemeinsam mit Bovell an der Figur des Günther Bachmann, für die er eine große Zuneigung entwickelte. „Dieser Film handelt von vielen Dingen, darunter natürlich davon, wie unterschiedliche Nationen mit Terroristen umgehen“, erklärt Hoffman. „Aber er handelt auch von einem Mann, der fortfährt, dieselbe Sache zu machen und damit dasselbe Resultat erzielt. Man bekommt das Gefühl, er könne damit nicht aufhören. Er selber hat das Gefühl, dass er das Richtige zu tun versucht – und ich denke, das macht er auch. Aber die Welt geht nicht konform mit seiner Art, sich um die bösen Buben auf diesem Planeten zu kümmern.“ „Ich war so fasziniert von seiner Tunnelvision. Er denkt einfach, „Diesmal wird das funktionieren und sie werden begreifen, dass ich es richtig eingeschätzt habe, vollkommen richtig.“ Das ist keine einfache Art, zu leben, immer zu denken: „Wenn sie nur sehen könnten, was ich sehe, dann würden sie es begreifen.“ Aber an diesen Punkt lassen sie ihn nie kommen. Dennoch macht er immer weiter und leidet darunter.“ Der von Hoffman verkörperte Günther Bachmann versucht, an die Hintermänner zu gelangen, diejenigen, die als Puppenspieler agieren und andere die schmutzige Arbeit machen lassen, nämlich Bomben zu legen und sich selber in die Luft zu sprengen. „Philip Seymour Hoffman ist der beste Schauspieler, mit dem ich je gearbeitet habe. Er hat so viel aus der Figur des Günther Bachmann herausgeholt“, sagt Anton Corbijn. „Er ist Bachmann. Obwohl dieser Film bis zu einem gewissen Grad ein Ensemblestück ist, war Bachmann für mich immer die

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Hauptfigur und Philip hat den Film zu seinem Film gemacht. Darüber hinaus war es aber auch interessant, mitanzusehen, wie er sich am Ende eines Tages um sein Team kümmerte.“ Um an die Hintermänner des Terrorismus heranzukommen, müssen Bachmann und sein Team dafür sorgen, dass mehrere Menschen in ihrem Sinne agieren. „Diese Arbeit ist keine einfache“, sagt Hoffman, „sie lassen nicht locker, ihre Beziehungen zu diesen Menschen nehmen manchmal ziemlich intimen Charakter an. Bachmann ist dabei wirklich gut: Er will, dass diese Menschen etwas tun, was sie normalerweise nicht machen würden, Dafür hat er seine Methoden, er weiß Zuneigung dabei ebenso einzusetzen wie Brutalität – ihm ist jedes Mittel recht.“

Andere Schauspieler erwähnen die enorme physische Präsenz, die Hoffman beim Dreh zeigte. „Er versetzt sich in die richtige Stimmung und strahlt dann diese Macht, diese Aura aus“, sagt Daniel Brühl, der Max, einen Mitarbeiter Bachmanns, verkörpert. „Er war sehr fokussiert - sehr stark.“ Nina Hoss, die Erna Frey verkörpert meint: „Er ist ein toller Kollege, weil er sich so in seine Arbeit hineinkniet. Man konnte mit ihm gut über die Figuren reden, er hatte dabei Ideen wie ‚Diesen Satz solltest Du sagen, denn der passt viel besser zu Deiner Figur als zu meiner‘“.

Durch die Figur der CIA-Mitarbeiterin Martha Sullivan, die von der mit einem Golden Globe ausgezeichneten US-Schauspielerin Robin Wright verkörpert wird, lernen wir eine Seite von Bachmann kennen, die der Geschichte eine weitere Nuance hinzufügt. „Die Beziehung zwischen Bachmann und Martha Sullivan ist ziemlich trickreich. Er vertraut ihr kein bisschen“, sagt Hoffman. „Sie hat etwas an sich, das sie wie eine weibliche, amerikanische Variante seiner selbst wirken lässt. Sie ist sehr fokussiert auf das, was sie tut und dabei möglicherweise besser als er selbst.“ Corbijn fügt hinzu: „Robins Rolle ist wichtig und sie war perfekt dafür.“ Nina Hoss, eine der führenden deutschen Schauspielerinnen, deren Film BARBARA („Barbara“, 2012) auch im Ausland erfolgreich war, verkörpert Erna Frey, Bachmanns Assistentin und diejenige Person, die am besten über ihn Bescheid weiß. „Sie weiß, was er denkt, was er braucht und wie sie ihm am besten helfen kann“, sagt Hoss. „Sie haben dieselbe Art von Humor und oft übernimmt sie die Rolle des ‚guten Bullen‘ zu seinem ‚bösen Bullen‘.“ Corbijn und Hoss sind alte Freunde, die sich sehr darauf freuten, zum ersten Mal miteinander arbeiten zu können. „Sie spielt oft mit einem gewissen Understatement“, sagt Corbijn über Hoss, „zwischen ihr und Philip entwickelte sich ein sehr kameradschaftliches Verhältnis.“

Die in Kanada geborene Schauspielerin Rachel McAdams, zu deren jüngsten Rollen Woody Allens MIDNIGHT IN PARIS („Midnight in Paris“, 2011) und Richard Curtis‘ ALLES EINE FRAGE DER ZEIT („A Question of Time“, 2013) gehören, verkörpert Annabel Richter, die idealistische, etwas naive Menschenrechtsanwältin, die versucht, dem mysteriösen Tschetschenen Issa Karpov zu helfen. Sie steht dabei zwischen Karpov und Bachmann, die beide etwas von ihr wollen. „Bachmann sieht in Annabel eine Person, die einige Entscheidungen getroffen hat, die er für ziemlich dumm hält und die anderen Menschen nur schaden werden statt ihnen zu helfen“, meint Hoffman. „Er geht mit ihr ziemlich grob um, aber dafür hat er seine Gründe.“ McAdams sagt, das Thema der Einsamkeit im Film habe sie angesprochen. „Alle diese Menschen suchen nach Liebe – unterschiedliche Arten von Liebe, auf unterschiedliche Weise, sei es nun die

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Liebe Gottes, die spirituelle oder körperliche Liebe eines anderen Menschen oder aber fehlgeleitete bzw. unerwiderte Liebe“, kommentiert sie. „Anton geht es darum, wie sie sich dem Anderen annähern und welche Strategien sie entwickeln, um allein zu bleiben.“ Viele Schauspieler waren interessiert an der Rolle des Issa Karpov, dem „most wanted man“, der dem Film seinen Titel gibt. Corbijn jedoch war es wichtig, diesen Part mit einem eher unbekannten Darsteller zu besetzen, bevorzugt mit einem aus Osteuropa. „Die Rolle war schwer zu besetzen“, gibt Corbijn zu. „Grigoriy war eine tolle Entdeckung – es ist immer schön, jemanden zu entdecken, den die Zuschauer noch nicht kennen.“

Grigoriy Dobrygin ist in seiner russischen Heimat für seinen Erfolgsfilm (2010) bekannt. Sein Name wurde sowohl von den für die Besetzung verantwortlichen Teams in Großbritannien als auch in Deutschland ins Spiel gebracht. „Als er zum Vorsprechen kam, war ziemlich offensichtlich, dass er einen gewissen Magnetismus in seinen Augen hatte, eine bestimmte Art von Intensität“, sagt Produzentin Gail Egan. „Wir saßen alle da und dachten nur wow. Und dann hat er sich noch einen tollen Bart wachsen lassen.“ Dobrygin hatte die meisten seiner Szenen mit Rachel McAdams als Partnerin. Die weist darauf hin, dass er und Corbijn ein perfektes Paar ergaben. „Anton ist oft so ökonomisch – er sagt viel mit wenigen Worten, manchmal ist es nur ein Blick oder ein Gefühl zwischen den Figuren, das gar nicht ausgesprochen werden muss. Grigoriy war besonders gut in solchen Momenten. Er hat die Präsenz, die die Figur Issas erfordert. Die Zuschauer wissen nicht, woran sie mit ihm sind – und genau das bringt er sehr gut zum Ausdruck.“ Hoffman hat seine eigene Auffassung, was Bachmanns Einschätzung von Karpov anbelangt. Ein junger Mann, dessen Mutter bei seiner Geburt starb, nachdem sein Vater, ein russischer Oligarch, sie vergewaltigt hatte. „Er ist ein Kind“, so Hoffman, „Bachmann sieht ihn als Produkt seiner Kindheit an – von dem, was er mit eigenen Augen ansehen musste, von dem, was er später erfuhr.“

Wie im Roman wird die internationale Bankgemeinschaft in Hamburg von einem englischen Bankier repräsentiert, Thomas Brue – verkörpert von Willem Dafoe, der zweimal für den Oscar® nominiert war. „Wir haben viel Zeit damit verbracht, den richtigen Darsteller für Brue zu finden und vorhersehbare Entscheidungen zu vermeiden“, erklärt Corbijn. „Willem hat oft Schurken gespielt, also dachte ich, es wäre interessant, wenn er hier eine Figur verkörpert, die eben kein Schurke ist.“ Corbijn und Dafoe kannten sich schon einige Jahre, denn der Fotograf Corbijn hat Willem Dafoe einst in New York porträtiert. In A MOST WANTED MAN genoss Dafoe die Möglichkeit, einen Mann zu verkörpern, der Vergebung für die Sünden seines Vaters sucht – genau wie Issa Karpov. „Brue fühlt sich stark hingezogen zu Annabel, er bewundert ihren Mut“, sagt Dafoe. „Sie gibt ihm die Hoffnung, dass er mit dem Geld das Richtige tun kann. Er ist froh, es endlich loszuwerden.“ McAdams genoss die Atmosphäre, die Dafoe am Set schuf. „Willem ist so offen und voll von Energie. Er war der erste, der morgens auf war und Yoga machte.“

Der angesehene iranische Schauspieler Homayoun Ershadi, der unter anderem in Abbas Kiarostamis DER GESCHMACK DER KIRSCHE („Ta‘m e guilass“, 1997) und in Marc Forsters DRACHENLÄUFER („The Kite Runner“, 2007) zu sehen war, spielt den rätselhaften Gelehrten und Wohltäter Dr. Faisal

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Abdullah. Er ist derjenige, den Bachmann und sein Team schon seit Längerem beobachten. Als Issa Karpov in Hamburg ankommt, verschafft das Bachmann die Gelegenheit, herauszufinden, was genau Dr. Abdullahs Aktivitäten umfassen und mit wem er dabei zusammenarbeitet. Für Corbijn ist Dr. Abdullah ein Mann, der versucht, das Richtige zu tun. „Dr. Abdullah weiß, dass er Teile des Geldes an Menschen geben muss, die die Möglichkeit besitzen, seine Mittel u.a. mit Hilfe der Seven Friends Schifffahrtsgesellschaft an entlegene Orte zu bringen. Um das zu ermöglichen, muss Dr. Abdullah die Augen verschließen vor der Tatsache, dass manche Aktivitäten dieser Gesellschaft illegal sind und vielleicht sogar Terroristen unterstützen. Dies genau sind die Leute, hinter denen Bachmann und sein Team her sind.“ „Wenn man Hilfsgüter in bestimmte Ecken der Welt bringen will, muss man sich Mittelsmännern bedienen, die vielleicht auch noch andere Geschäfte betreiben. Er ist sich dessen bewusst, aber ich denke nicht, dass er diese anderen Aktivitäten unterstützt“, sagt Corbijn. „Homayoun ist ein liebenswerter Mann, der seiner Darstellung große Würde und Klasse verleiht. Man kann sehen, dass er ein gutes Herz hat.” Daniel Brühl, der ein Mitglied von Bachmanns Team verkörpert, war etwas amüsiert darüber, die englischsprachigen Darsteller mit deutschem Akzent sprechen zu hören. „Normalerweise müssen wir mit amerikanischem oder britischem Akzent sprechen, diesmal war es genau andersherum“, meint er mit einem leichten Kichern. „Es war toll, dass all diese amerikanischen Darsteller einen Dialektcoach hatten und lernten, mit einem deutschen Akzent zu sprechen.“

Eine Entdeckung für Corbijn war Mehdi Dehbi, der Schauspieler, der Jamal verkörpert, den Sohn von Dr. Abdullah. Jamal arbeitet mit Bachmann zusammen, um seinen Vater zu zwingen, ebenfalls mit Bachmann zu kooperieren, um so die Seven Friends Schifffahrtsgesellschaft zu infiltrieren. Wir wissen nicht, warum Jamal das macht, obwohl Corbijn andeutet, dass es sich von Bachmanns Seite aus um Erpressung handelt, möglicherweise wegen einer deutschen Freundin. „Er war eine große Überraschung für mich“ sagt der Regisseur über den in Ägypten geborenen, heute in Belgien lebenden Schauspieler. „Er war sehr konzentriert, unbeeindruckt von allem, was um ihn herum vorging, und höchst einfühlsam.“ Überhaupt herrschte während des Drehs eine gemeinschaftliche Atmosphäre und die Zusammenarbeit zwischen den Schauspielern war hoch konzentriert. „Fast jedes Gespräch drehte sich darum, wie etwas besser funktionieren könnte in Hinblick auf ihre Figuren“, sagt Stephen Cornwell. „Es war erstaunlich unegozentrisch.“

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Die Arbeit mit Regisseur Anton Corbijn

Corbijns dynamischer Stil des Filmemachens schuf eine positive, energetische Stimmung am Set. „Anton besitzt eine Qualität, die von seiner Arbeit als Fotograf herrührt“, beobachtet Gail Egan. „Er sucht fortwährend nach einer Bildsprache, die den Moment einfängt und die Geschichte in einer höchst ökonomischen Weise erzählt.“ Corbijns Fähigkeit, auf unvorhergesehene Ereignisse schnell reagieren zu können, funktionierte gut bei diesen Dreharbeiten, die oft mehrere verschiedene Drehorte innerhalb Hamburgs am selben Tag sahen. „Um das umfangreiche Drehbuch innerhalb von 40 Drehtagen verfilmen zu können, mussten wir ein gewisses Tempo vorlegen“, so Egan. „Das Direkte, fast Improvisierte von Antons Bildsprache hat einen höchst praktischen Effekt“, betont Malte Grunert. „Wir drehten in einer U-Bahn-Station und warteten auf die Ankunft des Zuges. Nach einer halben Stunde Warten erfuhren wir, dass er Feuer gefangen hatte und noch in einer anderen Station stand. Während wir darauf warteten, dass sechs Löschzüge das Feuer löschten und die Behörden uns einen anderen Zug geben würden, drehten wir einfach eine andere Szene.“

Seine Darsteller sprechen mit Zuneigung von ihrem Regisseur. „Anton betrachtet alles auf einzigartige Weise, deshalb vertraut man ihm einfach, dass etwas Besonderes dabei herauskommen wird“, so Hoffman. „Zudem hat er Vertrauen in Menschen und lässt sie machen. Wenn ich mich an ihn wende für eine Hilfestellung, dann tut er, was er kann, aber genauso lässt er mich das machen, was ich tun muss, damit ich dorthin komme, wo ich hinkommen muss. Er steht mir dabei nicht im Weg, manchmal lässt er mich sogar machen, ohne darüber zu reden.“ Corbijn gab seinen Schauspielern eine gewisse Freiheit und ermächtigte sie, ganz und gar Teil des kreativen Prozesses zu werden. „Er legte immer Wert darauf, am Ende einer Szenen etwas Positives zu sagen und das Ego des Schauspielers zu streicheln – was man manchmal wirklich braucht“ so Rachel McAdams.

Corbijn betont, dass es immer Raum für die Schauspieler gibt, etwas hinzuzufügen; Improvisationen ermutigt er, wo sie angebracht sind. „Ich bestehe nicht immer darauf, dem Drehbuch exakt zu folgen“, so Corbijn. „Ich höre gerne auf Leute, die mehr Erfahrung haben als ich. Aber wenn sie nicht im Recht sind, höre ich ihnen nicht zu.“ „Anton weiß genau, was er will“, so Dafoe. „Wir proben vor dem Dreh, aber es gibt nicht viele Wiederholungen und auch kaum cover shots. Die braucht er nicht, denn wenn er eine Einstellung sieht, weiß er genau, wie er die Szene darum herumbauen kann, deswegen ist das auch nicht riskant.“ Corbijn umgab sich mit einem erfahrenen Team, angeführt von dem französischen Kameramann Benoȋt Delhomme, zu dessen Arbeiten THE PROPOSITION – TÖDLICHES ANGEBOT („The Proposition“, 2005) und LAWLESS – DIE GESETZLOSEN („Lawless“, 2012) (beide unter der Regie von John Hillcoat), Anthony Minghellas BREAKING AND ENTERING – EINBRUCH UND DIEBSTAHL („Breaking & Entering“, 2006) sowie Lone Scherfigs ZWEI AN EINEM TAG („One Day“, 2011) gehören. Der deutsche Production Designer Sebastian Krawinkel war an Roman Polanskis DER PIANIST („The Pianist“, 2002) ebenso beteiligt wie an Jean-Jacques Annauds DUELL – ENEMY AT THE GATES („Enemy at the Gates“, 2001) und an Paul Greengrass‘ DAS BOURNE ULTIMATUM

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(„The Bourne Ultimatum“, 2007), während Art Director Sabine Engelberg an Paul W.S. Andersons DIE DREI MUSKETIERE („The Three Musketeers“, 2011) und Michael Hoffmans EIN RUSSISCHER SOMMER („The Last Station“, 2009) mitarbeitete.

Die Cutterin Claire Simpson gewann einen Oscar® für ihre Arbeit an Oliver Stones PLATOON („Platoon“, 1986), in dem Willem Dafoe eine Hauptrolle spielte. „Claire hat ein besonderes Talent dafür, Schauspielerleistungen zusammenzufügen“, sagt Dafoe. „Die Kombination von Antons Ökonomie, seiner Direktheit und Klarheit, und Claire Simpson war einfach gut.“

Dreharbeiten in Hamburg

Die Geschichte von A MOST WANTED MAN erzählt auch von Hamburg selbst – einer wohlhabenden, historischen Hafenstadt, in der für lange Zeit Europas die reichsten Schiffsmagnaten zu Hause waren. Jahrhundertelang wurden hier Einwanderer, vor allem aus der Türkei und Nordafrika, willkommen geheißen. Aber Hamburgs Rolle als diejenige Stadt, in der einige der Attentäter vom 11. September ihren schrecklichen Plan unbemerkt von den Geheimdiensten entwickeln konnten, hat Panikstimmung und Misstrauen gegenüber Fremden begünstigt.

A MOST WANTED MAN ist eine Geschichte über Angst. Wem können wir trauen? Vor wem sollten wir auf der Hut sein? Ist dieser dunkelhäutige Mann ein Freund oder ein Feind? Für die Filmemacher war es deshalb absolut notwendig, den Film in Hamburg zu drehen. „Im Roman sind all die Orte sehr präzise beschrieben, offenbar von jemandem, der die Stadt genau kennt“, meint Malte Grunert, „so dass es seltsam gewesen wäre, irgendwo anders zu drehen. Wir haben die unterschiedlichen Facetten der Stadt eingefangen, darunter den Hafen und die Industriegebiete. Die Unterstützung von Seiten der Stadt war einzigartig und ermöglichte es uns U- Bahnen zu benutzen, Bahnhöfe zu sperren, im Rotlichtviertel zu drehen, Tunnel dicht zu machen und auf Dächern tätig zu werden.“

„Sowohl Anton als auch Benoȋt waren flexibel und schnell“, meint Egan. „Sie haben viel aus der Hand gedreht und wann immer sich eine Herausforderung ergab, sei es in Bezug auf einen Drehort oder auf Passanten, haben sie das Problem innerhalb des Tages lösen können.“ In Hamburg zu drehen, erwies sich auch als eine unbezahlbare Erfahrung für die Darsteller. „Das fließt alles in das eigene Spiel ein“, sagt Willem Dafoe. „Selbst wenn man abends Essen geht, wird das zu einer Erfahrung für die Figur, denn man kann sich vorstellen, dass sie an diesem Ort auftauchen würde.“ „Es war großartig, die ganze Zeit Deutsch zu hören und in der Kultur sowie in der Stadt Wurzeln zu schlagen“, fügt McAdams hinzu. „Das Schöne ist, wenn man einen Film dort dreht, wo er spielt und man nicht so tun muss als ob. Hamburg hat etwas wirklich Spezifisches, eine Offenheit, die sich aus all dem Kommen und Gehen in einer Hafenstadt ergibt. Sie ist ziemlich liberal, es gibt so viele unterschiedliche Kulturen hier und so viele Arten von Menschen, die versuchen, harmonisch miteinander zusammen zu leben.“

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GENERIC INTERVIEW MIT WILLEM DAFOE

Q: I know you have a friendship with Anton Corbijn prior to shooting this film, can you talk about how you first met him and how he convinced you to work on this film? Willem Dafoe: Sure, it’s memorable and very precise. Someone got in touch with me and said he wanted to shoot me. I was familiar with his work, so he came to the theater I was working at and I remember this very tall, Dutch guy, and he said, let’s go for a walk. We went just around the corner, and he found a texture of an old building he liked very much, sort of as a backdrop and he said, could you get right here and take off your shirt? (laughs) And it was summer, very hot, and I said fine and he shot very quick and got a beautiful shot, and that was that. (laughter) I had seen him other times and then more recently I was doing a tour of a play in Amsterdam called ‘The Life and Death of Marina Abramovic’, he came to see it, we sort of reconnected. He said, you know I am making movies now right? And I said of course, because I loved ‘Control’. I was aware of the ‘A Most Wanted Man’ project and I put out a feeler and nothing came back, but then, he called me, so then for whatever reason, he made a connection a little later.

Q: I grew up looking at his photos so of course the transition to film felt like it was the most natural thing for him. But did he bring his sparse aesthetic as a photographer to the direction of his films? WD: A little bit. His work as a photographer was either collaborating with bands, doing interesting things, or doing some straight up photography of celebrities or musicians. I think he has a very strong aesthetic and a very strong sense of what he wants, it’s evident in how he worked on the movie. He’s very patient and waits for the subjects to reveal themselves. So when they do, he goes in for the kill and he’s very precise. When we are working on a scene for example, he’s not like a technician that says we have to check this and cover this angle. If he had the moment where he felt like the scene was realized, in one shot he will move on. He works intuitively, yet he’s decisive and quite precise and I like that about him. It builds your confidence, when he knows he has it.

Q: That’s what I was going to ask because as an actor when you are working with somebody who has a clear vision in his head… WD: But he’s not specific immediately, it evolves with sitting with the material. But then once he sees it, there’s no clean up, he’s very precise.

Q: Then how do you bring what you bring to the table as an actor, do you have to be a very secure type of person to just take the word of your director? WD: I think so. But he is also very appreciative and very respectful of actors and really gives them whatever they need. He’s very generous that way. Personality wise, he’s very reserved, quite sensitive, so I see him indulge actors’ comfort zones very much, at least in preparation of the material. And then once you are actually in movement doing the scene, he’s very clear and quite strong.

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Q: Did you read the book prior to working on this film? WD: Well, John le Carré of course I knew many of the movies that were made of his novels. I tend to read non-fiction so it’s not like I know all of his work, but I like him as a writer very much. Probably the best TV I ever saw was ‘Smiley’s People’ and ‘Tinker, Tailor, Soldier, Spy’, that was beautiful. You have that thing where the point of view keeps changing and who you identify with keeps changing, so you have empathy for these different points of view, but then you also have this other pleasure in how everything fits together in the end.

Q: Watching it I realized how the spy game has changed post 9/11, what did you learn after working on this film? WD: I play an English banker, an International banker, and so that’s very particular. So I want to say I learned about Hamburg, how English it is, what a wealthy place it is and how it’s been a place for money to get handled and invested. So I think I learned a bit about the banking world. As far as Phillip (Seymour Hoffman’s) character functioning in a post-9/11 world, they see someone that comes on their radar, they watch them, and the biggest tension in the story besides how everyone relates to each other is at what time you pounce? Do you let him go deep enough in to whatever he’s going to do to catch him red handed, or do you protect things and intervene before he acts. Maybe he’s innocent. Are you fishing for a small fish or will he lead you to a bigger fish? And that’s really the game.

Q: When you knew that you were playing Tommy Brue, did you have anybody in mind? WD: Yes. Because the world is a weird world of accents and different social classes, I wanted to find someone who was very close to Tommy for the accents, so I had him read all the dialogue and I basically copied his. You can’t just go to a dialect coach or go to what you know, because it’s a very specific accent. This guy, is particular to this class and has this particular kind of history. A guy like him, he’s English, or Scottish perhaps, but he’s lived abroad for many years, so his English is not typical, it’s going to have a flavor. So that was important to me.

Q: And please correct me, but I felt like when we first see you in this film, he’s so composed and well dressed with this air, but as the film progresses, your body language changes completely. Is that how you played it? WD: Yeah, he’s very powerful, really the head of this very successful bank, but then you see this little glimpse of the wizard behind the curtain and you see all of his problems. Personally with the Rachel McAdams character, it brings up a great amount of guilt, and his life isn’t working, even though he has a very privileged life. We shot some scenes about his daughter, with how it relates to the Rachel McAdams character, which didn’t make the cut, and I think that’s fine because it shaped how you play it. You start to feel the connections, and you put one scene next to another and you start to see how they relate.

Q: A lot of characters in the film, they are unwilling participants… WD: Almost everyone.

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Q: Can you describe how then does your character fit into all of this? Because I feel bad for the character that you played. WD: He’s a weirdly sympathetic character; almost everybody in the movie is sympathetic. You are right, unwilling participants, and he is sort of forced into collaborating, and he is at a disadvantage, he has to participate. But what’s set up, even before the security forces come to him, it’s clear that he is in a business that has some very grey areas morally. And while he inherited this, you see it revealed as a portrait of a very wealthy person who, when you have that kind of wealth, somewhere along the line, somebody’s toes got stepped on. It comes back to haunt him in the end.

Q: I saw an interview and Anton said that the characters were very lonely, and I can see that a lot, but maybe you can talk about how your character is lonely? WD: You get a sense that he is alienated from his past, his family, and his wife, he’s trying to do the right thing and he’s trying to keep things going. He also has his doubts about the main characters guilt or innocence. So he’s by himself and every time he reaches out to someone, you see how much baggage he has. And I think it’s true, all the characters are lonely, because they feel incomplete and they are all trying to do the right thing, but they are doing it out of a very personal feeling of something deficient in their life, there’s something that they can’t quite live with. You have Rachel McAdams’ clear idealism, you’ve got all this struggle with the religious stuff with the Muslim characters, Phillip’s dilemmas are morally complex, that’s why he’s the central character. Even some of the more peripheral characters, you see that they are in conflict with themselves, so that makes them lonely, because they have no place to turn to for a solution or comfort.

Q: Did also shooting in a foreign city add to everyone’s performance? WD: I can’t imagine this could have been done in another place. It really needed that sense of place to give the film authority. Hamburg colors so many things, from the costumes to the accents, to the architecture; all those things play into it. Hamburg is a very particular place and the novel is written very specifically for Hamburg. John le Carré knows Hamburg very well, because that’s where he had posted for some years.

Q: To work on a film where the acting is so wonderful, were there any scenes that you appreciated the most, or were kind of looking forward to on the day of? WD: I really didn’t make those distinctions, because all of the partners in the scenes, I was happy to work with. And sometimes it’s funny you know, sometimes I was excited to see my office, and it was a very beautiful building, a very particular building. I was excited for the brief scenes at my house and I was excited to work with both Rachel and Phil.

Q: Have you worked with either of them before? WD: No. And I had seen Phillip through the years, and I certainly admired him, but didn’t really know him personally. Even though we lived in the same neighborhood, had many common friends and both worked in theater, we had never really crossed paths.

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Q: On paper, it could be a recipe for disaster when you have so many great actors kind of meeting up in one space in a foreign city, did it even surprise you how Anton curated the best possible group of actors for the film? WD: I think so. It was really an international cast, so no one is on their home turf. Even the German actors, though they are filming in Germany, they are filming in English with some Hollywood elements in it. Me, I am used to that, I film all kinds of movies, so I feel comfortable in that. But I think when the identity of a film is mixed, meaning it comes from an English company, with German partners, a Dutch director, a lot of German actors, an Iranian actor, and other countries, everybody doesn’t think about their position and they just do the work. So everybody is very cooperative and happy to be there.

Q: Productions like this don’t happen often, so I am just wondering, because you have been working for a long time, do you feel that films are turning into a much more international production or maybe this case is a rarity? WD: I don’t know, I have shot a lot internationally, even in American movies. I think I am attracted to that. So your question is a good question, but because I like those kinds of situations, I can’t tell. I am too close to it. I hope so though. For example, I love watching movies where I don’t know who is dating whom or how much they make or whether they are considered a good actor or a bad actor. When you kind of fracture the identity of where a movie comes from, and you just see it for what it is. I find that I am much more available as an audience member and equally as an actor in those kind of movies. And you get to reinvent what your job is and what movies are and that’s the key to stave off corruption and boredom and a certain kind of decadence I guess (laughs).

Q: Cause you have worked with many directors a couple of times (, ) are you now part of the Anton posse? WD: That’s up to him. I had a good time with him and I am always happy to see him and yeah, I would definitely work with him again. His way of working, he’s an artist and when you work, you like to be in the company of people that inspire you and challenge you. It’s as simple as that, and he does and I think this is a good movie, so I would go there again, definitely.

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BIOGRAFIEN/ BESETZUNG

Philip Seymour Hoffman – Günther Bachmann

Philip Seymour Hoffman konnte man zuletzt in DIE TRIBUTE VON PANEM - CATCHING FIRE („The Hunger Games – Catching Fire“, 2013) sehen dem zweiten Film der Filmreihe, außerdem in SAITEN DES LEBENS („A Late Quartet“, 2012) als Partner von und Catherine Keener und als undurchsichtigen Guru in Paul Thomas Andersons THE MASTER („The Master“, 2012). Mit Anderson hatte er zuvor bereits mehrfach zusammengearbeitet, so in BOOGIE NIGHTS („Boogie Nights“, 1997), MAGNOLIA („Magnolia“, 1999) und PUNCH-DRUNK LOVE („Punch Drunk Love“, 2002). Andere nachhaltige Auftritte hatte er u.a. in Mike Nichols‘ DER KRIEG DES CHARLIE WILSON („Charlie Wilson’s War“, 2007) an der Seite von , in Sidney Lumets letztem Film TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG („Before the Devil Knows You’re Dead“, 2007) und in John Patrick Shanleys GLAUBENSFRAGE („Doubt“, 2008). Den Oscar® als Bester Darsteller erhielt er für seine Rolle als Truman Capote in Bennett Millers CAPOTE („Capote“, 2005), daneben wurde er drei weitere Male für diese Auszeichnung nominiert. Mit JACK IN LOVE („Jack Goes Boating“, 2010) gab Philip Seymour Hoffman sein Regiedebüt. Neben seiner Filmarbeit war Hoffman auch ein hochgeschätzter Theatermann, nicht nur als Darsteller, sondern auch als Regisseur. Philip Seymour Hoffman starb am 2. Februar 2014 in New York. A MOST WANTED MAN ist ihm und dem verstorbenen Produzenten Simon Channing-Williams, dem Mitbegründer von Potboiler Films, gewidmet.

Filmografie (Auswahl):

Titel Regie 2014 DIE TRIBUTE VON PANEM – MOCKINGJAY: TEIL 2 Francis Lawrence (The Hunger Games - Mockingjay: Part 2) DIE TRIBUTE VON PANEM – MOCKINGJAY: TEIL 1 Francis Lawrence (The Hunger Games - Mockingjay: Part 1) 2013 A MOST WANTED MAN Anton Corbijn (A Most Wanted Man) DIE TRIBUTE VON PANEM – CATCHING FIRE Francis Lawrence (The Hunger Games – Catching Fire) 2012 SAITEN DES LEBENS Yaron Zilberman (A Late Quartet) THE MASTER Paul Thomas Anderson (The Master) 2011 DIE KUNST ZU GEWINNEN – MONEYBALL Bennett Miller (Moneyball) THE IDES OF MARCH - TAGE DES VERRATS (The Ides of March) 2010 JACK IN LOVE (Jack Goes Boating) Philip Seymour Hoffman 2009 RADIO ROCK REVOLUTION (The Boat That Rocked) Richard Curtis 2008 GLAUBENSFRAGE (Doubt) John Patrick Shanley SYNECDOCHE, NEW YORK (Synecdoche, New York) Charlie Kaufman 2007 DER KRIEG DES CHARLIE WILSON (Charlie Wilson’s War) Mike Nichols TÖDLICHE ENTSCHEIDUNG

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(Before the Devil Knows You’re dead) Sidney Lumet DIE GESCHWISTER SAVAGE (The Savages) Tamara Jenkins 2006 MISSION: IMPOSSIBLE III J.J. Abrams (Mission: Impossible III) 2005 CAPOTE (Capote) Bennett Miller 2003 UNTERWEGS NACH COLD MOUNTAIN (Cold Mountain) Anthony Minghella OWNING MAHONEY (Owning Mahowny) Richard Kwietniowski 2002 25 STUNDEN (25th Hour) PUNCH-DRUNK LOVE (Punch-Drunk Love) Paul Thomas Anderson LOVE LIZA (Love Liza) Todd Louiso 2000 ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT Cameron Crowe (Almost Famous) STATE AND MAIN (State and Main) David Mamet

Rachel McAdams – Annabel Richter

Die gebürtige Kanadierin Rachel McAdams war im vergangenen Jahr gleich in drei Filmen zu sehen: in Richard Curtis‘ melancholischer Zeitreisegeschichte ALLES EINE FRAGE DER ZEIT („A Question of Time“, 2013), in Terrence Malicks existentiellem Ehedrama TO THE WONDER („To the Wonder“, 2012) und in Brian de Palmas (in Berlin gedrehten) Film PASSION („Passion“, 2012) als Gegenspielerin von . Zu ihren neueren Filmen gehören SHERLOCK HOLMES: SPIEL IM SCHATTEN („Sherlock Holmes – A Game of Shadows“, 2011) von Guy Ritchie (in dem sie, wie im Vorgängerfilm, erneut als deutsche Spionin Irene Adler zu sehen war), Woody Allens MIDNIGHT IN PARIS („Midnight in Paris“, 2011) und FÜR IMMER LIEBE („The Vow“, 2012) als Partnerin von Channing Tatum.

Filmografie (Auswahl):

Titel Regie 2013 A MOST WANTED MAN Anton Corbijn (A most wanted Man) ALLES EINE FRAGE DER ZEIT Richard Curtis (A Question of Time) 2012 PASSION (Passion) Brian De Palma TO THE WONDER (To the Wonder) Terrence Malick 2011 SHERLOCK HOLMES – SPIEL IM SCHATTEN Guy Ritchie (Sherlock Holmes – A Game of Shadows) MIDNIGHT IN PARIS (Midnight in Paris) 2010 MORNING GLORY (Morning Glory) John Madden 2009 DIE FRAU DES ZEITREISENDEN Robert Schwentke (The Time Traveller’s Wife) STATE OF PLAY - STAND DER DINGE (State of Play) Kevin Macdonald 2007 MARRIED LIFE (Married Life) Ira Sachs 2005 RED EYE - NACHTFLUG IN DEN TOD (Red Eye) Wes Craven

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Willem Dafoe – Thomas Brue

In diesem Jahr war Willem Dafoe bereits in AUGE UM AUGE („“, 2013), als zurückgezogen lebender Schriftsteller in DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER („The Fault in Our Stars“, 2014) und als brutaler Killer in Wes Andersons GRAND BUDAPEST HOTEL („“, 2014) zu sehen; für Anderson hatte er zuvor schon in DIE TIEFSEETAUCHER („The Life Aquatic with Steve Zissou“, 2004) gespielt und seine Stimme dem Animationsfilm DER FANTASTISCHE MR. FOX („Fantastic Mr. Fox“, 2009) geliehen. Er war Christus in Martin Scorseses DIE LETZTE VERSUCHUNG CHRISTI („The Last Temptation of Christ“, 1988), arbeitete fünf Mal mit (u.a. DER GEJAGTE („Affliction“, 1997), („Light Sleeper“, 1992)), je drei Mal mit (u.a. NEW ROSE HOTEL („New Rose Hotel“, 1998)), und Lars von Trier ( („Manderlay“, 2005), ANTICHRIST („Antichrist“, 2009), NYMPHOMANIAC („Nymphomaniac“, 2013)) und zwei Mal mit (PLATOON („Platoon“, 1986), GEBOREN AM 4. JULI („Born on the 4th of July“, 1989) , darüber hinaus mit (EXISTENZ („eXistenZ”, 1999), (WILD AT HEART (“Wild at Heart”, 1990) und (LEBEN UND STERBEN IN L.A. (“To Live and Die in L.A.”, 1985)), mit (MY SON, MY SON, WHAT HAVE YOU DONE (“My Son, My Son, What Have You Done”, 2009) und (IN WEITER FERNE, SO NAH… (1993). PLATOON und (“Shadow of the Vampire”, 2000) brachten ihm Oscar®- Nominierungen ein. Dafoe ist eines der Gründungsmitglieder der experimentellen New Yorker Theatergruppe “”.

Filmografie (Auswahl).

Titel Regie 2014 DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER Josh Boone (The Fault in Our Stars) GRAND BUDAPEST HOTEL (The Grand Budapest Hotel) Wes Anderson A MOST WANTED MAN Anton Corbijn (A Most Wanted Man) 2013 NYMPHOMANIAC, Teil 2 (Nymphomaniac: Vol. II) Lars von Trier AUGE UM AUGE (Out of the Furnace) ODD THOMAS (Odd Thomas) Stephen Sommers 2012 JOHN CARTER - ZWISCHEN ZWEI WELTEN Andrew Stanton (John Carter) 2010 (Miral) 2009 DAYBRAKERS () 2008 EIN LEBEN FÜR EIN LEBEN – Paul Schrader (Adam Resurrected) ZURÜCK IM SOMMER (Fireflies in the Garden) Dennis Lee 2007 SPIDER-MAN 3 (Spider-Man 3) (The Walker) Paul Schrader 2006 (Inside Man) Spike Lee 2005 MANDERLAY (Manderlay) Lars von Trier 2004 AVIATOR (Aviator) SPIDER-MAN 2 (Spider-Man 2) Sam Raimi

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Robin Wright – Martha Sullivan

Ihre jüngsten Auftritt hatte Robin Wright in der viel gerühmten Netflix-Serie HOUSE OF CARDS („House of Cards“, 2013) an der Seite von . Für ihre Leistung als die ‚Lady Macbeth‘ des ehrgeizigen und korrupten Politikers wurde sie in diesem Jahr mit einem Golden Globe ausgezeichnet. Davor sah man sie in der Hauptrolle von Ari Folmans teilanimierten THE CONGRESS („The Congress“, 2013). In Robert Redfords Gerichtsdrama DIE LINCOLN-VERSCHWÖRUNG („Conspiracy“, 2010) verkörperte sie 2010 die historische Figur der Mary Surratt, die gemeinsam mit ihrem Sohn als Mitverschwörerin an der Ermordung Abraham Lincolns angeklagt und verurteilt wurde. Zu ihren früheren Filmen gehören Rob Reiners Fantasy-Klassiker DIE BRAUT DES PRINZEN („The Princess Bride“, 1987) und Robert Zemeckis‘ FORREST GUMP („Forrest Gump“, 1994), für den sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Für Zemeckis stand sie auch in EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE („A Christmas Carol”, 2009) und in DIE LEGENDE VON BEOWULF (“Beowulf”, 2007) vor der Kamera.

Filmografie (Auswahl):

Titel Regie 2014 A MOST WANTED MAN (A Most Wanted Man) Anton Corbijn 2013 THE CONGRESS (The Congress) Ari Folman TAGE AM STRAND (Adore) Anne Fontaine 2011 VERBLENDUNG (The Girl With the Dragon Tattoo) David Fincher RAMPART (Rampart) Oren Moverman DIE KUNST ZU GEWINNEN – MONEYBALL Bennett Miller (Moneyball) 2010 DIE LINCOLN-VERSCHWÖRUNG (The Conspirator) 2008 INSIDE HOLLYOOD (What Just Happened) Barry Levinson 2006 BREAKING & ENTERING – EINBRUCH UND Anthony Minghella DIEBSTAHL (Breaking & Entering) 2002 WEISSER OLEANDER (WHITE OLEANDER) Peter Kosminsky 2001 DAS VERSPRECHEN (The Promise) 1999 MESSAGE IN A BOTTLE – DER BEGINN Luis Mandoki EINER GROSSEN LIEBE (Message in a Bottle)

Grigoriy Dobrygin – Issa Karpov

Dobrygin wurde bei der Berlinale 2010 mit dem Silbernen Bären als Bester Darsteller für seine Rolle in HOW I ENDED THIS SUMMER (IT, „Kak ya provel etim letom“ OT, 2010) von Aleksey Popogrebsky ausgezeichnet. Bereits als Kind studierte er sieben Jahre lang an der Ballettschule des Moskauer Bolschoi Theaters. Deutschen Kinogängern ist er auch aus Achim von Borries‘ VIER TAGE IM MAI (2011) bekannt. Demnächst wird er in Kevin Macdonalds BLACK SEA zu sehen sein. Mit dem Kurzfilm IZMENA gab er 2013 sein Regiedebüt.

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Nina Hoss – Erna Frey

Mit sieben Jahren sprach sie Hörspielrollen, mit 14 stand sie das erste Mal auf der Theaterbühne. Trotz ihrer frühen Filmerfolge schloss sie ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch" Berlin 1997 ab. Seit 1998 folgten Theaterengagements u.a. am Deutschen Theater in Berlin, beim Berliner Ensemble, am Schauspielhaus Zürich, bei den Salzburger Festspielen und dem Theater im Westen in Stuttgart. Ihr Filmdebüt gab Nina Hoss in Joseph Vilsmaiers Drama UND KEINER WEINT MIR NACH. Durch diesen Film wurde Bernd Eichinger auf sie aufmerksam. Er engagierte sie 1996 für die Hauptrolle der Rosemarie Nitribitt in seinem TV-Remake des 50er-Jahre-Erfolgs DAS MÄDCHEN ROSEMARIE. Für den Part der Frankfurter Edelprostituierten, die 1957 ermordet wurde, gewann sie ein Jahr später bei der Verleihung der Goldenen Kamera die Lilli-Palmer-und-Curd-Jürgens-Gedächtniskamera als „Beste Nachwuchsdarstellerin“. Für die Fernsehfilme „Toter Mann“ (2002) und „Wolfsburg“ (2003) wurde sie jeweils mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Mit Doris Dörries Komödie NACKT (2001) und Hermine Huntgeburths Afrika-Epos DIE WEIßE MASSAI (2004) war sie auch im Kino erfolgreich. Für ihre schauspielerische Leistung in Christian Petzolds Kinodrama YELLA wurde sie 2007 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären als „Beste Darstellerin“ ausgezeichnet. 2011 wurde sie in die Wettbewerbsjury der 61. Internationalen Filmfestspiele von Berlin berufen. Ein Jahr später übernahm sie, erneut unter der Regie von Christian Petzold, die Titelrolle in dem Spielfilm BARBARA, der 2012 auf der Berlinale preisgekrönt wurde. 2014 feierte sie Premiere an der Schaubühne Berlin und ist u.a. in den Filmen A MOST WANTED MAN (Regie: Anton Corbijn) und PHOENIX (Regie: Christian Petzold) im Kino zu sehen.

Daniel Brühl – Maximilian

Daniel Brühl war 2013 in den Hauptrollen zweier internationaler Produktionen zu sehen, in denen er beide Male Personen der Zeitgeschichte verkörperte: In INSIDE WIKILEAKS – DIE FÜNFTE GEWALT („The 5th Estate“, 2013) von Bill Condon spielte er Daniel Domscheit-Berg, den Mitstreiter des Wikileaks-Gründers Julian Assange, in Ron Howards RUSH – ALLES FÜR DEN SIEG („Rush“, 2013) den österreichischen Formel-1-Rennfahrer Niki Lauda, Rivale des britischen Rennfahrers James Hunt. Für diese Rolle erhielt er unter anderem eine Golden Globe – sowie eine BAFTA – Nominierung als Bester Nebendarsteller. Andere internationale Rollen hatte er zuvor unter anderem in Quentin Tarantinos INGLORIOUS BASTERDS („Inglorious Basterds“, 2009) und in Richard Eyres DER DUFT VON LAVENDEL („Ladies in Lavender“, 2004). Daneben war Brühl, der neben Englisch und Französisch auch fließend Spanisch spricht, in einer Reihe spanischer Produktionen wie SALVADOR – KAMPF UM DIE FREIHEIT („Salvador Puig Antich“, 2006), 7 TAGE IN HAVANNA („7 dias en La Habana“, 2011), EVA - GEFÜHLE KANN MAN NICHT PROGRAMMIEREN („Eva“, 2011) und LOS PELAYOS (2011) zu sehen. Der Durchbruch, vor allem international, gelang Brühl mit Wolfgang Beckers GOOD BYE LENIN! (2003), für den er 2003 nicht nur mit dem Deutschen, sondern auch mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Ebenfalls international erfolgreich war Hans Weingartners DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI (2004). Mit demselben Regisseur hatte er zuvor bereits DAS WEISSE RAUSCHEN (2001)

A MOST WANTED MAN 29 gedreht. Demnächst wird Brühl in Wolfgang Beckers ICH & KAMINSKI sowie in Michael Winterbottoms THE FACE OF AN ANGEL zu sehen sein.

Homayoun Ershadi – Dr. Faisal Abdullah

Homayoun Ershadi begann seine Schauspielkarriere mit der Hauptrolle in Abbas Kiarostamis Der Geschmack der Kirsche („Ta‘m e guilass“, 1997), der 1997 beim Internationalen Filmfestival von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Zu seinen internationalen Filmen gehören Marc Forsters Drachenläufer („The Kite Runner“, 2007), die Adaption des gleichnamigen Bestsellers, Alejandro Amenabars historisches Drama Agora – DIE SÄULEN DES HIMMELS („Agora“, 2009) und als Osama Bin Ladens Finanzchef in Kathryn Bigelows Zero Dark Thirty („Zero Dark Thirty“, 2012).

Vicki Krieps – Niki

Geboren 1983 in Luxemburg, stand sie erstmals 2008 in einem Kurzfilm vor der Kamera. 2011 verkörperte sie in Andres Veiels WER WENN NICHT WIR die Rolle der ‚Dörte’, im selben Jahr war sie in Roland Emmerichs ANONYMOUS und in Joe Wrights WER IST HANNA? zu sehen. 2012 wirkte sie in der deutschen Oscar®-Einreichung ZWEI LEBEN (R: Georg Maas) und – als Johanna Gauss - in Detlev Bucks 3-D-Epos DIE VERMESSUNG DER WELT mit. Letztes Jahr stand bei ihr im Zeichen des französischen Films, von den vier Filmen hatte DIE MÖBIUS-AFFÄRE auch einen Kinostart in Deutschland. Im Fernsehfilm „Elly Beinhorn – Alleinflug“ verkörperte sie die Titelrolle der Fliegerin. Der Film DAS ZIMMERMÄDCHEN LYNN von Ingo Haeb („Sohnemänner“), in dem sie die Hauptrolle spielt, erlebte seine Premiere beim Filmfest München im Juli dieses Jahres.

Rainer Bock – Dieter Mohr

Geboren 1954 in Kiel, stand er erstmals 1997 vor einer Fernsehkamera, 2008 war er in Caroline Links Kinofilm IM WINTER EIN JAHR zu sehen, bevor er 2009 mit seinen Auftritten als deutscher General in Tarantinos INGLORIOUS BASTERDS und vor allem als sadistischer Lehrer in Michael Hanekes DAS WEIßE BAND einem größeren Publikum bekannt wurde.

2011 sah man ihn in UNKNOWN IDENTITY, als SS-Hauptsturmführer in Wolfgang Murnbergers MEIN BESTER FEIND, in Steven Spielbergs GEFÄHRTEN, an der Seite von Nina Hoss in BARBARA und als Bürgermeister in HÄNSEL & GRETEL: HEXENJÄGER. In der ersten Jahreshälfte 2014 war er im Kino präsent als Bürgermeister in DIE BÜCHERDIEBIN, als SS-Offizier in LAUF, JUNGE, LAUF und als Landpolizist in Maximilian Erlenweins STEREO. Mehrfach hat er historische Figuren verkörpert, so Richard Strauss im Fernsehfilm „Im Olymp der Kunst“ und Otto von Bismarck in der Fernsehserie „1864“. Beim Filmfest München war er in diesem Sommer gleich in zwei Produktionen zu sehen: als DDR- Grenzpolizist im Fernsehfilm „Bornholmer Straße“, den die ARD im November ausstrahlt, und im –

A MOST WANTED MAN 30 von Senator Film koproduzierten - Kinofilm DESSAU DANCERS (der ebenfalls zu DDR-Zeiten spielt) von Jan Martin Scharf.

Kostja Ullmann – Rasheed

Geboren 1984 in Hamburg, stand Ullmann bereits als Elfjähriger auf der Bühne, 1998 erstmals vor der Fernsehkamera und sein Kinodebüt gab er 2004 mit der Hauptrolle, neben Robert Stadlober, in Marco Kreuzpaintners SOMMERSTURM, 2007 war er in Maggie Perens STELLUNGSWECHSEL Teil des Ensembles, 2010 hatte er die männliche Hauptrolle in Marc Rothemunds GROUPIES BLEIBEN NICHT ZUM FRÜHSTÜCK und wirkte in der internationalen TV-Miniserie „Die Tore der Welt“ nach Ken Follett mit. Zuletzt sah man ihn in Tobias Wiemanns GROßSTADTKLEIN; in SAPHIRBLAU hatte er, wie schon im Vorgänger RUBINROT, einen Gastauftritt als adliger Geist. Demnächst wird er die Hauptrolle in COMING IN übernehmen, wieder unter der Regie von Marco Kreuzpaintner.

Max Volkert Martens - Otto Burgdorf

Geboren 1948 in Itzehoe, debütierte er 1975 in dem Fernseh-Mehrteiler „Die Stadt im Tal“; 1997/98 gehörte er zum Ensemble der Serie „Die Schule am See“, später dann zur Besetzung der Serie „Lisa Falk – Eine Frau für alle Fälle“. Zu seinen internationalen Produktionen gehören EIN RICHTER FÜR BERLIN von Leo Penn (1988) und zuletzt Christophe Gans’ DIE SCHÖNE UND DAS BIEST.

Mehdi Debi – Jamal

Der gebürtige Belgier Mehdi Debi gab sein Kinodebüt an der Seite von Charles Berling in Abdelkrim Bahlouls LE SOLEIL ASSASSINÉ (2003), war 2009 in DAS VERRÜCKTE LIEBESLEBEN DES SIMON ESKENAZY von Jean-Jacques Silberman, 2011 in Jan Krügers AUF DER SUCHE und 2013 in Thomas Imbachs MARY – QUEEN OF SCOTS zu sehen.

Martin Wuttke – Der Admiral

Geboren 1962 in Gelsenkirchen, ist Martin Wuttke vor allem für seine Theaterarbeit bekannt, etwa für seine Titelrolle in Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, inszeniert von Heiner Müller (Fernsehaufzeichnung 1996). 1997 war er dann auf der Leinwand in Christoph Schlingensiefs DIE 120 TAGE VON BOTTROP zu sehen, 2003 als Joseph Goebbels in Margarete von Trottas ROSENSTRAßE, sechs Jahre später als Hitler in Quentin Tarantinos INGLORIOUS BASTERDS, erneut als Goebbels im Fernsehfilm „George“ (2013). Weitere internationale Produktionen waren WER IST HANNA? (2011) und CLOUD ATLAS (2012). Für den „Tatort“ ermittelte er, gemeinsam mit Simone Thomalla, als Hauptkommissar Andreas Kepler zwischen 1998 und 2014 einundzwanzig Mal in Leipzig.

Herbert Grönemeyer – Michael Axelrod, Musik siehe Stab

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BIOGRAFIEN/ STAB

Anton Corbijn – Regie

Der gebürtige Niederländer Anton Corbijn wurde durch seine Arbeit als Fotograf bekannt, vor allem durch Portraits von Rockmusikern. Langjährige Arbeitsbeziehungen und Freundschaften verbinden ihn u.a. mit Depeche Mode, U2, Herbert Grönemeyer und Tom Waits. Sein Kinodebüt gab Corbijn mit CONTROL („Control“, 2007), der Biografie des Joy Division-Frontmannes und Sängers Ian Curtis, für deren Hauptrolle er Sam Riley entdeckte. Es folgte THE AMERICAN („The American“, 2010) mit George Clooney als Auftragskiller in Italien. Sein nächster Film trägt den Titel LIFE und erzählt die Geschichte des Fotografen Dennis Stock, der vor allem durch seine Fotos von James Dean bekannt wurde.

Gail Egan – Produzentin

Gail Egan arbeitete ursprünglich als Anwältin, bevor sie bei der Firma Price Waterhouse Corporate Finance einstieg. Anschließend war sie für die internationale Mediengruppe Carlton Communications tätig. Im Jahr 2000 gründete sie gemeinsam mit Simon Channing-Williams, dem langjährigen Produzenten von Mike Leigh, die Produktionsfirma Potboiler Productions, die sich 2009 mit Andrea Calderwoods Slate Films zusammenschloss. Zu Gail Egans bisher dreizehn Filmproduktionen gehören die letzten Filme von Mike Leigh (darunter HAPPY-GO-LUCKY („Happy-Go-Lucky“, 2008), ANOTHER YEAR („Another Year“, 2010) und der in diesem Jahr beim Festival von Cannes preisgekrönte MR. TURNER („Mr. Turner“, 2014) und Fernando Meirelles‘ DER EWIGE GÄRTNER („The Constant Gardener“, 2005).

Malte Grunert – Produzent

Nachdem er an der FU Berlin sein Jurastudium abgeschlossen hatte, begann Malte Grunert seine Arbeit im Filmbereich mit der Produktion von Dokumentarfilmen in München. Für Firmen wie die Bavaria und Objectiv war er langjährig als Fernsehproduzent tätig, bevor er von 2006 bis 2009 die Spielfilmabteilung von Studio Hamburg leitete. 2009 gründete er die Produktionsfirma Amusement Park, die Niederlassungen in Hamburg und Berlin besitzt. Zwischen 2009 und 2011 ko-produzierte er Filme wie PERFECT SENSE („Perfect Sense“, 2011) und YOU INSTEAD (2011), beide inszeniert von dem britischen Regisseur David Mackenzie. Zuletzt war er an der Produktion von Mike Leighs MR. TURNER („Mr. Turner“, 2014) beteiligt, der seine Premiere im Mai beim Festival von Cannes feierte, wo Timothy Spall mit der Silbernen Palme als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Zu den gegenwärtigen Projekten von Amusement Park gehören neue Filme von David Mackenzie und Lone Scherfig sowie der Thriller OUR MAN IN NEW YORK, aus der Feder von Neal Purvis und Robert Wade (SKYFALL („Skyfall“, 2012)).

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Stephen Cornwell – Produzent

Stephen Cornwell gründete im Jahr 2010 gemeinsam mit seinem Bruder Simon die Produktionsfirma The Ink Factory. Nachdem er zunächst als preisgekrönter Fotojournalist gearbeitet hatte, übersiedelte er in den späten achtziger Jahren nach Kalifornien, wo er an der University of Southern California Film studierte. Er führte Regie bei einer Reihe von Independent-Filmen und einem Fernsehfilm für Showtime, bevor er sich auf seine Arbeit als Drehbuchautor konzentrierte. Mit seinem Schreibpartner Oliver Butcher schrieb er den 2011 den in Berlin gedrehten Film UNKNOWN IDENTITY („Unknown“, 2011) mit Liam Neeson in der Hauptrolle. Kürzlich beendete er das Drehbuch für GRAVEL, eine Adaption von Warren Ellis‘ gleichnamigen Comic.

Simon Cornwell – Produzent

Bevor er mit seinem Bruder Stephen The Ink Fatory gründete, bewegte sich Simon Cornwells Karriere an der Schnittstelle zwischen kreativen und kommerziellen Unternehmungen, so z.B. bei der Firma Amadeus Capital Ventures, die in High Tech Start Up-Gründungen investierte. Zuvor hatte er Two Way TV gegründet, eine frühe Pionierfirma im Bereich des interaktiven Fernsehens.

Andrea Calderwood – Produzentin

Andrea Calderwood begann ihre Karriere als Produzentin in Schottland mit Dokumentationen, Kurzfilmen und Musikvideos für die unabhängige Firma Crash Films, bevor sie zur Leiterin der Drama-Abteilung von BBC Scotland ernannt wurde. Dort war sie für Erfolgsserien wie „Hamish Macbeth“ (1995-97; mit Robert Carlyle) und „The Crow Road“ (1996) verantwortlich, ebenso für Spielfilme wie den ‚Oscar®’-nominierten IHRE MAJESTÄT, MRS. BROWN („Mrs. Brown“, 1997). Anschließend arbeitete sie als Produktionschefin von Pathe Pictures, wo sie als Executive Producer für acht Spielfilme, darunter die Oscar Wilde-Adaption EIN PERFEKTER EHEMANN („The Ideal Husband“, 1999), Lynne Ramsays RATCATCHER (1999) und Michael Winterbottoms DAS REICH UND DIE HERRLICHKEIT („The Claim“, 2000) verantwortlich zeichnete. Im Jahr 2000 gründete sie ihre eigene Produktionsgesellschaft Slate Films, die sich 2009 mit Potboiler Productions zusammenschloss. Zu den von ihr produzierten Filmen gehören Mike Figgis‘ HOTEL (2001), Shane Meadows‘ ONCE UPON A TIME IN THE MIDLANDS (2002) und Kevin Macdonalds DER LETZTE KÖNIG VON SCHOTTLAND. („The Last King of Scotland“, 2006).

Helge Sasse – Ko-Produzent

Der gelernte Jurist Helge Sasse, Jahrgang 1956, war seit Ende der 70er Jahre unter anderem als Journalist, Sprecher und Moderator im Bereich Musik und Show für eine Reihe von ARD-Sendern, vor allem für den Bayerischen Rundfunk, und gegen Ende der 80iger auch für die Tele 5 tätig, bevor er 1991 die Anwaltskanzlei Sasse & Partner gründete, die sich im Lauf der Jahre zu einer Medienrechts-Boutique für TV, Film, Internet, Multimedia und Entertainment entwickelte und heute Büros in Berlin und Hamburg betreibt.

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Ebenfalls 1991 gründete Sasse in München aus der Tätigkeit für die Tele 5 heraus mit Jörg Hoppe, Christoph Post und Marcus Rosenmüller die TV Produktionsfirma Me, Myself & Eye GmbH, die ihren Sitz heute in Berlin hat. Mit den gleichen Partnern sowie den Wiener Videoregisseuren Rudi Dolezal, Hannes Rossacher und Dieter Gorny rief Sasse 1993 die VIVA TV ins Leben. Als Anteilseigner, Beirat und späterer Aufsichtsrat begleitete Sasse 2000 den Börsengang und war vier Jahre später maßgeblich am Verkauf des TV Senders an MTV/Viacom beteiligt.

Über eine Beteiligungsgesellschaft erwarb Sasse im November 2005 50,1 Prozent des Aktienkapitals der 2004 insolventen Senator Entertainment AG. 2006 wurde Sasse vom Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden berufen. Ab 2009 leitete er das Unternehmen als alleiniger Vorstand, bis im März 2013 Max Sturm zum Finanzvorstand berufen wurde. Ende Juni 2014 legte er sein Amt als Vorstand der Senator Entertainment AG nieder. Er bleibt Senator weiterhin über sein neues Produktionsunternehmen TEMPEST Film als Produzent verbunden.

Als Produzent und Koproduzent zeichnet er u.a. verantwortlich für folgende Projekte: PETTERSSON UND FINDUS – KLEINER QUÄLGEIST, GROSSE FREUNDSCHAFT, A MOST WANTED MAN von Anton Corbijn (beide 2014), DIE GELIEBTEN SCHWESTERN von Dominik Graf, WESTEN (Deutscher Filmpreis für Hauptdarstellerin Jördis Triebel), MR. MORGAN'S LAST LOVE (alle 2013), DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE, 2 TAGE NEW YORK („2 Days in New York“) von und mit Julie Delpy (beide 2012), das RAF-Drama WER WENN NICHT WIR (2011), GOETHE! mit Alexander Fehling und DER GANZ GROSSE TRAUM mit Daniel Brühl (beide 2010).

Solveig Fina – Ko-Produzent

Solveig Fina wurde in der Stadt geboren, in der A MOST WANTED MAN spielt. Sie arbeitete von 2006 – 2014 für Senator Film, zunächst als Einkäuferin internationaler Filme wie THE KING‘S SPEECH und BLUE VALENTINE, später als Ko-Produzentin von MR. MORGAN'S LAST LOVE (Regie: Sandra Nettelbeck, 2013) und DIE GELIEBTEN SCHWESTERN (Regie: Dominik Graf, 2014). Ab Herbst 2014 schließt sie sich Helge Sasse in der neu gegründeten TEMPEST Film an.

Andrew Bovell – Drehbuch

Als preisgekrönter Drehbuchautor sowohl für Bühne und Film, hatte Andrew Bovell seinen Durchbruch beim Film 1992 mit dem Drehbuch für Baz Luhrmans Debüt STRICTLY BALLROOM – DIE GEGEN DIE REGELN TANZEN („Strictly Ballroom“, 1992). 2001 entwickelte er aus seinem Bühnenstück „Speaking in Tongues“ das Drehbuch für den Spielfilm LANTANA („Lantana“, 2001) der weltweit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Weitere Drehbücher schrieb er in den USA für Martin Campbells AUFTRAG RACHE („Edge of Darkness“, 2010), das Kinoremake der britischen TV-Miniserie „Am Rande der Finsternis“ (zusammen mit William Monahan), sowie in Australien für drei Filme von Ana Kokkinos, KOPFÜBER („Head On“, 1998), THE BOOK OF REVELATION (2006) und BLESSED (2009).

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John le Carré – Autor Romanvorlage

Der britische Autor John le Carré wurde in Poole, Dorset, geboren. Er studierte moderne Sprachen, darunter Deutsch. Von 1956 bis 1958 unterrichtete er in Eton, von 1959 bis 1964 gehörte er dem britischen Diplomatischen Korps an und war zuerst in Bonn und später in Hamburg tätig, wohin er zu Beginn der sechziger Jahre kam. Seine Recherchen für „A Most Wanted Man“ führten ihn im neuen Jahrtausend in die Hansestadt zurück. John le Carré hat seit 1961 über 20 Romane veröffentlicht. Nicht wenige davon wurden für Kino und Fernsehen adaptiert, darunter DER SPION, DER AUS DER KÄLTE KAM („The Spy Who Came In From The Cold“, 1965; Regie: Martin Ritt), DAS RUßLAND-HAUS („The House“, 1990; R: Fred Schepisi), DER SCHNEIDER VON PANAMA („The Tailor of Panama“, 2001; R: John Boorman), DER EWIGE GÄRTNER („The Constant Gardener“, 2005; R: Fernando Meirelles). Aus „Dame, König, As, Spion“ wurde 1979 eine erfolgreiche Miniserie der BBC (mit als George Smiley) und später ein Kinofilm mit in dieser Rolle (DAME, KÖNIG, AS, SPION („Tinker Tailor Soldier Spy, 2011; R: Thomas Alfredson)). In Arbeit befindet sich derzeit OUR KIND OF TRAITOR (R: Suzanna White; Drehbuch: Hossein Amini). Bei A MOST WANTED MAN, DAME, KÖNIG, AS, SPION und DER SCHNEIDER VON PANAMA war John Le Carré als Executive Producer beteiligt, in DIE LIBELLE, DAME, KÖNIG, AS, SPION und A MOST WANTED MAN ist er auch kurz vor der Kamera zu sehen. 2008 entstand der abendfüllende Dokumentarfilm „König der Spione. Die Welt des John le Carré“ von Werner Köhne und André Schäfer. John le Carré lebt in Cornwall.

Benoît Delhomme – Kamera

1993 gab Benoît Delhomme sein Debüt als Kameramann mit DER DUFT DER GRÜNEN PAPAYA („Mùi du du xanh“, 1993), gleichzeitig das Regiedebüt des vietnamesischen Regisseurs Tran Ahn Hung. Beim Festival von Cannes mit der Camera D’Or ausgezeichnet, wurde der Film für einen Oscar® als Bester nicht-englischsprachiger Film nominiert. Zwei Jahre später kam es zu einer erneuten Zusammenarbeit von Regisseur und Kameramann bei CYCLO („Xich lo“, 1995), der in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Für seine Arbeit an Agnes Merlets ARTEMISIA – SCHULE DER SINNLICHKEIT („Artemisia“) erhielt Benoît Delhomme 1996 eine Nominierung beim französischen Filmpreis César. Er arbeitete mit David Mamet (THE WINSLOW BOY („The Winslow Boy“, 1999)), Mike Figgis (THE LOSS OF SEXUAL INNOCENCE (1999) , MISS JULIE („Miss Julie”, 1999)) und John Hillcoat (THE PROPOSITION – TÖDLICHES ANGEBOT („The Proposition”, 2005) und LAWLESS – DIE GESETZLOSEN („Lawless”, 2012) sowie mit Anthony Minghella (BREAKING & AND ENTERING – EINBRUCH UND DIEBSTAHL („Breaking & Entering”, 2006)), Mikael Hafström (ZIMMER 1408 („1408“, 2007) und SHANGHAI („Shanghai”, 2010)), Mark Herman (DER JUNGE IM GESTREIFTEN PYJAMA („The Boy in the striped Pyjamas”, 2008)) und Lone Scherfig (ZWEI AN EINEM TAG („One Day”, 2011)).

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Herbert Grönemeyer – Musik, Besetzung: Michael Axelrod

Geboren 1956 in Göttingen, hat sich Herbert Grönemeyer sowohl als Schauspieler wie auch als Musiker einen Namen gemacht. Neben seinen Kinoerfolgen ist er auch ein erfolgreicher Musiker. Zu seinen bedeutenden Alben gehören „45630 Bochum“ und „Mensch“; für die Fußballweltmeisterschaft 2006 interpretierte er die WM-Hymne „Zeit, dass sich was dreht" („Celebrate the day"). Acht Mal wurde er mit dem ECHO Award ausgezeichnet, als Bester nationaler Künstler (männlich), für die „Single des Jahres“ (2003), das „Album des Jahres“ (2008), das „Beste Video/DVD" (2002) und „Beste Musik-DVD Produktion" (2004). Für den mit ihm befreundeten Anton Corbijn verkörperte er bereits eine kleine Rolle in CONTROL und komponierte die Musik für THE AMERICAN.

Filmografie als Schauspieler (Auswahl):

Titel Regie 2013 A MOST WANTED MAN Anton Corbijn (A Most Wanted Man) 2007 CONTROL (Control) Anton Corbijn 1986 VÄTER UND SÖHNE - EINE DEUTSCHE TRAGÖDIE Bernhard Sinkel (Fernsehmehrteiler) 1983 FRÜHLINGSSINFONIE Peter Schamoni 1981 DAS BOOT Wolfgang Petersen 1980 MOSCH Tankred Dorst

Sebastian Krawinkel – Produktionsdesign

Sebastian Krawinkel studierte Produktdesign im schweizerischen Vevey und verbrachte nach seinem Abschluss fünf Jahre in Mailand, wo er unter anderem Sportartikel für die amerikanische Designfirma Design Continuum entwarf. Seine erste Tätigkeit beim Film hatte er 1999 als Art Director bei dem britischen Gangsterfilm GANGSTER NO. 1, der im Filmstudio Babelsberg unter der Regie von Paul McGuigan gedreht wurde. 2013 arbeitete er an AGENT 47, der Leinwandversion des Videospiels „Hitman“. An Roland Emmerichs ANONYMOUS („Anonymous“, 2012) war er als Production Designer beteiligt (wofür er 2012 mit dem Deutschen Filmpreis Lola ausgezeichnet wurde) und an Quentin Tarantinos INGLOURIOUS BASTERDS („Inglorious Basterds“, 2009) als Supervising Art Director. Zu seinen weiteren Arbeiten gehört Roman Polanskis DER PIANIST („The Pianist“, 2002) als Assistant Production Designer; bei den beiden „Jason Bourne“-Filmen von Paul Greengrass war er ebenso als Art Director beteiligt wie an V WIE VENDETTA („V For Vendetta“, 2005)

Nicole Fischnaller – Kostüme

Nach ihrem Studium in Wien arbeitete Nicole Fischnaller fünf Jahre lang als Modedesignerin, vor allem für Musikvideos und Werbespots. Ihre erste Kinoarbeit war TEMPO (1996), das Filmdebüt des Regisseurs Stefan Ruzowitzky, eine Zusammenarbeit, die bei Ruzowitzkys nachfolgenden Filmen fortgesetzt wurde. Zu ihren weiteren Filmen gehören 4 TAGE IM MAI (2011) von Achim von Borries, MEIN FÜHRER (2007) von Dani Levy und die Opernproduktion „Der Freischütz“ in Wien.

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Claire Simpson – Schnitt

Für ihre Arbeit an Oliver Stones Vietnamfilm PLATOON („Platoon“, 1986) wurde Claire Simpson mit dem Oscar®, dem britischen BAFTA Award und weiterhin mit dem ACE Award ausgezeichnet. Den BAFTA Award sowie Oscar®- und ACE-Nominierungen erhielt sie ebenfalls für ihre Arbeit an der John le Carré-Verfilmung DER EWIGE GÄRTNER („The Constant Gardener“, 2005). Weitere Filme sind Rob Marshalls Musical NINE („Nine“, 2009), Robert Townes TEQUILA SUNRISE („Tequila Sunrise“, 1988), Oliver Stones WALL STREET („Wall Street”, 1987) und SALVADOR („Salvador”, 1986) sowie Stephen Daldrys DER VORLESER („The Reader”, 2008).

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INTERNATIONALE KRITIKEN

Intelligenz ist sowohl das Thema als auch der Ansatz von Anton Corbijns A MOST WANTED MAN, einem sorgfältig konstruierten und durchgängig einnehmenden Drama, angesiedelt in Hamburg, das einen zynischen und doch leidenschaftlichen Blick auf die Komplexität der Terrorabwehr in der Welt nach dem 11. September wirft. Corbijn, der hier denselben kühlen und methodischen Ansatz wählt wie in THE AMERICAN, ist weitgehend erfolgreich wegen seinem Augenmerk für Nuancen und Details, das der Arbeitsweise jener kleinen Truppe deutscher Geheimagenten entspricht, die im Mittelpunkt des Films steht. Der Film weiß sich einig mit dem Universum des Autors John le Carré in der Art und Weise, wie er fortwährend die Geheimdiensttätigkeit entmystifiziert und ihr etwas von ihrem Glamour nimmt, indem er sie als so belastend und undankbar zeigt wie jeden anderen Job, zudem eine, bei der die besten und klügsten Köpfe oft ins Hintertreffen geraten gegenüber den Bürokraten, die ihnen vorgesetzt sind. Bis hin zu dem grimmig-bezwingenden Finale, wenn die Teile von Bachmanns Plan endlich ausgeführt werden, ist A MOST WANTED MAN kein Action-Film im konventionellen Sinn. Denken und Reden sind seine vorrangigen Artikulationsweisen. Als Erster unter Gleichen in einem feinen Ensemble verleiht Hoffman der Rolle von Bachmann eine herausragende Weltmüdigkeit. Bachmanns subtile Methoden werden von einem tiefen Verständnis der menschlichen Komplexität geprägt – der Tatsache, dass niemand vollkommen gut oder böse ist, eine Einsicht, die gute Detektivarbeit ebenso begünstigt wie gutes Drama.

Justin Chang, „Variety“

Dieser bewundernswert strukturierte Thriller … dürfte von einem aufmerksamen Filmpublikum aufgesaugt werden, das keinen Wert darauf legt, dass ihm alles vorbuchstabiert wird. […] Mit einer oft unemphatischen Stimme und einem treffenden deutschen Akzent hinterlässt Hoffman den Eindruck, als würde er seine Rolle genießen, macht aber keine Show daraus, sondern bietet eine fesselnde darstellerische Leistung, die im Mittelpunkt des Interesses bei diesem Film steht, der in einer Welt von Grauschattierungen angesiedelt ist.

Todd McCarthy, „

Hoffman ist einzigartig darin, sowohl große Momente zu beherrschen (ein Schrei in den Straßen, im Sinn des Wortes) als auch die feinen Nuancen (ein abschweifendes Lächeln hier, ein hingeworfener Kommentar da): beide zählen gleich viel. Dies ist die Art von Darstellung, die Hoffman im Schlaf beherrscht, aber er vermittelt einem nie das Gefühl, weniger als alles zu geben – dafür hat er ein Händchen, das nur wenige andere Schauspieler besitzen […] Während A MOST WANTED MAN kein period piece ist wie DAME, KÖNIG, AS, SPION (2011), ist hier doch dieselbe Aufmerksamkeit für Details zu spüren […] Das ist gleichermaßen einladend als auch ein Indiz für die Sorgfalt, wie wir sie aus le Carrés Werken kennen.

Kate Erbland, „Film.com“

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Willem Dafoe als Tommy Brue im BRAHMS KONTOR Edles Innendesign unterstützt hochkarätige Anmutung der Privatbank Brue Frères in A MOST WANTED MAN

Gediegene Holzvertäfelung, lederbespannte Tische und ein erhabener Blick auf die Hamburger Neustadt - Willem Dafoe als Privatbankier Tommy Brue fühlt sich sichtlich wohl, umgeben von so viel klassischem Design der denkmalgeschützten Konferenzetage im BRAHMS KONTOR.

Erlesene Atmosphäre für vertrauliche Gespräche oder Vertragsverhandlungen – die im Film A MOST WANTED MAN inszenierte Raumausstrahlung der Privatbank ist weniger fiktional, sondern gibt vor allem die Realität, das besondere Ambiente dieses Ortes wieder. Die liebevoll restaurierten Räume des zwischen 1929 und 1931 erbauten Hamburger Kontor Hauses wurden erst 2012 wieder geöffnet. Seitdem dienen sie als stilvoller Rahmen für hochwertige Veranstaltungen im kleinen und großen Kreis und als außergewöhnliche Kulisse für Filme. Während der Großen Flut war dort der Sitz des Krisenstabs unter Helmut Schmidt. „Wir freuen uns sehr, dass wir diese besonderen und geschichtsträchtigen Räume der Öffentlichkeit wieder zugänglich machen konnten. Ob als Rahmen für besondere Veranstaltungen oder als Location für ausgewählte Filmprojekte wie den großartigen Politthriller A MOST WANTED MAN“, so Thomas Schuh als Vertreter des Eigentümers des Brahms Kontor.

Lage in Hamburger Neustadt Direkt vis-à-vis der Laeiszhalle steht Hamburgs modernster Klassiker. Das BRAHMS KONTOR ist ein Beispiel expressionistischer Architektur der 20er Jahre und fasziniert durch seine baulichen Kontraste: Mit seinem schimmernden Art déco-Foyer, der Bodenornamentik, filigranen Glaskunst und den außergewöhnliche Fassadenskulpturen wie dem Elefantenreiter und den Jünglingsfiguren sowie der Tänzerriege ist es ein architektonisches Juwel in Hamburg.

Kurzvita BRAHMS KONTOR . Gebaut 1929 bis 1931, Architekten Sckopp und Vortmann Innen: Foyer im verspielten und farbenprächtigen Art déco-Stil (Eingangsbereich im Film) . Außen: Klassischer Backsteinexpressionismus (Außenfassade mit Schriftzug BRAHMS KONTOR) . Zweiter Stock: Konferenzetage mit z. T. denkmalgeschützen Räumen (Originalkulisse der Privatbank) . Erstes Hochhaus amerikanischer Prägung dank innovativer Stahl-Skelettkonstruktion . Nutzung heute als Bürohaus: Klassische wie kreative Dienstleistungsunternehmen

Pressekontakt: Vera Bacchi, Havas PR Hamburg, Tel: 0172/4244046, E-Mail: [email protected]

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Ullstein TB Presseinformation

John le Carré: Marionetten

Ein junger Tschetschene reist illegal über die Türkei und Dänemark nach Deutschland ein. Dort gerät er sofort in das Fadenkreuz verschiedener Geheimdienste, die ihn verbissen jagen. Sein Schicksal scheint besiegelt, früher oder später wird man ihn verhaften und abschieben. Doch dann bekommt er unerwartete Hilfe von einer jungen Anwältin und Bürger-rechtlerin. Es beginnt ein gnadenloser Wettlauf und ein Kampf zwischen Gewissenlosigkeit und Nächstenliebe, eiskaltem Kalkül und Gleichgültigkeit.

Der Roman von John le Carré erzählt von einer durch den Terror veränderten Gesellschaft, in der jeder Unschuldige und Schuldige gleichermaßen Statist in einem undurchschaubaren Marionettenspiel ist.

John le Carré wurde 1931 in Poole, Dorset geboren. Er studierte in Bern und Oxford Germanistik, bevor er in diplomatischen Diensten u.a. in Bonn und Hamburg tätig war. Seit nunmehr fünfzig Jahren ist das Schreiben sein Beruf. Der Autor lebt mit seiner Frau in Cornwall und London.

Limited Productions WhiteHare

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Bibliographische Angaben: Die Filmausgabe von Marionetten erscheint am 8. August 2014 Aus dem Englischen von Sabine Roth und Regina Rawlinson ISBN 978-3-548-28587-0 € 9,99[D], € 10,30[A], sFr 13,90 Ullstein TB

Die englische Originalausgabe ist unter dem Titel A Most Wanted Man bei Hodder & Stoughton erschienen. Kontakt: Ullstein, Presseabteilung, Katharina Ilgen, Friedrichstr. 126, 10117 Berlin Tel. 030-23456-435, Fax 030-23456-445, [email protected]

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HÖRBUCHHAMBURG

Das Hörbuch zum Film

John le Carré Marionetten Gekürzte Lesung von Herbert Knaup 5 CDs, Laufzeit 391 Min. ca. € 14,99 I sFr 21,90 (unverbindl. Preisempf.) ISBN: 978-3-86909-139-6 Erscheinungstermin: 8. August 2014 Hörbuch Hamburg Verlag

„Man hört ihm [Herbert Knaup] mindestens ebenso gern zu, wie man ihn auf der Leinwand sieht." Hannoversche Allgemeine Zeitung

Herbert Knaup, geboren 1956, gehört zu den hochkarätigsten und wandelbarsten Darstellern im heutigen deutschen Film. Nach seiner Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule spielte er bundesweit an verschiedenen Bühnen, bevor er 1978 sein Fernsehdebüt gab. Seitdem war er in unzähligen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, so zum Beispiel in Elementarteilchen, Das Leben der Anderen, im ZDF Mehrteiler Kanzleramt und den Kommissar Kluftinger-Verflimungen in der ARD zu sehen.

Weitere Informationen zum Hörbuch unter: www.hoerbuch-hamburg.de

Pressekontakt: Ines Hansla Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hörbuch Hamburg HHV GmbH Tel.: 040 / 897 207 8-14 Fax: 040 / 897 207 8-10 E-Mail: [email protected]

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