zu Willibald Haffner: Die Vegetationskarte als Ansatzpunkt landschaftsokologischen Untersuchungen 215

Der Bedarf dieser Stadt und der neuen Siedlungen im Brown, Coggin J. und A. K. Dey: India's Mineral Wealth. to Damodar-Gebiet lassen es jedoch zweckmiifiig erschei Guide the Occurences and Economics of the Useful Minerals of Burma. London und nen, die heutige Monokultur des Reises durch eine India, Pakistan, Bombay 3rd ed. 1955. vielfaltigere landwirtschaftliche Produktion zu erset Damodar Valley Corporation (zit. of the zen, bei der neben Gemiise und Kartoffeln auch Milch, DVC): Report Committee of Enquiry. New Delhi 1953. Eier und Gefliigel eine grofiere Rolle Die - : spielen. Data Book. Calcutta 1956 (Maschschr. vervielf.). der Reiskultur sollte mit einer Ver - : Intensivierung D. V. C. in Prospect and Retrospect. Calcutta 1958. der Anbauflache fiir Reis minderung zugunsten sol Fox, Cyril S.: The Jharia Coalfield. Memoirs Geol. Surv. cher Anbauprodukte einhergehen, die dem Verbrau India, Vol. 56, 1930. cher frisch geliefert werden miissen und den Bauern Government of Bengal: Report of the Damodar Flood En Committee. Calcutta 1944. Bareinnahmen bringen. quiry H. Hart, C: New India's Rivers. Bombay, Calcutta 1956. Die Breite des Aufgabenbereichs erweist das Damo Indian Bureau of Mines: Indian Minerals Yearbook 1962. dar-Gebiet als ein erstes umfassender Nagpur 1965. Beispiel Regio - William: The Damodar nalplanung in Indien, die bisher im grofien und gan Kirk, Valley ?Valles Opima". In: Review S. 415-443. zen als erfolgreich bezeichnet werden kann. Was heute Geographical XL, 1950, Maas, W.: Indische Staudammprojekte. In: Dsterreichische mit Sorge erfiillt, ist das Bestreben der Staatsregie Wasserwirtschaft, II, 1951, 5/6. rung von Bihar und die sich auswei West-Bengalen, Mehta, R. R. S.: A Revision of the and Coal tende der DVC zu beschneiden und bereits Geology Tatigkeit Resources of the Raniganj Coalfield. Memoirs Geol. Geschaffenes zu selbst iibernehmen. Es besteht dabei Surv. India. Vol. 84, 1956. die Gefahr, dafi die weitere Entwicklung des Gebietes Mehta, D. R. S. und B. R. N. Murthy: A Revision of the wegen entgegengesetzter politischer Interessen auf Geology and Coal Resources of the Jharia Coalfield Schwierigkeiten stofit. (Bihar). Memoirs Geol. Surv. India, Vol. 84, 2, 1957. Sharma, Tulsi Ram: Location of Industries in India. Bom 3rd ed. 1954. Literatur bay, Stang, Friedrich: Der Ganges als Wasserweg. In: Geogra Basu, S. K. und S. B. Mukherjee: Evaluation of Damodar phica Helvetica. 1965, 4, S. 197-201. - - : Canals (1959-60) A Study in the Benefits of Irri Die indische Stahlindustrie und ihre Stadte. Wiesba gation in the Damodar Region. London und Calcutta den 1968 (imDruck). 1963. United Nations, Economic Commission for Asia and the S. C: of in the Damodar Val Far East: A case Bose, Sequence Occupance Study of the Damodar Valley Corpo In: ley Coalfields. Geogr. Rev. of India XIII, 1951, 3, ration and its Projects. Flood Control Service No. 16, S. 34-39. Bangkok 1960.

DIE VEGETATIONSKARTE ALS ANSATZPUNKT ZU LANDSCHAFTSOKOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGEN

Mit 2 Abbildungen, 1 Bild und 1Karte (BeilageVI)

Willibald Haffner

Raum ?Der und das Leben, das ihn erfiillt, gehoren un trennbar zusammen; Umwelt und Lebewelt bilden eine Einheit, man kann keines der beiden Glieder dieses Gan zen fiir sich ohne Hinblick auf das andere verstehen." F. (A. Thienemann 1956, S. 11)

The as an to land res are Summary: vegetation map approach (vineyards) presented in light violet. The accompa combined scape-ecologic investigations nying vegetation and soil-type profile underlines the of on Vegetation maps permit comprehensive ecologic state dependence ecology topographic conditions. A ments at the small because of the ecologic indicator value of individual glance map of floral geography and at the and climate plants and plant communities. In the vegetation map of vegetation profile of the Saar-Hunsruck- the middle Nahe the area shows on the area under Valley, cartographic methodology that, map investigation, the has Nahe is and warm closely followed that of Gaussen. The topographic Valley very dry for central European conditions and is base is presented in its entirety, the colours were chosen extremely rich in sub-mediterranean and after Gaussen, but adapted to local conditions e. g. blue pontic floral elements. for carr on sites, green for red for xero The 1:50 000 scale damp woodland, underpinning the vegetation map re therm sites and all land use such as that the plant communities; quires units mapped should correspond to topo arable or meadow is coloured Intensive cultu hay yellow. graphic vegetation complexes which, following the catena 216 Erdkunde Band XXII

a principle, disaggregate into chain of edaphically-condi haushalt. Allerdings fehlt vielen Komponenten und tioned variants. Faktoren eines okologischen Systems iiberhaupt eine The of the with its ac interpretation vegetation map exakte Mefibarkeit (Neef 1961, S. 349). Daher ist die smaller maps aims, com companying through progressive physiognomische Methode ein altbewahrter und kei parison of the relationships between elements recognised in nesfalls iiberholterWeg; diese Methode geht von der the individual maps and other analytic ecologic pheno aus Beobachtung und versucht, aus dem landschaft mena, to attain an increasingly complex picture of ecolo lichen die dahinter wirkenden gic processes so that in the end a simplified model-like Erscheinungskomplex herauszulesen. Einer idea of operational events and changes within the eco okologischen Wechselbeziehungen system of the mapped area of the Nahe Valley and its solchen Methode liegt die grundsatzliche Erkenntnis constituent areas can von be gained. eines Satzes O. H. K. Spate zugrunde: ?The are landscapes the final expression of the ecosystem." 1. Vorbemerkung (Zitiert bei U. Schweinfurth 1966, S. 214). Ein anderer und der von wohl am Die landschaftsokologische Betrachtungsweise nimmt Geographen ist die kartierende Methode. in der heutigen Geographie einen breiten Raum ein. haufigsten genutzteWeg Sie davon aus, dafi Strukturen so In den letzten zwanzig Jahren sind vor allem die geht okologische wohl als Ganzes als auch ihre Einzelelemente nur in Methoden der naturraumlichen Gliederung, die auf raumlicherDimension denkbar und deshalb eine Synthese des Landschaftsinhalts, auf die Erfas kartogra darstellbar sind. Dabei hat es sich als besonders sung des ?okologischen Naturcharakters" (Paffen phisch die 1953, S. 162) einzelner Landschaften hinzielen, stark giinstig erwiesen, kartographisch Verbreitungs muster von Elementen zu denen ein ausgebaut und zu einem gewissen Abschlufi gebracht erfassen, mog lichst zu worden; dagegen bietet die iiber eine Beschreibung vielfaltiger okologischer Faktorenkomplex wie etwa den Oberflachenformen, den des Landschaftsinhalts hinausgehende analytische grunde liegt, oder der Landschaftsokologie, die die quantitative Erfassung Bodentypen Vegetation. der Haushaltsbilanzen zum Ziel hat, noch ein weites Vegetationskarten ermoglichen eine sehr umfas Arbeitsfeld. sende, okologische Aussage auf Grund des okolo einzelner Pflanzen sowie Das Denken in okologischen Systemen und das Vor gischen Zeigerwertes ganzer von Der herrschen Strukturfragen in vielen Bereichen der Pflanzengesellschaften. okologische Aussagewert dieser beruht auf dem vielzitierten Geographie enthalt schliefilich auch einen Ansatz Vegetationskarten zu das in der realen den umfassend punkt einer im besten Sinn verstandenen Lander Prinzip, Vegetation sten kunde, die iiber eine beschreibende Aneinanderrei Ausdruck der Gesamtokologie eines Standortes sieht. Sie ist die sichtbare der in einem Oko hung einzelner Phanomenbereiche hinaus will. Synthese wirksamen Krafte. In den letzten In der Kompliziertheit okologischer Beziehungs system Jahrzehnten hat die einen Schritt systeme, wie wir sie an einem Pflanzenstandort, in Vegetationskartographie grofien vorwarts In Frankreich die einer Landschaft antreffen, liegt ein immer neuer getan. geht Einrichtung au C.N.R.S. zur nur zu des Service de la Carte de la Vegetation Anreiz Analyse; aber nicht der Anreiz, auf die Initiative von H. Gaussen zuriick. In Deutsch gleich auch die Grenze der okologischen Betrachtungs land besteht die Bundesanstalt fiir weise liegen in dieser Vielfalt des Beziehungsgeflech Vegetationskartie rung, deren und erster Direktor der fiih tes eines okologischen Systems; zudem umfafit das Begriinder rende deutsche R. Tuxen war. Wissensfeld der Landschaftsokologie die Gesamtheit Pflanzensoziologe der Erdwissenschaften. Deshalb mufi ein erschopfen Auf internationalen Symposien fiir Vegetationskar in und in Toulouse des Erfassen aller Faktoren preisgegeben werden, will tierung Stolzenau/Weser (1959) hat man die verschiedenen Methoden der Ve die Dkologie die statistische Beschreibung, die blofie (1960) ohne zu Summation von Gegebenheiten iiberwinden. Damit getationskartographie diskutiert, allgemein verbindlichen B. bei der wird die eingeschrankte, aber gezielte Fragestellung Vorschlagen (z. Farbgebung der zu zu zur Methode okologischen Arbeitens. kartierenden Vegetationseinheiten) gelangen wie sie fiir Blatter Fiir die okologische Komplexanalyse hat sich der konnen, beispielsweise geologische oder bestehen. Die Uneinheit Weg als besonders lohnend erwiesen, der einzelne Landnutzungskarten lichkeit der heute zur stehenden Teilkreislaufe innerhalb eines Dkosystems isoliert und Verfiigung Vegeta tionskarten erschwert zwar die dieser Kar quantitativ messend erfafit, und der dann fiir diese Benutzung ten vor allem in der Praxis Natur speziellen Bereiche eine exakte Haushaltsbilanz auf (Landesplanung, sie bietet aber fiir die Zukunft die Gewahr stellt. Hierhin gehoren z. B. die Untersuchungen schutz); Thienemanns iiber den Kreislauf der Stoffe in einem der Offenheit neuen Methoden gegeniiber. -> man Fiille der veroffentlichten See (-> Produzenten Konsumenten Reduzenten Vergleicht die Vege -> zum Wasser tationskarten aus ); dazu gehoren auch Untersuchungen okologisch-pflanzengeographischer so weitem nicht alle Karten haushalt eines Flufisystems, eines Landschaftsraumes Sieht, zeigt sich, dafi bei zum eines sowie Untersuchungen Bodenwasserhaushalt fiir eine okologische Interpretation gleich gut geeignet Pflanzenstandortes (Neef 1961) und zum Warme sind. Zwei Extreme seien hier herausgegriffen: die Willibald Haffner: Die Vegetationskarte als Ansatzpunkt zu landschaftsokologischen Untersuchungen 217

von Vegetationskarten A. W. Kuchler und die Kar Ein Blick auf das florengeographische Nebenkart ten aus der Schule von H. Gaussen. Kuchler lafit chen sowie auf die Vegetations- und Klimaprofile auf seinen Karten ganz bewufit samtliche okolo durch den Hunsriick zeigt, dafi sich der bearbeitete gischenAngaben fort; sie fehlen auch in der Legende. Kartenausschnitt im Nahetal mit einem fiir mittel Auch die Farbgebung besitzt keinerlei okologischen europaische Verhaltnisse extrem trocken-warmen und an Aussagewert. Selbst die topographische Kartengrund submediterranen und pontischen Florenelementen lage, das heifit in diesem Fall die Topographie als extrem reichenGebiet deckt. ist okologischer Faktor, ganz bewufit eliminiert. Das Der der Vegetationskarte zugrunde liegende Mafi fiihrt dazu, dafi auf grofimafistablichen Kartenbei stab 1:50 000 erfordert, dafi als kartierte Einheiten von Kuchler spielen selbst das Flufinetz nicht mehr bereits topographische Vegetationskomplexe erfafit wird. Auf der Karte der dargestellt ?Potentiellen werden, die, dem Catena-Prinzip entsprechend, in ist eine Vegetation der USA" nicht einzige Hohenzahl eine Kette von edaphisch bedingten Varianten zer zu finden. Diese Karten sind nach Fosberg (1960, fallen, die ihrerseitswieder Glieder einer Sukzessions S. Ohne Zweifel besitzen es 31) ?strictly vegetational". reihe darstellen konnen, aber nicht notwendig miis Karten diese den Wert der reinen Beschreibung. Im sen. So ist beispielsweise die submediterrane Felsheide Rahmen einer die auf die Landschaftsokologie jedoch, aufzugliedern in folgende, von der Tiefgriindigkeit Darstellung der Wechselbeziehung innerhalb des des Bodens und damit auch vom Bodenwasserhaushalt naturraumlichen Komplexes ausgerichtet ist, sind diese abhangige Reihe von Lebensstatten mit der ihnen ent Karten von beschranktem Wert. sprechenden Vegetation: Krustenflechtengesellschaft, zu Im Gegensatz Kuchler niitzt Gaussen die kar Strauchflechtengesellschaft, Felsspaltengesellschaft, tographischenMoglichkeiten in der Darstellung oko Felsenbirnengebiisch, Schildampferflur, geschlossene logischer Zusammenhange moglichst weitgehend aus. Grasheide. Neben der vollstandigen topographischen Karten Die Profile Abb. 1 u. 2 zeigen derartige edaphische grundlage dient vor allem die Farbgebung der Dar Vegetationskomplexe. Die Farbskala stellung okologischer Gegebenheiten. "10m von blau iiber griin und von gelb bis rot entspricht ^ dem Temperatur- bzw. Feuchtigkeitsgefalle von feucht/kuhl bis trocken/heifi.Aussagen iiber Boden beschaffenheit,Klimaverhaltnisse, potentielle Vegeta tion u. a. werden auf kleinmafistablichen Nebenkart chen beigefugt. F. R. Fosberg rechnet die Karten von Gaussen wegen ihrer Fiille okologischen Inhalts nicht mehr zu den Vegetationskarten. Das scheint jedoch ungerecht fertigt,weil, wie Gaussen selbst betont, in diesen Karten die verschiedenen ?objektiven Vegetations typen, so wie sie sich dem Beobachter im Gelande prasentieren" (1961, S. 35), unterschieden und darge stellt werden. Es sind Vegetationskarten mit umfas sendem okologischen Inhalt, ausgezeichnet geeignet, um zu einem landschaftsokologischen Verstandnis des kartierten Gebietes vorzudringen. Bei der des mittleren Nahetals Vegetationskarte "'...... '...""...... 5m ..."'..."'..."'...''r (Beil. VI a) habe ichmich in der Methodik der Karte an stark Gaussen orientiert. Die topographische Kar Abb. 1: Vegetationskomplex auf einem Porphyrfeisen bei tengrundlage ist vollstandig, die Farben sind in An Munster a. Stein (Rotenfels) an Gaussen aber den lokalen lehnung ausgewahlt, 1 Aspicilietum cineria Frey 23, Parmellietum molliusculae z. B. blau fiir Gegebenheiten angepafit worden, Gams 27 (Flechtengesellschaften); 2 Asplenietum septen an Auenwalder feuchten Standorten, griin fiirWal trionale adianti-nigri Oberd. 38 (Felsspaltengesellschaft); der, rot fiir xerotherme Standorte und Pflanzenge 3 Cotoneastro-Amelanchieretum Fab. 36 (Felsenbirnenge sellschaften; gelb angelegt wurden alle Bodennut biisch in tiefen Felsspalten); 4 Festuco-Sedetalia Tx. 51 5 Oberd. zungsflachen wie Ackerland und Mahwiesen (Fett (Mauerpfeffergesellschaften); Erysimo-Stipetum 57 (Schoterich-Federgras-Steppe auf Felsgesimsen mit wiesen). 6 Teucrio-Meli Das kombinierte und Bo flachgriindigen Ranker-Feinerdeboden); beigefiigte Vegetations- cetum (ciliatae) Volk 37 (Wimpergrasflur auf feinerde soli die von dentypenprofil okologische Abhangigkeit reichem Gesteinsschutt); 7 Rumicetum scutati (Fab. 36) den unter topographischen Gegebenheiten noch Kuhn 37 (Schildampferflur auf grobem Blockschutt); 8 streichen. grober Blockschutt; 9 Feinerde 218 Erdkunde Band XXII

T 340-1 Dhaun :Sch,0R

y~\ Sonnenhang ^^~~^?^S^?N\^ r^{^^^^^\^^^cdiiA [ } -JS. ^JkP^ Schattenhang

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Abb. 2: Topographische Anordnung der Vegetation im Kellenbachtal bei Schlofi Dhaun

1 Sorbus torminalis (Elsbeere); 2 Acer monspessulanum pseudo-platanus (Bergahorn); 12 Sarothamnus scoparius 3 4 one (Felsenahorn); Quercus petraea (Stieleiche); Carpinus (Besenginster); 13 Cot aster integer rima (Felsenmispel) betulus Hainbuche); 5 Fraxinus excelsior (Esche); 6 Alnus a Festuca ovina; b Carex humilis; c Melica ciliata; d glutinosa (Erie); 7 Juniperus communis (Wacholder); 8 Stipa joannis; e Sesleria varia; fDictamnus albus; gHelle Prunus mahaleb (Weichselkirsche); 9 Amelanchier ovalis borus foeditus; h ./45?er linosyris; i Campanula persicifo (Felsenbirne); 10 Ulmus scaber (Bergulme); 11 Acer lia; k Saxifraga aizoon; 1Phyllitis scolopendrium

Bei den kartierten Waldeinheiten handelt es sich 2. Die geologische Grundlage (Beil. VI e) ebenfalls immer um Komplexe, deren innere Diffe Das Kartchen einen Eindruck von renzierung jedoch weitgehend durch Art und Inten geologische gibt der bunten und der Vielfalt der Gesteine sitat der Nutzung bedingt ist; die Reihe reicht vom Lagerung im vom zum Hessi frisch geschlagenen Niederwald bis zum langjahrig Obergangsgebiet Nahebergland schen ungenutzten Waldgebiet. Hiigelland. Die Darstellung derartiger Komplexe wird fiir be Die blaugriinen bis schwarzen Sedimentgesteine des von unteren und Kuseler Schich sonders relevant gehalten, da sie im Sinne Paf Rotliegenden (Lebacher west fen (1953, S. 65) die ?wirklichen Bausteine darstellen, ten) bilden den Untergrund im sudlichen und des Im dieser die das physiognomische und okologische Gefiige der lichen Teil Kartenausschnitts. Bereich natiirlichen Landschaft dokumentieren". weichen Sandsteine, Tone und Schiefertone wird das Landschaftsbild von Formen bestimmt. Im folgenden wird versucht, die vorgelegte Vege gerundeten zu tationskarte mit ihren Nebenkartchen so zu betrach Die Sedimentgesteine verwittern leicht bearbeit baren die aber nur mit Lofibestandteilen oder ten, dafi auf dem Weg iiber eine fortschreitendeVer Boden, bei zu Acker gleichung der in den analytischen Einzelkarten erfafi entsprechenderDungung ertragsfahigem land werden. Auf der treten diese ten Elemente mit den ubrigen okologischen Phano Vegetationskarte Gebiete dann als fast Acker- und Wie menbereichen ihreBeziehungen zueinander aufgedeckt geschlossene senflachen in werden, um so zu einem immer komplexeren Bild der Erscheinung. okologischen Vorgange zu gelangen, so dafi schliefi In Verkniipfung mit der Saalischen Gebirgsbil lich eine vereinfachte, modellhafte Vorstellung vom dungsphase sind in der mittleren Zeit des Rotliegen an saure Wirkungsgefiige und den Wechselbeziehungen inner den zahlreichen Bruchspalten Quarzporphyre, halb des Okosystems des kartierten Nahetal-Aus Porphyrite und basische Melaphyre aufgedrungen in schnittsund seinerTeilraume erreichtwird. Form von intrusiven Stocken (z. B. der Hellberg), Die zu Willibald Haffner: Vegetationskarte als Ansatzpttnkt landschaftsokologischen Untersuchungen 219

Lagergangen, Schloten und machtigen effusiven Dek halbnatiirlicher Vegetation zeigen den dem warmen kenergiissen. Diese harten Eruptivgesteine bilden kup und trockenen Beckenklima zu verdankenden Reich pelartige Berge, sog. Hartlinge, und sind auf dem tum an kontinentalen und submediterranen Pflan Kartenblatt als die hochsten zu zenarten: Erhebungen erkennen. Adonis vernalis (kont.), Scorzonera pur Festuca Die sehr widerstandsfahigen Gesteine verwittern purea (kont.), vallesiaca, Stipa capillata zu flachgrundigen, vor allem auf Porphyr extrem (kont.), Hypericum elegans (kont.), Carex halleriana Helianthemum oligotrophen Boden; wie die Vegetationskarte zeigt, (submed.), appenninum (med.) und Fumana sind daher die Gebiete ihrer Verbreitung entweder procumbens (med.). Das Vorkommen xero bewaldet oder Odland oder aber sie sind, vor allem thermer Schnecken (Zebrina detrita und Jaminia qua von in den engen Durchbruchstalern die Standorte fiir dridens), Sattelschrecke (Ephiger ephiger) und Gras- und Zwergstrauchheiden. Smaragdeidechse (Lacerta viridis) runden das Bild ab. Auch die Bei den Waderner Schichten handelt es sich um humusarmen Steppenboden auf Auelehm und nur aus Sand sind in Trockengebieten verbreitet machtige Konglomeratbanke Taunusquarzit, Ton (E. Muckenhausen schiefer und vulkanischem Material, die gleichfalls 1959). der Abtragung grofien Widerstand entgegensetzen. Den Gegensatz zu diesem kontinentalen Becken Auf dem Kartenblatt allerdings treten sie kaum in klima bildet das ozeanisch montane Klima der hoch der Linie sten Erscheinung. Nordostlich Kreuznach-Frei Erhebungen des Hunsruck. Auf dem Erbeskopf es laubersheim-Furfeld werden kalkhaltige tertiare Se (814 m) regnet mehr als doppelt soviel wie in dimente landschaftsbestimmend. Kreuznach, namlich iiber 1100 mm/Jahr, die mittlere Auf dem Vorhandensein von Lofi, der als mach Jahrestemperatur liegt bei 5? C und ist damit genau halb so wie in tigerMantel das Land iiberdeckt, beruht die Frucht hoch der Nahestadt (Trockenheitsindex zwischen 60 und die barkeit und damit auch die Waldlosigkeit des Hessi 80); mittlere Jahresschwankung der ist um 3? sie um schen Hiigellandes. Allerdings sind auf dem geolo Temperatur geringer, betragt 16? C. gischen Nebenkartchen einzelne Lofinester und vor Das Niederschlagsmaximum fallt in den Win und advektive vor. allem die Lofianteile an den Boden auf Rotliegend ter, Niederschlage herrschen Auf den Idar- und Sedimenten und im Bereich des Hessischen Hiigellan Hochwaldhohen werden die meisten des nicht dargestellt. Regentage (140-160), Schneedeckentage (90), Frost tage (120-140) und Nebeltage (ca. 200) beobachtet. Auch die winterliche dauert hier am 3. Das Klima- und Vegetationsprofil Vegetationsruhe langs ten (180-190 Die Saar-Hunsriick-Nahe (Beil. VI c) Tage). Apfelblute beginnt erst nach dem 25. Mai, dem spatesten Termin des der Profilserie ist in (Die Lage der florengeogra ganzen Gebietes, die Herbstzeitlosen dagegen bliihen Skizze hier am phischen eingezeichnet.) friihesten, oft schon Ende August. Floren Die Beziehungen zwischen florengeographischer geographisch entspricht diesen ozeanisch-montanen Ausstattung, Vegetation und Klima des weiteren Un Klimaverhaltnissen das Vorkommen von Osmunda tersuchungsraumes werden in der Nebenkarte mit den regalis (subatl.), Ilex aqui folium (subatl.), Digitalis Klimaprofilen und dem der Vegetation noch offen purpurea (subatl.), Carex binervis (euatl.) und Trien sichtlicher: deutlich zeigt sich die Abhangigkeit beider talis europaea (boreal), vegetationskundlich das Vor Phanomene von herrschen reiner Regenexposition und Orographic Buchenwalder neben mehreren klei nen Das Mainzer Becken und das untere Nahetal von Hochmooren und Mooranfliigen, tiergeographisch das Vorkommen von Kreuznach bis Bingen besitzen ein kontinentales Bek Bergsalamander und Berg kenklima und gehoren zu den trockensten und warm eidechse, bodengeographisch das Vorherrschen pod sten Boden. Landstrichen Deutschlands, ?wo z. B. kaum Was soliger ser fliefit" (R. Weimann 1947), (Trockenheitsindex Zu diesen beiden in klimatischer, biogeographischer zwischen 20 und 25). Im mit dem Vergleich ubrigen und pedologischer Hinsicht gegensatzlichen Land fallen - Untersuchungsgebiet hier die geringsten Nie Hoher Hunsruck unteres schaften, Nahegebiet und als 500 mm. Diese Warme- und derschlage, weniger Mainzer Becken, bilden die ubrigen Landschaften des Trockeninsel besitzt mit 19? C die grofite Jahres Untersuchungsgebietes "Obergange gemafi der Inter schwankung der Temperatur, mit 18?-19c C die von ferenz Hohenlage und Regenexposition. So liegen hochsten mittleren Jahrestemperaturen, dazu die ge im Saartal und imMoseltal oberhalb von Trier und ringste Zahl der Regen-, Schnee-, Frost- und Nebel im oberen Nahetal die Niederschlage im Jahresmittel tage. Die von rund 250 ist Vegetationsdauer Tagen iiber 700 mm (Luvlage), imMittelrheintal, im mitt nicht als im Saar- und Moseltal. dagegen langer leren Nahetal und im Moseltal unterhalb Cochem Diesen Klimaverhaltnissen entspricht als poten unter 600 mm (Leelage). Das mittlere Moseltal zwi tielle Vegetation Kiefernwald und kontinentale Gras schen Trier und Cochem vermittelt mit Niederschla heide (auf Flugsandboden) und warmeliebender Laub gen zwischen 600 und 700 mm. Wahrend fiir die mischwald ohne Buche (auf Lofi-Braunerden). Reste Taler in Leelage (Mittelrhein-, unteres Nahe- und 220 Erdkunde Band XXII

unteres 4. Moseltal) ein Sommermaximum typisch ist, Florengeographie des Saar-Nahe-Mosel-Raumes fallen im Saartal die meisten Niederschlage im (Beil. VI d) Herbst. Die mittlere Jahrestemperatur betragt hier Der Landschaftsausschnitt der mehr als 9? C, die mittlere Jahresschwankung florengeographischen Skizze umfafit den Hunsruck mit den 17? C. Dagegen ist die Dauer der Vegetations umrahmenden und Talern von periode in alien Talern ungefahr gleich. begrenzenden Saar, Mosel, Mittel rhein und Nahe. Obwohl bei dem Kartchen nur So gedeiht denn auch in alien Talern derWein und wenige Florenelemente beriicksichtigtwurden, wird in an warmen Siidhangen der Elsbeerenwald. Aber so der floristischenAusstattung der Gegensatz deutlich xerotherme Arten wie die Stipa-Gr'iser, wie Dictamnus zwischen der feucht-kiihlen Mittelgebirgsstufe des albus, Prunus mahaleb, Artemisia campestris, Rumex Hunsruck und der warmen Talstufe der Fliisse, zwi scutatus u. am a., die im Nahetal, Mittelrhein und schen den feuchten Luv- und den trockenen Leelagen. an der unterstenMosel verbreitet fehlen an der sind, Wahlenbergia hederacea, das Moorglockchen, ist Saar und auch schon an der mittleren Mosel. Dafiir eine Leitpflanze ozeanischer Flach- und Zwischen gedeihen dort atlantische und subatlantisch-medi moore. Man findet das euatlantische Florenelement terrane Arten wie Tamus communis, Wahlenbergia nur in extremen Luvlagen am Westabfall des Hoch auch hederacea, Galeopsis segetum,Digitalis purpurea waldes, in der Winterhauch (Plateau von Baumhol und Ilex sind die aquifolium. Florengeographisch der) und im Landstuhler Gebriich. Wahlenbergia Taler im Luv des Hunsriick mehr submediterran erreicht im Bereich des kartierten Gebietes die konti im Lee mehr Auch atlantisch, submediterran-pontisch. nentale Grenze ihrer Verbreitung. bodentypologisch kommt nach meinen Beobachtungen Ilex aquifolium, die Stechpalme, ist als subatlan der klimatische Unterschied der Luv- und Leelagen tisch-mediterranes Florenelement weiter verbreitet, zum Ausdruck. Auf saurem Gestein findet man in bevorzugt aber ebenfalls die Luvlagen des westlichen Luv meist Braunerden, in den trockeneren podsolierte Hunsruck. Ein grofier Stechpalmenbestand findet sich herrschen auch auf basenarmem Leegebieten Porphyr auf dem Idarkopf in 658 m Hohe. Hier erreicht der die Braunerden vor. Baum gegen das Mainzer Trockengebiet die Ostgrenze seiner Ein Vergleich kleinerer Nebentaler fiihrt zu glei Verbreitung. der chen Ergebnissen: dem in Luv gelegenen Ruwertal Erysimum crepidifolium, Schotendotter, und z. Festuca zwei Elemente der fehlen fast alle xerothermen Leitpflanzen, B. Pru vallesiaca, pontischen nus mahaleb, Sorbus torminalis u. a. Auf den Felsen Flora, sind auf das Tockengebiet im Regenschatten des Hunsruck beschrankt. des in Lee gelegenen Kellenbachtales dagegen gedeiht Erysimum crepidifolium man nur warmen auf dem gleichen Gestein (Tonschiefer) der Felsen findet in dem und trockenen Durch a. ahorn und blunt der Diptam. Die Hirschzunge findet bruchstal der Nahe bei Munster St. (vgl. die Vege man in beiden Talern; denn ihrVorkommen ist nicht tationskarte 1:50 000). Festuca vallesiaca ist auf die um beschrankt. Die klimatisch bedingt, sondern an enge Schluchten mit Porphyrklippen Neu-Bamberg mittlere Summe der hier bei durchrieselten Boden gebunden. Jahresniederschlage liegt 450-470 mm. Ein zwischen dem ozeanisch getonten, im Vergleich Den florengeographischen Gegensatz zwischen Hochwald, dem Plateau Regenfanggebiet liegenden Montan- und Talstufe skizzieren die Verbreitungs von und dem imRegenschatten liegenden, von von mons gebiete Trientalis europaea und Acer kontinental getonten Soonwald zeigt: im westlichen pessulanum. Trientalis europaea, der Siebenstern, ist Hochwald und in der Winterhauch kommt die eu nur auf den hochsten Erhebungen des Hunsruck be atlantische hederacea vor, imHochwald Wahlenbergia kannt (Erbeskopf und Idarkopf). Der Felsahorn da auch und Stechpalme. Konigsfarn (Osmunda regalis) gegen ist in seiner Verbreitung typisch fiir die Taler Kleinere Hochmoore sind doch haben Ent verbreitet, an Mittelrhein, unterer Mosel und Nahe mit ihrem und die mit Fichten das Moor wasserung Aufforstung besonders warmen Weinbauklima. areal stark verringert. Alles das fehlt dem Soonwald Saxifraga aizoon Jacq., der Traubensteinbrech, ge wegen der relativ Kontinentalitat des Kli grofieren hort zum Florenelement. Isolierte mas. Die Vitalitat der Torfmoose ist hier so gering, arktisch-alpinen Vorkommen in den franzosischen und deutschen dafi sich in feuchtenMulden nur noch kleine Moor liegen Mittelgebirgen. Man deutet sie hier als Reliktvorkom flecken aus wenigen Bulten entwickeln. Doch gedeiht men aus der Eiszeit, als beide Teilareale, das arktische dafiir im Soonwald Dentaria bulbifera; sie fehlt den und das alpine, in Verbindung standen. Bemerkens westlichen Hohenziigen und auch dem . wert ist die geringe Meereshohe (rd. 150 m ii.N.N.), Der montane Charakter des gesamten Hunsriick in der der Steinbrech im Nahetal vorkommt. Die von erst zeigt sich im haufigen Auftreten von Poa chaixii im nachsten Fundorte Saxifraga aizoon liegen Buchenwald und Arnica montana auf sauren Borst wieder in den Vogesen, im Schwarzwald und auf der graswiesen (Nardus stricta). Schwabischen Alb. Willibald Haffner: Die Vegetationskarte als Ansatzpunkt zu landschaftsokologischen Untersuchungen 221

um Aus der Lage der aufgenommenen Vegetationskar gischenNebenkartchen zeigt: die Porphyrmassive ten innerhalb der florengeographischen Skizze geht Munster am Stein, Kreuznach, Oberhausen, Odern usw. hervor, dafi es sich bei den kartierten Gebieten um heim tragen ein fast geschlossenes Waldkleid. Schwerpunkte des submediterranen und des ponti Auf den flachgrtindigenKuppen mit nahrstoffarmen es artenarme schen Florenelements in typischer Leelage des Huns Boden sind Eichen-Niederwalder; auf riick handelt. besonders ausgewaschenen und verarmten Boden auf Porphyr wachst der saure Eichenbuschwald mit Cal 5. Die Vegetationskarte des mittleren Nahetals luna vulgaris und Genista pilosa als Unterwuchs. An 1:50 000 (Beil VI a) den absonnigen Hangen und in feuchten Mulden kommt imNiederwald die Buche vor. Nur an ganz Quer durch das Kartenblatt verlauft von SW nach und zwar immer in NE das Tal der Nahe. Der linke, westliche Karten wenigen Hangen, N-Expositionen, stockt Buchenhochwald mit sehr armlichem Unter rand schneidet noch die Sobernheimer Terrassental wuchs. In feuchtenMulden, in Quell- und Bachein Von der Miindung des abwarts windet weitung. schnitten ist die Hainbuche bestandsbildend. Hier sich dann die Nahe in einem felsigen, engenMaander sind die Boden tiefgriindig und ganzjahrig durch tal bis Kreuznach. Wie das florengeographische Ne es feuchtet; deshalb ist der Unterwuchs ziemlich geschlos benkartchen zeigt, und wie im klimatisch-floren sen und recht artenreich. geographischen Teil einer ausfuhrlichen Arbeit (Haff Rote Punkte oder roteKreuze auf Grund ner 1968, Kap. Ill u. IV) naher ausgefiihrt wird, hellgriiner farbe sind das fiir die sub zeigt sich immerwieder die bevorzugte Stellung dieser Symbol warmeliebenden, mediterranen Buschwalder der nur noch be Engtalstrecke: innerhalb des gesamten rheinischen sparlich Raumes ist es das Gebiet, in dem sich die xerotherme waldeten Sonnenhange. An den felsigen und steilen der trocken-warmen wo Vegetation am reichsten und vielfaltigsten entwickelt Siidhangen Talstufe, dort, auf Grund der extremen Verhaltnisse die hat. Ganz bewufit folgt deshalb der Kartenausschnitt edaphischen dem Nahelauf. Durchforstung der Walder nachlafit oder ganz auf der Felsahornwald. Besonders Die SE-Ecke des Kartenblattes (-Frei hort, gedeiht Vorkommen dieses submediterranen laubersheim-Fiirfeld) gehort zum Rheinhessischen ausgedehnte kleiden den klimatisch Tal Hiigelland. So grenzen auf dem Kartenblatt zwei Waldtyps begiinstigten kessel von Munster am Stein aus. In Resten der Grofilandschaften aneinander: das Bergland der Nahe folgt Felsahornwald als schmales Band den Nahetalfelsen mit kuppelformigen Porphyrbergen und steil einge bis Auf den schnittenenTalern (Nahe und Alsenz) und das weit (Kofels, Rofiberg). Porphy um Schlofi Bockelheim und auf der mit raumige, mit Lofi bedeckte Hiigelland Rheinhessens. rit-K6pfen Blockschutt Westseite des tritt Neben der Hauptkarte zeigt vor allem das Profil die iiberzogenen Lemberges dann der Felsahornwald wieder bestandbildend auf. bewegte Topographie dieses ?buckligen Landes" Ins untere Alsenztal und ins untere (Gumbel). (Altebaumburg) Glantal dieser extrem warmeliebende Wald Die vorherrschenden Farben der Karte sind gelb, dringt nur Kilometer weit vor. griin und rot. Gelb angelegt ist das Kulturland, griin wenige erscheinen die Walder, rot wiedergegeben wurde die Der Eichen-Elsbeerenwald stockt imGe zum Heidevegetation xerothermer Standorte. Blau darge gensatz Felsahornwald auch auf den Hoch stellt ist die Vegetation feuchter, grundwassernaher flachen des Berglandes. Sonnenexponierte Waldrander meistens Standorte, namlich die nur noch in wenigen Resten zeigen Eichen-Elsbeerenbestande (vgl. Wald erhaltenen Ufer- und Verlandungsgesellschaften (vgl. rand nordwestlich Morsfeld, Umgebung von Fiirfeld). Nebenkartchen der potentiellen Vegetation, Beil. VI e). Zum Typ des Eichen-Elsbeerenwaldes gehoren auch viele In einer seit der Jungsteinzeit besiedelten Kultur Niederwalder auf sonnigen Kuppen (Trombach landschaft ist das flachenhafte Dominieren des agra tal, Bockelheimer Kopfe). Der typischsteStandort fiir Elsbeerenwald ist der obere der risch genutzten Landes die Regel. Ackerbaulich ge Rand Weinberge. nutzt sind die tiefgriindig verwitterten, tertiaren Rot ist das Farbsymbol fiir die Heiden, sowohl fiir im Bereich des Meist sind Rumpfflachen Rotliegenden. die ozeanischen Zwergstrauchheiden als auch fiir die diese Gebiete noch von einer fruchtbaren Lofidecke submediterran-pontischen Zwergstrauch-, Gras- und iiberzogen. In Dellen und Mulden liegen die Haufen Felsheiden. An drei Stellen haufen sich die roten Flek dorfer (Feilbingert, , Traisen, ken: um Schlofi Bockelheim, bei Munster am Stein umkranzt von Die feuch Huffelsheim), Obstgarten. und in der Umgebung von Neu Bamberg (Wollsteiner tenMulden sind in einem die Trockengebiet giinstig Schweiz). Bei Schlofi Bockelheim liegen die Heide sten zur von Fettwiesen. Dieser Wie Okotope Anlage standorte an den siidexponierten Felskopfen und fehlt den noch trockeneren Rhein sentyp Lofigebieten Steinhangen aus Porphyrit (Heimberg, Naturschutz hessens fast ganz. gebiet Nahegau, Felsenberg und die kahlen Kuppen Griin angelegt ist derWald. Ein Vergleich mit dem hoch iiberNiederhausen). Bei Munster am Stein sind des es Vegetationsprofil Kartengebietes und dem geolo die Prallhange der Nahe, Rotenfels (Bild 1), Rhein 222 Erdkunde Band XXII

Bild 1: Rotenfels bei Munster am Stein

Fast senkrecht erhebt sich die 200 m hohe Porphyr-Fels florengeographisch bedeutsamen Arten, die auf den \6il wand iiber das Tal der Nahe. Der Rotenfels ist einer der haltigen Boden der Felsgesimse und Felsspalten vorkom bekanntesten Standorte xerothermer Grasheiden im rhei men. Im Vordergrund ein aufgelassener Weinberg mit Be nischen Raum. Stipa capillata, Seseli hippomarathrum, standen von Cirsium sphaerocephalum. Asperula glauca, Erysimum crepidifolium sind einige der

grafenstein und Gans mit ihren bizarren Felswanden nicht selten sind Heidestandorte (sog. Ddland) ehe und ausgedehnten Blockhalden, die Heidevegetation malige, heute aufgelassene Weinberge. Die fiirMittel tragen. In der Umgebung von Neu Bamberg und Sie europa typische Abhangigkeit einerseits des Wein fersheim gibt die rote Farbe die Heidestandorte auf baues, der aus dem Mittelmeergebiet eingefiihrt den Quarzporphyrklippen an, die im Bereich der wurde, andererseits der submediterranen und pon von ?W6llsteiner Schweiz" die tertiaren Sedimente und tischen Gras- und Zwergstrauchheiden der ge den pleistozanen Lofi durchragen: -Berg, landeklimatischen Gunst warmer Hange kommt darin Holl, Martinsberg, Har-Berg, Olberg. sehr deutlich zum Ausdruck.

In der breiten Talsohle zwischen Sobernheim und Inwieweit ein Heidevorkommen als spontan bzw. und an der Miindung des Glan wachsen subspontan anzusprechen ist, lafit sichmeist nur schwer auf wechsellagernden Schichten von Schottern und entscheiden.Die Abgrenzungen auf der Karte wurden begrabenen Humushorizonten (Rohauboden) ausge nach bestem Ermessen gezogen. dehnte xerotherme Taltrockenrasen. Sehr selten sind im Bereich des Kartenblattes die Kalktrocken sog. 6. Das und 1:50 000 rasen am Vegetations- Bodentypenprofil (Farbsymbol orange); verbreitetsten ist die (Beil. VI b) ser Vegetationstyp in der Umgebung von Boos auf Lofi-Braunerde. eutropher Das Profil verdeutlicht die Abhangigkeit zwischen Fast regelmafiig findet man die Standorte der den Vegetations- und Bodentypen und dem Relief. von xerothermen Heiden Weinbergen umrandet, und Die breit entwickelten nur sanft welligen Flachen, zu Willibald Haffner: Die Vegetationskarte als Ansatzpunkt landschaftsokologischen Untersuchungen 223

meist Flufiterrassen der Nahe, werden agrarisen ge Lycopodium selago. In den schattigen Schluchten steht nutzt. Sie tragen je nach Lofianteil mesotrophe bis der Schluchtwald (Acereto-Fraxinetum). Dieser Vege Braunerden. Die iiber dieses eutrophe Flachenniveau tationsverteilung entsprechen die Besonnungsenergie aus aufragenden Kuppen vulkanischem Hartgestein werte. Der Siidhang erhalt im Jahresmittel rd. 160 sind auch heute noch Waldgebiete, die durch Nieder cal/cm2, der Nordhang rd. 52 cal/cm2 an direkter waldwirtschaft entweder zu artenarmen Eichen-Nie Sonnenstrahlung, der Sonnenhang bekommt also das an derwaldern degeneriert wurden (Kahle Placke) oder Dreifache Besonnungsenergie wie der Schatten die verheidet sind (Bockelheimer Kopfe und Wollstei hang 1). Die weitere Untergliederung des Sud- bzw. ner Schweiz). Die entsprechenden Boden sind hier des Nordhanges ist bedingt durch die Forstwirtschaft. vor oligotrophe allem in Bergkuppenlage flachgriin Der gesamte Siidhang tragt forstlich bedingten Nie dige Braunerden. derwald, reich an Elsbeeren. Dieser Eichen-Elsbeeren wald Fiir das Tal der Nahe ist der Gegensatz von Siid (Querceto-Lithospermetum) geht in Dellen und Schluchten mit und mit und Nordhang typisch:Weinberge, warmeliebende tiefgriindigen Wasser besser Buschwalder und am Boden in Eichen-Hainbuchenwald xerotherme Heiden Sonnenhang, versorgten iiber; am in die nur bei Gewittern und Schattenhang Eichen-Hainbuchenwald. Je steiler Schluchten, Wolkenbrii chenWasser dabei die Hange werden, um so flachgrundiger sind fuhren, gesellt sich eine reicheGeophyten die Boden und Krautflora hinzu. entwickelt. Der Bodentypen-Catena Braun erde -> Braunerde-Ranker Ranker entspricht die Auf den flachgriindigen und sonnenexponierten Vegetationstypenreihe submediterraner Buschwald Kuppen und Steilhangen (Hellberggipfel, Kleiner -> xerotherme Grasheide xerotherme Felsheide. Hellberg) tritt die Hainbuche ganz zuriick. Bestands bildend sind hier: Franzosischer Ahorn, Feldahorn, so 7. Die Vegetation des Hellbergs bei (Beil. VI f) Eiche, Elsbeere. Wird die Bodengriindigkeit gering, dafi der Baumwuchs sehr schiitterwird, so breiten sich Zwischen Kirn und Hochstatten hat die Nahe in xerotherme Heiden aus, dem Typ nach eine Durch einem antezedenten Durchbruch ein Por von machtiges dringung kontinentalen und submediterranen phyritmassiv zerschnitten. Die linke Talflanke ist Zwergstrauch- und Grasheiden. Auf einem wind durch die Kirner Hartsteinwerke fast ganz abgebaut, exponierten Grat mit windverformtem Mehlbeer die rechte als Naturschutzgebiet Hellberg erhalten. strauch und windzerzaustem Wacholder halten sich Der ist fiir Hellberg okologisch-vegetationskund nur noch einzelne Polster von Genista pilosa. Uber liche Studien in ganz besonderer Weise und geeignet, Felsblocke hangt die Felsenbirne herab, in den Ge zwar aus Griinden: folgenden steinsspalten rollt der Schuppenfarn (Ceterach offici 1. Der fast 200 m iiber das Nahetal aufragende narum) seine Blatter. Porphyritberg besitzt Kegelform und damit alle Die waldfreien Inseln und Felskuppen auf der Expositionsklimate, die fiir die Nahedurchbruchs Schattenseite sind die Standorte des dealpinen Blau taler typisch sind. grases (Sesleria varia) und seiner Begleiter; in den 2. Die Bodenverhaltnisse sind aufierst unterschiedlich Felsspalten sitzen die Rosettenpolster von Saxifraga und wechselnd. kleinraumig aizoon (Traubensteinbrech) und blunt Biscutella lae 3. Der ist Hellberg seit mehr als drei Jahrzehnten vigata, das Brillenschotchen. An etwas trockeren Stel Naturschutzgebiet; wahrend die Siidseite forstlich len, aber in schattiger Lage, findet sich die Avena genutzt wird, ist die Nordseite vom Menschen pratensis-He'ide mit Orchis sambucina als einer flori kaum beeinflufit. stischen Raritat. Eine Felsenkrone, durch steile Schluchten und Was Die Schluchten zwischen den Felsen sind vom dich ten serrisse gegliedert, umschliefit den Gipfel zum Nahe Kronendach des Schluchtwaldes aus Esche, Berg tal Von ahorn und hin. diesem Felsenband zieht eine machtige Bergulme iiberwolbt. In diesen Schluchten sich Blockhalde ins Tal. Die Bergkuppe selbst bedecken sammelt das Wasser, abgeschwemmtes Boden material und flachgrundige Ranker und Ranker-Braunerden; auf Gesteinsschutt. Sobald das Wasser in unten der gesamten Siidabdachung findet man Braunerden, dem nach angrenzenden Blockfeld versickert, hort denen, je mehr man sich dem Fufi des Berges nahert, der Baumwuchs auf. Den Waldrand zwischen immer mehr Lofi beigemischt ist. Die Vegetations Schluchtwald und Blockfeld bildet regelmafiig Ge unterschiede von Sonnen- und biisch von Prunus mahaleb. Schattenhang des Ber Teils aufrecht, teils sich den ges sind gelandeklimatisch bedingt. Auf der sonnen Gesteinsblocken anschmiegend, scheint die Weich exponierten Bergkuppe und auf dem S-, SW- und SE selkirsche hier konkurrenzlos zu sein; wo aber am wachsen Fufie eines Felsens Hang xerotherme Zwergstrauchheiden, Gras Sickerwasser austritt, dort breiten sich heiden und submediterrane Buschwalder mit Stipa sogleich ausgedehnte Blaugrasrasen aus, durchsetzt joannis und Acer monspessulanum. Auf dem Nord und Nordostabfall findet man dealpine Blaugrasflu *) Berechnet nach W. Kaempfert u. A. Morgen, 1952; ren mit Saxifraga aizoon, Saxifraga decipiens und vgl. Kap. IV. 224 Erdkunde Band XXII

mit den Polstern von Saxifraga decipiens. Das Block ufergesellschaften ausbreiten. Auf basenreichen Para feld selbst, eine schattigeHalde aus kantigem Por braunerden (auf Lofi und tertiaren, kalkhaltigen Se waren phyritschutt (Kantenlange bis 60 cm), ist bis auf dimenten) artenreiche, eutrophe Eichen-Misch wenige Geholzgruppen nur mit Flechten und Moosen walder anzutreffen mit Hainbuche, Linde und Els bewachsen. Das typischeMoos ist das silbergraue Ra beere, aber vermutlich ohne Rotbuche. Auf basen armen saure comitrium lanuginosum; die physiognomisch wichtig Boden und in hoheren Lagen sind arten sten Flechten sind Rhizocarpon geographicon und armere Fazies von Eichen-Mischwaldern anzunehmen, Aspicilia einerea. an absonnigen Hangen wohl reichlichmit Rotbuchen durchsetzt. An den zum Teil Am Fufie des Berges, am Knick zwischen Hang und sonnseitigen, felsigen Talsohle, tritt das im Blockfeld versickerteWasser in Talhangen konnten sich die xerothermen Pflanzen Buschwalder einer Quellzone wieder aus. Selbst an heifien Tagen, gesellschaften halten, submediterrane an denen bei hohem Sonnenstand die Luft iiber dem und warmeliebende Zwergstrauch- und Grasheiden; vor Blockfeld flimmert, ist hier der Boden feucht und siewurden allem im Bereich vieler heutigerWein Areale einnehmen. kuhl. Den Fufi des Blockfeldes begleitet ein geschlos bergslagen grofiere sener Giirtel von Wald; er ist vom Menschen stark beeinflufit (Strafienbau). Aber einzelne kleine Eschen Literatur und typische Buchenwaldpflanzen erlauben es, den H.: Eine Klimakarte der Rheinlande. zu rekonstruieren: es han Bohm, Erdkunde, ursprunglichen Waldtyp Bd. S. 202-206. delte sich wohl um einen feuchten Eichen-Hain 18, 1964, Fosberg, F. R.: What should we map? In: Methodes de buchenwald mit einer Entwicklungstendenz zum la de la Vegetation. Colloques Interna und zwar nicht auf alluvialem Auen Cartographie Schluchtwald, tionaux Centre National de la Recherche Scientifique. An der boden, sondern auf periglazialem Blockschutt. Paris 1961, S. 23. Grenze dieses Feuchtwaldes und des da Blockmeeres, Gaussen, H.: L'emploi des couleurs dans la cartographie wo aus der Halde hat sich das Sickerwasser austritt, de la vegetation. In: Meth. de la Cart, de la Veg., am Hellberg in einer fiir das gesamte Untersuchungs Coll. Int. Centre NRS. Paris 1961, S. 137. ent gebiet einzigartigenWeise eine ?Quell-Blockflur" Haffner, P.: Pflanzensoziologische und pflanzengeogra wickelt mit den Rosettenpolstern von Saxifraga de phische Untersuchungen im Muschelkalkgebiet des Saar var. landes mit besonderer der Grenzgebiete cipiens sponhemica und den aufrechten Stamm Beriicksichtigung von und Veroff. d. Landesstelle chen des Tannenbarlapps, Lycopodium selago. Von Lothringen Luxemburg. fiir und 2. Saarbriicken einer etwas hoher Stelle noch Naturschutz Landschaftspflege, gelegenen greifen Zipfel 1966. einer ins Tal. Es ist nicht zu - Blaugrasflur endgiiltig : Das atlantische und subatlantische Element in der entscheiden, ob die und -ozeanischen nordisch-alpinen Flora des Saarlandes. In: Natur und Landschaft, 36, Pflanzen auf dem sicher Blockfeld Zeu periglazialen 1961, S. 115. sind. gen vergangener Klimaperioden Pflanzengeo Haffner, W.: Das Pflanzenkleid des Naheberglandes und ist das graphisch aufierst bemerkenswert jedenfalls des sudlichen Hunsruck aus okologisch-geographischer Vorkommen arktisch-alpiner und nordisch-ozeanischer Sieht. Decheniana, Beiheft 15, Bonn 1968. in Gewachse, hier im trocken-warmen Nahetal einer Hueck, K.: Erlauterungen zur vegetationskundlichen Karte Meereshohe von rd. 185 m. Zudem gibt es inMittel des Endmoranengebietes von Chorin (Uckermark). Bei tr. z. 14. und Berlin europa nicht allzu viele Berge mit Federgrasern und Naturdenkmalspflege, Neudamm 1941. Diptam auf der Siidseite und Traubensteinbrech und Kaempfert, W. u A. Morgen: Die Besonnung. Ztschr. f. Tannenbarlapp auf der Schattenhalde. Meteorologie, 6, 1952, S. 138. Die Talsohle ist reinesWiesenland. In dem Seiten Kuchler, A. W.: Die physiognomische Kartierung der talchen die feuchtenWiesen des gehen Bachgrundes Vegetation. Petermanns Geographische Mitteilungen 94, zu iiber.Reste gegen den Berghang in Trespen-Wiesen 1950, S. 1-6. - des Auenwaldes begleiten den Naheflufi. : Potential Natural Vegetation of the conterminous United States, American Geographical Society. Special Publication No. 36. New York 1964. 8. Die Vegetation (Beil. VI e) potentielle Meusel, H.: Die Vegetationsverhaltnisse der Gipsberge im und im sudlichen Harzvorland. Es wird der Versuch unternommen, auf diesem Kyffhauser Hercynia, 2. Halle 1939. Kartchen die Vegetation, d. h. die Vege potentielle Muckenhausen, E.: Die wichtigsten Boden der Bundes tation darzustellen, die sich in diesem Gebiet bei heu 1959. republik Deutschland. /M. Klimaverhaltnissen, aber unter Ausschaltung tigen Neef, E.: Landschaftsokologische Untersuchungen als Grund des Menschen als Faktor vermutlich aus Die Naturwissen okologischem lage standortgerechter Landnutzung. breiten wiirde. Den grofiklimatischen Gegebenheiten schaften 48, H. 9, 1961, S. 348-354. zu einem fast raum entsprechend,wiirde das Gebiet geschlos Paffen, K. H.: Die natiirliche Landschaft und ihre zur senen Waldland. Im Bereich der grundwasserbeein liche Gliederung. Forschungen Deutschen Landes flufitenTalsohle wurden sichAuenwalder und Flufi kunde 68. Remagen 1953. Helmut Hoffmann-Burchardi: Die Bevolkerungsballung in Sudost-Nigerien (Biafra) 225

Schweinfurth, U.: Neuseeland. Beobachtungen und Stu Tuxen, R.: Bericht iiber das Internationale Symposium fiir vom 3. dien zur Pflanzengeographie und Dkologie der antipo Vegetationskartierung 23.-26. 1959 in Stolze dischen Inselgruppe. Bonner Geogr. Abhandlungen, nau/Weser. Weinheim 1963. H. 36. Bonn 1966. Weimann, R.: Fragen des Wasserhaushalts im Mittelrhein Thienemann, A. F.: Leben und Umwelt. rowohlts deut gebiet. Bonn 1947. sche enzyklopadie. Hamburg 1956. Wiemann, D.: Der Hellberg und sein Pflanzenwuchs. In: Troll, C.: Dkologische Landschaftsforschung und ver Kirner Heimatblatter 12/14, 1922. gleichende Hochgebirgsforschung. Wiesbaden 1966.

BERICHTE UND KLEINE MITTEILUNGEN

DIE BEVDLKERUNGSBALLUNG ships" along the railroad (Port Harcourt, Aba, Umuahia, were IN SODOST-NIGERIEN (BIAFRA) Enugu) planned about 1913 by British engineers with spacious Government Reserved Areas and native quarters Ein Forschungsberichtmit Bemerkungen on a grid-iron pattern with defined building rules. High zu den siedlungsgeographischenArbeiten von population densities have led to a largescale migration of Y. Karmon und R. K. Udo Ibos from country to the towns ("Sons Abroad") of the East, West and North the pogroms of 1966 and Mit 4 (before Abbildungen remigration to the East). The Ibos supply many new serv as Helmut Hoffmann-Burchardi ices, work(ed) craftsmen, traders, clerks, drivers, doing any kind of business and small private enterprise (vide Summary: High population densities in Southeast Indians in East Africa, Chinese traders in the Far East). at same Nigeria. They are very westernized (though the time very traditional in their Looking at a population map of Tropical Africa family obligations), dynamic, clever, the most (Schmidt-Mattingly 1960 or Trewartha-Zelinsky 1953) two efficient, enterprising, adaptable, "pushful" etc., mobile and of main regions with densities above 400 pers./sq. mile catch (intellectually geographically) Nigeria's and materialists as the eye: Nigeria and in East Africa Ruanda-Burundi and peoples, opportunists (christianized well), the Northeastern shores of Lake Victoria. While the con striving for money, social status and education, expecting and and the centrations of Hausa- and Yorubaland are based to a large wanting change progress, understanding of "work". Their social con extent on pre-colonial urbanism, a comparatively high level European concept psychology trasts with the Islamic struc of political organization, indigenous crafts and trade, the sharply feudal, "reactionary" ture of the Fulani and Hausa the extreme densities of Ruanda-Burundi (vide P. Gourou's of North, that has been reinforced Lord of "Indirect excellent exhaustive analytical study) and of the Ibos of by Lugard's concept Rule", and to a lesser with Yoruba the West Eastern Nigeria (dealt with in two recent studies by Y. Kar degree mentality of and Obas as "natural these structural and mon and R. K. Udo) have developed under the conditions of (Emirs rulers"); the subsistence economy of traditional African hoe culture tribal differences exploded at last, smouldering since long below the in the severe crises of 1965/66 and the system of "bush fallow". To explain them not only surface, political and the civil war of 1967/68. environment, but socio-cultural, economic, political, his torical, i. e. "structural" reasons must be discussed (Gourou's method; vide the rational, school of "struc non-ideological 1. in turalism" of the French anthropologist Claude Levi-Strauss Bevolkerungsballungen Afrika as antithesis to Sartre's In Ibo existentialism). country, Auf der neuesten Afrikas where densities rise in to 800-1000 Bevolkerungskarte parts up pers./sq. mile, im Mafistab 1 : 10 Mill, von Else A. the concentrations are found on the Coastal (Stand 1960) highest sandy Schmidt und Paul Mattingly die den alteren Plains below 600 ft. with soils covered Oil Palm *), poor by Versuch von G. T. Trewartha und W. Zelinsky Bush Rain Forest modified Historical 2) (Tropical by man). des 1953 im Mafistab von ca. 1 : 38Mill, settlement followed the lines of least e. easiest Jahres resistance, i. methodisch iibertrifftund uns der naher bush on the interfluvial level hill Gegenwart clearing, particularly treten bringt, als besondere Ballungszonen tops, whereas the river lowlands with heavy clay soils (the mit einer Bevolkerungsdichte von iiber 160 E/qkm Niger-Delta as are avoided, thus for a very well) counting neben der Nilstromoase und kleineren Area uneven distribution of Eastern einigen population throughout len bei Sansibar und zwei are (Kabylei Algier, Pemba) Nigeria. The Ibos organized in localized patrilineages Gebiete besonders hervor: inWestafrika Nigeria (extended families; maximal and minimal lineages accord und in Ostafrika das Zwischen-Seen-Ge ing to G. I. Jones), living in small hamlets of 6-20 com to pounds of up 200 inhabitants. Several hamlets form, by a crossing bush paths, village group of up to 1000 persons, x) Else A. Schmidt und Paul Mattingly, Das Bevol some of which their extent and con um justify by spatial kerungsbild Afrikas das Jahr 1960. Bemerkungen zu tinuous the term "town" or neuen building coverage "nucleated einer Karte. In: Geogr. Rundschau XVIII, 12. De settlement" (Onitsha Inland Town, Owerri). Their system zember 1966, S. 447-458. of is democratic and G. government extremely egalitarian 2) T. Trewartha und W. Zelinsky, Population Pat without not acknowledging any supreme authority, easily terns in Tropical Africa. In: Annals of the Association understood British colonial Government. by The "town of American Geographers, XLIV, 1954, S. 135-193.