Schutz-Report Medien Jugend
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M 1557 F Das Standardwerk Jugend Das vom Hans-Bredow-Institut herausgegebene Handbuch beschreibt alle publizistischen Massenmedien: Hörfunk und Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften sowie die Online- Medien. Es enthält u.a. kompakte und aktuelle Informationen Medien zu den rechtlichen und organisatorischen Grundlagen, den wichtigsten Akteuren, dem Angebot, der Nutzung sowie den Indizierungen Entwicklungstendenzen im Medienbereich. Beschlagnahmen Schutz-Report Stimmen zur Voraufl age: »Ein Standardwerk, das in jede gute Bibliothek gehört.« Einziehungen Fachzeitschrift zum Jugendmedienschutz mit Newsletter Dr. Andreas Vogel, print + more 1/05 Medienempfehlungen mit den Listen der Indizierungen und Beschlagnahmen/Einziehungen, bearbeitet nach dem Bundesanzeiger, Gerichtsentscheidungen und »Ein erstklassiges Nachschlagewerk, das nicht nur anderen amtlichen Quellen. für Wissenschaftler, die sich mit medialen Themen- Aufsätze stellungen befassen, sondern auch für Medien- macher, Journalisten und Medienpolitiker von Dokumentationen Aus dem Inhalt: großem Nutzen ist.« Alexander Warzilek, Medien und Recht 6/04 Rechtsprechung Indizierung von »Selbstjustiz« beinhaltenden Medien Marc Liesching ............................................................................ 2 »Dass das vorliegende Handbuch für auf dem Gebiet der Medien arbeitende Wissenschaftler, Medienkontrolle Gewaltkriminalität von Jugendlichen nimmt um 5,9 Prozent ab Studierende und Praktiker eine unverzichtbare Arbeitsgrundlage darstellt, ist allseits bekannt und Polizeiliche-Kriminalstatistik (PKS) 2008 .................................... 7 nicht weiter zu begründen.« Prof. Dr. Alfred Kötzle, MedienWirtschaft 3/04 Sexueller Missbrauch von Kindern durch Übermittlung sexueller Handlungen über Webcam und Internet »Für international agierende Personen im Medien- Beschluss des BGH ................................................................... 63 Internationales Handbuch Medien 2008 sektor ein unerlässliches Muss als Nachschlagewerk Herausgegeben vom Hans-Bredow-Institut und ggf. als Abendlektüre.« Verpflichtung zur Anbringung eines Alterskennzeichens auf 28. Aufl age 2009, ca. 1.200 S., geb., ca. 128,– €, www.kommunikationsrecht.com, Juni 2004 Bildträgern ISBN 978-3-8329-3423-1 Urteil des VG Mainz ................................................................... 65 Erscheint ca. Juli 2009 »Das Handbuch ist für alle, die sich professionell mit Medien befassen, schlichtweg unentbehrlich und ein Ratgeber der ersten Wahl.« Verhinderung der Ausstrahlung der RTL-Sendung RA Ralf Hansen, www.duessellaw.de, Juli 2004 »Erwachsen auf Probe« Beschluss des VG Köln .............................................................. 68 »Den verlässlichsten Überblick über die Rundfunk- 09 entwicklung in aller Welt.« Werbe-Woche vom 23.01.2003 3/ Juni 2009 32. Jahrgang Nomos Bitte bestellen Sie im Buchhandel oder versandkostenfrei unter www.nomos-shop.de Jugend Medien Schutz-Report 3/09 Fachzeitschrift zum Jugendmedienschutz mit Newsletter Juni 2009 Inhaltsverzeichnis Heftmitte/Beihefter: Aktuelle Entscheidungen im Juni 2009 AUFSÄTZE / BERICHTE (INDIZIERUNGEN / BESCHLAGNAHMEN) 2 Marc Liesching: Indizierung von »Selbstjustiz« beinhaltenden Medien 7 Dirk Nolden: Gewaltkriminalität von Jugendlichen INDIZIERUNGS-LISTEN sinkt um 5,9 Prozent 13 Listenteile A und B (gem. § 18 Abs. 2 Nr. 1, 2 JuSchG) sowie sog. Liste E (Einträge vor dem 01.04.2003) STATISTIKEN 8 Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2008 13 1. Filme (Videos/DVDs/Laser-Disks): 2732 34 2. Spiele (Computer-/Video-/Automatenspiele): 614 KURZNACHRICHTEN 39 3. Printmedien (Bücher/Broschüren/Comics etc.): 259 10 Kinderpornographie I: Bundestag beschließt Gesetz 43 4. Tonträger (Schallplatten/CDs/MCs): 913 zur Sperrung von Kinderporno-Seiten ◆ Kinderporno- graphie II: Strafbarkeitslücke bei Aufruf von Kinder- 52 Listenteile C und D (gem. § 18 Abs. 2 Nr. 3, 4 JuSchG) porno-Seiten soll geschlossen werden ◆ Computer- 51 5. Telemedien spiele I: Justizminister sehen Handlungsbedarf bei – Nichtöffentliche Listenteile, daher kein Abdruck – Altersfreigabe ◆ Computerspiele II: Innenminister fordern Verbot von Killerspielen ◆ Computerspiele III: Neue USK-Alterskennzeichen BESCHLAGNAHME-LISTE 11 Studie: Ein Computer steht in jedem zweiten Kinder- ◆ 52 6. Sonderübersicht zimmer Fernsehen I: Streit um RTL-Fernsehsendung beschlagnahmter/eingezogener Medien: 634 »Erwachsen auf Probe« ◆ Fernsehen II: Landesmedien- anstalten mahnen moralische Grenzen bei Casting-/ Regelmäßige Anordnungsgründe/Straftatbestände: • Volksverhetzung, §§ 86a, 130, 130a StGB Dokushows an • Gewaltverherrlichung, § 131 StGB 12 Fernsehen III: Landesmedienanstalten leiten gegen • harte Pornographie, §§ 184a, 184b StGB Gewinnspielsendungen Beanstandungsverfahren ein ◆ Presserat: Viele Beschwerden wegen Berichterstattung über den Amoklauf von Winnenden SONDERÜBERSICHTEN 61 Tagungsübersicht 2. Halbjahr 2009 59 7. VORAUSINDIZIERUNGEN (Trägermedien): 0 62 Medienhinweise 59 8. MUSIKGRUPPEN (Tonträger): Die Liste wird in Heft 1 und Heft 4 eines jeden Heftjahr- RECHTSPRECHUNG gangs des JMS-Reports abgedruckt 63 BGH, Beschluss vom 21.04.2009, (Az.: 1 StR 105/09): Sexueller Missbrauch von Kindern durch Übermittlung sexueller Handlungen über Webcam und Internet 65 VG Mainz, Urteil vom 30.04.2009, (Az.: 1 K1079/08.MZ: Verpflichtung zur Anbringung eines Alterskennzeichens auf Bildträgern 68 VG Köln, Beschluss vom 03.06.2009, (Az.: 6 L 798/09): Verhinderung der Ausstrahlung der RTL-Fernsehsendung »Erwachsen auf Probe« MEDIENEMPFEHLUNGEN 69 TOP-Videos für Kinder und Jugendliche 71 Prädikatisierte Kinofilme mit Bewertungen der FBW JMS-Report – Juni 3/2009 1 Aufsätze / Berichte Indizierung von »Selbstjustiz« beinhaltenden Medien Marc Liesching I. Einführung sieren (hierzu III.). Und schließlich ist haft-typisiert Krimineller (z.B. »Vergewal- auch auf die Frage einzugehen, unter wel- tiger«, »Kinderschänder« etc.) sowie der Die Einführung neuer gesetzlicher Tat- chen Voraussetzungen von einem »Nahe- »Statuierung eines Exempels zur bestände im Hinblick auf gewaltbeinhal- legen« der Selbstjustiz in der Diktion des Abschreckung anderer«. Diese Auslegung tende Medien durch das 1. JuSchGÄndG § 18 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 JMStV auszugehen entspricht auch dem dargelegten Ansatz, vom 24. Juni 20081 hat auch zu einer wei- ist (hierzu IV.). dass sich der dargestellte Protagonist letzt- teren Konkretisierung derjenigen Medien- lich staatlicher Strafmonopole »berühmt«. inhalte geführt, die nach Ansicht des II. »Selbstjustiz« als Rechtsbegriff Die Gründe des staatlichen Strafmonopols Gesetzgebers wegen ihres jugendgefähr- bzw. der strafrechtlichen Sanktionierung denden Charakters von der Bundesprüf- 1. Auslegung nach dem Wortlaut werden indes gerade in erster Linie über stelle für jugendgefährdende Medien die Strafgründe der »Sühne« sowie der (BPjM) in die Liste nach § 18 Abs. 1 Nach seinem Wortsinn bezeichnet die Spezial- und Generalprävention legiti- JuSchG aufzunehmen sind. In dem vorlie- Selbstjustiz das außergesetzliche Vorgehen miert.6 genden Beitrag2 soll sich insoweit auf den gegen einen als rechtswidrig oder unge- vor allem im Filmbereich praktisch recht empfundenen Zustand oder gegen 2. Spruchpraxis der BPjM bedeutsamen Indizierungstatbestand des ein entsprechendes Verhalten unter Miss- § 18 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 JuSchG konzentriert achtung oder Überschreitung der Grenzen Die Bundesprüfstelle für jugendgefähr- werden. Hiernach zählen zu den in die des staatlichen Gewaltmonopols.5 Der dende Medien (BPjM) hat sich sowohl vor Liste aufzunehmenden jugendgefährden- Selbstjustiz eigen ist mithin zunächst das als auch nach Inkrafttreten des § 18 Abs. 1 den Medien auch solche, »in denen Hinwegsetzen über das Monopol und das S. 2 Nr. 2 JuSchG mit der Begründung des Selbstjustiz als einzig bewährtes Mittel zur Recht des Staates zur Bestrafung natürli- jugendgefährdenden Charakters eines Durchsetzung der vermeintlichen Gerech- cher Personen. In diesem Zusammenhang Mediums aufgrund der Thematisierung tigkeit nahe gelegt wird«. von Selbstjustiz mehrfach auseinanderge- Bereits vor Inkrafttreten des neuen Indi- Dr. Marc Liesching ist Rechtsanwalt in setzt.7 Dabei decken sich die Auslegungs- zierungstatbestandes durch das 1. JuSchG- München und u.a. Herausgeber des grundsätze zur Konkretisierung des ÄndG entsprach es der Spruchpraxis der Jugendschutz-Kommentars Scholz/ Begriffs der »Selbstjustiz« im Wesentlichen Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Liesching (4. Aufl. ‘04, C.H. Beck Verlag). mit der oben ausgeführten Wortlautaus- Medien (BPjM), Medieninhalte aufgrund legung. Insbesondere sieht auch die BPjM der Propagierung von Selbstjustiz als kommt gerade durch den Teilbegriff den Wesenskern der Selbstjustiz regel- jugendgefährdend einzustufen und zu »selbst« zum Ausdruck, dass der dargestell- mäßig darin, dass sich der betreffende Pro- indizieren.3 Gleichwohl zeigt auch die te Delinquent gleichsam durch eine auto- tagonist »an die Stelle einer ordnungs- Anwendungspraxis durch andere Jugend- nome Entschließung »das Recht in die gemäßen Gerichtsbarkeit« setzt, »um den schutzinstitutionen, dass die Darstellung eigene Hand« nimmt. Hieran und damit Täter einer gerechten Strafe zuzuführen«.8 selbstjustizhafter Handlungen auch zu an selbstjustizartigem Handeln dürfte es Zudem wird das prototypische »übliche anderen jugendschutzrechtlichen Einstu- jedoch gerade ermangeln, wenn entspre- Muster eines Selbstjustiz-Films« darin fungen führen kann.4 Gerade deshalb chende Verhaltensweisen von der Rechts- erblickt, dass »der Rächer