inhalt 2244.. JJoouurrnnaalliisstteennttaagg Samstag, 27. November 2010 titelthema zukunft zeitung print

8 Auf dem Weg 12 Bauer nach Gutsherrenart zum digitalen Kiosk Welle der Solidarität nach Kün- Von Matthias Kurp digung der Konzernbetriebsrätin 11 Smartes Fingerfood 13 Betriebsratswahl bei Springer Hamburg aktuell ungültig 14 Mehr Online-Beschwerden 4 Blätter mit weißen Flecken Deutscher Presserat: Leser Aktionen für faire Zeitungs- sensibler beim Opferschutz honorare in Freiburg, Berlin und 15 Ohne Ergebnis vertagt Rostock Nächste Tarifverhandlung Deutsche 4 Bundeskonferenz dju und für Zeitungsjournalisten Journalistinnen- und Journalisten-Union Fachgruppe Medien im Dezember Fachgruppe Medien 15 Positionspapier in ver.di l l

In die Tiefe i kolumne zum Urheberrecht W n i t r

beschlossen Anmeldung für Kurzentschlossene: a M n

6 Klar zahl´ ich! http://dju.verdi.de/ueber_die_dju/journalistentage/journalistentag-2010 a J : o Neues Gebührenmodell – t rundfunk o eine großartige Chance für den F öffentlich-rechtlichen Rundfunk 16 Maus mit geballter Faust – sofern er sie nutzt WDR-Mitarbeiter 17 Vierter KEK-Bericht journalismus beschreiben Senderzukunft zur Medien- porträt im „Print“-Plagiat konzentration 20 Jeder ein Star? 17 Fair und auf Augenhöhe 18 Auf Knopfdruck 3D? Prof. Bernhard Pörksen über die 7 Motor und Prellbock ZDF und Filmproduzenten Schnellstart mit Casting-Gesellschaft Robert Haberer, engagierter Be- unterzeichneten Papier für unzureichender Technik und triebsrat bei der Ostsee-Zeitung Auftragsproduktionen ohne Vollprogramme selbstständige 19 Beliebte „Sozialpornos“ „Gedopte Realität“ 21 Rat für alle Fälle ➧ M Archiv – http://mmm.verdi.de/archiv in Doku-Soaps verändert Netzwerk medifon erfolgreicher Publikumsgeschmack Anlaufpunkt für Selbstständige

Verantwortungslos kommentiert

Von Friedrich Burschel | Schwer zu entscheiden, was einen der Seriosität. Der Protest gegen die JF-Werbung, unter anderem mehr aufgebracht hat gegen die große Süddeutsche Zeitung: dass auch von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau und zahlreichen sie am ersten Oktober-Wochenende eine viertel-seitige Anzeige Leserbrief-Unterzeichnern aus Wissenschaft und Bildung, blieb der neurechten Jungen Freiheit veröffentlicht hat oder wie sie also auf den Seiten der SZ unberücksichtigt. Aber das letzte mit der Kritik daran umgegangen ist. Wort in einer Debatte, die sie gar nicht zugelassen hatte, wollte Der Protest einer offenbar doch nicht unerheblichen Zahl von sich das Münchener Traditionsblatt in schwäbischer Hand denn SZ-Lesern richtete sich dagegen, dass ein bundesdeutsches bür- doch nicht nehmen lassen: „Die Junge Freiheit ist als eine Stim- gerliches Leitmedium der Jungen Freiheit (JF), einer Art „National- me der demokratischen Rechten in diesem Land ein legitimer zeitung“ der Besserverdienenden und akademisch Gebildeten, Teil des Meinungsspektrums“, belehrt SZ-Redakteur Marc Felix ihre Anzeigenspalten öffnete und so der Normalisierung von Serrao die Protestierenden. Das mag ja stimmen: Es wird aber Standpunkten Vorschub leistete, die zutiefst antidemokratisch die Frage erlaubt sein, ob man diesem möglicherweise legitimen und antihumanistisch sind. Der offen affirmative Bezug der JF neurechten Medium tatsächlich seine Seiten zum Zwecke der und ihrer Autorenschar (etwa aus dem völkisch-konservativen Werbung öffnen und ihm so ein hochkarätiges Forum bieten „Institut für Staatspolitik“ (IfS)) auf die „Konservative Revolution“ will. der Weimarer Zeit und damit auf jene „seriösen“ Kreise erzreak- Sich die Unterstützung einer Postille, auf deren Seiten sich tionärer Republikfeinde, Demokratieverächter und Totengräber Geschichtsrevisionisten, Faschismus-Verharmloser, Antidemo- der Weimarer Republik, schien sie als Anzeigenkundin für eine kraten und „Gutmenschen“-Hasser tummeln, fürstlich entloh- als immer noch liberal geltende Zeitung zu disqualifizieren. nen zu lassen und diesen, natürlich rein geschäftlichen Tabu- Aber nein, die SZ-Leserbrief-Abteilung wies zunächst darauf hin, bruch auch noch als Einsatz für die Meinungsfreiheit zu verkau- dass die Anzeigen-Abteilung streng getrennt sei von der Redak- fen, ist eine verantwortungslose Frechheit, die ihres Gleichen tion und infolgedessen zum Geschäftsgebaren auch keine Leser- selbst in Zeiten der „Das wird man wohl noch sagen dürfen“- zuschriften veröffentlicht würden: aus Gründen – ja, natürlich – Konjunktur sucht.

2 M 11.2010 editorial

film Mobil-Medien als Rettung?

22 ver.di Preis für polnischen Film Die Auflagen der Zeitungen in lage und alle anderen Anbieter jour- leger-Klagen über sinkende Erlöse, 53. DOK-Filmfestival Leipzig Deutschland befinden sich weiter im nalistischer Inhalte haben es ver- die natürlich immer wieder bei Tarif- mit vielen Rekorden Sinkflug, die Werbeerlöse sind mager, säumt, im World Wide Web den Wert verhandlungen besonders laut zu 22 Weichere Helden nach großen Einbrüchen in den letz- ihrer Produkte zu unterstreichen. Die hören sind. Bei Zeitschriften-Mogul Berlin: Dramaturgen ten Jahren. Schon einige Zeit ist klar, Folge ist oft Qualitätsjournalismus Bauer wird der erneut gesteigerte im Erfahrungsaustausch dass man nicht so weitermachen kann zum Nulltarif“, beschreibt M in sei- Milliarden-Umsatz nach Verlags- wie bisher. Und inzwischen wächst ner aktuellen Titelgeschichte die Mi- angaben vor allem auf die Auslands- recht offensichtlich auch die Erkenntnis, sere. Hier ist „Überzeugungsarbeit“ akquisition zurückgeführt. Rund dass diesem Abwärts-Trend allein mit auch in Form neuer Angebote gefragt. 9.000 Mitarbeiter weltweit tragen 23 Sieg für Autoren Sparorgien vor allem beim Personal Deshalb setzen viele Printhäuser dazu bei. Viel zu sagen haben sie GEO-Reporter setzt nicht beizukommen ist. nunmehr auf den sogenannten Mo- offenbar nicht, wie das jüngste Vor- Urheberrecht vor Hamburger Am Internet kommen die Printme- bile-Media-Sektor und bieten speziel- gehen Bauers gegen seine Konzern- Landgericht durch dien auch mit ihrem Stammgeschäft, le Applikationen zum Beispiel für das betriebsrätin in Hamburg zeigt. Die dem Journalismus, nicht vorbei, iPhone an. Große Hoffnungen wer- mit fristloser Kündigung bedrohte internationales wollen sie mit ihren ureigensten Pro- den zudem auf die Computer-Tablets Kersten Artus ist seit Jahrzehnten dukten präsent bleiben. Hier stehen gerichtet, die komfortables Lesen an Arbeitnehmervertreterin, genießt 24 Reporteros sie jedoch einem Werbemarkt gegen- jedem Ort ermöglichen. Um bei alle- demzufolge schon so lange Zeit das auf Recherchetour über mit unbegrenzten Flächen und dem Erfolg zu haben, müsse man Vertrauen ihrer Kolleginnen und Kol- Ein ambitioniertes jour- entsprechenden Preisen. Dazu kommt neben der Gratis-Mentalität der User legen. Für Bauer kein Grund für Re- nalistisches Projekt in Peru die sich in den letzten Jahren mit die Konkurrenz der öffentlich-recht- spekt oder gar Zusammenarbeit. Im mit ersten Erfolgen dem Netz entwickelte Gratis-Menta- lichen Sender abwehren, die derzeit Gegenteil akribisch wurde Buch ge- lität der User. Bei der Fülle der im Apps, etwa von der Tagesschau, kos- führt, um mit vermeintlichen „Nicht- rubriken Web angebotenen Informationen tenlos anbieten wollen, heißt es aus Abmeldungen“ für betriebliche und sind Leserinnen und Leser nicht ohne Verlegerkreisen (Titel S. 8 –11). gewerkschaftliche Aktivitäten vor Ge- 5 Briefe an M weiteres bereit, für journalistische richt zu punkten. Am 12. November 25 Service Inhalte zu bezahlen. Viele Verlagsver- Betrachtet man die wachsenden Um- ist der erste Termin (S. 12 / 13). 28 Impressum suche, kostenfreie Internetangebote satzzahlen der 28 Leute in Paid-Content umzuwandeln, schei- kommen wieder einmal Zweifel Karin Wenk, 29 Preise terten eben daran. „Die Zeitungsver- auf an den oft zu vernehmenden Ver- verantwortliche Redakteurin

& aufgespießt Kampfesmut

Von Carlota Soto | „Der Arbeitgeber hat aus einem Haufen hinaus ein Signal gegen die Tarifflucht. Das zeigen die Glück- von Individualisten gänzlich unfreiwillig eine Einheit geformt, wünsche aus allen Teilen der Republik. Jetzt gilt es, auch in wei- die über eine irgendwie vorhandene Ansammlung von Ange- teren tarifflüchtigen Verlagen die Weichen für eine Rückkehr stellten hinausgeht. Dafür müsste man ihm eigentlich fast zum Tarif zu stellen. schon dankbar sein.“ Dieses Resümee eines Redakteurs der Dass die Forderung nach einem gemeinsamen Betriebsrat nicht Frankfurter Neuen Presse (FNP) nach dem Ende der Auseinander- durchgesetzt werden konnte, ist schmerzlich. „Eine Belegschaft, setzung bei der Societäts-Druckerei macht deutlich, was inner- ein Betriebsrat, ein Tarif“ war der Schlachtruf der Streikenden. halb von acht Tagen Streik passiert ist. Eine Redaktion, die sich Nun wird es drei Betriebsräte für Verlag, Holding und Druckerei vorher nie an Auseinandersetzungen beteiligte, hat sich im geben. Aber die Hoffnung der Verlagsmanager nach einem Schulterschluss mit den Kollegen aus Zeitungsdruck und Weiter- handzahmen Betriebsrat wird sich wohl nicht erfüllen. Wie oft verarbeitung ihre Tarifverträge gesichert und gleichzeitig im in Streiks zeigten Kolleginnen und Kollegen Engagement, die Zeitraffertempo zu neuem Selbstbewusstsein gefunden. Dass vorher niemand auf der Rechnung hatte. Sie werden hoffentlich dies gelingt, hat vorher kaum jemand geglaubt; weder Betriebs- auch im neuen Betriebsrat zu finden sein. rat noch Gewerkschaft noch die „Blaumänner“ aus dem Druck- Die Auseinandersetzung bei der Societäts-Druckerei kann durch- zentrum, die nie in ihrem streikbewegten Arbeitsleben einen aus als Blaupause für die Tarifrunden der Redakteurinnen und Redakteur vor dem Tor gesehen hatten. Und am allerwenigsten Redakteure und der Druckindustrie verstanden werden. Ein ge- wohl Geschäftsführung und Chefredaktion. Sie waren über- meinsamer Streik von Redaktion und Druck zeigt Wirkung: Eine zeugt, ihre Zusicherung, „keinem soll es ohne Tarif schlechter Woche lang konnte die FNP nur als Notausgabe erscheinen und gehen als bisher“, würde ausreichen, jeden Kampfesmut im bat ihre Leser täglich auf Seite eins „abermals um Entschuldi- Keim zu ersticken. gung“ für das dürftige Produkt. Wenn das 2011 auf vielen Zei- Die jetzt erreichte Tarifbindung ist mehr als nur ein Erfolg für tungstiteln steht, muss uns um den Erhalt unserer Tarife nicht die Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt. Es ist weit darüber bange sein.

M 11.2010 3 aktuell r e g r e b m a B

l Aktionen in Freiburg (li.), e a h c i Berlin und Rostock (u.) M : o t o Blätter mit F a t t u D

weißen Flecken l e h c i a M :

Aktionen für faire Zeitungshonorare in Freiburg, Berlin und Rostock o t o F

Wie sähen Zeitungen ohne freie Journalisten mal komplett, ein zweites Mal ohne Texte aus? Vor allem ziemlich leer. Tageszeitungen und Fotos von freien Mitarbeitern. Lese- leben jeden Tag auch von den Texten und Fo- rinnen und Leser informierten sich über

tos freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Arbeitsweise und Zeilenhonorare freier r e r e b

In der Bezahlung schlägt sich das aber oft Journalisten und die unterschiedlichen a H t r genug nicht nieder: 40 Euro Brutto-Honorar Anwendungen der Vergütungsregeln bei e b o R

für sechs Stunden Arbeit – das ist für viele Tageszeitungen. Viele teilten die Sorge, : o t o freie Journalisten keine Seltenheit. Seit Feb- dass allzu knappe Honorare letztlich zu ei- F ruar gelten die Vergütungsregeln für Freie nem Qualitätsverlust der Zeitungen führ- an Tageszeitungen. Nur wenige Zeitungshäu- ten, etwa weil Autorinnen und Autoren es lung, die Zeitungshäuser dürften nicht nur ser wenden sie vollständig an. sich oft wirtschaftlich gar nicht leisten auf den Idealismus ihrer freien Mitarbeiter könnten, viel Zeit in die gründliche Re- setzen, so Krögner. Sprüche wie: „Seien Sie Mit einem Stand in der Freiburger Innen- cherche jedes Themas zu stecken. doch froh, Sie dürfen in Ihrem Traumbe- stadt haben am 29. Oktober – dem Welt- Auch Redakteurinnen und Redakteure ruf arbeiten …“ könne er „einfach nicht spartag – freie Mitarbeiterinnen und Mit- der Badischen Zeitung besuchten ihre frei- mehr hören.“ arbeiter an südbadischen Tageszeitungen beruflichen Kollegen am Stand. Einige Auch in Berlin forderten die dju in die Öffentlichkeit über ihre Arbeitsbedin- Freiburger Stadträte, die zuvor eine Einla- ver.di und der DJV „Faire Zeitungshonorare gungen informiert. Die Aktion war Teil der dung zu der Aktion erhalten hatten, infor- – Jetzt!“ am 15. Oktober bei einer gemein- bundesweiten Kampagne der dju in ver.di mierten sich vor Ort. Und der Freiburger samen Protestaktion vor der Geschäftsstelle und des DJV „Faire Zeitungshonorare“. Landtagsabgeordnete Walter Krögner (SPD) des Bundesverbandes Deutscher Zeitungs- Vor allem eine große Stellwand zog die brachte eine eigene Pressemitteilung vor- verleger (BDZV) an der Berliner Markgra- Aufmerksamkeit vieler Passanten auf sich: bei, in der er die Forderungen nach fairen fenstraße. An ihr hingen Beispielseiten aus verschie- Honoraren unterstützte. Qualität im Jour- Mitarbeiter aus Redaktion, Verlag und denen Ressorts der Badischen Zeitung – ein- nalismus erfordere auch eine gute Bezah- Technik der Ostsee-Zeitung versammelten sich am 26. Oktober vor dem Pressehaus in Rostock zu einer Kundgebung. Unter ➧ Bundeskonferenzen dju und Fachgruppe Medien dem Motto „Schluss mit dem Geeier“ de- monstrierten sie für angemessene Tarifver- Die Vorkonferenzen in den Ländern sind gelaufen, die Delegierten gewählt. Nun findet am träge und faire Honorare. Passend zum 26. und 27. Februar 2011 die Bundesdelegiertenkonferenz der Fachgruppe Medien in der ver.di- Slogan wurden frisch gebratene Spiegeleier Bundesverwaltung in Berlin statt. Zuvor – beginnend am 25. Februar – ist die 3. Bundeskonferenz gereicht. Anlass des Protests sind Pläne der der dju einberufen. Für beide Konferenzen gilt folgende vorläufige Tagesordnung. Verleger, für Mecklenburg-Vorpommern • Eröffnung und Konstituierung das Mandat für die gerade laufenden Tarif- • Entgegennahme des Geschäftsberichtes und Aussprache verhandlungen für Redakteurinnen und • Entlastung des dju Bundesvorstandes bzw. des Bundesvorstandes der Fachgruppe Medien Redakteure an Tageszeitungen zu entzie- • Wahl des dju Bundesvorstandes bzw. des Vorstandes der Fachgruppe Medien hen. Den freien Autoren in Mecklenburg- • Wahlen bzw. Nominierungen: Vorpommern werden die bundesweit a) Eine/s Vertreter/in BKS Anfang des Jahres vereinbarten Mindest- b) Delegierte für die Bundeskonferenz Selbstständige vergütungen verweigert. Obwohl alle drei c) Delegierte Bundesfachbereichskonferenz Tageszeitungen in der Hand westdeutscher d) Mitglieder Bundesfachbereichsvorstand Verlage sind. Lediglich bei den Tochter- e) Nominierung eines/einer Kandidat/in für den Gewerkschaftsrat unternehmen in Flensburg oder Lübeck f) Vertreter/innen IJF/EJF werden die Vergütungsregeln anerkannt. g) Vertreter/innen UNI-MEI/UNI-Euro-MEI Die Situation der freien Journalistin- h) Vertreter/innen Presserat nen und Journalisten an Tageszeitungen • Antragsberatung wurde von der dju und dem DJV auch Die ausführliche Tagesordnung ist unter http://dju.verdi.de eingestellt. zum Thema der deutschen „Stand up for journalism“-Aktion gemacht. In den Re- Antragsschluss 26. November 2010 daktionen sollte daher an 5. November die Anträge an die 2. Bundeskonferenz Medien sind zu richten an: Umsetzung der Gemeinsamen Vergü- ver.di Bundesverwaltung, Fachbereich Medien, Kunst und Industrie (FB8), Fachgruppe Medien und tungsregeln für Freie an Tageszeitungen zwar durch das jeweils zuständige ver.di-Büro. Gesprächsthema sein. Thomas Goebel / wen ■

4 M 11.2010 briefe an «m»

Wir freuen uns über Briefe. Manchmal sollte sich mal mit den verschiedenen Aus- Sitten weniger rau sein sollten, als bei ei- müssen wir Leserbriefe kürzen. sagen publizistischer Front-Frauen ausein- ner Heuschrecke, muss ebenfalls erstere Wir bitten dafür um Verständnis. andersetzen: „Die Wirtschaftskrise ist män- Geld verdienen, um am Markt zu überle- nergemacht aufgrund deren hohen Testo- ben. Wobei man Ines Pohl allerdings dafür ver.di Bundesverwaltung steronspiegels“ (Christa Wichterich), „Män- kritisieren muss, dass sie wie viele andere Karin Wenk, «M»-Redaktion, 10112 Berlin ner sind immer aggressiv, Frauen niemals, einfallslose Verlagsmanager nicht nach Telefon: (030) 69 56 23 – 26, Fax: – 76 und Kriege gibt es, weil es Männer gibt“ progressiven (Denk-)Ansätzen sucht. E-Mail: [email protected] (Ute Scheub), „die deutschen Fußballmän- Denn mit dem Sparen bei den Auslands- ner haben so erfolgreich gespielt, weil sie korrespondenten wird die taz nicht besser wie Frauen gespielt haben und die sind am und attraktiver, um neue Leserschichten Feminismuskritik von links Kollektiv interessiert und nicht an Macht“ zu erreichen. Und gefährdet zusätzlich die (Bascha Mika), „Hedgefonds sind erfolgrei- Sympathie ihrer bisherigen Käufer. Zumal „Geschlechterkampf in Netzwerken“ cher, wenn Frauen in den Vorständen sit- gerade Ereignisse wie die noch lange nicht in M 8-9 / 2010 zen“ (Sonja Mikich), „Stuttgart 21 ist ein ausgestandene Euro-Krise die taz-Chefin Projekt der Männer, die sich immerzu ein eines besseren belehren, dass sich die Glo- Wenn der Autor des Beitrags „Geschlechter- Denkmal setzen müssen und zwar gegen balisierung nicht nach Asien oder Afrika kampf in Netzwerken“ (wiederholt) nahe- die bescheidenen Frauen“ (Sibylle Krause- verschiebt, sondern Augenzeugenberichte legt, Antifeminismus sei „rechts“ oder Burger), „Männer haben Angst vor der aus anderen EU-Staaten immer wichtiger „neokonservativ“, sei ihm versichert: Die Moderne, entweder sie bewegen sich oder werden. Die man nicht durch die Verwen- wahre Feminismuskritik kommt längst es gibt Zoff in den Beziehungen“ (Ursula dung von Sekundärquellen über das Inter-

Foto: Knipsermann / pixelio von links. Denn Feminismus versucht, die Ott.). ... Thomas Moser, Berlin ■ net ohne Qualitätsverlust kompensieren Geschlechter gegeneinander auszuspielen kann. Weswegen der bessere Weg wäre, und soziale Herrschaftsverhältnisse zu ver- anstatt über Kürzungen darüber nachzu- nebeln. Konservative bis reaktionäre Anderes Denken eingefordert denken, wie man die Berichte so aufberei- Gruppen haben das erkannt und setzen ten kann, dass sie sich an andere Medien den Feminismus entsprechend ihrer Inte- „Discountermentalität“ in M 10 / 2010 weiterverkaufen lassen. Hier tut sich näm- ressen ein. Wichtig dabei ist: Feminismus lich bei vielen Lokalzeitungen eine Lücke ist nicht Frauenrechtlertum, sondern setzt Der Bericht „Discountermentalität“ über- auf, die man mit exklusiven Geschichten Frauen unter Druck. Wer aber unverändert sieht einen wesentlichen Aspekt. Denn gut füllen könnte! Rasmus Ph. Helt, das hohe Lied des Feminismus singt, der auch wenn in einer Genossenschaft die Hamburg ■

Anzeige kolumne

Zu Recht müssen auch Unternehmen weiterhin ihren Beitrag leisten. Eine soli- darische Finanzierung schließt die Wirt- schaft mit ein, weil auch sie von einem Klar zahl’ ich! frei empfangbaren öffentlich-rechtlichen Rundfunk profitiert. Heute tragen die Neues Gebührenmodell – eine großartige Chance für den Unternehmen etwa neun Prozent zum Gebührenaufkommen bei. Das muss auch öffentlich-rechtlichen Rundfunk – sofern er sie nutzt in Zukunft so bleiben. Denn klar ist: Was die Unternehmen weniger zahlen, müssen Von Stephan Kolbe | Radio-, Fernseh- von der Allgemeinheit getragen wird. Die die Privathaushalte ausgleichen. Insofern und PC-Gebühr, Zweitgeräte, Gebühren- unabhängig ist vom Markt, damit sich das scheint die vorgesehene Staffelung der einzugszentrale, Rundfunkgebührenbeauf- Programm nicht nach der werberelevan- Rundfunkbeiträge für Unternehmen nach tragte, Kommission zur Ermittlung des Fi- ten Zielgruppe ausrichten muss, weil sonst Zahl der Beschäftigten pro Betriebsstätte nanzbedarfs und so weiter. Wenn es um alles abseits des Mainstreams irrelevant eine akzeptable Lösung zu sein. den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und wird. Und die möglichst unabhängig ist seine Finanzierung geht, dann löst das bei vom Staat, damit Politiker gerade nicht Keine Programmbeschneidungen vielen mitunter Verwirrung, wenn nicht nach Gutdünken über die Finanzausstat- sogar Ablehnung aus. tung des öffentlich-rechtlichen Rund- Inakzeptabel aber ist das Ansinnen ei- Die Öffentlich-Rechtlichen haben, funks und damit letztlich über sein Pro- niger CDU-Politiker, die Beitragshöhe auf traurig aber wahr, ein zunehmendes Ak- gramm bestimmen können. dem jetzigen Stand einzufrieren. Hier wird zeptanzproblem in der Gesellschaft. Das Doch obwohl die Mehrheit der Men- über einen Umweg versucht, den Pro- Dickicht der Rundfunkfinanzierung, das schen den öffentlich-rechtlichen Auftrag grammauftrag des öffentlich-rechtlichen der Laie gar nicht verstehen kann, ist da- sicherlich unterstützenswert findet, steht Rundfunks weiter zu beschneiden – nach bei nur die eine Seite der Medaille. Auf der die erodierende Zahlungsmoral im Wider- den bereits massiven Begrenzungen für die anderen Seite steht für viele die Frage: spruch dazu. Ein bisschen ist es wie mit Internetangebote durch den 12. Rundfunk- Wenn RTL und ProSieben so erfolgreich der Organspende. Theoretisch möchte kaum änderungsstaatsvertrag. Eine von vornher- und (vermeintlich) umsonst den Massen- einer darauf verzichten, aber das dafür ein gedeckelte Beitragshöhe aber führt geschmack bedienen, wozu dann jeden Mo- Notwendige (einen Spenderausweis auszu- zwangsläufig zu der Frage, wie viel Pro- nat satte 18 Euro in den gierigen Schlund füllen) bleibt auf der Strecke. gramm man sich für diesen Beitrag noch der öffentlich-rechtlichen Anstalten wer- leisten kann. Ein solches Vorgehen ist, fen? Für ein bisschen „Tagesschau“ und Wer wohnt, der zahlt wenn man es genau betrachtet, verfas- „Tatort“? sungswidrig. Denn genau anders herum Diese Frage ist durchaus naheliegend – Eine grundlegende Reform der Rund- hat es das Bundesverfassungsgericht vor- und genau richtig. Denn der öffentlich- funkfinanzierung bringt deshalb nur Gu- gegeben: Die Beitragshöhe ergibt sich dar- rechtliche Rundfunk muss sich selbst legi- tes. Mit der Abkehr von der geräteabhän- aus, was zur Erfüllung des Programmauf- timieren. Und das gelingt ihm nur über gigen Gebühr hin zu einem geräteunab- trags notwendig ist. sein Programm. Nur das ist es, was die hängigen Beitrag ab 2013 herrscht endlich Die Zukunft des öffentlich-rechtli- Menschen wahrnehmen. Es ist die einfa- Klarheit über die Zahlungspflicht. Künftig chen Rundfunks wird deshalb auch davon che Kosten-Nutzen-Rechnung: Was kriege soll, darauf haben sich die Ministerpräsi- abhängen, wie viele Fürsprecher er in der ich für mein Geld geboten? Deshalb müs- denten im Oktober geeinigt, für jede Woh- Bevölkerung findet. Deshalb müssen die sen die Anstalten den Menschen erklären, nung ein Rundfunkbeitrag fällig werden. Öffentlich-Rechtlichen den Menschen wie groß und bunt die öffentlich-recht- Kurz: Wer wohnt, der zahlt. Keine Ausreden nicht nur das neue Gebührenmodell erklä- liche Angebotspalette ist und warum das mehr. Es bedeutet das Ende des permanen- ren, sondern auch ihren Programmauftrag so ist. Vielen ist das gar nicht bewusst. ten Streits über die Gebührenpflicht für klar benennen und mit Leben füllen. Sie neuartige Rundfunkempfangsgeräte (heu- werden dabei nur erfolgreich sein, wenn Keine Abo-Gebühren te das iPhone, morgen das iPad?) sowie die Gebührenzahler den Unterschied zur das Fahnden danach. Auch dem Schwarz- privaten Konkurrenz erkennen – und für Man kann das bedauern und darauf hören und -sehen wird der Garaus ge- unverzichtbar halten. ■ verweisen, dass die Rundfunkgebühren macht. eben kein Abonnement sind. Bezahlt wird Zu den zu erwartenden Schlagzeilen nicht für eine konkrete Gegenleistung, die von der Ausweitung der „Zwangsgebüh- jederzeit bestellt (oder abbestellt) werden ren“ und dem gebührenfressenden Mon- ➧ Stephan Kolbe kann. Nein, die Gebühren sollen vielmehr ster öffentlich-rechtlicher Rundfunk sei dafür sorgen, dass ein öffentlich-rechtlicher zweierlei angemerkt: Es sind die Länder, Rundfunk existieren und seinem Pro- die über das Gebührenmodell entscheiden, grammauftrag nachkommen kann. Dieser nicht die Anstalten. Und: Der neue Beitrag Stephan Kolbe ist besteht bekanntlich darin, der Bevölke- wird deutlich gerechter sein als die bishe- Koordinator für rung ein vielfältiges und unabhängiges rige Gebühr. Weil eben nicht mehr danach Medienpolitik beim Medienangebot zu liefern in den Berei- gefragt wird, ob und wenn ja welche und ver.di-Bundesvor- chen Information, Bildung, Kultur, Be- wie viele Empfangsgeräte jemand bereit- stand sowie freier ratung und(!) Unterhaltung. Und das auf hält. Und weil endlich auch die Nichtzah- Redakteur. Sein allen relevanten Verbreitungswegen. lenden zur Kasse gebeten werden, die bis- Themenschwerpunkt t

Um dies zu gewährleisten, braucht der her auf Kosten der Zahlenden vom öffent- a ist der öffentlich- v i r p

öffentlich-rechtliche Rundfunk eine siche- lich-rechtlichen Rundfunk profitiert ha- : rechtliche Rundfunk. o t o re Finanzierung. Eine Finanzierung, die ben. F

6 M 11.2010 porträt r e n l l ö S k n a r F : o t o F Motor und Prellbock Robert Haberer, engagierter Betriebsrat bei der Ostsee-Zeitung

Von Dieter Hanisch | Einen Termin mit sondern leistet als Online-Redakteur alle hauses am Rostocker Steintor eilt, um mit Robert Haberer zu bekommen, ist gar üblichen Dienste inklusive Wochenend- den gewerkschaftlichen Vertrauensleuten nicht so einfach. Sein Redakteursschreib- bereitschaft: „So kann ich aus eigener Flugblätter zu verteilen, bevor es – nach ei- tisch steht in Rostock bei der Ostsee-Zei- Anschauung beurteilen, wie die vom ner schnellen Absprache der Tagesaufgaben tung (OZ), doch der 37-Jährige ist häufig Betriebsrat in der Einigungsstelle durch- im Betriebsratsbüro – an den Newsdesk auf Achse. Er geht im Hamburger Gewerk- gesetzte Arbeitszeitvereinbarung für die geht – 9:30 Uhr soll schließlich der neue schaftshaus genauso ein und aus wie im Redaktion funktioniert.“ Zwischendurch Aufmacher auf Ostseezeitung.de stehen. ver.di-Fachbereich 8 in Berlin. Dort ist wandert sein Blick immer wieder auf sein Aktuell setzt sich die Belegschaft der seine Meinung ebenso gefragt wie im iPad, das er praktisch überall dabei hat – OZ für angemessene Tarifverträge und faire Schweriner Landtag, wenn es etwa um womit er den Newsdesk quasi vorlebt. Honorare ein. Bei allen tariflichen und be- eine Anhörung zur Medienpolitik in Meck- Journalist ist sein Traumberuf. Die er- trieblichen Auseinandersetzungen wie zu- lenburg-Vorpommern geht. Ein solides sten elf Lebensjahre verbrachte er in Thü- letzt Ende Oktober geht die Belegschaft Zeitmanagement ist da lebenswichtig. ringen. Mit dem Umzug gen Norden be- seit Jahren auf die Straße. Das „Wir-Gefühl“, Schnell hat Haberer festgestellt, dass kam er als Schüler bereits die Chance, für Entschlossenheit, die Sensibilisierung und die betrieblichen Auseinandersetzungen den damaligen Sender Radio Mecklen- Beteiligung der Kollegen, nur damit lassen bei seiner Zeitung auch in den anderen burg-Vorpommern Beiträge abzuliefern, sich Erfolge erzielen. Solidarität und Zu- Verlagshäusern im Nordosten an der Tages- der 1991 im NDR aufging. Es folgte die sammenhalt sind nach seinen Worten im- ordnung sind. Die Vielfalt in der Zeitungs- Mitarbeit als „Freier“ für die Schweriner mer wieder neu gefordert, damit sie nicht landschaft und die journalistische Quali- Volkszeitung (SVZ) und anschließend ein zu reinen Floskeln verkommen. tät drohen durch eine zunehmende Kon- Volontariat bei der SVZ. Dann ging es zu Zeitgemäße Gewerkschaftsarbeit heißt zentration und ständige Einsparungen auf seiner heutigen Wirkungsstätte, der OZ. für den Irland-Liebhaber Mobilisierung, der Strecke zu bleiben. Längst sind die Zei- Teambildung, Arbeitsgruppen und Moti- tungshäuser in Rostock, Schwerin und Solidarität und Zusammenhalt vationstraining. „Warum soll eine Mitglie- Neubrandenburg Bestandteile westdeut- derversammlung nicht auch mal ein Som- scher Konzerne geworden, in denen in Der Vater einer siebenjährigen Toch- merfest sein?“ Er steht dem dju-Landes- den vergangenen Jahren kontinuierlich ter und eines dreijährigen Sohnes ist seit vorstand in den Landesbezirken Nord und Personal abgebaut wurde. Die Unabhän- 1994 Gewerkschaftsmitglied, seit 1998 Be- Hamburg vor und gehört zum Landesvor- gigkeit und die Präsenz der „vierten Ge- triebsrat und seit 2006 Vorsitzender der stand in der Fachgruppe Medien. Zahlen walt“ laufen Gefahr, zurückgeschraubt zu betrieblichen Arbeitnehmervertretung, die lügen bekanntlich nicht. Demnach kann werden. aktuell neun Mitglieder zählt. Fragt man sich seine Arbeit sehen lassen, denn trotz Aus dieser Analyse ist 2007 die bun- ihn, welche Eigenschaften einen guten Be- sinkenden Beschäftigtenzahlen gibt es einen desweit einmalige Initiative „Unser Land triebsrat ausmachen, nennt er Beharrlich- wachsenden gewerkschaftlichen Organisie- braucht seine Zeitungen. Qualität und Viel- keit, strategisches Denken und Konflikt- rungsgrad. falt sichern“ (www.qualitaet-und-vielfalt- fähigkeit – ohne ein „dickes Fell“ dürften Doch der leidenschaftliche Apple- sichern.de) entstanden, die gemeinsam die Felle nämlich sehr schnell davon- User ist kein Freund von Lobeshymnen vom DGB, vom Deutschen Journalisten- schwimmen. Eine kluge Vernetzung ist da auf seine Person. Dass er auch in den eige- Verband und ver.di getragen wird. Robert hilfreich, früh auf den Beinen zu sein nen Gremien ganz ohne Bescheidenheit Haberer war von Beginn an einer der Mo- ebenfalls. Schneller zu sein als andere – im hart in der Sache für seine Überzeugung toren dieser medienpolitischen Offensive. Medienwettbewerb ein Muss für Nachrich- eintritt, bringt ihm neben Gegenwehr zu- Allzu oft muss er in seiner Funktion als Be- tenredakteure! Davon kann auch Haberer gleich anerkennenden Respekt ein. Der triebsratsvorsitzender bei der OZ aber auch als Frühaufsteher ein Lied singen, etwa stellvertretende Madsack-Konzernbetriebs- in die Rolle des Puffers und Prellbocks wenn bereits um kurz vor 6 Uhr sein We- rat Rainer Butenschön unterstreicht dies: schlüpfen. Obwohl das Amt des Vorsitzen- cker Alarmtöne von sich gibt und er nach „Robert Haberer ist ein tatkräftiger Analy- den eine Freistellung nahe legen würde, einer Stunde Online-Produktion am hei- tiker und Stratege, mit dem ich mich kon- nimmt Haberer diese nicht in Anspruch, mischen Schreibtisch vors Tor des Presse- struktiv streiten kann.“ ■

M 11.2010 7 titelthemzukaunft zeitung Auf dem Weg zum digitalen Kiosk

Sinkende Auflagen und stagnierende Werbemärkte zwingen die zu können, haben sich bislang nicht er- füllt. Das sogenannte Behavioral Targe- Zeitungsbranche zum Umdenken. Vor allem im Internet soll künftig ting ermöglicht es zwar, Besucher einzel- mehr Umsatz gemacht werden. Entscheidend dafür ist, dass die ner Websites nur mit Werbebannern sol- Verlage ihre Leser davon überzeugen, für Online-Inhalte Geld auszu- cher Produkte zu konfrontieren, die ihren Interessen entsprechen. Die Summe der geben. Dabei hoffen die Zeitungshäuser auch auf mobile Endgeräte, so erzielten Werbekontakte aber ist am mit denen jederzeit auf WWW-Angebote zugegriffen werden kann. Ende in der Regel so klein, dass dabei für Zeitungshäuser im Internet kaum nen- nenswerte Erlöse herausspringen. Von Matthias Kurp Etwa zwei Drittel aller Online-Werbe- Eins von vielen Beispielen: iPad Magazine umsätze landen bei Google. Auf Medien- Es geht um E-Publishing und Paid Con- im Kiosk von Pressekatalog.de und Nachrichtenseiten, zu denen auch tent, um Digital Devices, Social Media die Angebote der Zeitungsverlage zählen, oder Behavioral Targeting. Wenn dieser entfallen Experten-Schätzungen zufolge Tage bei Medienkongressen über die lediglich zehn Prozent der Online-Werbe- Zukunft der Zeitungen diskutiert wird, einnahmen. Während etwa der deutsche stammt das Vokabular aus dem Englischen. Free-TV-Markt gut von den Erlösen seiner Das World Wide Web diktiert die Agenda, Werbespots leben kann, lohnt sich das und mancher Prophet schwärmt bereits Geschäft mit dem Online-Advertising nur von der papierlosen Zeitung. Noch aber für wenige, besonders reichweitenstarke handelt es sich bei den Internet-Aktivi- Angebote. So gilt etwa Spiegel Online mit täten fast aller deutschen Zeitungs- und inzwischen fast zehn Millionen Nutzern Zeitschriftenverlage eher um strategische monatlich (Unique User) seit fünf Jahren Investments, die durch die Erlöse aus dem als profitabel. Ähnlich große Reichweiten Stammgeschäft mit gedruckten Produkten aber bleiben für die meisten Zeitungstitel quersubventioniert werden. ein Wunschtraum: Etwa die Hälfte aller „Es gibt in Deutschland bisher kein Blätter verbucht pro Monat nämlich ma- journalistisches Informationsportal, das ximal 100.000 Online-Nutzer. Von Erfol- eine angemessene Verzinsung auf das ein- gen wie dem des Internetangebotes der gesetzte Kapital verdient. Die Mehrheit New York Times, das im zweiten Quartal schreibt Verluste“, klagte im September etwa 16 Prozent der Gesamterlöse des Springers Konzerngeschäftsführer für US-Verlagshauses beisteuerte, können Public Affairs, Christoph Keese, beim Zei- deutsche Zeitungsverleger nur träumen. tungskongress in Essen. „Wir alle haben lange Zeit geglaubt, dass man journalis- Gratis-Mentalität tische Inhalte über Online-Werbung re- finanzieren könnte. Das klappt definitiv Nach Angaben des Bundesverbandes nicht“, ergänzte Burda-Vorstand Philipp Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) Welte bei einem Interview in Horizont. machen die Online-Einnahmen in der Der Grund für das Scheitern rein über Bundesrepublik noch weniger als zehn den Werbemarkt finanzierter Online-Ge- Prozent aller Umsätze von Tages- und schäftsmodelle liegt vor allem im überaus Wochenzeitungen aus. Darin enthalten großen Angebot freier Werbeflächen, die sind nicht nur Werbeerlöse, sondern auch im Internet unbegrenzt zur Verfügung andere Geschäftsfelder. stehen. Deshalb lassen sich online nur Deutsche Zeitungsverlage, die – wie Anzeigenpreise durchsetzen, die lediglich zum Beispiel die Axel Springer AG oder einen Bruchteil der Print-Tarife ausmachen. die Verlagsgruppe Holtzbrinck – im Inter- Hoffnungen der Verlage, im Internet hö- net erfolgreich sind, erwirtschaften ent- here Tausender-Kontakt-Preise (TKP) auf- sprechende Erträge vor allem in Online- grund geringer Streuverluste durchsetzen Geschäftsfeldern jenseits ihres journalis-

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tischen Stammgeschäftes. Dass etwa bei die Londoner Times bis zu zwei Drittel Springer im ersten Halbjahr der Bereich ihrer Online-Nutzer ein, als sie ihr Web- Digitale Medien ein Viertel des Umsatzes Angebot Mitte des Jahres nur noch für ausmachte, hat der Verlag vor allem Be- zahlungswillige Kunden zur Verfügung reichen wie den Online-Rubrikenanzeigen stellte. Mit den verlorenen Reichweiten (Immonet, Stepstone) oder dem Internet- sinken automatisch auch die Werbeein- Werbevermarkter Zanox zu verdanken. nahmen. Deshalb versuchen die meisten Holtzbrinck setzt auf Social-Media-Platt- Zeitungsverlage, ihre Leser nur ganz vor- formen (StudiVZ, SchülerVZ etc.) und hat sichtig an das Bezahlen von Inhalten zu sich darüber hinaus mit Risikokapital an gewöhnen. Zum Beispiel setzen seit etwa mehr als vierzig Internetfirmen beteiligt einem Jahr die Springer-Blätter Berliner (u.a. MyHammer, Parship, Zalando). Morgenpost und Hamburger Abendblatt auf Das ursprüngliche Geschäftsmodell eine Mischung aus kostenlosen und kos- der Zeitungsverlage, bei dem publizisti- tenpflichtigen Angeboten („Freemium“). sche Inhalte mit der Kombination aus Nutznießer in Hamburg war prompt die Vertriebs- und Werbeerlösen finanziert konkurrierende Morgenpost, die ohne Be- werden, scheitert im World Wide Web zahlbarriere ihre Nutzerzahlen und damit auch an der weit verbreiteten Gratis-Men- die Werbeeinnahmen steigern konnte. talität. Zwar betreiben bereits mehr als Im Ausland setzen Titel wie die fünfzig Prozent der deutschen Zeitungs- Financial Times, das Wall Street Journal und verlage kostenpflichtige Angebote im die New York Times (ab 2011) auf abge- Internet. Doch die Bereitschaft der Leser, stufte Bezahlmodelle (Metered Payment). für Archiv-Beiträge oder E-Paper-Ausgaben, Dabei sind zwar alle Artikel grundsätzlich also PDF-Dateien der Druckausgaben, für alle zugänglich. Allerdings dürfen die Geld zu zahlen, ist gering. Hinzu kommt, Nutzer nur eine bestimmte Zahl von Be- dass es im Internet an einem einfachen richten kostenlos abrufen, bevor sie zur und breit akzeptierten Verfahren zum Kasse gebeten werden. Auf diese Weise Bezahlen kleinerer Beträge fehlt, wie sie bleiben die Online-Angebote dieser Titel zum Beispiel für einzelne Artikel abge- auch weiterhin für Suchmaschinen, Blog- rechnet werden (Micropayment). ger und soziale Netzwerke erreichbar, was sich positiv auf die Reichweite auswirkt. Paid Content Mobile Media Ohnehin klicke der durchschnittliche Leser nur etwa alle fünf Tage eine Zei- Die Zeitungsverlage und alle anderen tungsseite an, fanden Katja Riefler und Anbieter journalistischer Inhalte haben es Robin Meyer-Lucht heraus, die im Auf- versäumt, im World Wide Web den Wert trag des BDZV nach Potenzialen für Be- ihrer Produkte zu unterstreichen. Die Fol- zahlangebote (Paid Content) suchten. An- ge ist oft Qualitätsjournalismus zum Null- gesichts solch niedriger Reichweiten blei- tarif. Während die Zahlungsbereitschaft ben nur geringe Spielräume. Die Zahl der im stationären Internet gering ist, schei- Abonnements von E-Paper-Ausgaben liegt nen die Kunden bei mobilen Online-An- bundesweit derzeit bei nur etwa 100.000. geboten hingegen eher bereit, ein Entgelt Auf jedes der 457 unterschiedlichen zu akzeptieren. Deshalb setzen viele Ver- E-Paper-Angebote deutscher Zeitungen lage nun große Hoffnungen auf den soge- entfallen also durchschnittlich nur etwa nannten Mobile-Media-Sektor. Vor allem 220 Abonnenten. Besitzer moderner Smartphones sind es Riefler und Lucht stellten bei ihrer nämlich bereits gewohnt, für mobile Ser- Untersuchung fest, dass etwa jedes zweite vices wie zum Beispiel iPhone-Applikatio- der befragten Zeitungshäuser nicht mehr nen (Apps) Geld zu bezahlen. Nach An- als 40.000 Euro Jahresumsatz mit Paid gaben des BDZV bieten bereits mehr als Content macht. Nur etwa jeder zehnte vierzig deutsche Zeitungshäuser spezielle Deutsche, so fand die Gesellschaft für Applikationen für das iPhone an, viele Konsumforschung (GfK) heraus, ist be- davon sind kostenlos. reit, für News im Netz etwas zu bezahlen. Zu den Anwendungen des mobilen Die Berater der Boston Consulting Group Internets, die dauerhaft gute Erfolgschan- hingegen gehen von einer größeren Ak- cen haben, zählen insbesondere ortsbezo- 8 F x

zeptanz für journalistische Online- und E gene Dienste. So stellte etwa die Süddeut- E j x

Mobile-Media-Angebote aus: Sie ermittel- H sche Zeitung im Oktober eine iPhone-App Z 7 b

ten, dass immerhin ein Viertel der Bevöl- = vor, die für 5,99 Euro sechzig ausgesuchte v ? h c

kerung etwa fünf Euro pro Monat zu zah- t Radtouren illustriert. Dank GPS-Funktion a w len bereit sei. / können Smartphone-Nutzer unterwegs m o c .

Bei ihren Versuchen, kostenfreie e jederzeit auf topografischen Karten erken- b u t

Internetangebote in Paid Content umzu- u nen, wo sie sich gerade befinden. Und o y . wandeln, befinden sich die Zeitungsver- w noch ein Beispiel: Eine Applikation des w w : lage in einem Dilemma. So büßte etwa r Konstanzer Südkuriers ermöglicht es, dass e d l i B

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Nachrichten per GPS jeweils für den Auf- halb kann dieses nur kostenfrei sein“, ren zu müssen. Im Englischen wurde da- enthaltsort von Smartphone-Besitzern argumentiert Werneke, der bei ver.di für für der Begriff „Frenemy“ (als Mischung regionalisiert werden. den Fachbereich Medien zuständig ist. aus Friend und Enemy) geprägt. Die meisten Mobile-Media-Applika- Der Online-Marktanteil von tages- tionen, die von deutschen Zeitungen der- schau.de liegt bei etwa vier Prozent, ist Digitaler Kiosk zeit angeboten werden, beschränken sich also für die Wettbewerber eigentlich keine allerdings auf klassische Zeitungsinhalte, große Gefahr. Offenbar aber haben die Deutschlands Zeitungshäuser müssen die als E-Paper auf Smartphone-Displays Zeitungsverlage Angst vor einem Damm- sich an ein neues Zeitalter des elektroni- übertragen werden. In Apples AppStore bruch. „Wenn man das weiterdenkt, schen Publizierens gewöhnen. Einerseits befinden sich mittlerweile mehr als drei- dann ist das die Eröffnung der öffentlich- lassen sich im Internet Kosten für Druck ßig Angebote deutscher Zeitungshäuser. rechtlichen elektronischen Zeitung“, kri- und Vertrieb sparen, andererseits tauchen Zu den ersten, die bereits Ende 2009 star- tisierte BDZV-Präsident Helmut Heinen in ganz neue Wettbewerber auf. Galten ak- teten, gehörten Ableger der Springer-Titel Essen. Die Branche droht deshalb erneut tuelle Printmedien mindestens zwei Jahr- Bild und Welt. Im September meldete der mit einer Beschwerde bei der EU-Kom- hunderte lang als unverzichtbarer Inter- Verlag, seit dem Start seien bereits etwa mission. Die Brüsseler Behörde hatte mit mediär, also Mittler, zwischen Journalis- 240.000 Apps verkauft worden. einem Beihilfe-Verfahren so lange Druck ten und Publikum, kann diese Funktion Springer-Vorstandschef Mathias Döpf- auf die deutsche Medienpolitik ausgeübt, im World Wide Web auch von Plattformen ner, der bereits seit mehr als zwei Jahren bis es zu einer strengeren Regulierung wie dem AppStore übernommen werden. neue digitale Verlagsgeschäftsfelder for- kam. Die inzwischen für ARD und ZDF Apple hat dabei entscheidende Vorteile: ciert, schwärmte Mitte Oktober bei den per Drei-Stufen-Test verabschiedeten Tele- Das Unternehmen verfügt bereits über Medientagen München von einer „neuen medienkonzepte haben das öffentlich- ein Online-Abrechnungssystem, erhält Ära der Technologie, bei der wir erst am rechtliche Online-Angebot deutlich redu- wertvolle Kundendaten, hat kaum Kos- Anfang stehen“. Gemeint war vor allem ziert – teilweise, so rechneten die Inten- ten, muss aber an den Einnahmen betei- die neue Generation der Smartphones danten vor, um bis zu achtzig Prozent. ligt werden. und Tablet-PCs (Digital Devices). Voraus- „Mit den Apps werden keine neuen Ange- Mittlerweile müht sich die Verlags- setzung aber seien einfache Bedienbarkeit bote geschaffen, sondern wird lediglich branche darum, für das Geschäft mit dem und optimierte Bezahlsysteme. Die neuen deren Auffindbarkeit auf iPhones und mobilen Internet eigene Online-Kioske Touchscreen-Endgeräte, so lobte Döpfner, vergleichbaren Geräten erleichtert“, zu etablieren. Anfang Oktober starteten kämen traditionellen Lesegewohnheiten warnt Werneke davor, öffentlich-rechtli- Bertelsmann und der Deutsche Presse- entgegen und ermöglichten einen beque- che Anbieter nicht an neuen technologi- Vertrieb (DPV) den Dienst Pubbles. Das men „Lean-Back-Medienkonsum“. Vor- schen Plattformen partizipieren zu lassen. verlagsübergreifende Angebot soll allen aussetzung für geschäftliche Erfolge mit Verlegern offen stehen und Inhalte so- digitalen Inhalten sei allerdings, dass die Freund und Feind zugleich wohl für stationäre Online-PCs als auch Branche zwei große Gefahren abwehre: für mobile Endgeräte offerieren. Noch die Gratis-Mentalität von Online-Nutzern Vor allem moderne Tablet-PCs wie aber ist das Sortiment gering. Drei Wo- und die Konkurrenz der öffentlich-recht- Apples iPad, die ähnlich wie die Zeitung chen nach der Eröffnung des virtuellen lichen Programmanbieter. überall mit hin genommen werden kön- Kiosks konnten Zeitungsleser komplett nen, ermöglichen es den Verlagen, in nur auf das Handelsblatt (2,10 Euro), die Tagesschau-App Online-Magazine auch Bewegtbilder zu Westdeutsche Allgemeine Zeitung (1,20) integrieren (siehe Seite 11). Auf den fla- und den Nordkurier (1,10 Euro) zugreifen. Döpfner forderte in München, ARD chen Touchscreens nähern sich die Medien Damit die Online-Versionen den gedruck - und ZDF müssten dazu verpflichtet wer- Print und TV noch weiter an. Erneute ten Ausgaben nicht den Rang ablaufen, den, ihre öffentlich-rechtlichen Mobile- Konflikte zwischen Zeitungsverlegern und entsprechen alle Pubbles-Preise denen, Media-Applikationen ausschließlich ge- öffentlich-rechtlichen Programmanbie- die auch im Einzelhandel beim Erwerb gen eine zusätzliche Gebühr anbieten zu tern sind also vorprogrammiert. Entschei- der Papierversionen gezahlt werden müs- dürfen. Vor allem die geplante Tages- dender aber wird es für die Printbranche sen. Andernfalls, so fürchten die Verlage, schau-App der ARD ist aus Sicht der Zei- sein, sich gegen die Global Player und könnten die digitalen Versionen die eige- tungsverlage ein Angebot, das erstens zur deren integrierte Wertschöpfungsketten nen Printausgaben kannibalisieren. inhaltlichen Konkurrenz avanciert und im Internet durchzusetzen. Erst konnte Alle Pubbles-Exemplare beschränken zweitens erneut der ungeliebten Kosten- sich Google als mächtiger Gegenspieler sich auf reine PDF-Kopien der Original- los-Philosophie – von Döpfner auch als etablieren, inzwischen drohen auch Ap- zeitungen. Zusätzliche Multimedia-Ele- „Web-Kommunismus“ bezeichnet – Vor- ple oder Facebook zu wichtigen Agenten mente suchen die Kunden vergebens, so schub leistet. im Netz zu werden. dass sich der Mehrwert für die Verbrau- Frank Werneke, stellvertretender „Die tatsächlichen Herausforderun- cher in Grenzen hält, während die Ver - ver.di-Vorsitzender, ist da ganz anderer gen für die Verlage und Medienkonzerne lage Druck- und Vertriebskosten sparen. Meinung. Seiner Ansicht nach müssen die liegen im Wettbewerb mit den Netzkon- Auf die Dauer werden solche Strategien Programmangebote von ARD und ZDF zernen selbst, die zu Inhalteanbietern nicht ausreichen, um sich gegen die Kon- auf allen relevanten technischen Plattfor- und damit Medienunternehmen werden“, kurrenz weiterer Online-Kioske durchzu- men zur Verfügung gestellt werden. Nur prognostiziert Werneke. Facebook und setzen. In den USA, wo auch Amazon so sei sichergestellt, „dass der öffentlich- Google sind für die Verlage Freund und elektronische Zeitungsabonnements ver- rechtliche Rundfunk die Gebührenzahle- Feind zugleich. Einerseits führen Suchma- treibt, verhandelt Apple derzeit mit wich- rinnen und Gebührenzahler auch tatsäch- schinen und Netzwerke Nutzer zu einzel- tigen Verlagen, um multimediale Zei- lich erreicht. Sie haben mit ihrer Rund- nen Internetseiten von Zeitungshäusern, tungsausgaben voranzubringen. Es geht funkgebühr bereits den Beitrag zur Finan- andererseits machen sie ihnen aber auch um Software-Lösungen und Abrechnungs- zierung des Internetangebotes von ARD, Reichweiten und Werbeeinnahmen strei- modelle. Die Deutsche Telekom und Vo- ZDF und Deutschlandfunk geleistet. Des- tig, ohne dafür eigene Inhalte produzie- dafone bereiten ähnliche Projekte vor. n

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e r dards und manchmal auch Inhalte. Große an g Hoffnungen setzen die Verlage deshalb Be l

e r auf den offenen Mobile-Media-Standard e t P /

e Android. Für dieses Smartphone-Betriebs- p l

A p system bietet Google über seinen eigenen of

sy Android-Store bereits etwa 80.000 An- t e wendungen an. Amazon plant Medien - Cou r

d : berichten zufolge ein ähnliches Vertriebs- Bi l modell. Setzen sich für Tablet-PCs keine festen Standards durch, müssen die Ver- lage ihre Inhalte kostenaufwendig jeweils auf unterschiedliche Hersteller abstimmen. Zu den Kosten: Aus Sicht deutscher Zeitungsverlage öffnet das iPad die Tür zu einem wichtigen neuen Markt. Dauerhaft aber wünscht sich der BDZV offene tech- nische Standards, direkte Kundenbezie- hungen, freie Preisgestaltung bei den Inhalten und mehr Wettbewerb bei den Hardware-Anbietern, der zu sinkenden Preise führen soll. Noch gilt das iPad nämlich für den Massenmarkt als zu teu- er: Wer sich ein iPad leisten will, muss dafür zwischen 499 Euro (WLAN-Modell Smartes mit 16 GByte) und 814 Euro (UMTS- Modell mit 64 GByte) ausgeben. Hinzu kommen Kosten für die passende Online- Verbindung, die je nach Anbieter und Download-Volumen zwischen zehn und Fingerfood? dreißig Euro pro Monat liegen. Zu den Inhalten: Zurzeit dominieren Zeitungsbranche erhofft sich von Computer-Tablets wahre Wunder meist PDF-Versionen der Printinhalte die iPad-Angebote deutscher Zeitungsverlage. Dauerhaft aber sollen weitere Funktionen Für den ehemaligen WAZ- und Bertels- auftritt. „Statt komplexer Software gibt es hinzukommen. So können etwa Zeit-Leser mann-Manager Werner Lauff ist die Sache dort smartes Fingerfood“, preist Werner schon jetzt Artikel via App kommentie- klar: Es sei zu erwarten, dass „Tablets ein Lauff die Vorteile des neuen Mediums, ren, binden vor allem die großen Verlage integraler Bestandteil des Alltags werden, das ideal fürs passive Konsumieren von auch Videos in die Apps ein und suchen auch weil sie zur rechten Zeit kommen: Medieninhalten sei („Lean Back“). alle nach neuen Formen des multimedia- Die Menschen werden immer mobiler und Zu den Anbietern: Außer Springer len Storytelling. Schließlich reicht bei Ta- wollen auch mobil informiert werden“, (Bild, Welt) setzen inzwischen auch blet-PCs eine Fingerberührung auf dem erklärte der Experte, der inzwischen als Die Zeit, die Frankfurter Rundschau oder Touchscreen, um vom Text zum ergän- selbständiger Berater arbeitet, während die Heilbronner Stimme auf Applikationen zenden Video zu wechseln. der Medientage München. Lauff hat im (Apps) für das iPad. Andere Redaktionen, Zu den Perspektiven: Um beim Wett- Auftrag des Bundesverbandes Deutscher wie etwa die des Kölner-Stadt-Anzeigers bewerb gegen andere Inhalteanbieter mit- Zeitungsverleger (BDZV) eine Studie über und der Schwäbischen Zeitung stehen in halten zu können, müssen die Zeitungs- Casual Devices, also Smartphones oder den Startlöchern. Ralf Geisenhanslüke, häuser schnell reagieren. Zurzeit domi- Tablet-PCs, erstellt. Vor allem von Geräten Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, nierten virtuelle Spiele den iPad-Markt, wie Apples iPad erhofft sich die Zeitungs- freut sich, dank des iPad bestehe die berichtete Kristina Sabelström Möller An- branche zurzeit wahre Wunderdinge. Möglichkeit, „endlich mal Geld“ im Digi- fang Oktober beim World Editors Forum Zur Technik: Die Tablet-PC-Nachfrage talen zu verdienen. in Hamburg. Die Expertin des Weltver- steigt. Inzwischen bieten auch Samsung, Zur Vermarktung: Zurzeit beherrscht bandes der Zeitungen und Nachrichten- Toshiba, Hewlett-Packard und WeTab re- eindeutig Apples iPad die Tablet-PC-Szene: medien (WAN-IFRA) verwies auf eine lativ leichte, flache Digital-Tafeln an, die Keine andere Marke versteht es derzeit Studie, der zufolge neunzig Prozent der über einen berührungsempfindlichen besser, Kultur, Kommunikation und Kom- Nutzer vor allem Games auf ihr iPad laden. Bildschirm (Touchscreen) intuitiv bedient merz derart geschickt zu kombinieren, „Nur bis zu vier Prozent der Downloads werden können. Die neue Gerätegenera- dass ihre Endgeräte Kult werden. Vor allem sind News“, berichtete Sabelström Möller, tion bildet bunte Magazinseiten ebenso aber verfügt Apple mit seinem AppStore die beim Weltverband für den Bereich ab wie Video-Dateien, ist leicht transpor- über eine Plattform, über die Apps be- Meinungsforschung zuständig ist. Elek- tabel, benötigt keine Kabelverbindung, zogen und auch abgerechnet werden tronische Spiele sind leicht programmier- verfügt aber dennoch (via Mobilfunk) über können. Der Preis dafür ist aus Sicht der bar, funktionieren in allen Sprachen und eine Online-Verbindung. Tablets und Zeitungsverlage allerdings recht hoch: bieten für viele Konsumenten, die Hunger Smartphones seien die Zeitungen und Schließlich verlangt Apple in der Regel auf digitales Fastfood haben, vermutlich Zeitschriften der Zukunft, jubelt Springers eine Umsatzbeteiligung, behält alle Kun- den größeren Reiz als die virtuelle News- Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner, dendaten für sich und macht strenge Vor- Nahrung aus der Nachrichtenwelt. wann immer er bei Medienkongressen schriften in Bezug auf Programmierstan- Matthias Kurp n

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ratschefin, die seit etwa 25 Jahren im Haus ist, noch nie persönlich empfangen“ habe: „Das kann sein. Ich wüsste auch nicht, worüber ich ein konstruktives Gespräch mit ihr führen sollte.“ Es ist ein weites Feld, das der Gutsherr Bauer wirtschaftlich und redaktionell zu beackern hat: 308 Zeitschriften in 14 Län- dern auf drei Kontinenten, davon 46 Zeit- schriften in Deutschland. Geschäftsbe- richt der Bauer Media Group: „Jeder zweite Deutsche liest eine Zeitschrift aus dem Hause Bauer.“ Es sind die Segmente Frau- en-, Jugend- und Programmzeitschriften. Protest von Bauer-Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen Aufgrund niedriger Copypreise können hohe Auflagezahlen erzielt werden. Die auflagenstärksten Titel sind tv14 mit über zwei Millionen und TV Movie mit ca. 1,6 Millionen verkauften Exemplaren. Nur eine Tageszeitung, die Volksstimme aus Bauer nach Magdeburg, gehört zum Bauer-Imperium. An RTL II ist der Konzern mit 31,5 Prozent und an Radio Hamburg mit 25 Prozent beteiligt. Auch der Pabel-Moewig-Verlag (u.a. Perry Rhodan, Der Landser, Bussy Gutsherrenart Bär und Militär und Geschichte) und die Vertriebsgesellschaft VU Verlagsunion KG Welle der Solidarität nach Kündigung der Konzernbetriebsrätin gehören zu 100 Prozent dem Hamburger Verleger. Etwa seit 1980 engagiert sich Bauer Der Hamburger Bauer-Verlag blickt auf ein für die Linke in der Hamburger Bürger- weltweit im Ausland. Die beiden Schwer- erfolgreiches Geschäftsjahr 2009 zurück: schaft sitzt, ist keine freigestellte Betriebs- punkte sind heute England und Polen. „Das gegen den allgemeinen Branchentrend rätin, sondern arbeitet immer noch in ihrer Das polnische Radiounternehmen Broker erzielte Wachstum der Bauer Media Group Redaktion. Und hier liegt das Problem, der FM, das mit dem Radio RMF zum meistge- ist in erster Linie auf Auslandsakquisitionen Hebel, die Möglichkeit oder „die Metho- hörten Sender in Polen gehört, ist im Besitz zurückzuführen: Gegenüber dem Vorjahr de“, so Hamburgs ver.di-Landesbezirks- der Bauer Media Group. In Großbritannien wird der Konzernumsatz 2009 damit um leiter Wolfgang Rose, „mit der Bauer sich ist Bauer mit 38 Sendern zweitgrößter kom- rund 275 Millionen Euro auf voraussichtlich einer unliebsamen und aktiven Betriebs- merzieller Radiobetreiber und mit Blättern 2,06 Milliarden Euro steigen.“ Bauer als Glo- rätin entledigen“ will. Für ihre diversen wie Yours, FHM, Grazzia oder Closer bal Winner: 308 Zeitschriften in 14 Ländern Aktivitäten als Betriebsrätin, Gewerk- größter Zeitschriftenverlag des Landes. auf drei Kontinenten, davon 46 Zeitschriften schaftlerin oder Politikerin, die in die Ar- Der Bauer-Geschäftsbericht 2009: „Zum mit nahezu 31 Millionen Leser allein in beitszeit fallen, muss sich Artus in der Anteilsbesitz der Bauer Verlagsgruppe ge- Deutschland; rund 9.000 Mitarbeiter welt- Redaktion und beim Arbeitgeber ab- und hörten im Jahr 2008 insgesamt 238 Unter- weit. Doch mit denen tut sich der Hamburger danach wieder anmelden. Akribisch führte nehmen (Vorjahr: 168 Unternehmen). In Familienbetrieb des Öfteren sehr schwer. der Bauer-Verlag Buch, fixierte über Jahre den Konzernabschluss zum 31. Dezember Das jüngste Beispiel: Der Kündigungsver- auf knapp 150 Seiten betriebliches In und 2008 wurden neben der Heinrich Bauer such gegen die Konzerbetriebsratsvorsit- Out, Anlass und Uhrzeit und bewertete Verlag KG (Mutterunternehmen) insgesamt zende Kersten Artus. nach eigenem Ermessen eine „beharrliche 183 in- und ausländische Gesellschaften Arbeitsverweigerung“. So auch im letzten, (unmittelbare und mittelbare Beteiligun- Seit 28 Jahren arbeitet die heute 46-Jährige dem Begehren zur fristlosen Kündigung gen) sowie 17 assoziierte Unternehmen bei Bauer. Erst absolvierte sie eine Ausbil- zugrunde liegenden Fall: Kersten Artus einbezogen.“ dung zur Verlagskauffrau, danach war sie habe ungenehmigt an einer ver.di-Vor- Die Rechtsform dieser weltweiten als Pressedokumentarin tätig. Vor zwölf standssitzung teilgenommen. Bauer Media Group ist eine KG mit Haupt- Jahren dann ein Volontariat. Heute ist sie sitz in der Hamburger Burchardstraße. als Redakteurin bei der Zeitschrift Fernseh- Kein Respekt vor Mitbestimmung Hier hält der inzwischen 71-Jährige Heinz woche beschäftigt. Und: Seit 1983 ist Kers- Bauer immer noch die Zügel fest in der ten Artus mit einer Unterbrechung von Das nennt ver.di-Sekretär Wolfgang Hand, kümmert sich vor allem um die vier Jahren im Betriebsrat. Zurzeit als Vor- Rose knapp und klar „Gutsherrenart“. Bereiche Druck, Vertrieb und das wach- sitzende des Konzerbetriebsrates der Und Rose weiter: „Das Vorgehen des Ar- sende Auslandsgeschäft. Aber er bereitet Yvonne Bauer Redaktions KG. beitgebers zeigt, wie wenig er Interessen- auch seine Nachfolge vor. Als „kühle Kron- Der Betriebsrätin wird das Leben als vertretung und Mitbestimmung im Be- prinzessin“ (Die Welt) wird seine zweit- Interessenvertreterin schwer gemacht, trieb respektiert.“ Inhaltlich liegen da Rose jüngste Tochter Yvonne seit dem vergan- aber von Mobbing will und möchte nie- und der Verleger Heinz Bauer nicht weit genen Jahr gehandelt und aufgebaut – und mand sprechen. Fakt ist aber: Kersten Artus, auseinander. Bauer beantwortete in einem das deutsche Bauer Unternehmen umge- die außerdem noch Mitglied im Hambur- Spiegel-Interview im vergangenen Jahr die baut. War der Konzern in der Vergangen- ger ver.di-Landesvorstand ist und zudem Frage, ob es stimme, dass er seine „Betriebs- heit schon berüchtigt für seine „Verbauer-

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sierung“, für die Zersplitterung größerer GmbHs sind so klein, dass bei betriebsbe- Parlaments. Abgeordnete aller vier Fraktio- Einheiten in kleinere, eigenständige KGs dingten Kündigungen kein Sozialplan nen (CDU, SPD, GAL, DIE LINKE) unter- mit untergegliederten GmbHs, so ging es mehr zum Tragen kommt. zeichneten einen Aufruf: „Als Abgeord- jetzt munter weiter mit Ausgliederung, Der Druck auf die Bauer-Angestellten nete der Hamburger Bürgerschaft erwarten Outsourcing und Neugründungen. Als hat sich in den vergangenen Jahren wir, dass der Bauer-Verlag die Wahrneh- „Dienstleister“ für die Bauer Media Group enorm verstärkt. Der Verlag ist nicht tarif- mung demokratischer Rechte durch Kers- wurden gegründet: die Yvonne Bauer Re- gebunden, Tarifgehälter sind für Neuein- ten Artus respektiert und die fristlose daktions KG, zuständig für die Redaktio- steiger ein Traum. Hinzu kommt ein Kündigung gegen sie zurücknimmt:“ nen, und die Yvonne Bauer Service KG, zu wahnsinniger Leistungsdruck in den Die Liste der Solidaritätserklärungen der zwei Call-Center in Magdeburg ge- Redaktionen. In einem Gespräch mit dem ist lang: dju, Fachgruppe Medien, der DJV, hören. DJV-Organ Der Journalist sagte die Konzern- die Bauerkonzernbetriebsräte, die Betriebs- betriebsratsvorsitzende der Yvonne Bauer räte von etlichen Hamburger Verlagen In kleine GmbHs zersplittert Redaktions KG Kersten Artus: „Ich möchte (Spiegel, Gruner + Jahr, Springer, Jahres- nicht wissen, was hier alles an Tabletten, zeitenverlag, Zeit und Zeitonline, Ham- Aus den ehemaligen Edelstein-KGs auch an Aufpuschmitteln geschluckt wird.“ burger Morgenpost, DVV Media Group, wie der Achat-KG, Carat-KG oder Smaragd Ein Satz, gegen den der Bauer-Verlag mit TV Spielfilm, Fit for fun, Cinema, Milch- KG wurden die Redaktionen herausgelöst einer Einstweiligen Verfügung erfolgreich straße). Auf der Seite „ver.di bei Bauer“ und in 14 neue GmbHs überführt. Die vorging. In der Hauptsache hat das (http://bauerverlag.verdi.de/) sind alle So- Folge: Waren früher etwa in der Achat KG Landgericht Hamburg die Verfügung nun lidaritätsschreiben dokumentiert. Und neun Redaktionen mit circa 300 Mitarbei- im Oktober aufgehoben. Beide Parteien Kersten Artus selbst? Auf ihrer Homepage tern beschäftigt, was einen neunköpfigen einigten sich auf Vorschlag des Gerichts (www.kerstenartus.de) schreibt sie: „Ich Betriebsrat mit dem Anspruch auf eine auf einen Vergleich: Kersten Artus wird bin überwältigt von der großen Solidar- Freistellung bedeutete, so sind in den den inkriminierten Satz nicht wieder- ität, die ich erlebe und bin mir einmal neuen und kleineren GmbHs teilweise nur holen. Und das Gericht entschied: Die mehr sicher, dass diese Kündigung nicht noch vier Betriebsräte möglich und eine Verfahrenskosten trägt Bauer. haltbar sein wird.“ Wulf Beleites ■ Doch der Kampf gegen die unbe- queme Betriebsrätin ging weiter und hat ihren vorläufigen Schlusspunkt in dem Kündigungsbegehren erreicht. Dem Ver- Betriebsratswahl bei legeranliegen hat der Betriebsrat nicht Springer Hamburg ungültig zugestimmt, so dass der Verlag jetzt ver- sucht, die Zustimmung beim Hamburger Vor dem Hamburger Arbeitsgericht hat Arbeitsgericht einzuholen. Erster Termin der Springer-Verlag mit seiner Wahl- ist (nach Redaktionsschluss) der 12. No- anfechtung der Betriebsratswahl in vember. Hamburg vom vergangenen März in Eins aber steht jetzt schon fest: Bauer der ersten Runde Erfolg (GZ 16 BV wird es nicht leicht haben. Denn die Soli- 5/10): Die Kammer 16 erklärt die Wahl darität auf betrieblicher, gewerkschaftlich- für ungültig, denn es sei „gegen wesent- er und politischer Ebene ist riesengroß. liche Vorschriften des Wahlverfahrens Wolfgang Rose von ver.di Hamburg verstoßen worden.“ Der gewählte Be- spricht nicht nur von der verlegerischen triebsrat sei „bei Berücksichtigung der „Gutsherrenart“, sondern bekräftigt: „Ehren- im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer amtliches Engagement ist ein demo- zu groß.“ Streitpunkt ist die in den kratisches Grundrecht.“ Und: „Die Kündi- Wählerlisten angeführte Zahl der Wahl- gungsgründe sind vorgeschoben. Bauer berechtigten. Wie schon bei den will sich mit dieser Methode einer unlieb- Wahlen 2002 und 2006 hatte der samen und aktiven Betriebsrätin entledi- Wahlvorstand auch die festen Freien, gen.“ Rose, der ebenso wie Artus in der also die Freien, die fest in die Produk- Hamburger Bürgerschaft sitzt, bekam in tion integriert sind und hausintern Form einer Unterlassungserklärung eine über eigene Telefonnummern und t a v i

r prompte Antwort von Bauer: Darin Mail-Anschriften verfügen, in die Liste p :

s beschweren sich die Bauer-Vertreter über aufgenommen. Damit lag die Zahl der o t o

F eine „tendenziöse, einseitige und vom Wahlberechtigten über 2000, ein Tonfall her völlig inakzeptable Gesamt- 19köpfiger Betriebsrat mit fünf Freistel- Freistellung fällt weg. So wurde die ehema- darstellung“ des Kündigungsvorganges, lungen wurde gewählt. Unter 2000 lige Achat KG in folgende vier GmbHs ges- „eklatante Unwahrheiten“ sowie „Ruf- wären im BR nur 17 Mitglieder mit vier plittet: Bauer Premium GmbH, zuständig schädigung“ und „Verunglimpfung“ des Freistellungen. – Der Betriebsrat hat die für die Yellow-Titel wie , Das Verlages. Rose kontert: „Ich bleibe, als zugelassene Beschwerde vor dem Lan- Neue, Adel exklusiv, ; Bauer Volksvertreter wie als Gewerkschafter, bei desarbeitsgericht eingereicht. „Und Copy Desk GmbH, in der die knapp zehn meiner Meinung, dass der Bauer-Verlag wichtig ist“, so BR-Vorsitzende Inge Schlussredakteure zusammengefasst sind; die Kündigung von Kersten Artus wegen Bocionek: „Zwar hat das Arbeitsgericht Bauer Woman GmbH für die Frauenzeit- ihrer betriebsrätlichen, gewerkschaftlichen die Wahl für ungültig, aber nicht für schriften Tina, Bella, Laura; Bauer Service und politischen Interessenvertretung be- nichtig erklärt.“ Das bedeute: Bis zum Compact GmbH, in der Service-Seiten zu treibt.“ rechtskräftigen Abschluss des Wahlan- den Themen Gesundheit, Ratgeber und So wie Wolfgang Rose (SPD) sehen es fechtungsverfahrens bleibt der gewähl- Reise erstellt werden. Manche der 14 auch weitere Mitglieder des Hamburger te Betriebsrat im Amt. WB ■

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sion darüber noch an. Weitere Themen sieht Hilder bei Portalen wie Wikileaks oder Google Street View und prophezeite „noch heftige Debatten“ über eine Regu- m o c . l

o lierung des Internets. o p n

o Nach Meinung des Presserats sei für o t / Geo-Datendienste keine Regulierung a y r a

h notwendig. Sollte das aber geplant wer- c A h

s den, dann müsse besondere Aufmerk- i t a S

: samkeit darauf verwandt werden, dass die o t o

F Panorama- oder Straßenbildfreiheit für Bildjournalisten nicht eingeschränkt wer- den dürfe. „Wer dies beschränkt, leitet das Ende der Informationsfreiheit ein“. Zur größeren Beachtung des Internets Mehr Online- in der Arbeit des Presserats tragen die On- line-Archive der Verlage bei. Namen und Daten sind hier schnell und vor allem im- mer wieder verfügbar. Auch dazu hat es Beschwerden gegeben. Internet, Foren Beschwerden und Online-Archive sind auch vorrangiges Thema beim Treffen der europäischen Deutscher Presserat: Leser sensibler beim Opferschutz Presseräte Anfang November, erläuterte Presseprecherin Ella Wassink. Der Presse- rat selbst hat im Oktober eine Datenbank Die Zahl der Online-Beschwerden an den Schon im Jahr 2009 war die Zahl der mit einer Fallsammlung seiner Spruch- Deutschen Presserat ist 2010 weiter Beschwerden um 74 Prozent gestiegen, da praxis seit 1985 auf seiner Homepage gestiegen, in doppelter Hinsicht: Zum einen sich der Presserat als freiwillige Selbstkon- veröffentlicht. haben sich mehr Menschen über Internet- trolle auch für journalistisch-redaktionelle Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des seiten beschwert, zum anderen nutzen in- Online-Publikationen und moderierte Presserats, konzentrierte sich in seinen zwischen 70 Prozent der empörten Leser die Foren von Verlagen zuständig erklärt hat. Ausführungen auf wichtige medienpoli- Möglichkeit, ihre Einwände per Mail oder Der Presserat beschäftigt sich aber nach tische Themen. So begrüße der Presserat mittels des neuen Beschwerdeformulars auf wie vor nicht mit Internetportalen einzel- im Bündnis der Medienverbände und -un- elektronischem Weg vorzutragen. ner Journalisten. Auf Beschwerden reagier- ternehmen, dem auch die dju in ver.di ten die Verlage immer schneller und ver- angehört – die Entscheidung des Bun- Insgesamt sind bis Mitte Oktober 1500 suchten, auch durch den direkten Kontakt desrats, das Pressefreiheitsgesetz passieren Beschwerden eingegangen, so dass Bernd zum Kläger den Grund des Anstoßes und zu lassen. Damit werde der Informanten- Hilder, Sprecher des Presserats und des Verfahrens zu beseitigen. „Das be- schutz gestärkt und der Paragraf 353b des Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung, grüßen wir sehr“, sagte Hilder. Strafgesetzbuches entschärft, der Journa- bis zum Jahresende von rund 1.600 Bisher haben die Beschwerdeaus- listinnen und Journalisten dem Vorwurf Beschwerden und damit einer Steigerung schüsse in diesem Jahr 740 Klagen behan- der Beihilfe zum Geheimnisverrat aus- von 26 Prozent ausgeht. Dabei gab es zwei delt, „aber zwei Sitzungen kommen setzt. Mehr Überzeugungsarbeit will der herausragende Fälle, die viele Klagen auf noch“. Die Zahl der öffentlichen Rügen Presserat bei Politikern noch in Hinsicht sich zogen und zum Teil gebündelt behan- hat bereits 21 erreicht (2009: 22), nicht-öf- auf den Abhörschutz von Journalisten leis- delt wurden: Die Berichterstattung zur fentliche Rügen gab es sieben (2009: acht). ten. Sie müssten die gleiche Sicherheit Love-Parade in Duisburg (245 Beschwer- Die Rügen zum Opferschutz gingen unter bekommen, die Rechtsanwälten inzwi- den) und das Titanic-Titelblatt zu Kinder- anderem an Bild Online, das WAZ-Portal schen versprochen worden sei – ein Ziel, schändern in der katholischen Kirche (198). Der Westen, die Sächsische Zeitung, die Nord- das auch für das anstehende Nachfolge- Dabei zeige sich, berichtete Hilder bei der west-Zeitung oder Bravo-Girl. Die Goslar- gesetz zur Vorratsdatenspeicherung gelte. Jahrespressekonferenz Ende Oktober in sche Zeitung wurde für ein gewalttätiges Empört äußerte sich Tillmanns über Berlin, dass in sozialen oder kirchlichen Video auf ihrer Internetseite gerügt. Der die Zunahme der Akkreditierungsableh- Netzwerken und via Twitter für eine Pressekodex habe sich dabei auch für diese nungen von Journalisten bei Großereig- Beschwerde beim Presserat geworben neue Spielart in der ursprünglich auf nissen, von Politgipfeln bis zu Weltmeis- werde und diese auch innerhalb weniger Printmedien ausgerichteten Arbeit als terschaften. Vor zehn Jahren sei dies für Tage beim Presserat eintreffen. Als Ver- geeignet erwiesen, unterstrich Hilder. Ins- den Presserat noch kein Thema gewesen, gleich dienten dem Presserat die „nur“ 81 gesamt betrafen ein Drittel aller Beschwer- doch nun sei ein immer restriktiveres Beschwerden, die dem Amoklauf in Win- den die Ziffer 7 des Pressekodexes, der die Vorgehen und damit eine Beschränkung nenden folgten. Die Leser seien sensibler Trennung von Werbung und Redaktion der Informationsfreiheit zu beobachten. beim Opferschutz, meinte Hilder. vorschreibt. Der Presserat fordert deshalb, dass den Der Presserat hat zur Berichterstat- Der Umgang mit den Möglichkeiten Betroffenen die Gründe der Ablehnung tung über Amokläufe seither einen Leit- des Internets wird den Presserat in Zukunft mitgeteilt und bei den Sicherheitsbehör- faden erarbeitet und ins Netz gestellt. On- noch stärker beschäftigten. Hilder verwies den konkrete Ansprechpartner benannt line ist auch der Bericht zum Redaktions- dabei auf die Beschaffung von Opferfotos werden müssten. Außerdem sollten die datenschutz zu finden. www.presserat.de aus sozialen Netzwerken, die vom erhobenen Daten anschließend gelöscht Gedruckt erschien das Jahrbuch, das sich Schweizer Presserat hart verurteilt wurde. werden, so Tillmanns. diesmal mit Leserforen beschäftigt. Im Deutschen Presserat dauere die Diskus- Susanne Stracke-Neumann ■

14 M 11.2010 print Ohne Ergebnis Anzeige erneut vertagt Zeitungsverleger wollen Gehälter senken und Arbeitszeiten verlängern

Die Tarifverhandlungen für die rund 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen zwischen den Gewerk- schaften DJV und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) sind nach der zwei- ten Runde ohne Ergebnis auf den 8. Dezember 2010 vertagt worden. Die Gewerkschaften haben ihre Forderungen nach an- gemessenen Einkommenssteigerungen für angestellte Redak- teurinnen und Redakteure sowie für arbeitnehmerähnliche freie Zeitungsjournalisten bekräftigt. Erforderlich sei sowohl ein Ausgleich für Preissteigerungen als auch ein Anteil an der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. „Es ist eine Frage der Wertschätzung für die Arbeit in den Redaktio- nen – auch vor dem Hintergrund fortschreitender Arbeits- verdichtung in Zeiten von „online“ und „Apps“ für mobile Medien“, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Dagegen hatte der BDZV die künftige Geltung des Tarif- vertrages von einer Senkung der Gehaltskosten und einer Verlängerung der Arbeitszeiten abhängig gemacht. Demnach sollen für Redakteurinnen und Redakteure durch alleinige Entscheidung des jeweiligen Verlages Urlaubsgeld und Jah- ressonderzahlung befristet halbiert werden können. Für neu- eingestellte Mitarbeiter soll zudem ein sogenannter „Ge- haltstarifvertrag 2“ mit deutlich niedrigeren Einkommen eingeführt werden. Auch sollen diese Beschäftigten zu schlechteren Manteltarifregelungen arbeiten, wie etwa weni- ger Urlaub, längere Arbeitszeiten und niedrigere Jahres- sonderzahlungen. „Die Zeitungsverleger müssen aufpassen, dass sie sich im Wettbewerb um die guten Köpfe nicht selbst die Zukunft verbauen“, kommentierte Verhandlungsführer Werneke die Verlegerforderungen. PM ■

Positionspapier zum Urheberrecht beschlossen

Nach monatelanger intensiver Diskussion der betroffenen Fachbereiche und Gremien sowie im Mitgliedernetz von ver.di hat der Bundesvorstand am 25. Oktober ein Positionspa- pier zum Thema „Internet und Digitalisierung – Herausfor- derungen für die Zukunft des Urheberrechts“ beschlossen. Darin werden die massiven Umwälzungen beim Urheber- recht beschrieben und Handlungsoptionen formuliert, wie z.B. eine verstärkte Aufklärung über den Wert urheberrecht- licher Arbeit, die Schaffung neuer Vergütungssysteme, Hin- weise auf mögliche Urheberrechtsverletzungen im Internet sowie maßvolle Ordnungsgelder bei Verstößen und die kon- sequente Verfolgung der Betreiber illegaler Tauschbörsen. Der Beschluss kann über die Internetseite des Fachbereichs (http://medien-kunst-industrie.verdi.de) sowie im Mitglieder- netz (https://mitgliedernetz.verdi.de) abgerufen werden. ■

M 11.2010 15 rundfunk

beiten qualifizierte Journalisten inzwi- schen für weniger als 10 Euro pro Stunde für Europas größten öffentlich-rechtlichen Maus mit Sender“. In seinem 1,35 Milliarden Euro- Etat habe der WDR gerade mal 80 Millio- nen für die freien Mitarbeiter übrig, die den Großteil der Inhalte lieferten. WDR- Pensionäre und Starmoderatoren gründen geballter Faust zudem den „Ernst-Hubert-Solidaritäts- fonds“, der Geld für freie Mitarbeiter des WDR-Mitarbeiter beschreiben Senderzukunft im „Print“-Plagiat Senders sammelt. Einen beträchtlichen Reformstau diag- nostizieren die Plagiatoren auch bei den WDR-Mitarbeiter sorgen mit einer Satire- dantin Monika Piel in der gefakten Ausga- Kontrollinstanzen und den internen Sen- Ausgabe der Hauszeitschrift WDR Print für be die „Fehlentwicklungen der Vergangen- derstrukturen. Der mit Akzeptanzproblemen Furore. Im verblüffend echt gemachten Pla- heit“. „Allzu oft haben wir ein Denken in kämpfende Rundfunkrat („Warum sollten giat wird die Politik der Intendanz um Moni- Marktanteilen … und ‚Effizienz’ … zur … ausgerechnet die Politiker den Rund- ka Piel einer sarkastisch verpackten General- obersten Maxime unseres Handelns ge- funk kontrollieren?“) löst sich daher selbst kritik unterzogen. Die Intendantin reagierte macht – und dabei die Programmqualität auf und wird durch ein Zuschauer- und mit Humor. vernachlässigt“. Eine Fotomontage auf Zuhörerparlament ersetzt. derselben Seite zeigt die Intendantin im Auch personell hagelt es Überra- Bisherige Leser von WDR Print dürften sich Lederanzug als schussbereite Powerlady im schungen. WDR-Chefredakteur Jörg Schö- die Augen gerieben haben. Fast zeitgleich Stil der TV-Kultfigur Emma Peel („Monika nenborn darf sich künftig im (fiktiven) bekamen sie zwei höchst unterschiedliche Peel kämpft für den WDR“). Angekündigt Landesstudio Solingen bewähren. Talk- Ausgaben der WDR-Hauszeitschrift in die wird eine „Abkehr vom Irrweg der letzten veteranin und Schnellsprecherin Margarethe Hände. Ungewöhnlich genug: Von der Jahre“. Versprochen werden „mehr hoch- Schreinemakers kehrt mit einem „revolu- Frontseite des einen Exemplars grüßen die wertige Unterhaltung, drastisch weniger tionär neuen Format“ zu ihrem einstigen Sender-Maskottchen Maus und Elefant Coaching, Quiz- und Zoogeschichten“. Haussender zurück – der „All-in-One“- mit geballter Faust bzw. geballtem Rüssel. Künftig werde man mit „Recherche, Hin- Sendung „Ein Aufwasch“, in der sie kocht, Unter der Überschrift „Auferstanden von tergrund, Dokumentationen, Kultur“ das Quizfragen stellt, Produkte testet, Heimat- den Quoten“ wird da die „Wende im WDR“ Profil schärfen. Finanziert werden soll die- lieder singt, und „durch reizvolle Land- mitsamt einem „revolutionären“ neuen se Qualitätsoffensive durch Umschichtun- schaften in NRW“ fährt. Das „alles in nur Programmschema für ARD und WDR an- gen im WDR-Haushalt. „Mit dem Wechsel 45 Minuten“, was laut TV-Direktorin Vere- gekündigt. Ein Schema, das es allerdings von Harald Schmidt zu Sat.1 sind be- na Kulenkampff dem WDR-Fernsehen pro in sich hat: „Alle guten Sendungen begin- kanntlich erhebliche Summen freigewor- Woche vier Hauptabendtermine freischau- nen künftig um 20:15 Uhr direkt nach der den“, legen die Plagiatoren WDR-Verwal- felt – Sendeplätze, auf denen „endlich ein Tagesschau. Alle schlechten Sendungen tungsdirektor Hans W. Färber in den gutes Programm“ gemacht werden könne. werden auf Sendetermine nach 23:00 Uhr Mund. Auch aus dem Wechsel von Günt- Der Coup der WDR-Print-„Unter- verschoben. Bisher war es leider genau her Jauch zur ARD wird demnach nichts grundredaktion“ fand ein enormes Medien- umgekehrt.“ („gescheitert an seinen völlig überzogenen echo. „Rebellion der Redakteure“ titelte Nanu, so viel Selbstkritik war man bis- Geldforderungen“). Die auf diese Weise ge- der Kölner Stadtanzeiger, „Maus mit Faust“ lang vom mächtigen WDR gar nicht ge- wonnenen Ressourcen werden im Rah- die Süddeutsche. Selbst Bild Köln („Mitar- wöhnt. Beim zweiten Hinsehen entpuppt men einer aus gewerkschaftlicher Sicht beiter verulken mächtige WDR-Chefin“) sich des Rätsels Lösung. Es handelt sich vorbildlichen Tarifpolitik neu verteilt. Vor kam an der Story nicht vorbei. um ein Plagiat, mit dem rund 50 freie und allem bei den Arbeitsbedingungen und der Die Reaktion der WDR-Intendanz auf festangestellte WDR-Mitarbeiter ihre Un- Bezahlung der freien Mitarbeiterinnen das Plagiat fiel humorvoll aus. Die Ausga- zufriedenheit mit aktuellen Entwicklungen und Mitarbeiter gebe es reichlich Korrek- be sei „witzig und phantasievoll gemacht, im Sender formuliert haben. Die „Zu- turbedarf. Denn „nach immer neuen Spar- mit gelungenen Pointen und einem Lay- kunftsausgabe für gutes Programm“ – da- runden und Arbeitsverdichtungen“, out von hoher Professionalität“, kommen- tiert auf November 2011 – umfasst 16 Sei- so kritisieren die Plagia- tierte Monika Piel im Intranet. Einmal ten, entspricht somit der Stärke der regulä- toren, „ar- mehr ein „klarer Beleg dafür, dass der ren Ausgabe. An die 10.000 Exemplare der WDR eine Menge kluger Köpfe hat“. Zu- Freien Zeitung des Westdeutschen Rund- gleich bat sie um Verständnis dafür, dass funks“ wurden gedruckt und in der Köl- sie „an dem einen oder anderen Punkt – ner WDR-Kantine sowie über den in- offen gestanden sogar an ziemlich vielen ternen Postverteiler unter die Leute Punkten – inhaltlich eine andere Auffas- gebracht. Die Fachgruppe Medien sung habe“. Die Diskussion über die des ver.di-Landesverbandes NRW „Wende im WDR“ geht weiter. Für den 8. steuerte nach Auskunft von Dezember, so meldet das Freien-Portal ver.di Fachsekretärin Jutta Kle- www.freienseiten.de, habe die Intendan- bon einen „guten Zuschuss“ tin zu einem (von der WDR-Aktionsgrup- zu den Druckkosten und et- pe lange geplanten) „Get together“ ins was logistische Hilfe bei. Kölner DGB-Haus geladen. „Wir hoffen auf In einem ganzseitigen regen Besuch“, heißt es da augenzwin- „Offenen Brief“ auf Seite kernd, „selbst für den Fall, dass Frau Piel es 3 bedauert WDR-Inten- sich anders überlegt“. Günter Herkel ■

16 M 11.2010 rundfunk

Vierter KEK-Bericht zur Medienkonzentration Fair und auf Der vierte Bericht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Me- dienbereich (KEK) wurde im Oktober in Potsdam der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Bericht wird gemäß § 26 Absatz 6 Augenhöhe Rundfunkstaatsvertrag alle drei Jahre veröffentlicht und trägt aktuell den Ti- ZDF und Filmproduzenten unterzeichneten tel „Auf dem Weg zu einer medienüber- Papier für Auftragsproduktionen greifenden Vielfaltssicherung“. Zentrale Themen sind der techno- logische Fortschritt, insbesondere die Fair und auf Augenhöhe wollen sich ZDF und Digitalisierung und die beständig fort- die Produzenten von Fernsehfilmen bei der schreitende Konvergenz der Medien, Finanzierung und Abrechnung von Auf- die sich unmittelbar auf die Strategien tragsproduktionen künftig begegnen. Die der Medienunternehmen auswirken. Kalkulationen sollen die wahren Kosten Das Internet lässt neue Geschäftsfelder widerspiegeln, Bürgschaftskosten werden entstehen, führt aber auch zu Substitu- anerkannt, die zugesagten Mittel werden im tionseffekten. Internationale und cross- Laufe einer Produktion früher fließen, was mediale Strategien sind im Medienbe- die Liquidität der Produzenten erhöht. So reich an der Tagesordnung. sieht es das Eckpunktepapier vor, das vom Herausgeber ALM: Schriftenreihe Zweiten und der Allianz Deutscher Film- und der Landesmedienanstalten, Band 45,

Fernsehproduzenten am 28. September un- Foto: Uwe Anspach / dpa VISTAS Verlag Berlin, ISBN: 978-3-89 terzeichnet wurde. 158-536-8. Internet: www.kek-online.de/ Inhalte/mkbericht_3_gesamt.html ■ Mit der Vereinbarung werden auch die der Mitarbeiter auf Hochglanz poliert wer- zwischen ver.di und der Produzentenalli- den. Die Budgets werden unter dem Druck anz geschlossenen Tarifverträge sowie die fallender Gebühreneinnahmen nicht üp- Vorgaben von Sozial- und Rentenver- piger, räumt ZDF-Programmchef Thomas sicherungen für die Absicherung von Bellut auf Nachfrage ein. Lücken sollen Anzeige Schauspielern und Crews als Kalkulations- künftig ausgeglichen werden, in dem das grundlage anerkannt. Ein wichtiger Punkt, hundertprozentige Buy-Out eingeschränkt dessen Weiterreichen an die Beschäftigten wird und der Produzent Rechte – etwa für ver.di anmahnt. Schließlich habe die Alli- DVD-Auswertung oder das Ausland – er- anz, im Gegensatz zu ihrer Vorgängerinsti- hält. Generelle Regelungen hierzu gibt es tutionen, auch viele nicht tarifgebundene nicht. Für jede Produktion muss das Paket Unternehmen. „Sie können zukünftig extra ausgehandelt werden. gegenüber Sendern mit Tarifstandards kalku- Gemeinsam wollen die Mainzer und lieren, müssen diese den Filmschaffenden die Produzenten eine Video-on-Demand- aber nicht gewähren. Immer wieder sind Plattform aufbauen, die starten soll, wenn uns Fälle bekannt geworden, in denen das genügend Programm vorhanden ist. Zeitkonto nicht geführt wurde. Oder wir Langfristig wird sie die DVD ersetzen. „Für erfahren von Verträgen, die pauschalierte uns ist das eine komfortable Situation, und damit untertarifliche Gagen vorsehen. denn wir können leichter als bei privaten Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in Anbietern kontrollieren, was an Einnah- dem Gebührengelder ausgegeben werden, men erzielt wird“, denkt von Fintel. muss aber nach Tarif bezahlt werden“, er- Auch für die derzeit laufenden Tarifver- klärte der stellvertretende ver.di-Vor- handlungen mit der Produzenten-Allianz sitzende Frank Werneke. zu Erlösbeteiligungen für Filmurheber und Die Gewerkschaftsmitglieder und ihre ausübende Künstler und zu Schauspieler- Kollegen würden durch solche Vertrags- Gagen erhofft sich ver.di von dem Eck- angebote in eine schwierige Situation ge- punktepapier Rückenwind, da es diese bracht, in der ihnen die Gewerkschaft bei- neuartigen Regelungen für Filmschaffende seite steht, so ver.di-Tarifsekretär Matthias ausdrücklich vorsieht. von Fintel. Sie wollen und müssen arbei- Die ARD hatte sich bereits Ende 2009 ten, aber sind mit den Konditionen nicht mit der Allianz auf ein gleichartiges Grund- zufrieden. Dass Budgets heute oftmals so satzpapier zu den Terms-of-Trade ver- kalkuliert werden, dass Tarife nur schwer ständigt. Damit sind rund 70 % der Auf- einzuhalten sind, dürfe nicht auf dem tragsproduktionen des deutschen Fernse- Rücken der Beschäftigten ausgetragen wer- hens abgedeckt. Mit den privaten Sendern den. Wenn eine Produktion unterfinan- hofft die Allianz auf den baldigen Ab- ziert sei, müsse sie auch billig aussehen schluss ähnlicher Vereinbarungen. und dürfe nicht durch das Engagement Katharina Dockhorn ■

M 11.2010 17 rundfunk

Kampf der Titanen“ von abschreckender Qualität. Dies vor Augen zog Disney meh- rere „Konversions“-Animationen zurück, um den guten 3D-Ruf nicht zu beschädigen. Nebenbei bemerkt beschädigt eine solche „Konversion“ die künstlerischen Absichten der Filmemacher. Die haben ihre Ideen unter Mühen mit den zu ihren Zei- ten verfügbaren technischen Mitteln um- gesetzt. Etwas anderes ist es, wenn James e d . Cameron oder George Lucas zweistellige o t o f - Millionenbeträge investieren, um mit „Ti- Auf n o i s r

e tanic 3D“ bzw. „Star Wars – Episode I 3D“ v /

h an der Kinokasse abzugreifen. c s t i

D Bei jedem Innovationsschub – ob n a i t

s 1967 bei der Farb-Einführung oder 2009 i r h C

Knopfdruck 3D? : zum Beginn des HDTV-Regelbetriebs – o t o

F konnte das Fernsehen, auf einen großen Vorrat an Kinofilmen zurückgreifen. Bei Schnellstart mit unzureichender Technik und ohne Vollprogramme 3D ist das anders: Es gibt kaum fernsehge- eigneten „Content“. 2010 kamen 30 Filme in die Kinos. Und die Unterhaltungselektro- Die Deutsche TV-Plattform begleitet seit 20 das Digital Video Broadcasting Project bei nik scheint sich den „Content“ selbst ab- Jahren die Einführung von Innovationstech- der Standardisierung der 3DTV-Übertragung. zugraben: Am Vortag des Symposiums gab niken für das Fernsehen. Das jährliche Sym- Erst eine „Phase 2“ soll „service compati- Panasonic bekannt, seinen Geräten „ex- posium stand Anfang November in Berlin im ble“ sein – und „echtes“ 3D-HDTV mög- klusiv“ die 3D-BluRay „Avatar“ beizule- Zeichen der stereoskopischen Bilder. Der Ti- lich machen. Dafür sind die heutigen Set- gen. Am Veranstaltungstag kündigte LG tel „Von HDTV zu 3DTV“ wurde durch die topboxen allerdings nicht geeignet. Electronics ein Bundling mit Disneys Frage „Markterfolg oder Hype?“ ergänzt. Die Überhaupt sei das Zuschauerpotenzial „Eine Weihnachtsgeschichte“ an. Von den Antworten fielen widersprüchlich aus. angesichts europaweit verkaufter 100.000 25 auf BluRay gepressten 3D-Filmen fin- Geräte zu gering, kritisieren die Free-TV- den sich ganze sechs im Laden. Der Verkauf von stereoskopischen (3D-) Leute. Man sollte besser die 3D-Brillen Also „alles, aber kein Fernsehen“ gibt’s Fernsehern läuft besser als vor sechs Jah- zählen, kommentierte Bereczky. Denn laut für das neue 3D-Gerät, so Prof. Ulrich Rei- ren, als in vergleichbarer früher Phase die den US-Analysten DisplaySearch werden mers, einer der Miterfinder des digitalen ersten „HDready“-Fernseher in die Läden weitaus weniger Brillen verkauft als Fern- Fernsehens. So dürfte der Markterfolg kamen. Hans-Joachim Kamp, Philips- seher. Man hat zwar einen teuren „Alles- nach dem Hype durch Umsätze mit Peri- Mann in Lobbyverbänden wie ZVEI (Zen- könner“, verzichtet aber auf die neue pheriegeräten wie Spielekonsolen ergänzt tralverband Elektrotechnik- und Elektro- „Hype“-Anwendung! werden. Da blieb Kamp nur, die 200 Euro nikindustrie e.V.) und gfu (Gesellschaft für „Wenn die Leute kein 3D schauen, ist teureren TV-Novitäten mit der besseren Unterhaltungs- und Kommunikationselek- das den Herstellern egal“, rügte Bertram Technik zu bewerben – eben für alles ande- tronik), ist daher zufrieden. „Die Industrie Bittel (ARD / ZDF Technikkommission) die re außer Fernsehen. Womit er unversehens hat die Reichweite für HD aufgebaut“, so eilige 3D-Einführung. Zögen die Sender die Kritik an der überschnellen Marktein- Kamp. Und schafft jetzt „auch für 3D-TV mit, hätten sie hohe Investitions- und Pro- führung bestätigte. frühzeitig eine Reichweite … Da ist Skepsis duktionskosten. Für Öffentlich-Rechtliche In Sachen 3D gerät die Deutsche TV- die falsche Haltung“. Nun sollen die Sen- wie Private sind daher stereoskopische Plattform in eine Zwickmühle: Dem Vor- der nachziehen. Vollprogramme im Free-TV nicht ange- preschen der Gerätehersteller und einzel- Skepsis pflegten jedoch Vertreter der sagt. Für ProSieben steht allenfalls Video ner Pay-Betreiber versucht der Verband, privaten und öffentlich-rechtlichen Sen- On Demand von 3D-Titeln auf der „Max- der sich als „Mediator“ bei der Einführung der in ungewohnter Übereinstimmung. dome“-Plattform zur Debatte. Auch beim innovativer Fernsehtechniken versteht, mit Eine Einführung „so schnell wie möglich Pay-Sender Sky reicht es nicht zu einem einer neuen Arbeitsgruppe 3D-HD-TV zu mit unzureichender Technik“, lehnt Klaus 3D-Vollprogramm. Deren HDTV-Abonnen- begegnen. Peter Dehn ■ Steffens, Leiter Technik und Produktion ten dürfen 3D-Highlights wie die Live- bei ProSieben, ab. Damit spielte er nicht Übertragung eines Konzerts der Fantasti- nur auf den fehlenden Sendestandard für schen Vier oder einzelne Spiele der Bun- ➧ Deutsche TV-Plattform 3D-Bilder an. Bei 3D-Sendungen werden desliga-Rückrunde durch die Zusatzbrille heute die beiden Teilbilder in ein HDTV- sehen. Die im November 1990 gegründete Deutsche Bildsignal gequetscht. „Wir veralbern doch Die Hersteller sind freilich bemüht, TV-Plattform ist ein Zusammenschluss von unsere HDTV-Zuschauer und gehen hinter ihren Programmwunsch zum Vater des privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern, HDTV zurück“, kommentiert ZDF-Produk- Technik-Gedankens zu machen. Einige Geräteherstellern, Infrastrukturbetreibern, tionsdirektor Andreas Bereczky. Der Hin- Geräte können „normale“ Sendungen auf Service- und Technik-Providern, Forschungs- tergrund: Handelsübliche HDTV-Settop- Knopfdruck und in Echtzeit in 3D konver- instituten sowie anderen, mit den digitalen boxen können per Software-Update für tieren. Die Ergebnisse, zu sehen in der Medien befassten Institutionen. Ziel des ge- diese „frame compatible“ 3D-Technik Begleitausstellung des Symposiums, über- meinnützigen Vereins ist die Einführung von aufgerüstet werden. Dadurch wurde der zeugen nicht. Selbst Hollywood hat damit digitalen Technologien auf Grundlage gemein- 3D-Frühstart von Sky in England und Probleme. So war die im Computer auf samer, offener Standards. Deutschland erst möglich. Dem beugt sich 3D hochgehübschte Kinoversion von „Der

18 M 11.2010 rundfunk

davor gewarnt, die Wirklichkeit mit Pseudo-Dokus zu ver- Beliebte biegen. „Imitate wie Glibber-Schinken und

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e r c „Gedopte Realität“ in Doku-Soaps verändert Publikumsgeschmack S Vorsitzender Thomas Fri- ckel das NDR-Positions- papier. Wenn das Publikum an billige Mit pseudodokumentarischen TV-Formaten lichen Lehrplan, wie man am besten in die Pseudo-Dokus gewöhnt wird, könne „die erreichen Privatsender neuerdings beachtli- Medien komme (Interview S. 20). Denn dem beobachtete und recherchierte Wirklich- che Quoten. Beim öffentlich-rechtlichen NDR Voyeurismus des Publikums entspreche keit auf der Strecke bleiben“. In diesem Zu- erwägt man offenbar die Entwicklung einer ein mindestens ebenso ausgeprägter Ex- sammenhang verurteilt die AG Überlegun- „Light-Version“ solcher Programme. Die AG hibitionismus auf Seiten der TV-Darsteller. gen, „die Montags-Dokumentation im Dokumentarfilm schlägt Alarm. Bei dieser Form von „scripted reality“ ARD-Hauptprogramm einer weiteren handle es sich letztlich um eine Art Sozial- Talkshow zu opfern“. Der „overkill“ an Eine Familie hat im Lotto 800.000 Euro ge- porno, also die Verengung auf einige we- Talk-Formaten führe „zur weiteren Verar- wonnen, der missratene Sohn will aber nige Schlüsselreize wie Sexualität, Primiti- mung der Programmvielfalt, weil er nichts abgeben. Er beschimpft seine Eltern, vität und Absonderliches. Aber, so räumt gründliche Recherche, präzise Umsetzung der Vater ist ratlos, die Mutter weint. Eine er ein, selbst die Privatsender kämen nicht und dokumentarische Sorgfalt auf dem Al- typische Szenenfolge aus der Doku-Soap ohne „scheinaufklärerische Unterzeile“ tar der Eitelkeiten von Talk-Mastern und „Familien im Brennpunkt“, mit der der aus. Das deute immerhin auf die Existenz ihrer ewig gleichen Gästen opfert“. Die AG Privatsender RTL in seinem Nachmittags- eines moralischen Restgewissens hin. fordert daher die ARD-Intendanten auf, programm ab 16 Uhr regelmäßig Marktan- Auch NDR-Programmdirektor Frank diesen Plänen eine Absage zu erteilen. teile von 25 Prozent und mehr erzielt. Beckmann findet diesen jüngsten Trend Stattdessen wünscht sie sich ein deutliches Was bei SAT 1 die berüchtigten Ge- der TV-Unterhaltung bedenklich. Es gebe Bekenntnis zum Erhalt des Dokumentar- richtsshows, sind bei RTL pseudodoku- eine programmliche „Abwärtsspirale“, einen films und der dokumentarischen Formate. mentarische Formate à la „Mitten im Le- Run auf „immer mehr Thrill und noch Gleichwohl hält der NDR an seinen ben“, „Die Schulermittler“ und „Verdachts- mehr Abgrund“ in solchen Formaten, kri- Plänen fest, mit „scripted reality“ zu expe- fälle“. Oder eben auch „Familien im Brenn- tisierte er unlängst in Berlin bei einer De- rimentieren. Man könne von solchen For- punkt“. Vorgeführt wird eine Parallelwelt, batte des „MainzerMedienDisputs“. Und maten durchaus lernen, beharrte NDR- bevölkert von schlagenden Vätern, be- wenn man das in der Realität nicht mehr Programmchef Beckmann (Bild) in der er- trunkenen Müttern und schwangeren Tee- finde, missbrauche man das Etikett Doku, wähnten Diskussion nies. In der Regel gemimt von Laien, selte- um die Darstellung der gesellschaftlichen in Berlin. „Wir gucken ner von professionellen Darstellern, nach Wirklichkeit grotesk zu manipulieren. uns an, was ist bei Drehbüchern, die voll auf Krawall gebür- Umso fragwürdiger, dass es bei den öf- diesen Formaten mög- stet sind. fentlich-rechtlichen Sendern Überlegun- lich, wie viel Impuls gen gibt, „scripted re- können wir geben, r

ality“ ebenfalls zu te- und ab welchem Zeit- e g ü r

sten, wenn auch in punkt ist es für uns ein K s u c r

moderater Form. Die Format, was wir nicht a M Programmverantwort- mehr anfassen wür- / R D N

lichen reizt neben den den“, sagte er. : o t o

vergleichsweise nie- Laut NDR-Papier F drigen Produktions- sollen mit den führen- SWR-Spielfilmchef Carl Bergengruen, kosten vor allem die gute Quote, die die den Produzenten des Genres (Norddeich- designierter künftiger Geschäftsführer von Privaten damit im Nachmittagsprogramm TV, Filmpool und Stampfwerk) zunächst Studio Hamburg, fürchtet Auswirkungen erzielen. In einem NDR-internen Papier Storylines und Drehbücher sowie einige auf die Programme von ARD und ZDF. unter dem Titel „Scripted Reality – eine Pilotprojekte entwickelt werden. „Im Ideal- „Diese Formate, die den Voyeurismus so to- Chance für den NDR?“ heißt es, die fiktio- fall“ werde am Ende „eine für das öffent- tal bedienen und so zuspitzen, verändern nale Erzählweise im Doku-Stil sei „ein dra- lich-rechtliche Fernsehen überwiegend den Publikumsgeschmack“, warnt er. Das maturgisches Mittel, das in Zukunft an Be- neue Form des fiktionalen Erzählens“ ge- sei auch der Grund, warum die Öffentlich- deutung gewinnen könnte, da es spannen- funden. Umgekehrt könne am Ende aber Rechtlichen da nicht mitmachten. Denn de Geschichten zu einem relativ kleinen auch die Erkenntnis stehen, dass dieses „mit Gebührengeldern können und dür- Budget liefert“. Und: „In einer Übersetzung Genre „nicht zum Profil des öffentlich- fen sie so etwas nicht finanzieren“. für die Sehgewohnheiten der Zuschauer rechtlichen Rundfunks passt“. Im Mittelalter gab es die öffentlichen könnte diese Erzählweise auch im öffent- Für die AG DOK ist diese Frage bereits Hinrichtungen, heute übernehmen die lich-rechtlichen Umfeld funktionieren.“ entschieden. „Scripted Reality“ wäre „ein Schreiopern der Privatsender diesen Part. Die AG Dokumentarfilm beobachtet weiterer Schritt zur Boulevardisierung öf- Für Medienwissenschaftler Bernhard Pörk- diese Entwicklung mit Argwohn. In einer fentlich-rechtlicher Programme und eine sen von der Uni Tübingen liefern die neu- Presseerklärung der AG DOK unter dem Ti- Abkehr vom eigentlichen Programmauf- en Doku-Soaps der Privaten eine Art heim- tel „NDR will RTL-Niveau erreichen“ wird trag“. Günter Herkel ■

M 11.2010 19 journalismus

liefern einfach die Selbstverengung der ei- genen Person auf bestimmte Schlüsselreize – Schlüsselreize der Sexualität, der Intimi- Jeder ein Star? tät, des Privaten, des Primitiven, des Vul- gären, des Absonderlichen. Da sie nichts Prof. Bernhard Pörksen aus Tübingen über die Casting-Gesellschaft von öffentlicher Relevanz, keine Neuigkei- ten anzubieten haben, bedarf es solcher Reize, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, M | Was ist das – die Casting-Gesellschaft? Familienpolitik dozieren soll. Wenn Sie um medial stattzufinden. sich heute bei einem öffentlich-rechtli- BERNHARD PÖRKSEN | Das Casting-Phäno- chen Sender wie dem SWR um ein Volon- M | Welche Rolle spielen in diesem Kontext men ist längst aus dem Fernsehen ausge- tariat bewerben, dann müssen Sie nicht die „klassischen“ Medien, also die Printme- wandert. Es gibt in der Gesellschaft ganz etwa einen Film über ein journalistisch dien, das Radio? Spiegeln die das Phänomen neue Imperative, die wesentlich darauf relevantes Thema, sondern Sie müssen ei- kritisch wider oder machen die mit? Im „Ver- hinauslaufen, sich medienförmig zu insze- nen Werbespot in eigener Sache drehen. mischten“ der Printmedien tauchen diese nieren, medienförmig darzustellen. Der Das ist die Aufgabe: Selbstdarstellung, In- Themen doch auch auf, oder? zentrale Imperativ der Casting-Gesell- szenierungsfähigkeit als journalistische schaft lautet: Liefere eine Show! Und die Kernkompetenz. Ein weiteres Beispiel: In PÖRKSEN | Natürlich haben wir eine fast sicher zugespitzte These dieses Buches lau- Bayern gibt es einen Bauverband, der eine kultische Verehrung von Prominenz in tet: Wir driften in eine Gesellschaft, in der Art Lehrstellen-Casting veranstaltet, das dieser Gesellschaft. Auch das scheint mir medienkompatible Selbstinszenierung zur der ProSieben-Show „Drei Bewerber, ein ein ganz wichtiger Punkt, eine zentrale Lebensform wird. Job“ nachempfunden ist. Und die dazu ge- Entwicklung, die es durchaus zu kritisieren hörige Botschaft lautet: Liefere eine Show, gilt. Und diese kultische Verehrung von M | Dies geschieht derzeit vor allem über stelle dich dar, inszeniere dich! Prominenz zieht sich quer durch alle Me- zwei Transportmittel: Das Internet mit seinen diengattungen. Trotzdem haben natürlich sozialen Netzwerken und das TV mit seinen M | Warum machen Menschen so was mit? die Bildmedien, aber auch die Netzmedien Container- und Casting-Shows. Wie wird der ganz andere Möglichkeiten. Andere Mög- von Ihnen angesprochene Imperativ in diesen PÖRKSEN | Ich glaube, es ist ein Grundbe- lichkeiten der Visualisierung, aber auch Kanälen umgesetzt? dürfnis des Menschen, im Leben anderer andere Möglichkeiten, ein großes Publi- wichtig zu sein. Das ist eine anthropolo- kum gatekeeperfrei zu erreichen. Printme- gische Konstante. Wir wollen auf der Be- dien programmieren aufgrund ihrer spezi- wusstseinsbühne anderer Menschen eine fischen Produktionsbedingungen eher Rolle spielen. Die neue Dimension besteht eine gewisse Entschleunigung. nun darin, dass wir es mit einem nicht mehr abgrenzbaren Publikum zu tun ha- M | Wie kommen wir der Casting-Gesell- ben. Ein Filmchen auf Youtube erreicht schaft bei? Voyeurismus lässt sich nicht ver- potentiell eben immer auch ein globales bieten, Sendungen verbieten riecht nach Zen- Publikum, ein Weltpublikum. Ich glaube, sur, auf der individuellen Ebene kann man’s

n dass wir auf diese Herausforderung mental boykottieren. Haben Sie in diesem Zusam- e g n i

b noch gar nicht vorbereitet sind. Im Grun- menhang medienethische Forderungen? ü T t

ä de braucht jeder eigentlich eine eigene t i s r

e Medienstrategie, sonst findet er sich viel- PÖRKSEN | Ich kann da keine Rezepte an- v i n U

: leicht in Zusammenhängen auf Plattfor- bieten. Man muss sich darüber klar wer- o t o

F men wieder, die ihm zumindest zu einem den: Diese Figuren sind völlig unwichtig, späteren Zeitpunkt vollkommen missfal- sie erfüllen lediglich ein ökonomisches PÖRKSEN | Vor allem das Fernsehen als len. Und das Problem ist ja: Google ver- Kalkül. Sie erlangen nur Bedeutung, weil die zentrale Inszenierungsmaschine, aber gisst nicht. sich diese Gesellschaft darauf verständigt auch das Internet, die sozialen Netzwerke hat, Prominenz zu glorifizieren. Nur des- und die neuen Plattformen – denken Sie M | Sie zitieren in Ihrem Buch Markus halb können diese so genannten Juroren an Youtube – sind es, die diese Form von Schroers Slogan „von der Angst vor Über- und Selbstdarsteller ihre Form von öffent- Selbstcasting bedingen. Sie wecken die wachung zur Lust an der Beobachtung“. Wie lichem Sadismus praktizieren. Selbstdarstellungslust und produzieren ei- ist diese gesellschaftliche Verschiebung ent- Das Gespräch führte Günter Herkel ■ nen mediengestützten Narzissmus. Wir standen? beobachten aber, dass die zentrale Ideolo- gie der Casting-Gesellschaft, dieses Den- PÖRKSEN | Die Diagnose ist, dass es eine ➧ Bernhard Pörksen ken, wie stelle ich mich medienförmig dar, neue Lust am Beobachtetwerden, eine die inzwischen als Leitmaxime unserer Be- neue Lust am Sichzeigen gibt, die den Ver- Bernhard Pörksen ist Professor für Medienwis- wertung auch von Politikerinnen und Po- suchen des Verhüllens – denken Sie an die senschaft an der Uni Tübingen. Gemeinsam mit litikern gilt, dass die längst auswandert. Auseinandersetzung um die Volkszählung dem Sprachwissenschaftler Wolfgang Krischke in den achtziger Jahren zurück – wider- und unter Mitarbeit von Tübinger Studenten M | Wieso? spricht. Es gibt zwei zentrale Entwicklun- hat er soeben das Gesprächsbuch „Die Casting- gen oder Trends in der Mediengesellschaft: Gesellschaft. Die Sucht nach Aufmerksamkeit PÖRKSEN | Wenn Sie zurückdenken an Voyeurismus auf Seiten des Publikums und das Tribunal der Medien“ herausgegeben. den letzten Bundestagswahlkampf, da und Exhibitionismus auf Seiten der Akteu- Erschienen ist es im Herbert von Halem Verlag wird schon mal von der SPD dann eine re. Letztere präsentieren sich mit immer Köln, 346 Seiten, 18 Euro. „Supernanny“ ins Spiel gebracht, die über effektiveren Mitteln und Methoden. Sie

20 M 11.2010 selbstständige

die IG Medien. Der Vorstand hatte erkannt: Die Medienindustrie kann und wird so- zialversicherungspflichtige Beschäftigungs- verhältnisse reduzieren und zunehmend auf FreiberuflerInnen zurückzugreifen. r

e Im Herbst 2003 beschloss der ver.di- o B

e Bundesvorstand, das Beratungsnetzwerk D k i r

d nach Ende der Projektphase mit einem auf n e H

: alle Selbstständigen erweiterten Profil fort- o t o

F zuführen. Schon im Frühjahr hatte ver.di- Freien-Referentin Veronika Mirschel und mediafon-Geschäftsführer Gunter Haake Bundesvorsitzender Frank Bsirske auf der ersten Bundeskonferenz der Freien und Selbstständigen proklamiert, es gelte „die Attraktivität und Strahlkraft der Gewerk- schaft für Selbstständige zu erhöhen“. In der Folgezeit dehnte mediafon das Rat für alle Fälle Angebot jenseits der Medienbranche ge- zielt auf weitere Berufsgruppen aus, in denen Netzwerk mediafon erfolgreicher Anlaufpunkt für Selbstständige selbstständige Erwerbsformen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das Spektrum reicht vom Weiterbildungssektor über die Im nächsten Frühjahr blickt ver.di auf ihr zehnte Person tritt im Lauf des Beratungs- IT-Branche bis zu Pflege- oder auch Haus- zehnjähriges Bestehen zurück. Das ver.di- prozesses oder danach bei ver.di ein“ freut meisterdienstleistungen. Während die Un- Beratungsnetzwerk für Solo-Selbstständige sich mediafon-Geschäftsführer Gunter ternehmen dieser Branchen im vergange- mediafon gibt es schon länger. Im Herbst Haake. nen Jahrzehnt immer mehr sozialversiche- 2000 von der damaligen IG Medien für Frei- Der gelernte Journalist, von 1995 bis rungspflichtige Arbeitsplätze vernichtet beruflerInnen in Medien und Kultur aus der 1997 einer von drei gleichberechtigten haben, stieg die Zahl der Solo-Selbstständi- Taufe gehoben, wendet sich das Projekt dju-Bundesvorsitzenden, hatte die Pro- gen rapide – auf aktuell deutlich über zwei mittlerweile an Selbstständige aller Bran- jektidee entwickelt – gemeinsam mit Mit- Millionen. chen. Und ist eine zehnjährige Erfolgsge- streitern aus weiteren Medienstandorten. „Ich kann die Gesetze nicht ändern, schichte mit Zukunft. In den Diskussionsprozess eingebunden aber mit fundierter Sach- und Fachinfor- waren etwa die Münchner Freienberaterin mation die Ratsuchenden befähigen, auf „Ohne das wirklich fundierte mediafon- Veronika Mirschel (heute Leiterin des ver.di- Augenhöhe mit Ämtern zu agieren“, sagt Angebot wäre mir der Schritt in die Selbst- Selbstständigenreferates in Berlin), der Kurt Nikolaus aus Berlin. Der Soziologe ständigkeit deutlich schwerer gefallen“, Hannoveraner Goetz Buchholz (Autor des und Psychologe arbeitet halbtags in der sagt Kirsten Plötz. „Wichtig war zudem der „Ratgeber Freie“, jetzt „Ratgeber media- Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher vom ver.di-Selbstständigenreferat heraus- fon“), der Hamburger Rüdiger Lühr (Autor Arbeitslosengruppen und zählt zum 15- gegebene Freien-Ratgeber.“ Die promovierte des Ratgebers „Wenn Selbstständige Kin- köpfigen mediafon-Beratungsteam. „Wir Historikerin aus Hannover wagte sich vor der kriegen“) oder der Kölner Ulli Schauen sind nicht auf Regionen orientiert, sondern fünf Jahren mit einer wissenschaftsorien- (seinerzeit Freien-Sprecher beim WDR). auf Themenkompetenz“, sagt Geschäfts- tierten Geschäftsidee auf den Markt. Und „In der ersten Hälfte der 1990er Jahre hat- führer Haake. „Unsere besondere Stärke trat der Gewerkschaft bei. „Ich bin gewerk- ten einige Aktive mit Unterstützung der ist, dass alle im Team einen eigenen beruf- schaftsfern aufgewachsen, aber das ver.di- IG Medien in Köln alle zwei Wochen eine lich-fachlichen sowie selbstständigen Hin- Gesamtangebot für Selbstständige hat mich Präsenzberatung zu beruflich-sozialen tergrund haben und höchstens vier Stun- überzeugt.“ Vor wenigen Wochen kandi- Fragen eingeführt, die von Rundfunkjour- den je Woche beraten.“ dierte Plötz erfolgreich für einen Sitz in nalisten, Kameraleuten, Künstlern oder Augenscheinlich lohnt sich das zehn- der Landeskommission Selbstständige im Schauspielern genutzt wurde“, erinnert jährige Engagement – für ver.di wie für die ver.di-Bezirk Niedersachsen / Bremen. Dort sich Journalist Schauen, seit 2000 Sprecher Selbstständigen. Die Personengruppe ent- wird sie in den nächsten vier Jahren unter der Bundeskommission Selbstständige in wickelt sich gegen den insgesamt nega- anderem mit Olaf Schnell zusammen ar- ver.di. In Hamburg hatte Journalist Lühr tiven Mitgliedstrend leicht ins Positive. beiten. „Ich habe 2008 über mediafon zu mit anderen Hanseaten eine ähnliche Ini- „Wir haben noch großes Potential“, blickt meiner ver.di-Mitgliedschaft gefunden“, tiative ergriffen mit einem monatlichen BKS-Vorsitzender Ulli Schauen in die Zu- erklärt der im Verkehrswesen selbstständi- Beratungstermin. kunft. Hendrik de Boer ■ ge Diplom-Kaufmann. Im Juli 1998 ermöglichte die IG Me- Seit zehn Jahren können sich Rat- dien ein erstes bundesweites Treffen mit suchende telefonisch oder per Internet- Ehren- und Hauptamtlichen, die sich über ➧ www.mediafon.net Formular mit Fragen rund um die Selbst- ihre verschiedenen Vor-Ort-Modelle der ständigkeit an mediafon wenden. Die Pa- Freienberatung austauschten. Gut zwei · Jährlich gehen rund 2500 individuelle lette reicht von Sozialversicherungsthe- Jahre später konnte mediafon als zunächst Beratungsanfragen bei mediafon ein. men über Vertragsangelegenheiten bis auf drei Jahre angelegtes Projekt aus der · Die Zahl der Abonnenten des kostenlosen zum Urheberrecht, vom Honorar bis zum Taufe gehoben werden. Im Rahmen eines Newsletters beträgt heute rund 10.000. ergänzenden Arbeitslosengeld II, von Ver- Mikrounternehmen-Förderprogramms über- · Im News-Portal von mediafon klickten 2009 marktungs- bis zu ver.di-internen Fragen. nahm das Bundesministerium für Bildung rund 1,2 Mio. NutzerInnen fast sechs Millio- Etwa ein Siebtel der Anfragen stammen und Forschung zwei Drittel der kalkulier- nen Seiten an, in 2010 waren diese Zahlen von Nichtmitgliedern, die eine Beratungs- ten Startkosten von umgerechnet rund 1,2 bei Redaktionsschluss bereits überschritten. gebühr zahlen müssen. „Mehr als jede Mio. Euro, das restliche Drittel übernahm

M 11.2010 21 film

„Die unmittelbare Nähe zu unseren Protagonisten war nur möglich, weil wir bei ihnen von Anbeginn willkommen waren“, sagte Marta Golba vom Produk- H b

m tionsteam nach der Preisverleihung. „Im G n

e nächsten Monat wollen wir nach Chelm- h c o

w sko Slaskie fahren, um den Bewohnern m l i ver.di-Preis für F ihren Film vorzuführen.“ Ab Dezember K O D / soll der Streifen in ausgewählten Pro- n e h c i grammkinos in Polen anlaufen. „Der ver.di- n h e J Preis gibt uns Auftrieb und Bestätigung. Er n i t r

a wird helfen, unseren Film auf andere Fes- M

polnischen Film : o

t tivals zu bringen und mit Verleihern zu re- o F den“, meinte Golba 53. DOK-Filmfestival Leipzig überglücklich. mit vielen Rekorden Insgesamt 5.475 Euro steckte der Fachbereich 8 H b

m in sein Engagement für G n

e Europas zweitgrößtes h c o

w und weltweit ältestes m l i F Dokumentarfilmfestival: K O D

: Zu den 2.500 Euro Preis- o t o Mit einer Reihe von Rekorden ging das 53. Die sieben- F geld kamen noch ein- Internationale Leipziger Festival für Doku- köpfige ver.di- Ausgezeichneter Film: The North of Calabria mal 2.500 Euro als Spon- mentar- und Animationsfilm am 24. Oktober Jury wählte sorenbeitrag zuzüglich zu Ende. Der wichtigste ist wohl der erneute ihren Preisträger aus den zehn Beiträgen Mehrwertsteuer. „Zusammengestoppelt“ Zuschauerrekord: 35.000 Besucher sahen des Internationalen Wettbewerbs aus. Sie worden war die Summe von den Landes- 346 Filme in zwölf Kinosälen – durchschnitt- vergab den mit 2.500 Euro dotierten Preis fachbereichen SAT und Berlin-Branden- lich gingen also fast 6.000 Besucher pro Fes- an den polnischen Film „Na polnoc od burg, connexx.av und dem Bundes- tival-Tag in die DOK-Kinos (2009: 30.000). Kalabrii“ (The North of Calabria) über die FilmVerband. Dafür war die Präsenz von Ein bemerkenswertes Resultat, denn es gab Festivalvorbereitungen im niederschlesi- ver.di auf dem Festival unübersehbar. Das in diesem Jahr 18 Filmvorführungen weniger schen Städtchen Chelmsko Slaskie. In der Logo findet sich im Katalog und flimmerte als 2009. Begründung heißt es: „Der Film besticht zu Beginn jedes Screenings gut platziert durch Dynamik, Frische und vor allem über die Leinwände; der BundesFilmVer- Ein weiterer Rekord ist die Anzahl der durch seine liebevolle Nähe zu den Be- band konnte sich im Programmheft Preise – es waren ganze 16; erstmals wurde wohnern der polnischen Kleinstadt. Er präsentieren. Und Jurysprecher Jürgen der Preis der Stiftung Friedliche Revolu- lässt uns teilhaben am Leben der Leute; Kautz hatte bei der Preisverleihung die tion vergeben. Die Preisgelder waren mit wir haben uns von ihrem mitreißenden Gelegenheit, ver.di als Gewerkschaft für insgesamt 71.000 € so hoch wie nie zuvor. Humor und ihrer Lebensfreude anstecken Kunst- und Medienschaffende – auch Die gezeigten Filme kamen aus 58 Län- lassen. Das gibt Hoffnung.“ Marcin Sauter Selbstständige – vorzustellen. Gute Gründe, dern, 145 Regisseure/innen stellten ihre und seinem Team ist es glänzend gelun- die jedes Jahr aufs Neue wackelnde Fi- Produktionen dem Publikum vor; 1421 in- gen, das Schöne und Lebendige in dem nanzierung endlich auf sichere Beine zu ternationale Fachbesucher hatten sich auf den ersten Blick heruntergekomme- stellen. Gundula Lasch ■ akkreditiert. nen Ort zu entdecken. (Weitere Preisträger S. 30)

Die „New School“ des Drehbuchschrei- Weichere Helden bens unterteilt das figurenorientierte Her- angehen in zwei Hauptrichtungen. Die Berlin: Dramaturgen im Erfahrungsaustausch Psychologisten unterschieden 12 Charakt- ertypen, die der Zuschauer wieder er- kennt. Zweiter Ausgangspunkt für die Zum 2. Mal trafen sich am 9. Oktober in Ber- Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Entwicklung einer Figur ist für sie deren lin die Mitglieder des Bundesverbandes für Redakteuren zusammen. Andere Trends Vergangenheit, die mal erzählt, mal als Dramaturgie, um sich über aktuelle Tenden- der internationalen Produktion verändern bekannt vorausgesetzt wird. Die aus dieser zen beim Aufbau von Film- und Fernsehfil- auch in Deutschland die Filme von der Back-Story entspringenden Wünsche und men auszutauschen. Der deutsche Film liegt plotorientierten zur figurenorientierten Ängste, die oft in ein Trauma münden, dabei im internationalen Trend. Dramaturgie einer Geschichte, zum emo- werden zu wesentlichen Triebfedern des tionalen Erzählen, zu einer weicheren Handelns einer Figur. Ein Film wie „Babel“ wäre auf Grund sei- Heldenzeichnung und einer Renaissance Ihnen gegenüber stehen die Morali- ner nichtlinearen Erzählweise im deut- der Filmgenres. Amerikanische Drehbuch- sten, bei denen das Verhalten einer Figur schen Fernsehen nicht machbar, fasst Theoretiker entwickelten daraus grundle- durch einen elementaren Konflikt be- Autor und Dramaturg André Georgi seine gende Modelle des Aufbaus einer Story. stimmt wird, das sie in eine innere Krise

22 M 11.2010 film / recht

führt. Zunächst schlagen sie meist einen schauer Interesse am Schicksal der Figuren Minute bereitstellt. „Hier entstehen Pre- falschen Weg zur Lösung ihres morali- wecken. Menschen mit Ecken und Kan- miumprodukte mit Fernsehqualität“, be- schen Dilemmas ein. Nach der Niederlage ten, die innere Konflikte austragen statt tont Förderreferentin Rangeen Horami. im Midpoint der Story finden sie einen Heldenstatuen ohne Fehl und Tadel ste- Langfristig sei eine Finanzierung über Ausweg. Beides ist nicht neu und gehört hen im Zentrum. Goethe und Shakespeare Werbung möglich. Ein alternativer Weg zum Grundhandwerk beim Schreiben ei- in Love lösen Rocky und den Terminator ab. seien Bestellungen bekannter Marken. nes Buches. John Truby hat beides vereint Das gilt auch auf dem Bildschirm. Noch Beides berge jedoch Tücken, wenn sie die und daraus ein Rezept entwickelt, um von nie haben Kommissare so viele Zweifel zei- Inhalte verfälschen. So sei die krasse, au- der Figur zum Buch zu kommen. Er emp- gen dürfen wie heute. Aber auch im Doku- thentische Sprache, die sie den Hauptfigu- fiehlt, jede Figur in sieben Stufen durch mentarfilm seien heute Gefühle und die ren ihrer Web-Serie „Candy Girls“ in den die Story zu begleiten: Von der Herausbil- Begegnung mit außergewöhnlichen Persön- ersten Folgen in den Mund gelegt habe, dung des Konflikts und dem Verände- lichkeiten eher gefragt als ein Aufdröseln nach dem Einstieg von Lewis uner- rungswunsch, zur Konfrontation mit ei- von Fakten. Im besten Falle, geht beides. wünscht gewesen, erzählte Regisseurin Mi- nem Opponent, über das Scheitern eines „Die Produzenten und Filmemacher rian Dehne. Für die zweite Staffel sei Ford ersten Plans bis zur neuen Erkenntnis. Fer- müssen jetzt versuchen, die Geschäftsbe- Ka der Sponsor gewesen, was besser funk- tig sei das Grundgerüst der Story. In 22 dingungen im Internet mitzubestimmen, tioniert habe. Ihr sei es als Autorin egal, ob Stufen, in denen die Wünsche und Cha- damit sie künftig verdienen können und bestimmte Szenen auf der Wiese oder im rakteristika des oder der Opponenten ein- nicht die Plattformen alleine die Regeln Auto spielen. Es müsse aber möglichst vor fließen, wird sie weiterentwickelt. bestimmen und von den Erlösen partizi- der ersten Klappe klar sein, wer als Partner Diese Herangehensweise führe zu ei- pieren werden“, fasste Produzentin Britta mit ins Boot geholt und wie die Serie ver- ner Vereinfachung und zu Plots, die einer Schewe die Diskussion des Panels „Web marktet werden soll. klassischen 3-Akt-Struktur und Theater- TV“ zusammen. Viele gute Ideen scheitern An das Erzählen stellen die Web-For- dramaturgie sehr nahe komme, so Georgi. im Moment am Geld. Die wenigen profes- mate andere Anforderungen, da kleinere Sie nutze aber nicht die Spezifika des Me- sionellen Serien, die bislang für das Web Abschnitte erzählt werden. Längere Ab- diums Film, der mit Raum und Zeit spielen produziert worden sind, wurden von fi- schnitte der Reflexion und des Nachden- könne. Von einfachen Flashbacks bis zum nanzkräftigen Mutterhäusern wie der Ufa kens der Figuren seien ebenso möglich, Aufbrechen der Kontinuität. „Babel“, aber oder der Internetplattform der Telekom hat Dehne festgestellt. Eines wolle der Zu- auch „Inception“ seien hierfür herausra- bezahlt. Bei der Kofinanzierung wurde auf schauer auch im Internet nicht: Die Hand- gende Beispiele. Beide Filme funktionieren Sender wie Arte und die Förderung durch lung mitbestimmen. Wie im guten alten nur, weil die Regisseure mit ungeheurer die Medienboard Berlin-Brandenburg ge- Pantoffelkino wolle er überrascht werden. Emotionalität erzählen und beim Zu- setzt, die zwischen 500 und 1000 Euro je Katharina Dockhorn ■

„Plan B“. Als Autor zeichnete Christian Sieg für Autoren Jungblut, der richtig sauer wurde. Er klag- te: „Für mich ging es um die Frage: Was dürfen Redaktionen eigentlich?“ GEO-Reporter setzt Urheberrecht vor Hamburger Landgericht durch Diese Frage hat jetzt die Zivilkammer 8 des Hamburger Landgerichts (Geschäfts- Mit seinem bislang letzten Artikel für das Jungblut 1986 für seine Reportage „Als Nr.: 308 0 78/10) beantwortet. Akribisch Magazin GEO hatte der langjährige Autor Knecht im Garten Eden“. verglich sie den ursprünglichen Text („Klage- Christian Jungblut nichts als Ärger: Es war Nachdem Jungblut den Artikel „Hol- muster“) mit dem überarbeiteten, umge- eine Reportage über Holland, Polder, Land- land unter Wasser“ abgegeben hatte, wur- schriebenen Artikel („Verletzungsmuster“). gewinnung, Deichbrüche und neue Risiken den Änderungen gewünscht, eine Umstel- Und das Gericht musste nach den Grund- durch den Klimawandel – „Holland unter lung im Aufbau gefordert. Der 67-jährige sätzen des Urheberrechts feststellen, dass Wasser“. Jungblut lieferte den Artikel, und Autor kam diesen Aufforderungen nach hier die Beklagte (GEO) „ihr Bearbeitungs- was als ganz normaler redaktioneller Alltag und lieferte eine zweite Fassung. Doch da- recht überschritten“ habe. „Das Werk des begann, endete schließlich vor Gericht. mit nicht genug: Die GEO-Redaktion än- Klägers stellt auf Grund des für ihn typi- derte nun ihrerseits nicht nur einzelne schen Reportagestils, mit dem er sich be- Das Hamburger Magazin GEO hat in der Wörter und Sätze, sondern ganze Passagen reits einen Namen u.a. als Buchautor er- Branche einen ausgesprochenen guten Ruf und textete auch wörtliche Zitate neu. worben hat, ein Werk von besonderer In- für seine Reportagen. Und einen noch viel „Verschlimmbesserung“ nennt man diese dividualität dar. Die von der Beklagten größeren als Autorenblatt. Markenzeichen Praxis unter freien Journalisten. Es wurde vorgenommenen Änderungen waren zur sind nicht nur spannende und hintergrün- zwar kein neuer Artikel, aber ein gänzlich Ausübung ihres Nutzungsrechts nach dem dige Reportagen, sondern auch die Viel- anderer. „Reißerisch“ und „lieblos“, so der Vertragszweck nicht mehr erforderlich.“ zahl namhafter Autoren, die mit ihrem Autor. Und seine eigene Schreibe, seinen Der siegreiche Autor Jungblut sieht jeweils unverwechselbaren Stil die Zeit- Stil fand er in dem neuen Text nicht wie- seine grundsätzliche Frage beantwortet: schrift zu dem machten, was sie einmal der. Jungblut untersagte GEO einen Ab- „Jetzt haben wir festgestellt: Eigentlich war und trotz sinkender Auflagenzahlen druck, weder unter seinem Namen noch dürfen die Redaktionen gar nicht so viel, immer noch sein will. Zahlreiche GEO-Au- unter Pseudonym. Erst persönlich, dann sondern sie müssen sich auf jeden Fall im- toren wurden in den vergangenen Jahren noch einmal mit einem anwaltlichen mer mit dem Schreiber ins Benehmen set- für ihre Reportagen mit dem renommier- Schreiben. Doch in der Dezember-Ausgabe zen und seine Zustimmung einholen. Und ten Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. 2009 wurde das „neue Werk“ veröffentlicht, das finde ich sehr wichtig.“ So auch der Hamburger Autor Christian ungewollt doppeldeutig unter dem Titel Wulf Beleites ■

M 11.2010 23 internationales Reporteros auf Recherchetour Ein ambitioniertes journalistisches Projekt in Peru mit ersten Erfolgen

Gustavo Gorriti ist Redaktionsleiter von IDL- legt. Unser zentrales Argument war, dass Reporteros, einem ehrgeizigen Projekt, das der investigative Journalismus eines der l e den investigativen Journalismus in Peru effizientesten Mittel ist, um Korruption zu k n e H

wiederbeleben will. Dabei kann sich der 62- bremsen und das lässt sich belegen. Wir t u n K

jährige auf internationale Unterstützung ver- wollten eine große Redaktion aufbauen, : o t o lassen – eine Blaupause für andere Länder? nach fünf Jahren die Arbeit evaluieren, F um dann zu sehen, ob und wie man fort- M | Sie haben mit IDL-Reporteros ein neues fahren kann. peruanischen Bürgerkriegs gegründet und Medium für investigativen Journalismus ge- hat für die Opfer des Terrors von links und schaffen. Fehlt es an solider Recherche in Peru? M | Wie war die Resonanz auf den Vorschlag? rechts Partei ergriffen. Das Institut genießt in Peru enormes Prestige. Es gibt Syner- GUSTAVO GORRITI | Weltweit muss man GORRITI | Die Idee gefiel den Verantwort- gieeffekte, denn das Institut arbeitet an neue Formate finden, um investigativen lichen, aber finanzieren wollten sie eine Fällen, die auch uns interessieren. Aber wir Journalismus zu ermöglichen. Beinahe über- große Redaktion eben nicht. Zu teuer war sind vollkommen unabhängig – finanziell all haben wir es mit sinkenden Auflagen, ein Argument, zu ambitioniert ein anderes und redaktionell. mit der Konzentration von Medienmacht und obendrein fürchtete man Ärger mit in den Händen von wenigen zu tun, die den Regierungen in den betreffenden Län- M | Sie haben bei der Wochenzeitung Care- oftmals nichts mit Journalismus zu tun dern. Zu recht, denn wer hat schon Lust tas, bei der linken Tageszeitung La República haben. Man darf Medienunternehmen sich von Journalisten nachweisen zu las- und im Fernsehen für Frequencia Latina gear- nicht ausschließlich nach Gewinnkrite- sen, dass man Mittel veruntreut. beitet. War dort kein Platz mehr für kritischen rien führen. In Peru, aber auch in Kolum- Journalismus? bien und anderswo haben wir es mit ei- M | Wie haben Sie auf diesen Rückschlag nem oft irrationalen Absenken der Kosten, reagiert? GORRITI | Er hat in Peru an Verbreitung der Verstümmelung des Personalbestands verloren, das ist ein schleichender Prozess, in den Redaktionen und der Schließung GORRITI | Ich habe das Konzept modifi- gegen den ich in den Redaktionen ge- von Recherche-Abteilungen und ganzer ziert, es auf Bonsai-Größe heruntergefah- kämpft habe – nicht nur in Peru, sondern Blätter zu tun. Der investigative Journalis- ren und bin zum Open Society Institute in auch in Panama, wo ich eine Zeit lang ar- mus liegt weltweit im Sterben und in Peru New York gefahren und habe dort um För- beitete. Grundsätzlich ist eine Banalisie- will ich dem nicht tatenlos zusehen. derung gebeten. Das war 2006, doch leider rung der Berichterstattung zu beobachten. war den Verantwortlichen mein Projekt M | Wann haben Sie begonnen nach Alterna- immer noch zu aufwendig. Ich gab aber M | Lässt sich das Beispiel der IDL-Reporter- tiven zu suchen? nicht auf, nahm an internationalen Kon- os übertragen? ferenzen zum Thema teil, knüpfte weitere GORRITI | Schon zu Beginn dieses neuen Kontakte und überarbeitete das Konzept GORRITI | Ich denke schon und der Start Jahrtausends habe ich mit Kollegen über zum dritten Mal bevor ich es 2009 erneut war gut. Die Themen, die von uns ent- journalistische Standards debattiert: Über nach New York ans Institut schickte. Im deckt, recherchiert und kostenlos ins Netz die Probleme eines gemeinnützigen Jour- Oktober 2009 erhielt ich dann grünes (www.idl-reporteros.pe/) gestellt wurden, nalismus, über die Rolle des Journalismus Licht, gemeinsam mit vier Journalisten haben Redaktionen genauso aufgegriffen als Kontrollinstanz und über die Heraus- „IDL-Reporteros“ zu gründen. wie die Bloggsphäre. Das wirkt sich auf die forderungen der neuen Techniken. Der Qualität der Berichterstattung insgesamt Druck auf Journalisten wurde erhöht – Ge- M | Sie haben die Redaktion unter dem Dach aus – und das ist doch unser übergeordne- schwindigkeit ist manchmal wichtiger als des Instituto de Defensa Legal (IDL), einer der tes Ziel. Interview: Knut Henkel ■ solide Recherche. 2002 habe ich begonnen renommierten Menschenrechtsorganisationen nach Alternativen zu suchen. Perus, aufgebaut. Wie kam es dazu? Damals war die Korruptionsbekämp- ➧ Open Society Institut (OSI) fung ein großes Thema. Korruption kon- GORRITI | Den Kontakt zu den Anwälten terkariere die Entwicklungsbemühungen, des Instituts gibt es schon lange. Ich habe Das Open Society Institut (OSI) ist eine sie verhindere eine effiziente Zusammen- immer mal wieder für IDL gearbeitet und Stiftung, die vom Milliardär George Soros ins arbeit und torpediere Ansätze zur Selbst- die Entscheidung, unter dem Dach des Leben gerufen wurde. Die Stiftung vertritt den hilfe, hieß es da. Da kann man ansetzen – IDL unser Projekt anzusiedeln, war nur Gedanken einer Offenen Gesellschaft mittels Workshops organisieren, recherchieren, folgerichtig. Das Institut tritt seit 26 Jah- der Unterstützung von Initiativen der Zivil- die Leute informieren, aufklären und vor- ren für die Menschenrechte in Peru ein gesellschaft und unterhält mehrere Büros. beugen. Diese Ideen haben wir in ein Kon- und das oft unter schweren Bedingungen Die Zentrale befindet sich in New York. zept gegossen und es der Weltbank vorge- – schließlich wurde es zum Höhepunkt des

24 M 11.2010 service

Fotografie ber: Fernseh-Dramaturgie durch Monta- serviceseminare ge. 8. bis 10. Dezember: Die Filmabnah- MAZ, Luzern. 8. bis 10. Dezember: me im Aktuellen. 13. bis 15. Dezember: Semiprofessionelle Digitalfotografie – Gute Filme durch bessere Kommuni- Journalismus aktuell Journalismus online Menschen ins Bild setzen. kation. 13. bis 16. Dezember: Texten MH, Hamburg. 14. bis 16. Januar: für tagesaktuelles Fernsehen. 13. bis ADB, München. 6. Dezember: Crashkurs ARD.ZDF, Wiesbaden. 7. / 8. Dezember: Grundkurs Fotografie. 17. Dezember: Fragen auf den Punkt ge- Online-Recht für Verlage. MyTV – Digital, multimedial, im Internet. bracht – Das Interview im Fernsehen. AFP, Hamburg. 8. bis 11. Dezember: BJS, Berlin. 6. Dezember: Suchmaschi- Hörfunk 14. bis 16. Dezember: Optimierung und Das Feature. nenoptimierung. 13. bis 15. Dezember: Härtung IT-basierter Produktionssysteme. AKAD, Berlin. 13. Januar: Beginn des Einführung in den Online-Journalismus. ARD.ZDF, Wiesbaden. 10. / 11. Januar: 11. bis 13. Januar: HD – Basiswissen 4-wöchigen Online-Kurses „Sachbuch 16. / 17. Dezember: Texten fürs Internet. Online meets Hörfunk – Hörfunk meets Produktion. 11. bis 14. Januar: Grund- schreiben“. MAZ, Luzern. 10. / 11. Januar: Onlinere- Online. lagen der digitalen Fernsehtechnik. AM, Düsseldorf. 8. / 9. Dezember: cherche – Suchen und Finden im Web. BJS, Berlin. 10. Dezember: Radiobeiträ- 11. bis 14. Januar: Texten für tagesak- Printwerkstatt Storytelling – Text-Dra- 14. Januar: Multimedia III – Produzieren ge professionell zu Hause produzieren. tuelles Fernsehen. maturgie und roter Faden. 11. / 12. De- fürs Web. 11. Dezember: Professionelle Audio-Pro- AVM, Kirchentellinsfurt (bei Tübin- zember: Crossmedia – Journalistisches MR, Köln. 6. Dezember: OpenCMS – duktion mit dem DigAS-Multitrack-Edi- gen). 6. / 7. Dezember: AVID Aufbau- Arbeiten für alle Kanäle. Einführungskurse Basis I und II. tor. 13. / 14. Dezember: On Air – Sprech- kurs. 16. Dezember: Avid Media Com- APB, Tutzing. 10. bis 12. Dezember: Zu- TA, Augsburg. 7. Dezember: Texten für training fürs Mikrofon. poser und HD. 14. Dezember: Final Cut kunft der Zeitung – Zeitung der Zukunft. Internet und E-Mails. FFH, Bad Vilbel. 12. / 13. Januar: Sport Pro Basics. BJS, Berlin. 6. / 7. Dezember: Ein Sach- – Mit Emotion und Verstand Fußball BJS, Berlin. 16. / 17. Dezember: Das buch schreiben. 6. / 7. Dezember: Syste- Layout / Infografik live kommentieren in Radio und TV. Auge hört mit – Texten fürs Fernsehen. matik der Recherche und Strategien der HFS, Frankfurt. 11. Dezember: Das 14. / 15. Januar: TV-Interview-Training Gesprächsführung. 8. Dezember: Richtig BJS, Berlin. 18. / 19. Dezember: Maga- Kollegengespräch – Trainingsworkshop. für Journalisten. redigieren. 8. / 9. Dezember: Einfach zin-Layout – Gestalten wie die Profis. MAZ, Luzern. 6. Dezember: Teasing DFS, Lindlar. 10. bis 12. Dezember: schreiben – Texten mit Erfolg. 10. / BKB, Wolfenbüttel. Einführung in Pho- und Backselling – Hinhören garantiert! Meisterklasse Dokumentarfilmschule – 11. Januar: Presse- und Medienrecht. toshop – Der PC als digitales Fotolabor. 9. / 10. Dezember: Der Kommentar im Modul III. KLARA, Berlin. 6. / 7. Januar: Texte be- JHB, Hagen. 6. bis 8. Dezember: Grund- Radio – knapp und klar. 12. bis 14. Ja- FHB, Hamburg. 4. / 5. Dezember: Film- arbeiten. lagen der Gestaltung – Printprodukte in nuar: Beitrag im Radio – Schnell produ- musik – Die heimliche Verführung. NA, Hamburg. 6. / 7. Dezember in der PR-Arbeit. ziert und wieder vergessen. 8. / 9. Januar: Faszination Werbung – Zürich: Storytelling. MAC, München. An den Standorten MEZ, Berlin. Diverse, frei zusammen- Kleine Filme mit großer Wirkung. TA, Augsburg. 7. Dezember: Recht- München, Stuttgart, Köln, Osnabrück, stellbare Seminare vor allem zum 8. / 9. Januar: Exposés für Dokumentar- schreibung. 8. / 9. Dezember: Textwerk- Hamburg und Berlin werden laufend Radio-, aber auch zum TV-, Web- und filme. 15. / 16. Januar: Vis à vis – Szeni- statt I + II. zahlreiche mehrtägige Kurse in den Printjournalismus unter: www.medien- sche Auflösung in der Kameraarbeit. Bereichen Grafik, Bildbearbeitung, AV, konkret.de. FHF, Frankfurt. 10. Dezember: Licht- Journalistische Themen 3D-Animation, Multimedia und Internet MH, Hamburg. 4. / 5. Dezember: Spre- gestaltung in der Praxis. angeboten. Kurse gibt es etwa zu Print- chen für Radio und Fernsehen. FM, Münster. 6. bis 12. Dezember: Ma- ABP, München. 13. bis 17. Dezember: design, InDesign, Photoshop, Adobe MQ, Köln. 7. Dezember: Multimediale sterschool Dokumentarfilm – Modul III. Theater-, Fernseh- und Filmkritik. Illustrator, Freehand und QuarkXpress, Darstellungsformen III – Bewegtbilder IFFMA, München. 13. Dezember: ABZV, Bonn. 13. Januar in Stuttgart: Flash, Dreamweaver, CSS oder Typo 3. im Radio. 8. Dezember: News-Persona- Praxisworkshop CANON EOS 1D/5D/7D. Landtagswahlen. Informationen zu den genauen Termi- lity. 8. Dezember: Multimediale Dar- 13. bis 15. Dezember: Red Workshop. APB, Tutzing. 15. bis 17. Dezember: nen bitte im Internet suchen oder tele- stellungsformen IV – Bewegtbilder im 14. bis 16. Dezember: Alan Berming- Im Namen des Lesers – Journalistische fonisch erfragen (siehe Kasten). Radio II. 8. / 9. Dezember: Kollegiales ham’s Location Lighting Workshop. Praxis der Gerichtsberichterstattung. MAZ, Luzern. 11. / 12. Januar: Layout – Airchecking, Teil II – Rolle, Profil, Auf- 16. / 17. Dezember: Alexa Workshop. ARD.ZDF, Wiesbaden. 6. bis 8. Dezem- Sehen und sehen lernen. treten. 9. bis 12. Dezember: Multimedia- IFRA, Darmstadt. 8. Dezember: Online- ber: Aktuelle Sportberichte im Fernsehen Workshop für junge Journalisten. Video für Zeitungs-Websites – Themen – mit Laptopschnitt. Volontäre NK, Rendsburg. 10. bis 12. Dezember: Update. 9. / 10. Dezember: Online-Video- BPB, Bonn. 9. / 10. Dezember in Berlin: Radiofeaturesymposion – Akustische produktion Drehen, Schneiden, Vertonen Migration in der Wirtschaftskrise in ABP, München. 6. bis 17. Dezember: Erzählformen des Dokumentarischen; – Einsteiger-Training für Print-und On- Europa neu denken – Internationale Grundkurs II – Zeitschrift. Ästhetik des Radiofeature. line-Redakteure. Konferenz. 6. bis 17. Dezember in Kulmbach: PFA, Frankfurt. 18. Dezember: Face- IP, Stuttgart. 10. Dezember: Drehbuch. MH, Hamburg. 17. bis 19. Dezember: Grundkurs II – Zeitschrift. book, Twitter & Co – Warum das Radio 11. / 12. Dezember: Die Reise des Hel- Grundkurs Reisejournalismus. 7. bis 10. bis 14. Januar: Grundkurs I – PR. ohne Internet nicht leben kann. 8. Janu- den. 7. Januar: Serienformate. 8. Januar: 9. Januar: Grundkurs Reisejournalismus. 10. bis 21. Januar: Grundkurs I – Zeit- ar: Auf den richtigen Ton kommt’s an: Dramaturgisches Handwerkszeug. 9. Ja- schrift. „On-Air-Promotion“ im Radio mit Yvon- nuar: Dialoggestaltung (Alle Seminare Journalistische Formen ABZV, Bonn. 10. bis 21. Januar: Volon- ne Malak, „my radio“. zur Reihe „Schreiben für Kino und TV“). tärskurs – Aufbaukurs I. JHB, Hagen. 13. bis 17. Dezember: ABZV, Bonn. 6. / 7. Dezember in Stutt- BJS, Berlin. 13. bis 25. Januar: Ein- Film & TV Video fürs Web. gart: Das Porträt. 8. / 9. Dezember in führung in die journalistischen Darstel- KFH, Köln. 4. Dezember: Workshop Stuttgart: Interviewtechnik. lungsformen. AGI, Marl. 9. / 10. Dezember: Kamera, Stunt. 4. / 5. Dezember: Himmelsfreud BJS, Berlin. 13. bis 15. Januar: Klarheit BKB, Wolfenbüttel. 6. / 7. Januar: Licht, Ton – Seminar für den Fernseh- und Höllenleid – Erzählmuster erfolg- und Substanz – Nachrichten in den Zei- Qualifizierung für Volontäre – Grund- nachwuchs. reicher Liebesgeschichten (Drehbuch- ten von Web 2.0. lagen der Pressearbeit. ANM, Kulmbach. 6. bis 10. Dezember: seminar, Teil IV). 11. / 12. Dezember: JHB, Hagen. 6. bis 8. Dezember: Inten- IFP, München. 9. bis 21. Januar: Grund- Journalistisch erfolgreich vor Kamera Creative Producing. 7. bis 9. Januar: sivtraining Porträt. kurs I. und Mikrofon – Hilfe zu Moderation, Light-Masterclass: Make them look KLARA, Berlin. 6. / 7. Dezember: Über- JHB, Hagen. 10. Januar bis 4. Februar: Rhetorik und Präsentation. beautiful – Das Porträt im Film. schrift und Bildtext. Volontärseminar. ARD. ZDF, Wiesbaden. 6. bis 9. Dezem- MAZ, Luzern. 10. bis 14. Januar: VJ für

M 11.2010 25 service ➧ Kontakt zu den Seminaranbietern Die Adressen zu unten stehenden Kontakten sind im Internet abrufbar unter: http://mmm.verdi.de Einsteiger – Drehen, schneiden, texten. Erfolgsfaktor Persönlichkeit. MC, Hannover. 30. November bis 2. BJS, Berlin. 7. / 8. Januar: Die professio- ABP Fon 089 / 49 99 92 – 0, www.iffma.de Dezember: Vom Drehbuch zum Fernseh- nelle PR-Konzeption. 9. / 10. Dezember: www.a-b-p.de IFP Fon 089 / 54 91 03 – 0, film – Grundlagen, Auflösung, Arbeits- Online-PR – Pressearbeit im Internet. ABZV Fon 02 28 / 259 00 – 0, www.ifp-kma.de strukturen, Kompromisse. 5. bis 8. De- 9. / 10. Dezember: Eventmanagement – www.abzv.de IFRA Fon 061 51 / 733 – 6, zember: Film – Ein Kulturprodukt auf Veranstaltungen professionell konzipie- ADB Fon 089 / 29 19 53 84, www.wan-ifra.org dem Konsumentenmarkt. 16. / 17. De- ren und durchführen. 13. Dezember: www.buchakademie.de IP Fon 07 11 / 997 86 91, zember: Das leidige Formale – Rechte Techniken der Image-Pflege. 14./15. De- AFP Fon 040 / 41 47 96 – 0, www.interspherial.com und Verträge in der Filmherstellung. zember: Corporate Publishing. 14. / 15. www.akademie-fuer-publizistik.de JHB Fon 023 31 / 365 – 6 00, 10. / 11. Januar: Formate für den inter- Dezember: Selbstmarketing für freie AGI Fon 023 65 / 91 89 – 0, www.hausbusch.de nationalen Markt. 14. / 15. Januar: Pro- Journalisten – Wie verkaufe ich mich www.grimme-akademie.de KFH Fon 02 21 / 222 710 – 0, duzieren in Niedersachsen – Produktions- und meine Themen? 16. / 17. Dezember: AKAD Fon 030 / 61655 – 0, www.koelner-filmhaus.de firmen, Kontakte, Vertriebsmöglichkeiten. Fit durch die Krise – Der Journalist als www.akademie.de KLARA Fon 030 / 690 415 85, MFW, München. 4. / 5. Dezember: Kurz- Unternehmer. 10. / 11. Januar: Strategi- AM Fon 02 11 / 43 69 01 50, www.KLARAberlin.de filmproduktion. 4. / 5. Dezember: Mode- sche Pressearbeit. 12. bis 14. Januar: www.medienverband.de MAC Fon 089 / 544 151 – 74, rationstraining. 11. / 12. Dezember: Das Professionelles Texten für die PR-Arbeit. ANM Fon 092 21 / 13 16, www.bay- www.macromedia.de journalistische Kurzformat – Der TV-Ma- COP, Köln. 8. / 9. Dezember in Frank- erische-medienakademien.de MAZ Fon 00 41 / 41 / 226 33 33, gazinbeitrag. 18. / 19. Dezember: Span- furt: Nomadenwissen für Medienschaf- APB Fon 081 58 / 256 – 0, www.maz.ch nung und Konflikt – Das Geheimnis mit- fende – Handlungssicher unter allen www.apb-tutzing.de MC Fon 05 11 / 44 05 00 5 11, reißender Drehbücher. 15. / 16. Januar: Umständen. 15. / 16. Dezember in Bonn: ARD.ZDF Fon 06 11 / 59 05 04 – 0, www.mediacampus.info Erzählen in bewegten Bildern. Perspektiven-Coaching für Frauen in www.ard-zdf-medienakademie.de MEZ Fon 030 / 68 30 20 90, MKZ, Köln. 4. / 5. Dezember: Realisation Veränderung. Weitere Coaching- und AVM Fon 071 21 / 531 60 70, www.medienkonkret.de audiovisueller Projekte. Karriereseminare: www.cop-morrien.de. www.av-mediatraining.de MFW Fon 089 / 20 333 712, MSD, Berlin. 4. Dezember: Thriller – FAZ, Frankfurt. 7. / 8. Dezember: Argu- BJS Fon 030 23 27 60 02, www.muenchner-filmwerkstatt.de Theorie. 5. Dezember: Thriller – Praxis. mentieren unter Stress. www.berliner-journalisten-schule.de MH Fon 040 / 306 201 140, RTL, Köln. 6. bis 10. Dezember: TV- JHB, Hagen. 6. bis 8. Dezember: Presse- BKB Fon 053 31 / 808 – 418, www.medienbuero-hamburg.de Kompaktkurs Video-Journalismus. 11. / mitteilungen schreiben. www.bundesakademie.de MKZ Fon 022 24 / 955 – 129, 12. Dezember: Praktikums-TV-Workshop KLARA, Berlin. 11. / 12. Dezember: BPB Fon 018 88 / 51 55 58, www.ksi.de – Auf dem Weg zum Volontariat. Trotz Stress – So bleiben Sie gelassen. www.bpb.de MQ Fon 02 21 / 29 93 05 – 31, VSM, München. 4. Dezember: CASAB- 13. bis 15. Dezember: Die interessante COP Fon 02 21 / 739 32 62, www.medienqualifizierung.de LANCA Grundseminar für perfekten Mitarbeiterzeitschrift. www.cop-morrien.de MR Fon 02 21 / 16 42 – 36 38, Schnitt, Effekte, Titel und Vertonung mit MAZ, Luzern. 14. / 15. Dezember: DFS Fon 022 66 / 37 57, www.erzbistum-koeln.de/medien SmartEdit 6/7/8/9 und BOGART SE. Kommunizieren statt manipulieren – www.dokumentarfimschule.de MSD Fon 030 / 30 87 93 15, 6. Dezember: Casablanca für Fortge- Gewaltfreie Kommunikation. FAZ Fon: 069 / 79 40 95 83, www.masterschool.de schrittene – SmartEdit 7/8/9 und BOG- NA, Hamburg. 6. / 7. Dezember in Düs- www.conventseminare.de NA Fon 040 / 41 13 – 28 42, ART SE. 11. Dezember: Videofilmen auf seldorf: Reden schreiben. 6. / 7. Dezem- FFH Fon 061 01 / 988 – 140, www.newsaktuell.de dem Weihnachtsmarkt – Schwierige ber in Hamburg: Führungskompetenz. www.ffhacademy.de NK Fon 043 31 / 14 38 – 11, Lichtsituationen. 18. Dezember: Casab- 8. Dezember in Düsseldorf: Wikis und FHB Fon 040 / 399 099 31, www.nordkolleg.de lanca-Tagesseminar MEDIA-MANAGER Blogs in der Unternehmenskommunika- www.filmschule-hamburg-berlin.de PFA Fon 069 / 92 10 72 22, – Import, Export und Bearbeitung mit tion. 9. / 10. Dezember in Hamburg: FHF Fon 069 / 13 37 99 94, www.ev-medienhaus.de BOGART-Systemen. 10. Januar in Ham- PR-Konzeption für Fortgeschrittene. www.filmhaus-frankfurt.de RTL Fon 02 21 / 45 67 – 64 10, burg, 11. Januar in Köln, 12. Januar in TA, Augsburg. 7. Dezember: PR-Mel- FM Fon 02 51 / 230 36 21, www.rtl-journalistenschule.de Frankfurt: HD-Videofilmen in 3D mit dung I. www.muenster.org/filmwerkstatt TA Fon 08 21 / 41 90 36 – 0, Panasonic HDC-SDT750 – Videofilmen HFS Fon 069 / 92 10 74 05, www.textakademie.de und Bearbeiten in der dritten Dimen- www.hoerfunkschule-frankfurt.de VSM Fon 089 / 83 51 91, sion. 15. Januar: HD-CASABLANCA-Be- IFFMA Fon 089 / 89 39 89 60, www.videoschule.de arbeitung – Spezialkurs für BOGART SE-3/ -2 und SMART EDIT 8/9. termine Einsendeschluss: 31. Dezember. bewerben mit höchstens drei Beiträgen, Selbst- und Journalismus Kontakt: dvta-Geschäftsstelle, Spalding- die zwischen 1. Januar 2009 und Medienmanagement str. 110b, 20097 Hamburg, E-Mail: 31. Dezember 2010 in deutscher Sprache dvta-Journalistenpreis [email protected], Internet: www.dvta.de. veröffentlicht wurden. Dotierung: Insge- ABP, München. 6. / 7. Dezember: Krea- HAMBURG. In Deutschland arbeiten samt 4.000 €. Bewerbungsschluss: tives Schreiben – PR II. 8. / 9. Dezember: rund 90.000 Medizinisch-technische Journalistenpreis 10. Januar. Information: Deutsche Lun- Kreatives Schreiben – PR II. 6. bis 8. De- Assistenten (MTA) an der Schnittstelle Deutsche Lungenstiftung genstiftung, Stichwort „WIR-Preis“, zember: Management in Redaktionen zwischen Patient und Medizintechnolo- HANNOVER. Nachgewiesenermaßen Fon: 05 11 / 21 55 110, E-Mail: (MiR) – Vom Mitarbeiter zum Vorgesetz- gie. Der Deutsche Verband Technischer stehen in Deutschland Lungenkrankhei- [email protected], ten. 10. bis 12. Januar: Rhetorik. 13. / Assistentinnen und Assistenten in der ten nach Herzleiden und Krebs an drit- Internet: http://lungenstiftung.de 14. Januar: Stimmbildung. Medizin (dvta) schreibt einen Preis aus ter Stelle der Todesursachen. Fast jeder AFP, Hamburg. 9. bis 11. Dezember: für Beiträge, die die berufliche Tätigkeit weiß, wie wichtig gute Luft und richtiges Axel-Springer-Preis Blattmachen – Kundenmagazine. von MTA praxisnah und allgemeinver- Atmen ist, doch die Medien machen nur für junge Journalisten AM, Düsseldorf. 6. / 7. Dezember: Vom ständlich beschreiben. Die Berichte selten bewusst und konkret darauf auf- BERLIN. Der Axel-Springer-Preis für jun- Umgang mit schwierigen Zeitgenossen müssen 2010 erschienen sein. Der Preis merksam. Um den Wilhelm und Inge- ge Journalisten wird in den Kategorien – Kommunikationstraining. ist mit je 2.000 € für die Fachgebiete borg Roloff-Medienpreis der Deutschen Print, Fernsehen, Hörfunk, Internet ver- ARD.ZDF, Wiesbaden. 6. / 7. Dezember: Laboratoriums- / Veterinärmedizin und Lungenstiftung können sich Journalisten, geben. Die Kategorie Print untergliedert Richtig delegieren. 12. bis 14. Januar: Radiologie / Funktionsdiagnostik dotiert. Journalistenteams oder Medienbüros sich nochmals in die Rubriken

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„Lokale/Regionale Beiträge“, „Über- mit solchen Themen auseinanderzuset- Einreichfrist: 31. Januar 2011. bildungen, die von der Idee, über die regionale/Nationale Beiträge“, „Beiträ- zen. Teilnehmen können junge Journa- Kontakt: IFFF, Fon: 02 31 / 50 – 254 80, Entstehung und Auswahl der Inhalte bis ge aus Wochen-/Monatspublikationen“. listen bis zu 35 Jahren mit Beiträgen, E-Mail: [email protected], hin zur fertigen Sendung reichen. Die Beiträge sollen aktuellen politischen, die zwischen 1. Januar und 31. Dezem- Internet: www.frauenfilmfestival.eu. wirtschaftlichen, kulturellen, sportlichen ber 2010 in einer in Bayern erscheinen- Fotografie und/oder gesellschaftlichen Themen ge- den Zeitung oder Zeitschrift oder von Rundfunk widmet sein. Alle Genres sind zugelassen. einem Hörfunksender mit redaktionel- geschossen + gedruckt Die Arbeiten müssen 2010 erstmalig in lem Sitz in Bayern publiziert worden Frankfurter Hörfunkgespräche LÜDENSCHEID. Der Werbefotopreis einem deutschsprachigen Medium ver- sind. Ein Sonderpreis für Printmedien FRANKFURT. Der Titel der Frankfurter „G+G“ der Druckerei Seltmann richtet öffentlicht worden sein; ihre Verfasser ist ohne Altersbeschränkung bundes- Hörfunkgespräche am 1. Dezember lau- sich an Werbefotografen. Gesucht wer- dürfen zu diesem Zeitpunkt nicht älter weit ausgeschrieben. Dotierung: Insge- tet „Ausbilden, Ausbooten, Ausbeuten. den Werbefotos, die so noch nie veröf- als 33 Jahre gewesen sein. Pro Autor samt rund 25.000 €. Einsendeschluss: Wege ins Radio“. Diskutiert werden die fentlicht wurden: innovative Fotografien und Rubrik kann eine Arbeit eingereicht 14. Januar. Informationen: AOK Bayern, Fragen: Wie attraktiv ist es noch für jun- und Arbeiten, die das Zeug haben, der werden. Dotierung: Insgesamt 54.000 €. Pressestelle, Fon: 089 / 627 30 – 146, ge Menschen beim Radio zu arbeiten? Branche neue Impulse zu geben. Ge- Einsendeschluss: 10. Januar. Infos: E-Mail: [email protected], Internet: Wie sichern sich die Radiosender quali- winner-Arbeiten werden in einem Buch Axel-Springer-Preis für junge Journali- www.aok-medienpreis.de. fizierten Nachwuchs? Wie sieht eine veröffentlicht, das an alle VIPs der Bran- sten, Fon: 030/25 91 – 788 05, E-Mail: zeitgemäße Ausbildung aus? Was tun che sowie Werbeagenturen, Presse und [email protected], Film die Sender, um auch hinter dem Mikro- Unternehmen verteilt wird. Einreich- Internet: www.axel-springer-preis.de. phon die Vielfalt der Gesellschaft abzu- schluss: 31. Dezember. Informationen: Video der Generationen bilden? Welche Ausbildungsinitiativen geschossen + gedruckt, Seltmann GmbH Publizistik-Preis REMSCHEID. Welches Bild haben Jung und -wege gibt es neben dem Volonta- Druckereibetrieb, Internet: www.ge- Medizin-Journalismus und Alt voneinander? Was entwickelt riat? Anmeldung: Sabine Rudolph, schossen-und-gedruckt.de/start.htm. HAMBURG. Die Stiftung Gesundheit sich, wenn ihre Sichtweisen aufeinander Fon: 069 / 580 98 – 233, E-Mail: schreibt den Publizistik-Preis für hervor- treffen und sie gemeinsam Filme drehen? [email protected], Internet: Hasselblad Masters Awards 2010 ragenden Medizin-Journalismus aus. Das deutsche Kinder- und Jugendfilm- www.rundfunk.evangelisch.de/veran- AHRENSBURG. Für den Wettbewerb Ausgezeichnet werden Veröffentlichun- zentrum veranstaltet den Wettbewerb staltungen/ frankfurter-hoerfunkge- Hasselblad Masters Awards können sich gen, die gesundheitliches Wissen für im Auftrag des Bundesministeriums für spraeche/2010-12-01. professionelle Fotografen bewerben, die Publikum und Patienten anschaulich Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Groß- oder Mittelformatkameras jegli- vermitteln und Zusammenhänge trans- Teilnehmen können Filmemacher der LFK-Medienpreis cher Marke nutzen, sowie Nachwuchs- parent darstellen. Eingereicht werden Generation 50+, Teams aus jungen und STUTTGART. Die Landesanstalt für Kom- fotografen. Bewertet werden die foto- können Zeitungs- und Zeitschriftenarti- älteren Videomachern sowie Jugend- munikation (LFK) prämiert Hörfunk- und grafischen Fähigkeiten unter den As- kel, Radio- und Fernsehbeiträge, Multi- liche, die sich mit den Lebenswelten Fernsehbeiträge, die sich neben ihrer pekten Kreativität, Bildkomposition, media- und Internet-Angebote, Bücher älterer Menschen beschäftigen. Dotie- journalistischen Qualität durch beson- konzeptionelle Stärke und technische oder das Gesamtwerk von Publizisten rung: Insgesamt 9.000 €. Einsende- dere Kreativität und Originalität sowie Fähigkeiten. Die Gewinner erhalten die aus dem Jahr 2010. Dotierung: 2.500 €. schluss: 15. Januar. Informationen: zielgruppengerechte Ansprache aus- Möglichkeit, das H4D Digital Camera Einreichfrist: 14. Januar. Information: Video der Generationen, Fon: 021 91 / zeichnen. Teilnehmen können feste und System zu nutzen. Einsendeschluss: Stiftung Gesundheit, Fon: 040 / 80 90 794 – 257, E-Mail: drees-krampe@ freie Mitarbeiter, sowie Volontäre der in 31. Dezember. Kontakt: Hasselblad, 041 87 – 0, E-Mail: info@stiftung-gesund- kjf.de, www.video-der-generationen.de. Baden-Württemberg lizenzierten priva- 02 / 491 01, E-Mail: [email protected], heit.de, www.stiftung-gesundheit.de. ten kommerziellen und nichtkommer- Internet: www.hasselblad.com. Internationales Frauenfilmfestival ziellen Radio- und TV-Veranstalter, freie proDente Journalistenpreis DORTMUND/KÖLN. Das Internationale Produzenten und Autoren, Hochschulen Sony World Photography Awards KÖLN. Die Initiative proDente e.V. Frauenfilmfestival (IFFF) findet vom 12. sowie Auszubildende bei den Lernradios. LONDON. Professionelle Fotografen schreibt den Journalistenpreis „Abdruck“ bis 17. April in Dortmund statt. Für die Der Preis für den Hörfunk wird in den sind eingeladen, am Profi-Wettbewerb für besonderes Engagement in den Sektion „WAS TUN – Filme zur Situa- Kategorien „Information“, „Unterhal- in 14 Kategorien teilzunehmen. Die Themen Zahnmedizin bzw. Zahntechnik tion“ können Filme eingereicht werden, tung“, „Volontäre“, „Werbung, Promo- Kategorien verteilen sich auf die drei aus. Gewürdigt werden journalistische die sich mit Themen wie Sinnsuche, tion, Crossmedia“ und „Nichtkommer- Genres „Kommerzielle Fotografie“, Arbeiten, die 2010 zahnmedizinische Orientierung, Vertrauen, aber auch zielle Veranstalter, Hochschulen, Aus- „Fine Art“ sowie „Fotojournalismus und und zahntechnische Themen einer brei- Widerstand, Rebellion oder Utopie aus- bildungseinrichtungen“ vergeben, der Dokumentarfotografie“. Neu hinzuge- ten Öffentlichkeit allgemein verständ- einandersetzen. Es besteht keine Ein- Preis für das Fernsehen in den Katego- kommen sind die Kategorien Lifestyle, lich zugänglich gemacht haben. Der schränkung bezüglich des Produktions- rien „Aktueller Beitrag“, „Hintergrund- Stillleben und Menschen. Dotierung: Preis wird in den Kategorien Print, On- zeitraums. Einreichfrist: 29. November. berichterstattung“, „Reportage“, „Wer- Insgesamt 30.000 $. Einreichschluss: line, Hörfunk und TV vergeben. Dotierung: Für den „Internationalen Spielfilmwett- bung, Promotion, Crossmedia“ und 5. Januar. Infos: www.worldphoto.org Insgesamt 10.000 €. Einsendeschluss: bewerb“ können lange Spielfilme von „Volontäre, Hochschulen, Ausbildungs- 15. Januar. Informationen: Initiative pro- Regisseurinnen eingereicht werden, die einrichtungen“. Dotierung: insgesamt TRANS/FORM – RENATUR“ – BRIDGES Dente, Ina Kluding, Fon: 02 21 / 170 99 bereits länger im Fach arbeiten – keine 30.000 €. Einreichschluss: 6. Dezember. Fotoprojekt Emscher Zukunft 740, E-Mail: [email protected], Debüts, nur Filme ab der zweiten langen Informationen: Axel Dürr, Fon: 0711 / ESSEN. Die Bilder der neuen Emscher- Internet: www.prodente.de. Produktion. Die Filme müssen innerhalb 66 99 1 – 74, E-Mail: [email protected], region als Reflektion der vielfältigen der letzten 24 Monate vor dem Festival- Internet: http://www.lfk.de. Reaktionen auf den Umbruch sind unter Dr. Georg Schreiber Medienpreis datum gedreht worden sein. Dotierung: dem Titel „TRANS/FORM – RENATUR“ MÜNCHEN. Die AOK Bayern schreibt 25.000 €. Einreichschluss: 7. Januar. Fortbildungen Thema für den neuen Aufruf zum den Dr. Georg Schreiber Medienpreis Am „Nationalen Wettbewerb für Bildge- ARD.ZDF.medienakademie BRIDGES Fotoprojekt Emscher Zukunft. aus. Ausgezeichnet werden journalisti- stalterinnen“ können in Deutschland le- WIESBADEN. Unter der Adresse Der Fotopreis der Emschergenossen- sche Arbeiten, die dazu beitragen, die bende und arbeitende Nachwuchsbild- www.ard-zdf-medienakademie.de steht schaft bietet Fotografen zwei Möglich- Berichterstattung im Bereich Gesund- gestalterinnen in den Kategorien Spiel- das gesamte Seminarangebot 2011 der keiten der Teilnahme: Sie können zum heit und Soziales zu optimieren und den film (Dotierung: 5.000 €) und Dokumen- ARD.ZDF medienakademie zum Down- Thema „Bildserien“ erarbeiten oder Leser bzw. Hörer dazu animieren, sich tarfilm (Dotierung 2.500 €) teilnehmen. load bereit. Es enthält über 900 Weiter- Bildkonzepte für eine geplante fotogra-

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fische Arbeit einreichen. Preisgeld für te in den Staatlichen Kunstsammlungen ist Ulrike Klode. Jörg Hermes, bislang Max Dax trat als Chefredakteur des Bildserien: 15.000 €; für Bildkonzepte: Dresden, im Fotomuseum München und ebenfalls im Nachrichten-Ressort tätig, Popmagazins Spex (Piranha Media, 5.000 €. Einreichschluss: 12. Januar. in der Fotografischen Sammlung im Es- übernahm die Leitung des Groß-Ressorts München) zurück. Nachfolger werden Anmeldung: www.bridges-projects.com. sener Museum Folkwang sowie an einer Wissen (Reise, Auto, Gesundheit, Ver- die Redaktionsmitglieder Jan Kedves Einrichtung im Ausland eine museums- braucher, Digital). Florian Güßgen, und Wiebke Wetzker. Glanzlichter Naturfotograf spezifische Ausbildung zu erhalten. Kan- Leiter des bisherigen Ressorts für Poli- MONREAL. Neben dem Preis für den didaten müssen über einen wissen- tik- und Wirtschaftsthemen, wird in Carl-Eugen Eberle, Leiter der Rechts- Glanzlichter-Naturfotografen 2011 wer- schaftlichen Hochschulabschluss einer seiner neuen Position als Autor direkt abteilung beim ZDF, wurde in der Nach- den der Glanzlichter-Junior Award und deutschen Universität verfügen und an die Chefredaktion berichten. folge von Janne Virkkunen (Finnland) der Fritz-Pölking-Award vergeben. In sollten nicht älter als 35 Jahre sein. Das zum Vorsitzenden des Internationalen acht Kategorien – Landschaften, Pflan- Stipendium ist mit 30.000 € dotiert und Christoph Biermann, Autor für den Presse-Instituts (IPI, Wien) gewählt. zen, Kunst in der Natur, Vögel, Säuge- wird an drei Kandidaten für die Dauer Spiegel sowie Sportjournalist trat in die tiere, Reptilien und Amphibien, am Him- von zwei Jahren vergeben. Chefredaktion des Fußballmagazins 11 Dieter Genske, Chefredakteur des mel über uns und Eis in allen Formen – Das Stipendium beginnt im Mai 2011. Freunde (Hamburg) ein, für das er be- Golf-Magazins (Top Special Verlag), können Naturfotos aus aller Welt einge- Bewerbungsschluss: 11. Januar. reits als Kolumnist tätig war. übernimmt auch die Chefredaktion des reicht werden. Dotierung: Sachpreise im Informationen und Bewerbung: Tennis-Magazins, dessen bisheriger Gesamtwert von über 26.000 €. Einreich- www.krupp-stiftung.de. Bettina Billerbeck, derzeit Chefredak- Chefredakteur Thomas Kosinski den schluss: 15. Januar. Kontakt: projekt na- teurin der Zeitschrift Maxi (Bauer-Ver- Verlag zum Jahresende verlässt. tur & fotografie, Schulstraße 7, 56729 lag), löst spätestens zum 1. April 2011 Monreal, Internet: ww.glanzlichter.com. als Chefredakteurin von Living at Home Der ARD-Moderator Steffen Hallasch- (G+J) Jenny Levié ab, die den Verlag ka (u.a. Verbrauchermagazin „Markt“/ Varia verlässt. NDR, „NDR Talk Show“, „Ratgeber leute Technik“/ ARD) folgt im Januar 2011 als Konferenzen der Akademie des Frank Bräutigam, Referent in der Moderator von „stern TV“ (RTL) auf deutschen Buchhandels Dirk Benninghoff, bisher Leiter des SWR-Fernsehdirektion in Baden-Baden, Günther Jauch, der das Format wegen MÜNCHEN. Der Kindermedien-Kongress Ressorts Nachrichten bei stern.de, wur- folgt als Leiter der Abteilung Recht seines Engagements als Polittalker bei „iPad & Co für Kids?! – Wohin entwi- de nach der internen Umstrukturierung und Justiz des SWR in Karlsruhe und der ARD abgibt. ckeln sich die Kindermedien?“ findet Leiter des Groß-Ressorts Nachrichten damit Rechtsexperte der ARD auf am 29. November im Literaturhaus (Politik, Wirtschaft, Sport, Panorama, Karl-Dieter Möller, der in den Ruhe- Boris Kullick und Chris Weiland, München statt. Am gleichen Ort tagt Kultur, Lifestyle). Seine Stellvertreterin stand tritt. redaktionelle Mitarbeiter, übernahmen am 6. Dezember der Paid Content-Gip- für ein halbes Jahr die Vertretung von fel: „Umsonst war gestern! Paid Con- Stefan Kunze im radioeins-Regional- tent-Geschäftsmodelle für Fachverlage.“ ➧ Impressum studio des RBB in Frankfurt / Oder. Informationen und Anmeldung: www.buchakademie.de/konferenzen. «M – Menschen Machen Medien» Layout: Petra Dreßler, Berlin Stefan Lutz, bislang stellv. Chefredak- Medienpolitische ver.di-Zeitschrift, Tel. 030 / 322 18 57 teur der Zeitungen Südkurier und Alb Online-Medienpreis Diabetes erscheint neun Mal im Jahr Titelbild: Hermann J. Haubrich, Bote sowie der Online-Dienste des Süd- MÜNCHEN. Anders als etwa die Krank- Berlin, Tel. 0171 / 343 88 10 kurier Medienhauses (Konstanz), folgte heit Krebs elektrisiert das Thema Dia- Herausgeber: Fachbereich 8 (Medien, als Chefredakteur auf André Uzulis, betes die Menschen nicht. „Klassische“ Kunst, Industrie), Bundesvorstand: Frank Druck und Vertrieb: der nur einige Monate im Amt war. Botschaften und Wege der Kommuni- Bsirske / Frank Werneke alpha print medien AG (apm) kation haben die Problematik nicht ent- Redaktion: Karin Wenk (verantwort- Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt Tanja May und Katrin Sachse, Redak- scheidend beeinflussen können. Des- lich), Telefon 030 / 69 56 23 26 teurinnen bei der Bunten, wurden zu halb werden neue Wege gesucht, um Anschrift: ver.di Bundesverwaltung / Jahresabonnement: stellv. Chefredakteurinnen ab Anfang das Bewusstsein für diese Zivilisations- Karin Wenk, Redaktion M, 36,– € einschließlich Versandkosten. 2011 berufen. krankheit zu steigern. Die Aufgabe be- Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Abonnementsverwaltung: steht darin, einen Viralclip zum Thema Fax: 030 / 69 56 36 76 Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann Der Wissenschaftsjournalist Michael zu erstellen, der über Social Networks E-Mail: [email protected] mbH, Postfach 1207, 70773 Filderstadt, Miersch wurde beim Focus Leiter des wie Facebook auf Plattformen wie You- Für unverlangt eingesandte Artikel und Telefon 0711 / 700 15 30. Für Mitglieder Ressorts Forschung, Technik, Medizin. tube gepostet wird. Relevante Themen Bilder übernimmt die Redaktion keine der Medien-Fachgruppen ist die Bezugs- könnten sein: Diabetes – was ist das ei- Verantwortung. Gezeichnete Beiträge gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten. Rainer Pörtner, derzeit Korrespondent gentlich? Was kann man zur Prävention stimmen nicht immer mit der Meinung ver.di-Mitglieder aus anderen Fach- in der Berliner Parlamentsredaktion von tun? Diabetes – was nun? Über den der Redaktion überein. gruppen zahlen 18 € – eine gesonderte Focus, löst als Leiter des Ressorts Politik Preis entscheidet nicht vorrangig eine Bestellung ist notwendig. der Stuttgarter Zeitung Joachim Jury, sondern die Anzahl der Clicks. Anzeigen: Worthmann ab, der zum Jahreswechsel Dotierung 5.000 €. Einsendeschluss: Network Media GmbH Weitere Publikationen: in den Ruhestand tritt. Armin Käfer, 31. Dezember. Informationen: Stresemannstraße 30, 10963 Berlin „Kunst & Kultur“ Leiter des Parlamentsbüros der Stuttgar- www.deutsche-diabetesstiftung.de. Ansprechpartner: Michael Blum (Leiter) verantwortlich: Burkhard Baltzer ter Zeitung, wird zugleich stellv. Leiter Tel: 030 / 255 94 – 150 „Druck + Papier“ verantwortlich: des Politikressorts. Die Chefredaktion Museumskuratoren für Fotografie Fax: 030 / 255 94 – 190 Henrik Müller 030 / 69 56 – 10 76 des Blatts wird nicht nur um Pörtner ESSEN. Die Alfried Krupp von Bohlen E-Mail: [email protected] erweitert, sondern auch um den Lokal- und Halbach-Stiftung vergibt mit inter- Gültige Anzeigenpreisliste: Redaktionsschluss: chef Achim Wörner und den Chef vom nationalen Partnern Stipendien für künf- Nr. 15 gültig ab 1.1.2010 M 11.2010: 27.10.2010 Dienst Matthias Schmidt. tige Museumskuratoren auf dem Gebiet M im Internet M 12.2010: 24.11.2010 der Fotografie. Die Stipendiaten haben http://mmm.verdi.de ISSN-Nr.: 09 46 – 11 32 Andreas Postel, zuletzt für das ZDF- die Möglichkeit, für jeweils sechs Mona- „heute-journal“ tätig, löste als Leiter

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des ZDF-Landesstudios Thüringen in mehr“ (Der Tagesspiegel); Periodische Ole Häntzschel für „Grün-O-Gramm“ Erfurt Daniela Kuntze ab, die in die Medien: Klaus Werle für „Die Wald- (Zeit-Magazin); 2. Preis (500 €): Yann Babypause ging. preise meister“ (Manager Magazin). Bank & Lange für eine Infografik über Verkehrs- Versicherung / Tagesaktuelle Medien: stau (Stuttgarter Nachrichten); 3. Preis Burkhard Riering, bisher Ressortleiter 20. Cologne Conference / Internationales Lukas Heiny für „Strafe muss sein“ (Fi- (300 €): Helen Gruber für „Durstige Wirtschaft der Schwäbischen Zeitung, Film- & Fernsehfestival Köln – Filmpreis nancial Times Deutschland); Periodische Plagegeister“ (Die Zeit). wird Chefredakteur der Deutschen Köln (25.000 €): der Filmregisseur und Medien: Sebastian Jost für „Überall Handwerks Zeitung (Holzmann Medien), Künstler David Lynch (USA); Deutscher drei Nullen zu viel“ (Welt am Sonntag). Ernst-Schneider-Preis für Wirtschafts- die seit September 2009 kommissarisch Casting-Preis (10.000 €): Ulrike Müller; Private Equity und M&A / Tagesaktuelle publizistik 2010 der Industrie- und Han- vom stellv. Chefredakteur Lothar Sem- TV Spielfilm-Preis (10.000 €): der Autor Medien: Klaus Max Smolka für „Angst delskammern (IHK) / Journalistenpreis per geleitet wurde. und Produzent David Simon (USA) für vor dem Ausverkauf“ (Financial Times der deutschen Wirtschaft – I. Wirtschaft die Serie „Treme“. Deutschland); Periodische Medien: Jens in regionalen Printmedien (7.500 €): Ulf-Jensen Röller, bisher Redaktions- Hartmann und Jan Hildebrand für Klaus Köster für „Der tragische Held leiter des „ZDF-Morgenmagazins“, folgt Deutscher Fernsehpreis 2010 – eine „Gestörte Verbindung“ (Welt am Sonn- von Zuffenhausen“ (Stuttgarter Nach- zum Jahreswechsel als Leiter des ZDF- Auswahl der Preisträger. Fernsehfilm: tag). Bildung & Arbeit / Tagesaktuelle richten) und Olaf Preuß für „Schiffbau: Auslandsstudios in Washington auf „Tatort: Weil sie böse sind“ von Florian Medien: Christoph Titz für „Bildung à Der Krisenreport“ (Hamburger Abend- Matthias Fornoff, der seit September Schwarz mit Matthias Schweighöfer la Dänemark: Lerne lieber ungewöhn- blatt). II. Wirtschaft in überregionalen im Wechsel mit Petra Gerster die und Milan Peschel (HR / ARD); Mehr- lich“ (Spiegel Online); Periodische Me- Printmedien (7.500 €): Markus Dett- „heute“-Nachrichten um 19 Uhr mode- teiler: „Im Angesicht des Verbrechens“ dien: Helene Endres und Klaus Werle mer, Dirk Kurbjuweit und Christian riert. Neuer Leiter des „Morgenmaga- von Dominik Graf (WDR /ARD / ARTE / für „Das Butterbrot-Prinzip“ (Manager Reiermann für „Zocken im Morgen- zins“ wurde Thomas Fuhrmann, bisher ORF); Serie: „Danni Lowinski“ mit Magazin) sowie Mario Kaiser für grauen“ (Der Spiegel). III. Förderpreis Redaktionsleiter der Sendung „das ak- Annette Frier (SAT.1); Schauspieler: „Herrn Inces Lohn“ (Brand Eins). Der für Nachwuchsjournalisten (Weiter- tuelle sportstudio“. Sein Nachfolger in Christoph Bach für „Dutschke“ von Preis ist mit insgesamt 40.000 € dotiert. bildung im Wert bis zu 5.000 €): Jan dieser Funktion wurde der Fußballex- Stefan Krohmer (ZDF); Schauspielerin: Grossarth (FAZ). IV. Hörfunk Kurzbei- perte Oliver Schmidt, der bisher schon Ulrike Kriener für „Klimawechsel“ von Der Deutsche Preis für Naturjournalis- trag (5.000 €): Jürgen Webermann für „das aktuelle sportstudio“ und als Doris Dörrie (ZDF); Dokumentation: mus, vergeben von der Deutschen Wild- und Peter Hornung für „Das Omega- Live-Reporter bei Länderspielen tätig war. „Aghet – Ein Völkermord“ von Eric tier-Stiftung und der Zeitschrift Geo, Protokoll – Wie die HSH die Bankenauf- Nachfolger Fuhrmanns als stellv. Leiter Friedler (NDR / ARD); Reportage: „So- ging an Anke Sparmann für „Vom sicht gelinkt hat“ (NDR). V. Hörfunk der ZDF-Hauptredaktion Sport wurde malia – Land ohne Gesetz“ von Ash- wahren Wert des Waldes“ (Geo) und Große Wirtschaftssendung (7.500 €): Christoph Hamm, Reporter und Pro- win Raman (ZDF); Information: „logo! Jörg Albrecht für „Was kostet die Frank Wörner für „Pleitegeier – Das grammchef für Fußball-Großereignisse. Die Welt und ich“ (ZDF tivi / KiKa); Welt?“ (FAS). Der Preis ist mit insge- Geschäft mit der Insolvenz“ (WDR 5). Sportsendung: „Die Fußball-WM 2010“ samt 5.000 € dotiert. Den Sonderpreis VI. Wirtschaft in der Unterhaltung oder Imme Schröder, früher Chefredakteu- mit Günther Jauch und Jürgen Klopp „Der wilde Rabe“ (1.000 €), mit dem eine herausragende Sendung anderer rin von Alles für die Frau (Bauer), wurde (RTL); Unterhaltung: „Unser Star für Veröffentlichungen für Kinder und Ju- Art (7.500 €): Autorenteam der Kaba- stellv. Chefredakteurin der Frauenzeit- Oslo“ mit Stefan Raab (ARD / ProSie- gendliche honoriert werden, erhielt Dr. rettsendung „Spaß 5“ für „Berichte von schrift Lea und des Food-Magazins Re- ben); Comedy: „heute-show“ mit Oli- Angelika Huber für „Pinselohren ken- morgen“ (WDR Hörfunk) und Dorothee zepte mit Pfiff (Mediengruppe Klambt). ver Welke (ZDF); Dokutainment: „Rach, nen keine Grenzen – Das Comeback der Schön (Buch) für „Frau Böhm sagt der Restauranttester“ und „Rachs Res- Luchse“ (Zeitschrift Ein Herz für Tiere). Nein“ (WDR Fernsehen / ARD). VII. Tech- Jochen Wegner, bisher Chefredakteur taurantschule“ mit Christian Rach nik (7.500 €): Norbert Siegmund, von Focus Online und Geschäftsführer (RTL); Besondere Leistung Fiktion: Deutscher Sozialpreis 2010 / Medien- Ursel Sieber und Olaf Jahn für „End- der Tomorrow Focus Media, verließ den Schauspielerensemble von „Im Ange- preis der Freien Wohlfahrtspflege für so- station Chaos – Die Bahn auf gefährli- Burda-Verlag und gründete zusammen sicht des Verbrechens“; Besondere Lei- ziale Berichterstattung – Print (5.000 €): chem Kurs“ (RBB / ARD). VIII. Fernsehen mit dem Software-Unternehmer Marco stung Information: Volker Heise (Re- Henning Sußebach für „Die Opokus Kurzbeitrag (5.000 €): Udo Eling für Börries eine Firma für digitales Publi- gie) und Thomas Kufus (Produktion) von nebenan“ (Die Zeit); Hörfunk „Einzelschraube“ (WDR). IX. Fernsehen shing. für „24h Berlin – Ein Tag im Leben“ (5.000 €): Inge Braun und Helmut Hu- Große Wirtschaftssendung (7.500 €): (RBB / ARTE); Besondere Leistung Unter- ber für „Werd ich mit Singen deutsch?“ Guy Smith und Jean-Christoph Caron Dr. Dominik Wichmann, derzeit Chef- haltung: Stefan Raab als Entertainer (DLR Kultur / NDR / RBB); Fernsehen für „Der große Crash – Die Pleite der redakteur des SZ-Magazins, wird zum des Jahres; Förderpreis: Michelle Bar- (5.000 €): Heidi Umbreit und Bernd Lehman-Bank“ (ZDF / BBC). 1. Juni 2011 stellv. Chefredakteur des thel und Carolyn Genzkow für ihre Umbreit für „Hallo Jule, ich lebe noch“ Stern. Darstellung in „Keine Angst“ von Ael- (Reihe „Menschen hautnah“, WDR Filmfest Hamburg 2010 – eine Auswahl run Goette (WDR / ARD); Publikums- Fernsehen); Nachwuchspreis (insgesamt der Preisträger. Art Cinema Award ZDF-Fernsehrat und -Verwaltungsrat: preis: „Sturm der Liebe“ (ARD); Ehren- 5.000 €): Anna Kistner für „Sie kennen (5.000 €): „Nowhere Boy“ von Sam Bildungsministerin Annette Schavan preis der Stifter: Fußball-Nationalmann- kein Heimweh“ (SZ) und Daniel Pont- Taylor-Wood (Großbritannien/Kanada); übernimmt als Vertreterin des Bundes schaft der Herren mit ihrem Trainer- und zen für „Tagelöhner – Deutschlands Preis der Hamburger Filmkritik: „Pulsar“ im ZDF-Fernsehrat den Platz des frühe- Betreuerstab. letzter Arbeitsmarkt“ (ZDF.reporter). von Alex Stockmann (Belgien); Foreign ren Regierungssprechers Ulrich Wil- Press Award: „Beyond“ von Pernilla helm, der 2011 Intendant des BR wird. Der Deutsche Journalistenpreis Börse _ Der Komödiant, Musiker und Schauspie- August (Schweden); Nachwuchspreis Staatssekretär Marc Jan Eumann, Lei- Finanzen _ Wirtschaft wird getragen ler Oliver Dittrich („Dittsche“) wurde „Die Elfe“ (5.000 €): „Shrouds“ von ter der SPD-Medienkommission, wird von „The Early Editors Club“ (TEEC), mit dem Satirepreis „Göttinger Elch“ Shalom Hager (Israel); Publikumspreis vom Land Nordrhein-Westfalen in das einem Netzwerk für Journalisten und ausgezeichnet, der mit 3.333 € und 99 (5.000 €): „Oldboys“ von Nikolaj Steen Gremium entsandt und löst Andreas Wirtschaftsvertreter „zur Förderung des Dosen „Original Göttinger Elch-Rahm- (Dänemark); Montblanc Drehbuch-Preis Krautscheid (CDU) ab. Horst See- Qualitätsjournalismus und zum gegen- süppchen“ dotiert ist. (10.000 €): Henna Peschel (Buch und hofer folgt als Mitglied des ZDF-Ver- seitigen Informationsaustausch“. Die Regie) für „Pete the Heat“; TV-Produ- waltungsrats auf Edmund Stoiber, Preisträger 2010 – Vermögensverwal- Der dpa-infografik award 2010 wurde zentenpreis (30.000 €): Ralph Schwin- seinen Vorgänger als bayerischer Mini- tung / Tagesaktuelle Medien: Moritz für Infografiken aus dem deutschspra- gel und Stefan Schubert (Wüste Me- sterpräsident. Baumstieger für „Kein Vergleich chigen Raum vergeben. 1. Preis (1.000 €): dien GmbH) für „Etwas Besseres als

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den Tod“ von Nicole Weegmann; Stu- (Schweden / Finnland) für „Steam of jetzt: daskochrezept.de). Die Preise sind Medienpreis „Der Goldene Igel“ des dentenwettbewerb: „Hamburg Wildlife“ Life“; lobende Erwähnung: Jacqueline mit jeweils 2.000 € dotiert. Verbands der Reservisten der Deutschen von Gido Griese und Jens Lorenz; Zünd (Schweiz / Deutschland) für Bundeswehr (VdRBw) – Print: Dagmar Douglas Sirk Preis: Julian Schnabel „Goodnight Nobody“. Deutscher Wett- Journalistenpreis 2010 des Europäi- Rosenfeld für „Schießt der Papa auch (USA); Kinder- und Jugendfilmpreis bewerb Dokumentarfilm – 1. Preis schen Parlaments – Print: Witold Sza- auf Menschen?“ (Die Zeit); Fernsehen: „Michel“ (5.000 €): „Spork“ von J. B. (10.000 €): Gereon Wetzel und Jörg blowski für „Heute werden zwei Lei- Mathis Feldhoff, Hans-Ulrich Gack Ghuman Jr. (USA). Adolph für „How to Make a Book with chen an Land gespült“ (Gazeta Wyborc- und Andreas Huppert für „Die Afgha- Steidl“; lobende Erwähnung: Chris za, Polen); Radio: Kajsa Norell und nistan-Lüge – die Soldaten, die Politik Nikolaus Förster, Chefredakteur des Wright und Stefan Kolbe für „Kleins- Nuri Kino für eine Reportage über die und der Krieg“ (ZDF); Sonderpreis: Wirtschaftsmagazins Impulse (G+J), theim“. Nachwuchs-Dokumentarfilm / finanzielle Unterstützung der Türkei Dr. Marcus Nicolini, Leiter der journa- erhielt den mit 5.000 € dotierten Mittel- Langmetrage – Hauptpreis (10.000 €): durch die EU (Sveriges Radio Ekot, listischen Nachwuchsförderung der Kon- deutschen Journalistenpreis für die Rodrigo Siqueira (Brasilien) für „The Schweden); TV: Zsolt Németh für das rad-Adenauer-Stiftung, für das Magazin Titelgeschichte „Neues Leben“. Eine Earth Giveth, the Earth Taketh“; Kurz- Programm „Euforia“ (MTV Ungarn); In- Einsatz. Die Preise sind mit je 2.000 € Lobende Erwähnung wurde der Lokal- metrage – Hauptpreis (5.000 €): Marta ternet: James Clive-Matthews (Groß- dotiert. zeitung Süderländer Tageblatt (NRW) Minorowicz (Polen) für „A Piece of britannien) für den Blogbeitrag „EUto- für die Beitragsserie „Vereint in der Ver- Summer“; lobende Erwähnung: Anja pia – welcher Prozentsatz der Gesetze Der Medienpreis des Deutschen Vorlese- einigung“ zuteil. Strelets (Deutschland) für „Natascha“. stammt von der EU?“. Die Preise sind preises geht an den WDR Hörfunk für Internationaler Wettbewerb Animations- mit je 5.000 € dotiert. seine Verdienste um die Förderung des Jan Haft gewann mit „Mythos Wald“ film – 1. Preis (5.000 €): François Lesens und Vorlesens. (NDR / ARTE / ORF) bei dem Tierfilm- Alaux, Hervé de Crécy und Ludovic 19. LfM-Hörfunkpreis der Landesanstalt festival Wildscreen in Bristol den Preis Houplain (Frankreich) für „Logorama“; für Medien NRW für herausragende Der Medienpreis Logistik der Bundes- für die beste Kamera. Als „bestes popu- 2. Preis (2.000 €): Matray (Frankreich) journalistische Leistungen im privaten vereinigung Logistik (BVL) war 2010 für läres Tierprogramm“ wurde „Expedition für „Babioles“. Preis für den besten Rundfunk – eine Auswahl der Preisträ- elektronische Medien ausgeschrieben. Neu-Guinea“ (Koproduktion NDR / BBC) deutschen Animationsfilm (3.000 €): ger. Information / Bildung / Beratung: Hörfunk: Benjamin Großkopff und ausgezeichnet. Felix Gönnert für „Apollo“; lobende Ronald Menn und Markus Schwab Arne Meyer für „Vollgas oder Ver- Erwähnung: Vessela Dantcheva (Radio Vest). Projekte / Serie: Felix kehrsinfarkt – bleibt der Aufschwung im Hessischer Filmpreis – Spielfilm (35.000 €): (Deutschland / Bulgarien) für „Anna Blu- Wende (Radio Köln). Unterhaltung / Co- Stau stecken?“ (NDR Info); Fernsehen: „Shahada“ von Burhan Qurbani me“. Preis der ver.di (2.500 €): Marcin medy / Satire: Jürgen Bangert, Mickey Veit Bentlage für „Hafen in der Krise – (Deutschland); Dokumentarfilm (20.000 Sauter (Polen) für „The North of Cala- Beisenherz, Katja van Lier und Philip Hamburg bedroht von Wirtschaftsflau- €): „David Wants to Fly“ von David bria“. Healthy Workplaces Film Award Körting (radio NRW); Anerkennungs- te“ (NDR Fernsehen); Sonderpreis: Phi- Sieveking (Deutschland / Österreich / (8.000 €): Tomás Kudrna (Tschechische preis: Steffen Ziegler (Radio Siegen). lipp Jahn und Heinz Pohl für eine Rei- Schweiz); Kurzfilm (10.000 €): „Mod Republik) für „All That Glitters“. Film- Kommunale Berichterstattung: Kai Gie- he von Kurzreportagen unter dem Titel Mood“ von Ivi Roberg (Deutschland); preis „Leipziger Ring“ (5.000 €): Briar ra (Radio Vest). Sonderpreis: Franziska „Logistik – Der Lauf der Dinge“ („ARD- Drehbuchpreis (7.500 €): Jens-Frederik March (Neuseeland / USA) für „There Bluhm (rp-online) und Daniel Fiene Morgenmagazin“). Das Preisgeld betrug Otto für „Sushi in Suhl“; Hochschulfilm- Once Was an Island: Te Henua e Nno- (Antenne Düsseldorf) für das crossme- insgesamt 12.000 €. preis (7.500 €): „Algérie mon amour“, ho“. MDR-Film-Preis (3.000 €): Tomás diale Projekt „Sendung mit dem Internet“. Dokumentarfilm von Nadja Wegfahrt Kudrna für „All That Glitters“. DEFA- Die Preise sind mit je 2.500 €, der Aner- Metropolitan, den Preis für regionales und Theresa Maué (Deutschland); Förderpreis (4.000 €): Maria Speth kennungspreis ist mit 1.250 € dotiert. und lokales Privatfernsehen, vergibt der Preis der Frankfurter Buchmesse für die (Deutschland) für „9 Leben“. Preis der Metropolitan e.V. (Hamburg), der die beste internationale Literaturverfilmung Ökumenischen Jury: Marcin Sauter für Der Ludwig-Demling-Medienpreis wird Qualität des kommerziellen Metropolen- (10.000 €): Baran bo Odar für „Das „The North of Calabria“. FIPRESCI- von der Gastro-Liga / Deutsche Gesell- Fernsehens in Deutschland fördern will. letzte Schweigen“ (ZDF / ARTE) nach Preis: Susana de Sousa Dias (Portugal) schaft zur Bekämpfung der Krankheiten Er wird unterstützt von der Hessischen dem Kriminalroman „Das Schweigen“ für „48“. Preis der Jugendjury der Film- von Magen, Darm und Leber sowie von Landesanstalt für privaten Rundfunk von Jan Costin Wagner sowie Rebecca schule Leipzig: Heidi Specogna Störungen des Stoffwechsels und der und neue Medien, der Medienanstalt Miller für „Pippa Lee“, die Verfilmung (Deutschland / Schweiz) für „Das Schiff Ernährung e.V. vergeben und von dem Hamburg/Schleswig-Holstein sowie der ihres eigenen Buchs; Sonderpreis der des Torjägers“. Gesundheitsunternehmen Abbott unter- Landesanstalt für Medien NRW. Jury: „Mein blaues Cello“, Dokumentar- stützt. Die diesjährigen Preisträger – Die Preisträger 2010 – Regelmäßiges film von Wolfgang Würker (Deutsch- Journalistenpreis 2010 der Deutschen Print (2.500 €): Dr. Hania Luczak für Magazin: „RheinMainSzene“ (rhein- land); Ehrenpreis des Ministerpräsiden- Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Ta- die Reportage „Ein neuer Bauch für maintv); Nachrichtensendung: „Mün- ten: die Schauspielerin Gudrun Land- ges- und Wochenzeitungen: Oliver Lenie“ (Geo); Elektronische Medien chen heute“ (münchen.tv); Sonderpro- grebe. Hessischer Fernsehpreis – Keppler für „Restlos glücklich“ (Der Ta- (2.500 €): die Redaktion des ARD-Wis- duktion: Das News Spezial zum 1. Mai Darstellerin: Jessica Schwarz für gesspiegel); Publikumszeitschriften: In- senschaftsmagazins „W wie Wissen“ (tv.berlin); Talksendung: „Schalthoff „Romy“ von Thorsten C. Fischer grid Eißele für die Reportage „Dick für den Beitrag „Leicht verdaulich – live“ (Hamburg1 Fernsehen); Modera- (SWR / ARD); Darsteller: Matthias sein – voll peinlich“ (Stern); Hörfunk: Eine Reise durch den Darm“. tion: Steffen Reeder (center.tv Köln). Schweighöfer und Milan Peschel für Monika Seynsche für das Feature „Der „Tatort: Weil sie böse sind“ von Florian Nudel Kern – warum Ernährungstrends Dr. Luitgard Marschall, Redakteurin Dem Drehbuchautor Thorsten Näter Schwarz (HR / ARD). uns nicht gesünder machen“ (Reihe bei der Apotheken Umschau, erhielt für wurde für die Folge „Glaubensfragen“ „Wissenschaft im Brennpunkt“, ihren Beitrag „Hightech-Prothesen: Ein aus der ARD-Serie „Der Dicke“ der 53. Internationales Leipziger Festival für Deutschlandfunk); Fernsehen: WDR-Red- packender Gedanke“ den mit 5.000 € Medienpreis Goldener Kompass des Dokumentar- und Animationsfilm – eine akteurin Wobbeke Klare mit ihrem dotierten Deutschen Journalistenpreis Christlichen Medienverbunds KEP zuge- Auswahl der Preisträger. Internationaler Team (Dr. Katrin Krieft, Liz Gutte und Orthopädie / Unfallchirurgie, der vom sprochen. Wettbewerb Dokumentarfilm / Lang- Olivier Memminger) für „Ärzte auf Berufsverband der Fachärzte für Ortho- metrage – 1. Preis (10.000 €): Jerzey Rädern – Der Blutzucker-Check“ (WDR pädie und Unfallchirurgie (BVOU) sowie Der n-ost Reportagepreis wird von dem Sladkowski (Schweden) für „Vodka Fernsehen); Internet: Christin Neinin- der Deutschen Gesellschaft für Orthopä- Netzwerk für Osteuropa-Berichterstat- Factory“; 2. Preis (3.000 €): Joonas ger für „Vollwertkost und Vollwertkü- die und Unfallchirurgie (DGOU) erstmals tung n-ost für herausragende Texte über Berghäll und Mika Hotakainen che“ (Online-Magazin BonGusto.de, vergeben wurde. Mittel- und Osteuropa in deutschspra-

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chigen Medien ausgeschrieben. 1. Preis (BBC, Großbritannien); Documentary: Morgenpost) und Beatrix Fricke für die (Belgien); „Fashion Season@Orchard (2.000 €): Sven Behrisch für „Kein „Regretters“ von Marcus Lindeen Reportage „Wo Hände sprechen und 2010“, Singapore Press Holdings (Sin- schöner Land“ (Dummy); 2. Preis (1.000 (Schwedisches Fernsehen SVT); Current Augen hören“ (Berliner Morgenpost). gapur); „EUROSPAR Liezen“, Kleine Zei- €): Andreas Albes für „Strahlende Affairs: „The Second Rape“ von Hasse tung (Österreich); „Deporte Base Canta- Zukunft“ (Neon); 3. Preis (500 €): Ag- Johansson und Nicke Nordmark Gerald Traufetter erhält für die Titel- bria“, El Diario Montañés, Editorial Can- nieszka Hreczuk für „Was vom Entset- (Schwedisches Fernehen SVT); Multikul- geschichte „Captain Computer“ (Der tabria (Spanien); „nahraum.de – meine zen bleibt“ (Der Tagesspiegel). turelles Fernsehprogramm: „Clandesti- Spiegel) den Deutschen Journalisten- fotowelt“, Ruhr Nachrichten Dortmund, ne“ von Arnaud Bedouet (La Boîte à preis für Luft- und Raumfahrt sowie den Lensing Medien (Deutschland); „Vida Der Otto Brenner Preis für Kritischen Images für France 2, Frankreich); loben- Technik-Journalismuspreis „Punkt 2010“. solidaria“, Diario El Correo (Spanien); Journalismus wird von der gleichnami- de Erwähnung: „Kein Ort“ von Kerstin „OS- und EL-Nachbarn.de“, Medien- gen Wissenschaftsstiftung der IG Metall Nickig (ZDF); Fiction-Drehbuch eines Jimmy D. Wales (USA), Mitbegründer haus Neue OZ (Deutschland); „Kommu- in Frankfurt vergeben. Das Motto der Nachwuchsautors: Jaap van Heusden der freien Internet-Enzyklopädie Wiki- niti Cakna“, Kumpulan Karangkraf (Ma- Ausschreibung lautet: „Gründliche Re- für „Win Win“ (NTR, Niederlande); pedia, wurde der mit 20.000 € dotierte laysia); „Wir machen unsere Leser zu cherchen statt bestellter Wahrheiten“. Studentisches Video zum Thema Viel- Kulturpreis der Eduard-Rhein-Stiftung Regionauten!“, RMA Digital (Öster- Die diesjährigen Preisträger – 1. Preis sprachigkeit: „The Forest of Babel“ von (München) verliehen, die „herausragende reich); „Let’s corrupt you“, Agora (Po- (10.000 €): Carolin Emcke für den Arti- Elina und Mike Pohjola, Juice Huh- Forschungs- und Entwicklungsleistungen len); „Ente Naadu“, Malayala Manora- kel „Liberaler Rassismus“ (Die Zeit); tala, Pekka Aikio (Aalto University of auf dem Gebiet der Rundfunk-, Fernseh- ma (Indien); „soydemalaga.com“, Pren- 2. Preis (5.000 €): Christoph Lütgert Art and Design, Helsinki). Hörfunk / und Informationstechnik“ würdigt. sa Malagueña (Spanien); „Meine Ge- und das NDR-Team „Panorama – Die Radiofeature: „Who killed Lolita“ von meinde“, Eugen Russ Vorarlberger Reporter“ für die „KiK-Story“; 3. Preis Mehdi Ahoudig, Anouk Batard, Oli- Renate Werner wurde für ihre Repor- Zeitungsverlag (Österreich). (3.000 €): Markus Metz und Georg vier Apprill (ARTE Radio, Frankreich); tage „Schaltet mich ab! Patientenverfü- Seeßlen für ihren Radiobeitrag „Von Radiofeature Spezialpreis: „The Run- gung im Ärztealltag“ (WDR / ARD) mit Ahmad Zeidabadi, iranischer Journa- der Demokratie zur Postdemokratie. ners“ von Ciaran Cassidy (Raidió Teili- dem Film- und Fernsehpreis 2010 des list und Hochschullehrer, erhielt für Eine Gesellschaftsform in der Krise“ fís Éireann RTÉ, Irland); Hörspiel: „Silen- Hartmannbundes ausgezeichnet. „sein mutiges Handeln trotz Verfolgung (BR); Spezialpreis für Kommentar und ce and Cries“ von Andres Noormets und für seinen herausragenden Beitrag Essay (10.000 €): Willi Winkler, freier (Estischer Rundfunk ERR); Hörspiel Spe- Die XMA Cross Media Awards werden zur Verteidigung und Förderung der Journalist; Newcomer-Preis für Nach- zialpreis: „Shadowy House“ von Pipsa jährlich vom Weltverband der Zeitungen Pressefreiheit“ den Preis „Goldene wuchstalente (2.000 €): Karin Prum- Lonka (Finnischer Rundfunk Yleisradio). und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) Feder der Freiheit“ 2010 des Weltver- mer und Dominik Stawski, Volontäre Emerging Media: „BBC Lab UK“ (BBC, vergeben. Bei diesem Crossmedia-Wett- bands der Zeitungen und Nachrichten- der SZ, für ihre Artikelserie über den ver- Großbritannien). Die Preisgelder betru- bewerb werden Unternehmen ausge- medien (WAN – IFRA). Zeidabadi wurde antwortungslosen Umgang der Katholi- gen insgesamt 72.000 €. zeichnet, „die eine breite Palette von 2009 nach der umstrittenen Präsident- schen Kirche mit sexuellem Missbrauch; Medienplattformen – Print, Online, Mo- schaftswahl in Iran wie viele andere Preis für innovative und wegweisende Stephanie Rapp und Käthe Jowano- bile, Video etc. – auf innovative Weise Journalisten und führende Anhänger Medienprojekte: Alfons Pieper et al. witsch erhielten für ihre Sendung „Alt- für die Bereitstellung von redaktionellem der Reformbewegung verhaftet und zu für das Weblog „Wir in NRW“. In Ko- weibersommer – Eine Lange Nacht der Content und Werbe-Inhalten nutzen“. sechs Jahren Haft, fünf Jahren Verban- operation mit der Journalistenvereini- Wechseljahre“ (DLF / DLR Kultur) den Die Preisträger 2010 sind: „Limbolink“, nung im eigenen Land und lebenslan- gung Netzwerk Recherche wurden mit 6.000 € dotierten Hermine-Heusler- Het Belang van Limburg, Concentra gem Schreibverbot verurteilt. überdies drei mit jeweils 5.000 € dotier- Edenhuizen-Medienpreis, der von der te Recherche-Stipendien vergeben. Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie Anzeigen Das Preisgeld beträgt 2010 insgesamt und Geburtshilfe erstmals vergeben 47.000 €. wurde.

Der „Preis für die Freiheit und Zukunft Der Ravensburger Medienpreis wird der Medien“ wird von der Medienstif- von der Stiftung Ravensburger Verlag tung der Sparkasse Leipzig vergeben. für „herausragende Medienberichte Die diesjährigen Preisträger (je 10.000 über positive Beispiele familiären und €): Der afghanische Journalist Sayed familienähnlichen Zusammenlebens“ Yaqub Ibrahimi, tätig für das „Institute ausgeschrieben. Die Preisträger 2010 – for War and Peace reporting“, der wegen 1. Preis / Hörfunk (5.000 €): Stephanie seiner kritischen Berichte über Macht- Ley für die Reportage „Die Heimat in missbrauch sowie Waffen- und Drogen- der Ferne – Über die Suche eines Adop- handel Morddrohungen ausgesetzt ist; tivkindes nach den leiblichen Eltern in der bulgarische Umweltaktivist und Re- Südamerika“ (SWR 2); 2. Preis / Serie – porter Assen Yordanov, der in Burgas Redaktion (4.000 €): Redaktion des Umweltverbrechen, Korruption und Hamburger Abendblatts für die 22-teili- Fälle von organisierter Kriminalität auf- ge Serie „Kinder in Hamburg“; 3. Preis / deckte und deswegen verfolgt wird; der TV (3.500 €): Ulrike Steiger für die Do- dänische Zeichner Kurt Westergaard, kumentation „Notfall Familien – Eltern dessen umstrittene Mohammed-Karika- auf Zeit“ (WDR Fernsehen); 4. Preis / turen u.a. einen Mordanschlag auf ihn Print (2.500 €): taz-Redakteur Thomas zur Folge hatten. Gerlach und die Illustratorin Birgit Metzger für das bebilderte Feature Prix Europa 2010 – Fernsehen / Fiction: „Uns ist ein Kind geboren“ (sonntaz); „Waffenstillstand“ von Lancelot von Sonderpreis Lokaljournalismus (3.000 €): Naso (ZDF / ARTE); TV-Mehrteiler: „Five ex aequo an Annette Kuhn für den Daughters“ von Stephen Butchard Artikel „Paten zum Ausleihen“ (Berliner

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