Handwörterbuch Der Planung^
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Handwörterbuch der Planung^ HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR DR. NORBERT SZYPERSKI MIT UNTERSTÜTZUNG VON DR. UDO WINAND UNTER MITARBEIT VON ZAHLREICHEN FACHGELEHRTEN UND EXPERTEN AUS WISSENSCHAFT UND PRAXIS C.E.POESCHEL VERLAG STUTTGART MCMLXXXIX Redaktion: Dipl.-Kfm. HEINZ JOSEF MUSSHOFF, Köln Univ r- •.... Sek U i.. fviün ci: on CIP-Titelaufnahmc der Deutschen Bibliothek Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre. - Stuttgart : Poeschel. Bd. 9. Handwörterbuch der Planung. - 1989 Handwörterbuch der Planung I hrsg. von Norbert Szyperski mit Unterstützung von Udo Winand unter Mitarb. von zahlr. Fachgelehrten u. Experten aus Wiss. u. Praxis. - Stuttgart : Poeschel, 1989 (Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre ; Bd. 9) ISBN 3-7910-8020-2 NE: Szyperski, Norbert [Hrsg.] Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1989 J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart Satz: acomp, Wemding Druck: aprinta, Wemding Printed in Germany VORWORT DER HERAUSGEBER Das HWPlan ist konzipiert als eine wichtige Informationsquelle für Praxis und Studium und Wissenschaft. Und obwohl in sich - dem Enzyklopädie-Konzept gemäß - alphabetisch geordnet, resultiert die Stichwör• terliste aus einer Gliederung des Planungsstoffes in thematische Komplexe. Die Grobgliederung ordnet die Stichwörter zu den Themenblöcken Planungsmethodik und -konzepte, Planungstechniken und Planung in dedizierten Objektbereichen und Systemen: Der Komplex Planungsmethodik und -konzepte versucht, den Bestand generalisierbarer Aussagen, Prinzipien, Heuristiken, ihre jeweilige theoretische Begründung bzw. ihren pragmatischen Plausibilitätsnachweis zu er• fassen sowie die situative Bedingtheit dieser Aussagen herauszuarbeiten. Referenzsysteme für planungswis• senschaftliche Aussagen dieser Art sind dabei weitgehend unspezifizierte systemtheoretische Beschreibungs• modelle von Unternehmungen und ihren Umsystemen. Im einzelnen umfaßt dieser Themenkomplex, der ca. 40% der Stichwörter des HWPlans repräsentiert, die folgenden Aspekte: • Die Planungsobjekte in Organisationen (Unternehmungen, Verwaltungen), • die Zeit als Planungsdimension, • die personalen, kollektiven und organisational Dimensionen der Planungsträger, • die Plan- und Planungsdokumentation, • die strukturellen und funktionalen Aspekte von Planungssystemen, speziell die Integration von Planungs• prozessen und -Systemen in den gesamten Planungs- und Organisationskontext, • die Stufung bzw. Hierarchisierung von Planungsproblemen, -prozessen und -Systemen, • die Einordnung von Planung in den (auch selbstbezüglichen) Kontext der Managementfunktionen, • Planungsphilosophien und -konzeptionell, • Beiträge und Anleihen für Planungswissenschaft und -praxis aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen, • empirische Befunde und Analysen der Planungspraxis. Die Darstellung und Erörterung von Planungstechniken (Modelle, Methoden und Verfahren) zur Unterstüt• zung in Planungsprozessen ist Gegenstand von gut 20% der HWPlan-Stichwörter: • Eine Reihe von Stichwörtern greift die allgemeinen Probleme der Technikunterstützung von Planung auf (Implementierung, Modellierungsstrategien etc.). • Aufgrund der Tatsache, daß die Klasse denkmöglicher Planungstechniken dermaßen umfassend ist, daß ei• ne spezifische Darstellung jeder einzelnen Technik im Rahmen des HWPlans nicht möglich ist, werden ne• ben Einzeldarstellungen auch spezifische Gruppen von Techniken erörtert, um dennoch einen relativ kom• pletten Überblick über das Unterstützungspotential sicherzustellen. Die Blockbildung erfolgt anhand der zu unterstützenden Planungsaktivitäten (wie Dokumentation, Entscheidung etc.). • Einer Vielzahl von Planungstechniken bzw. Klassen von Planungstechniken wird ein besonderes Stichwort gewidmet. Es handelt sich dabei zum einen um Planungstechniken, deren unmittelbare Relevanz für Pla• nungsprozesse unbestritten ist (z.B. Ansätze der mathematischen Programmierung). Zum anderen um Techniken, deren Anwendung zugleich eine relativ umfassende, spezifische Strukturierung kompletter Pla• nungsprozesse impliziert (z.B. Wertanalyse). Einen ebenfalls beachtlichen Anteil (ca. 40% der Stichwörter) nimmt die Auseinandersetzung mit spezifi• schen Planungen in Unternehmungen, in Branchen und in Umsystemen der Unternehmungen ein: • Der Objektbereich der Unternehmungsplanung kann unter vielfältigen Aspekten gegliedert werden (z.B. nach Funktionen, nach genetischen Stadien, nach Regionen). Jedes Gliederungsschema impliziert unter• schiedliche Planungsprobleme und Pläne. • Branchenzugehörigkeit, Wirtschaftszweig oder Unternehmungstyp sind als situativ relevante Faktoren für Planung unbestritten. Die besonderen Eigenarten von Planung in diesen Kontexten werden explizit darge• legt. Dies ist vor allem deswegen notwendig, weil die planungswissenschaftliche Literatur überwiegend, meist implizit, den Typus Industrieunternehmung ihren Aussagen zugrundelegt. XI Vorwort der Herausgeber XII • Planung in Umsystemen der Unternehmung ist in zweifacher Weise für Unternehmungsplanimg von Be• deutung. Zum einen beeinflußt sie die Schnittstellen zwischen Unternehmung und Unternehmungsumwelt und also den Handlungs- und Planungsspielraum der Unternehmung. Zum anderen werden für diese Pla• nungen besondere Organisationsformen, Koordinationsprozeduren und Techniken entwickelt, die in man• chen Fällen auch auf die Unternehmungsplanung übertragbar sind. • Wirtschaftssysteme beeinflussen gravierend den Planungsspielraum der in ihnen agierenden Unterneh• mungen (nationaler oder multinationaler Art). Einige dieser Wirtschaftssysteme, speziell die in ihnen prak• tizierbaren Planungen, sind von denen der Bundesrepublik Deutschland verschieden. In den Artikeln, die der Planung in verschiedenen Wirtschaftssystemen gewidmet sind, werden speziell die jeweils gegebenen Planungsmöglichkeiten und -grenzen aufgezeigt. Betriebswirtschaftliche Planung erweist sich nach wie vor als eine Thematik, die zu diskutieren Probleme be• sonderer Art aufwirft. Nach wie vor scheint „Planung" ein Lehr- und Forschungsbereich zu sein, in wel• chem ein für alle verbindlicher Grundkonsens - wie er in anderen betriebswirtschaftlichen Gebieten häufig gegeben ist - noch nicht existiert. Differenzen und Differenzierungen sind dabei gerade auch bei jenen Fach• vertretern vorzufinden, die Planung im Hauptfach behandeln. Die jeweiligen planungswissenschaftlichen Scheinwerfer der Fachvertreter leuchten häufig unterschiedliche Aspekte der Planung aus, blenden damit gleichzeitig Regionen aus, die dem Fachkollegen besonders erhellenswert erscheinen. Von einer gemein• schaftlichen wissenschaftlichen Fokussierung ist man innerhalb der Planung noch weit entfernt. Diese Schwierigkeiten mögen auch zu den vielen Überlängen der abgegebenen Manuskripte beigetragen haben. Die mit den Autoren ausgehandelten Kürzungen waren so umfangreich, daß daraus problemlos ein weiteres Buch entstehen könnte. Wir glauben nicht, daß die Ursachen hierfür allein im häufig für diese Zwecke zitierten jugendlichen Alter der betriebswirtschaftlichen Planungslehre zu finden sind. Damit wird meistens lediglich auf den Entste• hungszeitpunkt der ersten Lehrstühle für betriebswirtschaftliche Planung abgehoben. Das bedeutet jedoch keinesfalls, daß Planung erst seitdem diskutiert wird. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung über Pla• nung hat in Disziplinen wie Politologie, Sozialwissenschaften, praktischer Philosophie, Ingenieurwissen• schaften eine lange, z.T. erfolgreiche Geschichte. Mühe mit der wissenschaftlichen Reflexion über Planung haben jedoch nicht nur Vertreter der Planungswissenschaft. An vielen Manuskripten erfolgreicher Planungs- praktiker wird deutlich, wie groß die Schwierigkeit, über Planung zu schreiben, auch für diesen Personen• kreis ist. Dieses Vorhaben ähnelt offenbar sehr dem Problem, das eigene Gehen detailliert beschreiben zu müssen. Man darf jedoch hoffen, daß den Planungspraktikern durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit der Planung nicht vergleichbare Konsequenzen drohen, wie sie jenem so leicht widerfahren können, der beim Gehen über das eigene Gehen nachzudenken beginnt. In Unternehmungsplanungen schwingt, da sie sozio-technische Systeme betreffen, immer im hohen Maße Neues mit. Zentrales Moment ist dabei der Planung konstituierende Gestaltungswille. Er bringt, da Wille - so er kann - Taten folgen läßt, Bewegung und Wandel in unsere Welt. Die Planungslehre kann diese volun- taristische Komponente zwar immer wieder konstatieren, sie jedoch nicht auf eine kausale Ebene reduzieren. Das, was in der Planung gewollt wird, bleibt für die Planungslehre notwendigerweise in großem Umfang unerklärbar. Für den Planungswisscnschaftler bedeutet dies, daß die Präzision der durch Forschung erzielba• ren Ergebnisse im Vergleich zu jener Präzision, die in vielen Bereichen der Natur- und Ingenieurwissenschaf• ten möglich ist, relativ begrenzt bleibt. Er muß damit leben, daß seine Beobachtungs-, Beschreibungs- und Erklärungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Die hohe Komplexität, der von ihm untersuchten Systeme und die hohe Wahrscheinlichkeit dafür, daß Dinge geschehen, die er in seinen Versuchs- oder Denkanordnungen noch nicht berücksichtigen konnte, resultieren in einer relativ hohen unerklärbaren Restvarianz.