1 Bilder Bearbeiten
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1 Bilder bearbeiten Im Internet finden Sie viele gute Tutorials für die Bildbearbeitung mit Photoshop oder Lightroom, aber mittlerweile sind viele Anwender auf der Suche nach Alternativen. In diesem Skript gehe ich deshalb einen etwas anderen Weg und zeige Ihnen die Gemeinsamkeiten aber auch die Unterschiede unterschiedlicher Software-Produkte. Diese Veröffentlichung wurde nicht von Software-Herstellern gesponsert. Ich habe die Programme nach freiem Ermessen ausgewählt und die kostenlosen Testversionen 30 Tage lang parallel genutzt. Mein Fazit: Im Amateurbereich kann man wunderbar ohne Adobe-Produkte auskommen. Zunächst erhalten Sie einen kurzen Überblick über die grundlegenden Bearbeitungskonzepte. Bei den Anleitungen für die wichtigsten Bearbeitungsschritte verwende ich ganz bewusst Screenshots aus verschiedenen Programmen. Es mag anfangs verwirrend erscheinen, wenn Sie nicht jeden Schritt sofort 1:1 nachmachen können, aber Ihr Verständnis für das Prinzip der Bildbearbeitung wird sich schärfen. Dadurch wird ein Wechsel zu einem anderen Software-Anbieter einfacher. Wenn Sie meine Arbeit unterstützen wollen, freue ich mich über eine Spende auf meinen Paypal-Account. Für Lob oder Kritik erreichen Sie mich per Mail: . Und nun viel Spaß beim Lesen! 1 © Jacqueline Esen | www.fotonanny.de Inhalt 1 Bilder bearbeiten 1 1.1 Welche Software ist die richtige für mich? 3 1.1.1 Unterschiedliche Behandlung von RAW und JPEG 4 1.1.2 Das Konzept von Lightroom und Darktable 6 1.1.3 Klassische Bildbearbeitungsprogramme 10 1.1.4 Das Grundprinzip der Bildbearbeitung 12 1.2 Grundlegende Korrekturen 17 1.2.1 Ausrichtung anpassen 17 1.2.2 Bildausschnitt korrigieren 20 1.2.3 Helligkeit und Kontrast korrigieren 22 1.2.4 Farbkorrekturen 23 1.3 Störende Elemente retuschieren 26 1.3.1 Flecken, Staub und Kratzer entfernen 26 1.3.2 Mit den Werkzeugen arbeiten 29 1.4 Rote-Augen-Korrektur 30 1.5 Text auf Bilder schreiben 32 1.5.1 Schriftgröße 32 1.5.2 Schriftfarbe 34 1.6 Bildauflösung anpassen 36 1.7 Bilder richtig schärfen 39 1.8 Schnelle erste Hilfe: 42 1.8.1 Generelles Vorgehen 42 1.8.2 Ein Praxisbeispiel 43 2 © Jacqueline Esen | www.fotonanny.de 1.1 Welche Software ist die richtige für mich? Auf jedem Rechner sind systemspezifische Programme zum Betrachten von Foto- und Grafikdateien vorinstalliert. Diese sogenannten Viewer verfügen oft nur über einfache oder eingeschränkte Funktionen für die Bearbeitung von Bildern. Bildbearbeitungs-Apps sind sehr einfach zu bedienen und optimieren Fotos in Sekundenschnelle. Damit können Sie Ihren Bildern einen interessanten „Look“ verleihen. Als klassisches Bildbearbeitungsprogramm bezeichne ich Software, mit der Sie Ihre Fotos detailliert retuschieren oder komplexe Bildmontagen erstellen können. Solche Programme bestehen heutzutage meist aus mehreren Modulen: eines dient der Bildverwaltung, das andere der Bearbeitung, ein drittes enthält vielleicht umfangreiche Funktionen zum Drucken oder für die Erstellung von Buch-Layouts und Internetgalerien. Eine direkte Anbindung an soziale Medien, Cloud-Datenspeicher oder E-Mail- Programme gehören mittlerweile auch zum Standard. Die Installation der meisten Programme erfolgt über einen Download aus dem Internet. Bei kostenpflichtiger Software erhalten Sie nach Zahlungseingang einen Lizenzschlüssel, den Sie beim Installationsvorgang in ein Dialogfenster eintragen und danach gut aufbewahren müssen. Beim Neukauf eines Computers muss die Lizenz auf dem alten Gerät deaktiviert werden, damit Sie die bezahlte Software auf einem neuen Rechner wieder installieren können. Aus diesem Grund müssen Sie auch bei vielen Software-Herstellern ein Benutzerkonto anlegen. Achten Sie dabei auf die Datenschutzhinweise des jeweiligen Anbieters. Die bekanntesten Bildbearbeitungsprogramme sind Photoshop und Lightroom von Adobe. Weil es die neuesten Versionen nur noch im Abonnement gibt, bei dem die Gebühren monatlich oder jährlich im Voraus zu entrichten sind, bleiben viele Anwender bei den älteren Versionen, die meist noch von einer CD/DVD installiert wird. Solange Sie nur mit Dateien im JPEG oder TIFF-Format arbeiten, ist die Nutzung alter Software kein Problem. Wenn Sie aber Bilder im Rohdatenformat fotografieren, müssen Sie beim Kauf einer aktuellen Kamera damit rechnen, dass Ihre Rohdateien mit den alten Programmen nicht mehr geöffnet werden können. Durch diese Entwicklung sind andere Softwareprodukte wieder interessanter geworden. Bei Photoshop Elements handelt es sich um eine vereinfachte Version von Photoshop CC, das im professionellen Bereich immer noch die Standardanwendung ist. Elements enthält separates Modul für Einsteiger. Es ist übersichtlicher und hat weniger Funktionen, dadurch kann man sich schneller einarbeiten. Die einmalig anfallende Lizenzgebühr ist niedriger als beim Abonnement und das Programm kann mehrere Jahre ohne Zusatzkosten eingesetzt werden. Das gleiche gilt für Programme wie Affinity Photo, ACDSee oder Corel Paint Shop Pro. In diesem Dokument verwende ich Screenshots aus diesen Programmen und gebe in Klammern jeweils an, aus welchem der Screenshot stammt. Identische oder vergleichbare Funktionen finden Sie aber auch in anderen Programmen, auch in Softwareprodukten, die hier nicht beschrieben werden. 3 © Jacqueline Esen | www.fotonanny.de Kostenlos testen Bevor Sie sich für ein Programm entscheiden, probieren Sie die Testversion 30 Tage lang aus. (ACDSee Photo Studio Standard) Das kostenlose Programm GIMP hat ebenfalls einen sehr großen Funktionsumfang, ist in der Handhabung aber wenig intuitiv und für Anfänger ohne Vorkenntnisse genauso herausfordernd wie Photoshop. Eine kostenlose Alternative zu Lightroom ist Darktable. Es hat erheblich weniger Funktionen, arbeitet nicht so schnell und der Aufbau der Menüs ist für Umsteiger von Lightroom gewöhnungsbedürftig. Für den GIMP gibt es sehr viele Tutorials und Hilfeinformationen kostenlos im Netz, für das neuere Darktable sind die Anleitungen derzeit noch dürftig. Professionelle Studio- und Porträtfotografen nutzen Capture One als Alternative zu Lightroom, die Anschaffungskosten (Abo) sind allerdings ebenso hoch. Für komplexe Bildmontagen aus mehreren Fotos benötigen Sie ein Programm, das die sogenannte Ebenen-Technik unterstützt. Lightroom und Darktable haben diese Funktion nicht, mit dem GIMP können Sie sie kostenlos ausprobieren. Bei anderen Programmen gibt es manchmal unterschiedliche Varianten mit mehr oder weniger großem Funktionsumfang (ACDSee). 1.1.1 Unterschiedliche Behandlung von RAW und JPEG Ein wichtiges Kaufkriterium beim Erwerb von Software ist die Frage, ob Sie überwiegend JPEG- oder RAW-Dateien verwenden. Lightroom und Darktable sind für das Arbeiten mit dem Rohdatenformat konzipiert, verarbeiten aber auch JPEG-Dateien. Mit klassischen Bildbearbeitungsprogrammen können Sie RAW-Dateien ebenfalls öffnen und bearbeiten. Dabei wird für jedes Foto eine Datei mit der Endung .xmp im Bildordner abgelegt. Diese XMP-Dateien enthalten die Bearbeitungs- und Verwaltungsinformationen zu Ihren Fotos und sollten nicht gelöscht werden. Beim erneuten Öffnen derselben Rohdatei erkennt das Programm am Vorhandensein der XMP-Datei, dass dieses Bild 4 © Jacqueline Esen | www.fotonanny.de schon einmal bearbeitet wurde und wendet alle bisherigen Einstellungen erneut an. Diese Korrekturen am Bild können Sie dann beibehalten oder abändern. Wenn Sie das Foto beim zweiten Öffnen anders ausarbeiten als beim ersten Mal wird die XMP-Datei automatisch aktualisiert. Auch für JPEG-Dateien werden von manchen Programmen XMP-Dateien angelegt. In diesem Fall enthält das XMP Informationen aus dem Bildverwaltungsmodul. XMP-Dateien zum RAW Die Dateien benötigen wenig Speicherplatz, enthalten aber wichtige Informationen. In Programmen wie Lightroom oder Darktable werden diese Bearbeitungsinformationen innerhalb einer eigenen Datenbank (KATALOG) getrennt von den Dateien gespeichert und verwaltet. Der Anwender muss nicht zwischenspeichern, sollte aber die Datenbanken regelmäßig sichern. Die Bearbeitung an einem Foto (RAW und JPEG) kann beliebig oft verändert werden, ohne dass das Original dabei angefasst wird. Erst wenn ein expliziter Exportvorgang durchgeführt wird, erzeugen solche Programme eine neue Datei mit allen Bearbeitungen. JPEG-Dateien sind weniger kompliziert in der Handhabung und sie benötigen weniger Speicherplatz. Leider handelt es sich um ein stark komprimiertes Datenformat, was besonders bei der Bildbearbeitung Nachteile hat: Die Dateien enthalten weniger Informationen und können nicht so intensiv bearbeitet werden wie Rohdateien. Was die wenigsten Anwender wissen: Je häufiger Sie eine JPEG-Datei in einem klassischen Bildbearbeitungsprogramm, bearbeiten und wieder speichern desto schlechter wird die Bildqualität. Sie sollten deshalb alle notwendigen Bearbeitungsschritte beim JPEG in einer Arbeitssitzung abschließen. In Lightroom und Darktable müssen Sie sich über dieses Problem keine Gedanken machen. Tipps 1. Überprüfen Sie beim Erwerb neuer Software generell, ob diese das Rohdatenformat Ihrer Kamera unterstützt. 2. Wenn Sie noch keine andere Software haben, oder wenn Ihr Programm Rohdateien aus einer aktuellen Kamera nicht öffnen kann, laden Sie sich die zu Ihrer Marke passende Software kostenlos aus dem Netz herunter. Sie umfasst auch einen sogenannten Rohdatenkonverter, mit dem Sie Ihre RAW-Dateien in das von allen Geräten und Programmen lesbare JPEG-Format oder in ein TIFF für die weitere Bearbeitung umwandeln können. 5 © Jacqueline Esen | www.fotonanny.de 1.1.2 Das Konzept von Lightroom und Darktable Lightroom und Darktable behandeln