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SWR2 Jazzprogramm September 2013

LustLust auf auf Ku Kullturtur SWR2 Jazzprogramm September 2013

Sonntag, 1. September, 0.05 – 06.00 Uhr Samstag, 7. September, 9.05 – 10.00 Uhr Die Lange John-Zorn-Nacht SWR2 Musikstunde: Across The Am Mikrophon: Julia Neupert Border (9) Von Günther Huesmann

Montag, 2. September, 23.30 – 24.00 Uhr Dienstag, 10. September, 21.03 – 22.00 Uhr Von draußen betrachtet Die German Jazz Expo auf der jazzahead! SWR2 Jazz Session: Ausgezeichnet! in Bremen Alexander »Sandi« Kuhn und Johannes Lau- Von Martin Laurentius er im Theaterhaus Stuttgart zur Verleihung des Jazzpreises Baden-Württemberg 2013 Am Mikrophon: Günther Huesmann Dienstag, 3. September, 23.30 – 24.00 Uhr

Anything Goes? Donnerstag, 12. September, 23.03 – 24.00 Uhr Postmoderne in der (frei) improvisierten und experimentellen Musik NOWJazz Magazin Von Nina Polaschegg Von Harry Lachner

Freitag, 13. September, 23.03 – 24.00 Uhr Mittwoch, 4. September, 23.30 – 24.00 Uhr NOWJazz: Low Pitch – High Energy New On Board Der Bassist Pascal Niggenkemper Aktuelle Jazz-Alben Von Julia Neupert Von Karsten Mützelfeldt

Samstag, 14. September, 22.03 – 24.00 Uhr Donnerstag, 5. September, 23.30 – 24.00 Uhr Jazztime: About Time Frankreichs Next Top Jazzer Erinnerungen an den (fast) vergessenen Das aktuelle Orchestre National de Jazz Altsaxophonisten Eric Kloss (ONJ) Von Bert Noglik Von Thomas Loewner

Sonntag, 15. September Freitag, 6. September, 23.30 – 24.00 Uhr Jazz nach dem Hörspiel My Goals Beyond John McLaughlin solo bei den Zeit stand bei Redaktionsschluss Olympischen Spielen München 1972 noch nicht fest Von Günther Huesmann SWR2 Jazzprogramm September 2013

Dienstag, 17. September, 21.03 – 22.00 Uhr Donnerstag, 26. September, 23.03 – 24.00 Uhr SWR2 Jazz Session: Ein progressiver NOWJazz: Ich bin Viele! Traditionalist Multiple Saxophon-Aufnahmen mit Der Pianist Matthew Shipp mit seinem Trio Peter Bolte, Julian Arguelles, Marius Neset beim London Jazz Festival 2012 u.a. Am Mikrophon: Thomas Loewner Von Odilo Clausnitzer

Donnerstag, 19. September, 23.03 – 24.00 Uhr Freitag, 27. September, 23.03 – 24.00 Uhr NOWJazz: Ascension, Avantgarde, NOWJazz: Allgegenwärtig Afrika Der amerikanische Gitarrist Der Saxophonist Pharoah Sanders Von Harry Lachner Von Bert Noglik

Samstag, 28. September, 22.03 – 23.00 Uhr Freitag, 20. September, 23.30 – 24.00 Uhr Jazztime: Der Gipfelstürmer NOWJazz Update Der amerikanische Trompeter Von Nina Polaschegg Freddie Hubbard Von Gerd Filtgen

Samstag, 21. September, 22.03 – 23.00 Uhr Jazztime: New Vibes Der neue Trend zum Vibraphon Von Hans-Jürgen Schaal

Dienstag, 24. September, 21.03 – 22.00 Uhr Anmerkung zum Sommer-Programm Vom 13. Juli bis zum 7. September findet wieder SWR2 Jazz Session: Ear We Are! das ARD-Radiofestival statt. Am Abend (20.05 Eindrücke von der diesjährigen Ausgabe des –24.00 Uhr) erwartet Sie dann ein gemeinsam Festivals für improvisierte Musik in Biel mit von den Kulturwellen der ARD gestaltetes Pro- Okkyung Lee, ’s Ceramic Dog und gramm. Aus diesem Grund entfallen alle SWR2- Roman Nowka Jazzformate, die üblicherweise in dieser Zeit zu Am Mikrophon: Julia Neupert hören sind. Stattdessen gibt es werktags von 23.30–24.00 Uhr eine vom SWR organisierte Jazzsendung mit Beiträgen von allen ARD-Jazz- redaktionen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet: swr2.de/jazz SWR2 Jazzprogramm september 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013

Sonntag, 1. September, 0.05 – 06.00 Uhr Die Lange John-Zorn-Nacht Am Mikrophon: Julia Neupert

John Zorn, eine der bemerkenswertesten und schillerndsten Musikerpersönlichkeiten der Gegenwart, feiert am 2. September seinen 60. Geburtstag. Die Extra-Sendung setzt sich ebenso unterhaltsam wie kritisch-informativ mit dem Werk des New Yorker Jazzkomponis- ten, Altsaxophonisten, Bandleaders und Labelchefs auseinander. Zorns Anliegen ist es, dem Publikum das neugierige Hören über Gattungsgrenzen hinweg nahezubringen. Dies spie- gelt sich eindrucksvoll in seinem Werk wider, das durch die Verarbeitung zahlreicher musi- kalischer Genres und Stile charakterisiert ist. Was aber ist das Verbindende zwischen all den verschiedenen Facetten, die sein Werk prägen? Was fasziniert andere Musiker am Werk des Szene-Musikers? Und schließlich: In welche Richtung entwickelt sich weiter? Fra- gen, denen die Autoren verschiedener Features in der »Langen John-Zorn-Nacht« nachgehen. Detailliertes Programm siehe Heftmitte.

Montag, 2. September, 23.30 – 24.00 Uhr Von draußen betrachtet Die German Jazz Expo auf der jazzahead! in Bremen Von Martin Laurentius

Zum zweiten Mal fand 2013 auf der jazzahead!, dem frühjährlichen internationalen Treff- punkt für Jazz und improvisierte Musik in Bremen, die German Jazz Expo statt. Mit diesem Modul wollen die Veranstalter anknüpfen an das überaus erfolgreiche Vorgängermodell, dem German Jazz Meeting. Zehn Acts aus Deutschland wurden von einer Jury ausgewählt, unter anderem das Zodiak Trio um den Trompeter John-Dennis Renken, The Clarinet Trio mit dem Klarinettisten Gebhard Ullmann und das Quintett Underkarl um den Bassisten Sebastian Gramss. In rund 30-minütigen Showcase-Konzerten konnten sich die Bands ei- nem internationalen Fachpublikum aus Veranstaltern und Journalisten präsentieren.

Sonntag, 1. September, 19.15 -20.00 Uhr (nach dem Hörspiel) Our Kind Of Jazz Der britische Orchesterchef Ted Heath Von Gerd Filtgen

Kein britischer Bandleader beherrschte derart gekonnt den Spagat zwischen populären Klängen und Jazz wie der Posaunist Ted Heath. Seine Lehrjahre absolvierte er bei den Spezi- alisten der leichten Muse, Jack Hylton, Ambrose und Geraldo. Den guten Tipp, es doch mal SWR2 Jazzprogramm september 2013

mit einer eigenen Big Band zu versuchen, erhielt Heath von seinem berühmten amerikani- schen Kollegen Glenn Miller. Mit regelmäßigen Rundfunksendungen, Sonntagskonzerten im Londoner Palladium und einem Programm, das von Swing bis zu gehobener Unterhal- tungsmusik reichte, eroberte Heath – auch dank seiner ausgezeichneten Arrangeure – den Sprung an die Spitze angesagter Orchester.

Dienstag, 3. September, 23.30 – 24.00 Uhr Anything Goes? Postmoderne in der (frei) improvisierten und experimentellen Musik Von Nina Polaschegg

Freiheit als Historie? Der Free Jazz Amerikas und die zeitgenössische komponierte Musik Europas gelten als zwei Hauptquellen, aus denen sich seit den 1960er Jahren die Musik ent- wickelte, die fortan unter dem Label freie Improvisation firmieren sollte. Ein halbes Jahr- hundert später ist sie zwar selbst schon historisch geworden, aber immer noch eine lebendige Musik, deren ästhetische Ausprägungen im Rahmen einer allgemeinen Kunstentwicklung be- schreibbar sind. Von radikalen Positionen Ende der 1990er Jahre haben sich im vergange- nen Jahrzehnt diverse Varianten freier Improvisation im Spannungsfeld von Experiment, Elektronik, Jazz, Neuer Musik, Rock etc. ausdifferenziert. Oft in Rückbezug auf einst Ver- drängtes in nun neuem Gewand lässt eine solche Verästelung die Frage zu, ob die freie Im- provisation des 21. Jahrhunderts nun in der Postmoderne angekommen sei oder ob doch nur schlicht ein »anything goes« den Spielplatz der MusikerInnen bestimmt.

Mittwoch, 4. September, 23.30 – 24.00 Uhr New On Board Aktuelle Jazz-Alben Von Karsten Mützelfeldt

»File Under Jazz« – mit diesem Hinweis versehen einige Plattenlabels vorsichtshalber ihre Neuveröffentlichungen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt in den CD-Verkaufs- Regalen. Was dann dort tatsächlich alles unter »Jazz« einsortiert wird, ist natürlich immer noch extrem breit gefächert: nicht nur stilistisch, sondern auch qualitativ. Selbst für inter- essierte Jazzkenner kann es da schwer sein, sich zu orientieren. Immer mittwochs präsentie- ren deshalb die ModeratorInnen von New On Board die aktuell wirklich wichtigen, span- nenden, bemerkenswerten Neuerscheinungen des Jazz. SWR2 Jazzprogramm september 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013

Donnerstag, 5. September, 23.30 – 24.00 Uhr Frankreichs Next Top Jazzer Das aktuelle Orchestre National de Jazz (ONJ) Von Thomas Loewner

Das Orchestre National de Jazz ist seit seiner Gründung im Jahr 1986 eine der wichtigsten Talentschmieden des französischen Jazz. Alle drei Jahre wird ein künstlerischer Leiter ge- wählt, der dann eine Band aus den besten jungen Musikern zusammenstellt und mit ihnen Programme erarbeitet. Aktuell leitet der Bassist und Produzent Daniel Yvinec das ONJ. Anders als seine Vorgänger versteht er sich mehr als »spiritus rector« des Ensembles, als Ideengeber im Hintergrund. Für das Projekt »Shut up and dance« bat er etwa den amerikanischen Schlag- zeuger John Hollenbeck, für das ONJ zu komponieren. Einzige Vorgabe Yvinecs: Der gesamte Prozess sollte in enger Zusammenarbeit mit den ONJ-Musikern erfolgen, um ihre individu- ellen Stärken bestmöglich zu berücksichtigen. Das Ergebnis dieses und anderer Projekte der letzten drei Jahre zeigt, dass Daniel Yvinecs Konzept aufgegangen ist: Selten war das ONJ besser als in seiner aktuellen Besetzung.

Freitag, 6. September, 23.30 – 24.00 Uhr My Goals Beyond John McLaughlin solo bei den Olympischen Spielen München 1972 Von Günther Huesmann

Größer hätte der Gegensatz kaum sein können: Nur einige Tage zuvor hatte John McLaugh- lin das Festival im Rahmenprogramm zu den Olympischen Spielen 1972 in München mit den brodelnden elektrischen Jazz-Rock-Klängen seines Mahavishnu Orchestra gestürmt. Da erschien er wenig später am selben Ort – ganz allein, nur mit einer akustischen Gitarre in den Händen. In einer Konzertaufnahme des ehemaligen Südwestfunks trat McLaughlin eine fesselnde meditative Reise ins Innere an, die beides reflektierte: seine Liebe zur indi- schen Musik genauso wie seine Liebe für das akustische Instrument.

Samstag, 7. September, 9.05 – 10.00 Uhr SWR2 Musikstunde: Jazz Across The Border (9) Von Günther Huesmann

Die letzten Jahre haben gezeigt: Das Stildelta des Jazz ist immer breiter und tiefer geworden. Längst sind es nicht mehr nur Improvisatoren aus dem Mutterland des Jazz, den USA, sind SWR2 Jazzprogramm september 2013

es nicht mehr Musiker nur aus Europa, welche die improvisierte Musik prägen. Zunehmend spielen auch Improvisatoren aus Lateinamerika, Asien und Afrika eine wichtige Rolle. Wel- che musikalischen Antworten geben sie? Wie sehen ihre Beiträge aus? Ein Blick weit über die Tellerränder der Gattungen und Stile hinweg.

Dienstag, 10. September, 21.03 – 22.00 Uhr SWR2 Jazz Session: Ausgezeichnet! Alexander »Sandi« Kuhn und Johannes Lauer im Theater- haus Stuttgart zur Verleihung des Jazzpreises Baden-Würt- temberg 2013 Am Mikrophon: Günther Huesmann

Wie lebendig und vielfältig die junge deutsche Jazzszene ist, bewiesen drei Bands beim Konzert zur Verleihung des Jazzpreises Baden-Württemberg 2013. Der Tenorsaxophonist Alexander »Sandi« Kuhn, Gewinner des Jazzpreises Baden-Württemberg 2013, präsentierte sich im Stuttgarter Theaterhaus mit seinem Sextett in prallen, melodiensatten Eigenkompositionen voll ungewöhnlicher, raffinierter Harmonisierungen. Was man umgekehrt erreichen kann, wenn man ganz bewusst auf ein Akkordinstrument verzichtet, unterstrich der zweite Preis- träger, der Posaunist und Bandleader Johannes Lauer, mit seinem Trio und seinem Quartett mit der Cajon-Spielerin Laura Nobles.

Donnerstag, 12. September, 23.03 – 24.00 Uhr NOWJazz Magazin Von Harry Lachner

Neues aus der Welt des Jazz wird im NOWJazz Magazin von SWR2 regelmäßig präsentiert. Wie immer erwarten Sie in dieser Sendung Informationen über bevorstehende Events, Re- zensionen über Festivals und jede Menge brandneuer CDs. In unserer September-Ausgabe berichtet Nina Polaschegg vom diesjährigen Jazzfestival Saalfelden und Günther Hues- mann kommentiert die aktuellen Pläne der baden-württembergischen Landesregierung zu einer Strukturreform der hiesigen Musikhochschulen. SWR2 Jazzprogramm september 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013

Die Lange John-Zorn-Nacht am 1. September 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013 Die Lange John-Zorn-Nacht am 1. September 2013

0.05 Uhr Ennio Morricone/arr. John Zorn: The Big Gundown (elektrische Gitarre), Jim Staley (Posaune), Luji Shioi (Stimme), (Keyboards), (Schlagzeug, Perkussion), Jorge Silva (Surdo), Claudio Silva (Pand- eiro), Cyro Baptista (Cuica), Duduca Fonseca (Cuica), Reinhaldo Fernandes (Repique), John Zorn (Altsaxophon, singende Säge)

Der Roadrunner der Musik John Zorn und die Früchte der Postmoderne Von Harry Lachner

John Zorn: Osaka Bondage Naked City: John Zorn (Altsaxophon), Bill Frisell (elektrische Gitarre), (Keyboards), (elektrischer Bass), (Schlagzeug), Yamatsuka Eye (Stimme)

»Wie ein Chamäleon, das durch einen Malkasten rast« John Zorn und die Band »Naked City” Von Günther Huesmann

Claude Debussy / arr. John Zorn: La Cathedrale Engloutie Naked City: John Zorn (Altsaxophon), Bill Frisell (elektrische Gitarre), Wayne Horvitz (Keyboards), Fred Frith (elektrischer Bass), Joey Baron (Schlagzeug) ca. 1.00 Uhr Kurt Weill / arr. John Zorn: Der Kleine Leutnant des Lieben Gottes Luji Shioi (Stimme), Jim Staley (Posaune), Fred Frith (elektrische Gitarre, Banjo, Stimme), (Akkordeon), Carol Emanuel (Harfe), John Zorn (Altsaxophon, Celeste, singende Säge)

Tribute jenseits von Nostalgie Zorns Hommagen an vergessene Jazzgrößen Hank Mobley, , Kenny Dorham Von Thomas Loewner SSWR2onny Jazzprogramm Clark: september 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013 Blue Minor (Take 1) George Lewis (Posaune), John Zorn (Altsaxophon), Bill Frisell (elektrische Gitarre)

Neue Strategien des Komponierens für Improvisatoren Die »game pieces« von John Zorn Von Günther Huesmann ca. 2.00 Uhr John Zorn: Katzatz Masada: (Trompete), John Zorn (Altsaxophon), (Kontrabass), Joey Baron (Schlagzeug)

Ornette Coleman meets Klezmer? Zorns Quartett »Masada« Von Bert Noglik

John Zorn: The Hidden Book Masada String Trio: (Violine), (Violoncello), Greg Cohen (Kontrabass)

Hebrew Scales John Zorn und sein Kompositions- und Plattenprojekt «Book of Angels” Von Odilo Clausnitzer

John Zorn: Mastema Pat Metheny (Gitarre, Keyboards, Bass), Antonio Sanchez (Schlagzeug) ca. 3.00 Uhr John Zorn: Apophthegms, Part 1 & 2 David Fulmer (Violine), Chris Otto (Violine)

Die Tradition des Okkulten John Zorns Kammermusik Von Bernd Künzig John Zorn: SWR2 Jazzprogramm september 2013 Contes des Fées Stephanie Nussbaum (Violine), The Tanglewood Orchestra, Ryan MacAdams (Dirigent)

Tradition und Überschreitung John Zorns »Orchestral Works« »Aporias«, »For Your Eyes Only« u.a. Von Björn Gottstein ca. 4.00 Uhr John Zorn: Caligula Moonchild: (Vocals), (elektrischer Bass), Joey Baron (Schlagzeug), »Ich bin ein Monster und Du bist es auch« John Zorn und seine »extreme musics« (die Bands «Painkil die Bands »Painkiller«, »Moonchild« u. a. Von Harry Lachner ca. 5.00 Uhr John Zorn: Night Thoughts Carol Emanuel (Harfe), Kenny Wollesen (Vibraphon, Röhrenglocken), (Klavier), Trevor Dunn (Kontrabass), Joey Baron (Schlagzeug)

»Music Romance« Der Melodiker, Romantiker und Mystiker John Zorn »The Dreamers«, »Mount Analouge« u.a. Von Wolf Kampmann

John Zorn: Orties Cuisantes Marc Ribot (elektrische Gitarre), Shanir Blumenkranz (Kontrabass), Carol Emanuel (Harfe)

Kino im Kopf – 13 Bilder pro Sekunde John Zorn und seine Filmworks Von Harry Lachner SWR2 Jazzprogramm september 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013

Freitag, 13. September, 23.03 – 24.00 Uhr NOWJazz: Low Pitch – High Energy Der Bassist Pascal Niggenkemper Von Julia Neupert

Am Bodensee ist er aufgewachsen, in Köln hat er studiert, sein momentaner Lebensmittel- punkt ist New York – eine Stadt, deren kreative Vitalität den 1978 geborenen Bassisten schon immer fasziniert hat. Für Pascal Niggenkemper sind Intensität, Energie, Impulsivität ganz offensichtlich auch wichtige musikalische Aspekte. Als Co- und Bandleader verschiedener Formationen wie dem Trio »baloni«, dem Duo »PascAli« oder dem Septett »vision 7« ist er in den letzten Jahren außerdem als ein verwegener Konzeptualist und origineller Kompo- nist aufgefallen.

Samstag, 14. September, 22.03 – 24.00 Uhr Jazztime: About Time Erinnerungen an den (fast) vergessenen Altsaxophonisten Eric Kloss Von Bert Noglik

Er galt als jazzmusikalisches Wunderkind: der 1949 in Pittsburgh geborene Eric Kloss. Blind zur Welt gekommen, entwickelte er eine besondere Sensibilität für die Phänomene des Klin- genden und eine spezielle Affinität für den Jazz. Bereits mit sechzehn Jahren nahm er sein erstes Album auf: »Introducing Eric Kloss«, gefolgt von »Love and all that Jazz«. Früh vollen- det, fand er im Verein mit exzellenten Orgel-Trios zu einer individuellen Klangsprache auf dem Weg vom Hard Bop zu Funk und Soul Jazz. Rund anderthalb Jahrzehnte währte die musikalische Karriere von Eric Kloss, der sich ab Anfang der 1980er Jahre der Lehrtätigkeit zuwandte und schließlich, schwer erkrankt, gänzlich von der Szene zurückzog.

Dienstag, 17. September, 21.03 – 22.00 Uhr SWR2 Jazz Session: Ein progressiver Traditionalist Der Pianist Matthew Shipp mit seinem Trio beim London Jazz Festival 2012 Am Mikrophon: Thomas Loewner

Nachdem Matthew Shipp Mitte der 1980er Jahre nach New York gekommen war, hatte sich der Pianist schnell in der dortigen Avantgarde-Szene etablieren können. Bekannt wurde er SWR2 Jazzprogramm september 2013

zunächst als Mitglied des David S. Ware Quartetts, später leitete er diverse eigene Bands. Shipp ist ein Musiker mit weitem musikalischen Horizont: Einerseits fest verankert in der Free Jazz-Tradition, ist er auch Hip Hop und elektronischer Musik gegenüber sehr aufge- schlossen. Eine von Shipps aktuellen Bands ist rein formal betrachtet ein klassisches Jazz- Piano-Trio. Gemeinsam mit Michael Bisio am Kontrabass und dem Schlagzeuger Whit Dickey gastierte er beim London Jazz Festival 2012. Während des knapp einstündigen Sets im Jazz- Club Vortex zogen die drei alle Register ihres Könnens, gespickt mit zahlreichen Anspielun- gen: Der wuchtige Anschlag im Stile Cecil Taylors oder die schrägen Harmonien Thelonious Monks trafen auf hypnotische Grooves und heftig swingende Passagen.

Donnerstag, 19. September, 23.03 – 24.00 Uhr NOWJazz: Ascension, Avantgarde, Afrika Der Saxophonist Pharoah Sanders Von Bert Noglik

Pharoah Sanders zählt zu den letzten großen Gestalten aus der Coltrane-Ära. Der 1940 in Little Rock, Arkansas, Geborene, begann mit Rhythm & Blues Bands, kam 1961 nach New York, wo er mit Sun Ra und Don Cherry spielte und schließlich an der Seite von John Coltra- ne zu jazzmusikalischer Prominenz aufstieg. Der Saxophonist folgte zunächst den Intenti- onen Coltranes in Richtung Free Jazz, steigerte sich zu hymnischer und von spiritueller Kraft beflügelter Expressivität und wandte sich dann immer stärker auch der Einbeziehung von afrikanischen Quellen in seine Musik zu. Auch wenn Pharoah Sanders mitunter als ein Wegbereiter des Ethno-Jazz beschrieben wird, erweisen sich seine unterschiedlichen Grup- penkonzepte und sein mehrstimmiges, melodisch weit verzweigten Spiel doch als viel zu originär, um ihm mit einem Stilbegriff gerecht werden zu können.

Freitag, 20. September, 23.30 – 24.00 Uhr NOWJazz Update Von Nina Polaschegg

Das NOWJazz Update ist zumindest einmal im Monat zumeist halbstündig auf der nächtli- chen Freitagsschiene platziert und dient der Präsentation neuester Tendenzen der improvi- sierten Musik. Es erlaubt den Moderatoren, besonders wichtige Neuerscheinungen einge- hender vorzustellen, als dies im NOWJazz Magazin möglich ist. Was gespielt wird, entscheiden die SWR2-Jazzautoren erst kurz vor dem Sendetermin. SWR2 Jazzprogramm september 2013 SWR2 Jazzprogramm september 2013

Samstag, 21. September, 22.03 – 23.00 Uhr Jazztime: New Vibes Der neue Trend zum Vibraphon Von Hans-Jürgen Schaal

Das Vibraphon ist ein eigenwilliges Instrument – nicht Klavier, nicht Schlagzeug. Und doch kann es harmonisch komplex agieren und rhythmisch perkussiv. Es kann stimmliche Wärme vermit- teln oder elektrische Kälte. Es kann melodischen Ausdruck transportieren oder abstrakte Struk- tur. Wenn nicht alles täuscht, erlebt das Vibraphon gerade ein neues Hoch: Etliche junge Musiker – gerade hierzulande – haben sich diesem Instrument wieder zugewandt und erforschen auf ihre Weise seine Möglichkeiten. Die heutigen Erben eines Milt Jackson, Lionel Hampton oder Red Norvo entdecken dabei faszinierende neue Klang- und Aktionswelten für das Vibraphon.

Dienstag, 24. September, 21.03 – 22.00 Uhr SWR2 Jazz Session: Ear We Are! Eindrücke von der diesjährigen Ausgabe des Festivals für improvisierte Musik in Biel mit Okkyung Lee, Marc Ribot’s Ceramic Dog und Roman Nowka Am Mikrophon: Julia Neupert

Das Neue erforschen und das scheinbar Bekannte neuentdecken: Das sind die einzigen Vor- gaben, nach denen die Macher von »Ear We Are« seit 1999 alle zwei Jahre ihr Programm ge- stalten. Dementsprechend unterschiedliche künstlerische Positionen waren also auch bei der achten Ausgabe dieses Festivals für improvisierte Musik zu erleben. Von Chanson über Hip-Hop, Noise und Free Jazz bis hin zu zeitgenössischen elektronischen Experimenten reichte die Spannweite der drei Konzertabende in der denkmalgeschützten Bieler Juragarage. So waren am Samstag, dem 9. Februar 2013 die Cellistin Okkyung Lee genauso wie Marc Ribot’s Ceramic Dog, das Duo Keith Rowe/John Tilbury und der Gitarrist Roman Nowka zu Gast.

Donnerstag, 26. September, 23.03 – 24.00 Uhr NOWJazz: Ich bin Viele! Multiple Saxophon-Aufnahmen mit Peter Bolte, Julian Argüelles, Marius Neset und anderen Von Odilo Clausnitzer SWR2 Jazzprogramm september 2013

Mitte des letzten Jahrhunderts revolutionierte die Mehrspurtechnik die Arbeit in den Ton- studios. Nun konnte nacheinander das aufgenommen werden, was später auf LP gleichzeitig erklang. Von Anfang an nutzten Musiker und besonders Saxophonisten dieses sogenannte »Overdubverfahren«, um sich selbst akustisch zu multiplizieren. Bereits in den 1970er Jah- ren veröffentlichte der Brite John Surman sein erstes von insgesamt sieben Solo-Mehr- spuralben. Er koppelte dabei seine Saxophonstimmen gelegentlich mit Synthesizerspuren. Der Hamburger Peter Bolte hat auf mehreren CDs in akribischer Arbeit einen ganz eigenen Klangkosmos nur aus Holzbläsersounds erschaffen. Nicht nur Harmonien und Melodien, sondern auch Rhythmen erzeugt der Brite Julian Argüelles per Saxophon-Overdub auf seiner Platte »Inner Voices«.

Freitag, 27. September, 23.03 – 24.00 Uhr NOWJazz: Allgegenwärtig Der amerikanische Gitarrist Nels Cline Von Harry Lachner

Seit mehr als dreißig Jahren begegnet man Nels Cline auf Alben von Musikern, die mal dem gemäßigt modernen Jazz nahestehen, die sich dem Experiment der freien Improvisation verschrieben haben, die sich streng an ausgetüftelte Kompositionen halten – oder die neue Wege zwischen Folk und Rock suchen. Dass seine Discographie dabei mittlerweile auf über 70 Produktionen angewachsen ist, kann nur eines bedeuten: Er macht alles richtig. In jedem Kontext. Er, der im wahrsten Sinn des Wortes »stil-voll« ist, ein Klangphantast, dessen Ge- samtheit an eigenen Arbeiten zeigt, wie selbstverständlich er die Sprache der Rockmusik ebenso beherrscht wie die jene der Jazztradition.

Samstag, 28. September, 22.03 – 23.00 Uhr Jazztime: Der Gipfelstürmer Der amerikanische Trompeter Freddie Hubbard Von Gerd Filtgen

Als der Trompeter Freddie Hubbard 1960 mit »Open Sesam« ein überzeugendes Debütal- bum vorlegte, war die Parallele zu den musikalischen Biographien von Clifford Brown und Lee Morgan unverkennbar. Schon als Zwanzigjähriger überzeugte Hubbard – ähnlich wie die berühmten Vorgänger – mit virtuoser Spielweise und fantasievoller Improvisations- Dramaturgie. Sein harmonisches, melodisches und rhythmisches Feeling war so ausgereift, dass er in der Folgezeit als Sideman auf legendären, zwischen Hardbop und Free changie- renden Sessions von Jazz-Giganten mitwirkte und mit vielen eigenen Projekten seinen Ruf als stilbildender Trompeter bekräftigte. Herausgeber Südwestrundfunk Redaktion Neue Musik/Jazz 76522 Baden-Baden Gestaltung: SWR Grafik,Jutta Haderer

Weitere Informationen finden Sie im Internet: SWR2.de/jazz

Lust auf Kultur