PDF (111 Seiten, 1,5
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
ELASTIC AUDIO Die digitale Manipulation von Tonhöhen- und Zeitstrukturen Magisterarbeit Leuphana Universität Lüneburg Angewandte Kulturwissenschaften Musik Erstgutachter: Prof. Dr. Rolf Großmann Zweitgutachter: Dirk Zuther Vorgelegt von: Philip von Beesten Hamburg, 10.11.2009 Danksagung Mein Dank gilt allen, die mir bei der Erstellung dieser Arbeit geholfen haben Meinen Eltern für die Unterstützung meines Studiums Rolf Großmann für die Gestaltung von lehrreichen und interessanten Seminaren während meines gesamten Studiums sowie die intensive Betreuung bei allen Prüfungen und der Ma- gisterarbeit Dorothea End, Gernot von Beesten und Jörn Kux für wertvolle Anregungen Allen Mitarbeitern des Projekts Ästhetische Strategien ((audio)) für gute Zusammenarbeit und inspirierenden Austausch, der mein Studium bereichert hat Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.............................................................................................................. 1 2. Analoge Manipulation von Tonhöhen- und Zeitstrukturen .................................. 3 2.1 Technikgeschichte der Phonographie ........................................................... 4 2.1.1 Schallplatte............................................................................................ 4 2.1.2 Magnetton ............................................................................................. 6 2.2 Klangmanipulation mit Schallplatte und Magnetband ................................. 7 2.2.1 Abspielgeschwindigkeit und Tonhöhe.................................................. 7 2.2.2 Abspielrichtung................................................................................... 10 2.2.3 Verlängerung von Klängen................................................................. 10 2.2.4 Bandschnitt/-montage ......................................................................... 11 2.3 Analoge Klangmanipulation in der musikalischen Praxis.......................... 12 2.3.1 Grammophonmusik............................................................................. 13 2.3.2 Musique Concrète ............................................................................... 16 2.3.3 Music for Magnetic Tape.................................................................... 20 2.3.4 Vladimir Ussachevsky und Otto Luening........................................... 21 2.3.5 Popmusik............................................................................................. 23 2.4 Zwischenfazit.............................................................................................. 27 3. Digitale Manipulation von Tonhöhen- und Zeitstrukturen................................. 28 3.1 Technische Grundlagen .............................................................................. 30 3.1.1 Digitale Signalverarbeitung ................................................................ 30 3.1.2 Verfahren der digitalen Manipulation................................................. 31 3.2 Geschichte der digitalen Klangmanipulation.............................................. 40 3.2.1 Varispeech........................................................................................... 40 3.2.2 Harmonizer ......................................................................................... 41 3.2.3 Sampling ............................................................................................. 44 3.2.4 VariPhrase........................................................................................... 47 4. Aktuelle Verfahren – Elastic Audio.................................................................... 49 4.1 Antares Auto-Tune...................................................................................... 52 4.1.1 Hintergrund und Entwicklungsgeschichte .......................................... 52 4.1.2 Auto-Tune Evo.................................................................................... 53 4.2 Melodyne .................................................................................................... 58 4.2.1 Hintergrund und Entwicklungsgeschichte .......................................... 58 Inhaltsverzeichnis 4.2.2 Melodyne Studio................................................................................. 60 4.2.3 Melodyne Editor ................................................................................. 66 5. Elastic Audio in der musikalischen Praxis.......................................................... 70 5.1 Intonationskorrektur.................................................................................... 70 5.1.1 Gründe für Intonationskorrekturen ..................................................... 71 5.1.2 Strategien der Intonationskorrektur .................................................... 72 5.1.3 Kontroverse......................................................................................... 74 5.2 Weitere Anwendungsbereiche .................................................................... 79 5.3 Annäherung von Audio und MIDI.............................................................. 81 5.4 Wandel der Musikproduktion ..................................................................... 83 6. Schlussbetrachtung ............................................................................................. 87 7. Quellenverzeichnis.............................................................................................. 92 7.1 Literatur....................................................................................................... 92 7.2 Abbildungsverzeichnis................................................................................ 98 Anhang...................................................................................................................... 100 Inhaltsverzeichnis der beiliegenden CD ............................................................... 100 Um die Lesefreundlichkeit zu verbessern, wird auf geschlechtsbezogene Doppelungen sowie auf die Nennung der Rechtsform bei Unternehmensbezeichnungen verzichtet. Anglizismen werden bewusst verwendet, weil sie bei der Thematik der Arbeit häufig ge- bräuchlicher und konkreter sind als deutsche Übersetzungen. 1. Einleitung Musik beruht auf dem Bestreben des Menschen, Schallereignisse nach seinen Vor- stellungen zu formen. Dies führte zur Entwicklung von virtuosen Gesangs- und Spieltechniken und zur immer weiter verfeinerten Konstruktion verschiedenster Mu- sikinstrumente. Mit der Entwicklung von Verfahren zur Konservierung und Wiedergabe von Schall wurde es erstmals möglich, auch nach dem Moment ihrer Entstehung in die Struktur von Klängen einzugreifen. Diese Möglichkeit wurde von Musikschaffenden umgehend intensiv genutzt und häufig bis an die Grenzen des technisch Machbaren ausgelotet. Dabei wurden die Verfahren nicht selten abwei- chend von ihrem ursprünglichen Einsatzzweck verwendet oder auch modifiziert. Durch die fortschreitenden technischen Entwicklungen erweiterten sich der Umfang und die Präzision der Manipulierbarkeit von Klängen stetig. Mit den zunehmenden Möglichkeiten der Audiobearbeitung wuchs ihre Bedeutung im musikalischen Schaf- fensprozess. Heute ist die technische Manipulation von Audiomaterial aus der Musikproduktion nicht mehr wegzudenken. Die Einführung digitaler Bearbeitungsverfahren erweiterte die Möglichkeiten der Klangmanipulation noch einmal enorm. Durch die fortschreitende Entwicklung neuer Verfahren vermitteln heutige Audioanwendungen zunehmend den Eindruck, Klang- aufzeichnungen seien lediglich Rohmaterial, das beliebig verformt werden könne. Diese Tendenz spiegelt der Titel „Elastic Audio“ wieder. Zur Manipulation von Audiomaterial steht heute eine Vielzahl von Verfahren zur Verfügung. Anwendungen zur Veränderung von Tonhöhen- und Zeitstrukturen neh- men hier eine besondere Position ein, da sie es ermöglichen, nicht nur den klanglichen Charakter von Audiomaterial zu variieren, sondern in seinen musikalisch- kompositorischen Verlauf einzugreifen. Mit der Manipulation von Tonhöhe, Ge- schwindigkeit und Rhythmus erlauben sie die Veränderung von konstituierenden Parametern der Musik. Ziel dieser Arbeit ist es, zu verdeutlichen, welche wesentlichen Entwicklungsschritte die Manipulierbarkeit der Tonhöhen- und Zeitstruktur von Audiomaterial durchlaufen 1 Einleitung hat und was beim aktuellen Stand der Technik möglich ist. Dabei soll besonders ver- deutlicht werden, wie sich die Entwicklung und Verwendung von Technologien auf die Arbeitsweise ihrer Benutzer und damit in den entstehenden musikalischen Wer- ken niederschlägt. Welche Bedeutung hat die Entwicklung der Manipulierbarkeit von Audiomaterial für die Musikproduktion- und rezeption? Welche ästhetischen Strate- gien werden bei der Verwendung der Verfahren verfolgt beziehungsweise durch deren technische Eigenheiten begünstigt? Der vorliegende Text gliedert sich in vier Hauptteile. Im ersten Teil „Analoge Mani- pulation von Tonhöhen- und Zeitstrukturen“ wird die Entwicklung analoger Nadel- und Magnettonverfahren nachgezeichnet und erläutert, welche Klangmanipulationen mit diesen Verfahren realisierbar sind. Im Anschluss daran werden einige bedeutende Beispiele der Verwendung dieser Manipulationstechniken in der Musik dargestellt. Im zweiten Teil „Digitale Manipulation von Tonhöhen- und Zeitstrukturen“ wird zu- nächst geschildert, welche gravierenden Veränderungen die Digitaltechnik für die Audioverarbeitung mit sich brachte. Im darauffolgenden Abschnitt werden einige für das Verständnis der weiteren Arbeit wichtige technische Grundlagen