Panzer History D Jowood
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3 Die Kunst des Panzerkampfes Ein Wegweiser zum Einsatz von Panzern im Zweiten Weltkrieg für die Spieler von Panzer Elite von Christopher S. Keeling Deutsche Übersetzung von Hartwig Niedergassel Inhalt 1. Die Geschichte der Panzer im Krieg ------------------------------------5 Erster Weltkrieg den Kriegen Zweiter Weltkrieg 2. Panzerausbildung ------------------------------------13 Grundlagen Feuerkraft Panzerung Beweglichkeit Weitere Faktoren 3. Der Panzer im Kampf ------------------------------------21 Panzer beim Angriff Panzer in der Verteidigung Panzer gegen Panzer Panzer gegen Infanterie Panzerabwehr 4. Die Feldzüge ------------------------------------34 Nordafrika Italien Normandie 5. Die Wehrmacht ------------------------------------38 Deutsche Taktiken Deutsche Artillerie Optionale Ausstattung deutscher Einheiten Deutsche Waffensysteme Deutsche Einheiten 6. Die U.S. Army ------------------------------------85 Amerikanische Taktiken Amerikanische Artillerie Optionale Ausstattung amerikanischer Einheiten Amerikanische Waffensysteme Amerikanische Einheiten 7. Glossar und Abkürzungsverzeichnis ------------------------------------118 4 ZUR BENUTZUNG DIESES BUCHES Dieses Buch dient sowohl als geschichtliches Nachschlagewerk für die Panzerenthusiasten unter uns, als auch der Einführung für den Neuling. Die Entwicklungsgeschichte des Panzers, die im erste Kapitel behandelt wird, wurde zusammengestellt, um den Entwicklungsstand der Technologie von gepanzerten Fahrzeugen im Zweiten Weltkrieg vor den notwendigen Hintergrund zu stellen. Das zweite Kapitel geht dann sehr viel näher auf den “aktuellen” Stand der Technik ein, und darauf, wie sie im Kampf eingesetzt wurde. Kapitel Drei beschäftigt sich mit den Taktiken, die von gepanzerten Kampffahrzeugen in verschiedenen Situationen und gegen unterschiedliche Arten von Zielen eingesetzt wurden. Kapitel Vier ergänzt das historische Handbuch noch einmal auf ganz allgemeine Weise, indem es sich näher mit den historischen Feldzügen beschäftigt, die Thema des Spieles sind (genauere Angaben zu den einzelnen Szenarios befinden sich in Kapitel Sieben des Spielerhandbuchs). Die Kapitel Fünf und Sechs enthalten die Bezugsdaten für sämtliche der in Panzer Elite vorkommenden Einheiten. Schließlich wird in Kapitel Sieben noch eine Übersicht über Fachbegriffe und Abkürzungen zum Thema Panzerfahrzeuge angeboten. Bevor Sie mit dem Spiel beginnen, sollten Sie sich zumindest die Kapitel Zwei und Drei durchlesen. 5 1. DIE GESCHICHTE DER PANZER IM KRIEG Gepanzerte Kampffahrzeuge – mit dem “Panzer” selbst als ihrem prominentesten Vertreter – sind eine relativ junge Entwicklung des Militärwesens. Nachdem sie kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs die klassische Kavallerie verdrängt hatten, begannen kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges neue Theorien über den Einsatz von Panzern im Kampf die althergebrachten Konzepte von durch Infanterie- und Kavallerieangriffe geprägte Schlachten zu ersetzen. Die Entwicklungsgeschichte des Panzerkampfes ist, wie so viele technologische Weiterentwicklungen vor ihr, die dem Militär zugute komme sollten, gekennzeichnet von Einmischungen der Politik und Verzögerungen aufgrund wirtschaftlicher Erwägungen und Ablehnung durch die höheren Führungsstellen der Streitkräfte. Zum Glück für die Theoretiker der Panzerwaffe erwiesen sich ihre Ideen jedoch letztendlich als richtig, und so erhielt der Panzer seinen festen Platz als wichtiger Bestandteil der Schlachtordnung, womit der Weg für eine bewegliche Kriegführung und eine Weiterentwicklung zum Prinzip der verbundenen Waffen geebnet war. 6 ERSTER WELTKRIEG Obwohl der Panzer erstmals im Ersten Weltkrieg zum Einsatz gelangte, befand sich das grundlegende Konzept gepanzerter Kampftruppen zu diesem Zeitpunkt bereits seit Hunderten, wenn nicht gar Tausenden von Jahren in Gebrauch. Die Idee einer schwer bewaffneten und gepanzerten mobilen Streitmacht, die weit auf das Territorium des Feindes vordringen konnte, wurde zuerst in Form der schweren Kavallerie- und Streitwagentruppen in der Antike verwirklicht, aber auch in Form der als “Schildkröte” bekannten Infanterieformation, die man zum Angriff auf Festungsanlagen benutzte. Auch das Bedürfnis nach einem gepanzerten Fahrzeug mit Eigenantrieb wurde schon zu einem frühen Zeitpunkt der Geschichte erkannt. Die Spanier benutzten kleine, auf einen Schlitten montierte Kanonen, die dann von Pferden in die Schlacht gezogen wurden, wo sie als direkte Artillerieunterstützung für die Truppen im Feld dienten. Auch der berühmte Künstler und Erfinder Leonardo da Vinci entwarf Pläne für ein gepanzertes Fahrzeug, nachdem er die Notwendigkeit einer schwer gepanzerten und mobilen Kriegsmaschine erkannt hatte. Im ersten Weltkrieg wurde der Bedarf nach einem Fahrzeug, das dem Beschuß durch ein Maschinengewehr, eine Waffe, die das bislang von Männern und Pferden beherrschte Schlachtfeld komplett dominierte, standhalten konnte, für alle Konfliktparteien klar ersichtlich. Zuerst bürgerte sich der Gebrauch von einfachen Panzerwagen ein, allerdings wurde schon bald deutlich, daß solche Fahrzeuge, die das Fahrwerk der zu jener Zeit verfügbaren Automobile und Lastwagen verwendeten, auf einem Schlachtfeld voller Bombentrichter, Schützengräben und Stacheldraht wenig praktikabel waren. Eine andere Lösung mußte her, und dank der Erfindung der Gleiskette erblickte kurz darauf der Panzer das Licht der Welt. Die ersten Panzer. Die Engländer waren die ersten, die dem Bedarf nach einem gepanzerten Fahrzeug nachkamen, das in der Lage war, sich über ein Schlachtfeld zu bewegen. Das erste Modell, dessen Konstruktion von Winston Churchill (zu jener Zeit Erster Lord der Admiralität) angeordnet worden war, trug die Bezeichnung “No. 1 Lincoln machine”, wurde im Jahr 1915 gebaut und danach noch mit verbesserte Ketten versehen, um somit zum “Little Willie” zu werden. Dieses Fahrzeug konnte problemlos 1,5 m breite Gräben überqueren und knapp 1,4 m hohe Hindernisse überwinden. Was seine Leistungsfähigkeit und Ausstattung betrifft, so besaß dieses Panzerfahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von 5,6 km/h, eine dünne Panzerung und in seinem kleinen Turm eine Lafette für ein 40 mm-Geschütz. Dieses frühe Modell wurde dann durch “Big Willie” ersetzt, die mittlerweile allgemein bekannte Fahrzeugkonstruktion, die einen rautenförmigen Rumpf und Kettenantrieb besaß, wobei die Geschütze in die Seiten des Fahrzeugs anstatt in einen Turm eingebaut waren. Die Frontpanzerung dieser Version war lediglich 10 mm stark, die Besatzung bestand aus acht Mann, die Höchstgeschwindigkeit betrug 6,4 km/h, und sie verfügte über zwei 57 mm-Geschütze in ihren seitlichen Geschützkuppeln, sowie vier schwenkbare Maschinengewehre. Dieses Grundmodell wurde Anfang 1916 erprobt und dann mit zwei Varianten in die Produktion gegeben: eine “männliche” Version mit den beiden 57 mm-Geschützen und eine “weibliche” Version, die anstelle der beiden Kanonen zwei weitere Maschinengewehre besaß. Obwohl sie normalerweise nur im Rahmen örtlich begrenzter Erprobungen Verwendung fanden, setzten die britischen Streitkräfte diese Panzer erstmals am 20. November 1917 in Massen ein, als sie bei der Schlacht von Cambrai mit 400 Panzern fast zehn Kilometer weit in die deutschen Linien eindrangen. Das deutsche Heer hatte derweil einen eignen Panzer, den A7V, in der Entwicklung, der über eine maximale Panzerungsstärke von 30 mm, ein 57 mm-Geschütz in seiner Frontseite, sechs Maschinengewehre und eine Besatzung von 18 Mann verfügte. Mit seinem alles in allem mangelhaften Leistungsvermögen und dem enormen Bedarf von 18 Mann Bedienungspersonal erwies sich der AV7 allerdings als wenig brauchbar. Dementsprechend wurden auch lediglich 35 Exemplare gebaut. Die Franzosen, die den Bedarf an solch einem Fahrzeug schon früher im Krieg erkannt hatten, entwickelten mehrere schwere Panzermodelle und eine außergewöhnliche, leichte Konstruktion, den Renault FT-17. Dieser Panzer wurde dann zusammen mit dem britischen Mk. VI, einer gegen Ende des Krieges entwickelten Version des Big Willie, auch von den amerikanischen Expeditionsstreitkräften übernommen, die erst nach dem Kriegsende im Jahr 1918 mit der Entwicklung von Eigenkonstruktionen begannen. Der FT-17 stellte die erste “moderne” Panzerkonstruktion dar und verfügte über eine 37 mm-Kanone in einem kleinen Ein-Mann-Turm, einen zwischen tiefliegenden Laufwerken aufgehängten Rumpf und ein Triebwerk, das in einem Heckabteil untergebracht war. Die Besatzung bestand dabei aus einem ziemlich überlasteten Kommandanten/Richtschützen/Ladeschützen und einem Fahrer. In Italien wurde dann eine verbesserte Version dieses Fahrzeugs unter der Bezeichnung Fiat Tipo 3000 Modello 1921 gebaut, die allerdings erst nach dem Krieg in Dienst gestellt wurde. Die ersten Panzerfahrer. In dieser kritischen Phase der Panzerentwicklung verfügte jede größere Nation über ihren eigenen 7 entschlossenen Befürworter der Panzerwaffe. In Großbritannien war dies Colonel Ernest Swinton, der hierbei sowohl von dem zukünftigen Premierminister Winston Churchill, als auch von Major J. F. C. Fuller tatkräftig unterstützt wurde, der später noch viele der frühen Taktiken und Techniken des Panzerkampfes entwickeln und verbessern sollte. Es ist in erster Linie Swintons Einsatz zu verdanken, daß im Jahr 1915 das britische Entwicklungsprogramm für Kampfpanzer ins Leben gerufen wurde. Ebenso gehörte auch General Elles, der Befehlshaber des erfolgreichen britischen Panzerangriffs bei Cambrai, zu diesen Pionieren. Lieutenant Colonel George S. Patton, Jr., der später als Kommandeur der 3rd Armored Division