Spezielle Entsorgung . Zurück zur Natur . 25

„ Restmülltonne „ Die ideale Entsorgung Infos & Tipps Landratsamt Abfallwirtschaftsamt „ Biotonne Katzen- und Hundestreu Straßenkehricht, Staubsaugerbeutel

Rasenschnitt Blumen, Kräuter, Moos Kleintierstreu von Hecken- und Baumschnitt, Pflanzenfressern Reisig

Rohes Fleisch, Brät Windeln

Laub, Heu, Stroh Obst, Gemüse

Leder, Gummi Asche Laub von stark befahrenen Straßen Salat, Gartengemüse Zubereitetes Fleisch, Speisereste Tierkadaver und Schlachtabfälle:

spezielle Entsorgung über die Tierkörperbeseitigung.

Für Fragen steht Ihnen das Veterinäramt des Landratsamtes zur Verfügung, Tel. 07433 92-1582. Unkraut, kranke Pflanzen Eierkarton, Papiertücher Knochen, Fischgräten Schalen von Citrusfrüchten Zurück zur Natur „ Zu guter Letzt: Von der Natur lernen... die Philosophie der modernen Kreislaufwirtschaft hat letztlich unsere Natur zum Kompostierung Vorbild. Das Wiederverwertungssystem unserer Natur ist von einer Perfektion, wie „ „ Die Biotonne es selbst in unserer hochtechnisierten Welt ohne Beispiel ist. Bei der Entsorgung der organischen Abfälle bedienen wir uns dieser natürlichen Abbauprozesse, sei Entsorgung von Grünabfällen es bei der Eigenkompostierung, der Verarbeitung des Biomülls in Kompostwerken „ oder der Verwertung der Grünabfälle in der Landwirtschaft und im Landbau. Gerade für Kinder ist es eine wichtige Erfahrung, den Kreislaufgedanken kennen „ Eigenkompostierung zu lernen und dann in eigenes Handeln umzusetzen. Ein Komposthaufen, sei es Rasenschnitt Hecken- und Baumschnitt, zu Hause oder in der Schule, zeigt in idealer Weise, wie aus Abfällen ein neues Reisig und hochwertiges Produkt entsteht.

Die Abfallberatung wie auch die Obst- und Gartenbauberatung des Landkreises bietet Unterrichtseinheiten, Besichtigungen, Projektbegleitungen und sonstige Informationen zum Thema Recycling und Kompostierung an.

Denn: „was Hänschen nicht lernt...“ Salat, Gartengemüse Kleintierstreu von Pflanzenfressern „ Noch Fragen? Abfallberatung 07433 92-1371 oder 92-1381 Fachberatung für Obst- und Gartenbau 07433 92-1340 Kreisökologie 07433 92-1339 Blumen, Kräuter, Moos Laub, Heu, Stroh www.zollernalbkreis.de www.zollernalbkreis.de 2 . Zurück zur Natur . Vorwort Landratsamt Zollernalbkreis Abfallwirtschaftsamt 5 Ablagern & Verbrennen GrünabfällE . Zurück zur Natur . 23 GrünabfällE Annahmestellen . Zurück zur Natur . 24

„ Liebe Mitbürgerinnen, „ 5 ablagern und verbrennen von „ ANNAHMESTELLEN FÜR GRÜNABFÄLLE Liebe Mitbürger, pflanzlichen abfällen Bei diesen Annahmestellen können frische Grünabfälle (Rasenschnitt, Gras, Laub, Blumen usw.) wie auch holzige Grünabfälle (Hecken- und Baumschnitt, Reisig etc.) angeliefert­ werden. die organischen Abfälle aus der Küche und dem Rechtliche Grundlage für die nachfolgend aufgeführten Bestimmungen ist die Die Annah­megebühren betragen zwischen 1,– u. 3,– € je Sack bzw. 5,– u. 10,– € je Kubikmeter Garten tragen mit knapp einem Drittel zu allen häus-­ „Verordnung der Landesregierung über die Beseitigung pflanzlicher Abfälle (Stand März 2009). Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! ­lichen Abfällen bei. Deshalb haben wir im Zollern­alb- außerhalb von Abfallbeseitigungsanlagen“ in der Fassung vom 12.02.1996. kreis bereits Ende der 80er-Jahre damit begonnen, „ „Biomüll“ getrennt zu erfassen. Zunächst wurde Firma Korn GmbH Kreismülldeponie Zollernalbkreis Beseitigen: die Straßensammlung für sperrige Grünabfälle­ einge­ Unter dem Malesfelsen 35-45 An der Bundesstraße zwischen Hechingen 72458 Albstadt-Ebingen und Schlatt führt, seit 1991 gibt es die Biotonne. Pflanzliche Abfälle von landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Grundstücken Tel. 07431 94929-0 Tel. 07471 16567 und von Obstanlagen dürfen auf dem Grundstück, auf dem sie anfallen, durch [email protected] / www.korn-recycling.de [email protected]/www.zollernalbkreis.de Die eingesammelten Bio- und Grünabfälle werden Verrotten, Liegenlassen, Untergraben, Unterpflügen und Kompostieren beseitigt Mo – Fr: 07:00 – 12:00 / 13:00 – 17:00 Uhr Mo – Fr: 07:30 – 17:00 Uhr; anschließend in speziellen Anlagen zu hochwertigem werden. Dabei dürfen keine Geruchsbelästigungen auftreten. Pflanzliche Abfälle, Sa: 09:00 – 12:00 Uhr Sa: 07:30 – 12:00 Uhr Kompost verarbeitet und so der Natur zurückgegeben. die im Wald anfallen, dürfen durch Verrotten im Wald beseitigt werden. Firma Wißmann Containerdienst Ewald Wolf Landwirt Küchen- und Gartenabfälle können auch selbst Ob dem Kieserstal 93 Am Stammigbaum 7 kompostiert werden. Jedoch sind gerade hier die Verbrennen: 72461 Albstadt-Tailfingen 72379 Hechingen-Weilheim Tel. 07432 8339 Tel. 07471 4993 Fehlerquellen recht groß, so dass aus dem ursprüng­ Pflanzliche Abfälle von land- oder forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten [email protected] Mo – Fr: 14:00 - 19:00 Uhr lich guten Vorsatz schnell Ärger und Verdruss ent­ Grundstücken dürfen auf dem Grundstück, auf dem sie anfallen, auch verbrannt www.wissmann-entsorgung.de Sa: 9:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 19:00 Uhr stehen kann. Laufend erhalten wir Beschwerden von Mo – Fr: 07:30 – 12:00 / 13:00 – 17:30 Uhr werden, wenn sie nicht in den Boden eingearbeitet werden können. Pflanzenab­ Nachbarn, die beispielsweise unangenehme Gerüche, Sa: 09:00 – 12:00 Uhr Hubert Zanger Landschaftsbau - fälle von Obstanlagen, aus der Unterhaltung von Verkehrswegen und Gewässern Containerdienst Fliegeninvasionen oder gar das Anlocken von Ratten oder bei Maßnahmen der Landschaftspflege und der Flurbereinigung dürfen auch „ Ermelesstr. 79 aufgrund eines Komposthaufens beklagen. außerhalb des Grundstücks, auf dem sie anfallen, verbrannt werden. BBZ Balinger Betonzentrale GmbH & Co. KG 72379 Hechingen Tel. 07471 5052 Die Biotonne ist deshalb auch bei Eigenkompostierung nicht überflüssig, sondern Lange Straße 65 Beim Verbrennen von Pflanzenabfällen ist grundsätzlich zu beachten: 72336 Balingen [email protected] / www.zanger-gmbh.de eine sinnvolle Ergänzung. Manche organischen Abfälle, wie etwa die Küchenabfälle Tel. 07433 3222 Mo – Fr: 07:30 – 12:00 Uhr / 13:00 – 16:30 Uhr oder feuchte Gartenabfälle, lassen sich einfacher und problemloser über die • Die Pflanzenabfälle müssen zum Verbrennen in Haufen oder Schwaden zusam­ [email protected] / www.bbz-beton.de „ MESSSTETTEN Biotonne entsorgen. mengefasst­ werden. Mo – Fr: 07:00 – 17:00 Uhr; Sa: 07:00 – 11:00 Uhr Ernst Berger GmbH Diese neue Broschüre gewährleistet nun erstmals einen umfassenden Überblick • Flächenhaftes Abbrennen ist unzulässig! Jetter GbR Erddeponie „Appental“ zwischen Meßstetten über alle organischen Abfälle sowie deren Erfassung und Verwertung. Die Broschüre Forst- Rodungs- und Umwelttechnik und Unterdigisheim • Die Abfälle müssen so trocken sein, dass sie unter möglichst geringer Rauch­ Grüngut-Lagerplatz zwischen Balingen-Schmiden Tel. 07431 949240 gibt Tipps zum Umgang mit der Biotonne und informiert Sie darüber, wie die Bio- entwicklung verbrennen. und , an der Abzweigung nach Engstlatt [email protected] und Grünabfälle im großtechnischen Stil aufbereitet und verwertet werden. Einen 07433 36808 oder 0175 3611605 www.berger-baugeschaeft.de breiten Raum nimmt auch die Eigenkompostierung ein. Hier wollen wir detaillierte • Das Feuer muss ständig unter Kontrolle gehalten werden können. Durch Rauch­ Fr: 13:00 – 17:00 Uhr; Sa: 08:00 – 12:00 Uhr April – Oktober: Informationen zur richtigen Kompostierung geben und Ihnen aufzeigen, was entwicklung darf keine Belästigung oder Verkehrsbehinderung entstehen, eben­ Mo – Fr: 07:30 – 12:00 Uhr / 13:00 – 17:00 Uhr „ Wintermonate: auf Anfrage bei Stadt Meßstetten, dabei zu beachten ist, damit es zu keinen unliebsamen Überraschungen kommt. so kein gefahrbringender Funkenflug. Franz Locher Containerdienst Tel. 07431 6349-51 Schließlich erfahren Sie noch, unter welchen Bedingungen pflanzliche Abfälle im • Folgende Mindestabstände müssen eingehalten werden: Hohenzollernweg 17 Heu und Stroh wird nicht angenommen! Außenbereich beseitigt und verbrannt werden dürfen. 72393 Burladingen-Ringingen ¬ 200 m von Autobahnen Tel: 07475 7796 Robert Bitzer Container-Service Auch diese Broschüre kann nicht alle Fragen bis ins kleinste Detail klären. Des- ¬ 100 m von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen Öffnungszeiten: Brunnenwiesen 11 halb stehen Ihnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Abfall- und der ¬ 50 m von Gebäuden und Baumbeständen (Letzteres gilt nicht für Abfälle Mo – Fr: 16:30 – 18:00 Uhr; Sa: 09:00 – 12:00 Uhr 72469 Meßstetten-Unterdigisheim Obst- und Gartenbauberatung mit Rat und Tat zur Seite. aus dem Forst). Tel. 07436 91230 M. Mauz GmbH & Co. KG Bauunternehmer Öffnungszeiten auf Anfrage Ihr • Bei starkem Wind darf nicht verbrannt werden, desgleichen nicht in der Zeit Schlesierweg 9 „ ROSENFELD zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. 72393 Burladingen Tel. 07475 7144 Ulrich Enslin Landwirt • Feuer und Glut müssen beim Verlassen der Feuerstelle erloschen sein. Die Ver­ Mo – Fr: 07:30 – 11:30 Uhr / 13:00 – 17:00 Uhr Wolfsgrube 1 Günther-Martin Pauli MdL Sa: 09:00 – 12:00 Uhr brennungsrückstände sind baldmöglichst in den Boden einzuarbeiten. 72348 Rosenfeld-Isingen Landrat des Zollernalbkreises Tel. 07428 2752 „ • Das Verbrennen größerer Mengen pflanzlicher Abfälle muss vorher bei der Sa: 10:00 – 13:00 Uhr und auf Anfrage HEMAK GmbH & Co. KG Containerdienst Ortspolizeibehörde (also der Gemeinde) angemeldet werden. Im Hofstätt „ SCHÖMBERG Innerhalb geschlossener Bebauung ist das Verbrennen von Abfällen grund­ 72359 Dotternhausen Wolfgang Pfaus Containerdienst Tel. 07427 6137 Impressum sätzlich und ohne Ausnahme verboten! Wellendinger Str. 68/1 „ Öffnungszeiten auf Anfrage 72355 Schömberg Herausgeber: Landratsamt Zollernalbkreis, Abfallwirtschaftsamt; Juni 2009 Tel. 07427 8446 „ Bildquellen: Abfallwirtschaftsamt ZAK; grafik.design.werbung.BERND RUDEK Flächenhaftes Abbrennen ist nicht erlaubt ! Sa: 09:00 – 12:00 Uhr und auf Anfrage Alois Bogenschütz GmbH & Co. KG Gestaltung: grafik.design.werbung . BERND RUDEK, Balingen Entsorgung und Recycling „ Druck: Richard Conzelmann Grafik + Druck e.K., Albstadt Gewerbestraße 26 Franz Rapp Landwirt 72415 Grosselfingen Im Kai 7 Tel. 07476 9419-0 72474 Winterlingen-Harthausen Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier. [email protected] Tel. 07577 7748 www.bogenschuetz-entsorgung.de Öffnungszeiten auf Anfrage Mo – Fr: 07:00 – 17:00 Uhr, Sa: 07:00 – 11:00 Uhr Abfallwirtschaftsamt EINLEITUNG . Zurück zur Natur . 3

„ Einleitung in dieser Broschüre geht es Um folgende organischen Abfälle aus Küche und Garten:

Küchenabfälle Gartenabfälle Frische Holzige Gartenabfälle Gartenabfälle Hierzu gehören: Hierzu gehören: Hierzu gehören: • Speisereste • Rasenschnitt • Hecken- und • gekochte/gebratene • Gras Strauchschnitt Fleischreste • Heu und Stroh • Baumschnitt • Obstreste, Obstschalen • Laub • Reisig • Salat- und Gemüsereste • Topfblumen • Weihnachtsbäume • Kartoffelschalen • Schnittblumen • Wurzeln bis ca. 25 cm • Eierschalen • Stauden Durchmesser • Kaffeefilter und Teebeutel • Kräuter • Ast- und Stammstücke • Eierkartons und • Moos bis ca. 25 cm Papiertücher • Gemüse und Salat Durchmesser

Im Umgang mit Küchen- Im Umgang mit frischen Im Umgang mit holzigen abfällen kann es folgende Gartenabfällen kann es Gartenabfällen kann es Probleme geben: folgende Probleme geben: folgende Probleme geben:

• Abfälle relativ nass und • Fäulnis im Kompost • Eigenkompostierung feucht • können im Kompost Tiere relativ problemlos. Bei • locken schon in der (z.B. Fliegen, Ratten) zuviel holzigem Material Küche Fliegen an anlocken kann Kompost zu trocken • fangen schnell an zu werden; Stickstoffmangel faulen und riechen im Kompost kann unangenehm auftreten • locken auf dem Kompost Tiere (z.B. Ratten) an

Beste Entsorgung von Beste Entsorgung von Beste Entsorgung von Küchenabfällen: frischen Gartenabfällen: holzigen Gartenabfällen:

• Biotonne • Biotonne • Mehrere Entsorgungs- wege gleich gut: Eigenkompostierung Eigenkompostierung Biotonne, Kompostierung, schwierig und deshalb kann bei mangelnder Sammlung, Plätze nicht zu empfehlen Fachkenntnis zu Problemen führen

„ Inhaltsverzeichnis 1. Die Biotonne Seite 4

2. Die Entsorgungsmöglichkeiten für Gartenabfälle Seite 8

3. Tipps und Infos zur Eigenkompostierung Seite 12

4. Die Verwertung der eingesammelten Bio- und Grünabfälle Seite 20

5. Ablagern und Verbrennen von pflanzlichen Abfällen Seite 23

Annahmestellen für Grünabfälle Seite 24 4 . Zurück zur Natur . 1 Die Biotonne Landratsamt Zollernalbkreis

„ 1 Die Biotonne 1.1 die BIOTONNE – sinnvoll auch bei eigenkompostierung

Die Biotonne ist der sinnvollste Entsorgungsweg für die organischen Küchen­ „ abfälle und auch für frische und feuchte Gartenabfälle (z.B. Rasen, Laub).

Die eigene Kompostierung von Küchenabfällen ist heikel und sollte nur „ gemacht werden, wenn man genügend Erfahrung mit der Kompostierung hat. Dies erfordert Zeit und fundiertes Wissen. Einfacher und problemloser ist es, diese Abfälle über die Biotonne zu entsorgen.

Wenn Sie sich von der Biotonne befreien lassen, müssen Sie alle Abfälle, „ die sonst in die Biotonne kommen (siehe unten) selber kompostieren. Eine anderweitige Entsorgung (z.B. über die Restmülltonne) ist nicht zulässig.

Das gehört in Das gehört nicht in die die Biotonne Biotonne, sondern... rohes Fleisch, rohe Wurst Speisereste Restmülltonne (z.B. Brät) gekochte Fleisch- und Tierkadaver und spezielle Entsorgung Wurstreste Schlachtabfälle (Seite 25) Gemüse- und Salatabfälle Asche Restmülltonne Obst und Obstschalen Hunde- und Katzenkot Restmülltonne Kaffeefilter und Teebeutel Plastiktüten Gelber Sack „kompostierbare“ Eierschalen nicht kaufen, da unnötig Plastiktüten Eierkartons und Papiertücher sonstiger Kunststoff Gelber Sack oder Restmüll Papiertüten, Zeitungspapier Zigarettenkippen/-asche Restmülltonne Blumen und Stauden, Kräuter Milch- und Saftkartons Gelber Sack Rasen- und Grasschnitt bunt bedrucktes Papier Papiertonne Heu und Stroh Porzellan, Keramik, Steine Restmülltonne Laub und Moos Windeln Restmülltonne Unkraut, kranke Pflanzenteile Glas Glascontainer Hecken- und Baumschnitt, Metalle Schrottverwertung Reisig Haare und Federn Leder und Gummi Restmülltonne Kleintiermist von Laub von stark befahrenen Restmülltonne Pflanzenfressern Straßen Fischgräten und Knochen sonstiger Restmüll Restmülltonne Abfallwirtschaftsamt 1 Die Biotonne . Zurück zur Natur . 5

1.3 WENN‘S STINKT UND WUSELT – FLIEGENMADEN UND GERUCH Woher kommen die Fliegenmaden?

Mit dem Begriff „Maden“ be­ zeichnet man die Larven vieler Insektenarten. In der Biotonne­­ finden sich in erster Linie die Maden verschiedener Fliegen­ arten, etwa von Schmeißfliegen,

Fleischfliegen, Obstfliegen und Graue Fleischfliege Goldfliege Echten Fliegen (z.B. Stubenfliege).

Die Fliegen legen ihre Eier, aus denen sich die Maden entwickeln, in Essensreste, Fleisch- und Fischreste, Obst- und Gemüseabfälle usw. Oft gelangen die Eier bereits in der Küche in die Abfälle. Viele Fliegenarten werden von verwesendem Geruch magisch angezogen.

Fliegenmaden und Geruch sind weniger ein hygienisches, als ein ästhetisches Problem.

Was tun gegen Geruch und Fliegenmaden?

• Achten Sie darauf, dass ihr Sammelgefäß in der Küche geschlossen ist. Ent­ leeren Sie es – besonders im Sommer – täglich in die Biotonne bzw. den Kompost.

• Wickeln Sie die Küchenabfälle gut in Zeitungspapier oder Papiertüten ein. Bitte kein Illustriertenpapier oder Hochglanzprospekte nehmen.

• Stellen Sie die Biotonne nicht in die Sonne, sondern an einen kühlen und schattigen Platz.

• Lassen Sie die Biotonne geschlossen. Der oft gehörte Tipp, den Deckel einen Spalt offen zu lassen, ist verkehrt, denn dann können Fliegen ungehindert in die Biotonne und ihre Eier ablegen.

• Zerknülltes Zeitungspapier (keine Illustrierte oder Hochglanzpapier), Eierkartons oder Papiertücher in die Biotonne zwischen die Bioabfälle geben. Das bindet die Feuchtigkeit und mindert die Gefahr der Geruchsbildung. Eine ähnlich gute Wirkung hat auch Sägemehl, Hobelspäne oder holzige Gartenabfälle bzw. das Einstreuen von Gesteinsmehl.

• Die Biotonne regelmäßig reinigen.

• Wenn es schon Maden hat oder stark riecht, gibt es ein paar „Hausmittelchen“,­­ die sich ganz gut bewährt haben:

¬ Algenkalk oder Gesteinsmehl (beides im Gartenhandel erhältlich) in die Biotonne streuen. Kalkstickstoff (Calciumcyanamid), Branntkalk (Calciumoxid)­ oder gelöschter Kalk (Calciumhydroxid) sind zwar recht wirkungsvoll, können aber bei unsachgemäßem Umgang gesundheits­ ­ schädlich sein und deshalb nicht zu empfehlen.

¬ Essigwasser oder Essig in die Tonne sprühen oder den Tonnenrand damit einreiben. Das mögen die Fliegen und die Maden nicht.

¬ Vergleichbar der Blattlausbekämpfung hilft auch das Einsprühen der Maden mit einer Lösung von Spülmittel in Wasser und einem Schuss Spiritus.

¬ Im Extremfall spülen Sie die Maden nach dem Leeren der Biotonne in den Gulli – was natürlich nicht besonders appetitlich ist. 6 . Zurück zur Natur . 1 Die Biotonne Landratsamt Zollernalbkreis

1.4 Wenn es der biotonne zu kalt wird

Ein ganz anderes Problem kann sich im Winter bei Frosttemperaturen ergeben: der Tonneninhalt gefriert und die Biotonne kann nicht oder nur unvollständig geleert werden. Eines gleich vorweg: dies ist ein Stück weit höhere Gewalt und kann nicht immer verhindert werden.

Tipps gegen das Einfrieren:

• Idealerweise steht die Biotonne an einem wärmeren Platz, z.B. Keller oder Garage und wird erst kurz vor der Leerung nach draußen gestellt.

• Feuchte Bioabfälle gut in Zeitungspapier oder Papiertüten einwickeln.

• Den Boden der Biotonne mit einer dicken Lage Zeitungspapier auslegen oder ein Papiersack in die Biotonne stülpen.

• Zwischen die Bioabfälle immer wieder zerknülltes Zeitungspapier, Papiertücher oder Sägemehl/Hobelspäne geben, um die Feuchtigkeit zu binden.

• Wenn der Inhalt schon eingefroren ist, vor der Leerung mit einem Spaten oder einer Stange den Inhalt so gut es geht lockern.

Auch das sollten Sie wissen: Da jeder Müllbehälter vor und nach der Leerung gewogen wird und nur die Gewichtsdifferenz – also der Abfall, der aus der Tonne fällt – berechnet wird, haben Sie zumindest finanziell keinen Schaden, wenn die Mülltonnen nicht oder nur teilweise entleert werden.

1.5 sonstiges ZUR BIOTONNE Bestellen und Abmelden von Biotonnen

Bestellungen, Abmeldungen und Änderungen von Müllbehältern müssen grund­ sätz­lich schriftlich vom Grundstückseigentümer bzw. der Hausverwaltung er­fol­gen. Dies kann mit einem formlosen Schreiben geschehen oder mit den Vordrucken im Internet: www.zollernalbkreis.de / Dienststellen-Einrichtungen / Abfallwirtschaft.

Das Schreiben schicken Sie bitte an:

Landratsamt Zollernalbkreis Abfallgebühren 72334 Balingen

oder per Fax: 07433 92-1655

Der vom Eigentümer unterschriebene Antrag kann auch eingescannt und per E-Mail geschickt werden an:

[email protected] Abfallwirtschaftsamt 1 Die Biotonne . Zurück zur Natur . 7

Befreiung von der Biotonne

Die Biotonne ist zunächst für jedes bewohnte Grundstück Pflicht. Im Gegensatz zur Restmülltonne besteht jedoch die Möglichkeit zur Befreiung. Die Befreiung von der Biotonne muss auf jeden Fall schriftlich vom Eigentümer beantragt und dabei erläutert werden, wie die organischen Abfälle selbst verwertet werden. Mit der Befreiung geht man auch die Verpflichtung ein, sämtliche organische Abfälle (also auch die heiklen wie Speisereste, Obst, Zitrusfrüchteschalen usw.) ordnungsgemäß und fachgerecht selbst zu verwerten. Die Befreiung kann zurückgenommen werden, wenn nachweislich nicht oder nicht sachgemäß kompostiert wird. Ø Der Tipp: Wenn Sie selber kompostieren wollen, be­­schränken Sie sich im Wesentlichen auf die Gartenabfälle. Küchenabfälle sind schwierig zu kompos­tieren. Nutzen Sie für diese Abfälle besser die Biotonnne.

[Praktische Tipps zur Kompostierung lesen Sie ab Seite 12.]

Wenn die Biotonne nicht reicht

• Wenn es nur gelegentlich vorkommt, dass die Biotonne nicht ausreicht, können Sie einen speziellen Papiersack beim Landratsamt bestellen und bei der Leerung der Biotonne dazustellen. Allerdings dürfen keine feuchten Bioabfälle eingefüllt werden, da der Sack sonst aufweicht. [Näheres zum Papiersack lesen Sie auf Seite 8.]

• Auf der Kreismülldeponie in Hechingen kann Biomüll gegen Gebühr angeliefert werden. [Nähere Informationen zur Deponie Seite 10.]

• Sollte das Volumen der Biotonne regelmäßig knapp werden, können Sie zu­sätz­liche oder größere Biotonnen bestellen, ohne dass weitere Kosten anfallen. Die Müllgebühren werden nicht nach Anzahl oder Größe der Behälter berechnet, sondern die Grundgebühr nach Personen und die Leis- tungsgebühr nach Gewicht.

Warum keine „kompostierbaren“ Plastiktüten verwendet werden dürfen

Im Handel sind biologisch abbaubare Plastiktüten erhältlich, die meist auf pflanz­ licher Stärke (z.B. Maisstärke) basieren. Der Abbauprozess dieser Tüten dauert jedoch zu lange, so dass sie – wie normale Plastiktüten auch – im Kompostwerk als Störstoff mühsam aussortiert werden müssen. Außerdem kann man sie nicht eindeutig von herkömmlichen Plastiktüten unterscheiden.

Verwenden Sie deshalb bitte nur Papiertüten oder Zeitungspapier! 8 . Zurück zur Natur . 2 Grünabfälle Landratsamt Zollernalbkreis

„ 2  Entsorgungsmöglichkeiten für Gartenabfälle

2.1 BIOTONNE UND EIGENKOMPOSTIERUNG Biotonne

Alle Gartenabfälle können über die Biotonne entsorgt werden. Es empfiehlt sich, feuchte Gartenabfälle antrocknen zu lassen. Detaillierte Informationen zur Biotonne sind in Kap. 1 ab Seite 4 zu lesen.

Eigenkompostierung

Grundsätzlich eignen sich Gartenabfälle gut zur Kompostierung. Bestimmte Gartenabfälle (z.B. Rasenschnitt, Laub, Unkräuter) bedürfen jedoch größerer Sorgfalt und sind deshalb un- komplizierter über die Biotonne zu entsorgen.­

Tipps und Informationen zur Eigenkompostierung finden Sie in Kap. 3 ab Seite 12.

2.2 speZIELLER WEISSER PAPIERSACK

Als Ergänzung zur Biotonne gibt es spezielle weiße Papiersäcke, die bei der Entleerung zur Biotonne dazu gestellt werden können. Die Säcke haben ein Volumen von etwa 80 Liter, also vergleichbar der 80 Liter - Biotonne.

Wo bekommt man diese Säcke?

Diese ganz speziellen Papiersäcke sind nur über das Landratsamt zu beziehen. Sie können die Säcke entweder direkt im Hauptgebäude des Landratsamtes (Hirschbergstr. 29, Balingen, Zimmer 130) abholen oder telefonisch bestellen: Tel. 07433 92-1321 oder 92-1322. Die Säcke werden dann per Post zugeschickt.

Was kosten die Säcke?

Der Preis pro Sack beträgt 6,00 € (Stand 2009) – erfragen Sie die aktuelle Gebühr bei der Abfall­ beratung.

In diesem Betrag ist enthalten: • Abholung und Entsorgung – der Sack wird nicht gewogen • Herstellungskosten des Sackes und Versandkosten

Was ist sonst noch zu beachten?

Geben Sie nur trockene Grünabfälle in den Papiersack. Sind die Abfälle zu feucht kann der Sack aufweichen und nicht mehr ins Müllfahrzeug geladen werden. Lassen Sie also feuchte Grünabfälle (z.B. Rasen oder Laub) vorher antrocknen. Abfallwirtschaftsamt 2 Grünabfälle . Zurück zur Natur . 9

2.3 strassenSAMMLUNG für sperrige Grünabfälle Wie oft wird gesammelt?

In den Städten und Gemeinden, in denen ein eigener Sammelplatz vorhanden ist, werden die Grünabfälle zweimal (Frühjahr und Herbst), in den Gemeinden ohne Grüngutsammelplatz dreimal (Frühjahr, Sommer, Herbst) geholt. Welche Stadt bzw. Gemeinde einen Grüngutplatz hat, lesen Sie auf Seite 11. Die Sammeltermine stehen übrigens im Abfallkalender.

Was wird bei der Grüngutsammlung mitgenommen?

Mitgenommen werden nur holzige Grünabfälle, also Hecken- und Baumschnitt, Reisig, Wurzelwerk, einzelne Ast- und Stammstücke bis höchstens 25 cm Durch- messer.

Was wird bei der Grüngutsammlung nicht mitge­nommen?

Frische Grünabfälle wie Rasen- und Grasschnitt, Heu, Laub, Topf- und Schnitt­ blumen, Moos, Kräuter, Äste und Stammstücke über 25 cm Durchmesser (diese gehören zum Altholz), Biomüll.

Was ist bei der Grüngutsammlung zu beachten?

• Die Grünabfälle müssen mit Naturfaserschnüren gebündelt werden. Bündel, die mit Kunststoffschnüren, Draht, Textilbändel etc. zusammengebunden sind, werden nicht mitgenommen. Einzelne stärkere Ast- und Stammstücke können Sie auch lose bereitlegen.

• Bündel und größere Einzelstücke dürfen nicht schwerer als ca. 15 kg und nicht länger als 1,5 m sein, ansonsten bleiben die Bündel liegen.

• Kleinere Äste oder Zweige, die wegen ihrer Struktur nicht zu bündeln sind (z.B. Thuja, Cotoneaster), können in handelsüblichen Papiersäcken bereitge­ ­ stellt werden. Keine Kunststoffsäcke oder Kartons verwenden, diese bleiben stehen.

• Pro Sammlung und Grundstück können max. ca. 2 cbm bereitgelegt werden.

• Ast- und Stammstücke mit mehr als 25 cm Durchmesser können bei der Grüngutsammlung nicht mitgenommen werden. Wenn Sie keine Verwendung als Feuerholz haben, geben Sie das Stammholz zur Altholzsammlung­ bzw. in die Wertstoffzentren (Holzcontainer).

• Die Grünabfälle müssen am Sammeltag ab 6:00 Uhr morgens am Straßenrand bereit liegen. 10 . Zurück zur Natur . 2 Grünabfälle Landratsamt Zollernalbkreis

2.4 WERTSTOFFZENTREN

In allen Wertstoffzentren des Zollernalbkreises stehen Großraumcontainer für Grünabfälle.

Angenommen werden

ausschließlich holzige Grünabfälle, also Hecken- und Baumschnitt, Reisig.

Nicht angenommen werden

frische Grünabfälle wie Rasenschnitt, Laub, Blumen, Heu, Stroh, Moos sowie Biomüll.

Bitte beachten:

Die Anliefermenge ist begrenzt auf ca. 1 cbm (entspricht etwa dem Volumen eines PKW-Kofferraumes bzw. eines durchschnittlichen Autoanhängers). Die Anlieferung ist kostenfrei.

Standorte:

Albstadt-Truchtelfingen: Werner-v.-Siemens-Straße Balingen: Rosenfelder Straße : Bauhof, Hechinger Straße Burladingen: Bauhof, An der Fehlabrücke : Bauhof, Gewerbegebiet „Im Madertal“ Hechingen: Kreismülldeponie Meßstetten: Keltenstraße Rosenfeld: beim Bauhof, Siemensstraße Schömberg: Allmandstraße Winterlingen-Benzingen: Distelstraße, beim Bauhof

Öffnungszeiten:

Alle Wertstoffzentren: Freitag 13:00 – 17:00 Uhr; Samstag 09:00 – 12:00 Uhr Wertstoffzentrum Balingen: zusätzlich Donnerstag 16:00 – 18:00 Uhr Wertstoffzentrum Burladingen: zusätzlich Dienstag 16:00 – 18:00 Uhr Wertstoffzentrum Hechingen: täglich, siehe unten Öffnungszeiten Deponie

2.5 KREISMÜLLDEPONIE HECHINGEN

Die Mülldeponie bei Hechingen ist die zentrale Entsorgungseinrichtung im Land­ kreis. Neben vielen anderen Abfallarten können auch Grünabfälle und Bio­müll abgegeben werden. Angenommen werden:

• holzige Grünabfälle, bis 1 Kubikmeter kostenlos [siehe 2.4] • holzige Grünabfälle, ab 1 Kubikmeter gebührenpflichtig • frische Grünabfälle (Rasen, Laub usw.), gebührenpflichtig • Biomüll, gebührenpflichtig Die aktuellen Gebührentarife erfragen Sie bei der Abfallberatung.

Ø Öffnungszeiten und Anfahrt: Montag bis Freitag: 07:30 – 17:00 Uhr Samstag: 07:30 – 12:00 Uhr Abfallwirtschaftsamt 2 Grünabfälle . Zurück zur Natur . 11

2.6 sammelplätZE DER STÄDTE UND GEMEINDEN

Folgende Städte und Gemeinden haben eigene Sammelplätze für holzige Grünabfälle (Hecken- und Baumschnitt) eingerichtet:

∙ Albstadt-Tailfingen: Erddeponie „Schönbuch“ ∙ : Gewann „Westerbergsteige“

∙ Balingen-Weilstetten: Erddeponie „Hölderle“ ∙ : Gewann „Brandwasen“

∙ Balingen-Ostdorf: Gewann „Grundlosen“, ∙ : Gewann „Steiniger Bühl“ Gelände an der Kreuzung Ostdorf/Engstlatt ∙ Rosenfeld: Erddeponie „Lerchenbühl“ ∙ Dotterhausen: ehemaliger Bahnhof ∙ Rosenfeld-Heiligenzimmern: ehemalige ∙ Grosselfingen: Betriebsgelände Fa. Bogenschütz Erddeponie Gewann „Hintertann“

∙ Geislingen: Erddeponie „Kellerle“ ∙ Rosenfeld-Täbingen: Gewann „Tal“

∙ Geislingen-Binsdorf: Erddeponie „Grabenholz“ ∙ Schömberg-Schörzingen: Erddeponie „Herrlewasen“ ∙ Geislingen-Erlaheim: bei ehem. Erddeponie „Dattenbol“ ∙ Straßberg: Gewann „Mietle“ ∙ Haigerloch-Stetten: Erddeponie „Grund“ ∙ Winterlingen: Erddeponie „Vogttal“ ∙ Hechingen: Kreismülldeponie ∙ Zimmern u.d. Burg: Gewann „Tal“ ∙ Meßstetten-Unterdigisheim: Erddeponie „Appental“ (Fa. Berger)

Die Sammelplätze werden von den Städten und Gemeinden betrieben (außer Hechingen und Grosselfingen). Fragen Sie bei Ihrer Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung bezüglich Öffnungszeiten und Annahmebedingungen.

2.7 anlieferung bei gewerbebetrieben

Bei zahlreichen Containerdiensten und landwirtschaftlichen Betrieben können so­ wohl frische Grünabfälle (Rasenschnitt, Laub usw.) wie auch holzige Grünabfälle (Hecken- und Baumschnitt) gegen Gebühr abgegeben werden.

Containerdienste und Landwirte:

Albstadt: Fa. Korn GmbH, Ebingen; Fa. Wißmann Containerdienst, Tailfingen Balingen: Balinger Betonzentrale BBZ; Jetter GbR Forsttechnik Burladingen: Franz Locher Containerdienst, Ringingen; M.Mauz Bauunternehmer Dotternhausen: HEMAK GmbH Containerdienst Grosselfingen: Alois Bogenschütz GmbH Hechingen: Kreismülldeponie; Ewald Wolf Landwirt, Weilheim; Zanger Landschaftsbau Meßstetten: Ernst Berger GmbH; Robert Bitzer Containerservice, Unterdigisheim Rosenfeld: Ulrich Enslin Landwirt, Isingen Schömberg: Wolfgang Pfaus Containerdienst Winterlingen: Franz Rapp Landwirt, Harthausen

Die genauen Adressen und Öffnungszeiten der genannten Firmen und Landwirte finden Sie auf dem inneren Klappdeckel der Rückseite der Broschüre. 12 . Zurück zur Natur . 3 Eigenkompostierung Landratsamt Zollernalbkreis

„ 3 Tipps und infos zur Eigenkompostierung

3.1 grundlagen der kompostierung Was Sie im Vorfeld überlegen sollten

• Kompostieren Sie nur, wenn Sie davon überzeugt sind und nicht, um Gebühren für die Biotonne zu sparen.

• Eine richtige Kompostierung erfordert Wissen und Zeit. Möchten Sie die Zeit investieren und sich intensiv mit der Kompostierung beschäftigen?

• Am einfachsten ist es, wenn Sie nur die Gartenabfälle kompostieren. Vor allem Küchenabfälle können bei unsachgemäßer­ Kompostierung ordentlich Ärger machen.

• Haben sie genügend Platz für mindestens zwei Kompostmieten? Haben Sie einen Kompostplatz, der genügend weit vom Nachbargrundstück entfernt ist?

• Haben Sie in Ihrem Garten überhaupt Verwendung für den fertigen Kompost?

Auf gute Nachbarschaft

Vielfältig sind die Gründe, weswegen sich Nachbarn in die Haare geraten können. Oft entzündet sich ein Streit wegen des Komposthaufens in Nachbars Garten. Tatsächlich kann ein unsachgemäß betriebener Kompost das nachbarschaftliche Zusammenleben stark beeinträchtigen, z.B. durch Gestank, Fliegen bis hin zu Ratten.

Rein juristisch betrachtet sind solche Streitpunkte in der Regel kein abfall­ rechtliches Problem, sondern berühren das Zivilrecht (Nachbarrecht, Bürger­ liches­ Gesetzbuch BGB) oder die örtlichen Polizeiverordnungen der Städte und Gemeinden. Ob der Geruch eines Komposters, vermehrter Fliegenbefall oder das Anlocken von Tieren (Vögel, Mäuse, Ratten) eine Beeinträchtigung dar­ stellt oder als „ortsüblich“ hinzunehmen ist, wird immer eine privatrechtliche Einzelfallentscheidung bleiben.

Nehmen Sie deshalb Rücksicht und wählen für Ihren Kompost einen Platz, der so weit wie möglich von Nachbars Wohnung oder Terrasse entfernt ist. Wer dann noch die Tipps in dieser Bro­schüre beachtet und eine sachgemäße Kompostierung be­treibt, wird kaum Ärger mit den Nachbarn bekommen.

Grenzabstand: Im „Nachbarrechtsgesetz Baden-Württemberg“ vom 08.01.1996 ist der Grenz­ abstand von Kompostern zum Nachbargrundstück in § 8 Abs. 1 geregelt: „Aufschichtungen von Holz, Steinen und dergleichen, Heu-, Stroh- und Kompost­ haufen sowie ähnliche Anlagen, die nicht über 2 m hoch sind, müssen 0,50 m von der Grenze entfernt bleiben. Sind sie höher, so muss der Abstand um soviel über 0,50 m betragen, als ihre Höhe das Maß von 2 m übersteigt.“ Abfallwirtschaftsamt 3 Eigenkompostierung . Zurück zur Natur . 13

Ein lauschiges Plätzchen – der richtige Ort zur Kompostierung

Die Wahl des richtigen Kompostplatzes ist mitentscheidend für einen guten Rotteverlauf:

• Ideal ist eine windgeschützte, halbschattige Stelle. Ungeeignet ist ein Platz total im Schatten oder voll in der Sonne.

• Als Windschutz, Schattenspender und Sichtschutz eignen sich Baum- und Heckenpflanzen (gut geeignet sind Holunder oder Haselnuss) oder einjährige Pflanzen wie Trichterwinde oder Stangenbohnen. Ruhender Reifekompost kann mit Kapuzinerkresse oder Kürbis bepflanzt oder mit Schilf- bzw. Strohmatten abgedeckt werden.

• Der Platz sollte das ganze Jahr über (also auch im Winter) vom Wohnhaus und den Gartenbeeten aus gut erreichbar sein.

• Eine Kompostmiete oder ein Kompostbehälter immer auf offenem Boden ein­ richten, damit die Bodenlebewesen in den Kompost einwandern können und keine Staunässe entsteht.

Die verschiedenen Phasen des Rotteprozesses

Ein Komposthaufen ist ein lebendiger Organismus, bei dem in verschiedenen Phasen hochkomplexe biochemische Prozesse stattfinden.

Kurz gesagt: die organischen Abfälle werden bei genügender Feuchte und aus­­ reichender Sauerstoffzufuhr von Mikroorganismen und Kleinlebewesen unter Ab­ gabe von Wärme vollständig zersetzt. Das dauert etwa ein Jahr.

„ZeitRaum „Temperatur „Wer ? „Was ?

Phase 1 1. Woche bis 40° C Bakterien Zersetzung der leicht Vorrotte und Pilze abbaubaren Eiweiß- und Zuckermoleküle; Anreicherung or­ga­ni­scher Säuren Phase 2 etwa bis ca. 70° C wärmeliebende Abbau auch schwer Heissrotte 2.-7. Woche Pilze, ver­wertbarer Bestandteile sporen­bildende (Zellulose, Pek­tine, Fette, Bakterien, usw.); Strahlenpilze pH-Wert steigt wieder an Phase 3 etwa etwa 40° C Bakterien und Leicht abbaubare Nachrotte 7.-12. Woche bis 45° C Pilze, Hutpilze, Sub­­stanzen sind zersetzt; erste Ligninabbau holziger Teile Kleinlebewesen Phase 4 etwa Umgebungs- Mikroorganismen, Aufbau stabiler Humin­ Reifephase 13.-26. Woche temperatur Asseln, Milben, stoffe und Bildung der Springschwänze, Krümelstruktur; Käferlarven, pH-Wert neutral Kompostwürmer Phase 5 etwa 26. Woche Umgebungs- verschiedene Humus- und Krümelbildung Ruhephase bis zu einem temperatur Kleinlebewesen, wird zu Ende geführt; pH-Wert Jahr v.a. Regenwurm bleibt neutral; Endprodukt ist fertiger Reifekompost. 14 . Zurück zur Natur . 3 Eigenkompostierung Landratsamt Zollernalbkreis

Die Bedingungen für eine gelungene Kompostierung

• optimaler Feuchtigkeitsgehalt – nicht zu nass und nicht zu trocken • gute Durch­lüftung und Versorgung mit Sauerstoff • vielfältiges organisches Material, ausge­ ­wogenes Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis

Das Kohlenstoff/Stickstoff (C/N) - Verhältnis

Die Mikroorganismen brauchen ein ausreichendes Nährstoffangebot in einem ausgewogenen­­ Verhältnis. Eine wesentliche Rolle spielt das Verhältnis von Kohlenstoff­­ (C) zu Stickstoff (N). Kohlenstoff kommt vor allem in verholzten und trockenen Teilen vor, Stickstoff in grünen und krautigen Teilen. Für die Kompostie­ ­ rung optimal ist ein Verhältnis von etwa 30 Teilen Kohlenstoff zu 1 Teil Stickstoff.

Abfallart: C/N - Verhältnis: Mistsickersaft 2,5 : 1 Grünmasse frischer Gartenabfälle 7 bis 10 : 1 enges Rasenschnitt 12 : 1 C/N - Verhältnis Gemüseabfall 13 : 1 Stapelmist (3 Monate) 15 : 1 Stroh von Hülsenfrüchten 15 : 1 (Erbsen, Bohnen) gutes Küchenabfälle 23 : 1 C/N - Verhältnis Kartoffelkraut 25 : 1 Strohreicher Mist 25 bis 30 : 1 Gemischte Gartenabfälle 30 bis 40 : 1 Fichtennadeln 30 : 1 Baumlaub 50 : 1 Haferstroh 60 : 1 weites Weizenstroh 100 : 1 C/N - Verhältnis Holzschnitt 100 bis 150 : 1 Sägemehl 500 : 1 Papier 1.000 : 1

Beispiel: 3 Teile Rasenschnitt (C/N 12:1) mit einem Teil Holzhäcksel (C/N 100:1) mischen, ergibt einen idealen C/N-Wert von 34:1.

Faustregel: je vielfältiger das Material, desto besser das C/N-Verhältnis!

Feuchtigkeit

Wenn der Kompost zu feucht ist, kommt es aufgrund von Sauerstoffmangel zu unerwünschten Fäulnisprozessen (Fäulnisgeruch). Der Kompost kann bei länger anhaltenden Regenperioden zu nass werden oder wenn im Verhältnis zu viel feuchte Abfälle (z.B. Küchenabfälle, Rasenschnitt) eingefüllt werden. Ist der Kompost dagegen zu trocken, kommen die Abbauprozesse weitgehend zum Stillstand.­ Ein zu trocken­ er,­ ruhender Kompost dagegen riecht gar nicht mehr und wird oft von einem weißen Pilzgeflecht überzogen. [Lesen Sie Seite 18, was man gegen einen zu nassen oder zu trockenen Kompost tun kann.]

Ø Der Tipp: Ein „Knödel“ des Kompostmaterials sollte sich anfühlen wie ein ausgepresster feuchter Schwamm und nach dem Zusammendrücken langsam wieder aufgehen. Wenn der Klumpen auseinanderbröselt,­ ist er zu trocken, tropft Press­wasser aus der Faust und der Knödel bleibt zusammen, ist er zu nass. Abfallwirtschaftsamt 3 Eigenkompostierung . Zurück zur Natur . 15

Durchlüftung

Die für die Verrottung wichtigen Lebewesen wie Bakterien, Pilze, Algen und Regenwürmer sind ausgesprochen sauerstoffliebend. Bei mangelnder Durchlüftung können diese unermüdlichen „Arbeiter“ ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen und werden von ihren „Kollegen“ mit geringeren Ansprüchen an den Sauerstoffgehalt verdrängt. Unangenehme Gerüche auf Grund von Fäulnisbildung und Gärung sind die Folge.

Sauerstoffmangel gibt es dann, wenn der Kompost zu dicht und zu nass ist. [Lesen Sie Seite 18, was man gegen mangelnde Durchlüftung tun kann.]

Offene oder geschlossene Kompostierung?

Offene Kompostmiete

Bei genügend Platz ist die offene Miete immer noch die beste Wahl. Idealerweise legen sie die Miete leicht trapezförmig an, der Mietenfuß sollte nicht breiter als etwa 1,50 m sein, die Miete nicht höher als etwa 1,20 m. Die offene Miete lässt sich gut beschicken, leicht umsetzen und wird ringsum belüftet.

Lattenkomposter

Lattenkomposter aus Holz gibt es in verschiedenen Größen und Preisklassen. Wählen sie auf jeden Fall ein Modell mit herausnehmbaren­ Brettern, damit­ der Kompost leichter umge­ setzt­ werden kann. Weite­ re­ Möglichkeiten sind Metall­­ drahtgeflechte oder zusammensteckbare­ Metallplatten.

Schnellkomposter/Thermokomposter

Schnellkomposter und Thermokomposter sind in der Regel Kunststoffbehälter mit Deckel und gelochter Bodenplatte, wobei der Thermokomposter zur besseren­ Wärmeisolierung innen z.B. mit Styropor ausgekleidet ist. Vorteile des Schnell­ komposters sind geringerer Platzbedarf und guter Schutz vor Tieren durch die geschlossene Bauweise. Von Nachteil ist, dass die geschlossene Bauweise Fäulnisprozesse und Gerüche begünstigen kann und das Umsetzen recht schwierig ist. Außerdem sind die Schnellkomposter nicht ganz billig.

Grundsätzlich gilt, dass für das Gelingen der Rotte die Art des Komposters weniger entscheidend ist als die Art, Mischung und Menge der kompostierten Materialien.

Wählen Sie bei Schnellkompostern ein Modell mit großzügigen Lüftungsöffnungen 16 . Zurück zur Natur . 3 Eigenkompostierung Landratsamt Zollernalbkreis

3.2 die praxis der kompostierung Anlegen und Aufschichten des Komposters

• Legen Sie als unterste Lage eine Schicht von etwa 10 bis 15 cm mit grobem Material an, z.B. zerkleinerter Heckenschnitt, Reisig. • Darauf folgen Schichten möglichst gut gemischter Abfälle aus Küche und Gar­ ten. Geben sie ab und zu eine Schaufel Fertigkompost oder Gartenerde dazu, das beschleunigt den Rotteprozess. • Einzelne Schichten ungemischten Materials sollten bei der Mietenkompostierung höchstens 20 – 30 cm stark sein, bei Lattenkompostern­ bzw. geschlossenen Kompostbehältern noch dünner. Schlecht gemischte Komposte oder große Mengen einer Abfallart (z.B. Laub, Rasenschnitt, Holzhäcksel, Stroh) verrotten schlecht.

Umsetzen

Umsetzen fördert die Durchlüftung und beschleunigt die Rotte. Der Kompost sollte möglichst zweimal, am besten im Frühjahr und im Sommer umgesetzt werden. Dazu wird das Material aus dem Komposter herausgenommen, aufgelockert, neu durchmischt, wenn nötig bewässert und wieder eingefüllt bzw. aufgesetzt.

Was kann kompostiert werden und was nicht?

Ø Gut geeignet: Gartenabfälle: Hecken-, Strauchschnitt, Häckselgut­ (grobe Stücke zerkleinern),­ Rinde, Reisig,­ Fallobst, Ernterückstände,­ Blumen, Stauden, Moos, Heu und Stroh Küchenabfälle: Obst- und Gemüsereste, Eier­schalen, Kaffeefilter, Teebeutel Sonstiges: Kleintiermist (Hasen, Kaninchen,­ Hamster, Meerschweinchen), Federn, Haare

Ø bedingt geeignet: Siehe auch Anmerkungen auf Seite 17/ 18 ! Rasen- und Grasschnitt, Laub Speiseabfälle, Schalen von Citrusfrüchten (Orangen, Mandarinen, Zitronen, Limetten) Papiertücher, Eierkarton, Asche Unkraut und kranke­ Pflanzenteile Säge- und Hobelspäne, Nussschalen,­ Gehölzteile­ mit langen Dornen und Stacheln

Ø nicht geeignet: Siehe auch Anmerkungen Seite 18! Auf keinen Fall in den Kompost geben! Rohes Fleisch, Knochen, Fischgräten, Staubsaugerbeutel, Kehricht, Katzenstreu, Hundekot, Win­deln, Fäkalien, Laub von Straßenbäumen, Leder, Kautschuk, Gummi, Zigarettenasche und -kippen, Späne von behandeltem Holz, bedrucktes Papier, Kunst-­ stoff, Glas, Metalle, sonstiger Restmüll. Abfallwirtschaftsamt 3 Eigenkompostierung . Zurück zur Natur . 17

Das kann Probleme geben Rasenschnitt

Frischer Rasenschnitt ist recht feucht und klebt schnell zusammen. Wenn zu viel auf einmal auf den Kompost gegeben wird, beginnt er zu faulen. Lassen Sie Rasen­schnitt deshalb antrocknen und vermischen ihn mit anderem Material (z.B. Holzhäcksel, altes Kompostma­ te­ rial).­ Mähgut eignet sich gut zum Mulchen unter Bäumen und Hecken (2 – 3 cm dick). Am problemlosesten kann Rasen über die Biotonne entsorgt­ werden, Antrocknen empfiehlt sich auch hier (Geruch, Feuchtigkeit). Laub

Laub sollte auch nicht in zu großen Mengen auf einmal in den Kompost gegeben werden. Zerkleinern Sie Laub vorher mit dem Häcksler oder Rasenmäher und mischen es am Besten mit anderen Gartenabfällen (z.B. holziges Material, Rasenschnitt). Das Zerkleinern erübrigt sich, wenn Sie Laub in die Biotonne geben.

Tipp: Lassen Sie Laub unter Bäumen und Sträu­ chern liegen, das führt dem Boden Nährstoffe zu, schützt ihn und fördert das Bodenleben. Eine etwa 5 cm dicke Laub­schicht ist auch auf abgeräumten Beeten ein guter Schutz. Und nicht zu vergessen: ein größerer Laubhaufen im Garten bietet Tieren, z.B. Igeln, einen guten Lebensraum und Überwinterungsplatz.

Schalen von Citrusfrüchten

Schalen von Orangen, Mandarinen, Zitronen usw. verrotten sehr langsam, deshalb sollte man sie vorher zerkleinern, wenn man sie selber kompostieren will. Einfacher ist es, die Obstschalen über die Biotonne zu entsorgen.

Speisereste

Am besten ist es, Speisereste nur über die Biotonne zu entsorgen. Bei der Kompostierung locken Speisereste zwangsläufig Tiere (Fliegen, Vögel, Katzen, Ratten und Mäuse) an und können zu Geruchsbelästigungen führen. Wenn Speisereste­ kompostiert werden – weil z.B. keine Biotonne vorhanden ist – sollten diese in Zeitungspapier einge­ ­wickelt und vergraben bzw. mit Erde abgedeckt werden. Rohes Fleisch darf grundsätzlich weder auf den Kompost noch in die Biotonne, sondern gehört in die Restmülltonne. Sobald Ratten am Kompost auftauchen, muss die Kompostierung von Speise­ ­- abfällen konsequent eingestellt und hierfür die Biotonne genutzt werden!

Unkraut und kranke Pflanzenteile

Da im eigenen Komposter nur selten so hohe Tem­ pera­ turen­ erreicht werden, dass Unkrautsamen oder Krankheitserreger abgetötet werden, kann man nicht ausschlie­ßen, mit dem Ausbringen des Kompos­tes Unkräu­­ter oder Pflanzenkrankheiten weiter zu ver­breiten. Deshalb­ ist es besser, Unkräuter oder kranke Pflanzen-­ teile über die Biotonne zu entsorgen. Von Feuerbrand befallene Pflanzenteile müssen verbrannt werden. Fragen zum Thema Feuerbrand beantwortet die Obst- und Gartenbauberatung des Landkreises, Tel. 07433 92-1340. 18 . Zurück zur Natur . 3 Eigenkompostierung Landratsamt Zollernalbkreis

Mist und Kot von Kleintieren

Kleintiermist (sehr stickstoffreich) von Hasen und Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster ist problemlos zu kompostieren, sollte allerdings mit Stroh oder holzigem Matrial vermischt werden. Aus hygienischen Gründen darf Streu und Kot von fleischfressenden Tieren (Hunde, Katzen) weder kompostiert noch in die Biotonne gegeben werden, sondern gehört in den Restmüll.

Asche Es darf nur reine Holzasche und auch nur in kleinen Mengen dem Kompost bei­ gegeben werden, maximal 5 Liter auf einen Kubikmeter. Ansonsten gehört Asche in die Restmülltonne (keine heiße Asche einfüllen!)

Sonstiges

Unbedrucktes Küchenpapier (Taschentücher, Küchentücher) kann in geringen Mengen kompostiert werden. Eierschalen verrotten langsam und sollten vorher zerdrückt werden.

Zuschlagstoffe

Ein gut gemischter und sachgerecht gepflegter Kompost braucht keine Zu­ schlagstoffe. Älterer Kompost oder Mutterboden kann die Rotte ankurbeln. Kalk (z.B. Algenkalk) kann sinnvoll sein, wenn größere Mengen Laub, Nadeln oder Rasenschnitt kompostiert werden. Stein- und Tonmehle binden Feuchtigkeit und bekämpfen Gerüche. Hornmehl kann als Stickstoffdünger dazugegeben werden, wenn viel Holzhäcksel oder Stroh kompostiert wird.

„ Zustand im DieKompost häufigsten „ UrsacheFehler und deren Behebung „ Maßnahme zu trocken Durch trockene Witterung Umsetzen und Bewässern, oder Eigenerwärmung ist eventuell frisches feuchtes Verrottung gestoppt, viel Wasser verdunstet. Die Material zumischen. Für graue Verpilzung Mikroorganismen haben lichten Schatten sorgen ihre Tätigkeit weitgehend (durch Bepflanzen oder eingestellt. Eventuell ist Standortwechsel) Standort zu sonnig. zu nass Zu viele feuchte und struktur­ Umsetzen; trockenes und arme Abfälle (Küchenabfälle, sturkturreiches Material Fäulnisgeruch Rasenschnitt); Staunässe, (Holzhäcksel, Stroh, ocker/schwarze Färbung da Regenwasser meist nicht dürres Laub) beimischen. abfließen kann; Kompost Kompost auf eine neue Sauerstoffmangel ungeschützt vor zu viel Drai­nageschicht aufsetzen; Regen bei Regen abdecken (z.B. mit Strohmatten) Rotte verläuft zu Feuchtigkeit, Sauerstoff und Umsetzen; auf richtige langsam Nahrungsangebot stimmen Mischung achten; bei nicht Bedarf anfeuchten und Kompost meist zu trocken Fertigkompost zugeben Asseln treten nester­ weise auf

Fruchtfliegen Feuchte, zuckerhaltige Frische Abfälle unter­ Abfälle an der Oberfläche mischen; Steinmehl, ganze Schwärme kleiner, des Kompostes Kompost oder Gartenerde schwarzer Fliegen drüberstreuen Tiere werden angelockt Speiseabfälle, Fleisch- und Frische Abfälle unter­ Wurstreste, Obst- und mischen; Steinmehl, z.B. Vögel, Katzen, Mäuse, Gemüsereste liegen oben Kompost oder Gartenerde Ratten auf dem Kompost drüberstreuen Abfallwirtschaftsamt 3 Eigenkompostierung . Zurück zur Natur . 19

3.3 tipps zur anwendung von kompost Grundsätzlich gilt:

• Nach 5 – 6 Monaten erhält man Rohkompost (Frischkompost), der sich vor allem zum Mulchen eignet.

• Nach etwa 1 Jahr erhält man Fertigkompost, der vielseitig verwendbar ist. Man erkennt ihn an der dunklen Farbe und dem Geruch nach frischem Waldboden.

• Kompost ist ein gutes Bodenverbesserungsmittel und kann den Einsatz von Torf ersetzen.  Um die wertvollen letzten Moorgebiete zu schonen, sollte auf Torf im Gar­ ten verzichtet werden. Außerdem enthält Torf kaum Nährstoffe und wirkt bodenversauernd. Anwendungsempfehlungen

Gemüse Grundsätzlich sollte für Gemüsebeete nur Fertigkompost verwendet werden, bei Starkzehrern ist im Frühjahr vor der Pflanzung auch Frischkompost möglich. Den Kompost mit 15 mm absieben. In dünner Schicht über die Erde streuen und oberflächlich einarbeiten. Starkzehrer z.B. Brokkoli, Gurken, Kartoffeln, Kohlgewächse, Lauch, Tomaten: 4 – 5 Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr Mittelzehrer z.B. Möhren, Zwiebeln, Salat, Spinat, Rote Beete, Rettich, Sellerie: 2 – 3 Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr Schwachzehrer z.B. Bohnen, Erbsen, Küchenkräuter: 1 – 2 Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr Rasen Nur Fertigkompost verwenden. Mit 10 mm absieben. 1 – 2 Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr. Fein verteilen und leicht einrechen. Ausbringung während der Wachstumszeit (Frühjahr bis Herbst) möglich. Blumenbeet Nur Fertigkompost verwenden. Mit 15 mm absieben. 2 – 3 Liter Kompost pro Quadratmeter und Jahr. Ausbringung im Frühjahr bis Sommer. Erdbeeren und Vor dem Pflanzen und als jährliche Düngergabe 2 – 3 Liter pro anderes Beerenobst Quadratmeter im Frühjahr. Grobe Holzteile entfernen oder mit 25 mm absieben. Zum Mulchen auf den abgeräumten Beeten eignet sich Frischkompost. Bäume und Zur Bodenpflege und Nährstoffversorgung: während der Sträucher Wachstumszeit 2 – 3 Liter pro Quadratmeter Fertigkompost oder Frischkompost oberflächlich einarbeiten. Zum Mulchen­ der Baumscheibe (ganzjährig möglich) eignet sich Frische- kompost, Auftrag auf die Baumscheibe bis ca. 5 cm. Bei Neupflanzung 4 Teile Erde und ein Teil Fertigkompost mischen und ins Pflanzloch geben. Pflanzsubstrat Nur Fertigkompost verwenden. Auf 6 mm sieben. Etwa je ein für Blumentopf, Teil Kompost, Gartenerde und Sand oder Perlit (Tonkügelchen, Pflanzcontainer im Gartenfachhandel) mischen. Auch eine Mischung von je zur Hälfte Kompost und Erde ist möglich. Wichtig, bitte beachten ! „ Kompost immer nur aufstreuen oder oberflächlich leicht einarbeiten. Nicht untergraben! „ Kompost nicht im Spätherbst oder Winter und insbesondere nicht auf gefrorenem Boden oder Schnee ausbringen. „ Fauligen oder schimmligen Kompost auf keinen Fall verwenden! „ Rottestadium sollte nicht aufgrund des Alters geschätzt, sondern mittels eines Tests bestimmt werden. Grobbestimmung durch Aussehen, Geruch und Struktur. Feinbestimmung mit Kressetest (Anleitung siehe nächstes Kapitel). 20 . Zurück zur Natur . 4 Verwertung BioMüll Landratsamt Zollernalbkreis

Absieben

Zur Veredelung empfiehlt es sich, den Kompost vor der Anwendung abzusieben, z.B. mit einem Wurfsieb. Als Ma­ schenweite­­ empfiehlt sich 10 – 15 mm. Der Siebüberlauf kann neuem Kompost wieder als Starter zugegeben werden.

Bestimmung der Kompostreife mittels Kressetest

Eine Glasschale oder einen Teller mit dem Kompost füllen, Kressesamen (Garten­ kresse) darauf säen, an einen hellen und warmen Platz stellen und feucht halten.

Nach 2 – 3 Tagen sollte die Keimung erfolgen, d.h. die Keimwurzeln werden sicht­ bar. Nach 5 – 6 Tagen sollten sich die ersten grünen Blättchen zeigen.

Werden die Blättchen etwa ab dem 7. Tag gelb oder fallen die Sämlinge um, ist der Kompost noch nicht reif genug für Ansaaten und Pflanzungen. Bleiben die Blättchen weiterhin grün, ist der Kompost ausgereift.

„ 4 die verwertung der eingesammelten bio- und grünabfälle

4.1 Biomüll

Im Zollernalbkreis werden jährlich etwa 9.000 Tonnen Bioabfälle über die Bio-­ ton­nen gesammelt und anschließend kompostiert.

Umladestation

Nach dem Entleeren der Biotonnen fahren die Müllfahrzeuge zur Umladestation auf dem Gelände der Kreismülldeponie Hechingen. Dort wird der Biomüll in Großraumcontainer verladen und direkt zum Kompostwerk gefahren. Täglich gelangen im Schnitt 50 Tonnen Biomüll zur Kompostanlage.

Kompostieranlage

Der Biomüll wird in großen Kompostieranlagen zu hochwertiger Komposterde ver­arbeitet. Der Großteil davon geht derzeit in das „Kompostwerk Landkreis Konstanz“ in Singen/Htw (siehe BIld). In Zukunft wird die Nutzung des Energiegehaltes im Biomüll (z.B. durch Vergären oder Vergasen) an Bedeutung gewinnen. Abfallwirtschaftsamt 4 Verwertung BioMüll . Zurück zur Natur . 21

Kompostierverfahren

In den Kompostwerken wird letztlich nach denselben biologischen Grundprinzipien wie im eigenen Garten kompostiert, nur eben im großen Maßstab und mit gesteu­ erter­ Technik. So können vor allem der Sauerstoff- und Feuchtegehalt immer im optimalen Bereich eingestellt werden, so dass die Rotte mit etwa 4 – 6 Wochen Dauer wesentlich effektiver und schneller geht als im Garten. Durch die Eigenerwärmung werden in der Intensivrotte etwa 70°C erreicht, so dass Unkraut­ samen und Krankheitserreger abgetötet werden.

Die Kompostwerke arbeiten entweder mit der klassischen Mietenkompostierung oder dem BRIKOLARE®-Verfahren, wobei das Kompostwerk in Singen letzteres anwendet.

Vom Bioabfall zum fertigen Qualitätskompost Die Bioabfall-Aufbereitung Nach der Anlieferung wird der Biomüll zerkleinert, Eisenmetalle magnetisch abgeschieden und Fremdstoffe über verschiedene Siebe aussortiert.

Das BRIKOLARE®-Verfahren Der aufbereitete Biomüll wird in einzelne Presslinge gepresst, die durch ein Fugenkanalsystem belüftet werden können. Die Presslinge werden auf Paletten gestapelt und in die Rottekammer gebracht. Die Intensivrotte setzt bereits nach wenigen Stunden ein und dauert etwa 4 – 6 Wochen. Durch Eigenerwärmung werden Temperaturen von etwa 70°C erreicht.

Nach Ende der Rottephase geht das Material in die Aufbereitung (siehe unten).

Gute Durchlüftung palettierter Presslinge

Presslinge in Rottekammer Mietenkompostierung/Rottehalle

Mietenkompostierung Andere Kompostwerke arbeiten nach der klassischen Mietenkompostierung. In großen geschlossenen Rottehallen wird der aufbereitete Biomüll in langen Mieten aufgesetzt, die automatisch umgesetzt, belüftet und befeuchtet werden.

Die Kompost-Aufbereitung Durch den Rotteprozess wird das Material auch biologisch getrocknet von einer Anfangsfeuchte von 55 – 65 % zu einer Restfeuchte von 25 – 30 %. Das Material wir nochmals zerkleinert, durch Windsichtung werden die restlichen Störstoffe entfernt. Dann erfolgt die Feinsiebung zu verschiedenen Kompostsorten. Das abgesiebte Material kommt dann auf das Kompostlager. Der fertige Kompost wird entweder lose an Großabnehmer in der Landwirtschaft und dem Landbau abgegeben oder in Säcken konfektioniert. Je nach Dauer und Rottegrad unterscheidet man Frischkompost (Rottegrad II und III), Fertigkompost (IV und V) und Substratkompost (V).

Der Kompost entspricht den Gütekriterien der „Bundesgütegemein­ schaft Kompost­ e.V. (BGK)“, die für eine laufende Qualitätsüberwa- chung zuständig­ ist. Dafür erhält der Kompost das Gütesiegel der BGK. Nähere Informationen hierzu unter: www.kompost.de 22 . Zurück zur Natur . 4 Verwertung Grünabfälle Landratsamt Zollernalbkreis

4.2 grünabfälle

An holzigen Grünabfällen werden in unserem Landkreis jährlich zwischen 8.000 Tonnen und 10.0000 Tonnen gesammelt. Davon stammen je etwa 1.000 Tonnen aus der Grüngutsammlung und den Wertstoffzentren und etwa 6.000 bis 8.000 Tonnen von den Grüngut-Sammelplätzen.

Energetische Verwertung oder Kompostierung

Grünabfälle können energetisch verwertet oder dem Naturkreislauf durch Kom- postieren­ zurückgeführt werden. Stand der Technik ist die Kombination beider Verfahren.

Der Verfahrensablauf:

Zuerst werden die Grünabfälle zerkleinert. Der Grad der Zerkleinerung kann variiert werden, je nachdem, ob mehr energetisch verwertet oder mehr kompostiert werden soll.

Nach der Zerkleinerung wird das Material aufbereitet, vor allem gesiebt und die Störstoffe entfernt. Je nach Verwendungszweck kann die Korngröße der Siebe variiert werden. Eine kleine Korngröße wird dann gewählt, wenn das Grüngut hauptsächlich zur Energiegewinnung genutzt werden soll. Dann bleibt ein Anteil an abgesiebtem Feinmaterial von etwa 20 – 30 % übrig, das in die Kompostierung geht. Eine weite Korngröße wird gewählt, wenn in erster Linie kompostiert werden soll und nur die gröbsten holzigen Bestandteile in die energetische Verwertung gehen. Das gesiebte Material kann mehrmals hintereinander zerkleinert und mit neuen Korngrößen gesiebt werden.

Zur Energiegewinnung wird holziges und aufbereitetes Grüngut in Blockheiz-

kraftwerken oder Hackschnitzelanlagen als CO2-neutraler Brennstoff eingesetzt.

Das energetische Potential von Grünabfällen wird auf etwa 8.000 kJ pro kg geschätzt (Studie des „Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH“, 2004). Umgerechnet könnte man mit der jährlichen Grünabfallmenge des Zollernalbkreises über 1.000 Haushalte mit Wärme versorgen.

Feiner aufbereitetes Grüngut kann direkt in der Landwirtschaft bzw. dem Landbau als Mulchmaterial oder Dünger dem Naturkreislauf zugeführt werden.

Will man noch bessere Qualitätssorten, kann das Feinmaterial in einer Kompos- tieranlage einem weiteren Rotteprozess unterzogen werden. Dies läuft dann nach den auf Seite 21 beschriebenen Verfahren ab.