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Jüdisches Wien Erbe und Auftrag Jewish Heritage and Mission Inhalt Contents

8 Jüdisches Wien heute Jewish Vienna today

19 Vom Mittelalter bis zur Schoa From the Middle Ages to the Shoah

Jüdisches Wien. Erbe und Auftrag 27 Die Schoa Jewish Vienna. Heritage and Mission The Shoah

Medieninhaber und Herausgeber: Jüdisches Museum Wien und Jewish Welcome Service 29 Restitution und Wiedergutmachung Media owner and publisher: Restitution and compensation Jewish Museum Vienna and Jewish Welcome Service

32 Das Jüdische Museum Wien The Jewish Museum Vienna Konzept/concept: Danielle Spera, Alfred Stalzer Grafische Gestaltung / Graphic design: Fuhrer, Vienna 38 Jewish Welcome Service Vienna Redaktion / Editorial: Susanne Trauneck, Irina Abajew , Astrid Meixner, Alfred Stalzer Jewish Welcome Service Vienna Übersetzung / Translation: Nick Somers Lektorat / Proof-reading: Vera Ribarich, Angela Parker 43 Die jüdische Gemeinde Wiens Coverfotos/cover photos: Josef Polleross Druck / Print: Walla Druck The Jewish community of Vienna Alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten. Die Broschüre erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. / 48 Orte der Erinnerung All information is non-binding and subject to alteration. The brochure makes no claim to completeness. Places of remembrance

Eine Kooperation von: Jüdisches Museum Wien, Jewish Welcome Service, WienTourismus und Presse- u. In- 54 Gedenkstätten und -initiativen formationsdienst der Stadt Wien / A co-operation of Jewish Memorials and remembrance initiatives Museum Vienna, Jewish Welcome Service Vienna, Vienna Tourist Board and Municipal Department 53 – Press and Information Services 56 Adressen & Kontakte Alle Daten Stand Mai 2015/ status: May 2015 Addresses & contacts © Stadt Wien/PID, Fotograf Ian Ehm Ian Fotograf Wien/PID, Stadt ©

Michael Häupl, Bürgermeister Michael Häupl, Mayor of Vienna

Zum Geleit Foreword

Die wechselvolle Geschichte der Wiener The eventful history of Vienna’s Jewish jüdischen Bevölkerung ist eng verbunden population is closely linked with the his- mit der Geschichte der Stadt. Wie erin- tory of the city. We like to recall the illus- nern uns gerne an die glanzvollen Zeiten trious period in the late nineteenth and der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, early twentieth centuries, when in denen Jüdinnen und Juden das geis- helped to shape Vienna’s intellectual, cul- tige, kulturelle und wirtschaftliche Leben tural, and economic life, making impor- Wiens entscheidend geprägt haben und tant contributions to the city’s develop- einen wesentlichen Beitrag zur Entwick- ment as a Central European metropolis. lung der Stadt zur mitteleuropäischen At the same time we tend to forget the Metropole geleistet haben. long struggle for equality, which was only Dabei wird gerne vergessen, dass es really achieved under Emperor Franz bereits ein weiter Weg bis zur Gleichbe- Joseph. During his reign, Jewish busi- rechtigung war, die erst unter Kaiser nessmen, scientists, and artists were a Franz Joseph wirklich erreicht wurde. In vital component of the celebrated seiner Regierungszeit trugen jüdische Ringstrasse era and fin-de-siècle Vienna.

5 © Josef Polleross Josef © Wirtschaftstreibende, Wissenschaftle- Thousands of Jewish soldiers also gave der damit verbundenen historischen Ver- seum Vienna can function as places not rInnen und Kulturschaffende wesentlich their lives on the battlefields of Europe antwortung zu stellen. In den letzten only for confronting history but also for zum Glanz der Ringstraßenzeit und des for their emperor and fatherland. And Jahrzehnten ist vieles im Kampf gegen encounters and meetings. Fin de Siècle bei und es waren viele tau- many of the Social Democratic politicians das Verdrängen und Vergessen gesche- The Jewish Welcome Service also sende jüdische Soldaten, die auf den who carried out the welfare reforms of hen: Die Stadt unterstützt die Aktivitäten plays a special role in its task of docu- Schlachtfeldern Europas für Kaiser und “Red Vienna” during the First Republic der kleinen, aber sehr vitalen jüdischen menting the presence of a vibrant Jewish Vaterland ihr Leben ließen. Die sozialen were of Jewish origin, giving conservative Gemeinde, die Lösung offener Restituti- community in Vienna in the twenty-first Errungenschaften der Zeit der Ersten Re- forces an excuse for anti-Semitic attacks onsfragen wurde intensiv vorangetrieben, century. In cooperation with the Jewish publik im Roten Wien tragen die Hand- that prepared the way for the racial fa- und Einrichtungen wie das Jüdische Mu- Welcome Service, the City of Vienna in- schrift sozialdemokratischer PolitikerIn- naticism of the Nazi era. seum Wien sollen als Orte der Auseinan- vites former residents and their descen- nen, von denen viele jüdischer Herkunft The annexation of by Nazi Ger- dersetzung mit der Geschichte, aber auch dants, now scattered throughout the waren, was den konservativen Kräften many in March 1938 brought an incisive als Orte der Begegnung dienen. world, to present-day Vienna to revisit den Vorwand zu antisemitischen Atta- break in the history of Vienna and its Jew- Eine besondere Rolle kommt dabei their past or seek out friends and rela- cken gab, die dem nationalsozialisti- ish community, which at this time was auch dem Jewish Welcome Service zu, tives. We regard this as a symbolic ges- schen Rassenwahn den Weg bereiteten. the largest in the German-speaking der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die ture and one of the ways in which Vienna Die Annexion Österreichs durch das world. Persecution, expulsion, and exter- Präsenz einer lebendigen jüdischen Ge- encourages communal living and mutual nationalsozialistische Deutschland im mination were now the order of the day. meinde im Wien des 21. Jahrhunderts zu understanding. I hope that this brochure März 1938 markiert einen tiefen Ein- By the end of World War II, 65,000 Vien- dokumentieren. In Zusammenarbeit mit will also contribute to this aim, while at schnitt in der Geschichte Wiens und sei- nese Jews had been murdered in concen- dem Jewish Welcome Service lädt die the same time acting as a guide to the di- ner jüdischen Gemeinde, die zu diesem tration camps, the remaining 120,000 Stadt Wien daher ehemalige Wienerin- versity of Jewish life and history in Vi- Zeitpunkt die größte deutschsprachige having managed to escape under ex- nen und Wiener und deren Nachkommen, enna. Gemeinde in Europa war: Verfolgung, tremely arduous circumstances—in most die über die ganze Welt verstreut leben, Vertreibung und Ermordung standen mit cases abandoning all of their possessions in das Wien von heute ein – Menschen, die einem Mal auf der Tagesordnung. Insge- in the process. ihre Geschichte oder die von Verwandten samt wurden bis zum Ende des Zweiten We should never forget these people, und Bekannten suchen. Dies sehen wir Weltkriegs 1945 mehr als 65.000 Wiener and we owe it to ourselves to face up to als symbolische Geste, um unser Wien Jüdinnen und Juden in den Konzentrati- our historical responsibility for this dark als Stadt des Miteinander zu zeigen und Michael Häupl onslagern ermordet, den übrigen mehr chapter. A lot has been done in the last um zum gegenseitigen Verständnis bei- als 120.000 gelang unter schwierigsten decades to ensure that these events are zutragen. Möge diese Broschüre ein Bedingungen – meist unter Zurücklas- not suppressed and forgotten. The mu- Schritt in Richtung Verstehen und gleich- sung ihres Hab und Guts – die Flucht ins nicipal authorities support the activities zeitig ein Wegweiser durch die Vielfalt jü- Exil. of a small but very active Jewish commu- dischen Lebens und jüdischer Geschichte Diesen Menschen gilt unser Gedenken, nity, and the resolution of outstanding in Wien sein. und wir haben die Pflicht, uns diesem restitution questions is being vigorously dunkelsten Kapitel der Geschichte und pursued. Institutions like the Jewish Mu- Dr. Michael Häupl

6 7 Jüdisches Wien heute Jewish Vienna today

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde The history of the Jewish community nach 1945 ist eine Geschichte des Neube- after 1945 is the story of a fresh start. Few

ginns: Nur wenige der überlebenden und of the survivors and members expelled in IKG-Archiv © vertriebenen Mitglieder der vor 1938 größ- 1938 from what had been the largest Jew- ten jüdischen Gemeinde des deutsch - ish community in the German-speaking April 1945: Mit der Befreiung Wiens sprachigen Raums sahen im Wien der world returned to Vienna after the war. In durch die Rote Armee am 13. April kön- Nachkriegszeit eine Basis, trotzdem ent- spite of this, the Jewish community has nen die wenigen überlebenden Jüdinnen wickelte sich die jüdische Gemeinde developed in the face of resistance from und Juden erstmals wieder in die Öffent- gegen den Widerstand der österrei- Austrian post-war politicians into a small, lichkeit. Neugründung der Israelitischen chischen Nachkriegspolitik im Laufe der highly diverse and vital community of Kultusgemeinde Wien (IKG). Jahrzehnte zu einer kleinen, aber viel- around 8,000 members. The story of its September 1945: Provisorische Wieder-

schichtigen und lebendigen Gemeinde difficult progress is one of immigration: eröffnung des Stadttempels, der als ein- JMW © mit rund 8.000 Mitgliedern. Der Weg zur first from Eastern Europe, and then from ziges jüdisches Gotteshaus Wiens im No- Oben: Jüdisches Straßenfest auf dem Judenplatz the former Soviet Union, particularly the vemberpogrom nicht vollständig zerstört Top: Jewish street party on Judenplatz heutigen vitalen Gemeinde war schwierig Unten: DP-Camp Rothschild-Spital Wien, Wolf Schärf, und ist eine Geschichte der Immigration: Central Asian states. The following brief wurde. Wien 1946–48 Above: Rothschild Hospital Vienna DP camp, Wolf Schärf, zunächst aus Ostmitteleuropa, dann aus historical survey highlights the main 1945: Zahlreiche „Displaced Persons“ Vienna, 1946–8 der ehemaligen Sowjetunion – vor allem events in the post-war history. (DPs) kommen nach Wien und in die ame- aus dem zentralasiatischen Raum. Ein rikanische und französische Zone in April 1945: The liberation of Vienna by the kurzer historischer Überblick markiert Westösterreich. Ein großer Teil sind Jü- Red Army enabled the few surviving Jews die wichtigsten Daten der Nachkriegs - dinnen und Juden und ihre Ziele sind Pa- to appear in public once again. Re-establish- geschichte: lästina und die USA. Das größte jüdische ment of the official Jewish Community (IKG).

8 9 nimmt dadurch ab. Die österreichische 1947: ran the Jewish Regierung verweigert der IKG ein Ansu- Documentation Center in Linz until 1954. chen, eine Anleihe auf herrenloses Ver- 1948: The founding of the State of mögen aufnehmen zu können. Davor made immigration to that country legal. hatte sie beschlossen, sogenannte „min- The number of Jewish DPs in Austria derbelastete“ Nationalsozialisten zu re- began to decline as a result. The Austrian habilitieren. government refused the IKG’s request to 1949: Überführung der Gebeine Theodor take out a loan against abandoned assets. Herzls nach Israel. Die zionistische Ju- It had previously decided to rehabilitate

© Steven Spielberg Jewish Film Archive, Jerusalem Archive, Film Jewish Spielberg Steven © gendbewegung „Haschomer Hatzair“ und so-called “lesser offending” former Nazis. Überführung der sterblichen Überreste von Theodor die orthodox-zionistische Jugendbewe- 1949: Theodor Herzl’s remains were flown Herzl von Wien nach Jerusalem, 15. und 16. August 1949 gung „Bnei Akiba“ werden wiederbegrün- to Israel. The Zionist youth movement Transfer of the mortal remains of Theodor Herzl from Vienna to Jerusalem, August 15 and 16, 1949 det. Hashomer Hatzair and the orthodox Zion- 1950: 6.514 Jüdinnen und Juden sind in ist youth movement Bnei Akiva were re-es- Wien gemeldet. tablished. DP-Camp in Wien ist im ehemaligen September 1945: Provisional reopening of 1955: Unterzeichnung des österrei- 1950: 6,514 Jews were registered in Vienna. Rothschild-Spital am Währinger Gürtel the City Temple, the only Jewish house of chischen Staatsvertrags und Abzug der 1955: Signing of the Austrian State Treaty untergebracht. Unter dem Druck der Al- prayer not to have been completely de- Alliierten. and withdrawal of the Allies. liierten beginnt die österreichische Re- stroyed in the November . 1956: 17.000 Jüdinnen und Juden aus Un- 1956: 17,000 Jews fled to Austria during gierung nur widerwillig mit der Restitu- 1945: Thousands of displaced persons (DPs) garn flüchten im Zuge des sogenannten the Hungarian Uprising. tion an die jüdischen Opfer des NS- arrived in Vienna and the American and „Ungarnaufstands“ nach Österreich. 1958: Die Gemeinde, the official mouth- Regimes. Während die IKG Wien vor 1938 French zones in western Austria. Most of 1958: Das offizielle Organ der Israeliti- piece of the IKG, started to appear rund 180.000 Mitglieder zählte, sind es them were Jews on their way to Palestine schen Kultusgemeinde, die Zeitschrift monthly. nun 3.955. and the USA. The largest Jewish DP camp „Die Gemeinde“, erscheint von nun an 1960: The B’nai B’rith lodge, which was 1946: Im April finden die ersten Kultus- in Vienna was in the former Rothschild Hos- monatlich. dedicated to promoting tolerance, hu- wahlen statt, bei denen alle Mitglieder pital on Währinger Gürtel. Under pressure 1960: Die „Bnai-Brith-Loge“ zur Förde- manity, and welfare, was re-established as der IKG, die seit mindestens drei Monaten from the Allies, the Austrian government rung von Toleranz, Humanität und Wohl- the Zwi Perez Chajes lodge. ihren Wohnsitz in Wien haben, wahlbe- reluctantly started to offer restitution to fahrt wird als „Zwi-Perez-Chajes-Loge“ 1961: Adolf Eichmann was sentenced to rechtigt sind. the Jewish victims of the Nazi regime. wiederbegründet. death in Jerusalem. Simon Wiesenthal in- 1947: Simon Wiesenthal gründet das Whereas the IKG had around 180,000 mem- 1961: Adolf Eichmann wird in Jerusalem augurated the Jewish Documentation Jüdische Dokumentationszentrum in Linz, bers before 1938, it now had 3,955. zum Tode verurteilt. Simon Wiesenthal Center in Vienna and, a year later, the As- wo er es bis 1954 betreibt. 1946: The first community elections took eröffnet das „Jüdische Dokumentations- sociation of Jewish Victims of Nazi Perse- 1948: Durch die Staatsgründung Israels place in April. All IKG members who had zentrum“ in Wien, ein Jahr darauf den cution (BJVN). wird die Einwanderung legalisiert. Die been resident in Vienna for at least three „Bund Jüdischer Verfolgter des Nazi - 1960s to 1986: Over 270,000 Soviet Jews Zahl der jüdischen DPs in Österreich months were eligible to vote. regimes“ (BJVN). emigrated via Austria to Israel and the

10 11 Simon Wiesenthal bei 1980: In der Seitenstettengasse eröffnet the Sephardic Club and prayer house in Prozess 1958 Simon Wiesenthal at a eine jüdische Volksschule, die im Jahr da- Tempelgasse. Leon Zelman founded the trial, 1958 rauf das Öffentlichkeitsrecht erhält. Grün- Jewish Welcome Service. Opening of the dung des „Sefardischen Klubs“ mit Bethaus Jewish community center in Seitenstet- in der Tempelgasse. Leon Zelman gründet tengasse. Start of the restoration of the den „Jewish Welcome Service“. Eröffnung cemetery in Seegasse. des jüdischen Gemeindezentrums in der 1981: Attack by a Palestinian terrorist Seitenstettengasse. Beginn der Instandset- group after a bar mitzvah in the commu- zung des Friedhofs in der Seegasse. nity center in Seitenstettengasse with 1981: Anschlag eines palästinensischen two fatalities and many seriously injured. Terrorkommandos nach einer Bar Mizwa 1984: Reopening of Zwi Perez Chajes im Gemeindezentrum in der Seitenstetten- School, a high school founded before gasse mit zwei Todesopfern und zahlrei- World War II by the chief at the time,

© Simon Wiesenthal Center Wiesenthal Simon © chen Schwerverletzten. Zevi Perez Chajes. 1984: Wiedereröffnung der „Zwi-Perez- 1985: 200 delegates came to the World 1960er Jahre bis 1986: Über 270.000 USA. Some remained in or returned to Chajes-Schule“; das Gymnasium war Jewish Congress in Vienna. Twenty-fifth sowjetische Jüdinnen und Juden emi- Vienna. vor dem Zweiten Weltkrieg vom damali- anniversary of the Zwi Perez Chajes lodge. grieren über Österreich nach Israel und in 1970: became Federal gen Oberrabbiner Chajes gegründet Consecration of the new at die USA. Einige bleiben in Wien oder kom- Chancellor. worden. Tempelgasse 3. men hierher zurück. 1972: Founding of the Austrian Jewish 1985: 200 Delegierte kommen zur Ta- 1986: Start of the Waldheim affair. Discus- 1970: Bruno Kreisky wird Bundeskanzler. Museum in Eisenstadt. Opening of the gung des „“ nach sion regarding the involvement of Austri- 1972: Gründung des „Österreichischen Sanatorium Maimonides-Zentrum home Wien. 25-Jahr-Jubiläum der „Zwi-Perez- ans during the Nazi regime and their Jüdischen Museums“ in Eisenstadt. Eröff- for the elderly in Bauernfeldgasse. Israeli Chajes-Loge“. Einweihung der neuen Sy- (shared) responsibility for war crimes and nung des jüdischen Elternheimes „Sanato- prime minister Golda Meir visited Schönau nagoge in der Tempelgasse 3. the Shoah. Overt anti-Semitic remarks ut- rium Maimonides-Zentrum“ in der Wiener transit camp, in which Jewish emigrants 1986: Die sogenannte Waldheim-Affäre tered by politicians, prompting some Bauernfeldgasse. Die israelische Minister- from the Soviet Union were accommo- beginnt. Es kommt zu Auseinanderset- Jews to leave Austria and others to join präsidentin Golda Meir besucht das Tran- dated. zungen um die Beteiligung und (Mit-) the IKG. sitlager Schönau, in dem jüdische Auswan- 1976: 150th anniversary of the City Temple. Schuld der ÖsterreicherInnen am natio- 1988: On the initiative of mayor Helmut dererInnen aus der Sowjetunion unterge- In June the Jewish memorial in Maut - nalsozialistischen Regime, an den Kriegs- Zilk, a society was founded for a new bracht sind. hausen was unveiled. verbrechen und der Schoa. Antisemiti- Jewish Museum of the City of Vienna. 1976: 150-Jahr-Jubiläum des Wiener 1978: The Talmud Torah School was offi- sche Äußerungen finden offen Eingang Memorials put up at the site of ten former Stadttempels. Im Juni wird das jüdische cially recognized as a school. in die Politik, was einige Jüdinnen und Viennese . Alfred Hrdlicka’s Mahnmal in Mauthausen enthüllt. 1980: A Jewish elementary school opened Juden dazu bewegt, Österreich zu Memorial against War and Fascism was 1978: Die „Talmud-Tora-Schule“ erhält in Seitenstettengasse and was officially ver lassen. Andere treten der Kultusge- unveiled in front of the Albertina. Reopen- das Öffentlichkeitsrecht. recognized the following year. Founding of meinde bei. ing of the refurbished City Temple.

12 13 1988: Auf Initiative von Bürgermeister 1989: Founding of the Jewish Institute for Franz Vranitzkys Rede im österreichischen Natio- Helmut Zilk wird eine Gesellschaft für ein Adult Education. nalrat, 8. Juli 1991 neues „Jüdisches Museum der Stadt 1990: The Vienna Yeshiva, a vocational Franz Vranitzky’s speech in the , Wien“ gegründet. An zehn ehemaligen school for Jewish social professions, was July 8, 1991 Wiener Synagogenstandorten werden officially recognized. Gedenktafeln enthüllt. Alfred Hrdlickas 1991: Chancellor Franz Vranitzky gave a Mahnmal gegen Krieg und Faschismus highly acclaimed speech in Parliament on vor der Albertina wird präsentiert. Wie- the shared responsibility of Austrians for 1991: Bundeskanzler Franz Vranitzky hält dereröffnung des renovierten Stadttem- World War II, war crimes, and the Shoah. im Parlament eine vielbeachtete Rede pels. Opening of the Jewish Museum Hohenems. zur Mitverantwortung der Österrei - 1989: Gründung des „Jüdischen Instituts 1993: Opening of the Jewish Museum of cherInnen am Zweiten Weltkrieg, an den für Erwachsenenbildung“. the City of Vienna on November 18 in Kriegsverbrechen und der Schoa. Das 1990: Die „Wiener Jeschiwa“, die Fach- Palais Eskeles. „Jüdische Museum Hohenems“ wird er- schule für jüdische Sozialberufe, erhält 1994: Establishment of ESRA, an initiative öffnet.

das Öffentlichkeitsrecht. for psychosocial and sociocultural inte- 1993: Am 18. November wird das „Jüdische ORF-Archiv © Museum der Stadt Wien“ im Palais Eske- les eröffnet. gration, particularly for victims of the 1994: „Esra“, eine Initiative zur psychoso- Shoah. zialen und soziokulturellen Integration, 1995: Establishment of the National Fund insbesondere der Opfer der Schoa, wird of the Republic of Austria for Victims of gegründet. National Socialism. 1995: Gründung des „Nationalfonds der 1996: The remains of a medieval synagogue Republik Österreich für Opfer des Natio- were discovered on Judenplatz. 1,045 un- nalsozialismus“. claimed works of art from the Mauerbach 1996: Auf dem Judenplatz werden Reste depot were auctioned, with the proceeds einer mittelalterlichen Synagoge ent- going to victims of the Nazi regime. deckt. 1.045 Kunstwerke, auf die keine Ei- 1998: Opening of the Jewish Vocational gentumsansprüche erhoben wurden, Training Center (JBBZ). In December Par- werden in diesem Jahr aus dem Mauer- liament adopted a federal law on the bach-Bestand zugunsten von NS-Opfern restitution of artworks from Austrian fed- versteigert. eral museums and collections (Art Resti- Alfred Hrdlickas Mahnmal 1998: Das „Jüdische Berufliche Bildungs- tution Act). gegen Krieg und Faschis- mus vor der Albertina zentrum“ (JBBZ) beginnt seine Lehrtätig- 1999: Opening of Lauder Chabad School in Alfred Hrdlicka’s Memorial keit. Der Nationalrat beschließt im De- Augarten. Founding by the IKG of a con- against War and Fascism

in front of the Albertina Fischman Dan © zember das Bundesgesetz über die tact point for Jewish victims of Nazi per-

14 15 britischen Künstlerin Rachel Whiteread 2001: Signing on January 17 of the Wash- gestalteten Mahnmals für die 65.000 ington Agreement between Austria and österreichisch-jüdischen Opfer der Schoa. the USA calling for the settlement of unre- Der „Österreichische Fonds für Versöh- solved restitution questions between the nung, Frieden und Zusammenarbeit“ wird Republic of Austria, the USA, victim organ- ins Leben gerufen, um freiwillige Zahlun- izations, and attorneys filing suit. gen aus Österreich an Opfer der NS- 2003: Opening of Lauder Business School Zwangsarbeit zu leisten. in Vienna. 2001: Am 17. Jänner wird das „Washing- 2004: Establishment of the Future Fund toner Abkommen“ von Österreich und of the Republic of Austria to finance proj- den USA unterzeichnet. Dies beinhaltet ects commemorating victims of the Nazi die Einigung über die noch offenen Re- regime. stitutionsfragen zwischen der Republik 2005: Death of Simon Wiesenthal on Sep- Österreich, den USA, den Opferorgani- tember 20 in Vienna. sationen und den klagenden Anwält - 2008: Opening on March 11 of the new IKG Innen. campus and Hakoah Sport and Leisure

© Sonja Bachmayer/Matthias Bildstein Bachmayer/Matthias Sonja © 2003: Die „Lauder Business School“ in Center, Zwi Perez Chajes School, and Mai- Rachel Whitereads Mahnmal wurde im Oktober Wien wird eröffnet. monides Home for the Elderly. The Aus- 2000 enthüllt. Rachel Whiteread's memorial was unveiled in 2004: Der „Zukunftsfonds der Republik trian government decided in March to es- October 2000. Österreich“ wird geschaffen. Er soll u. a. tablish the Vienna Wiesenthal Institute Projekte fördern, die dem Gedenken an for Holocaust Studies.

Rückgabe von Kunstgegenständen aus secution in and from Austria. The Vienna den österreichischen Bundesmuseen und city council decided to return artworks Sammlungen (Kunstrückgabegesetz). and ritual objects acquired by municipal 1999: Eröffnung der „Lauder-Chabad- bodies during the Nazi era. Schule“ im Augarten. Gründung der An- 2000: Opening of the museum on Juden- laufstelle der IKG für jüdische NS-Ver- platz and unveiling of the memorial de- folgte in und aus Österreich. Der Wiener signed by the British artist Rachel Gemeinderat beschließt die Rückgabe Whiteread to the 65,000 Austrian Jews von Kunst- und Kulturgegenständen, die killed during the Shoah. Inauguration of während der NS-Zeit von Einrichtungen the Austrian Fund for Reconciliation, Die neue Zwi-Perez- der Stadt Wien erworben worden waren. Peace, and Cooperation to permit volun- Chajes-Schule am 2000: Eröffnung des Museums am tary payments from Austria to victims of IKG-Campus. The new Zwi Perez Chajes

Judenplatz und Enthüllung des von der Nazi forced labor. School on the IKG campus IKG-Archiv ©

16 17 die Opfer des nationalsozialistischen 2011: The European Maccabiah Games Aus Nancy Speros Instal- lation der Erinnerung: Regimes dienen. took place in a German-speaking country Grenzstein des Ghettos im 2005:Simon Wiesenthal stirbt am 20. Sep- for the first time since 1945. Over 2,000 Unteren Werd, Wien 1656 / Ansicht der Leopoldstadt tember in Wien. Jewish athletes gathered in front of nach Auflösung des Ghet- 2008: Am 11. März eröffnet der neue IKG- Vienna city hall for the opening ceremony. tos im Unteren Werd, nach 1670 / Erster Absatz Campus mit dem „Hakoah-Sport- und Frei- 2013: The Jewish Museum Vienna cele- des Gebets „Schma Israel“ zeitzentrum“. Die „Zwi-Perez-Chajes-Schule“ brated the twenty-fifth anniversary of its in hebräischer Sprache, Ausgabe Adolf Jellinek, und das „Maimonides-Elternheim“ ziehen establishment and the twentieth anniver- 1869 ebenfalls dort ein. Die österreichische Bun- sary of its move to Palais Eskeles with the From Nancy Spero’s Instal- lation of Remembrance: desregierung beschließt im März die Er- opening of the new permanent exhibition Boundary stone of the ghetto in Unterer Werd, richtung des „Wiener Wiesenthal-Instituts “Our City! Jewish Vienna Then to Now.” Vienna, 1656 / View of Leo- für Holocaust-Studien“. 2014: Laying of the foundation stone of the poldstadt after the closure of the ghetto in Unterer 2011: Die „European Maccabi Games“ fin- Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Werd, after 1670 / First pa- den erstmals nach 1945 in einem Studies at Rabensteig 3, 1010 Vienna. ragraph of the prayer Shema Yisroel in Hebrew, deutschsprachigen Land statt. Mehr als published by Adolf Jelli- 2.000 jüdische Sportlerinnen und Sport- nek, 1869 ler ziehen im Rahmen der Eröffnungs - zeremonie am Wiener Rathausplatz ein. 2013: Das Jüdische Museum Wien feiert den 25. Jahrestag seiner Gründung und © Foto: Daniel Shaked Daniel Foto: © sein 20-jähriges Bestehen im Palais Eske- les mit der Eröffnung der neuen perma- nenten Ausstellung „Unsere Stadt! Jüdi- sches Wien bis heute“. Vom Mittelalter bis zur Schoa 2014: Grundsteinlegung für das „Wiener Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien“ From the Middle Ages to the Shoah am Rabensteig 3, 1010 Wien. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Until the nineteenth century the history of vor der Schoa ist bis ins 19. Jahrhundert the Jewish community was one of mar- geprägt von Restriktionen, Aufenthalts- ginalization, residence restrictions, and beschränkungen und Vertreibungen. Die expulsion. The first Jewish community erste jüdische Gemeinde erlebte eine blossomed briefly in the thirteenth cen- kurze Blüte im 13. Jahrhundert, ehe sie tury before it was completely destroyed in im Zuge der ersten großen Vertreibung the first major pogrom in 1420/21. Re- 1420/21 vollkommen zerstört wurde. mains of the medieval synagogue on

18 19 Reste der mittelalterlichen Synagoge auf Judenplatz bear witness to it. It was not 1420/21: Durch einen Großbrand in der pelled the Jews, imprisoning the wealth- dem heutigen Judenplatz legen ein Zeug- until around 1600 that a new community „Judenstadt“ und Plünderungen verar- ier and those who refused to leave, and nis davon ab. Erst um 1600 kommt es zu was founded in Vienna. In 1625, the Jews men die Wiener Jüdinnen und Juden und then burnt them on Erdberger Lände. The einer neuerlichen Gemeindegründung. of Vienna were forced to live in the ghetto werden somit entbehrlich für das Kaiser- synagogue (on present-day Judenplatz) 1625 werden die Wiener Jüdinnen und in Unterer Werd (in the second district of haus. Herzog Albrecht V. lässt die Jüdin- was largely destroyed. Juden in das Ghetto im Unteren Werd (Ge- Vienna), whence they were expelled again nen und Juden vertreiben, die Wohlha- From 1584: Individual Jews exempt from gend im heutigen 2. Bezirk) eingewiesen, in 1670. Following Emperor Joseph II’s benderen und jene, die sich weigerten zu tolls, levies and communal taxes were al- von wo sie 1670 erneut vertrieben werden. Edict of Tolerance and the revolution of emigrieren, werden gefangen genom- lowed to settle again in Vienna. Erst nach dem Toleranzpatent von Kaiser 1848, the Jewish community gradually ac- men und schließlich auf der Erdberger 1624/25: The Jews were forced to live in Joseph II. und der Revolution von 1848 quired equality before the law and by 1900 Lände verbrannt. Die Synagoge (heutiger the fourteen houses in the ghetto in Un- konnte sich die jüdische Gemeinde schritt- had become the largest German-speaking Judenplatz) wird weitgehend zerstört. terer Werd. The Jewish quarter grew in weise rechtlich gleichgestellt entwickeln community and the third-largest in Europe Ab 1584: Einzelne „hofbefreite“ (= befreit subsequent years to include 132 houses. und bis 1900 zur größten deutschsprachi- as a whole. It is to this era that “Jewish von Mauten, Zöllen und kommunalen Ab- gen und drittgrößten europäischen Ge- Vienna” generally refers. The historical gaben) Juden lassen sich in Wien nieder. meinde werden. Diese Zeit ist es, die bis chronology describes this development. 1624/25: Die Jüdinnen und Juden wer- heute den Blick auf das jüdische Wien den in ein aus 14 Häusern bestehendes prägt. Die wesentlichen historischen 1194: Duke Leopold V of Austria appointed Ghetto im „Unteren Werd“ verwiesen. Daten verdeutlichen diese Entwicklung: Schlom, the first recorded Jew living in Vi- Die „Judenstadt“ wächst in den darauf- enna, as mint master. folgenden Jahrzehnten auf 132 Häuser 1194: Herzog Leopold V. von Österreich 1204: Mention of a synagogue in Vienna an. setzt Schlom, den ersten Juden, dessen (present-day excavations on Judenplatz). 1670: Kaiser Leopold I. veranlasst aus re- Ansiedlung in Wien belegt werden kann, 1238: Emperor Friedrich II took the Jews ligiösen und wirtschaftlichen Motiven die als Münzmeister ein. of Vienna under his protection as “servi zweite Vertreibung der Jüdinnen und 1204: Erwähnung einer Synagoge in Wien camerae regis” (servants of the royal Juden aus Stadt und Land. Die ehemalige (heutige Ausgrabung auf dem Juden- chamber). „Judenstadt“ wird zur Leopoldstadt (heu- platz). 1244: Duke Friedrich II (the Quarrelsome) tiger 2. Wiener Gemeindebezirk). 1238: Kaiser Friedrich II. nimmt die Juden issued the first Jewish Privilege. Um 1680: Samuel Oppenheimer und da- Wiens als sogenannte „Kammerknechte“ 1267: The Church forbade social inter- nach Samson Wertheimer erhalten das unter seinen Schutz. course between Christians and Jews and Privileg, als „Hoffaktoren“ wieder nach 1244: Herzog Friedrich II. (der Streitbare) ordered Jews to wear distinctive clothing. Wien zu kommen. Sie sind vor allem als Grenzstein des erlässt das „Erste Judenprivileg“. 1420/21: The Jews of Vienna lost their as- Heereslieferanten und Vermittler inter- Ghettos im 1267: Die Kirche verbietet gesellschaft - sets in a major conflagration in the Jewish nationaler Darlehensgeschäfte für das Unteren Werd, Wien 1656 lichen Verkehr von Christen und Juden quarter and the subsequent plundering Kaiserhaus tätig. Boundary stone und schreibt den Jüdinnen und Juden and were thus no longer of utility to the Um 1700: Etwa zehn privilegierte jüdi- of the ghetto in Unterer Werd, eine Kleiderordnung vor. imperial household. Duke Albrecht V ex- sche Familien leben in Wien. Vienna 1656

20 21 Porträt Samuel Oppenheimer Juden beschränkt. Auch dürfen diese wei- maut”) that Jews had had to pay since the Kopie nach einem post humen Kupferstich von Samuel Bürgel bzw. Johann Andreas terhin keine Gemeinde gründen. Middle Ages. Pfeffel und Christian Engelbrecht (1704) 1812: Franz I. gestattet unter dem Ein- 1782: Joseph II issued the Edict of Toler- Portrait of Samuel Oppenheimer Copy based on a post humous copper druck der anti-napoleonischen Loyalität ance, which abolished numerous discrim- engraving by Samuel Bürgel / Johann und Kontributionsbereitschaft der Wie- inatory regulations, but still limited resi- Andreas Pfeffel and Christian Engelbrecht (1704) ner Jüdinnen und Juden die Eröffnung dence to wealthy Jews and still prohibited eines Bethauses und einer Schule im them from forming a community. Dempfingerhof (Seitenstettengasse). 1812: Impressed by the anti-Na po leonic loy- Einzelne Jüdinnen und Juden werden in alty and the willingness of the Jews of Vi- den Adelsstand erhoben, ihre Salons sind enna to contribute, Franz I authorized the 1670: Emperor Leopold I ordered the sec- kulturelle Mittelpunkte (z.B. Fanny von opening of a prayer house and school in ond expulsion of the Jews from the city Arnstein oder Cäcilie von Eskeles). Dempfingerhof (Seitenstettengasse). A few and the country for religious and eco- 1826: Einweihung des von Joseph Korn- Jews were ennobled. Salons run by the nomic reasons. The former Jewish quar- häusel gebauten Stadttempels. likes of Fanny von Arnstein and Cäcilie von ter became Leopoldstadt (present-day 1848: Zahlreiche Jüdinnen und Juden Eskeles became cultural meeting places. 2nd district). engagieren sich als AktivistInnen der bür- 1826: Consecration of the City Temple c. 1680: Samuel Oppenheimer and then gerlichen Revolution. built by Joseph Kornhäusel. 1718-1736: Aufgrund der Friedensverträge Samson Wertheimer were appointed 1852: Begründung der „Israelitischen 1848: Many Jews were actively involved in mit dem Osmanischen Reich müssen den “court factors” and allowed to reside in Cultus-Gemeinde“ mit provisorischem the civic revolution. sefardischen Jüdinnen und Juden, die Un- Vienna. They worked for the imperial tertanen des Sultans sind, mehr Freiheiten household, notably as military suppliers Gedenk- und Porträtmedaille auf das Toleranzpatent von im Habsburgerreich eingeräumt werden, and brokers of international loans. Joseph II.; Wien 1782, J. C. Reich (1740–1814) Medal with portrait commemorating Joseph II’s Edict of was die Bildung einer rechtlich anerkann- c. 1700: Around ten privileged Jewish Tolerance; Vienna 1782, J. C. Reich (1740–1814) ten Gemeinde möglich macht. families lived in Vienna. 1764: Kaiserin Maria Theresia erlässt 1718–36: Following the peace treaties eine restriktive Judenordnung, die starke with the Ottoman Empire, Sephardic Einschränkungen mit sich bringt. Jews, who were subjects of the Sultan, 1781: Ein Hofdekret Josephs II. verbietet were granted greater freedom in the Hab- die Einhebung der Leibmaut, einer seit sburg Empire, enabling them to form a dem Mittelalter gültigen Passiergebühr legally recognized community. für Jüdinnen und Juden. 1764: Empress Maria Theresa issued a 1782: Joseph II. erlässt das Toleranzpa- Jewish edict with considerable restric- tent, das zwar zahlreiche diskriminierende tions. Verordnungen aufhebt, den Zuzug aber 1781: A court decree by Joseph II forbade weiterhin auf wohlhabende Jüdinnen und the levying of the personal tax (“Leib-

22 23 Gemeindestatut. Zunehmende jüdische 1852: Founding of the Israelitisches Cul- Die Hakoah-Schwim - merinnen Fritzi Löwy, Einwanderung aus den Provinzen der Mo- tus-Gemeinde (Jewish community) with Lucie Goldner und Hedy narchie nach Wien. provisional statutes. Increasing immigra- Bienenfeld mit Trainer Zsigo Wertheim 1867: Das Staatsgrundgesetz sorgt für tion of Jews from the provinces to Vienna. Wien, nach 1930 die bürgerliche Gleichstellung aller 1867: The Fundamental Law ensured The Hakoah swimmers Fritzi Löwy, Lucie Goldner, ÖsterreicherInnen, somit auch der Jüdin- equality for all Austrian citizens including and Heidi Bienenfeld with nen und Juden. Gleichzeitig erstarkt der Jews. Anti-Semitism also began to in- trainer Zsigo Wertheim Vienna, after 1930 Antisemitismus. crease at this time. 1890: Einführung des „Israelitengeset- 1890:Introduction of legislation (Isra eliten- zes“ zur Regelung der „äußeren Rechts- gesetz) defining the legal status of the verhältnisse der israelitischen Religions- Jewish community. gemeinschaft“. 1896: The publication of The Jewish State 1896: Mit der Publikation von „Der Ju- by Theodor Herzl marked the start of po- denstaat“ begründet Theodor Herzl den litical . politischen Zionismus. From 1897: Mayor Karl Lueger wooed lower middle class voters above all with economics-based anti-Semitism. 1909: Founding of Hakoah sports club. 1914: Outbreak of World War I. Jewish ref ugees from the eastern theaters of war arrived in large numbers in Vienna. 1918: End of World War I, founding of the Re- public of German Austria (from 1919 Repub-

lic of Austria). 90 percent of the Jewish Israel SportsMuseum, Maccabi Gildesgame, Pierre © po pu lation of Austria lived in Vienna.

Ab 1897: Bürgermeister Karl Lueger 1919: Founding of the first private Jewish spricht vor allem kleinbürgerliche Wäh- high school by Zwi Perez Chajes. Theodor Herzl Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der lerInnen mit wirtschaftlich begründetem 1923: The Jewish population of Vienna Judenfrage Antisemitismus an. reached its highest level: 201,513 persons. Haupttitel, mit Widmung des Autors „zur freund lichen Erinnerung“ für Richard Beer-Hofmann, Leipzig/Wien 1896 1909:Gründung des Sportvereins „Hakoah“. 1924/25: The Jewish sports club Hakoah Theodor Herzl 1914: Ausbruch des Ersten Weltkriegs. won the Austrian soccer championship. The Jewish State – Attempt at a Modern Solution to the Jewish Question Jüdische Flüchtlinge aus den östlichen 1925: The fourteenth Zionist World Con- Title page with dedication by the author “in friendly Kriegsgebieten kommen in großer Zahl gress took place in Vienna. Demonstra- memory” for Richard Beer-Hofmann Leipzig/Vienna 1896 nach Wien. tions and anti-Semitic riots in the city.

24 25 1918: Ende des Ersten Weltkriegs, Grün- 1933: Adolf Hitler became Reich Chancel- Die zerstörte Synagoge in der Pazmanitengasse, dung der Republik Deutschösterreich (ab lor in Germany. Many Jews fled to Vienna. Fotografie, Anfang 1940er 1919 Republik Österreich). 90 Prozent der Establishment of the Austrofascist regime Jahre Ruins of the synagogue in jüdischen Bevölkerung Österreichs leben under Engelbert Dollfuss in Austria. Pazmanitengasse nun in Wien. 1934: Engelbert Dollfuss assassinated by Photograph, early 1940s 1919: Gründung des ersten jüdischen Pri- Nazis. vatrealgymnasiums durch Zwi Perez 1936: Signing of the July Agreement with Chajes. Nazi Germany, amnesty for Austrian Nazis 1923: Die jüdische Bevölkerung Wiens er- and major increase in anti-Semitic at- reicht mit 201.513 Personen den Höchst- tacks. stand. 1924/25: Der jüdische Sportverein „Hakoah“ wird österreichischer Fußballmeister. 1925: Der „XIV. Zionistische Weltkon- gress“ findet in Wien statt. In der Stadt kommt es zu Demonstrationen und anti- semitischen Ausschreitungen. Stoff („Judensterne“), 1941 Textiles Material zur 1933: Adolf Hitler wird Reichskanzler in Kennzeichnung von Juden Deutschland, zahlreiche Jüdinnen und Cloth (“Jewish stars”), 1941 Identification cloth to be Juden flüchten nach Wien. Errichtung worn by Jews des austrofaschistischen Regimes unter JMW © Engelbert Dollfuß in Österreich. 1934: Engelbert Dollfuß wird von Natio- Die Schoa nalsozialisten ermordet. 1936: Unterzeichnung des „Juliabkom- The Shoah mens“ mit NS-Deutschland, die Amnestie für die österreichischen Nationalsozialis- Mit der Annexion Österreichs durch das The annexation of Austria by Nazi Ger- ten führt zu einem starken Anstieg anti- nationalsozialistische Deutschland be- many was followed by the large-scale ex- semitischer Übergriffe. ginnt auch hier die massive Verfolgung pulsion and murder of the Jewish popula- und in der Folge die Vertreibung und Er- tion. mordung der jüdischen Bevölkerung. March 12, 1938: Entry of German troops 12. März 1938: Einmarsch deutscher into Austria. That same night Jewish Truppen in Österreich. In der Nacht nach apartments and businesses were raided

© JMW/David Peters JMW/David © dem Einmarsch kommt es bereits zu and looted.

26 27 privaten Raubzügen in jüdischen Woh- March to June 1938: Pogrom-like anti- Restitution und Wiedergutmachung nungen und Geschäften. Jewish riots, first deportations to Dachau März bis Juni 1938: Pogromartige anti- concentration camp, introduction of the Restitution and compensation jüdische Ausschreitungen, erste Depor- Nuremberg race laws. Official emigration tationen in das Konzentrationslager became possible after the IKG began to Die nach 1945 lange Zeit halbherzig ver- The halfhearted and drawn-out resolution Dachau, Einführung der Nürnberger Ras- function again under the control of Adolf folgte Frage, wie mit den offenen Forde- of claims by victims of Nazi persecution segesetze. Nach Wiederaufnahme der Eichmann. rung der Opfer des NS-Regimes umzuge- after 1945 was revisited at various levels Amtstätigkeit der Kultusgemeinde unter Summer/fall 1938: Numerous discrimina- hen sei, wurde in den 1990er Jahren auf in the 1990s. The Historical Commission der Kontrolle von Adolf Eichmann wird tory decrees and regulations, such as the verschiedensten Ebenen in Angriff ge- established in 1998 created a framework eine offizielle Auswanderung möglich. obligation to include the first name Sara nommen: Mit dem Einsatz der Historiker- for comprehensive investigation of the Sommer/Herbst 1938: Zahlreiche diskri- or Israel and the ban on entering public kommission 1998 wurde endlich eine wis- grounds for restitution of confiscated minierende Erlässe und Verordnungen parks. Expropriation (Aryanization) and senschaftlich fundierte und umfassende Jewish assets in all areas of business and wie z.B. die Verpflichtung, die Vornamen closure of many businesses. Aufbereitung der Grundlagen für eine Re- society, and provenance research was car- „Sara“ und „Israel“ anzunehmen, oder das November 9/10, 1938: November Pogrom: stitution enteigneten jüdischen Vermö- ried out for the first time on a large scale Verbot, öffentliche Parkanlagen zu betre- devastation or setting on fire of all Vien- gens in allen Bereichen der Wirtschaft in public institutions (museums, etc.). ten. Enteignung („Arisierung“) und Schlie- nese synagogues and prayer houses; ar- und Gesellschaft geschaffen, öffentliche ßung vieler Geschäfte. rest of 6,547 Jews. Institutionen (Museen etc.) wurden erst- 9./10. November 1938: Novemberpo- By May 1939: Around 100,000 Jews left mals auf breiter Basis angewiesen, Pro- grom – Devastierung oder Inbrandset- the territory of former Austria. venienzforschung zu betreiben. Am zung aller Wiener Synagogen und Bet- October 1941: Start of mass deportations 17. Jänner 2001 verpflichtete sich die Re- häuser. Festnahme von 6.547 Jüdinnen from Vienna. By the end of 1942 there publik Österreich im „Washingtoner Ab- und Juden. were only 8,102 Jews left in Vienna. A kommen“, nicht oder nur unvollständig Bis Mai 1939: Rund 100.000 Jüdinnen total of 65,459 Austrian Jews were mur- ab gegoltene Vermögensverluste aus der und Juden haben das Gebiet des ehema- dered in various extermination and con- NS-Zeit abzugelten. Mit dem Entschä - ligen Österreich verlassen. centration camps. Only 5,816 survived to digungsfondsgesetz wurde 2001 ein Oktober 1941: Beginn der Massendepor- see Austria liberated. all gemeiner Entschädigungsfonds zur tationen aus Wien. Zum Jahresende 1942 gibt es hier nur noch 8.102 Jüdinnen und Juden. 65.459 österreichische Jüdinnen und Juden werden in verschiedenen Ver- Gewista-Plakat-Kampa- gne anlässlich des Resti- nichtungs- und Konzentrationslagern er- tutionsverfahrens Adele mordet. Nur 5.816 erleben die Befreiung Bloch-Bauer, Wien, 2006 Gewista poster campaign in Österreich. run to coincide with the restitution process for Klimt’s Portrait of Adele

Bloch-Bauer, Vienna, 2006 Gewista ©

28 29 umfassenden Lösung offener Fragen der Through the Washington Agreement of Der zeitliche Rahmen von zu restituieren- include confiscations throughout the area Entschädigung von Opfern des National- January 17, 2001, the Republic of Austria un- den Kunstgegenständen wurde auf den of Nazi territorial dominion, i.e. also out- sozialismus geschaffen. Für die Abwick- dertook to deal with the question of confis- Zeitraum von 1933 bis 1946 ausgeweitet side present-day Austria. Since 1999 the lung der Entschädigungsforderungen ist cated assets from the Nazi era that had not (davor 1938 bis 1945). Räumlich erstreckt provenance of over 100,000 objects in the der „Nationalfonds der Republik Öster- been properly compensated. The Compen- sich der Anwendungsbereich damit nun- city of Vienna’s collections has been inves- reich für Opfer des Nationalsozialismus“ sation Fund Act of 2001 provided for the es- mehr auf sämtliche Entziehungen im NS- tigated, and around 5,500 objects from zuständig. Auf der Website des National- tablishment of a general compensation Herrschaftsgebiet – also auch auf außer- sixty collections returned to their legal fonds (www.de.nationalfonds.org) sind fund for the comprehensive settlement of halb des heutigen Österreich entzogene owners. The IKG also has its own restitu- alle Hintergrundinformationen, Informa- unresolved claims by victims of . The Kunstgegenstände. Seit 1999 wurden von tion department offering a comprehen- tionsdatenbanken und Rechtsgrundla- National Fund of the Republic of Austria for den Sammlungen der Stadt Wien mehr sive survey of the topic and service infor- gen zu finden. Victims of National Socialismwas set up to als 100.000 Objekte auf ihre Provenienz mation (www.restitution.or.at). Aber nicht nur auf nationaler Ebene, deal with compensation claims. The Natio n - untersucht und rund 5.500 Objekte aus The city of Vienna has offered compen- sondern auch im Bereich der Wiener al Fund website (www.de.nationalfonds.org) 60 Sammlungen an ihre rechtmäßigen sation in the form, for example, of the re- Stadtverwaltung gibt es verschiedene contains background information, data- EigentümerInnen restituiert. Auch die turn of the Hakoah sports ground, art resti- Maßnahmen zur Entschädigung. Diese bases and the legal framework. Israelitische Kultusgemeinde (IKG) ver- tution, and nationwide measures and wel- Entschädigungen umfassen Liegen- Compensation measures were intro- fügt über eine eigene Abteilung für fare payments to victims of Nazi persecu- schaften wie auch Kunstgegenstände. duced not only at the national level but Restitutionsangelegenheiten, die einen tion. As a replacement for the site confis- Auf ihrer Website stellt die Stadt Wien In- also within the Vienna city council. This um fassenden Überblick zum Thema cated by the Nazis, Hakoah was given a formationen zur Verfügung, die umfang- compensation covers both real estate and und auch Serviceinformationen bietet 19,500 m² plot next to Ernst Happel Sta- reich die Initiativen Wiens im Bereich der artworks. The city of Vienna website pro- (www.restitution.or.at). dium whose construction was funded Restitution dokumentieren und darüber vides information on the city’s restitution Es erfolgen Entschädigungen durch equally by the government and the city of hinaus auch eine Servicefunktion für Be- activities and also fulfills a service die Stadt Wien, wie die Rückgabe des Ha- Vienna. The Zwi Perez Chajes School and troffene erfüllen sollen. Besonders bei function for those affected, helping with koah-Sportplatzes, sowie im Bereich der the Maimonides Center moved to neigh- der internationalen Erbensuche soll die the often difficult international search Kunstrestitution und durch bundesweite boring sites in 2008 and 2009, respectively. oft schwierige Suche nach Geschädigten for claimants and their descendants Maßnahmen und Sozialleistungen für und deren Nachkommen erleichtert (www.wien.gv.at/verwaltung/restitution). NS-Opfer. Als Ersatz für das von den Na- wer den (www.wien.gv.at/verwaltung/ Following up from the amendment to tionalsozialisten geraubte Areal wurde restitution). the federal Art Restitution Act, the city der Hakoah ein 19.500 m² großes Grund- In Anlehnung an die auf Bundesebene council decided on April 29, 2011, to expand stück beim Ernst-Happel-Stadion über- durchgeführte Novelle des Kunstrückga- the provisions regarding the return of art geben, dessen Umbau vom Bund und der begesetzes wurde mit Gemeinderatsbe- and cultural objects from the city of Vi- Stadt Wien zu gleichen Teilen unterstützt schluss vom 29.4.2011 die Erweiterung enna’s collections. The period for restitu- wurde. 2008 wurde auch die „Zwi-Perez- der Bestimmungen zur Rückgabe von tion was extended backwards from 1938 to Chajes-Schule“ und 2009 das „Maimoni- Kunst- und Kulturgegenständen aus den 1933 and forwards from 1945 to 1946, and des-Zentrum“ auf benachbarten Grund- Sammlungen der Stadt Wien beschlossen. the geographical limits were extended to stücken ihrer Bestimmung übergeben.

30 31 Das Jüdische Museum Wien The Jewish Museum Vienna

Im November 2013 feierte das Jüdische The Jewish Museum Vienna celebrated its Museum Wien sein 25-jähriges Jubi- twenty-fifth anniversary in November läum. Seit seiner Eröffnung im Palais 2013. Since it opened in Palais Eskeles in Eskeles in der Wiener Innenstadt zählt the city center, it has developed into one das Haus in der Dorotheergasse zu den of the most important Jewish museums wichtigsten jüdischen Museen Europas. in Europe and one of the most innovative In Wien gehört es heute zu den innova- cultural establishments in Vienna today. It tivsten Kultureinrichtungen. Es ist eine is an essential and prominent communi- essenzielle, vielgehörte Stimme hin- cator of the past and present-day history sichtlich der Geschichte und der Gegen- of the city. wart der Stadt. Under the direction of Danielle Spera, Unter der Direktion von Danielle the museum was completely redesigned Spera wurde das Haus 2011 komplett re- in 2011. It reopened in 2013 with its new noviert und neu positioniert. 2013 eröff- permanent exhibition Our City! Vienna nete das Museum seine permanente Aus- Then to Now, which relates the 800-year stellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien history of Jewish Vienna. The exhibition bis heute“, die über mehr als 800 Jahre starts on the ground floor with the years Wiener jüdische Geschichte erzählt. Die from 1945 to the present day. It tells of the Ausstellung beginnt im Erdgeschoß mit progress of the almost completely de- den Jahren nach 1945 und führt bis in die stroyed Jewish community over the Wiener jüdische Gegenwart. Sie berichtet decades, in spite of resistance from Aus- von der fast gänzlich vernichteten jüdi- trian post-war politicians, to become a schen Gemeinde, die sich gegen den Wi- small but diverse and vital community. derstand der österreichischen Nach- The media station TIME.PLACE.WORD of-

kriegspolitik im Laufe der Jahrzehnte zu fers visitors a map with the addresses of Pichler Klaus ©

32 einer kleinen, aber vielschichtigen und le- Jewish institutions in present-day Vienna Jahrhundertwende. Die Ausstellung bendigen Gemeinde entwickelte. Die Me- together with background information. endet mit der Schoa und führt damit wie- dieninstallation „ZEIT.ORT.WORT“ bietet After this look at the present, the exhibi- der dorthin – einem gebrochen Kreis ähn- den BesucherInnen einen Stadtplan mit tion continues on the second floor with lich –, wo sie begonnen hat: ins Jahr Adressen jüdischer Institutionen und ver- the history of the three Jewish communi- 1945. Die Rauminstallation „The Shabbat schiedener Einrichtungen des heutigen ties in Vienna before 1938. It focuses on Room“ der israelischen Künstlerin Maya jüdischen Wiener Lebens samt Hinter- the court Jews, the Enlightenment, Zack erinnert an das ebenfalls in den grundinformationen. Nach dem Blick in founding of the third-largest European Jahren der Schoa zerstörte erste Jüdi- die Gegenwart eröffnet sich im 2. Stock community in the nineteenth century, and sche Museum in Wien. Das Schaudepot ein Blick in die Geschichte der drei jüdi- the 1900s. The exhibition ends with the des Museums stellt die Sammlungen vor schen Gemeinden, die hier vor 1938 ent- Shoah, leading back, like a broken circle, und verortet ihre historische und topo- stehen konnten. Schwerpunkte bilden die to where it started: the year 1945. The graphische Herkunft. Eine 3D-Animation Hofjuden, die Aufklärung, die Gründung Shabbat Room installation by the Israeli im Schaudepot macht die 1938 zer - der drittgrößten europäischen jüdischen artist Maya Zack recalls the first Jewish störten Synagogen Wiens virtuell zu- Gemeinde im 19. Jahrhundert und die museum, which was also destroyed dur- gänglich. Ein Multi-Media-Guide versorgt © www.wulz.cc © © Klaus Pichler Klaus © Schaudepot im Museum in der Dorotheergasse The Visible Display in the Jewish Museum on Dorotheergasse

ing the Shoah. The Visible Display pres- ents the museum collections and local- izes their historical and topographical ori- gins. A 3D animation shows the destroyed Links: Fassade des synagogues of Vienna. A multimedia guide Museums in der provides visitors with additional informa- Dorotheergasse. Rechts: Vermittlungs - tion. The app Between the Houses con- programm im Atelier. nects Palais Eskeles with the second mu- Left: Museum facade on Dorotheergasse seum site on Judenplatz and offers visi- Right: Educational tors a Jewish tour of the historical heart program in the Museum’s studio of Vienna.

34 35 die BesucherInnen mit zusätzlichen Per- Museum Judenplatz spektiven. Die App „Zwischen den Häu- Museum Judenplatz houses the foun- sern“ verbindet das Palais Eskeles mit dation of the medieval synagogue un - dem zweiten Standort, dem Museum Ju- covered in 1995. A computer-animated denplatz, und bietet den BesucherInnen reconstruction of the synagogue and a vir- „jüdische Pfade“ für den historischen tual tour of the medieval Jewish quarter Kern von Wien an. give visitors a better understanding of life in the Middle Ages. The memorial to vic- Museum Judenplatz tims of the Shoah by Rachel Whiteread on Das Museum Judenplatz zeigt die erst Judenplatz recalls the 65,000 Jews of Vi- 1995 wiederentdeckten Fundamente der enna murdered during . mittelalterlichen Synagoge. Eine compu- Apart from the permanent exhibitions, an teranimierte Rekonstruktion der Syna- array of temporary exhibitions and many goge und ein virtueller Rundgang durch cultural events take place in Palais Eske- die mittelalterliche Judenstadt helfen les and at Museum Judenplatz. den BesucherInnen, sich das Gotteshaus und die Lebenssituation in der mittel-

alterlichen Judenstadt besser vorstellen Feng Jen © zu können. Das Mahnmal für die Opfer der Schoa am Judenplatz von Rachel White- read erinnert an die über 65.000 ermor- Oben: die Ausgrabung der deten Jüdinnen und Juden. Zusätzlich zu mittelalterlichen Syna- goge auf dem Judenplatz den permanenten Ausstellungen gibt es Rechts: die permanente ein umfangreiches Angebot mit mehre- Ausstellung zum jüdi- Jüdisches Museum Wien schen Mittelalter im ren Wechselausstellungen pro Jahr und Museum Judenplatz Jewish Museum Vienna Above: The excavations of zahlreichen Veranstaltungen im Palais Dorotheergasse 11, 1010 Vienna the medieval synagogue Eskeles und im Museum Judenplatz. So–Fr 10–18 Uhr, Sa geschlossen on Judenplatz Sun–Fri 10 am – 6 pm, closed Sat Right: The permanent ex- hibition on Jewish Vienna Museum Judenplatz in the Middle Ages at Judenplatz 8, 1010 Vienna Museum Judenplatz So–Do 10–18 Uhr, Fr 10–14 Uhr (während der Sommerzeit 10–17 Uhr) Sun–Thu 10 am – 6 pm, Fri 10 am – 4 pm (during summertime 5 pm) phone: +43 1 535 04 31 mail: [email protected],

www.jmw.at Feng Jen ©

36 37 Oben: Gruppe vom Sarah und Chaim Neuberger Holocaust Educa- tion Centre aus Toronto vor dem Mahnmal am Judenplatz Unten: bei einem Workshop im Jüdischen Museum Wien Above right: Group from the Sarah and Chaim Neuberger Holocaust Education Centre in Toronto in front of the memorial on Judenplatz Below right: A workshop at the Jewish Museum Vienna

Jewish Welcome Service Vienna Jewish Welcome Service Vienna

Der Jewish Welcome Service Vienna The Jewish Welcome Service Vienna wurde 1980 auf Initiative des damaligen was founded in 1980 on the initiative of

Bürgermeisters Leopold Gratz und des mayor Leopold Gratz and city councilor Rajzman Michael © Stadtrats Heinz Nittel gemeinsam mit Heinz Nittel, together with Leon Zelman, Leon Zelman, selbst Schoa-Überleben- himself a Shoah survivor. President of the der, gegründet. Präsident der Organisa- organization is the mayor of Vienna. The tion ist der Bürgermeister der Stadt Jewish Welcome Service fulfills an impor- Wien. Der Jewish Welcome Service er- tant communication and mediation func- füllt eine wichtige Kommunikations- tion between Vienna and the expelled Jew- und Vermittlungsfunktion zwischen ish citizens and their descendants. Together Wien und den vertriebenen jüdischen with the city of Vienna as the main sup- Bürgerinnen und Bürgern sowie deren porter and partner, it initiates and performs Nachkommen. Er hat hier gemeinsam bridge-building and development work. mit der Stadt Wien als wichtigster För- derin und Partnerin vielfach Aufbau - Origins arbeit geleistet. The organization was formed to docu- ment the presence of a vital Jewish com- Der Ausgangspunkt munity after the Shoah. The starting situ- Ziel war es, die Präsenz einer lebendi- ation was not good: more than 120,000 gen jüdischen Gemeinde nach der Schoa Jews had been expelled from Vienna and zu dokumentieren. Die Ausgangslage war over 65,000 murdered in concentration denkbar schlecht: Mehr als 120.000 Wie- camps. Very few of the surviving Viennese ner Jüdinnen und Juden waren vertrieben, Jews could or wanted to return, and Aus-

mehr als 65.000 in Konzentrationslagern trian officialdom never invited them back. Rajzman Michael ©

38 ermordet. Sehr wenige der überlebenden In the 1980s the Jewish Welcome Service Einladungen und Besuchsprogramme für Dialog and encounter Wiener Jüdinnen und Juden konnten began to invite small groups of expelled Nachkommen sowie an Wien und Öster- The focus is on showing Vienna as a oder wollten sich zu einer Rückkehr ent- Jews to visit Vienna. Since 1989, thou- reich interessierte Jüdinnen und Juden modern, cosmopolitan European city and schließen, auch weil das offizielle Öster- sands of citizens who were expelled in weltweit. Die Unterstützung von Gedenk- introducing visitors to the diversity of the reich sie niemals darum gebeten hatte. In 1938 have revisited the city of their birth. und Erinnerungsinitiativen sowie Koope- Jewish community. There is also the aim den 80er Jahren begann der Jewish Wel- rationen mit Schulen und anderen Bil- of strengthening the link between come Service, zunächst kleinere Gruppen Bridges for the future dungseinrichtungen sind ebenso ein younger generations, notably through the von vertriebenen Jüdinnen und Juden zu The idea behind the Jewish Welcome wichtiger Bestandteil der Arbeit des Je- involvement of young volunteers working einem Wien-Besuch einzuladen. So be- Service, in keeping with the cosmopolitan wish Welcome Service. with the Jewish Welcome Service as an al- suchten seit 1989 im Rahmen des Pro- tradition of Vienna and Judaism, is to In den letzten Jahren hat sich die Zu- ternative to compulsory military service. gramms „Welcome to Vienna“ tausende build bridges for the future through infor- sammenarbeit, insbesondere mit den An- 1938 vertriebene jüdische Bürgerinnen mation about the past and present, dis- gehörigen der nachfolgenden Generatio- Service and information und Bürger ihre Geburtsstadt Wien. mantling prejudices in this way and help- nen der Schoa-Überlebenden, durch ge- The Jewish Welcome Service is the ing to establish a better understanding be- meinsame Projekte wie die Organisation link between the city of Vienna, Wien Brücken für die Zukunft tween Jews and non-Jews. von Besuchs- und Studienreisen ver- Tourismus, the Jewish Museum Vienna, Die Idee hinter dem Jewish Welcome stärkt. the IKG, and ESRA, the Psychosocial Service: Im Sinne der weltoffenen Tradi- Tasks of the Jewish Welcome Service tion Wiens und des Judentums sollen The main task of the Jewish Welcome durch Information über Geschichte und Service is to look after Jewish visitors. This Vertriebene Wienerinnen und Wiener mit ihren Familien im Wiener Rathaus Expelled former citizens of Vienna with their descendants at Vienna city hall Gegenwart Brücken für die Zukunft ge- is done by way of a variety of projects and ac- baut werden, um so Vorurteile zu be- tivities and through the invitation program kämpfen und zu einem besseren Ver- for expelled Jewish citizens (groups and in- ständnis zwischen Jüdinnen/Juden und dividuals). The Jewish Welcome Servicealso Nichtjüdinnen/Nichtjuden beizutragen. deals with invitations and visits for descen- dants and for Jews from all over the world Aufgaben des Jewish Welcome Service who are interested in Vienna and Austria. Hauptaufgabe des Jewish Welcome Support for memorial and remembrance ini- Service ist die Betreuung jüdischer Besu- tiatives and cooperation with schools and cherinnen und Besucher. Dies geschieht other educational establishments are fur- durch eine Vielfalt an Projekten und Akti- ther important components of its work. vitäten, wie durch das Einladungspro- In the last few years, cooperation in gramm für vertriebene jüdische Bürge- particular with the descendants of Shoah rinnen und Bürger (Gruppen- und Einzel- survivors has been intensified through besuche). Weiters legt der Jewish Wel- joint projects and the organization of visits

come Service seinen Schwerpunkt auf and study trips. Schaub-Walzer W. PID ©

40 41 Dialog und Begegnung Die jüdische Gemeinde Wiens Im Mittelpunkt steht dabei, Wien als moderne, weltoffene europäische Metro- The Jewish community of Vienna pole kennenzulernen, ebenso wie seine vielfach engagierte jüdische Gemeinde. In der Weltstadt Wien zeigt sich heute ein The Jewish community in Vienna (IKG), re- Darüber hinaus soll die Verbindung zwi- lebendiges Bild der vor Jahrzehnten wie- vived decades ago, is today a flourishing schen den jüngeren Generationen, auch dererstandenen und heute blühenden Is- institution in cosmopolitan Vienna. Its durch die Einbindung der Gedenkdiene- raelitischen Kultusgemeinde (IKG). Lag in focus in the first decades after 1945 was rInnen, gestärkt werden. den ersten Jahrzehnten nach 1945 der on the initially unsuccessful struggle to

© PID W. Schaub-Walzer W. PID © Schwerpunkt der Tätigkeit der Kultusge- reach a satisfactory agreement on resti- Service und Information Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny begrüßt Gäste meinde beim vorerst erfolglosen Kampf tution. The few returnees or immigrants Der Jewish Welcome Service ist Bin- des Jewish Welcome Service um zufriedenstellende Vereinbarungen quite literally had their suitcases packed, City Councilor for Cultural Affairs Andreas Mailath-Pokorny deglied zwischen der Stadt Wien, dem meets visitors from the Jewish Welcome Service hinsichtlich Restitution und saßen die ready to leave again if necessary. It was WienTourismus, dem Jüdischen Museum wenigen Zurückgekehrten oder Zuge- left to the next generation to create an in- Wien, der Israelitischen Kultusgemeinde Center for Victims of Nazism. As a service wanderten quasi „auf den Koffern“, so frastructure and community center, und dem Psychosozialen Zentrum für NS- and information center it helps visitors to blieb es der folgenden Generation über- schools for different requirements (in- Verfolgte ESRA. Als Service- und Infor- overcome their initial trepidations and to lassen, durch eine Vielzahl von Initiativen cluding ZPC and JBBZ), a home for the mationsstelle möchte der Jewish Wel- prepare for their visit to Vienna, provides come Service vielen Besucherinnen und information about Jewish life in the city, Besuchern die Schwellenangst vor einem and facilitates contacts with authorities Wien-Besuch nehmen. Er hilft bei der and Jewish organizations, and with trac- Vorbereitung eines Wien-Aufenthalts, in- ing personal family histories. formiert über jüdisches Leben in Wien und hilft bei der Kontaktaufnahme zu Be- Jewish life belongs in Vienna hörden und jüdischen Organisationen The diverse activities offered by the sowie bei der Spurensuche nach der Jewish Welcome Service are intended to Familiengeschichte. show the positive changes that have taken place in Vienna and the integration of Jüdisches Leben gehört zu Wien Jewish life in the city. Mit seinen vielfältigen Aktivitäten will der Jewish Welcome Service zeigen, dass sich vieles in Wien zum Positiven Jewish Welcome Service Vienna verändert und dass jüdisches Leben und Judenplatz 8, 1010 Vienna phone: +43 1 535 04 31 500 Wien untrennbar miteinander verbun- mail: offi[email protected]

den sind. www.jewish-welcome.at IKG-Archiv ©

42 eine Infrastruktur mit Gemeindezentrum, elderly, and a psychosocial center (ESRA). Schulen für die unterschiedlichen Be- One of the IKG’s focuses was the campus dürfnisse (u.a. ZPC, JBBZ), einem Alters- in the Prater opened in 2009, consisting of heim und psychosozialen Versorgungs- the ZPC school complex, a kindergarten einrichtungen (ESRA) zu errichten. Einen and high school, as well as the new Mai- Schwerpunkt in der Arbeit der IKG bildet monides Center (home for the elderly) and der 2009 eröffnete Campus im Prater, Hakoah sports ground. Education is sup- bestehend aus ZPC-Schulzentrum mit plemented by other private schools and Kindergarten und Schule, die derzeit in the JBBZ (Jewish Vocational Training der Unterstufe als „Neue Wiener Mittel- Center). schule“ und in der Oberstufe als Real- From its small beginnings the IKG has gymnasium geführt wird sowie dem neu made considerable progress since 1945 to errichteten Maimonides-Zentrum (El- become the symbol of today’s confident ternheim) und dem Sportplatz der Ha- Jewish community. In 1945 the decimated koah. Das Schulwesen wird, ansonsten community had only the City Temple in noch durch andere, von Vereinen betrie- Seitenstettengasse. Former synagogues Kerzenzünden zu Chanukka bene Schulen und das JBBZ (Jüdisches and cemeteries were in ruins or just va- Lighting the candles at Hanukkah Berufsbildungszentrum) ergänzt. cant lots that were returned to the com- © IKG-Archiv © Aus kleinsten Anfängen heraus hat munity only after years of prevarication by die IKG seit 1945 somit einen beachtli- the authorities. With the exception of the chen Aufschwung erfahren und stellt damaged City Temple, there was no trace sich heute als selbstbewusste jüdische left of the lively pre-war Jewish commu- Gemeinde dar. 1945 konnte eine weitge- nity that had been such an important hend zerstörte und vernichtete Ge- component of Viennese and Austrian cul- meinde lediglich den Stadttempel in der tural life. The revival of community life Seitenstettengasse in Betrieb nehmen. proved to be fraught with difficulties. Ehemalige Synagogen und Friedhöfe In spite of its pluralistic structure, the waren nur noch in Ruinen oder als unbe- IKG managed to maintain and consolidate baute Grundstücke vorhanden, auf deren its unity. Today it is one of the few Jewish Zurückstellung die Gemeinde oft jahre- communities in Europe to accommodate lang warten musste. Mit Ausnahme des all religious currents, from strictly ortho- im Innenraum zerstörten Stadttempels dox to non-practicing. Important ele- war kein Zeugnis der vor 1938 so vielfälti- ments in the development of the commu- gen jüdischen Kultur erhalten geblieben, nity were the arrival of displaced persons

© Josef Polleross Josef © die vor dem Krieg einen konstituierenden from Eastern Europe after 1945 who for

Rosch ha-Schana (jüdischer Neujahrstag): das symbolische Wegwerfen von Sünden ins Wasser 45 Rosh Hashanah (Jewish New Year): the ritual of tashlikh - one's sins are symbolically cast into the water Bestandteil der Wiener und österrei- whatever reason decided to stay in Vienna des Präsidenten von Dr. Ariel Muzicant chischen Kultur darstellte. Die Wieder- rather than continue to Palestine or the und wurde im Herbst 2012 in seinem Amt herstellung eines Gemeinwesens war mit USA, the Hungarian refugees in 1956, and bestätigt. Sein oberstes Ziel ist, neben unzähligen Schwierigkeiten verbunden. in the 1970s and 1980s the Jews from the der Erweiterung und Stärkung der inter- Trotz ihrer pluralistischen Struktur former Soviet Union. In the last decades nen Strukturen, die Öffnung der Ge- gelang es der Gemeinde, die Einheit zu membership of the Jewish community meinde nach außen. Ein besonderer bewahren und zu stärken. Heute ist die has remained stable. Schwerpunkt wird in der derzeitigen Le- Israelitische Kultusgemeinde eine der The IKG has a fixed structure. The pres- gislaturperiode auf die Kulturarbeit ge- wenigen jüdischen Gemeinden Europas, ident is elected by the board for a period of legt, da diese der angestrebten Öffnung die als „Einheitsgemeinde“ alle religiö- five years. He represents the IKG, chairs und der inneren Stärkung dient. Durch sen Strömungen von streng-orthodox bis meetings of the board and monitors the zahlreiche öffentliche Kulturveranstal-

nichtpraktizierend umfasst. Wesentlich implementation of board and committee tungen, wie den Kulturwochen im Früh- IKG-Archiv © für die Entstehung der neuen Gemeinde decisions. In February 2012 Oskar Deutsch sommer, dem Tag der offenen Türen in Chanukka-Feier in der jüdischen Gemeinde nach 1945 war der Zuzug von „Displaced took over from Ariel Muzicant as president der IKG im Herbst oder dem Kulturcafé Hannukkah celebrations in the Jewish community Persons“ aus Osteuropa, die aus indivi- and was confirmed in fall of that year. im Gemeindezentrum sollen interes- duellen Gründen ihre Reise nach Israel Apart from enlarging and strengthening sierte Außenstehende, aber auch die Ge- ing these two tasks. Through the various oder in die USA nicht fortsetzten, weiters the internal structures, he is keen to open meindemitglieder mit der Vielfalt der public cultural events like the Culture 1956 der Zuzug von ungarischen Flücht- the community to the outside. One focus jüdischen Kultur und mit der Kultusge- Weeks in early summer, the IKG Open Day lingen und später in den 1970er und in his period of office will be cultural activ- meinde vertraut gemacht werden. in fall, and the Culture Café in the commu- 1980er Jahren von Jüdinnen und Juden ities precisely as a means of accomplish- Dem Präsidenten stehen für die Durch- nity center, interested outsiders and aus den Ländern der ehemaligen Sowjet- führung der zahlreichen Aufgaben zwei Vi- members of the community can gain an union. In den letzten Jahrzehnten bleibt Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg beim Anbringen zepräsidenten zur Seite. Zur Durchfüh- insight into the diversity of Jewish culture einer Mesusa der Mitgliederstand der Kultusgemeinde Chief Rabbi Paul Chaim Eisenberg affixing a mezuzah rung der Geschäfte der Gemeinde stellt and the IKG itself. stabil. der Kultusvorstand zwei Generalsekretäre The president is assisted by two vice- Die Israelitische Kultusgemeinde ist an. Einer ist für alle die ideelle Zielsetzung presidents. The business affairs are run by eine fest strukturierte Körperschaft. Der der Kultusgemeinde betreffenden Angele- two general secretaries, one responsible Präsident der Gemeinde wird vom Kul- genheiten wie Kultus, Kultur, Öffentlich- for the non-material aims of the IKG, such tusvorstand für eine Legislaturperiode keitsarbeit, Soziales, Bildung sowie Si- as the ritual, culture, public relations, wel- von fünf Jahren gewählt. Er vertritt die cherheit zuständig, der zweite General - fare, education, and security, and the Kultusgemeinde nach außen, leitet die sekretär betreut kaufmännische und or- other for commercial and organizational Sitzungen des Kultusvorstands und hat ganisatorische Belange. aspects. die Ausführung der Beschlüsse des Kul- Weitere Informationen und Kontakt- Further information and contact data tusvorstandes und des Beirates anzuord- daten finden Sie im Serviceteil der Bro- can be found in the service section of the nen und zu überwachen. Im Februar 2012 schüre auf S. 53 bzw. auf der Website der brochure on p. 53 or on the IKG website at

übernahm Oskar Deutsch die Funktion IKG-Archiv © IKG unter www.ikg-wien.at. www.ikg-wien.at.

46 47 Orte der Erinnerung Arnold Schönberg Center Arnold Schönberg Center Seit einigen Jahren gibt es im Palais The Arnold Schönberg Center was in- Places of remembrance Fanto das Arnold Schönberg Center, das augurated a few years ago in Palais Fanto Leben und Werk dieses bedeutenden to document the life and work of this österreichischen Komponisten der Mo- major Austrian composer. Thematic exhi- derne dokumentiert. Auch hier gibt es bitions are regularly organized there. immer wieder Themenausstellungen.

Arnold Schönberg Center Sigmund Freud Museum Wien Sigmund Freud Museum Vienna Schwarzenbergplatz 6/ Das Freud-Museum ist in jenem Haus The Freud Museum is situated in the Eingang/entrance: Zaunergasse 1–3, untergebracht, in dem Freud seine Praxis house where Freud had his practice and 1030 Vienna Mo–Fr 10–17 Uhr / hatte und auch privat wohnte, bis ihn die where he lived until he was forced by the Mon–Fri 10 am – 5 pm Nationalsozialisten 1938 zur Emigration Nazis to emigrate to London in 1938. It phone: +43 1 712 18 88 nach London zwangen. Hier sind all jene contains all the personal mementos he mail: offi[email protected] www.schoenberg.at persönlichen Erinnerungsstücke zu was unable to take with him to London. In sehen, die nicht nach London transferiert his former offices the exhibition shows the wurden. In der ehemaligen Praxis zeigt life and works of the founder of psycho- eine Ausstellung Leben und Werk des Be- analysis. There is also a reference library gründers der Psychoanalyse. Daran ange- and modern event room, in which small

schlossen sind eine Studienbibliothek exhibitions can also be presented. Wien Center, Schönberg Arnold © und ein moderner Veranstaltungssaal, in dem auch kleine Ausstellungen präsen- Dokumentationsarchiv des Documentation Centre of Austrian tiert werden. Österreichischen Widerstands (DÖW) Resistance (DÖW) Das Dokumentationsarchiv des Öster- The Documentation Centre of Austrian Sigmund Freud Museum Wien Sigmund Freud Museum Vienna reichischen Widerstandes dokumentiert Resistance documents the crimes com- Berggasse 19, 1090 Vienna die Verbrechen des Nationalsozialismus mitted during the Nazi era in a permanent Täglich 10–18 Uhr / in einer permanenten Ausstellung und ist exhibition. It is an important documenta- Daily 10 am – 6 pm phone: +43 1 319 15 96 eine wichtige Dokumentationsstelle für tion center on right-wing extremism and mail: offi[email protected] rechtsextreme und rassistische Entwick- racism in Austria. The archive has a data- www.freud-museum.at lungen in Österreich. Das Dokumentati- base containing information on the fate of onsarchiv verfügt unter anderem über over 62,000 Austrian victims of the Shoah. eine Datenbank, die derzeit Informatio- The DÖW is responsible for the Memorial nen zum Schicksal von über 62.000 to Victims of the Gestapo in Vienna (Salz- österreichischen Opfern der Schoa ent- torgasse 6, 1010 Vienna, visit by arrange-

Foto: Florian Lierzer © Sigmund Freud Privatstiftung Freud Sigmund © Lierzer Florian Foto: hält. Das DÖW betreut auch die Gedenk- ment only) and the Memorial to Victims of

48 49 stätte für die Opfer der Gestapo Wien Nazi Medical Crimes at Otto Wagner-Spi- Archivbestände der Israelitischen Kultus- Jewish cemeteries (Salztorgasse 6, 1010 Vienna, Besuch nur tal (Sozialmedizinisches Zentrum Baum- gemeinde beherbergen. The oldest Jewish cemetery in Vienna auf Anfrage) und eine Gedenkstätte für gartner Höhe, Otto-Wagner-Spital, Pavil- is at Seegasse 9 in the 9th district. It has die Opfer der NS-Medizinverbrechen im lon V, Baumgartner Höhe 1, 1140 Vienna). Jüdische Friedhöfe been reconstructed today as a museum. Otto-Wagner-Spital (Sozialmedizinisches Den ältesten jüdischen Friedhof The cemetery was completely restored Zentrum Baumgartner Höhe, Otto-Wag- Wiens findet man in der Seegasse 9 im and refurbished in 2010/11 by Austrian and ner-Spital, Pavillon V, Baumgartner Höhe 9. Bezirk. Er ist heute eine rekonstruierte, international experts. 1, 1140 Wien). museale Einrichtung. Der Friedhof wurde The situation with the second-oldest 2010/11 unter Beiziehung österreichischer Jewish cemetery, Währing cemetery, Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) und internationaler Fachleute komplett which was extensively destroyed by the Altes Rathaus, Wipplingerstraße 6-8, saniert und wissenschaftlich bearbeitet. Nazis, is more difficult. Only a small sec- 1010 Vienna Schwieriger ist die Situation beim tion has survived in very poor condition. In Mo–Do (werktags) 9–17 Uhr Mon–Thu (workdays) 9 am – 5 pm zweitältesten jüdischen Friedhof, dem recent years considerable efforts have phone: +43 1 228 94 69 31 9 Währinger Friedhof, der von den Nazis been made by the city of Vienna and the mail: offi[email protected] weitgehend zerstört wurde. Nur ein klei- IKG to renovate the cemetery. It is not cur- www.doew.at DÖW © Hejduk Pez Foto: ner Teil ist noch erhalten, und das in sehr rently accessible, but special tours are schlechtem Zustand. In den vergangenen regularly arranged by the IKG. Wiener Wiesenthal-Institut für Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust-Studien (VWI) Holocaust Studies (VWI) Grabstein auf dem jüdischen Friedhof in der Seegasse Eine weitere wichtige Institution, die Another important institution conduct- Gravestone in the Jewish cemetery on Seegasse sich wissenschaftlich mit der Schoa aus- ing research on the Shoah is the Vienna einandersetzt, ist das Wiener Wiesenthal- Wiesenthal Institute for Holocaust Studies Institut für Holocaust-Studien (VWI), das (VWI) founded in 2008 after the death of 2008 nach dem Tod Simon Wiesenthals Simon Wiesenthal and presently located gegründet wurde und sich derzeit noch at Desider-Friedmann-Platz 1. Simon am Desider-Friedmann-Platz 1 in 1010 Wiesenthal’s unique archives are stored Wien befindet. Hier werden die weltweit and processed here. On September 8, 2014, einzigartigen Archivbestände von Simon the foundation stone was laid for a new re- Wiesenthal aufbewahrt und wissenschaft- search and communications facility at lich bearbeitet. Am 8. September 2014 Rabensteig 3. This new center for Holo- fand die Grundsteinlegung für die Errich- caust studies will house the IKG archives. tung einer komplett neu gestalteten For- schungs- und Vermittlungseinrichtung im Desider-Friedmann-Platz 1/18, 1010 Vienna phone: +43 1 189 01 51 40 Haus Rabensteig 3 statt. Dieses neue Zen- mail: offi[email protected]

trum für Holocaust-Studien wird auch die www.vwi.ac.at IKG-Archiv ©

50 51 Jahren wurden aber seitens der Stadt The largest Jewish cemetery is on two Adressen / Addresses Steinmetz Jiri Schreiber Wien und der jüdischen Gemeinde ver- plots in the Central Cemetery. Next to Jiri Schreiber, stonemason Zentralfriedhof I. Tor Schreiber Gesellschaft m.b.H. stärkte Anstrengungen zur Renovierung Gate I is the old Jewish cemetery, and at Central Cemetery Gate I Simmeringer Hauptstraße 244, 1110 Vienna unternommen. Derzeit ist der Friedhof Gate IV is the new cemetery and burial Simmeringer Hauptstraße, 1110 Vienna phone: +43 1 767 10 09 mail: [email protected] nicht allgemein zugänglich, von der jüdi- hall. The old section contains the graves Zentralfriedhof IV. Tor schen Gemeinde werden allerdings immer of many prominent Jewish personages in- Simmeringer Hauptstraße 244, 1110 Wien Friedhof in der „Rossau“ Öffnungszeiten: Rossau Cemetery wieder Spezial-Führungen angeboten. cluding Arthur Schnitzler, Friedrich Tor- 1. April–30. September: So, Mo, Mi 7–17 Uhr Seegasse 9 Der größte jüdische Friedhof ist im berg, Carl Goldmark, Salomon Sulzer, and (Einlass bis 16.30 Uhr) Eingang Pensionistenheim, Bereich des Zentralfriedhofs auf zwei also Sigmund Freud’s parents. Do 7–19 Uhr (Einlass bis 18.30 Uhr) Entrance via home for the elderly Fr und Erew Jom Tov: 7–15 Uhr (Einlass bis 1090 Vienna Arealen angesiedelt: Beim ersten Tor be- Those seeking the grave of Theodor 14.30 Uhr) Mo–Fr 8–15 Uhr findet sich der alte Israelitische Friedhof, Herzl will have to go to Döbling Cemetery 1. Oktober–31. März: So–Do 8–16 Uhr (Einlass bis Mon-Fri 8 am – 3 pm 15.30 Uhr) beim vierten Tor der neue mit der Zere- in the 19th district, although there is only Währinger Friedhof Fr 8–14 Uhr (Einlass bis 13.30 Uhr) Währing Cemetery monienhalle. Speziell im alten Teil sind a cenotaph there today, as his remains An Schabbatot und jüdischen Feiertagen ist der Semperstraße 64A/Schrottenberggasse, die Gräber sehr vieler prominenter jüdi- were flown to Israel in 1949. Friedhof geschlossen. 1180 Vienna scher Persönlichkeiten wie Arthur Central Cemetery Gate IV Derzeit aus Sicherheitsgründen leider nicht für Schnitzler, Friedrich Torberg, Carl Gold- 1 April–30 September: Sun, Mon, Wed 7 am – 5 pm die Öffentlichkeit zugänglich (Stand März 2015). (admission until 4.30 pm) Not currently open to the public (March 2015) mark, Salomon Sulzer, aber auch der El- Thu 7 am – 7 pm (admission until 6.30 pm) Friedhof Floridsdorf tern Sigmund Freuds, zu finden. Fri and Erev Yom Tov: 7 am – 3 pm (admission Floridsdorf Cemetery until 2.30 pm) Wer das Grab von Theodor Herzl Ruthnergasse 28, 1210 Vienna 1 October – 31 March: Sun–Thu 8 am – 4 pm (ad- Für BesucherInnen: Anmeldung in der IKG sucht, muss sich auf den Döblinger Fried- mission until 3.30 pm) For visitors: advance registration via the IKG hof im 19. Bezirk begeben. Das Grab ist al- Fri 8 am – 2 pm (admission until 1.30 pm) phone: +43 1 531 04 0 lerdings heute nur noch ein Kenotaph, da The cemetery is closed on Shabbat and Jewish holidays. die Gebeine 1949 nach Israel überführt wurden. phone: +43 1 767 62 52 Weitere Details und Zugangsbedingun- mail: [email protected] gen zu Friedhöfen (österreichweit) sind auf der Website der Israelitischen Kultus- gemeinde Wien (www.ikg-wien.at) zu finden. Further details and admission regulations for Austrian cemeteries can be found on the IKG website (www.ikg-wien.at).

Grabmal im alten jüdischen Teil des Zentralfriedhofs, I. Tor Grave monument in the old Jewish section of the Central

Cemetery, Gate I IKG-Archiv ©

52 53 © BM.I. – Fotoarchiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Stephan Matyus © Dan Fischman © IKG-Archiv

Gedenkstätten „Servitengasse 1938“ Verein/Initiative Lern- und Gedenkort und –initiativen Verein zur Erforschung jüdischer „Niemals Vergessen“ Schloss Hartheim Schicksale am Johann-Böhm-Platz 1, Hartheim Castle Documenta- Memorials and remem- Association researching the 1020 Vienna tion Center & Memorial Site brance initiatives fate of former Jewish residents www.niemalsvergessen.at Schlossstraße 1, © Rosie Potter of Alsergrund 4072 Alkoven „Erinnern für die Zukunft“ Servitengasse 6/14,1090 Vienna Verein/Initiative phone: +43 7274 6536 546 bietet einen allgemeinen www.servitengasse1938.at „IM-MER Initiative Malvine – www.schloss-hartheim.at Überblick über Initiativen der Maly Trostinec erinnern“ Stadt Wien Verein/Initiative Lazarettgasse 30/34, KZ-Gedenkstätte Ebensee General overview of remembrance „Steine der Erinnerung“ 1090 Vienna und Zeitgeschichte Museum initiatives by the City of Vienna Kafkastraße 10/36, 1020 Vienna www.waltraud- Ebensee Memorial & Contem- www.wien.gv.at/kultur-freizeit/ www.steinedererinnerung.net barton.at/immer porary History Museum erinnern.html Kirchengasse 5, Steine der Erinnerung in Liesing „Für das Kind“ – Museum zur 4802 Ebensee Gedenkstätte Karajangasse www.steine23.at Erinnerung an die Kinder- phone: +43 6133 5601 im ehemaligen Gestapolager transporte nach Großbritan- www.memorial-ebensee.at Karajangasse Memorial in the Erinnern für die Zukunft – nien 1938/39 former Gestapo holding camp Neue Wege des Gedenkens an Exhibition commemorating the Stollen der Erinnerung Schulkeller BRG XX die NS-Opfer in Mariahilf "Kindertransport" rescue “Tunnel of Memory” Karajangasse 14, 1200 Vienna Remembering for the Future missions of Jewish children to Ausstellung zur Geschichte des www.borg20.at/index.html/ Remembrance project for the UK in 1938-9 Konzentrations- und Arbeits - index.php/smgedenk victims of the Nazi regime in Radetzkystraße 5/Pfefferhof- lagers Steyr-Münichholz Mariahilf gasse 5, 1030 Vienna Exhibition commemorating „Herklotzgasse21“ www.erinnern-fuer-die-zukunft.at fdk.millisegal.at Steyr-Münichholz concentration und die jüdischen Räume in and forced labor camp einem Wiener Grätzel Verein/Initiative KZ-Gedenkstätte Mauthausen Wehrgrabengasse 7, 4400 Steyr Herklotzgasse 21 and the „Gedenkdienst“ Mauthausen Memorial phone: +43 7252 7735 10 Jewish premises in a Vienna Margaretenstraße 166, Erinnerungsstraße 1, www.museum-steyr.at district 1050 Vienna 4310 Mauthausen Herklotzgasse 21, 1150 Vienna www.gedenkdienst.at phone: +43 7238 2269 Galerie Artforum www.herklotzgasse21.at www.mauthausen-memorial.at Kunst gegen das Vergessen Verein/Initiative “Art against Oblivion” gallery „Österreichischer Auslands- Judenplatz 2, 1010 Vienna dienst“ phone: +43 1 533 16 52 www.auslandsdienst.at www.artforum.judenplatz.at

Ausstellungsgestaltung: Bernhard Denkinger, Foto: Andreas Buchberger

54 55 © IKG-Archiv © Josef Polleross © Josef Polleross © Josef Polleross

Adressen & Kontakte Rabbinate • Circumcision (brit mila) and lung von Urkunden für amtliche Synagogen und Or Chadasch Addresses & contacts Rabbinates naming, bar and bat mitzvah, und private Zwecke (teilweise Bethäuser Bewegung für progressives weddings, divorces, funerals kostenpflichtig), Beantwortung Judentum Synagogues and Israelitische Kultusgemeinde Oberrabbiner Prof. Paul • Advice and decisions on Ha- von Anfragen (in Deutsch und Progressive Jewish community Wien (IKG) Chaim Eisenberg lakhah and ritual questions, Englisch) zu Geburts-, Trau- prayer houses Vienna Seitenstettengasse 4, Gemeinderabbiner Mag. inspectorate for Jewish reli- ungs- und Sterbematriken der Robertgasse 2, 1020 Vienna 1010 Vienna Schlomo Hofmeister gious education IKG Wien (1826 bis 1938) ent- Stadttempel www.orchadasch.at phone: +43 1 531 04-0 mail: [email protected] • Talks, shiurim – contact with sprechend den gesetzlichen Be- City Temple mail: offi[email protected] • Beschneidungen (Brit Mila) rabbinates in other countries stimmungen, Betreuung von Oberrabbiner Paul Chaim Sefardisches Zentrum www.ikg-wien.at und Namensgebungen, Bar (Israel, Europe, USA, Euro- BenutzerInnen während der Eisenberg Sephardic Center und Bat Mizwa, Eheschließun- pean Rabbinate Conference) Öffnungszeiten Chief Rabbi Paul Chaim Eisenberg Bucharische und Georgische gen, Scheidungen, Begräbnisse • Support in personal crisis IKG register of changes in civil Seitenstettengasse 4, 1010 Vienna Synagoge / Bukharian and • Beratungen und Entschei- situations and for prisoners, status, issuance of certificates phone: +43 1 531 04-111 Georgian synagogue dungen in halachischen und mourners and the sick for official and private purposes mail: [email protected] Tempelgasse 7, 1020 Vienna rituellen Fragen, Inspektorat • Contact to media and repre- (fee chargeable in some cases), Morgengebet: Mo–Fr 7 Uhr, bucharische-gemeinde.at für den jüdischen Religions- sentatives of culture and poli- inquiries (in German and Eng- So 8 Uhr, Schabbat 9 Uhr unterricht tics, interconfessional con- lish) on the IKG records of Mincha- und Maariv-Gebet täglich Synagoge Blumauergasse • Vorträge, Schiurim – Kon- tacts births, marriages, and deaths Morning prayers: Mon-Fri 7 am, Blumauergasse Synagogue takte mit den Rabbinaten in (1826–1938) in accordance with Sun 8 am, Shabbat 9 am Blumauergasse 10, 1020 Vienna anderen Ländern (Israel, Mitgliederservice legal requirements, assistance Minchah and Maariv prayers daily Europa, USA, Europäische Member service to users during opening hours. Tempelführungen: Mo–Do 11.30 Rabbinerkonferenz) Beantwortung mündlicher und mail: [email protected] Uhr und 14 Uhr Mikvaot für Frauen • Seelischer Beistand in per- schriftlicher Anfragen, Hilfe- Guided tours: Mon-Thur 11.30 sönlichen Krisensituationen: stellung bei der Lösung ver- Archiv/Archive am and 2 pm Mikvaot for women Betreuung von Häftlingen, schiedener Probleme der Hauptaufgaben sind die Wiener Eruv: eruv.at Agudas Israel Kranken und Trauernden Gemeinde mitglieder Erschließung des gesamten Oberkantor: Mag. Shmuel Barzilai Tempelgasse 3, 1020 Vienna • Kontakte zu Medien und Ver- mail: [email protected] Archivmaterials, die Beant - www.cantor-barzilai.com phone: +43 1 214 92 62 tretern von Kultur und Politik, Handling of oral and written wortung von Anfragen aus dem interkonfessionelle Kontakte inquiries, help in dealing with In- und Ausland sowie die Be- Misrachi problems treuung von BenutzerInnen. Judenplatz 8, 1010 Vienna Machsike Hadass Fleischmarkt 22, 1010 Vienna Chief Rabbi Paul Chaim mail: [email protected] Main tasks are servicing the www.misrachi.at phone: +43 1 512 52 62 Eisenberg archives, answering questions Community Rabbi Schlomo Matrikenamt from Austria and other coun- Hofmeister Registry office tries, and assistance to users. mail: [email protected], Führung der Altmatriken der mail: [email protected] [email protected] IKG Wien hinsichtlich Personen- standsveränderungen, Ausstel-

56 57 © IKG-Archiv © IKG-Archiv © Dan Fischman © JBBZ © Dan Fischman

Soziale Institutionen Ohel Rahel Jüdisches Institut für Er- Jugendorganisationen CLUB CHAI – Der Jugendclub Sportvereine Welfare institutions Jüdischer Wohltätigkeitsverein wachsenenbildung Youth organizations Bet Halevi Sports clubs Jewish welfare society Jewish Institute for Adult Edu- Sefardische Jugendbewegung Psychosoziales Zentrum ESRA Seitenstettengasse 4, 1010 Vienna cation Jugendkommission der IKG Sephardic youth movement www.ohel-rahel.at Praterstern 1, 1020 Vienna Rabbiner-Schneerson-Platz 2, S.C. Hakoah ESRA Psychosocial Center Youth committee of the IKG Karl Haber Sport & Frei - Tempelgasse 5, 1020 Vienna www.vhs.at/spezialisierte- Seitenstettengasse 4, 1200 Vienna einrichtungen/2-juedisches-in- mail: [email protected] zeitzentrum/Sport and phone: +43 1 214 90 14 1010 Vienna Re creation Center www.esra.at stitut-fuer-erwachsenenbil- mail: [email protected] Schule und Bildung dung.html Jugendorganisation K Space Simon-Wiesenthal-Gasse 3 (Eingang/Entrance Wehli- Sanatorium Maimonides- Schools and educational Bnei Akiva Vienna (Chabad House) Lauder Business School A non-profit organization aimed straße 326), 1020 Vienna Zentrum facilities Judenplatz 8, 1010 Vienna www.hakoah.at IKG-Campus Hofzeile 18-20, 1190 Vienna www.bneiakiva.at at strengthening the young Maimonides Center www.lbs.ac.at Jewish community in Vienna. Zwi-Perez-Chajes-Schule S.C. Maccabi Sanatorium Haschomer Hatzair Taborstraße 20A, 1020 IKG-Campus Seitenstettengasse 4, Elternheim, Pflegewohnheim, Jüdisches Berufliches Desider-Friedmann-Platz 1, Vienna Kindergarten, Volksschule, 1010 Vienna Tagesstätte und Krankenan- Bildungszentrum – JBBZ 1010 Vienna www.chabadvienna.com Gymnasium www.maccabi-jugend.at staltsverwaltungsges.m.b.H The Jewish Vocational www.haschomerhatzair.at Kindergarten, elementary Home for the elderly, nursing Training Center Moadon school, high school home, daycare center and hospital Adalbert-Stifter-Straße 18, Hillel Group Club für junge jüdische Simon-Wiesenthal-Gasse 3, Simon-Wiesenthal-Gasse 5, 1200 Vienna für Jugendliche von Erwachsene 1020 Vienna 1020 Vienna www.jbbz.at 9 bis 15 Jahren Club for young Jewish adults www.zpc.at phone: +43 1 725 75 0 Das vorrangige Ziel des Aus- For young people aged 9-15 Währingerstraße 24, 1090 Vienna www.maimonides.at bildungbetriebes JBBZ ist Währingerstraße 24, 1090 Vienna mail: [email protected] Lauder-Chabad-Campus die langfristige Integration mail: [email protected] Kindergarten, Volksschule, AMCHA jüdischer Jugendlicher und Jüdische Österreichische Mittelschule, Oberstufen- Komitee zur Förderung der Erwachsener in den österrei- Jad Bejad – Vereinigung HochschülerInnen Realgymnasium, psycho-sozialen Betreuung von chischen Arbeitsmarkt. Bucharischer Jugend Wiens Austrian Jewish university stu- Pädagogische Akademie, Überlebenden des Holocaust The primary aim of JBBZ is the Vienna Bukharian youth dents' association Kindergarten, elementary Committee for the promotion long-term integration of young association Währingerstraße 24, school, junior and senior high of psychosocial support for and mature persons of Jewish Tempelgasse 7, 1020 Vienna 1090 Vienna school, teacher training academy Holocaust survivors faith into the Austrian job mail: [email protected] www.joeh.eu Rabbiner-Schneerson-Platz 1, Lustkandlgasse 4, 1090 Vienna market. 1020 Vienna mail: [email protected] Jewish Center Vienna www.chabad.at www.amcha.org (international) Währingerstraße 24, 1090 Vienna mail: [email protected]

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Geschäfte und Ferszt Vinothek Koscher Catering Shneor's Koschere Restaurants Restaurants Koschere Weine / Kosher wines Kosher caterer Obere Donaustraße 71, Taborstraße 24,1020 Vienna Restaurant Alef Alef Shops and restaurants 1020 Vienna Telefonische Bestellungen: Seitenstettengasse 2, 1010 Vienna www.ferszt.at +43 650 681 84 43 phone: +43 1 535 25 30 Koschere Produkte © Sonja Bachmayer www.shneors.com Kosher products Fleischerei & Imbiss Bernat Restaurant Bahur Tov Ainhorn Koscher Supermarkt Taborstraße 19, 1020 Vienna Bäckerei Ohel Moshe Butcher’s and snack bar Kosher supermarket www.bahur-tov.com Frühstück möglich Große Stadtgutgasse 7, Herminengasse 11, 1020 Vienna Bakery; breakfast available on 1020 Vienna mail: hato-efi@hotmail.com Restaurant Novellino request phone: +43 1 214 56 21 Zirkusgasse 15, 1020 Vienna Lilienbrunngasse 18, 1020 Vienna MERKUR www.novellino.at phone: +43 1 214 56 17 Fleischerei Yudale Als koscher gekennzeichnete Butcher's Lebensmittel im 2. Obergeschoß Restaurant Simchas Bäckerei Prego Volkertmarkt 61,1020 Vienna Supermarket with kosher de- Taborstraße 47, 1020 Vienna Taborstraße 43, 1020 Vienna phone: +43 1 212 12 19 partment on 2nd floor www.restaurant-simchas.com Frühstück möglich Hoher Markt 12, 1010 Vienna Bakery; breakfast available on Fleischerei Rebenwurzel www.merkurhohermarkt.at Restaurant Yudale request Butcher's Volkertmarkt 30, 1020 Vienna phone: +43 676 84 88 67 20 0 Große Mohrengasse 19, Supermarkt Koscherland www.yudale.at 1020 Vienna Kosher supermarket Café Konditorei Neunteufl Kleine Sperlgasse 7, 1020 Vienna Pizzeria Prego Ungargasse 52, 1030 Vienna Koscher Fleischerei mail: offi[email protected] Taborstraße 43, 1020 Vienna Koscheres nur gegen Vor- Kosher butcher's Phone: + 43 1 216 30 89 bestellung! / Kosher cakes Krummbaumgasse 10, Supermarkt Malkov available if ordered in advance 1020 Vienna Kosher supermarket Bernholtz Gesmbh www.koscher.ihr-konditor.at Tempelgasse 8, 1020 Vienna Catering-Partyservice Koscher Geschäft Padani Lichtenauergasse 6, Hadar Koscher Lebensmittel Kosher grocery Supermarkt Ohel Moshe 1020 Vienna Kosher grocery Taborstraße 48, 1020 Vienna Kosher supermarket phone: +43 676 844 258 888 Krummbaumgasse 12, Hollandstraße 10, 1020 Vienna mail: [email protected] 1020 Vienna phone: +43 1 958 07 74 Café Eskeles Das Café im Jüdischen Museum Dorotheergasse 11, 1010 Vienna www.cafe-eskeles.at © Josef Polleross

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Weitere wichtige Botschaft des Staates Israel Hotels/Apartments Bücher und Medien Organisationen und Hadassah Austria Adressen für Gäste Embassy of the State of Israel Hotels/Apartments Books and media Vereine Hameaustraße 20, 1190 Vienna Anton-Frank-Gasse 20, phone: +43 1 440 55 49 in Wien Clubs, societies and 1180 Vienna Carlton Opera Hotel Vienna Bookshop Singer im mail: [email protected] Other useful addresses www.israelischebotschaft.at Schikanedergasse 4, 1040 Vienna Jüdischen Museum associations for visitors to Vienna www.carlton.at Dorotheergasse 11, 1010 Vienna Keren Hajessod Österreich Botschaft der Vereinigten phone: +43 1 512 45 10 B’nai B’rith – Zwi-Perez- Desider-Friedmann-Platz 1, Staaten Carlton Opera Apartments mail: office@singer- Chajes-Loge 1010 Vienna WienTourismus/Vienna Embassy of the Mühlgasse 11, 1040 Vienna bookshop.com Taubstummengasse 17, phone: +43 1 533 19 55 Tourist Board of America Riemergasse 13, 1010 Vienna 1040 Vienna www.kerenhajessod.at www.wien.info Boltzmanngasse 16, www.carltonsuites.at Ruths Antiquariat phone: +43 1 504 18 52 1090 Vienna www.ruthwinkler.at Keren Kayemeth Leisrael Tourist-Infos german.austria.usembassy.gov Fleming’s Deluxe Hotel Centropa Opernring 4/II/7, 1010 Vienna Tourist information Wien-City Das Jüdische Echo Pfeilgasse 8/15, 1080 Vienna phone: +43 1 513 86 11 Botschaft der Republik Koscheres Frühstück auf Anfrage Europäisches Forum für Kultur www.centropa.org mail: [email protected] Tourist-Info Wien/Vienna Frankreich Kosher breakfast on request und Politik Albertinaplatz/Maysedergasse Embassy of the Republic of Josefstädterstraße 10–12, www.juedischesecho.at Gesellschaft der Freunde der State of Israel Bonds 1010 Vienna 1080 Vienna Universität in Österreich Wollzeile 12/1/3/19, Täglich 9–19 Uhr/Daily 9 am–7pm Technikerstraße 2, 1040 Vienna www.flemings-hotels.com Die Gemeinde Insider Society of Friends of Tel Aviv Uni- 1010 Vienna www.ambafrance-at.org Offizielles Organ der IKG versity in Austria phone: +43 1 513 77 55 Tourist-Info Wien/Vienna Hotel Stefanie www.ikg-wien.at Boltzmanngasse 5, 1090 Vienna www.israelbonds.at Airport Botschaft Großbritannien Koscheres Frühstück auf Anfrage phone +43 1 427 75 11 08 in der Ankunftshalle Embassy of the United King- Kosher breakfast on request WINA english.tau.ac.il Verein der bucharischen Täglich 7–22 Uhr/Daily 7 am–10 pm dom of Great Britain and Nort- Taborstraße 12, 1020 Vienna Das jüdische Stadtmagazin Juden Österreichs hern Ireland www.schick-hotels.com www.wina-magazin.at Österreichische Gesellschaft Association of Bukharian Jews Tourist-Info Hauptbahnhof/ Jauresgasse 12, 1030 Vienna der Freunde der hebräischen in Austria Vienna Main Station www.botschaft-wien.com/ Mercure Hotels NU Universität in Jerusalem Tempelgasse 7, 1020 Vienna im InfoPoint der ÖBB britische.html www.mercure.com/de/oesterreich/ www.nunu.at Austrian Society of Friends of www.bucharische-gemeinde.at Täglich 9–17 Uhr/Daily 9 am–5 pm index.shtml the Hebrew University of Jeru- Österreichisch-Israelische Illustrierte Neue Welt salem Verein der georgisch-sefardi- Wien Hotels & Info Gesellschaft Pension Liechtenstein, www.neuewelt.at Tallesbrunngasse 4/1, 1190 Vienna schen Juden in Österreich phone: +43 1 245 55 Austrian-Israeli Society Apartments phone: +43 1 795 30 33 Association of Georgian Mo–Sa 9–19 Uhr/ Mon–Sat Lange Gasse 64, 1080 Vienna Große Schiffgasse 19, 1020 Vienna DAVID mail: peter.landesmann@ Sephardic Jews in Austria 9 am–7 pm www.oeig.at www.li19.at www.david.juden.at univie.ac.at Tempelgasse 7, 1020 Vienna mail: [email protected] Sky Apartments Taborstraße 52, 1020 Vienna www.skyapartments.at

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Wiener Verein der russischen Jüdisches Leben in Salzburg Juden Österreich Israelitische Kultusgemeinde Salzburg Viennese Association of Jewish life in Austria Russian Jews Jewish religious community Haidgasse 1, 1020 Vienna of Salzburg Jüdische Gemeinde Baden Lasserstraße 8, 5020 Salzburg bei Wien Österreichische Freunde von www.ikg-salzburg.at Jewish community of Baden Yad Vashem bei Wien Austrian Friends of Yad Vashem Steiermark Grabengasse 14, 2500 Baden Blütenstraße 18/B2, 4040 Linz Israelitischer Kultusverein www.juedischegemeinde.at www.yad-vashem.net Graz (Steiermark, Kärnten, Südburgenland) St.Pölten/Niederösterreich WIZO Österreich – Internatio- Jewish religious community Institut für jüdische Ge- nale zionistische Frauen - of Graz (Styria, Carinthia, schichte Österreichs organisation/Women's Inter- Southern Burgenland) St. Poelten/Lower Austria national Zionist Organization David Herzogplatz 1, Institute for the Desider-Friedmann-Platz 1, 8020 Graz of Austria 1010 Vienna www.ikv-graz.at Dr. Karl-Renner-Promenade 22, www.wizo.at 3100 St. Pölten Innsbruck/Tirol www.injoest.ac.at Zionistische Föderation in Israelitische Kultusgemeinde G’scheiter lernt weiter. Österreich (ZFÖ) für Tirol und Vorarlberg Eisenstadt/Burgenland Zionist Federation of Austria Jewish religious community of Österreichisches Jüdisches In Wien ist „Lebenslanges Lernen“ Programm. Desider-Friedmann-Platz 1, Tyrol and Vorarlberg Museum 1010 Vienna Sillgasse 15, 6020 Innsbruck Austrian Jewish Museum www.ichbinzionist.at www.ikg-innsbruck.at Unterbergstraße 6, 7000 Eisenstadt Hohenems/Vorarlberg www.ojm.at Jüdisches Museum Hohenems Jewish Museum Hohenems Linz/Oberösterreich: Villa Heimann-Rosenthal Das Programm ist bunt, der Einstieg leicht: Seminare, Synagoge und Kultus gemeinde Schweizerstraße 5, Kurse, Lehrgänge, Büchereien und vieles mehr laden in Wien Linz/Upper Austria 6845 Hohenems dazu ein, etwas dazuzulernen. Auf www.bildung.wien.at Synagogue and Jewish www.jm-hohenems.at finden Sie den Überblick über Schulen und KursanbieterIn- religious community nen. Wussten Sie, dass die Stadt Wien viele Weiterbildungen Bethlehemstraße 26, 4020 Linz fördert? Lesen Sie nach. Es zahlt sich aus. Phone: +43 732 779805 Haben Sie Fragen zu diesem Thema? www.wienwillswissen.at

64 Wien. Die Stadt fürs Leben.

10:04 In diesem Moment entdeckt jemand das jüdische Wien. Wann entdecken Sie es? At this very moment some- one is discovering Jewish Vienna. When will you?

WIEN-HOTELS & INFO [email protected] TEL. +43 (0) 1 24 555 WWW.VIENNA.INFO

© Josef Polleross Josef © Synagoge Jewish Museum Vienna, Dorotheergasse 11, 1010 Vienna Sunday to Friday 10 a.m. – 6 p.m., closed on Saturday Museum Judenplatz, Judenplatz 8, 1010 Vienna Sunday to Thursday 10 a.m. – 6 p.m., Friday 10 a.m. – 2 p.m., closed on Saturday www.jmw.at © Klaus Pichler Klaus ©