Braunschw. naturkdl. Sehr. 4 Heft 3 533-551 Braunschweig, Oktober 1994

Wärmeliebende Zikaden (Homoptera, Auchenorrhyncha) im südlichen Niedersachsen

Thermophilous leafhopper species (Homoptera, Auchernorrhyncha) in southern

Von

HERBERT NICKEL

Summary

Records of 66 1eafhopper species in southern Lower Saxony are given, including data on their hast plants and habitats. 53 species do not at all occur north oftheGerman "Mittelgebirge" or are very scarce there. The remaining 13 species occur only locally in Middle Europe; their exact distribution borders are not yet known. The causes for the abrupt drop of species numbers towards the north are discussed. One reason is prob­ ably the Iack of certain basiphilic hast plants on the acidic soils of the North-western German plain, an­ other the decrease of temperature, especially during summer .

1. Einleitung

Wegen ihrer geringen Körpergröße und der damit verbundenen Bestimmungs­ schwierigkeiten gehören die Zikaden zu den von Faunisten und Ökologen eher ver­ nachlässigten Insektentaxa. Neuerdings ist allerdings ein wachsendes Interesse fest­ zustellen, zum einen, weil sich diese Gruppe in hohem Maße für ökologische Frage­ stellungen eignet, z.B. im Hinblick auf Biodiversität, zum anderen, weil sie hervor­ ragend zur Charakterisierung und Bewertung von Schutzgebieten und sogenannten Eingriffsflächen herangezogen werden kann (HILDEBRANDT 1990). Nahezu alle ter­ restrischen Lebensräume werden in z.T. hoher Artendichte besiedelt; in Mitteleura­ pa leben insgesamt über 800 Arten (NAST 1972 und 1987, REMANE & WACHMANN 1993). Fast alle sind phytophag, die meisten sind mehr oder weniger eng mit be­ stimmten Nähr- und Eiablagepflanzen assoziert oder an ein bestimmtes Mikroklima gebunden. In Niedersachsen ist die Zikadenfauna bislang nur sehr ungenügend erforscht. WAGNER (1935) hat die damals vorliegenden Daten zusammengetragen, ohne aller­ dings die Wärmegebiete im Süden des Landes zu berücksichtigen. Am gründlichsten sind wohl das Weser-Ems-Gebiet (MARCHAND 1953, REMANE 1958, NIEDRING­ HAUS & ÜLTHOFF 1993) und die Ostfriesischen Inseln (NIEDRINGHAUS 1991) bear­ beitet. Aus der Lüneburger Heide und dem Wendland liegen seit WAGNER (1935) keine Meldungen vor, der Westharz und das Bergland im südlichen Niedersachsen sind nahezu "weiße Flecken". Für das hier behandelte Gebiet liegt lediglich eine mehr produktionsbiologisch orientierte Studie aus dem Solling von HAAS (1975) vor, und STEIN & BOGON (1990) haben die Fundorte der Bergzikade (Cicadetta montana) im Grenzbereich Niedersachsen-Thüringen-Hessen zusammengefaßt. Die vorliegende Arbeit enthält Fundortangaben von Zikadenarten, deren (meist nördliche) Verbreitungsgrenzen im Bereich des Nordrandes der Mittelgebirge liegen. Für die meisten dieser Arten gibt es bisher noch keine Meldungen aus Niedersach­ sen, und auch südlich davon, bis etwa zur Mainlinie hin, besteht häufig eine , ,Aus­ dünnungszone", in der nur thermisch besonders begünstigte Standorte (z.B. auf ba­ sischem Gestein oder innerhalb städtischer Bereiche) besiedelt werden (vgl. REMA­ NE 1987, REMANE & WACHMANN 1993). Ein Teil der hier aufgeführten Arten ist möglicherweise nicht unbedingt als wärmeliebend zu bezeichnen, doch liegen z. T. nur so lückenhafte Verbreitungsangaben aus Mitteleuropa vor, daß jeder weitere Fundort mitteilenswert scheint. Neben dieser primär faunistisch orientierten Frage­ stellung sollen bei einigen Arten auch Angaben zu Nährpflanzenspektrum und Ha­ bitatansprüchen geliefert werden.

Prof. Dr. R. Remane (Marburg) übernahm in kritischen Fällen eine Bestimmung bzw. Nachbestimmung von Tieren und gabwertvolle Hinweise zu Biologie und Verbreitung einiger Arten. M. Bopp, Dipl.-Biol. A. Hildebrandt, Dipl.-Biol. S. Nolte, Dipl.-Biol. M. Sayer, Dr. J. Schauermann und Dr. S. Scheu (alle Göttingen) stellten Tiermaterial aus Restfängen zur Verfügung. Dr. R. Niedringhaus (Oldenburg) und Prof. Dr. M. Schaefer (Göttingen) nahmen eine kritische Durchsicht des Manuskriptes vor. Ihnen allen sei hier herzlich gedankt.

2. Untersuchungsgebiet, Material und Methode

Das ausgewertete Material stammt aus den Landkreisen Göttingen, Osterode, Northeim, Braunschweig und Hildesheim. In den drei ersteren wurden neben den wärmebegünstigten Halbtrockenrasen auf Mu­ schelkalk und Zechsteingips auch städtische Grünanlagen und lichte Wälder untersucht, in den beiden letzteren mehrere Sandtrockenrasen sowie Ruderalflächen. Der größte Teil der Tiere wurde im Rahmen einer umfassenden faunistisch-ökologischen Untersuchung der Zikaden Südniedersachsens in den Jahren 1990 bis 1994 gesammelt. Neben Streifnetzfängen wurde auch intensive Bodensuche betrieben. Weitere Tiere stammen aus Restfängen (v.a. aus Bodenfallen, Bo­ deneklektoren und Handfängen), die im Rahmen anderer Projekte in der Abteilung Ökologie des II. Zoologischen Institutes der Universität Göttingen angefallen waren. Die Bestimmung erfolgte v.a. nach RIBAUT (1936 und 1952) und ÜSSIANNILSSON (1978, 1981 und 1983). Da diese beiden Werke das mitteleuropäische Artenspektrum nicht vollständig abdecken, wurden in man­ chen Fällen weitere Arbeiten herangezogen, und zwar von GILLHAM (1991), GIUSTINA (1989), LE QuESNE & PAYNE (1981), REMANE (1960), REMANE & WACHMANN (1993) und WAGNER (1939). Nomenklatur und Reihenfolge nach NAST (1987); die Angaben zur Gesamtverbreitung wurden den Arbeiten von NAST (1972 und 1987) und SCHIEMENZ (1987, 1988 und 1990) entnommen. Für Arten mit fettgedrucktem Na­ men liegen in der Literatur noch keine Meldungen aus Niedersachsen vor. 3. Ergebnisse

Cixiidae SPINOLA, 1839

Cixius dubius WAGNER, 1939 In geringer Zahl zwischen 11.05. und 08.07. in Bodeneklektoren im Kalkbuchen­ waldbei Göttingen. Bisher von Italien und dem ehemaligen Jugoslawien nordwärts bis Belgien bekannt; aus Deutschland nur wenige Angaben, v.a. aus den Wärmege• bieten in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Franken (SCHIEMENZ 1987, WAGNER 1951).

Delphacidae LEACH, 1815 - Spornzikaden

Kelisia guttulijera (KIRSCHBAUM, 1868) Zwischen 03.08. und am 11.10. auf Waldwegen bei Göttingen und Löwenhagen (an Carex silvatica und C. remota) und in einer Kiesgrube bei Braunschweig; (verfloge­ ne?) Einzeltiere auch auf einer Kohldistelwiese bei Landolfshausen und in Göttingen auf dem Gartenrasen des Verfassers. Die Art ist von Griechenland über Mitteleura­ pa bis England und Litauen verbreitet. Aus Nordwestdeutschland liegt bisher nur ein Fund von WAGNER (1935), als Kelisia jallax RIB., bei Wirrsen a.d. Luhe vor.

Kelisia haupti WAGNER, 1939 Am 05.09.1992 am Sachsenstein bei die bei weitem dominierende Art auf einem Gipsfelsen mit lichtem Kiefernwald. Reicht von Griechenland und Spa­ nien bis nach Mitteleuropa hinein und ist in Deutschland nur von wenigen Xero­ therm-Standorten im Saale-Unstrut-Gebiet (SCHIEMENZ 1987) und in Mainfranken bekannt (WAGNER 1951). Lebt offenbar monophag an Carex humilis.

Kelisia irregulata HAUPT, 1935 An 6 Stellen in den Kreisen Göttingen und Osterode, auf Fiederzwenkenrasen und Blaugrashalden, höchtgelegener Fundorte auf 500 m NN. Adulte Tiere wurden zwi­ schen 08.08. und 06.10. gefunden. Die Art ist sonst nur aus Frankreich, Österreich und der Slowakei bekannt; in Deutschland liegen die nördlichsten Fundorte im süd• lichen und mittleren Teil Thüringens (SCHIEMENZ 1987). Lebt nach REMANE (mdl.) v.a. an Carex flacca.

Anake/isia fasciata (KIRSCHBAUM, 1868) Kleine Populationen in Großseggenrieden bei Denkershausen und Stockhausen, wahrscheinlich an Carex acutiformis; erwachsene Tiere zwischen 30.07 . und 15.10. Europäisch verbreitete Art; kommt vom Balkan und der Ukraine bis nach Frank­ reich und England vor, vereinzelt auch in Dänemark und Südschweden. Aus Nord­ deutschland liegt bisher nur ein Fund von KUNTZE (1937) aus der Rostocker Heide vor. Ankelisia perspicillata (BOHEMAN, 1845) Vereinzelt zwischen 08.08. und 12.09. auf Kalktrockenrasen im Kreis Göttingen: Erbsen, Groß Lengden, Groß Schneen und Bremke. Das Areal reicht von Sibirien bis nach Westeuropa; für Nordwestdeutschland existiert nur eine Meldung von WAGNER (1935) für Schleswig-Holstein.

Stenocranus longipennis (CURTIS, 1837) Eine größere Population am 04.09.1993 bei Denkershausen in Horsten von Carex panicu/ata. Art mit atlantisch-westeuropäischer Verbreitung; bisher aus Großbri• tannien, Irland, Frankreich, den Niederlanden und Nordwest-Spanien bekannt (GI­ USTINA & REMANE 1991, BIEMAN 1993, REMANE & FRÖHLICH 1994); in Deutsch­ land bisher nur zwei Fundorte: Harnburg (WAGNER 1947) und Stolzenau a.d. We­ ser (MARCHAND 1952).

Eurysa lineata (PERRIS, 1857) Zwischen 14.06. und 27.07. in lichten Wäldern mit Grasunterwuchs gefunden: Ap­ penrode, wohl an Poa nemoralis und/oder Dactylis polygama, bei Elkershausen an Melica unif/ora, bei Gimte an Avene/la flexuosa, und bei Hildesheim, wohl an Agropyron repens. Die Art ist eurasiatisch verbreitet und lebt nach REMANE (1987) , ,an Gramineen halbschattiger, wärmebegünstigter Standorte''. Aus Norddeutsch­ land ist sie bisher nur von zwei Fundorten bei Neubrandenburg bekannt (KUNTZE 1937, SCHIEMENZ 1987).

Eurybregma nigrolineata SCOTT, 1875 Kleine Populationen an 9 Stellen in den Kreisen Göttingen und Braunschweig, auf frischen, v.a. aber mäßig trockenen, hochgrasigen Ruderalflächen und Straßenbö• schungen; höchstgelegene Fundorte auf ca. 500 m NN. Adulte zwischen 11.05. und 03.07., am 20.09. und 08.02. auch Larven. Das Verbreitungsgebiet der Art reicht von der Mongolei bis nach Spanien, Frankreich und England. In Deutschland über• schreitet sie offenbar nicht den Nordrand der Mittelgebirge (s. auch REMANE & FRÖHLICH 1994, SCHIEMENZ 1987).

Chloriona dorsata EowARDS, 1898 Am 30.06.1991 bei Leubach am Werra-Ufer und am 16.07.1991 bei Seeburg an ei­ nem Graben, beide Male an Phragmites communis. Die Art ist offenbar westeuro­ päisch verbreitet (ostwärts bis Polen, Lettland und Litauen). Funde aus Deutschland wurden erst jüngst von REMANE & FRÖHLICH (1994) publiziert; demnach lebt sie bei uns sehr lokal an Salzstandorten (insgesamt 7 Fundorte in Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein).

Chloriona vasconica RmAUT, 1934 Zwischen 30.05. und 09.07. am Werra-Ufer bei Leubach und bei Thiershausen, Lan­ dolfshausen und in Naßwiesen mit Schilf. Europäisch verbreitete Art

536 (nordwärts bis England und Schweden), die in Deutschland aber nur sehr lokal vor­ kommt. Aus Nordwestdeutschland nennt WAGNER (1935) zwei Fundorte in Schles­ wig-Holstein.

Mirabella albifrons (FIEBER, 1879) Am 16.08.1992 ein kurzflügeliges 9 in einem Calamagrostis-epigeios-aestand an ei­ nem Bahndamm bei Braunschweig. Von Kasachstan bis nach Frankreich und den Niederlanden verbreitet; im Norden Deutschlands bisher nur vereinzelte Funde bei Greifswald und Neubrandenburg (SCHIEMENZ 1987), nicht jedoch in Niedersach­ sen.

Chlorionidea flava (Löw, 1885) Dominierend auf steilen und südexponierten Kalk- und Gipshängen mit lockerem Baumbestand in Horsten von Sesleria varia (Plesse bei , Ratsburg bei Rey­ ershausen und Sachsenstein bei Bad Sachsa). Adulte wurden vom 30.05. bis 09.07., Larven (Stadium II und 111) am 13.09. gefunden, demnach hier eine Generation und Überwinterung im Larvalstadium. Das Verbreitungsgebiet reicht von der Balkan­ halbinsel bis nach Mitteleuropa; in Deutschland ist die Art bisher nur aus den Wär• megebieten Thüringens (SCHIEMENZ 1987), der südlichen Rhön und dem bayeri­ schen Voralpenland bekannt (REMANE & FRöHLICH 1994).

Ribautodelphax pungens (RmAUT, 1953) Zwischen 19.04. und 08.08. an 8 Stellen in den Kreisen Göttingen und Osterode, auf Gips- und Kalkmagerrasen. Lebt nach BIEMAN (1987) bei uns monophag an Bra­ chypodium pinnatum und bewohnt Süd- und Mitteleuropa, nordwärts vereinzelt bis England und Gotland, nicht jedoch in der Nordwestdeutschen Tiefebene.

Tettigometridae GERMAR, 1821 - Käferzikaden

Tettigometra impressopunctata DUFOUR, 1846 Am 12.04.1992 1 9 bei Auschnippe auf einem beweideten, steinigen Kalktrockenra­ sen (det. R. REMANE). Mediterran verbreitete Art, die nordwärts bis England und Mittelrußland vorkommt; in Deutschland liegen die nördlichsten Fundorte bei Mag­ deburg und Sondershausen (SCHIEMENZ 1987).

Cicadidae LEACH, 1815 - Singzikaden

Cicadetta montana (SCOPOLI, 1772) - Bergzikade STEIN & BOGON (1990) haben sich näher mit der Verbreitung der Bergzikade in Nordhessen und den angrenzenden Gebieten befaßt. Sie nennen insgesamt 30 Vor­ kommen auf warmen Kalktrockenrasen mit Bäumen und Gebüsch, denen hier noch 6 weitere hinzugefügt werden können: Billingshäuser Schlucht bei Göttingen (19.06.1991 1 Exuvie, S. BüCHNER mdl.), Bratental bei Roringen (1986 Exuvien), Hackelberg bei Hedemünden (30.06.1991 Gesang), Lengdener Burg bei Kl. Lengden (10.07.1991 Gesang), Ratsburg bei Reyershausen (09.07.1991 Gesang) und Wester­ berg bei Kl. Lengden (1986 Gesang). Alle Standorte sind mehr oder weniger locker mit Sträuchern und Bäumen bestandene, sonnige Kalkhänge. Die Art ist im Süden der Paläarktis weit verbreitet, in Mitteleuropa aber selten und auf Wärmestandorte beschränkt.

Cercopidae LEACH, 1815 - Schaumzikaden

Neophilaenus albipennis (F ABRICIUS, 1798) Zwischen 03 .07. und 03.09. bei Groß Schneen auf einem warmen Kalkhang. Die Fundorte liegen an der Nordwestgrenze des Areals, das von Sibirien bis nach MitteJ­ europa reicht. Lebt an Brachypodium pinnatum (REMANE & WACHMANN 1993).

Cicadellidae LATREILLE, 1825 - Zwergzikaden

Macropsis glandacea (FIEBER, 1868) Am 17.07.1993 1 ct in Göttingen und am 05 .07.1994 2 9 9 bei Salzderhelden ge­ streift, beide Male von Ulmus minor. Europäisch verbreitet, offenbar mit Nord­ grenze im Bereich der deutschen Mittelgebirge. Aus Deutschland liegen bislang nur wenige Meldungen vor. Zudem ist die Art durch das Ulmensterben akut bedroht (REMANE mdl.).

Hephathus nanus (HERRICH-SCHÄFFER, 1835) Am 30.07.1991 5 ct ct, 1 9 bei Harste, auf einem stark beweideten Kalkmagerra­ sen. Die Art ist ausgesprochen xerothermophil und selten; ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Mittelmeergebiet und Westeuropa bis nach Sibirien und Mittel­ asien. Aus Deutschland liegen bislang nur wenige Meldungen vor, v.a. aus dem Mit­ teldeutschen Trockengebiet (SCHIEMENZ 1988).

Dryodurgades antoniae (MELICHAR, 1907) Am 16.08.1992 1 9 an einem Bahndamm bei Braunschweig an Sarothamnus scopa­ rius (det. R. REMANE) . Art der atlantischen Ginsterheiden; in Deutschland bisher nur von insgesamt drei Fundorten in der Pfalz (JösT 1962) und bei Marburg (RE­ MANE & FRÖHLICH 1994) bekannt. ldiocerus similis KIRSCHBAUM 1868 Zweimal in geringer Anzahl von Salix purpurea gestreift: am 29.08.1993 in Göttin• gen und am 05.09.1991 bei Pöhlde. Europäisch verbreitete Art, Nordgrenze offen­ bar im Bereich der deutschen Mittelgebirge. Acericerus heydenii (KmSCHBAUM, 1868) Je zweimal von Acer p/atanoides und A. pseudop/atanus gestreift (Göttingen und Gimte). Erwachsene Tiere zwischen 04.08. und 15.09.; außerdem ein umherfliegen­ des 9 am 26.01.1993 in Göttingen, nachts am Licht. Diese Art und die beiden fol­ genden bewohnen die europäische Laubwaldzone und kommen im deutschen Mittel­ gebirgsraum nur noch sehr lückenhaft vor (vgl. REMANE & WACHMANN 1993).

Acericerus rotundifrons (KIRSCHBAUM, 1868) Am 26.01.1993 1 9 und am 15.11.1993 1 a in Göttingen, nachtsamLicht (Verbrei­ tung s.o.).

Acericerus vittifrons (KIRSCHBAUM, 1868) Wenige Augustfunde in Göttingen und bei Groß Lengden; zweimal auf Acer cam­ pestre (auch Larven), einmal auf A. p/atanoides sowie (wohl verflogene) Einzeltiere auf Prunus spinosa und Popu/us a/ba (Verbreitung s.o.).

Metidiocerus impressifrons (KIRSCHBAUM, 1868) Ein einzelnes a am 30.07.1993 bei Northeim an Salix viminalis. Die Art ist durch die gesamte Paläarktis verbreitet, aus Deutschland liegen aber nur wenige Meldun­ gen vor, v.a. aus der Mitte und dem Süden (z.B. SCHIEMENZ 1988, FISCHER 1972).

Metidiocerus rutilans (KmsCHBAUM, 1868) Zwischen 07.06. und 14.09. 8 Funde, meist von einzelnen Tieren, in den Kreisen Göttingen und Northeim (dreimal an Salix viminalis, je zweimal anS. caprea und S. purpurea und einmal an Populus x hybridus). Offenbar europäisch verbreitete Art, nordwärts bis England, Deutschland und Polen; die Nordgrenze liegt offenbar im Bereich unserer Mittelgebirge.

Balcanocerus larvatus (HERRICH-SCHÄFFER, 1835) Wenige Male in geringer Zahl zwischen 09.07. und 15.08. auf warmen Kalkhängen von Schlehe gestreift: Groß Schneen, Hedemünden und Reinhausen. Europäisch verbreitete Art; "Nordwestgrenze im Bereich der Mittelgebirge zwischen Main und Harz" (REMANE & WACHMANN 1993).

Tremulicerus mesopyrrhus (KIRSCHBAUM, 1868) Ein a wurde am 10.03.1994 am Stadtrand von Göttingen von Fichte gestreift. Of­ fenbar mediterran verbreitetes Taxon; nach NAST (1972) jedoch auch in Afghani­ stan. Wurde jüngst von REMANE & FRöHLICH (1994) erstmals für Deutschland gemeldet. Demnach zwei Funde bei Marburg an Popu/us nigra; Artstatus aber noch nicht restlos geklärt. Tremulicerus fulgidus (FABRICIUS, 1775) Einzeltiere am 29.07. und 18.08.1991 in Göttingen an Popu/us nigra italica. Von Süd- und Mitteleuropa bis nach Kasachstan verbreitet, in Deutschland wohl nur lo­ kal und v .a. im Süden.

Viridicerus ustulatus (MULSANT et REY, 1855) Am 04. und 29.08.1993 einzelne 9 9 in Weende und Göttingen von Popu/us alba gestreift. Verbreitung wie bei der vorigen Art; nach REMANE & FRÖHLICH (1994) findet derzeit eine Arealexpansion nach Norden statt.

Batracomorphus irroratus LEWIS, 1834 Vereinzelt auf offenen Kalktrockenrasen: am 26.06.1976 bei Scharzfeld (REMANE mdl.) sowie am 04.08.1991 auf dem Hackelberg bei Hedemünden. Lebt an HeUanthemum-Arten und ist in der Südhälfte der Paläarktis weit verbreitet, kommt in Mitteleuropa aber nur sehr lokal an Xerotherm-Standorten vor.

/assus scutellaris (FIEBER, 1868) Zwischen 04.07. und 18.08. in Göttingen und bei Salzderhelden an Ulmus minor und U. /aevis. Europäisch verbreiteter Ulmenbesiedler; fehlt in Fennoskandien und auf den Britischen Inseln. Für Norddeutschland liegen bisher drei Funde aus Meck­ lenburg-Vorpommern und einer aus Hannover vor (SCHIEMENZ 1988, WAGNER 1935).

Errhomenus brachypterus FIEBER, 1866 Ausschließlich in Bodenfallen- und Bodeneklektorfängen: bei Niestetal in einem "Sphagnum-Fichtenforst" und einen "Stellario-Alnetum" (R. KöHLER briefl.) und bei Göttingen im Kalk-Buchenwald. Weitere Vorkommen in einem Fichtenforst auf der Langen Bramke im Harz (600 m NN), in Buchenwäldern bei Zierenberg (Nordhessen) und Hildebrandshausen (Westthüringen). Die Phänologie der Art scheint verworren: Im Göttinger Wald traten 17 von 20 erwachsenen Tieren zwischen 09.06. und 11.08. auf, einzelne 9 9 aber auch im Oktober und März. Grö• ßere Larven (Stadien IV und V) wurden zwischen 17.03. und 20.10. ohne erkennbare zeitliche Häufung gefunden (n = 34). Nach SCHIEMENZ (1988) ist die Art ein uni­ voltiner Larvalüberwinterer, auch nach WAGNER & FRANZ (1961) erfolgt die Über• winterung im Larvalstadium, "vielleicht zum Teil auch als Imago". Europäisch ver­ breitete Art, die aufgrund ihrer für Zikaden eher ungewöhnlichen Lebensweise (Streubewohner in Laub- und Nadelwäldern!) meist übersehen wird. Nach den hier genannten Funden zu urteilen, ist sie im Mittelgebirgsraum, auch in den höheren La­ gen, durchaus verbreitet. Aus der Nordwestdeutschen Tiefebene ist sie bisher noch nicht sicher bekannt (vgl. WAGNER 1938).

Graphocepha/a fennahi YOVNG, 1977 Am 05.08.1992 Beobachtung eines Einzeltieres auf dem Göttinger Stadtfriedhof an Rhododendron. Stammt aus Nordamerika und wurde in den dreißiger Jahren nach England eingeschleppt. Von dort aus hat die Art inzwischen weite Teile des westli­ chen Mitteleuropas besiedelt. NIEDRINGHAUS & ÜLTHOFF (1986) und GIUSTINA (1989) haben die bisher vorliegenden Daten aus Buropa zusammengetragen; dem­ nach dürfte Göttingen an der östlichen Ausbreitungsfront liegen.

Alebra coryli LE QUESNE, 1977 Zwischen 14.07. und 01.09. mehrmals in größerer Anzahl von Hasel gestreift: Hackelberg bei Hedemünden, Ossenberg bei Barterode und 5mal in Göttingen (ein­ mal auch an der kultivierten Corylus maxima). Die Art wurde bis vor kurzem mit A. wahlbergi (BOHEMAN, 1845) verwechselt und wird weder von NAST (1987) noch von SCHIEMENZ (1990) für Deutschland angegeben; REMANE & FRÖHLICH (1994) publizierten jüngst eine Reihe von Funden aus dem südlichen und mittleren Teil.

Alebra viridis (REY, 1894) Einzelne 9 9 am 10.08.1991 bei Ischenrode und am 01.09.1991 bei Gimte, beide Male von Traubeneiche gestreift. Wurde erst vor kurzem von A . a/bostriel/a (FAL­ LEN, 1826) abgetrennt und lebt bei uns monophag an Quercus petraea (GILLHAM 1991). Gesamtverbreitung unbekannt, vermutlich (wie auch die Nährpflanze) europäisch.

Kyboasca bipunctata (OSHANIN, 1871) Am 12.08.1993 wenige Tiere am Göttinger Stadtwall von niedrigen Stockausschlä• gen von Ulmen gestreift. Die Art ist zwar durch die gesamte Paläarktis hindurch ver­ breitet, wurde aber bisher nur sehr selten in Mitteleuropa gefunden: SCHIEMENZ (1990) erwähnt für die ehemalige DDR nur drei Vorkommen; aus Westdeutschland ist bisher nur ein Fundort aus der Umgebung von Köln bekannt (REMANE mdl.).

Chlorita paolii (OSSIANNILSSON, 1939) Am 23 .08.1985 1 ct, 1 9 bei Elkershausen an einer sonnigen Straßenböschung (M. SAYER mdl.). Das Areal der Art erstreckt sich vom Altai bis nach Südfinnland und Westeuropa. Obwohl sie in der gesamten ehemaligen DDR verbreitet iSt(SCHIE­ MENZ 1990) und auch in Süddeutschland z.T. massenhaft Wegränder und Ruderal­ flächen besiedelt, liegen aus Niedersachsen bisher nur wenige Funde aus dem Wend­ land vor (REMANE mdl., NICKEL unpubl.).

Chlorita dumosa (RmAUT, 1933) Am 28.08.1991 1 ct bei Pöhlde in einer aufgelassenen, beweideten Sandgrube. Östli• che Art, deren Areal sich von Kasachstan bis nach Mitteleuropa erstreckt. In Deutschland ist sie weitgehend auf den Süden beschränkt, wo sie offene, kurzrasige Kalk- und Sandtrockenrasen besiedelt und in Thymus-Polstern lebt. Edwardsiana diversa (EDWARDS, 1914) Am 20.09.1991 mehrere Tiere bei Herberhausen auf einem Kalktrockenrasen von Cornus sanguinea gestreift. Die Art ist von Kirgisien bis nach Westeuropa verbrei­ tet; aus Deutschland liegen nur wenige Meldungen vor, v.a. aus Wärmegebieten (z.B. SCHIEMENZ 1990).

Edwardsiana ishidai (MATSUMURA, 1932). Am 12.08.1993 2 0' 0' am Göttinger Stadtwall an Ulmus g/abra. Die verwandt­ schaftlichen Beziehungen zur ähnlichen, aber nach LE QUESNE und PAYNE (1981) an Ainus und Sorbus lebenden E. lanternae (WAGNER, 1937) sind noch nicht klar, daher ist auch die Gesamtverbreitung z.Z. noch fraglich. Beide Taxa kommen in Mitteleuropa offenbar nur sehr lokal vor. Zur Taxonomie s. auch LAUTERER (1984) und GIUSTINA (1989).

Eurhadina kirschbaumi WAGNER, 1937 Zwei Funde (auch Larven) an Quercus petraea: am 10.08.1991 bei Ischenrode und am 01.09.1991 bei Gimte. Europäisch verbreitet, nordwärts bis nach Südskandina• vien, in Mitteleuropa aber wohl nur lückenhaft, z.B. keine Angaben aus der ehema­ ligen DDR. Das Typusmaterial stammt aus Hamburg; aus Niedersachsen liegen aber noch keine Meldungen vor.

Eupteryx ca/carata ÜSSIANNILSSON, 1936 Am 09.08.1992 1 0' bei Hildesheim auf Erennesseln an einem Bahndamm; trotz ge­ zielter Suche jedoch keine Funde aus dem gesamten Bergland. Die Art ist von Ka­ sachstan bis nach Mitteleuropa verbreitet, scheint hier allerdings auf wärmere Ge­ genden beschränkt zu sein. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten, die nordwärts bis an den Rand der Mittelgebirge reichen, meidet E. ca/carata offenbar das Bergland in Südniedersachsen, um dann wieder in der Ebene zu erscheinen (s.a. NIEDRING­ HAUS & ÜLTHOFF 1993). Nach ÜSSIANNILSSON (1981) kommt die Art auch in Süd• schweden und Südfinnland vor.

Eupteryx immaculatifrons (KIRSCHBAUM, 1868) Am 29.08.1993 zahlreiche Tiere an einem schattigen Waldrand bei Göttingen von Lamium maculatum gestreift. Gesamtverbreitung vermutlich europäisch, aus Deutschland bisher nur wenige Angaben, die nördlichsten aus der Umgebung von Bann, Marburg (REMANE & FRÖHLICH 1994) und Dresden (SCHIEMENZ 1990).

Eupteryx lelievrei (LETHIERRY, 1874) Eine größere Population am 02.07.1994 am Mäuseturm bei Holzerode an Betonica officinalis auf einer feuchten Waldwiese. Die Art ist bisher nur aus wenigen euro­ päischen Ländern bekannt und offenbar nur ausgesprochen lückenhaft verbreitet. NAST (1987) nennt Belgien, "Tschechoslowakei", "Mittelrußland", Frankreich, Österreich und Bulgarien. Trotz der weiten Verbreitung ihrer Nährpflanze wurde die Art erst kürzlich für Deutschland gemeldet (REMANE & FRöHLICH 1994) und ist demnach von insgesamt 3 Fundorten in Hessen und Franken bekannt.

Eupteryx melissae CURTIS, 1837 Am 06.07.1994 6 ct ct, 2 9 9 an Salvia officinalis im Alten Botanischen Garten in Göttingen. Offenbar mediterran verbreitete Art, die im Westen ihres Areals bis nach Irland und Schottland reicht, aber in Mitteleuropa sehr selten ist. SCHIEMENZ (1990) nennt 5 Fundorte aus Ostdeutschland; in Westdeutschland liegt bisher nur der Fund eines einzelnen ct aus dem Botanischen Garten in Oldenburg vor (NIED­ RINGHAUS & ÜLTHOFF 1993).

Zyginella pulchra Löw, 1885 Wenige Tiere am 02.07.1994 an einem Waldrand bei Holzerode von Acer pseudo­ p/atanus gestreift. Bewohnt v .a. den südlichen Teil der europäischen Laubwald­ zone, ist aber seit einigen Jahrzehnten in Ausbreitung begriffen. Während die von NIEDRINGHAUS & ÜLTHOFF (1986) gemeldeten (bisher nördlichsten) Funde von Harnburg und Bremen ausschließlich aus städtischen Bereichen stammen, fanden REMANE & FRöHLICH (1994) die Art in Franken, Hessen und Nordrhein-Westfalen auch außerhalb von Siedlungen.

Zyginidia mocsaryi (HORVATH, 1910) Zwischen 09.07. und 13.09.1991 auf Blaugrasrasen mit lichtem Baumbestand bei Göttingen und Bad Sachsa. Europäisch verbreitete Art, in Deutschland selten und bisher nur aus den Wärmegebieten im Werratal, in Thüringen, Unterfranken und dem Voralpengebiet bekannt (SCHIEMENZ 1990, REMANE & FRÖHLICH 1994, FI­ SCHER 1972).

Zygina griseombra REMANE, 1994 Kurz vor Drucklegung dieser Arbeit erschien die Neubeschreibung zweier Zygina­ Arten, die möglicherweise beide in Mitteleuropa weiter verbreitet sind (REMANE 1994). Demnach ist Z. griseombra bisher aus Mittelhessen, Rheinland-Pfalz, der Normandie und Süd-Italien bekannt. Der Verfasser streifte 1 9 am 12.09.1991 bei von Hainbuche, die nach REMANE (1994) offenbar die Hauptnährpflan• ze ist.

Zygina rosincola (CERUTTI, 1939) Am 01.09.1991 2 ct ct bei Hedemünden von Kiefer gestreift. Wegen Bestimmungs­ schwierigkeiten und noch offener taxonomischer Fragen ist die Verbreitung vieler Zygina-Arten nur unzureichend bekannt. Z. rosincola wurde nach NAST (1987) und ÜSSIANNILSSON (1981) bisher lediglich in Südskandinavien und der Schweiz gefun­ den. Nach REMANE (1994) und REMANE & FRÖHLICH (1994) ist die Art auch von Mittelhessen bis nach Nordrhein-Westfalen und vermutlich sogar in ganz Mitteleu­ ropa verbreitet; sie lebt an Wildrosen und Schlehe, vielleicht auch an Eiche und Birke. Zygina suavis REY, 1891 sensu ÜSSIANNILSSON (1981) Einzeltiere bei Adelebsen und Bad Sachsa an Kreuzdorn sowie eine größere Popula­ tion bei an Faulbaum. Adulte zwischen 20.07. und 10.09. Eurosibirisch verbreitet, in Buropa nordwärts bis Südschweden und Südfinnland, aber möglicher• weise mit Verbreitungslücke in Norddeutschland; die nördlichsten Fundorte liegen bei Berlin (SCHIEMENZ 1990). Die Meldung von WAGNER (1935) für Schleswig­ Holstein müßte überprüft werden. (s.o.).

Zygina schneideri (GÜNTHART, 1974) Kleine Populationen zwischen 03.07. und 12.08. bei Elkershausen an Schlehe, bei an Weißdorn und in Göttingen an Rosa rugosa. Ähnlich der vorigen Art wohl meist verkannt; derzeit aus England, Südskandinavien, der Schweiz, der Ukraine und der alten BRD bekannt, dort bisher nordwärts bis Bonn und Marburg (REMANE & FRÖHLICH 1994).

Goniagnathus brevis (IIERRICH-SCHÄFFER, 1835) Kleine Populationen auf sonnigen, offenen Kalktrockenrasen bei Fredesloh, Groß Schneen und Auschnippe; adulte Tiere zwischen 15.08. und 19.04. (Imaginalüber• winterer!). Das Verbreitungsgebiet der Art reicht von Mittelasien bis ins Mittelmeer­ gebiet; in Deutschland kommt sie nur lokal an trockenwarmen, vegetationsarmen Stellen, meist auf basischem Untergrund, vor (v.a. Süddeutschland und Mitteldeut­ sches Trockengebiet).

NeoaHturus fenestratus (HERRICH-SCHÄFFER, 1834) In geringer Zahl zusammen mit der vorigen Art bei Auschnippe zwischen 30.07. und 12.04., im Frühjahr allerdings nur 9 9. Das Verbreitungsgebiet deckt sich nach den Literaturangaben weitgehend mit dem von Goniagnathus brevis, in Mitteleuropa reicht es aber weiter nordwärts (bis Mecklenburg, Lettland und Litauen). Neuer­ dings wurde die Art auch bei Harnburg gefunden (NIEDRINGHAUS & ÜLTHOFF 1993).

Macrosteies maculosus (THEN, 1897) Am 04.08.1991 2 0' a, 1 9 in Göttingen, an Conyza canadensis, auf einer Fußgän• gerinsel mitten auf einer vielbefahrenen Kreuzung (leg. M. Bopp). Zur Biologie die­ ser seltenen Art ist bislang nur wenig bekannt. Nach REMANE & FRÖHLICH (1994) lebt sie offenbar an Polygonaceen, v .a. Polygonum aviculare, auf Ruderalflächen u.ä.; sie nennen insgesamt 7 Fundorte aus Westdeutschland, der nördlichste davon von WAGNER (1939) - als Macrosteies empetri (OSSIANNILSSON, 1935) - am nördlichen Harzrand bei Salzgitter. Bisher ist die Art nur aus Mitteleuropa (ohne den Norden) bekannt. Göttingen liegt vermutlich im Bereich der Verbreitungsnord­ grenze. Doratura horvathi WAGNER, 1939 Kleine Populationen zwischen 09.07. und 08.09. auf vegetationsarmen Kalktrocken­ rasen: Hackelberg bei Hedemünden, Groß Lengden, Groß Schneen, Nikolausberg und Reinhausen. Der Halotypus stammt aus dem benachbarten Thüringer Eichsfeld (s. WAGNER 1939). Die Art ist bisher nur aus Deutschland, Polen, der ehemaligen CSSR und Italien bekannt. Sie ist ausgesprochen xerothermophil und ·lebt nur sehr lokal auf warmen Kalkhängen. In der Norddeutschen Tiefebene fehlt sie; in der ehe­ maligen DDR fand sie SCHIEMENZ (1969) nordwärts bis Halberstadt und Halle.

Fieberiella septentrionalis WAGNER, 1963 Häufig im Stadtgebiet Göttingen an Rosa rugosa, Rubus idaeus und Ligustrum; M. Bopp sammelte die Art auch an Solidago gigantea und S. canadensis an Bahndäm• men und Ruderalstellen. Außerhalb der Stadt bisher nur bei Reinhausen an Prunus spinosa. Adulte wurden zwischen 04.08. und 12.09. gefunden. Das Verbreitungsge­ biet reicht von Mittelasien (vielleicht auch der Mandschurei) über die Balkanhalbin­ sel bis nach Deutschland (MEYER-ARNDT & REMANE 1992). In den Wärmegebieten Süddeutschlands und Thüringens ist die Art ein häufiger Besiedler von verhuschten Trockenrasen und Saumbereichen (meist an Schlehe) sowie Gärten (dort z.B. an Himbeere, Brombeere und Rhododendron). Seit einigen Jahrzehnten ist sie in Aus­ breitung nach Nordwesten begriffen und besiedelt dabei zuerst städtische Bereiche (NIEDRINGHAUS & 0LTHOFF 1986). WAGNER (1963) nennt Funde aus Minden und Gernrode im Harz und gibt als damalige Ausbreitungsfront den Nordrand der Mit­ telgebirge an. NIEDRINGHAUS & OLTHOFF (1986) fanden sie nun auch in den Stadt­ gebieten von Bremen und Hamburg. Offenbar werden hier außerstädtische Bereiche nur selten oder erst mit erheblicher Zeitverzögerung besiedelt (s.o.).

Elymana kozhevnikovi (ZACHVATKIN, 1938) Nur am 05.09.1991 2 ct ct, 4 9 9 bei Bad Sachsa von Calamagrostris variaauf ei­ nem Gipsfelsen mit lichtem Kiefernwald gestreift. Art der sibirischen Taiga, in ganz Mitteleuropa nur sehr lokal in Hochgrasbeständen lichter Wälder (v.a. an Calamagrostis-Arten). In Deutschland nur von wenigen Fundorten in Thüringen, Sachsen und dem bayerischen Voralpengebiet bekannt (NICOLAUS 1957, KRAUSE et al. 1992, FISCHER 1972, REMANE & FRÖHLICH 1994).

Mocydia crocea (HERRICH-SCHÄFFER, 1837) Über 20 Fundorte in den Kreisen Göttingen, Osterode und Braunschweig, meist auf hochwüchsigen Halbtrockenrasen an Brachypodium pinnatum und sonnigen Rude­ ralflächen an Calamagrostis epigeios; erwachsene Tiere zwischen 07.08. und 18.06. (Imaginalüberwinterer). Europäisch verbreitet, Nordgrenze wohl am Nordrand der Mittelgebirge. Euscelis venosus (KIRSCHBAUM, 1868) Nur am 05.09.1991 ein einzelnes 9 bei Scharzfeld auf einem Kalktrockenrasen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Altai bis nach Italien, Frankreich und Eng­ land; in Mitteleuropa v.a. in den höheren Lagen der Alpen (WAGNER & FRANZ 1961), im Tiefland lokal und selten, z.B. im Vogelsberg (NIKUSCH 1976) und bei Magdeburg (SCHIEMENZ et al. in Vorb.).

Arocephalus languidus (FLOR, 1861) Kleine Populationen zwischen 27 .08. und 05.09. bei Bad Sachsa auf einem sonnen­ exponierten Gipsfelsen. Vom Altai über Kasachstan bis nach Südost- und Mitteleu­ ropa verbreitet, lokal auch in Südschweden und Südfinnland. In Deutschland v .a. im Osten und Süden, in der ehemaligen DDR vereinzelt nordwärts bis Rügen (z.B. SCHIEMENZ et al. in Vorb.).

Psammotettix cephalotes (HERRICH-SCHÄFFER, 1834) Zwischen 02.07. und 05.10. auf stark beweideten Kalktrockenrasen ("Gentiano­ Koelerietum"): bei Harste (hier zeitweise dominant), Auschnippe, Groß Lengden und Scharzfeld. Eurosibirisch verbreitet, in Buropa nordwärts bis nach Südskandi• navien. Nach WAGNER & FRANZ (1961) " ... besonders im Gebirge, in der Ebene seltener und dort nur an xerothermen Stellen. ( ... ) steigt bis über die alpine Wald­ grenze empor". Aus der Nordwestdeutschen Tiefebene liegt nur ein unpublizierter Fund von REMANE (mdl.) bei Kiel vor.

Psammotettix helvolus (KIRSCHBAUM, 1868)-Gruppe An 20 Stellen in den Kreisen Göttingen, Northeim und Osterode, bis in die Hochla­ gen des Harz (höchster Fundort: Wolfswarte, 820 m NN); kleine Populationen auch bei Braunschweig in einer Kiesgrube und an einem Bahndamm. Auf Trockenrasen, mäßig trockenen Wiesen, Ruderalflächen und Bergwiesen; erwachsene Tiere wurden vom 02.06. bis 03.10. gefangen. Eurosibirisch verbreitet (zur Taxonomie vgl. jedoch REMANE 1987); in Mitteleuropa existiert offenbar eine scharfe Verbreitungsgrenze am Nordrand der Mittelgebirge. Während das Taxon im südlichen und mittleren Teil Deutschland vielerorts massenhaft auftritt, scheint sie nördlich der Linie Han­ nover-Berlin nahezu vollständig zu fehlen. SCHIEMENZ et al. (in Vorb.) nennen ein einziges Vorkommen bei Greifswald.

Adarrus multinotatus (BOHEMAN, 1847) An 26 Stellen zwischen 18.06. und 11.10., v.a. auf hochwüchsigen Kalktrockenrasen der tieferen Lagen (bis auf ca. 500 m NN), stellenweise auch in lichten Baumbestän• den und an Waldsäumen, sofern die Nährpflanze, Brachypodium pinnatum, vor­ kommt. Die Art ist von Korea bis nach Italien, Frankreich, England und Schweden verbreitet, fehlt aber in der Nordwestdeutschen Tiefebene. Ursache für diese Ver­ breitungslücke ist sicherlich das weitgehende Fehlen der Nährpflanze, die v .a. auf basischen Böden wächst. Diplocolenus bohemani (ZETTERSTEDT, 1838) Jeweils wenige Tiere am 14.09.1991 auf dem Kleinen Sonnenberg im Oberharz auf einem hochgrasigen Kahlschlag, am 01.06.1994 bei Göttingen und am 05.07.1994 bei Fredelsloh auf kurzwüchsigem Kalkmagerrasen; weitere Vorkommen auch auf Trockenrasen in grenznahen Bereichen Nordhessens und Westthüringens. Eurosibi­ risch verbreitete Art, in Buropa nordwärts bis Nordschweden; in Mitteleuropa im Tiefland lokal an Xerothermstandorten, dann erst wieder in den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen in Hochgrasbeständen und Wiesen (LEISING 1977, WAGNER & FRANZ 1961). In der Norddeutschen Tiefebene fehlt die Art offenbar; die hier genannten Fundorte liegen etwa auf der von SCHIEMENZ et al. (in Vorb.) gezeichneten Nordgrenze, die von Cottbus über Halberstadt und den Brocken verläuft.

Arthaideus arenarius REMANE, 1960 Zwischen 14.06. und 21.09. an 14 Stellen in den Kreisen Göttingen, Northeim, Oste­ rode, Braunschweig und Hildesheim, ausschließlich an Calamgrostis epigeios auf Kahlschlägen und Ruderalflächen. Höchstgelegener Fund auf nur ca. 400 m NN. Die Art ist bislang nur aus Frankreich, Deutschland, Polen, Österreich und Tsche­ chien bekannt. Aus Deutschland liegen nur wenige Meldungen vor (z.B. SCHIE­ MENZ et al. in Vorb., REMANE & FRöHLICH 1994); demnach liegen die nordwest­ lichsten Fundorte bei Plön, Lüchow, Winterberg im Rothaargebirge und Speyer.

4. Diskussion

Das Fehlen von Meldungen eines Großteils der aufgelisteten Taxa aus der Nordwest­ deutschen Tiefebene kann allenfalls in wenigen Fällen durch eine unzureichende faunistische Bearbeitung erklärt werden (s. Kap. 1). Der Nordrand unserer Mittelge­ birge bildet offenbar für viele wärmeliebende Arten eine Verbreitungsschranke, de­ ren weiterer Verlauf, insbesondere im östlichen Teil Deutschlands und in den Nie­ derlanden, noch genauer zu untersuchen wäre. Die Hauptursache hierfür ist bei eini­ gen monophagen Taxa, z.B. Kelisia haupti (an Erd-Segge, Carex humilis), Ch/orio­ nidea flava, Zyginidia mocsaryi (beide an Blaugras, Ses/eria varia), Ribautodelphax pungens, Neophi/aenus albipennis, Adarrus multinotatus (alle an Fieder-Zwenke, Brachypodium pinnatum) und Batracomorphus irroratus (an Sonnenröschen, He­ lianthemum spp.) sicherlich das Fehlen der kalkliebenden Nährpflanzen auf den meist sauren Böden Nordwestdeutschlands. Dafür spricht auch die Tatsache, daß in den Kalkgebieten Südskandinaviens ein Teil dieser Zikadenarten wieder erscheint (vgl. 0SSIANNILSSON 1978, 1981, 1983). Bei einer Reihe weiterer Arten kann diese Erklärung jedoch nicht gelten: Schafgarbe (Achillea millejolium) und Schlehe (Prunus spinosa), die Nährpflanzen von Chlorita pao/ii bzw. Balcanocerus larvatus, sind flächendeckend bis zur Küste hin verbreitet (s . HAEUPLER 1976, HAEUPLER & SCHÖNFELDER 1989). Hier dürften die geringe­ ren Sommertemperatursummen in der stärker durch atlantisches Klima geprägten Nordwestdeutschen Tiefebene eine wichtige Rolle spielen. Bemerkenswerterweise liegen die Vorkommen der genannten Zikadenarten im hier untersuchten Gebiet meist auf Kalkhängen, die durch Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes, durch ih­ re Exposition und die Möglichkeit des Kaltluftabflusses (Temperaturinversion!) thermisch begünstigt sind. In der Tiefebene fehlen solche Standorte naturgemäß. Die Ursache für das Fehlen weiterer Arten, deren Nährpflanzen in Nordwest­ deutschland nur noch lückenhaft vorkommen (vgl. HAEUPLER & SCHÖNFELDER 1989}, z.B. die Ulmenbesiedler Macropsis glandacea, Iassus scutellaris und Kyboas­ ca bipunctata, sowie die Ahornbesiedler Acericerus rotundifrons, A. vittifrons und A. heydenii, könnte eine Kombination der beiden Faktoren sein. Der größte Teil der hier aufgelisteten Arten hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im südlichen und mittleren Teil der europäischen Laubwaldzone. Weitere reichen aus der sommerwarmen sibirischen Taigazone nach Mitteleuropa hinein und erreichen dort eine West- und Nordwestgrenze. Der Mittelmeerraum hat für die postglaziale Wiederbesiedlung des untersuchten Gebietes durch Zikaden offenbar nur eine unter­ geordnete Rolle gespielt. Von den hier behandelten Arten gehören, der Gesamtver­ breitung nach zu urteilen, nur Tettigometra impressopunctata, Cicadetta montana, Goniagnathus brevis und Neoaliturus Jenestratus in diese Gruppe. Ähliches gilt für das stark atlantisch geprägte Westeuropa. Lediglich Stenocranus longipennis, Ch/o­ riona dorsata und Dryodurgades antoniae haben unser Gebiet wahrscheinlich von dort aus besiedelt; der genauere Verlauf ihrer Verbreitungsgrenzen ist aber aufgrund des lückenhaften Vorkommens derzeit nicht klar. Durch die im Rahmen dieser Untersuchungen gemachten Neufunde erhöht sich die Zahl der bisher aus Niedersachsen publizierten Zikadenarten auf etwa 350.

5. Zusammenfassung

Es werden Funde von 66 ausgewählten Zikadenarten aus Südniedersachsen mitgeteilt und Angaben zum Nährpflanzenspektrum und zu Habitatansprüchen gemacht. 53 Arten kommen gar nicht oder nur ganz vereinzelt nördlich der Mittelgebirge vor. Die übrigen kommen in ganz Mitteleuropa nur sehr lokal vor; ihre genauen Verbreitungsgrenzen sind noch nicht bekannt. Die Ursachen für die abrupte Artenverarmung nach Norden hin werden diskutiert. Sie dürften zum einen im Fehlen von z.T. kalkliebenden Nährpflanzen bestehen, zurh anderen aber auch in den besonders wäh• rend der Vegetationsperiode geringeren Temperatursummen in der Nordwestdeutschen Tiefebene.

6. Literatur

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