Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Auftraggeber: GVV Schozach‐Bottwartal

Projektleitung: Dipl.‐Geogr. Gerhard Beck Dipl.‐Geogr. Markus Wagner

Ludwigsburg, am 12.04.2016

Gesellschaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Urheberrecht

Das vorliegende Dokument unterliegt dem Urheberrecht gemäß § 2 Abs. 2 sowie § 31 Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urheberrechte. Eine Vervielfältigung, Weitergabe oder (auch auszugsweise) Veröffentlichung ist nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung der GMA und des Auftraggebers unter Angabe der Quelle zulässig.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Inhaltsverzeichnis Seite

I. Grundlagen 5

1. Aufgabenstellung 5

2. Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung 6 2.1 Grundzüge der Einzelhandelsentwicklung 6 2.1.1 Starker Rückgang der Einzelhandelsunternehmen 7

2.1.2 Internethandel 8

2.2 Konsumentenverhalten im Wandel 9 2.2.1 Demografische Entwicklung 9

2.2.2 Konsumentenverhalten im Wandel 9

2.3 Trends 10 2.4 Mittelfristige Entwicklungstrends 10

II. Standortrahmenbedingungen im GVV Schozach-Bottwartal 12

1. Lage, Siedlungsstrukturen und Verkehrsanbindung 12

2. Einwohnerstruktur und ‐entwicklung 14

III. Angebotssituation 16

1. Angebotssituation in der Gemeinde 17

2. Angebotssituation in der Stadt Beilstein 20

3. Angebotssituation in der Gemeinde 23

4. Angebotssituation in der Gemeinde 26

5. Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal 29

6. Angebotssituation im Umland 30

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IV. Nachfragesituation 31

1. Kaufkraftvolumen 2015 im GVV Schozach‐Bottwartal 31

2. Bevölkerungs‐ und Kaufkraftprognose 2020 32

V. Entwicklungspotenziale 34

1. Bewertung der Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal 34 1.1 Verkaufsflächenausstattung 34 1.2 Zentralität 35 1.3 Qualitative Bewertung 38

2. Interkommunale Entwicklungspotenziale 40

3. Städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten in den Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal 45

VI. Zusammenfassung 51

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

I. Grundlagen

1. Aufgabenstellung

Im Juli 2015 erteilte der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Schozach‐Bottwartal, bestehend aus den Mitgliedskommunen Abstatt, Beilstein, Ilsfeld und Untergruppenbach, der GMA Gesell‐ schaft für Markt‐ und Absatzforschung mbH (GMA), Ludwigsburg den Auftrag zur Erarbeitung eines Einzelhandelskonzeptes für den Bereich der Nichtlebensmittelsortimente. Dem Konzept voran ging die Erstellung eines interkommunalen Einzelhandelskonzeptes für den Lebensmittel‐ bereich, da hier mehrere konkrete Ansiedlungs‐ und Erweiterungsvorhaben bewertet werden sollten. Diese Analyse für den Lebensmittelbereich wurde von der GMA im Mai 2015 vorgelegt und von der Verbandsversammlung im Juli 2015 verabschiedet.

Um auch für den Bereich der Nichtlebensmittelsortimente eine einheitliche Analyse‐ und Be‐ wertungsgrundlage für mögliche Ansiedlungs‐ bzw. Erweiterungsvorhaben zu erhalten, sind im Rahmen der Erstellung des Einzelhandelskonzeptes für die Nichtlebensmittelsortimente sowohl für die einzelnen Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal, aber auch für den GVV insgesamt, mögliche Potenziale zu ermitteln.

Der vorliegende Bericht umfasst im Wesentlichen folgende Inhalte:

 Darstellung aktueller Trends in der Einzelhandelsentwicklung, im Zusammenhang mit Veränderungen des Angebots‐ und Nachfrageverhaltens

 Darlegung der wesentlichen Strukturdaten der Mitgliedskommunen des GVV Scho‐ zach‐Bottwartal

 Darstellung und Bewertung des Einzelhandelsangebotes in den Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal und im GVV Schozach‐Bottwartal insgesamt

 Berechnung der Bevölkerungs‐ und Kaufkraftpotenziale (aktuell / Prognose) im GVV Schozach‐Bottwartal

 Ableitung von Entwicklungsperspektiven für die Mitgliedskommunen des GVV Scho‐ zach‐Bottwartal (Abstatt, Beilstein, Ilsfeld und Untergruppenbach) differenziert nach Branchen und Standorten

 Ableitung von interkommunalen Entwicklungsmöglichkeiten

 Ableitung von Empfehlungen für die zukünftige Einzelhandelsentwicklung im Bereich der Nichtlebensmittelsortimente.

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Zur Erarbeitung des Einzelhandelskonzeptes wurde im November 2015 eine intensive Standort‐ besichtigung im GVV‐Gebiet und der Region vorgenommen und die der GMA teilweise vorlie‐ genden Daten zum Einzelhandelsbestand aktualisiert.

Die vorliegende Untersuchung dient somit der Entscheidungsvorbereitung und ‐findung des Gemeindeverwaltungsverbandes Schozach‐Bottwartal in Bezug auf stadtplanerische und bau‐ planungsrechtliche sowie kommunalpolitische Entscheidungen. Alle Informationen im vorlie‐ genden Dokument sind sorgfältig recherchiert; der Bericht wurde nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität aller Inhalte kann die GMA keine Gewähr übernehmen.

2. Rahmenbedingungen der Einzelhandelsentwicklung

Eine Beurteilung der Entwicklungschancen des Einzelhandels im GVV Schozach‐Bottwartal kann nicht losgelöst von wesentlichen Entwicklungstrends im Handel und bei den Kunden in Deutsch‐ land erfolgen, die auch die Standortwahl des Einzelhandels maßgeblich beeinflussen. Nachfol‐ gend werden daher die strukturprägenden Aspekte des Wandels auf der Nachfrage‐ und Ange‐ botsseite dargestellt:

2.1 Grundzüge der Einzelhandelsentwicklung

Der volkswirtschaftliche Stellenwert des Handels wird häufig unterschätzt; mit rund 469 Mrd. € Jahresumsatz (netto) ist der Handel Deutschlands drittstärkste Wirtschaftsgruppe; etwa jeder sechste Arbeitsplatz kann dem Handel zugeordnet werden1.

Abbildung 1: Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes in Mrd. € in Deutschland (netto)

469,1

459,9

450,9 445,4 €

437,9 Mrd. 432,7 432,3 427,6 427,2

418,9

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

GMA‐Darstellung 2016 nach EHI Handelsdaten aktuell 2015; ab 2015 aufgrund unterschiedlichen Stichpro‐ benumfangs nicht mit älteren Veröffentlichungen vergleichbar.

1 Gerade in strukturschwächeren Gebieten ist der Einzelhandel oft wichtigster Arbeitgeber.

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Der deutsche Einzelhandel war bis 2010 durch eine beachtliche Verkaufsflächenexpansion ge‐ kennzeichnet. Durch demografische Rahmenbedingungen, v. a. jedoch durch das Wachstum des Online‐Handels, hat sich der Verkaufsflächenzuwachs seit 2010 jedoch deutlich abge‐ schwächt und ist in den vergangenen zwei Jahren fast zum Stillstand gekommen.

Abbildung 2: Verkaufsflächenwachstum im deutschen Einzelhandel 2000 – 2014

123,1 123,1 122,4 122,1 121,5 120 120 119

117 116 m² 115 114 Mio.

in 112 VK 111

109

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

GMA‐Berechnungen 2016 nach EHI Köln, Einzelhandelsdaten aktuell, 2015

2.1.1 Starker Rückgang der Einzelhandelsunternehmen

Seit Anfang der 1970er Jahre vollzieht sich im deutschen Einzelhandel ein Strukturwandel, der v. a. zu Lasten inhabergeführter Fachgeschäfte geht. Aktuellen Untersuchungen zufolge nahm der Anteil von Einzelunternehmen von rd. 55 % im Jahr 1980 auf aktuell rd. 20 % ab.2 Als Ge‐ winner zeigen sich meist filialisierte und discountorientierte Unternehmen sowie Franchisekon‐ zepte, welche ihre größenbedingten, beschaffungsseitigen und logistischen Vorteile nutzen. Der Internethandel hat den Wettbewerb nochmals intensiviert.

2 GMA‐Grundlagenforschung.

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2.1.2 Internethandel

Während der Umsatz des gesamten Einzelhandels in den vergangenen Jahren nur leichte Stei‐ gerungen verzeichnen konnte, konnte der Einzelhandel im Internet (auch Onlinehandel oder E‐ Commerce) eine rasante Entwicklung nehmen3. Abbildung 3: Entwicklung der Onlineumsätze in Deutschland

Quelle: HDS, GfK; HDE‐Prognose 2015, ohne Umsatzsteuer.

Nach Angaben des HDE werden sich von 2005 bis 2015 binnen 10 Jahren die Umsätze im Inter‐ nethandel mehr als verdreifacht haben (vgl. Abbildung 4). Für das Jahr 2015 geht der HDE von einem Umsatz von 43,6 Mrd. € aus. Vergleicht man den Wert des Onlinehandels lt. HDE im Jahr 2014 von 39 Mrd. € mit dem Umsatz des gesamten Einzelhandels für 2014, so liegt der Anteil des Onlinehandels bei etwa 9 %4.

Zunehmend sind die Übergänge zwischen Onlinehandel und stationärem Einzelhandel mittler‐ weile nicht mehr klar abgrenzbar. Viele (stationäre) Einzelhändler bieten mittlerweile auch On‐ lineshops an, in denen entweder das Gesamtangebot oder zumindest ausgewählte Artikel ver‐ fügbar sind. Ziel der sog. Multi‐ oder Omni‐Channel‐Strategien des Einzelhandels ist die Ver‐ knüpfung der unterschiedlichen Vertriebskanäle. Weiter ist in Großstädten zu beobachten, dass

3 Derzeit herrscht eine große Verunsicherung in der gesamten Branche und hier insbesondere bei den stationären Einzelhändlern, wie die Entwicklung zu bewerten ist. Die Werte für die Umsatzentwicklung einzelner Verbände weichen teilweise erheblich voneinander ab. So wird gelegentlich auch ein „Zahlen‐ salat“ im E‐Commerce beklagt (vgl. Der Handel, Internetausgabe vom 05.04.2014: Zahlensalat im E‐ Commerce, Prof. Dr. Geritt Heinemann, Leiter eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein; Zu‐ griff auf die Website vom 10.11.2014. Vergleicht man beispielsweise die Zahlen des Bundesverbandes E‐ Commerce und Versandhandel (bevh) für das Jahr 2014 mit den Angaben des Einzelhandelsverbandes, so tut sich eine Lücke von fast 10 Mrd. € auf. Während der Einzelhandelsverband von einem Umsatz in seinen neuesten Zahlenwerken vom November 2014 von 39 Mrd. € ausgeht, rechnet der bevh mit rd. 48,8 Mrd. Eine Übereinstimmung besteht jedoch im Trend eines erheblichen Zuwachses der Online‐ Umsätze im Handel. Der bevh geht zwischen 2006 und 2013 und in seiner Prognose für 2014 von nahezu einer Verfünffachung des Umsatzes innerhalb von 8 Jahren aus. 4 Allerdings schwanken die Anteile des Onlinehandels je nach Branche stark. Während im Bereich Consu‐ mer‐Electronics / Elektro und im Bereich Mode Werte von fast 20 % erreicht werden, liegt im Heimwer‐ ker‐ und Gartenbereich der Anteil lediglich bei 3,2 %. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel, der einen Großteil der Umsätze im gesamten Einzelhandel repräsentiert, weist mit unter 1 % immer noch sehr geringe Anteile im Onlinehandel auf.

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auch reine Online‐Händler (sog. Pure‐Player) in den vergangenen Jahren ein stationäres Netz aufgebaut haben bzw. aufbauen.

2.2 Konsumentenverhalten im Wandel

2.2.1 Demografische Entwicklung

Gesellschaftliche und sowie demografische Veränderungen vollziehen sich mit großer Regelmä‐ ßigkeit, genannt seien etwa der im Rahmen der Demografiediskussion regelmäßig prognosti‐ zierte Rückgang der Bevölkerung, der wachsende Anteil älterer Menschen, oder der Trend zu kleineren Familieneinheiten. Nachdem sich der Einzelhandel an der lokalen Nachfrage orien‐ tiert, ist der kleinräumlichen Analyse und Prognose der Kaufkraftentwicklung hohe Aufmerk‐ samkeit zu schenken5.

2.2.2 Konsumentenverhalten im Wandel

Vielerorts geraten v. a. Anbieter des mittleren Preissegmentes unter Druck. Die in Abbildung 4 genannten Konsumententrends begünstigen spezialisierte und serviceorientierte Anbieter. Das klassische Fachgeschäft gerät immer mehr unter Drück, sofern keine ausgeprägte Servicekultur angeboten wird.

Abbildung 4: Konsumtrends im Zusammenhang mit der Ausbildung des „hybriden“ Ver‐ brauchers

GMA‐Grundlagenforschung 2016

5 Gerade großräumliche Bevölkerungsprognosen bilden die lokalen Verhältnisse nur unzureichend ab. Zudem hat sich eine Reihe von Einwohnerprognosen der letzten beiden Dekaden als nicht belastbar er‐ wiesen.

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2.3 Trends

Neben Unternehmensprozessen und gesellschaftlichen sowie demografischen Veränderungen hat die Neubewertung von Standortfaktoren und Standortqualitäten durch Einzelhandelsun‐ ternehmen Veränderungen der Handelslandschaft ausgelöst. Für die Entwicklung des Einzel‐ handels in den Innenstädten und Ortszentren waren in den vergangenen Jahren folgende Trends festzustellen:

 Die Konzentration im Einzelhandel führte in Innenstädten und Ortszentren nicht selten zur Uniformität des Betriebs‐ und Warenangebotes.

 Der hohe Anteil des Onlinehandels hat in den deutschen Innenstädten bereits zu Frequenzrückgängen und einem teilweisen Rückgang einzelner Branchen geführt.6

 Die 1b‐ und 1c‐Lagen haben mit einem Bedeutungsverlust zu kämpfen. Hier treten verstärkt Fluktuation, Mindernutzungen und Leerstandsbildung auf. Entsprechend konzentriert sich der Handel auf eng abgegrenztere Lagen.

 Die mittelständischen Anbieter hatten aus unterschiedlichen Gründen deutlich rück‐ läufige Marktanteile.

 v.a. kleinere Kommunen geraten durch diese Trends unter Druck.

Nahezu alle Kommunen in Deutschland steuern aktuell ihre Handelsentwicklung mit dem von der GMA und einem Stuttgarter Fachanwalt entwickelten Instrument „Kommunales Einzelhan‐ delskonzept“ durch Festlegung von für den Einzelhandel zulässigen Gebieten und sortimentsge‐ naue Steuerung die Ansiedlung zusätzlicher Handelsflächen7.

2.4 Mittelfristige Entwicklungstrends

Eine Relativierung seines Stellenwertes wird der Einzelhandel auch durch die weitergehende Entwicklung zur Freizeitgesellschaft erfahren, denn in Zukunft wird der Einkauf von den Ver‐ brauchern noch stärker unter dem Aspekt seines Freizeit‐ und Erlebniswertes beurteilt. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass der Einzelhandel diesem Trend durch neue Betriebstypen und Prä‐ sentationsformen zunehmend Rechnung trägt.

6 So wurden in den vergangenen Jahren größere Flächen des Bucheinzelhandels vom Markt genommen. Auch am Schuheinzelhandel geht die Entwicklung nicht spurlos vorüber. So meldete z. B. die Schuhkette Görtz die Schließung mehrerer Filialen. Als Grund wurde explizit der ins Internet abwandernde Umsatz genannt. 7 vgl. hierzu: W. Spannowski, S. Holl: Die Steuerung der Einzelhandelsentwicklung in Deutschland im Lichte der europäischen Niederlassungsfreiheit; Kaiserslautern 2012.

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Vor dem geschilderten Hintergrund wird sich die Entwicklung des Einzelhandels in der mittel‐ fristigen Perspektive nach Einschätzung der GMA folgendermaßen darstellen:

 Konzentrationstendenz im Einzelhandel setzt sich fort

Der Marktanteil von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 2,5 Mrd. € wird mittelfristig auf fast 85 % anwachsen. Andererseits werden v. a. kleinflächige und unren‐ table Betriebe in ungünstigen Standortlagen aus dem Markt ausscheiden.

 Räumliche Konzentration des Einzelhandels wird wichtiger

Der Einzelhandel konzentriert sich stärker auf die zentralsten Lagen und rückt zusammen. Randlagen und innerstädtische Nebenlagen verlieren an Bedeutung.

 Filialisierungswelle hält an

Die Filialisierungstendenz setzt sich in nahezu allen Branchen fort. Dabei wird die Markt‐ bedeutung von Franchiseunternehmen noch wachsen.

 Internet‐Shopping gewinnt weiter an Bedeutung

Das „E‐Commerce“ (Internet‐Handel) zeigt hohe Zuwachsraten, insbesondere in den Sor‐ timentsbereichen Computer, Bücher und Tonträger. Voraussetzung für den Erfolg des E‐ Commerce ist allerdings der weitere Ausbau von Logistik‐ und Distributionsstrukturen, welcher als sehr kostenintensiv einzustufen ist.

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II. Standortrahmenbedingungen im GVV Schozach-Bottwartal

1. Lage, Siedlungsstrukturen und Verkehrsanbindung

Der GVV Schozach‐Bottwartal mit seinen vier Mitgliedskommunen Abstatt, Beilstein, Ilsfeld und Untergruppenbach befindet sich in großräumiger Hinsicht zwischen dem Oberzentrum im Norden und dem Großraum Stuttgart mit den leistungsstarken Mittelzentren Ludwigsburg und Bietigheim‐Bissingen / Besigheim im Süden. Als nächstgelegene Zentrale Orte außerhalb des GVV sind in Richtung Norden Heilbronn (Oberzentrum) bzw. Weinsberg (Unter‐ zentrum) und Obersulm (Kleinzentrum), in Richtung Osten Wüstenrot (Kleinzentrum), in Rich‐ tung Süden Oberstenfeld / Großbottwar (Kleinzentrum), in Richtung Westen Bietigheim‐ Bissingen / Besigheim (Mittelzentrum) und Lauffen a. N. (Unterzentrum) zu nennen. Innerhalb des GVV‐Gebietes liegen die beiden Kommunen Ilsfeld und Beilstein im Süden auf einer in West‐Ost‐Richtung ausgerichteten Achse entlang der L 1100, während Untergruppenbach und Abstatt den nördlichen Teil des Gemeindeverwaltungsgebietes bilden. Innerhalb des GVV über‐ nehmen die Gemeinde Ilsfeld und die Stadt Beilstein die zentralörtliche Funktion eines Doppel‐ unterzentrums. Untergruppenbach und Abstatt ist keine zentralörtliche Funktion zugeordnet.

Hinsichtlich der Siedlungsstrukturen besitzen die einzelnen Mitgliedskommunen außer den jeweiligen Kernorten bzw. ‐städten jeweils mehrere kleinere Ortsteile, die sich teilweise bereits in einer vergleichsweise großen Entfernung zu den Kernort bzw. ‐städten befinden. Auch durch die topografische Situation im Untersuchungsraum mit einem in Richtung Osten ansteigenden Gelände (Löwensteiner Berge) sind im GVV‐Gebiet z. T. ländliche Siedlungsstrukturen festzuhal‐ ten. Die einzelnen Mitgliedskommunen des GVV sind dabei folgendermaßen zu charakterisie‐ ren:

 Die Gemeinde Abstatt besitzt insgesamt vier Ortsteile, wobei Abstatt selbst den Ein‐ wohnerschwerpunkt bildet. In Richtung Norden ist der Ortsteil Happenbach zu fin‐ den, welcher aufgrund der räumlichen Nähe stark auf Untergruppenbach ausgerich‐ tet ist. Östlich des Kernortes liegen die Ortsteile Vohenlohe und Burg Wildeck.

 Auch die Stadt Beilstein ist stark durch zahlreiche kleinere Stadtteile bzw. Teilorte / Weiler geprägt. Neben der Kernstadt Beilstein gehören die Stadtteile Hohenbeilstein und Schmidhausen sowie 9 weitere Teilorte bzw. Weiler. Der Siedlungsschwerpunkt liegt hierbei in der Kernstadt Beilstein.

 Die Gemeinde Ilsfeld besteht neben dem Kernort aus den Ortsteilen Auenstein, Schozach, Wüstenhausen, Helfenberg und Abstetterhof. Dabei wohnen im Kernort Ilsfeld rd. 60 % der Bevölkerung. Der zweitgrößte Ortsteil ist das östlich der Autobahn gelegene Auenstein.

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Karte 1: Lage des GVV Schozach-Bottwartal und zentralörtliche Struktur in der Region

Legende

Oberzentrum

Mittelzentrum

Unterzentrum

Kleinzentrum

Quelle: erstellt mit RegioGraph Planung; GMA‐Bearbeitung 2016

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 Die Gemeinde Untergruppenbach besteht aus insgesamt sechs Ortsteilen. Dabei wohnen im Kernort Untergruppenbach rd. 52 % der Bevölkerung. Die nördlich an‐ schließenden Ortsteile Donnbronn und Obergruppenbach weisen ca. 960 bzw. 470 Einwohner auf. Westlich der A 81 liegen die drei weiteren Ortsteile Unterheinriet, Oberheinriet und Vorhof, von welchen Unterheinriet die größte Bevölkerungszahl auf sich vereint.

Verkehrlich ist der GVV durch die in Nord‐Süd‐Richtung verlaufende A 81 geprägt, von der ins‐ gesamt zwei Autobahnabfahrten (Ilsfeld, Untergruppenbach) eine sehr gute Erreichbarkeit für den überregionalen Verkehr innerhalb des GVV herstellen. Innerhalb des GVV übernehmen insbesondere die beiden Landesstraße L 1111 (Heilbronn – Untergruppenbach – Löwenstein) sowie L 1100 (Lauffen a. N. – Ilsfeld – Beilstein) jeweils eine Verkehrsanbindung in West‐Ost‐ Richtung. Die Nord‐Süd‐Verbindungen sind hingegen weniger stark ausgeprägt und werden über Kreisstraßen sichergestellt. Auch innerhalb des GVV übernimmt somit die A 81 in Nord‐Süd Richtung eine Haupterschließungsfunktion. Die einzelnen Ortsteile innerhalb des GVV‐Gebietes sind über weitere Kreisstraßen verkehrlich angebunden. Mit dem ÖPNV ist das Gebiet im We‐ sentlichen durch zahlreiche Buslinien der Heilbronner Verkehrsbetriebe sowie in Richtung Sü‐ den der Stuttgarter Verkehrsbetriebe angebunden. Eine Anbindung an den Schienenverkehr besteht nicht.

Insgesamt betrachtet ist das GVV‐Gebiet durch seinen direkten Anschluss an den überregional bedeutsamen Verkehrsträger A 81 und die damit sehr gute Verkehrsanbindung in den letzten Jahren insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht als attraktiver und prosperierender Wirt‐ schaftsstandort zu bezeichnen, der ebenfalls eine steigende Bedeutung als Wohnstandort im Umfeld der Städte Heilbronn und dem Großraum Stuttgart erfährt.

2. Einwohnerstruktur und ‐entwicklung

Im GVV Schozach‐Bottwartal leben aktuell rd. 28.005 Einwohner. Im Vergleich zum Erhebungs‐ jahr 2005 war ein Anstieg der Bevölkerung um 1.506 Einwohner bzw. 5,6 % zu verzeichnen. Der Einwohnerschwerpunkt innerhalb des Gebietes des GVV liegt mit rd. 32 % in Ilsfeld. Untergrup‐ penbach vereinigt rd. 29 – 30 % der Einwohner auf sich. Beilstein folgt mit 22 % der Einwohner, wohingegen Abstatt mit rd. 16 – 17 % Einwohneranteil die geringste Einwohnerzahl aufweist.

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Tabelle 1: Entwicklung der Einwohnerzahlen im GVV Schozach‐Bottwartal zwischen 2005 und 2015

Einwohner Veränderung 2005 – 2015 Daten 2005* 2015** absolut in % Abstatt 4.543 4.601 + 58 + 0,1 Beilstein 6.138 6.160 + 22 +/‐ 0 Ilsfeld 8.269 9.065 + 796 + 9,6 Untergruppenbach 7.549 8.179 + 630 + 8,3 GVV Schozach‐Bottwartal 26.499 28.005 + 1.506 + 5,6 LK Heilbronn 329.503 330.145 + 642 +/‐ 0 * Stand: 31.12.2005; Datenbasis Bevölkerungsfortschreibung ** Stand: 30.03.2015; Datenbasis Zensus 2011 Aufgrund einer unterschiedlichen Datenbasis liefert der Zeitvergleich nur erste Anhaltspunkte / Trends der Bevölkerungsentwicklung. Quelle: Statistisches Landesamt Baden‐Württemberg 2016

Die Einwohnerentwicklung zwischen 2005 und 2015 ist differenziert zu bewerten. So hatten die größeren Gemeinden Ilsfeld und Untergruppenbach jeweils erheblich Einwohnerzuwächse zu verzeichnen. Mit einem Plus von 9,6 % in Ilsfeld und einem Plus von 8,3 % in Untergruppenbach waren an diesen direkt an der Autobahn gelegenen Standorten erhebliche Einwohnerzugewin‐ ne zu verzeichnen. In den Kommunen Beilstein und Abstatt sind hingegen nahezu unveränderte Einwohnerzahlen festzuhalten. Insgesamt entwickelt sich der Bereich des GVV deutlich dynami‐ scher als andere Teile des Landkreises Heilbronn.

Die Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes Baden‐Württemberg8 geht im Gebiet des GVV von einem weiteren Anstieg der Bevölkerung in allen Kommunen des GVV um rd. 1.831 Personen bzw. 6,5 % aus. Die größten Einwohnerzuwächse hätten hierbei lt. Prognose Ilsfeld und Abstatt mit Zuwächsen von 11,6 % bzw. 4,3 % zu erwarten. Vor diesem Hintergrund der Prognosedaten ist bezüglich der der nachfrageseitigen Rahmenbedingungen von einer posi‐ tiven zukünftigen Entwicklung auszugehen. Tabelle 2: Entwicklung der Einwohnerzahlen im GVV Schozach‐Bottwartal bis 2030

Einwohner 2015 Veränderung 2015 – 2030 Daten 2015 2030 absolut in % Abstatt 4.601 4.802 + 201 + 4,3 Beilstein 6.160 6.391 + 231 + 3,8 Ilsfeld 9.065 10.120 + 1.055 + 11,6 Untergruppenbach 8.179 8.523 + 344 + 4,2 GVV Schozach‐Bottwartal 28.005 29.836 + 1.831 + 6,5 LK Heilbronn 330.145 346.582 + 16.437 + 5,0 Quelle: Statistisches Landesamt Baden‐Württemberg 2016

8 Bevölkerungsvorausrechnung mit Wanderungen bis 2035. Basis: Zensus 2011, Basisjahr 2014.

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III. Angebotssituation

Zur Bewertung der Angebotssituation in den Nichtlebensmittelsortimenten wurde von der GMA im November 2015 im GVV Schozach‐Bottwartal eine Erhebung der relevanten Einzelhandels‐ betriebe durchgeführt. Die Daten zum Lebensmitteleinzelhandel wurden nachrichtlich aus dem Einzelhandelskonzept für die Lebensmittelsortimente vom Mai 2015 übernommen. Dabei wur‐ den sämtliche Einzelhandelsbetriebe von Mitarbeitern der GMA hinsichtlich verschiedener Kri‐ terien (u. a. Verkaufsfläche, Sortiment, Lagezusammenhang, Ladengestaltung, Einschätzung der Leistungsfähigkeit, Adressdaten) erfasst.

Im Rahmen der Erhebung wurden die Betriebe nach Umsatzschwerpunkt einzelnen Waren‐ gruppen zugeordnet. Zusätzlich erfolgte eine Einteilung nach der Fristigkeit der Waren in kurz‐, mittel‐ und langfristige Bedarfsbereiche. In Anlehnung an das von der Handels‐ und Gaststät‐ tenzählung verwendete Gliederungsschema, ergibt sich nachfolgende Unterteilung in Waren‐ gruppen: Tabelle 3: GMA‐Branchensystematik

Branche Sortimente Nahrungs‐ und Genussmittel Lebensmittel (inkl. Back‐ und Fleischwaren), Reformwaren, Getränke, Spirituosen, Tabak Gesundheit, Körperpflege Drogerie, Kosmetik, Parfümerie‐ / Apotheker‐ / Sanitätswaren Blumen, zoologischer Bedarf Schnittblumen, Zimmerpflanzen, zoologischer Bedarf Bücher, Schreib‐ / Spielwaren Bücher, Zeitschriften, Schreib‐, Papierwaren, Büroartikel (inkl. Büromaschinen), Bastelbedarf, Spielwaren (ohne PC‐Spiele), Modellbau Bekleidung, Schuhe, Sport Oberbekleidung, Damen‐, Herren‐, Kinderbekleidung, Schuhe, Lederwaren, Handtaschen, Koffer, Schirme, Hüte, Sport (Be‐ kleidung, Schuhe) Elektrowaren, Medien, Foto Elektrohaushaltsgeräte, Telekommunikation (Telefon, Fax, Mobil‐ und Smartphones), Unterhaltungselektronik (Audio, Video, Spiele, Speichermedien, Foto), Informationstechnologie (Computer, Drucker etc.) Hausrat, Einrichtung, Möbel Haushaltswaren (Glas / Porzellan / Keramik), Möbel (inkl. Mat‐ ratzen), inkl. Gartenmöbel, Badmöbel, Spiegel, Küchenmöbel / ‐einrichtung, Antiquitäten, Kunst, Rahmen, Bilder, Heimtextili‐ en (Haus‐, Tischwäsche, Bettwäsche, Bettwaren, Gardinen, Wolle, Stoffe), Leuchten und Zubehör Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf (inkl. Gartencenter, Pflan‐ zen, Sanitär, Holz, Tapeten, Farben, Lacke), Teppiche, Boden‐ beläge (Laminat, Parkett) Optik / Uhren, Schmuck Optik, Hörgeräte (inkl. Service‐Flächen), Uhren, Schmuck Sonstige Sortimente Autozubehör (ohne Multimedia), Motorradzubehör, ‐bekleidung, Sportgeräte (Fahrräder, Camping, u. a.), Sonstiges (Musikalien, Waffen, Gebrauchtwaren, Second‐Hand, Münzen, Stempel, Briefmarken, Nähmaschinen) GMA‐Darstellung 2016

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1. Angebotssituation in der Gemeinde Abstatt

In der Gemeinde Abstatt sind im Nichtlebensmittelbereich acht Einzelhandelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von ca. 2.060 m² vorhanden. Die Umsatzleistung der dortigen Betriebe beträgt ca. 6,0 Mio. € (vgl. nachfolgende Tabelle).

Tabelle 4: Einzelhandelsbestand in der Gemeinde Abstatt

Anzahl der Verkaufs‐ Umsatz Betriebe fläche in m² in Mio. € Nahrungs‐ und Genussmittel 10 1.960 7,4 Gesundheit, Körperpflege 1 85 * Blumen, zool. Bedarf 1 120 * kurzfristiger Bedarf insg. 12 2.165 * Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 1 20 * Bekleidung, Schuhe, Sport k.A. k.A. k.A. mittelfristiger Bedarf insg. 1 20 * Elektrowaren, Medien, Foto k.A. k.A: * Hausrat, Einrichtung, Möbel 2 540 * Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 1 750 * Optik / Uhren, Schmuck k.A. k.A. k.A. Sonstige Sortimente 2 545 * langfristiger Bedarf insg. 5 1.835 * Nichtlebensmittel insg. 8 2.060 6,0 Einzelhandel insg. 18 4.020 13,4 k.A. = kein Angebot vorhanden * aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen kein Ausweis der Umsatzleistung GMA‐Erhebungen 2016

GMA‐Aufnahmen

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In Abstatt befindet sich ein Einzelhandelsschwerpunkt in der Auensteiner Straße rund um das Rathaus mit mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks und ergänzenden Dienstleis‐ tungsbetrieben. Ansonsten sind nur wenige Einzelhandelsbetriebe im Gemeindegebiet vorzu‐ finden. Der Versorgungsstandort der Gemeinde Abstatt befindet sich in Gewerbegebietslage in der Rauheckstraße mit dem Aldi‐Lebensmitteldiscounter und einem CAP‐Lebensmittelmarkt.

In der Gemeinde Abstatt sind nach Bedarfsbereichen folgende Einzelhandelsbetriebe vorzufin‐ den:

 Im kurzfristigen Bedarfsbereich ist neben den örtlichen Lebensmittelanbietern Aldi und CAP und dem ergänzenden Angebot durch Lebensmittelhandwerksbetriebe und Getränkeanbieter auf die Rathaus‐Apotheke sowie den Anbieter Floristik Schmidt hinzuweisen.

 Im mittelfristigen Bedarfsbereich ist einzig durch den örtlichen Postshop ein Ange‐ bot vorzufinden.

 Im langfristigen Bedarfsbereich ist auf den Dekorationsanbieter „Mein Fliegenpilz“, den Raumausstatter Raumdesign Föll, die GartenBaumschule Krauß sowie den Anbie‐ ter Husqvarna (Rasenmäher) sowie den Second Hand‐Laden Belissima hinzuweisen.

Insgesamt ist somit in der Gemeinde Abstatt nur ein vergleichsweise geringes Angebot an Nicht‐ lebensmittelsortimenten festzuhalten. Dies ist auf die verhältnismäßig geringe Einwohnerzahl der Gemeinde i. V. mit der etwas randlichen Lage sowie auf die Wettbewerbsstrukturen im Umland zurückzuführen.

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Karte 2: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Abstatt

Legende

Blumen, zoolog. Bedarf

Bücher, Schreibwaren, Spielwaren

Hausrat, Einrichtung

Apotheke

Quelle: Kartengrundlage OpenStreetMap , GMA‐Bearbeitung 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

2. Angebotssituation in der Stadt Beilstein

In der Stadt Beilstein sind im Nichtlebensmittelbereich insgesamt 24 Einzelhandelsbetriebe auf einer Verkaufsfläche von ca. 1.770 m² vorzufinden. Diese erzielen eine jährliche Umsatzleistung von ca. 7,5 Mio. €.

Tabelle 5: Einzelhandelsbestand in der Stadt Beilstein

Anzahl der Verkaufs‐ Umsatz Betriebe fläche in m² in Mio. € Nahrungs‐ und Genussmittel 13 1.895 7,8 Gesundheit, Körperpflege 1 30 * Blumen, zool. Bedarf 2 50 * kurzfristiger Bedarf insg. 16 1.975 * Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 1 80 * Bekleidung, Schuhe, Sport 8 645 2,9 mittelfristiger Bedarf insg. 9 725 * Elektrowaren, Medien, Foto 2 85 * Hausrat, Einrichtung, Möbel 6 260 0,6 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf k.A. k.A. k.A. Optik / Uhren, Schmuck 3 210 1,5 Sonstige Sortimente 1 410 k.A. langfristiger Bedarf insg. 12 965 * Nichtlebensmittel insg. 24 1.770 7,5 Einzelhandel insg. 37 3.665 15,3 k.A. = kein Angebot vorhanden * aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen kein Ausweis der Umsatzleistung GMA‐Erhebungen 2016 Hinsichtlich der Einzelhandelsstrukturen verfügt die Stadt Beilstein als wichtigste Einkaufslage über einen historischen Stadtkern, der entlang der Hauptstraße in einem Bereich zwischen Schillerstraße und Schmidhausener Straße gelegen ist; hier existiert im zentralen Bereich um das Rathaus ein durchgehender Ladenbesatz. Ebenfalls zur Haupteinkaufslage gehört der Platz‐ bereich um die Kelter (Kelterstraße), der etwas unterhalb der Hauptstraße in zweiter Reihe liegt. Zugleich stellt die Hauptstraße eine wichtige überörtliche Verkehrsader dar, was zu Stoß‐ zeiten ein hohes Verkehrsaufkommen bedingt.

Im übrigen Stadtgebiet Beilsteins befinden sich weitere Einzelhandelsstandorte, insbesondere ein großer Lebensmittelmarkt (Aldi im Forstbergweg). Ein Lebensmittelvollsortimenter REWE ist aktuell im Bau. Darüber hinaus bieten mehrere landwirtschaftliche Betriebe / Winzer ihre Pro‐ dukte im Direktverkauf ab Hof an.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

GMA‐Aufnahmen

In der Stadt Beilstein sind folgende Einzelhandelsbetriebe nach Bedarfsbereichen festzuhalten:

 Im kurzfristigen Bedarfsbereich sind neben dem Lebensmittelanbieter Aldi sowie dem im Bau befindlichen REWE‐Lebensmittelvollsortimenter mehrere Spezialbetrie‐ be sowie Betriebe des Lebensmittelhandwerks und Getränkemärkte angesiedelt. Im Bereich der Nichtlebensmittelsortimente ist auf die Burg‐Apotheke im Ortskern so‐ wie zwei Blumenläden (Blumen Bauer und blüte&mehr) hinzuweisen.

 Im mittelfristigen Bedarfsbereich ist im Bereich Bücher, Schreib‐ und Spielwaren auf den Anbieter Papier Reiss mit einem Angebot an Schreibwaren, Zeitschriften und Bü‐ chern hinzuweisen. Daneben ist im Bereich Bekleidung / Schuhe ein vergleichsweise breites Angebot vorhanden. Es dominieren Boutiquen und Fachgeschäfte, die sich mehrheitlich auf das qualitativ höherwertige Segment spezialisiert haben (u. a. Mode Barth, just E. Mode, Moda Per Lei, Boutique Elite). Neben diesem Angebot ist des Weiteren auf ein Kindermodegeschäft sowie auf die beiden Schuhhändler Könninger Schuhe sowie „Gestiefelter Kater“ (Kinderschuhe) hinzuweisen. Im Sportbereich ist mit dem Anbieter Sport März ebenfalls ein Anbieter vorzufinden, so dass insgesamt der mittelfristige Bedarfsbereich für eine Stadt in der Größenordnung von Beilstein vergleichsweise gut ausgebildet ist.

 Im langfristigen Bedarfsbereich sind bei Elektrowaren zwei Elektrofachhändler (Heid Elektro und Riha) vorzufinden. Im Bereich Dekoration sind ebenfalls drei kleinere Fachgeschäfte mit einem Weltladen, Scheible Wohnideen und einem Spezialanbieter in Jettenbach vorhanden. Auch der Bereich Atelier / Galerie wird in Beilstein durch die Sonnen‐Galerie und das Fotoatelier Schäfer abgedeckt. Im Bereich Raumausstat‐ tung sind mit dem Anbieter Dietle & Zeeh ebenfalls Strukturen vorzufinden. Des Wei‐ teren wird die Angebotssituation komplettiert durch die Schmuckanbieter Janotta und Ohrengold sowie den Juwelier Wiesner. Als Besonderheit ist auf den Centi‐ Markt, einen Sonderpostenmarkt am Rande des Ortskernes von Beilstein, hinzuwei‐ sen.

21 Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Karte 3: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Beilstein

Legende

Apotheke

Blumen, zoolog. Bedarf

Bücher, Schreibwaren, Spielwaren

Hausrat, Einrichtung

Bekleidung, Schuhe, Sport

Elektrowaren

sonstiger Einzelhandel

Quelle: Kartengrundlage OpenStreetMap , GMA‐Bearbeitung 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Insgesamt weist die Stadt Beilstein insbesondere im Bereich der Nichtlebensmittelsortimente einen vielfältigen Einzelhandelsbesatz auf, der überwiegend kleinteilig strukturiert ist und sich dem qualitativ höherwertigen Bereich zuordnen lässt. In nahezu allen Branchensegmenten sind Angebotsstrukturen vorzufinden.

3. Angebotssituation in der Gemeinde Ilsfeld

In der Gemeinde Ilsfeld sind im Nichtlebensmittelbereich insgesamt 30 Einzelhandelsbetriebe auf einer Verkaufsfläche von ca. 20.570 m² vorzufinden. Diese erzielen eine jährliche Umsatz‐ leistung von ca. 45,9 Mio. €. Tabelle 6: Einzelhandelsbestand in der Gemeinde Ilsfeld

Anzahl der Verkaufs‐ Umsatz Betriebe fläche in m² in Mio. € Nahrungs‐ und Genussmittel 23 5.240 23,8 Gesundheit, Körperpflege 2 740 * Blumen, zool. Bedarf 4 560 * kurzfristiger Bedarf insg. 29 6.540 31,2 Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 2 400 * Bekleidung, Schuhe, Sport 7 3.300 * mittelfristiger Bedarf insg. 9 3.700 12,2 Elektrowaren, Medien, Foto 2 60 * Hausrat, Einrichtung, Möbel 6 12.950 19,8 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 4 2.235 4,5 Optik / Uhren, Schmuck 1 120 * Sonstige Sortimente 2 205 * langfristiger Bedarf insg. 15 15.570 26,7 Nichtlebensmittel insg. 30 20.570 45,9 Einzelhandel insg. 53 25.810 69,7 k.A. = kein Angebot vorhanden * aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen kein Ausweis der Umsatzleistung GMA‐Erhebungen 2016

Die Einzelhandelsstrukturen in Ilsfeld werden zum einen vom Hauptgeschäftsbereich in der Ortsmitte von Ilsfeld geprägt. Hier besteht entlang der König‐Wilhelm‐Straße ein überwiegend kleinteiliger Geschäftsbesatz (u. a. Bäcker, Metzger, Apotheke & Drogerie, Optiker). Zum ande‐ ren ist noch der Handelsschwerpunkt im Gewerbegebiet Ilsfeld‐Süd (direkt an der Autobahnan‐ schlussstelle) zu nennen, wo neben den Lebensmittelmärkten Kaufland (aktuell laufen die Bau‐ arbeiten für einen Neubau) und Lidl noch weitere Geschäfte ansässig sind (z. B. Deichmann, Takko, dm, Fressnapf, Küchenstudio Röck, Einrichtung Jäger). Im Ortsteil Auenstein bestehen hauptsächlich Lebensmittelhandwerksbetriebe sowie ein Netto‐Discounter im Gewerbegebiet in Richtung Beilstein.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

GMA‐Aufnahmen

In der Gemeinde Ilsfeld sind folgende Einzelhandelsbetriebe nach Bedarfsbereichen festzuhal‐ ten:

 Im kurzfristigen Bedarfsbereich ist neben den Lebensmittelanbietern Kaufland, Lidl und Netto auf ein breites Angebot an Spezialanbietern und Ladenhandwerksbetrie‐ ben hinzuweisen.9 Im Nichtlebensmittelbereich ist auf die Hirsch‐Apotheke im Orts‐ kern10 sowie auf den Anbieter Nadines Blumentöpfle in Auenstein hinzuweisen. Der Anbieter „Der Blumenladen“ in Ilsfeld wird in Kürze geschlossen. Im zoologischen Be‐ darf ist der Heimtierfachmarkt Fressnapf im Gewerbegebiet Ilsfeld‐Süd sowie der An‐ bieter „Mein Halsband“ in Schozach vorhanden.

 Im mittelfristigen Bedarfsbereich wird die Angebotssituation vorwiegend durch großflächige Betriebe dominiert. So ist auf den Joker Fabrikverkauf im Gewerbege‐ biet Bustadt sowie auf den Bekleidungsfachmarkt Takko im Gewerbegebiet Ilsfeld‐ Süd hinzuweisen. Bei dem Angebot im Schreib‐ und Spielwarenbereich ist insbeson‐ dere auf den Anbieter Spielwaren Jäger im Ortskern sowie auf den Postshop mit er‐ gänzendem Schreibwarenangebot „Ratzefummel“, ebenfalls im Ortskern, hinzuwei‐ sen. Daneben sind zwei kleinere Bekleidungsanbieter B&A und Body & Soul angesie‐ delt. Im Schuhbereich ist auf den Schuhfachmarkt Deichmann im Gewerbegebiet Ils‐ feld‐Süd sowie auf einen Fabrikverkauf für Sicherheitsschuhe im Gewerbegebiet Au‐ enstein hinzuweisen. Dort ist auch der Reitsportanbieter Hopfauf angesiedelt.

 Im langfristigen Bedarfsbereich ist im Elektrowarenbereich lediglich auf zwei kleine‐ re Anbieter Elektro Gemmrig und Buck Telecom hinzuweisen. Im Bereich Hausrat, Einrichtung, Möbel ist zum einen der T€Di 1€‐Shop im Gewerbegebiet Ilsfeld‐Süd so‐ wie auf die beiden größeren Möbelhäuser Jäger Einrichtungen sowie Möbel Nagel vorhanden.

9 Aktuell laufen die Planungen zur Realisierung einer Markthalle in der alten Kelter. Dort soll ein Lebens‐ mittel‐ sowie ein gastronomisches Angebot verwirklicht werden. 10 Derzeit laufen die Bauarbeiten am westlichen Rand des Ortskerns zur Realisierung eines Ärztehauses mit Filiale der Kreissparkasse. Die Hirsch‐Apotheke soll in diesem Zug ebenfalls in den Neubau verlagert werden.

24 Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Karte 4: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Ilsfeld

Legende

Apotheke

Blumen, zoolog. Bedarf

Bücher, Schreibwaren, Spielwaren

Hausrat, Einrichtung Schozach

Bekleidung, Schuhe, Sport

Elektrowaren

Gesundheit, Körperpflege

sonstiger Einzelhandel

Quelle: Kartengrundlage OpenStreetMap , GMA‐Bearbeitung 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

 Eine Ergänzung erfährt das Angebot in diesem Bereich durch das Büromusterhaus Seel und das Küchenstudio Röck. Als Fachanbieter ist Baier Raumausstattung in der Hauptstraße vorzufinden. Im Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarfsegment ist ein Ange‐ bot durch einen kleineren BayWa‐Baumarkt sowie den Badanbieter Löffelhardt vor‐ handen. Ein Spezialanbieter für Natursteine (Fritz) ist im Gewerbegebiet Ilsfeld‐Süd vorzufinden. Das Angebot wird hier ergänzt durch das Fliesenfachgeschäft Radke. Im Bereich Optik, Uhren, Schmuck ist auf den Anbieter Optik Flohr im Ortskern hinzu‐ weisen, im Bereich der sonstigen Sortimente ist der Anbieter ABM Tuning sowie das Radhaus Ilsfeld vorhanden.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in der Gemeinde Ilsfeld flächenmäßig das größte Angebot im GVV‐Gebiet vorhanden ist. Insbesondere die größeren Einzelhandelsbetriebe tra‐ gen im Nichtlebensmittelbereich zu einer über den Verflechtungsbereich des GVV Schozach‐ Bottwartal hinausgehenden Bedeutung der Gemeinde bei.

4. Angebotssituation in der Gemeinde Untergruppenbach

In der Gemeinde Untergruppenbach sind insgesamt im Nichtlebensmittelbereich 15 Einzelhan‐ delsbetriebe auf einer Verkaufsfläche von ca. 1.710 m² vorzufinden. Diese erzielen eine jährli‐ che Umsatzleistung von ca. 6,2 Mio. €. Tabelle 7: Einzelhandelsbestand in der Gemeinde Untergruppenbach

Anzahl der Verkaufs‐ Umsatz Betriebe fläche in m² in Mio. € Nahrungs‐ und Genussmittel 18 3.300 10,7 Gesundheit, Körperpflege 1 40 * Blumen, zool. Bedarf 1 55 * kurzfristiger Bedarf insg. 20 3.395 12,1 Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 2 105 * Bekleidung, Schuhe, Sport 2 600 * mittelfristiger Bedarf insg. 4 705 2,3 Elektrowaren, Medien, Foto k.A. k.A. * Hausrat, Einrichtung, Möbel 3 335 1,0 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 3 420 0,8 Optik / Uhren, Schmuck 1 40 * Sonstige Sortimente 2 115 * langfristiger Bedarf insg. 9 910 2,5 Nichtlebensmittel insg. 15 1.710 6,2 Einzelhandel insg. 33 5.010 16,9 k.A. = kein Angebot vorhanden * aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen kein Ausweis der Umsatzleistung GMA‐Erhebungen 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Die Einzelhandelsstrukturen in Untergruppenbach werden im Wesentlichen vom Geschäftsbe‐ reich in der Ortsmitte des Kernortes Untergruppenbach geprägt. Hier besteht insbesondere entlang der Hauptstraße ein überwiegend kleinteiliger Geschäftsbesatz. Ergänzt wird der Ver‐ sorgungsbereich durch einen Lidl‐Lebensmitteldiscounter im Bereich Lerchenweg. Dieser Standort ist über die Ilsfelder Straße direkt mit der Geschäftslage der Hauptstraße verbunden (Entfernung ca. 200 m). Als weiterer Handelsschwerpunkt fungiert das Gewerbegebiet im östli‐ chen Teil des Kernortes, wo sich an der Siegfried‐Levi‐Straße direkt an der Autobahnanschluss‐ stelle eine kleinere Einzelhandelsagglomeration u. a. mit einem Edeka‐Markt sowie einem Ge‐ tränkemarkt ausgebildet hat.

GMA‐Aufnahmen

Für den nördlichen Teil des Kernortes Untergruppenbach übernimmt der Standort Bornbrunner Straße mit einem Getränkemarkt sowie einer Pflegestation eine rudimentäre Grundversorgung. Im Ortsteil Unterheinriet existieren zudem im Bereich Abstätter Straße / Löwensteiner Straße einige Betriebe des Lebensmittelhandwerks, die ebenfalls eine partielle Nahversorgungsfunkti‐ on übernehmen. In den übrigen Ortsteilen Donnbronn, Obergruppenbach, Oberheinriet und Vorhof existiert kein bzw. nur sehr geringer Einzelhandelsbesatz.

In der Gemeinde Untergruppenbach sind im Nichtlebensmittelsbereich folgende Einzelhan‐ delsbetriebe nach Bedarfsbereichen vorhanden:

 Im kurzfristigen Bedarfsbereich ist neben den Lebensmittelmärkten Lidl und dem Einkaufszentrum Stettenfels (Edeka) sowie dem geplanten Lebensmittelvollsortimen‐ ter am Rande des Ortskernes von Untergruppenbach insbesondere ein Angebot im Bereich der Lebensmittelhandwerksbetriebe und Getränkemärkte vorzufinden. Das Angebot wird dabei ergänzt durch die Burg‐Apotheke sowie den Blumenanbieter ph Blumenatelier im Ortskern.

 Im mittelfristigen Bedarfsbereich besteht das Angebot im Bereich Schreibwaren aus dem Postshop und dem Anbieter D’Wichtel. Im Bekleidungssegment ist insbesondere auf den Bekleidungsfachmarkt NKD im Ortskern sowie auf den Outdoorsportanbieter Fred Mack im Bereich der Happenbacher Straße hinzuweisen.

27 Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Karte 5: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Untergruppenbach

Legende

Apotheke

Blumen, zoolog. Bedarf

Bücher, Schreibwaren, Spielwaren

Unterheinriet Hausrat, Einrichtung

Bekleidung, Schuhe, Sport

sonstiger Einzelhandel

Quelle: Kartengrundlage OpenStreetMap , GMA‐Bearbeitung 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

 Im langfristigen Bedarfsbereich ist bei Hausrat, Einrichtung Möbel auf den Anbieter Möbelkultur‐Bauer sowie das Küchenstudio mR KüchenFlair hinzuweisen. Das Ange‐ bot wird ergänzt durch den Kunst‐ und Antiquitätenanbieter Schaupp in Unterhein‐ riet. Im Bereich Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf ist ausschließlich ein Angebot an Spezialbetrieben mit der Fliesen‐ und Bäderwelt, dem Anbieter Konz & Schaefer (Fliesen / Natursteine) sowie dem Teppichhändler Vosogh vorzufinden. Im Bereich Optik, Uhren, Schmuck ist ein Optiker (Mainka) vorhanden. Das Angebot wird ergänzt durch das S’Radl‐Eck sowie den Fachanbieter für Tischtenniszubehör Sportwerk.

Zusammenfassend ist die Angebotssituation im Bereich der Nichtlebensmittelsortimente in der Gemeinde Untergruppenbach ähnlich wie in der Stadt Beilstein ausgerichtet. Größere Betriebe bilden die Ausnahme, es dominieren mehrheitlich kleinere Fachgeschäfte mit teilweise erhebli‐ cher Spezialisierung.

5. Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal

Insgesamt sind im GVV Schozach‐Bottwartal im Nichtlebensmittelberich 77 Einzelhandelsbe‐ triebe mit einer Verkaufsfläche von ca. 26.110 m² vorzufinden. Die Gesamtumsatzleistung der Betriebe im Nichtlebensmittelbereich beträgt derzeit ca. 65,6 Mio. €. Zusammenfassend ist die Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal in nachfolgender Tabelle dargestellt:

Tabelle 8: Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal

Anzahl der Verkaufs‐ Umsatz Betriebe fläche in m² in Mio. € Nahrungs‐ und Genussmittel 64 12.395 49,7 Gesundheit, Körperpflege 5 895 8,0 Blumen, zool. Bedarf 8 785 3,0 kurzfristiger Bedarf insg. 77 14.075 60,7 Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 6 605 2,0 Bekleidung, Schuhe, Sport 17 4.545 16,2 mittelfristiger Bedarf insg. 23 5.150 18,2 Elektrowaren, Medien, Foto 4 145 1,6 Hausrat, Einrichtung, Möbel 17 14.085 22,8 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 8 3.405 6,9 Optik / Uhren, Schmuck 5 370 2,4 Sonstige Sortimente 7 1.275 2,7 langfristiger Bedarf insg. 41 19.280 36,4 Nichtlebensmittel insg. 77 26.110 65,6 Einzelhandel insg. 141 38.505 115,3 k.A. = kein Angebot vorhanden * aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen kein Ausweis der Umsatzleistung GMA‐Erhebungen 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

6. Angebotssituation im Umland

Die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal werden maßgeblich durch die Wettbewerbsstrukturen im Umland beeinflusst. So befindet sich der GVV in einem Bereich zwischen zwei wichtigen Wirtschaftsräumen (Heilbronn / Neckarsulm im Nor‐ den und Ludwigsburg / Stuttgart im Süden). Die Einzelhandelsstrukturen in diesen beiden Groß‐ räumen sind vergleichsweise stark ausgeprägt, so dass insbesondere im Bereich der Nichtle‐ bensmittelsortimente derzeit Kaufkraftabflüsse an diese Standorte bestehen. Des Weiteren sind ebenfalls in den benachbarten Städten und Gemeinden im Umfeld vergleichbare Einzelhandels‐ strukturen festzuhalten, so dass sich bei einer realistischen Betrachtung die Entwicklungspoten‐ ziale auf das Gebiet des GVV Schozach‐Bottwartal begrenzen.

Am ehesten kann der Standort Ilsfeld aufgrund seiner Lage an der Autobahn und der bereits vorhandenen Einzelhandelsstrukturen mit mehreren Großbetrieben ein darüber hinausgehen‐ des Einzugsgebiet erschließen. Angesichts der Wettbewerbsstrukturen im Umland ist jedoch für die Ermittlung der im GVV Schozach‐Bottwartal vorhandenen Potenziale ausschließlich das dort vorhandene Kaufkraftpotenzial zu berücksichtigen.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

IV. Nachfragesituation

Zur Bewertung der Entwicklungspotenziale im GVV Schozach‐Bottwartal ist neben einer Analyse der Angebotssituation ebenfalls die Nachfragesituation im GVV‐Gebiet vor Belang. In einem ersten Schritt werden hierfür zunächst die aktuellen Kaufkraftpotenziale im GVV Schozach‐ Bottwartal bestimmt. In einem zweiten Schritt erfolgt die Berechnung der perspektivischen Kaufkraftpotenziale im Rahmen einer Kaufkraftprognose für das Jahr 2020.

1. Kaufkraftvolumen 2015 im GVV Schozach‐Bottwartal

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sowie eigenen Berechnungen beträgt die ladeneinzelhandelsrelevante Kaufkraft im Jahr 2015 einschließlich der Ausgaben im Lebensmit‐ telhandwerk in Deutschland pro Kopf der Wohnbevölkerung

ca. € 5.410.11

Für Nichtlebensmittel betragen die Pro‐Kopf‐Ausgaben

ca. 3.442 €.

Bei der Kaufkraftberechnung für den GVV Schozach‐Bottwartal ist neben den Einwohnerzahlen und den Pro‐Kopf‐Ausgabewerten darüber hinaus das lokale Kaufkraftniveau12 zu beachten. Gemäß aktueller Kennziffer von MB Research liegt das Kaufkraftniveau in Abstatt mit 108,6, in Beilstein mit 113,4, in Ilsfeld mit 106,6 und in Untergruppenbach mit 113,2 auf einem über‐ durchschnittlichen Niveau (Bundesdurchschnitt = 100,0).

Folgende Kaufkraftpotenziale sind im GVV Schozach‐Bottwartal nach Sortimenten vorzufinden:

11 Ohne Kaufkraftanteil verschreibungspflichtiger Medikamente bei Apotheken. 12 Quelle: MB Research, 2014. Das Kaufkraftniveau wird auf Basis der amtlichen Steuerstatistik berechnet.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Tabelle 9: Kaufkraftpotenziale 2015 im GVV Schozach‐Bottwartal

Unter‐ GVV Abstatt Beilstein Ilsfeld gruppen‐ Schozach‐ bach Bottwartal Nahrungs‐ und Genussmittel 9,8 13,7 19,0 18,2 60,7 Gesundheit, Körperpflege 1,9 2,6 3,6 3,5 11,6 Blumen, zool. Bedarf 0,7 0,9 1,3 1,2 4,1 kurzfristiger Bedarf insg. 12,4 17,2 23,9 22,9 76,4 Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 1,3 1,9 2,6 2,5 8,3 Bekleidung, Schuhe, Sport 3,5 4,8 6,7 6,4 21,4 mittelfristiger Bedarf insg. 4,8 6,7 9,3 8,9 29,7 Elektrowaren, Medien, Foto 2,7 3,7 5,1 4,9 16,4 Hausrat, Einrichtung, Möbel 2,9 4,1 5,7 5,4 18,1 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 2,4 3,4 4,6 4,5 14,9 Optik / Uhren, Schmuck 0,6 0,8 1,1 1,1 3,6 Sonstige Sortimente 1,3 1,8 2,6 2,4 8,1 langfristiger Bedarf insg. 9,9 13,8 19,1 18,3 61,1 Nichtlebensmittel insg. 17,3 24,0 33,3 31,9 106,5 Einzelhandel insg. 27,1 37,7 52,3 50,1 167,2 GMA‐Berechnungen 2016

Insgesamt ist im GVV‐Gebiet ein Kaufkraftpotenzial von ca. 167,2 Mio. € vorhanden. Davon entfallen rd. 60,7 Mio. € (ca. 36 – 37 %) auf den Lebensmittelbereich. Ca. 106,5 Mio. € sind im Nichtlebensmittelbereich vorzufinden.

2. Bevölkerungs‐ und Kaufkraftprognose 2020

Die Entwicklung des Kaufkraftvolumens im Marktgebiet bis zum Prognosehorizont 2020 ist ne‐ ben konjunkturellen Einflüssen auch von der künftigen Entwicklung des Verbraucherverhaltens (z. B. Onlinehandel) sowie der soziodemografischen Entwicklung abhängig (vgl. auch Kapitel I., 2.).

Unter Berücksichtigung der Prognose des Statistischen Landesamtes Baden‐Württemberg kann für den GVV Schozach‐Bottwartal für 2020 von einer positiven Einwohnerentwicklung (+ 1.483 Einwohner bzw. + 5,2%) ausgegangen werden.13

13 Quelle: Statistisches Landesamt Baden‐Württemberg, Bevölkerungsvorausberechnung bis 2035 (mit Wanderungen); Basisjahr 2014.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Tabelle 10: Bevölkerungsentwicklung im GVV Schozach‐Bottwartal 2015 ‐ 2020

Bevölkerung Entwicklung Raumeinheit 2015 2020 abs. in % Abstatt 4.601 4.761 + 160 + 3,5 Beilstein 6.160 6.360 + 200 + 3,2 Ilsfeld 9.065 9.878 + 813 + 9,0 Untergruppenbach 8.179 8.459 + 280 + 3,4 GVV Schozach‐Bottwartal 28.005 29.458 + 1.453 + 5,2

GMA‐Berechnungen 2016

Auf Grundlage der im Marktgebiet erfassten Bevölkerungs‐ und Kaufkraftentwicklung ergibt sich für das Prognosejahr 2020 ein Kaufkraftvolumen von insgesamt ca. 182,6 Mio. € (vgl. Tabel‐ le 11). Damit ist von einem deutlich steigenden Kaufkraftpotenzial im GVV Schozach‐Bottwartal auszugehen. Es wird mit einer Steigerung von rd. 15,4 Mio. € (+ 9,2 %) gerechnet.

Tabelle 11: Kaufkraftprognose 2020 für den GVV Schozach‐Bottwartal

Unter‐ GVV Abstatt Beilstein Ilsfeld gruppen‐ Schozach‐ bach Bottwartal Nahrungs‐ und Genussmittel 10,5 14,7 21,5 19,5 66,2 Gesundheit, Körperpflege 2,1 2,9 4,2 3,8 13,0 Blumen, zool. Bedarf 0,7 1,0 1,5 1,3 4,5 kurzfristiger Bedarf insg. 13,3 18,6 27,2 24,6 83,7 Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 1,4 1,9 2,8 2,5 8,6 Bekleidung, Schuhe, Sport 3,7 5,2 7,6 6,9 23,4 mittelfristiger Bedarf insg. 5,1 7,1 10,4 9,4 32,0 Elektrowaren, Medien, Foto 2,9 4,0 5,8 5,3 18,0 Hausrat, Einrichtung, Möbel 3,1 4,4 6,4 5,8 19,7 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 2,6 3,6 5,3 4,8 16,3 Optik / Uhren, Schmuck 0,6 0,9 1,3 1,2 4,0 Sonstige Sortimente 1,4 2,0 2,9 2,6 8,9 langfristiger Bedarf insg. 10,6 14,9 21,7 19,7 66,9 Nichtlebensmittel insg. 18,5 25,9 37,8 34,2 116,4 Einzelhandel insg. 29,0 40,6 59,3 53,7 182,6 GMA‐Berechnungen 2016 (ca.‐Werte gerundet)

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

V. Entwicklungspotenziale

1. Bewertung der Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal

Zur Bewertung der Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal ist zum einen eine quantita‐ tive Bewertung der vor Ort vorhandenen Angebotsstrukturen durchzuführen. Hierfür wird in einem ersten Schritt die Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner als Vergleichswert für eine Bewertung herangezogen und die Daten aus dem GVV Schozach‐Bottwartal mit Wer‐ ten aus der GMA‐Kennziffernstudie verglichen. In einem zweiten Schritt wird ein Benchmark anhand der Einzelhandelszentralität durchgeführt.

Neben einer quantitativen Bewertung ist jedoch ebenfalls zu prüfen, inwiefern in qualitativer Hinsicht noch Entwicklungspotenziale in den einzelnen Mitgliedskommunen des GVV, aber auch auf interkommunaler Ebene, bestehen.

1.1 Verkaufsflächenausstattung

Zur Bewertung der Angebotssituation im Nichtlebensmittelbereich wird als Vergleichsmaßstab die Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner herangezogen. Durch die Normierung der Verkaufsfläche mit den Einwohnerzahlen werden die vorhandenen Angebotsstrukturen unter‐ einander vergleichbar und können auch mit der GMA‐Kennziffernstudie verglichen werden.

Abbildung 5: Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner

GMA‐Erhebungen und Berechnungen 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Bei einer Bewertung der Angebotssituation anhand der Verkaufsflächenausstattung lässt sich im GVV‐Gebiet ein zweigeteiltes Bild festhalten:

 Während die Gemeinde Ilsfeld aufgrund des dort anzutreffenden großflächigen Be‐ triebsbesatzes im Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr hohe Ausstattungskennziffern in allen Bedarfsbereichen aufweist, bewegen sich die Verkaufsflächenausstattungen in den anderen drei Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal auf einem deut‐ lich niedrigeren Niveau. Insbesondere der mittelfristige Bedarfsbereich (Bekleidung, Schuhe, usw.) ist hierbei deutlich unterrepräsentiert.

 Bei einer Gesamtbetrachtung der Verkaufsflächenausstattung im GVV Schozach‐ Bottwartal können die Ergebnisse der GMA‐Kennziffernstudie herangezogen werden. So ist für den GVV Schozach‐Bottwartal insgesamt – außer im kurzfristigen Bedarfs‐ bereich – eine überdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung festzuhalten. Diese ist jedoch im Wesentlichen auf die vergleichsweise hohen Verkaufsflächenausstat‐ tungen in Ilsfeld zurückzuführen, welche die ansonsten geringen Ausstattungskenn‐ ziffern deutlich überlagern.14

1.2 Zentralität

Als weitere Orientierung für die Entwicklungspotenziale im GVV Schozach‐Bottwartal kann die Zentralität herangezogen werden. Zur Berechnung der Zentralität erfolgt eine Gegenüberstel‐ lung von Kaufkraft und Umsatz. Dabei deuten Werte über 100 einen Bedeutungsüberschuss (Zuflüsse aus dem Umland) und Werte unter 100 einen Nettokaufkraftabfluss an.

Im GVV Schozach‐Bottwartal sind folgende Zentralitätswerte im Nichtlebensmittelbereich fest‐ zuhalten:

Tabelle 12: Einzelhandelszentralität im Nichtlebensmittelbereich

Kaufkraftzu‐ Umsatz Kaufkraft Raumeinheit Zentralität bzw. ‐abfluss in Mio. € in Mio. € in Mio. € Abstatt 6,0 17,3 35 ‐ 11,3 Beilstein 7,5 24,0 31 ‐ 16,5 Ilsfeld 45,9 33,3 138 + 12,6 Untergruppenbach 6,2 31,9 19 ‐ 25,7 GVV Schozach‐Bottwartal 65,6 106,5 62 ‐ 40,9

GMA‐Berechnungen 2016

14 Bereits in der Analyse der Einzelhandelsstrukturen im Lebensmitteleinzelhandel war dieser Befund festzuhalten. Anhand der Daten des Nichtlebensmitteleinzelhandels ergibt sich ein ähnliches Bild. So übernimmt die Gemeinde Ilsfeld auch im Nichtlebensmittelbereich eine deutlich über den GVV hinaus‐ reichende Versorgungsaufgabe. In Teilen ist die auch auf die Sonderstrukturen am Standort Ilsfeld (z. B. Joker Fabrikverkauf oder zwei größere Möbelhäuser) zurückzuführen.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Abbildung 6: Einzelhandelszentralität im Nichtlebensmittelbereich

GMA‐Darstellung 2016

Die Ergebnisse der Zentralitätsberechnung bestätigen die anhand des Verkaufsflächenausstat‐ tungsvergleichs ermittelten Werte. So sind ausschließlich in der Gemeinde Ilsfeld aufgrund des dort vorhandenen Einzelhandelsbesatzes Kaufkraftzuflüsse und damit eine Zentralität von über 100 vorhanden. (Zentralität 138 bei Nettokaufkraftzuflüssen von rd. 12,6 Mio. €).

Für die anderen drei Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal ist hingegen von erheb‐ lichen Kaufkraftabflüssen an die umliegenden Einzelhandelsstandorte und auch in Richtung Ilsfeld auszugehen. Die Zentralitätswerte bewegen sich hier zwischen 19 % in Untergruppen‐ bach, 31 % in Beilstein und 35 % in Abstatt. Die Nettokaufkraftabflüsse sind hier auf rd. 53,5 Mio. € zu beziffern.

Bei einer Betrachtung der Einzelhandelszentralität für den GVV Schozach‐Bottwartal insgesamt lässt sich eine Zentralität im Nichtlebensmittelbereich von rd. 62 % festhalten. Annähernd 40 % der im GVV‐Gebiet vorhandenen Kaufkraft (rd. 40,9 Mio. €) fließen an umliegende Einzelhan‐ delsstandorte ab.

Anhand der Betrachtung der Einzelhandelszentralität nach Warengruppen und damit der Kauf‐ kraftzu‐ und Abflüsse können die branchenspezifischen Entwicklungsmöglichkeiten im GVV Schozach‐Bottwartal abgeleitet werden:

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Tabelle 13: Einzelhandelszentralität nach Warengruppen

Kaufkraftzu‐ Umsatz Kaufkraft Warengruppen Zentralität bzw. ‐abfluss in Mio. € in Mio. € in Mio. €

Gesundheit, Körperpflege 8,0 11,6 69 ‐ 3,6 Blumen, zool. Bedarf 3,0 4,1 73 ‐ 1,1 Bücher, Schreib‐ / Spielwaren 2,0 8,3 24 ‐ 6,3 Bekleidung, Schuhe, Sport 16,2 21,4 76 ‐ 5,2 Elektrowaren, Medien, Foto 1,6 16,4 10 ‐ 14,8 Hausrat, Einrichtung, Möbel 22,8 18,1 126 + 4,7 Bau‐, Heimwerker‐, Gartenbedarf 6,9 14,9 46 ‐ 8,0 Optik / Uhren, Schmuck 2,4 3,6 67 ‐ 1,2 Sonstige Sortimente 2,7 8,1 33 ‐ 5,4 Nichtlebensmittel insg. 65,6 106,5 62 ‐ 40,9 GMA‐Berechnungen 2016

Bei einer Interpretation der Zentralitätswerte ist zu beachten, dass sich das GVV‐Gebiet in ei‐ nem Zwischenbereich zwischen zwei einzelhandelsstarken Großräumen (Heilbronn und Stutt‐ gart) befindet und dementsprechend insbesondere im Bereich der mittel‐ und langfristigen Sortimente ein Großteil der Kaufkraft traditionell nicht vor Ort gebunden werden kann. Zum anderen sind diese Sortimente in den letzten Jahren ebenfalls durch die steigende Bedeutung des Onlinehandels stark unter Druck geraten, so dass auch hieraus folgend Entwicklungsmög‐ lichkeiten begrenzt werden.

So sind bei einer Analyse der Situation im GVV‐Gebiet mit seinen rd. 28.000 Einwohnern zu‐ nächst grundsätzlich ausreichende Einwohnerpotenziale zur Realisierung auch größerer Betrie‐ be vorhanden, jedoch sind die Einwohner‐ und damit Kaufkraftpotenziale in den vier Mitglieds‐ kommunen auf einen vergleichsweise großen Raum verteilt, so dass bei einer Bewertung der konkreten Möglichkeiten vor Ort – mit Ausnahme von Ilsfeld – jeweils nahezu ausschließlich die lokalen Einwohner‐ und Kaufkraftpotenziale bei der Ermittlung der Entwicklungsmöglichkeiten herangezogen werden können.

Für größere Einzelhandelsbetriebe sind hingegen Ansiedlungen nur denkbar, wenn das vorhan‐ dene Potenzial des GVV Schozach‐Bottwartal insgesamt herangezogen werden kann. Dement‐ sprechend sind solche größeren Neuansiedlungen (unabhängig vom konkreten Standort) inter‐ kommunal zu bewerten und bedürfen einer entsprechenden Abstimmung und Unterstützung. Dies unterstreicht die Notwendigkeit eines interkommunal abgestimmten Einzelhandelskonzep‐ tes für die Nichtlebensmittelsortimente.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

1.3 Qualitative Bewertung

Neben einer quantitativen Bewertung anhand von Kenndaten und dem verfügbaren Einwoh‐ ner‐ und Kaufkraftpotenzial ist im Rahmen einer qualitativen Bewertung zu prüfen, inwieweit die im GVV Schozach‐Bottwartal und in den einzelnen Gemeinden vorhandenen Angebotsstruk‐ turen aufgestellt sind und welche Möglichkeiten für Angebotsergänzungen unter Berücksichti‐ gung der vor Ort verfügbaren Potenziale denkbar sind.

 In der Gemeinde Abstatt mit ihren derzeit rd. 4.600 Einwohnern sind die Entwick‐ lungsmöglichkeiten im Nichtlebensmittelbereich begrenzt. Dies ist u. a. auf die Wett‐ bewerbssituation im Umfeld, aber auch auf die Lage zwischen Untergruppenbach im Norden und Ilsfeld / Beilstein im Süden zurückzuführen. In der Gemeinde ist entspre‐ chend der geringste Einzelhandelsbesatz im Nichtlebensmittelbereich vorhanden, wenngleich flächenseitig durch die GartenBaumschule Krauß verhältnismäßig hohe Flächen vorhanden sind. Am ehesten ergeben sich in der Gemeinde Abstatt noch Möglichkeiten zur Ansiedlung eines Optikers oder spezialisierter Geschäfte wie z.B. eines Fahrradladens mit Reparaturservice. Ansonsten sollte es Ziel sein, die in Abstatt bereits vorhandenen Anbieter zu sichern und ggf. zu modernisieren bzw. bei Bedarf zu erweitern. Unabhängig von den hier identifizierten konkreten Entwicklungspoten‐ zialen sind jedoch darüber hinausgehende Angebotsergänzungen für Nischenanbieter immer möglich und hängen im Einzelfall von der spezifischen Ausrichtung der jeweili‐ gen Anbieter ab. Auch flächenseitig sind innerörtlich noch Möglichkeiten vorhanden. Zum Beispiel im Bereich des Place de Léhon könnte eine Neuordnung des Platzes und der angrenzende Gebäude neue Flächenseitige Möglichkeiten schaffen. Aber auch das im östlichen Teil des Ortskerns gelegene „SAP‐Gelände“ könnte langfristig in‐ nerörtliche Entwicklungsmöglichkeiten bergen.

 In der Stadt Beilstein wird das Angebot in den Nichtlebensmittelsortimenten über‐ wiegend durch kleinteilige Angebotsstrukturen aus dem qualitativ hochwertigeren Branchensegment abgedeckt. So ist in der Stadt Beilstein und hier insbesondere im Ortskern eine nahezu vollständige Ausstattung in sämtlichen Sortimenten des Nicht‐ lebensmitteleinzelhandels vorzufinden. Dennoch bestehen in der Kommune noch punktuell Ergänzungsmöglichkeiten. So wäre eine weitere Stärkung des höherwerti‐ gen Bekleidungssegmentes insbesondere im kleinteiligen Bereich eine Möglichkeit, das Angebot in der Stadt Beilstein weiter auszudifferenzieren. Darüber hinaus wäre die Ergänzung des aktuell vorhandenen höherwertigen Bekleidungssortiments durch Anbieter aus dem niedrigeren bis mittleren Preissegment (z. B. NKD) eine Möglich‐ keit, den Standort breiter aufzustellen und so neue Kunden am Standort Beilstein zu binden. Zudem könnten sich ggf. Möglichkeiten ergeben den aktuellen Leerstand (rd.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

300 m²) im sog. „Burgmarkt“ durch ein kleinflächiges Drogeriemarktkonzept (z.B. id‐ Drogeriemarkt) zu belegen.

 In der Gemeinde Ilsfeld ist nahezu in allen Branchensegmenten ein entsprechendes Angebot vorhanden. Lücken im Einzelhandelsbesatz sind nahezu keine vorhanden. Am ehesten bestehen in der Gemeinde Ilsfeld auch aufgrund der besonderen Standortlage und des heute vorhandenen Einzelhandelsbesatzes noch Möglichkeiten zur Bindung der interkommunalen Potenziale. Auch vor dem Hintergrund der schwie‐ rigen (topographischen) Standortrahmenbedingungen in den anderen GVV‐ Mitgliedskommunen wäre für die Gemeinde Ilsfeld als Unterzentrum eine Stärkung des Standortes durch die Realisierung insbesondere größerer Einzelhandelsbetriebe denkbar, um die verbleibenden interkommunalen Potenziale im GVV‐Gebiet zu bin‐ den. Die Stadt Beilstein (als gemeinsames Unterzentrum) kann hier aufgrund der be‐ grenzten Flächen und des aktuellen überwiegend kleinteiligen Einzelhandelsbesatzes keine realistischen Ansiedlungsmöglichkeiten für größere Einzelhandelsbetriebe im Nichtlebensmittelbereich bieten.

 In der Gemeinde Untergruppenbach sind die Angebotsstrukturen – wie auch in Ab‐ statt und Beilstein – überwiegend durch kleinflächige Anbieter geprägt. Punktuell sind darüber hinaus auch mittelflächige Anbieter vorzufinden. Ergänzungsmöglichkei‐ ten ergeben sich in Untergruppenbach im Wesentlichen im Drogeriewarenbereich. So könnte insbesondere für die nördlichen Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐ Bottwartal ein zeitgemäßer Drogeriemarkt (dm, Rossmann) realisiert werden, so dass der dm‐Standort in Ilsfeld entlastet und arbeitsteilige Versorgungsstrukturen im Dro‐ geriewarensegment realisiert werden könnten. Die Ansiedlung eines Drogeriemark‐ tes wäre auf dem Gelände des geplanten Lebensmittelvollsortimenters möglich. Wei‐ tere Ergänzungsmöglichkeiten bestehen im Bereich Bekleidung. Hier wäre der Aus‐ bau des höherwertigen Bereiches durch die Ansiedlung kleinflächiger Fachgeschäfte, aber auch durch einen Ausbau der Angebotssituation im Niedrigpreissegment (ähn‐ lich wie in Beilstein) eine denkbare Möglichkeit. Neben dem Bekleidungssegment be‐ stehen in Untergruppenbach am ehesten noch Ansiedlungsmöglichkeiten im Bereich Raumausstattung, Dekorationsartikel. Hier sind noch Zusatzpotenziale vorhanden.

Unabhängig von den hier empfohlenen Ansiedlungsmöglichkeiten sollten potenzielle Ansied‐ lungsvorhaben verschiedenster Branchen nicht von vornherein als nicht marktfähiges Unterfan‐ gen abgetan werden. Engagierte Unternehmer beweisen immer wieder, wie Kunden durch einen besonderen Mehrwert (z. B. kompetente Beratung, höhere Qualität der Produkte, Liefer‐ service) gewonnen und auf lange Zeit gebunden werden können. Es bestehen somit auch dar‐ über hinaus in allen Mitgliedskommunen des GVV für Nischenanbieter Potenziale, die im Rah‐ men der vorliegenden Analyse nicht im Detail benannt werden konnten.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

2. Interkommunale Entwicklungspotenziale

2.1 Identifizierung interkommunaler Entwicklungspotenziale

Die Bewertung der Entwicklungsmöglichkeiten auf Ebene der einzelnen Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal hat gezeigt, dass an allen untersuchten Standorten noch punktu‐ ell Ansiedlungspotenziale vorhanden sind, um die Angebotsstrukturen vor Ort auf Basis der örtlichen Kaufkraftpotenziale zu ergänzen bzw. zu komplettieren.

Für einige – insbesondere größere – Einzelhandelsbetriebe bzw. Betriebsformen sind die an den jeweiligen Einzelhandelsstandorten lokal vorhandenen Einwohner‐ bzw. Kaufkraftpotenziale jedoch nicht ausreichend.

Vor diesem Hintergrund ist neben der lokalen, in den einzelnen Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten, ebenso in interkommunaler Hinsicht das vorhandene Entwicklungspotenzial – v.a. für größere Einzelhandelsbetriebe – zu ermitteln. Dabei wird auf die im GVV‐Gebiet vorhandenen Einwohner‐ und Kaufkraftpotenziale insgesamt zurückgegriffen und der Angebotsstruktur im gesamten GVV‐Gebiet gegenüberge‐ stellt. Als Ergebnis lassen sich konkrete Ergänzungsmöglichkeiten für größere Einzelhandelsbe‐ triebe herausarbeiten.

Die nachfolgende Übersicht zeigen die interkommunalen Entwicklungs‐ bzw. Ergänzungsmög‐ lichkeiten:

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Übersicht 1: Interkommunale Entwicklungsmöglichkeiten

strukturprägende Anbieter Zentra‐ Poten‐ Sortiment Ergänzungsmöglichkeiten Abstatt Beilstein Ilsfeld Untergruppenbach lität zial

kurzfristiger Bedarfsbereich Drogeriewaren dm ‐ Drogeriemarkt (Planung Untergruppenbach) Apotheke / Sanitätshaus Rathaus‐ 69 Burg‐Apotheke Hirsch‐Apotheke Burg‐Apotheke ‐ ‐ apotheke Blumen, Pflanzen Blumen Blumen Bauer, evtl. i.V. mit Bau‐ und Gartenmarkt Nadines Blumentöpfle ph Blumenatelier o Schmidt Blüte & mehr Ergänzungsmöglichkeiten 73 zoologischer Bedarf Fressnapf, Mein Hals‐ ‐ Erweiterung Fressnapf band mittelfristiger Bedarfsbereich Buchhandlung, Papier Reiss, Postshop Ratzefummel d´wichtel, Postshop o Zeitschriften Postshop nur geringe Zusatzpotenziale Schreib‐, Papierwaren, 24 ‐ Büroartikel Spielwaren Spielwaren Jäger ‐ ‐ Bekleidung Mode Barth, Joker Fabrikverkauf, nur geringe Zusatzpotenziale aufgrund über‐ kleinteiliger Takko, kleinteiliger NKD ‐ schneidung mit Heilbronn und Breuningerland Handel Handel Schuhe Könninger Deichmann, nur geringe Zusatzpotenziale aufgrund über‐ Schuhe, Gestie‐ ‐ 76 Stuco schneidung mit Heilbronn und Breuningerland felter Kater Lederwaren ‐ ‐ Sport / Sportgeräte Sport März Reitsport Hopfauf Mack Outdoor ‐ ‐ GMA‐Aufstellung 2016 – Fortsetzung auf nächster Seite

‐ = geringes Potenzial o = mittleres Potenzial + = hohes Potenzial

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strukturprägende Anbieter Zentra‐ Poten‐ Sortiment Ergänzungsmöglichkeiten Abstatt Beilstein Ilsfeld Untergruppenbach lität zial langfristiger Bedarfsbereich Elektrowaren Haid, Riha Gemmrig, Buck 10 + kleiner Elektrofachmarkt Haushaltswaren mein Fliegen‐ Weltladen, Scheib‐ T€Di o nur geringe Zusatzpotenziale (GPK, Geschenkartikel) pilz le Wohnideen Möbel (inkl. Matratzen) Jäger Möbel, Nagel Erweiterungen / Modernisierungen, ggf. Möbel, Seel Büro‐ Möbelkultur Bauer ‐ Spezialanbieter im hochwertigen Sortiment möbel Küchenmöbel / ‐ Küchen Röck MR Küchenflair ‐ Erweiterungen / Modernisierungen einrichtung 126 Antiquitäten, Kunst, Ga‐ Sonnengalerie, Antiquitäten Schaupp ‐ ‐ lerie Atelier Schäfer Heimtextilien Raumdesign Dietle & Zeeh Baier Raumaustat‐ evtl. i.V. mit Bau‐ und Gartenmarkt ‐ Föll Raumausstattung tung Ergänzungsmöglichkeiten Leuchten und Zubehör evtl. i.V. mit Bau‐ und Gartenmarkt o Ergänzungsmöglichkeiten Bau‐, Heimwerker‐, Gar‐ Gartenbaum‐ BayWa, Löffelhardt, + Bau‐ und Gartenmarkt tenbedarf schule Krauß Fridja im Garten Teppiche, Bodenbeläge Fliesen und Bäderwelt, 46 Fritz Natursteine, evtl. i.V. mit Bau‐ und Gartenmarkt Konz & Schäfer Fliesen, o Fliesen Radke Ergänzungsmöglichkeiten Perserteppiche Vosogh Optik, Hörgeräte / Optik / Schmuck Uhren Schmuck Janotta, Ohren‐ Optik Flohr Optik Mainka 67 o Optiker in Abstatt gold, Juwelier Wiesner Autozubehör ABM Tuning + Autozubehör Fachmarkt Sportgeräte Radhaus Ilsfeld s Radl Eck, Sportwerk o nur geringe Zusatzpotenziale Sonstiges Huqvarna, 33 ggf. für Spezial‐ / Nischenanbieter Belissima Centi Markt o Möglichkeiten vorhanden Second Hand GMA‐Aufstellung 2016 ‐ = geringes Potenzial o = mittleres Potenzial + = hohes Potenzial

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Konkret sind unter Berücksichtigung der interkommunalen Potenziale folgende Ergänzungs‐ möglichkeiten vorhanden:

 Modernisierung bzw. Erweiterung bestehender Anbieter zur Sicherung der Wettbe‐ werbsfähigkeit15

 Drogeriemarkt in Untergruppenbach:

Als Ergänzung zu dem in Ilsfeld bereits vorhandenen dm‐Drogeriemarkt bestünde in Untergruppenbach die Möglichkeit zur Realisierung eines weiteren Drogeriemarktes für den nördlichen Teil des GVV‐Gebiets. Als Anbieter kommen dm und Rossmann in Frage.

 mittelflächiger Elektrofachmarkt

Vor dem Hintergrund der geringen Angebotssituation und der erheblichen Kaufkraft‐ abflüsse wäre die Realisierung eines mittelflächigen Elektrofachmarktes denkbar. Als mögliche Anbieter kommen Expert und Euronics in Frage.

 mittelflächiger Bau‐ und Heimwerkermarkt

Im Baumarktbereich ist derzeit ein kleiner BayWa Baumarkt vorhanden. Am beste‐ henden Standort sind derzeit keine Möglichkeiten für eine Erweiterung vorhanden. Eine Möglichkeit wäre die Modernisierung des Anbieters mit einer damit einherge‐ henden Verkaufsflächenerweiterung. Denkbar wäre jedoch auch die Neuansiedlung eines spezialisierten mittelflächigen Baumarktes wie z.B. Stabilo16 oder Hornbach compact17. Bei beiden möglichen Szenarien wäre jedoch die Erschließung eines neu‐ en Standorts notwendig.

Quelle: Aufnahmen Hornbach

15 Einzelfallbewertungen erforderlich. 16 Baumarkt mit Schwerpunkt auf Heimwerkerbedarf, Maschinen und Eisenwaren. In der Region ist ein Stabilo‐Markt in Erlenbach vorhanden. 17 Hornbach setzt neben seinen klassischen großen Baumärken auf ein mittelflächiges Baumarktkonzept Besonderheit ist, dass die Kunden im Eingangsbereich einen Scanner bzw. eine Einkaufsliste erhalten, auf der die gewünschten Artikel in der nach Themenbereichen gegliederten Ausstellung erfasst werden. An der Kasse wird die gewünschte Ware direkt aus dem Lager zusammengestellt. Des Weiteren besteht ausgehend von einem Onlineshop eine Reservierungsmöglichkeit bzw. ein Lieferservice. Aktuell sind 3 Märkte am Netz (Bad Bergzabern, Alzey, Neunkirchen im Saarland).

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

 Autozubehör‐Fachmarkt

Im Autozubehörbereich sind als mögliche Anbieter ATU / Pitstop bzw. ein im Zusam‐ menhang mit einer Werkstatt betriebener Fachmarkt denkbar.

 Joker Fabrikverkauf

Der Joker Fabrikverkauf ist derzeit auf einer Fläche von rd. 1.700 m² im Gewerbege‐ biet Bustadt angesiedelt. Ggf. könnte bei dem Anbieter eine Modernisierung der Ver‐ kaufsstätte zur Anpassung an moderne Kundenerfordernisse notwendig werden.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass im GVV Schozach‐Bottwartal sowohl auf Ebene der einzelnen Mitgliedskommunen als auch in interkommunaler Hinsicht nur noch punktuell Entwicklungspotenziale vorhanden sind. Bei einer realistischen Betrachtung werden die vor‐ handenen Ergänzungsmöglichkeiten insbesondere für größere Einzelhandelsbetriebe sich wohl ausschließlich im Unterzentrum Ilsfeld realisieren lassen, da hier die notwendigen Rahmenbe‐ dingungen hinsichtlich der verkehrlichen Erreichbarkeit und der Vorprägung als Standort für großflächige Einzelhandelsbetriebe im Nichtlebensmittelbereich bereits vorhanden sind.

2.2 Räumliche Verortung der interkommunalen Entwicklungspotenziale

Es wurde festgestellt, dass bei einer realistischen Betrachtung die identifizierten Ergänzungs‐ möglichkeiten insbesondere für größere Einzelhandelsbetriebe sich wohl ausschließlich im Un‐ terzentrum Ilsfeld realisieren lassen. Folgende Standortbereiche kommen hierfür in Frage:

 Ergänzungsstandort gemäß Regionalplan Heilbronn‐Franken 2020

Der Ergänzungsstandort ist bereits heute vollständig bebaut und teilweise durch Ein‐ zelhandel aber v.a. durch Gewerbebetriebe belegt. Dennoch ergeben sich auch für Einzelhandelsnutzungen weiterhin Möglichkeiten zur Übernahme leergefallender Gebäude bzw. Grundstücke.

 Gewerbegebiet Bustadt

Das Gewerbegebiet Bustadt ist aktuell durch den Joker Fabrikverkauf und das Mö‐ belhaus Nagel im Einzelhandel geprägt. Punktuell könnten sich hier ebenfalls Mög‐ lichkeiten für Einzelhandelsbetriebe ergeben, wenngleich innerhalb des Bereiches an einem gewerblichen Schwerpunkt festgehalten werden sollte.

 Areal nordwestlich der L 1100 und der Abzweigung in das Gewerbegebiet Bustadt

Das Areal liegt im Kreuzungspunkt der L 1100 und der Erschließungsstraße des Ge‐ werbegebiets Bustadt. Perspektivisch soll hier über einen Kreisel die geplante Orts‐ umgehung von Ilsfeld angebunden werden. Das Areal würde sich sehr gut für groß‐ flächige Einzelhandelsnutzungen eignen. Hier ist für weitere Schritte eine Diskussion im Verband und im Gemeinderat von Ilsfeld zu führen.

44 Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Karte 6: Mögliche Standorte zur Realisierung der interkommunalen Entwicklungspotenziale

Legende

Ergänzungsstandort (gem. Regionalplan Heilbronn‐Franken 2020)

Gewerbegebiet Bustadt

Entwicklungsstandort nordwestlich L 1100

Quelle: Kartengrundlage OpenStreetMap , GMA‐Bearbeitung 2016

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

3. Städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten in den Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal

Neben den branchenbezogenen Entwicklungsmöglichkeiten im Einzelhandel sind darüber hin‐ aus ebenfalls die möglichen flankierenden städtebaulichen Maßnahmen wichtig für die Attrak‐ tivität der jeweiligen Einzelhandelsstandorte.

Die GMA hat im Rahmen der Vor‐Ort‐Arbeit in jeder Mitgliedskommune des GVV eine, in Ver‐ bindung mit den vorgeschlagenen Ergänzungsmöglichkeiten, prioritär weiterzuverfolgende städtebauliche Maßnahme herausgegriffen, bei der Handlungsbedarf besteht.

In den folgenden Übersichten werden die einzelnen Maßnahmenvorschläge zusammenfassend dargestellt:

 Abstatt: Aufwertung des „Place de Léhon“ vor dem ehemaligen Schlecker‐Markt

 Beilstein: Weiterführung der Umsetzung der Empfehlungen des kommunalen Einzel‐ handelskonzepts (GMA, 2012)

 Ilsfeld: Umnutzung Autohaus in Ortsmitte

 Untergruppenbach: Anbindung des geplanten Nahversorgungsstandorts an die Orts‐ mitte

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Abstatt: Aufwertung des „Place de Léhon“ vor dem ehemaligen Schlecker‐Markt Räumliche Einordnung

Impressionen

Maßnahme Aktuell ist der „Place de Léhon“ vorwiegend als Stellplatzfläche für die umliegenden Nutzungen belegt. Des Weiteren befindet sich eine Bushaltestelle in Richtung der Rathausstraße. Durch eine attraktive Gestaltung des Platzes inkl. einer Neugestaltung der Bushaltestelle könnte der Platzbe‐ reich stärker geöffnet und auch für Einzelhandelsbetriebe wieder attraktiver werden. Das leerste‐ hende Ladenlokal von Schlecker ist aktuell aus Richtung des Hauptverkehrsträgers – auch aufgrund des Baumbestands auf dem Platzbereich nur schwer einsehbar, was die Wiedervermietung der Fläche erschwert. Auch für die in Richtung Norden gelegene Bäckerei würden sich ggf. Möglichkei‐ ten für Außengastronomie ergeben. Durch die Neugestaltung des „Place de Léhon“ könnte die im Bereich des Rathauses bereits realisierte städtebauliche Aufwertung der Ortsmitte weiter fortge‐ führt werden. Ggf. wäre auch eine Einbeziehung der benachbarten Gebäude denkbar. Des Weiteren bestehen ggf. perspektivisch weitere Möglichkeiten einer innerörtlichen Entwicklung im Bereich des sog. SAP‐Geländes im östlichen Bereich des Ortskerns.

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Beilstein: Weiterführung der Umsetzung der Empfehlungen des kommunalen Einzelhandelskonzepts Räumliche Einordnung

Impressionen

Maßnahmen 2012 hat die GMA für die Stadt Beilstein ein umfassendes kommunales Einzelhandelskonzept mit Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der Stadtmitte vorgelegt. Darin enthalten sind zahlreiche Vorschläge, mit welchen Maßnahmen sich die Stadt Beilstein im Wettbewerb profilieren könnte. Diese Ideen wurden zwischenzeitlich teilweise umgesetzt, teilweise ist eine Realisierung noch nicht erfolgt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen gliedern sich in vier Teilbereiche (sog. Impulsmaß‐ nahmen).Die Leerstandsoffensive liefert Vorschläge zur Nachnutzung der bestehenden Leerstän‐ de. Die Werbeoffensive Stadtmitte stellt verschiedene Maßnahmen vor, die eine positive Wahr‐ nehmung und Nutzung der Stadtmitte mit ihren Einzelhändlern zum Ziel haben. Die Parkraum‐und Verkehrsoffensive liefert einen Anstoß, die bisherige Park‐ und Verkehrssituation in Beilstein zu überdenken und gegebenenfalls neu zu gestalten. Die Tourismusoffensive widmet sich ausge‐ wählten Maßnahmen, die eine verbesserte Nutzung des touristischen Potenzials bezwecken. Im Rahmen der Impulsmaßnahmen wurden zahlreiche umsetzungsorientierte Schritte aufgezeigt, wie eine positive Entwicklung Beilsteins in der Zukunft befördert werden kann.

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Ilsfeld: Umnutzung Autohaus in Ortsmitte Räumliche Einordnung

Impressionen

Maßnahme Aktuell ist im Ortskern in der König‐Wilhelm‐Straße, Ecke Turmstraße das Autohaus Blind mit Re‐ paraturwerkstart vorhanden. Diese Nutzung wirkt als Fremdkörper innerhalb des Ortskerns mit Nutzungsstrukturen bestehend aus Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und Wohnen. Vor dem Hintergrund der Flächengröße und der Lage innerhalb des Ortskerns würden sich an diesem Standort Möglichkeiten einer umfassenden Umnutzung und Anpassung an die sonstigen Struktu‐ ren im Ortskern ergeben. So würde sich der Standort gut für ein Wohn‐ und Geschäftshaus mit modernen Flächen eignen. Das bestehende Autohaus könnte in diesem Zuge an einen anderen – besser geeigneten Standort in eines der Ilsfelder Gewerbegebiete verlagert werden.

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Untergruppenbach: Anbindung des geplanten Nahversorgungsstandorts an die Ortsmitte Räumliche Einordnung

Impressionen

Maßnahme Im Bereich zwischen Mühlweg im Osten, dem Gruppenbach im Westen, der L 1111 im Süden und dem Ortskern in Richtung Norden ist die Ansiedlung eines Lebensmittelvollsortimenters und eines Drogeriemarktes geplant. Faktisch liegt der Standort am Rand des bestehenden Ortskerns von Un‐ tergruppenbach. Derzeit sind allerdings die Wegeverbindungen in Richtung des Ortskerns und auch die Anbindung an die Landesstraße noch nicht optimal ausgestaltet. Im Zuge der Realisierung des Vorhabens ist daher zur Generierung der gewünschten Kopplungseffekte zwischen den Einzel‐ handelbetrieben im Ortskern und dem Projektstandort eine Verbesserung der Wegeverbindung zwischen diesen beiden Standortbereichen notwendig.

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VI. Zusammenfassung

Die Ergebnisse des Einzelhandelskonzepts für Nichtlebensmittelsortimente im Gemeindever‐ waltungsverband Schozach‐Bottwartal können wie folgt zusammengefasst werden:

 Der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Schozach‐Bottwartal besteht aus den vier Mitgliedskommunen Abstatt (rd. 4.601 Einwohner), Beilstein (rd. 6.160 Einwohner), Ilsfeld (rd. 9.065 Einwohner) und Untergruppenbach (rd. 8.179 Einwohner), wobei den beiden Kommunen Beilstein und Ilsfeld die Funktion eines Doppelunterzentrums zugewiesen ist. Der Gemeindeverwaltungsverband befindet sich in großräumiger Hinsicht zwischen dem Oberzentrum Heilbronn im Norden und dem Großraum Stutt‐ gart mit den leistungsstarken Mittelzentren Ludwigsburg und Bietigheim‐Bissingen / Besigheim im Süden.

 Bereits 2015 wurde ein interkommunales Einzelhandelskonzept für den Lebensmit‐ telbereich erstellt, da hier mehrere konkrete Ansiedlungs‐ und Erweiterungsvorha‐ ben zu bewerten waren. Um auch für die Nichtlebensmittelsortimente eine einheitli‐ che Analyse‐ und Bewertungsgrundlage für mögliche Ansiedlungs‐ bzw. Erweite‐ rungsvorhaben zu erhalten, wurden sowohl für die einzelnen Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal, aber auch für den GVV insgesamt, die möglichen Po‐ tenziale ermittelt.

 In der Gemeinde Abstatt sind im Nichtlebensmittelbereich acht Einzelhandelsbetrie‐ be mit einer Verkaufsfläche von ca. 2.060 m² vorhanden. Die Umsatzleistung der dor‐ tigen Betriebe beträgt ca. 6,0 Mio. €. Ein Einzelhandelsschwerpunkt in der Auenstei‐ ner Straße rund um das Rathaus mit mehreren Betrieben des Lebensmittelhandwerks und ergänzenden Dienstleistungsbetrieben. Ansonsten sind nur wenige Einzelhan‐ delsbetriebe im Gemeindegebiet vorzufinden. Der Versorgungsstandort der Gemein‐ de Abstatt befindet sich in Gewerbegebietslage in der Rauheckstraße mit dem Aldi‐ Lebensmitteldiscounter und einem CAP‐Lebensmittelmarkt.

 In der Stadt Beilstein sind im Nichtlebensmittelbereich insgesamt 24 Einzelhandels‐ betriebe auf einer Verkaufsfläche von ca. 1.770 m² vorzufinden. Diese erzielen eine jährliche Umsatzleistung von ca. 7,5 Mio. €. Die wichtigste Einkaufslage ist im histori‐ schen Stadtkern zu finden, hier existiert im zentralen Bereich ein durchgehender La‐ denbesatz. Im übrigen Stadtgebiet Beilsteins befinden sich weitere Einzelhandels‐ standorte, insbesondere ein großer Lebensmittelmarkt (Aldi, Lebensmittelvollsorti‐ menter REWE aktuell im Bau). Darüber hinaus bieten mehrere landwirtschaftliche Betriebe / Winzer ihre Produkte im Direktverkauf ab Hof an.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

 In der Gemeinde Ilsfeld sind im Nichtlebensmittelbereich insgesamt 30 Einzelhan‐ delsbetriebe auf einer Verkaufsfläche von ca. 20.570 m² vorzufinden. Diese erzielen eine jährliche Umsatzleistung von ca. 45,9 Mio. €. Die Einzelhandelsstrukturen in Ils‐ feld werden zum einen vom Hauptgeschäftsbereich in der Ortsmitte von Ilsfeld ge‐ prägt. Hier besteht ein überwiegend kleinteiliger Geschäftsbesatz. Zum anderen ist noch der Handelsschwerpunkt im Gewerbegebiet Ilsfeld‐Süd (direkt an der Auto‐ bahnanschlussstelle) zu nennen, wo neben den Lebensmittelmärkten Kaufland (aktu‐ ell Bauarbeiten für Neubau) und Lidl noch weitere Geschäfte ansässig sind. Im Orts‐ teil Auenstein bestehen hauptsächlich Lebensmittelhandwerksbetriebe sowie ein Netto‐Discounter im Gewerbegebiet an der Straße nach Beilstein.

 In der Gemeinde Untergruppenbach sind im Nichtlebensmittelbereich 15 Einzelhan‐ delsbetriebe auf einer Verkaufsfläche von ca. 1.710 m² vorzufinden. Diese erzielen eine jährliche Umsatzleistung von ca. 6,2 Mio. €. Die Einzelhandelsstrukturen werden vom Geschäftsbereich in der Ortsmitte des Kernortes Untergruppenbach geprägt. Hier besteht insbesondere entlang der Hauptstraße ein überwiegend kleinteiliger Ge‐ schäftsbesatz. Ergänzt wird der Versorgungsbereich durch einen Lidl‐ Lebensmitteldiscounter. Als weiterer Handelsschwerpunkt fungiert das Gewerbege‐ biet im östlichen Teil des Kernortes, wo sich direkt an der Autobahnanschlussstelle eine kleinere Einzelhandelsagglomeration u. a. mit einem Edeka‐Markt sowie einem Getränkemarkt ausgebildet hat.

 Insgesamt sind im GVV Schozach‐Bottwartal im Nichtlebensmittelberich 77 Einzel‐ handelsbetriebe mit einer Verkaufsfläche von ca. 26.110 m² vorzufinden. Die Gesam‐ tumsatzleistung der Betriebe im Nichtlebensmittelbereich beträgt derzeit ca. 65,6 Mio. €.

 Die Entwicklungsmöglichkeiten des GVV Schozach‐Bottwartal werden maßgeblich durch die Wettbewerbsstrukturen im Umland beeinflusst. So befindet sich der GVV in einem Bereich zwischen zwei wichtigen Wirtschaftsräumen. Die Einzelhandels‐ strukturen in diesen beiden Großräumen sind vergleichsweise stark ausgeprägt, so dass insbesondere im Bereich der Nichtlebensmittelsortimente derzeit Kaufkraftab‐ flüsse an diese Standorte bestehen. Des Weiteren sind ebenfalls in den benachbarten Städten und Gemeinden im Umfeld vergleichbare Einzelhandelsstrukturen festzuhal‐ ten, so dass sich bei einer realistischen Betrachtung die Entwicklungspotenziale be‐ grenzt sind. Am ehesten kann der Standort Ilsfeld aufgrund seiner Lage an der Auto‐ bahn und der bereits vorhandenen Einzelhandelsstrukturen mit mehreren Großbe‐ trieben ein darüber hinausgehendes Einzugsgebiet erschließen.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

 Eine Analyse der Nachfragesituation ergab ein Kaufkraftvolumen von ca. 167,2 Mio. €. Davon entfallen rd. 60,7 Mio. € (ca. 36 – 37 %) auf den Lebensmittelbereich. Ca. 106,5 Mio. € sind dem Nichtlebensmittelbereich zuzuordnen. Für die Zukunft ist bei einer positiven Entwicklung der Einwohnerzahlen (+ 5,2% bis 2020) von steigenden Kaufkraftpotenzialen (+ 15,4 Mio. €) auszugehen.

 Bei einer Bewertung der Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal anhand der Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner lässt sich im GVV‐Gebiet ein zwei‐ geteiltes Bild festhalten. Während die Gemeinde Ilsfeld aufgrund des dort anzutref‐ fenden großflächigen Betriebsbesatzes im Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr hohe Ausstattungskennziffern in allen Bedarfsbereichen aufweist, bewegen sich die Ver‐ kaufsflächenausstattungen in den anderen drei Mitgliedskommunen des GVV Scho‐ zach‐Bottwartal auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Insbesondere der mittelfris‐ tige Bedarfsbereich (Bekleidung / Schuhe) ist hierbei deutlich unterrepräsentiert.

 Die Ergebnisse der Zentralitätsberechnung bestätigen die oben ermittelten Werte. So sind ausschließlich in der Gemeinde Ilsfeld aufgrund des dort vorhandenen Einzel‐ handelsbesatzes Kaufkraftzuflüsse und damit eine Zentralität von über 100 vorhan‐ den. (Zentralität 138 bei Nettokaufkraftzuflüssen von rd. 12,6 Mio. €). Für die ande‐ ren drei Mitgliedskommunen des GVV Schozach‐Bottwartal ist hingegen von erhebli‐ chen Kaufkraftabflüssen an die umliegenden Einzelhandelsstandorte und auch in Richtung Ilsfeld auszugehen. Die Zentralitätswerte bewegen sich hier zwischen 19 % in Untergruppenbach, 31 % in Beilstein und 35 % in Abstatt. Die Nettokaufkraftab‐ flüsse sind hier auf rd. 53,5 Mio. € zu beziffern. Insgesamt lässt sich im GVV‐Gebiet eine Zentralität im Nichtlebensmittelbereich von rd. 62 % festhalten. Annähernd 40 % der im GVV‐Gebiet vorhandenen Kaufkraft (rd. 40,9 Mio. €) fließen an umlie‐ gende Einzelhandelsstandorte ab.

 Bei einer qualitativen Bewertung Angebotsstrukturen ergeben sich unter Berücksich‐ tigung der vor Ort verfügbaren Potenziale folgende Ergänzungsmöglichkeiten:

. In der Gemeinde Abstatt ergeben sich noch Möglichkeiten zur Ansiedlung eines Optikers oder ggf. eines spezialisierten Anbieters wie z.B. ein Fahrradladen mit Reparaturservice. Ansonsten sollte es Ziel sein, die in Abstatt bereits vorhandenen Anbieter zu sichern und ggf. zu modernisieren bzw. bei Bedarf zu erweitern.

. In der Stadt Beilstein bestehen noch punktuell Ergänzungsmöglichkeiten. So wäre eine weitere Stärkung des höherwertigen Bekleidungssegmentes insbesondere im kleinteiligen Bereich eine Möglichkeit, das Angebot in der Stadt Beilstein weiter auszudifferenzieren. Darüber hinaus wäre die Ergänzung des aktuell vorhandenen höherwertigen Bekleidungssortiments durch Anbieter aus dem niedrigeren bis

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

mittleren Preissegment (z. B. NKD) eine Möglichkeit, den Standort breiter aufzu‐ stellen und so neue Kunden am Standort Beilstein zu binden.

. In der Gemeinde Ilsfeld ist nahezu in allen Branchensegmenten ein entsprechen‐ des Angebot vorhanden. Lücken im Einzelhandelsbesatz sind nahezu keine vor‐ handen. Am ehesten bestehen in der Gemeinde Ilsfeld auch aufgrund der beson‐ deren Standortlage und des heute vorhandenen Einzelhandelsbesatzes noch Mög‐ lichkeiten zur Bindung der interkommunalen Potenziale.

. In der Gemeinde Untergruppenbach sind u.a. Ergänzungsmöglichkeiten im Droge‐ riewarenbereich vorhanden. So könnte insbesondere für die nördlichen Mitglieds‐ kommunen des GVV Schozach‐Bottwartal ein zeitgemäßer Drogeriemarkt reali‐ siert werden. Ein Standort ist auf dem Areal des geplanten Lebensmittelvollsorti‐ menters vorhanden. Weitere Ergänzungsmöglichkeiten bestehen im Bereich Be‐ kleidung. Hier wäre der Ausbau des höherwertigen Bereiches durch die Ansied‐ lung kleinflächiger Fachgeschäfte, aber auch durch einen Ausbau der Angebotssi‐ tuation im Niedrigpreissegment (ähnlich wie in Beilstein) eine denkbare Möglich‐ keit. Neben dem Bekleidungssegment bestehen in Untergruppenbach am ehesten noch Ansiedlungsmöglichkeiten im Bereich Raumausstattung, Dekorationsartikel. Hier sind noch Zusatzpotenziale vorhanden.

 Für einige – insbesondere größere – Einzelhandelsbetriebe bzw. Betriebsformen sind die an den jeweiligen Einzelhandelsstandorten lokal vorhandenen Einwohner‐ bzw. Kaufkraftpotenziale jedoch nicht ausreichend, um die notwendige Einwohnerzahl und damit Potenziale in einem Einzugsgebiet in ausreichender Form bedienen zu können. Vor diesem Hintergrund wurde neben den lokalen Entwicklungsmöglichkei‐ ten, ebenso in interkommunaler Hinsicht das vorhandene Entwicklungspotenzial – v.a. für größere Einzelhandelsbetriebe – ermittelt. Folgende konkrete Ergänzungs‐ möglichkeiten sind aus interkommunaler Perspektive im GVV Schozach‐Bottwartal vorhanden:

. Modernisierung bzw. Erweiterung bestehender großflächiger Anbieter zur Siche‐ rung der Wettbewerbsfähigkeit

. Drogeriemarkt in Untergruppenbach

. mittelflächiger Elektrofachmarkt

. mittelflächiger Bau‐ und Heimwerkermarkt

. Autozubehör‐Fachmarkt

. Modernisierung Joker Fabrikverkauf

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

 Es wurde festgestellt, dass bei einer realistischen Betrachtung die identifizierten Er‐ gänzungsmöglichkeiten insbesondere für größere Einzelhandelsbetriebe sich wohl ausschließlich im Unterzentrum Ilsfeld realisieren lassen. Folgende Standortbereiche kommen hierfür in Frage:

. Ergänzungsstandort gemäß Regionalplan Heilbronn‐Franken 2020

. Gewerbegebiet Bustadt

. Areal nordwestlich der L 1100 und der Abzweigung in das Gewerbegebiet Bustadt

 Neben den branchenbezogenen Entwicklungsmöglichkeiten im Einzelhandel sind darüber hinaus ebenfalls die möglichen flankierenden städtebaulichen Maßnahmen wichtig für die Attraktivität der jeweiligen Einzelhandelsstandorte. Folgende städte‐ baulichen Maßnahmen werden in den einzelnen Gemeinden empfohlen:

. Abstatt: Aufwertung des „Place de Léhon“ vor dem ehemaligen Schlecker‐Markt

. Beilstein: Weiterführung der Umsetzung der Empfehlungen des kommunalen Ein‐ zelhandelskonzepts

. Ilsfeld: Umnutzung Autohaus in Ortsmitte

. Untergruppenbach: Anbindung des geplanten Nahversorgungsstandorts an die Ortsmitte

Zusammenfassend lässt sich konstatierten, dass im GVV Schozach‐Bottwartal sowohl auf Ebene der einzelnen Mitgliedskommunen als auch in interkommunaler Hinsicht nur noch punktuell Entwicklungspotenziale vorhanden sind. Bei einer realistischen Betrachtung werden die vor‐ handenen Ergänzungsmöglichkeiten insbesondere für größere Einzelhandelsbetriebe sich wohl ausschließlich im Unterzentrum Ilsfeld realisieren lassen, da hier die notwendigen Rahmenbe‐ dingungen hinsichtlich der verkehrlichen Erreichbarkeit und der Vorprägung als Standort für großflächige Einzelhandelsbetriebe im Nichtlebensmittelbereich bereits vorhanden sind.

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Verzeichnis Seite

Kartenverzeichnis Karte 1: Lage des GVV Schozach‐Bottwartal und zentralörtliche Struktur in der Region 13 Karte 2: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Abstatt 19 Karte 3: Einzelhandelsstrukturen in der Stadt Beilstein 22 Karte 4: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Ilsfeld 25 Karte 5: Einzelhandelsstrukturen in der Gemeinde Untergruppenbach 28

Karte 6: Mögliche Standorte zur Realisierung der interkommunalen Entwicklungspotenziale 45

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Entwicklung der Einwohnerzahlen im GVV Schozach‐Bottwartal zwischen 2005 und 2015 15 Tabelle 2: Entwicklung der Einwohnerzahlen im GVV Schozach‐Bottwartal bis 2030 15 Tabelle 3: GMA‐Branchensystematik 16 Tabelle 4: Einzelhandelsbestand in der Gemeinde Abstatt 17

Tabelle 5: Einzelhandelsbestand in der Stadt Beilstein 20 Tabelle 6: Einzelhandelsbestand in der Gemeinde Ilsfeld 23 Tabelle 7: Einzelhandelsbestand in der Gemeinde Untergruppenbach 26 Tabelle 8: Angebotssituation im GVV Schozach‐Bottwartal 29 Tabelle 9: Kaufkraftpotenziale 2015 im GVV Schozach‐Bottwartal 32 Tabelle 10: Bevölkerungsentwicklung im GVV Schozach‐Bottwartal 2015 ‐ 2020 33 Tabelle 11: Kaufkraftprognose 2020 für den GVV Schozach‐Bottwartal 33

Tabelle 12: Einzelhandelszentralität im Nichtlebensmittelbereich 35 Tabelle 13: Einzelhandelszentralität nach Warengruppen 37

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Einzelhandelskonzept (Nichtlebensmittelsortimente) GVV Schozach-Bottwartal

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes in Mrd. € in Deutschland (netto) 6 Abbildung 2: Verkaufsflächenwachstum im deutschen Einzelhandel 2000 – 2014 7 Abbildung 3: Entwicklung der Onlineumsätze in Deutschland 8 Abbildung 4: Konsumtrends im Zusammenhang mit der Ausbildung des „hybriden“ Verbrauchers 9 Abbildung 5: Verkaufsflächenausstattung pro 1.000 Einwohner 34

Abbildung 6: Einzelhandelszentralität im Nichtlebensmittelbereich 36

Übersichtsverzeichnis Übersicht 1: Interkommunale Entwicklungsmöglichkeiten 41

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